Zugspitzregion: Kühle Klam
Transcription
Zugspitzregion: Kühle Klam
36-37 - 07-08 - Service Klammen SE/BF/JH_Master 02.07.13 16:20 Seite 2 Service Zugspitzregion: Kühle Klam Von Simone Eber Wer in den Bergen Urlaub macht, muss sich bei drückender Sommerhitze nicht in überfüllten Freibädern tummeln: Beim Besuch einer Gebirgsklamm sorgen dunkle Schluchten und rauschende Wasserfälle für Abkühlung. Drei Beispiele aus der Zugspitzregion. Filigranes Konstrukt in luftiger Höhe: die Panoramabrücke der Leutascher Geisterklamm. Familiär: Die Leutascher Geisterklamm Vielseitig: Die Partnachklamm E E inen erfrischenden Ausflug durch das Reich des Klammgeistes und seiner Kobolde kann man in Mittenwald unternehmen. Mit Spielstationen und kindgerechten Infotafeln sind die zwei kurzen Rundwege der Geisterklamm besonders auf junge Besucher ausgerichtet. Ein Abstecher zum Wasserfallsteig sorgt für zusätzliche Abwechslung. Startpunkt für eine Kombination beider Rundwege ist der Mittenwalder Klammkiosk, wo man dem Koboldpfad in Rich- Mit ihren originellen Spielstationen spricht die Geisterklamm besonders Familien mit Kindern an. 36 ARCD-Clubmagazin 07·08/2013 tung Panoramabrücke folgt. Es geht zunächst steil bergauf durch den Wald, bevor mit dem Klammgeistweg der eigentliche Weg durch die Schlucht bei der Brücke beginnt. Kühn spannt sie sich in luftiger Höhe über das Flussbett und gibt den Blick auf faszinierende Wasserfarbspiele frei. Kindersicher ausgebaut führt der Weg nun treppauf, treppab durch die bis zu 75 Meter tiefe Klamm. Dabei wird der Nachwuchs immer wieder zum Hinhören und –schauen angeregt – etwa mit einem Trichter, der die Geräusche der tosenden Strudel verstärkt. Beim Geisterschloss teilt sich der Klammgeistweg: Rechts geht es weiter nach Leutasch, links über das Gasthaus Gletscherschliff und den Koboldpfad zurück zum Ausgangspunkt. Parken: An der Innsbrucker Straße in Mittenwald. Von hier läuft man etwa 20 Min. bis zum Klammkiosk. Einkehr: Gasthaus Gletscherschliff (www.gletscherschliff.de); Infos: www.mittenwald.de. in Erlebnis ist nicht nur der Gang durch die Partnachklamm selbst; reizvoll sind auch die damit kombinierbaren Varianten für Hin- und Rückweg. Vom Olympia Skistadion in GarmischPartenkirchen geht’s entweder zu Fuß (Gehzeit ca. 30 Min.) oder mit einer der meist bereitstehenden Pferdekutschen zum Klammeingang. Auf der Strecke fallen die Gedenkkreuze für die Opfer der Schlucht auf. Vor allem beim Holztransport über die Partnach gab es immer wieder Unfälle mit tödlichem Ausgang, weshalb schon 1886 mit Eisenträgern und Holzbohlen ein notdürftiger Durchgang geschaffen wurde. Die schmalen, mit Eisengeländern gesicherten Wege und Tunnels, die uns heute sicher durch die Partnachklamm führen, wurden zwischen 1910 und 1912 von Adolf Zoeppritz angelegt. Ihre besondere Atmosphäre verdankt die Klamm den faszinierenden Lichteffekten, die sich bei einfallender Sonne ergeben. Speziell an den Stellen, wo sich die Schlucht extrem ver- 36-37 - 07-08 - Service Klammen SE/BF/JH_Master 02.07.13 16:20 Seite 3 Service ammen an heißen Tagen Tor zur Zugspitze: Die Höllentalklamm A chtung, hier wird’s selbst im Hochsommer kühl und feucht! Die Höllentalklamm ist eine tosende Wunderwelt, die ihre Besucher großzügig am nassen Element teilhaben lässt. Die Höhenlage von über 1000 Metern sorgt für zusätzliche Erfrischung. Zunächst aber ist Schwitzen angesagt: Vom Wanderparkplatz in Hammersbach bis zum Klammeingang ist ein stetig ansteigender Waldweg zu bewältigen (ein- bis eineinhalb Stunden Gehzeit). Doch unmittelbar nach der Klamm-Eingangshütte ist das erfrischende Nass sofort allgegenwärtig: Gewaltige Wasserfälle stürzen herab und umspülen mächtige Baumstämme, Rinnsale plätschern über den Weg. Von den Felsüberhängen und Decken der Höhlen tropft und rieselt es, über die bemoosten Klammwände bahnt sich das Wasser seinen Weg. Dass wir kleine Menschen uns so nah an diese Naturgewalten Eng und tosend in ihrer Mitte (großes Bild oben), breit und gemächlich am Ende (Bild unten) – so gegensätzlich präsentiert sich die Partnachklamm. Als Transportmittel zum Klammeingang dienen Pferdekutschen. Fotos: Simone Eber engt und das Licht von oben wie durch einen Trichter einfällt, fühlt man sich an Canyons im Südwesten der USA erinnert – obwohl hier das nasse Element statt staubtrockener Wüste dominiert. Für den Rückweg gibt es verschiedene Varianten: Man kann ihn nach etwa 20-minütigem Anstieg mit einer Einkehr im Berggasthof Forsthaus Graseck verbinden und mit der GraseckBahn, der ältesten Kleinkabinenbahn der Welt, zurück zum Klammeingang schweben. Etwas weiter ist der Marsch zum Ausflugsberg Eckbauer; dafür fährt die gleichnamige Seilbahn direkt zum Parkplatz des Olympia Skistadions. Für Sportliche führen zwei Fußwege entweder über die Eiserne Brücke auf der anderen Seite der Klamm oder über den breiten Fahrweg zurück ins Tal. Parken: Parkplatz des Olympia-Skistadions in Garmisch-Partenkirchen (gebührenpflichtig); Klammeintritt: 3,50 Euro. Einkehr: Forsthaus Graseck (www.forsthaus-graseck.de); Infos: www.partnachklamm.eu. heranwagen dürfen, ist erneut Adolf Zoeppritz zu verdanken, unter dessen Leitung die Höllentalklamm 1905 ausgebaut wurde. Über Treppen, Brücken, Stege und schützende Tunnels begleitet man auf etwa einem Kilometer die entfesselten Wassermassen, bis die Klamm abflacht und sich zu einem breiteren Flussbett öffnet. Jetzt sollte man unbedingt noch den Anstieg zur Höllentalangerhütte hinter sich bringen. Nach halbstündigem Marsch winkt die verdiente Stärkung – und eine fantastische Aussicht auf die Zugspitze! Parken: Wanderparkplatz Hammersbach (gebührenpflichtig); Klammeintritt: 4 Euro; Einkehr: Höllentalangerhütte (www.hoellentalangerhuette.de); Infos: www.hoellentalklamm-info.de. Wer von der Höllentalklamm (großes Bild oben), zur Höllentalangerhütte (links) aufsteigt, hat einen fantastischen Blick auf die Zugspitze. ARCD-Reiseservice Unterkünfte in der Zugspitzregion Edel: Das „5 Sterne Superior“-Hotel Alpenhof Murnau liegt eingebettet in eine herrliche Parkanlage am Rand des Naturschutzgebiets Murnauer Moos. Zimmer und Suiten, Gourmetrestaurant Reiterzimmer, Yavanna Wellness & Spa mit Saunawelt, großzügiger Badelandschaft, Fitness, Beauty und Massagen, www.alpenhof-murnau.com, Tel. 0 88 41/4 91-0. Kinderfreundlich: Bauernhof Burkhardt in Unterammergau: „Kinderland“-zertifizierte Fewos, www.bauernhof-burkhardt.de, Tel. 0 88 22/30 00. Ferienhotel Barmsee in Krün: (Familien-)Zimmer und Fewos, www.barmsee.de, Tel. 0 88 25/20 34. Familotel Leiner, Garmisch-Partenkirchen, (Familien-)Zimmer und Appartements, www.hotel-leiner.de, Tel. 0 88 21/9 52 80. 07·08/2013 ARCD-Clubmagazin 37