Ein Film von OLIVER PAULUS - Festival del film Locarno
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Ein Film von OLIVER PAULUS - Festival del film Locarno
und präsentieren Ein Film von OLIVER PAULUS CH/D/A 2008, 92 Minuten 1:2,35 Cinemascope, Dolby Digital SR-D Kinostart: 8. Januar 2009 Verleih Filmcoopi Zürich AG Heinrichstrasse 114 Postfach 1366 8031 Zürich Tel. 044 448 44 22 www.filmcoopi.ch Medienbetreuung Sandra Walser Tel. 044 448 44 27 [email protected] Bilder www.filmcoopi.ch (>Presse) SYNOPSIS Da tanzen sogar die Kühe, als eine indische Filmcrew das Berner Oberland in Beschlag nimmt! Und auch das bis anhin geruhsame Leben der Kellnerin Sonja gerät völlig aus den Fugen: Mitten im Supermarkt fällt ein unbekannter Inder vor ihr auf die Knie und macht ihr einen Heiratsantrag. Singend, wohlverstanden. Sonja ist irritiert und zugleich fasziniert... Rajah, der Sänger, entpuppt sich als Koch der indischen Filmequipe. Mit seinen kulinarischen Köstlichkeiten verdreht er in der Folge nicht nur Sonja den Kopf, sondern auch ihrem Verlobten Markus. Der wittert das grosse Geschäft und heuert Rajah als neuen Chefkoch seines Landgasthauses an. Und so prallen bald Welten aufeinander: Alteingesessene Stammtischgenossen treffen auf eine zickige Filmdiva, ein verwirrter Hund macht Bekanntschaft mit Chilischoten – und Sonja steht vor der grössten Entscheidung ihres Lebens... TANDOORI LOVE – eine feurige Mischung aus indischer Exotik und schweizerischer Bergluft 3 BESETZUNG Sonja LAVINIA WILSON Markus MARTIN SCHICK Rajah VIJAY RAAZ Priya SHWETA AGARWAL Rosmarie Kübli VERENA ZIMMERMANN Anita JOHANNA BANTZER Stammtisch-Stöff PETER GLAUSER Gusti MAX RUEDLINGER Karli RENE BLUM Stocki CHRISTOPH GAUGLER Koch Bruno WOLFRAM BERGER Kamaal Khan TAMAL RAY CHOWDHURY T.V. Kumar, der Produzent ASIF BASRA J.R., der Regisseur GANESH YADAV Der Superstar AASIF SHEIK Jules GILLES TSCHUDI Bauer Matti DIETER STOLL SPECIAL GUEST STEPHANIE GLASER 4 STAB Regie OLIVER PAULUS Drehbuch OLIVER PAULUS / STEFAN HILLEBRAND Kamera DANIELA KNAPP Ton RALF WEBER Ausstattung NINA BACHMANN / ROGER MARTIN Kostüme REGULA WETTER Maske ANNE-ROSE SCHWAB Licht THOMAS VON KLIER Choreographie GISELA ROCHA Songs JESSE MILLINER / ERDAL TOSUN Filmmusik MARCEL VAID Schnitt ISABEL MEIER / ANDRÉ BIGOUDI Produktionsleitung FLORIAN NUSSBAUMER Ausführender Produzent STEPHAN BARTH Line Producer Indien SHENAZ RANGWALA Produzentin VALERIE FISCHER Koproduzenten RAIMOND GOEBEL / REINHARD BRUNDIG Produktion COBRA FILM AG, ZÜRICH in Koproduktion mit PANDORA FILM PRODUKTION, KÖLN / PANDORA FILMPRODUKTIONS GMBH, WIEN und SCHWEIZER FERNSEHEN SF LITTLE SHARK ENTERTAINMENT sowie TELECLUB AG Mit Unterstützung von BUNDESAMT FÜR KULTUR, EDI FILMSTIFTUNG ZÜRICH KULTURFONDS SUISSIMAGE KANTON SOLOTHURN MFG BADEN-WÜRTTEMBERG DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS DFFF 5 ANMERKUNGEN DES REGISSEURS OLIVER PAULUS Gotthelf meets Bollywood Als ich vor knapp 20 Jahren das erste Mal durch Indien reiste, staunte ich nicht schlecht, als ich auf der Leinwand im Kino irgendeiner abgelegenen indischen Kleinstadt plötzlich das Berner Oberland entdeckte. Das Bollywood-Liebespaar eines Films, an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnere, tanzte ohne ersichtlichen Grund oder dramaturgischen Zusammenhang mitten auf der Strasse von Zweisimmen und blockierte ganz offensichtlich den Verkehr. Noch mehr staunte ich, als ich wenige Wochen später in einem anderen Kino, in einer anderen Region des Landes, realisierte, dass jener Film offensichtlich kein Einzelfall war. Damals war Europa noch nicht von einer Bollywood-Euphorie erfasst, und kaum jemand wusste, dass jährlich bis zu 30 indische Produktionen den Alpen einen Drehbesuch abstatteten. Die Idee, eine Geschichte zu erzählen, in der ein indisches Filmteam die beschauliche Schweizer Bergwelt durcheinander bringt, hat mich seither nie mehr losgelassen. TANDOORI LOVE ist als skurrile Komödie angelegt, die Anleihen beim Bollywood-Film macht und in einem von Traditionen geprägten Gasthof in den Berner Voralpen angesiedelt ist. Der „Hirschen“, stellvertretend für ein geradezu gotthelfsches Universum, nüchtern, unbeweglich und verschroben, wird eingenommen von der artifiziellen, bunten Traumwelt Bollywoods, die sich durch überbordende Gefühle, Sinnlichkeit und charmanten Kitsch auszeichnet. Der Film spielt und kokettiert mit den Eigenheiten, Vorurteilen und Identitäten dieser beiden so unterschiedlichen Welten. HEIDI (1952) beginnt mit einer Einstellung auf eine unberührte Berglandschaft, dazu erklingt ein herzhafter Jodel, der allmählich von einem ganzen Orchester übernommen wird. Man könnte das als sentimentalen Kitsch abtun, aber es ist kaum zu leugnen, dass die Szene eine Gänsehaut auslöst. Die indische Filmindustrie hat unsere Alpen bereits in den 60er Jahren entdeckt und die Schweiz in Indien zum Mythos vom Paradies hochstilisiert: Wer es sich leisten kann, verbringt seinen „Honeymoon“ im Berner Oberland. Im Schweizer Kinofilm waren die Berge, für die unser Land weltberühmt ist, in letzter Zeit eher selten zu sehen. „We need more tears!“, die einzige, immer wiederkehrende Regieanweisung des Bollywood-Regisseurs in TANDOORI LOVE, ist daher nicht nur ein Running Gag, der stellvertretend für das indische Mainstream-Kino steht, sondern auch ein Appell für mehr Mut zum Kitsch. Dem aus westlicher Perspektive völlig unverständlichen, chaotischen Habitus des BollywoodFilmteams steht in der Welt des „Hirschen“ ein urchig-schweizerischer Stammtisch gegenüber, der das Geschehen nüchtern beobachtet und mit einem eigenwilligen, derben und dezidierten Humor kommentiert. Quasi ein bodenständiger, versoffener „griechischer Chor“, der zunehmend Partei ergreift und schlussendlich Sonja zu ihrem Glück verhilft. 6 ANMERKUNGEN DES REGISSEURS OLIVER PAULUS Musik und Tanz Ein Bollywood-Film zeichnet sich vor allem durch seine Sing- und Tanz-Szenen aus. Diese so genannten „Songs“ bieten eine elegante und höchst amüsante Möglichkeit, innere Befindlichkeiten auszudrücken und emotional zu vermitteln. Es sind vor allem diese – zumeist romantischen – Musicalszenen, für deren überschwängliche Bebilderung die indische Traumfabrik unsere Bergwelt immer wieder aufsucht – so auch das Bollywood-Filmteam in TANDOORI LOVE. Subtil karikierend haben wir diese Szenenfragmente auch als Ausdruck für kulinarische und erotische Ekstase verwendet, die im westlichen Mainstream üblicherweise in Liebes- und Sexszenen dargestellt würde. Da bollywood-unerfahrene Zuschauer mit solchen Musicaleinlagen unter Umständen wenig anfangen können und einige sie erfahrungsgemäss sogar als irritierend empfinden, sind die Songs in TANDOORI LOVE „europatauglich“ umgesetzt – es sind wesentlich kürzere und zeitgemässe Popmusik-Kompositionen mit Choreografien, die mitunter einen spielerischen, ironischen Blick auf das Genre werfen. Vor allem aber soll das Publikum den überraschenden, ungewohnten „Singsang“ zunächst mit dem gleichen Befremden erleben dürfen wie die Protagonistin des Films, wenn diese sich unvermittelt mit dem gesungenen Heiratsantrag eines „Ausserirdischen“ konfrontiert sieht. Erst im Verlauf der Geschichte entdeckt Sonja den Reiz dieser bizarren „indischen Ausdrucksform“ und wird, wie das gesamte Bergdorf (und hoffentlich auch das Publikum), von Rajahs exotischer Musicalwelt infiziert. Küche und Kamera In TANDOORI LOVE geht die Liebe durch den Magen. Niemand käme auf die Idee, dass der absonderliche Inder, der sich im Supermarkt in die attraktive, kühle und höchst abweisende Schweizerin verliebt, das Herz seiner Angebeteten schliesslich gewinnt. Doch seinen Kochkünsten und vor allem der hingebungsvollen Leidenschaft, mit der Rajah seine kulinarischen Zaubereien kreiert, kann auch Sonja sich nicht entziehen. Dementsprechend haben wir der Kunst dieser lukullischen Verführung eine besondere visuelle Sinnlichkeit eingeräumt. Unterstützt werden Rajahs „miracles of the Indian kitchen“ von einer Filmmusik, die sich einer leidenschaftlichen und zugleich humoristischen, schweizerisch-indischen „Fusion“ verschreibt. Da ich selbst ein passionierter Koch bin, war es mein persönlicher Ehrgeiz, dass alle Rezepte dieser eigens für den Film komponierten „Nouvelle Cuisine Indienne“ nicht nur kochbar sind, sondern auch höchsten kulinarischen Anforderungen genügen. Um der Figur des indischen Kochs gerecht zu werden und um die regional und soziologisch unterschiedlichen, kulinarischen „Weltan- 7 ANMERKUNGEN DES REGISSEURS OLIVER PAULUS schauungen“ zu verstehen, habe ich mehrere Wochen in den unterschiedlichsten Küchen Indiens verbracht und ausgiebig recherchiert. TANDOORI LOVE setzt sich über viele Sehgewohnheiten hinweg und überrascht den Zuschauer mit einem Wechselbad der Stile und Gefühle, ganz im Sinne Bollywoods: Ein erfolgreiche Bollywood-Produktion soll alle neun „Rasas“, die traditionell überlieferten Bestandteile indischer Kunst, enthalten – das Romantische, das Komische, das Traurige, das Gewalttätige, das Heroische, das Furchteinflössende, das Abstossende, das Wundersame und das Friedliche. Für das europäische, an Ironie gewohnte Publikum halte ich nicht alle neun „Rasas“ für erforderlich. Vielmehr haben sie mich dazu inspiriert, die Verbindung von schriller Komödie und dramatischer Liebesgeschichte mit üppig-visuellen bis grotesk-burlesken Elementen zu wagen. Oliver Paulus 8 GESPRÄCH MIT DER PRODUZENTIN VALERIE FISCHER Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Regisseur? Ich kannte Oliver Paulus schon lange von seinen Kurzfilmen, und dann hat mir vor allem sein Film „Wenn der Richtige kommt“ in seiner ganzen Schrägheit gefallen. Bei der Berlinale 2005 waren wir zufällig beide in einem Bollywood-Film und haben dabei festgestellt, dass wir beide Lust hätten, etwas Bollywood-Ähnliches zu machen. Kurz darauf kam ein witziges Exposé von Oliver, der sich ja schon seit Jahren mit Bollywood und Indien beschäftigt hatte. Wie gestaltete sich die Suche nach den indischen Darstellern? Die Suche war nicht einfach, da die Schauspieler ja für längere Zeit in die Schweiz kommen mussten. In Indien werden die Filme in kürzester Zeit gedreht – aber auch bis zu 16 Stunden täglich – und dann machen die Schauspieler schon den nächsten Film. Ich habe auch versucht, Shah Rukh Khan, den grossen indischen Star, für eine Gastrolle zu begeistern – was leider aus terminlichen Gründen scheiterte. Gab es einen indischen Partner? Ich habe erst einen Koproduzenten gesucht und diverse Gespräche geführt. Aber die Filmindustrie in Indien arbeitet so anders und so viel aufwändiger als wir hier, dass wir schliesslich eine andere Lösung angestrebt haben – nämlich die Zusammenarbeit mit der versierten Line Producerin Shenaz Rangwala, die mit vielen Bollywood-Produktionen in der Schweiz gedreht hat. Die Zusammenarbeit kam zustande, Shenaz Rangwala hat unsere Dreharbeiten in der Schweiz begleitet und den Dreh in Indien organisiert. Sie hat viele „indische Wunder“ möglich gemacht! Wo wurde der Film gedreht? Unsere Drehorte waren vor allem im Berner Oberland, rund um Interlaken und speziell in Diemtigen, wo auch der „richtige“ Hirschen steht, den wir für die Aussenaufnahmen benutzt haben. Der Innendreh fand in einem anderen Gasthof statt, der geschlossen ist, was für uns ideal war. Ganz am Schluss haben wir die Aufnahmen in Indien gedreht, in Jaipur (Rajasthan), mit sehr vielen Zuschauern, vor denen wir Vijay Raaz und Lavinia Wilson teilweise verstecken mussten. Raaz ist in Indien ein Star und Lavinia Wilson eine attraktive junge Frau… Wie verlief die Zusammenarbeit im Team und mit den indischen und Schweizer Darstellern? Ausgezeichnet – nach dem ersten Beschnuppern hat es keine Probleme mehr gegeben. Es war sogar äusserst befruchtend und für beide Seiten eine neue Erfahrung. Wir haben alle zusammen im Park Hotel Mattenhof bei Interlaken gewohnt, gefeiert und gedreht. Doch ab und zu gab es kulturelle oder fachliche Verständigungsschwierigkeiten. Die Maskenbildnerin Anne-Rose Schwab hatte für den Anfang des Films für Vijay Raaz einen Schnauz geknüpft, 9 GESPRÄCH MIT DER PRODUZENTIN VALERIE FISCHER den Vijays indischer Maskenbildner dann in einer Flüssigkeit reinigen wollte. Am Morgen, als Anne-Rose Schwab ans Set kam, hatte sich alles in einzelne Härchen aufgelöst und sie musste einen neuen knüpfen – die Szenen mussten umgestellt werden... Etwas gewöhnungsbedürftig war die Tatsache, dass indische Schauspieler nicht nur mit eigenem Garderobier und Maskenbildner anreisen, sondern mit einer Entourage: mit Spotboys, die sich um das leibliche Wohl kümmern, und mit Müttern... wie die Mutter von Shweta Agarwal, die Priya spielt: Sie wollte sehen, mit wem ihre 21-jährige Tochter fünf Wochen in der Schweiz bleiben musste. Die Anwesenheit von Priyas Mutter im Film entspricht also durchaus der Realität in indischen Teams. Wie haben sich die Inder in der Schweiz gefühlt? Dass es für sie oft kalt war – trotz des schönen Herbstwetters –, war das grösste Problem. Sonst hat es allen sehr gut gefallen, sie haben an den drehfreien Tagen Ausflüge gemacht – und als wir auf dem Jungfraujoch gedreht haben, war nach der ersten Angst vor der Höhe und dem Schnee die Begeisterung gross. Wie wurden die Tanzszenen erarbeitet? Gisela Rocha und ihre Assistentin Magali Cunz – beides Tänzerinnen – haben die TänzerInnen ausgewählt und Gisela hat die Choreographie gemacht, die Magali dann teilweise auch mit den Bauern für den Kuhtanz eingeübt hat. Die Tänzerinnen waren alle Halbprofis. Die Songs von Jesse Milliner und Erdal Tosun mussten natürlich schon für den Dreh fertig sein, damit wir das Playback-Verfahren anwenden konnten. In der Postproduktion wurden sie dann verfeinert und Marcel Vaid hat die wunderschöne Filmmusik komponiert. 10 BESETZUNG Lavinia Wilson – Sonja Lavinia Wilson wurde als Tochter einer deutschen Politikwissenschaftlerin und eines US-amerikanischen Anthropologen in München geboren und wuchs zweisprachig auf. Bereits als Jugendliche hatte sie erste Filmauftritte, in Leise Schatten von Sherry Hormann (1991) und zwei Jahre später in Vivian Naefes Fernsehspielfilm Todesreigen. An der Seite von Benno Fürmann spielte sie 1996 in dem Liebesdrama Das erste Mal, im Anschluss in den Filmen Eine ungehorsame Frau (1997) und Zimmer mit Frühstück (1999). 2000 war sie gleich mit zwei Filmen im Kino zu sehen: In dem Drama Julietta von Regisseur Christoph Stark übernahm sie die Hauptrolle, in Marco Petrys Komödie Schule spielte sie neben Daniel Brühl und Jasmin Schwiers. 2002 wurde Lavinia Wilson mit dem „Rising Movie Talent Award“ beim Filmfest München ausgezeichnet. Für die Hauptrolle in Dito Tsintsadzes Schussangst gewann sie 2003 den „Goldenen Prometheus“ in Tiflis und die „Goldene Muschel“ in San Sebastián. 2004 gelang ihr ein Durchbruch mit der Hauptrolle in Allein von Regisseur Thomas Durchschlag. Für ihre Darstellung einer psychisch Kranken erhielt sie den „Max Ophüls Preis“ als beste Nachwuchsdarstellerin. Seit Jahren ist Lavinia Wilson regelmässig in deutschen Fernsehfilmen zu sehen; bekannt wurde sie unter anderem durch die Serie Der letzte Zeuge (6 Folgen, Regie: Bernhard Stephan, ZDF). Neben dem Schauspiel hat Lavinia Wilson sich in Tanz weitergebildet (Modern, Ballett, Jazz). Filmografie (Kinofilme seit 2004, ohne Kurzfilme) 2008 Tandoori Love Regie: Oliver Paulus 2007 Lulu und Jimi Regie: Oskar Röhler 2006 Freigesprochen Regie: Peter Payer 2004 Aeon Flux Regie: Karyn Kusama 2004 Hüttenzauber Regie: Clemens Pichler 2004 Allein Regie: Thomas Durchschlag Theater 2006-07 Zur schönen Aussicht, Regie: Martin Kušej, Schauspielhaus Hamburg 2006 Romeo und Julia, Regie: Neco Celik, Hebbel Theater Berlin Oliver Paulus: «Lavinia Wilson, eine ungewöhnliche, kühle und zarte aber dennoch verführerische Schönheit, zeigt die Protagonistin in ihrer ganzen Zerrissenheit. Meisterhaft laviert Lavinias Sonja zwischen zurückhaltender, fast abweisender Schüchternheit und einer mal fordernden, mal nach Hilfe rufenden Forschheit. Lavinia legt die Unsicherheit und das Anlehnungsbedürfnis ihrer Figur nicht plakativ in einen flehenden Augenaufschlag, sondern versteckt es hinter einer Fassade aus Trotz und Angriffslust.» 11 BESETZUNG Vijay Raaz – Rajah Der aus Delhi stammende Vijay Raaz hat seit seinem Filmdebüt 1998 in zahlreichen indischen Filmen verschiedener Genres gespielt – von Komödie über Liebesfilm und Drama bis zum Thriller – und ist in Indien ein Star. Heute lebt er in Mumbai (Bombay). Dank seines Auftritts als Caterer P.K. Dubey in Monsoon Wedding ist er international einer der bekanntesten BollywoodSchauspieler. Filmografie (Auswahl aus mehr als 30 Titeln) 2008 Tandoori Love Regie: Oliver Paulus Barah Aana Regie: Raja Menon 2007 Anwar Regie: Manish Jha 2004 American Daylight Regie: Roger Christian Hari Om Regie: Ganapathy Bharat Run Regie: Jeeva 2003 Raghu Romeo Regie: Rajat Kapoor 2002 Lal Salaam Regie: Gaganvihari Borate 2001 Monsoon Wedding Regie: Mira Nair Bhopal Express Regie: Mahesh Mathai Oliver Paulus: «Vijay Raaz ist keiner der gottähnlichen Megastars (was sicherlich darin begründet liegt, dass er nicht dem modelgeprägten, indischen Schönheitsideal entspricht), aber er ist zweifellos einer der besten Schauspieler Mumbais. Vijays Rajah ist personifizierter Charme. Seine Poesie, sein subtiles Gefühl für Komik und seine Authentizität sind einzigartig.» 12 BESETZUNG Shweta Agarwal – Priya Die junge Schauspielerin aus Nordindien schloss in Mumbai (Bombay) das College ab, bevor sie sich der Unterhaltungsbranche zuwendete. Sie drehte zunächst Musikvideos und spielte die Hauptrolle in zwei Fernsehserien (Shagun und Babul Ki Duayen Leti Ja), um dann eine Filmkarriere in Südindien zu beginnen. Nach fünf Filmen zog es sie wieder zurück nach Mumbai, wo sie durch die Hauptrolle in der Fernsehserie Dekho Magar Pyaar Se – sie spielt die Rolle der dicken Brillenträgerin Nikki – sehr populär wurde. 2007 spielte sie die weibliche Hauptrolle in dem türkischen Spielfilm Das Erbe (Miras) unter der Regie von Aydin Sayman. Ihre Rolle in Tandoori Love ist ihre erste in Westeuropa. Oliver Paulus: «Shweta Agarwal gibt eine Priya, die das Publikum in jedem einzelnen Augenblick lieben wird, egal wie kapriziös und ‚zickig’ sie sich benimmt. Neben ihrer atemberaubenden Schönheit und ihrer bollywoodschen Unantastbarkeit verleiht sie ihrer Figur eine geradezu kindliche Verspieltheit.» 13 BESETZUNG Martin Schick – Markus Martin Schick hat nach seiner privaten Ballettausbildung die Hochschule der Künste Bern (Studienbereich Theater) 2001 mit Auszeichnung abgeschlossen. Während seiner Schauspielausbildung besuchte er diverse Profi-Tanztrainings und internationale Workshops (Meg Stuart, David Zambrano u.a.). Er wirkte in Theaterproduktionen wie Amerika (Jarg Pataki) am Luzerner Theater oder Terrorismus (Meret Matter) mit und spielte an der Seite der Geschwister Pfister im Stadttheater Bern im Musical Hello Dolly (Stefan Huber). Seit seinem Abschluss der HKB war er Mitglied der GiselaRocha-Tanzkompanie und gestaltete eigene Theaterproduktionen. Seine Film- und Fernsehkarriere startete er in der Rolle des „Juanito“ mit der Sitcom Schöne Aussichten (Schöni Ussichte) des Schweizer Fernsehens. Filmografie 2008 Tandoori Love Regie: Oliver Paulus Nordwand Regie: Phillip Stölzl TV 2006 Tod in der Lochmatt Regie: Daniel Helfer 2005 Schöne Aussichten (Schöni Ussichte) Sitcom, Regie: Tina Kriwitz, Norbert Schultze, Wolfgang Münstermann Oliver Paulus: «Martin Schick verkörpert einen Markus, dessen blinde Ignoranz dermassen tragisch ist, dass sie jederzeit liebenswert und entschuldbar bleibt. Martin zuzusehen, mit was für einem Enthusiasmus er seinen Markus ins Verderben rennen lässt, ist ein geradezu schmerzhaftes Vergnügen.» 14 STAB Oliver Paulus – Regie Oliver Paulus wurde 1969 in Dornach (SO) geboren. Nach dem Studium an der Schule für Gestaltung in Basel studierte er Regie und Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Zwischen 1994 und 2001 realisierte er mehrere Kurzfilme, die zum Teil internationale Karriere machten. 1995 wurde Oliver Paulus mit dem „Max Ophüls Preis“, 1997 mit dem „Werkjahrespreis“ und 2008 mit einem „Anerkennungspreis für Filmschaffen“ des Kantons Solothurn geehrt. 2005 wurde er eingeladen, einen Werbespot für Parisienne People zu realisieren in der Nachfolge von JeanLuc Godard, Robert Altmann, Ethan und Joel Coen, David Lynch, Emir Kusturica, Roman Polanski, Wim Wenders u.a. Oliver Paulus ist passionierter Koch und profunder Bollywood-Kenner – zwei Leidenschaften, die in seinen neuen Spielfilm Tandoori Love einfliessen. Filmografie Kurzfilme (Auswahl): 2001 Die Wurstverkäuferin Das Geschenk 1998 Eckfliesen 1997 Der Tag an dem Otto kam 1996 Reality 1995 Zwischen Paris und Dakar 1994 His Mother’s Voice Langspielfilme: 2008 Tandoori Love 2006 Wir werden uns wiederseh’n Koregie: Stefan Hillebrand; mit Tom Jahn, Pola Kinski, Isolde Fischer und Lieselotte Langer World Premiere at the 54th International Film Festival San Sebastián 2006 Special Critic’s Award – Schermi d’Amore Int. Filmfestival Verona 2007 Audience Award – 30th Grenzland Filmtage Selb 2007 Special Mention „Mejor Largometraje“– 5th Int. Non-Budget Film Festival Cuba ‘07 Grand Prix – 15th IFF Varna (Bulgaria) 2007 Special Jury Award – Listapad, IFF Minsk (Belarus) 2007 2003 Wenn der Richtige kommt Koregie: Stefan Hillebrand; mit Isolde Fischer Helga Grimme und Can Sengül Special Mention – 51st International Film Festival San Sebastián 2003 Best First Feature Award - Berlin & Beyond, San Francisco 2004 Best Actress (Isolde Fischer) – Int. Film Festival Khanty-Mansiisk (Siberia) 2004 Best Actress (Isolde Fischer) – Schermi d’Amore Int. Filmfestival Verona 2004 Best Directors - 13th Int. Film Festival Irkutsk (Siberia), 2004 th Best Actress (Isolde Fischer) – 13 Int. Film Festival Irkutsk (Siberia), 2004 Special Mention for Isolde Fischer – Transilvania International Film Festival 2004 Best First Film – 20. Festroia, Festival Internacional de Cine, Setúbal (Portugal) ‘04 Audience Award – Arthouse Theatre Sarbrücken (Germany) 2004 Special Jury Award of the Int. Film Press –11th Int. Film Festival Minsk (Belarus) ‘04 Award of the Bel-Swiss-Bank – 11th Int. Film Festival Minsk (Belarus) 2004 st Best Actress (Isolde Fischer) – 1 Alba Regio Int. Film Festival (Hungary) 2005 Audience Award – 9th Dhaka International Film Festival (Bangladesh) 2006 15 STAB Daniela Knapp – Kamera Daniela Knapp, 1972 in Schwaz/Tirol geboren, studierte ab 1992 an der Film- und Fernsehschule Zelig in Bozen/Italien. Anschliessend entschied sie sich für ein Kamerastudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Bereits ihre ersten Kurzfilme wurden mit Kamerapreisen ausgezeichnet (Ertränkte Angst und El Cordobes, beide „Kodak-Kamerapreis“ 1998). Für die ideenreiche Kameraarbeit an Sven Taddickens Mein Bruder der Vampir bekam sie 2001 den „Eastman Förderpreis“ und beim International Filmfestival in Brooklyn/N.Y. 2002 den Preis „Best Cinematography“. Mit den erfolgreichen und international ausgezeichneten Kinofilmen Die fetten Jahre sind vorbei und Emmas Glück hat sie ihren Mut, ihre Kreativität und ihr Können bewiesen. Filmographie (Auswahl, ohne Kurzfilme) 2008 Zwölf Meter ohne Kopf – Die wahre Geschichte der Nordseeräuber Klaus Störtebeker und Gödeke Michels Regie: Sven Taddicken (in Produktion) Tandoori Love Regie: Oliver Paulus 2007 Finnischer Tango Regie: Buket Alakus 2006 Wir werden uns wiederseh’n Regie: Oliver Paulus & Stefan Hillebrand Was am Ende zählt Regie: Julia von Heinz 2005 Emmas Glück Regie: Sven Taddicken 2003 Bin ich sexy Regie: Kathinka Feistl Die fetten Jahre sind vorbei Regie: Hans Weingartner 2001 Mein Bruder der Vampir Regie: Sven Taddicken 16 STAB Valerie Fischer – Cobra Film AG, Produktion Die Cobra Film AG entwickelt und realisiert seit 2001 auf nationaler und internationaler Ebene Spiel- und Dokumentarfilme. Geschäftsführerin Valerie Fischer ist bereits seit 1982 als Produzentin tätig und hat mit ihrer Silvia Filmproduktion unter anderem die Spielfilme Die Liebe am St. Gotthard (Regie: Thomas Geser), Der Onkel vom Meer (Regie: Marie-Louise Bless) und Dilemma (TV-Spielfilm, Regie: Tobias Ineichen) produziert. Filmografie 2008 Tandoori Love Regie: Oliver Paulus; Spielfilm, D/CH/A, 92 Min., Cinemascope Tulpan Regie: Sergei Dvortsevoy; Spielfilm, D/CH/Kasachstan/Russland/Polen, 100 Min., 35mm Grand Prix der Sektion „Un Certain Regard“ – Internationales Filmfestival Cannes 2008 Prix de la jeunesse und Prix de l'education nationale – Int. Filmfestival Cannes 2008 „Best Film East of the West" – Internationales Filmfestival Karlovy Vary „Golden Eye“ für den Besten Spielfilm – Zurich Film Festival 2008 2006 Flanke ins All Regie: Marie-Louise Bless; Fernsehspielfilm in Koproduktion mit SF Schweizer Fernsehen, 90 Min. 2005 Lous Waschsalon Regie: Katalin Gödrös; Fernsehspielfilm in Koprodukton mit SF Schweizer Fernsehen, 90 Min. Im Wettbewerb Bester Fernsehfilm, Cinéma Tout Ecran, Genf, 2005 2005 Katzenball Regie: Veronika Minder; Dokumentarfilm, CH, 90 Min., 35mm Teddy Award „Bester Dokumentarfilm“, Berlinale 2005 - Sektion Panorama Preis der internationalen Jury und Zuschauerpreis - identities Wien, 2005 Bester Dokumentarfilm – Internationales Schwul-Lesbisches Filmfestival Barcelona 2005 Filmpreise des Kantons Bern und der Stadt Zürich 2005 2004 Flammend’ Herz Regie: Andrea Schuler und Oliver Rust; Dokumentarfilm, D/CH, 90 Min, 35mm Preis «Dialogue en Perspective», Berlinale 2004 - Perspektive Deutsches Kino 17 STAB Pandora Film (Köln und Wien) – Koproduktion Mit der Pandora Filmproduktion haben die ehemaligen Kinobetreiber („Harmonie“, Frankfurt) und Filmverleiher (Pandora Filmverleih) Karl Baumgartner und Reinhard Brundig 1995 ihren Schwerpunkt auf die Produktion von Filmen renommierter Arthouse-Regisseure (z. B. Sergei Bodrov, Jim Jarmusch, Aki Kaurismäki, Amos Kollek, Emir Kusturica) und junger Talente verlegt. Das Team um Karl Baumgartner in Frankfurt, Raimond Goebel, Christoph Friedel, Claudia Steffen und Rainer Teusner in Köln und Reinhard Brundig in Wien (PandorA Filmproduktions GmbH, seit 2006) konzentriert sich auf internationale Koproduktionen; ihre Filmografie umfasst mittlerweile mehr als 70 Titel, von denen viele eine erfolgreiche Weltkarriere gemacht haben: www.pandorafilm.com Fertiggestellte Filme 2008 2008 Tandoori Love Regie: Oliver Paulus; Spielfilm, D/CH/A, 92 Min., Cinemascope Tulpan Regie: Sergei Dvortsevoy; Spielfilm, D/CH/Kasachstan/Russland/Polen, 100 Min., 35mm Grand Prix der Sektion „Un Certain Regard“ – Internationales Filmfestival Cannes 2008 Prix de la jeunesse und Prix de l'education nationale – Int. Filmfestival Cannes 2008 „Best Film East of the West" – Internationales Filmfestival Karlovy Vary „Golden Eye“ für den Besten Spielfilm – Zurich Film Festival 2008 33 Scenes From Life Regie: Malgoska Szumowska, Spielfilm, D/PL, 97 Min., 35mm Silberner Leopard – Internationales Filmfestival Locarno 2008 35 Rhums Regie: Claire Denis, Spielfilm, D/F, 115 Min., 35mm C.I.C.A.E. Preis – Filmfest Hamburg 2008 Teza Regie: Haile Gerima, Spielfilm, D/Äthiopien, 140 Min., 35mm Spezialpreis der Jury und Osella für das Beste Drehbuch – Biennale Venedig O’Horten Regie: Bent Hamer, Spielfilm, NOR/D/F, 90 Min., 35mm Un Certain Regard – Internationales Filmfestival Cannes 2008 18