Die Unternehmerin 1/2014
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Die Unternehmerin 1/2014
Magazin des Verbands deutscher Unternehmerinnen Ausgabe 01/14 Die Unternehmerin WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauengipfel mit der Kanzlerin WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Unternehmerin Regine Sixt im Portrait AUS DEM VERBAND 60 Jahre VdU TITELTHEMA MINT – STARKE FRAUEN Trends, technische Innovationen und Führungsthemen standen im Fokus des ersten VdU-MINTsummit EDITORIAL Corporate Publishing: Authentisch. Glaubwürdig. Emotional. Print, Online, Mobile, Events. WIR EMOTIONALISIEREN IHRE MARKE! Liebe Unternehmerinnen, liebe Leser, 2014 war das Jahr unseres großen Jubiläums. 60 Jahre Einsatz für die Frauen in der deutschen Wirtschaft im VdU – ein wirklich guter Grund zum Feiern. Zahlreiche Veranstaltungen haben sich diesem Jubiläum gewidmet, angefangen von Landesverbandsevents über unsere diesjährige Jahresversammlung in Hannover bis hin zum feierlichen Jubiläumsdinner anlässlich der Gründung unseres Verbandes vor 60 Jahren in Köln. Ein runder Geburtstag mit runden Feiern. Ich war viel unterwegs und habe spannende Geschichten gehört, leidenschaftliche Unternehmerinnen erlebt und viel Kraft für die nächsten Herausforderungen unseres Verbands gesammelt. Und die bleiben! Wir werden unser erfolgreiches Engagement für unternehmerisch tätige Frauen in der deutschen Wirtschaft fortsetzen. Das hat sich gerade wieder bei der Frauenquote gezeigt: lange beschlossen und doch heftig umstritten. Wir haben als VdU und gemeinsam mit anderen Fraueninitiativen und Politikerinnen – allen voran der Bundeskanzlerin – hinter den Kulissen und in der Öffentlichkeit gekämpft. Und der Kampf hat sich gelohnt! Zum runden Geburtstag haben wir auch unserem Verbandsmagazin ein neues Kleid geschenkt. Ich hoffe, es gefällt Ihnen! Unser Magazin lebt von unserem Netzwerk, daher möchte ich Sie gerne einladen, uns auch zukünftig mit starken inhaltlichen Akzenten und attraktiven Beiträgen zu unterstützen. In dieser Ausgabe der „Unternehmerin“ machen wir MINT zum Titelthema – das sind die Berufsfelder aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im November hat die MINT-Kommission einen Kongress unter dem Motto „MINTsummit – women in LEADERSHIP“ bei Porsche in Stuttgart organsiert. 50 Unternehmerinnen und Managerinnen sind der Einladung des VdU gefolgt, um über die Herausforderungen der Zukunft und Führungsaufgaben von morgen zu sprechen. In Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir dazu beitragen, Frauen für diese Berufsfelder zu gewinnen und zeitgemäße Arbeitsformen zu entwickeln. Auch im kommenden Jahr haben wir viel vor: Unsere Unternehmerinnen-Reise führt uns im März 2015 nach Brasilien. In diesem Schwellenland im Aufbruch werden wir zahlreiche Kontakte zu den dortigen Unternehmerinnen und Wirtschaftsvertretungen knüpfen und damit der internationalen Vernetzung unseres Verbandes ein weiteres Element hinzufügen. Als wichtigen Termin für unsere interne Vernetzung lege ich Ihnen unsere nächste Jahresversammlung in Stuttgart ans Herz, merken Sie sich bitte schon einmal den 11. - 13. Juni 2015 vor! Ich freue mich, Sie alle dann wieder zu sehen. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen ruhigen Jahresausklang und einen erfolgreichen Start in das nächste Jahr! „Wir werden unser erfolgreiches Engagement für unternehmerisch tätige Frauen in der deutschen Wirtschaft fortsetzen“ INSPIRING NETWORK GmbH & Co. KG Hoheluftchaussee 95 • 20253 Hamburg • T +49.40.209 33 08 50 • E [email protected] • www.inspiring-network.com 01 I 2014 Die Unternehmerin 3 INHALT EIN ERGEBNIS DES VDU-MINTsummits: 06 Hohe Hürden für Frauen in Forschung und Technik Es ist wichtig, so früh wie möglich das Interesse für MINT-Fächer zu wecken. 08MINTsummit – women in LEADERSHIP 14„EnterTechnik“ weckt Talente – und MINT-Begeisterung 06 Save the Date 11. – 13. Juni 2015, Stuttgart, Le Meridien Unternehmerinnen 4.0 Zukunftssicherung und Innovation TITELTHEMA 16 Patente made in Germany – Ein Gespräch mit der Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT 18 Global, aber menschlich – ein Interview mit Regine Sixt 20 Präsenz auf allen Kanälen – Dr. Katrin Prüfig über öffentliche Kommunikation im unternehmerischen Alltag 22 Die junge Wissenschaft der „Positiven Psychologie“ 24 Hamburger Inklusionspreis – ein beispielhaftes Modell Jahresversammlung des Verbands deutscher Unternehmerinnen 25 Frauen unternehmen – eine neue Initiative der Bundesregierung 26Bürokratieabbau – Entlastung in Sicht! 18 28 „Mit Frauen an die Spitze“ – Zwischenbilanz des Hamburger Projektes 29Kaltstellen? Ein Blick auf das hitzig diskutierte Thema „Social Freezing“ 30 Frauengipfel mit der Kanzlerin – Die Quote kommt 32 Kurs auf die 30 Prozent – Netzwerktreffen der Aufsichtsrätinnen AUS DEM VERBAND 34 Motivation trifft Erfahrung – Mentoring der Käte Ahlmann Stiftung 31 40 Auszeichnungen für Unternehmerinnen – Preise und Jubiläen 43 Klartext mit und von Politikern – die VdU-Tea Time 44 60 Jahre VdU © BMWi/Susanne Eriksson 46 Campus, Knöpfe und Karl der Große – ein Reisebericht 47 Ed Meier – ein Neumitglied stellt sich vor 48 Viel Kunst und etwas Seeluft – Reise der langjährigen Unternehmerinnen 49 Heiliges Land hautnah – Einblick in Geschichte und Gegenwart Israels 25 50 Abschläge mit Aussicht – ein Golfturnier in besonderer Atmosphäre 52 Die VdU-Kommissionen stellen sich vor INTERNATIONAL 36Hintergrund – Brasiliens Wunsch nach Wandel Fotos: © Jens Goepfert, anweber/shutterstock.com 38Erfahrungsaustausch mit internationalen Delegationen 39 International aktiv – global vernetzt im FCEM 30 IN JEDER AUSGABE LANDESVERBÄNDE 44 ■ 03 Editorial 58 Die Landesverbände berichten 33 Kleinanzeigen 32 Impressum 35 Lifestyle 01 I 2014 74 Letzte Fragen Die Unternehmerin 5 TITELTHEMA MINT TITELTHEMA MINT ■ ■ Welche Rolle spielen Frauen derzeit im Innovationsprozess in Deutschland? Wie stellt sich die Situation im internationalen Vergleich dar? Diese Fragen waren Ausgangspunkt einer Studie, die die Expertenkommission für Forschung und Innovation (E-FI) der Deutschen Bundesregierung in Auftrag gegeben und im Februar 2014 veröffentlicht hat. Durchgeführt wurde die Untersuchung von den TUM Gender Studies in Ingenieurwissenschaften und Joanneum Research Policies, Wien. DIE ERGEBNISSE VERANLASSTEN DIE KOMMISSION ZU FOLGENDEN EMPFEHLUNGEN: Schule und Studienwahl sind von (Selbst-)Selektionsmechanismen geprägt; es sollte daher ein besonderes Augenmerk auf die mathematisch-technische Ausbildung von Mädchen gelegt werden. ■ Die nach wie vor schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist durch den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und insbesondere von Ganztagsschulen zügig voranzutreiben. ■ Durch die von der Bundesregierung beschlossene Einführung einer Geschlechterquote – 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten von voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen – entsteht eine geringere Neigung zu wettbewerblichem Verhalten. Diesem Karrierehemmnis ist entgegenzuwirken, Stereotypen sind abzubauen. ■ Hohe Hürden für Frauen in Forschung und Technik Der Weg in die Männerdomänen ist leichter geworden, doch die Maßnahmen zur Gleichstellung gehen längst nicht weit genug. Eine neue Gender-Studie im Auftrag der Bundesregierung zeigt, wie groß der Nachholbedarf in Deutschland immer noch ist Text: Prof. Dr. Susanne Ihsen 6 Die Unternehmerin 01 I 2014 Trotz des wirtschaftlichen Vorsprungs vor den europäischen Nachbarstaaten liegt Deutschland hinsichtlich geschlechtsunspezifischer Berufswahl und der kontinuierlichen, erfolgreichen Einbindung von Frauen in Forschung und Technik im europäischen Vergleich auf Platz 18 von 22 Plätzen (GWK 2011). Zwar weisen aktuelle Statistiken einen Anstieg der Studentinnenzahlen auf, es zeigen sich dabei jedoch zugleich große Unterschiede zwischen den einzelnen Fächern. Dieser geschlechtersegregierte Zugang wird mit den nach wie vor bestehenden gesellschaftlichen Rollenbildern und der sozialen Konstruktion der MINT-Berufe mit ihrem unterschiedlich stark ausgeprägten „männlichen“ Image (in der Biologie gering, in der Elektrotechnik hoch) erklärt. Trotz einer weitgehend gelungenen sozialen Integration von Studentinnen in die MINT-Studiengänge finden sich gleichzeitig Mechanismen und Verhaltensweisen, die eine kollegiale Akzeptanz – im Sinne einer selbstverständlichen Vorwegnahme vorhandener fachlicher Kompetenzen – erschweren. An jeder Schnittstelle der Studien- und der späteren berufli- chen Entwicklung werden Frauen hinsichtlich ihrer fachlichen Fähigkeiten hinterfragt und müssen diese erneut beweisen. Dies führt dazu, dass Frauen während der Ausbildungs- und Berufszeit immer wieder individuelle Kompensationsleistungen erbringen, indem sie sich selbst und ihre Berufswahl erklären, höheren Leistungsanforderungen ausgesetzt sind und eine dauerhafte „Beweislast“ verspüren. Eine nachhaltig erfolgreiche berufliche Entwicklung findet eher in kleinen und mittelständischen Unternehmen als in Großunternehmen statt. Hinsichtlich der Integration von Frauen in den (Forschungs-)Beruf ist festzustellen, dass zwar auch hier seitens vieler Unternehmen Pull-Strategien eingesetzt werden, um mehr qualifizierte Frauen zu gewinnen, diese aber noch nicht systematisch in spezifischen Personalentwicklungsprogrammen (Push-Strategien) weitergeführt werden. Im Gegenteil ist eine generelle Erwartungshaltung in den Institutionen zu finden, zwar mehr Frauen beschäftigen zu wollen, nicht aber entsprechende Anpassungen an die vorhandenen Strukturen und Kulturen vornehmen zu wollen. „Diversity als business case“ ist vielerorts eher rhetorisch als konzeptionell verankert. Aus Sicht vieler Arbeitgeber ist die Notwendigkeit nicht gegeben, grundsätzlich Arbeits- und Leistungsbewertungsmodelle zu überdenken. Obwohl auch Frauen ohne Familie individuelle Kompensationsleistungen zu erbringen haben, reduziert sich die Lösungssuche vielerorts auf den Umgang mit Eltern, vor allem Müttern. Es liegt mittlerweile eine umfangreiche Studiensammlung aus der Genderforschung zur Ursachenanalyse der Situation von Frauen in MINT-Studiengängen und -Berufen vor, national wie international. Diese Ergebnisse erreichen allerdings die relevanten Organisationseinheiten nur unsystematisch, so dass die Erkenntnisse der Genderforschung bei der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten bisher kaum eine Rolle spielen. In diesen Kontext gehört auch das bislang eher unsystematische Verknüpfen von „Gender“ mit „Innovation“: Zum einen sind Forscherinnen noch immer innerhalb ihrer scientific community weniger sichtbar, z. B. bei Patentanmeldungen, zum anderen fehlen aufgrund ihrer mangelnden Einbeziehung wichtige Kreativitäts- und Innovationspotenziale. ■ ZUR PERSON PROF. DR. SUSANNE IHSEN forscht auf dem Gebiet der Gender Studies/ Geschlechterforschung mit der Zielsetzung, insbesondere für die Ingenieur- und Naturwissenschaften, Organisationen und ihre Prozesse in ihrer Gestaltung zu verstehen und hinsichtlich ihrer Innovationspotenziale in Bezug auf Menschen und deren technischer Entwicklungen zu verändern ZUM WEITERLESEN Die E-FI-Studie samt Empfehlungen: http://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_2014/ EFI_Gutachten_2014.pdf Ihsen, S.; Schiffbänker, H.; Holzinger, F.; Jeanrenaud, Y.; Sanwald, U.; Scheibl, K.; Schneider, W. (2014): Frauen im Innovationsprozess. Aktuelle Entwicklungen, internationale Perspektiven, Handlunsgempfehlungen, Studien zum deutschen Innovationssystem, Berlin: EFI. Studie 12-2014 http://www.e-fi.de/146.html?&L=%271 01 I 2014 Die Unternehmerin 7 TITELTHEMA MINTsummit TITELTHEMA MINTsummit ■ ■ Unter Leitung von Sophia Hatzelmann, Vorsitzende der VdU-MINT-Kommission, fand der erste MINTsummit bei Porsche in Stuttgart statt MINTSUMMIT – WOMEN IN LEADERSHIP: „Wir wollen zeigen, dass es uns gibt!“ Weiblichen Talenten in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern fehlen die Vorbilder. Um dies zu verändern, lud der VdU Anfang November zum ersten MINTsummit ins Stuttgarter Porsche-Kommunikationszentrum. Ein paar Dutzend Top-Frauen aus den (Noch-)Männerdomänen kamen und tauschten sich über Karrieremodelle und Nachwuchsförderung aus. Nun gilt es, die Konzepte umzusetzen Schon vor 60 Jahren animierte VdU-Gründerin Käte Ahlmann Frauen dazu, Ingenieurberufe zu ergreifen – eine Mission, die für den Unternehmerinnenverband aktueller denn je ist. Denn nach wie vor sind Frauen in den technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen von Wirtschaft und Forschung Mangelware; der Frauenanteil in den MINT-Berufen liegt bei knapp 19 Prozent, auf 25 Ingenieurwissenschaftler im Management kommt eine Frau. Grund genug für die Unternehmerinnen im VdU, mit Managerinnen und Wissenschaftlerinnen den Dialog zu suchen: Zum MINTsummit im Porsche-Kommunikationszentrum kamen rund 50 erfolgreiche Frauen aus 8 Die Unternehmerin 01 I 2014 MINT-Führungspositionen in ganz Deutschland, um sich über technische Innovationen auszutauschen, über Konzepte zur Nachwuchsförderung und Karrieremodelle für Führung von morgen zu diskutieren. Aus der Podiumsdiskussion zum Thema „Strategische Führungsanforderungen der Zukunft“ zog Moderatorin Uta von Boyen folgende Quintessenz: „Ein Höhepunkt war der Dialog zwischen den angestellten Top-Managerinnen und den Unternehmerinnen zu strategischen Herausforderungen von morgen und den Führungsanforderungen, die sich daraus ableiten. Eines der angeregt diskutierten Themen war die Innovationsfähigkeit deutscher Unter- nehmen im Zusammenhang mit der Sicherung des Standortes Deutschland.“ „Wir wollen zeigen, dass es uns MINT-Unternehmerinnen und Führungsfrauen gibt“, sagte Sophia Hatzelmann (Gründerin der ahc GmbH in Stuttgart) zur Begrüßung. Unter ihrer Leitung vernetzen sich im VdU deutschlandweit Unternehmerinnen mit technischem Hintergrund. Ziel der VdU-MINT-Kommission ist, MINT-Unternehmerinnen eine Austauschplattform für ihre spezifischen Themen in einem sehr dynamischen, männerdominierten und internationalen Umfeld zu bieten und zudem junge Menschen durch eine aktive Vorbildrolle für MINT-Berufe zu begeistern. Auch die Betriebe haben erkannt, dass sie einiges tun müssen, damit hochqualifizierte MINT-Frauen auch im Management ankommen. Elke Lücke, Leiterin der Personalentwicklung und -strategie bei Porsche, hob in diesem Zusammenhang vor allem auch das soziale Engagement des Sportwagenherstellers aus Stuttgart-Zuffenhausen hervor. Mit Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung (auch im Notfall), Feriencamps, Flexibilisierung der Arbeitszeiten (auch für die Pflege von Angehörigen) wird versucht, die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Karriere zu erleichtern. Genauso wichtig wie dieses Programm sei aber der damit einhergehende Kulturwandel, den man bei Porsche momentan aktiv begleite. „Insbesondere den Führungskräften kommt hier eine Vorbildfunktion zu. Für diese haben wir beispielsweise mit unserem Modell Job Sharing ein ent- sprechendes Angebot in unserem Repertoire.“ Auch Teilzeit sei für die Führungsetagen kein Tabuthema. Dass sogar im wirtschaftsstarken Baden-Württemberg der Frauenanteil bei den MINT-Beschäftigten mit 17,4 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt liegt, mit dieser Tatsache überraschte Dr. Birgit Buschmann, Leiterin Referat Wirtschaft und Gleichstellung im baden-württembergischen Finanzund Wirtschaftsministerium. Schließlich ist dieses Bundesland Innovationsstandort und Ingenieurland Nr. 1 in Deutschland und hat den bundesweit höchsten Anteil an MINT-Beschäftigten. Um den künftigen Bedarf besser zu erschließen – in Industrie und Handwerk fehlen etwa 20 000 Ingenieurinnen und Ingenieure und noch erheblich mehr dual ausgebildete Fachkräfte – müssten laut Buschmann gesellschaftspolitische und strukturelle Veränderungen von Rollenbildern, Berufswahlverhalten und Berufsmustern erreicht werden. Es gelte, gesellschaftliche Leitbilder, Infrastrukturen für Ganztagsbetreuung und Unternehmenskulturen zu verändern. Tatsächlich, so Buschmann, seien seit dem 2011 politisch verankerten Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ in Baden-Württemberg erste Erfolge belegbar. Der Anteil der Studienanfängerinnen im MINT-Bereich stieg an und lag 2013 bei 29,5 Prozent. An der Spitze angelangt ist eine der Top-Ingenieurinnen in Deutschland: Dr. Katharina Klemt-Albert. Sie ist seit 2011 Geschäftsführerin der DB International. Sie verantwortet Projektabwicklung und Technik 01 I 2014 Die Unternehmerin 9 TITELTHEMA MINTsummit ■ Starke MINT-Frauen: Die Referentinnen beim VdU MINTsummit 10 Die Unternehmerin in Deutschland wie weltweit. Die Projekte reichen dabei von der Planung der Metro in Katar bis zur Überwachung der Hochgeschwindigkeitsstrecken in China. Vor einem rein weiblichen Auditorium zu sprechen, machte der Frau, die oft in arabischen Ländern als einzige Frau ihre Durchsetzungskraft beweisen muss, sichtlich Spaß. Die Führungsphilosophie ihres Unternehmens bezeichnet sie unterm Strich mit einem Satz: „Wir Führungskräfte sind Teil des Teams.“ Deshalb werde in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert. „Zufriedenheit und Teamgeist sind neben kontinuierlicher Weiterentwicklung unsere Erfolgsfaktoren“. Nur wenn Ökonomie, Ökologie und Soziales im Einklang seien, könne ein Unternehmen erfolgreich sein. „Es reicht nicht aus, nur in der Ökonomie unterwegs zu sein.“ In neuen, ganzheitlichen Lösungen in einer sich stetig verändernden Welt zu denken, ist nach den Worten von Jumana Al-Sibai das Gebot der Stunde. Am Beispiel ihrer Firma, der Robert Bosch GmbH in Stuttgart, zeigte die Marketing- und Verkaufsdirektorin Zukunftsvisionen auf. „Eine Vernetzung ermöglicht neue Mobilitätsdienstleistungen.“ Die schöne neue, intelligente Welt werde wahrscheinlich in absehbarer Zukunft so aussehen: Das Auto fährt ganz von allein in die schon selbstständig geöffnete Garage. Das E-Bike ist bereits geladen und startklar für eine kleine Feierabend-Tour, während der Rasen mit einem kleinen Roboter automatisch gemäht wird.Die Welt im Wandel sieht auch Dr.-Ing. Sylvia Rohr. Die Profes01 I 2014 sorin ist Geschäftsführerin der Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering an der Universität Stuttgart (GSaME). Auch Baden-Württemberg, obwohl wirtschaftlicher Motor in Europa, müsse sich darauf einstellen. Die zentrale Herausforderung zukünftiger Entwicklung sei die Verlagerung weltwirtschaftlicher Machtzentren. Deshalb müsse dringend noch wesentlich mehr als bisher in Forschung und Entwicklung investiert werden. Hier steige zwar die Zahl an Beschäftigten ständig, aber Frauen seien nach wie vor unterrepräsentiert. Rohr: „Die schulische Bildung muss qualifizierter werden. Die Hochschulen allein könnten die vorhandenen Defizite nicht auffangen.“ Allerdings werde auch hier noch zu wenig getan, um Spitzentalente weiterzubringen. Zukunftsweisend sei das Konzept der GSaME, die ein duales, auf vier Jahre verkürztes System für die Doktoranden initiiert hat, bei dem sich wissenschaftliche Ausbildungsphasen mit Forschungsphasen in der Industrie abwechselten. Dies sei auch ein Schritt, um junge Frauen gezielter fördern zu können. Und nun? „Ganz sicher wird es einen nächsten MINTsummit geben. Mehr Frauen in Führung und MINT ist ein gesellschaftliches Thema. Da ist es mit einem Treffen nicht getan. Wir haben gerade einen Korb an Instrumenten zusammengestellt und sind voller Elan jetzt zu entscheiden, was wir und wie wir diese Ideen in die Tat umsetzen. Denn es geht darum, Vereinbarungen zu treffen und diese auch verbindlich einzuhalten“, ■ sagt Sophie Hatzelmann. Mehr unter www.porsche.de Emotionalität und Stärke. Herz und Verstand. Die Kraft der Gegensätze hat schon immer Großes bewirkt. Der Panamera S E-Hybrid. Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) kombiniert 3,1; CO2-Emissionen 71 g/km; Stromverbrauch kombiniert 16,2 kWh/100 km TITELTHEMA MINTsummit TITELTHEMA MINTsummit ■ „Wer an Führung denkt, muss auch an Nachwuchs denken“ Ein spannender MINTsummit ist zu Ende gegangen. Mir, und ich glaube vielen anderen Teilnehmerinnen auch, hat die Veranstaltung einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig solche Vernetzungstreffen sind. Nur gemeinsam können wir das Ziel erreichen, mehr Frauen in MINT und damit auch in MINT-Führungspositionen zu bringen. Dazu ist die Vernetzung von Ingenieurinnen – Frauen aus der Praxis – mit Multiplikatorinnen, Managerinnen und Unternehmerinnen unerlässlich. Ein Highlight der Veranstaltung waren für mich die Praxiserfahrungen. Gerade im MINT-Bereich sind authentische Berichte über Karrieremöglichkeiten und -hürden, spannende Tätigkeitsfelder und alltägliche Herausforderungen besonders wichtig, denn wer weiß schon, wie die Sitze ins Flugzeug kommen oder das vernetzte Haus der Zukunft aussehen wird? Technische Errungenschaften und Innovationen machen aber den Reiz von MINT aus und sind letztendlich für viele junge Frauen und Männer der zentrale Grund, einen solchen Beruf zu wählen. Es ist deshalb unabdingbar, dass alle an der MINT-Bildung Beteiligten grundlegende Kenntnisse über die Tätigkeitsfelder in den MINT-Berufen haben. Für mich persönlich und für meine Arbeit ist die Verknüpfung der Themen „MINT-Frauen in Führung“ und „weibliche MINT-Nachwuchsgewinnung“ zentral. Um mehr Frauen für Karrieren und Führungspositionen in den diversen MINT-Bereichen zu gewinnen, müssen wir eine konsequente und umfassende MINT-Bildung verfolgen. Das heißt, wir müssen entlang der gesamten Bildungskette, vom Kindergarten bis zum Übergang Schule – Ausbildung bzw. Schule – Hochschule, für Kinder und Jugendliche Möglichkeiten schaffen, MINT auszuprobieren und ihre Fähigkeiten für diesen Bereich zu entdecken. Auf dem MINTsummit haben wir im Workshop „Motivation MINT in der Zukunft“ gemeinsam StraZUR PERSON tegien und Maßnahmen ausgelotet, mit denen insbesondere junge Frauen für MINT begeistert werden können. Dabei zeigte sich einmal mehr, wie wichtig der Austausch untereinander ist, wie unterschiedlich die ErfahrunDR. ULRIKE gen sind – auch mit monoedukativen AngeboSTRUWE , Leiterin ten – und wie es gemeinsam gelingen kann, der Geschäftsstelbestehende Projekte zu verbessern und neue le des Nationalen Pakts für Frauen Maßnahmen zu initiieren. in MINT-Berufen Alles in allem eine tolle Veranstaltung mit vie„Komm, mach MINT.“ len neuen Impulsen! ■ 12 Die Unternehmerin 01 I 2014 ■ InsiderMeinung Wie man Frauen für MINT-Branchen gewinnt? Das wissen die am besten, die längst oben mitmischen. Acht interessante Statements SOPHIA HATZELMANN , Gründerin und Geschäftsführerin ahc Unternehmensberatung, VdU-MINT-Vorsitzende: „Die MINT-Problematik ist ein gesellschaftliches Thema, das an vielen Stellen angegangen werden muss: In den Elternhäusern, den Schulen und in den Medien. Ein Ergebnis dieses MINTsummits in Stuttgart ist auch die Erkenntnis, dass es wichtig ist, bereits im Kindesalter auf die spätere Fächer- und Berufswahl Einfluss nehmen zu können. Dabei wurden zahlreiche Ideen generiert wie „Kinder interviewen Frauen in MINT-Berufen“, Werksführungen für Mädchen, Mentoren aktivieren, Eltern mehr einbeziehen ■ und Unternehmen in Kooperationen mit Schulen bringen. DR. BIRGIT BUSCHMANN , Ministerialrätin und Leiterin des Referats für Wirtschaft und Gleichstellung im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg: „Die Führungskompetenzen der Zukunft? Da stehen Kooperationsfähigkeit, das Leiten von Teams, die Organisation in Netzwerkstrukturen, Flexibilität sowie Wertschätzung, Empathie und Vertrauen in die Mitarbeiter ganz oben. Gleichzeitig wird eine familienbewusste Arbeitswelt mit vielfältigen, flexiblen Karrieremodellen, lebensphasenorientiertem Personalmanagement, Diversity und mixed Leadership für Unternehmen immer wichtiger. Damit wachsen die Chancen für mehr Frauen in Führung zu gehen.“ ■ „Um jungen Frauen, die sich für einen MINT-Beruf entscheiden wollen, Mut zu machen, ihren Weg weiter zu verfolgen und nicht nach wenigen Jahren aufzugeben, ist es mir wichtig, den Studentinnen die Vielfalt der beruflichen Perspektiven nahezubringen: Und zwar so, dass sie erkennen, welche guten Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von beruflichen Karrierezielen und privaten Lebensmodellen in vielen MINT-Branchen geboten werden.“ ■ „Es gibt heute einfach zu wenige Frauen, die eine Vorbildfunktion im Sinne eines „Role Models“ übernehmen können. Diese Frauen müssen wir sichtbarer machen. Vorbilder, die MINT-Berufe leben. Vorbilder, die spannende Jobs haben. Damit können wir bei jungen Frauen Zutrauen in die eigenen Leistung fördern. Gerade junge Frauen sollten sich die Perspektiven im zukunftsträchtigen ■ MINT-Bereich nicht entgehen lassen. JUMANA AL-SIBAI , Senior Vice President Corporate Marketing and Sales Robert Bosch GmbH: INGRID JÄGERING , Vice President MAN Diesel & Turbo SE: „Das Interesse an MINT-Berufen muss früh geweckt werden. Schon in der Schule machen diese Fächer anscheinend keinen Spaß, sind nicht spannend genug. Meine heute 20-jährige Tochter empfand den Unterricht als reines Abfragen von Wissen. Sie tendiert jetzt zum wirtschaftlich-wissenschaftlichen Bereich.“ ■ SUSANNE VON ARCISZEWSKI , Senior Manager Airbus, Top25 Ingenieurin, seit kurzem im Ruhestand: PROF. DR.-ING. CORINNA SALANDER , Inhaberin des Lehrstuhls für Schienenfahrzeugtechnik an der Universität Stuttgart: DR. KATHARINA KLEMT-ALBERT, Geschäftsführerin DB International und TOP25 Ingenieurin Deutschland: „Wir können nicht die ganze Verantwortung auf die Hochschulen abschieben. Wenn sich junge Frauen nicht für MINT-Berufe interessieren, liegt es vielleicht auch am Elternhaus. Und wir müssen Schülerinnen und Studentinnen ebenfalls vermitteln, dass sie sich selbst durchbeißen müssen, dass sie sehr ehrgeizig sein sollten. Sie müssen diese Karriere auch wirklich wollen. Mich hat immer gereizt, Dinge zu tun, die nicht von mir erwartet wurden. Als ich bei Airbus schon ein wenig die Karriereleiter hochgeklettert war, erklärte mir ein Vorgesetzter: „Aber übernehmen Sie bitte keine Produktionshalle.“ Das hat mich gereizt, und ich dachte: jetzt erst recht. Und ich habe es geschafft.“ ■ „Ich bin davon überzeugt, dass flexible Arbeitsmodelle, die Wertschätzung von Familienpflichten und der Abbau von Vorurteilen wichtige Hebel sind, um mehr weibliche Führungskräfte zu gewinnen. Deshalb setzen wir bei Bosch auf eine flexible und familienbewusste Arbeitskultur, die familiäres und berufliches Engagement gleichermaßen wertschätzt. Beispielsweise ist „Familienzeit“ ■ ein möglicher Karrierebaustein – für Frauen und Männer.“ ELKE LÜCKE , Leiterin Personalentwicklung & Personalstrategie Porsche AG: „Einmal geht es darum, positives Vorbild zu sein und damit anderen Frauen Mut zu machen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Auf der anderen Seite unterstützen wir ganz konkrete Initiativen und Maßnahmen, die Frauen bei einer solchen Karriere behilflich sind. Das können interne Maßnahmen wie die besondere Förderung von Potenzialträgerinnen oder externe Initiativen wie der MINTsummit sein. Besonders wichtig ist uns dabei, den weiblichen Nachwuchs schon frühzeitig anzusprechen. Wir planen daher, im nächsten Jahr dem etablierten Girls‘ Day ein neues Format zu geben.“ ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 13 TITELTHEMA EnterTechnik TITELTHEMA EnterTechnik ■ ■ vertreten. Sie ermöglichen vielseitige Einblicke in zukunftsorientierte Berufsfelder, indem jede Teilnehmerin bis zu vier Unternehmen und Bereiche kennenlernen kann, um sich dann idealerweise bei einem der Kooperationspartner für die Ausbildung oder ein Duales Studium zu bewerben. Im September 2013 starteten 20 Teilnehmerinnen in das erste technische Jahr, und bereits nach dem ersten Durchgang zeigt sich die Wirksamkeit des Ansatzes: 80 Prozent der Teilnehmerinnen haben sich für einen technischen Berufsweg entschieden. Dass sich die Erwartungen an das Projekt nicht nur erfüllten, sondern teilweise sogar übertroffen wurden, zeigen auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation des ersten Durchgangs. Sylvia Hiller (Universität Stuttgart) und das Stuttgarter Institut Dialogik um Professor Dr. Ortwin Renn führten die Studie durch. Darin werden gerade die Impulse für den Abbau gängiger Vorurteile bezüglich Frauen und Technik positiv bewertet: „EnterTechnik nimmt innerhalb der Förderlandschaft der MINT-Projekte eine Sonderstellung ein. Im Vergleich mit anderen genderspezifischen Projekten ist vor allem die Dauer von einem Die innovative unternehmens- und branchenübergreifende Kooperation wird aktuell im Rahmen der Bundesinitiative „Gleichstellen von Frauen in der Wirtschaft“ gefördert und steht unter der Schirmherrschaft von Dilek Kolat, der Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, die ab dem kommenden Jahr auch die Weiterführung fördert. Eine Ausdehnung auf andere Bundesländer ist ebenfalls in Planung. Weitere Unternehmen, die sich mit neuen Strategien des Ausbildungsmarketings für die Fachkräftesicherung engagieren möchten, sind als Kooperationspartner gerne willkommen. ■ Dr. Petra Metz, Projektleitung, LIFE–Bildung, Umwelt, Chancengleichheit - e.V., [email protected], Tel. 030/30 87 98 31 INFORMATION Die Organisation LIFE – Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V. verfolgt seit ihrer Gründung 1988 das Ziel der Chancengleichheit in Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt und kann daher auf über 25 Jahre Erfahrung in beruflicher Orientierung sowie Aus- und Weiterbildung zurückblicken. Die Zusammenarbeit mit Betrieben gehört als wesentlicher Bestandteil zum Konzept. So besteht über die Landeskoordination des Girls´ Day in Berlin seit vielen Jahren ein kontinuierlicher Kontakt zu ausbildungsbereiten Unternehmen Nürnberger Lebkuchen, Gebäck und andere Spezialitäten td Mi „EnterTechnik“ weckt Talente – und MINT-Begeisterung ganzen Jahr mit der Möglichkeit tiefer Einblicke in verschiedene Betriebe ein Alleinstellungsmerkmal. Positiv zu werten ist auch die Talentförderung für technische Ausbildungsberufe ohne Studium, die von anderen Programmen stark vernachlässigt wird. Dabei besteht gerade im Bereich der MINT-Ausbildungsberufe ein erheblicher Fachkräftemangel.“ em ei Teilnehmerinnen beim Auswahltag, LIFE e.V. koordiniert im Anschluss das Matching von Teilnehmerinnen und Unternehmen Her zen d ab In der Region Berlin bieten 15 Unternehmen jungen Frauen ein „technisches Jahr“ an. 80 Prozent der Teilnehmerinnen entscheiden sich danach für einen MINT-Berufsweg. Ein Projekt, das nicht zuletzt der Fachkräftesicherung dient Die Strategien der Wirtschaft zur Fachkräftegewinnung berücksichtigen junge Frauen mit großem Potenzial für MINT-Tätigkeiten immer noch nicht genügend. Trotz vieler MINT-Initiativen sind weiterhin traditionelle Berufswahlmuster bei der Entscheidung für ein Studium oder eine Ausbildung wirksam. Um gezielt mehr weibliche Nachwuchskräfte für den technisch-gewerblichen Bereich zu interessieren und langfristig dafür zu sorgen, dass dieses Potenzial besser als bisher zum Einsatz kommt, sind neue Wege der Nachwuchsgewinnung gefragt. 14 Die Unternehmerin 01 I 2014 Auf Initiative der Bildungsorganisation LIFE e.V. wurde daher in der Hauptstadtregion 2013 das Projekt „EnterTechnik“ ins Leben gerufen: ein Verbund aus 15 Unternehmen, der jungen Frauen die Möglichkeit gibt, im Rahmen eines „technischen Jahres“ – vergleichbar mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr – zukunftsorientierte Berufsfelder kennen zu lernen und eigene technische Talente zu entdecken. Vom internationalen Konzern über kommunale und mittelständische Unternehmen sowie IT-Startups sind Firmen unterschiedlicher technologieorientierter Branchen UNSER GESCHENKDIENST – VERSAND WELTWEIT! Seit 1927 ist Lebkuchen-Schmidt Garant für erstklassige Lebkuchen- und Gebäckspezialitäten. Unser kompetentes Team berät Sie gerne. 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Patentanwältin und LV-Vorstandsmitglied Dr. Michaela Elbel führte das nachfolgende Interview mit der Gastgeberin VdU: Frau Rudloff-Schäffer, Sie sind jetzt fünf Jahre Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes. Sind Sie zufrieden mit dem Erreichten? Cornelia Rudloff-Schäffer: Das Deutsche Patent- und Markenamt ist ein Kompetenzzentrum auf dem Gebiet des Gewerblichen Rechtsschutzes. Wir genießen als fünftgrößtes nationales Patentamt einen weltweit anerkannt guten Ruf und ste16 Die Unternehmerin 01 I 2014 hen für eine hohe Qualität der erteilten Patente. Aber auch bei den anderen Schutzrechten, den Marken und Designs, können wir stolz auf unsere Leistungen sein. Das DPMA bemüht sich sehr um den Mittelstand, die tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Was tun Sie für die kleinen und mittleren Unternehmen? Cornelia Rudloff-Schäffer: Wir verbessern unsere Dienstleistungen stetig. So wurde im Juni 2013 die Patentrechtsnovelle vom Bundestag beschlossen. Sie geht auf eine Initiative unseres Hauses zurück und hat die Verfahrensabläufe, vor allem bei Patenten, deutlich transparenter, effizienter und flexibler gemacht. Unsere Kunden, auch gerade kleinere Unternehmen, verwenden gerne unsere kostenlo- sen Recherchemöglichkeiten auf unserer Internetseite. In DEPATISnet, unserem elektronisches Patentdokumentenarchiv, finden Sie das technische Wissen der Welt in derzeit über 88 Millionen Datensätzen. Es eignet sich daher für Erstrecherchen zum Stand der Technik vor einer eigenen Patentanmeldung. Das DPMAregister ist unser Online-Service für die Veröffentlichung der amtlichen Publikationen und der Registerdaten mit aktuellen Rechtsund Verfahrensstandinformationen zu den Schutzrechten. Hiermit kann man Schutzrechte von Wettbewerbern überwachen, Verfahrensstände nachsehen und man kann – je nach Kenntnissen und Bedürfnissen – in verschiedenen Modi recherchieren. Seit 2011 bearbeiten wir Patent- und Gebrauchsmusterakten vollelektronisch. Hier ist uns die Umstellung von der Papierakte bereits gelungen. Wir hoffen 2015 auch bei den Marken so weit zu sein. Wir haben dieses Jahr die Online Akteneinsicht für Patente im Internet frei geschaltet, so dass sich alle Interessierten einfach über den Stand von Patentverfahren informieren können. Damit stehen wir weltweit an der Spitze bei der vollelektronischen Vorgangsbearbeitung im IP-Bereich. Ihr Nachbar, das Europäische Patentamt, feiert sein 40-jähriges Bestehen. Nach vielen Widerständen konnte 2012 eine politische Einigung erzielt werden, so dass bald EU-Patente mit einheitlicher Schutzwirkung in derzeit 25 teilnehmenden Mitgliedsstaaten erteilt werden. Eine neue Herausforderung für die nationalen Ämter wie Ihres? Cornelia Rudloff-Schäffer: Zunächst müssen 13 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien, das Abkommen ratifizieren, was voraussichtlich noch ein bis zwei Jahre dauern wird. Neben dem EU-Patent mit einheitlicher Wirkung wird es aber auch das bisherige Bündelpatent und den nationalen Patentschutz geben. Von den derzeitigen 38 Ländern des bisherigen europäischen Patents wird es in mehr als zehn Ländern kein EU-Patent geben. Die Fachkreise entwickeln ge- rade erst Anmeldestrategien, wozu auch der Wunsch nach einem Doppelschutz gehört, um das künftige System möglichst risikolos für das eigene Patentportfolio testen zu können. Das einheitliche Patentgericht steht vor einer sehr anspruchsvollen Aufgabe. Die Verfahrensregeln werden Elemente der unterschiedlichsten europäiLandesverband Bayern-Süd zu Gast im Deutschen Patent- und schen Rechtstraditionen Markenamt. Andrea Hiering (links) und Anke Voswinkel (2. v.r) enthalten. Der Erfolg wird mit der Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes, entscheidend davon ab- Cornelia Rudloff-Schäffer (Mitte), sowie den LV-Vorstandsmitgliedern Dr. Michaela Elbel (2. v.l.) und Petra Göckel (rechts) hängen, wie verlässlich die Rechtsprechung sein wird, teilungsleiterinnen und -leiter und mein und wie teuer das System für die Anmelder ist. Vor diesem Hintergrund ist eine Vizepräsident sind dabei sehr wichtig. Wir Prognose zum Erfolg des neuen Systems teilen uns die Aufgaben, sowohl nach innen, als auch nach außen bei der Repränicht ganz einfach. sentanz des Amtes. Ich arbeite gerne im Beim Deutschen Patent- und Markenamt erreichte die Zahl der PatentanmelTeam und denke, dass man gemeinsam dungen im Jahr 2013 seit zehn Jahren eisehr erfolgreich sein kann. Ein gutes Benen neuen Höchststand – trotz des nur triebsklima und ein freundlicher Umgang sehr geringen Wirtschaftswachstums in miteinander liegen mir besonders am Deutschland und der noch immer angeHerzen. spannten finanziellen Situation in Europa. Auch bei ausländischen Anmelderinnen Frau Präsidentin, vielen Dank für dieses ■ und Anmeldern stehen Patente made in Gespräch! Germany hoch im Kurs. Die steigenden Anmeldezahlen belegen, wie gefragt ZUR PERSON Deutschland als Investitionsstandort ist. Durch die neue Möglichkeit, einen RecherCORNELIA RUDLOFF-SCHÄFFER begann chebericht auch für englischsprachige Anihre Karriere im gewerbmeldungen zu erhalten, ohne eine Überlichen Rechtschutz vor fast setzung fertigen zu müssen, wird das drei Jahrzehnten als wissenschaftliche MitarbeiDPMA weiter an Attraktivität gewinnen. terin des Max-Planck-InstiDer neue Recherchebericht enthält Aussatuts für ausländisches und internationales gen zu den Patentierungschancen, was für Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht ( jetzt: Max-Planck-Institut für Innovation und die weitere Patentstrategie hilfreich ist. Wettbewerb) und des Instituts für gewerblichen Wir rechnen deshalb auch in den nächsten Rechtsschutz der LMU in München. In den 90er Jahren wechselte sie ins Justizministerium, Jahren mit guten, vielleicht steigenden Anwo sie sich den nationalen und internationalen meldezahlen, nicht nur bei den Patenten, Gesetzgebungsverfahren zu Patenten, Marken sondern auch bei den Marken. und Designs widmete und 1998 Referatsleiterin Zum Schluss eine persönliche Frage: Sie sind die erste Präsidentin des DPMA. Merkt man die weibliche Führung? Cornelia Rudloff-Schäffer: Ich führe das Amt ja nicht alleine. Meine Hauptab- für Marken- und Wettbewerbsrecht wurde. 2001 kehrte sie nach München zurück. Sie übernahm im Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zunächst die Leitung der Rechtsabteilung, 2006 der Hauptabteilung für Marken und Designs. Seit 1. Januar 2009 führt sie als Präsidentin des DPMA das Amt mit seinen mehr als 2 500 Mitarbeitern 01 I 2014 Die Unternehmerin 17 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Interview ■ Global, aber menschlich Sie ist das öffentliche Gesicht der Marke Sixt, deren leidenschaftliche Botschafterin: VdU-Mitglied Regine Sixt. In Die Unternehmerin spricht sie über deren Firmenphilosophie, über weibliche Führung und Frauennetzwerke schon zu groß. Da leitet jeder das Ressort, für das er Die Unternehmerin: Frau Sixt, Ihr Unternehmen ist am besten in Frage kommt. Aber natürlich sind unsere ein klassisches Familienunternehmen. Denken Sie Söhne dafür geeignet, den Konzern weiter nach oben schon an die Übergabe? Wie gehen Sie diesen komzu führen. Heute sind wir ein modernes plexen Prozess als Familie an? Unternehmen, das weltweit in 105 LänRegine Sixt: Wir sind ein börsennotiertes Unternehmen, das sich aber zu dern sehr erfolgreich operiert. Für mich 60 Prozent in Familienhand befindet gibt es nichts Aufregenderes und und entsprechend gelenkt ist. Erich Sixt Spannenderes auf dieser Welt, als diese ist der CEO. „Klassisches FamilienunterErfolgsgeschichte aktiv mitzugestalten! nehmen“ greift deshalb zu kurz, weil der Ihr Familienname wird in der Öffentlichkeit heute synonym mit der Marke gesamte Vorstand die Richtung vorgibt. wahrgenommen. Wie erleben Sie diese Korrekt ist aber, dass auch ich selbst enge Verquickung? und unsere Söhne Alexander und Konstantin Sixt in Führungspositionen mitarRegine Sixt: Ich bin eine leidenbeiten – unsere Söhne nun mittlerweile schaftliche Botschafterin von Sixt, weil in vierter Generation. Auf Grund dieser ich vom Produkt hundertprozentig Struktur gibt es auch keine klassische überzeugt bin. Mein Gesicht steht für Sommerfest: der Landesverband Bayern-Süd zu Gast bei Sixt „Übergabe“, dazu sind wir einfach das Unternehmen und mein Name 18 Die Unternehmerin 01 I 2014 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Interview ■ dern mit. Das ist doch eine wunderbare Sache! bürgt für Qualität und Beständigkeit. Regine Sixt ist Sie sind außerdem in vielen Frauennetzwerken engaheute ein Begriff wie Sixt Autovermietung, das höre giert. Was zeichnet in Ihren Augen den Austausch ich immer wieder. unter Frauen aus? Wie würden Sie die Firmenphilosophie von Sixt beschreiben? Regine Sixt: Dass wir einander unterstützen und Regine Sixt: Wir hatten gerade unsere Sixt World fördern. Es heißt doch WIRtschaft und nicht ICHschaft! Conference in Davos, zu der mehr als 1200 FührungsGemeinsam geht es einfach besser und leichter. kräfte aus der ganzen Welt kamen. Das Motto: „OverSie sind seit 2008 Mitglied im VdU. Warum halten Sie coming barriers – shaping globalisation“. Wir meinen es für so wichtig, dass wir uns auch im weltweiten damit, dass wir in unserer 102-jährigen UnternehDachverband der Unternehmerinnen FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises Mondiales) engagieren? mensgeschichte noch jede Aufgabe meistern konnten, sonst wären wir ja nicht mehr hier. Wir nehmen Regine Sixt: Ganz einfach deshalb, weil unsere jede Hürde, die es zu überwinden gilt. Und wir sind Wirtschaft heute global geworden ist. Da kann es nur mittlerweile einer der wichtigsten weltweiten Player in im Interesse aller Frauen sein, das eigene Netzwerk unserer Branche. Dieses globale Denken und Hanüber die ganze Welt auszudehnen, es in den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zu spinnen. Wer deln hat bei uns aber ein menschliches Gesicht. Nicht nicht über die Grenzen des Landes hinausblickt, desumsonst spreche ich oft von unserer globalen Sixt sen Horizont bleibt einfach im wahrsten Sinn des Family, in der jeder sein Bestes gibt. Wortes begrenzt. Ich erhielt ja 2013 vom FCEM aus Im Oktober wurden aktuelle Zahlen des Women-onden Händen von Laura Frati Gucci den „Woman Board-Index veröffentlicht. Zu den 31 Aktiengesellschaften, die weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat Entrepreneur of the World Award 2013”. Ich freue eine Frau haben, gehört auch die Firma Sixt. Warum? mich darüber, Inspiration für andere Frauen zu sein. Regine Sixt: Frauen haben bei Sixt immer eine wichViele von uns müssen ja die Rolle als Mutter und Unternehmerin unter einen Hut bekommen – und das tige, aktive Rolle gespielt, angefangen bei Rosa Sixt, wichtigste war mir dabei immer, unseren Söhnen eine der Frau des Gründers, über Erika Sixt in der zweiten gute Mutter zu sein. Generation bis zu mir selbst in der dritten. Wir WER, WENN NICHT WIR? Sie wurden in diesem Herbst im Rahmen des Inhaben heute rund ein Drittel Frauen in FührungsDie Herzensangelegenheit ternationalen Wirtschaftsforums Baden-Baden positionen sowie insgesamt sogar eine Mehrheit von Unternehmerin Regine geehrt. Die Auszeichnung verlieh Ihnen der Frievon weiblichen Mitarbeiterinnen, wenn man das Sixt liegt in der Organisation densnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk. gesamte Unternehmen betrachtet. Frauen können „Tränchen trocknen“: Die Regine Sixt Kinderhilfe Was bedeutet Ihnen das? sich bei uns also wunderbar entfalten. Und wenn Stiftung geht einen konseRegine Sixt: Sehr viel, weil er ein wunderbarer ich mir dieses Bonmot erlauben darf: Alle unsere quenten Weg: Kindern in Not und Krankheit gibt sie neue Mensch ist, der zusammen mit Nelson Mandela Mitarbeiterinnen an den Countern sind ja in Lebensperspektiven, Beistand Weltgeschichte geschrieben hat. Er zeigt uns, was „Schlüsselpositionen“. Für mich ist die Leistung und Hoffnung. Mit der ihr Zivilcourage und Engagement bedeuten. Wir eines Menschen entscheidend, nicht das Geeigenen Tatkraft und Entschlossenheit baut Regine schlecht. Und von Quotenfrauen halte ich gar bräuchten auf dieser Welt noch viel mehr Menschen nichts. Denn ich will Geschlecht nicht vor Leistung Sixt mit ihrem Team seit dem wie ihn! Jeder kann von ihm lernen. Jahr 2000 ein Werk auf, das stellen. Haben Sie bei all Ihrem beruflichen und ehrenamtseinesgleichen sucht: In mehr als 40 Projekten in aller Welt lichen Engagement eigentlich noch Zeit für PrivaSie sind für Ihr besonders vielfältiges ehrenamtlikonnte „Tränchen trocknen“, tes? ches Engagement bekannt. Sehen Sie sich als Unwie das Motto der Stiftung ternehmerin auch in der sozialen Verantwortung? Regine Sixt: Das will und kann ich gar nicht heißt, die Lebenssituation tausender Kinder nachhaltig Regine Sixt: Ich engagiere mich in über 25 Kuvöllig trennen. Wenn es darum geht, Dinge zu beverbessern. In vier Bereichen wegen und etwas Großes aufzubauen, ist man ratorien in den Bereichen Charity, Kunst, Kultur, engagiert sich die Kinderhilfe Stiftung, entsprechend den rund um die Uhr dran. Aber um meine Akkus wieMedizin und Senioren. Wir haben unsere eigene Richtlinien der UN-Kinderder aufzuladen, zum Beispiel in meinen geliebten Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung zu einem zentrarechtskonvention: Gesundlen Pfeiler unserer Corporate Social Responsibility Tegernseer Bergen, dafür bleibt mir noch genüheit, Fürsorge, Bildung und Notfallhilfe. Regine Sixt über gend Zeit – die nehme ich mir einfach! Ich sammgemacht. Das gehört für mich als weltweit tätige ihre Stiftung: „Sicherlich, die le moderne Kunst, liebe klassische Musik und bin Unternehmerin ganz einfach mit dazu, mich vor Aufgabe ist übergroß. Aber zu Gast bei den großen Musikfestspielen der Ort zu engagieren – gerade für die Kleinsten in wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, können wir einen Welt. Doch die meiste Kraft hole ich aus meiner Krankheit und Armut, die sich aus eigener Kraft Unterschied machen. Wer, Familie, aus der Liebe zu meinem Mann und unnicht helfen können. Weltweit arbeiten unsere Mitwenn nicht wir? Und wann, wenn nicht jetzt?“ seren Kindern. ■ arbeiter ganz konkret an Projekten in ihren Län01 I 2014 Die Unternehmerin 19 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Medientraining WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Medientraining ■ ■ VdU-Aufsichtsratstraining Die Teilnehmerinnen des VdU-Seminars „Wahrnehmung von Mandaten in Aufsichtsgremien“ erwerben vertiefendes Fachwissen und trainieren professionelles Auftreten. Das Seminar bereitet die Teilnehmerinnen optimal auf die Übernahme von Mandaten in Aufsichtsräten und Beiräten vor. DAS GRUNDLAGENSEMINAR: Das dreitägige Seminarprogramm wird in gebündelter Form rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte und Spezifika, die für eine verantwortungsvolle Ausübung eines Mandates in einem Aufsichtsgremium notwendig sind, ebenso thematisieren wie Verhaltensweisen in außerordentlichen Situationen. Darüber hinaus beinhalten die Seminare ein Kommunikationsund Medientraining. Präsenz auf allen Kanälen Wie wichtig die Investition in Kommunikation ist, unterschätzen immer noch viele Unternehmen. Sie zu überzeugen, ist die Mission von Medientrainern Dr. Katrin Prüfig und ihrem Team. Ihre wichtigsten Argumente auf einen Blick „Kommunikation – das mache ich doch dauernd...“, sagt die eine Unternehmerin. „Da reicht mir die tägliche Praxis allemal...“, sagt die andere. Beides ist gut – aber nicht genug, um alle Potentiale von öffentlicher Kommunikation im unternehmerischen Alltag auszuschöpfen! Wirtschaftsthemen werden in der Öffentlichkeit immer wichtiger. Nie waren die Chancen gerade für kleine und mittelständische Unternehmen so gut, in Zeitung, Radio, Internet, Fernsehen, aber auch auf Messen und Podiumsdiskussionen Gehör zu finden. Warum es sich lohnt, diese Chance zu ergreifen? Weil die Unternehmen gleich mehrfach profitieren! VORTEIL 1: SIE SIND GUT - ZEIGEN SIE ES! Wenn Unternehmen bekannter sind und ihre Unternehmenskultur nach außen bringen, werden sie attraktiver für Kunden, Partner und mögliche Investoren. Nur wer sich zeigt, bleibt präsent! Deshalb sind Medienkontakte wichtig für die Imagepflege. Umgekehrt gilt: Die Redaktionen suchen immer interessante Themen. Die können unternehmensnah sein wie z.B. originelle Produkte, neue Trends, neue Wege der Mitarbeiterrekrutierung. Beispiel: Die Firma Schiekel-Präzisionssysteme wirbt erfolgreich 20 Die Unternehmerin 01 I 2014 junge Auszubildende in Spanien an. Interview mit dem Geschäftsführer auf tagesschau.de. Aber auch: Positionen zu aktuellen Debatten wie Frauenquote, Steuerpläne, Folgekosten von Gesetzen für Unternehmen. VORTEIL 3: IN GUTEN WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN… Es lohnt sich doppelt, einen entspannten Umgang mit Journalisten zu üben und in „guten Zeiten“ ein mediales Netzwerk aufzubauen. Die Chancen dafür sind denkbar günstig. Eine Einladung der Lokalpresse zu einem Jour Fixe wird gerne angenommen. Viele Bürger wollen, dass sich auch mittelständische Unternehmen zu wichtigen wirtschaftspolitischen oder branchenspezifischen Fragen äußern. Es lohnt sich – auch für „schlechte Zeiten“. Wenn die Krise da ist (Produktfehler, Entlassungen, Fehlentscheidungen), muss schnell reagiert werden. Dann ist es Gold wert, wenn der Draht zu den Medien gut und vertrauensvoll ist. FAZIT VORTEIL 2: GUTE KOMMUNIKATION LINDERT FACHKRÄFTEMANGEL Viele deutsche Mittelständler sind sehr erfolgreich, einige sogar Weltmarktführer. Aber sie sind auch sehr zurückhaltend in der Selbstdarstellung und deshalb in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Das kann langfristig ein Nachteil sein, wenn Fachkräfte angeworben werden sollen. Junge Leute bilden sich ihr Urteil stark über die sozialen Netzwerke. Auch wer bei Twitter, Facebook oder Xing interessant und auf Augenhöhe kommuniziert, sammelt wichtige Punkte im Wettstreit um die besten Köpfe. Darüber hinaus findet Imagebildung in erster Linie über regionale und überregionale Medien statt. Veröffentlichungen in der Fachpresse sind dagegen nur ein kleiner Baustein wirkungsvoller Medienpräsenz. Selbst Manager bilden sich ihre Meinung vor allem aus Berichten in der regionalen und überregionalen Presse. Trauen Sie sich! Reden Sie über Ihre Vorzüge als Arbeitgeber und die spannenden Facetten eines Berufsbildes. Vermitteln Sie auch Ihren Kunden über die Medien, wo Sie Vorreiter sind. Reden Sie mit den jetzigen und künftigen Mitarbeitern – auf allen Kommunikationswegen. Wirksam kommunizieren ■ auf allen Kanälen ist eine Kunst, aber keine Zauberei! DIE MEDIENTRAINER Dr. Katrin Prüfig und Rainer Mueller-Delin sind mit ihrem Team seit 2002 als Medien- und Kommunikationstrainer tätig - für internationale Konzerne und Dax-Unternehmen, aber auch für die mittelständische Wirtschaft sowie für Stiftungen und Institutionen. Sie bieten bundesweit Einzeltrainings und Gruppenworkshops an sowie strategische Beratung zum Thema Medienpräsenz, Pressearbeit und Krisenkommunikation. Ihre Arbeit basiert auf mehreren Jahrzehnten praktischer Erfahrung in den Medien sowie auf den neuesten Erkenntnissen der Kommunikations- und Hirnforschung. www.die-medientrainer.de Termin: 25. – 27.03.2015 in Berlin Referenten: Dr. Henning Hönsch (PwC), Martin Kaspar (PwC), Dr. Katrin Prüfig (Die Medientrainer), Rainer Müller-Delin (Die Medientrainer) Preis: 1.995,00 EUR (inkl. 19 % MwSt.) DAS AUFBAUSEMINAR: In einer Gruppe von maximal 20 Teilnehmerinnen lernen Sie mit Hilfe eines Brettspiels und anhand vieler Fallbeispiele die einzelnen Bestandteile von Jahres- und Konzernabschluss sowie deren Zusammenspiel kennen. Auch machen Sie sich mit den Grundlagen der Bilanzanalyse und den Stellschrauben für Bilanzpolitik vertraut, so dass Sie über das notwendige Grundverständnis zur Überwachung der Rechnungslegung als Aufsichtsratsmitglied verfügen. Termin: 09.03.2015 in Berlin Referenten: Dr. Henning Hönsch (PwC), Martin Kaspar (PwC) Preis: 595,00 EUR (inkl. 19 % MwSt.) Wenn Sie Interesse an unserem Seminarangebot haben kontaktieren Sie uns bitte unter: [email protected] 01 I 2014 Die Unternehmerin 21 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Psychologie WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Psychologie ■ ■ wie ein Perpetuum Mobile und füllt sich selbst. Die meisten Menschen sind tendenziell glücklich. Denn das Glück ist die Summe der guten Gefühle plus die kognitive Bewertung, wie befriedigend diese sind. Wichtig zu betonen ist, dass Glück selten unglaublich intensiv und ekstatisch, sondern eher mittelmäßig angenehm ist. Deshalb merken wir oft gar nicht, wie gut es uns geht. Es ist zu „normal“. MEHR LOB STATT KRITIK, BITTE! „Unternehmen legen den Fokus zu stark auf das Negative“ Die junge Wissenschaft der „Positiven Psychologie“ kann nicht nur einzelnen Menschen aus der Krise helfen, sondern auch Firmen zum Erfolg führen. Warum, erklärt die DiplomPsychologin Dr. Ilona Bürgel in ihrem folgenden Beitrag – wertvolle Glücksformeln inklusive Die Anforderungen in der Wirtschaft wachsen von Tag zu Tag. Neben öffentlicher Bewertung, Leistungsansprüchen und Zeitdruck steigen die Erwartungen der Kunden und Unternehmen, aber auch unsere eigenen, weiter und weiter. Wie können Sie dem gerecht werden, dabei sich selbst treu und gesund bleiben? Unsere Welt hat sich in eine individualisierte Wissensgesellschaft verwandelt. Nur wer gut für sich, seinen Körper und Geist sorgt, kann von den Chancen mehr profitieren als die Risiken kosten. Schon in den 1970er Jahren begann in den USA die „Wellnessbewegung“. Neben den neuen Körpergestaltungstrends widmete man sich auch dem eigenen Geist. Coaching und positives Denken erlebten eine Renaissance und wurden immer mehr Menschen zugänglich. Doch auch die wissenschaftlichen Orientierungen änderten sich. Widmete sich die Psychologie bislang schwerpunktmäßig der Erforschung und Heilung von psychischen Störungen und Symptomen, 22 Die Unternehmerin 01 I 2014 der Überwindung von Schwierigkeiten und Problemen, begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Beschäftigung mit den guten Gefühlen, mit Glück und Gesundheit. Als „Vater“ der Positiven Psychologie gilt Dr. Martin Seligmann, der diese im Jahr 2000 als wissenschaftliche Richtung etablierte. Vorsicht vor abfälligen, pessimistischen oder kränkenden Bemerkungen, sie wirken! So wie wir an der Tafel in Mathe versagt haben, wenn der Lehrer sich vorher über unsere mangelnden Fähigkeiten lustig gemacht hat oder Sportler unter Erfolgsdruck ihre Begabungen verlieren, ergeht es auch unseren Kollegen und Mitarbeitern, wenn wir an ihnen zweifeln. Dazu müssen wir nicht einmal aussprechen, was wir von ihnen halten. Der Gedanke reicht und wird vom so genannten Spiegelneuronensystem unseres Gegenübers unbewusst erfasst und übernommen. Es ist eine schlechte und teure Angewohnheit, dass sich Unternehmen bevorzugt mit Krisen und Gefahren befassen oder zu erwartende Probleme dramatisiert werden, schon bevor sie da sind. Ebenso dass Vorgesetzte häufiger kritisieren als loben und Mitarbeiter zu wenig Informationen haben und dann spekulieren oder über Abwesende lästern, kurzum dass der Fokus bei Negativem statt den Potentialen liegt. Es ist kontraproduktiv, weil alle unbewusst an der Erfüllung der Befürchtungen arbeiten. Drehen Sie den Spieß besser herum. Und wenn Ihnen grundloser Optimismus schwer fällt, dann suchen Sie nach guten Beispielen, sammeln Sie gute Nachrichten, beginnen Sie Teammeetings mit Erfolgen, suchen Sie die Chancen, Potentiale und Möglichkeiten. Wir sind Teil unserer Unternehmen und jeder kann anfangen, statt abzuwarten. BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG FÜR DAS GUTE GLÜCK IST DIE SUMME DER GUTEN GEFÜHLE Die Positive Psychologie ist dabei nicht einfach ein weiteres Hilfsmittel in der Werkzeugkiste des Selbstcoachings, sondern eine Haltung zum Leben und zur Arbeit. Sie hilft, das Beste aus einer Situation zu machen. Optimismus, Neugier, Lebensfreude erweitern die Perspektive und ermöglichen Wachstum. Glückliche Menschen nutzen und entwickeln ihre sozialen und persönlichen Ressourcen, sind kreativer, motivierter, hilfsbereiter, sozialer, energievoller. Glück ist An Dienstleistungsberufen wie Busfahrern und Stewardessen wurde gezeigt, dass das dauerhafte Leben gegen die eigenen Emotionen Stress auslöst. Es geht also um die bewusste Entscheidung, selbst etwas für sein Wohlbefinden zu tun. Sechs Schritte zum Ziel: 1. LASSEN SIE ES SICH GUT GEHEN Tun wir nicht länger so, als ob es uns gut geht, sondern sorgen wir ab sofort dafür, dass es tatsächlich stimmt. Wenn es uns körperlich und geistig gut geht, ist es viel leichter, den Blick für das Positive bei der Arbeit zu schärfen. Etwa 40 Prozent davon haben wir in der Hand. 2. NUTZEN SIE DIE 3:1-GESUNDHEITSFORMEL Auf einmal Ärgern darf und muss zum Ausgleich sozusagen drei Mal Freuen kommen. Dies klingt anstrengender als es ist, denn unser Leben ist ja voll von schönen Dingen, wir schätzen sie nur nicht. Der Effekt dieser Methode ist wissenschaftlich nachgewiesen. 3. ÜBERNEHMEN SIE DIE KONTROLLE IHRES GEHIRNS Die Phantasie macht Probleme gern größer, als sie in der Realität je waren. Wir wiederholen in endlosen Spiralen, was uns bedrückt. Bei Stress kommt es zum so genannten Tunnelblick: Wir sehen nicht mehr rechts noch links, sondern nur noch das, was uns stresst. Dies alles sind Automatismen bei der Arbeit unseres Gehirns und wir müssen aktiv gegensteuern, um ihnen nicht ausgeliefert zu sein. 4. LÄCHELN SIE ÖFTER Wer lächelt, lebt länger und hat seltener Herzkrankheiten. Lächeln mach glücklich, weil selbst ein unechtes Lächeln unserem Gehirn eine positive Nachricht sendet. Sie „infizieren“ damit gleichzeitig Ihre Mitmenschen, was auch dafür sorgt, dass Sie selbst sich wohler fühlen. Mit Lächeln kann sogar eine unangenehme Aufgabe angenehmer werden. 5. LERNEN SIE REALISTISCHES POSITIVES DENKEN Beide Seiten der Medaille zu sehen, ist die Lösung. Es geht nicht um entweder gut oder schlecht, sondern die Integration beider Seiten. Sehen Sie die Realität und machen Sie optimistisch das Beste daraus. Das kann heißen, sich nicht länger mit einem Problem zu befassen, wenn wir sowieso keinen Einfluss darauf haben. Es kann heißen, zumindest die negativen und positiven Aspekte zu sehen. 6. BLEIBEN SIE DRAN Leider kann ich Ihnen nicht versprechen, dass Sie es nach der Lektüre dieses Artikels, einem Seminar oder einem Jahr Praxis „geschafft“ haben. Wir müssen uns täglich in zig Situationen entscheiden, mit welchem Blick wir das Leben sehen. Die gute Nachricht ist, dass es durch regelmäßige Anwendung immer leichter wird. Je öfter wir Gutes erleben, umso einfacher ■ wird es außerdem, es zu finden. 01 I 2014 ZUR PERSON Dr. Ilona Bürgel ist Diplom-Psychologin und Expertin für Wohlbefinden und Ressourcenmanagement. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, aufzuzeigen, wie der Spagat zwischen Lust auf Leistung und dem Erhalt der eigenen Ressourcen in der Arbeitswelt von heute gelingen kann. Nach 15 Jahren in Führungspositionen der freien Wirtschaft ist sie heute erfolgreiche Speakerin, Beraterin, Autorin und Kolumnistin. In ihrem neuen Buch „Die Kunst, die Arbeit zu genießen“ zeigt sie Strategien für Erfolg und mehr Lebensfreude im Job. Ilona Bürgel lebt und arbeitet in Dresden und Aarhus (DK). Sie ist Mitglied im VdU-Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt, im Regionalkreis Dresden Die Unternehmerin 23 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Inklusion WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Gründerinnen ■ ■ Wo Inklusion vorbildlich funktioniert Bundesminister Sigmar Gabriel inmitten von Unternehmerinnen Respekt, Hilfsbereitschaft und Offenheit gegenüber Behinderten: In einigen Betrieben ist das gelebte Wirklichkeit. Viele hätten den „Hamburger Inklusionspreis“ verdient – zwei Unternehmen und zwei Einzelpersonen haben ihn 2014 bekommen © BMWi/Susanne Eriksson Nur jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau ins Leben gerufen. Diese Quote zu verbessern, ist das Ziel von „Frauen unternehmen“, einer neuen Initiative der Bundesregierung. Viele der Unterstützerinnen sind VdU-Mitglieder Kristina Tröger, Melanie Dabelstein, Senator Detlef Scheele (v.l.n.r.) Alle zwei Jahre verleiht die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration den Hamburger Inklusionspreis an ausgewählte Einzelpersonen und Unternehmen. Die Zielsetzungen dieses Preises sind umfangreich: So sollen die Ausbildung junger Menschen mit Behinderung und anschließende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gefördert werden. Ebenso ist die Neueinstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen entsprechend ihrer Qualifikation, ihres persönlichen Leistungsvermögens, ihrer beruflichen Flexibilität und Erfahrung eine weitere Zielsetzung. Eine wichtige Förderung ist eine Unternehmensphilosophie, die sich, neben den Zielen und Strategien des Unternehmens oder Betriebes, an Respekt, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Vertrauen orientiert. Durchgeführt wird dieser Preis von Ingrid Körner, der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen. Lange im Vorfeld bewarben sich viele Unternehmen und Einzelpersonen für den Preis. Die Bewerbungen wurden von einer Findungskommission gesichtet und für die Jury vorselektiert. Mitglied der Jury ist neben anderen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, wie z. B der Standortchef von Airbus, Dr. Georg Mecke, und die Präsidentin des Arbeitsgerichtes, Eveline von Hoffmann, auch Kristina Tröger, VdU-Landesverbandsvorsitzende Hamburg/Schleswig-Holstein. Die Jury kam schnell überein, dass eigentlich jedes Unternehmen, das sich beworben hat, die24 Die Unternehmerin 01 I 2014 sen Preis verdient hätte. In mehr als fünf Stunden Jurysitzung wurden dann zwei Unternehmen und zwei Personen für die Lebenswerkauszeichnung gefunden. Bei der feierlichen Verleihung im Festsaal des Rathauses und nach einem Grußwort von Detlef Scheele, Senator für Arbeit, Soziales und Integration, wurden unter der Leitung von Ingrid Körner vor rund 250 Gästen dann Volker Habermehl, der seit 15 Jahren jungen Menschen in der Berufsvorbereitung Praktikumsplätze anbietet, und Johanna Waßmuth, die ihr ganzes Leben lang Menschen mit Behinderung selbstverständlich im Pflegedienst einbezog, für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Laudatio für Melanie Dabelstein hielt Kristina Tröger. Melanie Dabelstein hat als Kind einer gehörlosen Mutter und eines schwerhörigen Vaters mit 23 Jahren das Unternehmen für Autopflege „Fahrzeugrein“ gegründet und beschäftigt seit 15 Jahren gehörlose Mitarbeiter. Sie selbst beherrscht die Gebärdensprache und setzt sich weit über das normale Maß für ihre Mitarbeiter ein. Auf ihrer Homepage weist sie darauf hin, dass einige Teammitglieder eine Hörbehinderung haben. Viele Kunden haben sogar das Wort „Danke“ schon in Gebärdensprache gelernt. Es war ein emotionaler und unvergesslicher Moment für Melanie Dabelstein, Kristina Tröger und das gesamte Auditorium. Das zweite Unternehmen wurde mit einer Laudatio von Sönke Fock, Vorsitzender der Agentur für Arbeit in Hamburg, ausgezeichne. Der Preis ging an das Hotel Baseler Hof, das aus jahrzehntelanger Tradition ganz selbstverständlich behinderte Menschen beschäftigt. Der Hamburger Inklusionspreis soll andere Unternehmen ermutigen, behinderte Mitarbeiter zu schätzen und Berührungsängste bei Neueinstellungen abbauen. Die gesellschaftliche Notwendigkeit unterstreicht dieser Preis und fördert maßgeblich ■ diese Idee. „Deutschland braucht die Kreativität von Gründerinnen“ Claudia Gläser, Geschäftsführende Gesellschafterin der Gläser GmbH Jasmin Arbabian-Vogel, Geschäftsführerin Interkultureller Sozialdienst GmbH Sabine Stengel, Innovationsmanagerin (Die „Ideenretterin“) „Jungen Gründerinnen rate ich, einerseits die Daten, Zahlen und Fakten gut zusammenzutragen, aber andererseits auch mit Herz, Freude und Verstand an die Sache heranzugehen. Ob Unternehmertum das Richtige für einen ist, weiß man oft erst, nachdem man den Sprung gewagt hat. Von daher kann ich nur sagen: ,spring!‘“ „An die Idee zu glauben, ist eine Sache. Ich rate aber jungen Gründerinnen, vor allem an sich selbst zu glauben und die Überzeugung zu haben: ‚Ich kann das und ich schaff das auch.‘“ „Ich habe mich als Vorbild-Unternehmerin beworben, weil ich meine Begeisterung für all das, was uns die Selbstständigkeit bietet, mit jungen Frauen teilen möchte. Ich will Mut machen, auch unbekannte Wege zu gehen. Da draußen wartet eine Welt mit völlig neuen Chancen darauf, von uns entdeckt zu werden. Nutzen wir sie!“ 180 Vorbild-Unternehmerinnen engagieren sich in der Initiative „Frauen unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Viele von ihnen sind Mitglied im VdU. Am 29. Oktober 2014 gab Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, in Berlin den Startschuss für die Initiative. Im Podiumsgespräch mit dem Minister vertraten zwei der ausgewählten Vorbild-Unternehmerinnen den VdU: Claudia Gläser, VdU-Vizepräsidentin, und Jasmin Arbabian-Vogel, Vorsitzende des VdU-Landesverbands Niedersachsen. Der Tag stand, wie die gesamte Initiative, unter dem Motto, Frauen zu mehr Gründungen zu motivieren, Frauen ein greifbares Vorbild für weibliches Unternehmertum zu bieten und damit auch die Gründungslandschaft in Deutschland ein Stückchen weiblicher zu machen. Umrahmt von beeindruckenden Unternehmerinnen, warb Minister Gabriel für mehr Existenzgründungen und mehr Unternehmertum von Frauen. „Deutschland braucht die Kreativität und den Gestaltungswillen von Gründerinnen und Unternehmerinnen.“ Derzeit wird nur knapp jedes dritte Unternehmen von einer Frau gegründet, hier gibt es also noch ‚viel Luft nach oben‘“, so der Minister. Gemeinsam mit dieser lebendigen und vielfältigen Gruppe von Unternehmertum möchte die Initiative Frauen zur Selbstständigkeit ermutigen und ein modernes Bild von Unternehmer(innen)tum zeichnen, Unternehmerinnen zum Anfassen vorstellen. Diese Botschaft leben die ausgewählten Unternehmerinnen und tragen ■ sie ab sofort in die Welt. Mehr über die Initiative unter: www.existenzgruenderinnen.de 01 I 2014 Die Unternehmerin 25 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Bürokratieabbau WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Bürokratieabbau ■ ■ Entlastung in Sicht! NACHGEFRAGT BEI Ein Jahr nach der Bundestagswahl ist die Regierung in der Pflicht, ihr Versprechen vom Bürokratieabbau einzulösen. Während eine VdU-Umfrage die Dringlichkeit unterstreicht, kündigt der CDU Bundestagsabgeordnete Helmut Nowak einige Verbesserungen an Es war eine der wichtigsten mittelstandspolitischen Zusagen im Koalitionsvertrag: Die Belastung durch bürokratische Vorgaben für die deutschen Unternehmen zu senken. Aber in ihrem ersten Jahr hat die Große Koalition vor allem verteilungspolitische Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist die Bundesregierung im Wort, dem angekündigten Bürokratieabbau endlich die politische Umsetzung folgen zu lassen. Die Vorschläge der Wirtschaftsverbände liegen auf dem Tisch: Für den VdU hat die Wirt26 Die Unternehmerin 01 I 2014 schaftskommission eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Heike Schneider-Jenchen eingerichtet und in einer Mitgliederumfrage gezielt ermittelt, in welchen Bereichen die Bürokratiekostenbelastung für die deutschen Unternehmerinnen besonders hoch ist und wo sie den dringendsten Reformbedarf sehen. Zentrales Ergebnis: Eine Verringerung der Kosten durch den Abbau bürokratischer Vorschriften steht für die deutschen Unternehmerinnen an oberster Stelle. 94 Prozent unterstützen die Forderung nach einem Bürokratieabbauziel © Deutscher Bundestag, Achim Melde HELMUT NOWAK , CDU-Bundestagsabgeordneter, Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag von 25 Prozent. Mit besonderem Nachdruck fordern die Unternehmerinnen außerdem eine Verschlankung und Vereinheitlichung im Arbeits- und Steuerrecht, da die Vielzahl und Komplexität der Einzelregelungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen kaum zu evaluieren ist. Knapp 90 Prozent der VdU-Mitglieder fordern eine deutliche Reduzierung der Statistik- und Informationspflichten für Unternehmen, die viel Zeit und Personal binden, sowie ihre Begrenzung auf eine Maximalzahl pro Jahr und Unternehmen. Für deutlich mehr als die Hälfte der Antwortenden ist dies sogar sehr wichtig. Unter den konkreten Verbesserungsvorschlägen sticht die Abschaffung der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge hervor, der die überwältigende Mehrheit der Unternehmerinnen höchste Priorität einräumt. Mit besonderer Dringlichkeit fordern die Unternehmerinnen auch eine Verkürzung der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen, Verfahrensverbesserungen für Betriebsprüfungen ebenso wie für den Beitragseinzug zu den Sozialversicherungen sowie die Einführung eines Rechts auf verbindliche Auskünfte von Finanzamt und Sozialversicherungsträgern. Im Zusammenwirken mit anderen Wirtschaftsverbänden und in engerer Vernetzung mit dem Normenkontrollrat setzt sich der VdU für eine spürbare Entlastung der Wirtschaft ein und hat die Reformvorschläge der Unternehmerinnen in eine parlamentarische Initiative eingebracht, die sich den Abbau bürokratischer Belastungen zum Ziel gesetzt hat. Zum Stand der politischen Umsetzung befragte Die Unternehmerin den CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Nowak, der als Vorsitzender der entsprechenden Arbeitsgruppe des Parlamentskreises Mittelstand die Federführung in Sachen ■ Bürokratieabbau übernommen hat. Die Unternehmerin: Sie sind in dieser Legislaturperiode neuer Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bürokratieabbau beim Parlamentskreis Mittelstand. Welches sind Ihre wichtigsten Zielsetzungen in dieser Funktion? Helmut Nowak: Bürokratieabbau nachhaltig zu verfolgen und gleichzeitig den Aufwuchs neuer Bürokratie weitgehend zu verhindern. Der Wirtschaftsflügel der Union hat angekündigt, die Bundesregierung in Sachen Bürokratieabbau „in die Pflicht zu nehmen“. Welche konkreten Reformvorhaben gehen Sie an? Helmut Nowak: One-in One-out* mit begleitender Erfolgskontrolle, Vereinfachung des Umsatzsteuerrechts, Erleichterungen für Neugründer, Anhebung der Grenze für die Abschreibung geringfügiger Wirtschaftsgüter, Vereinfachung der Dokumentationspflichten, stärkere Nutzung vorhandener Daten. Wie schätzen Sie die politischen Erfolgsaussichten für eine mehr mittelstandsorientierte Politik in der Großen Koalition ein? Helmut Nowak: Positiv, da große Übereinstimmungen bei vielen Themen, die sich auch aus dem Bürokratieabbau ergeben, zwischen CDU/CSU und SPD vorhanden sind. Mit welchen konkreten Entlastungen können die Unternehmen rechnen? Helmut Nowak: Mit einer Verbesserung der Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter von derzeit 400 Euro auf über 800 Euro, einer Verringerung und Vereinfachung von Dokumentationspflichten, Erleichterungen bei Neugründungen und einer Anhebung der Grenzen für die Buchführungspflicht. Eine Auswertung der Umfrageergebnisse finden Sie auf der VdU-Homepage www.vdu.de *Gesetzgebungsregel, wonach für jedes neue Gesetz ein altes abgeschafft werden soll, um die wachsende ■ Regelungsflut zu begrenzen. 01 I 2014 Die Unternehmerin 27 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauen an die Spitze WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Kolumne ■ ■ „Gemischte Führungsteams bringen bessere Ergebnisse“ Seit zwei Jahren arbeitet ein Team um Senatorin Jana Schiedek intensiv mit Hamburger Unternehmen an dem Projekt „Mit Frauen an die Spitze“. Zeit für eine Zwischenbilanz Welche Erkenntnisse konnten die teilnehmenden Firmen aus dem Projekt gewinnen? Wie hat sich ihre Sichtweise auf die Perspektiven für Frauen in Führungspositionen verändert? Schon in ihrer Begrüßung lobte Senatorin Jana Schiedek, Präsidentin der Behörde für Justiz und Gleichstellung, vor den rund 100 geladenen Unternehmern und Unternehmerinnen, Geschäftsführer/-innen und Personalverantwortlichen den Gewinn des Projektes: Erfolgreich konnten Erfahrungen der beteiligten Unternehmen geteilt werden und die Thematik „Mehr Frauen an die Spitze“ ein Stück mehr im öffentlichen Bewusstsein in Hamburg verankert werden. Kristina Tröger, Vorsitzende des VdU-Landesverbands Hamburg/Schleswig-Holstein, hielt als Task Force-Mitglied die Keynote und erklärte, warum sie sich das Thema „Mehr Frauen in Führungspositionen“ auf die Agenda gesetzt habe und mit welchen konkreten Maßnahmen sie an der Umsetzung und Nachhaltigkeit arbeite. Grund für die immer noch vorherrschende Unterpräsenz der Frauen in Führungspositionen seien vor allem die Barrieren in den Köpfen. Denn Mädchen seien so gut gebildet wie nie, erreichten häufig sogar höhere Bildungsabschlüsse als ihre männlichen Kommilitonen und auch in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe man Fortschritte gemacht. Die Rahmenbedingungen seien also weitestgehend geschaffen. Um Frauen in die Führungsebene zu bringen, sei ein Umdenken der Personalverantwortlichen nötig. Man müsse die Vorstellung verabschieden, erfolgreiche Karrieren seien nur in stromlinienförmigen Vollzeitbeschäftigungen möglich. Stattdessen könne man die Fähigkeiten der Frauen gewinn- und erfolgsbringend einsetzen. So könne man die Wettbewerbsorientierung durch Teamfähigkeit bereichern, die Durchsetzungsbereitschaft durch Kommunikationsfähigkeit perfektionieren und die Hierarchie durch das weibliche Einfühlungsvermögen menschlicher gestalten. Kristina Tröger geht es um die Zusammenarbeit von Frauen und Männern am Erfolg des Unternehmens. Der 28 Die Unternehmerin 01 I 2014 Hansjörg Lüttke (KWB), Dr. Susanne Dreas (Projektleiterin), Senatorin Jana Schiedek, Kristina Tröger (v.l.n.r.) synergetische Gewinn gemischt besetzter Teams erbringe auch nachweislich bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse. Angesichts des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Rückgangs der Erwerbstätigen sei es umso wichtiger, alle Potenziale der Gesellschaft auszuschöpfen. Unternehmerische Personalpolitik müsse zukünftig angebotsorientiert sein, flexibel und innovativ. Sie müsse aktiv fragen „Was müsste anders sein, damit Frauen bei uns Karriere machen wollen?“ In der Unternehmenskultur solle die Unterschiedlichkeit unter den Mitarbeitern in ihren Denkmustern, Erfahrungen und persönlichen Fähigkeiten anstelle der Gleichförmigkeit wertgeschätzt werden. Am Ende ihrer Rede erklärte Kristina Tröger, dass es jetzt höchste Zeit sei, personalpolitisch umzudenken und den Schwierigkeiten der demografischen Entwicklung mit Ideenreichtum und Flexibilität zu begegnen. Als Teilnehmer des Projektes berichteten Vertreter/-innen von LichtBlick und ARISTO Graphic Systeme eindrucksvoll über ihre Erfahrungen. Außerdem haben u. a. an der Taskforce mitgearbeitet: Michael Thomas Fröhlich (Hauptgeschäftsführer, UVNord – Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.), Leif Lümkemann (Geschäftsführer Personal, British American Tobacco Germany GmbH) Dr. Roland Knieler (Geschäftsführer, BODE Chemie GmbH), und Prof. Dr. Daniela Rastetter (Professorin für Personal Organisation und Gender Studies, Universität Hamburg). ■ Kaltstellen? Seit die ersten US-Unternehmen anbieten, Eizellen ihrer Mitarbeiterinnen einfrieren zu lassen, erhitzt „social freezing“ die Gemüter. Ein Kommentar von VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr Nichts gegen Familienplanung. Frauen und Männer können und sollen selbst entscheiden, ob und wann sie Nachwuchs haben und welche Angebote der Fortpflanzungsmedizin sie nutzen. Der Fortschritt in der Medizintechnik macht heute möglich, was früher undenkbar war. Vor mehr als 50 Jahren hat eine kleine Tablette die Familienplanung revolutioniert. Heute ist das Einfrieren ihrer Eizellen vor allem für gut ausgebildete Frauen eine immer interessantere Option. Vielleicht gehören Kryokonservierung und künstliche Befruchtung schon in wenigen Jahren zu unserem Alltag wie die Pille heute. Zwei amerikanische TOP-Unternehmen haben jetzt mit einem besonderen Angebot für Schlagzeilen gesorgt: Sie wollen für ihre Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren der Eizellen übernehmen. Prompt schlug dieses Thema bei uns in Deutschland große Wellen: Ob unsere Unternehmen da nicht mitziehen müssten, wurden auch wir gefragt. Klare Antwort: Das ist nicht unser Thema. Natürlich haben auch die Unternehmen ihren Anteil an der Verantwortung, damit die Vereinbarkeit von Familie und Karriere für Eltern gut lebbar ist. Arbeitgeber sind gefragt, wenn Flexibilität nötig ist, Stichworte: Homeoffice, Jobsharing, Zeitkonten etc. nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter – vieles gehört längst zum Alltag moderner Unternehmer, wie übrigens auch bei den beiden Firmen in den USA. Da braucht es kein Eizellen-Tiefkühlfach beim Arbeitgeber. Denn was so fortschrittlich daher kommt, setzt in Wahrheit falsche Prioritäten. Schon der Name ist Programm: „Social freezing“ heißt wörtlich gesellschaftliches Einfrieren. Fragt sich nur, wer oder was hier kaltgestellt wird – ich fürchte, es ist mehr als nur die Eizelle. Nicht die Frauen müssen sich und ihre biologische Disposition anpassen – die Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit müssen weiter verbessert werden. Wir wollen für Frauen doch keine Karriere auf der Warmhalteplatte, bis der Wunsch nach Familiengründung realisiert wird. Ist es nicht tatschlich eher so, dass man sich in seinen Dreißigern die Grundlage für eine Karriere erarbeitet? Männer übrigens genauso wie Frauen, die jugendlichen Durchstarter sind die absolute Ausnahme. Nach meiner Erfahrung stehen viele erst mit 40+ vor dem entscheidenden Sprung – und was dann in Sachen Kinderwunsch? Aber denken wir auch einmal vom Ende her: Stehen Frauen, die sich erst nach ihrem 40. Geburtstag für ein Kind entscheiden, denn in Sachen Vereinbarkeit besser da? Sicher, sie haben in der Regel mehr Kapital zur Verfügung als zehn oder fünfzehn Jahre zuvor. Aber unter Karrieregesichtspunkten stellen sich für sie genau dieselben Fragen. Und es sind doch diese Bedingungen, unter denen die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf heute gelebt wird, an denen wir seit vielen Jahren arbeiten und die wir weiter verbessern müssen. Hierbei sind natürlich nicht nur die Arbeitgeber gefragt: Politik und Gesellschaft sind genauso in der Pflicht. Denn wichtig ist: Das Setting muss passen. Ob Kinderwunsch mit 25, 35 oder mit 40 – Frauen sollten unabhängig davon Karriere machen können. ■ „Arbeitgeber sind gefragt, wenn Flexibilität nötig ist, Stichworte: Homeoffice, Jobsharing, Zeitkonten“ 01 I 2014 Die Unternehmerin 29 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauengipfel WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauengipfel ■ ■ VdU-Vizepräsidentin Claudia Gläser (Dritte von links in der vorderen Reihe) brachte ihre Expertise beim Frauengipfel ein Foto: Bundesregierung / Denzel Es ist ein emotionales Thema, es geht um Macht, es geht um gesellschaftspolitische Fragen und um nicht weniger als einen Kulturwandel Frauengipfel mit der Kanzlerin Auch in diesem Jahr traf sich Angela Merkel wieder mit 100 weiblichen Führungskräften. Eines der Hauptthemen: der Dauerbrenner Frauenquote, zu dem VdU-Vizepräsidentin Claudia Gläser maßgeblich beitragen konnte 30 Die Unternehmerin 01 I 2014 Ein Erfolgsmodell ging in die zweite Runde: Am 15. Oktober 2014 lud die Bundeskanzlerin zum zweiten Mal führende Unternehmerinnen zum Austausch ins Kanzleramt ein. Als Repräsentantin für den VdU war Verbands-Vizepräsidentin Claudia Gläser dabei – wie bereits 2013. „Diesmal war alles schon deutlich konkreter“, so ihr zufriedenes Fazit. In Bezug auf die Quote machte die Bundeskanzlerin klar: „Ab 2016 gibt es kein Wenn und Aber mehr!“ Claudia Gläser berichtet weiter über den Frauengipfel: „Ein hochinteressantes Forum, das Bewegung bringt.“ Ihre unternehmerische Sicht habe sie insbesondere in die Diskussion um die Frauenquote einbringen können. Sie votiere zwar für eine Aufsichtsratsquote, aber gegen verbindliche Vorgaben in Vorstand und Management: „Als Vorstandsmitglied im Verband deutscher Unternehmerinnen sehe ich das ein bisschen differenzierter als viele weibliche Führungskräfte, denn wir dürfen dem Mittelstand nicht seine unternehmerische Freiheit nehmen.“ UND SIE KOMMT, DIE QUOTE Das hat der Koalitionsausschuss am 25. November 2014 beschlossen. Seit Jahren engagiert sich der VdU für mehr Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft – mit einem eigenen Projekt, um Frauen für die Mandatsübernahme in Aufsichtsgremien vorzubereiten, aber auch im Rahmen der überfraktionellen Initiative „Berliner Erklärung“. Dieses Bündnis aus Frauenverbänden und Politikerinnen wurde 2011 gegründet, um der Diskussion um die Frauenquote mehr mediale Öffentlichkeit zu verschaffen und mit einer Stimme den Druck auf die politischen Entscheider zu erhöhen. Im November 2014 ging die Berliner Erklärung erneut in die Offensive: In einem Offenen Brief an die Bundesregierung bezogen Verbände und Politikerinnen klar und deutlich Stellung: Es darf keine weitere Verzögerung der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Frauenquote geben! Die hitzig geführte Debatte um die Einführung der Quote hat in Spitzenzeiten zu unsäglichen Stilblüten geführt: Frauen seien „eine Belastung für die Wirtschaft“, war da zu lesen oder auch zu vernehmen, die Familienministerin solle „nicht so weinerlich“ sein. Was deutlich wird: Es ist ein emotionales Thema, es geht um Macht, es geht um gesellschaftspolitische Fragen und um nicht weniger als einen Kulturwandel. VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr forderte im Namen der Berliner Erklärung in einem gesonderten Anschreiben alle Abgeordneten der Koalitionsfraktionen im Vorfeld der Sitzung im Koalitionsausschuss noch einmal auf, die Einführung der Quote nicht länger zu vertagen. Der VdU hat sich hierfür seit Jahren in vorderster Reihe eingesetzt. Die Quote ist für uns nur Ultima Ratio, um die Präsenz von Frauen in den Spitzengremien der Wirtschaft endlich maßgeblich zu verbessern. Doch neben dieser Initialzündung in den Aufsichtsgremien müssen Maßnahmen zu besserer Vereinbarkeit und Karriereförderung in den Unternehmen diese Entwicklung flankieren. Ohne Kulturwandel nützt uns die Quote nichts. „Für uns als Unternehmerinnen ist es wichtig, dass die Quote auf die Aufsichtsgremien beschränkt bleibt. Für die Vorstände und Managementpositionen befürworten wir freiwillige und selbstgesetzte Vorgaben der Unternehmen. Eine gesetzliche Vorgabe für diese Positionen hätten wir als Eingriff in die unternehmerische Freiheit gewertet. Insofern bin ich mit dem Gesetzentwurf in der jetzigen Form sehr zufrieden“, sagt VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr. „Genauso haben wir es auch im Rahmen der Verbändeanhörung in der offiziellen Stellungnahme des VdU an das Bundesjustiz- und das Bundesfamilienministerium betont.“ ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 31 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Aufsichtsgremien KLEINANZEIGEN ■ Kleinanzeigen Unternehmerinnen präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen Kurs auf die 30 Prozent Das VdU-Projekt für mehr Frauen in Aufsichtsgremien trägt Früchte. Insgesamt ist Deutschland aber von der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Zielmarke weit entfernt. Der Ruf nach einer verbindlichen Quote war auf dem Netzwerktreffen in Frankfurt deutlich Die Zahl der Frauen an der Spitze deutscher Konzerne ist weiterhin überschaubar. Unter den DAX30-Unternehmen finden sich nur 10 Frauen in Vorstandspositionen und mit aktuell 10 Prozent Frauen auf der Aktionärsseite der Aufsichtsräte sind die Deutschen von den angestrebten 30 Prozent noch ein ordentliches Stück entfernt. Mit dem Projekt „Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien“ hat der VdU seit dem Start in 2011 nicht nur über 200 Frauen für Mandate vorbereitet oder Mandatsträgerinnen geschult, sondern auch ein Netzwerk begleitet, das nun CLAUDIA GLÄSER IN SONAX-BEIRAT BERUFEN VdU-Vizepräsidentin Claudia Gläser wurde unlängst in den Beirat der SONAX GmbH berufen. Die Geschäftsführende Gesellschafterin der Gläser GmbH wird zukünftig den Hersteller für Qualitätsprodukte zur Autopflege als Beiratsmitglied unterstützen. Der VdU freut sich über die erfolgreiche Vermittlung. IMPRESSUM Die Unternehmerin Zeitschrift des Verbands deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Herausgeber: Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Glinkastr. 32, 10117 Berlin Telefon: 030 2005919-0 Telefax: 030 200591920-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdu.de 32 Die Unternehmerin 01 I 2014 dank seiner Lebendigkeit und Stärke Früchte trägt. Auf dem diesjährigen Netzwerktreffen am 17. November bei PwC in Frankfurt haben einige dieser Spitzenfrauen ihre regionalen Aktivitäten vorgestellt. Der Austausch von Informationen, die Weitergabe von Wissen und auch die Vermittlung von Mandaten stehen im Mittelpunkt der regionalen Treffen, und genauso war es auch bei der gut besuchten Veranstaltung in Frankfurt. Dass die Einführung der Geschlechterquote und damit die Umsetzung des Koalitionsvertrages überfällig ist, unterstrichen die Vertreterinnen anderer Organisationen auf dem Podium. Für FidAR sprach Elke Benning-Rohnke, Prof. Dr. Elke Theobald stellte die Initiative „Spitzenfrauen in Baden-Württemberg“ vor und Beate Rosenthal-Meseck vertrat „Generation CEO“. Aus Großbritannien war Elin Hurvenes vom „Professional Boards Forum“ angereist. Die Norwegerin stellte den Erfolg mit und ohne Quote in beiden Ländern vor. Gisela Maria Freisinger vom manager magazin forderte die Teilnehmerinnen auf, mehr aktive Pressearbeit zu machen. „Frauen müssen sich ■ auch selbst ins Spiel bringen“. Erscheinungsweise: 2 x jährlich Verbreitete Auflage: 4 500 ISSN: 0938-3875 Redaktion: Julia Weisberg, Claudia Große-Leege (V.i.S.d.P.) und die Unternehmerinnen im VdU Redaktionelle Begleitung: Nicole Ehlert Gestaltung: Almut Moritz Druck: NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG Schillerstraße 2, 29378 Wittingen Soweit nicht anders angegeben, sind die Texte der Länderseiten im Namen der Landesverbandsvorsitzenden erstellt. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Rezensionsexemplare wird keine Haftung übernommen. Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden die Bilder von den Autoren zur Verfügung gestellt oder stammen aus dem VdU-Bildarchiv. Ihre (zukünftigen) Fachkräfte Business Storytelling waren einmal Schüler, Studierende, Auszubildende. Als „Bildungsanwalt“ widme ich mich dem Nachwuchs, unterstütze mit Bildungsberatung, Rechtsberatung, auch mit Prozessführung. Die Unternehmerin kann meine Erfahrung mit dem Nachwuchs (ihren künftigen Fachkräften) nutzen. Untermauern Sie Ihre Botschaften mit einer Business Story. Gutes Business Storytelling ist kein Geheimnis, sondern eine Methode, die bestimmten Regeln folgt. Erweitern Sie Ihr Kommunikationspotential. Es geht dabei nicht um Perfection – es geht um Connection. Sibylle Schwarz Rechtsanwältin Bildungsberatung Rechtsberatung Prozessführung www.bildungs-anwalt.de Andrea Heckelmann – Coaching – Training - Beratung Theresienhöhe 28 80339 München www.changestory.de Kompetenz, Leidenschaft, Individualität Strategien für Ihr Unternehmen Internationale Managementberatung mit Fokus auf Industrie, Technik und Gesundheitswesen. Exklusiver Partner für Personalbedarfe und Personalentwicklung. BERATEN ▪ BESETZEN ▪ BEGLEITEN Jördis Jung Geschäftsführerin | Amblank Jung GmbH [email protected] | 040 68875840 www.amblank-jung.de VdU kooperiert mit DFK Der Verband deutscher Unternehmerinnen hat mit dem Frauennetzwerk des Verbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE (DFK) einen neuen Kooperationspartner. Mitglieder des VdU erhalten einen Rabatt i.H.v. 8 % auf den Seminarpreis für Nichtmitglieder. https://www.die-fuehrungskraefte.de/leistungen/seminare 05.03.2015 in Essen: Stimme wirkt – Immer! – Intensiv-Seminar mit Nadja van Uelft 10.03.2015 in Essen: Schlagfertigkeit im täglichen Geschäftsleben – Kommunikation und Boxsport haben mehr gemeinsam als man denkt! mit Norbert Burzlaff Gezielt geplante Kommunikation, die Ihre unternehmerische Vision trägt und die Marke entwickelt – das ist die Stärke von Nina Deutschmann Kommunikation. Alle Kommunikationskanäle werden von uns einbezogen, um Ihre Kunden, Mitarbeiter, Partner und Multiplikatoren zu inspirieren. Deutschmann Kommunikation – Fon: 040 38677360 Mail: [email protected] www.deutschmann-kommunikation.de Werben Sie hier! Mit einer Kleinanzeige erreichen Sie die Unternehmerinnen im VdU, unsere Gäste und Vernetzungspartner direkt und unmittelbar. Stellen Sie hier in der nächsten Ausgabe Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung vor. Wir beraten Sie gern: Kontakt: Julia Weisberg, 030 2005919-15, [email protected] Foto Titel: shutterstock_Radu Razvan 01 I 2014 Die Unternehmerin 33 AUS DEM VERBAND Mentoring WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Lifestyle ■ ■ Motivation trifft Erfahrung Jungunternehmerinnen fehlt vor allem eines: Wissen aus langjähriger Praxis. Genau das geben die Mentorinnen im Rahmen des TWIN-Programms der Käte Ahlmann Stiftung großzügig weiter. Zwei aktuelle Erfolgsgeschichten Unternehmerinnen gründen anders und sie führen anders – und das sehr erfolgreich! In „Kooperation statt Konkurrenz“ geben sie ihr Wissen an Jungunternehmerinnen weiter – ein wunderbares Angebot der Käte Ahlmann Stiftung, das ich sehr gerne wahrgenommen habe. Ich freue mich, mit meiner Mentorin Regina Raubusch auch weiterhin in ■ Kontakt zu sein. BLAUE STUNDE: Clutch aus Kalbsleder von Coccinelle, um 199 Euro ROSIGE ZEITEN: LIEBLINGS-DUFT: Tuch aus Seide und Wolle von Balenciaga, über mytheresa.com, um 395 Euro „Féminin Pluriel“ von Maison Francis Kurkdjian Paris, 70 ml, um 135 Euro LIGHT PINK: Anke Feierabend, Licht im Meer des Vergessens – Interaktiver Musikunterricht für Menschen mit Demenz www.ankefeierabend.de Anke Feierabend Regina Raubusch TEINT-VEREDLER: „Sheer and Perfect Compact Foundation“ von Shiseido, um 44 Euro Eine prima Bereicherung für mich ist die Begleitung meiner Mentorin Angelika Meyer-Grant – eine erfolgreiche Berliner Geschäftsfrau. Der Austausch mit ihr als erfahrene und kompetente Unternehmerin – auch mal über betriebliche Thema hinaus – ist für mich von unschätzbar großem Wert. Toll, dass es das TWIN-Programm für Jungunternehmerinnen gibt. ■ Annett Dehmel, WinBat Technology GmbH www.winbat.de Annett Dehmel Lippenstift „Lip Color Matte“ in „Pink Tease“ von Tom Ford, um 47 Euro HAND-SCHMEICHLER: Creme für trockene Hände mit Karitébutter von L’Occitane, um 7,50 Euro Angelika Meyer- Grant Office-Essentials Unvorbereitet ins Meeting? Niemals! Das gilt auch für unseren Look: Ob Round-Table oder Business-Lunch, mit diesen Beauty- und Accessoire-Basics sind wir für alle Fälle gewappnet KLARE FORM: weißer Personalien Ledergürtel mit silberner Schnalle von Cos, um 39 Euro In den Gremien der Käte Ahlmann Stiftung und des Freundeskreises der Käte Ahlmann Stiftung haben sich in diesem Jahr einige Veränderungen ergeben: PRETTY IN BLACK: Loafer aus Nubukleder mit goldenen Punkten von Pretty Loafers, um 159 Euro PROF. (ASOC.) DR. JUR. JUTTA GLOCK wurde in den Vorstand der Käte Ahlmann Stiftung berufen. Die Inhaberin einer Anwaltskanzlei aus Berlin ist langjähriges VdU-Mitglied und war bislang im Kuratorium der Stiftung aktiv. 34 Die Unternehmerin 01 I 2014 ANNA OETKER wurde als Nachfolgerin von Prof. Dr. Jutta Glock in das Kuratorium der Stiftung gewählt. Die diplomierte Mediendesignerin verlässt dafür das Kuratorium des Freundeskreises. ANKE WIEK wurde in das Kuratorium der Stiftung gewählt. Die Unternehmerin aus Lübeck ist langjähriges Mitglied im VdU-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein und war bereits Mitglied im Bundesvorstand. ALINE HALHUBER- AHLMANN wurde in das Kuratorium des Freundeskreises gewählt. Die gelernte Verlagskauffrau, Politologin und Journalistin leitet seit fast 20 Jahren das Frauengesundheitszentrum ISIS in Salzburg. TRADITIONS-TASCHE: „Regina Loden“ von Roeckl aus Kalbsleder und Lodenfilz, um 599 Euro GLÄNZENDE ZEITEN: „Sheen“ von Casio aus Edelstahl mit Swarovski-Elementen, um 189 Euro 01 I 2014 Die Unternehmerin 35 INTERNATIONAL Hintergrund INTERNATIONAL Hintergrund ■ Ein Blick auf Rio de Janeiro Brasiliens Wunsch nach Wandel Soziale Proteste, Fußball-WM und turbulente Präsidentschaftswahlen haben Brasilien 2014 in Atem gehalten. Für ausländische Investoren und Unternehmen besteht auch in dieser Umbruchphase großes Potenzial. Ein Gastbeitrag von Jana Dotschkal DIE AUTORIN Jana Dotschkal ist Regional Manager Brazil beim Lateinamerika Verein TERMINHINWEIS Reisen Sie exklusiv mit dem VdU nach Brasilien: Reisezeitraum: 10. – 18. März 2015 36 Die Unternehmerin Der Wunsch nach Wandel, der seit Monaten in der brasilianischen Gesellschaft zu spüren ist, zeigte sich auch im Verlauf der Präsidentschaftswahlen. Noch Anfang des Jahres galt als so gut wie sicher, dass die Wahlen im Oktober Dilma Rousseff eine zweite Amtszeit bescheren würden. Aller sozialen Proteste und Unruhen zum Trotz wusste die amtierende Präsidentin der linken Arbeiterpartei einen Großteil der Wählerschaft hinter sich zu vereinen. Höchstens ihr konservativer Herausforderer Aécio Neves wurde als ernstzunehmender Konkurrent wahrgenommen. Eduardo Campos, Präsidentschaftskandidat der sozialistischen Partei Brasiliens, landete in den Umfragen relativ abgeschlagen auf Platz drei. Doch wenige Wochen vor dem ersten Urnengang nahm der Wahlkampf eine entscheidende Wende: Eduardo Campos kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Marina Silva, bisherige Nummer zwei seiner Partei, übernahm seinen Posten. Wie keine andere verkörperte die Umweltschützerin, die aus einer Familie von Kautschukzapfern stammt und erst als 01 I 2014 Jugendliche Lesen und Schreiben lernte, den Wunsch nach Wandel in der Bevölkerung. Mit einer alternativen politischen Agenda entpuppte sie sich als ernsthafte Konkurrenz zur amtierenden Präsidentin. Über Wochen lieferten sich beide Frauen in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im ersten Wahlgang jedoch schaffte es Dilma – mit einem Vielfachen an finanziellen Mitteln und Werbezeit im Fernsehen ausgestattet – Marina von der politischen Bühne zu verdrängen. Aécio landete auf Platz zwei und qualifizierte sich so für die Stichwahl am 26. Oktober. Im zweiten Wahlgang trug Dilma einen sehr knappen Sieg nach Hause. Mit 51 Prozent der Stimmen vereinigt die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff nur eine geringe Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Zudem ist ihr Vorsprung vor ihrem Herausforderer Aécio mit nur 3 Prozent historisch niedrig. Das knappe Wahlergebnis offenbart, dass auch nach Marina Silvas Ausscheiden der Wunsch nach Wandel in der Bevölkerung fortbesteht – immerhin gab fast die Hälfte der Wählerschaft nicht der amtierenden Präsidentin ihre Stimme. Geografisch kommt das Ergebnis einer Spaltung des Landes gleich: In den nördlichen und nordöstlichen Bundesstaaten leben viele ärmere Familien. Sie haben in den vergangenen Jahren von Sozialprogrammen, die Dilmas Partei ins Leben gerufen hat, profitiert und sind in die Mittelschicht aufgestiegen. Erstmals können sie reisen, Autos kaufen und Konsumgüter erwerben. Die Mehrheit von ihnen votierte folglich für Dilma. Ein Großteil der etablierten Mittelschicht in den südlichen industriellen Ballungsräumen sowie Unternehmer und Investoren wünschen sich jedoch einen politischen Wechsel. Sie kritisieren, dass Dilmas Partei zu sehr bemüht ist, die aufstrebende Mittelschicht durch Transferleistungen und Vergünstigungen zum Konsum anzuregen, die Schaffung besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aber nicht ausreichend berücksichtigt. In vielen Sektoren ist die lokale Industrie nicht international wettbewerbsfähig. Darüber hinaus kann der Ausbau des Bildungs- und Gesundheitssystems, der Infrastruktur sowie der Energieversorgung mit dem gestiegenen Konsum nicht mithalten. Es sind auch diese unzureichenden Rahmenbedingungen, die die sozialen Proteste und den Unmut in der Bevölkerung hervorgerufen haben. Im reicheren Süden und Südosten bekam der unternehmerfreundliche Aécio deshalb viel Zuspruch. Insbesondere im Bundesstaat São Paulo, in dem ein Fünftel der brasilianischen Einwohner ein Drittel der Gesamtleistung des Landes bringt, stimmten fast zwei Drittel für Aécio. HOHER BEDARF AN TECHNOLOGIE, KONSUMGÜTERN UND INFRASTRUKTURLÖSUNGEN Dilmas Aufgabe für ihre zweite Amtszeit wird es sein, ihre Politik wirtschaftlich und strukturell anzupassen. Einige Jahre konnte das Wirtschaftswachstum zwar durch den Konsum und hohe Erträge durch Rohstoffexporte gestützt werden – dieser Wachstumsmotor ist jedoch nun erschöpft. Brasilien benötigt Innovationen, wettbewerbsfähige Technologien und einen starken Mittelstand, um langfristig die Wirtschaft zu beflügeln. Voraussetzung hierfür sind geeignete Rahmenbedingungen. Der große Bedarf an Technologietransfer, hochwertigen Konsumgütern und Lösungen für die Infrastruktur sowie die zunehmende Energieknappheit bieten auch deutschen Unternehmern großes Investitionspotenzial. Um die lokale Industrie zu fördern und vor ausländischen Wettbewerbern zu schützen, hat die brasilianische Regierung bereits vor einigen Jahren Einfuhrzölle angehoben. Gleichzeitig hat sie Fotos: Tischler Reisen AG ■ Brasilien ist eine aufstrebende Nation und äußerst facettenreich: von Rio de Janeiro über São Paulo bis zu den Wasserfällen von Iguazu Steuererleichterungen und andere Anreize für Unternehmen eingeführt, die lokal produzieren und dabei einen bestimmten Anteil lokaler Wertschöpfung (Local Content) erfüllen. Diese Umstände bewogen in jüngster Zeit viele deutsche Firmen dazu, sich vor Ort anzusiedeln. Bei der Standortwahl ist die Metropolregion São Paulo die Nummer eins. Sie ist das führende Wirtschaftszentrum Brasiliens. Rund 1 300 deutsche Unternehmen haben sich in der Metropole niedergelassen, viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten vor Ort tätig. Auch in Rio de Janeiro, wo die Schiffbauund Offshore-Industrie boomt, lassen sich immer mehr Unternehmen nieder. Der Nordosten des Landes verzeichnet derzeit ein vergleichsweise hohes Wirtschaftswachstum, gepaart mit einer geringen Marktsättigung. Doch auch der Süden des Landes zieht immer mehr deutsche Unternehmer an. Die kulturellen Unterschiede sind dort – historisch bedingt – vergleichsweise gering, da dort viele Brasilianer mit europäischen Wurzeln leben. Unabhängig davon, auf welchen Standort die Wahl fällt: Brasilien, das Land im Umbruch, steht derzeit vor großen Herausforderungen, bietet aber auch in Zeiten des Wandels großes unternehmerisches Potenzial. ■ 01 I 2014 INFORMATION Der Lateinamerika Verein e.V. (LAV) ist das Unternehmernetzwerk und die Informationsplattform für die deutsche Wirtschaft mit Interessen in Lateinamerika. Wir unterstützen branchenübergreifend Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten in Lateinamerika und der Karibik. Gleichzeitig fördern wir die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Ländern der Region. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.lateinamerikaverein.de Die Unternehmerin 37 INTERNATIONAL Delegationen INTERNATIONAL FCEM-Weltkongress ■ ■ Erfahrungsaustausch im Südkaukasus Zwei Mitglieder des VIT-Teams reisten im September nach Tbilisi, um Unternehmerinnen aus Armenien, Aserbaidschan und Georgien zu treffen. Ein Gegenbesuch ist bereits in Planung Immer wieder erreichen den VdU internationale Anfragen, über unsere konkrete Arbeit und die Erfahrungen unseres Wirtschaftsverbandes zu berichten. Im September 2014 war es das Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern, das im Rahmen eines Partnerschaftsprogramms mit drei Arbeitgeberverbänden im Südkaukasus und der ILO (International Labour Organisation) eine Unternehmerinnen-Konferenz in Georgien initiiert hatte. Dr. Dagmar Steinmetz und Cornelia Sperling vom Vorstand des VdU International Teams (VIT) übernahmen diese Aufgabe. Je konkreter wir über die Arbeit des VdU und die internationalen Netzwerke von Unternehmerinnen berichteten, desto interessierter fragten die Unternehmerinnen aus Armenien, Aserbaidschan und Georgien nach. Unsere finanzielle Unabhängigkeit, die Arbeit in den Landesverbänden, unser Mentoring-System, das Projekt „Women on Boards“ und die internationale Arbeit von VIT und FCEM stießen auf großes Interesse. Nur eine Illusion mussten wir leider zerstören: dass traditionelle Rollenmuster in Deutschland für Unternehmerinnen keine Rolle mehr spielen. Wir lernten einiges über die Aktivitäten der Unternehmerinnen, die im Südkaukasus oftmals innerhalb von Arbeitgeberverbänden organisiert sind, und über kreative Unternehmensideen in den drei Ländern. Nicht erwartet hatten wir, dass Frauen aus den besonders verfeindeten Ländern Aserbaidschan und Armenien berichteten, sie hätten vorher überlegt, den Frauen des anderen Landes nicht die Hand zu geben. Glücklicherweise schmolz das Eis an den an die offizielle Konferenz angehängten Workshop-Tagen für die 21 Unternehmerinnen. Dabei konnten wir die Weiterentwicklung der Vernetzung im Südkaukasus sowie die Entwicklung von Geschäftsstrategien unterstützen. Es wird jetzt ein Besuch in Deutschland ■ geplant, dabei steht der VdU oben auf der Besuchsliste. Taiwan, Luxemburg, Monaco, London: Als VdU-Repräsentantin reiste Nelly Kostadinova zuerst zum Unternehmerinnen-Weltkongress nach Asien, vertrat dann den Verband bei mehreren europäischen Veranstaltungen. Networking at its best! International aktiv – global vernetzt Dialog mit Afrika Unter dem Label „New Faces New Voices“ engagieren sich Afrikanerinnen für mehr weiblichen Einfluss auf die Finanzwirtschaft ihres Kontinents. In Berlin begann ein spannender Austausch mit VdU-Delegierten Im Rahmen des internationalen Projekts „Making Finance Work for Africa – MFW4A“ unterstützt die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, GIZ, die Arbeit des pan-afrikanischen Netzwerks New Faces New Voices (NFNV). Es engagiert sich zum Thema „Women transforming the financial sector“. Als im Oktober 2014 eine Vorstandsdelegation Berlin besuchte, war der VdU wichtiger Gesprächspartner für die Afrikanerinnen. Und das bedeutete von Anfang an keine einseitige Befragung von Claudia Große-Leege, Ulrike Rohleff und Julia Weisberg, sondern vielmehr einen Dialog über Erfahrungen und Strategien. Wie können politische Aktivitäten durch den Aufbau einer nachhaltigen Organisationsstruktur stabilisiert werden? Welche Vor- und Nachteile beinhaltet ehrenamtliche Arbeit? Wie erreicht man finanzielle Unabhängigkeit? Die politische Arbeit des Netzwerks New Faces New Voices, 2010 initiiert von Graça Machel, ist be38 Die Unternehmerin 01 I 2014 Ulrike Rohleff (VdU-VIT), Gabriela Berndt (GIZ MFW4A), Nomsa Daniels (NFNV), Theopista Ntale (NFNV), Cornelia Sperling (VdU-VIT, Leiterin der Delegation), Prudence Phashe (NFNV) (v.l.n.r.) eindruckend. Auf den Konferenzen „African Womens Economic Summit“ (2012 in Nigeria, 2014 in Sambia) wurden Ministerien und Banken einbezogen, die konkrete Verpflichtungen für mehr Frauen in Führungspositionen im Finanzsektor eingingen. Durch die Arbeit in den Ländern (bisher ‚Chapter‘ in 15 afrikanischen Staaten) werden Unternehmerinnen angeregt, mutiger Kredite aufzunehmen und zu wachsen. In Uganda wurde beispielsweise für die ländlichen Gebiete ein „financial literacy training“ entwickelt, das bisher für 250 000 Frauen durchgeführt wurde. Mehr Infos: www.nfnv.org Das Interesse an der Fortführung des Dialogs ist groß. Die gegenseitige Einladung zu Konferenzen war ein Vorschlag. Noch attraktiver erscheint aber der direkte Kontakt zwischen Unternehmerinnen des VdU und afrikanischen Unternehmerinnen. Eine ■ konkrete Umsetzung ist in Arbeit. Nelly Kostadinova vertrat den VdU beim FCEM-Weltkongress in Taiwan Networking bei der Jahrestagung von WEConnect in London Maggie Berry, WEConnect Europe Der VdU ist Teil des großen internationalen Unternehmerinnen-Netzwerks FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises Mondiales). In diesem Jahr fand der Weltkongress in Taiwan statt. Für den VdU war Nelly Kostadinova, Mitglied im VdU-Bundesvorstand. „Mit einem Wort beschrieben, war der 62. Kongress in Taiwan prachtvoll!“, sagt die Unternehmerin über den Kongress. Vom 21. bis 25. September 2014 tagten Vertreterinnen aller Mitgliedsstaaten des FCEM in Taiwan. „Das Programm war interessant, der Empfang herzlich und die Organisation einfach perfekt“, so Nelly Kostadinova weiter. Insbesondere Regierung und Unternehmerinnen hätten alles getan, um das Gastgeberland für ausländische Investoren attraktiv zu präsentieren. „Mich persönlich haben sie überzeugt, dass die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen in Taiwan eine gute Basis für Kooperationen bieten können.“ Im Herbst intensivierte Nelly Kostadinova aktiv unser Netzwerk innerhalb Europas. Zwei Unternehmerinnenverbände feierten ihr zehnjähriges Jubiläum: Luxemburg und Monaco. Natürlich wollte auch der VdU gratulieren – gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten des FCEM im Rahmen der Galaabende in beiden Ländern. „Unser Netzwerk hier in Europa zu stärken, den Austausch zu fördern und zu leben, das ist mir besonders wichtig“, sagt Nelly Kostadinova. „Schließlich sind unsere Herausforderungen und Fragen in Punkto Frauen in der Wirtschaft doch sehr ähnlich gelagert.“ Am 12. November 2014 fand die Jahrestagung unseres Kooperationspartners WEConnect Europe in London statt. Auch hier waren wir natürlich vertreten. Das Thema „Supplier Diversity“, also den Aspekt der Vielfalt unter Zulieferern großer Konzerne, verfolgt der VdU seit 2011 im Rahmen der Kooperation mit der internationalen Initiative WEConnect International. Nelly Kostadinova vertrat nicht nur die Interessen des VdU, sondern präsentierte in einem Workshop auch Best-practice-Inhalte aus dem eigenen unternehmerischen Alltag: Es ging um die Herausforderungen an unsere Kommunikationswege, speziell via Internet, in Zeiten der Globalisierung. Wie erreicht man Kunden auf dem globalen Markt? Die Antwort: Lokale Gegebenheiten und kulturelle Besonderheiten sind nicht zu vernachlässigende Faktoren bei der Akquise von Kunden in internationalen Märkten. 01 I 2014 Die Unternehmerin 39 AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen ■ ■ Aktuelles GABRIELA RÖMER: „BEDEUTENDE UNTERNEHMERIN“ Sie haben wirklich Beachtung verdient: Unternehmerinnen, die sich durch besondere Leistungen und Verdienste hervorheben. Diese VdU-Mitglieder durften sich 2014 über Preise und Auszeichnungen freuen Michaela Hansen, Kristina Tröger, Marlies Bernreuther VdU-UNTERNEHMERINNEN FREUEN SICH ÜBER EMOTION.AWARD Die atemberaubende und höchste Location der Hansestadt in der 23. Etage des Emporio Towers bildete den Rahmen für die Verleihung des diesjährigen Emotion.Award. Erneut wurde die wegweisende Aktion des Emotion Verlags vom VdU-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein begleitet, die Hamburger LV-Vorsitzende Kristina Tröger war mit in der Jury. Groß war die Freude, dass wieder zwei von vier ausgezeichneten Frauen VdU-Unterneh- merinnen waren. So ging der EMOTION. Award in der Kategorie „Impulsgeberin“ an unser Mitglied Michaela Hansen aus Hamburg für ihre Agentur Granny Aupair. Die 52-Jährige ermöglicht es älteren Menschen, eine Zeit lang bei einer Familie im Ausland zu leben und sie in ihrem Alltag zu unterstützen. Den Preis für die „Unternehmensnachfolge“ erhielt unser Mitglied Marlies Bernreuther, 36, aus Thalmässing bei Nürnberg. Die junge Geschäftsführerin hat die Landbrauerei ihres Vaters übernommen und zu einem 85-köpfigen Unternehmen ausgebaut. Den Award in der Kategorie „Frauen in Führung“ gewann Tina Rademacher-Scheele, Finanzvorstand und Geschäftsführerin der Werbeagentur Walter J. Thompson aus Hamburg. Die Münchner Tropenmedizinerin Dr. Susanne Pechel, 48, überzeugte die Jury in der Kategorie „Neue Werte“. Beeindruckende Preisträgerinnen und Momente voller Emotionen prägten den Abend, und die Geschäftsführerinnen des Emotion Verlags, Dr. Katarzyna Mol-Wolf und Anke Rippert, selbst VdU-Mitglieder, haben es erneut geschafft, Frauen mit großartigen Leistungen sichtbar zu machen. ■ PETRA HOYER IST BERLINER UNTERNEHMERIN 2014/2015 Herausragende Leistungen, Vorbild und Inspiration: Mit der Auszeichnung „Berliner Unternehmerin 2014/2015“ würdigt das Land Berlin erfolgreiche Unternehmerinnen aus der Hauptstadt. Am 05. Juli zeichnete Cornelia Yzer, Berliner Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Petra Hoyer aus. „In mir steckte schon immer eine Unternehmerin“, sagt diese. Sie gründete die Hoba Baustoffhandel GmbH kurz nach der Wende, ist heute Chefin von 38 Mitarbeitern. ■ 40 Die Unternehmerin 01 I 2014 FREIBURGER ENTREPRENEURPREIS FÜR MARTINA FEIERLING-ROMBACH Die Wirtschaftsförderung der Stadt Freiburg zeichnet mit ihrem Entrepreneurspreis nun bereits zum zweiten Mal Unternehmerinnen und Unternehmer aus, die sich in besonderer Weise für den Wirtschaftsstandort Freiburg eingesetzt und verdient gemacht haben. Martina Feierling-Rombach ist eine der diesjährigen Preisträger. Sie ist Mitglied im VdU und führt gemeinsam mit Viola Marguerre den Landesverband Baden. Die Laudatio hielt Dorothea Störr-Ritter, Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald. Sie würdigte Martina Feierling-Rombach für deren Erfolge bei der Neuausrichtung der Feierling-Brauerei, für ihre 15-jährige Arbeit als Gemeinderätin und ihre Leistungen für den Tourismus als Vorsitzende des Vereins „Gastliches Freiburg“. ■ DR. KARIN UPHOFF FÜR „LADIES DENTAL TALK“ AUSGEZEICHNET Mit einem Health:Angel, dem renommierten Preis im Bereich Gesundheitskommunikation, wurde Ende Juni Unternehmerin und VdU-Mitglied Dr. Karin Uphoff für ihre Initiative „ladies dental talk“ ausgezeichnet. Das Kompetenznetzwerk für Zahnärztinnen ist inzwischen bundesweit etabliert. Es „ermuntert dazu, die unternehmerische Seite der Praxisführung stärker in den Blickpunkt zu stellen, regt zum Querdenken an, vermittelt fachliches Know-how und vernetzt Zahnmedizinerinnen mit ausgewählten Expertinnen und Experten, die den Praxiserfolg fördern“. ■ Die Geschäftsführerin der Firma AVS (Automatik-Ventile-Systeme) Römer GmbH, Gabriela Römer, wurde von der Stadt Grafenau als bedeutende Unternehmerin ausgezeichnet. Sie hat der Stadt ein 39 000 Quadratmeter großes Grundstück abgekauft und baut dort ein neues Verwaltungsgebäude und eine Fertigungshalle für ihre Firma mit 160 Mitarbeitern auf. Mit den benötigten Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro für den Neubau, neue Maschinen und ein automatisiertes Lager im neuen Grafenauer Gewerbegebiet Reismühle-Süd bekennt sich VdU-Mitglied Gabriela Römer zur Region. Da Gabriela Römer außerdem die Bemühungen ihres 2011 verstorbenen Ehemannes um die Förderung des Ingenieurwesens fortführt und eine erhebliche Summe für die Universität gespendet hat, fand am 26. September an der Technischen Hochschule Deggendorf ein Festakt anlässlich der Benennung der Bibliothek nach ihrem verstorbenen Mann und ■ Firmengründer, Joachim Römer, statt. „ZIPFELPREIS“ FÜR DR. MARLENA ROBIN-WINN Dr. Marlena Robin-Winn ist Mitglied und Regionalleiterin im VdU-Landesverband Niedersachen. Als Gründerin und Geschäftsführerin des NKR Knochenmark- & Stammzellspender-Registers hat sie nun für ihr langjähriges Engagement für an Leukämie erkrankte Menschen den mit 4 000 EUR dotierten „Zipfelpreis“ überreicht bekommen, den die Zipfelgemeinden Deutschlands (List auf Sylt, Görlitz, Selfkant und Oberstdorf ) alljährlich verleihen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung! ■ SIMONE STEIN-LÜCKE ERHÄLT HEALTH MEDIA AWARD Wir gratulieren unserem Mitglied Simone Stein-Lücke zum Health Media Award für die „Best Responsibility Campaign 2014“ („Responsib‘ALL Day + Responsible Party“). Der Preis zeichnet erfolgreiche und innovative Kommunikations- und Marketingmaßnahmen rund um das Thema Gesundheitsförderung und Prävention aus.■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 41 AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen AUS DEM VERBAND Tea Time ■ ■ BUSINESS-CHARITY AWARD GEHT AN REGINE SIXT SABINE DÖRR GLÄNZT IM WETTBEWERB „FRAUEN IN MINT-BERUFEN“ Klartext mit und von Politikern Ökonomie im Fokus der VdU-Tea Time 2014: Kerstin Andreae von den Grünen bekennt sich zu wirtschaftsfreundlicherer Politik, CDU-Mann Carsten Linnemann fordert mehr Mittelstandsorientierung Jubiläen 2014 60 JAHRE LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Juliane Lösch 50 JAHRE LV Württemberg: Rosely Schweizer 40 JAHRE LV Hessen: Helga Marrel LV Pfalz/Saar: Marlen Spoerle 35 JAHRE LV Berlin/Brandenburg: Karin Bolte LV Württemberg: Susanne Kiess-Schaad 30 JAHRE LV Bremen-Weser-Ems: Christa Fuchs, Sigrid Kramer LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Elke Weber-Braun LV Hessen: Helga Schwedes-Mand LV Ruhrgebiet: Lieselotte Vogt LV Westfalen: Gabriele-Maria Voigt LV Württemberg: Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible, Elfriede von Hofen 25 JAHRE LV Bayern-Nord: Martha Müller 42 Die Unternehmerin 01 I 2014 LV Bremen-Weser-Ems: Ulrike Dökel, Inge Sandstedt, Gabriele Strangemann LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Sabine Loose, Anke Wiek LV Hessen: Barbara Huhn-Gres LV Niedersachsen: Ursula Löffler LV Rheinland: Rosemarie Emons, Margit Kurth, Ingeburg Scholz LV Ruhrgebiet: Dr. Elke Becker LV Württemberg: Beate Beck-Deharde, Monika W. Hang, Hannelore Weber 20 JAHRE LV Baden: Dr. Ulrike Heiden LV Bayern-Süd: Karin Maria Sjösten LV Berlin/Brandenburg: Christina Joest LV Mecklenburg-Vorpommern: Irmtraud Oswald, Regine Wetzig LV Rheinland: Edda Peters, Oda Walendy LV Thüringen: Helgard Butzmann, Barbara Fröbe-Höntzsch LV Westfalen: Elisabeth Appelhans 15 JAHRE LV Bayern-Nord: Dr. Laura Krainz-Leupoldt LV Berlin/Brandenburg: Gisela Peter, Ingrid Reich LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Susann Kopp, Inge Schlange-Woiwod, Gisela Scholdei, Marlis Wendt-Engelhardt LV Hessen: Barbara Wagner LV Niedersachsen: Hannelore Scholz LV Rheinland: Cläre Ahrens Dr. Carsten Linnemann Kerstin Andreae VdU-Mitglied Sabine Dörr gratulieren wir herzlich zur Auszeichnung im Unternehmenswettbewerb „Frauen in MINT-Berufen“. Die innovativen Konzepte des Unternehmens im Bereich „Wiedereinstieg in den Beruf“ zeigen Wirkung: Bisher kehrten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihrer Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurück. ■ Foto: Thorsten Schneider Wir gratulieren unserem Mitglied Regine Sixt herzlich zum Business-Charity Award. Sie erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Charitygala des Internationalen Wirtschaftsforums im Kurhaus Baden-Baden. Den renommierten Preis überreichte ihr der Friedensnobelpreisträger und frühere Präsident Südafrikas, Frederik Willem de Klerk. In ihrer Laudatio sagte Patricia Riekel, Chefredakteurin der BUNTE: „Sie kommt nicht, sie erscheint – und das in einer sehr beeindruckenden Formenvielfalt: als Unternehmerin, Visionärin, Diplomatin, Lebenskünstlerin, Familienmensch und Wohltäterin.“ ■ LV Ruhrgebiet: Anna-Regina Flechtner, Eicke Schumacher LV Sachsen/Sachsen-Anhalt: Ingrid Ziegert LV Westfalen: Hanneliese Brand LV Württemberg: Barbara Rojahn, Brigitte Walz 10 JAHRE LV Baden: Dorothea Freiburger, Dr. Sigrid Menges LV Berlin/Brandenburg: Stephanie Bschorr, Dr. Michaela Eisele, Isolde Frey, Prof. Dr. Beate Harms-Ziegler, Salka Schwarz LV Bremen-Weser-Ems: Angelika Saacke-Lumper, Ursula Carl LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Kristina Tröger, Christiane Mönnich LV Pfalz/Saar: Carola Frank LV Rheinland: Helga Krumbeck, Anna-Maria Willert-Klasing LV Ruhrgebiet: Brigitte Boogaerts, Evelyne Drouet, Rena Fischer-Bremen, Claudia Verhoeks, Christina Winkelmann LV Thüringen: Evelyn Petermichl, Michaela Jahn LV Westfalen: Sybille Dresselhaus, Edith Freiberger, Christiane Hauck, Angelica Hoppenstock, Heike Käferle, Annette Pohl, Dr. Sabine Püttmann, Anja Ruschmeier, Angelika Thaler-Jung, Margrit Thiele, Petra Ueckermann, Irmgard Verhoeven LV Württemberg: Ursula Jetter TERMINE... ...FÜR DIE VdU-TEA TIME: 6. MÄRZ 2015 mit Dr. Eva Högl MdB, SPD, stellv. Fraktionsvorsitzende 19. JUNI 2015 mit Christian Lindner MdL NRW, FDP, Bundesvorsitzender Den VdU-Unternehmerinnen einen ebenso intensiven wie exklusiven Austausch mit hochrangigen politischen Gästen zu ermöglichen, ist das erklärte Ziel der VdU-Tea Time. Dieser Gesprächskreis mit ausgewählten Teilnehmerinnen bietet den Rahmen, die Person hinter der politischen Funktion der Gäste kennen zu lernen und die Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit zu hinterfragen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt der Tea Time-Gespräche auf der Wirtschaftspolitik. Kein Wunder, denn die Bundesregierung hat in ihrem ersten Jahr vor allem verteilungspolitische Schwerpunkte gesetzt. Die Belange von Unternehmerinnen ebenso wie der Wirtschaft insgesamt standen nicht im Fokus der Großen Koalition. Gleich zwei ausgewiesene Fachpolitiker für Wirtschaftsfragen standen den interessierten Unternehmerinnen Rede und Antwort. Den Anfang machte die Frau: Kerstin Andreae ist Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag und gilt als profilierte Vertreterin des wirtschaftsfreundlichen Flügels ihrer Partei. Im Gespräch mit den Unternehmerinnen wurde neben den Gründen für das schlechte Wahlergebnis bei den letzten Bundestagswahlen vor allem die zukünftige wirtschaftspolitische Ausrichtung der Partei diskutiert. Kerstin Andreae bekannte, dass die steuerpolitischen Pläne ihrer Partei ebenso wie das Image als Verbots-Partei („Veggie-Day“) viele Wähler abgeschreckt hätten. Sie betonte ihre Absicht, sich auch in Zukunft für eine wirtschaftsfreundlichere Grundhaltung ihrer Partei im Sinne einer Harmonisierung von Ökonomie und Ökologie einsetzen zu wollen. Auf die Veranstaltung mit der grünen Oppositionspolitikerin folgte eine Premiere in der VdU-Tea Time: Zu Gast im Berliner Hotel de Rome war mit dem CDU-Vertreter Carsten Linnemann erstmals ein Mann. Smart und eloquent – so wird der promovierte Volkswirt und Bundestagsabgeordnete in Presseberichten beschrieben, und genauso konnten ihn die Teilnehmerinnen bei der insgesamt fünften VdU-Tea Time erleben. Als Vertreter des Wirtschaftsflügels seiner Partei hatte er sich namentlich in seiner Funktion als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Union mit öffentlicher Kritik an den Rentenbeschlüssen der Großen Koalition einen Namen gemacht. Linnemann setzt sich für ein „Umdenken in der Rentenpolitik“ ein und traf mit seiner Forderung nach Einführung eines besonderen Zuschlags („Flexi-Bonus“) für all jene, die über das Renteneintrittsalter weiterarbeiten wollen, bei den Unternehmerinnen auf breite Zustimmung. In einem regen Austausch war neben der Rentenpolitik insgesamt die Rückkehr zu einem wirtschaftsfreundlicheren Kurs in der Regierungspolitik ■ wichtigstes Thema dieser VdU-Tea Time. 01 I 2014 Die Unternehmerin 43 AUS DEM VERBAND 60 Jahre VdU AUS DEM VERBAND 60 Jahre VdU ■ ■ 60 Jahre VdU Eindrücke aus den Landesverbänden Professor Dr. Michael Hüther, Stephanie Bschorr, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft VdU-Mitglieder Andrea Hiering und Viola Marguerre Kristina Tröger und Nelly Kostadinova Klara Bräuning-Enssle und Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit Inge Sandstedt Melanie Kell, Dr. Karin Uphoff, Magit Dietz und Giuseppa Müller Irma Lowig und Brigitte Schmück Anita und Anne Zender 44 01 I 2014 Die Unternehmerin Festlicher Tisch zum Gala Dinner Das Jubiläum unserer Verbandsgründung wurde in vielfältiger Weise im gesamten Verband begangen. Für die Unternehmerinnen war es Anlass zum feierlichen Rückblick auf das Erreichte sowie Anstoß und Motivationsschub für das zukünftige Engagement für Frauen in der deutschen Wirtschaft. Eine ausdrückliche Würdigung von 60 Jahren Verbandsgeschichte veröffentlichte der VdU in einer eigens erstellten Festschrift, zu der auch Bundespräsident Gauck ein Grußwort beigesteuert hat. Auch unsere Jahresversammlung in Hannover stand ganz im Zeichen dieses Jubiläums. Rund 200 Unternehmerinnen sowie nationale und internationale Gäste begingen den Geburtstag mit einem abwechslungsreichen Festakt, der Rückblick und Ausblick auf das Wirken unseres Verbandes verband. Glückwünsche im Namen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel steuerte Iris Gleicke bei, Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein festliches Dinner am Gründungsort unseres Verbandes. Fast genau 60 Jahre nach Käte Ahlmann und ihren Mitstreiterinnen kamen im November rund 60 Gäste zu einem festlichen Dinner in Köln zusammen. Als Ehrengäste sprachen die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, und der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Professor Dr. Michael Hüther. Kurz: Das VdU-Jubeljahr 2014 hat die deutschen Unternehmerinnen zusätzlich motiviert, in ihrem Einsatz für unternehmerisch tätige Frauen in der Wirtschaft nicht nachzulassen. In den Landesverbänden fanden viele Veranstaltungen unter dem Motto „60 Jahre VdU“ statt. Der Landesverband Baden stellte sogar das gesamte Jahr unter das Jubiläumsmotto und kam zu zahlreichen Veranstaltungen mit Unternehmen zusammen, die ebenfalls in diesem Jahr ein Jubiläum feierten. Der Rückblick auf 60 Jahre Engagement für Unternehmerinnen hat Kraft gegeben, mit genauso viel Elan in die Zukunft zu blicken. ■ BADEN ©Jo Goertz Das Jahr 2014 stand ganz im Zeichen des runden Jubiläums, auch in den Landesverbänden. Sogar das Staatsoberhaupt und die Bundesregierung gratulierten – wenn das keine Motivation für die nächsten Jahrzehnte ist! Im Landesverband Baden, mit Schwerpunkt in der Region Rhein-Neckar, stand das ganze Jahr unter dem Motto „Jubiläum“. Am 3. November fand in Freiburg eine feierliche Veranstaltung zum Verbandsjubiläum statt. Rosely Schweizer, Enkelin der Verbandsgründerin, diskutierte unter anderen mit Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaften, über die Frage: Sind Frauen die Joker unserer Wirtschaft? 200 Jahre = 140 Jahre Heidelberger Volksbank + 60 Jahre VdU: Ein informativer Feier-Abend am 14. November zum Thema „Werte sichern“ in der Region Rhein-Neckar. Mit dabei: Mitglieder des Bankvorstands, darunter Jürgen Neidinger Die Veranstalterinnen Erika Schroth, Viola Marguerre und Anne Zender (v.l.n.r.) mit dem Vorstand der Bank, Jürgen Neidinger. Die Einladung zur Festveranstaltung (l.). Volksbank aus der Vogelperspektive (o.) 1_Ein herzliches Willkommen von Martina Feierling-Rombach, Landesverbandsvorsitzende VdU Baden. 2_Dr. h.c. Karin van Mourik, Mitglied im VdU-Bundesvorstand, in Vorfreude auf die Jubiläumsveranstaltung. 3_Weibliche Wirtschaftskraft – das Thema des Vortrags von Professor Dr. Bernd Raffelhüschen. 4_Gruppenbild mit Organisatorinnen und Referenten RUHRGEBIET Mit Gästen aus Politik und Wirtschaft feierte der Landesverband Ruhrgebiet den 60. Geburtstag des VdU im Juli in Bochum. In prächtiger Stimmung wurden im Hof neue Kontakte geknüpf und bestehende belebt BAYERN-SÜD WESTFALEN Zukunftsforscher Erik Händeler sprach als Gastredner vor begeistertem Publikum über den entscheidenden Standortfaktor für Erfolg: die Fähigkeit der Menschen, mit Informationen umzugehen Der VdU-Landesverband zu Besuch bei VdU-Mitglied Katja Vogelsänger am 10. April 2014 in den Vogelsänger-Studios in Lage. Das inzwischen 100-jährige Familienunternehmen wird von den Geschwistern Cord, Kai und Katja geführt Landesverbandsvorsitzende Andrea Hiering und Regine Sixt (r.). Zum 60. Verbandsjubiläum lud VdU-Mitglied Regine Sixt den VdU-Landesverband Bayern-Süd zum Sommerfest ein. Auf der Sixt-Dachterrasse wurde in sommerlichem Ambiente auf die Verbandsgeschichte angestoßen 01 I 2014 Die Unternehmerin 45 AUS DEM VERBAND Reise AUS DEM VERBAND Ein Neumitglied stellt sich vor ■ ■ Campus, Knöpfe und Karl der Große Ed Meier-Schuhe: perfekte Passform seit 1596 Ihre Vorfahren belieferten Königshöfe, und bis heute zählen gekrönte Häupter zu ihren Kunden: Brigitte Meier und ihr Bruder führen die Luxusmarke erfolgreich in 13. Generation – und das durchaus mit modernen Ideen Von Stolberg über Aachen bis nach Maastricht: Auf ihrer einwöchigen Reise westwärts besuchten 25 Mitglieder des LV Rheinland Ende August die Kurzwaren-Firma Prym, die RWTH in Aachen und knüpften Kontakte mit dem belgischen Schwesterverband FCE Perfekter Start: Auf „Gut Schwarzenbruch“ im rheinländischen Stolberg genossen wir einen hervorragenden Lunch, bevor es zur Firma Prym ging. Nach einer Einführung durch die Geschäftsführerin, Hedwig Ehlen, in die Geschäfte der Firma sowie interessante Produktinformationen hatten wir Gelegenheit, das riesige Sortiment des Unternehmens auch im Shop kennenzulernen. Nicht nur der Druckknopf – eine Erfindung von Hans Prym anno 1903 – wird heute in allen Variationen und für fast alle Anwendungsgebiete hergestellt. Auch Nadeln, Stoffe, Nähzubehör, Bastelmaterialien und Garne gehören zum umfangreichen Sortiment. Nachdem im Shop diverse Einkäufe getätigt worden waren, ging die Weiterfahrt mit dem Bus nach Aachen zum Campus der RWTH, die seit 2007 den Status einer Exzellenz-Universität hat. Der Geschäftsführer des Campus Melaten, Professor Günther Schuh, unterrichtete uns über das umfangreiche Leistungsangebot für Studium, Forschung und Entwicklung. Inzwischen erhalten auch interessierte Industriepartner die Möglichkeit, sich mit eigenen Forschungsprojekten zu beteiligen. Nach dem Vortrag von Professor Schuh konnten wir bei einer Rundfahrt über den Campus die enorme Ausdehnung der bereits bestehenden Gebäude sowie der noch zu errichtenden Forschungscluster bestau46 Die Unternehmerin 01 I 2014 nen. Am Ende sind 800 000 Quadratmeter Raum für 19 Forschungscluster geplant, eine Fläche wie die gesamte Aachener Innenstadt. Am Abend erreichten wird dann unser „Hotel Kasteel Vaalsbroek“ im niederländischen Vaals. Das idyllisch gelegene Hotel empfing uns mit einem Glas Sekt bei strahlendem Sonnenschein auf der malerischen Terrasse des historischen Schlosses mit Blick auf die wunderschönen Parkanlagen und einem anschließenden hervorragenden Dinner. Alle waren begeistert vom Ambiente des Hauses, das für die nächsten zwei Tage unsere Unterkunft sein sollte. Am nächsten Morgen ging es nach Aachen, die Stadt Karls des Großen (748 – 814). Wir begannen mit einer Brunnenführung. Aachen war mit seinen vielen warmen Quellen ein bevorzugter Ort der Römer, so dass wir heute noch viele Zeugnisse aus dieser Zeit besichtigen können. Es schloss sich eine Führung durch das gotische Rathaus mit einem Besuch der Ausstellung „Orte der Macht“ an sowie ein Besuch im Krönungssaal. Anschließend folgte ein Empfang im Rathaus durch den Leiter der Wirtschaftsförderung Aachen, Dieter Begaß, mit dem wir über die Probleme der Wirtschaft im Hinblick auf Erweiterungsmöglichkeiten und Investitionen diskutierten. Eine Führung durch den Dom und die Schatzkammer wurde durch die exzellente Darstellung und interessante Vortragsweise einer jungen Dame zu einem besonders einprägsamen Erlebnis. Nach einem Abendessen, an dem aus Belgien auch die Vorsitzende des FCE (Femmes Chefs d‘Entreprises ), Bernadette Pâques, teilnahm, ging es zurück ins Hotel. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Besuchs von Maastricht. Die Führung, die sich überwiegend auf die besondere Architektur der Stadt bezog, forderte uns vor allem durch das Straßenpflaster. Trotzdem waren wir von den alten historischen Gebäuden und engen Gassen, die den ganz besonderen Charme dieser Stadt ausmachen, begeistert. Zum Mittagessen im exklusiven „Harbour Club“ mit Blick auf den Fluss gesellten sich dann zwei Damen aus Belgien dazu: die beiden stellvertretenden Vorsitzenden vom FCE-VVB, Christiane De Maeyer und Denise Mannaert. Gemeinsam wurde eine engere Zusammenarbeit mit dem VdU sowie erneute Treffen in der Zukunft vereinbart. Eduard Meier ist die älteste noch existente deutsche Schuhmarke und war vormals Königlich Sächsischer und Königlich Bayerischer Hoflieferant. Die Münchner GmbH wird von den Geschwistern Peter Eduard und Brigitte Meier geführt. Das Erfolgsgeheimnis des Familienunternehmens in 13. Generation ist eine klare Aufgabenteilung: Sie verantwortet Personal und Kaufmännisches, ihr Bruder die Bereiche Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Das Design und die Produktentwicklung der Marke Ed Meier werden von beiden verantwortet. „Unsere Energie potenziert sich, und wir haben eine passable Streitkultur“, erzählt Brigitte Meier. Von der ursprünglichen Schuhmacherei zeugen 10 000 Leisten im Keller des Unternehmens. Neben maßgefertigten Schuhen gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Ed Meier-Konfektionsschuhen, die sich durch eine besondere Passform auszeichnen und als bestkonfektionierte Herrenschuhe gelten. Ein Erfolgsfaktor dafür ist der hohe Qualitätsanspruch, dem das Haus stets treu geblieben ist. So wurde es 2013 als eines der 50 besten Luxusunternehmen in Deutschland gekürt. Damals wie heute zählen gekrönte Häupter und Hollywood-Stars zum Kundenkreis. Mittlerweile bietet Ed Meier neben dem Stammsortiment an Herren- auch Damenschuhe, Lederwaren und eine eigene Damen- und Herrenoberbekleidungskollektion an. Dabei verstehen Brigitte Meier und ihr Bruder es, mit Begeisterung die Kunden von der traditionell hohen Handwerksqualität zu überzeugen und mit dem Umzug der Ladenräume in die Briennerstr. 10 sowie mit der ■ Eröffnung der GamsBar neue Wege einzuschlagen. Brigitte Meier, Mitgeschäftsführerin des Traditionshauses Eduard Meier GmbH, gegr. 1596, vor ihren neuen Geschäftsräumen in der Briennerstraße 10 in München (Quelle: Eduard Meier GmbH) Diese interessante und abwechslungsreiche Reise wurde von Helga Krumbeck, Mitglied des VdU-Vorstandes Rheinland, hervorragend organisiert. ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 47 AUS DEM VERBAND Reise AUS DEM VERBAND Reise ■ ■ Viel Kunst und etwas Seeluft Großformatige Akte, gläserne Unikate, gigantische Skulpturen – beim „Treffen langjähriger Unternehmerinnen 2014“ wurde Schleswig Holstein von seiner künstlerischen Seite gezeigt. Aber nicht nur: Die traumhafte Landschaft fand ebenfalls Beachtung, zumindest beim Blick aus dem Busfenster Zum Auftakt ihrer Reise, die in Timmendorfer Strand startete, trafen sich 30 langjährige Unternehmerinnen in der ehemaligen Trinkkurhalle. In der gläsernen Rotunde betreibt Anja Es, Künstlerin, Galeristin und VdU-Mitglied, ihre Galerie und überraschte die Damen mit ausgesuchter Kunst: großformatige Akte von Ralf Rduch und humorvolle, einzigartige Glasobjekte der Künstlerfamilie Borowski. Neben weiteren Gemälden bekannter Künstler präsentierte Anja Es eigene Arbeiten, darunter die sogenannten „Schlampen“ – wunderbare Darstellungen der Damen des Moulin Rouge in den Golden Twenties. Sie bildeten eine gelungene Überleitung zu der nachfolgenden Lesung über Frauen, Männer und Matrosen im Besonderen, die mit Beifall und Lachen honoriert wurde. Zum Schluss gab es noch Tipps aus dem „Kunst-Knigge“, darunter diese Anregungen zur Kunstbetrachtung: „Lassen Sie sich berühren, aber berühren Sie nicht die Kunst“, „Äußern Sie sich ruhig – Kunst soll anregen!“, „Badelatschen und freier Oberkörper – Mon Dieu !!“ , „Kunst soll vitalisieren und inspirieren!“ Die Gespräche der Unternehmerinnen drehten sich um die Wahrnehmung der Kunst und die Betrachtung der außergewöhnlichen Werke, die durchaus kontrovers diskutiert wurden. Am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Bus durch das sonnige, wunderschöne Schleswig-Holstein, entlang der „Knicks“, die die weitläufigen Felder je nach Eigentumsverhältnis umgrenzen. Unser Reisebegleiter erklärte die Geschichte und die Orte auf der Fahrt nach Büdelsdorf und hatte so manche An48 Die Unternehmerin 01 I 2014 ekdote parat. Büdelsdorf, Wirkstätte der VdU-Gründerin Käte Ahlmann, war das Ziel. Johanna Ahlmann, Ehefrau des Enkels der Verbandsgründerin, begrüßte im ehemaligen Direktorenhaus und erzählte die Geschichte von der Carlshütte, über die ACO-Gruppe bis zum „Kunstwerk Carlshütte“, der heutigen Non-Profit-Kulturinitiative, die auf dem Gelände den Skulpturenpark beherbergt und in den ehemaligen Hallen der Eisengießerei die „International Art Exhibition“. Auf 80 000 Quadratmetern, unter alten Bäumen und in der riesigen Halle der Eisengießerei, heute „Industriekunst“ schon an sich, wird großformatige zeitgenössische Kunst gezeigt. Die besondere Atmosphäre der Halle, das einfallende Licht und die Monumentalität des Raumes ließen Zeit und Raum vergessen. Die beeindruckenden Arbeiten nationaler und internationaler Künstler waren spannend kuratiert und unter fachkundiger Leitung erläutert. Diese „NordArt“ gehört inzwischen zu einer der größten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Beeindruckend auch die Kooperation mit dem Schleswig-Holsteinischen Musikfestival. Finden doch Proben der Orchester in der Thormannhalle statt, während Musiker auf dem Gelände in dem Gästehaus zwischen den Skulpturen wohnen. So wären die Konzerte in Büdelsdorf ein weiteres Ereignis – für 2015. Das Abendessen fand sodann nach der Rückfahrt in der traditionellen „Fischkiste“ in Niendorf statt. Direkt am Hafen ging die rote Sonne im Meer unter und ein perfekt organisierter Tag dem Ende entgegen. Zum Abschluss Lübeck – nein, die Hansestadt Lübeck, seit 1987 das größte Flächendenkmal des Deutschen Welterbes. Es ging zu Fuß durch die Altstadt, zum Schabbelhaus, vorbei an den alten Fassaden und der Seefahrerkirche Jakobi und St. Marien, um dann bei Niederegger das Marzipanmuseum zu genießen. Es war ein ganz besonderes Treffen. Viel Kultur, Sehenswürdigkeiten des Landes und alles bei bester Gesellschaft, in gelöster Atmosphäre, bei guter Stimmung ■ und perfekt organisiert. Unternehmerinnen unterwegs in Israel Heiliges Land hautnah Eine Woche unterwegs, und manche bisherige Vorstellung wurde korrigiert: Auf ihrer Nahost-Reise lernten 28 VdU-Mitglieder viel über Israels Geschichte und Gegenwart – von ausländischen Experten und von Einheimischen 28 VdU-Unternehmerinnen aus 7 Landesverbänden machten sich im vergangenen Februar auf den Weg, das Heilige Land für sich zu entdecken. Im Hotel angekommen, wartete bereits der erste Vortrag auf uns. Gil Yaron, international anerkannter Nahostexperte und exklusiver Nahostkorrespondent der WELT, beeindruckte mit seinem Referat über die Verzahnung von Geschichte, Religion und Politik. Er benannte die Wurzeln der Streitigkeiten und die Gründe, warum ein friedliches Nebeneinander im Nahen Osten aus seiner Sicht kaum möglich sei. Es blieb die Erkenntnis bei den mitreisenden Unternehmerinnen zurück, dass alles bisher über Israel und Palästina Gelesene und Gehörte auf den Prüfstand gehört. „Es war eine beeindruckende Studienreise, die auch von Harmonie in der Gruppe getragen war“ Am nächsten Tag stand ein Besuch der AHK auf dem Programm und damit eine überaus interessante diplomatische Sichtweise zur israelischen Situation. Der Lunch fand auf dem Camelberg in einem Drusendorf statt und bot nach einem kurzen Vortrag plastische Einblicke in das Leben der Frauen in der Drusengesellschaft. Ein nächster schöner Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Der fangfrische Petrusfisch zum Lunch war das lukullische Highlight der Reise. Im Kibbuz Sha’ar Hagolan begrüßte Nurit Katziry, Leiterin des Gästehauses, die Unternehmerinnen. Sie waren beeindruckt, mit welcher Kraft diese Frau ihr Leben im Kibbuz gemeistert hat. Sie sprach von früher, von den Widrigkeiten, von der Gründungsidee und davon, wie sich der Gedanke aufzulösen scheint. „Ich werde bleiben“, sagt sie beim Abschied. Der vierte Tag führte die Unternehmerinnen durch das Jordantal zum Toten Meer. Ein seltener Badespaß! Einen beeindruckenden Kontrast bot danach die Felsenfestung Massada mit der bewegenden Geschichte vom letzten Widerstand gegen die Römer. Ein paar Tage Jerusalem mussten ausreichen, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennenzulernen und einen Gesamteindruck von der Heiligen Stadt zu bekommen. Ein letzter Vortrag fand im Hause des Nahost-Journalisten Ulrich Sahm statt. Das Thema: „Die Situation Israels aus journalistischer Sicht. Fazit der Reisenden: „Es war eine beeindruckende Studienreise, die auch von Harmonie in der Gruppe getragen war. Wir verließen Israel mit einem Koffer ■ voller neuer Eindrücke.“ 01 I 2014 Die Unternehmerin 49 AUS DEM VERBAND Golfresort ANZEIGEN ■ Abschläge mit Aussicht Abschlag am Gummibärchen. Ein besonderes Golfresort war Schauplatz des Golfturniers. Glückliche Siegerin war Dr. Vera-Kristin Grundmann (4. v.l.) Hannelore Scheele (ganz links) hatte für die Teilnehmerinnen diesen besonderen Turnierort organisiert Das Golfresort des Gummibären-Fabrikanten ist kein Kinderspiel – das erfuhren die VdU-Spielerinnen beim Turnier 2014 auf dem HARIBO-Platz am Jakobsberg. Doch der herrliche Blick übers Obere Mittelrheintal schien die Damen zu beflügeln Es gibt Golfplätze ... und es gibt den „HARIBO“-Platz! Eben jenes Golfresort am Jakobsberg, das über die Stiftung des bekannten Bonner Gummibärchen-Fabrikanten Hans Riegel betrieben wird. Was hier süß und verführerisch am ersten Abschlag mit einem riesigen Gummibärchen-Tee beginnt, entpuppt sich innerhalb weniger Bahnen als wahre Herausforderung für die golfenden VdU-Frauen, die sich Ende August zum alljährlichen Turnier trafen. Stark ondulierte Grüns, Abschläge, die ihren Namen wie „Canyon“ alle Ehre machen und Fairways, die als „Apple Tree“-Alleen präzise gespielt werden wollen – all das macht den Tag zu einem Erlebnis. Nicht zuletzt die herrliche Aussicht von den Abschlägen und Grüns auf das UNESCO Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal mit seinen Burgen und Rebhängen lässt die Bälle nur so fliegen. Am besten natürlich jene, die Eva Meeh gesponsert hat – oder liegt es an den Aachener Printen, die Martina Bruns uns mit auf die Golfrunde gegeben hat? Jedenfalls scheint uns an diesem Tag die Sonne und verschiebt die heftigen Regenfälle der Wetterfroschansage glücklicherweise auf den frühen Abend. Zu diesem Zeitpunkt genießen einige Golferinnen schon das 50 Die Unternehmerin 01 I 2014 Wo es beim nächsten Mal zum Golfen hingeht? Allerlei Vorschläge schwirren durch den Raum außergewöhnliche Ambiente des Hotels Jakobsberg. Umgebaut zu einem Resort mit Spa und Wellnessbereich verrät das ehemalige Kloster so einiges über den exzentrischen Herrn der Gummibärchen – beispielsweise über seine Jagdleidenschaft: Der „Afrika“-Flur zeigt seine Trophäen, diese Zeugnisse aus einer so anderen Zeit, und präsentiert sie in einem überraschend modernen und sicherlich einmaligen Ambiente. Den Turnierabend ließen wir entspannt bei einem Piccolo von Angelika Vermeulen beginnen und genossen – wie übrigens auch die mitgereisten Herren im Restaurant gleich nebenan – das Dinner, bevor es zur Siegerehrung geht. Einer Ehrung, bei der es wieder nur Gewinner gibt. Wo es beim nächsten Mal zum Golfen hingeht? Allerlei Vorschläge schwirren durch den Raum. Aber wo auch immer es sein wird – die, die ich an dieser Stelle nicht nennen soll (Harry Potter lässt grüßen) wird es bestimmt wieder fantastisch für uns alle planen! In diesem Sinne ■ schon jetzt, liebe H., – „schönes Spiel“! SCHNELL. SICHER. ERFOLGREICH ÜBER DIE ZIELLINIE. 12 Jahre, 20 Mitarbeiter, 100 Kunden, 200 Projekte, 250 Spezialisten – das ist unsere „Formel e“ für Ihren Erfolg. „Wir sprechen Mittelständisch. Wir hören gut zu und schauen genau hin. Wir bewegen Ihre Organisation. Dafür stehe ich persönlich.“ Jennifer Reckow Gründerin und Geschäftsführerin Ihr Ziel: eine Organisation, die nachhaltig in die Zukunft trägt. Unser Thema: Organisationsveränderung im Mittelstand. processline bringt Ihr Veränderungsprojekt über die Ziellinie. Individuell, präzise, termintreu. processline GmbH Wormser Landstraße 261 67346 Speyer Telefon 06232 67060-0 E-Mail [email protected] Web www.processline.de ANZEIGEN AUS DEM VERBAND Kommissionen ■ VdU-MINT Unternehmerinnen aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich haben sich unter der Leitung von Sophia Hatzelmann in der MINT-Kommission zusammengefunden. Ihr Ziel ist es, Mädchen und Frauen für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu sensibilisieren und die Berufsvielfalt im naturwissenschaftlichen Bereich aufzuzeigen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Schülerinnen und Schüler frühzeitig für naturwissen- schaftliche Berufe begeistert werden. VdU-Unternehmerinnen engagieren sich daher auch im schulischen Bereich. Um auch Wissenschaftlerinnen, Managerinnen und Unternehmerinnen zusammenzubringen, war der im November von der MINT-Kommission organisierte Kongress MINTsummit – women in LEADERSHIP in Stuttgart ein erster erfolgreicher Schritt. Sind Sie selbst MINT-Unternehmerin und möchten die Kommission unterstützen? Melden Sie sich bitte bei [email protected] ■ Leitlinien, internationale Beziehungen, Fachkräftemangel Es sind die großen unternehmerischen Themen, bei denen der VdU etwas bewegt. Diese drei Arbeitsgruppen sind maßgeblich daran beteiligt VdU-WIRTSCHAFTSKOMMISSION VIT (VdU INTERNATIONAL TEAM) Ulrike Rohleff, Vorsitzende des VdU International Teams, hat sich dem Ausbau des internationalen Unternehmerinnen-Netzwerks verschrieben. Unter dem Dach des Welt-Unternehmerinnenverbandes FCEM setzt sich VIT für den wirtschaftlichen Austausch ein. Country Delegates teilen ihre Erfahrungen in ausländischen Märkten mit allen VdU-Mitgliedern und öffnen die Türen zu weiblich geführten Unternehmen weltweit. Mit einigen internationalen Organisationen und Verbänden bestehen feste Kooperationen. VIT-Workshops und Delegationsreisen vervollständigen die Angebote des VdU International Teams. So können Handelspartner leichter zueinander finden und die Chancen der Globalisierung für unsere Mitglieder spürbar gemacht werden. Möchten Sie Ihre internationalen Erfahrungen bei VIT einbringen? Ulrike Rohleff freut sich über Ihre ■ Unterstützung: [email protected] 52 Die Unternehmerin 01 I 2014 Die VdU-Wirtschaftskommission erarbeitet unter der Leitung von Margot Selz zusammen mit der Geschäftsstelle wirtschafts- und ordnungspolitische Leitlinien für den Verband. Im Fokus steht das klare Bekenntnis zu Marktwirtschaft und Leistungsprinzip mit besonderer Betonung der sozialen Verantwortung und der Chancengleichheit für Frauen in der Wirtschaft. Die Wirtschaftskommission ermittelt die Grundlagen zu wirtschaftspolitischen Stellungnahmen des VdU. Aktuell steht der Bürokratieabbau an erster Stelle der Agenda. Neben einer detaillierten Mitgliederumfrage zur Ermittlung der besonders dringenden Reformforderungen der deutschen Unternehmerinnen hat sich die Wirtschaftskommission eine enge Vernetzung mit dem Nationalen Normenkontrollrat (NKR) zum Ziel gesetzt. So war mit Landrätin Dorothea Störr-Ritter ein Mitglied des NKR bei der letzten Sitzung der Wirtschaftskommission zu einem intensiven Austausch zu Gast. Margot Selz freut sich über alle Mitglieder, die sich mit ihrer Expertise in der Kommission ■ einbringen möchten. Kontakt: [email protected] • Klassische Mediation • ADR-Verfahren (Alternative Dispute Resolution) • Präventives Konfliktmanagement • Konfliktcoaching • Moderation bei Gruppenkonflikten • Ausbildung »MediationsKompetenz« mimbach 27 • 92256 hahnbach • t 0 96 64 - 95 32 97 • m 01 76 - 64 36 08 26 [email protected] • www.monika-hebeisen.de Monika Hebeisen Mediatorin, zertifiziert in der DGM Wirtschaftsmediatorin (Univ. of A.Sciences) Agentur für Kommunikation Wir können Feste feiern und auch feste arbeiten Trendige und kreative Zutaten täglich frisch vom Brainstorming Markt! Ob Incentive, Event, Messe oder Kongress – wir bieten Ihnen die kreative Umsetzung mit allen Serviceleistungen. 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M. | Gütersloh | rnberg | Offenb x in Deu | Nü | Berlin | Bo urt r | Neuss n | Frankf Augsburg Aachen | | Düsseldorf | Esse| München | Münste DuisburgMannheim | Marl | zig ip Le Bachelor Rechtsanwältin Christine Wüst-Buri Fachanwältin für Familienrecht - Scheidungsanwältin Weiterer Tätigkeitsschwerpunkt: Erbrecht - auch Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung - Bahnhofstraße 11 · 21255 Tostedt Telefon 0 41 82 - 70 75 0 · Telefax 0 41 82 - 70 75 15 [email protected] · www.wuest-buri.de Bachelor of Arts (B.A.) in Banking & Finance | Business Administration | Gesundheitspsychologie & Pflege | Gesundheits- und Sozialmanagement | International Management | International Business | Steuerrecht | Wirtschaft & Kommunikation | Wirtschaft & Management Bachelor of Laws (LL.B.) in Wirtschaftsrecht Bachelor of Science (B.Sc.) in Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie | Wirtschaftsinformatik | Wirtschaftsingenieurwesen Bachelor of Engineering (B.Eng.) in Elektrotechnik | Elektrotechnik & Informationstechnik | General Engineering | Maschinenbau | Mechatronik | Regenerative Energien | Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau Master Master of Arts (M.A.) in Management, Ausrichtung Kommunales Management | Management, Ausrichtung Non-Profit-Management | Management, Ausrichtung Unternehmensmanagement Master of Business Administration (MBA), englischsprachig Master of Laws (LL.M.) in Unternehmensrecht, Mergers & Acquisitions Master of Science (M.Sc.) in Elektrotechnik | Finance & Accounting | Human Resource Management | IT Management | Logistik | Marketing & Communication | Maschinenbau | Mechatronik | Public Health | Risk Management & Treasury | Sales Management | Technologie- und Innovationsmanagement | Wirtschaftspsychologie tart: Semesters mber März / Septe ine fon 0800 1 95 95 95 [email protected] fom.de foterm Nächste In e .d unter fom FOM_Bachelor_Master_182x74,5+3_14_11_06_RZ.indd 1 06.11.2014 12:41:14 Mit Frauenpower We make youin fMeeulnich! at home Elisabeth Sommer Relocation · Widenmayerstr. 17 · 80538 München Telefon: +49(0) 89-95 4741 -0 · Fax: +49(0) 89-95 47 41 -29 E-Mail: offi[email protected] · www.elisabeth-sommer.de ESR_ANZ_Managerin_2014_11_RZ.indd 1 54 Die Unternehmerin 01 I 2014 Partner of zum neuen Zuhause! 17.11.2014 23:22:43 01 I 2014 Die Unternehmerin 55 ANZEIGEN ANZEIGEN Prof. Schley & Partner Institut für Organisationsentwicklung & Systemische Beratung w w w. IOS -S c h ley.de [email protected] Geibelstraße 46 B 22303 Hamburg Tel. +49 40 41 33 009 – 0 F Ü HRU NG S COACHING Zukunft Innovation Wertschöpfung Ergebnisse I N H A BERBER ATUNG ORGA NISATIONSENT WICK LUNG Wertschätzung Menschen Struktur Vergangenheit TEAMTR AINING Wir stärken Menschen & bewegen Organisationen Sie suchen ein kompetentes Gegenüber, um Ihre persönliche und berufliche Situation zu klären? Sie möchten Ihr Unternehmen strategisch voranbringen? 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Dabei arbeiten wir überregional und flexibel dort, wo Ihr Personalbedarf entsteht. Über 5.000 Aktiv-Kandidaten in kurzfristiger Verfügbarkeit, über 15.000 geführte Auswahlgespräche in den vergangenen Jahren sowie Leidenschaft und Engagement für Lösungen, die so individuell umsetzbar sind, wie Ihr Unternehmen und die jeweilige Situation es fordern: All das zeichnet unsere Arbeitsweise aus. Lassen Sie uns gemeinsam Zukunft gestalten! Herzlich grüßt Sie Miriam Lundershausen Geschäftsführende Gesellschafterin Unsere Fachbereiche: Kaufmännisch IT Gewerblich-Technisch 01 I 2014 Die Unternehmerin 57 LANDESVERBÄNDE Baden LANDESVERBÄNDE Bayern-Nord ■ ■ LANDESVERBAND BADEN Landesverbandsvorsitzende: Viola C. Marguerre (links) Tel.: 06221/40 44 04 eMail: [email protected] und Martina Feierling-Rombach (rechts) Tel.: 0761/24 34 824 eMail: [email protected] CEWE COLOR: STARKES VORBILD Wie Europas führender Fotoservice Herausforderungen meistert Europas führender Fotoservice und innovativer Online-Druck-Partner CEWE COLOR lud den Regionalkreis VdU-Freiburg zum Business-Frühstück ein. Bei einer Führung durch die Produktion erfuhren die teilnehmenden Unternehmerinnen, welch beeindruckende Logistik hinter den bekannten CEWE Fotobüchern und anderen Produkten aus der CEWE Fotowelt steckt. Im Anschluss erzählte Martin Heiming, Geschäftsführer des Betriebes in Eschbach, welche Höhen und Tiefen das Unternehmen seit seiner Gründung 1961 durchlaufen hat und wie es durch unternehmerisch kluge Entscheidungen auch schwierigen äußeren Umständen begegnete, vor allem der rasanten Digitalisierung der Fotowelt. Dieser Vormittag machte einmal mehr klar, dass man als Unternehmerin den Mut haben muss, Herausforderungen des Marktes anzunehmen, sie als Chance zu begreifen und ■ sich mit ihnen zu entwickeln. Geschäftsführer Martin Heiming führte durch die Niederlassung der CEWE Fotowelt in Eschbach 58 Die Unternehmerin 01 I 2014 START UND ZIEL AUF EINEN BLICK Dorothea Freiburger, Regionalleitung Pforzheim, Karlsruhe, Baden-Baden, Inhaberin EINZIGARTIG Werbeagentur, mit Iris Piening, IP Interior Design und Carmen Brehler, Ernährungsinstitut Carmen Brehler (v.l.n.r) © Viola Marguerre die-Profilisten.de. Agentur für Marketing und Medien Iffezheimer Galopprennen „Große Woche“ – ein jährliches Highlight Am 6.September war es wieder soweit: Die VdU-Damen aus Baden trafen sich zur „Großen Woche“ auf der Galopprennbahn in Iffezheim (Baden-Baden), das gesellschaftliche Ereignis in der Region. Auf der geschichtsträchtigen Club-Platzterrasse, direkt an der Start- und Zielgeraden, hatten wir genügend Zeit für Austausch und gute Gespräche. Verwöhnt wurden wir von einem hervorragenden Catering, guten Service und traumhaften Sonnenschein. Das Fazit der aus allen Richtungen angereisten 18 Damen: Wir sehen uns nächstes Jahr wieder. Gleicher ■ Ort, gleiche Location! ISTANBUL MIT INSIDERIN VdU-Mitglied führte durch ihre Heimatstadt Das Dutzend voll: Zwölf VdU-Mitglieder reisten nach Istanbul, um die Besonderheiten der Metropole am Bosporus kennenzulernen. Ob Cluster-Versorgung in der Neustadt, Märkte oder traditionelle Bazare – die Metropole am Bosporus hat bis heute besondere Handelsformen. Die Organisatorin der Reise, Sevim Niemeierist in Istanbul aufgewachsen und konnte daher die Stadt aus sehr persönlicher Perspektive präsentieren und viele Insider-Informationen geben. Ein Treffen mit der Istanbuler Unternehmerin Madelet Grabbe Basusta, die dem VdU eng verbunden ist, stand ebenfalls auf ■ dem Programm. v.l.n.r. Dr. Gabriele Dallmann, Martina Feierling-Rombach (LV-Vorsitzende Baden), Gudrun Weber, Organisatorin Sevim Niemeier, Dr. Haidrun Wietler, Heike Schneider-Jenchen, Sigrid Hahn, Viola Marguerre (LV-Vorsitzende Baden), Susanne Eschke, Sigrid Schomburg, Gisela Stötzer, Cristina Gräf LANDESVERBAND BAYERN-NORD Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Sabine Freifrau von Süsskind Tel.: 09836/96 88 8 eMail: [email protected] SCHÖNHEITEN IN DER SCHNAPSBRENNEREI Deutsch-russisches Kulturprojekt vorgestellt Irina Eldarchanowa, Vorsitzende der „Association of Businesswomen Russia“, referierte im Mai über den Aufbau des ersten gemeinsamen deutsch-russischen Kultur-, Kunst- und Wirtschafts-Projektes mit dem VdU Bayern-Nord. Anschließend fand eine interessante Diskussion in der Schnapsbrennerei statt, in der der extra angereiste russische Künstler Pavel Vaan seine Ausstellung „Russische Schönheiten in Bayern“ eröffnete. Später fanden sich die zahlreichen russischen Gäste und VdU-Unternehmerinnen zu einem üppigen Dinner im Schloss zusammen, bei dem alle mit russischer „Konfael“-Schokolade, Wodka und Kaviar verwöhnt wurden. Das an diesem Abend initiierte bayerisch-deutsch-russische Kulturprojekt mit Pavel Vaan läuft übrigens auch 2015 weiter und ist sicher auch für andere VdU-Landesverbände geeignet – Pavel Vaan ist auf der Suche nach VdU-Unternehmerinnen, die Lust haben, sich von ihm in Szene setzen zu lassen. Infos unter Tel. ■ 09836/96 88 8. Der Künstler Pavel Vaan im Gespräch mit Elena Kasakowa, Sabine Freifrau von Süsskind und Irina Eldarchanowa (v.l.n.r.) MIT FRAUEN AN DIE SPITZE Staatsministerin Emilia Müller zu Gast beim Saisonauftakt Die Saison 2014 startete auf Schloss Dennenlohe mit Emilia Müller, MdL, Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Sie hielt eine spannende Rede zum Thema „Mit Frauen an der Spitze“. Über 60 Unternehmerinnen und Gäste lauschten erst dem interessanten Vortrag und wurden später noch von Sabine Freifrau von Emilia Müller, Sabine Freifrau von Süsskind und Erika Gruber (v.l.n.r.) Süsskind über die Kooperation des VdU Bayern-Nord mit der IHK und der Agentur für Arbeit zum Thema „Wiedereinstieg und Vermittlung von akademischen Berufsrückkehrerinnen“ informiert. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen betreffen hauptsächlich Frauen, und so diskutierten viele Betroffene und Unternehmerinnen später aufmerksam und rege bis in den späten Abend. ■ GLÜCK ALS STAATSZIEL Honorarkonsul Dr. Wolfgang Pfeiffer, Sabine Freifrau von Süsskind, Robert von Süsskind (v.l.n.r.) Tempel-Einweihung mit dem Honorarkonsul von Bhutan International ging es in Franken Anfang Juli zu: Der VdU Bayern-Nord traf sich zur festlichen Einweihung des neuen Tempels aus Bhutan im Schlosspark Dennenlohe. Dr. Wolfgang Pfeiffer, Honorarkonsul des Königreichs Bhutan, referierte über das oberste Staatsziel Bhutans, das Bruttonationalglück (BNG). Der Ausdruck wurde 1979 vom damaligen König geprägt. Das BNG ist der Versuch, den Lebensstandard durch breit gefächerte humanistische und psychologische Elemente zu definieren und dem herkömmlichen Bruttonationaleinkommen, das ausschließlich durch Geldflüsse bestimmt ist, einen ganzheitlicheren Bezugsrahmen gegenüberzustellen. Dr. Pfeiffer nannte die vier Säulen: Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung, Bewahrung kultureller Werte, Schutz der Umwelt und gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen. Alle wirtschaftlichen Interessen von Bhutan werden dem Umwelt- und Naturschutz untergeordnet, weswegen das Land über eine Naturbelassenheit verfügt, die, relativ auf die Landesgröße bezogen, nahezu unvergleichlich auf der Welt ist. ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 59 LANDESVERBÄNDE Bayern-Süd LANDESVERBÄNDE Berlin/Brandenburg ■ ■ LANDESVERBAND BAYERN-SÜD Landesverbandsvorsitzende: Anke Voswinkel (links) Tel.: 089/55 05 47 84 eMail: [email protected] Andrea Hiering (rechts) Tel.: 089/60 60 09 39 eMail: [email protected] LANDESVERBAND BERLIN/BRANDENBURG Landesverbandsvorsitzende: Carola Kirchner Tel.: 030/4 08 07 40 eMail: [email protected] DIE LÜGEN DER EEG-UMLAGE LV-Vorsitzende Andrea Hiering (links) und Anke Voswinkel (rechts) mit Sheila Erlewein (Mitte), Wolford HIGHTECH UND HANDARBEIT Besuch bei Wolford beeindruckt VdU-Mitglieder Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen on tour” besuchte der LV Bayern-Süd im Mai 2014 das Stammhaus der Fashionmarke Wolford in Bregenz. Die Firma hat in ihrer mehr als 60-jährigen Unternehmensgeschichte ein einzigartiges Know-how in der Stricktechnik entwickelt, darüber hinaus Kreativität und Innovationsgeist bewiesen – und so eine starke Marktnische besetzt. Mehr als 1 600 Mitarbeiter arbeiten täglich daran, Maschen in traumhafte Kreationen umzusetzen, die klassische Eleganz und modische Trends harmonisch miteinander verbinden. Die VdU-Damen konnten den Produktionsstandort hautnah kennenlernen und bei der Herstellung der feinen Strumpfwaren zusehen. Alle zeigten sich beeindruckt von dem hohen Anteil echter Handarbeit mitten in Europa. Hierfür wird bei Wolford den Mitarbeiterinnen sogar eine tägliche professionelle Hand- und Nagelpflege angeboten, da Laufmaschen bei der Herstellung unbedingt vermieden werden ■ müssen. 60 Die Unternehmerin 01 I 2014 Finanzexpertin Jutta Herbel im Gespräch In der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen im Gespräch“, die der Landesverband Bayern-Süd seit 2014 gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer München durchführt, stellte Jutta Herbel, geschäftsführende Gesellschafterin der demark/abakus Finanzhaus GmbH ihr Unternehmen vor. Es Anke Voswinkel, Petra Göckel, Karsten Mieth, konzentriert sich ausschließlich auf Sachwer- Jutta Herbel, Hans-Martin Herbel (v.l.n.r.) te, sowohl in der Beratung von Banken als auch in der Emission eigner Fonds. Jutta Herbel führt das Unternehmen seit seiner Gründung mit den beiden ebenfalls geschäftsführenden Gesellschaftern Karsten Mieth und Hans-Martin Herbel. Letzterer zeigte in seiner Präsentation eindrucksvoll, dass die deutsche Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien machbar, versorgungssicher und auch bezahlbar wäre und entlarvte dabei einige „Lügen der EEG-Umlage“. Nach dem anschließenden VdU-Interview, das von Vorstandsmitglied Petra Göckel geführt wurde, hatten die geladenen Unternehmerinnen und ihre Gäste bei kleinen Köstlichkeiten Gelegenheit, über die interessanten Inhalte zu diskutieren und zu netzwerken. ■ DIE EIGENE STIMME VERSTEHEN Stimmtrainerin Nicola Tiggeler (2. v. l.) mit Mitgliedern des Vorstandes LV Bayern-Süd: Dr. Michaela Elbel, LV-Vorsitzende Anke Voswinkel und Anna-Sophie Graf (v.l.n.r.) Workshop mit der Schauspielerin Nicola Tiggeler Exklusiv für VdU-Mitglieder leitete die TV-Schauspielerin und Stimmtrainerin Nicola Tiggeler zwei Workshops in München zum Thema „Abenteuer Stimme“. Sie verstand es, spielerisch allen Teilnehmerinnen die eigene Stimme näher zu bringen. Anhand von kurzen, vorab auswendig gelernten Textpassagen durfte mit der eigenen Stimme experimentiert werden. In interaktiven Übungen, die zum Großteil stehend oder während der freien Bewegung im Raum durchgeführt wurden, lernten die Teilnehmerinnen am eigenen Körper das Zusammenspiel von Resonanz, Körperhaltung und Atem besser einzuschätzen. Nicola Tiggeler gab praktische Tipps, wie die eigene Stimme im Alltag eingesetzt werden kann, so dass sie auch in kritischen Situationen kraftvoll und überzeugend klingt. Die Redewendung „im Brustton der Überzeugung“ bekam für viele Teilnehmerinnen eine neue, tiefere Bedeutung. Für alle war der Workshop eine interessante Erfahrung. Sie wünschten sich spontan eine Vertiefung des Erlernten in einem weiteren Seminar, um sich ihrer akustischen Visitenkarte noch bewusster zu werden. ■ Links: Heidi Hetzer winkt ihren Freunden und Fans ein letztes Mal zu, bevor sie zu ihrer zweijährigen Weltreise aufbricht Mit 77 im Oldtimer um die Welt Heidi Hetzers spektakulärer Aufbruch Das Berliner Original und langjährige VdU-Mitglied Heidi Hetzer (77) nahm Ende Juli spektakulär Abschied von Berlin: Die Inhaberin von Opel Hetzer, die in ihrer Vergangenheit an vielen internationalen Rennen sieghaft teilgenommen hat, startete mit ihrem 84 Jahre alten Oldtimer „Hudo“ und ihrem damaligen Wegbegleiter, dem Reisejournalisten Jordane Schönfelder, zu einer zweijährigen Reise um die Welt. Dabei stoppte sie am Olympiastadion, vor dem Kempinski Hotel Bristol Berlin am Kurfürstendamm und am Brandenburger Tor. Einige Mitglieder vom Landesverband Berlin/Brandenburg war- teten am Kurfürstendamm vor dem Kempinski und sorgten schon im Vorfeld der Ankunft von Heidi Hetzer durch die vielen VdU-Schilder für Furore. Das von Editha Hahn und ihren Mitarbeitern selbst gemalte Transparent „Liebe Heidi! Wir wünschen Dir eine spannende Reise! Komm gesund wieder! Deine VdU-Frauen“ erzielte eine hohe Aufmerksamkeit bei den Medienvertretern der Tagespresse und des Fernsehens. Ingrid Kleinert-Bartels hatte außerdem VdU-Schilder mit guten Wünschen für die Reise vorbereitet, die Heidi Hetzer dann pressewirksam überreicht wurden. Rechts: Mit dem großen Transparent waren die Mitglieder des LV Berlin/ Brandenburg nicht zu übersehen Von dem Andrang und der Euphorie der Verabschiedung gerührt, verabschiedete sich die 77-Jährige Unternehmerin unter Tränen von ihren Fans. Ihre Weltreise führt sie jetzt auf den Spuren von Clärenore Stinnes, die von 1927 bis 1929 als erste Frau in einem Automobil die Welt umrundete. Heidis Reiseroute ist live zu verfolgen unter www.heidi-um-die-welt.com. Ende Oktober 2014 ist sie in Kasachstan angekommen und hofft, gut durch den chinesischen Winter zu kommen. Heidi, wir freuen uns auf Deine Rückkehr in den Landesverband Berlin/Brandenburg! ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 61 LANDESVERBÄNDE Bremen-Weser-Ems LANDESVERBÄNDE Hamburg/Schleswig-Holstein ■ ■ LANDESVERBAND BREMEN-WESER-EMS Landesverbandsvorsitzende: Angela Feldhusen Tel.: 0421/20 81 56 37 eMail: [email protected] Entspanntes Netzwerken beim Sommerfest im Bremer Bürgerpark Erfolgsgeschichten mit Strahlkraft Viel zu feiern: Langjährige LV-Mitgliedschaften und 60 Jahre VdU Das traditionelle Sommerfest des Landesverbandes Bremen-Weser-Ems wurde in den frisch renovierten Räumlichkeiten der Meierei im Bremer Bürgerpark gefeiert. 1879 wurde der Gebäudekomplex als ländliche Molkerei mit Ausschank von Milchgetränken eröffnet. Heute noch steht das Bauwerk im Schweizer Stil, inklusive zweier Nebengebäude, ehemals Kuh- und Kälberstall. Das Wetter meinte es auch dieses Jahr gut mit den Unternehmerinnen: bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen tauschten sich die rund 30 Damen aus der Wirtschaft und dem politischen Umfeld aus und stärkten mit dieser 62 Die Unternehmerin 01 I 2014 Veranstaltung die wirtschaftliche Kraft der Unternehmen aus den verschiedenen Branchen. Das Sommerfest war auch der gebührend festliche Rahmen, um vier Unternehmerinnen aus unserem Landesverband für – zusammen! – 105 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. Angela Feldhusen, Bremer Landesverbandsvorsitzende, zeigte in ihrer Eröffnungsrede die Vielfalt und die unterschiedlichen Erfolgsgeschichten von Bremer Unternehmerinnen und deren Strahlkraft in die bremische Wirtschaft auf. Die Oldenburgerin Ulrike Kramer kann auf eine abwechslungsreiche 30-jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Mittlerweile hat sie ihr Unternehmen veräußert und ist zufrieden in den Ruhestand gegangen. Die Bremer Unternehmerin Ulrike Dökel hingegen gründete in zweiter Karriere erst vor zwei Jahren das mittlerweile bereits etablierte Hostel Zollhaus, welches nominiert war für den German Design Award 2013. Sie ist seit 25 Jahren Mitglied im VdU. Die Bremer Unternehmerin Gabriele Strangemann ist Geschäftsführerin der exklusiven Parfümerie Zaga im Kaufhaus Lestra und ebenfalls bereits seit 25 Jahren im Verband. Last, but not least wurde die Bremerin Inge Sandstedt für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie war von 1998 bis 2004 Präsidentin des VdU und lebt die intensive Vernetzung in Politik und Verbandswesen. Die Einbindung von Frauen in Bremen wurde durch ihre Wahl 1997 als erste Frau ins Plenum der Handelskammer nach 600 Jahren frauenloser Kammergeschichte nachhaltig geändert. In ihrer eindrucksvollen Rede konnten alle Mitglieder und Interessentinnen das Feuer der Grande Dame spüren. Allen Damen ist gemeinsam, dass sie in ihrer Tätigkeit als Unternehmerin und in ihrem Engagement in unterschiedlichen ehrenamtlichen Funktionen hervorragende Beispiele für den Erfolg von Frauen in Führung und Verantwortung sind. In einem kleinen Bundesland wie Bremen wird die Vielfalt der Unternehmerinnen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung gerade an einem entspannten Abend wie dem Sommerfest deutlich, und der Netzwerkgedanke kann erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. ■ LANDESVERBAND HAMBURG/SCHLESWIG-HOLSTEIN Landesverbandsvorsitzende: Kristina Tröger Tel.: 040/6 03 93 87 eMail: [email protected] Ina Krug, Walter Gunz, Kristina Tröger, Christian Krug – Chefredakteur Stern Kristina Tröger, Inga Griese, Helga Waterkotte Der Gründer der Media Markt-Kette, Walter Gunz, kam zu einem beeindruckenden Dialog zum Thema „Erfolg: Fluch oder Segen“ und berichtete auch über die Motivation seiner eigenen Unternehmensgründung. „Ganz einfach: Es war der Wunsch nach Freiheit!“ Zum Thema „Der Spagat, ein Leben mit vielen Möglichkeiten“ referierte beeindruckend Inga Griese, Journalistin (u.a. Welt am Sonntag), Autorin, Herausgeberin und Chefredakteurin (u.a. von ICON und Die Stilisten) Rüdiger Grube, Kristina Tröger Kristina Tröger, Prof. Barbara Kisseler, Caroline Freisfeld, Yvonne Trübger Dass Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, den Ruf des weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmens zu verteidigen wissen würde, war zu erwarten. Mit seinem rhetorisch genialen Vortrag konnte er auch die letzten Kritiker überzeugen Die gutgelaunte Hamburger Kultursenatorin, Professor Barbara Kisseler, setzt alles daran, falsche Eindrücke über die Kulturstadt zu widerlegen und ihre Vielfältigkeit samt positiver Auswirkungen für die Wirtschaft darzustellen 01 I 2014 Die Unternehmerin 63 LANDESVERBÄNDE Hessen LANDESVERBÄNDE Mecklenburg-Vorpommern ■ ■ LANDESVERBAND HESSEN Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Dr. Karin Uphoff Tel.: 06421/40 79 50 Email: [email protected] Besuch im kunsTraum auf Schloss Johannisberg Für kunstliebende Unternehmerinnen war der Besuch in der Ausstellung kunsTraum im Privathaus der Eheleute Professor Jan und Mieke Teunen ein besonderes Ereignis. Im wunderschönen Ambiente der Kavalierhäuser des Schlosses Johannisberg befindet sich eine einzigartige Sammlung mit Werken namhafter zeitgenössischer Künstler, darunter Berend Hoekstra, Heinz te Laake, Michele De Lucchi, Hilarius Hofstede. Die aktuelle Sammlung zeigt die selbst kuratierten Werke der zeitgenössischen Künstler Helga und Holger Schmidhuber. Helga Schmidhuber ist Meisterschülerin aus Düsseldorf. Ihre Bilder sind derzeit auch im Museum in Wiesbaden unter dem Titel „Does Voodoo work?“ zu sehen. Kunst und Wirtschaft sind für Jan Teunen untrennbare gesellschaftliche Bereiche. Er bezeichnet sich selbst als Cultural Capital Producer. Seine Firma, die Teunen Konzepte GmbH, dient seit vielen Jahren Firmen mit innovativen Konzepten. Ziel ist es stets, die Unternehmenskultur zu verbessern und zu entwickeln, um so einen Mehrwert zu generieren. Denn längst ist wissenschaftlich bewiesen, dass eine gute Unternehmenskultur ein Mehr an Motivation, Kreativität ■ und Produktivität bringt. kunsTraum mit Professor Jan Teunen 64 Die Unternehmerin 01 I 2014 GALVANIK IST ÜBERALL Einblicke in die Firma Hitzel Oberflächentechnik Verkupfert, vernickelt, versilbert, vergoldet: Mit professionellem Glanz sieht alles viel wertvoller aus. Dieser Überzeugung waren auch die Galvanotechnikerin und Handwerksmeisterin Kerstin Hunkel-Hitzel sowie die Betriebswirtin Ulrike Kriegsch: Sie übernahmen Der VdU war zu Gast bei den 2001 die Führung des Familienunternehmens Hitzel Geschäftsführerinnen von Hitzel Oberflächentechnik GmbH & Co KG. Für viele Kunden Oberflächentechnik und Geschäftspartner sei es anfangs ungewohnt gewesen, Frauen in dieser Branche anzutreffen. „Wir haben einige amüsante wie auch anstrengende Erfahrungen sammeln dürfen“, so die Schwestern. Im September besichtigten zahlreiche Mitglieder des VdU Hessen den Galvano-Betrieb. „Faszinierend, wie häufig einem doch galvanisierte Gegenstände im Alltag begegnen: Ob beim Anziehen, beim Essen, im Auto oder in Maschinen, überall finden sich Metallteile, deren Oberflächen mittels Galvanotechnik veredelt wurden“, zeigten sich viele Besucherinnen überrascht. Sie lauschten gebannt den Erläuterungen, welche Verfahren und Prozesse dafür erforderlich sind, damit der Glanz auf die Werkstücke kommt. Beim gemeinsamen Business-Frühstück wurde genetzwerkt und über unternehmerische Fragen diskutiert. ■ ANEKDOTEN AUS 60 JAHREN Das „Kochwerk“ in Frankfurt bot einen wunderschönen Rahmen für das Sommerfest des VdU Hessen Jubiläumsfest im Kochwerk Sachsenhausen Sein Sommerfest – und damit verbunden eine gebührende Feier zum 60-jährigen Bestehen – richtete der VdU Hessen dieses Jahr im „Kochwerk“ in Frankfurt-Sachsenhausen aus. Schon die Location war ein Highlight: Mit dem Ausblick auf die Frankfurter Skyline und der Wohlfühl-Atmosphäre erwies sich das „Kochwerk“ als perfekter Ort zum Netzwerken und Kennenlernen. Die direkt in den Speisesaal integrierte offene Chefküche lud dazu ein, dem Koch bei der Zubereitung der vielen leckeren Häppchen für das Flying Buffet über die Schulter zu schauen und mit dem einen oder anderen Tipp die eigenen kulinarischen Fähigkeiten zu erweitern. Untermalt wurde das Jubiläums-Sommerfest von Einblicken und Anekdoten aus 60 Jahren Verbands- und Weltgeschichte, die der Vorstand auf unterhaltsame Weise vortrug. Fasziniert von diesem Ambiente und gestärkt durch die frisch zubereiteten Köstlichkeiten ließen angeregte Gespräche und munterer Austausch nicht auf sich warten, sodass man im Laufe des Abends um neue Erkenntnisse und Ideen - und um unternehmerische wie ■ private Kontakte reicher war. Siegbert Eisenach (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin), Prof. Dr. Rita Süssmuth, Andrea Tammling und Dr. Dorothee Crayen (IHK zu Schwerin, Geschäftsbereichsleiterin Standortpolitik) (v.l.n.r.) Foto: IHK KUNST UND WIRTSCHAFT LANDESVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN Landesverbandsvorsitzende: Andrea Tammling Tel.: 0381/6 30 21 77 Email: [email protected] Brücken bauen, Zukunft nachhaltig gestalten Unternehmerinnentag 2014 in der IHK zu Schwerin Unter der Schirmherrschaft von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, lud der VdU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zum Unternehmerinnentag am 25. September in die IHK zu Schwerin ein. Das Veranstaltungsthema „Brücken bauen, Zukunft nachhaltig gestalten“ sollte die Teilnehmerinnen auf ein abwechslungsreiches, wegweisendes Programm einstimmen. Andrea Tammling, Vorsitzende des VdU-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Hanns-Christoph Saur, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, und Siegbert Eisenach, Haupt- geschäftsführer der IHK, begrüßten die erwartungsvollen Unternehmerinnen, Managerinnen und Gäste. Der Impulsvortrag „Warum Ökonomie weiblicher wird. Ein Aufruf zum anders Denken!“ der Journalistin und freien Autorin Deborah Steinborn leitete den Unternehmerinnentag ein und verwies unter anderem ausdrücklich darauf, dass Frauen in Deutschland besonders in großen wirtschaftlichen Organisationen noch immer in den oberen Führungsebenen sehr wenig vertreten sind. Der wirtschaftliche Vorteil, der sich aus einem Geschlechtermix in den obersten Führungsetagen ergibt, bleibt in Deutschland daher nach wie vor fast unbeachtet. Im Anschluss an eine Kommunikationspause begann das Nachmittagsprogramm mit drei Foren bzw. Workshops zu den Themen: • „Soziale Medien – Entwicklung, Praxis und Vorschau bis 2020“ • „Förderprogramme in der Förderperiode 2014 – 2020“ • „Erfolgreich zusammenarbeiten – eine interdisziplinäre Methode“ Die Foren und Workshops wurden ausgestaltet durch die Handwerkskammer Schwerin, das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus sowie den Frauen in die Wirtschaft e. V. und die bundesweite gründerinnenagentur (bga). Höhepunkt war aber ohne Zweifel der Vortrag der ehemalige Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rita Süssmuth. Ihr umfangreicher Erfahrungsschatz aus ihrer wissenschaftlichen und politischen Tätigkeit ließ sie anschaulich zum Veranstaltungsthema referieren. Gebannt folgten alle den teilweise kritischen Ausführungen zum Verhalten der verschiedenen Bundesregierungen, wenn es um die Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingungen für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Wirtschaft geht. Ihrem Leitsatz „Meine Entscheidung für die Politik – „notwendige Veränderungen durchsetzen“ ist Prof. Dr. Süssmuth bis zum heutigen Tage treu geblieben. Trotz ihrer teilweise unbequemen Thesen überzeugte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wegen der großen positiven Resonanz möchte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern den Unternehmerinnentag in einem zweijährigen Rhythmus an bedeutenden Standorten, die Wirtschaft, Wissenschaft und Politik verbinden, wiederholen. ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 65 LANDESVERBÄNDE Niedersachsen LANDESVERBÄNDE Pfalz/Saar ■ ■ LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN Landesverbandsvorsitzende: Jasmin Arbabian-Vogel Tel: 0511/21 01 0 44 eMail: [email protected] KULTURGENUSS & NETWORKING Chinesischer Starpianist im Sheraton-Hotel Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr fand im VdU-Landesverband Niedersachsen eine hochkarätige Kulturveranstaltung statt. Eine Stadt, eine Region, ein Land ohne Kultur ist wie ein Strand ohne Meer, und für unsere Unternehmerinnen ist die Verbindung zwischen Kultur und Wirtschaft mehr als selbstverständlich. Nach intensiver Planung war es dann im September endlich soweit: im gediegenen Mozartsaal des Sheraton-Hotels Hannover fand ein erstklassiges Klavierkonzert mit dem chinesischen Nachwuchs-Star-Pianisten Haiou Zhang statt. Von Liszt über Bach bis hin zu Kompositionen des modernen Jazz spielte der Pianist sein komplettes Repertoire mit unglaublicher Hingabe. Das Konzert wurde von TV- und Medienteams begleitet und fand in der Presse sowie im Fernsehen Beachtung. Für unsere Unternehmerinnen aus dem Landesverband war der Abend nicht nur ein kultureller Hochgenuss, sondern auch eine gute Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen und alte zu intensivieren. Networking im außergewöhnlichen Rahmen – diesem Credo werden wir auch in Zukunft treu bleiben! ■ Pianist Haiou Zhang begeisterte mit Klassik und Jazz 66 Die Unternehmerin 01 I 2014 LANDESVERBAND PFALZ/SAAR Landesverbandsvorsitzende: Jennifer Reckow Tel.: 06232/67 06 00 eMail: [email protected] LOB VOM MINISTER Gudrun Thomas-Wolf (Wirtschaftsministerium, Referat Berufliche Bildung, Chancengleichheit, Fachkräfte), Jennifer Reckow, Stephanie Bschorr, Martin Brandl (CDU), Ulrich Steinbach (Bündnis90/Grüne), Ministerin Eveline Lemke und Christin Lehné (v.l.n.r.). Olaf Lies kam rasant im Tesla – und blieb lange Allein unter Frauen war der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zwar nicht; dennoch war der Termin im Juli beim VdU für Olaf Lies nach eigener Aussage mehr als nur Pflicht. Denn dass die Wirtschaft insbesondere in Niedersachsen derzeit gut aufgestellt ist, liegt auch an den vielen engagierten UnternehDer Wirtschaftsminister Niedersachsens merinnen, die ihre Betriebe vorausschauend zu Besuch beim VdU-Landesverband und mit viel Augenmaß und Verantwortung führen und weiter entwickeln. So fühlte sich der Minister im Kreise der rund 70 VdU-Mitglieder und den ebenfalls anwesenden männlichen Gästen sichtlich wohl. Nach einem exzellenten Vortrag über die Schwerpunkte der niedersächsischen Wirtschaftspolitik für die kommenden Jahre beantwortete er nicht nur die Fragen aus dem Publikum, sondern beteiligte sich aktiv und leidenschaftlich an der anschließenden Diskussion. Der Landesverband bedankte sich beim Minister mit einer schönen „Nana“, die seinen Schreibtisch im Ministerium zieren soll. Seinen Anschlusstermin wird der Minister in jedem Fall zeitlich gut geschafft haben, war er doch an diesem Tag mit einem schnittigen E-Sportwagen der Marke Tesla unterwegs. Wir wünschen ihm allzeit gute Fahrt und ein gutes ■ Händchen beim Lenken der niedersächsischen Wirtschaftspolitik! WIRTSCHAFT STATT FUSSBALL Wirtschaftsmesse Hannover: Ausstellerinnen vom Gemeinschaftsstand des VdU Messe-Auftritt in der HDI-Arena Einmal im Jahr hat König Fußball Hausverbot in der HDI-Arena, dem Stamm-Spielplatz des niedersächsischen Erstligisten Hannover 96. Dann nämlich heißt es: Auftritt Wirtschaft und der gesamte VIP-Innen- und Außenbereich der Arena verwandelt sich in eine Messehalle. Lokale, regionale und überregionale Unternehmen und Einrichtungen demonstrieren eindrucksvoll ihre Kreativität, Innovationskraft und die große Bandbreite ihrer Produkte und Dienstleistungen. Bereits zum dritten Mal in Folge war der VdU-Landesverband im Oktober auf der Wirtschaftsmesse vertreten und präsentierte sich in einem Gemeinschaftsstand mit fünf Mitglieds-Unternehmerinnen. Als direkter Stand neben der Hauptbühne bekam der Gemeinschaftsstand viel Aufmerksamkeit. Und wenn fünf Unternehmerinnen gemeinsam einen Messeauftritt designen, kommt dabei garantiert der optisch schönste und kreativste Stand der Messe heraus! Wir freuen uns bereits jetzt auf die Wirtschaftsmesse 2015! ■ Starker Start des neuen Landesverbandes Ministerin Eveline Lemke betont Ziel der Chancengleichheit Die Auftaktveranstaltung des neu gegründeten VdU-Landesverbandes Pfalz/Saar fand im März in Mainz statt. Im Rheinland-Pfalz-Saal des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung drehte sich alles um den neuen Landesverband, dessen Ziele für das kommende Jahr – und natürlich um die zunächst kommissarische Vorsitzende: Jennifer Reckow, Geschäftsführerin der Beratungsgesellschaft processline, und Rechtsanwältin Christin Lehné, stellvertretende Vorsitzende. Im Beisein von Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rhein- land-Pfalz, und VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr präsentierte sich der neu gegründete VdU-Landesverband Pfalz/Saar der Öffentlichkeit. Die Nähe zu den Unternehmerinnen vor Ort ist dem VdU ein besonderes Anliegen. Mit der Teilung des bisherigen Landesverbandes Baden/Pfalz-Saar und der Neugründung des Landesverbandes Pfalz/ Saar verstärkt der VdU seine Präsenz in der Region. Für Pfalz/Saar werden zukünftig Jennifer Reckow und Rechtsanwältin Christin Lehné die Interessen der Unternehmerinnen im Land vertreten, den Austausch mit Politik und Wirtschaftsvertre- tern suchen und das Netzwerk der Unternehmerinnen weiter stärken. Mit ihrem Grußwort unterstrich Ministerin Lemke das gemeinsame Interesse von Politik und Wirtschaft. „Wir haben ein Ziel, das wir verfolgen: Die Stärkung der weiblichen Wirtschaftskraft. Es ist wichtig, die Chancengleichheit in der Arbeitswelt weiter zu verwirklichen. Mit dem neu gegründeten Landesverband Pfalz/Saar schaffen wir Präsenz vor Ort, um regional noch zielgenauer und effizienter für Akzeptanz und Gleichberechtigung unternehmerisch tätiger Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tätig zu sein“, so das Ministerium in seiner anschließenden Pressemitteilung. Stephanie Bschorr sprach anlässlich des 60-jährigen VdU-Jubiläums über das regionale wie bundesweite Engagement des Verbands deutscher Unternehmerinnen in Deutschland und nahm zu den politischen Weichenstellungen der großen Koalition Stellung. Im Anschluss stellte der Vorstand des neuen Landesverbandes die Ziele für das kommende Jahr und den Landesverband vor. „Es war eine rundum gelungene Auftaktveranstaltung. Wir haben viele tolle Unternehmerinnen kennengelernt und freuen uns auf die vor uns liegende Arbeit im neuen Landesverband“, lautete das Fazit der kommissarischen Vorsitzenden. ■ 01 I 2014 Die Unternehmerin 67 LANDESVERBÄNDE Rheinland LANDESVERBÄNDE Ruhrgebiet ■ ■ LANDESVERBAND RUHRGEBIET Landesverbandsvorsitzende: Ulrike Löwe Tel.: 02871/2 36 91 23 eMail: [email protected] LANDESVERBAND RHEINLAND Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Roswitha Husfeldt Tel.: 0212/33 34 58 eMail: [email protected] RUHE NACH DEM STURM DIE ZUKUNFT ERNEUERBARER ENERGIEN Turbulentes Jahr 2013 stimmungsvoll beendet Vortrag und Umfrage-Präsentation in der Deutschen Bank Festlich ging das VdU-Veranstaltungsjahr 2013 bei „Reinhardt’s“ auf Gut Moschenhof in Düsseldorf zu Ende. 57 Unternehmerinnen kamen aus allen Ecken des Rheinlandes von Emmerich über Köln, Bonn und Krefeld bis hin zum Bergischen Land. Klappernde Pferdehufe aus den zum Gutshof gehörenden Ställen begleiteten die Teilnehmerinnen bei der Ankunft. Der separate, großzügige Raum im Restaurant empfing die Gäste mit großen runden Tischen, weihnachtlicher Dekoration und einem prickelnden Glas Sekt. Organisatorin und Vorstandsmitglied Helga Krumbeck begrüßte alle und übergab dann das Wort an die kommissarische Vorsitzende, Roswitha Husfeldt. Diese erinnerte kurz an das turbulente Jahr 2013 und dankte allen, die bei der Bewältigung dieRoswitha Husfeldt ehrt die langjährigen Mitglieder Renate Stintmann ser Krise mitgeholfen (25 Jahre, r.), Jacqueline Hannen haben. Dann stellte (25 Jahre, l.) und Mahi Degenring (15 Jahre, 2. v.r.) sie das vielfältige Programm für das Jahr 2014 vor und lud alle mit warmherzigen Worten zu den Veranstaltungen ein. Das stilvolle Vier-Gänge-Menü wurde amüsant unterbrochen durch den Auftritt der Mezzosopranistin Britta von Anklang. In ihrem Programm „Ich und mein kleines grünes Bäumchen“ bot sie sowohl drei ruhige Weihnachtslieder als auch muntere Chansons dar. Schließlich dankte Roswitha Husfeldt allen Vorstandmitgliedern mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement. Sie selbst erhielt großen Beifall für ihre Bereitschaft, kurzfristig als kommissarische Vorsitzende in die Bresche zu springen. Nach lebhaften Gesprächen an den Tischen war es beinahe Mitternacht, als der stimmungsvolle Abend seinen Ausklang fand. ■ Die VdU-Unternehmerinnenumfrage, die im Frühjahr in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank erstellt wurde, stellte VdU-Geschäftsführerin Claudia Große-Leege im Juni in der Deutschen Bank in Düsseldorf vor. Anschließend sprach Dr. Sopna Sury, Director Business Development & Business Affairs bei der E.On Climate & Renewables GmbH, anschaulich über die Zukunft erneuerbarer Energien als Pfeiler einer nachhaltigen Energieversorgung. ■ 68 Die Unternehmerin 01 I 2014 Claudia Große-Leege, Dr. Sopna Sury, Christa Reinartz, Roswitha Husfeldt (v.l.n.r.) MESSE-BILANZ VdU auf der Business Cologne 2014 Bereits zum zweiten Mal war der VdU bei der Business Cologne vertreten. Neben Susanne Müller, Andrea Trude, Martina Teichelmann und Christiane Schäffer leuchtete der rote Schopf von Gitta Quercia-Naumann aus der Menge. „Sie alle, in ihren schönen, farbigen Outfits, waren wirklich ein Highlight zwischen all den grauen Anzugträgern“, kommentierte Patissier Walter Himperich vom Schloßcafé Bensberg. „Äusserlich haben wir uns zwar unterschieden, aber wie bei allen anderen Teilnehmern stand das Kontakteknüpfen im Mittelpunkt“, berichtete Martina Teichelmann. Am brandneuen Messestand konnten viele Informationen an Besucherinnen weitergegeben und interessante Kontakte geknüpft werden. Eine weitere Teilnahme ist jedoch nicht geplant, denn die Marketingstrategie des Organisators, der dieses Mal unter die Fittiche der IHK schlüpfen konnte, scheint noch nicht ausgereift. ■ Auch wenn spannende Kontakte geknüpft werden konnten, überzeugte das Marketingkonzept der Business Cologne noch nicht WIE TICKT DIE GENERATION Y? Aufschlussreicher Vortrag einer „Digital Native“ Unter dem Motto „Zukunft beginnt heute“ führte der Landesverband Ruhrgebiet zusammen mit ausgewählten Kooperationspartnern im September eine Veranstaltung an der Westfälischen Hochschule Bocholt zum Thema „Generation Y – Wie wir ticken und was wir wollen“ durch. Die Referentin Dr. Steffi Burkhart, selbst eine „Digital Native“, erklärte den 110 Teilnehmern, dass Referentin Dr. diese Generation die digitale Welt rund um Internet und SmartSteffi Burkhart phone bereits mit der Muttermilch aufgenommen hat und daher ständig „online“ ist. Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in strengen Hierarchien und rückt bei ihrer Arbeit die Sinnsuche und die Freude ins Zentrum. Sie verkörpert zudem einen Wertewandel. Das Besitzen von Dingen wie Haus oder Auto ist für diese Altersgruppe weniger wichtig; vielmehr steht das „Benutzen, wenn nötig“, also das Mieten oder Ausleihen, im Vordergrund. Sehr unterhaltsam erklärte Dr. Steffi Burkhart den Teilnehmenden, dass diese Generation ohne ihr Handy an fremden Orten „aufgeschmissen“ ist und ihre Eltern besonders gerne besucht, wenn diese zu Hause eine schnelle Internetverbindung haben. Neben diesen eher amüsanten Facetten gab sie konkrete Tipps, wie Unternehmen sich für diese gut ausgebildete Generation zu attraktiven Arbeitgebern machen können. Der Vortrag animierte beim anschließenden ■ Zusammensein im Foyer zu einem sehr regen und kontroversen Austausch. SOMMERFEST MIT TIEFGANG Zukunftsforscher als Festredner bei VdU-Jubiläumsfeier Im Juli fand das diesjährige Sommerfest des VdU mit Gästen aus Politik und Wirtschaft in der alten Lohnhalle der Zeche Holland in Bochum statt. Das rege Interesse an dieser Veranstaltung wurde neben der Feier des VdU-Jubiläums auch durch den für diesen Abend engagierten Festredner Erik Händeler hervorgerufen. Erik Händeler ist als Buchautor und Zukunftsforscher vor allem Spezialist für sogenannte Kondratiefftheorie der langen Strukturzyklen. Damit bietet er einen anderen Blick auf die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Gebannt hingen die Zuhörer an seinen Lippen und ließen sich von seinem anderen Blick auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der letzten 150 Jahre inspirieren. Der Abend bot neben dem fachlichen Input zudem die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den VdU-Geburtstag gebührend zu feiern. Es war ein ■ besonderer Abend in einem besonderen Rahmen. Zukunftsforscher Erik Händeler VON BIO BIS BODENHALTUNG Vriesen-Hof beeindruckt durch Modernität und Nachhaltigkeit Eine Gruppe von 40 Teilnehmerinnen nutzte im Juni die Gelegenheit, den Vriesen-Hof in Bocholt-Suderwick, einen der modernsten eierproduzierenden Betriebe Europas, zu besichtigen. 100 000 Legehennen in artgerechten, tierfreundlichen und modernen Bodenhaltungssystemen legen hier Eier für Menschen in Nordrhein-Westfalen. Die Besucher waren begeistert vom Streben des Unternehmens nach einer nachhaltigen Erzeugung zum Wohle der Tiere und die klare Ausrichtung der Inhaber auf eine regionale Vermarktung ihrer Produkte. Zum Kundenkreis gehören Markthändler, Selbstvermarkter, bäuerliche Betriebe, Geschäfte des Einzelund Großhandels, Gastronomie, Großküchen, Krankenhäuser, Altenheime, Betriebskantinen im und auf dem Weg zum Ruhrgebiet. Bei den vielen verschiedenen Eiprodukten von Bodenhaltung bis Bio ging jedem Liebhaber das Herz auf. Im Anschluss an die Besichtigung hatte die Gruppe Gelegenheit, vielfältige Eierspezialitäten zu genießen und sich auszutauschen. ■ VdU-Unternehmerinnen zu Gast bei Vriesen-Hof 01 I 2014 Die Unternehmerin 69 LANDESVERBÄNDE Sachsen/Sachsen-Anhalt LANDESVERBÄNDE Thüringen ■ ■ LANDESVERBAND THÜRINGEN Landesverbandsvorsitzende: Katrin Katzung Tel.: 03643/85 39 90 eMail: [email protected] LANDESVERBAND SACHSEN/SACHSEN-ANHALT Landesverbandsvorsitzende: Bettina Kretschmer Tel.: 034956/2 31 25 eMail: [email protected] Die Kooperation mit dem Freundeskreis der Staatlichen Kunstsammlungen machte es möglich: Am 10. November konnte der VdU exklusiv im Rahmen der Veranstaltung „nachts im Museum“ die neue Direktorin des Albertinums in Dresden willkommen heißen. Abgerundet wurde der Abend durch informative und kurzweilige Führungen, die im Nachgang bei lebhaften Diskussionen und lukullischen Genüssen gemeinsam ausgewertet wurden Der Einladung von Dr. Beate Mikoleit, Geschäftsführerin STONEWATER Architecture GmbH, in die Wohnkultur der Luxusklasse, dem „Meissen Home“, folgten am 30. Juli rund 30 Damen. Anregende Gespräche über Networking im Allgemeinen und den VdU im Speziellen fanden bei gutem Essen und Wein in sehr exklusiver Umgebung statt und gipfelten in neu gewonnenen Mitgliedern für den jungen Regionalkreis Dresden Sagenhafter Blick über die Stadt: Zum Neujahrsempfang im Januar trafen sich die VdU-Mitglieder im Radisson Blu Hotel Erfurt Der idyllisch gelegene Mainzpavillon im egapark Erfurt – die perfekte Location für das Sommerfest, zumal an diesem herrlich sonnigen Sommertag Der neue Seniorenwohnsitz „Palais am See“ am Goitzschesee in Bitterfeld, den VdU-Mitglied Cornelia Heidrich gegründet hat, wurde am 19. September feierlich eröffnet. Das rote Band schnitten Landrat Uwe Schulze, Juliane Heidrich, Bundestagsabgeordneter Kees de Vries, Eduard Prinz von Anhalt und Cornelia Heidrich (v.l.n.r.) gemeinsam durch Der Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt war auf der VdU-Jahresversammlung 2014 in Hannover stark vertreten: Landesverbandsvorsitzende Bettina Kretschmer im Gespräch mit Hannelore Kirchner (VdU-Bundesvorstand) und Mitgliedern aus Sachsen-Anhalt: Ingrid Ziegert, Alexandra Krotki, Marianne Rossa, Eva-Maria Kutsche (v.l.n.r) Zu einer zweitägigen Reise durch Berlin trafen sich Mitglieder und Gäste des VdU-Landesverbandes Thüringen. Ein Programmpunkt war die Führung über das Gelände des BER, den skandalträchtigen Hauptstadt-Flughafen in spe Dr. Nadin Staupendahl (li.) und Evelyn Petermichl (re.),vom VdU-Landesverband Thüringen, überreichten einen Spenden-Scheck in Höhe von 3 751,78 Euro an Stephan Masch vom Kinderhospiz Mitteldeutschland 70 Die Unternehmerin 01 I 2014 01 I 2014 Die Unternehmerin 71 LANDESVERBÄNDE Westfalen LANDESVERBÄNDE Württemberg ■ ■ LANDESVERBAND WESTFALEN Landesverbandsvorsitzende: Dr. Renate Hansmann Tel.: 0541/60 080-80 eMail: [email protected] GESCHICHTEN VON ERFOLG UND SCHEITERN Heide Simonis bei Podiumsdiskussion: „Zu viel Arbeit rächt sich“ Ein Highlight war die Podiumsdiskussion im September im GOP Varieté Bad Oeynhausen. Das Thema: Die Möglichkeit des Scheiterns. Darüber diskutierten VdU-Mitglieder unter der Leitung von Dr. Renate Hansmann, Landesverbandsvorsitzende und Rechtsanwältin aus Osnabrück, und Michaela Heinze, Chefin des OWL-Frauenbranchenbuch-Verlags. Vor Lebenskrisen sei niemand sicher, sagte Katja Kraus (43), ehemalige Fußball-Nationalspielerin und HSV-Vorständin. Bei einer Unternehmerin, Spitzenpolitikerin oder eben auch Sportlerin komme jedoch neben der großen Fallhöhe hinzu, dass das Scheitern meist unvorbereitet komme. Problematisch sei die Häme der Öffentlichkeit, die die ganze Lebensleistung in Frage stelle. Das bestätigte auch SPD-Politikerin Heide Simonis (71). Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin weiß bis heute nicht, wer aus der eigenen Fraktion ihr bei der Wahl 2005 die Stimme verweigerte. Den Unternehmerfrauen riet sie, sich nicht alles aufzubürden. „Ich habe oft von morgens sechs bis nachts um drei Uhr gearbeitet. Da war kaum Zeit für anderes. Das hat sich gerächt.“ Dabei hat Simonis, die als Managerin in jungen Jahren den Vertrieb für den Dessous-Hersteller Triumph in Japan auf baute, durchaus noch andere Interessen. So schreibt sie, die schon ein Märchen publiziert hat, derzeit an einem Krimi. Neben Kraus, Simonis und der früheren Osnabrücker Polizeipräsidentin Heike Fischer, die Podiumsdiskussion im GOP Varieté Bad Oeynhausen mit Katja Kraus und Heide sich nach ihrem unfreiSimonis willigen Abschied erst einmal eine 100-Tage-Auszeit nahm, kamen auch Männer zu Wort. Reno-Chef Dr. Matthias Händle erntete schnell Sympathie. Auf die Frage von Hansmann, warum Schuhe so gut ankämen, ■ sagte er: „Weil sie glücklich machen, aber nicht dick.“ 72 Die Unternehmerin 01 I 2014 LANDESVERBAND WÜRTTEMBERG Landesverbandsvorsitzende: Margit-Therese Huber Tel.: 0711/1 20 96 94 Mail: [email protected] VOM BACKPULVER ZUR TIEFKÜHLPIZZA Beeindruckender Besuch bei Dr. Oetker in Bielefeld Ende August öffneten sich für VdU-Mitglieder die Türen der Dr. Oetker Welt in Bielefeld. Aus der Entwicklung von Backpulver vor über 100 Jahren in einer Bielefelder Apotheke ist ein immer noch familiDer VdU Westfalen besuchte engeführter Konzern mit 27 000 die Dr. Oetker Welt in Bielefeld Mitarbeitern in 40 Ländern gewormit 40 Unternehmerinnen den! Der Gründer verpackte sein Backpulver noch manuell, schaffte vier Beutel pro Minute. Im Jahr 1900 schafften bereits 30 Maschinen 600 Beutel. Der historische Maschinenpark ist beeindruckend, ebenso wie die Produktvielfalt. Und in der Versuchsküche wurde schließlich Insiderwissen ■ zu den Rezepturen verraten. Besuch aus Polen: Am Neujahrsempfang 2014 nahm Justyna Lewańska, die polnische Generalkonsulin München, als Ehrengast teil. Neue Mitglieder stellten sich auch vor Einblicke in textile Welten bekamen die Unternehmerinnen bei VdU-Mitglied Sylvia Dommer-Kroneberg. Die Geschäftsführerin der Fahnenfabrik Dommer, einem Stuttgarter Traditionsunternehmen, hatte im April eingeladen 50 Jahre Robert-Bosch-Stiftung – ein schöner Anlass für die VdU-Unternehmerinnen, im Mai die Stiftung und die Villa Bosch in Stuttgart, das ehemalige Wohnhaus von Robert-Bosch, zu besuchen Zünftig und ausgelassen – so wurden auch im vergangenen Oktober die 3. „VdU-Wasen“ auf dem traditionsreichen Cannstatter Volkfest gefeiert Bildgewaltig: die VdU-Unternehmerinnen in den Vogelsängerstudios DIE FILM-FAMILIE Führung durch die Vogelsänger-Studios – sehenswert! VdU-Mitglied Katja Vogelsänger, die mit ihren Geschwistern Cord und Kai die Vogelsänger-Studios in Oerlinghausen leitet, lud in das inzwischen 100-jährige Familienunternehmen ein. 35 Unternehmerinnen aus dem Landesverband waren begeistert von der Ausstellung auf 3 500 Quadratmetern, die interessante Einblicke in das große Portfolio gab – von der Werbefotografie bis zum ■ Imagefilm. 01 I 2014 Die Unternehmerin 73 AUS DEM VERBAND Die letzte Frage ■ Mein Unternehmen ist zukunftsfähig, weil... … die Produkte der Firma RAWIE – ob Prellbock oder Schranke – Sicherheit verkörpern: ein Thema, das in jedem Jahrhundert aktuell ist. Westfälische Revolution PUMPERNICKEL UND MÄNNEREMANZIPATION ter: te un .de/ p e z Re acher metGour .mestem wwwte p reze Carla Högermann, Geschäftsführerin A. RAWIE GmbH & Co. KG, Mitglied im VdU-Landesverband Westfalen … unsere Taschen und Accessoires Design, soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit vereinen: Unsere Kundinnen freuen sich nicht nur über ihr neues Produkt, sondern auch darüber, dass sie mit dem Kauf einem Kind ein Jahr Schulbildung ermöglichen. DIE GLEICHSTELLUNGSAKTIONEN seit 2001 sozialer Stifter www.mestemacher.de/ soziale Projekte Dr. Andrea Victoria Noelle, Geschäftsführerin Beliya GmbH, Mitglied im VdU-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein … wir dank der Balance aus einer gesunden Vermögensstruktur, Menschlichkeit, Kreativität und der Besinnung auf hanseatische Werte flexibel bleiben. Charlotta Schnepel, Geschäftsführerin der Tecnoline GmbH und der Walter Schnepel Holding GmbH & Co. KG , Mitglied im VdU-Landesverband Bremen-Weser-Ems MESTEMACHER … wir als Familienunternehmen im Bereich Seniorenwohnen und -betreuung neue Maßstäbe setzen, unterstützt von den tollsten Eltern der Welt und einem starken Mitarbeiterteam. Immer getreu unserem Motto: „Schönes Wohnen gehört zum Glücklichsein“. Henrike Köber, Geschäftsführerin Köber – Die mobile Krankenpflege, Mitglied im VdU-Landesverband Thüringen 74 Die Unternehmerin 01 I 2014 PREIS MANAGERIN DES JAHRES Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh · Telefon + 49 (0) 5241/87 09-0 www.mestemacher.de „Wir fördern die traditionelle westfälische Brotkultur und die Modernisierung der Dr. Ulrike Detmers Geschlechterrollen.“ Prof. Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe Deutsche Bank „Im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter zählt jedes Detail. Attraktive Vergütungsmodelle gehören dazu.“ Es gibt einen Weg, innovative Modelle für die Lebensarbeitszeit Ihrer Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen zu implementieren. Der Weg der Deutschen Bank. Deutsche Bank betriebliche Altersversorgung* ■ Flexible Zeitwertkonten-Angebote ■ Unternehmensspezifische bAV-Konzepte ■ Zertifizierte Spezialberater *Die vermittelten Leistungen sind u. a. Angebote der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH und der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG.