Jahresbericht Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ 2006/07
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Jahresbericht Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ 2006/07
Jahresbericht Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ 2006/07 Luise Wolf / Klasse 11.8 1 Inhaltsverzeichnis „Sachsen Anhalt. [Auch] Wir stehen früher auf!“.......................... 4 Abitur 2007 Ansprache zur Entlassung der Abiturienten der 12. Klassen .................................... 5 Ansprache zur Entlassung der Abiturienten der 13. Klassen .................................. 10 Ansprache zur Auszeichnung des besten Abiturienten der 12. Klassen ................. 15 Unsere Besten ....................................................................................................... 17 Ansprache der Vorsitzenden des Schulelternrates zur Entlassung der Abiturienten 18 Festrede anlässlich der Feierstunde zum Goldenen Abitur .................................. 20 Klassenfotos der 12. und 13. Klassen ........................................................ 22 Hommage an die Schule ...................................................................................... 30 Pressespiegel ....................................................................................................... 32 Klassenfotos der 5., 6. und 7. Klassen ....................................................... 34 Die Seejungfer ............................................................................................ 41 Reisen Madrid, eine Stadt, um das Leben zu genießen .................................................... 42 As we are Londoners ............................................................................................ 44 Serdecznie pozdrawiam z Polski! ......................................................................... 46 Deutsche Küche überzeugt im Ausland ................................................................ 48 Nebra, keinesfalls eine Weltstadt .......................................................................... 55 Wir sind die KInder aus Halle .............................................................................. 54 Abenteuer Frauensee ............................................................................................. 56 Durch und durch gepaddelt .................................................................................. 57 Wo Europa die Kälte lehrt .................................................................................... 58 Klassenfotos der 8. und 9. Klassen ............................................................ 60 Sport 2800 nasse Meter zu Gold ................................................................................... 64 Traditionen sind wichtig ........................................................................................ 65 Ski heil! ................................................................................................................. 66 Der Priester und sein Henker ............................................................................... 68 Arielle .................................................................................................................... 69 Sport frei! .............................................................................................................. 70 Sportliche Erfolge .................................................................................................. 72 Unser Frühjahrsmärchen - ohne Happyend .......................................................... 73 Klassenfotos der 10. und 11. Klassen ........................................................ 74 2 Unterrichtssplitter Kummerkasten eines Chorleiters ........................................................................... 82 Doktortitel in nur einem Jahr .....................................................................................82 Vorlesewettbewerb der 6. Klassen ......................................................................... 83 Rezitatorenwettstreit ............................................................................................... 84 Spiegel ................................................................................................................... 85 Wie man den Opel-Contest gewinnt .................................................................... 86 Inside ..................................................................................................................... 88 Die scheinbare Ablenkung des Infrarotlichtes ....................................................... 90 Von Wasserstoffautos und viereckigen Seifenblasen ............................................ 92 Zu Besuch im amerikanischen Konsulat ............................................................... 93 Personalia Rat und Räte ......................................................................................................... 95 Und es war Sommer ............................................................................................. 96 A bend in the road is not the end of the road … .................................................... 97 Lehrerkollegium ..................................................................................................... 101 Ausgewählte Höhepunkte .......................................................................................104 3 „Sachsen Anhalt. [Auch] Wir stehen früher auf!“ Gleich am Anfang des Schuljahres hatten wir den ersten Rang unter den großen Schulen Sachsen Anhalts verloren. Die Trauer darüber blieb jedoch aus. Nicht mehr „die Größte“ im Land zu sein, war offenkundig kein wirklicher Abstieg. Mit 1287 Schülern in 53 Klassen erreichten wir immer noch schwindelerregende Dimensionen. Nachdem in den letzten Jahren unsere Schule fusionsbedingt immer größer geworden war, fiel im August 2006 der Startschuss für eine „Verjüngungskur“. Noch 113 Lehrer (im Vorjahr waren es 120) standen am Beginn dieses Weges, der voraussichtlich im Schuljahr 2008/09 auf dem Niveau einer durchgängig vierzügigen Bildungseinrichtung beendet sein wird. In Folge der demoskopischen Entwicklung drehte das Abordnungs- und Versetzungskarussell für die Lehrer schon mal die ersten Runden (vgl. S. 95ff.). Das dominierende Highlight des Schuljahres war zweifellos das Doppelabitur. 347 Schüler der 13. und 12. Klassen [in Worten: Dreihundertsiebenundvierzig] erhielten am Ende des Schuljahres ihr Abiturzeugnis. Die ersten zwanzig Seiten dieses Heftes sind nicht zufällig ausschließlich diesem Ereignis gewidmet. Seit 1895 haben 112 Schülergenerationen an unserem Gymnasium bzw. den jeweiligen Vorgängereinrichtungen ihr Abitur abgelegt – eine solche kollektive Kraftanstrengung gab es jedoch noch nie. Den Titel „Wir stehen früher auf“ möchte ich nicht nur deshalb auch in diesem Zusammenhang verstanden wissen. Ich war nämlich mit drei Geschichtskursen und allen sechs Klausurvarianten dabei. Allein um die Termine für die Zweitkorrektur halten zu können, war ich mehrmals schon gegen 3.30 Uhr an der sogenannten „Korrekturfront“ tätig. Sollten die Strategen des bekannten Werbefeldzuges für Sachsen Anhalt auch schon unser Doppelabitur im Blick gehabt haben? Es war eine kollektive Kraftanstrengung der besonderen Art. Allein der organisatorische Aufwand war riesig, zumal nach meinem Kenntnisstand nicht einmal unbedeutende Pannen aufgetreten waren. Gerade im Zusammenhang mit der augenblicklichen Diskussion um PISA-Studien, Flexi-Erlass, Lehrerethos u.a.m. kann und muss einmal ganz deutlich ausgesprochen werden, dass an unserem Gymnasium ein außerordentlich leistungsfähiges Team in der Vergangenheit seit Jahren durchgängig hervorragende Ergebnisse erzielt hat. Die hier aus Platzgründen nicht gewürdigte letzte externe Evaluation der Schule vom September 2006 (www.bildung-lsa.de) belegt dies ebenso eindrucksvoll wie dieser Jahresbericht. Lesen Sie einfach nach! Am Ende bleibt nur noch auf zwei andere Sachverhalte hinzuweisen, die unserem Gymnasium in Zukunft hoffentlich zum Vorteil gereichen. Einerseits war im Februar 2007 endgültig der Startschuss zum PPP-Projekt gefallen, nachdem der Landesrechnungshof dies wiederholt verhindert hatte. Unser lang gehegter Wunsch nach einer neuen Turnhalle wird also in Erfüllung gehen. Der obige Architektenentwurf lässt schon mal Träume wahr werden. Ja; und dann haben wir ein neues Schullogo. Schlank und professionell – wie unsere Zukunft. Stefan Hanke Geschichtslehrer am 4 Abitur 2007 neusprachlichen und das C für altsprachlichen Klassen reserviert waren. Wenn diese Absolventen in Erinnerungen schwelgen, besteht die Gefahr das Gegenwärtige zu unterschätzen! Dieser Gefahr möchte ich gerade bei Ihnen nicht erliegen! Sie sind schon ein besonderer Jahrgang. Es ist ja weitverbreitet üblich, nach bestandenem Abitur das auch stolz mit Aufklebern auf der Heckscheibe eines PKW zu verkünden. Im vorigen Jahr entdeckte ich bei einem Auto aus dem Mansfelder Land den Slogan, den ich gern Ihrem Jahrgang verliehen hätte: „Landesschulversuch 2007“! – Sie sind nach 2000 wieder der erste Abiturientenjahrgang, der nur 12 Jahre bis zur ersehnten Reifeprüfung zur Schule gehen musste (oder durfte?), – wie die 13. Klassen auch ein Jahrgang, der die Besonderheit genoss, nach der Grundschule zwei weitere Jahre eine Sekundarschule besuchen zu dürfen, – ebenfalls ein Jahrgang, der, den organisatorischen Tücken des sogenannten Doppelabiturs geschuldet, eine außerordentliche Breite unterschiedlicher Lehrwerke, teilweise auch nur als „Klassensatz“ vorhanden, genießen konnte, – Abiturienten und doch nicht die Ältesten an der Schule, zu denen alle neidvoll aufblicken, hin und wieder ein wenig stiefmütterlich behandelt, hinten angestellt, wie heute mit der Schulentlassungsfeier, – ebenfalls der erste Jahrgang, bei dem es zumindest äußerlich keine „Müntzeraner“ und „Trothaer“ mehr gibt, nachdem im Schuljahr 2002/03 die letzten „ echten Reilis“ und im Vorjahr letztmalig richtige „Trothaer“ entlassen wurden, trotzdem begannen Sie Ihre Gymnasialzeit an zwei unterschiedlichen Schulen. Es bleiben meine Erinnerungen an Reaktionen der „Müntzeraner“, die sich nach einigen Jahren relativer Ruhe ab 2003 mit den hinzukommenden „Trothaern“ und deren Schulleiter arrangieren und ab dem 11. Schuljahr gar mit ihnen in gemeinsamen Klassen lernen mussten, und die besorgten Fragen der „Trothaer“ am Ende der 9. Klas- Ansprache zur Entlassung der Abiturienten der 12. Klassen Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten! Sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin überzeugt, dass es keine Unterschätzung Ihrer Leistung ist, dass keiner unserer geladenen Ehrengäste der Einladung zur nachmittäglichen Stunde folgen konnte. Heute Morgen gab uns auch nur Herr Prof. Klieber, Rektor der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design, die Ehre, durch seine Anwesenheit einen Schwerpunkt unserer außerunterrichtlichen Arbeit im Bereich der bildenden Kunst Gewicht zu verleihen. · Frau Dr. Bergner, Vorsitzende des Bildungsausschusses der Stadt, Herr Regierungsschuldirektor Lattermann, Referent im Landesverwaltungsamt Halle, Frau Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados, Herr Dr. Marquardt, Beigeordneter für Kultur und Bildung der Stadt Halle und Herr Poppe, langjähriger Schulleiter des T h o m a s - M ü n t z e r- G y m n a s i u m s , bedauern, unserer Einladung nicht nachkommen zu können und baten mich ausdrücklich, auch Ihrem Jahrgang Grüße zu übermitteln. · Mit besonderer Freude begrüße ich mit Herrn Prof. Dr. Albrecht Rost einen Vertreter des Abiturientenjahrgangs 1957 der ThomasMüntzer-Oberschule. Vor einer Woche konnten wir in unserer Aula über 90 Absolventen dieses Abiturjahrgangs anlässlich der 50. Wiederkehr des Bestehens des Abiturs in einer würdigen Feierstunde Erinnerungsurkunden zur Feier des Goldenen Abiturs überreichen. Die weiteste Anreise hatte wohl der Festredner Prof. Dr. Hermann Helmuth aus Toronto (Kanada), übrigens ebenfalls aus der Klasse 12B1 wie Prof. Rost. Der Buchstabe B wurde landesweit für naturwissenschaftlich orientierte Klassen verwendet, während das A für die 5 se, wie sie die wohl weniger „familiäre“ Atmosphäre am neuen Standort meistern werden. Im Zusammenhang mit der Sondierung der Lage vor der sehr kurzfristigen Fusion zum Schuljahr 2003/04 blieb mir ein durch die Schülervertretung des TMG initiiertes „konspiratives“ Treffen in der Bergschänke in Erinnerung. Anwesend war auch eine ruhige und stets sehr sachlich in Erscheinung tretende Schülerin der 8. Klasse, Caroline Göricke, die ich später als Schulsprecherin meiner „neuen“ Schule sehr schätzen lernte! Auch im abiturjahrgangsübergreifenden, von Frau Meitzner für Mathematikbegeisterte geschaffenen, mathematischen Stammtisch wirkte Caroline überzeugend mit. Ich erinnere mich an einige Diskussionen in Giebichenstein und Trotha, in denen es heiß herging, wenn ich versuchte, mehr oder weniger unberechtigte Vorurteile bei Schülern, Eltern und auch bei Lehrern auszuräumen. Manchmal saß ich in der Folge sprichwörtlich zwischen zwei Stühlen! Im Unterschied zu den 13. spielte die Fusion bei Ihrem Programm zur Benefizvorstellung, unter der brillanten Leitung des Entertainers Thomas Kitsche, keine so dominante Rolle. Trotzdem rief es Erinnerungen wach, über die wir heute gemeinsam schmunzeln und auch herzhaft lachen können! Ich hoffe, ein gutes Zeichen für das schnelle Miteinander in den neuen Klassen. Eine Episode, die ich bereits heute Morgen erzählt habe, möchte ich wiederholen, weil sie die durch den Zusammenschluss der beiden Schulen und dem Doppelabitur entstandene Situation so trefflich illustriert: Ralph Behrend, im Schuljahr 2005/06 Schüler der 12. Klasse, verdanke ich die für mich amüsanteste Nachfrage des Kultusministeriums. Ralph wandte sich zu Beginn des Schuljahres per E-Mail direkt an den Kultusminister. Kern des Schreibens war die Schilderung der unbefriedigenden Versorgung der Kursstufe unserer Schule mit Lehrbüchern, aber auch mit grundsätzlichen Bemerkungen zur Schulpolitik, die ich übrigens inhaltlich voll teilte, hielt er sich nicht zurück! Also ereilte mich dann auf dem Dienstweg über das Landesverwaltungsamt die Anfra- ge, ob es wirklich stimme, dass über 500 Schüler in der Sekundarstufe II, wie Ralph vorgab, lernen würden? Diese Zahl stieß im Büro des Ministers auf offensichtliches Misstrauen. So viele Schüler wie ein kleines Gymnasium insgesamt hatte, sollten allein in den Klassen 11 bis 13 lernen? Ich konnte bestätigen, dass es sogar exakt 580 Schüler waren! Vielleicht hat Ralphs Mail einen Anteil daran, dass unsere finanziellen Mittel zur Anschaffung von zusätzlichen Lehr- und Lernmaterial um einen nicht unwesentlichen Betrag aufgestockt wurden? Wir waren zu diesem Zeitpunkt das größte Gymnasium im Land, zwischenzeitlich haben wir Konkurrenz erhalten. Wir sind zwar noch in der Spitzengruppe, aber nicht mehr der Spitzenreiter! Die erste Phase des Zusammenfindens war durch intensive Tätigkeit von Arbeitsgruppen der Schüler, Eltern und Lehrer gekennzeichnet. Es wurden Erhaltenswertes der beiden Schulen geprüft und Wünsche formuliert. Alles floss in einem Leitbild für die weitere Entwicklung unseres Gymnasiums zusammen, das wie auch der Schulname Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ mit Mehrheit in der Gesamtkonferenz angenommen wurde. Ein Wettbewerb zur Gestaltung eines neuen Logos wurde ins Leben gerufen. Nur einer der aus unserem Hause stammenden Vorschläge erwies sich als geeignet, wenn sich auch am Ende herausstellte, dass der Entwurf von Frau Heller-Metz‘ Sohn stammte. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit den Studenten des Studienganges Kommunikation und Technische Dokumentation der Hochschule Merseburg, die sich vor allem mit Corporate Design für Wirtschaftsunternehmen befassen, entstand ein solches Programm für unsere Schule. Im Übrigen kann momentan ein Absolvent des Studiengangs etwa aus zehn Stellenangeboten wählen! Da Corporate Design auch die „Firmenphilosophie“ des sich Präsentierenden widerspiegeln soll, entstand der Vorschlag, den Sie im Bühnenhintergrund sehen. Es ist schon interessant, wie neutrale Außenstehende auf der Basis unserer Eigensicht, v. a. auch durch das Leitbild, diese mit grafischen Mitteln interpretieren. Die Buchstaben gtm werden Sie 6 wohl erkennen. Die gestalterischen Idee, die Saale, den Fluss als Sinnbild stetiger Veränderung und Entwicklung, natürlicher Harmonie und die unterschiedlichen Dicken mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten in Verbindung bringen, muss man wohl erläutert bekommen. Angesichts der zu lösenden Tagesaufgaben ist nicht nur die Entwicklung eines neuen Logos ins Stocken geraten. Auch in meiner Zusammenarbeit mit den Mitwirkungsgremien ließen die Aktivitäten zur Umsetzung unserer Visionen von einer Schule nach, die besser sein soll als die bloße Summe der einzelnen Komponenten und in der die Entwicklung eines jedes einzelnen Schülers den nötigen Stellenwert hat. So warten viele gemeinsam formulierte Ziele noch auf ihre Verwirklichung. Mit den insgesamt 394 Schülern, die sich vor zwei Jahren anschickten, Punkte für das Abitur zu sammeln, allein 186 aus Ihrem Jahrgang, ist mein Handicap verbunden. Ich kenne leider nur wenige meiner Abiturienten, ganz abgesehen davon, dass sich dann immer die Frage erhebt: 12. oder 13. Klasse? Nun ja, für Sie vielleicht noch ein Kompliment! Was waren das für Zeiten in Trotha, mit etwa 50 bis 80 Abiturienten! Ich kenne eigentlich nur diejenigen, die irgendwie auffällig wurden, z. B. auch mit einem Namensschild als freundliche Kassiererin im Supermarkt! Selbstredend spielen heute nur die angenehmen Begegnungen eine Rolle! Eine Ausnahme natürlich meine 10/7, die ich für Mathematik begeistern wollte. Leider nur mit zum Teil erfolgreichen Bemühungen, alle davon zu überzeugen, dass meine (oft wiederholten) Erklärungen eines Lösungsweges immer nur der erste Schritt im Aneignungsprozess sei. Dem der zweite, der entscheidende folgen müsse: das selbstständige Bearbeiten einer genügend großen Zahl von Aufgaben! Ich habe also auch Anteil an Ihrem Prüfungsergebnis in Mathematik. Vor allem im Grundkurs kein Debakel wie im Vorjahr, aber auch nicht, wie auch landesweit, berauschend. Es gibt sicherlich in unserem Hause Reserven, die erschlossen werden sollten. Da aber das Problem wenig befriedigender Mathematikleistungen ein allgemeines ist, sollten wir vor allem unseren Kultusminister beim Wort nehmen und die inhaltlichen Anforderungen auf wirklich allgemeinbildende Elemente beschränken. Da Mathematik eine Pflichtprüfung für alle Schüler SachsenAnhalts und nur in Ausnahmefällen zu umgehen ist, könnten das wesentlich helfen, nachhaltigere und anwendungsbereite Ergebnisse zu erzielen. Wenn wir uns dann noch von den Organisationsformen des Unterrichts an unserer finnischen Partnerschule in Oulu inspirieren ließen, wären wesentliche Verbesserungen möglich. So belegt ein finnischer Schüler in einem Unterrichtsabschnitt höchstens sechs verschiedene Kurse mit entsprechend vielen Stunden in der Woche. Diese Kurse werden, ähnlich wie später im Studium durch Zwischenprüfungen, abgeschlossen und können auch noch einmal belegt werden. Man kann sich also über einen längeren Zeitraum konzentriert mit einer Problematik beschäftigen, sie wirklich durchdringen und letztendlich auch besser beherrschen. Zurück zu meiner 10.7. Hagen Lähne, in Mathematik eher unauffällig, glänzte dafür bei Auftritten der ebenfalls die Abiturjahrgänge vereinigenden Theatergruppe unter der Leitung von Herrn Gürtler, wie auch Johanna Kiefer, Maria Lieser, Karin Matko, Maximilian Berthold, André Mittelstädt und Maximilian Phillipp, der außerdem in Zusammenarbeit mit den Dreizehnten im Improvisationstheater und mit der Gruppe „Stabile Seitenlage“ auch außerhalb der Schule aktiv war! Eine hervorragende, leider wenig beachtete Leistung vollbrachte Johannes Ihl, der sich für die 1. Runde der Auswahl der deutschen Mannschaft für die Internationale Biologieolympiade qualifizieren konnte. Auch eine gute Bühne, auf sich aufmerksam zu machen, waren unsere Schulkonzerte: Einprägsam Marie Brandts Darbietungen bei den Schulkonzerten im Verein mit ihren beiden Gastcellisten, aber auch im Kammerorchester unserer Schule! Als Instrumentalisten überzeugend Julia-Marie Vogt und Johannes Berger. 7 Eher unauffälliger agierte Anne Britting im Theaterclub der Kulturinsel. Auch unseren bescheidenen Sportler, wie Jutta Mende als Teilnehmerin an den Mannschaftseuropameisterschaften in der Gymnastik, zudem auch noch Übungsleiterin im Verein, und Tom Ettlich, als mit Sicherheit „sauberer“ Radsportler, gelangten zu bemerkenswerten Erfolgen. Marcus Zawatzki, ob seiner Größe nie zu übersehen, spielte im Nachwuchsteam des Mitteldeutschen Basketballclubs. Anne Büchner, Stephan Fritsche und Therese Schmidt vertraten unsere Schule erfolgreich bei einem zweijährigen von der EU geförderten Comenius-Projekt mit spanischen und italienischen Schülern. Diese Aufzählung ist garantiert nicht vollzählig! Ich bewundere alle, die nach zeitlich mehr als ausgefüllten Unterrichtstagen noch Zeit für eine außerunterrichtliche Betätigung finden. Von der Fähigkeit, die schulischen Pflichten mit den Herausforderungen eines anspruchsvollen Hobbys koordinieren zu können, werden Sie auch weiterhin profitieren. Abgesehen davon, dass manches Hobby auch zum Beruf werden kann und zudem die Fähigkeit, aktiv die Freizeit zu gestalten, ein Kraftquell zur Bewältigung der Aufgaben in Ausbildung und Beruf ist. Es ist kein Zufall, wenn viele der erwähnten Schüler auch sehr gute Abiturergebnisse erreichten und als Klassensprecher im Schülerrat Verantwortung für andere und die Schule übernahmen! Was bleibt an Messbarem? Die Abiturergebnisse. Für die Schule aufgrund der Vielzahl und über Jahre ermittelten Ergebnisse durchaus als Wertmesser geeignet. Für den Einzelnen ist ein Abiturdurchschnitt nur beschränkt aussagefähig. Leider hat sich das Urteilen nach Durchschnitten in unserem Land sehr etabliert, nicht in erfolgreichen Unternehmen und Institutionen! Ich kenne viele Berufe, für die vorhandene intellektuelle Fähigkeiten zwar durchaus eine Voraussetzung sind, aber diese allein längst nicht für eine erfolgreiche Ausübung ausreichen. Keine Schauspiel-, Musik-, Kunst- oder Sporthochschule kommt auf die Idee, Studenten einzig nach ihrem Abiturdurchschnitt aufzunehmen. Leider erhalten bei uns durch das sicherlich sehr „justiziable“ Ranglistenverfahren bei der Studienzulassung nicht immer die am besten Geeigneten eine Erstzulassung. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie sich wirklich zu etwas berufen fühlen. Suchen Sie zwischenzeitlich nach praktischen Erfahrungen und ergänzenden Ausbildungen, die Sie Ihrem Ziel näher bringen werden! Ich wünschte mir eine ähnliche Zulassungspraxis wie auch in unserer Partnerstadt Oulu erlebt. Ein gutes Abitur ist in Finnland die Voraussetzung, sich einem Aufnahmegespräch an der Universität stellen zu dürfen. Da muss der Bewerber Können, kommunikative Fähigkeiten und Persönlichkeit nachweisen. Das wirkt auch schon sehr motivierend in der Schule. Ein „Buchhalterabitur“, das man sich durch cleveres Wählen, Abwählen und Einbringen von mit Punkten bewerteten Leistungen mit dem Ziel berechnet, einen möglichst guten Durchschnitt zu erzielen, bringt dort nichts! Wie stellt sich nun das Gesamtergebnis Ihres Jahrgangs dar? 186 Schüler begannen mit der 11. Klasse, 166 wechselten in die 12., 156 wurden zum Abitur zugelassen und 155 absolvierten die Prüfungen mit Erfolg! Von den 155 bestandenen Prüfungen – weisen in der Endqualifikation 39 eine Eins vor dem Komma aus, – 33 Ergebnisse liegen zwischen 2,0 und 2,5, d. h. wir können etwas weniger als der Hälfte aller Abiturienten ein gutes Abitur bescheinigen! – Weitere 42 erreichten ein Ergebnis von 2,5 bis 3,0. – Eine Gesamtqualifikation von 3,1 bis 3,4 erzielten 35 Prüflinge. - Der Anteil von nur sechs Schülern mit einem Durchschnitt von 3,5 und 3,6 ist erfreulich klein! Ist nun der Landesschulversuch 2007 gelungen? Diese Auswertung findet nur heute Nachmittag statt! Vergleicht man die Durchschnitte der Gesamtqualifikation beider Jahrgänge, ja, beide sind mit 2,45 identisch! Zieht man die Zahlen der Schüler mit heran, die überhaupt nicht zum Abitur zugelassen wurden, wird das Ergebnis getrübt. Während bei den 13. Klassen 91,8% 8 letztendlich das Abitur bestanden, sind es bei Ihnen nur 83,3%! Bedurfte es noch eines Beweises, was ein aus dem Zusammenhang gerissener Durchschnitt so verschleiern kann? Uneingeschränkte Gratulation aber Ihnen allen, die Sie heute Zeugnisse empfangen, welche zum Studium an allen Universitäten und Hochschulen berechtigen! Es ist an unserer Schule üblich, die Abiturienten mit den besten Ergebnissen des Jahrgangs auszuzeichnen. Wir werden heute 9 Schüler mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,4 ehren! Karin Matko und JuliaMarie Vogt mit einer Gesamtqualifikation von 1,0 sollen vorab erwähnt werden. Bei den 13. gab es dieses Ergebnis übrigens nur einmal und prozentual erreichten weniger als bei Ihnen einen Durchschnitt besser als 1,5! Zugleich werden wir herausragende Abiturergebnisse in den Fächern Französisch, Biologie und Physik würdigen. Nach ungetrübter und berechtigter Freude über Erreichtes sollten Sie sich auch die Zeit für eine selbstkritische Betrachtung der eigenen Leistung nehmen, um vielleicht im nächsten Ausbildungsabschnitt noch besser abzuschneiden. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! Der Ruf einer Schule wird wesentlich durch die aktuellen Schüler und deren Information der Öffentlichkeit bestimmt. So ganz schlecht kann Ihre Schulzeit nicht gewesen sein. Wiederholt gibt es eine größere Anzahl von Wünschen von Viertklässlern (mit Bestimmtheit mehr von deren Eltern), an unserer Schule lernen zu wollen, als Plätze an der Schule vorhanden sind. Erstmals musste das Los über die Aufnahme zum nächsten Schuljahr an unserer Schule entscheiden! Mein Dank gilt allen, die zu Ihren Ergebnissen beigetragen haben, besonders den Tutorinnen und Tutoren, aber auch allen Fachlehrerinnen und Fachlehrern! Meine besondere Anerkennung gilt Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie durch ihren oft selbstlosen außerunterrichtlichen Einsatz die erfolgreiche Arbeit in den Ensembles, Sportgruppen und Arbeitsgemeinschaften ermöglichten und damit die Erlebnisse schufen, an die man sich auch noch nach Jahrzehnten erinnert! Die Meisterung aller organisatorischen Herausforderungen des Doppelabiturs 2007 verdanken wir zuallererst unseren Oberstufenkoordinatoren Frau Selke-Orth und Herrn Dr. Dorsch, ein herzliches Dankeschön! Ich bedanke mich bei den Mitgliedern meiner Schulleitung, in Trotha und in der Friedenstraße, ohne deren Engagement unsere Schule mit zwei Standorten tagtäglich nicht funktionieren würde. Liebe Klassensprecher und Jahrgangsvertreter in der Schülermitverwaltung! Wenn wir auch in letzter Zeit nur noch sehr selten zusammenkamen, haben Sie mir doch die Jahre wesentlich meine Arbeit erleichtert. Ich hoffe, dass die geringe Anzahl von zu lösenden Widersprüchen ein Ausdruck des von mir grundsätzlich gewünschten Miteinanders war. Caroline Görickes Verdienste seien nochmals hervorgehoben! Mein Dank gilt Ihnen, sehr geehrte Eltern. Ohne Ihre Anteilnahme und Unterstützung der Ausbildung Ihrer Kinder wären die erzielten Ergebnisse nicht erreichbar. Ihre sachlich geäußerte Kritik und Ihre freundliche Toleranz nicht immer zu vermeidender Probleme in der Schule waren mir stets eine Hilfe! Ein besonderer Dank gilt den gewählten Elternvertretern, die mich stets in meinem Bemühen um bestmögliche Lern- und Arbeitsbedingungen unterstützten. Ganz besonders herzlich möchte ich der langjährigen Vorsitzenden des Schulelternrates Frau Schäfer danken, die sich auch nach dem offiziellen Ausscheiden aus dieser Wahlfunktion weiterhin bedingungslos in den Dienst des Schulelternrates stellte! Ohne den Einsatz und die oft geforderte Geduld unserer Schulsekretärinnen Frau Havranek und Frau Götte hätten wir nie auch nur die Zeugnisse ausgeben können. Sie wissen, alle dürfen einmal fehlen, fehlt die Sekretärin, bricht das Chaos aus! Mein Dank gilt allen technischen Mitarbeitern, die, allzu oft auch durch unüberlegte Schülerhandlungen hervorgerufene, Schäden zeitnah beseitigten und so zum allgemeinen Wohlbefinden beitrugen! 9 Der Schulförderverein unserer Schule hat, wie jedes Jahr, individuelle finanzielle Unterstützung bei Studienfahrten gewährt, dieses oder jenes bei der Ausstattung der Schule beigesteuert und auch wieder einen Teil der Kosten unserer Schulentlassungsfeier, wie die Finanzierung der durch den hallesche Grafiker Martin Schmidt als Unikate gestalteten Zeugnismappen, übernommen. Ein herzliches Dankeschön! Meine lieben Abiturientinnen und Abiturienten! Die besten Wünsche aller Ihrer Lehrer und der Mitarbeiter der Schule begleiten Sie auf dem nächsten Lebensabschnitt! Nutzen Sie alle Chancen, die sich durch den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife bieten! Bewahren Sie sich ihren jugendlichen Schwung, ihre kritische Lebenshaltung und Ihren Drang nach Veränderungen! Unsere Gesellschaft braucht Sie! Ich hoffe, dass auch Sie nach einigem zeitlichen Abstand, wie nahezu ausnahmslos alle Generationen vor Ihnen, zu dem Schluss gelangen, dass Ihre Schulzeit eine sehr schöne Zeit war! Bleiben Sie Ihrer alten Schule gewogen und tragen sie deren guten Ruf in die Welt! Kommen Sie mal wieder vorbei, nicht erst in 50 Jahren aus Anlass des Goldenen Abiturs! Sie sind immer willkommen! Ansprache zur Entlassung der Abiturienten der 13. Klassen Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten! Sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Mein besonderer Gruß gilt · Herrn Prof. Klieber, Rektor der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design, der unserer Einladung folgen konnte und durch seine Anwesenheit einen Schwerpunkt unserer außerunterrichtlichen Arbeit im Bereich der bildenden Kunst Gewicht verleiht. · Frau Dr. Bergner, Vorsitzende des Bildungsausschusses der Stadt, -Herr Regierungsschuldirektor Lattermann, Referent im Landesverwaltungsamt Halle, Frau Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados, - Herr Dr. Marquardt, Beigeordneter für Kultur und Bildung der Stadt Halle und Herr Poppe, langjähriger Schulleiter des T h o m a s - M ü n t z e r- G y m n a s i u m s , bedauern, unserer Einladung nicht nachkommen zu können und baten mich ausdrücklich, Ihnen Grüße zu übermitteln. · Ein Willkommen den Freunden und Förderern unseres Gymnasiums, die wieder zu uns gefunden haben. · Mit außerordentlicher Freude begrüße ich mit Herrn Dr. Dieter Bock einen Vertreter des Abiturientenjahrgangs 1947 der ThomasMüntzer-Oberschule. Vor zwei Wochen fand in unserer Aula ein Treffen des Absolventenjahrgangs 1947 statt. Nicht allen von den etwa 30 erschienenen ehemaligen Schülern der Städtischen Oberrealschule, die ab 1946 Thomas-MüntzerOberschule hieß, war es vergönnt, der Kriegs- und Nachkriegszeit geschuldet, vor 60 Jahren das Abitur abzulegen. Herr Dr. Bock gehört, ja, man muss sagen, zu den Glücklichen, die am Ende einer schweren Schulzeit das Abitur ablegen konnten. Im Übrigen war zu dieser Zeit das Domizil der TMS, der bis 1991 gängigen Abkürzung unserer Schule, das Gebäude in der ErnstSchneller-Straße, in dem sich heute die Wittekindschule befindet, die sich ihrerseits Leben Sie wohl und Auf Wiedersehen! Dietrich Strech Schulleiter 10 damals in unserem Hauptgebäude befand! Angesichts der Schicksale dieser Schülergeneration, die in den Festreden am 22. Juni sehr eindrucksvoll geschildert wurden, erscheinen die Herausforderungen für alle Beteiligten des diesjährigen Doppelabiturs als eigentlich unbedeutend! Trotzdem gibt es natürlich auch für Ihren Jahrgang Erwähnenswertes: – Sie sind der letzte Abiturientenjahrgang, der 13 Jahre bis zur ersehnten Reifeprüfung zur Schule gehen musste (oder durfte?), – ein Jahrgang, der auch die Besonderheit genoss, nach der Grundschule in der Förderstufe für zwei weitere Jahre eine Sekundarschule besuchen zu dürfen, – ein Jahrgang, der, aus dem Mangel geboren, einer außerordentlichen Breite unterschiedlicher Lehrwerke, teilweise auch nur als „Klassensatz“ vorhanden, teilhaftig werden konnte, – ein Jahrgang mit unterschwelliger Konkurrenz im schulischen Alltag mit dem anderen Abiturientenjahrgang, den Zwölften, die Sie aber aus meiner Sicht meist im Vorteil sah, da Sie nun mal die Älteren waren, – der erste Jahrgang, bei dem es zumindest äußerlich keine „Müntzeraner“ und „Trothaer“ mehr gibt, nachdem im Schuljahr 2002/03 die letzten „ echten Reilis“ und im Vorjahr letztmalig richtige „Trothaer“ entlassen wurden, trotzdem begannen Sie Ihre Gymnasialzeit an zwei unterschiedlichen Schulen. Es bleiben Erinnerungen an die Befindlichkeiten der alteingesessenen „Müntzeraner“, die nach wenigen Jahren relativer Ruhe ab 2003 sich mit den hinzukommenden „Trothaern“ und deren Schulleiter arrangieren und ab dem 11. Schuljahr gar mit ihnen in gemeinsamen Klassen lernen mussten und die bangen Fragen der „Trothaer“, wie sie wohl am neuen Standort aufgenommen werden. Ich erinnere mich manch heißer Diskussion in Giebichenstein und Trotha, in der ich versuchte, mehr oder weniger unberechtigte Vorurteile bei Schülern, Eltern und auch bei Lehrern auszuräumen. Nicht selten saß ich infolgedessen manchmal sprichwörtlich zwischen zwei Stühlen! Ihre gelungenen Beiträge bei den diesjähri- gen Benefizvorstellungen, so auch die Auseinandersetzungen zwischen der nur malenden „Trothaerin“ Marianne Thörmer und dem zielbewusst lernenden „Müntzeraner“ Ralph Behrend, riefen bei mir Erinnerungen wach, über die wir heute gemeinsam schmunzeln und auch herzhaft lachen können! Die Erfahrungen anderer, bereits fusionierter Schulen nutzend, ließen wir uns bewusst mit der Namensgebung von unserem Schulträger nicht unter Zeitdruck setzen. Die überlange Interimsbezeichnung wurde ja auf Ihren Zeugnissen der 10. Klasse sogar mit meinem Dienstssiegel für nur ein Schuljahr amtlich dokumentiert. Wir fassten also aus gutem Grund erst am Ende des Schuljahres das „heiße Eisen“ der Namensgebung an. Dieses Thema überlagerte aber immer wieder die viel wichtigeren inhaltlichen Überlegungen, so auch in einer der ersten Beratung des neu gewählten Schülerrates im Herbst 2003. Bei dieser Zusammenkunft fiel mir erstmals ein sehr selbstsicher und überzeugend auftretender Junge aus der 10. Klasse auf. Der bereits erwähnte Ralph Behrend äußerte aus seiner Sicht die Auffassung, dass selbstverständlich nur der bisherige Name „Thomas-Müntzer-Gymnasium“ in Frage käme, denn dieser allseits bekannte und in Deutschland einmalige Schulname auf dem Zeugnis bürge für Qualität, garantiere nahezu eine Studienzulassung! Ralphs, wie mir auch von Kollegen bestätigt wurde, stets kritischem Geist, auch mit engagiertem Spiel überzeugend im Schultheater auftretend, verdanke ich die für mich amüsanteste Nachfrage des Kultusministeriums. Kritisch alles hinterfragend, wie immer, wandte sich Ralph zu Beginn des Schuljahres 2005/06 per E-Mail direkt an den Kultusminister. Kern des Schreibens war die Schilderung der unbefriedigenden Versorgung der Kursstufe unserer Schule mit Lehrbüchern, aber auch mit grundsätzlichen Bemerkungen zur Schulpolitik, die ich übrigens inhaltlich voll teilte, hielt er sich nicht zurück! Also ereilte mich dann auf dem Dienstweg über das Landesverwaltungsamt die Anfrage, ob es wirklich stimme, dass über 500 Schüler in der Sekundarstufe II, wie Ralph vorgab, lernen würden? Diese Zahl stieß im 11 Büro des Ministers auf offensichtliches Misstrauen. So viele Schüler wie ein kleines Gymnasium insgesamt hatte, sollten allein in den Klassen 11 bis 13 lernen? Ich konnte bestätigen, dass es sogar exakt 580 Schüler waren! Vielleicht hat Ralphs Mail einen Anteil daran, dass unsere finanziellen Mittel zur Anschaffung von zusätzlichen Lehr- und Lernmaterial um einen nicht unwesentlichen Betrag aufgestockt wurden? Ich hoffe nicht, dass unser Bemühen, aus der komplizierten Situation stets das Beste zu machen, Anlass war, weiteren Schulen ähnliche Bedingungen zu schaffen. Obwohl immer noch in der Spitzengruppe, sind wir gegenwärtig keineswegs mehr das schülerreichste Gymnasium des Landes. In der ersten Phase des Zusammenraufens waren wir ziemlich produktiv. Arbeitsgruppen von Schülern, Eltern und Lehrern prüften Erhaltenswertes der beiden Schulen, formulierten Wünsche. Alles zusammen floss in ein Leitbild für die weitere Entwicklung unseres Gymnasiums. Nachdem der durch Herrn Griesbach für die Namensgebung eingebrachte konsensfähige Vorschlag Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ mit Mehrheit in der Gesamtkonferenz angenommen wurde, konnte es auch an die Gestaltung eines neuen Logos gehen. Nur einer der aus unserem Hause stammenden Vorschläge erwies sich als geeignet, wenn sich auch am Ende herausstellte, dass der Entwurf von Frau Heller-Metz‘ Sohn stammte. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit den Studenten des Studienganges Kommunikation und Technische Dokumentation der Hochschule Merseburg, die sich vor allem mit Corporate Design für Wirtschaftsunternehmen befassen, entstand ein solches Programm für unsere Schule. Da Corporate Design auch die „Firmenphilosophie“ des sich Präsentierenden widerspiegeln soll, entstand der Vorschlag, den Sie im Bühnenhintergrund sehen. Es ist schon interessant, wie neutrale Außenstehende auf der Basis unserer Eigensicht, v. a. auch durch das Leitbild, diese mit grafischen Mitteln interpretieren. Die Buchstaben gtm werden Sie wohl erkennen. Die gestalterischen Idee, die Saale, den Fluss als Sinnbild stetiger Veränderung und Entwicklung, natürlicher Harmonie und die unterschiedlichen Dicken mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten in Verbindung bringen, muss man wohl erläutert bekommen. Angesichts der zu lösenden Tagesaufgaben ist nicht nur die Entwicklung eines neuen Logos ins Stocken geraten. Auch in meiner Zusammenarbeit mit den Mitwirkungsgremien ließen die Aktivitäten zur Umsetzung unserer Visionen von einer Schule nach, die besser sein soll als die bloße Summe der einzelnen Komponenten, und in der die Entwicklung eines jeden einzelnen Schülers den nötigen Stellenwert hat. So harren viele gemeinsam formulierte Ziele noch auf Verwirklichung. Mit den insgesamt 394 Schülern, die sich vor zwei Jahren anschickten, Punkte für das Abitur zu sammeln, allein 208 aus Ihrem Jahrgang, geht mein Dilemma einher. Ich kenne erschreckend wenige meiner Abiturienten. Ich bitte um Nachsicht, dass deshalb auch meine heutigen Bemerkungen etwas einseitig sind. Was waren das für Zeiten in Trotha, mit etwa 50 bis 80 Abiturienten! Mir sind im Wesentlichen nur diejenigen von Ihnen bekannt, die irgendwie auffällig wurden, z. B. mit Namensschild als freundliche Kassiererin im Supermarkt! Selbstredend spielen heute nur die angenehmen Begegnungen eine Rolle! So die gemeinsame Zeit des Mathematikunterrichts mit der 7. Klasse von Frau Adelmeyer, der Besuch der Expo 2000. Dem von mir erteilte Auftrag, geometrische Formen der Ausstellungshallen zu dokumentieren, wurde so richtig ernsthaft nur von Stefan Drexler nachgegangen, eine Haltung, die er sich über die Jahre bewahrt hat, wie ich beim Unterschreiben seines Zeugnisses feststellen konnte. Auch die Haltung und die gezeigten Leistungen von Anna-Therese Lehnich gaben zu Hoffnungen Anlass, wie sich zeigen wird, zu Recht! Dass Caroline Mährlein einmal im Theaterclub des nt (oder muss ich jetzt Kulturinsel sagen?) in Erscheinung treten würde, war nicht vorauszusehen. Am deutlichsten für mich im Rampenlicht: aktiv im Kammerorchester Judith Arnhold, als Instrumentalisten Constanze Trieder, so 12 nebenbei auch mit dem Jugendjazzorchester des Landes Sachsen- Anhalt erfolgreich, und Volker Otto, als Gesangssolistin Wiebke Rennert, als Theaterakteure Carolin Gilch, Dominic Labsch , Ralph Behrend und Moritz Gottwald, auch Mitglied des für Mathematikbegeisterte von Frau Meitzner ins Leben gerufenen mathematischen Stammtischs, übrigens auch Abiturjahrgänge übergreifend und als offensichtliches Multitalent mir seit Dienstag auch als Sänger ein Begriff! Victoria Reinke war als eine der Betreiberinnen des Schülercafés erfolgreich, leider nicht bei der Gewinnung von Nachfolgern! Benjamin Kirchhoff mit seinem Bemühen, unsere Schule freundlicher zu gestalten, hinterließ seine Spuren auf dem Schulhof. Julia Barby zog eher im Stillen ihre Bahnen, als Rettungsschwimmerin mit ihrer Mannschaft sogar Weltmeisterin, so auch Stephan Klingner als, hoffentlich ungedopter, Straßenradfahrer beachtliche Erfolge aufweisen kann. Nicht wenigen dieser Schüler begegnete ich auch im Schülerrat, wo sie sich als Klassensprecher für die Belange ihrer Mitschüler und für die Schule einsetzten. An dieser Stelle möchte ich auch die stets engagierte Katrin Schuh erwähnen und nicht zuletzt Tina Streuferth nennen, die mir erst in den letzten Wochen als exzellente Schülerin und souveräne Mitorganisatorin des Abi-Balls auffiel und zudem mit Jenny Landmann und Stephan Güttner unsere Schule erfolgreich bei einem zweijährigen von der EU geförderten Comenius-Projekt mit spanischen und italienischen Schülern vertrat. Die Aufzählung ist garantiert nicht vollzählig! Gerade das vergangene Sommerkonzert brachte zu Tage, welche Vielzahl von Talenten an unserer Schule oft im Verborgenen agiert. Ich bewundere alle, die nach zeitlich mehr als ausgefüllten Unterrichtstagen noch Zeit für eine aktive Betätigung finden und bestärke Sie darin, auch in Zukunft sich diese nicht nehmen zu lassen. Solche Hobbys trugen bisher ganz entscheidend zur Stärkung Ihrer Persönlichkeit bei und werden Ihnen helfen, den weiteren Herausforderungen gewachsen zu sein. Was bleibt an Messbarem? Die Abiturergebnisse. Für die Schule aufgrund der Vielzahl durchaus als Wertmesser orientierend. Für den Einzelnen ist ein Abiturdurchschnitt nur beschränkt aussagefähig. Ich kenne viele Berufe, für die vorhandene intellektuelle Fähigkeiten zwar durchaus eine Voraussetzung sind, aber diese allein längst nicht für eine erfolgreiche Ausübung ausreichen. Keine Schauspiel-, Musik-, Kunst- oder Sporthochschule kommt auf die Idee, Studenten einzig nach ihrem Abiturdurchschnitt aufzunehmen. Leider erhalten bei uns durch dieses sicherlich sehr „justiziable“ Ranglistenverfahren bei der Studienzulassung nicht immer die am besten Geeigneten eine Erstzulassung. Bleiben Sie hartnäckig bei ihren Bewerbungen, wenn Sie sich wirklich zu etwas berufen fühlen! Suchen Sie zwischenzeitlich nach praktischen Erfahrungen und ergänzenden Ausbildungen, die Sie Ihrem Ziel näher bringen! Ich wünschte mir eine ähnliche Zulassungspraxis wie in unserer Partnerstadt Oulu in Finnland erlebt. Ein gutes Abitur ist dort die Voraussetzung, sich einem Aufnahmegespräch an der Universität stellen zu dürfen. Wie stellt sich nun das Gesamtergebnis Ihres Jahrgangs dar? 208 Schüler begannen mit der 12. Klasse, 203 wechselten in die 13., 191 wurden zum Abitur zugelassen und alle absolvierten die Prüfungen mit Erfolg! Der hohe Anteil von 91,8% bestandener Prüfungen kann sich sehen lassen! Gratulation! Von den 191 bestandenen Prüfungen – weisen in der Endqualifikation 40 eine Eins vor dem Komma aus, – 71 Ergebnisse liegen zwischen 2,0 und 2,5, d. h. wir können weit über der Hälfte aller Abiturienten ein gutes Abitur bescheinigen! – Weitere 43 erreichten ein Ergebnis von 2,5 bis 3,0. – Eine Gesamtqualifikation von 3,1 bis 3,4 erzielten 30 Prüflinge. – Der Anteil von nur sieben Schülern mit einem Durchschnitt von 3,5 und 3,6 ist erfreulich klein! Wenn auch in diesem Jahr die schriftlichen Prüfungen in Mathematik wesentlich besser als im Vorjahr ausfielen, muss ich als 13 Mathematiklehrer doch auch etwas zu dem Ergebnis sagen. Mathematik ist im Land Sachsen-Anhalt ein obligatorisches Prüfungsfach, nur sehr schwer zu umgehen und ein Fach, das man sich in der Regel nicht so nebenbei und durch ausschließliches Auswendiglernen erschließen kann. Ein sehr hoher Prozentsatz von für das Bestehen des Abiturs notwendigen Ergänzungsprüfungen fiel auch an unserer Schule auf Mathematik, insbesondere im Grundkursniveau. Erfreulicherweise konnten alle Prüflinge diese Hürde meistern! Trotzdem ergeben sich Fragen: Haben wir Sie gut genug auf die Prüfung vorbereitet? Haben Sie sich die Inhalte wirklich aktiv angeeignet und genügend „trainiert“? Mit Sicherheit gibt es bei uns Reserven! Es gibt auch andere Gründe für die insgesamt, ebenso im Land nicht berauschenden Ergebnisse, die sich auch bundesweit im Mangel an Studenten der Mathematik, der Naturwissen- und Ingenieurwissenschaften widerspiegeln. Ich kann unserem Kultusminister nur zustimmen, Rahmenrichtlinien (und in deren Folge Prüfungsaufgaben) auf Eignung für eine solide Allgemeinbildung zu überprüfen! Da wir kaum weitere Wochenstunden in Mathematik erwarten können, müssen wir uns auf wesentliche Inhalte beschränken und diese anwendungsbereit vermitteln. Ein Blick nach dem in allen Bildungstests erfolgreichen Finnland bringt wieder Anregungen. An unserem Partnergymnasium in Oulu kann der Schüler sich die Gegenstände der Mathematik sehr viel nachhaltiger und zudem lebensnäher aneignen. Das liegt zum einen an der Beschränkung auf das Wesentliche, zum anderen auch an völlig anderen Organisationsformen des Unterrichts. So hat ein Schüler eines Gymnasiums in einem Unterrichtsabschnitt höchstens sechs verschiedene Kurse mit entsprechend vielen Stunden in der Woche. Diese Kurse werden, ähnlich wie später im Studium durch Zwischenprüfungen, abgeschlossen und können auch noch einmal belegt werden. Man kann sich also über einen längeren Zeitraum konzentriert mit einer Problematik beschäftigen, sie wirklich durchdringen und letztendlich auch besser beherrschen. Ich denke, dass diese Betrachtungsweise so oder so ähnlich auch für die anderen Unterrichtsdisziplinen gilt, und hoffe im Interesse von Schülern und Lehrern, dass auf Worte Taten folgen! Es ist an unserer Schule Tradition, die Abiturienten mit den besten Ergebnissen des Jahrgangs auszuzeichnen. Wir werden heute 10 Schüler mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,4 ehren! Tina Streuferth mit einer Gesamtqualifikation von 1,0 sei jetzt bereits erwähnt! Zugleich werden wir herausragende Abiturergebnisse in den Fächern Französisch, Biologie und Physik würdigen. Gratulation aber Ihnen allen, die Sie heute Zeugnisse empfangen, welche zum Studium an allen Universitäten und Hochschulen berechtigen! Nach Momenten der berechtigten Freude über Erreichtes sollten Sie auch die Zeit für eine selbstkritische Betrachtung der eigenen Leistung finden, um vielleicht im nächsten Ausbildungsabschnitt Fehler nicht zu wiederholen. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! Der Ruf einer Schule wird wesentlich durch die Personen geprägt und in die Öffentlichkeit transportiert, die unmittelbar in ihr lernen und arbeiten. So schlecht kann also Ihre Schulzeit nicht gewesen sein, wenn nach wie vor der Wunsch von Viertklässlern (mit Bestimmtheit mehr von deren Eltern), an unserer Schule lernen zu wollen, ungebrochen ist und erstmals das Los über die Aufnahme zum nächsten Schuljahr an unserer Schule entscheiden musste! Meine Anerkennung gilt allen, die zu Ihrem Abiturergebnis beigetragen haben, besonders den Tutorinnen und Tutoren, aber nicht zuletzt auch allen Fachlehrerinnen und Fachlehrern, ohne deren in der Regel mehrjährige Arbeit der Prüfungserfolg undenkbar wäre. Mein besonderer Dank gilt Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die durch ihren engagierten außerunterrichtlichen Einsatz, die erfolgreiche Arbeit in den Ensembles, Sportgruppen und Arbeitsgemeinschaften ermöglichten und damit die Erlebnisse schufen, an 14 die man sich auch noch nach Jahrzehnten erinnert! Die Meisterung aller organisatorischen Herausforderungen des Doppelabiturs 2007 verdanken wir zuallererst unseren Oberstufenkoordinatoren Frau Selke-Orth und Herrn Dr. Dorsch, meine uneingeschränkte Anerkennung des von Ihnen Geleisteten! Mein Dank gilt den Mitgliedern meiner Schulleitung, in Trotha und in der Friedenstraße, deren Engagement es zu verdanken ist, dass unsere Schule mit zwei Standorten tagtäglich funktioniert. Liebe Klassensprecher und Jahrgangsvertreter in der Schülermitverwaltung! Wenn auch unsere Zusammenarbeit in letzter Zeit nur äußerst sporadisch zu Stande kam, haben Sie mir doch wesentlich meine Arbeit erleichtert. Ich hoffe, dass die geringe Anzahl von zu lösenden Widersprüchen ein Ausdruck der Einvernehmlichkeit in vielen Dingen war. Ich bedanke mich bei Ihnen, sehr geehrte Eltern. Für Ihre Anteilnahme und Unterstützung der Ausbildung Ihrer Kinder, ihre sachlich geäußerte Kritik, für Ihre Toleranz nicht immer zu vermeidender Probleme im schulischen Leben! Ein besonderes Dankeschön gilt den gewählten Elternvertretern, die mich stets in meinem Bemühen um bestmögliche Lern- und Arbeitsbedingungen unterstützten, insbesondere der langjährigen Vorsitzenden des Schulelternrates Frau Schäfer, die sich auch nach dem offiziellen Ausscheiden aus dieser Wahlfunktion weiterhin bedingungslos in den Dienst des Schulelternrates stellte! Ohne den Einsatz und die oft geforderte Geduld unserer Schulsekretärinnen Frau Havranek und Frau Götte hätten wir nie auch nur die Zeugnisse ausgeben können. Sie wissen, ein nicht anwesender Schulleiter wird selten vermisst, aber eine Sekretärin! Es ist mir ein Bedürfnis, in meinen Dank alle technischen Mitarbeiter einzubeziehen, die häufig, auch durch unüberlegte Schülerhandlungen hervorgerufene, Misslichkeiten zeitnah beseitigten und so zum allgemeinen Wohlbefinden beitrugen! Der Schulförderverein unserer Schule hat, wie jedes Jahr, individuelle finanzielle Unterstützung bei Studienfahrten gewährt, dieses oder jenes bei der Ausstattung der Schule beigesteuert und auch wieder einen Teil der Kosten unserer Schulentlassungsfeier, wie die Finanzierung der durch den hallesche Grafiker Martin Schmidt als Unikate gestalteten Zeugnismappen übernommen. Ein herzliches Dankeschön! Meine lieben Abiturientinnen und Abiturienten! Ich wünsche Ihnen, auch im Namen aller Ihrer Lehrer und der Mitarbeiter der Schule, alles erdenklich Gute für den nächsten Lebensabschnitt! Bewahren Sie sich ihren jugendlichen Elan, ihre kritische Lebenshaltung und Ihren Drang nach Veränderungen! Unsere Gesellschaft braucht Sie! Nutzen Sie konsequent die Chancen, die sich Ihnen nach dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife eröffnen! Ich hoffe, dass Sie im Laufe der Zeit, wie fast alle Schülergenerationen, zu dem Schluss gelangen, dass Ihre Schulzeit der Erinnerung wert und im Grunde schön war. Lassen Sie sich mal wieder sehen, nicht erst zu einem Jubiläum, wie nach 50 oder 60 Jahren, Sie sind immer gern gesehen! Leben Sie wohl und Auf Wiedersehen! Dietrich Strech Schulleiter Ansprache anlässlich der Auszeichnung des besten Abiturienten der 12. Klassen Wir sehen es mit viel Verdruss, Was alles man erleben muss; Und doch ist jeder darauf scharf, Dass er noch viel erleben darf. Wir steigen alle ziemlich heiter Empor auf unsrer Lebensleiter: Das Gute, das wir gern genossen, Das sind der Leiter feste Sprossen. Das Schlechte – wir bemerken’s kaum – Ist nichts als leerer Zwischenraum Eugen Roth: Lebensleiter 15 Nun haben Sie also bereits ein wichtiges Stück Ihrer Lebensleiter erklommen: Sie haben Ihre Schulzeit beendet – und mit dem Abitur auch erfolgreich abgeschlossen. Mit der Übergabe der Zeugnisse wurde Ihnen das sogar ganz offiziell bestätigt – mit Brief und Siegel sozusagen. Sicher sind Sie alle erleichtert, das geschafft zu haben; etliche werden richtig froh sein, dass der tägliche Stress ein Ende hat – etwa mit den Lehrern, die immer neue Aufgaben, neue Leistungsanforderungen an Sie stellten und nie so recht zufrieden waren mit den vorgezeigten Leistungen. Endlich hat man seine Ruhe, kann das alles vergessen, mal richtig abhängen, unbeschwert feten, verreisen – eben das tun, was man selbst möchte. Aber – achten Sie darauf, dass Sie nicht in einem leeren Zwischenraum hängen bleiben, sondern die nächste feste Sprosse erreichen. Und lassen Sie es sich gesagt sein: Aus größerem zeitlichen Abstand erweist sich die Schulzeit als eine wunderbare Zeit; was meinen Sie, wie wir – meine Schulfreunde und ich – am vergangenen Wochenende anlässlich des Goldenen Abiturs und der Klassentreffen davon geschwärmt und wie viele Erinnerungen wir ausgetauscht haben! Die meisten von Ihnen wissen wohl schon, wie es demnächst weiter geht, haben also die nächste Sprosse bereits fest im Blick: Bund, praktisches Jahr, Lehre, Studium. In jedem Fall heißt das: es werden neue Menschen um Sie sein mit dem gleichen Ziel – an der Hochschule nennt man sie Kommilitonen (d.h. Mitstreiter) -, neue Lehrer, neue Vorgesetzte. Das heißt aber auch: wieder lernen, neue Kenntnisse und Fähigkeiten, neues Wissen und Können erwerben. Fängt also alles wieder von vorn an, geht das gar ohne Ende so weiter? Im Grunde genommen – ja! Das Abiturzeugnis ist nämlich vor allem die Einladung, die Eintrittskarte für neue, spannende Abschnitte auf Ihrer Lebensleiter, auf denen es unendlich viel Neues zu erlernen und zu entdecken gibt. Aus meiner Erfahrung mit jungen Menschen, die einen solchen Lebensabschnitt beginnen, habe ich folgende Bitte an Sie: Gehen Sie unvoreingenommen und mit Neugier vor allem auf ihre neuen Lehrer zu, dann wer- den Sie erstaunt sein, wie viel Neues und Interessantes auf Sie wartet. Und es wird Ihnen gar nicht so schwer fallen, die in Sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Welche Erwartungen? Nun, Ihre Eltern und Lehrer, Ihre Freunde, nicht zuletzt auch die Gesellschaft erwarten, dass Sie sich in den folgenden Jahren zu verantwortungsbewussten, tatkräftigen, kenntnisreichen jungen Menschen heranbilden, die einmal in der Lage sind, ihren Platz im Berufsleben auszufüllen. Und denken Sie bitte nicht, dass dann das Lernen ein Ende hat. Ich bin mit 54 Jahren an eine neu gegründete Hochschule berufen worden. Was meinen Sie, was ich in den folgenden Jahren alles noch lernen musste, sowohl in meinem wissenschaftlichen Arbeitsgebiet – ich habe z.B. nicht gedacht, dass ich mich noch einmal so intensiv mit Mathematik und Informatik befassen muss – als auch in den Bereichen der Hochschulorganisation und –verwaltung und des Personalrechts. Aber welch tolle Perspektive: Sie beginnen diesen neuen Abschnitt auf der Lebensleiter in einer Zeit, in der Ihnen eigentlich alle Türen offen stehen. Sicher haben auch sie die Diskussion um fehlende Spezialisten, Ingenieure und Naturwissenschaftler gehört. Nun starten sie genau in diese Lücke – etwas Besseres kann Ihnen gar nicht passieren! Nutzen Sie diese Chance! Dazu wünsche ich Ihnen allen Glück und Erfolg, Gesundheit, gute Freunde und hervorragende Lehrer – also von allem nur das Beste. Prof. Dr. Albrecht Rost 16 Unsere Besten Tina Streufert 1,0; Christoph Hannig 1,2; Juliane Beckmann 1,2; Volker Otto 1,2; Michael Kitsche 1,3; Henning Kuntzschmann 1,3; Susann Helfrecht 1,3; Anna-Therese Lehnich 1,4; Diana Pietschmann 1,4; Katrin Schuh 1,4 (v.l.n.r.) Karin Matko 1,0; Julia-Marie Vogt 1,0; Nadine Pahl 1,2; Marlene Schöpfel 1,2; Caroline Göhricke 1,2; Luise Ortloff 1,3; Janine Selle 1,4; Maximilian Philipp 1,4; Olivia Pogorzelski 1,4 (v.l.n.r.) Die Auszeichnung der Jahrgangsbesten Tina Streufert nimmt Dr. Dieter Bock vor. Die Auszeichnung der Jahrgangsbesten Karin Matko nimmt Prof. Dr. Albrecht Rost vor. 17 Ansprache der Vorsitzenden des Schulelternrates zur Entlassung der Abiturienten Aber die Schulzeit war nicht nur Lernen. Schulzeit, war auch das Wachsen zu einer Persönlichkeit mit Selbstbewusstsein und eigenem Willen. Unsere Aufgabe war das Formen, das Lenken und Leiten. Auch Eltern sind nicht vollkommen und können Fehler machen, aber mit viel Liebe und gegenseitigem Verständnis haben wir diesen Weg gemeinsam bestritten und das heutige Etappenziel erreicht. Erich Kästner sagte einmal: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel!“ Wurzeln haben wir ihnen gegeben, zu denen sie sich hoffentlich bekennen und oft zurückfinden. Und Flügel wollen wir ihnen geben, um sie loszulassen in die weite, unbekannte und oft steinige Welt. Erleben wir ihr Streben, ihre Ungeduld auf all das Neue, was sie erwartet und sagen wir: „Geh deinen Weg, aber komm auch zurück. Wir sind da, wann immer du uns brauchst.“ Auch für die Großeltern hier im Saal wird der heutige Tag ein freudiger und bestimmt auch ein nachdenklicher. Wo ist nur die Zeit geblieben? Haben wir doch erst noch das Ein-mal-Eins geübt, Lieder gesungen, Gedichte gelernt, Instrumente gespielt. Und Opa hat zum hundersten Mal die Luft am Fahrrad aufgepumpt. Sie verfolgten das Wachsen und Werden Ihren Enkelkindes, nahmen Anteil am Lachen und Weinen, mussten sich an Computer gewöhnen und laute Musik. Und freuen sich heute über eine dankbare Umarmung. Sicher stimmen auch Sie Erich Kästner zu, wenn er sagt: „Erst bei den Enkeln ist man dann soweit, dass man die Kinder ungefähr verstehen kann.“ Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! Ich weiß, dass auch ihre Tutorinnen und Tutoren, ihre Lehrerinnen und Lehrer den heutigen Tag mit Stolz und Erleichterung erleben und vielleicht auch mit Feierlaune. Auch sie waren ihre Wegbegleiter. Haben mit viel Geduld, Engagement und Fachwissen versucht, Sie zu dem zu machen, was Sie heute sind. Waren sie manchmal vielleicht auch streng und nervend, glauben Sie mir, sie haben bei jeder Prüfung genauso mitgefiebert und sich bestimmt oft gefragt: Hab ich auch alles rich- Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, liebe Eltern und Großeltern! Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer, sehr geehrte Gäste! Für die meisten von Ihnen ist der heutige Tag eine Erleichterung, eine Erfüllung ihrer Hoffnungen und Wünsche. Hinter Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liegen Wochen, Monate, ja Jahre harter Arbeit. Und geben Sie zu, es hat sich doch gelohnt. Auch wenn Sie manchmal zweifelten oder meinten keine Kraft mehr zu haben, Sie haben es doch geschafft. 13 Jahre haben Sie in verschiedenen Klassenverbänden gemeinsam gearbeitet, haben auf so manches Freizeitvergnügen verzichten müssen – immer das große Ziel vor Augen, das Abitur – der Start ins zukünftige Berufsleben. Und durch die Gesetzgebung der Landesregierung waren Sie und ihre Lehrerinnen und Lehrer mit dem Doppelabitur in keiner leichten Situation. Aber heute halten Sie das Ergebnis stolz in Ihren Händen. Viele haben mit Ihnen gezittert und gebangt, Ihnen immer wieder Mut zugesprochen, vielleicht auch manchmal harte Worte sagen müssen und viel Geduld bewiesen. Wenn ich von hier in die Augen Ihrer Eltern blicke, sehe ich ein lachendes und ein weinendes Auge. Das Lachende geprägt von Stolz. Meine Tochter, mein Sohn hat es geschafft, hat die erste große Hürde überwunden. Der erste Weg ist gebahnt. Und das weinende Auge sagt, ich muss sie, ihn ziehen lassen. Hatten wir nicht gerade erst die Zuckertüte gefüllt, die ersten Zeugnisse unterschrieben? Wie oft mussten wir sagen: „Noch mal von vorn, du schaffst das.“ Liebe Eltern! Wie oft haben wir selbst noch mal mitgelernt und bereits Vergessenes wieder aufgefrischt, mitgeweint und zusammen gelacht und wie oft haben wir uns gegenseitig motiviert. 18 tig gemacht? Und sie haben sich mit Ihnen gefreut, wenn die Prüfung die erhoffte Punktzahl brachte. Und wenn es nicht ganz so geklappt hatte, auch Worte der Aufmunterung gefunden. Ihnen, liebe Tutorinnen und Tutorinnen, Lehrerinnen und Lehrer, gilt heute nicht nur der Dank ihrer Schüler sondern auch unserer, denn mit Ihrem Beruf, Ihrer Berufung, waren Sie uns eine große Hilfe und manchmal auch Retter in der Not. Ich weiß, ein Tag wie der heutige gibt Ihnen auch Kraft für das Weitermachen. Viele Schülerinnen und Schüler sind noch auf dem Weg und brauchen Ihr Wissen, Ihre Leidenschaft für den so schönen Beruf. Und wenn Sie an die Worte von J.W. Goethe denken, wissen Sie, was ich meine: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man schönes bauen.“ So, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, wenn Sie ihre Schulzeit nicht nur als Lernzeit empfunden haben, sondern auch gern an lustige Zeiten zurückdenken, an erlebnisreiche Klassenfahrten, gemeinsame Theaterbesuche, sportliche Highlights, Skilager und Chorfahrten, beeindruckende Sommer- und Herbstkonzerte, Schülersprechertreffen, Weihnachtssingen, Grillpartys und ulkige Lehrerversprecher, dann denke ich, freuen Sie sich schon heute auf ihr Klassentreffen in 10 Jahren. Wenn Sie sich wiedersehen, sich freuen und über alte Streiche lachen und erstaunt durch Ihre alte Schule wandeln, hatte doch alles einen Sinn. Und wenn sie dann sagen: „Lehrer sind eigentlich auch nur Menschen“, dann ist die Welt in Ordnung. Und wenn ich heute meine Ansprache beende, endet auch für mich die Schulzeit. 22 Jahre als Elternsprecher, die Schulzeit meiner älteren Tochter mitgerechnet, gehen auch an mir nicht ohne Emotionen vorüber. Aber ich habe das gern gemacht und hoffe, dass es auch nützlich war. Es wird mir fehlen und deshalb werde ich sicher beim nächsten Weihnachtssingen und auch beim 15. Sommerkonzert im nächsten Jahr wieder dabei sein. Und wenn mein Enkel Mika in 6 Jahren in die Schule kommt, braucht er vielleicht eine Oma, die Zeit hat, am Schulalltag teilzuneh- men. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich fand beeindruckende Worte von Elli Michler und diese möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben: Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben. Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben: Ich wünsche dir Zeit, dich zu freu’n und zu lachen, und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen. Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken, nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken. Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen, sondern die Zeit zum Zufriendenseinkönnen. Ich wünsche dir Zeit - nicht nur so zum Vertreiben. Ich wünsche, sie möge dir übrigbleiben als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrau’n, anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schau’n. Ich wünsche dir Zeit nach den Sternen zu greifen, und Zeit, um zu wachsen, dass heißt um zu reifen. Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben. Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben. Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden, jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden. Ich wünsche dir Zeit auch um Schuld zu vergeben. Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben! Im Namen der gesamten Elternschaft des Giebichenstein - Gymnasiums „Thomas Müntzer“ wünsche ich Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, viel Erfolg in Ihrem beruflichen Leben. Ich wünsche Ihnen Kraft und Geduld, die Zeit zum Zuhören und zum Innehalten. Ich wünsche Ihnen Glück in der Liebe und ein friedliches, zufriedenes Leben. Geben sie Ihr Bestes, auch wenn es manchmal schwer fällt. Und denken Sie daran: Anerkennung erwirbt man sich nicht durch Reichtum oder beruflichen Erfolg, sondern durch menschliche Größe. Jetzt bleibt mir nur noch Ihnen einen herrlichen freien Sommer zu wünschen. Sammeln Sie Kraft für das Kommende, denn eigentlich fängt erst jetzt alles an! Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen einen schönen Abiturball. Erika Schäfer Vorsitzende des Schulelternrates 19 haben. Schließlich aber kam die gütige Fee zu denen, die die Lehrzeit und ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen hatten und sprach: hier ist der goldene Schlüssel, den ich euch in eurem Bettchen damals versprochen hatte, ohne dass ihr es wusstet. Ihr habt eure Arbeit gut erledigt und eure Meister waren sehr zufrieden mit euch. Nehmt ihn mit auf eurem Weg ins Leben und merkt euch: er hat zwei wundersame, einmalige Eigenschaften: Erstens, niemand außer dem unerfindlichen Schicksal kann euch diesen Schlüssel jemals nehmen, er ist immer bei euch, und wird euch auf immer begleiten. Zweitens, ihr könnt getrost allen anderen Menschen damit Einlass verschaffen und ihn so oft und so viel ihr wollt mit anderen Menschen teilen. Je mehr Menschen ihr mit dem Schlüssel helft und ihnen Türen öffnet, umso gewaltiger und hilfreicher wird er euch werden. Er wird auch dadurch so noch mächtiger, schöner und wunderbarer denn je zuvor erscheinen. Als sie nun mit dem goldenen Schlüssel nach Hause kamen, da waren statt 4 Tagen doch ganze 4 Jahre vergangen und sie hatten es gar nicht so recht bemerkt. Die weite Welt und all ihre neuen, errungenen Möglichkeiten, neue Hoffnungen und neue Wünsche für ihre Zukunft eröffneten sich und voller Zuversicht öffneten sie eine Tür des Palastes nach der anderen. Und was für Wunder taten sich ihnen auf! Einige öffneten Türen mit Zugang zu anderen Menschen durch neue Sprachen, durch Kunst und Musik, andere lernten neue Seiten der Natur kennen mit Biologie, Physik, Chemie, die kleinsten Dinge oder die seltsamsten Prozesse und sogar die ungeheure Zeit, die Milliarden Jahre der Vergangenheit, taten sich ihnen auf. Manche benutzten den Schlüssel, um Türen zu öffnen, deren Räume viel kompliziertes Wissen und Geräte erforderten, mit denen sie anderen Menschen und Tieren in der Not helfen konnten. Andere hörten ganz neue Musik oder bewunderten die Gemälde und Künste, und immer, wenn sie dachten, es ginge nicht mehr weiter in dem Schloss, dann waren da neue und schöne Türen. Immer weiter konnten sie gehen und ihrer Neugierde war nirgends eine Grenze gesetzt, denn immer neue Räume und Horizonte eröffne- Festrede anlässlich der Feierstunde zum Goldenen Abitur 2007 Es war einmal… Vor vielen, vielen Jahren wurden in Deutschland viele Kinder geboren, Jungen wie Mädchen, und als ihre Mütter von der Wiege, in der sie ihre Engelchen gelegt hatten, aufblickten, da sahen sie am Bettchen eine schöne, wundersame, gütige Fee stehen. Die beugte sich über die Kindchen und sagte zu den Müttern: Ich schenke euch etwas Wunderschönes; hier ist ein goldener Schlüssel, der wird einmal eurem Kind Einlass geben zu einem ungeheuer großen Palast mit vielen Türen und Zimmern. Aber bevor euer Kind diesen Schlüssel auch wirklich gebrauchen kann, muss es erst einmal 4 Jahre lang bei einem Meister in die Schule gehen. Dann, und nur wenn diese 4 Lehrjahre zur Zufriedenheit des Meisters erarbeitet sind, wird euer Kind den Gebrauch des Schlüssels verstehen und ihn gebrauchen können. Da versprachen die Mütter der Fee, ihre Kinder gut zu erziehen und zu lehren, damit sie eines Tages, wenn sie erwachsen würden, das gütige Geschenk der Fee auch schätzen und nutzen lernten. So vergingen die Zeit und viele schwere Jahre, denn es war Krieg im Land und viele Kinder sahen ihren Vater kaum oder manche auch nie wieder. Die Kinder wuchsen und gediehen und als sie 14 Jahre alt waren, da schickten die Eltern ihre Kinder zu dem Lehrmeister in die Schule. Dort arbeiteten und lernten die Kinder und es ward ihnen nicht immer leicht, denn die Aufgaben, die ihnen ihre Meister stellten, waren oft hart und schwierig. Aber ihnen verging die Zeit wie im Fluge, denn es war doch so anregend, jede Minute etwas Neues zu sehen, zu lernen und zu erleben und sie hatten auch immer viele andere Freunde bei sich, die ihnen die schwierigen Aufgaben leichter machten. So verging die Zeit schnell; sie dachten, es wären 4 Tage gewesen. Nicht alle der von der Fee Erwählten schafften diese harte Prüfung, einige verließen schon bald die Lehre und kehrten nach Hause zurück, ohne sich den Schlüssel zu dem goldenen Schloss errungen zu 20 ten sich dank ihres goldenen Schlüssels. Manche der glücklichen Besitzer eines solchen Schlüssels wanderten damit in die weite Welt und durften staunen, was es da alles zu sehen gab, von den Ozeanen zu den hohen Bergen, vom Orient zu den vielen, vielen anderen Kulturen, die sie mit offenen Augen verwundert wahrnahmen als solche, von denen sie schon gelesen hatten in ihren Lehrjahren. Für viele waren diese Wanderjahre durch das Schloss und seine Türen sehr schwierig und sie mussten mit vielen persönlichen Härten und Schwierigkeiten kämpfen, die auch manche Entbehrungen und Nöte mit sich brachten. Die Jahre ihres Lebens vergingen so schnell. Und nach vielen, vielen Jahren dachten sie zurück und dankten nicht nur der gütigen Fee, die an ihrer Wiege gestanden hatte, sondern auch vielen anderen, denen sie auf dem Wege durch das Schloss begegnet waren. Ihr, die ihr hier versammelt seid, werdet sicher bemerkt haben, dass das Märchen unser Leben ist und die vier Lehrjahre unsere 4 Jahre Oberschule. Sind Märchen nicht das Leben und Leben nicht auch schöne Märchen? So danken wir heute vor allem unseren Eltern, die uns immer behütet und beschützt haben und die es uns ermöglicht haben, bei dem großen Lehrmeister in die Schule zu gehen und zu lernen. Ohne diese tägliche, unermüdliche Unterstützung unserer Mutter, unseres Vaters, unserer Grosseltern und unserer Geschwister hätten wir uns wohl nicht den goldenen Schlüssel errungen. Und dann danken wir unseren Lehrern, denn sie haben den golden Schlüssel erst vollends in unsere Hände gegeben, sie haben uns gelehrt, ihn sinnvoll anzuwenden und sie haben uns gezeigt, wie riesig das Schloss der Welt ist, wie viele Türen darin sind, die es sich lohnt, zu öffnen und in deren Räumen es sich lohnt, hineinzugehen. Und dann danken wir auch unseren Schulkameradinnen und -kameraden dieser Lehrjahre, die es uns mehr oder weniger leicht gemacht haben, vier Jahre lang die Schulbank zu drücken, die mit uns durch dick und dünn gegangen sind, sollte es Mathematik, Russisch, Latein oder Sport gewesen sein. Sie halfen uns, unsere Lehrer zu beeindrucken - nicht immer nur positiv -, die uns über so viele Jahre hinweg noch immer so nahe stehen und uns unsere besten Freunde, Kameraden und manchmal auch unsere Ehemänner oder -frauen geworden sind. Gedenken wir hier auch bitte all jenen Lehrern, Schulfreunden und Schulkameraden, die diesen schönen Tag nicht mehr erleben durften und vor uns von dieser Erde gegangen sind. Ich bitte Euch aufzustehen und ihnen eine Minute des Gedenkens zu widmen. Vielen Dank, bitte setzt Euch. Es gibt ein altes Sprichwort: Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Vielleicht sieht man aber erst aus der Entfernung, geographisch wie auch im fortgeschrittenen Zeitmaß, wie schön, bedeutsam und beeindruckend unsere alte Heimatstadt ist. So danke ich auch Halle, mit all der Kultur und Tradition, der wir oft staunend gegenüberstanden, ihrer Musik, ihrer Kunst, ihren Denkern und Dichtern. Unsere alte Kulturstadt hat so manchen unter uns beflügelt und beseelt. Wie viele große und einflussreiche Menschen haben Halle besucht oder gar in ihren Mauern gelebt: der Pietist August Hermann Francke, der frühe Chemiker Liebau, der 1597 ein erstes Alchemie-Lehrbuch schrieb, Franz Blumenbach, der u.a. die erste Zeitschrift für Anthropologie herausgab, die Dichter und Denker Novalis, Tieck, Goethe und nicht zuletzt von Eichendorff, die Tondichter Samuel Scheidt, Georg Friedrich Händel, Wilhelm Friedemann Bach, die Maler Matthias Grünewald, und Lyonel Feininger, der Gründer unserer protestantischen Religion Martin Luther, dessen Originaltotenmaske hier liegt, die berühmten Mediziner und Anatomen Meckel, die eine der ersten großen und einflussreichsten anatomisch- und pathologisch-medizinischen Sammlungen begründeten, oder der Physiker Schweiger, der 1820 das erste Messgerät für Stärke und Richtung elektrischen Stromes erfand oder auch der Naturforscher Forster, der später mit James Cook auf seine berühmte Weltreise ging. All jenen Guten, die uns geholfen haben, das zu werden, was wir hier nun nach 50 Jahren sind, sage ich hier von ganzem Herzen Dank! Prof. Dr. Hermann Helmuth, Toronto 21 Klasse 12.1 Klassenlehrerin: Birgit BieligLabsch Anna Maria Bachmann, Stefanie Barth, Johanne Bischoff, Anne Büchner, Rebecca Busch, Josephine Jahn, Maximilian Jänicke, Michael Janke, Paula Kautz, Sabrina Klepzig, Isabell Maschke, Gloria Piotraschke, Alexei Sandomirski, Stephanie Schinke, Sebastian Schnerr, Thomas Schnürer, Johanna Schobeß, Charlotte Stange, Sebastian Taubert Klasse 12.2 Klassenlehrerin: Kerstin Böhme Sandra Bier, Stephan Fritsche, Katarina Gille, Caroline Göricke, Paul Hofmann, Juliane Krüger, Jan Lorbeer, Karin Matko, Luise Ortloff, Maximilian Philipp, Dany Popp, Anja Richter, Nadja Sauermann, Janine Selle, Juliane Siebelts, Mathilda Stephan, Julia Taube 22 Klasse 12.3 Klassenlehrerin: Uta Adler Christoph Böhm, Tom Ettlich, Marie-Luise Feurich, Christin Germann, Sandra Geßner, Carolin Glade, Elisabeth Haupt, Julia Kämpfe, Jan Knöfler, Karoline Labs, Georg Lüders, Nadine Oehmcke, Luisa Roß, Stephan Schammer, Theresa Schmidt, Peggy Schneider, Robin Selle, Jessica Stroisch, Philipp Christian Weidauer, Ingrid Wenzel, Vera Wolter Klasse 12.4 Klassenlehrerin: Susanne Scharfenberg Tim Appenroth, Joseph Bartz, Simone Frotscher, Sebastian Hippe, Linda Jackisch, Peter Krüger, Florian Leubner, Nadine Pahl, Felix Pavec, Lars Pflieger, Enerelt Sanchin, Christian Schaar, Sandy Schölzel, Sandra Tilgner, Robert Unger 23 Klasse 12.5 Klassenlehrer: Knut Gürtler Maximilian Berthold, Katharina Böhme, Maria Holzhäuser, Stefanie Kapitza, Johanna Kiefer, Jakob Krause, Hagen Lähne, Maria Lieser, Anne Lorenz, Stephanie Makosch, Andre Mittelstädt, Olivia Pogorzelski, Christian Schettge, Clemens Schmidt, Kristin Tast, Martin Thurow, Alexander Wust, Lena Wuthe Klasse 12.6 Klassenlehrerin: Katrin Dinger Lina Aßmann, Johannes Berger, Luise Biwer, Elisabeth Blum, Alexander Dietrich, Susanne Fratzky, Josef Fuss, Tino Herden, Anne-Marie Holl, Sandra Hottenrott, Johannes Ihl, Martin Jankowsky, Thomas Kitsche, Christoph Kleiber, Robert Kritzler, Georg Kußmann, Karolin Lachnit, Eva Tabea Moors, Wenke Schad, Adrian Schwarz, Philipp Senf, Daniel Winderlich, Marcus Zawatzki 24 Klasse 12.7 Klassenlehrerin: Gabriele Junga Josephine Berndt, Anke Bohm, Marie Brandt, Anne Britting, Lars Burkard, Anja Ehlert, Rena Farajova, Marcus Gedai, Stefan Graneis, Sandra John, Andre Kawalek, Martha Kiesow, Lukas Lohse, Laura Nickel, Ulrike Oschatz, Annett Patzschke, Maria Pecusa, Cora Stockert, Erik Stoye, Anne Streblow, Charlotte Wielepp, Luise Anna Zaglmaier, Kerstin Zeughan Klasse 12.8 Klassenlehrerin: Christel Schumann Elisabeth Arnold, Christine Bernig, Robert Dietrich, Matteo Dressler, Juliane Finger, Simeon Frank, Maria Helbig, Sina Höhne, Melanie Koßligk, Daisy Kunert, Ulrike Maronde, Jutta Mende, Marlen Schöpfel, Jakob Siemss, Richard Sobe, Sebastian Thomasius, Stefan Tuchenhagen, Julia-Marie Vogt, Magdalena Vogt, Marcus Voigt, Claudia Weber 25 Klasse 13.1 Klassenlehrerin: Elke Jäsert Saskia Adam, Susann Albrecht, David Ballaschk, Matthias Bolling, Tanja Dagenbach, Mechthild Ebert, Maximilian Händel, Hendrikje Haschen, Linda Haselbach, Fajes Karajoli, Tobias Keller, Benjamin Kirchhoff, Max Kleinschmidt, Florian Kreße, Paul Kritzler, Volker Otto, Robert Saß, Felix Scheinhardt, Stefan Scholdan, Chi-Mai Schreiber, Alexander Thiemicke, Marianne Thörmer, Raphaela Wandt, Moritz Weise, Franz-Leopold Wunderlich, Julia Zaretzke Klasse 13.2 Klassenlehrer: Jörg Scholz Judith Arnhold, Stefan Badelt, Ralph Behrend, Ludwig Bensing, Katja Berger, Elisabeth Biedermann, Norman Eckelmann, Michael Hauser, Paul Herbert, Michael Kitsche, Mandy Koch, Sandra Leonhardt, Fabian Luther, Stefanie Lutze, Sabrina Müller, Theresa Reichardt, Juliane Schlegel, Johanna Schönfeld, Katrin Schuh, Laura Stoll, Luisa Tischer, Susanne Vogt, Perihan Yatmaz 26 Klasse 13.3 Klassenlehrer: Martin Seidel Felix Bäumer, Lisa Böhm, Johannes Bolling, Sophia Büsener, Dietlind Busse, André Flieger, Maria Gans, Robert Giesche, Carolin Gilch, Julia Göhricke, Anja Göthe, Julia Hartwig, Melanie Hartmann, Martin Krecik, Ivonne Lange, Constanze Ludwig, Pauline Reichwald, Jennifer Röczei, Richard Schobeß, Patrick Selle, Constanze Trieder, Martin Würbach, Franziska Ziebell Klasse 13.4 Klassenlehrer: Petrik Rast Julia Barby, Martin Dvorák, Johannes Ehrlich, Nastasja Fischer, Marieke Gabert, Moritz Gottwald, Victoria Große, Stefan Güttner, Benjamin Jakob, Matthias Klose, Steve Laubenstein, Anna-Therese Lehnich, Jasmina Lips, Matthias Löbel, Caroline Mährlein, Hanna Maier, Theresa Mehl, Karla Michaelis, Wiebke Rennert, Marius Rößler, Christian Sannemüller, Friederike Schwarz, Maria Sophie Steib 27 Klasse 13.5 Klassenlehrerin: Karin Strecker Stephan Baetz, Jan Bielert, Luisa Ernst, Alexander Ezzeldin, Dinah Fuss, Hanka Gumprecht, Christian Günther, Jakob Hieke, Sascha Hörig, Christian Kittelmann, Carolin Klaußmann, Felix Klose, Doris Konrad, Peter Kraemer, Tobias Kuhn, Henning Kuntzschmann, Tina Lange, Maria Leuteritz, Juliane Müller, Martin Palatini, Diana Pietschmann, Franziska Pohl, Christina Schäfer, Daniel Späte, Christoph Syring, Denise Vosseler, Tina Werner, Jana Wiese Klasse 13.6 Klassenlehrerin: Andrea Meitzner Frank-Peter Andrä, Juliane Beckmann, Maria Bubner, Gesine Bungenberg, Hannes Bungenberg, Stephan Drexler, Philipp Franke, Stefan Funk, Claudia Geyer, Kristin Geyer, Doreen Göckeritz, Franziska Grieser, Susanne Keck, Stephan Klingner, Carolin Kwas, Dominic Labsch, Fabian Metzlaff, Lars Meyer, CarlSamuel Nagel, Sebastian Primke, Lisa-Marie Rambow, Victoria Thal, Christian Thielicke, Franz Weisbrich, Kristin Wicklein 28 Klasse 13.7 Klassenlehrer: Christine Trensch Sebastian Arndt, Lutz Bocher, Maria Dittmar, Michael Frankenstein, Wenzel Hagemann, Mathias Kühhirt, Sarah Lehmann, Patrick Leist, Sebastian Lentsch, Denis Maas, Verena Möwes, Fränze Müller, Wiebke Müller, Stefan Nauth, Maria Nemson, Fabian Nerstheimer, Juliane Pisch, Josephine Riedel, Tina Rische, Birte Röthling, Felix Seidel, Friederike Stange Klasse 13.8 Klassenlehrer: Dr. Hartmut Leipziger Ann-Kathrin Anker, Vicky Bienert, Juliane Glasse, Philipp Große, Christoph Hannig, Clemens Hannig, Katharina Helbig, Susann Helfrecht, Josephine Herzer, Thomas Jahn, Katharina Kleiber, Juliane Kranz, Jenny Landmann, Jonas Langer, Christoph – Jonas Müller, Marcus Nickel, Victoria Reinke, Tim Rößler, Louise Stodtko, Tina Streufert, Johannes Thürer, Marc Weise, Hatice Yatmaz 29 Hommage an unsere Schule auf möglichst kleinem Raum (das Kultusministerium ausgenommen) zu erzielen, erlangte der für uns eher unbekannte Begriff „Fusion“ eine völlig neue Bedeutung und Dimension. Die bereits fusionsgeschulten und -erfahrenen Lehrer nahmen die erneute Zusammenlegung zweier Schulen gelassen auf; aber mit welchem Staunen betrachteten die alteingesessenen Müntzeraner den Einzug der Trothaer in „ihr“ Schulgebäude. Man kann in diesem Zusammenhang nicht von Zwistigkeiten reden, denn im Großen und Ganzen lief alles relativ harmonisch ab, dennoch herrschte zwischen den Schülern eine gewisse Voreingenommenheit die Mentalität der „anderen“ Schüler betreffend ... um die Klischees kurz zu skizzieren: Der Müntzeraner ist stets strebsam, ordentlich und fleißig, der Trothaer indes ist chaotisch, weltfremd und künstlerisch engagiert. Ich will nicht behaupten, dass wir nach zwei gemeinsamen Jahren eine homogene Schülermasse geworden sind – ich als ehemaliger Müntzeraner erkenne einen Trothaer auf 20 m Entfernung – trotzdem ist eine positive, freundschaftliche Tendenz nicht zu verkennen. Ebenfalls nicht zu übersehen ist der ästhetische Einfluss, den der Zusammenschluss mit dem Hanns-Eisler-Gymnasium in sich barg – mit einem Male erstrahlten die tristen Wände des TMG in neuem, kunstvollem Glanz. Das an das monotone Blau-WeißBeige gewohnte Auge des Ottonormalschülers wurde von den farbenprächtigen Spektakeln, die sich ihm da boten, geradezu überwältigt, mitunter sogar völlig überfordert. Wohingegen man von der anderen Seite Stimmen vernahm, die eine radikale Umgestaltung des gesamten Schulhauses nach Art des Trotha-Gymnasiums forderten, was dann doch (manche würden sagen, glücklicherweise) verhindert wurde. Ein weiterer undurchsichtiger, wenn auch für uns nicht unbedingt schlechter, Schachzug der Politik war die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre. Gab es im Jahre 2000 gar keine Abiturienten in Sachsen-Anhalt, gibt es 2007 doppelt so viele! Ist das nicht Ach ja, die gute alte Schule. Knigge hat sie uns zwar selten beigebracht, aber gelernt haben wir doch trotzdem einiges. Ich denke da an die ständige Erweiterung unserer Horizonte, besonders der mathematischen oder, noch genauer, der stochastischen. Aber auch die Sprachlehrer strebten danach, uns k novim gorizontam und zu nouveaux horizons zu führen (so verlauteten es zumindest die Titel unserer Lehrbücher). Und mit welchem Ergebnis? Dem Ergebnis, dass wir uns mit dem erworbenen Abitur auf dem höchsten Stand der Allgemeinbildung unseres Lebens befinden. Das ist schon eine enorme Leistung, wenn man bedenkt, dass wir oft mehr für die Prüfungen als fürs Leben lernten. Aber ich rede ja, als ob ich schon Jahre aus der Schule wäre. Dabei sind es gerade mal ein paar Wochen, die ich gnädigerweise zuhause verbringen durfte, um mich effektiv auf die mündlichen Prüfungen vorbereiten zu können. Die großen Abschiedszenen mit Strömen von Tränen stehen uns noch bevor. Spätestens zum Abiball werden wir in Wasser zerfließen, wenn uns klar wird, dass wir die Schule endlich und endgültig verlassen werden, dass wir diesen Lebensabschnitt beendet haben und einen neuen beginnen, dass wir diejenigen, die tagtäglich unsere apathischen Gesichter betrachten mussten und dabei trotzdem weder Kosten noch Mühe scheuten uns binomische Formeln, rhetorische Figuren, Mendelsche Gesetze, Vokabeln und Jahreszahlen einzutrichtern, wahrscheinlich nie wieder sehen werden. Oder aber wir sitzen heulend bei der Bekanntgabe unserer Ergebnisse - aus Freude noch ein Jahr an unserer Schule verbringen zu dürfen. Wir wuchsen mit dieser Schule, wie sie an uns wuchs. Dank der unermesslichen Intelligenz der Politiker im Kultusministerium (wohl eher Kultusmysterium), die es für angebracht hielten, die Zahl der Gymnasien in Halle drastisch zu reduzieren, um Geld zu sparen und Lehrer und Schüler einander näher zu bringen, vielleicht auch um eine möglichst hohe Konzentration von Bildung 30 schön? Besonders, da dies die beiden letzten geburtenstarken Jahrgänge vor dem „Wendenknick“ sind. Apropos, wir sind außerdem die letzten, die in der DDR geboren worden ohne je auch nur die geringste Erinnerung daran zu haben. Lauter Gründe zum Anstoßen! Aber am meisten erhebe ich mein Glas auf jene Politiker, die endlich gemerkt haben, dass die durchgeführte Ausdehnung des Gymnasialunterrichts vollkommen überflüssig war. Prost! An dieser Stelle bringe ich immer gerne eine von mir entwickelte Formel an: EChaos=mSchüler * c²Fusion. Tauchen wir jedoch einmal ein in die tieferen Sphären des Schulalltages, indem wir das Schulgelände betreten. Vor dem Tor haben sich, wie in jeder Pause, Myriaden Schüler versammelt, um der Virtuosität des Rauchens zu frönen. Wir schlängeln uns durch die Dunstwolken hindurch und gelangen auf den inneren Schulhof. Rechts von uns befinden sich die beiden alten Häuser, die durch ihre moderne, funktionelle Aufmachung und die unvergleichlich schöne, umwerfende Atmosphäre ihrer Räume bestechen. Ich verweise auf die künstlerisch anspruchsvolle Gestaltung der 217, die einige folienliebende Lehrer in den Wahnsinn trieb und den Schülern eine lockernde Morgengymnastik für ihren Hals ermöglichte. Geradeaus geht es über den Schotter zu den gefürchteten W-Räumen, die wir jedoch vorsichtshalber nicht besuchen. Wir wenden unseren Blick nach links und werden beim Anblick des eklektischen Haupthauses von Erinnerungen überschwemmt – Treppen über Treppen, der Vertretungsplan, endlos lange Schlangen vor dem Kopierer, der latente Klopapiermangel auf den Mädchentoiletten, das freundliche Lächeln der Sekretärin, die verzweifelte Suche nach Lehrern, die sich in zehn verschiedenen Lehrerzimmern aufhalten konnten, nicht zu vergessen der permanente Kaffeegeruch aus ebendiesen, der Getränkeautomat im Untergeschoss, Reihen von blauen Schließfächern, der Aufenthaltsraum mit den originell gestrichenen Stühlen nach Vorlagen alter (und neuer) Meister, die Kantine und das Schülercafé, die mit reichhaltigem, besonders vitaminreichem Angebot dafür sorgten, dass die ausgelaugten Schüler nicht auf dem Schulflur verhungerten und schließlich der Unterricht, der unerwarteter Weise den Großteil unserer Zeit in Anspruch nahm. Doch nicht nur das beständige Ansammeln von Wissen war dafür verantwortlich, dass wir uns meist bis zu später Stunde auf dem Schulgelände aufhielten. Auch das Vorhandensein von vielfältigsten Freizeitbeschäftigungen erweckte in manch einem das Bedürfnis, gleich in der Schule übernachten zu wollen. Die Palette reichte von zahlreichen Sport-AGs über allerlei Chöre, die Theater-AG und den erweiterten Kunstunterricht bis hin zu den Hardcore-Förderkursen Mathe und Deutsch für die hartgesottensten Schulabhängigen, die immer noch über goniometrischen Gleichungen und ironischen Brechungen Heinrich Heines brüteten, wenn schon längst nur noch wischende Putzfrauen im Haus zu sehen waren. Herbst- und Sommerkonzerte, Theatervorführungen, Improshows, Sportfeste und Projektwochen vervollständigten das Bild der größten Schule Sachsen-Anhalts. Und was soll ich jetzt noch sagen? Vielleicht, dass mir die Zeit dort sehr gefallen hat; vielleicht, dass sie mich genervt und gestresst hat; vielleicht, dass ich oft an ihr verzweifelt bin; vielleicht aber auch, dass ich sie höchstwahrscheinlich vermissen werde. Nicht umsonst sagen unsere Eltern immer wieder, dass die Schulzeit die angenehmste Zeit im Leben war. Doch das wird sich erst in ein paar Jahren herausstellen. Bis dahin verbleibe ich besserwisserisch in der naiven Annahme, dass mir die Welt gehöre. Untertänigst Eure Karin Matko Klasse 12.2 31 Pressespiegel 32 33 Klasse 5.a Klassenlehrerin: Heike Thörmer Laura Belter, Aaron Paul Bock, Charlotte Brenner, Nina Buchmann, Paul Ende, Saskia Hirschinger, Robert Jäger, Lotte Koppernock, Ella Kreße, Tim Kudla, Lenya-Gesine Kußmann, Jannik Malkowski, Magdalena Meister, Maike Menzel, Anna Laura Neumann, Moritz Ossenkopp, Lea Rechner, Willi Schmidt, Marianne Thielecke, Niklas Tschenker, Mia Henrikje Unverzagt, Phillippe Vandewe Genannt Hansen, Julia Vetter, Paul Gregor Walsch, Lukas Marten Waterstraat, Johanna Florentine Wenzel, Michelle Winther Klasse 5.b Klassenlehrer: Rene Kleindienst Lena Bernhardt, Paula Doenecke, Benjamin-Patrick Günther, Johanna Dorothea Kaiser, Majed Karajoli, Ulrike Kiese, Maximilian Kloß, Anton Köller, Nora Köller, Anastasiya Kovalska, Elena Emilia Kranz, Nils Kretzschmar, Marie Luise Krumbein, Marian Leon Panzner, Joshua Perling, Friedemann Paul Pigorsch, Jonas Riemay, Tim Ritter, Paula Theresa Robitsch, Rebecca Schwarz, Phillip Rene Stier, Anna Wehlan, Lisa Wehlan, Vanessa Wend 34 Klasse 5.c Klassenlehrerin: Konstanze Rohra Jessica Bär, Johanna Boldt, Richard Böhm, Mira Christova, Josefine Deininger, Charlotta Föhre, Jan Ulf Germo, Nina Grahl, Laura Grapenthin, Lennart Thomas Heise, Lisa Marie Häckel, Wiebke Kadler, Nora Elisabeth Key, Konrad Kolodziej, Elias Manhart, Simon Müller, Sophie Müller-Bahlke, Clara-Charlotte Orland, Albert Orlas Rauch, Lena-Marie Schmidt, Marie-Christin Schmiel, Justin Demian Seeger, Jana Sophie Staudinger, Benjamin Tobias Steiger, Paula Steuber, Friederike von Lehe, Maximilian Weber Klasse 5.d Klassenlehrerin: Annette Kuntze Theresa Maria Augustin, Alexander Bellmann, Markus Dietze, Josefine Dronia, Lisa Geschinske, Teresa Felicitas Gilch, Luisa Susann Göttling, Nina Gräbitz, Franz Hanke, Isabell Hesse, Niklas Kulka, Marie Kunze, Lea Cara Lange, Viktoria Mehlig, Sophia Richter, Josephine Roth, Felix Sachadae, Kira Muriel Schurkus, Runa Strohm, Joris Taschner, Luisa Patricia Walcker, Pauline Wenzel, Felix Wünsch 35 Klasse 5.e Klassenlehrer: Silke Pecusa Leonard Blume, Hanna Bossmann, Tom Brylok, Karl Bungenberg, Wiebke Bungenberg, Annabell Busching, Clemens Jakob Emmerling, Lena Grafenhorst, Paul Grundmann, Helene Hellmann, David Hoffmann, Josefina Ina Jänicke, Theresa Kiefer, Charlotte Kramer, Lieselotte Langer, Sophia Meinhardt, Cassandra Meissner, Constantin Plath, Tim Richter, Theodor Lorenz Riedel, Jasmin Luisa Schmidt, Anne Schüttig, Irene Schwengfelder, Camilla Cynthia Sienko, Peter Werner, Johanna Willms Klasse 6.a Klassenlehrerin: Alexandra Kötzsch Georg Bader, Fabian Baus, Elisabeth Bölling, Sarah Bothmann, Meta Bransche, Saskia Henriette Busler, Elisa Dietrich, Marie Sophie Hensling, Hannah Kirzeder, Florian Koch, Sarah Koch, Florian Lehmann, Maria Sophie Nebling, Karl Richard Niestroj, Hanna Emilie Pohling, Arne Christian Rohra, Johannes Scholz, Wenzel Schroeter, Leonhard Schumann, Nina Leonore Senftleben, Franziska Tappert, Svea Trebstein, Chiara Louise Voigt, Josefin Waltenberg, Maren Wiertz, Luisa Zippel 36 Klasse 6.b Klassenlehrerin: Marion Rose Laura Ahrens, Nancy Bergmann, Nils Balder Biernoth, Juliane Breier, Lidiya Filobok, Alexander Frick, Nils Gutzmann, Josefin Hartmann, Luise Hübner, Paul Jänicke, Laura Anna Klopf, Leopold Moritz Löbel, Viktor Leander Manser, Irina Manweiler, Antje Christine Peters, Pauline Pfeiffer, Erika Pochilenko, Christian Schäfer, Annkristin Schaller, Conrad Wiede, Henrike Wiemann, Pascal Wilzki, Anna Woitow, Robert Zentner, Patrice Zsoldos Klasse 6.c Klassenlehrerin: Christina Triltsch Elisabeth Böhm, Michael Busch, Nick Jonas Däschler, Julia Gille, Maria-Luisa Grötzner, Jacob Michael Hofestädt, Stanislaus Just, Frauke Kadler, Alexandra Kaletta, Rosa Käubler, Ellen Kwas, Jonas Reinhard Metzig, Maximilian Purfürst, Robert Rebbe, Maximilian Sermond, Tillmann Spiesecke, Johanna Steuber, Tom Tunnisch, Sophie Weihmann, Heide Wenzel, Jenny Zimmermann, Bengt Zur Horst-Meyer 37 Klasse 6.d Klassenlehrerin: Ulrike Senske Fabian Aurich, Lisa-Sophie Becker, Luisa Cunäus, Enrico Ehrhardt, Lilly Felber, Laura Häder, Richard Jänchen, Larissa Jung, Jonathan-Daniel Kadoch, Hannah Kettel, Jonas Kiese, Philine Krause, Annabell Johanna Loth, Steve David Mann, Jacob Metzkow, Maud Ramona Müller, Moritz Mühlroth, Lisa Jette Naumann, Olga Sankin, Tobias Schersing, Theresa Siebert, Anna Stuhl, Patrick Javier Talavera Sapundjieff, Karoline Weigert Klasse 7.a Klassenlehrerin: Manuela Sorge Carolin Ackermann, Caroline Arndt, Julia-Maria Baufeld, Jennifer Nicola Baus, Sebastian Börtitz, Vincent Bose, Markus Döring, Wiebke Henrike Drescher, Franziska Klemm, Lisa Maria Loretta Koch, Friedemann Malerz, Anton Mayer, Edda Natebus, Jule Neumann, Lina Valesca Parisius, Lou Rademacher, Robin Raupach, Thomas Richter, Johanna Schielke, Wilhelm Alexander Stabenow, Hannah Taege, Franz Trebstein, Anica Ullrich, Christin Vogeley, Casimir von Oettingen, Caroline Wagner, Felix Wäldchen, Maria Woitow, Leonie Franziska Zellmer 38 Klasse 7.b Klassenlehrer: Holger Buttgereit Maximilian Bobbe, Konrad Böhm, Edmund Cunäus, Julia Fuchs, Robert Fuchs, Stephanie Gahse, Arian Hagen, Nicole Hammer, Rano Kastirke, Jonas Jung, Sabine Knöfler, Kevin Koppsieker, Maximilian Kühn, Rick Michael, Xenia Nikitina,Marc Palme, Malte Paulmann, Johanna Sophia Pausch, Jakob Quednau, Robert Ludwig Schmidt, Tom Schmiljun, Dodo Penelope Schuster, Vinzent Vogt, Johanna Friederike Walsch, Lukas Wolff, Maria Zeidler Klasse 7.c Klassenlehrerin: Annett Tharann Laura Albertz, Maximilian Bettzüge, Kathleen Bier, Bettina Boldemann, Anne Sophie Brandt, Lisa Dudzinski, Mira Evers, Paul Hanke, Felix Heinze, Fabian Hirsekorn, Friederike Hoffmann, Undine Knorr, Magdalena Krause, Anton Kreuter, Laura Laabs, Nico Majetic, Luisa Majewski, Friederike Möbius, Reina-Maria Nerlich, Paul Pöschel, Max Baltus Riedeberger, Anna Wenzel, Marie-Luise Wolf, Xenia Woronowa 39 Klasse 7.d Klassenlehrerin: Andrea Rösler Luise Albrecht, Fine Angerstein, Leandra Beyer, Kevin Bonhagen, Sarah Bötscher, Cécile-Louise Csongar, Florian Fischer, Lukas Merlin Geiling, Christian Gödde, Franziska Heft, Nicole Jonda, Elisa Alexandra Katzer, Julia Kratzer, Frieda Kreße, Joel Medina Lares, Sebastian Lindeholz, Maximilian Müller, Linda Neubert, Paula Ohmann, Josua Palmstedt, Rachel Saskia Romanowsky, Linn Romeú, Anastasia Scheurich, Franz Schild von Spannenberg, Benjamin Schindler, Marie-Charlott Schulz, Anne-Katrin Senst, Josephine Thies, Frowin Wolter Klasse 7.e Klassenlehrerin: Ellen Zander Laura Altermann, Konstanze Bergunder, Carlotta Bohne, Enrico De Mattia, Marco El-Khalil, Tino Faust, Laura Freisleben, Vanessa Danelle Heintz, Eileen Hoffmann, Toni Isaak, Marie Kreikenbaum, Ricardo Kröner, Lucas Ferdinand Lange, Dan Leva, Paul Lorenz, Judith Matzel, Anabel Navarrete Santos, Dorothea Neuhofer, Julia Luise Schilling, Joseph Maximilian Schnelle, Jakob Stadör, Wilhelm Telemann, Axel Totzauer, Lukas Vonhof, Lia Weiß, Sophie Luise Wernicke, Erik Winkler 40 Die Seejungfer Annik Wichmann/ Klasse 10.2 41 Reisen Madrid – eine Stadt, um das Leben zu genießen! Am 02. Juli des Jahres 2007 begann das Abenteuer, welches eine unvergessliche Zeit in meinem Leben werden sollte. Für diese Möglichkeit möchte ich mich hier noch einmal bei dem Giebichensteingymnasium „Thomas Müntzer“ bedanken. Nachdem das Flugzeug mich sicher zum Zielflughafen Madrid-Barajas geleitet hatte, traf ich unsere deutsche Begleit- und Vertrauensperson Anette Reuber, welche Spanisch und Sport in Nordrhein-Westfalen unterrichtet. Auch 2 von den 15 weiteren Stipendiatinnen lernte ich sogleich am Flughafen kennen. Zusammen wurden wir daraufhin zu der Schule gebracht, die wir für einen knappen Monat unser Zuhause nennen durften; das „Colegio Mayor Mendel“. Diese Schule war zu unserem Erstaunen ein Jungeninternat, an dem hauptsächlich Rechtswesen gelehrt wird. Gegen 14 Uhr traf uns dann der erste Schreck: das Mittagessen. Dieses entsprach in keiner Weise dem deutschen Essen, und auch von der gesunden „Dieta mediterránea“ war nicht viel zu entdecken, zum Glück gewöhnt man sich ja bekanntlich an alles. Am Nachmittag trafen auch die restlichen Schüler ein und es gab ein freudiges und neugieriges Beschnuppern und Begrüßen untereinander. Besonders schwierig dabei hatte es unser Peter, der einzige Junge der Gruppe. Doch schon bald war die Stimmung ausgelassen und man freute sich auf die kommende Zeit. Am folgenden Tag lernten wir dann mittels eines, wie es uns schien, unendlichen Fußmarsches die Stadt in ihren gröbsten Zügen kennen. Dabei begleitete uns „Nacho“, unser Spanischlehrer und Reiseführer sowie Organisator. Dass uns dabei sogleich die Laune stieg, verdankten wir jedoch nicht nur der atemberaubenden Schönheit Madrids, sondern ebenfalls der Sonne, die uns bereits morgens um 11 Uhr 30°C bescherte, und das, ganz unseren Hoffnungen entsprechend, 27 Tage lang. Die übliche Tagesplanung, die schnell zum Alltag für uns wurde, bestand in einer morgendlichen Unterrichtseinheit von zwei Stunden, wobei wir von Grammatik bis zu aktuellen Themen wie der Migration Spaniens alles wiederholten. Danach ging es üblicherweise zu einer der unzähligen Sehenswürdigkeiten der Großstadt, wie z.B. dem Palacio Real, einem Palast des 18. Jh.s, erbaut auf 100.000m², dessen 280 königliche Gemächer von einem italienischen Architekt ganz dem Glanze Versailles entsprechen sollten. Ein weiterer beeindruckender „Palacio Real“ (i.H.), typische Wachenablösung bei traditioneller Quadrille der Garde „Palacio de Cristal“ des „Parque del Retiro“ im Herzen Madrids 42 1. von 6 Stieren bei einer traditionellen „Corrida“ Denkmal auf dem „Plaza de toros“ zugunsten der 1934 ersten „Corrida“ in der „Las Ventas“- Arena Ort schien mir der äußerst beliebte „Parque del Retiro“; eine grüne Idylle mit einem herrlichen See mitten in Madrid. Hier befindet sich auch der „Palacio de Cristal“ der jedem Besucher einen unvergesslichen Anblick bereitet. Nach einer solchen Exkursion ging es dann schnurstracks mit knurrendem Magen und schmerzenden Füßen via Metro zurück zum Colegio, wo ab 14 Uhr das Mittagessen wartete. Danach begann der entspannende Teil des sonst recht hektischen Tages; nun war es jedem selbst überlassen die Zeit zu nutzen, wobei die Auswahl groß war: Ob Schwimmen im Pool des Hauses, Shoppen im Zentrum, Eisessen in der Nachmittagssonne, oder einfach nur die Beine hochlegen und den Schlaf der letzten Nacht mit einer kleinen Siesta nachholen… jedem wurde die individuell passende Nachmittagsgestaltung ermöglicht. Zum Abend fand sich grundsätzlich eine Beschäftigung, danach wurde ganz nach spanischem Vorbilde um 21.15 Uhr zu Abend gegessen und im Anschluss begegnete man stets ein paar lustigen Spaniern, die einen gerne zu einer der berühmt- berüchtigten „Botellones“ mitnahmen. Letztendlich war dies wohl der beste (und einfachste) Weg, um die Mentalität der Spanier und ihre Lebensweise ein bisschen besser kennen zu lernen. Spanisch angehaucht, um 1000 Eindrücke und Bilder reicher und sehr, sehr müde, verließen wir mit Wehmut am Morgen des 27. Juli die Schule, Madrid und schließlich Spanien. Der Aufenthalt in dieser Stadt, in der Stierkampfarena „Las Ventas“ im Mudejarstil auf dem „Plaza de toros“ man das Leben einfach genießen kann, bereicherte mein Leben um eine Vielfalt von Erfahrungen und wird mir mit Freude in Erinnerung bleiben! Jelena Deising Klasse 11.6 43 As we are Londoners Mit großer Spannung erwarteten es viele, trotz der schlechten Omen vom 10.8.: die Studienfahrt nach London. Immerhin meldeten sich 8 Englischkurse und deren Lehrer für die Reise der vor allem logistisch außergewöhnlichen Art, denn 8 Kurse bedeuten rund 160 Schüler. Erstmals gingen unsere Lehrer einen sehr ungewöhnlichen Weg dorthin, nämlich durch die Luft. Über den Wolken..., aber lassen wir das, anderer Artikel. Für unseren Teil, die „Montagankömmlinge“, hat alles geklappt und auch bei den anderen ging relativ wenig daneben. Um Gerüchten hier gleich rechtzugeben, muss ich leider erwähnen, dass sowohl Brand als auch Mord unsere Fahrt begleiteten. Da wir noch voller Energie, die wir beim Fliegen gespart hatten, in den ersten Tag starten konnten, war unsere erste Begegnung mit London im Herzen der City mehr als beeindruckend. Es hagelte Eindrücke auf uns herein, wenig verwunderlich, da wir direkt am Picadilly Circus Quartier bezogen. Nach einer sehr gelungenen Stadtrundfahrt und unseren ersten Sonnenstunden war eins klar: Es gibt schier Unendliches zu entdecken! Um das zu schaffen, braucht man Zeit, viel Zeit, und die sollten wir bekommen. Zu unser aller Erstaunen nicht durch die Zeitverschiebung , sondern durch unsere Lehrer. Durch ein Höchstmaß an Vertrauen und organisatorische Stärke war es uns möglich, die Stadt, die bei Nacht erst blüht, auch zu jener Zeit zu bestaunen. Ob Covent Garden, London Eye, Trafalgar Square oder Tower Hill, es waren Eindrücke, die wohl kaum ein Schüler oft erleben darf( in Anwesenheit von Lehrern). Unserer gemeinsamen Reihe von Aktivitäten folgten noch eine beeindruckende Führung im Globe, nach der ich erstmals glaube, Shakespeare zu begreifen, und ein Besuch im British Museum. Der Flut an Museen und Ausstellungen, die oft auch kostenlos ist, kann man kaum Herr werden. Einige nutzten auch die Gelegenheit, das intensive Nachtleben der Stadt zu erforschen, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die vielen Kleinigkeiten, die London für einen bereithält, sind ausgesprochen vielseitig und absolut beeindruckend. Wenn man nur eine Reihe von Würfeln am Ende der Millennium-Bridge, die Musik von sich geben, sollte man darauf sitzen, betrachtet, oder Männer auf riesigen Einrädern, dann sieht man die Bandbreite, die von Entertainment bis Historie reicht und in jedem Falle immer eindrucksvoll ist. Ein bis vor einer Woche noch durchaus bekanntes Gefühl der Erholung( es waren damals Ferien) machte sich breit und stoppte trotzdem nicht unsere „Entdeckungswut“. Es war einfach schön. 44 Wie bei solchen Fahrten üblich, lernt man sich kennen und obwohl es sich um unterschiedliche Kurse handelt, fühlt man sich wie die Londoners: „as we are one“. Und noch wichtiger, der Hauptgrund einer Studienfahrt, nämlich das Ziel und seine Sprache zu kennen, in- und auswendig, diesem kamen wir stark entgegen mit dem Gefühl: „as we are Londoners“. Für diese beiden sind wir unseren Lehrern, unseren Betreuern sehr dankbar. Besonderen Dank möchte ich an unsere Organisatoren, insbesondere Frau Bach, richten, denn ohne die sehr gute Planung, wäre es niemals die Fahrt geworden, die sie war. Dieses Erlebnis empfehle ich jeder unserer nachfolgenden Schülergenerationen. Einen besseren Start ins letzte Jahr hätte es nicht geben können. Danke dafür. Max Philipp Klasse 12.2 45 Serdecznie pozdrawiam z Polski! praktizierende Juden in Krakau“, erklärte unsere Stadtführerin. Beeindruckend, wenn man sich überlegt, dass Krakau vor dem zweiten Weltkrieg mehrere tausend Juden beherbergte und als eine Art Zufluchtsstätte für Juden bekannt war. Danach ging es weiter zum Wawelhügel, dem Wahrzeichen Krakaus. Rund 20 m über der Weichsel erhebt sich diese Gesteinsformation, auf der sich das Wawel-Schlossensemble befindet, die Residenz der polnischen Könige vom 12. Jahrhundert bis 1596. Daneben steht der Dom des Heiligen Stanislaw i Waclaw, in dem sich die Grabstätten mehrerer polnischer Könige befinden. Doch der Wawelhügel ist auch ein Symbol der Geteiltheit Polens. Neben dem Schloss und dem Dom steht auch eine ehemalige österreichische Kaserne. Doch so viel Zeit blieb gar nicht, um sich den gesamten Komplex intensiv zu betrachten. Da ging es schon weiter in die Altstadt. Vorbei an der Kirche, in der Papst Johannes Paul II vor seiner Ernennung zum Papst predigte, erreichten wir den Marktplatz Krakaus. Von nun an hieß es Freizeit bis in den frühen Abend hinein. Man konnte die Marienkirche besichtigen, durch die Tuchhallen streifen und nach Souvenirs suchen, shoppen gehen in den modernen Kaufhäusern, dem berühmten Krakauer Trompeter lauschen oder sich auf die Fährte des Kopernikus begeben. Am späten Abend kamen wir wieder im Hotel an und mussten gleich wieder packen, denn am nächsten Morgen reisten wir ab. Doch bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten, stand die Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz auf dem Tagesplan. Zuerst besichtigten wir das Stammlager, das zu Beginn eigentlich für politische Gefangene des NS-Regimes bestimmt war. In den Ausstellungsräumen wurde uns jedoch verdeutlicht, wie viele Menschen im Konzentrationslager Auschwitz leiden mussten. Ein ganzer Raum war gefüllt mit Schuhen, ein anderer mit Koffern, in wieder einem anderen lagen Tonnen von Menschenhaar. Im nächsten befanden sich tausende von Kämmen, Zahnbürsten und Brillen. Man konnte sich kaum vorstellen, dass so viele Menschen einmal hier interniert waren. Doch noch flauer wurde es uns Kurz vor dem angehenden Abiturstress 2007 entschlossen sich einige geschichtsbegeisterte Schüler der 12. und 13. Klassen unseres Gymnasiums an einer Exkursion, organisiert von Frau Löber und Herrn Jung, Richtung Osten teilzunehmen. Das Ziel war Krakau und seine Umgebung mit dem Hintergrundgedanken, den Schülern den letzten Schliff vor der anstehenden Abiturprüfung zu geben. Früh am 29. März 2007, einem Donnerstagmorgen, ging es mit Sack und Pack los in Richtung deutsch-polnische Grenze. Gute zehn Stunden dauerte die Busfahrt bis nach Krakau, wo wir uns in einem Vororthotel niederließen. Vollkommen erschöpft von der unbequemen Fahrt galt es nur noch Geld zu tauschen und etwas zu essen zu organisieren, dann war auch schon dieser erste Tag gemeistert. Nach einer viel zu kurzen Nacht ging es am nächsten Tag vom Hotel am Highway nach Kazmierz, der Konkurrenzstadt Krakaus. Sie wurde im Mittelalter angelegt, um die Wirtschaft Krakaus anzukurbeln, und ist heute ein Stadtteil Krakaus. Dort besuchten wir Drehplätze von Steven Spielbergs Meisterwerk „Schindlers Liste“, welches wir uns zur Einstimmung auf der Hinfahrt angesehen hatten. Auch durften wir einen kleinen Abstecher in eine jüdische Synagoge machen und so kurz in die jüdische Kultur eintauchen. „Heutzutage gibt es nur noch 100 Herr Jung mit Kippa 46 sige Gelände. Es war ein beängstigendes Gefühl, an der Rampe vorbeizulaufen, wo während der NS-Herrschaft die Züge voller Menschen ankamen, die dann je nach ihrem körperlichen Zustand zum Arbeitsdienst eingeteilt oder gleich eliminiert wurden. Schwer in Gedanken versunken kehrten wir alle wieder am späten Nachmittag zum Bus zurück. Doch bald hatten alle wieder ein Lächeln auf den Lippen, denn nun ging es endlich wieder nach Hause. In der Nacht vom 31. März zum 01. April kamen wir wieder in Halle an und waren froh, endlich in die Osterferien starten zu können. Unsere Exkursion nach Krakau war ein voller Erfolg. Wir hatten viel Spaß, haben unglaublich viel über das faszinierende Land Polen gelernt und neues Geschichtswissen erlangt. Deshalb liebe Grüße nach Polen oder Serdecznie pozdrawiam z Polski! Ausblick auf Kazmierz allen in der Magengegend, als wir über einige im Konzentrationslager übliche Strafen informiert wurden. Viele wurden erschossen, andere zum Tode durch Verhungern verurteilt. Es war ein seltsames Gefühl, die Geschichten einiger Häftlinge zu hören und gleichzeitig auf demselben Stück Erde zu stehen, wo sie gefoltert oder ermordet wurden. Doch noch befremdlicher wurde es uns, als wir durch das erhaltene Krematorium des Stammlagers gingen. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass hier einmal massenhaft Menschen umgebracht wurden. Nach dieser sehr zum Nachdenken anregenden Führung blieb uns jedoch nur ein kleiner Augenblick zum Durchatmen. Denn gleich im Anschluss ging es weiter zum Außenlager Birkenau, das weitgehend als Judenvernichtungsanlage bekannt ist. Wir besichtigten dort die noch erhaltenen Baracken der Häftlinge und erkundeten das rie- Franziska Schmeil Klasse 11.1 Jüdischer Friedhof 47 Deutsche Küche überzeugt im Ausland ner waghalsigen Fahrweise wurde ich zum Geschäft der Eltern gefahren und durfte von dort nach Hause telefonieren. So ein Mist, keine Verbindung nach Deutschland, also auf zum neuen Haus der Familie! Nächste Überraschung: Das Haus war noch gar nicht fertig und somit würde ich auf einer Baustelle wohnen. Keine Treppe, keine Türen und einige Bauarbeiter, die viel Schmutz verursachten. Doch es war nur ein kurzer Ausflug ins neue Heim, denn schon fuhren wir zurück zum Laden und der zweite Versuch eines Anrufs begann. Im Haus kam ich wieder nicht zum Auspacken, da wir zur Tante von Ewelina zum Abendbrot fuhren. Die Wohnung der Tante war sehr klein und es wurde natürlich echte polnische Musik gespielt und mitgesungen. Wenigstens konnte sie ein wenig Englisch und hatte ein Wörterbuch, das auch oft benutzt wurde. Das Essen war typisch polnisch: Schnitzel, Kartoffelbrei und Karotten. Am Abend hatte ich dann auch mal Gelegenheit auszupacken und meine Gastgeschenke zu verteilen, die sehr gut ankamen ( so leckere Sachen wie Hallorenkugeln, Kalender, Tasche etc.). Endlich das erste Bad mit Handwerkern nebenan und nur einem kleinen Vorhang vorm Badezimmer, das war schon etwas gewöhnungs- Tja, wo fängt man am besten mit dem Erzählen einer so langen Geschichte an...? Der eigentliche Anfang ist der ( welch ein Glück) frühere Schulschluss am so unendlich langen Freitag. Nachdem ich eher die Schule verlassen durfte, wurden zu Hause die letzten sieben Sachen in die viel zu kleine Reisetasche gequetscht. Dann brachen wir auf zum Bahnhof, wo sich alle Teilnehmer der Reise trafen. Wenige Minuten später traf unser Zug ein und es hieß Abschied nehmen. Stunden später der erste Halt in Hannover. Zwei Stunden später mussten wir unsere Koffer schnappen und zum Busbahnhof. Dort begrüßten uns auch gleich die ersten Angetrunkenen, die zum Oktoberfest fahren wollten (was erst in zwei Wochen beginnen sollte, aber lieber zu früh als zu spät). Dank bayerischer Jodelmusik und vielen Menschen in Lederhosen und Perücken wurde es lustig. Endlich kam der Bus, mit Verspätung natürlich... Schon bald schlief ich ein, denn polnische Actionfilme sind nicht so mein Fall. Von der Fahrt bekam ich also nicht sehr viel mit, außer von manchen Stopps und der Grenze mit Passkontrolle. Am nächsten Morgen wachte ich etwa 8 Uhr irgendwo im Nirgendwo mitten in Polen auf. Welch Glück, hatte ich also schon mal einen beträchtlichen Teil der Reise verpennt. Dann fing die Langeweile an. Also wurde gelesen, Musik gehört ( solange die Batterie durchhielt), die Landschaft beobachtet, Pause gemacht... Allmählich fuhren wir dem Ziel entgegen, aber mich verwirrte, dass auf keinem Schild Elk erwähnt wurde, obwohl es eine relativ große Kreisstadt ist. Kaum zu glauben: nach einem Tag Fahrt mit Bus und Bahn gab es tatsächlich auch noch ein Ziel, und dies erreichten wir nun nach ca. 24 Stunden. Wir wurden herzlich empfangen und ich bin gleich darauf mit meiner Austauschschülerin ( die ich schon vom Projekt im letzten Schuljahr kannte) und ihren Eltern gestartet. Schon der erste Schock: Nichts zum Anschnallen im Wagen und meine Gasteltern können keine einzige Fremdsprache, mal abgesehen von Polnisch. In ei- Masurische Traumlandschaft 48 bedürftig... . Dann die Überraschung des Abends: Ich wollte nur noch „Gute Nacht“ sagen und plötzlich begann die Disco im Wohnzimmer. Die Eltern drehten Smokie zur vollen Lautstärke auf und ich hatte das Gefühl, die ganze Stadt könnte Chris Norman singen hören. Heiliges Kanonenrohr! Danach folgte auch sogleich polnischer Techno als krönender Abschluss. Wow! Wenige Momente später schlief ich im zukünftigen Fernsehzimmer ein. Nächster Morgen: Viel zu frühes Wecken und eine hastige Fahrt zur Schule, wo wir auch gemeinsam als Letzte der Mitfahrenden in unseren Bus einstiegen. Wir fuhren durch die Landschaft der Masuren und schon bald befand ich mich in einem aufgeregten Stimmengewirr von polnischen Erklärungen zur Umgebung, den englischen Übersetzungen und dem Austausch der Erlebnisse des vergangenen Tages. Während der Beobachtung der Landschaft fiel mir die Anzahl der überfüllten Friedhöfe auf und die Vernachlässigung der Gebäude, die teilweise sehr alt und restaurierungsbedürftig aussahen. Zum zweiten Mal eine endlose Fahrt mit dem Bus ( das hatten wir schon lange nicht mehr), doch irgendwann hatten wir unser erstes Ziel erreicht: die Viadukte. Sie sind die Höchsten der Region, wurden von Hitler für schlechte Zwecke genutzt und ein Mann starb beim Sturz von einer der beiden Brücken beim Bungeespringen. Ein guter Start in den Tag! Weitere wichtige Stationen der Fahrt waren Polens tiefster See, eine alte Kirche mit Aussichtsturm und einer Wohnung, in der auch schon der Papst gewohnt hatte (heilige Toilette inklusive), Mittagessen im Restaurant (viel zu viel, Essenmenge war dort Standard), eine Bootsfahrt mit einem Schiff, auf dem auch (war ja klar) der Papst gefahren war, mit Besichtigung einer Kirche plus heilige Anlegestelle des Papstes und ein kurzer Aufenthalt in Augustow. Alles in allem ein schöner sonniger Tag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Oh mein Gott, am nächsten Projekttag stand für die Teilnehmer Kochen auf dem Plan und zwar ein typisches nationales Gericht. Aber erst gab es ein kurzes Begrüßungstreffen mit der Direktorin unserer Gastschule. Danach ging ich also mit Frau von Massow und einer polnischen Deutsch- Kochkünstler unter sich lehrerin einkaufen. Als alles in Sack und Tüten war, wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet, aber natürlich nicht, weil wir es waren, sondern wegen der Einkäufe, die benötigt wurden. Also zum Kochen von Sauerbraten mit Klößen und Mischgemüse, und als Nachtisch wurde die beliebte Händeltorte zubereitet. Ich hatte mit die Verantwortung für die Torte und war ständig im viel zu kleinen Raum mit Menschenmassen auf der Suche nach Mixer, Löffel oder Sahne. Anfangs ging alles gut, aber bald traten erste Probleme auf: z.B. war der Boden zu schmal, diese oder jene Zutat wurde so nebenbei noch schnell ( eigentlich zu spät) mit verrührt... . Die klassischen Probleme in einer Chaosküche. Zwischendurch kamen dann auch noch zu allem Überfluss Fernsehteams ( mal abgesehen von Herrn Schmidt, der uns sowieso die ganze Zeit mit Kamera und Fotoapparat belästigte). Auch das noch, also immer schön lächeln und alles in Zeitlupe Medienrummel 49 für das Fernsehen machen. Wenigstens wurde ich nicht interviewt im Gegensatz zu Frau von Massow und einigen anderen Schülern und Lehrern. Die größte Enttäuschung kam erst noch, denn das mühevoll Gekochte war ja gar nicht für unser Mittagessen gedacht, sondern für den Empfang mit der Direktorin und dem Kultusminister von Elk am Nachmittag. Schade, so war das nicht geplant! Zuerst einmal Pause nach dem Mittag mit zwei „Bodyguards“, die uns das Essen reichten. Was für ein Service! Am Strand schoben wir dann etwas Langeweile, ich wollte eigentlich einkaufen gehen, aber von den Polen wurde gesagt, dafür reichen die zwei Stunden nicht aus. Beim offiziellen Empfang bekam ich gerade während der Reden einen Hustenanfall. Mann, war das peinlich, denn man will ja nicht stören! Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, wurde es kulinarisch und sogar unser Sauerbraten und die improvisierte Händeltorte kamen gut an. Vielleicht taten die auch nur so als ob, wer weiß? Es gab für uns als Besucher in Polen schöne Gastgeschenke und zum Abschluss sahen wir uns einen Film über die Projekte in den letzten Jahren an. Am Mittag beschloss die Gruppe, sich abends in einer Pizzeria am Ufer des Sees zu treffen, also machte ich mich mit Ewelina auf den Weg. Dort angekommen stellte sich heraus, dass wir als einzige gekommen waren. Die Stimmung war am Tiefpunkt angelangt. Natürlich versuchten wir die anderen zu erreichen, aber keine Chance. Nachdem wir nur zu zweit gegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Da bekam Ewelina einen Anruf von Natalja, die sich den Plan ausgedachte hatte und wir erfuhren, dass die anderen beschlossen hatten nicht zu kommen, da sie keinen Hunger und keine Lust hatten. Ich war stinksauer, deshalb begann ich auf Deutsch zu fluchen und wir amüsierten uns prächtig. Während des ganzen Rückweges brachten wir uns gegenseitig Beschimpfungen bei und lachten aus vollem Hals. Zu Hause machten wir unheimlich lange Bilder mit dem Handy, die zum Kringeln waren, da wir fast 20 davon mit den unterschiedlichsten Grimassen machten. Beim Gute-Nacht-Sagen fing die Gaudi erst richtig an, denn die Eltern hörten laute Musik und wir begannen alle gemeinsam im Rhythmus zu tanzen bzw. zu putzen, und Ewelina und ich kamen gar nicht wieder zur Ruhe. Da war es sehr schwer einzuschlafen. Am nächsten Vormittag fingen wir in der Schule mit der Arbeit an, denn schließlich ist es ein gefördertes Projekt und nicht nur ausschließlich Vergnügen. Wir gestalteten ein Plakat über die Unterschiede der Länder, wurden aber ständig von den Lehrern gestört ( ! ), die sich amüsierten und lachten, dass sich die Wände bogen. Am Mittag folgte eine kurze Shoppingtour zusammen mit einem Straßenhund, der uns bis zur Schule zurück begleitete. Dort gab es abschließend eine Zeichenstunde, in der wir unser Heimatland und/oder unsere Heimatstadt malen sollten. Auch hier ging es lustig zur Sache und ich bemalte mich mit einer Farbe, die erst zu Hause mit Bremsenreiniger entfernt werden konnte. Dann kam ein weiterer sehr lustiger Teil des Tages, denn Ewelina und ihr Vater holten mich ab und wir fuhren in die Stadt zum Einkaufen, da ich erwähnte, dass ich bisher so wenig Zeit hatte, etwas für mich zu besorgen. Wir preschten mit 170 Sachen durch die Straßen zu einem Einkaufszentrum, da es ja bereits halb 6 war und die Läden in einer halben Stunde schließen würden. Also im Eiltempo sogar zusammen mit dem Vater durch die Läden auf der Suche nach einer geeigneten Strickjacke für mich. Ich hatte kaum Zeit zum Anprobieren und sollte gleich die erstbeste Jacke mitnehmen. Ich bin aber ein Mensch, der gerne mal vergleicht, und so ging die Suche weiter. Im letzten Geschäft wurde ich fündig. Dann kam aber schon das nächste Problemchen, denn wir hatten Strandblick 50 abgesprochen und so musste ich dran glauben. Wenigstens ging es halbwegs gut über die Bühne, aber sauer war ich trotzdem. Natürlich musste es auch Gruppenfotos geben, sodass die Fotosession begann. Als das vorüber war, gingen wir mal wieder zum Strand. Dort kam es dann zu einer ungewöhnlichen Begegnung zwischen Anna und Harri, dem finnischen Jungen, der bisher vielleicht dreißig Sätze in vier Tagen mit uns gesprochen hatte. Es war eine lustige Situation und er begann tatsächlich mit Anna zu reden, aber wohl eher aus Zwang. Nach dem letzten Mittag noch mal auf zur Shoppingtour mit Harri und Arek. Es war ganz amüsant, mal abgesehen von meiner Hustenattacke in einem Billigladen irgendwo in einem Hinterhof. Ich bekam mich gar nicht mehr ein, jedoch merkten die anderen gar nichts von meinem Todeskampf, denn die hatten Spaß im Laden. Die Zeit rannte uns nur so davon und es wurde höchste Eisenbahn, zurück zur Schule zu kommen, was wir allerdings nicht pünktlich schafften. Am tollsten war, dass man uns sagte, wir hätten gar nicht kommen brauchen, da wir eh wieder in die Stadt müssten. Dann kam die Wanderung zum Wasserturm, der der deutschen Minderheit in Elk gehört und in dem deutsche Sachen der Region ausgestellt werden, da Teile Polens ja einmal zu Deutschland zählten. Dann stiegen wir den Turm hinauf und es ging höher und höher... aber alles hat ein Ende und so war auch unser letzter offizieller Termin vorüber. Ewelina holte mich zum Einkaufen von Souvenirs ab und es entstand eine heiße Diskussion zwischen ihr und den anderen Polen, wobei ich keinen Durchblick hatte, außer dass es um mich ging. Auf einmal sagten mir alle auf Wiedersehen und ich verstand die Welt nicht mehr. Was ging hier vor? Würde ich alle nie wiedersehen?? Sollte ich nicht wie die anderen zum Pizzaessen am Abend gehen? Schweigen im Auto. Ich ging mit ihr etwas essen und dann hörte ich die Geschichte. Die anderen Polen hatten beschlossen, schon jetzt zur Pizzeria zu gehen und wir wollten ja noch einkaufen, weshalb sie abgesagt hätte. Das kann ja wohl nicht wahr sein... Schon schien alles falsch zu laufen. Ewelina und ich begannen den Einkauf mit langen Gesichtern und schlech- Wer hält den Vortrag? Ewelinas Papa verloren. Wir rannten durch das Einkaufszentrum. Ewelina beschloss ihn anzurufen und so fanden wir uns dann wieder. Was für ein Stress! Zuhause schrieb ich dann meine Postkarten und der Spaß vom vorherigen Tag ging aufs Neue los. Wir drehten zu zweit unglaublich witzige Filme mit ihrem Handy zu „Hey duci“ und über mich in Interviewform. Es war echt peinlich, denn Ewelina musste es den anderen natürlich noch vorspielen. So nahm auch dieser Tag ein vergnügliches Ende. Der letzte volle Tag in Polen brach an und ich hatte eine unruhige Nacht hinter mir dank der Mücken. Während des ganzen Vormittages regnete es wie aus Eimern, aber wir waren ja im sicheren Computerraum. Wir durften die momentane Rolle von Deutschland in der EU im Internet recherchieren. Dann kam ein weiterer Höhepunkt des Tages mit einer geheimen Liste unserer Wünsche für Europa. Dies fand ich etwas sinnlos, da wir danach gemeinsam unsere Vorstellungen verglichen und dabei sowieso jeder wusste, was der andere aufgeschrieben hatte. Natürlich wurde auch dazu ein Plakat entworfen, was ich gestalten durfte (da ich ein Mädchen bin und die bekanntermaßen besser schreiben als Jungs und ich die meisten Dinge auf meiner Liste hatte). Dann kam der Knüller: Die zwei Gruppen sollten ihre Plakate präsentieren und die andere Gruppe begann damit, wobei Franzi gezogen wurde. Alles in Ordnung, aber jetzt waren wir dran. Tja, welch ein Zufall, unsere Zettel für die Auslosung waren plötzlich verschwunden und über zwanzig Gesichter sahen mich an. Nee jetzt, oder Leutchen... die hatten sich klammheimlich 51 ter Laune. Als sie mit mir auch noch in die selben Geschäfte gehen wollte, in denen ich schon gewesen war und ich ihr dies mitteilte, war die Stimmung am Tiefpunkt angelangt und ich fragte mich, ob das ein schöner letzter Tag war oder nicht. Welch Glück, trafen wir doch die anderen Mädchen auf der Strecke, und es stellte sich heraus, dass erst am Abend das Pizzaessen stattfinden sollte und sie wie wir auf der Suche nach letzten Schnäppchen im Billigparadies Polen waren. Somit beschlossen wir, gemeinsam Besorgungen zu machen und es wurde ein gelungener Nachmittag mit vielen Süßigkeiten. Einige hatten nämlich Geschenke für die ganze Familie besorgt und da alle ein paar typische Landesleckereien haben wollten, gingen wir groß einkaufen im Supermarkt. Bevor wir „lecker Essen“ gingen, besuchten wir Justina zu Hause und amüsierten uns dort in der winzigen Wohnung mit kleiner Fußhupe, polnischer Discomusik... Dann machten wir uns auf den Weg zur Verabredung und im ersten Restaurant hatten wir Pech, weil es eine Stunde mit dem Essen gedauert hätte. Also auf zu dem Restaurant, in dem ich schon mal mit Ewelina war. Dort trafen wir dann Arek und Harri. Irgendwann kam es Jahre später zur Bestellung und es wurde das peinliche Homevideo von Ewelina und mir in der Hauptrolle vorgeführt. Nach einer weiteren Ewigkeit kamen unsere Pizzen, jedoch wurde die Bestellung von Arek und Harri vergessen, die bereits vor uns dagewesen waren und nun schon 2 Stunden warteten. Sie taten mir richtig leid, da sie auch noch Hunger hatten, aber sie weigerten sich strikt, etwas von uns zu essen. So hieß es von den ersten Leuten Abschied nehmen, was sehr verwirrend war, da man sich schon so an alle gewöhnt hatte. Bei meinem Zuhause angekommen, musste ich packen. Außerdem knipste ich alle möglichen Varianten von Zusammenstellungen mit ihren Eltern, alleine, mit Ewelina, im Wohnzimmer... Ich hatte echt Glück, dass ich meine Tasche zubekam wegen all der Gastgeschenke, die ich noch nicht öffnen durfte. Am nächsten Morgen musste ich mich nun auch von Ewelina verabschieden. Meine Gasteltern fuhren mich zum Busbahnhof und die allerletzten Bilder der Gruppe wurden gemacht und dann ging alles sehr schnell. Der Bus kam, das Gepäck wurde in den Bus gepackt und wir verabschiedeten uns herzlich von unseren neuen Freunden am Ende der Welt. Alles war so unwirklich. Ich kam mir vor wie in einem Film und hatte das Gefühl, wir machen einen Ausflug, um dann zurückzufahren. Allmählich kam natürlich die Erkenntnis, aber wir wollten noch nicht nach Deutschland. Gerade jetzt, wo es so lustig war und man die anderen gut kennen gelernt hatte. Die Fahrt wurde unendlich und dank vollem Bus sehr eng und unangenehm. Irgendwann gegen 10.00 Uhr erreichten wir Halle nach ca.24 Stunden in Bus, Bahn und 2 Stunden in Hannover. Schon fing das alte Leben wieder an, jedoch brauchte ich Zeit, alles in meinem Kopf zu ordnen und zurück in den Schulalltag zu finden nach einer außergewöhnlichen Woche mit viel Spaß und im Gegensatz dazu sehr wenig Arbeit. Hand in Hand für Europa Carolin Hähre Klasse 11.6 52 ren zum nächsten Bahnhof gelaufen und mit der Bimmelbahn zurückgefahren. Der nächste Tag verlief dann etwas ruhiger, denn auch Frau Engelhardt lag erst mal mit einer Erkältung im Bett. Wir sind mit dem Bus zur Arche Nebra gefahren, um uns eine Dokumentation über die Himmelsscheibe anzuschauen. Es gingen dann doch alle erstaunlicherweise recht früh ins Bett, da wir am kommenden Tag früh Weimar besuchen wollten. Dort konnte jeder in einem Einkaufszentrum erst mal nach Herzenslust shoppen und essen gehen, eben das, was Weimar so zu bieten hatte. Danach fuhren wir weiter in das Konzentrationslager Buchenwald. Zuerst sahen wir einen Film, der alles über das Lager erzählte und anschließend wurden wir rumgeführt. Für alle war es sehr interessant und jeder war sehr aufmerksam und schockiert, das alles so hautnah sehen zu können. Etwas überrumpelt von den vielen Eindrücken ging es dann zurück nach Nebra. Am Abend fingen dann alle schon mal an, ihre Zimmer sauber zu machen und die Koffer zu packen. Die einen oder anderen Dinge kamen da zum Vorschein, die auf die langen Nächte hinwiesen. Diese Nacht war dann wohl auch die längste, denn die meisten wollten noch einmal den Abschluss der Klassenfahrt feiern. Am nächsten Morgen ging dann alles ganz schnell, die Koffer wurden verstaut und alle frühstückten zum letzten Mal in Nebra. Trotz dessen, dass Nebra nicht die Weltstadt ist, hatten die meisten doch viel Spaß und fuhren mit gemischten Gefühlen wieder nach Halle, wo sich alle von Frau Engelhardt und Herrn Kunnig verabschiedeten. Nebra, keinesfalls eine Weltstadt, aber dennoch interessant. Als die wunderbare berüchtigte Klasse 9.1 erfuhr, dass ihre Klassenfahrt in diesem Jahr in Nebra stattfinden sollte, war die Begeisterung nicht allzu groß, um es mal so auszudrücken. Dennoch fanden sich fast alle am Hauptbahnhof ein. Jeder erledigte noch so seine kleinen persönlichen Dinge, bis es dann hieß, alle auf den Bahnsteig. Nicht alle hatten dies rechtzeitig mitbekommen, so dass es also kommen musste, dass eine allein gelassene Tasche einsam in der Halle stand. Natürlich erweckte dies bei der Polizei schnell Interesse, aber Herr Kunnig klärte das schnell wieder auf. So machte sich die 9.1 schon vor der Klassenfahrt einen Namen. Nach einer langen Zugfahrt, die uns endlos erschien, endete unsere Reise auf dem Bahnhof in Nebra. Endlich kamen wir zu der Jugendherberge und wurden in unsere Zimmer eingewiesen, und schließlich ging es dann hungrig zum Mittagessen. Danach durften wir in Gruppen die Gegend erkunden, für viele hieß das, die nächste Kaufhalle zu finden. Erschöpft gingen dann alle ihren persönlichen Beschäftigungen nach, man konnte auch gut Tischtennis spielen. Und wieder machten wir, die Klasse 9.1, uns einen Namen. Es musste in der Nacht doch ziemlich laut gewesen sein und wir bekamen prompt eine Verwarnung. Doch zum Glück nahmen das unsere Lehrer mit Humor auf, wobei Herr Kunnig sich öffentlich zu seiner Frauenfeindlichkeit bekannte, was aber nicht auffiel. Den Nachtaktivitäten entsprechend waren am nächsten Morgen alle ziemlich erschöpft. So legten sich die meisten nach dem Frühstück (welches schon 7.45 Uhr stattfand) wieder ins Bett, denn am Nachmittag sollte die Paddeltour auf der Unstrut stattfinden. Trotz des schlechten Wetters trafen sich die meisten am Fluss. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten ging es dann zügig in Richtung des nächsten Dorfes, Reinsfeld. Als es aber wie aus Eimern schüttete, wollten alle nur noch schnell wieder zurück. Klitschnass sind wir dann mit Mur- Stefanie Schwarz Klasse 9.1 Leichte Orientierungsschwierigkeiten auf der Unstrut 53 Wir sind die Kinder aus Halle Nach einer ruhelosen, schlaflosen und ständig auf die Uhr schauenden Nacht, die Vorfreude auf unsere diesjährige langersehnte Klassenfahrt wurde stündlich größer, war es endlich soweit. 9.Juli 2007, 8.10 Uhr, Treffpunkt Objekt Nr.5 - Küsschen hier und Umarmung da. War die Freude unsererseits größer, eine Woche Ostsee zu erleben oder die unserer Eltern, eine Woche sturmfrei zu haben? Schnell noch mal ein Winken aus dem Bus an unsere Eltern, gedanklich jedoch lagen wir wohl schon alle bei brütender Hitze am Strand. Wir, die Klasse 8.3, fuhren endlich los, im Gepäck unsere Parallelklasse 8.2 sowie Frau Taubert, Frau Rackwitz, Herrn Schmidt und Herrn Daub. Unser Busfahrer, ein erfahrener Mann im Umgang mit lauten Schulklassen und fordernden Rentnergruppen, begrüßte uns auf Plattdütsch. Kaum hatten wir Halle verlassen, besuchten die Inhaber der vorderen vier Plätze auch schon das Märchenland. Nach sechs Stunden voller Schlager und lauter Gesangsversuche unserer Lehrer „ EIN STERN, DER DEINEN NAMEN TRÄGT….“, kamen wir in Karlshagen an. Unser Jugendhotel hatten alle anders erwartet. Eine graue Platte, obwohl Karlshagen doch als weiße Stadt am Meer bekannt ist. Von innen erwies sich unser Hotel jedoch als recht schön, Tischtennisplatten (Herr Daub war nicht zu schlagen), zwei Kicker (meist Valentin und Merlin), Basketballkörbe und Zimmer mit eigenem Bad. Nach dem Einräumen unserer Schränke, die sich für manche als viel zu klein herausstellten, ging es erst mal an den Strand. Einige unserer Schüler stürzten sich trotz eisiger Kälte in die 17°C kalten Fluten, andere mummelten sich in dicke Handtücher ein. Am nächsten Tag war der Himmel grau verhangen. Manche gingen am Strand spazieren, andere in die Stadt. Am Nachmittag riss die Wolkendecke auf und wir versammelten uns am Strand zum Sandburgenwettbewerb, wo von Schildkröten über Reliefs bis zu klassischen Burgen alles vertreten war. Während des Bauens wurde die Tuschelei unter uns immer grö- Eine Burg ist das nicht, aber sehr schön. ßer. Haben sich nicht doch unsere Lehrer mal wieder was einfallen lassen, worauf wir im Traum nicht gekommen wären, einen Abend besonderer Art? Aufregung machte sich unter uns breit. Tanzstunde war angesagt. Zunächst zierten wir uns mächtig, manche zickten auch ein wenig, denn die Frage war, wer mit wem, oder blieb für jedes Mädchen auch ein Junge bzw. für jeden Jungen auch ein Mädchen übrig? Pünktlich 19.30 Uhr war es dann soweit, Herr Schmidt rief zum Tanzen auf. Unsere 4 Lehrer haben es kaum glauben können, wie schick wir uns gemacht hatten. Der Start begann mit dem Tanz, der in jeder Disco getanzt wird (Discofox), dann folgte Salsa. Hierbei überraschte uns Herr Schmidt mit seinem Hüftschwung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen nach und nach bei Große Stimmung beim Discofox 54 allen die Hüften zum Einsatz. Mit Mambo No.5 endete unser Abend schwungvoll. Am dritten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Peenemünde. Fast hätten wir das Erlebnismuseum „Phänomenta“ nicht erreicht, weil ein riesiger Bulle sein Revier verlassen hatte und meinte, uns folgen zu müssen. Wir haben zum ersten Mal auch Lehrer in echter Panik erlebt. Da musste doch tatsächlich Johannes als lebender Schild herhalten! Im Museum erlebten wir dann die atemberaubende Klettertour Frau Tauberts, sahen endlich unsere Traumfiguren im Spezialspiegel und haben fast Johanne in einer riesigen Seifenblase verloren. Anschließend besichtigten wir das russische U-Boot. Nichts für Jemanden mit Klaustrophobie! Am späten Abend feierten wir in den nächsten Tag hinein, weil wir ein Geburtstagskind unter uns hatten. Am letzten Tag stand eine Strandwanderung nach Zinnowitz auf dem Plan. Unterwegs überprüften wir noch, ob die Rettungstürme des DLRG auch bei schlechtem Wetter besetzt sind. Tatsächlich. Und die haben auch gute Laune und genügend Verbands- Das weltgrößte U-Boot-Museum materialen an Bord. In Zinnowitz schauten wir uns das unvergessliche Freiluftstück „Vineta“ an. Songtexte und Choreografien waren gewöhnungsbedürftig, aber die anschließende Lasershow erwies sich als sehr eindrucksvoll. Wir staunten nicht schlecht über Frau Rackwitz´ lyrische Seite, die spontan den anspruchsvollen Refrain auf folgenden Zweizeiler vereinfachte: Wir sind die Kinder aus Halle und fahren morgen nach Haus, zum Glück für uns alle ist das Stück endlich aus. Leider vergingen diese Tage wie immer viel zu schnell. Kaum saßen wir am nächsten Morgen im Bus, waren wir auch schon wieder zu Hause. Es war wie immer eine erlebnisreiche Fahrt, an die wir uns noch lange mit Freude erinnern werden. Ein ganz lieber Dank gilt unseren 4 Lehrern, die uns liebevoll und fürsorglich betreut haben. Rosa Kleymann Carolin Bieber Klasse 8.3 Die größte Seifenblase der 8.2 „Vineta“, nicht ausverkauft 55 Abenteuer Frauensee Gegen 9.00 Uhr zückten die Eltern der 7c ihre Taschentücher und winkten dem Bus in Richtung KIEZ Frauensee hinterher. Dort angekommen war der Schock groß. Uns erwarteten Bungalows mit abbröckelndem Putz, Insektenarmeen und morschen Betten. Der krönende Abschluss jedoch waren die sanitären Anlagen. Es gab keine Geschlechtertrennung, dafür Motten u.a. in den Duschen und kein warmes Wasser. Diese Tatsachen empörten uns sehr, doch einige waren trotzdem zufrieden. Natürlich die Jungs, denn sie hatten ihren Fußballplatz. Frau Tharann kämpfte dann wie ein Löwe um die Problemlösung. Wir zogen ins Bettenhaus 1 (BH 1) um. Hier waren die Zimmer und der Rest okay. Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung in das nahe gelegene Dorf, in dem es einen kleinen Edeka und einen Getränkeladen gab (der mit mehr als 5 Personen komplett überlastet war). Als wir uns dann endlich eingedeckt hatten, ging es in einem 30-minütigen Fußmarsch zurück. Die restliche Zeit verbrachten wir, teilweise bis in die Nacht, mit Tischtennisspielen, Quatschen und Burgenbauen. Eine Ausnahme bildete das Baden, welches bei Nieselregen und 13°C Außentemperatur stattfand. Frau Tharann und Frau Strecker standen am Rand dabei, dick eingemummelt, mit Regenschirm und schauten dem Geschehen frierend zu. Siebentklässler sind natürlich die Abgehärtesten. Am letzten Tag fuh- ren wir nach Berlin und erkundeten bei ständigem Regen, Wind und gefühlten – 13°C unsere Hauptstadt. Die einen versuchten verzweifelt einige Läden am Potsdamer Platz aufzukaufen, was sich aber schwierig gestaltete. Die anderen hatten es auf der Futtersuche auch nicht leicht, da die meisten Preise unseren Geldbeutel sprengten. So blieb uns nur McDonalds, eine gern akzeptierte Alternative. Anschließend ging es nach Halle an der Saale zurück. Es war eine sehr schöne Klassenfahrt. Allerdings sollten einige noch an der Verbesserung ihres Bootsfahrstils arbeiten (siehe Foto). Spiel mit dem Feuer Eins, zwei, drei - Paddel frei Mira Evers Felix Heinze / Klasse 7c Gestellt!!! 56 Durch und durch gepaddelt für manche Mädchen als Problem dar, sodass sie sich von den Jungs helfen lassen mussten. Als alle sich erfolgreich eingerichtet hatten, spielten die meisten von uns Fußball, der Rest sah sich in der Campinganlage um. Später gab es leckere Würstchen und Steaks vom Grill. Den Rest des Abends machte jeder etwas anderes ( am Lagerfeuer sitzen, Steaks vom Grill stibitzen etc. ) . Kurz vor Mitternacht gesellten wir uns zu Caspar, um mit ihm in seinen Geburtstag reinzufeiern. So blieben wir noch lange auf, bis der erste gähnend in sein Zelt verschwand. Als sich auch der letzte zur Ruhe legte, konnte auch Frau Taubert ruhig schlafen. Am nächsten Morgen kamen wir alle etwas verschlafen aus unseren Zelten herausgestolpert. Zum Glück gab es schon bald Frühstück. Nachdem alle Zelte ordnungsgemäß abgebaut wurden, kamen die ersten Eltern, um ihre Kinder abzuholen. Als nun auch die letzten mit einer halbstündigen Verspätung abgeholt wurden, endete somit unser Paddel-Wochenende. Hiermit wollen wir uns im Namen unserer Klasse ganz herzlich bei allen Eltern, und vor allem bei Frau Taubert, die uns unsere schöne Paddeltour ermöglicht hat, bedanken. Am 30.06.2007 begaben wir uns auf eine anstrengende, aber dennoch lustige Fahrt auf der Saale nach Kloschwitz, wo wir auf einem Zeltplatz übernachten wollten. Wir trafen uns um 10:00 Uhr am Bootsverleih in Halle/Kröllwitz. Einige Eltern erklärten sich freundlicherweise bereit, unser ganzes Gepäck und sämtliches Grillzeug nach Kloschwitz zu transportieren. Vor der Abfahrt gab es zur Sicherheit für die Nichtschwimmer unter uns auch eine Schwimmweste. Schnell fanden sich 3er-Gruppen für jeweils ein Paddelboot. Manche von uns hatten am Anfang leichte Probleme mit dem Gleichgewicht, dies bekamen wir jedoch schnell in den Griff. Unsere erste Station war die Schleuse in Trotha. Nachdem wir diese heil überstanden hatten, kam auch schon bald (zur Freude aller Beteiligten) die erste Rast in Brachwitz. Dort gab es viel zu Essen, unter anderem Kuchen, Schokolade und selbst geschmierte Brote. In einer nahegelegenen Pizzeria (mit unfreundlichen Besitzern) konnten wir unser Geschäft erledigen. Kurzfristig wurde auf Sonderwunsch zweier Mädchen die erwachsene Begleitperson ausgetauscht. Nach diesen kleinen Komplikationen setzten wir unsere Fahrt ohne größere Schwierigkeiten fort. Durch die zwischenzeitlichen Regenschauer ließen wir uns nicht die gute Laune verderben. Die zweite Rast legten wir nach zweistündigem Dauerpaddeln ein. Viele ließen sich völlig erschöpft ins feucht-nasse Gras fallen und von der strahlenden Sonne bescheinen. Mit wenig Kraft machten wir uns auf den nun nicht mehr so langen Weg zur zweiten Schleuse in Wettin. Die Durchfahrt verlief genauso gut wie in der Ersten. Nun standen wir kurz vor dem Ziel, um genau zu sein waren es noch 2,5 km. Auf dem restlichen Weg fanden wir eine Flaschenpost, die, wie sich später herausstellte, von einem kleinen Jungen war, der sie vor fast einem Jahr geschrieben hatte. Noch am selben Abend beantworteten wir sie. Am Zeltplatz in Kloschwitz angekommen, konnte sich jeder sein Gepäck abholen und gleich mit dem Aufbau seines Zeltes beginnen. Dies stellte sich Anne Eiselt Lisa-Minette Slotta Klasse 8.3 Indianerboote sind auch nicht schneller. 57 Polen viel wichtiger als uns oder den Finnen. Auch der Wegfall der Grenzen spielt bei den polnischen Schülern eine viel größere Rolle. Für uns ist das schon selbstverständlich. Eine einheitliche Flagge und Hymne kümmert uns weniger, aber einheitliche Rechte von Frauen und Männern sind uns sehr wichtig ebenso wie den Finnen. Warum ist das so? Welche Unterschiede gibt es noch? Da rauchten die Köpfe und es wurde viel gelacht. Manch Englischlehrer hätte über seinen Schüler gestaunt, wie er die Ergebnisse auf Englisch zusammenfassen konnte. Eine glatte 1. „Wissen erweitern“ kann auch künstlerisch gemeint sein. Warum nicht bei dieser Kälte eine Eisskulptur kreieren? Die Nationalflaggen aus buntem Eis ! Wochenlang sammelten die finnischen Gastgeber Milchverpackungen, die wir mit rot, gelb, blau und schwarz gefärbten Wasser füllten. Ein Spass. Auf dem Schulhof würde der Gefriervorgang in Windeseile passieren, dachten wir. Das finnische Papier hält aber warm, noch am nächsten Tag waren die Eisblöcke nur mäßig gefroren, der Schuppen, in dem unsere gefüllten Tüten über Nacht geschützt werden sollten, isolierte auch gut. Vom Missgeschick nicht entmutigt, bauten alle trotzdem ein Fahnenmonument und beleuchteten es mit Kerzen. Derweil vergnügte sich der Rest der Gruppe im warmen Klassenraum mit allerlei landestypischen Gesellschaftsspielen. Die Musiklehrerin ließ es sich nicht nehmen, mit allerlei Instrumenten ein Musikstück zu improvisieren, erst mit den Schülern, dann mit den Lehrern. Wo Europa die Kälte lehrt Februar. Dicke Fellstiefel, Mütze bis über die Ohren, der Schal lässt nur die Augen frei, so trotzten Tillmann, Franziska K., Anna, Stefanie, Franziska W. und die Comeniuslehrer den minus 25°C zweihundert Kilometer südlich des Polarkreises in unserer Partnerstadt Oulu. Man wundert sich, dass den Finnen die Kälte nichts auszumachen scheint und das Leben seinen gewohnten Gang geht. In der Schule ist es mollig warm wie auch in den Häusern der Gasteltern, so dass man in T-Shirts herumlaufen kann. Überhaupt die Schule: In diesem Jahr sind wir in der frisch renovierten International School, die auch zu unserer Partnerschule Oulun Lyseon Lukio gehört. Großzügig und hell sind die Räume. Die Lehrer haben einen HightechArbeitsplatz mit Computer, Beamer, Internet, Webcam und einem bequemen Schreibtischsessel für den Fernunterricht z.B. mit einem Geschichtskurs in Rouvaniemi. Richtig, dort wohnt der Weihnachtsmann! Die Schüler begrüßen uns von ferne und wir staunen. Der Flur in unserer Partnerschule ist mit gemütlichen Sitzbänken bestückt und mit vielen einsatzbereiten Computern, an denen immer jemand arbeitet . In einer Teeküche stehen warme Getränke und auch Kekse für die Schüler bereit. Und was wäre Finnland ohne die Sauna, die im Keller des Schulgebäudes eingebaut ist. Jeden Tag gingen wir zum Hauptgebäude der Schule zum Mittagessen, das allen Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt wird und ein reichhaltiges Salatbuffet(!) enthält. Projektarbeit. Den wissenschaftlichen Teil mit internationaler Gruppenarbeit erledigten wir vormittags. Es wurden die Fragebögen , die in allen Partnerschulen eingesetzt worden sind, statistisch umgesetzt und ausgewertet. „Wünsche für ein sich vereinendes Europa?“ ,das wollten wir wissen und siehe da, soooo groß sind die Unterschiede in vielen Aspekten zwischen Finnland, Polen und Deutschland gar nicht. Freiheit und Sicherheit wollen alle befragten Schüler gleichermaßen und gleiche Ausbildungschancen. Eine einheitliche Religion ist den Vor einer der weltgrößten Papierfabriken 58 Auch in diesem Jahr freuten sich alle auf den Langlauf. Das war aber selbst den Finnen zu kalt. Sie fürchteten um unsere Gesundheit. Zu Recht , denn ein Teilnehmer unserer Gruppe reagierte allergisch auf die tiefen Temperaturen und so lernten wir den finnischen Krankenhausnotdienst kennen. Hier haben die Finnen mal nicht die Nase vorn, denn man wartet die ganze Nacht in der Uniklinik, die die einzige Nothilfestation im Umkreis von mindestens 120 km betreibt. Wir beschlossen dann doch, lieber das Flugzeug zu schaffen, zumal sich die Symtome deutlich in der Wärme verbesserten. Aber bevor es nach Hause ging, besichtigten wir im Laufe unseres einwöchigen Aufenthaltes eine der größten Papierfabriken Finnlands und erfuhren viel über den Weg vom Baum zum Schreibblock. In der Provinzregierung zeigte man uns den Gouverneurspalast, ein schönes alten Gebäude mit gewaltigen, reich verzierten Kachelöfen. Sehr beeindruckt waren wir von der Universität und dem ausgestopften Elch, der im zoologischen Museum der Uni steht. Na, vielleicht ist der eine oder andere mit dem Erasmus-Bildungsprogramm für Studenten wieder im hohen Norden, denn hier wird in den Lehrveranstaltungen auch Englisch gesprochen. Viel zu schnell ging unser Projekttreffen vorüber und an die Kälte hatten wir uns gewöhnt. Unsere finnischen Gastgeber gaben sich alle Mühe, uns einen abwechslungsreichen Aufenthalt zu ermöglichen. Wir haben viel Interessantes erfahren, viel Spass gehabt und unser Wissen über Europa erweitert. Eine Papierrolle, so schwer wie sechs Elefanten Videoteaching: Oulu - Rovaniemi, Geschichte in Englisch Das Comenius-Projekttreffenteam Tillmann Dunte, Anna Frick, Stephanie Krause, Franziska Kotsch, Franziska Wildensee Uta Adler, Ramona Bange, Petra v. Massow, Hartmut Leipziger, Dietrich Strech als Schulleiter auf Studienbesuch Petra von Massow Projektleiterin Faszinierte „Hospitanten“ 59 Klasse 8.1 Klassenlehrerin: Uta Kupfer Govad Abdul Karim Korshid, Samira Adetutu, Esther-Sharon Bartsch, Yannick Dieringer, Franziska Elste, Carolin Falkner, Jule Hammer, Paul Herrmann, Johnny Hoffmann, Dalai Kyrgys, Luke Luschmann, Florian Lutze, Matthias Mory, Philipp Müller, Victoria Neubert, Nils Neumann, Maria Petzsch, Ronja Rock, Daniel Sossna, Juliane Sossna, Tim Spierling, David Thoss, Clemens Walther, Luise Wetterau Klasse 8.2 Klassenlehrerin: Antje Rackwitz Maximilian Adolphi, Luise Büchner, Sander Friedrich, Johann Fritsche, Marvin Gaube, Christin Hermann, Fabienne Huber, Julia Jagusch, David Haider Kamm Al-A zzawe, Marvin Kayser, Nicole Klugmann, Jörn Lanick, Johanna-Cordula Lentsch, Max Mendez, Merlin Mittelbach, Sarah Müller, Victoria Müller, Silke Palatini, Luise Nelda Rüdiger, Anton Schade, Paul Schlenzig, Stefanie Schwartze, Valentin Tornow, Laura Völker 60 Klasse 8.3 Klassenlehrerin: Annett Taubert Caspar Bankert, Eva-Maria Behr, Carolin Bieber, Alexander Büchner, Marlene Dörris, Anne Eiselt, Anna Laura Fiech, Johannes Gedeon, Conrad Göbel, Vincent Alexander Göhre, Martin Herrmann, Rosa Kleymann, Sebastian Kußmann, Michael Methner, Johannes Mielke, Luzie Paul, Sebastian Schreiber, Lisa-Minette Slotta, Johanna-Klara Sommer, Mareike Spatz, Dolph Tristan Tauché, Lauren Sharon Sheira Thomas, Philipp-Maximilian Wadehn Klasse 8.4 Klassenlehrerin: Kristina Thönniges Nicole Adolf, Isabel Amaya, Lisa Marie Besch, Luise Brandt, Paul Brenner, Candy Dietel, Wenzel Drost, Lisa Mareike Giersch, Jane Gohlisch, Marie Luise Grünewald, Kevin Hartung, Bianca Kaeding, Samuel Klose, Edona Krasnici, Lena Lärm, Felicia Lindau, Pia Prinich, Martin Rohrbeck, Anja Rosche, Tom Scheller, Steve Sieradzki, Tim Stolze, Moritz Vogler, Patricia Weber, Holdine Wolter 61 Klasse 9.1 Klassenlehrerin: Elke Engelhardt Philip Andronic, Marie Bonitz, Theresa Detering, Ferdinand Fischer, Julia Fischer, Sebastian FornaraKröner, Sindy Freier, Anna Gellert, Philipp Jahn, Wieland Kämpfe, Philipp Kießler, Hannes Klemenz, Tobias Kube, Maria Kuczewski, Karen Lausch, Constanze Pabst, Philipp Raddau, Florian Renelt, Franziska Renner, Lisa-Marie Schneider, Stefanie Schwarz, Claudius Stallbaum, Anne-Marie Tognon, Anna-Maria Wachsmuth, Philipp Werner, Sarah Wild, Jennifer Zahn Klasse 9.2 Klassenlehrerin: Susanne Steiger Beatrix Alter, Christopher Bötscher, Marcus-Benjamin Braun, Rodalay Dawood, Sascha Dönitz, Johannes Fischer, Anna-Sophie Frick, Charlotte Göltz, Judith Kempe, Kilian Kolodziej, Lucas Langer, Christin Langosch, Daniel Lattner, Mareike Michaelis, Ludwig Möke, Lisa Müller, Judith Nebel, Nico Parisius, Victoria-Samiha Rajabi, Franziska Rattay, Anne-Sophie Schroeter, Jonas Schumann, Laura Schweizer, Luise von Strauch, Sophia Thielicke, Juliane Wabner, Maximilian Wermter, Julia Zaake 62 Klasse 9.3 Klassenlehrerin: Dr. Angelika Schmechta Christin Bühler, Marcel Elste, Maria Finneisen, Chantal Fretzer, Togoldor Gerelsul, Axel Gotscha, Philipp Herold, Franz Jäger, Fabian Jung, Christian Katzenmaier, Martin Meyer, Vanessa Nebling, Linnert Neunz, Paul Niestroj, Igor Nikitin, Jule Rennert, Viktoria Runck, Patrick Theuring, Marcel Troschke, Till Wolf Klasse 9.4 Klassenlehrer: Peter-Michael Liedtke Florian Algner, Judith Bader, Laurenz Balzarek, Ojundar Batnasan, Tillmann Dunte, Max Funkat, Peter Göth, Louis Grumbach, Katja Habriewa, Felicitas Haschen, Lisa Josephine Hesselbach, Hannes Hirsch, Tina Kirchner, Katharina Kohl, Max Conrad, Thi Trang Ly Phan, Josephine Reichmann-Fürst, Kai Richter, Georg Trensch, Johannes Uhl, Julia Wendler, Marie-Luise Wolski, Moritz Wuthe, Sophie Zeidler 63 Sport 2800 nasse Meter zu Gold Es war wieder einmal so weit. Der Leistungsvergleich der Gymnasien im Schwimmen stand ins Haus. Nach einem guten zweiten Platz im letzten Jahr war auch in diesem Jahr Silber das Ziel. Doch der bisherige Dominator Cantorgymnasium war einiger Kräfte beraubt worden, die ihre Schulzeit abgeschlossen hatten. Kurz vor Beginn des Wettkampfes sagte ich zu unserem Coach (Herr Dr. Leipziger), dass der erste Platz durchaus realistisch sei. Meine Bemerkung wurde vorerst nur mit einem Grinsen abgetan. Der Start erfolgte. Ich war Startschwimmer und schon nach den ersten 50 Metern zeichnete sich klar und deutlich ab, wer hier das Rennen machen würde. Erster Anschlag: Platz1 GTM, Platz 2 Cantor. In dieser oder ähnlicher Konstellation vergingen 25 lange, anstrengende Minuten. Hier wäre kurz zu erläutern, dass der Wettkampf 30 Minuten dauert. Aller 50 Meter (in der Robert-Koch-Schwimmhalle also eine Bahn) muss ein anderer Schwimmer ins Wasser (deshalb Staffel). Es gibt weder eine Begrenzung, wieviele Sportler von jeder Schule an- treten dürfen, noch wie oft der einzelne Sportler schwimmen darf. Hier ist eine gute Taktik eine wichtige Voraussetzung, um vorne mitzuschwimmen. Ein ständiger Führungswechsel und somit immer wieder gegenseitiges Aufstacheln der GTM- bzw. Cantorstaffel ging natürlich ganz schön an die Substanz, und die Kondition war es dann auch, die den Wettkampf entschied. Ca. 5 Minuten vor Schluss gaben wir die Führung nicht mehr ab und schlugen schließlich mit 25 Metern Vorsprung an. Damit war die „Cantor-Ära“ zu Ende! Die Freude war noch größer, als uns mitgeteilt wurde, dass auch mit unseren 2800m ein neuer Weitenrekord aufgestellt worden war. Insgesamt arbeiteten 15 Schüler/innen unsrer Schule von der 7. bis zur 13. Klasse an diesem Erfolg . Allein 7 Schüler/innen verließen unsere Schule in diesem Jahr. Wenn unsere Schule bei diesen Wettkampf weiterhin solche Erfolge verzeichnen soll, brauchen wir UNBEDINGT NACHWUCHS! So möchte ich dazu auffordern, dass sich alle Schüler, die gut und schnell schwimmen können, bei mir oder Herrn Dr. Leipziger melden. Bitte unterschätzt die Leistung nicht, die ihr bringen könnt, und meldet euch einfach. Wir können jeden gebrauchen! In Hoffnung auf viel Zuwachs im nächsten Jahr! Toni Angerstein Klasse 10.5 So sehen Sieger aus. 64 Traditionen sind wichtig Jahr für Jahr zieht der Tag der offenen Tür am TMG bzw. GGTM zahlreich Schüler, Lehrer, Eltern, aber auch uns Ehemalige in die Schule. So ergibt sich für uns die Möglichkeit, mit anderen Ehemaligen oder unseren damaligen Lehrern ins Gespräch zu kommen, die Ergebnisse der Projektwoche zu bestaunen, uns über Veränderungen an unserer ehemaligen Schule zu informieren oder eine Stärkung im Schülercafé zu uns zu nehmen. Viel hat sich seit unserem Abitur getan – die jetzigen Physik-Labore waren damals unser Aufenthaltsraum, die neue Bibliothek, die gesamte Restaurierung des Inneren unseres Schulgebäudes. Am auffälligsten ist natürlich die Umbenennung in Giebichenstein-Gymnasium „ThomasMüntzer“ und damit verbunden viele neue, uns unbekannte Lehrergesichter. Ein Höhepunkt unseres jährlichen Besuches am TMG ist das am Nachmittag stattfindende Ehemaligen-Turnier im Volleyball, welches neben dem sportlichen Messen mit Lehrern und anderen Ehemali- gen auch noch einmal die Möglichkeit zum Erzählen und Erinnern bietet. Und so wird es wohl noch viele Jahre heißen: Wir sehen uns nächstes Jahr am TMG. Ulf Sperlich (Abi 93) Nele Schmidt (Abi 99) Konzentration vor dem Spiel Die Siegermannschaft 2004, 2005, 2006, ... 65 Ski Heil! ne Zeit, um Angst aufkommen zu lassen. Gerade waren wir in unserer Pension angekommen, schon mussten wir unsere Skier und Skischuhe aus dem nahen Skidepot abholen. Für die „Profis“, wie Herr Greiner immer liebevoll die Fortgeschrittenen nannte, ging es gleich hoch auf den Berg, um ihre angepriesenen Künste unter Beweis zu stellen. Alle anderen konnten sich das kleine, verschlafene Dorf St. Johann ansehen und ihre Kräfte für die morgige Feuertaufe sammeln. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am Samstagmorgen los. Alle, die noch nie zuvor auf Skiern gestanden hatten, begannen ihre Ausbildung auf so genannten „Big Foots“, verkleinerten Skiern, die leichter zu kontrollieren waren als die Großen. Schon innerhalb weniger Stunden machten einige immense Fortschritte. Andere brauchten noch den nächsten Tag, um sich sicher auf den „Big Foots“ zu fühlen, bis es dann hieß: „Auf in steileres Gelände!“ Bereits nach diesen zwei Tagen trauten sich einige mit rauf auf die rote Piste und übten fleißig und sicher ihre Curvingschwünge. Doch am nächsten Tag stand schon wieder eine neue Herausforderung vor der Tür: Der Umstieg auf Wer auf Schnee, Eis, Kälte, Muskelkater und blaue Flecken steht, der hat genau jetzt die richtige Seite aufgeschlagen. Skifahren ist ein totales Abenteuer. Besonders für Schüler, die noch nie zuvor auf einem Berg, geschweige denn auf Skiern gestanden haben. Deshalb machten sich am späten Abend des 12. Januar 2007 dreiundzwanzig Schüler mit Herrn Greiner, Frau Zimmert und Frau Jäsert auf nach St. Johann ins Südtiroler Ahrntal, um sich diesem Abenteuer eine Woche lang zu stellen. Nach 12 langen Stunden im Bus war die Begeisterung groß, als sich endlich die ersten großen Berge des Ahrntals vor uns auftaten und man die ersten Pistenabschnitte erahnen konnte. Auch konnte man eine große Erleichterung spüren, als wir die ersten schneebedeckten Bäume und weißen Gipfel der Berge sahen. Die Befürchtung, dass kaum Schnee liegen würde, war bis zu diesem Moment sehr groß. Bei den alten Pistenhasen konnte man schon die Freude in den Augen funkeln sehen. Andere sahen mit weit offenem Mund die vorbeirauschenden Pisten an und murmelten leise: „Wie soll ich da bloß runterkommen?“. Doch nun war kei- Profis unter sich 66 Aller Anfang ist schwer Langski. Zurück auf dem Anfängerhügel probierten wir uns aus, die neuen Skifahrer auf Langski, die Fortgeschrittenen im Trickski auf „Big Foots“. Doch die Zeit auf dem Klausberg, unserem ersten Skigebiet, ging fast zu schnell vorbei. Nach vier Tagen wechselten wir zum Speikboden und mussten uns mit ganz neuen Bedingungen auseinandersetzen. Nach nur zwei Tagen des selbstständigen Übens mussten wir unser Testat an einer Piste dieses Skigebiets ablegen. Mit sehr guten bis befriedigenden Ergebnissen absolvierten alle diese Strecke, doch die Note war in diesem Sportkurs nicht das Wichtigste. An erster Stelle stand, dass alle wieder heil und gesund nach Hause kamen. Zwar hat sich in diesem Jahr keiner etwas gebrochen, doch mussten auch wir einige Unfälle verzeichnen. Wir wünschen vor allem Maria alles Gute und hoffen, dass sie irgendwann doch noch mal den Mut aufbringt, Ski zufahren! An zweiter Stelle sollten wir vor allem Spaß haben und Freude an diesem Sport gewinnen. Und das ist unseren Lehrern wirklich gut gelungen, nicht zuletzt durch ihre angenehme Lockerheit und den täglichen Besuch im „Hexenkessel“. Mit Frau Zimmert Glühwein zu trinken und Herrn Greiner zu tanzen ist wirklich eine Erfahrung, die man sich nicht nehmen lassen sollte. Doch leider hieß es am 18. Januar schon wieder Koffer packen und zurück in den Schulstress. Diesmal dauerte die Busfahrt noch länger auf Grund einer Panne. Anstatt am nächsten Morgen anzukommen, erreichten wir Halle erst am Abend, vollkommen erschöpft und froh, wieder zu Hause zu sein. Trotz einiger Strapazen war der Skikurs 2007 ein wunderbares Ereignis, das wir nie vergessen werden. Man hat neue Freunde gefunden, ist an seine eigenen Grenzen gestoßen, hat neue Seiten an seinen Lehrern entdeckt und hoffentlich Freude am Skifahren entwickelt. Deshalb allen Skihasen 2007 viel Glück und Spaß auf den Pisten und allen, die es werden wollen, eine wunderschöne und aufregende Woche im Skilager! Es lohnt sich!! Franziska Schmeil Klasse 11.1 67 kontrolliert Der Priester und sein Henker 4 Uhr morgens, 14.01.07: 13 Schüler aus den 11. Klassen des GTM, Herr Wünsch und Frau Sorge, unsere Snowboardgurus, und zwei weitere Gruppen anderer Schulen, treffen sich verschlafen am Hallmarkt in Halle, um die Reise ins alpine Hochgebirge in Österreich anzutreten. Nach einer Busfahrt ohne nennenswerte Zwischenfälle kommen wir im Jagdhof, einer gemütlichen Pension im Dörfchen Kramsach an. Die Zimmer werden bezogen und es werden, wie erwartet, keine Mängel festgestellt. Nachmittags stattete uns dann der mobile Ski- und Snowboardverleih einen Besuch ab und rüstete uns mit dem von uns benötigten Material aus. Der eigentliche Kurs auf dem Berg fing am Montag an und begann mit einer Vorübung zum Driftschwung auf dem Snowboard. Am frühen Nachmittag trennten wir uns, die Anfänger fuhren mit Frau Sorge auf einem dem Niveau angepassten Terrain. Die fortgeschrittenen Teilnehmer durften auch schon mal mit Herrn Wünsch auf die Spitze des Berges liften. Herr Wünsch zeigte uns nun die „Vorrotation“ in Form einer lustig aussehenden Figur: „Der Oberkellner“. An den darauffolgenden Tagen konzentrierten wir uns auf das Verfeinern der Techniken, auf das Erlernen von Neuem und das kontrollierte Herabbrausen vom Berg, gekoppelt mit jeder Menge Spaß. Frühsport und Schlachtruf vor jedem beginnenden Unterrichtstag auf dem Berg machten uns nicht nur munter, sondern banden die Gruppe und stärkten das Gemeinschaftsgefühl enorm. Die Abende wurden meist gemütlich in klei- Der Klassiker eben neren Gruppen verbracht. Billard, Squash und Gesellschaftsspiele steigerten unseren Sportsgeist an den Nachmittagen. Auch der Kegelabend, der gemeinsam mit den Schülern der KGS Halle und den Landsbergern stattfand, erfreute unser Gemüt. Dass wir im Turnier auf dem 2. Platz dann lagen, ignorierten wir, denn der Spaßfaktor gab uns das Gefühl Sieger zu sein. Da wir auf der Piste 4 Tage lang herrliches Wetter hatten, störte uns der leichte Regen am Freitag nicht mehr. Die Leistungsprüfung an diesem Tag verlief trotz der Bedingungen recht gut und wir verbrachten den Abend mit einer authentischen Ski – und Snowboardtaufe mit Priester (Herr Wünsch), Henker (Herr Strech jr.) und natürlich Ullr, dem Heiligen der Stockträger und Brettfahrer der Berge. Die Abfahrt am Samstag klappte reibungslos und sicherlich wollte ein Großteil der Teilnehmer eigentlich bleiben und noch einmal „Boarden“. Leider war das nicht möglich, aber der Kurs wird uns als lehrreiche, locker - lustige und vor allem spaßige Zeit in Erinnerung bleiben. Andre Tischew Klasse 11.4 „Wiese“ in Richtung Sonnenjet Henker, lass uns anfangen 68 Arielle von Christin Herrmann / Klasse 8.2 69 Sport frei hieß es am 06. Juni 2007 wieder für die 5., 6. und 7. Klassen des Giebichenstein-Gymnasiums „Thomas Müntzer“. Das alljährliche „Festival der Hallenser Sportskanonen“ fand traditionell in der bewährten Sporthalle der Brandberge in Kröllwitz statt. Wieder einmal plagten sich die Klassen 5, 6 und 7 mit den strapaziösen Sportdisziplinen, die unsere durchtrainierten Lehrerinnen und Lehrer liebevoll zusammengestellt hatten. Zu den ganz großen Lieblingsdisziplinen zählte unter anderem der 60-Meter-Lauf, wie uns ein Schüler der 6. Klasse berichtete. Doch nicht nur der Sprint brachte die Athleten und Athletinnen ins Schwitzen. Unter anderem mussten noch Medizinbälle geworfen, Stangen umlaufen und auf einem Bein soweit wie möglich gesprungen werden, um sich eine gute Zensur im Notenbuch zu verdienen. Zu den ganz aktiven Sportlern gehörten unter anderem Casimir von Oettingen(7a), der mit 439 Punkten zum besten Mehrkämpfer der Jungen der 5., 6. und 7.Klassen gekürt wurde. Doch eine ganz große Überraschung gelang den Kleinsten unserer Schule. Luisa Patricia Walcker (5d) wurde mit einer Rekordpunktzahl von 507 Punkten beste Leichtathletin unter den Mädchen der anwesenden Klassen. Auch der Zusammenhalt der Klassen sollte bei diesem Sportfest gezeigt werden. Am besten konnten sie dies in den Klassenwettkämpfen Tauziehen und Staffellauf unter Beweis stellen. Gewonnen in der Kategorie Tauziehen hat die Klasse 7c, die sich ein spannendes Finale mit der Klasse 5a geliefert hatte. Auch unsere Lehrer hielten dabei den Atem an und brüllten sich gemeinsam mit ihren Schülern euphorisch die Seele aus dem Leib. Ähnliches spielte sich beim Staffellauf ab. Dort wurde die schnellste Klasse jedes Jahrgangs ermittelt. Sieger wurden die Klasse 5a, 6c und 7e. Jetzt wurde es aber erst richtig spannend, denn es wurde die sportlichste Klasse dieser drei Jahrgangsstufen ermittelt. Mit zwei Punkten Vorsprung erlangte die 7a diesen Titel knapp vor der 5d. Die 7a darf sich nun einen schulfreien Tag gönnen und bekommt einen Gutschein für die Bowlingbahn in der Delitzscher Straße. Zum Glück lief auch dieses Sportfest ohne Unfälle und Katastrophen ab, sehr zur Freude von Frau Zimmert und Herrn Greiner, die sich die ganze Zeit um das Wohl der Schüler sorgten und maßgeblich mit Herrn Sebastian und allen anderen Sportlehrern an der Organisation des Sportfestes beteiligt waren. Schon jetzt freuen sich alle auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Sport frei“ und „möge der Beste gewinnen“. Wir gratulieren unseren Siegern und wünschen viel Erfolg fürs nächste Jahr. Eure rasenden Reporter Jelena Deising / Klass e 11.6 Franziska Schmeil /Klasse 11.1 70 71 Sportliche Erfolge im Schuljahr 2006/2007 Schulstaffel für den 5. envia M – Marathon am Sonntag, 02.09.2006 In diesem Jahr nahmen gleich 2 Staffeln am Großevent Mitteldeutscher Städtemarathon teil. Eine Marathonstaffel Leipzig – Halle, nach dem Modus 21 x 42 (21 Teilnehmer laufen je 2000m) und bei dem neu ins Leben gerufenen, aber schon vor mehreren Jahren sich hoher Beteiligung erfreuenden Stadtlauf in der City von Halle, einer Rundenstaffel 12 x 300, bei der 12 Schüler je 300m laufen. Nach den guten Platzierungen in den vorherigen Jahren, gab es für uns nur eine Zielsetzung: beide Staffeln stehen auf dem Siegerpodest. Unsere Staffeln, unter der Leitung von Herrn Greiner und Frau Jäsert für die lange Distanz und Herrn Krasselt und Frau Zimmert für den Stadtlauf, setzten in beeindruckender Weise die Zielsetzung in die Tat um und errangen jeweils einen hervorragenden 2. Platz. Unsere erfolgreichen Staffelteilnehmer: Marathonstaffel Tobias Kuhn / Andreas Latki / Peter Krüger / Clemens Hannig / Philipp Eckstein / Jan Bielert / Martin Palatini / Christoph Hannig / Christin Busch / Philipp Große / Max Kleinschmidt / Robert Götze / Maria Marzian / Marcus Rehnert / Anna Kaeding / Mathias Senf / Tom Angerstein / Christian Günther / Timmy El-Barrawy / Michael Kitsche / Michel Kabisch Staffel - Stadtlauf Josef Fuss / Michel Kabisch / Martin Thurow / Tina Pientka / Christoph Ellermann / Danny Begerow / Marcus Zawatzki / Thomas Kitsche / Florian Danz / Michael Hauser / Michael Hauser Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ Basketball: AK II weiblich Landesmeister → siehe Bericht AK IV männlich Landesmeister → siehe Bericht AK III männlich 2. Platz Regionalausscheid AK II männlich 3. Platz Regionalausscheid Volleyball: AK IV weiblich AK III weiblich AK II weiblich AK IV männlich 2. 2. 2. 2. Fußball: AK IV 3. Platz Regionalausscheid männlich Platz Regionalfinale Platz Regionalfinale Platz Regionalfinale Platz Landesfinale Landesspielfest Sachsen - Anhalt E – Jugend männlich 3. Platz beim Landesspielfest Sachsen - Anhalt Staffelschwimmen der Gymnasien 1. Platz mit neuem Wettkampfrekord 25. Mitteldeutschen Schülerwettkämpfe Am 28.06. fanden die 25. Mitteldeutschen Schülerwettkämpfe statt. Bei diesem, aller 2 Jahre stattfindenden Event für die Sportarten Leichtathletik und Volleyball, zu dem die Latina 8 Schulen aus Sachsen-Anhalt einlädt, erkämpfte unsere Mannschaft den 3. Platz und verpasste damit leider den 3. Titelgewinn in Folge. Die Ergebnisse unserer Schule: Leichtathletik: weiblich 5. Platz Volleyball: weiblich 3. Platz männlich 3. Platz männlich 3. Platz Im Namen der Sportlehrer bedanke ich mich für die Einsatzbereitschaft unserer Schüler und hoffe auch weiterhin auf gute Zusammenarbeit und viele Erfolge. Peter Greiner Sportlehrer 72 Unser Frühjahrsmärchen - ohne Happyend Von 4 gestarteten Mannschaften unserer Schule schafften es die Jungen der AK IV (Kl.7-9) und die Mädchen der AK II (Kl. 9-11) sich für das Landesfinale im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ zu qualifizieren. Die Zielsetzung nach den gezeigten Leistungen in den vorangegangenen Qualifikationsturnieren war klar festgelegt: - Die Jungen müssen ins Endspiel und sollen dieses auch gewinnen. - Die Mädchen spielen, wie schon in den letzten Jahren, um Platz 2 und 3 und werden VizeLandesmeister. Unsere Jungen ließen in keinem ihrer Spiele nur den geringsten Zweifel aufkommen, wer die besten Basketballspieler in dieser Alterklasse in unserem Bundesland sind. Ihre beiden Spiele, gegen das Gymnasium aus Zerbst (Regionalsieger von Dessau) 27:12 und gegen das Fallsteingymnasium aus Osterwieck (Regionalsieger von Magdeburg) 29:12, gewannen sie souverän und wurden verdient Landesmeister. Unsere Mädchen schafften gleich in ihrem ersten Spiel eine kleine Sensation. Sie gewannen völlig überraschend in einem ausgeglichenen Spiel mit 18:17 gegen das Sportgymnasium und hatten somit die Voraussetzung geschaffen Landesmeister zu werden. In zwei überlegen geführten Spielen gegen das Gymnasium aus Zerbst 27:9 und gegen das Fallsteingymnasium aus Osterwieck 27:12 , nutzten sie die Gunst der Stunde und wurden als erstes Mädchenteam unserer Schule – nach 10 x Vizelandesmeister- Landesmeister und vertaten das Land Sachsen- Anhalt vom 08.05.07 -12.05.07 beim Bundesfinale in Berlin. Bundesfinale in Berlin - Mai 2007 Mit großer Erwartung, Neugier aber ohne Erfolgsdruck reisten wir am 08.05.07 für eine Woche nach Berlin, um uns dort mit den 15 besten Mannschaften Deutschlands zu messen und viel zu lernen. Leider mussten wir viel Lehrgeld zahlen, denn viele Spiele wurden nur knapp verloren, aber verloren. Und so trösteten wir uns mit dem Sinn des olympischen Gedankens – Dabeisein ist Alles -! Trotzdem bleibt uns diese Woche in guter Erinnerung, denn neben dem hohen sportlichen Engagement lernten wir die Stadt Berlin näher kennen und praktizierten die Verbindung von Sport und Kultur. Für viele war der von Herrn Greiner organisierte Besuch des Musicals „Die Schöne und das Biest“ im Theater am Potsdamer Platz der emotionale Höhepunkt unseres Berlinaufenthaltes. Fazit! Landesmeister zu werden und den olympischen Gedanken von Berlin mitzuerleben war jede Anstrengung wert. Ein herzliches Danke an alle Beteiligten, insbesondere Stefan Mähne und Phillip Streblow als Mannschaftsbetreuer für ihre gezeigten Leistungen. Unsere Siegermannschaften Susanne Gurschke, Jessica Bittner, Johanna Maischak, Luise Ullrich, Sophia Thielicke, Julia Zaake, Jasmin Neumann, Tina Pientka, Johanna Lentsch, Philipp Streblow, Herr Greiner Franz Trebstein, Anton Kreuter, Paul Pöschel, Arne Rora, Richard Böhm, Leonard Blume, Elias Manhardt, Stefan Mähne, Herr Greiner Peter Greiner Sportlehrer 73 Klasse 10.1 Klassenlehrer: Sven Oelschlägel Stephanie Angerer, Jessica Bittner, Christian Bubner, Jonas Drescher, Lisa-Marie Fechner, Katharina Fornara, Marius Geschinske, Susanne Gurschke, Franziska Horntrich, Adrienne Elisa Jugl, Anna Kaeding, Teresa Kemnitz, Jenny Kleinert, Isabell Kottke, Robert Lehner, Friederike Ließ, Charlotte Marquardt, Judith Rauchbach, Hong Anh Antje Räuscher, Martin Senf, Mario Syrowatka, Lisa Thal, Annika Thonig, Sebastian Tretin, Aleksandra Vesic, Johannes Zawatzki Klasse 10.2 Klassenlehrerin: Doloris Töpfer Patricia August, Anna Bungenberg, Jeniffer Fechter, Wiebke Gerber, Tina Hallensleben, Luise Hentze, Philipp Henze, Felix Heukenkamp, Maximilian Jäckel, Michael Kansy, Monika Landgraf, Dayana Elisa Maihanparast, Katrin Mende, Laura Ortloff, Daniel Rehfeldt, Victoria Rudolph, Cornelius Schulz, Philipp Skorupa, Franziska Solms, Maximilian Stoye, Nicolas Sträuber, Julia Strecker, Fabian Trekel, Victoria von Nievenheim, Wiebke Weber, Annik Wichmann, Ronja Zellmer 74 Klasse 10.3 Klassenlehrer: Annett Telemann Burkhard Ammer, Riccardo Brachwitz, Simeon Däschler, Timmy El-Barrawy, Robert Götze, Silvia Hartmann, Paula Herzog, Rosa Höfig, David Jacoby, Leonard Just, Michel Kabisch, Franziska Kotsch, Josefa Marxhausen, Reneé Merkel, Sara Müntner, Jasmin Noffke, Tom Peterson, Lucas Rehm, Kristin Rosenthal, Aurelia Schmetzer, Maximilian Schmidt, Anne Schneider, Christoph Schult, Elizaveta Stacenko Klasse 10.4 Klassenlehrer: Benno Fischer Arne Ahrens, Lydia Band, Oliver Barthol, Philip Beyer, Florian Burgdorf, Francsico Föse, Yvonne Göttert, Tatjana Gubina, Luise Gürtler, Sophie-Lisa Herrmann, Karoline-Sophie Hoffmann, Juliya Kadriyeva, MariaElisabeth Klimischin, Sandra Kremmer, Anne Leonard, Claudia Muschick, Irina Petin, Tina Pientka, Nina Scheinhardt, Sven Siebert, Felix Stöbe, Judith Wache, Esra Yatmaz 75 Klasse 10.5 Klassenlehrer: Thomas Taubert Toni Angerstein, Elisabeth Berlin, Marie Bankenburg, Natja Böhme, Johannes Budig, Nicolas Deising, Alexandra Hänel, Frances Halle, Ulrike Hensel, Lisa Jahnke, Anna Kieler, Samuel Karl Kindl, Paul Lichtenberg, Tina Meinhardt, Nuhr Mohammad, Yasmin Neumann, Marylin Plötz, Hanna Romanowsky, Stella Rumianceva, Hein Victor Schenke, Annika Specht, Julian Stoll, Lennart Stolze, Malte Johannes Unverzagt, Johanna Viebig, Maximilian Winzer Klasse 10.6 Klassenlehrerin: Petra Wechsung Hannes Albertz, Danny Begerow, Christoph Ellermann, Hendrikje Christine Ermentraut, Freda Fabisch, Victoria Gorn, Linda Hemmerling, Philipp Henze, Laura Jäger, Sarah Jander, Tina Kramer, Stephanie Krause, Jan Kynast, Sina Lieberam, Dorothee Lösel, Judy Lowke, Claudine Mika, Paul Müller, Alexander Plath, Philipp Rippel, Carolin Rückriem, Marie - Wilhelmine Schaper, Johann Schenk, Elisa Schmidt, Roberto Ulrich, Franziska Wildensee, Natalie Wissuwa 76 Klasse 11.1 Klassenlehrer: Roberto Jung Sarah Adler, Christoph Balzarek, Gregor Blüher, Katharina Büchi, Anne Buchmüller, Christoph Därr, Franz Eismann, Katja Förster, Maximilian Fürst, Daniel Grüner, Marcus Hoffmann, Julia Hüttenrauch, Luisa Mehl, Maria Victoria Metz, Ray Moritz, Nicola Neigenfind, Felix Nickel, Julia Ohl, Franziska Schmeil, Christoph Schmidt, Franziska Stephan, Caroline Thielecke, Thulisiwe Maria Wolf Klasse 11.2 Klassenlehrerin: Christel Bach Nike Ackermann, Wieland Ammer, Philipp Eckstein, Clemens Eydt, Klaudia Fischer, Mandy Fritsch, Clemens Fuhrmeister, Philipp Gussek, Marcus Heidelberger, Lisa Kaiser, Florian Kaupke, Sören Kohse, Birgit Kühne, Jan Lichtenfeld, Elisabeth Liedtke, Linda Lieser, Antonia Pittke, Charlotte Rossa, Carolin - Freya Schaller, Juliane Schmidt, Sandra Steuding, Tomas Teren 77 Klasse 11.3 Klassenlehrerin: Gabriele Klingebiel Oliver Bühler, Melanie Dobbertin, Cedric Ebert, Marie Habermann, Maria Hampe, Sina Kirchhof, Mandy Knöchel, Lisa Kratzer, Juliane Liebert, Maximilian Löbel, Sandra Mann, Maria Marzian, Christoph Mitzschke, Katharina Novikova, Maria Philipp, Valentin Reichert, Stephan Ryll, Stefan Scholdan, Pia Söhngen, Anna Spohn, Sarah Strehle, Gerrit Tharann Klasse 11.4 Klassenlehrerin: Sabine Werner Benjamin Abicht, Max Baum, Willy Bothe, Christin Busch, Anne Feige, Tina Heiden, Juliane Hund, Friedrich Kleinschmidt, Constanze König, Julia Krampe, Tobias Kuka, Martin Lindhof, Robert Meyer, Maria Müller, Gerald Naumann, Gladys Pastjan, Christopher Queck, Anja Reissig, Josefine-Marie Reuter, Tina Rößler, Jenny Marie Sondermann, Björn Tharann, Jakob Thinius, Andre Tischew, Lisa-Monika Wiese 78 Klasse 11.5 Klassenlehrerin: Andrea HellerMetz Carolin Albrecht, Laura Allonge, Manuela Autem, Josephine Berndt, Robert Brylok, Florian Danz, Julia Fege, Paul Glaw, Charlotte Gürtler, Cathleen Hanske, Sophie Hanske, Sascha Hübner, Lukas Jacobshagen, Tillmann Jahns, Constanze Lorenz, Charlotte Macion, Johanna Maischak, Maria Nowak, Tim Peschka, Désireé Reuter, Marie-Christin Riedel, Matthias Senf, Elisabeth Weise, Edda Wustmann Klasse 11.6 Klassenlehrer: Heiko Schilling Katharina Backhaus, Juliane Bartel, Viktoria Burgdorf, Jelena Deising, Henriette Eckardt, Maria Fritsch, Clemens Gerber, Carolin Hähre, Jens Höpner, Josefin Karg, Anna-Franziska Klamt, Carolin-Sophie Kunze, Sandra Köppe, Julia Kuhlemann, Marcus Lauer, Kristin Liesenhoff, Nicole Noske, Philipp Richter, Anne Rösch, Max Senst, Jonas Teeuwen, Marie-Luise Troll, Jenny Weber, Tina Wiese 79 Klasse 11.7 Klassenlehrer: Jürgen Wünsch Sabrina Algner, Stefanie Döll, Lukas Falk, Eve Gervais-Quenneville, Judith Glettner, Franz Gotthardt, Friederike Gutjahr, Anja Hartmann, Jenny Heidelberger, Kristin Henze, Antje Huth, Carolin Jahnel, Thomas Klepzig, Kati Kuhle, Tanja Lärm, Andreas Latki, Sina Nippert, Anne-Kathrin Seidel, Elisa Ußfeller, Christine Wagner, Christian Wolter Klasse 11.8 Klassenlehrerin: Silvia Hoffmann Caroline Allonge, Felix Beschorner, Thomas Böhme, Stephan Busch, Elisabeth Dreilich, Elisabeth Fleischhammer, Ron Gohlisch, Babett Groß, Eva Herrmann, Marta Hoba, Julia Johannemann, Josephine Koch, Nancy Krause, Klaus Krüger, Susan Kugler, Marie-Luise Morgenroth, Albert Narwutsch, Felix Rapp, Franziska Schade, Robert Schütz, Luise Ulrich, Ludwig Werner, Lisa Wohlfarth, Luise Wolff 80 Klasse 11.9 Klassenlehrerin: Sabine Wagner Tina Ebert, Sven Barnitzke, Thaise Evellyn da Silva, Elena Dorofeer, Sebastian Flach, Ramona Gaudig, Martin Gottschalk, Marcel Kluge, Michael Kunth, Maria Matelsky, Maria Nagel, Marcus Rehnert, Anne Rösner, Patrick Rudolf, Isabell Seils, Lisa Wagner, Martin Wedler, Maria Weise, Elisabeth Zimmer Kristin Rosenthal / Klasse 10.3 81 Unterrichtssplitter Kummerkasten eines Chorleiters schlechtes Gewissen bekommen. Drei Schülerinnen waren bereit, für unser Schuljournal einen Artikel über unser Chorlager zu verfassen. Gemeinsam trugen wir während einer Probe dafür Stichpunkte zusammen. Unerklärlich erscheint, dass der Artikel nie in meine Hände kam, obwohl mir die Schülerinnen versicherten, ihn geschrieben zu haben. Also blieb mir nichts anderes übrig, als selbst zur Feder zu greifen und Sie bzw. euch an meinem Kummer teilhaben zu lassen. Heute möchte ich den Deckel meines persönlichen Kummerkastens öffnen, um Ihnen und euch einen kleinen Einblick in die Pannen von 2006/2007 zu geben. Die Vorbereitungen für die Chorfahrt standen unter einem denkbar ungünstigen Stern. Schon unser Jugendhotel in Magdeburg hatte die Buchung schlicht vergessen. Als dann im Oktober 2006 noch keine Rückmeldung erfolgte, wurde ich unruhig und ging der Ursache auf den Grund. Letztendlich konnte aber unsere Bestellung für 60 Plätze doch noch realisiert werden. Kurz darauf erfuhr ich, dass die Klasse 6c einen anderen Klassenfahrtstermin gewählt hatte, der sich mit dem Sommerkonzert überschnitt. Das hieß für uns, auf 10 Sängerinnen vorwiegend aus dem Alt zu verzichten. Also suchten wir nach Auswegen, die für uns aber einen Mehraufwand bedeuteten. Mit einem reduzierten Programm und nur 16 Mitgliedern haben wir uns am Sommerkonzert beteiligt und werden das vollständige Repertoire bei einem zweiten Auftritt erst am 16.7.07, dem Elternabend der künftigen Fünftklässler, bieten können. Auch die Durchführung des Chorlagers war mit Schwierigkeiten verbunden. So sind doch tatsächlich 4 Schülerinnen ohne Chormappe angereist. Sehr fleißig, geduldig und ausdauernd verbrachten wir viele Stunden des gemeinsamen Singens. Besonders viel Spaß hatten wir in den Proben mit dem Gospelchor. Ganz unbewusst entstanden hier erste Kontakte, die sehr schnell enger wurden, so eng, dass man nachts noch viel, lange und laut zu erzählen hatte, an Schlafen für mich im Nebenzimmer war nicht zu denken. Unsere Abende waren aber auch mit echten Highlights angefüllt: Kinofilm „Schrek 3“ und Comedy Opera im Schauspielhaus. Nachdem wir alle recht erschöpft (fehlender Nachtschlaf) wieder zu Hause ankamen, erzählte mir eine Mutter Tage später, dass ihre Tochter im Anschluss 14 Stunden durchgeschlafen habe. Ich glaube, in diesem Moment sollte ich ein Sabine Werner Chorleiterin Doktortitel in nur EINEM Jahr Zu Beginn des letzten Schuljahres, an einem Tag, den man schon vom ersten Lidschlag an verflucht, fiel mein resignierter Blick auf einen winzigen Aushang am Schwarzen Brett: „Schultheatergruppe“. Augenblicklich regte sich in mir eine strahlende Idee... Warum nicht Anerkennung und etwas Ruhm gewinnen, indem man sich vor der gesamten Schule zum Narren macht? So fand ich mich also etwas später in einer Gruppe voller mutstrotzender, teils durchgeknallter Schüler wieder: Die Theatergruppe des GGTM, initiiert von Herrn Gürtler. (Nun werde ich von der ersten Person Singular in die erste Person Plural wechseln, schließlich waren WIR ja eine Gemeinschaft!) Wir bestimmten die Aufführung des Stückes „Delta Team“, eine Parodie auf sämtlich Ärzte-Soaps, als unser Ziel. Rollen, wie der Psychiater, der Schönheitschirurg, die Oberschwester, diverse geistesgestörte Arzthelferinnen und Patienten wurden gerecht und passend auf uns, die Schauspieler, verteilt und zurechtgeschnitten. Das erste Halbjahr bestand zum größten Teil aus ungewöhnlichen, aber höchst spaßigen Aufwärmübungen (als Beispiel: “Big Buddy Big Buddy Big Buddy Oooooh yeah!“) Als sich die Zeit vor der Premiere so allmäh82 Vorlesewettbewerb der 6. Klassen lich dem Ende neigte, legten wir unsere natürliche Trägheit ab und wurden zu fleißigen Ärzten, Schwestern und Patienten. Und durchaus, das Resultat unserer Bemühungen hatte doch sein Gutes, denn am 10. und 11. Mai 2006 heilten wir Schüler wie Lehrer, Freunde wie Verwandte, Frauen wie Männer von den chronischen Leiden des Nichtlachens. Und wenn auch jeglicher Sinn in dem Stück „Delta Team“ abhanden gekommen war, hatten wir eine äußerst positive Resonanz beim Publikum. Wir danken unserem Leiter Herrn Gürtler, der uns oft aus den dunklen Höhlen der fehlenden Kreativität errettete! Es war ein vergnügliches Theaterjahr und wir hoffen, das nächste wird sich damit messen können! Deswegen: Habet Mut, ihr Schüler, und werdet Berühmtheiten des GGTM, indem ihr unserer kleinen Gruppe von Schauspielern beitretet! Alljährlich im November beginnt für die Schüler der 6. Klassen der bundesweite Vorlesewettbewerb. Auch in diesem Schuljahr haben sich wieder alle Schüler unserer 6. Klassen daran beteiligt und in einem Schulausscheid ihren besten Vorleser ermittelt. Siegerin wurde Laura Ahrens aus der Klasse 6b. Über die Stationen Stadt Halle, südliches Sachsen-Anhalt bis zum Landesausscheid Sachsen-Anhalt, die Laura stets als Siegerin des Wettbewerbes verließ, führte der Weg zum Bundesfinale nach Frankfurt am Main. Ab dem 19. Juni 2007 fuhr ich für vier Tage nach Frankfurt. Ich hatte dort sehr viel Spaß, lernte nette Leute kennen und stand auf dem Maintower, dem höchsten Turm Frankfurts. Natürlich habe ich auch viel gelesen. Das Finale war sehr spannend und es war schön, den vielen guten Vorlesern zuzuhören. Zum Wettbewerb kam meine Mama aus Halle. Bei manchem anderen Teilnehmer war ein Lehrer oder sogar die ganze Klasse angereist. Das Buch aus dem ich vorgelesen habe, ist von Guus Kujer und heißt „Ein himmlischer Platz“. Gewonnen hat ein Junge aus NordrheinWestfalen, aber man hätte auch auslosen können, denn alle waren wirklich sehr gut. Ich freue mich schon, im nächsten Jahr beim Stadt- und Landesausscheid in der Jury zu sitzen und alles mit verfolgen zu können. Marie Habermann Klasse 11.3 Laura Ahrens Klasse 6b Isabell Kottke / Klasse 10.1 83 Rezitatorenwettstreit Kann man Schüler heutzutage noch für das Sprechen lyrischer Texte begeistern? Man kann! Den besten Beweis dafür erbringen alljährlich unsere engagierten Sprecher zum traditionell im Frühling stattfindenden Rezitatorenwettstreit. Dabei ist es nicht nur die Vielzahl der Darbietungen, die uns erfreut, sondern es sind vor allem die hohe Qualität der Vorträge und die Findigkeit und Sensibilität der Schüler bei der Wahl der Texte. Die von den Jurymitgliedern als am besten eingeschätzten Leistungen seien an dieser Stelle genannt und die Rezitatoren nochmals ausdrücklich beglückwünscht. Wir freuen uns schon auf eure Beiträge im nächsten Schuljahr! Jury Klassenstufen 5 – 7: Frau Rohra, Frau Zander, Herr Buttgereit Jury Klassenstufen 8 – 11: Frau Schimpf, Frau Schumann, Frau Althof Prädikat „Ausgezeichnet“ Lisa-Mareike Giersch Judith Rauchbach Natja Böhme Sarah Strehle 8.4 10.1 10.5 11.3 Prädikat „Sehr Gut“ Magdalena Meister Johanna Wenzel Nora Key Lena Schmidt Felix Sachadae Teresa Gilch Hannah Kirzeder Saskia Busler Laura Klopf Laura Ahrens Arne Rohra Johanna Schielke Bettina Boldemann Ronja Rock Franziska Rattay Marie Blankenburg Victoria Metz Valentin Reichert Jakob Thinius 5a 5a 5c 5c 5d 5d 6a 6a 6b 6b 6c 7a 7c 8.1 9.2 10.5 11.1 11.3 11.4 Im Namen der FG Deutsch, Kerstin Böhme Momentaufnahmen 84 Spiegel von Sarah Strehle Trüb Sind deine Augen Vom vielen Wegsehen Und heimlichen Weinen Ganz rau und spröde Deine Lippen Die Worte, die sie verbergen, lassen sie so erscheinen. Dein Haar Ganz wirr und kraus Kein glänzen mehr Wenn Sonne darauf fällt. Im Schoß Streng verknotet Sind deine Hände. Du hälst dich an dir selbst fest. Ich hasse Spiegel. Sehe nicht gern in sie Senke den Blick, wenn sie vor mir erscheinen. Ich will nicht in diese Augen schauen Auch nicht die Worte auf den spröden Lippen schmecken Oder die Haare wirr am Kopf hängen sehen. Und erst recht nicht Die Hände spüren, welche sich, ineinander verschlungen, festhalten am Rest, der noch übrig ist. Spiegel Zeigen mir, was ich bin. Ein Mädchen Mit trüben Augen, rauen Lippen, krausem Haar Und mit nur noch einem Halt im Leben Den eigenen Händen. 85 Wie man den Opel Contest gewinnt druck stand auch, also sammelte ich Alex inklusive Rechner zu Hause ein und mein Zimmer wurde aus einem Wohnraum in eine galaktische Sauna mit „ewig Tageslicht“ verwandelt. Unser Konzept war ganz einfach zu verstehen: Missachte alle Regeln! Und das taten wir, so gut wir konnten. Erstmal musste individuelle Musik her. Zwei Telefonate später stand fest, dass die Hallesche Lokalband „Salax“ einen unveröffentlichten Song für uns übrig hatte. Somit hatten wir schon mal den Musikbonus, da ja alle anderen Teilnehmer aufgrund des Copyrights nur die vorgegebene Musik benutzen durften. Für uns stand von Anfang an fest, dass wir kein einziges Bild des vorgegebenen Videomaterials benutzen würden. Und da begann die eigentliche Arbeit. Wir waren die ersten fünf Tage nur mit dem Modeling (Bauen eines Grundgerüstes) auf Basis eines 3D-Programms beschäftigt. Das Detailkonzept änderte sich von Tag zu Tag sowie der Vorrat an Sahne Muh-Muhs. Nach den bereits erwähnten fünf Tagen flimmerte der Opel erstmals detailreich in seiner Komplettheit über unsere Monitore. Um der Community erste Eindrücke unseres Vorhabens zu demonstrieren, renderten wir ein erstes finales Bild, um dieses einzusenden. Rendern steht für den Vorgang, aus Rohdaten – durch Anwendung geeigneter Verfahren – neue Daten zu generieren. Also aus einem „Drahtmodell“ auf dem Bildschirm wird ein Auto aus Aluminium, Lack und Scheiben. So ungefähr... Weiterhin kündigten wir an, dass wir vorhatten, unser Model zu animieren. Die ersten Kommentare waren positiver Natur und wir setzten unsere Arbeit mit neuem Muh-Muh-Vorrat fort. Samstag ging es mit dem Animationsmarathon weiter. Bis Sonntag wurde, mit kleinen Nickerchen, durchgearbeitet, und wir erkannten, dass wir langsam aber sicher die Grenze der uns zur Verfügung stehenden Rechenleistung erreichten. Wir versuchten uns auf wesentliche Merkmale zu beschränken. Bis Sonntag Abend standen die Animationsbewegungen, welche wiederrum durch den Rendervorgang in richtige Videos umgesetzt werden mussten. Nur ein kleines Beispiel: Ein Acht-Sekunden-Clip hat an ei- „Hey Alex, schon was vor in den Ferien?“ So ungefähr begann das Telefonat, in dem ich Alex versuchte beizubringen, dass er in den Ferien weniger Blödsinn machen und lieber mit mir kreativ arbeiten soll. Ich erklärte ihm also die Situation, dass wir ungefähr 14 Tage Zeit haben, ich ein ungefähres Konzept habe und verführerische Preise winken. Alex war kaum zu halten... Zur Aufgabe: Die Internetcommunity www.trnd.de [ausgesprochen ti-ar-en-di] hatte bereits vor den Ferien 2 Personen gesucht, die im Auftrage von trnd nach London fliegen, um dort eine Dokumentation während der Premiere des neuen Opel Corsa zu drehen. Jeder konnte sich bewerben, Voraussetzung war lediglich eine Digicam oder DVKamera und Zeit für einen Kurztrip nach London. Zurück in Deutschland wurden die Mitschnitte der Präsentation veröffentlicht. Das hatte auch Opel gesehen und forderte nun die Kreativität der restlichen Community. Aufgabe war es, aus dem gegebenen Videomaterial sowie drei vorgegebenen Liedern eine Art Präsentation als Video, Präsentation, Collage, Website oder ähnliches zu gestalten. Jeder, der Lust hatte, konnte teilnehmen und beliebig viele Kunstwerke einsenden. Wir begannen unseren Marathon gegen die Zeit an einem Montag (31.07.06). Die Vorbereitungen waren bereits abgeschlossen, ein ungefährer Terminplan für ordentlichen Zeit- Drahtgittermodell im Editor 86 nem Rechner eine Rechendauer von ca 10 Stunden. Glücklicherweise konnten wir die Clips auf diverse Rechner aufsplitten und so kam eine Gesamtrechendauer von ca. 32 Stunden zusammen. Sauna pur. Inzwischen war es Dienstag. Donnerstag (10.08.) war Abgabe. Der Alltag kehrte langsam zurück. Ich bin die Schneidearbeiten alleine angegangen, weil es beim Schneiden mit mehr als einem Kopf in Stress ausarten kann. Ich bekam immer nur Anrufe von Alex, die immer mit einem „Ich vertrau dir einfach mal“ endeten. Nach sechs Stunden stand das Endprodukt. In kürzester Zeit wurden endlos viele Testgucker und Kritiker herbeigerufen, um das Werk zu beurteilen. Der Upload bei Youtube erfolgte und ich übermittelte die Daten an trnd. Wir bekamen sehr gute Kritiken aus allen Richtungen, auch aus den USA und Russland, da Youtube doch sehr international ist. In nur zwei Tagen hatten sich mehr als 500 Menschen das Video angeschaut. Wir waren froh, dass wir einen Tag vor Abgabeschluss fertig waren und erstmal unsere Ferien genießen konnten. Fünf Tage später, am 15.08.06, veröffentlichte BigT, der Leiter über trnd, die Top10, die es in die Endauswahl geschafft hatten. Auch wir fanden unseren Beitrag auf der Liste und konnten das Wahlergebnis kaum erwarten. Es war trotz der Aufregung eine sehr entspannenden Woche. Uns war bewusst, dass wir auf jeden Fall ein T-Shirt ergattert hatten, da die Plätze 10 bis 2 jeweils ein T-Shirt bekamen. Platz eins durfte sich zwischen einer Sony DV-Kamera, einem TomTom Navigations System und einem 60 GB Ipod entscheiden. Dann, am darauf folgenden Dienstagabend (22.08.), bekam ich von Alex eine SMS mit folgendem Inhalt: „Ich hab ne gute und ne schlechte Nachricht für dich: Die schlechte ist, dass wir kein T-Shirt kriegen... Die gute kannst du dir denken.“... Ich überflog die SMS das erste Mal und verstand den Sinn nicht... Was denn für ein T-Shirt? Ich legte meinen Cheeseburger zur Seite und las noch einmal... Ich hatte gar nicht dadran gedacht oder dadrauf gewartet... Ganz McDonald‘s freute sich mit mir... Die Gefühle im Bauch überschlugen sich. Freude, Stolz, Erlösung... Wir hatten es tatsächlich geschafft. Gewonnen hatten wir mit 1632 Votes, gefolgt von 1500 Votes auf Platz zwei. Opel machte uns das Angebot statt einem 60 GB Ipod Video zwei 4GB Ipod Nanos zu nehmen, da wir ja zu zweit gewonnen hatten. Und so erhielten wir zwei Ipod Nanos, einer in weiß und einer in schwarz. Und die Moral von der Geschicht... Beachte die Aufgabenstellung nicht... (bezieht sich nur auf Kunst) Alexander Dietrich / Klasse 12.6 Felix Seidel / Klasse 13.7 Erste Ergebnisse 87 Side In Freitag, den 13.04. 2007 GGTM Halle von unserer Korrespondentin Juliane Beckmann / Klasse 13.6 Gas zu geben. Aber mal von dem rein schulischen Plumperquatsch abgesehen, hatten einige von uns noch ganz andere Aufgaben zu bewältigen. Der Abiball, das Benefiz- Das soll´s gewesen sein? Manchmal flog die Zeit, und manchmal verging sie nur quälend langsam. Stress, Druck, neue Herausforderungen, Anstrengung und Aufregungen waren alltägliche Begleiter unseres 13.Schuljahrs. Die Zeit ums Abi brachte aber auch Spaß und spannende Erlebnisse, auf die wir schon lange gewartet hatten. Das Schuljahr 2006/2007 begann für viele mit einer Fahrt nach London. Es folgten die ersten großen Klausuren, die uns nur einen kleinen Einblick in das ga- konzert, der letzte Schultag, Kuchenbasar und Lehrerfrühstück mussten organisiert werden. Leider sah man zu oft dieselben Gesichter, die sich beteiligten. Die Zusammenarbeit und das Engagement aller Schüler gemeinsam ließen etwas zu wünschen übrig. Die Prüfungen im Februar waren das Startsignal für eine schier endlose Kette von Ereignissen, die uns im Frühjahr 2007 erwarten sollte. Das Benefizkonzert wurde mit Erfolg aufgeführt. Einen Tag später ging es für einige Schüler nach Krakau und Auschwitz. Kaum zurück in Halle, begannen die nur kurzen Osterferien, wenn man diese überhaupt so nennen konnte, denn jetzt begann wohl auch der letzte sich mal mehr mit seinen Heftern und Büchern zu beschäftigen als mit deren hübschem Deckblatt. Allerdings mussten wir ebenfalls feststellen, dass man plötzlich zu Hause wesentlich wichtigere Aufgaben fand als das Lernen. „Oh nein, mein Fenster ist aber schmut- ben, was uns im Februar, und, noch schlimmer, im April erwarten sollte. Schnell kam das zweite Halbjahr oder besser gesagt: das vierte Kurshalbjahr. Somit begannen auch das Zählen der noch verbliebenen Schultage und die Ratschläge der Lehrer, so bald wie möglich mit dem Lernen anzufangen und noch mal richtig 88 Side In 5.Jahrgang, Nr.6 Preis: 68 Cent zig!“, oder ähnliche Gedanken waren dann die passende Ausrede. Schon war die kurze Auszeit vorbei und es begann die letzte Schulwoche und an deren Ende der letzte Schultag. Jedoch war sich wohl niemand sicher, ob es richtig war, sich auf dieses Ereignis zu freuen oder nicht. Dieser gewisse Freitag, der 13.April (was für ein symbolisches Datum), war einerseits der Tag, auf welchen sich alle gefreut hatten (manche Kinder besonders darauf, dass sie endlich mal alle fein nass spritzen konnten...), andererseits bedeutete er den Anfang der Prüfungszeit. Doch wunderbares Wetter und eine gelungene, relativ friedliche Revolution, bis auf den Diebstahl des Lehrerkaffees, machten den „Unglückstag“ für die meisten zu einer ganz netten Sache. Die Prüfungen waren auch relativ schnell rum und liefen, wie wir dann am 07.07.´07 (schon wieder so ein symbolisches Datum) zu Ohren bekamen, im Allgemeinen gut. Der Abiball am Abend im fernen Globana Trade Center in Schkeuditz beendete unsere lange Schulzeit auf angenehme Art und Weise. Ich wette, auch wenn dies im Moment ziemlich abs- trakt scheint, wir werden uns gern zurückerinnern: An unsere Schule, unsere Abiturzeit und alles damit Verbundene. Weiterhin viel Glück und Erfolg für Euch alle, ein Dankeschön an die Lehrer und alle, die uns unterstützten. So, vergesst nicht, angeblich haben wir jetzt den höchsten Wissensstand unseres Lebens, also macht was draus! 89 Die scheinbare Ablenkung des Infrarotlichtes Was macht man, wenn man zu viel Freizeit hat (vorausgesetzt man kann mit dem Begriff Freizeit überhaupt etwas anfangen)? Vielleicht ins Kino gehen, shoppen, lesen oder mit Freunden abhängen – irgend etwas in der Art, Hauptsache nicht zu anstrengend, Stress hat man in der Schule genug. Es soll aber auch Schüler geben, habe ich mir sagen lassen, die sich hinsetzen und anfangen, eine Besondere Lernleistung zu schreiben. Eine Besondere Lernleistung? Was ist das? Schlagen wir einmal in der Encyclopaedia Scolare nach: Besondere Lernleistung, die: wissenschaftliche Arbeit im Umfang von ca. 15 Seiten, eigenhändig u. freiwillig von einem bzw. einer Gruppe Schüler innerhalb eines Jahres der Kursstufe (Nov. Kl. 11 bis Jan. Kl. 12) verfasst. Aha – eine wahnwitzige, vollkommen überflüssige Sisyphusarbeit also. Moment, der Eintrag geht weiter: Das von einer dreiköpfigen Prüfungskommission bewertete Skript muss anschließend vor eben dieser in einem ca. einstündigen Kolloquium verteidigt werden und kann eine einfach gewichtete schriftliche Abiturprüfung ersetzen. Da liegt also des Pudels Kern begraben! `N bissl was über Ameisenpopulationen in der Heide schreiben und sich dafür die Matheprüfung knicken! Das ist doch die Geschäftsidee! Na ja, soweit zur Theorie – und nun zur Praxis... Als die Stadt Halle am 1. Juli 2005 zur 5. Langen Nacht der Wissenschaften rief, machte ich mich auf den Weg, das Max-PlanckInstitut für Mikrostrukturphysik zu erkunden. Gegen 0:30 Uhr erreichten wir mit unserer Solarzelle geführten Gruppe eine Station, die sich „Thermografische Untersuchungen an Solarzellen“ nannte und auf der uns ein freundlicher madagassischer Forscher die Finessen einer Wärmebildkamera vorführte. Auf den eher nebenbei daher gesagten Hinweis, dass ich noch einen Unipraktikumsplatz suche, bot er mir ganz spontan einen in eben dieser Abteilung an. Ja, so leicht kann man an einen begehrten, schwer zu ergatternden Praktikumsplatz kommen. Und so konnte ich mich eine Woche lang intensiv der Solarzellenforschung widmen. Mein Betreuer, Dr. Rakotoniania, stand geduldig meinem Fragenstrom entgegen und ließ mich auch eigenhändig Experimente durchführen – das gefundene Fressen für eine Besondere Lernleistung. Nachdem ich fast sämtliche Physiklehrer unserer Schule abgeklappert hatte auf der verzweifelten Suche nach einem Hauptprüfer und schulischen Betreuer für meinen Masterplan, erklärte sich der barmherzige Herr Seidel für dieses schwierige, weil weit über den Schulstoff hinausgehende Unterfangen bereit. Ich konnte also beginnen. Eine Stoffsammlung anzufertigen war dank meines Praktikums und Wikipedia kein Problem – nur, dieses konzentrierte Fachwissen allgemeinverständlich aufzubereiten, wo ich selbst noch nicht einmal das Quäntchen, das ich an der riesigen Materieschicht aufgekratzt hatte, so richtig verstanden hatte... ich ver- Max-Planck-Institut 90 Wärmebildkamera p-n Übergang rate Euch eines: ich musste noch einige Male zum Institut pilgern, um mir dieses oder jenes, was für mich absolut keinen Sinn ergab, da es einfach zu widersprüchlich war (die einzelnen Aussagen, die ich notiert hatte, hoben sich gegenseitig auf), noch einmal erklären zu lassen. Das ach so tolle World Wide Web und die sonst stets hilfreiche Bibliothek boten so gut wie keine Hilfe. Allerdings hatte ich mir nun mal in den Kopf gesetzt, eine Besondere Lernleistung zu schreiben, also schrieb ich auch eine. Man braucht wirklich ein stures Durchhaltevermögen und sehr viel schwarzen Tee, um so ein Werk zu vollbringen. Und die veranschlagten 12-15 Seiten sind Kinkerlitzchen – völlig utopisch, so viel braucht man gerade mal für die Einleitung! (Nicht ganz, aber mit mindestens dem Doppelten muss man rechnen.) Nach dem ersten Schreibschub von November bis Anfang Februar war erst einmal Sense – schließlich musste ich noch eine Facharbeit schreiben. Und dann kamen der Sommer, das Freibad und die Ferien... tja, und dann... die große Flaute, das letzte Schuljahr, Terror und Schrecken – halb so lang, doppelt so viel Stoff und zum Schluss die Prüfungen – Hilfe! Der nächste Schock war die Realisierung, dass die Besonderen Lernleistung zum 15. Januar 2007 fertig zur Bewertung abzugeben sei... sprich, noch knappe drei Monate Zeit... ok, keine Panik, alles ganz locker, das schaffst du schon, ganz ruhig bleiben... Ich spielte des Öfteren mit dem Gedanken, den ganzen Quark hinzuschmeißen, aber die vielen Stunden, die ich daran schon gesessen hatte, hielten mich davon ab. So packte mich denn wieder die Schreibwut und ich schrieb, schrieb um mein Leben (worunter besonders die Weihnachtsferien litten). Aber wisst Ihr, was das für ein schönes Gefühl ist, den letzten Satz zu schreiben, die letzte Abbildung einzufügen, die letzte Quelle zu nennen und seine Unterschrift unter die Selbstständigkeitserklärung zu setzen? Und der Stolz, eine ordentliche Benotung darunter geschrieben zu sehen? Die Erleichterung, nicht für die Geschichtsprüfung Jahreszahlen gepaukt haben zu müssen? Ich sage Euch eins, liebe nachfolgende Schülerinnen und Schüler, wenn Ihr die Möglichkeit habt, eine Besondere Lernleistung zu verfassen (und wenn Ihr relativ stressresistent seid), nutzt diese Chance, nicht nur, um sich dafür vor der gefürchteten Matheprüfung zu drücken, sondern auch, um Euren Horizont zu erweitern. Schaden kann Euch (und Eurem Abischnitt) diese Erfahrung jedenfalls nicht. Karin Matko Klasse 12.2 91 Von Wasserstoffautos und viereckigen Seifenblasen ßend in Gruppen eingeteilt für die Laborbesichtungen. Wir bekamen unter anderem ein Rastertunnelmikroskop zu sehen, das mit elektrischen Strömen ein genaues Bild der Oberfläche eines Gegenstandes im Nanometerbereich machen kann. Es ist auch möglich, mit dessen Hilfe die Oberfläche zu verändern. Gleich nebenan war das Laserlabor, in dem der Einsatz von Lasern in der Hornhautchirurgie an Schweinsaugen getestet wurde. Außerdem gingen wir in das Max-PlanckInstitut. Dort wurde uns demonstriert, wie man Fehler von Solarzellen mit Hilfe einer Wärmebildkamera auffinden kann. Am Ende unserer Laborbesuche haben wir noch ein Wettrennen mit kleinen Wasserstoffautos veranstaltet, die wir vorher mit selbst produziertem Wasserstoff gefüllt hatten. Am Abend gab es wieder ein gemeinsames Abendbrot und wir besuchten anschließend das Theaterstück „Der widerspenstigen Zähmung“, welches am Löwengebäude vorgeführt wurde und den Tag mit Witz und Humor enden ließ. Am letzten Tag hörten wir noch Vorträge zum Thema „Selbstreinigende Fensterscheiben“, „Thermoelektrik“und zum Schluss wurde uns noch die Frage beantwortet, ob es eckige Seifenblasen gibt. Dabei haben wir gelernt, dass wirklich eckige Seifenblasen entstehen können, wenn man die richtigen Hilfsmittel hat. Dies war dann auch schon der letzte Vortrag für diesen Sommer und alle Teilnehmer wurden verabschiedet. Wer jetzt noch wollte, konnte an einer Fachstudienberatung teilnehmen, in der man in die medizinische Physik eingewiesen wurde. Nun warten wir alle auf das nächste Jahr, in dem dann die 11. Sommerschule stattfinden wird. Dann kommen wieder die Schüler, die von Physik nicht genug haben können, und bilden sich in den Hörsälen der Universität weiter. Natürlich werden wir dann wieder interessante Vorträge hören, die Uni besichtigen und viele Experimente sehen. Interessiert? Dann sehen wir uns nächstes Jahr bestimmt zur Sommerschule. 19. Juli 2007, alle freuen sich, dass der letzte Schultag endlich zu Ende gegangen ist und man jetzt in die Ferien gehen kann. Kein Schulstress, keine Hausaufgaben, kein Deutsch, kein Mathe und kein Physik. Das Letztere muss man ein bisschen einschränken, denn an diesem Tag begann die 10. Sommerschule an der Universität HalleWittenberg am Institut für Physik. Über drei Tage bekamen interessierte Schüler Einblicke in das Studium und Arbeitsfeld eines Physikers unter dem Thema „Zukunftsenergien: Innovation und Perspektiven“. Schon am Nachmittag ging es los. Die Teilnehmer wurden mit freundlichen Worten von dem Dekan begrüßt und danach ging es gleich mit einem Vortrag über SiliziumSolarzellen weiter. Hier erfuhr man viele Dinge über Solarzellen, wie z.B. Herstellung, Wirkungsweise und Einsatz. Anschließend wurde uns in einem weiteren Referat erklärt, ob man Solarkraftwerke aus Plaste machen kann (es geht, ist aber mit Problemen verbunden und sie sind nur sehr klein). Nach dem Referat konnten wir uns mit Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien wieder ein bisschen auffrischen und hatten nun wieder genug Kraft, um den letzten Vortrag an diesem Tag anzuhören. In diesem Vortrag ging es um Wasserstoff und Brennstoffzellen und darum, ob man dies als Treibstoff für Autos nutzen kann. Wer dann noch wollte, konnte an einer Studienfachberatung für Lehramt teilnehmen und am Abend wurde der erste Tag mit einem gemeinsamen Grillen beendet. Der folgende Tag begann mit einem Vortrag über „Spintronik“. Hier erfuhren wir, wie man magnetische RAM Speicherzellen und DRAM-Zellen herstellt und wie sie funktionieren. Die Zellen sind für die Computerindustrie wichtig, denn sie liefern mehr Speicherplatz, sind aber kleiner. Danach hörten wir einen interessanten Vortrag über „LASER“ und lernten z.B. etwas über die Entstehung und wo er eingesetzt wird. Dann konnten wir uns in der Mensa der Universität stärken und wurden anschlie- Robert Brylok Klasse 11.5 92 Zu Besuch im amerikanischen Konsulat Früh um neun traf sich die 11.2 am halleschen Bahnhof. Auf dem Programm stand mal ein ganz anderer Englischunterricht. Trotz gefühlten 40°C im strahlenden Sonnenschein pilgerten 21 motivierte und dennoch erschöpfte Schüler durch Leipzig zum amerikanischen Konsulat. Für Montag, den 16.07.2007, organisierte unsere Klassenlehrerin Frau Bach einen Vormittag im streng bewachten amerikanischen Konsulat. Schon, als wir in der Botschaft ankamen, wurde jeder einzelne von uns elektronisch abgetastet und unsere Sachen wurden streng durchsucht. Jetzt erkannten wir den Unterschied zwischen den Amerikanern und uns. Hier sollten uns nun die amerikanische Kultur und das Schulsystem nähergebracht werden, was wir auch schon in den vergangenen Schulstunden im Unterricht behandelt hatten. Gegen Mittag empfingen uns herzlich zwei aufgeschlossene amerikanische Studentinnen. Ambitioniert erzählten sie uns vom abwechslungsreichen Leben in Amerika, was die PowerPoint-Präsentation mit vielen Bildern ihrer Schul- und Freizeit noch eindrucksvoller machte. Dabei merkten wir, dass die letzten 8 Jahre Englisch-Unterricht doch nicht umsonst waren. Trotz anfänglicher Schüchternheit waren wir voller Neugier und stellten „a lot of questions“. Wir interessierten uns vor allem für ihren Alltag. So erfuhren wir viel über die Unterschiede zwischen staatlichen und privaten Schulen und denen, die dort lernen. Sie erklärten uns auch, dass es in den USA möglich ist, mit 16 Jahren den Führerschein zu machen, der dort nur etwa 60 $ kostet. Abgesehen von dem heißen Wetter war es ein schöner Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden. Ein großes Dankeschön an Frau Bach und die Mitarbeiter des Konsulats, die uns diesen erlebnisreichen Tag ermöglichten! Lisa Kaiser und Linda Lieser Klasse 11.2 93 Nicole Noske / Klasse 11.6 Jenny Sondermann Klasse 11.4 94 Personalia Lehrer unseres Gymnasiums im Ruhestand seit 1990 Dr. Andrä, Annemarie Abdank, Heidrun Barischew, Johanna Bärwald, Irmgard Becker, Elke Bein, Gudrun Binder, Käte Binder, Wolfgang Bosch, Anneliese Dorber, Erika Ferchland, Ingeborg Dr. Forner, Maria Gers, Doris Gnielka, Reinhard Gollmitz, Bärbel Grete, Jutta Groß, Ursula Guhl, Annemarie Häring, Christel Hauer, Ralf Hesselbarth, Hubertus Hetmanek, Sigrid Koch, Christine Koehn, Renate Kroll, Gisela Käsebier, Siegfried Küster, Hans-Dieter Lässing, Christine Lässing, Rainer Martin, Gisela Merten, Ingrid Mielck, Bernhard Möbus, Helga Müller, Ulrike Naumann, Horst Neuert, Gudrun Poppe, Winfried Rauh, Marita Richter, Ingrid Schröder, Ursula Schellhorn, Sigrid Seibt, Fred Sitte, Karin Standfuß, Ilsemarie Wachsmuth, Helga Weißleder, Helga Wünsch, Rosemarie Vorsitzender des Schulelternrates Grötzner, Frank Personalrat der Lehrer Althof, Margita Griesbach, Klaus Gürtler, Knut Jung, Roberto Meitzner, Andrea Schülersprecher Kansy, MIchael / Klasse 10.2 Vorstand des Fördervereins Herr Germer (Vorsitzender) Frau Both Frau Nagel Herr Griesbach Herr Hanke 95 „Und es war Sommer“ 1971, als Du, liebe Irene, Deinen Dienst als Lehrerin an der damaligen ABF antratest. „Ist es gut – ist es schlecht“ direkt vom Studium an eine derartige Einrichtung zu gelangen? Diese Frage kannst nur Du uns beantworten. Wahr ist, dass man fachlich gleich sehr stark gefordert wurde. Du engagiertest Dich mit der Dir eigenen Zielstrebigkeit und schafftest es, Arbeit und die wachsende Familie gut zu koordinieren. In Deiner Arbeit als Gruppendozentin musstest Du Einfühlungsvermögen, Verständnis und natürlich auch Durchsetzungskraft als junge Kollegin unter Beweis stellen. Du hast dabei nie eigene Belange in den Vordergrund gestellt, warst immer für die Jugendlichen da, um sie mit Rat und Tat zu unterstützen, damit aus Problemchen erst gar nicht Probleme wurden. „Ich bin ja mehr bei euch, als bei meinen Kindern.“ sollst Du in diesem Zusammenhang einmal geäußert haben. „Mein Weg zu Dir“ begann 1987 als ich an diese Einrichtung der MLU wechselte. Ich lernte Dich als fachlich kompetente und stets gern ihr Wissen weitergebende Kollegin kennen. Nicht selten benötigte ich Deine mathematischen Tricks und Kniffe, um den richtigen Lösungsweg vermitteln zu können. Danke dafür! Geachtet und anerkannt im Kollegium hatten viele auch Ihren Spaß an Deiner Schlagfertigkeit, an die sich Deine Kollegin Ilona Blanke gern erinnert. Ihr zwei seid damals als weibliches Gegenstück von Max und Moritz bezeichnet wurden – erinnerst Du Dich? „Ist es gut -ist es schlecht?“, dass nach 20 Jahren eine gewaltige Veränderung Dein Arbeitsleben beeinflusste. „Nein, ich geb’ niemals auf“ wusstest Du und nahmst die Herausforderung für das Gymnasium am Reileck an! Unsere Berührungspunkte wurden hier fester. Es galt ein neues Gymnasium aufzubauen und zu gestalten und wir arbeiteten fortan gemeinsam und nicht mehr so stark nach Fachgruppen getrennt. Gewiss hielt sich Deine Freude in Grenzen, als feststand, dass auch Du Dich nach so langer Zeit in Dein Zweitfach Phy- sik einarbeiten musstest. „Die Zeiten sind hart“, aber mit Deinem Dir eigenen Eifer, Deiner Beflissenheit und höchsten Ansprüchen an Dich selbst, konntest Du auch diese Herausforderung meistern. Somit wurden von Dir auch in diesem Fach Schüler im Grundkurs zum Abitur geführt. Wenn Du das jetzt so reflektierst, dürften Dir bestimmt auch Experimente in Erinnerung geblieben sein, die dem Spruch über dieses Fach gerecht wurden und die Schüler erfreuten! An unserem Gymnasium warst Du Fachleiterin für Physik und kümmertest Dich zur Zufriedenheit aller um die Physiksammlung. Allerdings weiß ich aus guter Quelle, dass in dieser Sammlung auch eine Flasche Sekt zu finden war, welche von einer Prämierung stammend, bis heute nicht getrunken wurde! Das Einarbeiten in die methodische und pädagogische Spezifik von Schülern jüngerer Altersklassen kostete viel Kraft und Geduld. Der Austausch über diese Besonderheiten mit der Kollegin Dorber und anderen Physikkollegen gaben Dir immer wieder den Ansporn zur Bewältigung der täglichen Probleme. Genauso gern hattest Du stets auf unsere fachlichen Fragen eine hilfreiche und kompetente Antwort. Ich finde es schon erstaunlich, wie viel Wissen und Können sich 96 so auf einem Achtel von 1,54 m verteilen können. Tiefgründig und exakt war Deine Mitarbeit, bei der Konzipierung und Umsetzung einen Wahlkurs Klasse 9/10 als naturwissenschaftliches Praktikum zu gestalten. Auch für Schnupperkurse von Schülern der Klasse 6 hast Du gern und auch spontan Deine Freizeit investiert, falls der Terminkalender bei Chemikern, Biologen und Mathematikern mal durcheinander war. Wir konnten immer auf Dich zählen. Auch wussten wir die kulinarischen Qualitäten bei so mancher Feierlichkeit zu genießen. Für Dich hatte immer die fachliche Arbeit und nicht Dein persönliches Empfinden höchste Priorität im Berufsleben. Die Fusionsspuren hast Du stets unterdrückt, aber sie begleiteten auch Dich. An dem erst- und zweitfusionierten Gymnasium fandest Du einen festen Platz und konntest mit der Dir eigenen Hartnäckigkeit den Schülern auch hier den Respekt vor Mathematik und Physik lehren. Erinnerst Du Dich an unsere Straße der Besten in der 1.03- Du warst auch mal Spitzenreiter-„So bist Du“! Heute nun können wir Dich in die wohlverdiente Ruhephase der Altersteilzeit verabschieden. Wir wünschen Dir dafür alles erdenklich Gute. Viel Spaß bei der Nutzung Deiner freien Zeit, die Du sicher auch weiterhin gern im Fitnessstudio verbringst, da Du ja im Haus keine Treppen steigen kannst! Auch die Zeit für Deinen Enkel wird nun etwas reichlicher ausfallen und Dir über den fraglichen Verlust vieler Schüler hinweghelfen. „Und es ist Sommer“ und Du kannst jetzt endlich allen Hobbys nachgehen, ohne ein schlechtes Gewissen wegen einer noch nicht korrigierten Klausur zu haben! Gab es die bei Dir überhaupt? Geh dorthin „Wo Du noch nie warst“, fröne Deiner Reiselust und Sehnsucht nach fernen Ländern! Dabei viel Spaß und Freude! A bend in the road is not the end of the road … Unless you fail to make the turn. Unsere langjährige Kollegin Marion Rose wird zum Ende dieses Schuljahres nach 28jähriger Lehrertätigkeit den Schuldienst verlassen. Sie unterrichtete vorwiegend im Stadtgebiet von Halle die Fächer Englisch und Russisch und hat zum Teil zwei Schülergenerationen erlebt. Wer sie kennen gelernt hat, schätzt sie als eine absolut zuverlässig und gewissenhaft arbeitende Kollegin und als einen Menschen, der sehr herzlich und fröhlich gestimmt sein kann. Bei bestimmten Problemen war sie ein gefragter Gesprächspartner für Kollegen und Schüler und konnte so manchen guten Rat erteilen. Ihre besonderen Interessen gelten dem Lesen und ihrem Garten, für die sie künftig wieder mehr Zeit investieren kann. Wir wünschen ihr für die Zukunft das Beste! Kathrin Otto im Namen des Fachbereiches Englisch Andrea Meitzner Fachgruppe Mathematik/ Physik P.S. Ähnlichkeiten mit Liedpassagen aus dem Repertoire eines etwa gleichgroßen Künstlers sind durchaus beabsichtigt! 97 Eine neue Herausforderung gesucht! Wer kennt ihn nicht? 188 cm groß (obwohl er gerne noch 5 cm größer wäre), 92 kg schwer, Haare kurz geschoren, Brille und meist ein Lächeln mit „klugen Sprüchen“ auf den Lippen durchs Schulhaus gehend oder in den Pausen im Cafe Scholz anzutreffen. Aktiver Besucher des Fitnesscenters und nicht zuletzt deswegen erkämpfte er sich am Abschlusstag der letzten 13. Klassen den Titel „James Bond 007 unseres Gymnasiums“. Gefürchteter Mittelstürmer des Fußball Paukerteams anlässlich des Neujahrsturniers, der von 10 Torchancen…? x-mal das Tor traf. Tutor vieler ehemaliger Kursklassen und aktueller Tutor der Klasse 13/4 sowie auch deren Geschichtslehrer. Geschichtslehrer wörtlich genommen, denn in seinem Unterricht erhalten die Schüler nicht nur die fachlichen Kenntnisse aus dem Lehrplan, sondern auch private Weisheiten aus seinem und dem Leben seiner Familie, wie auch Bekannten Lehren des Lebens - genannt. Und wer dabei schon einmal in den Genuss seines Redeflusses gekommen ist, weiß, dass sich kurze, gut gemeinte Ratschläge des Öfteren über einen längeren Zeitraum erstrecken können. Sportlehrer, aber in diesem Fach leider nur sehr begrenzt eingesetzt, welches letztendlich der Anlass für ihn war, seine Versetzung an eine andere Schule zu beantragen und somit eine neue berufliche Herausforderung zu suchen. Herr Petrik Rast, um ihn endlich beim Namen zu nennen, wird nach 16-jähriger Zugehörigkeit zum TMG und Giebichenstein Gymnasium „Thomas Müntzer“ unsere Schule verlassen und seine Lehrerlaufbahn an der Latina „August Hermann Francke“ fortsetzen. Als Sohn eines Sportjournalisten wurde er am 15.03.1962 in Halle geboren .Damit hat er am gleichen Tag Geburtstag wie Zarah Leander, eine bekannte schwedische Schauspielerin und Sängerin.(Gestorben: 1981) oder Emil von Behring (1854-1917), Begründer der Behringwerke, der den ersten Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung des Diphtherieserums erhielt. Im Jahr der Kuba-Krise und der 7. FußballWeltmeisterschaft in Chile, die als unfairste WM in die Geschichte einging und in der Brasilien durch ein 3:1 über die Tschechoslowakei Weltmeister wurde. Es war die letzte Weltmeisterschaft der deutschen Mannschaft unter Trainer Sepp Herberger (Weltmeistertrainer von Bern). Er besuchte 10 Jahre die POS und begann dann eine 3-jährige Ausbildung an einer Berufsbildenden Schule. Hier erlernte er bis 1981 den Beruf eines Maschinen - Anlagen -Monteurs mit Abitur. Während seiner Schulzeit betrieb er beim damaligen Schwimmverein „Dynamo Halle“ intensiv den Schwimmsport und war mehrfacher Medaillengewinner bei Wettkämpfen. Nach seinem eineinhalbjährigen Wehrdienst, den er beim Wachregiment in Berlin ableistete, studierte er 5 Jahre Lehramt für Sport und Geschichte in Magdeburg. 1988 begann für ihn der Start ins pädagogische Berufsleben. Sein Rüstzeug als junger Lehrer erarbeitete er sich 2 Jahre an der POS „Karl Friedrich Gauß“ im äußersten Süden der Silberhöhe (wurde vor einigen Jahren abgerissen), bevor er 1990 an unser Gymnasium wechselte. Wir kennen ihn als einen sehr engagierten Lehrer, der sich immer für die Belange seiner Schüler einsetzte und auch außerhalb des Unterrichts durch die Übernahme von Arbeitsgemeinschaften viel für den Sport tat. Unvergessen werden die vielen Erfolge seiner Basketballmannschaften bleiben. 98 Mit seinen Mädchenteams war er jährlich im Landesfinale vertreten und hatte damit großen Anteil am landesweit sehr guten Ruf unseres Gymnasiums auf sportlicher Ebene. Seine Laufgruppe, die wöchentlich am Donnerstag durch die Heide joggte und unter seiner Leitung an Marathon - und Halbmarathonveranstaltungen teilnahm, wird ihn sicherlich auch vermissen. Oder die Abschlussfahrten seiner Klassen in die Toskana, die bei allen Schülern bleibende Erinnerungen hinterlassen haben. Kurz gesagt, Herr Rast, wir werden dich vermissen. Deshalb wird bei allen, die mit dir zusammenarbeiteten und zur Zeit noch zusammenarbeiten, doch etwas Traurigkeit aufkommen. Im Sport verlieren wir mit ihm einen Kollegen, der immer versuchte, mit viel Kreativität und Flexibilität die Arbeit in der Fach- gruppe zu verbessern und als fairer Partner aufzutreten. Wir wünschen ihm an seiner neuen Wirkungsstätte viel Erfolg, nette Schüler und Kollegen und dass er seinen Humor nicht verliert, (wenn er als Coach der gegnerischen Mannschaft von unseren Basketballern zur Verzweiflung gebracht wird). Freund und Kollege Peter Greiner Marie Schaper / Klasse 10.6 99 100 Lehrerkollegium Schulleiter Strech, Dietrich Oberstudiendirektor Mathematik / Physik/ Astronomie Stellvertreterinnen des Schulleiters Reincke, Elfi Physik/ Sozialkunde Oberstufenkoordinatoren Dorsch, Dr. Hans - Thomas Ethik/ Informatik/ Chemie Selke-Orth, Ulrike Mathematik/ Geografie Schulfachliche Koordinatorinnen Nagel, Monika Zimmert, Ilva Deutsch/ Geschichte Sport/ Deutsch Beauftragte des Schulleiters für die Außenstelle Schimpf, Christine Deutsch/ Russisch/ Sozialkunde Abraham, Ramona Biologie/Chemie Adelmeier, Annette Deutsch/Geschichte Adler, Uta Mathematik/Geografie Althof, Margitta Deutsch/Ethik/Russisch Bach, Christel Englisch/Russisch Bader, Birgit Kunst Bange, Ramona Englisch/Deutsch Bielig-Labsch, Birgit Deutsch/Kunst Böhme, Kerstin Deutsch/Englisch Both, Anette Biologie/Chemie Buttgereit, Holger Deutsch/Ethik Daub, Sebastian Latein/Griechisch/Englisch Dinger, Katrin Mathematik/Physik/Wirtschaft Döhler, Klaus Sport/Biologie Donowoi, Sylvia Russisch/Sozialkunde Ehrhoff, Irene Mathematik/Physik Engelhardt, Elke Sport/Geografie Feige, Bärbel Mathematik/Chemie Fischer, Benno Mathematik/Physik Frotscher, Birgit Kunst/Russisch Gebauer, Christel Sport/Biologie Greiner, Peter Sport/Biologie Griesbach, Klaus Mathematik/Chemie Gürtler, Knut Deutsch/Englisch Haack, Alexandra Französisch/Englisch/Russisch Hahn, Annegret Biologie/Chemie Hanke, Stefan Geschichte/Geografie Hänsel, Jörg Musik/Deutsch Hartung, Annett Spanisch/Französissch/Rus sisch Heller-Metz, Andrea Deutsch/Kunst/Französisch Hesse, Waltraud Musik/Deutsch Hoffmann, Silvia Deutsch/Englisch Jäsert, Elke Deutsch/Sport Jung, Roberto Geografie/Geschichte Junga, Gabriele Französisch/Deutsch Kanew, Ute Biologie/Chemie Kleindienst, René Mathematik/Physik Klingebiel, Gabriele Deutsch/Französisch Kötzsch, Alexandra Mathematik/Physik Krasselt, Gunter Biologie/Sport Kruppe, Norbert Mathematik/Geografie/Astronomie Kunnig, Karl-Heinz Mathematik/Informatik Kuntze, Annette Englisch/Russisch Kupfer, Uta Französisch/Deutsch Leipziger, Dr. Hartmut Sport/Deutsch/Psychologie Lehmann, Birgit Spanisch/Französisch Leithold, Beate Deutsch/Sport Liedtke, Peter-Michael Mathematik/Physik/ Astronomie Löber, Juliane Deutsch/Geschichte Lorenz, Annehild Musik Lüdicke, Verena Mathematik/Chemie Männicke, Volker Französisch/Russisch Mayer, Gabriel Deutsch/Ethik/Musik Meitzner, Andrea Mathematik/Chemie Mohrholz-Rausche,Diana Deutsch/Physik/ Astronomie 101 Müller, Frank Mathematik/Chemie Naumann, Heike Biologie/Chemie Oelschlägel, Sven Latein/Deutsch Otto, Kathrin Englisch/Spanisch Pecusa, Silke Deutsch/Kunst/evangelische Religion Rackwitz, Antje Englisch/Russisch Rohra, Konstanze Deutsch/Englisch Rönsch, Gabriele Englisch/Russisch Rose, Marion Englisch/Russisch Rösler, Andrea Geschichte/Ethik Sarembe, Burglind Biologie/Chemie Scharfenberg, Susanne Mathematik/Geografie Schilling, Heiko evangelischeReligion/Geschichte/Kunst Schmechta, Dr Angelika Chemie/Mathematik Schmidt, Bernd Physik/Astronomie/Informatik/Medienkunde Scholz, Jörg Mathematik/Geografie Schumann, Christel Deutsch/Musik Sebastian, Frank Sport/Geschichte Seidel, Martin Mathematik/Physik/Astronomie Seidler, Christiane Mathematik/Chemie Senske, Ulrike Geschichte/Englisch/Russisch Sidorkin, Jewgeni Kunst/Russisch Sorge, Manuela Sport/Englisch Steiger, Susanne Latein/Deutsch Strecker, Karin Deutsch/Russisch Syring, Andrea Französisch/Russisch Taubert, Annett Mathematik/Physik Taubert, Thomas Mathematik/Physik/Informatik/Medienkunde Telemann, Annett Englisch/Russisch Tharann, Annette Geografie/Russisch Thörmer, Heike Mathematik/Chemie Tönniges, Kristina Geschichte/Russisch Töpfer, Doloris Englisch/Russisch Trensch, Christine Mathematik/Physik/Informatik Triltsch, Christina Geografie/Englisch/Russisch Voigt, Hartmut Sport/Biologie von Massow, Petra Mathematik/Geografie Wagner, Beate Französisch/Spanisch Wagner, Sabine Biologie/Chemie Wechsung, Petra Englisch/Kunst/Russisch Werner, Sabine Musik/Deutsch Wünsch, Jürgen Sport/Geschichte Zahn, Beate Französisch/ Spanisch Zander, Ellen Deutsch/Sozialkunde Im Ausland arbeiten momentan Ackermann, Constanze Usbekistan Adolphi, Marion Kolumbien Mielke, Uwe Tschechien Referendare Jahn, Kerstin Französisch/Englisch Küstner, Beate-Christine Biologie/Kunst Steinbach, Louise Latein/ev.Religion zu uns abgeordnete Lehrer Seidel, Barbara Biologie/Chemie Hertrampf, Hans-Dieter Biologie/Chemie Minejewa, Elke Spanisch/Russisch Rast, Petrik Sport/Geschichte Es verlassen uns in den Ruhestand Ehrhoff, IreneMathematik/ Physik Es wechseln an andere Einrichtungen Jahn, Kerstin Französisch/Englisch Küstner, Beate-Christine Biologie/Kunst Müller, Frank Mathematik/ Chemie Rohra, Konstanze Deutsch/Englisch Schimpf, Christine Deutsch/Russisch/Sozialkunde Senske, Ulrike Geschichte/ Englisch Steinbach, Louise Latein/ev.Religion Thörmer, Heike Mathematik/Chemie Triltsch, Christina Geografie/Englisch/Russisch 102 103 Ausgewählte Höhepunkte im Schuljahr 2006/2007 31.08. 06.11.-10.11. 11.11. 21.12. 27.01. 17.-24.02. 18.03. 20.03. 27.03. 27.03. 13.04. 10.,11.05. 06.,07.06. 10.-17.06. 14.06. 15.06. 03.07. 07.07. 07.07. 09.-13. 13.07. 18.07. erster Schultag Projektwoche Tag der offenen Tür Weihnachtssingen in der Aula Neujahrsturnier Comeniusprojekt in Oulu Snowboardkurs in Aschau Skikurs in St. Johann Improtheater in der Aula Benefizkonzert der 12. Klassen Benefizkonzert der 13. Klassen letzter Schultag der 12. und 13. Klassen Theatergruppe mit Ärzte-Soap in der Aula Sportfest Gastschüler aus Sannois zum Praktikum an unserer Schule Rezitatorenwettstreit Bernhard Hoecker unterrichtet Geografie Chor- und Orchesterfahrt Sommerkonzert feierliche Zeugnisausgabe im Opernhaus Abiball der 13. Klassen Klassenfahrten Abiball der 12. Klassen letzter Schultag Impressum Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ Friedenstraße 33 / 34 06114 Halle Außenstelle Seebener Str. 79 06118 Halle Tel: 0345 530 400 Fax: 0345 530 4025 Tel: (0345) 5 23 40 82 Fax: (0345) 5 32 22 49 Email: [email protected] Die Redaktion Knut Gürtler Stefan Hanke Bernd Schmidt Auflage: 1000 Redaktionsschluss:07.09.2007 104