Umweltbericht 2013 - Grüner Gockel Kusterdingen
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Umweltbericht 2013 - Grüner Gockel Kusterdingen
Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Hindenburgstraße 18 · 72127 Kusterdingen · Telefon 07071 / 32361 · www.gruener-gockel.kusterdingen.de Umweltbericht 2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 2 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Inhalt Vorwort 1. Der Grüne Gockel - Umweltaudit in Kirchengemeinden 2. Unsere Kirchengemeinde Wer wir sind 3. Schöpfungsleitlinien Was uns leitet 4. Umweltmanagementsystem So arbeiten wir 5. Die Umweltbilanz unserer Kirchengemeinde Zahlen und Fakten 6. Umweltchronik und Projekte Was wir geleistet haben 7. Umweltprogramm Was wir tun werden, und was wir erreichen wollen 8. Gültigkeitserklärung Kontakt 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 3 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Vorwort Wenn man von etwas oder jemanden sagt: Er-sie-es ist „in die Jahre gekommen“, dann ist das mitunter wenig schmeichelhaft. Wenn ein Haus in die Jahre gekommen ist, gilt es an die Renovierung zu denken. Wenn ein Chor in die Jahre gekommen ist, haben Glanz und Frische der Stimmen vermutlich nachgelassen. Und wenn ein Mensch in die Jahre gekommen ist, dürfte er wahrscheinlich unbeweglicher geworden sein – äußerlich und innerlich. Manchmal ist es aber auch genau umgekehrt. Manchmal signalisiert es einen Fortschritt, ist Ausdruck von Wachstum, wenn es heißt: Er-sie-es ist „in die Jahre gekommen!“ Da ist etwas keine Angelegenheit von nur kurzer Dauer. Da hat etwas Bestand, wird kontinuierlich ausgebaut, mit Fleiß und kreativer Energie fortentwickelt. Nicht Eintagsfliege sondern Zugvogel! Nicht hitziges Strohfeuer sondern dauerhaft wärmende Glut! Im Fall des Umweltteams unserer Kusterdinger Kirchengemeinde verhält es sich so. Hier ist es in jedem Fall ein Kompliment, wenn man sagen kann: Ja, der „Grüne Gockel“ ist in die Jahre gekommen. Und das ist gut so! Die wichtigen Anliegen zur Bewahrung der Schöpfung, die uns dazu veranlasst haben, im Sommer 2008 das Umweltmanagement nach dem landeskirchlichen Programm „Grüner Gockel“ einzuführen, sind nach wie vor aktuell und werden vom Umweltteam mit Ausdauer und immer wieder neuen Ideen verfolgt. Auf den ersten Umweltbericht von 2010 folgt nun der zweite im Jahr 2013: Rückschau, Standortbestimmung und Perspektive in einem - in dem vorliegenden Umweltbericht kann man erfahren, welchen Weg wir als Kirchengemeinde schon gegangen sind, welche Ziele wir schon erreicht haben und welche noch nicht und welcher Weg nun in nächster Zeit vor uns liegen dürfte. Am 27. April 2013 wird die zweite Validierung erfolgen. Möge dieser Blick von außen Ansporn und Ermutigung für alle Beteiligten sein. Allen vom Umwelt-Team „Grüner Gockel“– auch denen in der zweiten Reihe und denen, die nur zeitweise im Team mitgearbeitet haben – sei ein herzliches Danke-Schön gesagt. Die Erde zu bebauen und zu bewahren (Gen 2,15) – es ist schön und beglückend, wie viel uns da an Verantwortung zugetraut wird, aber es bedeutet eben auch viel Mühe und Arbeit. Dass uns allen dabei die „Puste“ nicht ausgeht, sondern im Gegenteil Gottes Geist uns immer wieder neu Kraft gibt und beflügelt, dass wir als Gemeinde Jesu Christi hier in Kusterdingen gemeinsam einen guten Weg im Glauben und Tun finden und beschreiten, das wünscht von Herzen (Martin Winter, Pfr.) 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 1 Umweltbericht 2013 Seite 4 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Der Grüne Gockel - Umweltaudit in Kirchengemeinden Umweltschutz in der Kirche? Wir Menschen sind Teil der Schöpfung Gottes, mit dem Auftrag, sie zu bebauen und zu bewahren. Aus diesem Auftrag heraus wurde der Prozess „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“ angestoßen, aus dem sich in der konkreten Umsetzung die Idee des Kirchlichen Umweltmanagements herausgebildet hat. Durch die positive Resonanz zu Beginn beschloss die 12. Württembergische Landessynode am 22.11.1999, das Umweltmanagement in Kirchengemeinden flächendeckend einzuführen. Mit dem kirchlichen Umweltmanagement soll eine Chance ergriffen werden, die vielfältigen theologischen Reflexionen, Verlautbarungen und Empfehlungen im eigenen Handeln zu konkretisieren. Somit können die Kirchen auf der Basis eigener Praxis glaubwürdig und wirksam zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft beitragen. Was ist Umweltmanagement? Im Umweltmanagement werden die direkten und die indirekten Auswirkungen des eigenen Handelns der Gemeinde auf die Umwelt erfasst. Mit Hilfe dieser Daten werden systematisch Maßnahmen initiiert, die Auswirkungen auf die Umwelt verbessern. Umweltmanagement wird auch oft als Umweltaudit beschrieben. Der Begriff "Audit" kommt aus dem Lateinischen (audire = hinhören) und wird benutzt, wenn ein unabhängiger Gutachter einen Betrieb oder eine Einrichtung überprüft. Dieses Prinzip hat das Umweltmanagement übernommen. EMAS und der Grüne Gockel Der Grüne Gockel ist eine für Kirchengemeinden und kleine kirchliche Einrichtungen entwickelte Form des Umweltmanagementsystems. Er lehnt sich an die UmweltmanagementVerordnung der Europäischen Gemeinschaft EMAS (Environmental Management Audit Scheme) an. Wie bei EMAS wird der Kirchengemeinde durch die Zertifizierung mit dem Grünen Gockel bestätigt, dass sie ein Umwelthandlungssystem eingerichtet hat und damit eine kontinuierliche und dauerhafte Verbesserung ihres Handelns für die Bewahrung der Schöpfung auf Dauer sicherstellen kann. http://www.gruener-gockel.de http://www.emas.de 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 2 Umweltbericht 2013 Seite 5 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Unsere Kirchengemeinde Der Ort Kusterdingen Vor 900 Jahren war Kusterdingen eine kleine, beschauliche Siedlung wohl alamannischen Ursprungs. Ihre geschützte Lage zwischen der Schwäbischen Alb im Süden und dem Schönbuch im Norden schuf günstige Voraussetzungen für die Errichtung von Gehöften und die Entwicklung von Vieh- und Feldwirtschaft. Der fruchtbare Boden und die günstigen klimatischen Bedingungen taten ein Übriges. Die Kusterdinger Kirchenbücher geben über die Anzahl der Einwohner, über Geburt und Tod seit 1601 genaue Auskunft. Zur Zeit des Baus der Marienkirche (begonnen 1506) hatte der Ort etwa 200 Einwohner. Kriege, Beutezüge, Brandschatzungen und Seuchen ließen die Bevölkerung schrumpfen, so dass Ende 1635 nur noch 133 Bürger in Kusterdingen ansässig waren. Erst nahezu 100 Jahre später stieg die Einwohnerzahl wieder auf den Stand von 1605. In den folgenden Jahrzehnten nahm sie kontinuierlich zu. 1900 wurden 274 Familien und 1362 Einwohner registriert. Der zweite Weltkrieg führte auch in Kusterdingen zu einem tiefen Einschnitt. In der Bombennacht vom 15. zum 16. März 1944 wurden 144 Anwesen zerstört und 380 Menschen obdachlos. Hinzu kam, dass als Folge des Krieges 186 Heimatvertriebene in Kusterdingen einquartiert wurden. Viele Familien lebten in Baracken oder notdürftig wiederhergestellten Häusern, denn Baumaterial war knapp. Zwischen 1950 und 1995 wuchs die Bevölkerung von 1790 auf 3500 Einwohner an. Durch die Gemeindereform 1975 schlossen sich die ehemals selbständigen Orte Immenhausen, Mähringen, Wankheim und Jettenburg mit Kusterdingen zu einer Gesamtgemeinde zusammen. Diese Gemeinden mit ihren Wiesen und Feldern werden Die Härten genannt. Zu der Härtengemeinde zählen inzwischen etwa 8.300 Bürgerinnen und Bürger, zum Ortsteil Kusterdingen 3.600. Die Nähe zu Tübingen mit seiner Universität und Reutlingen mit seiner Industrie macht Kusterdingen zu einem attraktiven Wohnort. Immer mehr ortsfremde Personen zogen und ziehen deshalb nach Kusterdingen. Damit verändert sich aber auch die bäuerliche Struktur. Gab es 1970 noch 54 landwirtschaftliche Betriebe, so sind es heute weniger als 16. Kusterdingen wird sich in den kommenden Jahren sicher weiter entwickeln, ohne seinen ländlichen Charme mit Feldern und Streuobstwiesen zu verlieren, die den nachfolgenden Generationen erhalten werden sollen. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 6 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Die Marienkirche Ein besonderes Schmuckstück in Kusterdingen ist die Marienkirche, eine der schönsten Dorfkirchen in Württemberg. Sie blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich als Wehrkirche gebaut, wurde sie bald nach der Reformation evangelisch. 2001 wurde sie grundlegend renoviert unter Berücksichtigung ökologischer und kunsthistorischer Aspekte. Heute ist sie ein wichtiges Zentrum des Dorfes und des dörflichen Lebens. Die Kirchengemeinde prägt sie und wird von ihr geprägt. Die Marienkirche wurde (nach dem Umbau des Chorraumes 1497) 1506 mit einem Langschiff erweitert. Mehrfache kleinere Anbauten wie eine Südsakristei wurden bis zum 19. Jahrhundert wieder abgebrochen. 1954 wurde die Kirche erneuert und das Langhaus nach Norden erweitert. Dabei brach man die südliche quergespannte Empore wie auch die Orgelempore, die seit 1736 in den Chor gebaut war, ab. Dies hatte den Einbau einer neuen Winkelempore im Zuge der Norderweiterung zur Folge. Eine Warmluftgebläseheizung mit Ölbefeuerung ersetzte die bisherige Ofenheizung. Die Elektrik wurde komplett auf den Standard der Zeit gebracht. Die Kanzel wechselte von der Turmseite auf die Südseite, und die Kirchenbänke erfuhren eine komplette Erneuerung. Es entstand ein neuer Raumeindruck, der seinerzeit als sehr vorbildlich gelobt wurde. 2000/2001 wurde mit der Innensanierung dieses Raumkonzept weiterentwickelt. Dabei verminderte sich der zweistufige Chorabsatz um eine Stufe. Die Orgel wurde um eine Stufe tiefer gelegt, die Empore ringsum verkürzt und der nördliche Treppenaufgang durch eine transparente Treppenanlage ersetzt. Nach der Stilllegung der Luftgebläseheizung kam eine Elektrofußbodenheizung hinein. Auch die Elektrik erhielt eine komplette Erneuerung. Innentemperatur und Luftfeuchte werden gemessen, so dass bei Unterschreitung der Sollwerte nachgeregelt wird. Die Kirche befindet sich nun energetisch auf der Höhe der Zeit. Das evangelische Gemeindehaus 1933 wurde das Gebäude als Jünglingsvereinsheim erbaut und 1944 zerstört. Bis 1960 diente eine Baracke neben der Ruine als Gemeindehaus-Provisorium, das u. a. auch den Kindergarten beherbergte. 1960 wurde dann unter Einbeziehung der Ruine das neue Gemeindehaus gebaut und 1991 nach Norden hin um zusätzliche Räume und einen Tiefhof erweitert. Das Gebäude setzt sich somit aus 3 Bauabschnitten zusammen: einem südlichen Sockelgeschoss von 1933, 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 7 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln einen Mittelbau von 1960 und einer nördlichen Erweiterung von 1991. Diese 3 Bauabschnitte sind in ihrer Substanz unverändert geblieben und führen heute zu so manchen energetischen Problemen, die sich in summa zwar lösen lassen, aber vom Aufwand her in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten stehen. So wird sich wohl auch in Zukunft dieses Gebäude entsprechend den wirtschaftlichen Gegebenheiten der Kirchengemeinde nach und nach weiter entwickeln. Energetisch ist das Gebäude aber durch den Einbau der Pelletheizung einen großen Schritt weiter gekommen. 2012 wurden in Saal und Untergeschoss neue Fenster eingebaut. Die Heizungssteuerung wurde auf den technisch neuesten Stand gebracht und ein hydraulischer Abgleich wurde vorgenommen. Lichttechnische Verbesserungen im Saal sind in Planung. Das Gemeindeleben Der Mittelpunkt des kirchlichen Gemeindelebens liegt in der Marienkirche Kusterdingen. Das Pfarrhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe. Das Gemeindehaus schließt sich weiter nördlich im sog. Pfarrgarten an. Es konnte nach mehreren Übergangslösungen nach dem Krieg 1960 mit großem Engagement des CVJM gebaut und bezogen werden. Da der CVJM schon damals eine Vielzahl von Gruppen hatte und maßgeblich an der Finanzierung beteiligt war, wurde ein Nutzungsrecht im Untergeschoss im Grundbuch eingetragen. Inzwischen hält der CVJM mit seinen rund 180 Mitgliedern ein großes Angebot für Jung und Alt bereit. Dazu zählen Bibelstunden, Hauskreise und Jungschargruppen, erfolgreiche Handballmannschaften und vieles mehr. Ein fester Bestandteil des CVJM-Angebotes ist die faire Tafel. Unter fachkundiger Anleitung wird unter fairen, regionalen und saisonalen Aspekten gekocht und in gemütlicher Runde genossen. Eine vielfältige Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit bereichert das Gemeindeleben, ein wichtiges Element ist z. B. die Kinderkirche. Für die ganz Kleinen gibt es noch den Rackerclub und für Vorschul- und Grundschulkinder den Kinderchor. Ein großes Anliegen der Gemeinde ist eine intensive, vom „Konfiteam“ begleitete Konfirmandenarbeit, deren Früchte sich in der großen Zahl von Nachwuchsmitarbeitern für die Gruppen der Gemeinde niederschlagen. Der Kirchenchor, der Posaunenchor und ein Organistenteam gestalten den vitalen musikalischen Rahmen für das Gemeindeleben. Ein großes jährliches Gemeindefest im Sommer und viele weitere Veranstaltungen wie Sonntags- und Kirchenkaffee, der Gemeindeausflug und die Juniorteam-Waldweihnacht des CVJM lassen die Kirchengemeinde Kusterdingen lebendig und auch überkonfessionell für viele Kusterdinger zur Heimat werden. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 8 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Einen weiteren wichtigen Bestandteil der Kirchengemeinde bildet die Diakoniestation, die seit 1976 zentral für Kusterdingen, Wannweil und Kirchentellinsfurt arbeitet. Sie wird inzwischen von einem Trägerverein verwaltet, in dem die bürgerlichen Gemeinden, die Kirchengemeinden und die Krankenpflegevereine vertreten sind. Das im Jahr 1997 eröffnete Gemeindepflegehaus steht unter der Trägerschaft der Zieglerschen e.V. - Wilhelmsdorfer Werke evangelischer Diakonie und wird seelsorgerlich von den Pfarrern der Kirchengemeinden auf den Härten und Kirchentellinsfurt begleitet. Es bietet Platz für 30 Pflegebedürftige und 14 betreute Wohnungen. Seit 1949 gehört auch die Partnergemeinde Crawinkel in Thüringen zum Gemeindeleben. Besonders nach der Wende wurden die Besuche und Gegenbesuche der Partnergemeinden intensiviert. Der Elsbeerbaum wurde gepflanzt am 20.März 2010 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 3 Umweltbericht 2013 Seite 9 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Schöpfungsleitlinien Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Deshalb nehmen wir unsere christliche Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung ernst. Wir wollen als Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen unsere Entscheidungen und Handlungen an folgenden Grundsätzen messen: 1. Wir glauben, dass Gott uns eine wunderbare Schöpfung anvertraut hat und dass es unsere Aufgabe ist, diese zu bewahren. „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2, 15) 2. Wir wollen aus Verantwortung für die Schöpfung schonend und nachhaltig mit natürlichen Ressourcen umgehen. Dies beinhaltet u. a.: Schonender Umgang mit Energiequellen, Vermeidung von Umweltbelastungen, Einhaltung relevanter Umweltgesetze und verantwortungsvoller Einkauf in Solidarität mit anderen Regionen der einen Welt. 3. Wir wollen Bewusstsein für verantwortliches Handeln in unserer Kirchengemeinde stärken. Wir denken dabei an Umwelterziehung in den verschiedenen kirchlichen Gruppen und Kindergärten, durch Verkündigung, Öffentlichkeitsarbeit und Information der Mitarbeiter. Damit wollen wir auch über die Kirchengemeinde hinaus Anstöße geben. 4. Wir wollen mit anderen Gruppen in Dialog treten und projektbezogen auch zusammenarbeiten. Dies betrifft vor allem die Zusammenarbeit und das Gespräch mit anderen Gruppen aus Kirche und Gesellschaft. 5. Wir wollen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit langfristig miteinander verbinden. Dabei wollen wir darauf achten, dass unser Handeln für die Mitglieder der Gemeinde sozialverträglich ist. 6. Wir wollen den begonnenen Prozess zur Bewahrung der Schöpfung kontinuierlich weiterführen und an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Wir wollen unsere Umweltleistungen dabei fortlaufend verbessern. Die Entwurfsfassung dieser Leitlinien wurde nach Beratung im Kirchengemeinderat in den Gottesdiensten am 3. Mai und am 28. Juni 2009 der Kirchengemeinde vorgestellt. Nach Einarbeitung von Änderungsvorschlägen hat der Kirchengemeinderat die Leitlinien in der hier abgedruckten Fassung zuletzt am 19.03.2013 beschlossen. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 4 Umweltbericht 2013 Seite 10 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Umweltmanagementsystem Mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems wurde das Projekt Grüner Gockel auf Dauer angelegt. Nur wenn die einzelnen Aufgaben verteilt und die Verantwortlichkeiten klar geregelt sind, werden Umweltfragen und -maßnahmen in unserer Kirchengemeinde auch in einigen Jahren noch angemessen berücksichtigt werden und Eingang in ihr Handeln finden. Dieses System ist so organisiert, dass seine Wirkungen nicht von einzelnen Personen abhängen, sondern die Projektarbeit von anderen Menschen fortgeführt werden kann, falls sich jemand nicht weiter engagieren kann oder möchte. Ganz wesentliche Bedeutung kommt dabei der Dokumentation der einzelnen Schritte im „Grünen Buch“ zu, das inzwischen digital fortgeschrieben und aktualisiert wird und den Stand des Projekts Grüner Gockel unabhängig von Personen wiedergibt. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 5 Umweltbericht 2013 Seite 11 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Die Umweltbilanz unserer Kirchengemeinde Umweltrelevante Bereiche Marienkirche und Gemeindehaus befinden sich im Eigentum der Ev. Kirchengemeinde Kusterdingen und werden von ihr genutzt. Deshalb können für diese beiden Liegenschaften die Verbrauchsdaten uneingeschränkt erhoben werden. Das historische Pfarrhaus gehört dem Land Baden-Württemberg und beherbergt neben den privaten Wohnräumen der Pfarrersfamilie das Pfarramt samt Archiv und Pfarrbüro. Heizenergie-, Strom- und Wasserverbrauch für das Pfarramt lassen sich nicht gesondert erfassen und finden deshalb in den nachfolgenden Kennzahlen keine Berücksichtigung, ausgenommen in den Erhebungen über Bürogeräte und -material sowie beim Papierverbrauch. Die kirchlichen Kindergärten sind in kommunalen Gebäuden untergebracht. Die Verbrauchsdaten stehen der Kirchengemeinde nur nachrichtlich zur Verfügung. Bauliche oder anlagentechnische Maßnahmen zur Energieeinsparung sind Angelegenheit der Kommune, die Kirchengemeinde kann darauf keinen Einfluss nehmen. Darüber hinaus ist die Trägerschaft für die 3 kirchlichen Kindergärten 2009 von der Kirchengemeinde auf den Ev. Kirchenbezirk Tübingen übergegangen. Auf die Erhebung von Verbrauchsdaten in den Kindergärten wird deshalb verzichtet. Dagegen wird die Umweltbildung in den Kindergärten als ganz wesentliche Aufgabe des Umweltmanagements in unserer Kirchengemeinde gesehen. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 12 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln fallen nicht an oder werden an die Händler zurückgegeben 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 13 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Zu weiteren Emissionen (NOx, SO2, Staubpartikel etc.) liegen uns keine Angaben vor. Auf Grund der vorhandenen Anlagengröße sind diese für die Kirchengemeinde nicht wesentlich. Wärmeenergie 1995 bis 2012 Gesamtverbrauch Wärme (Klima bereinigt) kWh 100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 11 10 09 12 20 20 20 20 08 20 07 20 06 04 03 02 01 05 20 20 20 20 20 20 00 20 98 97 96 99 19 19 19 19 19 95 0 Die Verbrauchsdaten für Heizenergie in Kirche und Gemeindehaus werden seit 1995 erfasst. In den Jahren 1995 bis 2000 wurde die Kirche noch mit einer Ölfeuerung beheizt. Die Jahres27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 14 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Verbrauchswerte an Heizöl wurden durch Interpolation zwischen den Einkaufsterminen und den Befüllmengen errechnet, in kWh umgerechnet und den Verbrauchswerten an Heizenergie (Heizstrom HT + NT) zugeschlagen. Gleiches gilt für die Pelletheizung im Gemeindehaus, die dort seit 2007 die Elektro-Blockspeicherheizung ersetzt. Für den Heizwärmeverbrauch in Kirche und Gemeindehaus ergeben sich über die Jahre vergleichbare Werte mit einem Trend zu geringeren Verbrauchswerten (rund -30% in 17 Jahren). Die höheren Verbrauchswerte ab 2008 resultieren aus einem deutlich höheren Heizenergieverbrauch im Gemeindehaus, seit dort die Pelletheizung eingebaut wurde. Die Ursache hierfür konnte nicht ermittelt werden. Möglicherweise ist der zuvor sehr geringe Wärmeverbrauch im Gemeindehaus darauf zurückzuführen, dass die Blockspeicherheizung schon längere Zeit nicht mehr ordnungsgemäß funktionierte, ohne dass dies bemerkt worden wäre. Darüber hinaus hat sich erfreulicherweise auch die Nutzung des Gemeindehauses in den vergangenen Jahren erhöht. Insgesamt zeugen die Werte für Kirche und Gemeindehaus mit einem Wärmeverbrauch von etwa 69 kWh/m²·a (dies entspricht etwa 6,9 Liter Heizöl pro m²) von sehr sparsamen Nutzern. Dies wurde bereits 2007 im Energiegutachten von EBÖK resümiert. In den Verbrauchsdaten der nächsten Jahre wird sich zeigen, welche Wirkungen die investiven Maßnahmen im Gemeindehaus (Fenstertausch, neue Heizungsregelung, geplante Decken- und Dachsanierung) entfalten werden. Stromverbrauch 1995 bis 2012 Gesamtverbrauch Strom kWh 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 12 20 11 20 09 08 07 06 10 20 20 20 20 04 03 05 20 20 20 20 02 20 01 20 00 20 99 19 97 96 98 19 19 19 19 95 0 Die Verbrauchswerte für Beleuchtungsstrom (HT) zeigen über die vergangenen 15 Jahre leider einen leichten Trend nach oben. Der hohe Wert im Jahr 2001 ist auf den Umbau der Kirche zurückzuführen (Baustromverbrauch), der Wert in 2007 auf den Ausfall der ElektroBlockspeicherheizung im Gemeindehaus (Bedarf an zusätzlicher Heizenergie). Der Stromverbrauch sowohl in der Kirche als auch im Gemeindehaus liegt jeweils in der Größenordnung 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 15 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln des Jahresverbrauchs einer vierköpfigen Familie. In den Jahren 2009 bis 2012 ist der Stromverbrauch für Beleuchtung nahezu konstant geblieben, obwohl das Gemeindehaus Jahr für Jahr stärker genutzt wird. Auch hier zeigt sich, dass die Nutzer des Gemeindehauses und der Kirche offenbar sparsam und bewusst mit der Ressource Strom umgehen. Wasserverbrauch 2000 bis 2012 Der Wasserverbrauch resultiert überwiegend aus der Nutzung von Toiletten. Er ist über die Jahre praktisch konstant (79 m³ insgesamt bzw. 39 l/Gg in 2012) und gibt keinen Anlass, mit Priorität über Maßnahmen nachzudenken. CO2-Emissionen 1995 bis 2012 kg Emissionen CO2 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 20 11 20 09 20 07 20 05 20 03 20 01 19 99 19 97 19 95 0 Die gesamte Umweltbelastung durch Ausstoß von Kohlendioxid (CO2-Emissionen) lag 2012 bei 3,6 Tonnen (t) und damit bei etwa 8 % der Werte der 90er Jahre. Der deutsche Durchschnitt liegt bei 8,97 t CO2 (2009) pro Einzelperson und Jahr, der weltweite bei 4,2 t. Der starke Rückgang steht in Zusammenhang mit der Umstellung von Elektro- auf Pelletheizung im Gemeindehaus und mit dem Bezug von Strom (KSE) ausschließlich aus erneuerbaren Energien. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 6 Umweltbericht 2013 Seite 16 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Umweltchronik und Projekte Projekt Grüner Gockel In unserer Evangelischen Kirchengemeinde Kusterdingen lässt sich das Projekt Grüner Gockel bislang an folgenden Stationen feststellen: • • • • • • • 15. Oktober 2002: Erste Präsentation des landeskirchlichen Projekts Grüner Gockel im Kirchengemeinderat. 10. Juni 2008: Der Kirchengemeinderat beschließt, dass ein Umweltteam gebildet werden soll. Mitte 2008: Die Ev. Kirchengemeinde Kusterdingen schließt sich dem „2. Tübinger Konvoi“ an und macht sich gemeinsam mit 16 anderen Kirchengemeinden und Institutionen aus Tübingen und Umgebung auf den Weg. 30. September 2008: Informations- und Auftaktveranstaltung zum Projekt Grüner Gockel im Ev. Gemeindehaus Kusterdingen: aus der Schar der Besucher findet sich spontan ein Umweltteam zusammen. 8. Oktober 2008: Erste Sitzung des Umweltteams; seitdem trifft sich das Team regelmäßig, bis heute zu insgesamt 35 Sitzungen. 20. März 2010: Erste Validierung des Umweltmanagementsystems unserer Kirchengemeinde durch den Kirchlichen Umweltrevisor Dr. Gunther J. Hermann (VKUM), Bad Wurzach. 20. Juni 2010: Gottesdienst mit Verleihung des Zertifikats Grüner Gockel durch Dr. HansHermann Böhm, Umweltbeauftragter der Ev. Landeskirche Württemberg. Das Umweltteam pflegt die Bestandsaufnahmen in der Marienkirche und im Ev. Gemeindehaus. Die Jahresverbrauchsdaten der beiden Gebäude werden seit 1995 erfasst. Seit Beginn des Jahres 2009 werden die Zählerstände von der Mesnerin und der Hausmeisterin monatlich erfasst. In den vergangenen 3 Jahren seit der ersten Validierung haben die Kirchengemeinde und das Umweltteam die Projekte aus dem Umweltprogramm 2010 - 2013 bis auf wenige Ausnahmen umsetzen und verwirklichen können. Darüber hinaus wurden in dieser Zeit weitere Ideen und Vorschläge aufgegriffen und in konkretes Umwelthandeln umgesetzt. Kirche 2009/10 wurde der Kirchhof neu gestaltet. Der Baumbewuchs wurde stark gelichtet und durch Heckengrün ersetzt. Dadurch wurde das Umfeld der Kirche angenehmer gestaltet. Der Hof wurde auf der Südseite komplett umgestaltet und sowohl mit Bestandsplatten als auch zugekauften großformatigen Sandsteinplatten neu belegt. Für den Kirchenkaffee wurde ein 3 m im Durchmesser großer Schirm gekauft, der bei Bedarf aufgestellt wird. Die gärtnerische Umgestaltung um die Kirche herum wurde in Eigenleistung erbracht. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 17 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Das bei der Kirchensanierung angedachte Liturgische Lichtkonzept wurde nun umgesetzt. Allerdings wird dadurch nicht wesentlich an Beleuchtungsenergie gespart. Die Neuen Medien fordern eher ihren Tribut. So ist der Gottesdienst auf Kassette ein Auslaufmodell. Künftig wird dieser digital und per Stick angeboten. Um neue Liturgieformen ausprobieren zu können, wird an die Anschaffung eines Beamers und einer Leinwand gedacht. Unter diesen Aspekten wird der Stromverbrauch für das Kirchengebäude auf dem jetzigen Niveau stagnieren. Evangelisches Gemeindehaus 2007 wurde vom Ingenieurbüro EBÖK (Tübingen) ein energetisches Gutachten für das Gemeindehaus erstellt. Darin werden die Fenster im Altbau und die Außenwände als Energiesparpotentiale beschrieben. Der Kirchengemeinderat stellt seit diesem Zeitpunkt Mittel für Fensteraustausch und Wanddämmung in seinen Jahresetat ein. Mit dem Einbau der CVJM-Küche im Untergeschoss (Sockelgeschoß) wurden 2008 neue Fenster mit einem Uges von 1,4 W/m²K eingebaut, ein erster Schritt zum Fensteraustausch im Gebäude. In 2012 wurden dann die Fenster im sog. Altbau (Saal und UG) ausgetauscht (Uges. 1.3W/m²K). Die im EBÖKGutachten ebenso erwähnte Erneuerung der Heizungssteuerung mit einhergehendem hydraulischem Abgleich wurde ebenso noch in 2012 vorgenommen. Der durch Fenstertausch und Heizungssteuerung gesunkene Heizwärmebedarf lässt ab dem Jahr 2013 einen leichten Trend der Verbrauchswerte für Heizenergie nach unten erwarten. Beim Um- und Erweiterungsbau von 1991 wurde im Saal ein Beleuchtungskonzept mit Glühlampen entwickelt und eingebaut, das sich als hochverbrauchig herausstellte, aber dem Raum die damals geforderte Lichtleistung brachte. Die inzwischen durch Energiesparlampen z. T. ersetzten Glühlampen (max. nur noch 60 W möglich), senkten zwar den Verbrauch, haben aber nicht die heute erforderliche Lichtleistung. Aus diesem Grund wird in Zusammenhang mit der erforderlichen Deckensanierung über ein neues Beleuchtungskonzept mit LED-Lichtbändern nachgedacht, entweder mit oder ohne energetische Deckensanierung. Dieses Projekt findet sich im Umweltprogramm 2013 - 2016 wieder. Des Weiteren wurde ein Abfallkonzept erarbeitet, das in 2013 umgesetzt werden soll. Eine dafür vorgesehene zentrale Sammelstation („Müllhäusle“), die auch barrierefrei erreichbar ist, soll noch 2013 umgesetzt werden, ggf. auch als Gemeinschaftsprojekt mit dem CVJM. In diesem Zusammenhang könnte auch ein Unterstand für Fahrräder geschaffen werden, die bislang im Freien stehen müssen. Dieses Projekt findet sich ebenfalls im Umweltprogramm 2013 - 2016 wieder. Der vorerst letzte Schritt in der Umsetzung des energetischen Konzeptes könnte die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf den Dächern des Gemeindehauses sein. Angedacht ist eine Kooperation mit der Ökumenischen Energiegenossenschaft Bad Boll eG (ÖEG) oder mit der Erneuerbare Energien Neckar-Alb eG (EENA). Dieses Projekt muss aber in Zusammenhang mit der bevorstehenden Dachsanierung gesehen werden. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 18 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Umweltbildung in unserer Kirchengemeinde Gemeindefest Jedes Jahr bietet das Umweltteam beim Gemeindefest einen Stand rund um das Gemeindehaus an. Hier werden Anregungen mit zahlreichen Informationen gegeben. Die Herstellung von Kräutersalz erfährt dabei immer einen sehr großen Zulauf, wie auch der Bau von Nist- und Futterplätzen für Vögel. Im vergangenen Jahr gab es im Freien eine Spielstation zum richtigen Trennen und Entsorgen von Abfall mit einem anschließenden Quiz. Der „bescheidene“ Preis war eine Sonderbriefmarke „Abfall ist Rohstoff“. Erfreulich viele Familien haben daran erfolgreich teilgenommen. Dieses Anliegen war auch in dem danach entworfenen Projekt (internen Audit) zum Umgang mit Abfall im Gemeindehaus zu Grunde gelegt worden. Öffentlichkeitsarbeit Das Umweltteam hat sich im Jahr 2011 inhaltlich eingehender mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt und dazu öffentliche Veranstaltungen der Kirchengemeinde durchgeführt. Im Februar 2011 zeigte die Kirchengemeinde im Kusterdinger Scheunenkino Ausschnitte aus dem Film „Hunger“ von Marcus Vetter. Bei der anschließenden Diskussion zeigte sich die Betroffenheit der rund 35 Besucher. Im März stand im Alten Schulhaus „Papier - seine Entwicklung, Herstellung und Nutzung” auf der Tagesordnung. Und im Juli 2011 wurden bei einem Spaziergang das „WASSER - Turm, Quellen und Brunnen in Kusterdingen“ erläutert und anschließend im Gemeindehaus über Wasser als Menschenrecht, Lebensmittel und Machtinstrument diskutiert sowie Ausschnitte aus dem Film „Wasserhahn statt Flaschenwahn“ gezeigt. Im Januar 2013 beteiligten sich die Kirchengemeinde und das Umweltteam an einer öffentlichen Veranstaltung des Evangelischen Bauernwerks zu „Essen im Eimer“, die deutlich machte, wie Lebensmittel verschwendet werden und im Abfall landen. Gottesdienste zum Grünen Gockel Jährlich findet mindestens ein „Schöpfungsgottesdienst“ unter Beteiligung des Umweltteams statt. In diesen Gottesdiensten steht die Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt. Außerdem veranstalten CVJM und Kirchengemeinde am Erscheinungsfest (6. Januar) unter Mitwirkung des Umweltteams ein Fairtrade – Frühstück mit anschließendem Gottesdienst im Gemeindehaus, ein Angebot mit reichhaltigem Informationsmaterial und ausschließlich fairen Produkten. Konfirmandenarbeit Im Rahmen der biblischen Inhalte werden die Schöpfungsgeschichte und die Bedeutung der Bewahrung von Natur und Umwelt behandelt. Mehrere Konfirmandinnen und Konfirmanden nehmen im Rahmen des Konfirmandenpraktikums an Sitzungen des Umweltteams teil und informieren sich über die Aufgaben des Grünen Gockels. Das Umweltteam beabsichtigt, das Projekt Grüner Gockel einmal jährlich im Konfirmandenunterricht vorzustellen und die Jugendlichen zur Mitwirkung zu motivieren. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 19 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln CVJM Der CVJM ist als Nutzer des Gemeindehauses eingebunden in die Planungen und Vorhaben des Umweltteams. Ein neuer fester Bestandteil des CVJM-Angebotes ist auch die faire Tafel. Ungefähr viermal im Jahr wird die Gemeinde zum gemeinsamen Kochen eingeladen. Unter fachkundiger Anleitung wird ein 3- bis 4-Gänge-Menü gekocht unter fairen, regionalen und saisonalen Aspekten. In gemütlicher Runde wird das Ganze dann gemeinsam genossen und das Bewusstsein für faire Produkte gestärkt. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Kusterdingen Der Gemeindebrief erscheint drei Mal im Jahr und wird von einer Redaktion aus Gemeindegliedern und dem Pfarramt erstellt. Bei der Terminübersicht wird regelmäßig auch auf die Sitzungen des Umweltteams hingewiesen. In regelmäßigen Beiträgen werden der Gemeinde die Ziele des Grünen Gockels und die Aktivitäten des Umweltteams vorgestellt und erläutert. Hinweise im Gemeindeboten Der Gemeindebote ist das öffentliche Mitteilungsorgan der bürgerlichen Gemeinde Kusterdingen und erscheint wöchentlich. Unter der Rubrik „Kirchliche Nachrichten“ wird öffentlich zu den Sitzungen des Umweltteams und zu besonderen Veranstaltungen eingeladen. Kindergartenarbeit in den drei kirchlichen Kindergärten Die Gemeinde Kusterdingen ist eine sehr kinderfreundliche Gemeinde. Sie beherbergt drei kirchlich getragene Kindergärten (Hindenburg, Mozart, Hülbe) und darüber hinaus eine Kindergruppe und einen Waldkindergarten. Schon im Jahr 1927 eröffnete die evangelische Kirchengemeinde hier einen Kindergarten. Eigentümerin der 3 Kindergartengebäude ist die bürgerliche Gemeinde Kusterdingen. Die Trägerschaft wurde 2009 dem Kirchenbezirk Tübingen übertragen. Erfreuliche Rückmeldungen kommen von den Erzieherinnen aller Kusterdinger Kindergärten, die in ihrer Projektarbeit die Themen Mülltrennung und Müllvermeidung sowie auch Nachhaltigkeit kindgerecht behandeln. Webpräsenz des Projekts Grüner Gockel Kusterdingen Das Projekt Grüner Gockel in der Kirchengemeinde Kusterdingen verfügt über eine eigene Website. Dort werden die Umweltberichte der Kirchengemeinde veröffentlicht und Termine bekannt gegeben. Außerdem finden sich dort weitere Informationen zu den Themen, mit denen sich das Umweltteam und die Kirchengemeinde eingehender befasst und öffentliche Veranstaltungen durchgeführt haben. Sichtbare Hinweise im Ort Schaukasten am Gemeindehaus, die Grüne Wand und Stellwände bei Festen. Die Grüne Wand: wird jahreszeitlich bestückt mit aktuellen Themen und Βildern. Weitere Umweltbelange Das Umweltteam hat sich mit allen relevanten Umweltthemen befasst, die in den Erhebungstabellen der landeskirchlichen Vorlagen zu finden sind. Außer den Pflichtthemen des Grünen Gockels, 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 20 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln dies sind Wärmeenergie, Strom, Wasser, Verkehr, Abfall und Umweltrecht, waren Papierverbrauch, Büro- und Küchenausstattungen, Reinigungsmittel, Beschaffung und Kommunikation freiwillige Themen, mit denen sich das Team zum Teil intensiv beschäftigt hat, im Einzelnen mit folgenden Ergebnissen: Verkehr Für die Kirchengemeinde werden nur sehr wenige Dienstfahrten durchgeführt: rund 3.300 PKWKilometer verursachen 0,6 t CO2-Emissionen. Abfall Das Umweltteam hat ein Abfallkonzept erarbeitet und dem Kirchengemeinderat vorgeschlagen, einen Sammelraum im Bereich des Gemeindehauses zu errichten. Umweltrecht Im Rahmen des Projekts ist jährlich zu überprüfen und zu bestätigen, dass die Kirchengemeinde alle für die Umwelt relevanten Gesetze und Verordnungen der EU, des Bundes, des Landes, des Landkreises und der Gemeinde Kusterdingen beachtet und einhält. Papierverbrauch Die Kirchengemeinde geht sparsam und bewusst mit Papier um. So werden z.B. Protokolle verkleinert und doppelseitig gedruckt. Pro Jahr werden rund 400 kg Papier verbraucht. Dieser Wert beinhaltet den Druck des „Gemeindebriefs“, der 3- bis 4-mal jährlich in einer Auflage von 1.100 Exemplaren erscheint und in der Regel 4 x 8 = 32 Seiten (8 Blätter DIN A 4) umfasst. Küchenausstattungen Die beiden Küchen im EG und UG des Gemeindehauses sind zwar mit Geräten ausgestattet, die zum Teil eine sehr hohe Stromleistungsaufnahme aufweisen. Deren effektive Nutzungszeiten sind jedoch gering. Beschaffung Bei den verwendeten Lebensmitteln werden bereits heute örtliche und regionale Produkte und Händler bevorzugt. Die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee ist in der Kirchengemeinde inzwischen bei allen Veranstaltungen selbstverständlich. Die Mieter des Gemeindehauses werden in den Nutzungsbedingungen darauf hingewiesen und gebeten, danach zu handeln. Reinigungsmittel Das Umweltteam hat den Bestand an Reinigungsmitteln für Kirche und Gemeindehaus zusammen mit Mesnerin und Hausmeisterin stark reduziert und nicht mehr benötigte Mittel ausgesondert. Soweit erforderlich wurden die Sicherheitsdatenblätter beschafft. Bei den Begehungen wurde auf eine sichere Lagerung der Mittel geachtet und teilweise Auffangwannen angeschafft. Im Kellerraum der Kirche wurde der Betrieb der Tauchpumpe automatisiert, um bei einer Überschwemmung vorzusorgen. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 7 Umweltbericht 2013 Seite 21 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Umweltprogramm Das Umweltteam hat aus seiner Bestandsaufnahme sowie in Gesprächen mit dem Kirchengemeinderat, mit Gemeindegliedern, dem CVJM und den Verantwortlichen für die Kirche und das Gemeindehaus eine Fülle von Ideen und Anregungen geschöpft und im folgendem Umweltprogramm zusammengestellt. Der Kirchengemeinderat hat dieses Programm am 19.03.13 beraten und verabschiedet. Das Programm gilt bezüglich der investiven Maßnahmen unter dem Vorbehalt der Finanzierung. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Seite 22 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Das Umweltaudit ist keine einmalige Sache, vielmehr verpflichtet es zur stetigen Überprüfung des Zustands der eigenen Einrichtung. Gleichzeitig achtet es auf die selbst gewählten Ziele und überprüft, ob und wann diese erreicht werden. Die Ev. Kirchengemeinde Kusterdingen verpflichtet sich, jedes Jahr in einem internen Audit ihre Gebäude und ihre Maßnahmen zu prüfen und deren Wirkungen auf die Umwelt zu erfassen. Der Termin für die Vorlage des nächsten Umweltberichts bei einem für den Grünen Gockel zugelassenen Kirchlichen Umweltrevisor ist im März 2017, im März 2015 ist ein vereinfachter Umweltbericht mit aktualisierten Kennzahlen vorzulegen. Ein jährlicher Umweltbericht ist nicht erforderlich, wenn nicht zwischenzeitlich wesentliche Änderungen in der Evangelischen Kirchengemeinde Kusterdingen eintreten. 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen 8 Umweltbericht 2013 Seite 23 von 24 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Gültigkeitserklärung Der Evangelischen Kirchengemeinde Kusterdingen wird hiermit bestätigt, dass sie, wie im Umweltbericht veröffentlicht, alle Anforderungen des „Grünen Gockel“ erfüllt. Sie hat ein Umweltmanagementsystem eingerichtet und wendet es systematisch an. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung bestätigt die Kirchliche Umweltrevisorin Johanna Moltmann-Hermann dass o die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen des „Grünen Gockel“ in Anlehnung an die EG-Verordnung Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25.11.2009 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) durchgeführt wurden; o keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen; o die Daten und Angaben des Umweltberichts ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher umweltrelevanter Tätigkeiten der Kirchengemeinde geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer Registrierung gleichgesetzt werden. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Kusterdingen, den 27. April 2013 Johanna Moltmann-Hermann Kirchliche Umweltrevisorin Verband für kirchliches Umweltmanagement (VKUM) e.V. http://www.vkum.org 27.04.2013 Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Umweltbericht 2013 Kirchengemeinde mit umweltgerechtem Handeln Kontakt Evangelische Kirchengemeinde Kusterdingen Pfarrer Martin Winter, Telefon 07071/32361 72127 Kusterdingen, Hindenburgstraße 18 http://www.kusterdingen-evangelisch.de Umweltmanagementbeauftragter der Kirchengemeinde Wolfgang Liese-Grässer, Telefon 07071/33673 72127 Kusterdingen, Gartenstraße 15 Umweltbeauftragter der Kirchengemeinde Wolfgang Weiß, Telefon 07071/368817 72127 Kusterdingen, August-Bebel-Weg 16 Mitglieder des Umweltteams UB Ulla Bühler HF Hannah Fallscheer MI Marina Ilg WLG Wolfgang Liese-Grässer DW Doris Weber WW Wolfgang Weiß [email protected] http://www.Gruener-Gockel.Kusterdingen.de 27.04.2013 Seite 24 von 24