Arbeitsblätter M 1 bis M 3

Musik &Bildung
Praxis Musikunterricht
www.musikpaedagogik-online.de
3
Dieser Beitrag ist in voller Form erschienen in Heft 3/2003 der Zeitschrift
Musik & Bildung.
Zusatzmaterialien zum Beitrag finden Sie auf der Heft-CD oder im Internet
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musik & bildung
Thema
Eric Clapton
✎
Aufgabe
• Lest die Zeitungsausschnitte und vergleicht sie mit den
nebenstehenden Liedtexten. Hört euch dazu die Stücke an!
• Welcher Zusammenhang besteht zwischen Lebenssituation und Song? Erfindet eine Überschrift dazu.
© Volkswagen Soundfoundation
M1
• Beschafft euch weitere Informationen über das Leben von
Eric Clapton. Benutzt Lexika (z. B. Rockmusik-Lexikon),
Internet (z. B.: www.eric-clapton.co.uk) oder die unten
stehende Kurzbiografie. Versucht, die vollständigen Liedtexte zu bekommen (z. B. über eine Internet-Suchmaschine).
• Stellt die Person von Eric Clapton der Klasse mit einer
Bild- und Text-Collage vor. Erläutert den anderen die Liedtexte und deren Zusammenhang mit seinem Leben.
Eric Clapton
Eric Clapton gehört seit rund 35 Jahren zu den bekanntesten Rockmusikern der Welt. Sein Leben verlief in einer ständigen Achterbahn zwischen künstlerischen Erfolgen und
privaten Katastrophen. 1945 wurde er in Mittelengland
nach einer Kurzbeziehung als unehelicher Sohn geboren,
wuchs bei seinen Großeltern auf und wurde bis ins Erwachsenenalter im Glauben gelassen, sie wären seine Eltern.
Seine Mutter hielt er lange Zeit für seine Schwester. Schon
im Alter von 19 Jahren kam er zu den Yardbirds, einer der
einflussreichsten Bands ihrer Zeit. 1966 gründete er mit
Jack Bruce und Ginger Baker die Gruppe Cream, die aufgrund ihres gewaltigen kommerziellen Erfolgs zum ersten
Mal mit dem Begriff „Supergroup“ konfrontiert wurde.
Cream war der Inbegriff des von Flower-Power, Hippie-Bewegung und Drogen geprägten Zeitgeistes der späten 60er.
Nach jahrelanger Heroinabhängigkeit gelang Clapton 1974
der Entzug und gleichzeitig ein Comeback als Solist.
1979 fand er nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen
auch privates Glück und heiratete Patti Boyd, die frühere
Frau seines besten Freundes George Harrison. Ihr widmete
er eines seiner erfolgreichsten Stücke: Wonderful Tonight.
Er schrieb es, während er darauf wartete, bis sie sich für
einen Party-Besuch fertig zurechtgemacht hatte.
Der immer wieder von Depressionen und Selbstzweifeln
heimgesuchte Musiker versuchte seinen Gefühlen und dem
Erfolgsdruck mit Alkohol zu entkommen. Trotz wachsenden
Patti Boyd und Eric Clapton
(Foto: London Features International)
künstlerischen Erfolgs verstärkte
sich seine Alkoholabhängigkeit
immer mehr. Nach erfolgreichem
Entzug bei den Anonymen Alkoholikern erklärte er in einem BBC-Interview 1994 dazu:
„Meine Erfahrung war, wenn ich ein paar Drinks hatte,
konnte ich Dinge tun, die ich normalerweise nicht tun
würde und könnte […]. Ich liebte es, zu trinken, bloß
unglücklicherweise konnte ich es nicht stoppen.“
Zwischen Ende 1990 und Anfang 1991 traf es ihn besonders
hart: Erst verunglückte sein Freund, der Gitarrist Stevie Ray
Vaughan tödlich und kurz darauf stürzte sein vierjähriger
Sohn aus dem Fenster des 53. Stockwerks zu Tode. Seine
Trauer verarbeitete er in dem Stück Tears in Heaven. Es
wurde zu seinem bekanntesten und am häufigsten verkauften Song.
musik & bildung
M&B 3/2003
Thema
Cream lösen sich auf
Musiker von Eric Clapton tot!
London, August 1969. Am Ende ihrer Abschiedstournee
gaben die drei Musiker der Supergroup „Cream“, Eric
Clapton, Ginger Baker und Jack Bruce die Auflösung ihrer Gruppe bekannt. Die Krise innerhalb der Band hatte
sich schon seit einiger Zeit – wohl auch bedingt durch
den Drogenmissbrauch der Musiker – zugespitzt. Alle
drei gelten seit längerem als heroinabhängig.
New York, Dezember 1990. Bei dem Absturz eines Helikopters starben der weltbekannte Bluesmusiker Stevie
Ray Vaughan sowie die beiden Techniker Colin Smythe
und Nigel Brown. Sie spielten nicht nur in der aktuellen
Tournee-Band von Eric Clapton, sondern zählten auch zu
seinen engen Freunden.
Cream: Strange Brew
Strange brew kill what’s inside of you …
In her own mad mind she’s in love with you …
She’s some kind of demon messing in the glue.
If you don’t watch out it’ll stick to you.
Strange brew …
strange brew = fremdes Gebräu, seltsamer Stoff
mad mind = krankes Hirn
kind of demon = eine Art Dämon
messing in the glue = im Kleister hängend
watch out = aufpassen
it’ll stick to you = es wird an dir haften bleiben
Der letzte Auftritt von Stevie Ray Vaughan (links); Eric Clapton (rechts)
(Foto: David Redfern)
Musik & Text: Eric Clapton, Gail Collins, Felix Pappalardi,
zit. aus der LP Disreally Gears, 1969
Eric Claptons Sohn tot!
Eric Clapton heiratet
London 1979. Nach Überwindung seiner Drogensucht
und einem erfolgreichen Comeback in die Charts, stellt
sich nun auch privates Glück bei Eric Clapton ein. Der
weltberühmte Bluesmusiker heiratete jetzt das ehemalige Fotomodell Patti Boyd. Das frisch getraute Paar
wurde auf zahreichen Partys gesehen.
Wonderful Tonight
It’s late in the evening; she’s wondering what clothes to wear.
She puts on her make-up and brushes her long blonde hair.
And then she asks me, „Do I look all right?“
And I say, „Yes, you look wonderful tonight.“
We go to a party and everyone turns to see
This beautiful lady that’s walking around with me.
And then she asks me, „Do you feel all right?“
And I say, „Yes, I feel wonderful tonight.“
Musik & Text: Eric Clapton, zit. aus: Slowhand, 1977
New York, 20. März 1991. Bei einem tragischen Unglücksfall in Manhattan kam Conor Clapton, der Sohn des
Bluesgitarristen Eric Clapton, ums Leben. Der Viereinhalbjährige stürzte aus dem offenen Fenster des Appartments im 53. Stock, wo er mit seiner Mutter, der italienischen Schauspielerin Lori del Santo lebte.
Tears In Heaven
Would you know my name
If I saw you in heaven?
Would it be the same
If I saw you in heaven?
I’ll find my way
Through night and day,
’Cause I know I just can’t stay
Here in heaven.
Musik & Text: Eric Clapton/Will Jennings,
zit. aus Eric Clapton: Unplugged, 1992
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Thema
M2
Eminem
In einer Art von Bewusstseinsspaltung erfindet Eminem die
Figur des Slim Shady, die alles sagen darf, was er sich bisher nicht traute.
„Während die Welt an diesem Weihnachtstag (1996) die
Geburt Jesu feierte, begrüßte Eminem die Ankunft von etwas völlig anderem. Es war die Geburt des wahren Eminem
und des Antichristen in ihm: Slim Shady. […] Slim Shady
war das Ergebnis aller Enttäuschungen, des Hasses und
der Wut, […] der Charakter, der sich für alle Ungerechtigkeiten rächte, […] das perfekte Vehikel, um alles, was seinen
Zorn erregte, zu verfluchen und zu beschimpfen.“ (S. 69)
Dort, wo er aufgewachsen war, gab es zahllose Menschen,
die ihn geärgert hatten und denen er es heimzahlen wollte.
Davon blieben auch Vater, Mutter und Freundin/Ehefrau
nicht verschont.
© United International Pictures
Eminem stammt aus Detroit, einer Stadt, deren Bevölkerung inzwischen zu knapp 80 Prozent aus Schwarzen besteht. Der kontinuierliche Zuzug von Schwarzen bei gleichzeitiger Abwanderung von Weißen führte zu enormen Konflikten und Rassenhass auf beiden Seiten. Am deutlichsten
zeigen sich die Rassenschranken im Stadtteil Warren, aus
dem Eminem kommt. Dort teilt die „8 Mile Road“, ein breiter Boulevard, den weißen und schwarzen Teil der Vorstadt
wie ein Grenze. Eminem wurde am 17. Oktober 1972 unter
dem Namen Marshall Mathers in South Warren, dem
schwarzen Stadtteil geboren.
Als Weißer bekam er dort den gleichen Rassenhass zu spüren, wie ein Schwarzer auf der anderen Seite der Straße.
Erst recht, als er sich im Rap versuchte, einer typisch
schwarzen Musikrichtung. „Whigger“ (White Nigger) war
dort das Schimpfwort für Weiße. Der Sprachgebrauch im
Rap wurde bestimmt von der Sprache und den Umgangsformen eines Viertels, in dem Gewalt, Drogen und Zuhälterei dominierten. Rap fand dort vor allem in Freestyle-Jams
und Rap-Battles statt, bei denen die Gegner sich statt mit
Fäusten mit Worten bekämpfen: „Die Kontrahenten müssen ihre Schlagfertigkeit in einem ungeprobten Match vor
einem Live-Publikum unter Beweis stellen. Es ist wie ein
Boxkampf, nur dass die Schläge nicht mit Fäusten, sondern
mit cleveren Reimen und Beleidigungen ausgeteilt werden.
Dabei kann alles passieren. Wem während des Freestyles
die Worte ausgehen, der wird in der Luft zerrissen und
macht sich lächerlich. Schlägt man sich dagegen gut, erntet
man Respekt.“ (S. 52)
Eminem erwies sich als Meister im „Dissen“ und übertraf
jeden Gegner an Reimfähigkeit, Hemmungslosigkeit und
verbaler Brutalität.
oben: Detroit
links: Eminem mit seiner Mutter Debbie
und seiner Tochter Hailie (Foto: WENN)
1997 wurde Eminem nach langen und teils gewalttätigen
Streitereien von seiner Freundin Kim hinausgeworfen. Sie
versuchte, ihm gerichtlich den Kontakt zu Tochter Hailie zu
untersagen. Eminem kochte vor Wut und Slim Shady rächte
sich mit dem Song ’97 Bonnie & Clyde, in dem er sich vorstellte, zusammen mit seiner Tochter die Mutter umzubringen, um dann frei zu sein wie einst das Gangsterpaar Bonnie und Clyde. Nachdem sich Eminem und Kim wieder versöhnt hatten, lud er Tochter Hailie ins Auto, gab vor, mit ihr
einen Burger zu holen, fuhr aber stattdessen ins Plattenstudio, um ihre Vocals für ’97 Bonnie & Clyde aufzunehmen.
aus der Biografie von Rob McGibbon:
Eminem – The Real Fucking Story, München 2001, S. 69-70
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M&B 3/2003
Thema
„There goes mama,
splashing in the water“ –
das Cover zur CD zum Song
’97 Bonnie & Clyde
Infinite
When I declare invasion, there ain’t no time to be starin’
and gazing.
I’ll turn the stage to a barren wasteland, I’m infinite.
I got some meat to mince,
a crew to stomp and then two feet to rinse.
Refrain:
You heard of hell, well, I was sent from it.
I went to it servin’ a sentence for murdering instruments.
Now I’m trying to repent from it.
But when I hear the beat I’m tempted to make another
attempt at it,
I’m infinite.
Grenzenlos
Wenn ich den Krieg erkläre, ist keine Zeit mehr herumzuhängen.
Ich verwandle die Bühne in eine Wüste, ich bin grenzenlos.
Ich muss Fleisch durch den Wolf drehen,
eine Crew einstampfen und dann zwei Füße waschen.
Refrain:
Ihr habt von der Hölle gehört, nun, ich wurde von dort geschickt.
Ich musste hin, um eine Strafe abzusitzen, ich hatte Instrumente gekillt.
Jetzt versuche ich, das zu bereuen.
Aber wenn ich den Beat höre, bin ich versucht, es noch mal
zu probieren,
ich bin grenzenlos.
Kommentar von Eminem dazu: „Das hier ist so der Scheiß,
mit dem man zeigt, was man drauf hat.“,
zit. aus: Eminem: Weiße Wut, Höfen 2001, S. 236
Text: Marshall Mathers, niedergeschriebener
Freestyle Rap aus dem Jahr 1995
My Name is …
My name is Slim Shady.
God sent me to piss the world off!
Ninety-nine percent of my life I was lied to
I just found out my mom does more dope than I do (Damn!)
And by the way when you see my dad? (Yeah?)
Tell him that I slit his throat.
Mein Name ist Slim Shady.
Gott hat mich geschickt, um die Welt anzupissen.
Neunundneunzig Prozent meines Lebens wurde ich belogen.
Ich habe gerade herausgefunden, dass meine Mutter mehr
kifft als ich (Verdammt!).
Und wo wir gerade dabei sind, wenn du meinen Vater siehst,
sag ihm, ich schneide ihm die Kehle durch.
’97 Bonnie & Clyde
Here, you wanna help dadda tie a rope around this rock?
Then we’ll tie it for her footsie, then we’ll roll off the dock.
Here we go, count of three. One, two, three, wee!
There goes mama, splashing in the water,
no more fighting with dad, no more restraining order.
Willst du Dadda helfen, einen Strick um diesen Stein zu binden?
Wir werden ihn um ihre Füßchen binden und sie vom Steg rollen.
Los geht’s, eins, zwei, drei, hei!
Da verschwindet Mama mit Platschen im Wasser,
keine Kämpfe mehr mit Dad, keine Verbote mehr.
✎
Aufgabe
• Lest die Spalten mit den Auszügen aus Eminems Biografie
und vergleicht sie mit den nebenstehenden Liedtexten. Hört
euch dazu die Stücke an!
• Welcher Zusammenhang besteht zwischen Lebenssituation
und Song? Erfindet eine Überschrift dazu.
• Stellt die Person von Eminem der Klasse mit einer Bild und
Text-Collage vor. Erläutert den anderen die Liedtexte und deren Zusammenhang mit seinem Leben.
• Schaut euch die Battle-Rap-Szenen und die Stadtumgebung
von Detroit im Film 8 Mile an. Darin ist sehr viel authentisch.
Allerdings ist Eminem im Film wesentlich freundlicher dargestellt als er tatsächlich ist.
• Was bedeutet der Begriff „Schizophrenie“?
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Thema
M3
Stefan Mross & Stefanie Hertel – Stars der Volksmusik
Alkoholdrama um Stefan Mross
Bild am Sonntag, 15.6.2003. Ein fürchterlicher Alkoholexzess
erschüttert die heile Welt der Volksmusik. Star-Trompeter Stefan Mross (27), der gestern noch im ARD-Musikantenstadl auftrat, erlitt nach einem Saufgelage mit Freundin Stefanie Hertel
(23) eine Alkoholvergiftung. Passanten fanden Mross morgens
um 5.30 Uhr. Er lag reglos und blutend auf dem Gehweg und
wurde vom Notarzt in eine Klinik gebracht. Auf der Bühne können sie kein Wässerchen trüben. Aber hinter den Kulissen
feiern sie buchstäblich, bis der Arzt kommt.
Auf einer Insel am Ende der Welt
Stefan Mross
Stefan Mross wurde am 26. November 1975 in Bayern
geboren. Zum Star der Volksmusik wurde der Trompeter, als er 1989 im Alter von 13 Jahren den Grand Prix
der Volksmusik gewann. Eigenen Angaben zu Folge
hatte er erst zwei Jahre zuvor mit dem Trompetespielen angefangen, nachdem ihm seine Eltern das Instrument zum Geburtstag geschenkt hatten. Bereits einen guten Monat später überraschte er seine Familie
mit selbst einstudierten Weihnachtsliedern. Durch
sein Talent und den Erfolg in der Volksmusik wurde
er in der Presse als Wunderkind dargestellt.
Nach Abschluss der Schule machte er – unterstützt
durch die Eltern – sein Hobby zum Beruf. Gefestigt
wurde seine Position als Volksmusik-Star durch stete
Präsenz im Fernsehen und zahlreiche Auftritte. Seit
Ende der 90er-Jahre ist er mit der populären Volksmusiksängerin Stefanie Hertel liiert, mit der er eine Tochter hat. Beide treten regelmäßig als Duo auf und veröffentlichen gemeinsame Platten (Herz an Herz, Daheim ist immer da, wo du bist). Sein Image als Wunderkind und anständiger Bub vom Lande sorgte für
Gold- und Platin-Auszeichnungen, auch wenn das
Bild der Wirklichkeit nicht immer standhielt.
Er war mein Kapitän und hat die Welt geseh’n.
Als Straßenmusikant zieht er heut’ durch das Land.
Sein Lied erzählt von Meer und Wind,
auch wenn es nur Märchen sind.
Jeder freut sich, wenn er es singt.
Refrain:
Auf einer Insel am Ende der Welt
weit hinterm Ozean,
da kommt ein großes Schiff
mit all den kleinen Träumen an.
Auf dieser Insel am Ende der Welt
da ist es wunderschön,
weil auch die kleinen Träume in Erfüllung gehn.
zit. aus: Stefanie Hertel & Stefan Mross: Auf einer Insel,
Musik: Jean Frankfurter, Text: Irma Holder
Mross fährt ohne Führerschein
Bayreuth, 26.9.2000 (Reuthers). Volksmusik-Trompeter Stefan
Mross ist wegen Fahrens ohne Führerschein zu einer Geldstrafe
von 20 000 Mark und einem Monat Fahrverbot verurteilt worden. Der 24 Jahre alte ehemalige Kinderstar war im Dezember
1998 auf der Autobahn Berlin-München aufgefallen, als er zu
dicht auf ein vor ihm fahrendes Auto auffuhr. Bei der anschließenden Überprüfung stellte sich heraus, dass er auf Grund eines Fahrverbots den Wagen nicht hätte lenken dürfen. Der Musiker ist bereits mehrfach wegen Verkehrsdelikten verurteilt
worden. In seiner Heimatstadt war er nach einer Trunkenheitsfahrt mit seinem BMW 1996 in ein Haus gerast.
musik & bildung
M&B 3/2003
Thema
Heut’ möcht’ ich am liebsten
ein Schmetterling sein
Hallo, guten Morgen lieber Sommertag,
ich will dir nur sagen, wie sehr ich dich mag.
Die Blumen im Garten blüh’n heut’ nur für dich,
sie haben sich lang schon gefreut auf dich.
Schön, wenn der blaue Himmel lacht,
weil auch mich die Sonne fröhlich macht.
Heute möcht’ ich am liebsten ein Schmetterling sein
und dann fliegen wir hin in den Sommer hinein.
Die Wiesen sind grün und die Welt ist so schön,
das möcht’ ich gerne mal von oben seh’n.
zit. aus: Stefanie Hertel: Heut’ möcht’ ich am liebsten ein Schmetterling sein,
Musik: Jean Frankfurter, Text: Irma Holder
Hat er selbst gespielt oder nicht?
Stefanie Hertel
Stefanie wurde 1979 als Tochter des Schlager- und
Volksmusiksängers Eberhard Hertel geboren. Der Vater
entdeckte früh ihr Gesangstalent und förderte ihre Karriere. Schon als Kind trat sie im Fernsehen sowie auf
Bühnen auf und wurde zum Kinderstar der Volksmusik.
Wie Lebenspartner Stefan Mross gewann auch sie einen
Grand Prix der Volksmusik. Der Übergang von Schule ins
Berufsmusikertum und der Übergang vom Kinderstar zur
erwachsenen Sängerin gelang ihr durch das geschickte
Management ihres Vaters Eberhard. Unter dem Namen
„Die Hitfamily“ vermarktet er seine Tochter, ihren
Lebensgefährten Stefan und sich selbst.
Ihre Lieder werden von einem Team ihres Verlegers geschrieben und handeln von Träumen, Schmetterlingen,
der Sonne, der See und der
heilen Welt. Ihr blütenreines Image verschaffte
ihren Liedern millionenfache Plattenumsätze.
Frankfurt, September 2002. In der Auseinandersetzung zwischen Volksmusik-Star Stefan Mross und dem belgischen
Trompeter Alexandre Malempré hat die Volksmusiksängerin
Stefanie Hertel vor dem Landgericht Frankfurt ausgesagt.
Sie schwärmte von der Trompetenkunst ihres Lebenspartners Stefan Mross, räumte aber ein, dass er kein klassischer
Trompetenspieler sei, sondern ein Unterhaltungsmusiker. In
dem Prozess, der bereits 1999 begann, geht es darum, ob
widerrechtlich Trompeteneinspielungen verwendet wurden,
die später Stefan Mross bei einem Fernsehauftritt als die eigenen ausgegeben hat. Dafür verlangt Malempré Schadensersatz.
✎
Das hat der Himmel gut gemacht
Das hat der Himmel gut gemacht.
Da hat er sich was ausgedacht.
Du passt so gut zu mir,
ich pass’ so gut zu dir,
wie Mond und Sterne in der Nacht.
Der Himmel freut sich, wenn er sieht,
wir haben uns von Herzen lieb.
Ich wollt’ die Liebe sehn’,
du hast sie mitgebracht.
Das hat der Himmel gut gemacht.
zit. aus: Stefanie Hertel: Das hat der Himmel gut gemacht,
Musik: Jean Frankfurter, Text: Irma Holder
Aufgabe
• Lest die Liedtexte und hört die Stücke.
• Wovon handeln die Texte?
• Beziehen sie sich auf das Leben von Stefanie Hertel
und Stefan Mross?
• Schreiben sie ihre Lieder selbst?
• Besorgt euch aus dem Internet andere Liedtexte von
Stefanie Hertel (z. B. unter www.stefaniehertel.de)
• Stellt eine Collage aus Liedtexten, Bildern und informationen über Hertel/Mross zusammen. Bilder und Zeitschriftenartikel über die beiden sind häufig in Bild der
Frau, Das Goldene Blatt, Illu oder Bunte Illustrierte zu
finden.
• Diskutiert in der Gruppe und mit der Klasse über die
Glaubwürdigkeit der Musik von Hertel/Mross.
• Bei welchen Stars gibt es eine Trennung von Künstler
und Privatmensch, bei welchen gibt es sie eher nicht?