Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013
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Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013
74434 ConCept ophthalmologie 6-2013 www.concept-ophthalmologie.de Ausgabe 6-2013 Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte Umfrage unter Refraktiven Chirurgen: Was sind/wären die besten Innovationen heute und morgen? Refraktive Chirurgie Konzepte der Presbyopie-Korrektur Femto-Phako 01-titel_final.indd 1 Erfahrungen mit neuen Lasern AMD-Prophylaxe Hilft Nahrungsergänzung? 12.07.2013 07:39:04 Der Moment, in dem die Sehkraft Ihrer Patientin wieder ihrem jugendlichen Lebensgefühl entspricht. Für diesen Moment arbeiten wir. // Aktiver Lebensstil Made By Carl Zeiss AT LISA® tri 839MP – die erste trifokale vorgeladene true-MICS-IOL für echten Intermediärvisus. Das neue Mitglied der AT LISA-Familie bietet einen deutlich verbesserten Intermediärvisus, eine innovative trifokale Optik für optimale Sehqualität in allen Distanzen, eine hohe Kontrastempfindlichkeit bei allen Lichtverhältnissen und maximale Unabhängigkeit von der Pupillenweite. www.meditec.zeiss.com/lisa-tri editorial Unterstützung für unsere Arbeit Verehrte, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! In unserer vorletzten Ausgabe hatte ich an dieser Stelle meinem Ärger über die Diffamierung der Ärzteschaft in den Medien Luft gemacht, gerade auch über die lückenhaften und dadurch gänzlich irreführenden Berichte zur Glaukomvorsorge im Internet. Diese ungerechtfertigte Ärzteschelte geht jedoch weiter, wie in der Plusminus-Sendung am 03.07.2013 zu sehen und zu hören war. Und hier kam uns dankenswerterweise der BVA zu Hilfe: Herr Kollege Heinz hat mit seinem Schreiben an diese Redaktion, welches Sie alle bekommen haben sollten, deren üble Verleumdung klargestellt – vielen Dank dafür! Wir müssen uns jedoch fragen, was eine solche einzelne Reaktion erreichen kann – ist es vielleicht nur ein wichtiger, aber eben kleiner Tropfen auf einen heißen Stein? Und was können wir gegen diese hässliche Stimmungsmache der Politiker, der Kassen- und Medienfürsten unternehmen? Ganz einfach – wir haben ja noch das Magazin „Augenlicht VisionCare“. Ist es nicht wunderbar, dass wir seit fast 20 Jahren wenigstens ein Heft für unsere Patienten in das Wartezimmer legen können, welches sich mit viel Mühe um die Bedürfnisse der Leserschaft kümmert – und zwar in unserem Sinne nach qualitativer Medizin? Dafür hat ihm der BVA vor neun Jahren ja auch den Medienpreis verliehen. Manche von uns, wenn auch wenige, legen mehrere Exemplare in ihrem Wartezimmer aus, weil sie da- Concept Ophthalmologie 06 / 2013 03-Editorial Dannheim_final.indd 3 Prof. Dr. med. Fritz Dannheim [email protected] ran interessiert sind, in unserem kleinen Fach eine nachhaltige kommunikative Wirkung zu erzielen. Es müssten nur viel mehr werden, weil sicher ist: Dieses Magazin wird nicht gegen uns schreiben und keine Fallen stellen. Es diffamiert nicht und schürt auch nicht den beliebten Neidkomplex. Nein, es unterstützt uns in dem Sinne, dem Patienten medizinisch sinnvolle Optionen über die Kassenmedizin hinaus anzubieten. Herr Höninger war in seinem Leben oft Patient – und hat aus dieser Erfahrung heraus damals ein Heft entwickelt, in dem sich Patienten über die aus individueller ärztlicher Sicht besten Möglichkeiten informieren und aktiv werden können. Deshalb wird das Patientenmagazin dieser Ausgabe CONCEPT Ophthalmologie beigefügt, um das „Augenlicht“ möglichst flächendeckend in unseren Wartezimmern auszulegen. Nutzen wir das, was wir haben, und geben wir dem guten Heft die notwendige Aufmerksamkeit. Auf diese Weise werden wir die Bevölkerung in einer sonst unerreichbaren Breite ansprechen und mit in unser Boot holen können. Viel Erfolg dabei, und herzliche kollegiale Grüße! 3 12.07.2013 07:21:16 93615-002 INT.D13 © Heidelberg Engineering GmbH Farbe in neuem Licht hern mit ic s t f n u k Zu Package e d a r g p U Advanced Mit MultiColorTM Laser-Fundusbildern erkennen Sie mehr. Die spezifischen Laserfarben dringen unterschiedlich tief in die Netzhaut ein und ergeben plastische, kontrastreiche und detailgetreue Fundusbilder. Simultan mit SD-OCT aufgenommen ergibt sich durch SPECTRALIS mit MultiColor eine ganz neue diagnostische Dimension. MultiColor ist für alle SPECTRALIS-Modelle optional verfügbar. Mit dem Advanced Upgrade Package können Sie MultiColor auch später nachrüsten. Mehr Informationen unter www.SPECTRALIS-MultiColor.de 93615-002 INT.D13_SPECTRALIS_MultiColor_210x297+3_AUP_ConcOpth_JulAug.indd 1 09.07.2013 10:32:14 Zeiss Meditec perspektiven 10 DOC-Kongress Innovationen und Optionen – Nachgefragt bei Dr. Armin Scharrer 12 Frauen-Netzwerk Die Augenchirurginnen trafen sich in Nürnberg CONCEPT blue ocean 27 Shops. Leben sie noch? Warum bekommen Kontaktlinsen keinen Platz beim Augenarzt? 28 Fielmann Reich mit Nulltarif 29 Böse Spekulanten Serie für Geldanleger schwerpunkt refraktive chirurgie medizin 14 32 Editorial Optometristen: Ja bitte! PD Dr. med. Anja Liekfeld 16 Presbyopie-Korrektur Operative Möglichkeiten im Intraokularbereich AMD-Prophylaxe Kapitel VIIIa der Serie über Nahrungsergänzung standards 03 Editorial Prof. Dr. med. Fritz Dannheim 19 Kamra-Inlay Prinzip der stenopäischen Lücke zur Korrektur der Presbyopie 22 Femto-Phako Femtosekundenlaser in der Kataraktchirurgie. Vor- und Nachteile 24 Innovationen Was ist sinnvoll, was wünschenswert? Umfrage unter Refraktiven Chirurgen Concept Ophthalmologie 06 / 2013 05-Inhalt_sw.indd 5 06 06 35 News Impressum Update Aus den Unternehmen 39 Marktplatz - Marktüberblicke: Laser / Rund um den OP - Firmen und Produkte - Kleinanzeigen 42 schwerpunktthema 14 Refraktive Chirurgie Die aktuellen Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur wie beispielsweise das Kamra-Inlay (s. Foto) sind nach wie vor mit Einschränkungen behaftetet, aber immer wieder spannend. Welche Therapie-Optionen gibt es derzeit bei der PresbyopieKorrektur? Welche praktischen und klinisch relevanten Vor- und Nachteile hat die gerade heiß diskutierte Femto-Phako? Was halten Spezialisten im Bereich der Refraktiven Chirurgie von den Innovationen der letzten zwei bis drei Jahre und was wünschen sie sich für die Zukunft? Unsere kleine Umfrage dazu spiegelt die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen und auch kritischen Einschätzungen. Termine Aus- und Fortbildung 5 12.07.2013 10:45:54 news menschen + meldungen Geschäftsführung Hochwasser Manna Eye Clinic Dr. Kester Nahen berufen Service fährt Doppelschicht Laserspende erhalten Die Heidelberg Engineering GmbH gab Anfang Juni 2013 die Berufung von Dr. Kester Nahen zum Geschäftsführer bekannt. Er wird damit zukünftig das Unternehmen zusammen mit den beiden Firmengründern Dr. Gerhard Zinser und Christoph Schoess leiten. Seit seinem Eintritt ins Unternehmen im Jahre 2007 ist Dr. Nahen für den Bereich globales Marketing und Geschäftsentwicklung zuständig. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass Herr Dr. Nahen der Geschäftsführung in dieser für unser Unternehmen wichtigen Zeit starken Wachstums beitritt“, sagte Christoph Schoess. „Sein fundiertes technisches und klinisches Wissen sowie seine Expertise im Produktmanagement und Marketing haben Herrn Dr. Nahen großen Respekt in ophthalmologischen Fachkreisen weltweit verschafft“, kommentierte Dr. Gerhard Zinser. Trotz DOC-Kongress in Nürnberg leisteten die Mitarbeiter der Firma Oculus Soforthilfe bei den Hochwasseropfern im Süden und Osten der Republik. Mit zwölf Mann in Doppelschichten (6.00 bis 22.00 Uhr) war die Service-Mannschaft im Einsatz. Wann immer ein Notruf einging, war die Hilfstruppe sofort unterwegs. Nicht nur vor Ort, sondern auch im Betrieb wurden Sonderschichten eingelegt, damit schnell und unbürokratisch Ersatzgeräte zu den Kunden geliefert werden konnten. Mitarbeiter unterbrachen ihren Urlaub, um in dieser Ausnahmesituation zu helfen. Trotz dieses Sondereinsatzes konnten alle anderen Kunden termingerecht beliefert werden. „Diese Notsituation ist noch nicht ausgestanden, denn das große Aufräumen beginnt jetzt. Auch hier werden wir unseren Kunden unbürokratisch helfen“, sagte Geschäftsführer Rainer Kirchhübel. Dr. Elisabeth Herz lebt seit 30 Jahren in Kamerun und hat inzwischen die dritte Augenklinik aufgebaut. Die „Manna Eye Clinic“ ist die einzige Augenklinik im Umkreis von 150 km und vor allem für die Behandlung der armen und ärmeren Patienten gedacht. Das Team der Augenklinik konsultiert zusätzlich in 22 Außenstationen. Die Untersuchungs- und Behandlungsgeräte wurden nahezu alle gespendet. In der Optikerwerkstatt werden Brillen zu günstigen Preisen hergestellt. Wer sich auch dies nicht leisten kann, bekommt in Einzelfällen auch Operation, Medikamente oder eine Brille kostenlos. Die A.R.C. Laser GmbH übergab kürzlich Dr. Herz einen Zyklophoto-Laser. Wer ihre Arbeit unterstützen möchte, wende sich an die africa action / Deutschland e.V. Konto 99 88 77 bei der PAX-Bank BLZ 370 601 93, Stichwort „Herz / Kamerun“. IMPRESSUM Herausgeber Prof. Dr. med. Fritz Dannheim E-Mail: [email protected] Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) 931-073, E-Mail: [email protected] PD Dr. med. Anja Liekfeld (Vorderer Augenabschnitt) E-Mail: [email protected] Prof. Dr. med. Albert J. Augustin (Hinterer Augenabschnitt) E-Mail: [email protected] Verlagsanschrift autentic.info GmbH Zunftwinkel 7 D-88239 Wangen im Allgäu Internet www.concept-ophthalmologie.de www.autentic.info Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert Prof. Dr. Erich Elstner, Heinz Jürgen Höninger, Prof. Dr. Mike Holzer, Dr. Bettina Jendritza, PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Armin Scharrer, Dr. Stefanie Schmickler, Susanne Wolters Bankverbindung Postbank Dortmund BLZ 440 100 46 Kto. 3502 36-467 Gestaltung autentic.info, Wangen / Nicole Kappe Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg Anzeigendisposition Michaela Einhauser E-Mail: [email protected] Tel. (07522) 931-073 Fax (07522) 707 98 32 Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT Ophthalmologie Postfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt E-Mail: [email protected] Tel. (02054) 155-29 Fax (02054) 155-28 Redaktionsleitung Susanne Wolters, E-Mail: [email protected] Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 7 (1. Januar 2013) 6 06-News_final.indd 6 Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm Abonnement 85 Euro / 9 Ausgaben Deutschland, Ausland 98 Euro Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl Druckauflage 1. Quartal 2013 6.000 Exemplare Verbreitete Auflage 5.774 Exemplare Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 09:32:32 Aus guten Erfahrungen werden neue Perspektiven. Demnächst mehr. Lucentis® 10 mg/ml Injektionslösung: Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,-Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens von Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ, RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation. Stand: Juli 2013 (MS 07/13.12) Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz) Mitvertriebe: Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg H_5986_2_Lucentis_Teaser_LIBRA_A4+3.indd 1 08.07.13 13:41 news menschen + meldungen OcuNet EYEnovative Förderpreis AMD-Netz NRW Jahresbericht veröffentlicht Projektanträge gefragt Richtigstellung Angestellte und selbstständige Ärzte unter einer einheitlichen ärztlichen Führung, mehrere Standorte und Qualitätsmedizin über die ganze Bandbreite der konservativen, ambulanten sowie stationär chirurgischen Augenheilkunde – das sind die Eckdaten der in der OcuNet Gruppe zusammengeschlossenen Zentren. Sie bieten damit zusammen mit den ebenfalls in der Gruppe organisierten unabhängigen Praxen eine – so die Pressemitteilung – exzellente augenmedizinische Versorgung; darüber hinaus stünden sie auch für einen neuen Typus von Organisationsform in der ambulanten Versorgung, der Lösungsansätze für Herausforderungen im Gesundheitswesen aufzeige. Im frisch aufgelegten OcuNet Jahresbericht 2012 geben sie dazu Einblick. Der Bericht zeigt auf, wie sich das besondere Leistungspotential der Zentren konkretisiert: Mit Filialen an Standorten, die anderweitig ohne augenmedizinische Versorgung wären, tragen sie dazu bei, ein flächendeckendes Angebot bereit zu stellen. Eine der Voraussetzungen dazu ist, dass Ärzte in den ambulanten Zentren in Anstellung tätig werden können. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass die Zentren Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbieten. Daneben bilden sie junge Hochschulabgänger zu Fachärzten für Augenheilkunde weiter, mittlerweile sind rund acht Prozent aller Weiterbildungsassistenten hier tätig. Sowohl innerhalb der Gruppe als auch in anderen Studienkontexten realisieren die Zentren anspruchsvolle klinische Studien und Versorgungsforschung. Die umfangreiche Publikationsagenda der Gruppe ist Ausdruck dieser Aktivität. Die OcuNet Gruppe ist ein Zusammenschluss von 19 augenchirurgischen Zentren und 491 unabhängigen Praxen mit insgesamt 768 bundesweiten Standorten. Per 31.12.2012 arbeiteten insgesamt 319 Fachärzte für Augenheilkunde in einem der 19 Zentren und rund 640 in den unabhängigen OcuNet Praxen. Um für die Patienten in Zukunft noch bessere Behandlungsmöglichkeiten im Bereich retinaler Erkrankungen anbieten zu können, besteht weiterhin Forschungsbedarf, insbesondere in den Disziplinen der Ursachen, Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von ophthalmologischen Beschwerden. Novartis engagiert sich in diesem Bereich und unterstützt innovative Forschungsideen von jungen Nachwuchswissenschaftlern. Daher lobt das Unternehmen 2013 zum dritten Mal in Folge den EYEnovative Förderpreis für Ophthalmologie aus. Um Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen gleichermaßen zu berücksichtigen und dadurch ein möglichst breites Spektrum an Projekten zu fördern, lautet das Thema der diesjährigen Ausschreibung erneut „Innovative Forschung bei retinalen Erkrankungen“. Der erste Preis ist mit 50.000 Euro, der zweite mit 30.000 Euro und der dritte Preis mit 20.000 Euro dotiert. Die Vergabe findet am 13. Dezember 2013 während des fünften Ophthalmics Research Days in Nürnberg statt. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.ophtha-foerderpreis.de. Das AMD-Netz NRW teilt mit: „In CONCEPT Ophthalmologie 05/2013 wurde eine Pressemitteilung der Firma Novartis mit dem Titel „VEGFInhibitoren bei nAMD: Flexible Therapie verhindert Über- und Unterbehandlung“ abgedruckt (S. 50–52). Auf Seite 51 heißt es, die Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals Münster versuche das Problem der mangelnden Einhaltung von Kontrollterminen bei einer PRN-Therapie seitens der Patienten „im Rahmen des AMD Netz NRW e.V. durch den Zusammenschluss mit nicht operativ tätigen Augenärzten zu lösen“. Die Erwähnung des AMD-Netz NRW ist in diesem Zusammenhang nicht korrekt. Zwar ist der Leiter der Augenklinik, Prof. Daniel Pauleikhoff, gleichzeitig zweiter Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins – der Zusammenschluss der Klinik mit Augenärzten und das Internet-Portal, bei dem diese die Daten der OCT-Kontrollen per Internet an die Klinik übermitteln, ist jedoch ein originäres Projekt der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals und steht in keinem Zusammenhang mit der Arbeit des AMD-Netz NRW.“ 8 06-News_final.indd 8 Raumfahrt OCT im Weltraum Brauns-Forschungspreis Ausgezeichnete Forschung Die Stiftung Dr. Liselotte und Dr. Karl-Robert Brauns hat ihre Wissenschaftspreise, den Dr.Liselotte-Brauns-Preis für Innere Medizin und den Dr.-Karl-Robert-Brauns-Forschungspreis für Augenheilkunde 2013 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im historischen Erikahaus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vergeben. Preisträger des diesjährigen Forschungspreises für Augenheilkunde sind Katharina Kruszewski und Prof. Dr. Udo Bartsch. Sie erhalten den Preis in Höhe von 40.000 Euro für die Durchführung ihres Forschungsprojekts „Stammzellbasierte Neuroprotektion von Zapfen in Mausmodellen für erbliche Netzhautdystrophien”. Mit diesem Projekt soll der Einfluss einer Stammzellbasierten intraokulären Applikation neurotropher Faktoren auf die Funktion und Morphologie von Zapfen in zwei unterschiedlichen RPMausmodellen analysiert werden. Ein Spectralis OCT von Heidelberg Engineering ist mit dem Weltraumfrachter ATV-4 „Albert Einstein“ der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) zur Internationalen Raumstation ISS transportiert worden. Die ISS-Crewmitglieder sollen mit dem Gerät eingehende Untersuchungen ihres hinteren Augenabschnitts durchführen. Diese Unternehmung ist Teil eines von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA mit hoher Priorität vorangetriebenen Projekts, in dem die Entstehung erst kürzlich festgestellter spezifischer Veränderungen am hinteren Augenabschnitt von Astronauten nach Raumflügen erforscht werden soll. Ziel ist es, mögliche Risiken von Sehschäden abzumildern, die insbesondere bei Langzeit-Missionen im All bestehen. Die NASA hat mehrere OCT-Geräte des Heidelberger Unternehmens erworben, um die Astronauten vor, während und nach ihren Raummissionen zu untersuchen. In den letzten Monaten wurden am Johnson Space Center in Houston, Texas, bereits Erstuntersuchungen an ISS-Crewmitgliedern durchgeführt. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 09:32:34 perspektiven doc-kongress Innovationen und Optionen Stammzellen als Therapieoption bei trockener Makuladegeneration, Femtolaser und andere neue Lasikentwicklungen waren zentrale Themen beim 26. Internationalen Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC), der vom 13.-15. Juni 2013 in Nürnberg stattfand. D ie drei Kongresstage waren mit dem umfangreichen Vortrags- und Kursprogramm gut gefüllt. Wet-Labs, Video-Live-Surgery in 3D, Diskussionsforen wie das „DOC-Café“ für die Fachbereiche Refraktive Chirurgie, Kataraktchirurgie und Berufspolitik gehörten ebenso dazu wie Seminare zu Management in Klinik und Praxis und die Symposien zu Anästhesie, Kontaktlinsen und Strabologie. Vier Themen aus dem breiten ophthalmologischen Spektrum wurden auf der Pressekonferenz am ersten Kongresstag der Öffentlichkeit präsentiert. Neben Stammzellen als neuem Therapieansatz bei trockener Makuladegeneration und den Vorteilen eines neuen Femtosekundenlasergerätes – hier wurde auch eine erfolgreich operierte Patientin aufs Podium gebeten – ging es um die Unfallursache unerkannte Katarakt sowie die Glaukomfrüherkennung durch Papillen-OCT. Wie Dr. Manuel Ober (Fürth) erläuterte, lassen sich mit der Papillen-OCT-Technik Krankheitsverläufe beim Glaukom sichtbar machen und dokumentieren. Im Untersuchungsmo- Nachgefragt ... bei DOC-Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer Herr Dr. Scharrer, zum Thema Stammzelltherapie sagten Sie in der Pressekonferenz, dass die Industrie kein oder wenig Interesse an der Entwicklung habe und dass es daher wohl nur langsam vorangehen werde. Wie ist das überhaupt zu finanzieren und in welchem Rahmen läuft das ab – wird derzeit rein universitär geforscht? Scharrer: Es gibt schon Firmen, die sich engagieren, aber wenn Sie es vergleichen mit dem riesigen Aufwand, Medikamente gegen die trockene AMD zu finden, ist das Industrieinteresse hier eher bescheiden. Es ist auch absolut nachvollziehbar, weil das Risiko enorm groß ist: Investiert man viel Geld in eine Sache, die dann vielleicht keinen klinischen Durchbruch erreicht? Stammzellforschung hat mich persönlich immer fasziniert und ich war deprimiert, weil es 20 Jahre lang nicht richtig vorwärts ging. Die Würdigung durch den Medizin-Nobelpreis 2012 für die Pioniere der Stammzellforschung John Gurdon und Shinya Yamanaka hat dem Ganzen nun aber Auftrieb gegeben. Hinzu kommt: In der Vergangenheit gab es mit den fötalen und embryonalen Stammzellen enorme ethische Probleme. Jetzt ist das durch die autologe ‚skin derived stam cell‘ ethisch absolut einwandfrei: Man züchtet sie aus Hautzel- 10 10-doc_final.indd 10 len des Patienten und programmiert sie zu Pigmentepithelzellen um. Sie kennen die Studie von Forschern an der University of California Los Angeles (UCLA) um Dr. Steven Schwartz und die Studie an der University of California in Davis bei San Francisco und wir werden demnächst auch in Europa eine große Studie haben, die von Gabriele Thumann aus Genf geleitet wird. Also: Es tut sich etwas, jetzt ist eine Perspektive da und Grund zur Hoffnung – nicht zur Euphorie. In welcher Form werden diese Stammzellen ans Auge gebracht werden – als Medikamente, mit Spritzen, von der Pharmaindustrie hergestellt oder wie kann man sich das vorstellen? Derzeit werden die Zellen im Labor vermehrt und in einem Zellsud ins Auge gegeben. Die Forschung betrifft zum Teil die Techniken und zum Teil die Trägersubstanzen. Bei der Technik glaubt man heute, dass die Zellsuspension der richtige Weg ist und die Zellen werden mit einer feinen Nadel in der Netzhaut platziert. Was daraus später wird, weiß niemand. Experten sagen, die aus einer Hautzelle gewonnene Stammzelle hat eine große Zukunft. Das bedeutet ja immer, dass dem Patienten etwas entnommen wird, aus dem im Labor etwas individuell gezüchtet und dann ins Auge gegeben Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 09:33:16 doc-kongress dus wird der Sehnerv vom Papillen-OCT selbstständig erkannt und vermessen. Bei der integrierten Ganglionzellanalyse wird auch erstmalig die Makula mit einbezogen. Man geht heute davon aus, dass beim Glaukom die Ganglienzellen um die Fovea herum geschädigt werden und die Schichtdicke so abnimmt. Das Papillen-OCT besitzt einen „Fovea Finder“, der die winzige Netzhautgrube automatisch findet, die Dicke der Ganglionzellschicht und der inneren plexiformen Schicht misst und mit einer Normaldatenbank vergleicht. Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth) stellte erstmals detaillierte Daten einer aktuellen wissenschaftlichen Studie der Ocunet-Gruppe vor. „Wir haben die Daten von 12.823 Kataraktoperationen seit 2007 ausgewertet und festgestellt, dass 16,8 % aller operierten Patienten jünger als 65 Jahre waren. Das ist eine Altersstufe, in der die meisten Betroffenen noch gar nicht an die Möglichkeit einer altersbedingten Linsentrübung denken.“ Da nur erfasst wurde, wer sich bereits operieren ließ, liege die Dunkelziffer vermutlich wesentlich höher. An den jährlich rund 300.000 Unfälle durch schlechtes Sehen habe die Katarakt einen hohen Anteil. Insgesamt wurden rund 700.000 bis 830.000 Katarakt-Operationen 2012 in Deutschland durchgeführt. Ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt wurden ein im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Ophthalmochirurgen (BDOC) von Prof. Dr. Eberhard Wille und Dr. Michael Popp erstelltes Gutachten, das Kataraktoperationen aus gesundheitsökonomischer Sicht bewertet und Prognosen über Entwicklung und Nachfrage erstellt sowie die neue und aktualisierte Leitlinie der American Academy wird. Inwieweit ist da eine industrielle Fertigung überhaupt möglich? Nach meinem Wissen gibt es da noch keine Überlegungen. Es wird also noch lange dauern und sehr teuer werden. Die trockene AMD ist ja sehr weit verbreitet – also ist das nicht die Lösung für alle in absehbarer Zeit? Ganz ohne Zweifel wird es noch dauern und ob es die Lösung ist für alle Menschen, weiß man nicht. Aber es ist das Einzige, das derzeit bei einer trockenen, fortgeschrittenen AMD eine Besserung der Sehfunktion herbeiführt, wie die Stephen-Schwartz-Studie gezeigt hat. Es gibt nichts anderes. Was daraus wird, ist so schwer zu sagen. Und die wirtschaftliche Machbarkeit ist ja das eine, das andere ist: Treten Komplikationen auf? Wir haben über Immunsupression gesprochen, über die Abstoßung dieser Zellen, über Kanzerogenität – es kann durchaus sein, dass da auch etwas passiert. Derzeit wird bei den wenigen Patienten nichts derartiges beobachtet, aber das ist keine Aussage. Letztendlich weiß niemand, ob sich die Methode durchsetzt, aber sie hätte das Potenzial, trockene AMD in einem großen Prozentsatz zu bessern, die Sehfunktion wieder zu verbessern. Aus diesem Grunde macht es sicher Sinn, da etwas zu tun. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 10-doc_final.indd 11 perspektiven of Ophthalmology (AAO) zur Diagnostik und Therapie der altersbedingten Katarakt, die eine detaillierte Kosten/NutzenAnalyse dieser Eingriffe aufstellt. Dr. Martin von Busch (Fürth) stellte ein neues 3D-Femtosekundenlasergerät vor, das Eingriffe gegen Fehlsichtigkeiten noch weiter perfektioniert. Es habe den Femto-LASIK-Eingriff geradezu revolutioniert, da es nicht nur in zwei, sondern in drei Dimensionen schneiden kann. Statt der sonst üblichen 200.000 erzeugt der neue Laser zehn Millionen Bläschen pro Sekunde. Dafür setzt er gleichzeitig deutlich geringere Energien ein (Nanojoule im Gegensatz zu Kilojoule), was das Gewebe maximal schone und für den Patienten einen besseren und schnelleren Heilungsverlauf bedeute. Auch mehrere neue Therapieansätze zur Behandlung der trockenen AMD wurden auf dem Kongress vorgestellt und diskutiert. „Weltweit wird fieberhaft an der Entwicklung neuer Therapien gearbeitet und geforscht“, sagte A. Scharrer. „Besonders spannend könnte hier der Einsatz von Stammzellen werden. International laufen dazu bereits mehrere wissenschaftliche Studien mit Patienten.“ Für euphorische Jubelmeldungen sei es aber noch zu früh. Die ersten Patienten konnten zwar bereits erfolgreich behandelt werden, doch nun müsse untersucht werden, ob sich der Einsatz von Stammzellen, aber auch andere vielversprechende Therapieansätze, für eine breite Anwendung eignen. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kongress im Rahmen eines eigenen Stammzelltherapie-Forums von internationalen Experten vorgestellt. Welche anderen großen Themen, vor allem chirurgisch gesehen, gibt es auf dem diesjährigen DOCKongress? Natürlich ist die Femtolaser-KataraktOperation das große Thema, wie sie bei jedem anderen Augenchirurgiekongress auf der Welt zurzeit das Nonplusultra ist. Da ist ein gewisser Hype, weil es Perspektive hat und weil man weiß, wenn es sich durchsetzt, dann hat es enorme wirtschaftliche Auswirkungen und kann bei vielen Patienten angewendet werden. Hinzu kommen die Neuentwicklungen auch im Laserbereich; es gibt viele hervorragende Laser und das Interesse des Fachpublikums ist riesig groß. Makuladegeneration, Stammzellen, Femtolaser und die neuen Lasikentwicklungen, die 3D-Lasik, das sind die zentralen Themen derzeit. Vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Susanne Wolters. 11 12.07.2013 09:33:16 perspektiven frauennetzwerk Netzwerken in Nürnberg Große Kongresse wie derjenige der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sind das passende Umfeld für Netzwerktreffen. Dort luden „Die Augenchirurginnen“ wieder ein, Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Frauenförderung voranzutreiben. alle Fotos: Bausch + Lomb Gastreferentin Ina Colle (linkes Foto) ist Projektkoordinatorin im Vivantes Netzwerk für Gesundheit Berlin. Die Mitglieder des Gründungskomitees PD Dr. Anja Liekfeld (2.v.l.), Prof. Dr. Maya Müller (3.v.l.) sowie Prof Dr. Susanne Binder (re.) während der Diskussionsrunde auf dem Podium Aufmerksame ZuhörerInnen: Das Netzwerk hat jetzt rund 180 Mitglieder N ach der Begrüßung durch Bettina Kannegiesser, Projektleitung „Die Augenchirurginnen“ bei Bausch + Lomb, gab Prof. Dr. Nicole Eter einige aktuelle Informationen zur Entwicklung des Netzwerks. Nach seiner Gründung vor acht Monaten freut es sich über konstantes Wachstum und eine aktuelle Zahl von 180 Mitgliedern. Das Mentoring-Programm umfasst derzeit 22 Mentees und 14 Mentorinnen. 12 12-augenchirurginnen_final.indd 12 Erfahrungsaustausch und Kommunikation werden groß geschrieben Den Gastvortrag hielt Ina Colle, Projektkoordinatorin im Vivantes Netzwerk für Gesundheit Berlin, zum Thema „Neue Wege im Krankenhaus – Karriere und Familie vereinbaren“. Zunächst stellte sie fest, dass die Anzahl der weiblichen Medizinstudierenden steigt, dies sich jedoch nach wie vor nicht in der Anzahl der Chefärztinnen widerspiegelt. Bei Vivantes werden bis 2016 altersbedingt 17 Chefarztpositionen frei, eine davon auch in der Abteilung Ophthalmologie – dies biete Frauen Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:23:12 eine gute Chance, in die Chefetage einzuziehen. I. Colle zeigte Voraussetzungen auf, die den Karriereweg unterstützen. Dazu gehörten auf gesellschaftlicher Ebene eine Veränderung der Rollenbilder im Alltag sowie die Förderung der Familie – und es könne auch eine gesetzliche Quotenregelung sein. Auf persönlicher Ebene müssten sich Frauen Klarheit über ihre berufliche Entwicklung verschaffen. Dabei könnten sie durch Workshops zur Karriereplanung, Netzwerke, Förderung durch Vorgesetzte, Vorbilder und Mentoren/Mentorinnen oder Coaching unterstützt werden. Auch ein berufspolitisches Engagement sei wichtig. Zu den Voraussetzungen seitens des Unternehmens bzw. der Organisation zählt I. Colle beispielsweise eine Zertifizierung und Zielvereinbarung als Selbstverpflichtung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Aufnahme des Themas in das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm zur Bewusstseinsbildung der Entscheidungsträger, eine transparente Rekrutierungs- und Beförderungspolitik, die Förderung der Frauen durch Verantwortungsübergabe sowie flexible Arbeitszeit- und Karrieremodelle. Vivantes hat sich zum Ziel gesetzt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Um die Aktivitäten zu dokumentieren, die bestehenden Maßnahmen zu bündeln, zu strukturieren und auszubauen, wurde der Klinikverbund Mitglied im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und nahm 2010/11 am Audit „berufundfamilie“ teil. Als Beispiele für Maßnahmen nannte I. Colle die Intranetseite „vivaFamilia“: Sie enthält Informationen über alle internen Angebote zur Vereinbarkeit bezogen auf Kinder und pflegende Angehörige sowie nützliche Informationen, Links und Downloads zum Thema. Die Seite ist auch von zu Hause aus für die Beschäftigten erreichbar. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Kindernotfallbetreuung „Kids mobil“: Beschäftigte können auf eine Notfallbetreuung zurückgreifen, wenn ein Kind plötzlich krank wird, wenn die reguläre Kinderbetreuung unerwartet ausfällt oder bei ungeplanten Arbeitszeiten durch Überstunden oder bei der Übernahme von Diensten. Hinzu kommt ein Kontakthalteprogramm in der Elternzeit. Reichlich Diskussionsstoff Die anschließenden Diskussion verdeutlichte, woran es derzeit noch fehlt. So wurde moniert, dass noch nur wenige Männer Elternzeit nehmen und wenn, dann meist nur für zwei Monate. Hier müsse sich auch die Akzeptanz seitens der Unternehmen/ Organisation bessern. Oftmals scheitere es daran, dass der Mann die Elternzeit nicht dann nehmen könne, wenn die Frau es brauche – etwa wenn sie zurück in den Beruf möchte. Hier seien auch die Männer gefragt, sich stärker durchzusetzen. Ein anderer Aspekt: Ein Kontakthalteprogramm während der Elternzeit müsse von beiden Seiten – den Unternehmen und den Frauen – gefördert werden. Ein bestehender Kontakt könne den Wiedereinstieg erleichtern und auch während der Eltern- Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12-augenchirurginnen_final.indd 13 frauennetzwerk perspektiven zeit für Entlastung sorgen. Arbeitnehmer hätten die Möglichkeit, bereits während der Elternzeit Schichten im Krankenhaus zu übernehmen. Allerdings sei dies finanziell nicht attraktiv und daher die Bereitschaft eher gering. Insgesamt sei die Betreuung von Kleinkindern auf einem guten Weg, aber für die Betreuung von Schulkindern müssten in vielen Bundesländern noch unterstützende Möglichkeiten gefunden werden. „Man darf ungeduldig sein“ Gründungsmitglied Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Susanne Binder (Wien) sprach dem Nachwuchs zum Abschluss der Veranstaltung Mut zu: „Wer eine Familie managt, der kann auch ein Krankenhaus leiten.“ Sie berichtete aus ihrer eigenen Erfahrung: „Um erfolgreich zu sein, habe ich früher die ‚männliche Art‘ kopiert, aber heute gibt es genügend weibliche Vorbilder, an denen sich der Nachwuchs orientieren kann.“ Dennoch muss sich in ihren Augen einiges ändern: „Wesentlich ist, dass Frauen in den Entscheidungsgremien in einem hohen Prozentsatz vertreten sind und auch andere Frauen in entscheidende Positionen bringen. Dazu gehören Gesundheitsgremien genauso wie Vorsitze bei Kongressen, aber auch Herausgebertätigkeit und eine weiblich orientierte PR für die neuen chirurgischen Verfahren. Man darf ungeduldig sein. Mehrere hundert Jahre wurden die Männer bevorzugt, jetzt kann es in den nächsten 50 Jahren auch eine Frauenbevorzugung geben.“ INFO Herausforderungen, denen sich Augenärztinnen auf ihrem Weg in die Augenchirurgie stellen müssen, sind fehlende Karrierechancen, die Nicht-Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein mangelhafter Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen. Um aufstrebende Ophthalmochirurginnen hierbei zu unterstützen, bietet das 2012 gegründete, von Bausch + Lomb geförderte Netzwerk „Die Augenchirurginnen“ regelmäßige Netzwerkveranstaltungen an. Nächste Veranstaltungen: September 2013: Netzwerktreffen im Rahmen der DOG in Berlin November 2013: Erstes Phako-Wetlab für Netzwerk-Mitglieder bei Bausch + Lomb in Berlin mit den Gründungsmitgliedern PD Dr. Anja Liekfeld und Dipl.-Med. Marina Müller Kontakt: Wer sich für das Netzwerk anmelden oder als Mentorin zur Verfügung stellen möchte, kann dies per E-Mail tun: [email protected] Internet: www.augenchirurginnen.de 13 12.07.2013 07:23:12 editorial schwerpunkt refraktive chirurgie Optometristen: Ja bitte! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, hiermit bekenne ich mich als personifiziertes Feindbild unserer Standesvertretung, des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA): Ich kooperiere mit Optometristen, ich unterrichte Optometristen, ich beschäftige Optometristen – und ich freue mich über diese Berufsgruppe im klinischen Alltag ... Und eigentlich stehe ich damit nicht allein unter den Augenärzten. So höre ich immer wieder im persönlichen Gespräch mit Kollegen, dass auch sie gerne mit Optikern oder Optometristen arbeiten und sie in ihren Praxen und Kliniken einstellen (wollen). Aber oft wird das nur unter vorgehaltener Hand bekannt, immer mit dem Hinweis: „Psst, das sollte man nicht laut sagen, weil die ‚offizielle Meinung‘ der Augenärzte davon abrät, Optometristen zu unterstützen!“. Daher habe ich offiziell beim BVA um eine zitierfähige Stellungnahme gebeten. Sie lautet: „Der BVA sieht die Notwendigkeit einer Optometristen-Ausbildung nicht. Es gibt die klare Aufgabenteilung, nach der das Messen und Fertigen von Brillen dem Optiker obliegt, die medizinische Diagnostik und Therapie dem Augenarzt. Die Ausweitung des Leistungsspektrums eines Optikers muss ihre Grenze bei der Prüfung von Auffälligkeiten und Diagnostik haben, da ansonsten Heilkunde betrieben wird.“ Ein bisschen hört sich das wie „Futterneid“ an. Selbst wenn beim Augenoptiker der Augendruck gemessen wird (natürlich im Non-contact-Verfahren, weil allen Optikern und Optometristen ein invasives Verfahren und das Applizieren von Augentropfen untersagt ist, was in der Ausbildung auch 14 14-Editorial Liekfeld_final.indd 14 vermittelt wird), ist das für die Patienten eher ein zusätzliches Screening (von dem wir alle wissen, dass es natürlich nicht reicht – siehe die GlaukomIGeL-Diskussion!), denn im Zweifelsfall wird der gut ausgebildete Optiker oder Optometrist den Patienten zum Augenarzt schicken, so dass insgesamt sicher nicht weniger, sondern ggf. sogar mehr Patienten in unseren Praxen landen. Ähnlich lief vor Jahren die Diskussion um das Blutdruckmessen in den Apotheken, was sich inzwischen etabliert hat. Kein einziger Patient weniger ist daher in den Praxen gelandet, aber der eine oder andere wird dadurch frühzeitiger zum Arzt geschickt, weil er einen auffälligen Blutdruck hat, der sonst nicht bemerkt worden wäre. So wird es auch mit dem Augendruck sein ... Ich halte die Aussage vom BVA in der heutigen Zeit nicht mehr für angemessen, vor allem in Anbetracht der exponentiellen Entwicklung der Technologie bei den verschiedenen Messmethoden und -geräten. So können wir alle froh sein über eine qualifiziert ausgebildete Berufsgruppe im Bereich der Optik. Und genau da müssen wir Augenärzte berufspolitisch ansetzen: Wir sollten Einfluss nehmen auf die Qualifikation von Optikern und Optometristen, wir Augenärzte sollten ausbilden und mit dem Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) kooperieren. So ist es z.B. sinvoll und gleichzeitig großartig für die Augenärzte und Auszubildenden der Optik, wenn Prof. Schiefer nun in Aalen als Leiter im Bereich der optischen Fakultät prägt und gestaltet. Einen solchen Weg sollten wir als Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:23:44 editorial PD Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam, [email protected] Berufsgruppe der Augenärzte weitergehen. Und keinesfalls müssen wir Angst haben, dass uns die Optometristen Arbeit oder Patienten entziehen. Das verbietet bereits die Statistik, wenn man die Umfrage der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena aus 2012 betrachtet: Danach sind lediglich knapp zehn Prozent der Absolventen in klinischen Einrichtungen und ca. 23 Prozent im augenoptischen Fachgeschäft tätig, während der größte Anteil mit 39 Prozent in der Industrie und in Forschungseinrichtungen beschäftigt ist. Die Berufsgruppe der Optiker und Optometristen freut sich über eine Kooperation, sie funktioniert im Kleinen bereits auf persönlicher Ebene zwischen Augenarzt und Optiker sehr gut. Wir sollten das auch im Großen, auf berufspolitischer Ebene fördern und uns selber als Augenärzte ohne Vorbehalte öffnen, vor allem auch in der Unterstützung der Ausbildung – alles zum Wohle der augenärztlichen Versorgung der Patienten und Gesellschaft. Und es lohnt sich, den Anteil der Optometristen im klinischen Alltag unserer Praxen und Kliniken zu erhöhen! So auch im Bereich unseres Schwerpunkt-Themas, der refraktiven Chirurgie. Eine Kooperation von Optometristen und Augenärzten, eine Unterstützung der refraktiven Praxis durch Optometristen ist sehr hilfreich und befruchtend (keinesfalls natürlich ist es zu unterstützen oder angemessen, wenn Optometristen oder Optiker eigenständig refraktive Chirurgie durchführen wollen – das wäre fahrlässig. Es handelt sich auch beim Lasern um einen operativen Concept Ophthalmologie 06 / 2013 14-Editorial Liekfeld_final.indd 15 Eingriff mit möglichen Komplikationen, die nur bei einer entsprechenden augenärztlichen Ausbildung beherrscht werden können!). Denn auch in der refraktiven Chirurgie öffnen sich zunehmend neue Möglichkeiten, Verfahren werden optimiert und differenziert, moderne Technologien werden implementiert und zusätzliches optisches Verständnis durch einen Optometristen zur Unterstützung des refraktiven Chirurgen kann sehr förderlich sein. Lesen Sie über die nach wie vor mit Einschränkungen behafteten, aber immer wieder spannenden, sich weiterentwickelnden und aktuellen Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur (Holzer, S. 16 und Jendritza, S. 19). Informieren Sie sich über die praktischen und klinisch relevanten Vor- und Nachteile der heiß diskutierten FemtoPhako (Schmickler, S. 22). Und freuen Sie sich mit uns über die vielen Antworten von Spezialisten im Bereich der refraktiven Chirurgie auf unsere kleine Umfrage, die die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen und auch kritischen Einschätzungen widerspiegeln. … Und der BVA möge mir meine kritischen persönlichen Anmerkungen verzeihen. Wir sind natürlich alle sehr froh über die kompetente Standesvertretung und die Arbeit, die Sie als BVA täglich für uns leisten. Mit herzlichen Grüßen, 15 12.07.2013 07:23:44 schwerpunkt refraktive chirurgie Operative Presbyopiekorrektur Die Presbyopiebehandlung wird in Zukunft wegen der zunehmend älter werdenden Bevölkerung eine wichtige Aufgabe sein. Derzeit beinhalten die operativen Möglichkeiten zur Presbyopiekorrektur vor allem die Excimer-Laser-Behandlung und die Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea, die Implantation von kornealen Inlays mit unterschiedlichen Wirkmechanismen sowie den refraktiven Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Exchange (CLE) mit Implantation von multifokalen Linsen. Von Prof. Dr. Mike P. Holzer. D er Akkommodationsverlust bedeutet für presbyope Patienten subjektiv eine deutliche Einbuße an Lebensqualität. Der altersbedingte Verlust der Akkommodation beginnt in der Regel um das 40. Lebensjahr und führt zu einem kompletten Verlust im Alter zwischen 50 und 55 Jahren. Die Presbyopie wird definiert als Verlust der Akkommodationsfähigkeit aufgrund eines Elastizitätsverlustes der natürlichen Linse. Aufgrund der zunehmend älter werdenden Bevölkerung stellt die Presbyopiebehandlung eine wichtige Aufgabe in der Zukunft dar. Nach Schätzungen des statistischen Bundesamtes werden in Deutschland im Jahr 2060 34 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein im Vergleich zu lediglich 19 Prozent im Jahre 2008. Die nichtoperative Presbyopiebehandlung begrenzt sich hauptsächlich auf das Tragen einer Nah- bzw. Gleitsichtbrille oder von bibzw. multifokalen Kontaktlinsen. Operative Presbyopiekorrektur Eine operative Korrektur der Presbyopie wurde und wird von vielen Ophthalmologen verfolgt und verschiedene Ansätze wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten untersucht. Ein erster Ansatz war das Monovision-Verfahren mit einem Dioptrienunterschied zwischen dominantem und nichtdominantem Auge von 2 bis 3 Dioptrien.3 Dies kann durch die Implantation von Intraokularlinsen, aber auch durch ExcimerLaser-Behandlung der Kornea erzielt werden. Der Dioptrienunterschied kann auch individuell geringer gewählt werden und sollte idealerweise im Vorfeld mittels Kontaktlinsentrageversuch simuliert werden. Trotzdem wird das Verfahren nicht von allen Patienten akzeptiert, da auch die binokulare Funktionalität beeinflusst wird. Die operativen Möglichkeiten im Intraokularlinsenbereich zur Presbyopiekorrektur beinhalten derzeit hauptsächlich folgende Konzepte: Prof. Dr. Mike P. Holzer ist Stellvertr. ärztl. Direktor & Ltd Oberarzt, Leitung Refraktive Chirurgie an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg 16 16-presbyopiebehandlung_final2.indd 16 • Excimer-Laser-Behandlung der Kornea • Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea • Implantation von kornealen Inlays mit unterschiedlichen Wirkmechanismen • Refraktiver Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Exchange (CLE) mit Implantation von multifokalen Linsen, auch im Rahmen der Kataraktchirurgie möglich Concept Ophthalmologie 06 / 2013 15.07.2013 09:35:34 refraktive chirurgie Presbyopiekorrektur mittels Excimer-Laser Durch die Einführung des Excimer-Lasers in die Hornhautchirurgie besteht die Möglichkeit, hochpräzise gezielt die korneale Oberfläche zu modifizieren. Dies wurde bereits früh auch für die Presbyopiebehandlung in Form der Monovision genutzt. Dabei wird das nicht-dominante Auge leicht myop belassen und das dominante Auge komplett für die Ferne korrigiert. Zwar wird nicht von allen Patienten diese geringe Anisometropie toleriert, jedoch ist eine präoperative Testung mittels Kontaktlinsentrageversuch möglich. Weitere Ansätze waren bereits in den 1990er Jahren einfache multifokale Ablationsprofile, wobei diese mit teilweise recht starken optischen Phänomenen und nicht ausreichenden Visuswerten einhergingen. Durch die Einführung der Aberrationsmessungen und Excimer-Lasergeräte der neuesten Generation mit sehr kleinem Laserstrahldurchmesser konnten diese multifokalen Ablationsprofile deutlich optimiert werden. Durch gezielte Kombination mit Aberrationskorrekturen sind damit recht gute Verbesserungen im Nahvisusbereich möglich. Gleichzeitig kann es jedoch zu einer Reduktion des bestkorrigierten Fernvisus kommen. Daher erscheinen für die Patientenselektion insbesondere hyperope Patienten, die nicht permanent eine Fernbrille tragen, geeignete Patienten zu sein. Aktuell werden von der Firma Schwind Eyetech Solutions das Presbymax und von Bausch + Lomb / Technolas PV das Supracor Verfahren angeboten.4,5 Eine Kombination aus einer Monovision mit ca. -1,5 dpt auf dem nicht-dominanten Auge und gezielter Erhöhung von kornealen sphärischen Aberrationen stellt das Blended Vision Verfahren von Carl Zeiss Meditec dar. Durch diese Kombination soll im Gegensatz zur klassischen Monovision auch der Visus im Intermediärbereich verbessert werden.6 Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser Der Femtosekundenlaser wird bereits seit mehr als zehn Jahren in der Augenheilkunde eingesetzt. Von ursprünglich LASIK-Flapschnitten über therapeutische Anwendungen wie der Keratoplastik oder intrakornealen Ringsegmenten gehen die Einsatzmöglichkeiten auch hin zur Kataraktchirurgie und der Presbyopiekorrektur. Letztere macht sich die Besonderheit des Femtosekundenlasers zu Nutze, in den mittleren Schichten der Kornea Entlastungsschnitte durchzuführen, ohne dass hierfür die Hornhautoberfläche eröffnet werden muss. Durch spezielle Schnittmuster sind somit geringe Refraktionskorrekturen möglich. Dies wird mit der intrastromalen Presbyopiekorrektur mit dem VICTUS Femtosekundenlaser von Bausch + Lomb / Technolas PV verfolgt. Durch fünf intrastromale Ringschnitte im nicht-dominanten Auge mit einem Innendurchmesser von 1,8 mm und einem äußeren Durchmesser von 3,4 mm wird dabei eine zentrale Aufsteilung der Kornea zwischen 1,0 und 1,5 dpt erzielt, die in Kombination mit einer Concept Ophthalmologie 06 / 2013 16-presbyopiebehandlung_final2.indd 17 schwerpunkt höheren Tiefenschärfe zu einem Nahvisusgewinn für den Patienten führt. Da die individuelle biomechanische Antwort der Kornea auf diese Ringschnitte noch nicht genau vorhersagbar ist, sind die erzielten Effekte bei einigen Patienten jedoch unter den Erwartungen und der Eingriff ist derzeit nicht reversibel. Desweiteren kann es in dem behandelten Auge zu einem Verlust des bestkorrigierten Fernvisus in Höhe von zwei Zeilen kommen. Somit sind die Patientenselektion und die sehr umfassende Patientenaufklärung äußerst wichtig.7 Presbyopiekorrektur mittels kornealer Inlays Eine weitere korneale Presbyopiekorrekturmöglichkeit stellt die Implantation von Inlays dar. Diese gibt es in Form von Lochblendensystemen mit einem Innendurchmesser von 1,6 mm und Außendurchmesser von 3,8 mm, die zu einer Tiefenschärfensteigerung und dadurch Verbesserung der Nahsicht führen (Kamra Inlay, Acufocus; s. Beitrag Jendritza S. 19ff). Dabei wird lediglich das nicht-dominante Auge behandelt. Idealerweise wird dies kombiniert mit einer dezenten Excimer Laser Monovision. Ein komplett transparentes Inlay, das nach Implantation zu einer Änderung der Hornhautoberflächen-Kurvatur führt, ist das Raindrop Inlay (Revision Optics). Ähnlich wie bei den multifokalen Excimer- bzw. Femtosekundenlaser basierten Presbyopieverfahren kommt es hier durch das lediglich 32 µm dünne Inlay zu einer geringen Aufsteilung der zentralen Hornhaut und dadurch zu einer Nahvisussteigerung. Eine dritte Variante stellt die Implantation eines Inlays mit zentraler Zone ohne und peripherer Zone mit 1,5 bis 3,5 dpt Stärke dar (Flexivue, Presbia), wobei die Zentrierung für den Erfolg eine entscheidende Rolle spielt. Gemeinsam ist all diesen Inlays, dass ein Hornhaut Flap geschnitten werden muss, der sich in tieferen Schichten als bei einer klassischen LASIK Behandlung befindet. Eine Kombination mit einer Excimer-Laser-Fernkorrektur ist möglich, jedoch ist gerade in der Altersgruppe der Presbyopen die postoperative Sicca-Problematik nicht zu unterschätzen.8 Presbyopiekorrektur mittels multifokaler Intraokularlinsen Multifokallinsen (MIOL) werden seit Ende der 1980er Jahre im Rahmen der Kataraktchirurgie implantiert. Unterschieden werden das diffraktive und das refraktive Prinzip. Diese Einteilung ergibt sich aus der Lichtausbreitung von der Linse zur Retina. Diffraktive Multifokallinsen separieren einfallendes Licht auf zwei Brennpunkte, einen für die Nähe und einen für die Ferne, der Intermediärvisus zeigt in den Defokuskurven häufig eine typische Absenkung. Bei refraktiven Multifokallinsen werden mehrere sphärische Zonen unterschiedlicher Refraktion angelegt, wodurch mehr als zwei Brennpunkte entstehen. Häufig zeigen diese MIOL-Modelle dadurch auch eine etwas 17 15.07.2013 09:35:34 schwerpunkt refraktive chirurgie geringere Absenkung im Intermediärbereich als die diffraktiven Modelle, allerdings wird häufig aber auch ein etwas geringerer Nahvisus erreicht im Vergleich zur Aufteilung auf zwei definierte Brennpunkte. Die aktuellen MIOLs der Firmen Alcon und Zeiss haben eine Kombination aus beiden optischen Prinzipien: Die Alcon AcrySof ReSTOR MIOL besitzt ein apodisiertes diffraktives/ refraktives Optikdesign – neben +3,0 dpt seit kurzem auch erhältlich mit +2,5 dpt Nahaddition. Die Zeiss AT.Lisa MIOL zeichnet sich durch ein refraktiv-diffraktives Oberflächenprofil mit einer Nahaddition von +3,75 dpt aus. Ein neues MIOL-Modell stellt die LENTIS Mplus IOL der Firma Oculentis dar, welche im März 2009 die CE-Kennzeichnung erhielt. Der asphärische, asymmetrische Fernteil wird mit einem sektorförmigen Nahteil von +3,0 dpt kombiniert. Aufgrund der besseren Rotationsstabilität wurde das initiale C-Schlaufen-Haptik-Modell zugunsten der Plattenhaptikversion verlassen. Unabhängig von diesen verschiedenen optischen Prinzipien hat die Nahaddition (meist +3,0 dpt, +3,75 dpt oder +4,0 dpt) einen wichtigen Einfluss auf das postoperative visuelle Ergebnis. Studien, die +3,0 vs. +4,0 dpt MIOLs verglichen haben, fanden meist keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der funktionellen Ergebnissen (Fern- und Nahvisus). Die Vorteile für die +3,0 dpt Nahaddition waren jedoch meist neben einem günstigeren Defokuskurvenverlauf (höherer Peak im Nah- und Intermediärbereich) ein besserer Intermediärvisus, eine bessere Brillenunabhängigkeit sowie eine höhere Patientenzufriedenheit. Eine niedrigere Nahaddition hat damit prinzipiell keinen unmittelbaren Einfluss auf die Höhe des Nahvisus, sondern auf den Leseabstand, der etwas weiter entfernt liegt. Dadurch erklärt sich aber auch der bessere Intermediärvisus. Diesen Zusammenhang gilt es aber bei der Auswahl der MIOL zu beachten. Aufgrund der physikalischen Lichtaufteilung auf verschiedene Brennpunkte haben MIOLs aber weiterhin den Nachteil der möglichen Kontrastminderung sowie der erhöhten Blendung – insbesondere unter skotopischen Lichtbedingungen. Deswegen ist eine sorgfältige Patientenselektion sowie Aufklärung für die Zufriedenheit der Patienten essentiell. Für die Auswahl des geeigneten MIOL-Models sollte genau besprochen werden, welche Entfernungen für den einzelnen Patienten wichtig sind und ob besondere berufliche Anforderungen oder Hobbys vorliegen. Auf diese kann durch die Wahl des geeigneten optischen Prinzips sowie der Nahaddition eingegangen werden. Wichtig bei der Implantation von MIOLs ist auch die Beurteilung des präoperativen Astigmatismus. Dieser sollte postoperativ deutlich unter einer Dioptrie liegen, da nur durch eine sorgfältige Astigmatismuskontrolle eine zufriedenstellende Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann. Ist der Astigmatismus mittels kornealer Inzisionen nicht ausreichend zu redu- 18 16-presbyopiebehandlung_final2.indd 18 zieren, bietet sich die Implantation von multifokal-torischen IOLs an, welche u.a. von den Firmen Alcon, AMO, Oculentis, Rayner sowie Zeiss angeboten werden. Auch bei diesem Premium-IOL-Typ gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen optischen Prinzipien sowie Nahadditionen. Alternativ kann der verbliebene Astigmatismus mittels ExcimerLaser nachbehandelt werden. Wurde bereits eine monofokale IOL implantiert und es besteht weiterhin der Wunsch nach Presbyopiekorrektur, ermöglichen additive, multifokale IOL, welche in den Sulcus ciliaris meist zweizeitig eingesetzt werden, eine Therapiemöglichkeit. Aktuell bieten die Firmen Humanoptics, Rayner sowie First Q solche Sonderlinsen an. Einen neuen weiteren innovativen Therapieansatz stellen trifokale MIOLs dar. Hier werden zwei diffraktive Optiken übereinandergelegt, wodurch der Intemediärvisus verbessert werden soll. Aktuell werden solche Linsen von der Firma Physiol (Fine Vision IOL +3,5/+1,75 dpt) sowie der Firma Zeiss (AT Lisa tri + 3,33/+1,66 dpt) angeboten. Studien zeigten für beide Modelle einen günstigeren Defokuskurvenverlauf, der insbesondere im Zwischenbereich deutlich weniger abfällt und somit über eine größere Distanz eine Brillenunabhängigkeit ermöglicht. Langfristige Studien müssen allerdings die Stabilität dieser Ergebnisse noch zeigen. Des Weiteren wird von Interesse sein, ob die optischen Begleiterscheinungen vergleichbar oder eventuell doch höher als bei den klassisch-diffraktiven MIOLs sind.9 Die Presbyopiekorrektur mittels akkommodativer Intraokularlinsen bleibt weiterhin ein Forschungsschwerpunkt weltweit. Neue Entwicklungen zielen auf Intraokularlinsenmodelle, die eine Kurvaturänderung der Optik ermöglichen, ähnlich der natürlichen Linse während des Akkommodationsvorganges. Es bleibt abzuwarten, ob mit diesen neuen Entwicklungen der Wunsch nach guten Visuswerten in jeglicher Distanz erfüllt werden können. Literatur 1. von Helmholtz H (1855) Über die Akommodation des Auges. Albrecht von Graefes Arch Klin Exp Ophthalmol 1:1-89 2. Glasser A, Kaufman PL (1999) The mechanism of accommodation in primates. Ophthalmology 106:863-872 3. Jain S, Arora I, Azar DT (1996) Success of monovision in presbyopes: review of the literature and potential applications to refractive surgery. Surv Ophthalmol 40:491-499 4. Uthoff D, Pölzl M, Hepper D, Holland D (2012) A new method of cornea modulation with excimer laser for simultaneous correction od presbyopia and ametropia. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 250:1649-1661 5. Ryan a, O’Keefe M (2013) Corneal approach to hyperopic presbyopia treatment: Sixmonth outcomes of a new multifocal excimer laser in situ keratomileusis procedure. J Cataract Refract Surg Jun 5 (Epub ahead of print) 6. Reinstein DZ, Carp GI, Archer TJ, Gobbe M (2012) LASIK for presbyopia correction in emmetropic patients using aspheric ablation profiles and a micro-monovision protocol with the Carl Zeiss Meditec MEL 80 and VisuMax. J Refract Surg 28:531-541 7. Holzer MP (2013) Intrastromal femtoseond laser-based presbyopia correction. Ophthalmologe 110:259-262 8. Lindstrom RL, Macrae SM, Pepose JS, Hoopes PC Sr (2013) Corneal inlays for presbyopia correction. Curr Opin Ophthalmol 24:281-287 9. Auffarth GU, Rabsilber TM, Kohnen T, Holzer MP (2008) Design and optical principles of multifocal lenses. Ophthalmologe 105:522-526 Concept Ophthalmologie 06 / 2013 15.07.2013 09:35:34 refraktive chirurgie schwerpunkt Kamra Corneal Inlay zur Presbyopiekorrektur Korneale Inlays zur Korrektur der Presbyopie sind relativ neu. Nach dem Prinzip der stenopäischen Lücke verbessert das Kamra-Implantat den unkorrigierten Intermediär- und Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus. Die Wirksamkeit wurde in Studien bestätigt, doch es gibt auch Nebenwirkungen. Von Dr. Bettina Jendritza. I n den letzten Jahren rückt die Presbyopiekorrektur immer mehr in den Fokus des Interesses. Gründe sind u.a. die stetig steigende Zahl von Presbyopen aufgrund der verlängerten Lebenserwartung und die zunehmenden Ansprüche an die Sehqualität, verbunden mit dem Wunsch nach Brillenfreiheit. Doch trotz intensiver klinischer und experimenteller Forschung ist die Suche nach der sicheren, effektiven und idealen – d.h. nebenwirkungsfreien – Presbyopie-Korrektur noch immer nicht beendet. Zu Verfügung stehen derzeit Hornhautlaserverfahren, die die Form der Hornhaut so ändern, dass eine erhöhte Tiefenschärfe entsteht wie zum Beispiel die PresbyLASIK (PresbyMAX)1 oder das Intracor-Verfahren2 oder die Erzeugung von Monovision (Monovision-LASIK), außerdem intraokulare Eingriffe wie die Implantation von multifokalen oder „akkomodierenden“ IOLs. Aber die perfekte, kompromissfreie Lösung gibt es bislang nicht. Korneale Inlays – wie das Kamra-Implantat – stellen eine weitere, relativ neue Option zur Korrektur der Presbyopie dar. Das Kamra-Implantat nutzt das Prinzip der stenopäischen Lücke, um den unkorrigierten Intermediär- und Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus zu verbessern. Das zunächst 10 µ, jetzt 5 µm dünne ring- beziehungsweise scheibenförmige Inlay, das in seiner Form etwas an den amerikanischen Doughnut erinnert, hat einen Außendurchmesser von 3,8 mm und einen Innendurchmesser von 1,6 mm (Abbildung 1, siehe Seite 20). Damit ist es kleiner als eine Kontaktlinse und dünner als 1/10 Papierdicke (Abbildung 2, Seite 20). Es besteht aus Polyvinylidenfluorid mit einer Carbon-Nanopartikelbeschichtung, um das Inlay schwarz bzw. undurchsichtig zu gestalten. 8.400 kleine Mikroperforationslöcher sollen eine ungestörte Ernährung und Perfusion des anterioren Hornhautstromagewebes ermöglichen und damit eine Stromaverdünnung über dem Implantat und Epithel-Probleme verhindern. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 19-kamra-inlay_final.indd 19 Prinzip aus der Fotografie Vergleichbar ist das Verfahren mit der Anwendung einer kleineren Blende („Miniblende“) in der Fotografie. Auch hierbei wird die Tiefenschärfe erhöht und damit die Nahsicht verbessert, wie Jack T. Holladay, MD, PhD in einer Simulation in seinem eigenen Garten gut darstellen konnte (Abbildung 3a-c, Seite 21). Das Kamra-Implantat wird über eine mit einem Femtosekundenlaser geschnittene Hornhauttasche oder unter einen Femto-LASIK-Flap mit einer Dicke von 190 µm anhand des Purkinje-Reflex (1. Purkinje-Bild) zentriert über der Sehachse (nicht zentriert über die Pupillenmitte!) im nicht-dominaten Auge implantiert (Abbildung 4, Seite 21). Anwendung findet das Inlay sowohl bei emmetropen als auch bei ametropen Presybopen. Bei Patienten mit einer zusätzlichen Ametropie wird zunächst eine Femto-LASIK zur Korrektur der Fehlsichtigkeit durchgeführt und dann in gleicher Sitzung das Kamra-Implantat auf dem nicht führenden Auge eingesetzt3. Dabei sollte die Zielrefraktion auf dem Kamra-Auge bei -0,75 dpt liegen, um eine leichte Monovision zu erzielen; durch die dann folgende Implantation des Kamra-Inlays kann dann auch bei höher Presbyopie mit einer erforderlichen Nahaddition von 2,0- 2,5 dpt durch die Dr. Bettina Jendritza, FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum Mannheim 19 15.07.2013 13:50:22 schwerpunkt refraktive chirurgie 1,6 mm Abb. 1: Das Kamra-Inlay erinnert in der Form an einen Doughnut, ist aber wesentlich kleiner mit einem AußenDurchmesser von 3,8 mm (innen 1,6 mm) stenopäische Lücke eine ausreichende Lesefähigkeit induziert werden (modifizierte Monovision). trierung am ersten postoperativen Tag nicht ausreichend sein, muss rezentriert werden. Vor der Operation muss immer das dominante Auge bestimmt werden; zudem sollte stets ein Defokus-Toleranz-Test durchgeführt werden. Hierzu wird mit optimaler Fernrefraktion binokular beim Blick in die Ferne zunächst dem rechten, dann dem linken Auge eine Plus-Linse mit 1,0 dpt vorgehalten und vermerkt, ob dieser Defokus in der Ferne als störend wahrgenommen wird. Ist dies nicht der Fall, kann in diesem Auge (meist handelt es sich um das nichtdominante) Monovision erzeugt oder eben ein Inlay implantiert werden. Sicherheitshalber führen wir zusätzlich immer einen Kontaktlinsenversuch durch (Addition auf dem für die Implantation vorgesehenen Auge von +1,0 und dann +2,0 dpt zur Fernkorrektur), um die Lesefähigkeit und auch die reduzierte Fernsicht zu simulieren. Nur wenn auch der Kontaktlinsenversuch erfolgreich ist, wird ein Implantat eingesetzt. Postoperativ ist in den ersten Wochen mit einem erheblich trockeneren Auge zu rechnen, daher werden routinemäßig ein Punctum-Plug in das untere Tränenpünktchen eingesetzt, sowie eine intensive pflegende Therapie mit Hyaloronsäurehaltigen Augentropfen sowie Dexpanthenol-Gel durchgeführt, zudem für vier Wochen Ciclosproin-haltige Augentropfen 2 x d appliziert. Auch die Gabe von steroidhaltigen Augentropfen ist über einen Zeitraum von drei Monaten in absteigender Dosierung und unter Druckkontrollen (SteroidResponse!) erforderlich. Zentrierung des Inlays Doch es gibt auch Nebenwirkungen. Insgesamt wird zumindest in der ersten Zeit das Sehen als etwas „dunkler“ empfunden. Zudem kommt es auf dem Kamra-Implantat-Auge zur Wahrnehmung von Halos und Glare bei Nacht, da die Pupille bei Nacht weiter wird als der Außendurchmesser des Implantates (3,8 mm) und dann Licht sowohl durch die zentrale Lücke als auch am Implantat-Rand vorbei ins Auge fällt. Bei sehr heller Iris ist das Implantat deutlich sichtbar und wird ggf. als kosmetisch störend empfunden. In Studien-Ergebnissen oder in der Literatur wird oft der binokulare Fernvisus angegeben. Intraoperativ essentiell ist die Zentrierung des Inlays. Wird es innerhalb eines Umkreises von 100 µ um das 1. Purkinje Bild zentriert eingesetzt, erreichen ca. 86 % der Patienten einen Nahvisus von J2 oder besser. Innerhalb eines Umkreises von 150 µ sinkt dieser Prozentsatz bereits auf 76 % (Daten nach Studien von Dr. Minoru Tomita). Zur Überprüfung der Zentrierung steht postoperativ ein bildgebendes System, das AcuTarget zur Verfügung (Abb. 5, Seite 21). Sollte die Zen- Die Wirksamkeit und Sicherheit des Implantates konnte mittlerweile durch mehrere publizierte Zwei- und auch DreiJahres-Daten bestätigt werden.4,5 Im Mittel gewinnen die Patienten mehrere Reihen Lesefähigkeit sowohl im Nah- als auch im Intermediärvisus ohne nennenswerten Verlust im Fernvisus. Abb. 2: Kamra-Implantat im Vergleich zu einer Kontaktlinse 20 19-kamra-inlay_final.indd 20 Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:25:04 refraktive chirurgie schwerpunkt Abb. 3a-c: Jack T. Holladay simulierte die verbesserten Tiefenschärfe in seinem Garten. Mittleres Foto: Fokus bei 2,5 m mit Blende 5.6 simuliert ein menschliches Auge mit ca 4.0 mm Pupille ( 2 Tafeln lesbar); rechtes Foto: Focus bei 2,5 m mit Blende 22 simuliert in etwa das Kamra-Inlay mit 1,6 mm Pupille (13 Tafeln lesbar) Betrachtet man jedoch isoliert den unkorrigierten und bestkorrigierten Fernvisus auf dem Kamra-Auge, so ist bei einem nennenswerten Teil der Patienten doch ein Verlust an bestkorrigierter Sehschärfe auf dem Kamra-Auge zu verzeichnen: 3,1 % der Patienten verlieren zwei Linien an bestkorrigiertem Fernvisus, fast ein Drittel (28,3 %) verlieren eine Linie.5 In Mannheim verloren von den zwischen 2010 und 2013 von einem erfahrenen Operateur implantierten 49 Patienten sogar 40,8 % der Patienten eine Linie, 20 % sogar zwei oder mehr Linien an bestkorrigiertem Fernvisus (unveröffentlichte Ergebnisse). Erstaunlicherweise ist aber doch die Mehrheit der Patienten aufgrund des wenig gestörten Binokularvisus und der guten Nahsicht mit dem Ergebnis der Operation zufrieden. Fazit Als Fazit ist zu sagen, dass es mit dem Kamra-Implantat eine weitere Möglichkeit der Presbyopiekorrektur gibt, aber auch mit diesem OP-Verfahren noch nicht der Stein des Weisen in der Presbyopie-Korrektur gefunden wurde. Die Patienten müssen präoperativ deutlich über mögliche Nachteile des Verfahrens aufgeklärt werden und es sollte präoperativ eine Kontaktlinsensimulation durchgeführt werden. Literatur: Allerdings bietet das Verfahren der Inlay-Implantation den großen Vorteil der Reversibilität: Es kann im Falle einer Unzufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis zumindest in den ersten Monaten wieder (folgenlos) entfernt werden. In Mannheim wurden zwei Implantate wegen störender Halos und Doppelkonturen, eines aus kosmetischen Gründen bei sehr heller Iris explantiert. 1. Uthoff D, Poelzl M, Hepper D, Holland D. A new method of cornea modulation with excimer laser for simultaneous correction of presbyopia and ametropia. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2012; 250:1649-1661 2. Holzer MP, Knorz MC, Tomalla M, Neuhann TM, Auffarth GU. Intrastromal Femtosecond Laser Presbyopia Correction: 1-year Results of a Multicenter Study. J Refract Surg 2012;28:182-188 3. Tomita M, Kanamori T, Waring GO 4th, Yukawa S, Yamamoto T, Sekiya K, Tsuru T. Simultaneous corneal inlay implantation and laser in situ keratomileusis for presbyopia in patients with hyperopia, myopia, or emmetropia: six-month results. J Cataract Refract Surg. 20112 Mar;38(3):495-506 4. Dexl A, Seyeddain O, Riha W, Hohensinn M, Hitzl W, Grabner G. Reading performance after implantation of a small-aperture corneal inlay for the urgical correction of presbyopia: Two-year follow up. J Cataract Refract Surg 2011; 37:525-531 5. Seyeddain O, Hohensinn M, Riha W, Nix G, Rückl T, Grabner G, Dexl A. Small-aperture corneal inlay for the correction of presbyopia: 3-year follow up. J Cataract Refract Surg 2012;38:35-45 Abb. 4: Implantiert wird im nicht-dominaten Auge zentriert über der Sehachse (nicht über die Pupillenmitte!) Abb. 5: Die Zentrierung wird postoperativ mit dem bildgebenden System AcuTarget überprüft Concept Ophthalmologie 06 / 2013 19-kamra-inlay_final.indd 21 21 12.07.2013 07:25:06 schwerpunkt refraktive chirurgie Die Femtolaser in der Kataraktchirurgie Braucht man als großes Operationszentrum einen Femtolaser oder nicht? Diese Frage haben wir uns in den letzten zwei Jahren immer wieder gestellt. Die Antwort war immer: Operationstechnisch haben wir es nicht nötig! Da aber immer wieder Patienten danach fragten, haben wir uns damit auseinandergesetzt. Von Dr. Stefanie Schmickler. U nser Augen-Zentrum-Nordwest hat stets neue Techniken präzise evaluiert und sorgfältig ausgewählt, was einzuführen ist. Daher haben wir nun auch die auf dem deutschen Markt erhältlichen und zugelassenen Femtolaser kritisch betrachtet und verglichen. Das sind derzeit: 1. LenSx von Alcon 2. LensAR von Topcon 3. Victus von Bausch + Lomb 4. Catalys von OptiMedica (vertrieben von Polytech). Ab Ende 2013 wird auch von der Schweizer Firma Ziemer ein Femtokataraktlaser erhältlich sein. Der Einsatz des Femtolasers im Rahmen der KataraktOperation bezieht sich auf • die cornealen Inzisionen inkl. astigmatischer Keratotomien • die Kapsulorhexis und • die Linsenkernfragmentation. Lasik Flaps können bisher nur vom Victus durchgeführt werden. Darüber hinaus gehende therapeutische Anwendungen wie die Keratoplastik und intracorneale Ringe sind ebenfalls bisher nur beim Victus möglich. Allen Lasern ist gemeinsam, dass sie zusätzlichen Raumbedarf auslösen. Dieser schwankt in Abhängigkeit, ob der Laser fest mit einer Liege integriert ist oder nicht. Er beträgt bei den mit Liege integrierten Femtolasern Victus ca. 3,4 m x 3,7 m und dem Catalys 2,68 m x 3 m. Ferner benötigt der Operationssaal eine stabile Raumtemperatur im Bereich von 18°C bis 24°C. Hier stoßen viele Operationszentren an ihre Grenze: Wir selber besitzen ein nach Krankenhausbauverordnung eingerichtetes Operationszentrum mit Kältetechnik. Unsere Temperaturschwankungen zwischen Maximal- und Minimalbetrieb betragen 2°C / Tag, was ein Ausschlusskriterium zum Beispiel für den Victus war. Der LenSx von Alcon dagegen hält um seinen Laser die Temperatur insofern konstant, als er eine integrierte Lüftung besitzt, die sieben Tage die Woche läuft. Das verursacht wiederum 70 db Dauergeräuschpegel und verursacht zusätzliche Energiekosten. Die Betreuung bei der Wahl des Femtolasers spielt ferner eine große Rolle. Wir haben erlebt, dass nicht alle Berater der verschiedenen Laser die Bandbreite der Femtolaser kannten. Bausch + Lomb genießt mit seiner Produktionsstätte in München den Vorteil, dass man sie besichtigen kann und somit einen Einblick in den Laser erhält. Diese Offenheit ist eine Beruhigung, bei der hohen Investition keine Blackbox zu kaufen. Demnächst wird man sicherlich auch bei Ziemer die Möglichkeit haben. Der Preis eines Femtolasers beträgt ca. zwischen 300.000 und 400.000 Euro. Hinzu kommen Wartungkosten mit der STK. Für jedes Auge wird ein Interface benötigt, mit dem der Laser auf der Hornhaut andockt. Das löst Sachkosten von ca. 480 Euro pro Auge aus. Die Laserfirmen pushen derzeit: Es gibt Angebote wie bei den Excimerlasern, wo der Laser nicht gekauft werden muss, sondern über eine zusätzliche Procedure fee abgerechnet wird. Die Ablaufplanung am Operationstag Dr. Stefanie Schmickler ist Geschäftsführerin des Augen-ZentrumNordwest, Ahaus. Zu ihren Spezialgebieten gehört die Refraktive Chirurgie 22 22-femto-phako_final.indd 22 Am Operationstag ist der Ablauf des Patienten genau zu planen. Ideal ist eine Aufstellung des Femtolasers in dem Operationssaal, in dem auch die restliche Katarakt-Operation, Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:25:30 refraktive chirurgie schwerpunkt d.h. Entfernung des Kapsulorhexisläppchens, Entfernung von Linsenkern- und -rinde und Implantation der Intraokularlinse stattfinden kann. Bei der Programmierung der Operation werden die Parazentesen, der Schnitt (als Zwei- bis Drei-Stufen-Schnitt), die Kapsulorhexis und das Muster der Linsenkernfragmentierung festgelegt. Die Operation kann in Tropfanästhesie, Lokalanästhesie oder Narkose durchgeführt werden. Das Patienteninterface lässt sich bei exponierten Augen besser platzieren. Tiefliegende Augen mit enger Orbita sind eher problematisch. Durch die intraokularen Gasblasen bei der Femtolaserung verengt sich die Pupille allerdings auf mittlere Weite, was uns vorher nicht bewusst war. Wir haben in allen Fällen weiterhin die Phakoemulsifikation zum Entfernen des mittels Femtolasers zerkleinerten Linsenkerns benötigt – allerdings mit weniger Energie. Abschließend werden die Rindenreste mit dem Spülsaug-Verfahren ganz konventionell abgesaugt. Diese Sachkosten bleiben dem Operateur zusätzlich. Die Femtokatarakt-Operation ist aus den genannten Gründen daher in meinen Augen ganz und gar nicht eine Anfängeroperation. Belohnt wird man als Operateur am ersten postoperativen Tag mit einer glasklaren Hornhaut und reizfreiem intraokularen Zustand. Allerdings ist die Bindehaut am ersten Tag noch durch die Femtoprozedur gerötet, was sich nach wenigen Tagen zurückbildet. In unseren Augen ist die Femtokatarakt besonders interessant für Patienten mit Hornhautdystrophien wie Cornea guttata und Premiumlinsen, die eine besonders gut zentrierte Kapsulorhexis benötigen. Wie der Patient Die Raumplanung ist enorm wichtig, damit der Femtokataraktlaser die Operationszeit nicht unnötigerweise verzögert. Im OP-Saal des Augen-Zentrum-Nordwest ist für einen reibungslosen Ablauf von der Femtokatarakt hinten im Bild rechts nach vorne zum Mikroskop für die Absaugung des Kapsulorhexisläppchens und des Linsenkerns gesorgt. Um zukünftig breit aufgestellt zu sein, befindet sich der Excimerlaser hinten links im selben Saal allerdings die Mehrkosten von ca. 1500 Euro pro Auge (in Regionen wie in der KV Westfalen-Lippe darf nicht zugezahlt werden – hier muss der Patient die komplette Operation selbst tragen), die nicht unbedingt von der PKV übernommen wird, annimmt, wird sicherlich von der Umgebung als auch dem persönlichen Marketing der Augen-Zentren abhängig sein. Unsere Erfahrung ist, dass es den Firmen hier auch noch an Erfahrung fehlt. Es bleibt also spannend, ob sich die Femtokatarakt durchsetzen wird! LenSx LensAR Victus Catalys Ziemer LDV Z8 Kapsulorhexis x x x x x in Erprobung Clear Cornea Inzisionen x x x x x Relaxierende Inzisionen x x ab Mitte 2013 x x x Linsenkernfragmentation x x x x x in Erprobung LASIK-Flaps x in Erprobung x in Erprobung x Nein x Hornhautchirurgie (Keratoplastik, lamellierende Techniken, Inlays) Nein x in Erprobung x Nein x Patienteninterface Gekrümmtes Interface Flüssigkeit Gekrümmtes Interface Flüssigkeit Flüssigkeit Bildgebung OCT 3D-CSI OCT 3D-Domaine OCT OCT Patientenliege integriert Nein Nein Ja Ja Nein Platzbedarf in cm (mit integriertem bzw. ohne eigenes Bed) 122 x 156 197,6 x 80,8 82,5 x 207,5 (ohne Pat.-Auflage) Ca. 164 x 200 Raumbedarf: 2,68 x 3m 101 x 70 Mobiles Gerät Nein Ja Nein Nein Ja Übersicht über die auf dem deutschen Markt erhältlichen Femtokatarakt-Laser Concept Ophthalmologie 06 / 2013 22-femto-phako_final.indd 23 23 12.07.2013 07:25:32 schwerpunkt refraktive chirurgie Sinnvoll und wünschenswert Welche Innovation der letzten zwei bis drei Jahre erweist sich als wirklich sinnvoll? Was steht auf dem Wunschzettel Refraktiver Chirurgen für die Zukunft ganz oben? Wir haben einige Experten befragt und die nachfolgenden Antworten erhalten. Unsere Fragen lauteten: 1. Was war für Sie die beste Innovation der Refraktiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren – und warum? 2. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie für die Zukunft: Was wäre eine gute Innovation? Prof. Dr. Marcus Blum Chefarzt Klinik für Augenheilkunde, HELIOS Klinikum Erfurt 1. Die Einführung von ReLEx durch die Firma Zeiss. „Flaplose“ refraktive Korrektur über eine kleine Incision mit dem Femtosekundenlaser. M. Wodak / MFK 2. Wünsche: Bessere Korrektur für Hyperope und Presbyope. Innovation: Akkommodationsfähige Intraokularlinsen Dr. Detlev R.H. Breyer Premium Eyes – Zentrum für Refraktive Chirurgie, Breyer & Kaymak Augenchirurgie – PraxisKlinik, Düsseldorf 1. Für mich war eindeutig die ReLEx Smile Methode der größte Fortschritt in der refraktiven Chirurgie, da kein Flap mehr benötigt wird und damit auch alle Flap-assoziierten Komplikationen entfallen. Nebenbei wird noch die Stabilität des Auges erhöht und das Auftreten von Spätkomplikationen reduziert. 2. Ich würde mich sehr freuen wenn es in naher Zukunft ein Implantationsbesteck für das Raindrop Implantat gibt, damit man keinen Flap mehr reparieren muss, 24 24-umfrage_final.indd 24 sondern das Implantat mit einem Injector ohne Flap lediglich durch einen Tunnel über der Pupille platzieren kann. Prof. Dr. Claus Cursiefen Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Augenheilkunde, Universität zu Köln 1. Torische Add-onLinsen. Die Therapie von Astigmatismen gerade im Transplantationskontext ist damit wesentlich besser. 2. Noch präzisere Lasertechniken für die intrakorneale Refraktionskorrektur ohne Flap. Dr. Moatasem El-Husseiny Leiter der Sektion Refraktive Chirurgie, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar 1. Das kleine Kamra-Inlay (AcuFocus, Inc) für die Presbyopie-Korrektur ist meiner Meinung nach die beste Innovation der Refraktiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren. Die Patienten genießen dadurch eine erhöhte Tiefenschärfe und einen zufriedenstellenden Visus in der Nähe und im intermediären Bereich. Aufgrund seines einzigartigen Designs ist eine dauerhafte Wirkung trotz der Progression der Alterssichtigkeit zu erwarten. 2. Heutzutage befindet sich die Refraktive Chirurgie auf einem sehr hohen Niveau ihrer Entwicklung. Die Kenntnisse der kornealen Biomechanik sind schon sehr fortgeschritten. Nach der Einleitung der LASIK-Technik in dem refraktiven Bereich bleiben noch Fragen für die aktuelle Biomechanik der Kornea und vor allem für die Genese der post-LASIK-Komplikationen (post-LASIK-Ektasie) unbeantwortet, so dass eine spezifischere Suche noch wünschenwert ist. Auf diesen Bereich fokussieren sich meine Erwartungen in der Zukunft. Dr. Bettina Jendritza FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum Mannheim 1. Die Einführung des Femto-Sekundenlaser in der Katarakt-Chirurgie. Es ist zwar primär eine Innovation für die KataraktChirurgie, spielt aber auch in der refraktiven Linsenchirurgie eine Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:26:02 refraktive chirurgie große Rolle – gerade im Hinblick auf die Verwendung von Premium-Linsen aufgrund der besseren Zentrierung der Linsen im Kapselsack und reproduzierbareren Schnitten und gleichmäßiger Rhexis. 2. Wünschen würde ich mir eine besseres und wirklich verlässliches Diagnosegerät zur Vorhersagbarkeit der cornealen Biomechanik. Alle bislang zur Verfügung stehende Diagnosegeräte können nur eine gewissen Näherung geben über zum Beispiel das Ektasierisiko einer Hornhaut. Fakten und exakte Vorhersagen über die corneale Biomechanik wären ein weiteres zusätzliches Maß an Sicherheit in der refraktiven Hornhautchirurgie. Dr. Jørn S. Jørgensen Ärztliche Leitung der EuroEyes Klinikgruppe, Hamburg 1. Im Bereich der Linsenchirurgie hat die Einführung des Femtosekundenlaser-LenSx für uns einen großen Innovationswert. Die Durchführung des Linsenaustausches damit bringt sowohl Vorteile für den Patienten als auch für den Chirurgen mit sich. Die Anwendung ermöglicht ein weitgehend automatisiertes Operationsverfahren. Der LenSx übernimmt die Schnitte, die zuvor manuell vom Operateur vorgenommen wurden und reduziert so das Auftreten menschlicher Fehler auf ein Minimum. Durch die exakte Schnittführung bietet dieses Verfahren maximale Sicherheit und Präzision. Dies macht sich in der schnellen Rehabilitation und des optischen Ergebnisses für den Patienten bemerkbar. 2. Neben innovativen OP-Techniken steht als zweite Säule erfolgreicher Presbyopiekorrektur die Linsentechnologie selbst. Hier ist zu erwarten, dass Linsendesigns dominieren werden, die eine bessere Sehqualität mit stufenlosen Übergängen zwischen den Concept Ophthalmologie 06 / 2013 24-umfrage_final.indd 25 einzelnen Segmenten aufweisen. Eine Innovation nach Jahren der Bifokallinsen ist die von Zeiss produzierte trifokale Multifokallinse. Sie vereint einen großen Teil der Voraussetzungen für ein von Neuroadaptation und Supressionsfähikeit unabhängiges Linsendesign. Dennoch müssen viele Menschen nach Multifokallinsenimplantation auch heute noch – wenn auch nicht mehr so stark wie vor einigen Jahren – optische Effekte wie Halos tolerieren lernen. Da die optischen Eigenschaften jedes einzelnen Auges unterschiedlich und auch abhängig von der primären Fehlsichtigkeit jedes einzelnen Menschen sind, könnte hier in einer Weiterentwicklung das Prinzip der customized aspheric IOL Einzug halten. Mit anderen Worten kann das, was heute bei der LASIK im Rahmen der customized (Wellenfront-) LASIK als golden standard betrachtet wird, durch ein interindividuelles Design auch auf Linsen übertragen werden – als eine Art custom made MIOL. Prof. Dr. Thomas Kohnen Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Klinikum der Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1. Die Kombination aus Femtosekundenlaseranwendung an Hornhaut und Linse mit neuen multifokalen Intraokularlinsen (torische apodiziert diffraktive bifokale und trifokale IOLs): hierdurch wird ein Sehen in Ferne/ Intermediär/Nähe unter Korrektur des Astigmatismus bei ausgesuchten Patienten möglich. 2. Ich wünsche mir weniger Wildwuchs in der Refraktiven Chirurgie. Die KRC erarbeitet in Deutschland exzellente Richtlinien für die Anwendung refraktiv-chirurgischer Verfahren, um die Komplikationsrate gegen Null zu drücken. Vertrauen bei den Patienten wird nur durch Ergebnisse ohne Komplikationen erreicht. schwerpunkt PD Dr. Anja Liekfeld Chefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam 1. Die sogenannte transPRK, also eine Oberflächenbehandlung mit dem Excimer-Laser unter Einbeziehung und Einberechnung des HornhautEpithels, halte ich für eine sinnvolle Innovation. Grundsätzlich ist die Oberflächenbehandlung ein sehr zuverlässiges Verfahren mit extrem geringem Risiko für Komplikationen, das bei entsprechender Indikation durch den Wegfall der Lamellenpräparation sogar geringer ist als bei der LASIK. Der Komfort für den Patienten ist jedoch bei der klassischen PRK deutlich unterlegen im Vergleich zur LASIK. Das wird durch die trans-PRK wesentlich verbessert, gleichzeitig ist auch die Anwendung für den Operateur sehr anwenderfreundlich und standardisiert. 2. Nach wie vor steht die „echt-akkommodierende“ Kunstlinse für die Presbyopie-Behandlung auf dem Wunschzettel der refraktiven Chirurgie für mich ganz oben. Das Thema der PresbyopieBehandlung wird weiterhin von großem Interesse für Forschung, Anwendung und Behandlung sein. Prof. Dr. Rupert Menapace Oberarzt der Universitätsklinik für Augenheilkunde & Optometrie, Wien Das fällt mir nicht schwer: 1. die torische Intraokuarlinse. 2. eine akkommodative Linse, die tatsächlich funktioniert. Prof. Dr. Ulrich Mester Augenzentrum im Medizeum, Saarbrücken 1. Besonders hilfreich und praxisnahe war die Einführung torischer Intraokularlinsen. Dies gilt nicht zuletzt auch für die multifokale 25 12.07.2013 14:47:38 schwerpunkt refraktive chirurgie IOL, bei der ein Astigmatismus über 0,75 D früher eine Kontraindikation darstellte oder eine Korrektur in einem zusätzlichen Verfahren erforderte. 2. Mir ist aus zahlreichen Diskussionen bekannt, dass viele Operateure unsicher sind, welchen Patienten Multifokallinsen zu empfehlen sind. Ich hoffe daher, dass unser „Happy Patient“-Projekt zu einer besseren Patientenselektion beitragen wird. Zur Zeit befindet sich ein komprimierter Fragebogen zur Erfassung von Persönlichkeitscharakteristika in der Evaluierung. Er soll danach allgemein zur Verfügung gestellt werden. Prof. Dr. Thomas Neuhann MVZ Prof. Neuhann, München 1. Die trifokale IOL. – Ausdrücklich nicht die Femto-assistierte Linsenoperation: Die möchte gern mal eine Innovation werden, wenn sie erwachsen ist, und sie hat auch das Zeug dazu, aber gegenwärtig ist sie das noch nicht. 2. Die allgemeine Akzeptanz der Erkenntnis, dass die Verhältnisse und Gesetzmäßigkeiten der physikalischen Optik, zumal in ihrer idealisierten Form koaxialer refraktiver Systeme mit unendlich dünnen Linsen, nicht 1:1 auf die physiologisch optischen Verhältnisse des Auges als nicht-koaxialem System angewandt werden können, weil sonst zum einen wesentliche Messfehler durch die so konstruierten Systeme entstehen und zum zweiten zusätzlich ebenso wesentliche Fehler bei der Berechnung der Behandlungsalgorithmen entstehen. Dr. Kirk Nordwald Augenärztliche Privatpraxis GHZ „Villa am Roseneck“, Berlin 1. Die Option der (berührungslosen) transepithelialen PRK. Hierbei entfällt vor der refraktiv chirurgischen Photoabla- 26 24-umfrage_final.indd 26 tion die Präparation und Entfernung der Epithelschicht. Dieses Verfahren hinterlässt ein außerordentlich glattes stromales Hornhaut-Bett und die postoperative Erosio heilt u.E. circa einen Tag schneller ab. Für den Patienten entfällt die ihn doch manchmal belastende Präparation des Hornhaut-Epithels vor der eingentlichen Photoablation. Ein geringer Nachteil ist die etwas längere Photoablationszeit, die aber bei einem ruhigen, gut begleiteten Patienten und suffizientem eye-tracking i.d.R. kein Problem darstellt. 2. Nicht mehr ganz neu, aber immer noch viel zu wenig bei Patienten, Augenoptikern und wahrscheinlich auch Augenärzten bekannt und angewendet: Riboflavin-UV-Crosslinking bei Keratokonus – als derzeit einzige kausal behandelnde Therapieoption. Die Patienten überstehen die Behandlung in der Regel sehr gut und nach einer möglichen, initialen Befundverschlechterung kann man langfristig in den allermeisten Fällen eine Befundverbesserung darstellen und die sonst bei Befundprogredienz oftmals drohende perforierende Keratoplastik vermeiden. Also ein wirklich wichtiges Verfahren, welches viel bekannter sein und viel mehr zur Anwendung kommen sollte. Dr. Kaweh Schayan-Araghi ARTEMIS Augenkliniken und medizinische Versorgungszentren, Dillenburg 1. Bei der LASIK die routinemäßige Iriserkennung und das dynamische Rotationseyetracking. Sie verbessern die Präzision spür- und messbar. 2. Ich wünsche mir für die Zukunft eine funktionierende akkommodative Linse, da alle bisherigen Methoden der Presbyopie-Korrektur, bei allen guten subjektiven Erfolgen, doch Nachteile haben. Dr. Stefanie Schmickler Geschäftsführerin des Augen-ZentrumNordwest, Ahaus 1. Die Einführung von Trifokallinsen! Patienten haben mit Einführung der Trifokallinsen keine Eingewöhnungsschwierigkeiten mehr am PC. Ferner sind deren HaloBeschwerden geringer als bei den konventionellen Bifokallinsen. Dennoch ist die Wahl, ob bifokale oder trifokale Multifokallinse, patientenabhängig. Die bifokale Multifokallinse ist deshalb keineswegs out. 2. Mehr Optionen, die sicher und effektiv sind, bei der Presbyopie-Korrektur, da nicht jeder Patient im presbyopen Alter gleich einen Linsenaustausch möchte. Aber eine Vorstellung, wie wir das erreichen könnten, habe ich noch nicht. Prof. Dr. Martin Wenzel Leiter der Augenklinik Petrisberg, Trier 1. Die wichtigste Innovation im Bereich der refraktiven Chirurgie der letzten Jahre ist für mich die Relex Smile. Sie stellt die konsequente Weiterentwicklung der Lasik hin zu einem minimal invasiven Verfahren dar. Durch die nun nicht mehr beeinträchtige Stabilität der Hornhaut ist die gefürchtetste Komplikation der Lasik, die Hornhautektasie, noch unwahrscheinlicher geworden. Zudem können flapassoziierte Probleme wie Stria und Epithelinvasion nicht mehr auftreten. 2. Die Innovation, auf die wir alle warten, ist sicherlich eine suffiziente Wiederherstellung der eigenen Akkommodation. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 13:15:01 blue ocean Perspektiven für den augenärztlichen Erfolg V or einigen Wochen befragten wir Passanten in St. Gallen und in Konstanz. Uns interessierte, ob Schweizer und Deutsche sich hinsichtlich weniger Items beim Kontaktlinsentragen unterscheiden. Diese Befragung war eingebunden in ein größeres Projekt, das nach Parametern und Indikatoren Ausschau hält, die eventuell tauglich sind, den unterschiedlichen Erfolg der schweizerischen und deutschen Augenoptik zu erklären. Wir wählten die beiden Städte, weil wir da von einem ähnlichen Genpool ausgehen, von einer gewissen ähnlichen Mikrokultur (Bodenseeraum) und einer doch sehr verschiedenen Makrokultur (politisches System). Die These ist, dass das Verhalten der Konsumenten über weite Teile ähnlich und in bestimmten Bereichen sehr unterschiedlich ist. Augenärzte spielten da zwar keine Rolle, höchstens in der Antwortvorgabe, wo die Passanten sich die Linse haben anpassen lassen und wo sie sie nachkaufen. Das Ergebnis war hier wie dort fast gleich. 17 % der deutschen und 16 % der schweizerischen Kontaktlinsenträger hatten ihre Linse beim Augenarzt anpassen lassen. Der Anteil des Nachkaufs beim Augenarzt in Deutschland betrug in unserer Erhebung glatte null Prozent und in der Schweiz 3 % Wer nun glaubt, die würden alle im Internet bestellen, irrt. Nur um die 20 % der Befragten kauften ihre Linsen hier. Zahlen anderer Institute geben allerdings bis zu 30 % an. Der schwäbisch-schweizerische Bodenseeraum scheint resistenter zu sein. Schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen. Die Augenoptiker hier wie dort betreiben anscheinend kon- Concept Ophthalmologie 06 / 2013 27-blaue seiten_final.indd 27 Heinz-Jürgen Höninger (57) studierte Physik und Sozialwissenschaften. Er ist Verleger und Mitherausgeber des Magazins CONCEPT Ophthalmologie und ist stets bemüht, Themen über das Auge hinaus zu bringen. sequentes Kundenbindungsmanagement. Ist das Kontaktlinsen-Geschäft den Augenärzten keine Mühe mehr wert, muss man sich fragen? Lohnt sich das Engagement nicht? Oder kommen die Kontaktlinsen-Kunden einfach nicht mehr auf die Idee, den Nachkauf beim Arzt zu tätigen? Ist die Shop-Idee vielleicht eine gestorbene Hoffnung von früher? Mir scheint das am wahrscheinlichsten. Denn es deckt sich mit einer anderen Erfahrung. Als wir für unser Magazin Augenlicht VisionCare beim ophthalmologischen Handel von Studien-gestützten AMDProdukten um detaillierte Informationen nachfragten, weil wir wieder (wie 2006) einen Vergleich über Inhalte und Tagespreise veröffentlichten wollten (einige Ärzte hatten sich daran erinnert und das nachgefragt), war die Resonanz unglaublich schlecht. Ursapharm, TheaPharma und Pharma Stulln antworteten – ansonsten war Schweigen im Walde. Liegt das vielleicht daran, dass auch hier die Shops keine ausreichende Nachfrage genieren und Industrie und Handel das Interesse verlieren? Ich mag das nicht glauben, wenn ich mit aktiven und kommunikativen Augenärzten wie z.B. Dr. Koeller aus Herford telefoniere, der ein begeisterter und überzeugter Shop-Betreiber ist. Aber manchmal kommt mir doch der Verdacht, dass er nicht die Spitze eines Eisbergs ist, sondern vielleicht eher die Nadel im Heuhaufen. Ich hoffe, er nimmt mir den Vergleich nicht übel. Wie sehr würde ich mich freuen, wenn ich Kontakt zu den Augenärzten bekäme, die Shops aktiv, erfolgreich und mit Freude betreiben. Vielleicht helfen diese Zeilen, den Kontakt herzustellen. Jedenfalls habe ich mich gefreut, als Professor Dannheim letzte Tage anrief und von seinem neuen Muntermacher sprach, einem Lipid-Spray, der im Markt angeboten wird. Das Produkt kannte ich, aber seine Idee war neu. Es zu befreien vom medizinischen Indikationskontext Tränenfilm oder gar Sicca und es einfach hineinzuhieven in den Kontext von Wohlbefinden. Ein ideales Produkt für einen Shop, der mehr kommunizieren will als medizinische Produkte und Dienstleistung. Ein Ort für Gesundheit. (hjh) Shops. Leben Sie noch? Kontaktlinsen scheinen immer weniger eine Heimat beim Augenarzt zu finden. Und was ist mit dem AMD-Produkten? Es wäre doch schade drum. 27 12.07.2013 14:49:11 concept zukunft strategie Von Äpfeln und Birnen Sicherlich. Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ein Arzt ist kein Augenoptiker, die medizinische Dienstleistung keine überteuerte Brille und das Jahr 2013 nicht 1973.Aber paar Strukturähnlichkeiten gibt es schon. Ein Augenoptikfachgeschäft machte damals 80 Prozent seines Umsatzes mit der Krankenkasse. Der Markt der Zuzahlung blühte. Die Kassenbrille war für die Holzklasse – für die anderen durfte es ruhig etwas mehr sein. Bis Anfang der 1980er Jahre der Spruch kam: „Mein Papi hat nichts dazu bezahlt!“ Was wäre denn, wenn (noch illusorisch) irgendwer auf die Idee käme, alle IGeL in ein Versicherungspaket zu packen wie die Brillenversicherung? Sagen wir für 30 Euro im Jahr. Neben der WANZ-Grundversorgung also ein Paket, das alle IgeL-Eventualitäten abdeckt? Ob das jemals möglich sein wird, weiß ich hier an dieser Stelle nicht. Aber in der Augenoptik hat man gelernt, dass alles, was denkbar ist, auch kommen wird. Bis zur Gleitsichtbrille aus dem Internet. Und der Zug der Zeit hat erst Fahrt aufgenommen. Wir kennen einen Augenarzt an der Ostsee, der zu uns sagte: „Selbstverständlich kann man mit der Kassenleistung schwarze Zahlen schreiben!“. Man müsse die Praxis im Ablauf lediglich optimieren (Wir werden in nicht allzu ferner Zeit einen Beitrag darüber veröffentlichen). Oder: Vor einigen Jahren berichteten wir aus einer Praxis aus Bayern. Hier hatte ein Augenarzt festgestellt, dass die Einteilung Kassenpatient/Privatpatient für seine Praxis vollkommen überkommen war, weil seine Kassenpatienten bei vielen Leistungen im Grunde Privatpatienten waren. Die Denke, Patienten nach Kassenherkunft zu kategorisieren und terminlich zu behandeln, sei überkommen. Auch die Ansprache. Man mache sich so eventuell spätere Zielgruppen kaputt. Denn der Zuzahler ist nicht Kasse, nicht Privat. Er bildet sozusagen einen dritten Sektor, in dem es nicht vorteilhaft ist, zu sagen: „Sie müssen halt dazubezahlen, weil Ihre Kasse nicht genug zahlt!“ Hier sind die Sonderbedürfnisse zu Hause. Damals ging es unter anderem um ein Sehtraining für Kinder am Computer. Fielmann pflegte die Holzklasse. Und die war dankbar und machte ihn reich. Reicher als ein Arzt es sich derzeit vorstellen kann. (hjh) 28 27-blaue seiten_final.indd 28 G ünther Fielmann verkauft mit 560 Geschäften in Deutschland jede zweite Brille. Der Rest vom Schützenfest, das sind immerhin 11.400 Augenoptikfachgeschäfte (inklusive aller anderen Ketten!), macht die andere Hälfte. Und egal, was Neider sagen: Sein Brillendurchschnittspreis liegt bei ungefähr 170 Euro. Natürlich verkauft er auch auch teuer jenseits der 1.000 Euro, aber die Masse geht über günstig. Fielmann ist der Erfinder des Nulltarifs, eines Begriffs, der seit den 1970er Jahren die Augenoptik grundlegend veränderte. Nicht nur zum Guten. Immerhin geben circa 1.000 Augenoptiker einen Einkommensteuerbescheid bis 50.000 Euro und weitere 1.000 bis 100.000 Euro beim Finanzamt ab. Für Fielmann dagegen weist die Forbes-Liste 2013 ein Privatvermögen von 3,11 Milliarden Euro aus. Mitllerweile ist er nicht nur auch Besitzer mehrerer Biohöfe – und hier ausgewiesener Experte –, sondern sitzt mit seiner Akademie auf Schloss Plön, das er kaufte und für mehrere Zigmillionen restaurieren ließ. Vorbei auch die Zeit, als man Filialisten wie ihn mit billig gleichsetzte und minderer Qualität. Denn seine Läden bringen Qualität unters Volk – auch unters augenoptische. Fielmann erwirtschaftet im Brillenmarkt mit 5 % aller deutschen Optikgeschäfte einen Umsatz-Marktanteil von 20 %, einen Stückzahlmarktanteil von 50 % und beschäftigt 30 % aller Auszubildenden, die wiederum 93 % der Bundessieger im Leistunsgwettbewerb des Augenoptikhandwerks stellen. 73 Jahre ist Günther Fielmann alt. Zeit, sich um die Nachfolge im Konzern Gedanken zu machen. Das hat er, mit seinem Sohn Marc baut er nun seinen eigenen Nachfolger auf. Erst im Alter von 80 Jahren möchte er dann seinen Chefsessel für den Sohn frei machen, also hat er noch viel Zeit, um ihn einzuarbeiten Die traditionelle Augenoptik verneigt sich mittlerweile vor dem König, dem sie lange Jahre nur mit Kriegsgeschrei und Diffamierungen in quasi asymmetrischer Kriegsführung das Leben schwer zu machen versuchte. Er hat gewonnen. Aber er wollte nie gänzlich besiegen. Denn er braucht die traditionelle Augenoptik als Horizont, vor dem er stets der Günstigste sein konnte. So fördert er sie, zahlt wohl am meisten in die Innungen und bietet mit der Fielmann Akademie auch Fortbildung für die eigene Konkurrenz. Fielmann hat nicht nur mehr als eine Million Bäume gepflanzt (für jeden Mitarbeiter und hektarweise nach dem Sturm Lothar), er wurde auch niemals von der Presse bekämpft (sie verlieh ihm sogar den Titel „Robin Hood der Brillenträger“). Einer seiner Ratgeber heißt Marc Aurel (hier: „Selbstbekenntnisse“). Er praktiziert so eine bedingungslose Ausrichtung auf Reziprozität. Eine sich selbst ins Spiel bringende Kampagne wie „Ich bin gerne Arzt und arbeite für Ihr Leben gerne“ würde ihm nie in den Sinn gekommen. Sein Motto lautet schlichtweg: „Der Kunde bist Du“. Was bleibt? Irgendwo heute oder morgen könnte ein Arzt oder eine Institution kommen, der/die ein ähnliches Motto pflegen wird. Vielleicht „Der Patient bist Du! (hjh) Reich mit Nulltarif Es gibt Ärzte, die nennen Kassenpatienten schlichtweg Holzklasse. Komfort könne man hier nicht bieten, weil das wenige Geld, das die Kasse pro Patient zahle, vorne und hinten nicht ausreiche. Ein ähnliches Denken hatten Optiker vor vielen Jahren auch. Und das war die Chance für einen, der auszog, mit dem Nulltarif reich zu werden. Er kam ans Ziel. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:26:40 geldanlage D ie Herstellung und den Export von Rüstungsgütern empfinden wir als verwerflich. Wir neigen dazu solche Aktien (KraussMaffei, Boeing – ja gehört auch dazu u.a.) aus moralischen Gründen nicht ins Portfolio zu nehmen. Derzeit stehen Nahrungsmittelspekulanten im Kreuzfeuer der Kritik, die Deutsche Bank hat sich vehement von solchen Aktivitäten distanziert. Auch die Volksbanken stoppen die „Spekulation mit Nahrungsmitteln“. Bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass man erstaunlich wenig hört über den formalen Ablauf solcher Nahrungsmittelspekulation. Auch bei denen, die sich lauthals entrüsten, ist keine nähere Auskunft zu bekommen, wie das genau abläuft und welche Schritte dabei anrüchig sind. Gemeint sind wohl die Termingeschäfte mit Indexfonds. Die bedächtige Zeit schreibt wörtlich: „Die Deutsche Bank spekuliert mit Lebensmitteln – na und? Wenn es nur so einfach wäre: Der Staat verbietet die Spekulation mit Lebensmitteln und der Hunger ist besiegt. Es ist aber nicht so einfach. Es gibt bislang keine stichhaltigen Belege dafür, dass die Zockerei die Nahrungspreise nach oben treibt. Zwar fließt sehr viel Geld in Lebensmittelfonds, doch diese Fonds kaufen in der Regel nicht Rohstoffe selbst, sondern Wertpapiere, die an die Preisentwicklung dieser Rohstoffe gekoppelt sind.“ Weiter heißt es: „Der Unterschied ist entscheidend: Ein Spekulant, der die Maisernte aufkauft, erhöht die physische Nachfrage nach Mais, so dass der Maispreis steigt. (Er muss allerdings mit dem Risiko leben, seine Ware wieder rechtzeitig zu verkaufen, weil diese sonst verderben würde – Anm. des Verfassers.) Ein Investor, der einen Mais-Kontrakt aufkauft, erhöht die Nachfrage nach Mais-Kontrakten, so dass der Preis von Mais-Kontrakten steigt – aber nicht unbedingt der des Maises selbst. Nicht die Banker sind schuld an den steigenden Lebensmittelpreisen – sondern wir alle. Weil Concept Ophthalmologie 06 / 2013 27-blaue seiten_final.indd 29 wir immer noch keine Antwort gefunden haben auf die Frage, wie sich der steigende Energiebedarf einer wachsenden Erdbevölkerung decken lässt. Wenn amerikanische Bauern fast die Hälfte ihrer Maisernte in Biosprit umwandeln, dann hat das Folgen für die Nahrungsmittelversorgung.“ Dr. Georg Eckert, der Autor unserer Serie „Geld anlegen – aber richtig“ ist niedergelassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) – und Aktienkenner. Kürzlich ist sein Buch erschienen: Die Privatanleger Bibel, FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN: 978-3898796132 Die Badische Zeitung meint: „Finanzmarktforscher haben in den vergangenen Jahren die Preisausschläge bei Grundnahrungsmitteln genauer untersucht. Mit statistischen Werkzeugen haben sie vor allem versucht, Ursache und Wirkung klar voneinander zu trennen. Ihr Ergebnis: Einiges spricht dafür, dass die Investitionen in Agrar-Indexfonds für die starken Preisausschläge überhaupt nicht verantwortlich waren.“ concept zukunft Ergebnis, dass Spekulationstätigkeit keinen signifikanten Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise habe. Vielmehr sorgten Indexfonds und Spekulanten für die notwendige Liquidität zur Absicherung der Preisrisiken. Daher sei Vorsicht geboten, „Spekulation als Sündenbock für überhöhte Preise abzustempeln und damit zugleich für mehr Hunger und Armut in Entwicklungsländern verantwortlich zu machen.“ Seit jeher sucht man Sündenböcke, tatsächlich haben diese eine enorm wichtige Funktion. Diese besteht darin – sozusagen monokausal – möglichst viel Schuld auf einem solchen abzuladen, weil sich dann der Rest der Community sehr entspannt zurücklehnen kann. Am Rande sei erwähnt: Ein Bauer, der im Frühjahr die kommende Herbsternte zu einem definierten Preis verkauft, handelt verantwortungbewusst, weil er auf diese Weise seinen Betrieb nicht aufs Spiel setzt. Er macht aber nichts anderes als ein sogenanntes Warentermingeschäft, das in den Augen von manchen Säulenheiligen höchst verwerflich ist. Am Markt gilt wesentlich das Gesetz von Angebot und Nachfrage: Wenn die Weltbevölkerung weiter wächst, werden – wahrscheinlich – Lebensmittel teurer, ob mit oder ohne Spekulanten, und damit die Kurse der Lebensmittelgiganten. Von Wikipedia kommt folgende Aussage: Wenngleich Spekulation theoretisch einen Einfluss auf Preise haben könne, lege eine Durchsicht der potentiellen Mechanismen nahe, dass Spekulation wahrscheinlich keinen signifikanten Beitrag zur Nahrungsmittelpreiskrise leistete. Auch das Institut für Agrarpolitik an der Universität Gießen kommt zu dem Im folgenden Punkt sind wir uns einig: Es ist „in“, bei jeder Gelegenheit gegen die „bösen Spekulanten“ zu wettern. Zustimmung kommt garantiert – ob das gerechtfertigt ist, sei ernsthafteren Überlegungen vorbehalten ... Der Hunger in der Welt hat wesentlich politische und wirtschaftliche Gründe, der Spekulation darf man das nicht in die Schuhe schieben. Böse Spekulanten Ist es unmoralisch, wenn man Aktien eines Zigarettenherstellers wie Altria oder Philip Morris kauft? Wird dadurch die Anzahl der Raucher in irgendeiner Weise beeinflusst? 29 12.07.2013 07:26:42 pr-anzeige Bahnbrechende „Bionic Eye“ Technologie für Patienten mit Retinitis pigmentosa (RP) Jetzt in Europa und USA von FDA zugelassen Retinitis pigmentosa ist die häufigste aller erblichen Netzhautdegenerationen. Eine Person von 5.000, ca. 1,5 Millionen Menschen weltweit, darunter 15.000 bis 20.000 in Deutschland, sind von dieser fortschreitenden Stoffwechselstörung betroffen, die mit einer Degeneration der Stäbchen der Photorezeptoren beginnt. Gleichzeitig findet eine Reduzierung des retinalen Pigmentepithels statt, was schließlich zum Zelltod führt. Das erste Symptom bei RP-Patienten ist Nachtblindheit, gefolgt von Gesichtsfeldausfällen. Photophobie, Photopsie und Störungen der Farbwahrnehmung treten auf bis hin zum zentralen Sehverlust. Im Alter von 40 Jahren sind die meisten Patienten fast vollständig erblindet und bis heute gibt es kein sicheres und wirksames Medikament, das imstande wäre, den natürlichen Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder umzukehren. Nach 15 Jahren Forschung und Entwicklung wurde das Argus ll®-Netzhautprothesensystem (Argus II) als erstes Implantat für die Anwendung am Menschen zugelassen, um die Sehfunktion der von dieser Krankheit betroffenen Patienten im fortgeschrittenen Stadium wiederherzustellen (CE-Kennzeichnung in Europa 2011 und FDA-Zulassung in den USA 2013). Heute nutzen über 50 Patienten Argus II in ihrem täglichen Leben, damit ist dieses System die fortschrittlichste Sehprothese. Sie stimuliert die Nervenzellen der Netzhaut, um visuelle Eindrücke bei Blinden hervorzurufen, so wie ein Herzschrittmacher das Herz zum Schlagen bringt. Obwohl es sich um künstliches Sehen handelt, werden mit dem System bis zu 20 Grad des Gesichtsfeldes wiederhergestellt und die beste bisher gewonnene Sehschärfe beträgt 20/1260 (0,02-1,8 LogMAR)1. Die klinischen Ergebnisse von implantierten Patienten, die bis zu 60 Monate beobachtet wurden, haben gezeigt, dass Argus II langfristig zuverlässig ist und den Patienten nutzt. Das Sicherheitsprofil der Prothese ist zufriedenstellend und die Anzahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse ist vergleichbar mit anderen implantierbaren Geräten, welche in der Augenheilkunde benutzt werden. Im Durchschnitt hat sich die Sehschärfe der 30 implantierten Patienten der Studie von Lichtscheinwahrnehmnung auf mindestens Handbewegungen verbessert, wobei einige sich bis auf Fingerzählen und mehr verbessern konnten1. In ihren Alltagsaktivitäten haben sich blinde Argus II-Nutzer drastisch verbessert, wie zum Beispiel bei folgenden Aufgaben: Lokalisieren alltäglicher Gegenstände, Identifizieren alltäglicher Gegenstände in verschiedenen Entfernungen, Straßen selbständig überqueren, indem der Zebrastreifen erkannt wird, Hindernisse während des Gehens vermeiden sowie auch Hindernissen in Kopfhöhe ausweichen (hängenden Ästen, Pflanzen, Regalen). Argus II ist eine Ergänzung zu anderen Hilfsmitteln, das System kann Blinden aber auch andere Tätigkeiten ermöglichen, die allgemein als unmöglich galten (zum Beispiel Lesen2). Nach der Operation wird das Argus II-Implantat für jeden Benutzer speziell programmiert. Danach folgt ein Rehabilitationsprogramm, in welchem die Benutzer die grundlegenden erforderlichen Fähigkeiten lernen, um das künstliche Sehen in ihr tägliches Leben zu integrieren und so Orientierung und Mobilität zu verbessern und größere Unabhängigkeit zu erreichen. In Deutschland wird Argus II in den folgenden Kliniken angeboten: Augenklinik Universität Aachen Augenklinik Charité Berlin Augenklinik Universitätsallee Bremen Universitätsaugenklinik Giessen Augenklinik Universität Hamburg Augenklinik Städtisches Klinikum Karlsruhe Augenklinik Universität Köln Augenklinik Universität Leipzig Klinik für Augenheilkunde Lübeck Augenklinik Uni R.d.I. München AugenZentrum Siegburg Knappschaftklinikum Saar 30 30-pr second sight_final.indd 30 Aachen Berlin Bremen Giessen Hamburg Karlsruhe Köln Leipzig Lübeck München Siegburg Sulzbach Wenn Sie Interesse daran haben, Patienten zu überweisen, oder für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte an: [email protected] oder Tel: 0800-184-4321 Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:27:15 pr-anzeige Wie viele Pixel hat Argus II? Theoretisch wird die effektive Auflösung einer Netzhaut-Prothese durch die Anzahl der Pixel bestimmt (der Argus II Charge Coupled Device Sensor hat 648 x 488 Pixel). In der Praxis wird die Auflösung jedoch durch die tatsächlich von den Patienten erreichte Sehschärfe gemessen. Mithilfe der Acuboost™-Technologie, die bald als Software-Upgrade erhältlich sein wird, erreicht Argus II erwiesenermaßen die beste Sehschärfe der Welt mit 20/200 (0,1, 1,0 LogMAR)3 Welche Patienten profitieren am meisten von Argus II? Patienten über 25 mit schwerer äußerer Netzhautdegeneration, die zuvor über nützliche Sehkraft verfügten, aber nun keinen Visusrest haben. Wenn keine Lichtwahrnehmung mehr vorhanden ist, muss die Netzhaut zumindest auf elektrische Reize reagieren. Dies kann, falls erforderlich, einfach und schmerzlos von einem Augenarzt in der Klinik getestet werden. Zugelassene Netzhautdegenerationen sind: Retinitis pigmentosa, Usher-Syndrom, Choroideremia, Stäbchen-ZapfenDegeneration, Lebersche kongenitale Amaurose und Bardet-Biedl-Syndrom. Was kann der Patient von Argus II erwarten? Argus II kann bei Patienten mit entsprechender Indikation künstliches Sehvermögen herstellen, welches das Restsehvermögen übertrifft. Dieses ist nicht vergleichbar mit dem Sehvermögen vor Beginn der Krankheit. Das künstliche Sehvermögen kann den Patienten jedoch zu größerer Unabhängigkeit, besseren sozialen Interaktionen und zunehmender Mobilität verhelfen. Um den bestmöglichen visuellen Nutzen zu erzielen, erfordert die Einbindung des Argus II in den Alltag einen hohen Zeitaufwand vonseiten der Patienten. Wie verläuft der Behandlungpfad? Die Patienten müssen sorgfältig untersucht werden, um zu überprüfen, ob alle Einschlusskriterien für die Behandlung erfüllt werden. Zu den Untersuchungen gehören eine vollständige Augenuntersuchung, Fundus-Aufnahmen, Optische Kohärenztomographie, A-Scan und Beurteilung der Sehfunktion. Nach der Operation folgt eine dreijährige Nachbeobachtung der Patienten, die von einem Rehabilitationsprogramm begleitet wird. Wie ist der Operationsverlauf? Das chirurgische Implantationsverfahren des Argus II wird von erfahrenen Netzhautchirurgen durchgeführt. Die Dauer der Prozedur beträgt in der Regel weniger als drei Stunden unter Vollnarkose. Der Patient sollte vorbereitet sein, nach der Operation eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Normalerweise haben die Patienten nur sehr geringe Schmerzen in Verbindung mit der Hornhautabschürfung. Die Risiken der Operation sind ähnlich wie bei anderen vitreoretinalen Operationen und können entsprechend gehandhabt werden. Welche Erfahrungen liegen zu Argus II vor? Bislang haben weltweit mehr als 50 Patienten Argus II erhalten. Das erste Argus II-System wurde im September 2006 implantiert. Die ersten 30 Patienten benutzen Argus II nun seit über vier Jahren viele von ihnen schon seit über sechs Jahren. Insgesamt entspricht dies mehr als 130 Patientenjahren an Erfahrung. Wie hoch sind die Kosten? Die Kosten für Argus II können unter Umständen von den Krankenkassen übernommen werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der oben genannten Augenärzte. 1.Humayun MS, et al. Interim results from the international trial of Second Sight‘s visual prosthesis. Ophthalmology 2012;119:779-88. 2.da Cruz L, et al. The Argus II epiretinal prosthesis system allows letter and word reading and long-term function in users with profound vision loss. Br J Ophthalmol 2013;97:632-6. 3.Sahel J, Acuboost™: Enhancing the maximum acuity of the Argus II Retinal Prosthesis System; ARVO; 2013 4.Matthaei M, et al. Progress in the development of vision prostheses. Ophthalmologica 2011;225:187-92. 5.Stingl K, et al. Artificial vision with wirelessly powered subretinal electronic implant alphaIMS. Proc Biol Sci 2013;280:20130077. 6.http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/suppl/2013/02/18/rspb.2013.0077.DC1/ rspb20130077supp1.pdf Concept Ophthalmologie 06 / 2013 30-pr second sight_final.indd 31 Argus ll ist das erste weltweit zugelassene implantierbare Produkt für Patienten mit RP, welches auf dem Markt erhältlich ist. Argus ll basiert auf einem klinisch anerkannten epiretinalen chirurgischen Ansatz. Weitere kontinuierliche Produktverbesserungen sind in Entwicklung. Weltweit werden seit mehreren Jahren Alternativen zum epiretinalen Ansatz von anderen Zentren erforscht, die aber noch Jahre von einem zuverlässigen Produkt entfernt sind Die kortikale Ansatz ist der älteste Versuch, Sehfunktion durch Neurostimulation wiederherzustellen und wird dem französischen Chemiker und Physiker Le Roy um 1700 zugeschrieben. Seitdem wurden mehrere Varianten seiner Experimente ausprobiert. Eine der bekanntesten Studien wurde mit einer Elektrodenmatrix aus 64 Platinelektroden durchgeführt, die einigen Patienten Ende der 1970er Jahre implantiert wurde. In einem Patienten blieb die Matrix mehr als 20 Jahre implantiert. Dieser Patient, der nach einem Unfall erblindet war, konnte etwa 10 cm breite Buchstaben in einem Abstand von 1,50 m wahrnehmen. Ein Hauptproblem, das es zu überwinden gilt, besteht in der Zuverlässigkeit des Implantats und der Gefahr der Auslösung von epileptischen Anfällen durch hohe Reizströme4. Ersatzweise wurde ein subretinaler Ansatz in den frühen 1990er Jahren in Chicago angewandt, dessen Wirksamkeit allerdings angezweifelt wurde, da die von subretinalen Mikrophotodioden ausgelöste visuelle Wahrnehmung nur bei Stimulation sehr großer Netzhautareale auftritt4. Seitdem wurde dieser Ansatz von einem anderen Forschungsprojekt aus Tübingen mit 9 Testpersonen untersucht5, wobei 3 der Testpersonen bis 3 Monate und weitere 3 Testperson bis 6 Monate lang und die anderen 3 bis 9 Monate lang beobachtet wurden. Hierbei wurde jedoch Kabelbruch und Korrosion der subretinalen Chipumgebung bei insgesamt 6 Testperson verzeichnet6. Dies ist möglicherweise ein wesentliches Hindernis für diesen Ansatz angesichts der Schwierigkeit, die Qualität der hermetischen Abdichtung des Chips zu erhalten, um schnellen Funktionsverlust zu verhindern, und dies in einem elektronischen Gerät, das klein genug ist, um in den subretinalen Raum zu passen. Zusätzliche Arbeit wird notwendig für diesen Ansatz, um Sicherheit und langfristige Stabilität zu garantieren. Der subchoroidale Ansatz wurde von Forschern in Australien entwickelt. Ein Prototyp wurde entwickelt und kurzfristig in 3 Patienten implantiert, um zu erforschen, wie das Gehirn die Informationen aus der elektrischen Stimulation des Implantats interpretiert. Die Rückmeldungen der Patienten ermöglichen es den Forschern, visuelle Verarbeitungs- und Stimulationstechniken zu entwickeln. Allerdings beinhaltete dieser Prototyp Drähte, die aus den Hälsen der Patienten ragten, und war somit nicht als permanentes Implantat bestimmt. Einige pharmazeutische Ansätze einschließlich Gentherapie und Stammzellentherapie befinden sich in einer frühen Entwicklungsphase und könnten in der Zukunft vielversprechende Ergebnisse bieten. www.2-sight.com 31 12.07.2013 07:27:15 medizin amd-prophylaxe AMD-Prophylaxe durch gezielte Ernährung? Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskomponenten möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen. Teil VIII a, von Prof. Dr. Erich F. Elstner. Kapitel VIII a: Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen 1. Historisches und Zeitgemäßes Die heutige Gesellschaft erwartet von der Wissenschaft nicht nur Innovationen im technischen Bereich, sondern hat zunehmenden Informations- und Erklärungsbedarf, z.T. aber auch Wunschdenken, auf dem Gesundheits- und Ernährungssektor. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass ein steigender Anspruch auf höchste geistige und körperliche Leistungsfähigkeit in allen Altersstufen gestellt und Fitness in jedem Alter erwartet wird. Getreu des schon auf Hippokrates und Paracelsus zurückgehenden Gebotes „Deine Nahrung sei dir Medizin“ nimmt sie Produkte mit hohen Qualitätsansprüchen bereitwillig an, wenn diese wissenschaftlich fundiert sind und nachvollziehbar dokumentiert und ausgelobt werden. In diesem Sinn sollen Nahrungsmittel und Getränke nicht nur Hunger und Durst auf wohlschmeckende Art stillen und damit den bloßen Energiebedarf decken, sondern gleichzeitig auch alle bekannten Bedürfnisse im Vitamin- und Mineralbereich abdecken, einschließlich Krankheitsprävention. Für Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in althergebrachten Nahrungsmitteln ergaben sich neue Funktionen für unseren Stoffwechsel. Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte, Rotwein, Bier und Milchprodukte wurden mit neuen Inhalten erfüllt. Aus diesem Grund stehen wir ganz besonderen, neuen Anforderungen gegenüber: Bestimmte Nahrungsmittel enthalten auf Grund ihrer Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren Vitalstoffkombinationen, die nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen optimale Synergien von Antioxidatien mit Fragmenten probiotischer Lactobazillen und/oder Hefen gewährleisten. Die drei Säulen der Wirkungsweise gesunder Nahrungsmittel, nämlich: enzymregulierend, entzündungshemmend und immunmodulierend werden bewirkt durch die Synergien von Antioxidanzien sowie kooperativ agierenden, probiotischen Komponenten aus entsprechenden Kulturen von Mikroorganismen. Dazu gesellen sich noch „Booster“, welche die jeweiligen Aktivitäten verstärken. 1.1. „Altern ist Entzündung“ Die „Deklaration von Saas Fee“ wurde seit 1992 von vielen internationalen Experten unterzeichnet und Basis weltweiter Initiativen der Prävention 32 32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 32 Ein bekannter Schweizer Ernährungswissenschaftler sagte zum Abschluss eines Kongresses: Alterung ist Entzündung. Er hat damit die heute gültige Lehrmeinung zum Altern stark verkürzt wiedergegeben. Der Präsident des Schweizerischen Nationalrates, Paul Schmidhalter, schreibt in einer Präambel zum Buch „The evolution of antioxidants in modern medicine“ (K.H. Schmidt, Hrsg., Hippokrates Verlag Stuttgart, 1994): „Die präventive Medizin kann eine Schlüsselrolle spielen wenn es darum geht, die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken; sie muss versuchen, eine Problemlösung für heutige Fragen zu Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:27:42 finden, die uns vielleicht morgen alle angehen. Es ist nicht nur die Schweiz, wo sich die Kosten für das Gesundheitssystem dramatisch erhöhen; deshalb sollte sich von den positiven Aspekten der Präventivmedizin jeder Politiker angesprochen fühlen.“ Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Ausübung diesbezüglicher präventiver Aktivitäten. Deshalb hat sie herausragende internationale Experten aus vielen Ländern 1992 nach Saas Fee – der Perle der Alpen – zum „Ersten Saas-Fee-Forum“ über „Die Evolution der Antioxidanzien in der modernen Medizin“ eingeladen. Am Ende des internationalen Forums haben sich die wissenschaftlichen Teilnehmer entschlossen, eine „Deklaration von Saas Fee“ zu verfassen, die von vielen internationalen Experten unterzeichnet und damit zur Basis weltweiter Initiativen der Prävention wurde (siehe Abb. linke Seite). 2. Der Wert klinischer Studien www.mpge.de U. Moser, Basel, (Free Rad. Res.36, 27, 2002) hat vor einiger Zeit die Frage gestellt: „Are clinical trials suitable to prove efficacy of nutrients?” Er kommt zu folgendem Schluss: Sowohl epidemiologische Studien als auch randomisierte Untersuchungen ergeben wertvolle Informationen über Nahrungsmittel. Jedoch muss die Interpretation der Ergebnisse dem Studiendesign gerecht werden, denn aus ethischen Gründen kann der eventuelle Nutzen eines Nährstoffes kaum in einer randomisierten Studie erfasst werden, da die Placebogruppe nicht an einem essentiellen Wirkstoff „verarmt“ werden kann. Der mögliche Nutzen einer Supplementierung kann deshalb nur erfasst werden, wenn die „verum“-Gruppe wenigstens marginale Defizite aufweist. Deshalb muss man erst einmal die Fragen über den „Bedarf“ abklären. Dies kann mit mechanistischen (ex vivo-) oder Tierstudien geschehen, die für Menschen relevant sind. Aufbauend auf diesen Datensätzen lassen sich dann Gruppen auswählen, die von einer zusätzlichen Supplementierung eines Stoffes oder einer Stoffgruppe profitieren können. Moser führt einige Studien an, so z.B. auch die Heart Outcome Protection Evaluation (HOPE) und die Heart Protection Study, die keine Vorteile einer Supplementierung mit Vitamin E oder mit Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin auf die Prävention von Myokardinfarkten erkennen ließen, weder negativ noch positiv. Er vergleicht sie dann mit anderen Studien, welche recht deutliche Ergebnisse erbrachten: Ein positives Ergebnis wie es in der GISSI-, der CHAOS- oder der LinxianStudie berichtet wurde, wird jedenfalls in Zusammenhang mit einer Referenzgruppe gesehen, die nahe an einer Defizitgrenze liegt, gemessen an den RDAs von antioxidativen Vitaminen in Europa und in den USA. Es wird eine Metaanalyse angegeben, welche das recht nachdrücklich belegt. Brillantenblick „Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck* über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre filigrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen ist das unerlässlich. * Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen. Ihre simultane multifokale MonatsaustauschKontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen Augen komfortables Sehen. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 33 Anzeige Etwa zur selben Zeit berichtete Salonen (Free Rad. Res. 2002, 36, 1299) über die ASAP-Studie: „Clinical trials testing 12.07.2013 07:27:43 medizin amd-prophylaxe cardiovascular benefits of antioxidant supplementation“. Über sechs Jahre hinweg wurden hypercholesterinämische Männer und Frauen (Alter: 45-69 Jahre) mit Vitamin E sowie „slow release Vitamin C“ supplementiert und die Progression der Karotiden-Atherosklerose verfolgt. Die Einnahme der Präparate ergab bei Männern eine deutliche, bei Frauen eine messbare, aber nicht-signifikante Verminderung der Progression. Der Effekt war größer in Probanden mit niedrigem Vitamin-C-Pegel oder bei schon vorliegenden Plaques. In der Harvard IVUS-Studie ergab sich unter ähnliche Bedingungen schon nach einem Jahr eine Verbesserung der Progression der koronaren Atherosklerose durch Vitamin C und E. Ein weiteres, gutes Beispiel für eine gelungene Studie wurde in Kap. IV.3.2. vorgestellt. Zusammenfassend kann man feststellen, dass Studien zur Supplementierung mit Antioxidantien nur richtig angesetzt sind, wenn auch die empfohlenen Parameter bei Risikogruppen (z.B. die Raucher) berücksichtigt werden. Wenn man dies nicht tut, bekommt man Ergebnisse, die wenig aussagekräftig sind oder gar falsch positiv oder negativ. Wie wir jedoch sehen werden, kann man dies nicht direkt auf die AMD übertragen. Hier ist die Sachlage anscheinend komplizierter, denn AMDPatienten sind doch in keiner stofflichen Weise defizitär und haben keine signifikanten metabolischen Mängel?! 2.1. Allgemeine Situation und spezieller Fall Das vielfach diskutierte Quercetin ist bekannt als Antagonist präneoplastischer Läsionen. Seine Aktivitäten als direkter Radikalfänger sind sattsam bekannt. Darüber hinaus lernt man immer mehr über andere Mechanismen, die über diese direkten antioxidativen Aktivitäten weit hinausgehen. V.R. VasquesGarcon et al (siehe Kap. V.4.2.) untersuchten die Induktion von Leberkrebs in Ratten durch Diäthylnitrosamin. Eine Dosis von 10 mg/kg Quercetin ergab eine Reduktion der Carcinogenität verbunden mit der Induktion endogener, antioxidativer Enzyme (Katalase, Superoxiddismutase, Glutathioperoxidase) sowie eine Verschiebung des GSH/GSSG-Verhältnisses, also einen Anstieg des antioxidativ wirksamen Glutathions. Dies ist in völligem Einklang mit anderen Berichten und unterstreicht die Bedeutung der Ausweitung des Begriffes „antioxidativ wirksam“. Es ist auch ein gutes Beispiel dafür, wo eine gezielte Auslösung einer speziellen Erkrankung durch eine spezielle Chemikalie, durch die wiederum speziellen Eigenschaften eines Naturstoffs in hoher Konzentration entgegengewirkt wird. In anderen Fällen mag das anders sein, da kann eine Einzelsubstanz schädlich sein. Ein Beispiel: Es war aus Studien der 1990er Jahre bekannt, dass hohe Konzentrationen an Beta-Carotin das Lungenkrebsrisiko in starken Rauchern erhöhen, anstatt es zu reduzieren. Das gab vorerst einmal zu denken und zahlreiche Theorien wurden vorgelegt. Jetzt kommt man der Sache näher, da man sich die spezielle Situation im Raucher anschaute: Ein Lungenzug enthält 14 Millionen freie Radikale. G.M. Lowe et al (Free Rad. Res. 43, 280-286, 2009) berichteten über den fragmentativen Abbau von Beta-Carotin durch Zigarettenrauch, wobei aggressive Produkte entstehen, die selber oxidativen Stress auslösen bzw. diesen dramatisch verstärken. Die reaktiven C4 und C4´-Positionen des Beta-Iononringes im Beta-Carotin reagieren mit dem NO2. im Zigarettenrauch (das ja selbst ein freies Radikal ist, wie das NO) und es ergeben sich zahlreiche reaktive Bruchstücke, die anscheinend ziemlich toxisch sind und damit die negativen Effekte verständlich machen. Der Fehler der Studie: zu viel Rauch und zu viel Beta-Carotin. 2.2. Was lernen wir aus diesen Beispielen? 2.2.1. In der Regel sollte man davon ausgehen, dass, wenn kein spezieller Mangel festgestellt wird, kein „Konzentrat an einem oder mehreren Antioxidanzien oder Vitaminen“ verabreicht werden sollte. Es gibt Ausnahmefälle, die jedoch meist experimentell ausgelöst werden und deshalb keine Rückschlüsse auf den Normalfall erlauben. 2.2.2. Man sollte sich vor Verallgemeinerungen hüten: Jeder Mensch hat einen anderen Genpolymorphismus (SNPs) und benötigt eine andere Behandlung, Substanzgruppe, Konzentration etc. Deshalb sind bei Nichtvorliegen von Allergien Naturprodukte vorzuziehen und Synthesegemische mit Vorsicht zu genießen. Naturprodukte (Säfte, Gärungsprodukte, Extrakte usw.), besonders aus nachhaltigem Anbau und schonender Behandlung, entsprechen (meist!) den physiologischen Bedingungen der Pflanzen zu ihrem Selbstschutz. Durch die Jahrtausende der Koevolution hat sich das Tier (der Mensch) an die Nutzung der jeweiligen Ressourcen und ihre Mischungen und Konzentrationen angepasst und verträgt sie meistens (siehe jedoch Allergien!). 2.2.3. Es gilt immer noch die alte Regel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Für eine lebensverlängernde und -verbessernde Wirkung sollten deshalb neben „caloric restriction“ auch „treatment restriction“ und „optimal nutrition“ gelten. Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie 34 32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 34 Lesen Sie in der nächsten Ausgabe das Schlusskapitel unserer Serie: Prinzipien der Entzündungsbekämpfung durch Nährstoffe. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 07:27:44 aus den unternehmen update Gaelle Waltinger und Cal Roberts begrüßten die Teilnehmer. Susan Bressler und Ulrich Welge-Lüssen sprachen über AMD und Nahrungsergänzung. Die Zuhörer waren mit Konzentration dabei Bausch + Lomb 2. International Ocular Futures Meeting Zu seinem zweiten Fachkongress zur Zukunft in der Augenheilkunde begrüßte Bausch + Lomb an seinem Produktionsstandort in Berlin am 28. und 29. Juni 2013 viele internationale Gäste aus der Branche. Renommierte Experten aus ganz Europa hielten beim International Ocular Futures Meeting (IOFM) Fachvorträge zu verschiedenen Themen. Wie die Geschäftsführerin von Bausch + Lomb in Deutschland, Gaëlle Waltinger, zur Begrüßung sagte, sind etwa 250 Besucher aus aller Welt der Einladung des Unternehmens gefolgt. Sie bekamen nicht nur Beiträge zu fünf verschiedenen Themengruppen geboten, sondern konnten anschließend die Experten in interaktiven Sessions zu den vorgestellten aktuellen Studienergebnisse, neuen Produktentwicklungen und Therapieoptionen befragen. Das erste Hauptthema am Freitag umfasste Trockene Augen und Kontaktlinsen-Innovationen. David Spelton (GB), Chairman des ersten Tages, hatte dazu Experten aus Italien eingeladen. M. Rolando berichtete über neue Entwicklungen bei Trockenen Augen (die Dysfunktion müsse immer im Zusammenhang des okulären Oberflächensystems gesehen werden; Trockene Augen seien hier nur Spitze eines Eisbergs). Highlights der ARVO zum Thema stellte S. Barabino vor. Aus Frankreich – das weltweit übrigens die höchste Rate an Trägern multifokaler Kontaktlinsen hat – und Großbritannien kamen die Referenten für den Bereich Kontaktlinsen und Kontaktlinsenpflege-Innovationen. Am Nachmittag dreht sich dann alles um die KataraktChirurgie und Entzündungen: Gegenwärtige Trends und künftige Technologien wurden von den fachkundigen Referenten aufgezeigt. Auf welch hohem Standard man heute ist, wurde deutlich, als ein rares Filmdokument aus dem Jahre 1961 mit einer der ersten Katarakt-Operationen von Ridley gezeigt wurde. alle Fotos: X21de Reiner Freese Dr. Cal Roberts, Executive Vice President und Chief Medical Officer, präsentierte die Firmenphilosophie und die Produkte, die das Unternehmen für die Augenheilkunde in den drei Unternehmensbereichen Vision Care, Pharma und Surgical anbietet. Zum kürzlichen Verkauf von Bausch + Lomb an Valeant Pharmaceuticals International, Inc., sagte er: „Our commitments are the same“ – beide Unternehmen engagieren sich in der Bereitstellung innovativer und qualitativ hochwertiger Produkte und Dienstleistungen an ihre Kunden. Interaktive Session: M. Rolando diskutierte Concept Ophthalmologie 06 / 2013 35-Update_final.indd 35 Wie geht das? Workshops boten Erklärungen Auf dem Podium: D. Spalton, SP Chee, J. Bovet 35 12.07.2013 10:18:00 update aus den unternehmen Am zweiten Tag hatte Chairman Ian Grierson Experten zu AMD und Ernährung sowie zum Thema Glaukom geladen. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der AREDS-II-Studie zu Nahrungsergänzung bei AMD wurden von Susan Bressler vorgestellt. Sie tritt dafür ein, die alte Formulierung aus AREDS I beizubehalten und nur bei Rauchern und Ex-Rauchern BetaCarotin durch Lutein/Zeaxanthin zu ersetzen. Ulrich WelgeLüssen, der sich mit Lutein und seinen Auswirkungen auf die Sehleistung befasst, erläuterte, dass Lutein einen weiteren Benefit habe: Es könnte die bei der AREDS-Medikation relativ geringe Compliance erhöhen, weil es – für den Patienten messbar – Sehfunktion und Kontrastsehen verbessere. Führungen durch die hochmoderne Fertigung vor Ort sowie verschiedene Workstations etwa zum OCT in der KatarktChirurgie oder zu innovativen Kontaktlinsenmaterialien rundeten das umfangreiche Programm in Berlin ab. Heidelberg Engineering Ultra-Weitwinkel Modul wird ausgeliefert Heidelberg Engineering hat mit der Auslieferung des neuen Nichtkontakt Ultra-Weitwinkel Angiografie Moduls für die SPECTRALIS® und Heidelberg Retina Angiograph (HRA 2) Produktfamilie begonnen. Die ersten Geräte wurden in der Universitäts-Augenklinik Bonn und in der Sacco Klinik der Universität Mailand um das neue Modul erweitert. Das Ultra-Weitwinkel Angiografie Modul besteht aus einem dedizierten Objektiv und Software. Das Objektiv ist dabei problemlos und schnell auf dem Kamerakopf des Gerätes zu befestigen und austauschbar mit dem bestehenden, hochauflösenden 30° Objektiv sowie dem 55° Weitwinkelobjektiv. Dies ermöglicht eine für Bediener und Patient einfache und angenehme Anwendung. In Kombination mit der konfokalen Scanning-Laser (cSLO) Technologie ermöglicht die im Objektiv verwendete optische Spitzentechnologie kontrastreiche, abbildungstreue und gleichmäßig ausgeleuchtete Fundusaufnah- men bis in die Peripherie. ‚High-Speed‘ Video-Angiografien mit Fluoreszein und Indocyaningrün sind einzeln oder simultan im Ultra-Weitwinkel Modus möglich. Das Ultra-Weitwinkel Modul erweitert das Anwendungsspektrum der Heidelberg Engineering cSLO Systeme und eröffnet neue Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken zu verbessern. Ultra-Weitwinkel Aufnahmen können mit der bewährten Heidelberg Eye Explorer (HEYEX®) Software befundet werden, welche die einheitliche Plattform für alle Heidelberg Engineering Geräte darstellt. Dieses neue Modul stellt eine interessante Alternative zu dedizierten ‚stand-alone‘ Weitwinkelsystemen dar, welche kostenintensiv und unpraktisch sein können. Carl Zeiss Meditec Neues Spaltlampenmodul verfügbar Die Carl Zeiss Meditec AG stellt Ophthalmologen, Optometristen und Augenoptikern mit dem SL Imaging Modul eine Erweiterung für Spaltlampen zur Bild- oder Videoaufzeichnung zur Verfügung. Das besonders kompakte und einfach bedienbare Zubehör erleichtert die Dokumentation und ermöglicht eine anschauliche Patienteninformation. Mit einem Zubehör für Spaltlampen erweitert ZEISS die aktuellen Modelle SL 115 Classic, SL 120 und SL 130 sowie ältere Spaltlampenmodelle um die Möglichkeit, Bild- oder Video-Aufnahmen in High Definition zu erstellen. Augenexperten stehen somit zeitgemäße Aufzeichnungsmöglichkeiten für ein breites Angebot an Spaltlampen des Unternehmens zur Verfügung. Bei der Entwicklung des Moduls wurde besonders viel Wert auf eine unkomplizierte Bedienung und ein kompaktes Design gelegt. Das Modul, das eine maximale Auflösung von fünf Megapixeln aufweist, lässt sich über einen USB-Anschluss direkt an einen PC mit Windows-Betriebssystem oder die ZEISS SL Workstation anschließen. Das SL Imaging Modul ist als Spaltlampen-Zubehör bereits in vielen Ländern zugelassen. Novartis Pharma Sechs Jahre Erfahrung mit Lucentis Im Jahr 2007 begann eine neue Ära in der Behandlung von Netzhauterkrankungen, die mit der Zulassung von Lucentis für die Therapie des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) und der Retinalen Venenverschlüsse (RVV, sowohl Zentralvenenverschlüsse als auch Venenastverschlüsse) im Jahr 2011 ihre Fortsetzung fand. Links: Diabetische Retinopathie, rechts: Vasculitis. Durch den schwenkbaren Kamerakopf sind mit dem SPECTRALIS noch weiter in die Peripherie reichende Aufnahmen möglich; s. rechtes Bild (Bilder mit freundlicher Genehmigung Prof. Dr. F. Holz, Bonn) 36 35-Update_final.indd 36 „Inzwischen haben wir sehr viel Erfahrung in der Behandlung dieser Netzhauterkrankungen gesammelt, insbesondere was Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 10:18:00 aus den unternehmen update Bei der Therapie kommt es darauf an, nur bei fortbestehender oder wieder aufflammender Krankheitsaktivität zu behandeln; also so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig (PRN = Pro re nata). Denn jede intravitreale Injektion birgt das Risiko einer Endophthalmitis. Die deutschen Fachgesellschaften empfehlen daher in ihren Stellungnahmen zu allen drei Indikationen anstelle fixer Regime eine bedarfsorientierte Therapie bzw. erachten diese als sinnvoll, auch wenn dies nicht in jedem Fall der jeweiligen Zulassung entspricht. So kann das Endophthalmitis-Risiko gesenkt werden. In der Praxis muss dann darauf geachtet werden, dass es beim flexiblen Vorgehen nicht zu einer Untertherapie kommt. Ob eine Krankheitsaktivität vorliegt und eine Wiederbehandlung nötig ist, kann (und sollte nach Auffassung der Fachgesellschaften) nicht nur über eine funktionelle Visusbestimmung, sondern auch mit der Spektraldomänen Optischen Kohärenz-Tomografie (SD-OCT) anhand von morphologischen Parametern geprüft werden. Dazu empfehlen die Fachgesellschaften, folgende Kriterien zu erfassen: subretinale Flüssigkeit, persistierende oder erneute diffuse Netzhautverdickung, Zunahme von intraretinalen zystoiden Flüssigkeitsräumen sowie Zunahme einer Pigmentepithelabhebung. „Für eine optimale Patientenversorgung brauchen wir allerdings nicht nur ein wirksames Medikament, sondern wir müssen auch die strukturellen Herausforderungen bei der Versorgung meistern“, erläuterte Lommatzsch „Dabei sollte sich die Behandlung möglichst flexibel an den aktuellen Bedürfnissen der Patienten orientieren“. Um die wachsenden Patientenströme adäquat zu bewältigen und alle Patienten regelmäßig kontrollieren und ggf. rechtzeitig wiederbehandeln zu können, organisieren sich Kliniken und Praxen zunehmend in Ärztenetzwerken. Viele Patienten haben lange Anfahrtswege und gelangen nur mit Hilfe ihrer Angehörigen zum Arzt. Auf der anderen Seite klagen die Ärzte darüber, dass sie nicht genügend Termine zur Verfügung haben, weil die Behandlungszentren eine wachsende Zahl an Patienten versorgen müssen. Um vorhandene Möglichkeiten für eine flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientierte Behandlung voll auszuschöpfen und um den Patienten und Ärzten einen reibungslosen Behandlungsablauf zu ermöglichen, stellen Ärzte-Netzwerke eine effektive Unterstützung innerhalb der Therapie dar: Rechtzeitige Diagnosen, fächerübergreifende Zusammenarbeit und ausreichende Kontrollen sind nur einige Vorteile, die die Netzwerke ermögli- Concept Ophthalmologie 06 / 2013 35-Update_final.indd 37 Novartis Pharma die Verlaufsbeobachtung und die Kriterien zur Wiederbehandlung angeht“, sagte PD Dr. Albrecht Lommatzsch, St. Franziskus Hospital Münster, bei einem Pressegespräch während der DOC 2013 in Nürnberg. Zudem organisieren sich Behandlungszentren und niedergelassene Ärzte zunehmend in Netzwerken. Dadurch lassen sich Versorgung und Compliance der Patienten maßgeblich verbessern – im Sinne einer Behandlung, die sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientiert. Die Behandlung sollte sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientieren chen. In Qualitätszirkeln können Ärzte ihre Erfahrungen vertiefen, Computersysteme sorgen für eine schnelle Übertragung von Befunden. All dies erhöht die Flexibilität der Behandlung und damit die Compliance der Patienten, was sich wiederum positiv auf den Therapieverlauf und langfristig auf eine Verbesserung der Visusergebnisse auswirkt. Positive Bewertug für Therapie myoper CNV Wie Novartis ferner mitteilte, hat das Unternehmen vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) am 28. Mai 2013 eine positive Bewertung für Lucentis® zur Behandlung von Patienten mit Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer Pathologischen Myopie (myope CNV) erhalten. „Ranibizumab hat bereits das Management der feuchten Altersbedingten Makula-Degeneration verändert. Wir sind sehr zuversichtlich, dass, wenn Ranibizumab die Zulassung für eine vierte wichtige Indikation am Auge erhält, die Patienten mit myoper CNV von diesem Medikament profitieren werden“, so Tim Wright, Global Head of Development, Novartis Pharmaceuticals. „Zurzeit können wir für diese Patienten nur hoffen, das Sehvermögen zu stabilisieren und einen weiteren Sehverlust zu verhindern. Deshalb wäre eine Therapie mit dem langfristigen Sicherheitsprofil von Ranibizumab, das die Sehkraft mit nur wenigen Injektionen sogar verbessert und erhält, von großem Nutzen.“ Der Zulassungsantrag wird von Daten aus der von Novartis gesponserten klinischen Studie RADIANCE unterstützt, die gezeigt hat, dass Ranibizumab bei Patienten mit myoper CNV im Vergleich zu der derzeit zugelassenen Therapie mit Visudyne® (Photodynamische Therapie mit Verteporfin) zu einer überlegenen Verbesserung der Sehschärfe nach drei Monaten (p<0,00001) führt. Diese neuen Daten belegen, dass etwa 40 % der mit Ranibizumab behandelten Patienten – gegenüber 15 % der mit Visudyne behandelten Patienten – nach drei Monaten mindestens 15 Buchstaben an Sehschärfe hinzugewonnen haben1. Unter Ranibizumab konnte nach einem Jahr ein 37 12.07.2013 10:18:00 update aus den unternehmen durchschnittlicher Zugewinn an Sehschärfe um ca. 14 Buchstaben gezeigt werden, und zwar bei einem Median von nur 2,5 Injektionen. 1. Wolf S et al. Ranibizumab vs verteporfin PDT for choroidal neovascularization secondary to pathologic myopia: a phase III study. Asia Pacific Academy of Ophthalmology 2013. Alcon Kontaktlinse mit Wassergradient patentiert Alcon gab bekannt, dass das europäische Patentamt (EPA) der Wassergradienten-Technologie kürzlich ein Patent erteilt hat. Das EPA-Patent schützt die besondere Kombination von Technologie und Materialien, die dafür sorgt, dass sich die DAILIES TOTAL1® Kontaktlinse von allen anderen Kontaktlinsen auf dem Markt unterscheidet. Herzstück dieser Innovation ist der Aufbau des Wassergradienten, der es den Alcon-Wissenschaftlern ermöglichte, die Eigenschaften des Linsenkerns und der Oberfläche unabhängig voneinander zu optimieren, um schließlich eine Linse zu erhalten, die außergewöhnlichen Tragekomfort bietet, vom Anfang bis zum Ende des Tages. Bayer HealthCare Positive Phase-III-Daten bei mCNV VEGF Trap-Eye (Aflibercept) zeigt positive Ergebnisse in der Phase-III-Studie MYRROR bei Patienten mit myopischer choroidaler Neovaskularisation (mCNV). Patienten, die mit VEGF Trap-Eye behandelt wurden (initial 2 mg, danach weitere Injektionen nach Bedarf), erreichten nach 24 Wochen eine durchschnittliche Verbesserung der Sehschärfe bei bestmöglicher Korrektur von 12,1 Buchstaben im Vergleich zum Ausgangswert. Bei Patienten der Vergleichsgruppe, die eine Scheininjektion erhielten, verschlechterte sich die Sehschärfe durchschnittlich um 2 Buchstaben (p<0.0001). Die Patienten erhielten zum Studienbeginn eine Injektion und nur im Falle von wiederauftretender oder anhaltender mCNV weitere. „Patienten mit myopischer choroidaler Neovaskularisation benötigen dringend wirksame Behandlungsmöglichkeiten", sagte Kemal Malik, M.D, Mitglied im Bayer HealthCare Executive Committee und Leiter der Globalen Entwicklung. „Wir freuen uns, dass die Ergebnisse dieser Studie vielversprechend sind und vielleicht nach Zulassung eine neue Behandlungsoption für diese Patienten darstellen." Weitere Daten aus dieser Studie werden auf einem der nächsten medizinischen Kongresse präsentiert. Bayer HealthCare plant die erste Einreichung der Unterlagen zur Zulassung von VEGF Trap-Eye in dieser Indikation in Asien für die zweite Jahreshälfte 2013. 38 35-Update_final.indd 38 VEGF Trap-Eye wurde generell gut vertragen. Zu den in der MYRROR-Studie am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von 2 % und mehr gehörten Bindehautblutung, Augentrockenheit, Augenschmerz, Kopfschmerz und Nasopharyngitis. MYRROR war eine doppelblind durchgeführte, kontrollierte Studie, bei der 122 Patienten randomisiert entweder 2 mg VEGF Trap-Eye als Injektion ins Auge erhielten, oder im Fall der Kontrollgruppe eine Scheininjektion. In der Gruppe mit aktiver Behandlung erhielten die Patienten initial eine Dosis von 2 mg VEGF Trap-Eye. Danach wurden sie alle vier Wochen untersucht und erhielten bei Bedarf – ermittelt auf Basis der gemessenen Sehschärfe und anatomischer Kriterien – eine weitere Injektion von 2 mg VEGF Trap-Eye direkt ins Auge. Dies wurde bis Woche 20 fortgesetzt. Die Patienten in der Kontrollgruppe erhielten über den gleichen Zeitraum jeweils einmal im Monat eine Scheininjektion. Ab Woche 24 konnten die Patienten aus beiden Behandlungsgruppen VEGF Trap-Eye-Injektionen mit 2 mg nach Bedarf erhalten; die Behandlung wurde bis Woche 44 fortgesetzt. Der primäre Endpunkt, also das Wirksamkeitskriterium der Studie, war die durchschnittliche Veränderung der Sehschärfe mit bestmöglicher Korrektur (BCVA oder best corrected visual acuity) nach 24 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert, gemessen auf der ETDRS-Skala (Early Treatment Diabetic Retinopathy Scale), einer Standardskala zur Messung der Sehschärfe in der wissenschaftlichen Forschung. VEGF Trap-Eye ist seit November 2011 unter dem Markennamen EYLEA® in den USA zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makula-Degeneration und seit September 2012 zur Behandlung des Makula-Ödems aufgrund eines Zentralvenenverschlusses der Netzhaut zugelassen. Im September 2012 wurde in Japan die Zulassung zur Behandlung der feuchten AMD erteilt. Auch in Europa, Australien und mehreren anderen Ländern wurde EYLEA im vergangenen Jahr in dieser Indikation zugelassen. MSD Antiglaukomatosa wieder verfügbar Die konservierungsmittelfreien Antiglaukomatosa TRUSOPT-S® (Dorzolamid) und COSOPT-S® (Dorzolamid/Timolol) stehen wieder in ausreichender Menge zur Verfügung. In der Vergangenheit kam es bei beiden Produkten infolge gestiegener weltweiter Nachfrage sowie unvorhergesehener Störungen bei der Produktion zu Lieferengpässen. Als Konsequenz investierte MSD in den Aufbau neuer Produktionsanlagen, nach deren Inbetriebnahme COSOPT-S® bereits seit dem 1. Quartal 2013 wieder uneingeschränkt verfügbar war. Mittlerweile konnte auch die Lieferung von TRUSOPT-S® wieder optimiert werden. Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 10:18:00 marktüberblick marktüberblick laser marktplatz Anzeigen VICTUS™ Femtosekundenlaser-Plattform Die VICTUS Plattform bietet vielseitige Möglichkeiten für die Kataraktbehandlung – Kapsulotomie, Linsenfragmentation, corneale Inzisionen – und für refraktive Eingriffe – astigmatische Keratotomien, LASIK-Flaps. Das kontraststarke Echtzeit-OCT ermöglicht eine genaue Planung und maximale Kontrolle während der gesamten Prozedur. Intelligente Drucksensoren sorgen für eine optimale und sichere Zentrierung des Auges. Dabei schont die gekrümmte Patientenschnittstelle die Hornhaut beim Andocken des Auges und minimiert die corneale Faltenbildung. Pulsraten von bis zu 160 kHz minimieren die Operationszeiten und erhöhen den Patientenkomfort. BAUSCH + LOMB & Technolas Perfect Vision Tel. 0800 / 5893 114 www.bausch-lomb.de VALON Multispot-Laser b o n präsentiert die zweite Generation des Multispot Pattern Lasers VALON. Patienten müssen durch die Multispot-Methode weniger häufig einbestellt werden und erleben die Behandlung fast völlig schmerzfrei. Die besonderen Vorteile des aktuellen Modells liegen in seiner hohen Geschwindigkeit und extrem leichten Bedienung. Sein einzigartiges Jog-Dial Interface ermöglicht eine intuitive Steuerung aller Abläufe. Das clevere optische System projiziert die wichtigsten Informationen über Frequenz etc. direkt auf die Netzhaut. bon Optic Tel. 0451 / 80 9000 www.bon.de Analyse der wahren Hornhautform mit Cassini Wahre und verlässliche Hornhautdaten müssen zweierlei sein: 1. Akkurat, 2. Präzise. Zu diesem Zweck haben wir Cassini entwickelt. Cassini beruht auf einer patentierten Punkt-zuPunkt-Farbmesstechnologie. Jede farbige LED wird in einem einzigartigen Verhältnis zu vier ihrer Nachbarn angeordnet, so dass jede LED eine unverwechselbare Identität erhält. Das Messprinzip von Cassini bietet den Vorteil, dass es praktisch alle Hornhäute – normale und abnor- male – wie z.B. PKP, RK, PRK, Keratokonus und trockene Augen vermessen kann. Mit Cassini erhalten Sie ein leistungsfähiges Instrument, mit dem Sie die wahre Hornhautform vermessen und Ihre Operationsergebnisse optimieren können. Mehr wissen? Kontaktieren Sie A. van der Mey unter +491737610782 und a.vandermey@ i-optics.com i-Optics, www.i-optics.com IRIDEX Lasermodelle IQ 577 und IQ 532 ... für die aktuellen Therapieempfehlungen und das MicroPulseTM Konzept. Die Laserkonsolen für die konventionelle CW Laser-Photokoagulation sind die Basis für einen „Plug and Play“ Ausbau über MicroPulseTM bis zum MultiSpot Scanning Laser. MicroPulseTM Modus als erste Ausbaustufe, mit dem ohne chorioretinale Laserschädigung eine Stressreaktion erzeugt wird, die günstige intrazelluläre biologische Faktoren hervorruft, die anti-angiogenetisch Concept Ophthalmologie 06 / 2013 39-mu laser_final.indd 39 wirken und wiederherstellend sein können. Die Endausbaustufe ist der Multi-SpotScanning Adapter TxCell, mit dem Muster appliziert werden. Mit den IRIDEX Lasern sind alle bekannten Laserbehandlungen, einschließlich mikrogepulster Lasertrabekuloplastik, auszuführen. Dieter Mann GmbH, Tel. 06021-31020 www.dieter-mann.gmbh.de 39 12.07.2013 10:13:53 marktplatz laser / firmen stellen vor Anzeigen IRIDEX Grüner Spaltlampenlaser für die Ambulanz • Selbsterklärende Bedienung • Übereinstimmung der abgegebenen Leistung mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren • Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung • Lückenlose Sicherheit • Vielseitig einzusetzen, auch im OP als Endolaser • Zuverlässig und langlebig • Komplettes Zubehörprogramm inkl. Laser Indirekt Ophthalmoskop und Endosonden 20Ga, 23Ga und 25Ga Dieter Mann GmbH Tel. 06021-31020 www.dieter-mann.gmbh.de IRIDEX 810nm Diodenlaser • für die CW Laser Photokoagulation und MicroPulse™ Laserbehandlung, sowie zusätzlich zur Transskleralen Zyklophotokoagulation oder Retinopexie • Die aktuellen Diodenlaser Behandlungskonzepte und die erforderlichen Applikatoren wurden mit dem IRIDEX OcuLight SLx klinisch erarbeitet und evaluiert • Goldstandard für die Frühgeborenen-Behandlung • Spaltlampenadapter für die Mikrogepulste Lasertrabekuloplastik MDLT • Langer Puls für die TTT und Tumorbehandlung • Intuitive Bedienung mit direkter Einstellung der Parameter über Drehknöpfe • Übereinstimmung der abgegebenen Leistung mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren • Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung • Lückenlose Sicherheit • Vielseitig, zuverlässig und langlebig • Komplettes Zubehörprogramm Dieter Mann GmbH Tel. 06021-31020 www.dieter-mann.gmbh.de Lasertherapie von OP bis Ambulanz OCULUS/NIDEK bietet Ihnen interessante Geräte im Bereich der Laserchirurgie. Der beliebte Nd:YAG-Laser YC-1800 ist Ihr Werkzeug für Kapsulotomie, Iridotomie und zum Durchtrennen von Glasköpersträngen im vorderen/mittleren Augenabschnitt. Für Laserkoagulation der Netzhaut, Trabekuloplastik im Kammerwinkel und Endokoagulation ist der vielseitig adaptierbare Netzhautlaser Grüner Nd:YAG-Laser GYC-1000 der Laser der Wahl. Durch Kombination beider Geräte kann ein herausragender Lasertherapieplatz auf kleinstem Raum geschaffen werden! Die spätere Aufrüstung eines Einzellasers zu einem Kombilaser vor Ort ist kein Problem. Unser flexibles Laserprogramm liefert Ihnen den passenden Laser für jede Therapie. OCULUS Optikgeräte GmbH Tel. 0641 / 200 50 www.oculus.de Neu aufgelegt: Images Farb-Monatslinse Die beliebte Farblinse von Bach Optic hat einen Relaunch erfahren. Images monthly Kontaktlinsen werden nun im Polyhema-Material mit 38 % H2O gefertigt. Zur Wahl stehen die Farben gray, blue, aqua, violet, green und hazel als 1-Farbdruck. Der Stärkenbereich reicht von plan bis -6.00 dpt in 0.25 dpt Abstufung. Kunden, die lieber Tageslinsen tragen, finden in der Images daily eine gute Alternative. Die farbige Tageslinse mit Zweifarbdruck aus Hema-MAA mit 60 % H2O wird in einer 8er Box angeboten. Für beide Images Farblinsensysteme stehen Anpasslinsen in plan zur Verfügung sowie kostenlose Werbemittel. www.bachoptic.de 40 39-mu laser_final.indd 40 Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 10:13:54 marktüberblick marktüberblick rund um die op „vorderer augenabschnitt“ marktplatz Anzeigen Kombinierte Mikrochirurgieplattform mit integriertem Laser Stellaris® PC – die kombinierte Plattform für mikrochirurgische Eingriffe im Vorder- und Hinterabschnitt (20, 23 und 25 G). Eine flexible Programmierung ermöglicht die Anpassung an individuelle Operationsgewohnheiten – somit stellt sich die Stellaris® PC zuverlässig auf den Chirurgen ein und nicht umgekehrt. Die übersichtliche Bediensoftware, der kabellose Fußschalter sowie viele wählbare Verfahrenstechniken und nützlichen Funktionen erleichtern dem Chirurgen und dem OP-Personal die Arbeit und tragen wesentlich zur Sicherheit bei. Die Erfahrung von Bausch + Lomb sowie vieler Augenchirurgen ist in die Entwicklung der Stellaris® PC eingeflossen, was dieses Gerät so einzigartig macht. Zukünftig auch mit integriertem Laser erhältlich! (auch als reines anteriores Gerät verfügbar – Stellaris®). Bausch + Lomb, Tel. 0800 / 5893 114 [email protected] Bessere Behandlung, weniger Reklamationen Genaue Kenntnis über den Zustand des Tränenfilms verschafft Ihnen enorme Vorteile bei refraktiven Eingriffen. Sie erreichen eine gezieltere Vorbehandlung, bessere Ergebnisse und weniger postoperative „Problempatienten“. TearLab ist leicht zu bedienen, zur Analyse reichen erstaunliche 0,00005 ml Flüssigkeit. Der Vorgang ist vollkommen schmerzfrei und dauert nur wenige Sekunden. Das garantiert eine deutlich höhere Compliance gegenüber der üblichen Schirmertest-Methode. TearLab von b o n liefert reproduzierbare Zahlenwerte und bietet damit eindeutige, dokumentierbare Daten. bon Optic Tel. 0451 / 80 9000 www.bon.de/tearlab Neues Hybrid Instrumenten-Set für die intraokuläre Fadenlegung Ein echtes Novum ist das 25 Gauge Instrumenten-Set für die intraokuläre Nahtlegung aus dem Hause Geuder. Das nach einer Idee von Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach entwickelte und aus Mikro-Nadelhalter und -Fadenpinzette bestehende Set der „Hybrid“-Instrumentenserie ermöglicht erstmals das Nähen innerhalb der Vorderkammer über Parazentesen, ohne dabei lange Nadeln umständlich ein- und ausführen zu müssen. In Kombination mit einer auf das Instrumenten-Set abgestimmten, ebenfalls neuentwickelten Mikronadel (Fa. Onatec) kann so eine völlig neue Nahttechnik angewendet werden, mit der nahezu jede beliebige Fadenlegung im Bereich der Vorderkammer oder des vorderen Glaskörperraums machbar ist. Komplettiert wird das Set durch eine 25 Ga Hybrid Schere. Geuder AG Tel. 06221 / 3066, www. geuder.de Anterior Segment Modul für die SPECTRALIS Produktfamilie Das Anterior Segment Modul eröffnet eine neue Dimension der Bildgebung für alle SPECTRALIS OCT Modelle von Heidelberg Engineering. Es erlaubt unter anderem, beide Kammerwinkel in einem SD-OCT Scan zu beurteilen. Spezialobjektiv und dedizierte Software ermöglichen simultane cSLO (z.B. Infrarot) und SD-OCT Aufnahmen des Vorderabschnitts. Durch die Heidelberg Rauschunterdrückung und Aktives Eye Tracking werden nicht nur hochaufgelöste, kontrastreiche Concept Ophthalmologie 06 / 2013 41-mu op_final.indd 41 Bilder der Netzhaut, sondern auch der Kornea, der Sklera und des Kammerwinkels möglich. Abb.: Beide Kammerwinkel können in einem SDOCT Scan mit dem Anterior Segment Modul für alle SPECTRALIS OCT Modelle evaluiert werden. Heidelberg Engineering GmbH Tel. 06221 / 64 63-0 www.HeidelbergEngineering.de 41 12.07.2013 10:35:54 marktplatz rund um die op „vorderer augenabschnitt“ Anzeigen Perioperative Diagnostik mit der OCULUS Pentacam® Mit dem Katarakt Pre-OP-Display der Pentacam® erhält der Katarakt-Chirurg alle wichtigen Informationen, die zur Operationsplanung und zur Auswahl der geeigneten Premium-IOL benötigt werden. Die optische Abbildungsqualität der Hornhaut kann mit den cornealen Wellenfrontdaten sowie der refraktiven Gesamtbrechkraft der Hornhaut beurteilt werden. So kann entschieden werden, ob eine multifokale, torische oder asphärische IOL bei diesem Patienten sinnvoll ist. Auch das geeignete Verfahren zur IOL-Berechnung für den jeweiligen Patienten kann ermittelt werden. Anhand von Ray-Tracing Programmen kann die IOL-Berechnung unter Einbeziehung der Hornhautradien von Hornhautvorder- und Hornhautrückfläche direkt mit der Pentacam® durchgeführt werden. OCULUS Optikgeräte GmbH Tel. 0641 / 200 50, www.oculus.de Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand Erleben Sie unsere neuen Premium-Linsen: • POLYLENS H11 / Y11 – auch als torische Variante – vorgeladen im PLATINUM mini • POLYLENS AS70 / AS70-Y in 4 Optik varianten (monofokal, torisch, multifokal und multifokal-torisch) Zusammen mit den Möglichkeiten des CATALYS® Precision Laser Systems • Kapselsackschonende und reproduzierbare Kapsulotomie termine Kiel Prof. Dr. J. Roider Tel. 0431/597-4834 [email protected] Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] 31.08. Sommertagung der BerlinBrandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft (BBAG) Berlin PD Dr. Jörn Kuchenbecker, Tel. 030/9401540-00, joern. [email protected] www.bbag-augen.de Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] 41-mu op_final.indd 42 Polytech Ophthalmologie GmbH Tel. 06154/ 6999-0, www.polytech-online.de aus- und fortbildung August 31.08. 125 Jahre UniversitätsAugenklinik Kiel 42 • Linsenfragmentierung fast ohne Ultraschall • Flüssiges Patienteninterface für minimalen IOP Anstieg (~ 10mmHg) • Praktisch keine Kontraindikation – auch schwierige Fälle sind behandelbar wird nun die Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand möglich. 31.08./01.09. Update: Refraktion und Vorderabschnittsdiagnostik Plön Seminarleitung: PD Dr. Kathleen Kunert Kontakt: Oculus, D. Wiedemann Tel. 0641/2005-216 [email protected] www.oculus.de September 07.09. InnOLu 2013 Innovation + Ophthalmologie Ludwigshafen Ludwigshafen Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach Tel. 0621/503-3081 [email protected] www.innolu.de Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] 11.09. 15. ophthalmo-chirurgisches Symposium – Refraktive Chirurgie und Netzhauterkrankungen Frankfurt/Main, Villa Kennedy Veranstalter: Artemis Laserkliniken Dr. K. Schayan-Araghi Infos: A. Keller Tel. 069/697 697 69 [email protected] 19.-22-09. DOG 2013 „Exzellent sehen – Exzellenz fördern” Berlin Estrel Convention Center Kongress-Organisation: Interplan Tel. 089/548234 35 [email protected] www.dog-kongress.de 24.09. Schweizer Hausmesse Leipzig Info: A. Schweizer GmbH Tel. 09191/72100 www.schweizer-optik.de weiterer Termin: 26.09. Köln Oktober 11./12.10. 21. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens e.V. (SATh 21) Dessau PD Dr. L. Krause Städt. Klinikum Dessau Augenklinik Tel. 0340/501-4500 [email protected] www.sath-augen.de Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] Concept Ophthalmologie 06 / 2013 12.07.2013 10:35:57 kleinanzeigen marktplatz Anzeigen Wenn Sie zur Verstärkung Augenärzte, Ingenieure oder Vertriebsmitarbeiter suchen – Mitarbeiter, die Leistungswillen, Erfolgsorientierung und Motivation mitbringen –, finden Sie in CONCEPT Ophthalmologie das aufmerksamkeitsstarke und wertige Umfeld zu günstigen Preisen. stellenangebote Ebenso, wenn Sie ein gutes Angebot platzieren möchten. Wir bieten: gute Preise individuelle Beratung Unterstützung bei der Anzeigengestaltung Formulierung Ihrer Anzeige praxisübernahme Augenarztpraxis im Raum Südbayern, ab September 2013 abzugeben Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr ME 0911 verkauf Verkauf KLIN. / Monatsblätter / AUGENH., ab 1941 (Band 106) und OPHTALM. Bücher Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr. ME 0912 Anzeigenbestellschein für Kleinanzeigen Bitte veröffentlichen Sie in der nächsten Ausgabe folgende Anzeige: Rubrik: Stellenangebote Stellengesuche Praxisabgaben Praxisgesuche Praxisräume Anzeigenformat: 1-spaltig (Breite 39 mm) Anzeigenpreise: 1-spaltig 1,90 Euro; 2-spaltig 3,60 Euro; 3-spaltig 5,80 Euro; 4-spaltig 7,20 Euro x Höhe in mm Chiffre: Die Anzeige soll unter Chiffre erscheinen. Die Chiffregebühr beträgt 16,00 Euro. Bei Rückfragen: Telefon 07522 / 93 10 73 Fax 07522 / 707 98 32 E-Mail: [email protected] 2-spaltig (Breite 83,5 mm) 3-spaltig (Breite 128 mm) Name / Praxis / Firma E-Mail Straße PLZ / Ort 4-spaltig (Breite 173 mm) Datum / Unterschrift Concept 2013 Text gut Ophthalmologie lesbar: Blockschrift06in/ GROSSBUCHSTABEN oder mit Schreibmaschine oder als PDF an [email protected] 43-kleinanzeigen_final.indd 43 Verschiedenes Für die nächste Ausgabe 7/2013 nehmen wir gerne Ihre Anzeigenschaltung bis zum 06.09.2013 entgegen 12.07.2013 15:36:30 BIOL OGIE LEHR ER HA NDY- E XP E RTE LILI ENM AMA G E N IE SS E R IN Jeder Patient ist anders – Flexible Therapie mit LUCENTIS * ® N FI S C E L L E R O F DIE WELT IST WUNDERSCHÖN HE R ANZUSEHEN * Dauer der Initialbehandlung und der Wiederbehandlung (jeweils bis zum maximalen Visus) können bei Patienten verschieden sein. Eine Wiederbehandlung erfolgt erst, wenn bei den Kontrollen eine Visusverschlechterung festgestellt wurde. Siehe Fachinformation. Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die aim Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens von Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ, RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation. Stand: Juli 2013 (MS 07/13.12). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz) Mitvertriebe: Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg ® H_5999_Lucentis_Patienten_Interessen_A4+3.indd 1 08.07.13 15:29