Man - Hotel Rosa degli Angeli

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Man - Hotel Rosa degli Angeli
D
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Ortisè
VAL DI SOLE
NÜTZLICHE ADRESSEN S. 30
UND TELEFONNUMMERN
S. 4-5
AUSFLÜGE
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IM TAL
S.
AUSSERHALB DES TALES
S.
1. MALÉ. DAS HISTORISCHE ORTSZENTRUM MIT
DER PFARRKIRCHE UND DEM “MUSEO DELLA
CIVILTÀ SOLANDRA” (VOLKSKUNDEMUSEUM)
2. ZWEI SCHRITTE VON MALÉ ENTFERNT
3. EIN BESONDERER SPAZIERGANG:
VON CROVIANA NACH DIMARO
4. ZWISCHEN DEN ALTEN STRAßEN,
DEN KIRCHEN UND DER BURG CALDÉS
5. ALTES UND NEUES IM VAL DI RABBI
6. DAS HERZ DES TALES:
S. AGATA DI COMMEZZADURA
7. DIE BURG IN OSSANA UND DER “PARCO
DELLA PACE” (FRIEDENSPARK)
8. EIN ZU ENTDECKENDES JUWEL:
DIE ST. MARIA KIRCHE IN PELLIZZANO
9. DER MALZYKLUS DER ST. MARIA
MADDALENA KIRCHE IN CUSIANO
10. ZEICHEN EINER SCHWIERIGEN
VERGANGENHEIT IN PEJO
11. AN DER NORDWESTGRENZE DES TRENTINO:
TONALE
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12. VON CLÉS NACH TÓVEL, DAS REICH DES
BRAUNBÄREN
13. DER GEBIRGSWALLFAHRTSORT S. ROMEDIO
UND CASTEL BRAGHÉR
14. TRIENT, DIE HAUPTSTADT DES FÜRSTBISTUMS
15. BOZEN: NICHT NUR ÖTZI,
DER MANN AUS DEM EIS
16. MERAN, DIE WIEGE TIROLS
17. DAS MUSEUM IN S. MICHELE
UND DIE PYRAMIDEN VON SEGONZANO
18. EINE KULTURTRÄCHTIGE STADT:
ROVERETO UND DAS CASTEL BESENO
19. EINE TOUR ÜBER DIE PÄSSE: TONALE,
GAVIA, STILFSER JOCH UND GAMPENJOCH
20. AUF DER NEUEN STRAßE NACH PROVEIS
UND INS ULTENTAL
21. WEINKELLEREIEN UND BRENNEREINEN
IM TRENTINO
22. TRENTINER PRODUKTE: MONDOMELINDA
UND DIE KÄSEREIEN
- EIN BREITER FÄCHER AN ALTERNATIVEN
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Titelseite: der Komet Halley über der Kirche von Comasine (Foto Bernardi)
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Kleiner Votivaltar
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ieser abgelegene Winkel des Trentino mit seiner
von Burgen, Schlössern, Kirchen und Adelsresidenzen dokumentierten tausendjährigen Geschichte
hat einen Zauber, der mit Ruhe genossen werden
sollte.
Nicht nur das Naturschauspiel, das mit den Wasserläufen, den Gletschern, Bergen, Wäldern und Parks
seinen Glanz bewahrt, bietet Rast: auch die Kultur
trägt dazu bei.
Es gibt wenige archäologische Funde (die im Schloss
Buonconsiglio in Trient aufbewahrt werden); die
Geschichte der letzten zehn Jahrhunderte wird
hingegen durch die Gotteshäuser und Festungen
(Castel Caldés, die Rocca bei Samoclévo, Palazzo
Pèzzen in Croviana, Castel S. Michele in Ossana,
Palazzo Migazzi in Cogolo) vor Ort erzählt.
Die Burgen berichten von dem kriegerischen und
aristokratischen Mittelalter, die Kirchen vermitteln
die Geschichte der Völker in einer leicht zugänglichen, unmittelbaren Sprache: Frömmigkeit,
Schutzheilige, Holzskulpturen, religiöse Architektur
auf gutem Niveau.
Vor allem für das Spätmittelalter und die Barockzeit
ist das Val di Sole ein vorzüglicher Schrein, der in
Ruhe geöffnet und genossen werden sollte.
Die zurückzulegenden Entfernungen zu den Dörfern
sind minimal. Außerdem kann man sich auch der
öffentlichen Verkehrsmittel bedienen (Linienbusse
mit bequemen Fahrzeiten,Trento-Malé-Bahnlinie Tel.
0463.901150); ein guter Teil des Val di Sole ist außerdem mit Radwegen ausgestattet. Dies erleichtert die
Begegnung mit der Seele dieses Gebietes.
Bevor man die Besichtigungen unternimmt, insbesondere der Kirchen und Kapellen, sollte man sich
nach den Öffnungszeiten erkundigen. Zahlreiche
Gotteshäuser sind in der Vergangenheit Opfer von
Diebstahl und Vandalismus geworden und daher oft
geschlossen. Aber ein Anruf kann Klarheit verschaffen. Andere äußerst interessante Gebiete kann man
ohne Schwierigkeiten besuchen (wie den Friedenspark in Ossana oder S. Rocco in Peio); für andere ist
eine minimale Planung nötig.
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nach Cles,
Trento
Bolzano
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MALÉ. DAS HISTORISCHE
ORTSZENTRUM MIT DER
PFARRKIRCHE UND DEM “MUSEO
DELLA CIVILTÀ SOLANDRA”
(VOLKSKUNDEMUSEUM)
aus dem 18. Jahrhundert sehen, die ursprünglich
S. Giovanni Nepomuceno gewidmet war, dem
Schutzheiligen vor Überschwemmungen: der Altar
ist das Werk von Ramus (17. Jahrhundert).
“Die Stube” im Volkskundemuseum
Nicht weit von dem Hauptplatz entfernt ist das “Museo della Civiltà Solandra” (Volkskundemuseum des
er Hauptort des Val di Sole ist eine Ortschaft anVal di Sole), wo sich eine ständige Ausstellung der
tiken, vielleicht römischen Ursprungs. Ihre Funkkulturellen und werktätigen Traditionen des Val di
tion als kirchliche Pfarre ist seit 1178 dokumentiert,
Sole befindet. Neben den einstigen Lebensräumen
geht aber höchst wahrscheinlich auf
der Bewohner des Val di Sole wird das
langobardische und karolingische HerrHandwerk des Schreiners, des Schmieschaft zurück (7.-9. Jahrhundert). Malè
des, des Bauern, des Züchters, des
ist sowohl in gewerblicher und touristiWebers und des Kupferschmiedes
scher Hinsicht als auch als Verkehrsknomittels einer akkuraten Ausstellung der
tenpunkt (Bahnlinie Trento-Malé) von
originalen Gerätschaften und der
Bedeutung. Sein heutiges Aussehen ist
Rekonstruktion der Arbeitsplätze darein Nebeneinander von historischen
gestellt. In der Mitte des Museums ist
und nach dem Brand im Jahre 1892
eine “gute Stube” (aus dem Val di
errichteten Gebäuden. Jenes Ereignis
Rabbi) aufbewahrt. Der Besuch des
hatte die Kirche verschont, die sich im
Museums ermöglicht eine Begegnung
Zentrum des Dorfes an einem Platz
mit der großartigen Kultur der Lokalbefindet, der über Jahrhunderte als
bevölkerung, die nicht nur nostalgisch
Kirchhof und Friedhof diente: vor der Pieve di S. M. Assunta
oder rituell ist.
romanisch-gotischen Fassade der Pfarrkirche befindet
Malè
bietet
verschiedene
entspannende Spaziergänsich eine St. Valentino gewidmete, schmale Ädikula.
ge: man geht zum Noce und gelangt auf der anderen
Die Vorhalle mit den schmalen, kleinen Säulen ist ein
Seite des Baches in den dichten Tannenwald der
Werk der Renaissance (1531). Im Innern weist das
Ortschaft Regazzini. Nicht weit davon entfernt, in
Bauwerk drei Schiffe auf. An den Wänden und im
der Nähe der S. Biagio Kapelle, einem ehemaligen
Presbyterium treten die farbenfrohen Fresken von
Hospiz für Reisende (schon 1274 erwähnt), fand seit
Pino Casarini (Veronesischer Maler) hervor. Die zwei
dem Mittelalter ein berühmter Markt (der WaldAltäre neben dem Presbyterium weisen den typischen
markt) statt.
Stil des Val di Sole der Barockzeit auf; prächtig ist auch
die Kanzel von G.D. Bezzi (1670). Das Gemälde der
Mariä Geburt ist das Werk von M. Teofilo Polacco
(1614). Im linken Seitenschiff befindet sich das beeinMalè
druckende Taufbecken, das allen Dörfern des unteren
Tales, einschließlich Rabbi, jahrhundertelang diente.
Die Seitenkapellen bewahren Elemente aus dem 5.
und 6. Jahrhundert.
Am westlichen Ortsrand von Malé kann man die in
ein Verwaltungsgebäude eingefügte S. Luigi Kirche
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ZWEI SCHRITTE VON MALÉ
ENTFERNT
MALÉ-SAMOCLEVO: 4.5 KM; MALÉ-BOLENTINA: 5 KM
Die Burg Samoclevo
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ie Nähe des Baches Rabbiés hat in Pondàsio
seit undenklichen Zeiten die Tätigkeiten der
Müller und Schmiede begünstigt. Es gibt noch
Ruinen von Mühlen; eine alte Schmiede ist noch in
Betrieb, wo die Schmiedearbeit weiterhin nach
traditioneller Methode durchgeführt wird.
Steigt man den Weg von Pondàsio nach Magràs auf,
kann man in der kleinen Ortschaft die Kirche der
Heiligen Egidio und Marco (Ende 15. Jahrhundert)
mit den schlanken Steinrippen der Decke und die
kostbaren bemalten und vergoldeten Holzaltäre
sehen. Oberhalb von Magràs sind die wenigen
Häuser von Arnàgo um die S. Romedio Kapelle aus
dem Jahr 1628 (mit der ansprechenden Statue des
Schutzheiligen im Inneren) angeordnet. Zu Füssen
der Ortschaft erhebt sich das Kapuzinerkloster,
das zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut worden
ist, nach dem verheerenden Brand, der das Haus
der Ordensbrüder (1892) zerstört hatte.
Das Torraccia-Palais in Terzolàs
Nicht weit entfernt von dem Kloster taucht inmitten der Obstgärten Terzolàs auf. In der Dorfmitte
sticht unter den Adelswohnsitzen jener der Familie
Malanotti hervor, der “Torraccia” genannt wird; das
zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtete Gebäude
weist charakteristische eckige Vorkragungen und
große Räume mit Fresken der damaligen Zeit auf.
Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaute Kirche in Terzolàs ist im spätgotischen Stil und
bewahrt Malereien lokaler Künstler.
Oberhalb des bei der S. Vigilio Kirche liegenden Dorfes Samoclévo, ein kleiner Ortsteil
von Caldés, erkennt
man eine historische
Ruine: es ist die
“Rocca“, etwa zehn
Minuten von der
Ortschaft entfernt.
Von dem einfachen
Gebäude sind nur
noch der durchbrochene Zwischenwall und der
mächtige,
quadratische
Hauptturm erhalten. Für
die Grafen, welche die
Caldèsio ablösten, war
Die Schmiede in Pondasio
die Burg während des
Bauernkrieges 1525 der Ort ihres verzweifelten
Widerstands. Und der Fürstbischof von Trient belohnte die treuen Familien von Samoclévo mit der
Verleihung des Landadels. Die Festung entstand
vor dem 13. Jahrhundert; sie kontrollierte die
Reichsstraße des Val di Sole und verlief oberhalb
der heutigen Straße.
Von Malé kann man auf einer Straße mit weiten
Kehren die Dörfer Bolentina und Montés, mittelalterlichen Ursprungs, (ca. 1200 m ü.d.M.) erreichen.
Außer der herrlichen Landschaft ist die einsame
S. Valentino Kirche aus dem 16. Jahrhundert zu
besichtigen.
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EIN BESONDERER SPAZIERGANG:
VON CROVIANA NACH DIMARO
MALÉ-CARCIATO: 5,5 KM
Altar der S. Lorenzo Kirche
V
erlässt man Malé in Richtung Tonale gelangt
man auf einer eben verlaufenden Straße nach
Croviana (1.5 km), dessen Ursprünge weit zurükkliegen, und das im Mittelalter berühmt war, weil
dort die dem Fürstbischof von Trient von den
Bewohnern des Val di Sole entrichteten “Zehnten”
zusammenflossen.
Am Rand des Dorfes beeindruckt der Palast der
Pèzzen (eine bescheidenen Adelsfamilie aus dem
Veltlin, die zur Zeit der Eisengruben im 15. Jahrhundert hierher kam). Ein paar Schritte weiter steht
das stille S. Giorgio Kirchlein mit zwei schönen
Holzaltären (17. Jahrhundert); einer befindet sich in
der Familienkapelle der Pèzzen, die in den ersten
Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts errichtet und mit
Fresken verziert worden ist.
Das Zollhaus in Dimaro
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Von Croviana führt ein Sträßchen durch Wiesen
(1.5 km) nach Monclàssico, ein weiteres altes Dorf
(es geht auf die zweite Hälfte der Eisenzeit zurück).
Dort gibt es einige Herrschaftshäuser (wie das
der Familie Valenti) und
spätmittelalterliche
Ecken und Winkel
(“i Pòrteghi” und
Amblài).
Die Häuser
werden von der
S.Vigilio Kirche
beherrscht,
die beachtenswerte
Barockaltäre
bewahrt.
Geht man auf
der ruhigen
Straße weiter
(1 km), gelangt
man zu dem
Ortsteil Pressòn.
Die Portale mit den Wappen
bezeugen den Adelsstand
einiger Familien; das KirchSt. Lorenzo Kirche
lein aus dem Jahre 1630
weist außer dem Hauptaltarbild in einer Seitenkapelle einen prächtigen Barockaltar auf.
Nachdem man den Noce überquert hat, erreicht
man Dimaro (1 km), von wo Straßen nach Campiglio und Rendena führen. Das Zollhaus, Besitz der
Adligen de Mazzis, war der obligatorische Durchgang und dort bezahlte man Zoll. In der S. Lorenzo
Kirche sind noch Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert, ein erlesenes Werk der Baschènis, sowie
Barockholzaltäre. Der Spaziergang kann in dem
ruhigen Bauerndorf Carciàto, einem Ortsteil von
Dimaro, wo große Bauernhäuser und ein Kirchlein
aus dem 15.-17. Jahrhundert sind, abgeschlossen
werden.
ZWISCHEN DEN ALTEN STRAßEN,
DEN KIRCHEN UND
DER BURG CALDÉS
MALÉ-CAVIZZANA, DURCH DIE ORTSTEILE VON CALDÉS: 10.5 KM
Burg Caldes
ie Ortschaft Caldés kündigt sich mit drei
Glockentürmen an. Der älteste stammt aus
dem 13. Jahrhundert und befindet sich
am Dorfplatz; er kann fast als Wachposten der Straße betrachtet werden, welche das Dorfzentrum teilt.
Die „Ritterstraße“ ist durch einige
alte Gebäude charakterisiert, die
einst von den Landadelsfamilien
des Ortes bewohnt waren;
Wappen und Steinportale zeugen
vom Zeitalter des Feudalismus,
aus dem gewiss die Burg am östlichen Ortsrand von Caldés
stammt. Die Burg gehört der
Autonomen Provinz Trient, die St. Giacomo Kirche
sie derzeit restaurieren lässt
(man kann sie nur von Außen besichtigen). Es wurde in verschiedenen Epochen zwischen dem 13.
und 17. Jahrhundert errichtet und bewahrt alte
Legenden unglücklicher Liebe. Im Innern befinden
sich große Säle und Steintreppen und eine Kapelle
mit bemerkenswerten Fresken: Auf der anderen
Seite des Dorfes steht das S. Rocco Kirchlein; es
wurde nach der Pest im Jahre 1510 errichtet und
hatte einst zahlreiche Wandmalereien, die heute
fast vollständig verschwunden sind; geblieben sind
hingegen die Holzaltäre aus dem 17. Jahrhundert.
Hat man das Dorf hinter sich gelassen, kann man
auf einer bequemen Straße (1 km) nach “Còntre” hinabgehen, einem Picknickgebiet rechts
des Noce, der hier nicht ganz so ungestüm
braust. Von Caldés kann man bequem die
auf der Sonnenseite des Gebirges gele-
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genen Dörfchen erreichen. Cassana liegt nahe an
der Talstraße: das S. Tommaso Kirchlein (15. Jahrhundert) bereichert die kleine Ortschaft. Etwas höher gelegen finden wir S. Giacomo – ehemals
Solàsna – welches neben den Bauernhäusern ein
Juwel bietet, seine Kirche. In dem Gotteshaus
nehmen sich die zwei Altäre mit Holzaltarbildern
(Werk der Holzschnitzerfamilie Bezzi aus Cusiano
aus dem 17. Jahrhundert) gut aus.
S. Giacomo gehört zu der Dorfgruppe,
welche im Val di Sole traditionsgemäß
“le capèle” (Kapellen) genannt wird.
Diese Ortschaften liegen an dem
Hauptstraßennetz des Gebietes und
weisen einige antike Kirchen auf (z.B.
die den Heiligen Peter und Paul gewidmete Kirche in Bozzana oder die
Marienkirche in Bordiana). Auf der
gegenüberliegenden Talseite befindet
sich der Ort Cavizzana: die Kirche
ist St. Martino gewidmet (einem
Schutzpatron der Langobarden). Im
Inneren finden wir vier kostbare Altäre (die zum Teil Ramus und zum
Teil Bezzi zugeschrieben werden, welche im 17. und
18. Jahrhundert ihre Werkstatt im
Cavizzana
oberen Val di Sole hatten).
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ALTES UND NEUES IM
VAL DI RABBI
MALÉ-SOMRABBI-TERME DI RABBI-RAGAIOLO: 20 KM
Die Höfe von Valorz
S
eitlich des Val di Sole schlängelt sich das von
Malè aus leicht zugängliche Val di Rabbi 19 km
durch die Berge und bewahrt sein wildes Landschaftsbild von einst. Die Landschaft ist rauh und
von Nadelwäldern, welche die Ortschaften umgeben, und von einem herrlichen Überfluss an
Wasserläufen gekennzeichnet. Die insbesondere an
den sonnenbeschienenen Hängen liegenden
Häusergruppen bewahren die Charakteristik der
verstreuten Anordnung, die eher für Tirol als für
das Trentino kennzeichnend ist. Die Besiedelung
des Tales - die etwa acht/neun Jahrhunderte
zurückreicht - ist jedoch vollständig “solandro” d.h.
aus dem Val di Sole: Rabbi war so etwas wie ein
Ventil für die wachsende Einwohnerzahl des Val di
Sole, sowie eine kostbare Ressource an Weiden
und an Bauholz.
Das über lange Zeit fast isolierte Tal hat bis heute
einen archaischen Dialekt und einen eher beschaulichen Lebensstil im Vergleich zu dem übrigen
Gebiet bewahrt. Die historischen Siedlungen sind
Das Thermalbad
10
Pracorno, S. Bernardo und Piazzola; aber es gibt
unzählige Ortsteile, welche einen der originellsten
landschaftlichen Reichtümer bewahren: hunderte
von Höfen (kleine Wohnstätten aus Stein und Holz
mit Dächern aus Lärchenholzschindeln, die verschiedenen Zwecken dienten) durchsetzen die
Wiesen und vermitteln lebhaft eine Kultur, die
das Nützliche mit dem Schönen verbunden hat.
S. Bernardo hat eine neuzeitigere Kirche, die aber
beispielhaft in die Umwelt eingefügt ist; dort
bewahrt man Werke, die auf das
Venezianisches Sägewerk
15.-18. Jahrhundert
zurückgehen. Einige
Kilometer weiter befindet sich der beachtliche
Komplex der Thermen (Tel. 0463 983000), die
ihren Ruf den schon seit dem 17. Jahrhundert
genutzten heilenden Wirkungen des Wassers
verdanken. Hinter dem Thermalzentrum ist noch
ein altes “venezianisches Sägewerk” aus dem 18.
Jahrhundert in Betrieb, welches für den Nationalpark Stilfser Joch (Tel. 0463 903046) produziert,
dem es eingegliedert ist. Um einen angenehmen
Spaziergang zu vervollständigen, kann man in der
Nähe den Ragaiòlo-Wasserfall besuchen, wo die
Bergweiden von den Almhütten belebt sind, den
langen, flachen Bauten, die dem Vieh im Sommer
Unterschlupf bieten und noch unverfälschte Butter
und Käse liefern.
DAS HERZ DES TALES: S. AGATA
DI COMMEZZADURA
MALÉ-MEZZANA: 10.5 KM
St.Agata Kirche
C
ommezzadura, etwa auf halber Strecke zwischen
der Mostizzòlo-Brücke und dem Tonalepass,
umfasst eine Gruppe von Dörfern mit antiken Namen, einige sind vorrömisch, andere mittelalterlich:
Deggiano, Mastellina, Mestriàgo, Almazzàgo und
Piano. Und jedes hat sein eigenes Kirchlein, auf das
man stolz ist. Das bedeutendste ist St. Agata, das
sich nicht weit von der Talstraße entfernt erhebt. Es
stammt aus dem dem 15. Jahrhundert und hat einen
asymmetrischen Grundriss. Es kündigt sich mit der
Freske eines großen St. Cristoforo an, der im Jahr
1495 auf der Seite zur Straße gemalt worden ist. Im
Presbyterium und der Apsis hat Simone Baschènis,
der einer Familie von Wandermalern des 15. und
16. Jahrhunderts angehörte, Fresken biblischer
Gestalten und die Geschichte der Schutzheiligen
der Kirche, der Hl.Agathe verwirklicht. Kostbar sind
auch die drei geschnitzten und vergoldeten Holzaltäre; unter den hervorragenden Heiligenstatuen
ist die spätgotische Madonna besonders beachtenswert. In Mastellina erhebt sich die dem Abt St.
Antonio gewidmete Kirche (einst war sie Campiglio
Mastellina
unterstellt), die Fresken der Baschènis, Ende 15.
Jahrhundert, und einen kostbaren Altar mit drei
Statuen aus dem 15. Jahrhundert Bozener Schule
(die Madonna zwischen dem Heiligen Antonius und
Johannes dem Täufer) bewahrt. Nicht weit von der
Kirche entfernt steht das Haus der Familie
Guardi. Sie gehörte dem Landadel an
(wie das Wappen über dem Eingangsportal bezeugt) und wurde aufgrund
ihrer Künstler bekannt, welche die
Familie ehrten: Gianantonio, Maria
Cecilia (mit dem berühmten venezianischen Maler G. Battista Tiepolo verheiratet)
und Francesco. Die nach
Venedig ausgewanderte
Familie Guardi hatte
in Venedig eine
Kunstwerkstatt.
Unter allen Familienmitgliedern tat sich
vor allem Francesco hervor,
der sein Maltalent in Ansichten
der venezianischen Lagune Die Kirche in Mezzana
zum Ausdruck brachte und
die bedeutendsten Augenblicke des venezianischen
Lebens im 18. Jahrhundert dokumentierte.
Piano ist das letzte Dorf von Commezzadura (in
dem Kirchlein sind schöne Holzaltäre); von dort gelangt man nach einigen Kilometern nach Mezzana,
ein Wintersport- und Kajakzentrum. Die Kirche in
dem Dorf bewahrt kostbare Altäre aus dem 17.
Jahrhundert. Geht man etwa 20 Minuten hinter
Mezzana weiter bergauf, stößt man auf Róncio, ein
Aussichtspunkt auf die Berge und das Tal. Es ist ein
winziges, fast unbewohntes Dorf mit einer St. Romedio gewidmeten Kapelle: der verzierte Altar ist
ein Werk der Ramus und Bezzi, 17. Jahrhundert.Von
Róncio kann man weiter bergauf wandern und die
Gebirgshöfe, die “Erben der Einsamkeit” erreichen.
11
DIE BURG IN OSSANA
UND DER “PARCO DELLA PACE”
(FRIEDENSPARK)
MALÉ-OSSANA: 16.5 KM
Burg S. Michele
I
m Val di Sole sind Burgen rar (Caldés, Croviana,
Ossana, Cógolo): das rührt von dem großen
Unabhängigkeitsgeist der Bevölkerung und der
aufmerksamen Kontrolle der Fürstbischöfe (10041802) über dieses Grenzgebiet ihres Herrschaftsbereiches her.
Höchstwahrscheinlich stammt die Burg
S. Michele in Ossana aus der Zeit der
Langobarden (6.-8. Jahrhundert); aber die ersten
schriftlichen
Angaben sind aus
dem Jahr 1191.
Ve r s c h i e d e n e
Adelsfamilien
lösten sich auf der
Burg ab: zunächst
handelte es sich
um bischöfliche
Amtswalter, dann
folgten – in regelmäßig wiederkehrenden
S.Vigilio Kirche
Zeitabständen – die Grafen von Tirol-Görz. Im 15. Jahrhundert ging die
Belehnung an die de Federici aus dem nahen Val
Camonica; dann an die Heydorf und die Bertelli.
Um die Jahrhundertwende, zwischen dem 19. und
20. Jahrhundert, war Bertha von Suttner, die 1905
den Friedensnobelpreis erhielt, Miteigentümerin
der Burg und Egerianymphe von Alfred Nobel. Die
Lage der Burg (kein Zugang) ist großartig: ein von
drei Seiten fast unzugänglicher Felssporn bildet den
Grundstock dieses kürzlich instandgesetzten Bauwerks. Der viereckige Hauptturm ist für das ganze
Val di Sole ein sichtbarer Anhaltspunkt.
12
In dem Dorf Ossana, eine mittelalterliche Pfarre,
steht die St. Vigilio (der Bischof, der im 4. und 5.
Jahrhundert das Christentum ins Trentino gebracht
hat) gewidmete Kirche: die Fassade ist mit einer
Renaissance-Vorhalle geschmückt; der Hauptaltar
und die Kanzel im Inneren sind das Werk der
Ramus (die mit Lenner und Bezzi die für die Nocetäler äußerst bedeutende Holzschnitzerschule bildeten; die Barockaltarbilder, der heutige Stolz vieler
Kirchen, sind in ihren Werkstätten geschnitzt und
vergoldet worden).
Ein Ortsteil von Ossana trägt noch immer den
Namen Fucina (Schmiede): ein guter Teil des im Val
di Sole gewonnenen Eisens wurde hier von lombardischen Meistern, welche auch die Mundart der
Ortsbevölkerung beeinflussten, geschmolzen und
bearbeitet. Etwas östlich der Ortschaft breitet sich
zu Füßen einer Kirche aus dem 18. Jahrhundert der
ehemalige österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof aus, auf dem mehr als 1400 während des Ersten
Weltkriegs an der Tonalefront gefallene Soldaten
eine ehrenvolle Bestattung fanden. Dieses Plateau,
auf dem sich das Kaiserschützendenkmal (von
Othmar Schrott-Vorst, 1917) erhebt, ist nun als
Zeichen der Brüderschaft unter den Völkern zum
Friedenspark geworden.
Von Ossana führt ein gemütlicher Spaziergang in
das Gebiet Val Piana. Die Aussicht ist beeindruckend,
denn auf der einen Seite ragen die Gipfel der Ortler-Cevedale-Gruppe (mit dem Vioz 3645 m) auf
und auf der anderen Seite öffnet sich die Landschaft
des Gìner (2955 m), welche die Presanella-Gruppe
verlängert.
Friedenspark
EIN ZU ENTDECKENDES JUWEL:
DIE ST. MARIA KIRCHE
IN PELLIZZANO
MALÉ-FAZZÓN: 16.5 KM; PELLIZZANO-MENÀS: 7 KM
St. Maria Kirche in Pellizzano
I
m oberen Val di Sole, auf der rechten Seite des
Gebirgsbaches Noce, stößt man auf eines der
reinsten sakralen Kunstbeispiele des Gebietes: die
Marienkirche in Pellizzano. Sie ist in ein urbanistisches Gebiet von bemerkenswerter geschichtlicher Bedeutung eingegliedert, die bis ins Spätmittelalter und die Renaissance zurückreicht und
Palais und Wappen über den Steinportalen aufweist. Das Gotteshaus ist von nachfolgenden
Generationen von Freskenmalern (von 1477 bis
1533 vor allem die Baschenis) verschönert worden: sowohl die Vorhalle als auch die Eingangswand
sind voll Malereien. Den kostbaren Kern der
Kirche bilden die fünf fein geschnitzten und vergoldeten Altäre mit ihren antiken Altarbildern. Vorne
links des Kirchenschiffes befindet sich der Bußaltar
mit einer Freske von C.Vallorsa (1571), welche die
lokale Kompanie der Geschlagenen darstellt. Die
Kirche in Pellizzano ist reich an kostbaren Einrichtungen: Reliquiaren, Holzgitterwerk (1626),
Via Crucis, sowie wertvollen Kelchen und auf
Stäben angebrachte Kreuze. Außerhalb der von
dem mächtigen Glockenturm beherrschten
Kirche verehrt man hinter einem
Schmiedeeisengitter einem auch
“Madonna der Ertrunkenen”
genannten Madonnenfigürchen mit Kind (spätmittelalterliches Werk): ihre
Verehrung ist mit vielen
Legenden verwoben.
Drei Kilometern nach Pellizzano führt die Straße
mit einigen Kehren zu
dem kleinen See Caprioli di Fazzón (1301 m
ü.d.M.), ein wunderschöner Wasserspiegel und
Ausgangspunkt für anspruchsvolle Wanderungen in
die umliegenden Berge.
Die andere Seite des Tals, an dem sonnigen Hang
der Gebirgskette, ist mit äußerst charakteristischen Dörfern übersät,
die in der Talsohle
durch ein gutes Straßennetz miteinander
verbunden sind. Zunächst gelangt man
nach Claiàno, wo eine
achteckige Kappelle aus
dem 18. Jahrhundert
steht; dann nach Termenàgo, das zwei Kirchen
(eine gotische und eine
klassizistische) aufweist.
Weiter oben ist das Dorf Castello mit dem St.
Donato Kirchlein aus dem 16. Jahrhundert. In
Ortisé (1479 m ü.d.M.) wurde ein hervorragender
Mykologe (D. Giacomo Bresadola, 1847-1929: ein
Teil seiner Schriften wird im Volkskundemuseum in
Malé aufbewahrt) geboren, an den man bei der St.
Cristoforo Kapelle (mit drei im späten 17. Jahrhundert von den Bezzi geschnitzten Altären) erinnert.
Das diese Dörfchen überragende Gebirge ist aufgrund der Ausblicke und der Ruhe einfach
herrlich. Wenn man Zeit hat, sollte
man zur Malga Monte (auf dem
Weg, der hinter dem Vallettapass zum Val di Rabbi führt)
oder zu der von fast 3000 m
hohen Gipfeln umgebenen
Malga Pozze wandern.
In der St. Maria Kirche
13
DER MALZYKLUS DER ST. MARIA
MADDALENA KIRCHE IN CUSIANO
MALÉ-CUSIANO-COMÀSINE-PEGAJA: 27.5 KM
St. Maria Kirche in Cusiano
N
icht weit von Ossana, an der Straße, die nach
Tonale führt, erstreckt sich zwischen dem
Gebirgshang und dem Noce der Ortsteil Cusiano,
der rhätischen Ursprungs ist (hier hat
man die Spuren einer vorrömischen
Burg gefunden). Im Dorfzentrum ragt
das St. Maria Maddalena gewidmete
Kirchlein auf. Davor befindet sich eine
einzigartige Kapelle in Form einer offenen Ädikula, die St. Rocco gewidmet
ist, dem Schutzheiligen der Pestkranken. Im Inneren bewahrt die Kirche
einen Ende des 15. Jahrhunderts von
Giovanni und Battista Baschenis,
Abkömmlinge einer Familie aus Averara aus dem oberen Val Brembana
(Bergamo), gemalten Freskenzyklus. Dort ist in
umrahmten Bildern mit italienischen Beschriftungen des 15. Jahrhunderts auf sehr volkstümliche
Art die Legende Maddalenas und ihrer Verwandten
Lazarus und Marta dargestellt. Die Schlusssteine
am Kreuzungspunkt der Gewölberippen tragen die Wappen von Trient,Tirol und der
de Federici aus Ossana, die Besitzer der Burg S. Michele.
Hat man einige hundert Meter hinter
Cusiano die Tonalestraße verlassen,
dringt man ins Val
di Pejo ein (ValSt. Lucia Kirche in
Comasine
14
letta); am linken Talhang - aber auf der rechten
Seite des Noce - steigt man nach Comàsine auf,
das einst aufgrund der Eisengruben bekannt war.
Von dem Dörfchen führt ein Weg zu dem Platz, wo
die St. Lucia Kirche steht. Es ist ein sehr romantischer Ort, nicht nur weil das Gotteshaus den
alten Friedhof überragt, sondern auch wegen des
Blickes auf die hohen Berggipfel, den man von dort
geniessen kann. Die drei prächtigen Altäre der St.
Lucia Kirche (die aus dem 15.-16. Jahrhundert
stammt), die vielleicht von Bergleuten gespendet
wurden, werden in der St. Matteo Kirche in
Comàsine aufbewahrt; sie werden
einstimmig als einige der kostbarsten
Altäre des Val di Sole betrachtet.
Ist man zur Talstraße zurückgekehrt,
setzt man den Weg nach Celledizzo
fort.An den Glockenturm der Pfarrkirche lehnt sich die St. Antonio Kapelle
an, die von den Baschènis vollständig
mit Fresken (1473) verziert ist. Fast an
das Dorf angrenzend finden wir die
Ortschaft Cógolo mit der alten, den
Heiligen Filippo und Giacomo gewidmeten Kirche (beachtenswert sind die Aussenfresken) und das Palais der Migazzi. Diese aus der
Lombardei stammende Adelsfamilie hat sich Mitte
des 15. Jahrhunderts in dem Dorf niedergelassen.
Der bekannteste Vertreter der Familie Migazzi war
Cristoforo (1714-1803), Bischof von Wien und
dann 46 Jahre Kardinal.
An der Straße, die zur Malga Mare führt, Ausgangspunkt der Touren in die Ortler-CevedaleGruppe, stößt man kurz hinter Cógolo auf das
Pegaja Kirchlein (vor dem 16. Jahrhundert), das
einzige Überbleibsel des gleichnamigen Dorfes,
welches im 16. Jahrhundert vielleicht von einem
Erdrutsch zerstört worden ist. An der Außenwand
ist St. Cristoforo abgebildet, der Schutzheilige der
Reisenden und Beschützer vor dem plötzlichen
Tod für diejenigen, die ihn in Ergebenheit betrachteten.
ZEICHEN EINER SCHWIERIGEN
VERGANGENHEIT IN PEJO
MALÉ-PEJO-FORTE BARBA DI FIOR: 32.5 KM
Friedhof S. Rocco
P
ejo ist einfach zu erreichen und lohnend (etwa 30 km von Malé). Das ursprünglich prähistorische Dorf ist eine außerordentliche
Aussichtsterrasse, von wo man den Blick bis zur
Brentagruppe schweifen lassen kann. Am Eingang
der Ortschaft kann man ein Tierzentrum
besuchen, wo man die friedlichen Bewohner des
Nationalparks Stilfser Joch aus der Nähe beobachten kann, darunter Rehe und Hirsche. In dem
Gebiet ist es nicht schwierig, den gleitenden Flug
des Steinadlers odes des Bartgeiers zu betrachten, vor allem wenn man mit der Seilbahn an
den Fuß des schneebedeckten Ortler-CevedaleMassivs fährt, die Basis des Vióz (3645 m). In Peio
Paese, neue Eröffnung Museum des “Weißen
Krieges” Peio 1914-1918 “Der Krieg vor der
Haustür.
Wenige Minuten von dem Dorf Pejo beherbergt
ein von Bäumen umgebener Hügel - der Dosso
S. Rocco - die Kapelle des Schutzheiligen der
Pestkranken (Anfang 16. Jahrhundert) und den
Festung Barba di Fior
österreichisch-ungarischen Friedhof. Hier wurden mehr als hundert Soldaten verschiedener
Nationen bestattet, die an der nahen Front des
„weißer Krieg“ genannten Kampfes im Ersten
Weltkrieg gefallen sind. Eine 1916 errichtete
graue Steinpyramide ist eine Mahnstätte gegen
jeden unsinnigen Krieg.
Von S. Rocco sieht man bei der Mündung des Val
del Monte die Ruinen einer Festung aus den
ersten Jahren des 20.
Jahrhunderts: es ist
die Festung Barbara
di Fior, die man auf
der Straße, die in
Richtung
Stausee
Pian Palù vordringt,
erreichen kann. Man
schlägt einen Weg
ein, der den Noce
überquert und bis zu
dem mächtigen Militärbauwerk emporklettert. An dem
gegenüberliegenden
Talhang ist noch die
alte Militärstraße begehbar, die zur Vegaia
aufstieg, wo in Kriegs- St. Giorgio Kirche - Dorf Pejo
zeiten die österreichisch-ungarischen Militärlager standen.
Aber Pejo bewahrt nicht nur Kriegserinnerungen: in der St. Giorgio Kirche kann man die
wunderschönen geschnitzten und vergoldeten
Holzaltäre betrachten (der Hauptaltar ist aus
dem 16. Jahrhundert). An dem Glockenturm ist
eine große, von den Baschènis 1448 gemalte St.
Cristorforo Freske; ein Beispiel des großartigen
Könnens vergangener Künstler und der unerschütterlichen Frömmigkeit der Bewohner des
Val di Sole.
15
AN DER NORDWESTGRENZE DES
TRENTINO: TONALE
MALÉ-TONALE: 33 KM
Bau dieser Festung, die den Weg vom Tonalepass
versperrte und das Vordringen des Feindes verteidigte, begann man 1860. Dieses wirksame und gut
bewaffnete Militärbauwerk war etwa siebzig Soldaten und ihren Kommandanten anvertraut.
Von dem Pass kann man mit der Seilbahn zu dem
Gletscher Preséna hinauffahren, wo man sowohl
Festung Strino
im Sommer als auch im Winter skilaufen kann. Der
Ausflug ist einfach und bietet die Möglichkeit, auf
ie Wiesen des Tonalepasses und seine Straße
Rückstände aus dem Ersten Weltkrieg zu stoßen,
sind seit dem 13. Jahrhundert erwähnt wordie laufend aus dem Schnee auftauchen.
den; sie waren eine der Ressourcen der
Vermiglio – das aus vier Ortsteilen besteht
Bauern von Vermiglio, der am nächsten an
– ist kaum zehn Kilometer vom Tonale
der einstigen Staatsgrenze liegenden
entfernt. Dieses Dorf hat harte Zeiten
Ortschaft. Der von dem alten Hospiz,
erlebt (einschließlich die Deportation
das mit seiner Glocke den Wanderern
aller seiner Einwohner nach ÖsterMut machte, die sich im Winternebel
reich, im August 1915) und ist aus
verlaufen hatten, bewachte Pass verden Ruinen wieder auferstanden. In
dankt seine Bedeutung der Tatsache,
der hellen, ruhigen St. Stefano Kirdass hier jahrhundertelang das Fürstche ist ein polychromiertes Holzbistum Trient endete und die Lomaltarbild aus der Werkstatt der Ramus
bardei begann, d.h. das Herzogtum
zu bewundern. An den Wänden des
Mailand, die Republik Venedig, das
Kirchenschiffes hängen die Bilder einer
Vizekönigreich Lombardei-Ventien und ab
modernen, originellen Via Crucis, welche
1860 das Königreich Italien. Der Erste
bildlich die Geschichte von Vermiglio
Weltkrieg, der hier oben von den besten Presena-Gletscher
erzählt. Die Ortsteile Pizzano und CortiTruppen der zwei Aufstellungen ausgena ballen sich um ihre Kapellen. Einsam und malefochten wurde, bedeutete mehr als drei Jahre
risch ist die im 15. Jahrhundert auf der gleichnaHeldentum und Schmerz. Auf der österreichischmigen Erhebung errichtete kleine St. Caterina
ungarischen Seite (wozu auch das Trentino gehörKirche. Aus der gleichen Zeit stammt das große
te) hatte man sich seit langem auf den Konflikt
Zollhaus, wo die Amtswalter des Fürstbischofs von
vorbereitet. Man hatte einige Festungen gebaut, die
Trient in den vergangenen Jahrhunderten Zoll
sorgfältig mit Waffen versehen und als Verteidieinnahmen.
gungsgürtel gegen eine Invasion zangenförmig
angelegt worden waren. Die Festungen folgten in
einem bestimmten Abstand dem Verlauf der
Aufführung in der Festung Strino
Grenze: die Festungen Pozzi Alti (oder Presanella),
Velòn, Mèro, Strino und Zaccanara (die modernste
und am besten ausgestatteste Festung von allen).
Nach den Raubzügen der “Recuperanti” (die
Metallsucher zwischen den zwei Weltkriegen) ist
die Festung Strino derzeit am besten erhalten und
von der Talstraße aus leicht zugänglich. Mit dem
D
16
Trento-Malè-Marilleva 900-Bahnlinie
D
er Gebrauch des eigenen Wagens, aber auch
die guten Verkehrsverbindungen in TrentinoSüdtirol ermöglichen ein weites Spektrum an
Ausflügen, die man im Laufe eines Tages durchführen kann. Für einige Ziele kann man die TrentoMalé-Bahnlinie oder die Staatseisenbahn Trenitalia
(Tel. ohne vorwahl 892021) in Mezzocorona
nehmen. In anderen Fällen ist der Gebrauch des
eigenen Wagens empfehlenswert.
Eine erstaunliche Entdeckung könnte für einige das
Südtiroler Gebiet mit der Stadt Bozen, seinen
Museen und dem Gewerbezentrum darstellen; oder
Meran, nahe dem Machtzentrum der Tiroler Grafen;
oder etwas weiter entfernt das fürstbischöfliche
Zentrum Brixen. Das Freilichtmuseum bei Bruneck
vermittelt einen Eindruck von der großartigen
Alpenkultur der vergangenen Jahrhunderte.
In der Mitte bzw. im Süden des Trentino findet man
zwei interessante Städte: Trient, acht Jahrhunderte
lang die Hauptstadt eines unabhängigen Staatsge-
bietes; und Rovereto, das zwischen dem 15. und
16. Jahrhundert dem Einfluss Venedigs unterlag. Die
Seitentäler des Etschtales sind gewöhnlich weniger
bekannt, aber eine wunderliche Natur, wie sie das
Val di Cembra und das Val Rendena zu bieten
haben, ist wirklich sehenswert.
Wer sich für Volkskunde interessiert, kommt nicht
umhin, das Museum in S. Michele all‘Adige zu besuchen, wo die Trentiner Traditionen vergangener
Zeiten ausgestellt sind. Hier gehen Vergangenheit
und Zukunft Hand in Hand, denn die “Weinkultur”
baut auf den vergangenen Zeiten auf: ein Besuch
der Kellereien und Obstlager lohnt sich immer.
Was bei den vom Val di Sole ausgehenden Reisen
und Entdeckung des Trentino zählt, und was man
daher nicht aus den Augen verlieren sollte, ist die
Einheitlichkeit eines historischen Landes, welches
mit Stolz Geschichte und Leben, Kultur und Kunst,
Frömmigkeit und Arbeit harmonisch hat verbinden
können.
17
VON CLÉS NACH TÓVEL, DAS
REICH DES BRAUNBÄREN
MALÉ-TÓVEL: 32 KM
TRENTO-MALÉ-BAHN BIS CLES - BUS BIS TOVEL
Schloss Cles
H
at man die bildschöne Brücke Mostizzòlo hinter sich gelassen, gelangt man nach fünf
Kilometern nach Clés, Hauptort des Val di Nòn
(Tel 0463 421376 - 662000). Die Ortschaft ist sehr
alten Ursprungs (der Name stammt anscheinend
von “ecclesiae”, d.h. “chiese” (Kirchen). Im Jahre
1869 trat etwas oberhalb des Dorfes eine Bronzetafel mit einem Erlass des Kaisers Claudius (von
Baia bei Neapel, 46 n. Chr.) zutage, welche einige
Privilegien und das römische Bürgerrecht der
Bewohner des Tales (die Anàuni) bestätigte. Heutzutage ist Clés ein blühendes Handelsstädtchen mit
einigen Tourismusbetrieben inmitten eines vom
Obstanbau beherrschten Gebietes. Der Ort bietet
drei Attraktionen: die Burg, die man nur von Außen
besichtigen kann, – in einer den See beherrschenden Lage – aus dem 12. Jahrhundert, das von der
Adelsfamilie Clés (das berühmteste Familienmitglied
war Bernhard, von 1514 bis 1539 Fürstbischof von
Trient und lange Zeit Premierminister des Königs
Ferdinand von Habsburg) bewohnt wurde; die Burg
weist große Säle und beachtliche Reste der Maldekorationen auf. Das zweite Ziel ist die in den ersten
Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts in clesianischTovel-See
18
gotischem Stil errichtete Pfarrkirche; im Inneren ist
das Netzwerk des Gewölbes interessant und an der
Mauer des Kirchenschiffes rechts ist der Grabstein
von Giorgio Clés aus dem Jahre 1490. Die dritte
Sehenswürdigkeit ist der “Palazzo Assessorile”, über
den es Angaben aus dem Jahre 1356 gibt; er wurde
im 16. Jahrhundert erbaut und freskenverziert; im
Innern gibt es zahlreiche, vielleicht von Fogolino
(1480-1540) freskenverzierte Räume. Talwärts der
Ortschaft breitet sich der S. Giustina See aus, ein
großes Staubecken (7.5 km lang und 1.5 km breit;
es fasst 172 Millionen Kubikmeter Wasser, das in
dem Kraftwerk in Taio
genutzt wird).
Hat man Clés hinter
sich gelassen, erreicht
man nach vier Kilometern Tuenno (ein Obstort mit der charakteristischen doppelten
St. Orsola Kirche);
eine von der HauptCles, der “Palazzo Assessorile”
straße abzweigende
Straße gelangt nach elf Kilometern zum Tóvelsee.
Bevor man das von dem Bach Tresénga durchflossene Tal einschlägt, ist auf einem Felssporn die gotische
St. Emerenziana Kirche aus dem 16. Jahrhundert
sichtbar. Das Val di Tóvel windet zwischen den
steilen Wänden des Peller-Castelazzo und der Cima
Vallina im Norden und den Felsen der südlichen
Ausläufer der Brenta empor. In dem mittleren Teil
des Tales, das über 17 Kilometer lang ist, erstreckt
sich der See (1 km lang und fast 600 m breit, 1178
m ü.d.M.). Der aufgrund der durch lokale Mikroorganismen verursachten Rotfärbung seines
Wassers bekannte See hat seine Charakteristik aufgrund anthropogener Faktoren verloren, ist aber
dennoch ein wunderschöner See, in dem sich die
Tannenwälder und die Felsen der Brenta widerspiegeln. Das Gebiet ist eines der bevorzugten Habitats
des Braunbären; zur Wiederbelebung dieser Tierart
werden Exemplare aus Slowenien hierher gebracht.
DER GEBIRGSWALLFAHRTSORT
S. ROMEDIO UND CASTEL BRAGHÉR
MALÉ-S. ROMÉDIO: 28 KM;
MALÉ-CASTEL BRAGHÉR-TRÉS: 28 KM
Wallfahrtsstätte S. Romedio
M
an fährt durch die „Capèle“ des unteren Val di
Sole, kommt an der Mostizzòlo Klamm (85 m
hohe Brücke) vorbei, um Clés zu erreichen und von
dort Dermùlo, kurz hinter dem S. Giustina Stausee
(152 m hoch).Von Dermùlo fährt man auf der “Alta
Anàunia” Straße nach Sanzéno. Das Dorf, Zeuge
einer alten Evangelisation (hier wurden 397 die drei
Märtyrer des Val di Sole verbrannt) hat eine einfache, andächtige, gotische “Renaissance-Basilika”
und einige aus dem Mittelalter stammende Kapellen. Im Zentrum von Sanzeno, an dem Platz der
St. Maria Kirche (aus dem 11. Jahrhundert) weist
ein Schild auf die Abzweigung nach S. Romedio.
Die Straße führt durch einen vom Rio S. Romedio
bespülten Cañon und gelangt nach etwa drei
Kilometern an den
Fuß des Felsens, auf
dem die Wallfahrtsstätte errichtet worden ist. Der Ort
weist eine komplexe Geschichte
auf, auf die auch die
Bauten hinweisen,
die über 900 Jahre
aufeinanderfolgten.
Die höchste Kapelle (oder
Reliquienkapelle) mit vorrömiCastel Braghér
schen Säulen und spätmittelalterlichen Malereien beherbergte wahrscheinlich
um das Jahr Tausend den heiligen Einsiedler. Ihm zu
Ehren wurden dann weitere Kapellen errichtet, die
stufenweise an dem Felssporn (etwa 70 m hoch)
hinabgehen. Bemerkenswert ist die St. Michele
Kirche (aus dem Jahre 1514) und die Fresken in der
St. Giorgio Kapelle (1487) sind glänzend. Die
Bauten umschließen das Franzizkanerkloster und
eine steile Treppe mit Eingangsbogen. Der einsame,
spirituelle Ort ist auch wegen der Bären reizvoll,
die zur Erinnernung an eine Legende (St. Romedio
ist auf einem Bären geritten, der sein Pferd verschlungen hatte) in der Nähe beherbergt werden.
Ist man auf die Hauptstraße zurückgekehrt, fährt man nach Taio
hinab und kann dann auf
einem bequemen Weg
(1.7 km) das ausgezeichnet erhaltene
Castel Braghér erreichen. Die Burg ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Braunbär
Der mitten in einem Tannenwald
gelegene Festungskomplex wird auf drei Seiten von
natürlichen Bergstürzen verteidigt. Die Burg
stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhöhte in
den darauffolgenden Jahrhunderten das Vermögen
der mächtigen Familie Thun. Das von Außentürmen
geschützte Gebäude ist sowohl massiv als auch
belebt, hat eine überdachte Brücke und der
rechteckige Hauptturm ist nun dem Grafenpalais
einverleibt. In dem Hof steht das St. Celestino
Kirchlein (1462 geweiht), das einen herrlichen
Freskenzyklus des Malers Leonardo von Brixen
bewahrt: die den Leidensweg Christo darstellenden
Szenen sind ergreifend. Gegenüber der Kapelle
erhebt sich das Grafenpalais, die herrschaftliche
Residenz der Burgherren (17. Jahrhundert): es
beherbergt ein wertvolles Privatarchiv und eine
einzigartige Sammlung nordischer und italienischer
Gemälde des 16.-17. Jahrhunderts.
Von dem Castel Braghér lohnt sich ein Abstecher
in das Dorf Trés (3 km), das in der St. Agnese
Kirche eine bedeutende Freskenreihe aus dem 15.
Jahrhundert bewahrt.
19
TRIENT, DIE HAUPTSTADT DES
FÜRSTBISTUMS
MALÉ-TRIENT: 60 KM
TRENTO-MALÉ-BAHN
Der Domplatz in Trento
W
enn man vom Val di Sole nach Trient (Tel.
0461 983880) möchte, kann man das Auto
stehenlassen und die Trento-Malé-Marilleva900Bahn nehmen. Die ruhige und interessante Reise
durch das untere Val di Sole und das ganze Val di
Non, wobei Dutzende von Dörfern und alte Burgen
ein schönes Panorama bieten, dauert etwa achtzig
Minuten . Die zwanzig Kilometer im Etschtal sind
von herrlichen Weingärten (Piana Rotaliana) und
dem Blick auf die Paganella (2125 m) umrahmt.
Trient war ein römisches “Municipium” (wovon
noch Spuren bestehen); es ist aber räthischen
Ursprungs. Von den nachfolgenden Barbarenherrschaften – Ostgoten, Langobarden, Franken – ist
wenig geblieben. Das wahre Stadtleben begann, als
Trient dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation (um 970) einverleibt und ein
Fürstbistum (von 1004 bis 1802) wurde. Die zwei
Machtpole, der kirchliche und der bürgerliche, die
in dem kleinen Gebirgsstaat fast 800 Jahre andauerten, waren der Dom (neben dem der Prätorenpalast steht) und das Schloss Buonconsiglio (Tel. 0461
233770). In der befestigten Residenz wohnten seit
dem 13. Jahrhundert die Fürstbischöfe: es handelt
sich um einen stark gegliederten Gebäudekomplex,
ein Ergebnis der an den vorrömischen Kern angefügten Bauten. Dem Castelvecchio wurden der
Magno Palazzo (ein
Trento-Malè-Marilleva 900-Bahn
Werk des Fürstbischofs und Kardinals
Bernard von Cles
im 16. Jahrhundert) und die
Giunta Albertiana
20
(Ende des 17. Jahrhunderts) hinzugefügt. Im Innern
sind Museen und Sammlungen der Steinhauerkunst
und die “camere” oder “stùe” genannten Räumlichkeiten sind prächtig. Während der Herrschaft des
Fürstbischofs Cles sind die Räume und Säle von
Dossi, Fogolino und Romanino (Hofmaler) reich
mit Fresken verziert und den Terrakotten von
Zacchi verschönert worden. Besondere Erwähnung
gebührt den Freskenmalereien im Adlerturm, ein
glänzendes Beispiel internationaler gotischer Kunst
(die Monatsbilder, 1390).
Im Stadtzentrum steht der
Dom, ein Meisterwerk der
Schloss
Magistri comacini (Adamo
Buonconsiglio
d’Arogno
und
Söhne).
Ursprünglich war dort die
Grabkapelle des Bischofs St.
Vigilio (5. Jahrhundert), an der
bis ins 13. Jahrhundert, zu
Zeiten des Fürstbischofs Federico Wanga, beständig weitergebaut wurde. Mit dem mächtigen in
der Barockzeit beendeten Glockenturm und der nach Norden weisenden Rosette (Glücksrad), sowie der zum Domplatz schauenden Fassade vermittelt sie sowohl von außen als
auch im Inneren aufgrund der strengen Linearität
einen Eindruck der Besinnlichkeit. Neben dem Tabernakel des Hauptaltars aus dem 18. Jahrhundert
ist der Eingang zum unterirdischen Saal, wo man die
Abfolge des Baus betrachten kann.
Im Prätorenpalast sind das prächtige Diözesanmuseum (montags geschlossen), flämische Gobelins
aus dem 16. Jahrhundert und der Domschatz
untergebracht. Weitere Bauwerke verschönern die
Stadt: die St. Maria Maggiore Kirche, die Reste der
römischen Herrschaft, St. Lorenzo, der Palazzo
delle Albere und Piazza Fiera; das Zentrum ist eine
angenehme Fußgängerzone, wo das Einkaufen Spaß
macht. In der näheren Umgebung sind Villa Margone und Dòss Trento sehenswert.
BOZEN: NICHT NUR ÖTZI, DER
MANN AUS DEM EIS
MALÉ-BOZEN ÜBER DEN MENDELPASS: 62 KM,
AUF DER AUTOBAHN 75 KM
TRENTO-MALÉ-BAHN BIS MEZZOCORONA
UNS S. BAHN BIS BOZEN
Die Kathedrale in Bozen
R
einhold Messner und Hans Kammerlander
waren auf einer Tour, auf der sie zwischen dem
10. September und dem 20. Oktober 1000 Kilometer um Südtirol zurücklegen wollten. Am 21.
September nahmen sie an einer sensationellen
Entdeckung teil: aus den Gletschern in der Nähe
des Similaun tauchte eine Mumie auf. Es handelte
sich um den Körper eines mit Beil, Bogen und
Köcher bewaffneten prähistorischen Jägers; die
Füsse steckten in ledernem, mit Stroh gefüttertem
Schuhwerk. Nach wechselnden Ereignissen und
einer Ausreise nach Innsbruck wurde die “Ötzi, der
Mann aus dem Eis” genannte Mumie nach Südtirol
zurückgebracht und in einer Sonderabteilung des
Bozner Museums (Tel. 0471 320100) untergebracht; heute ist sie das Ziel tausender Touristen,
die von dem aus der Vorgeschichte kommenden
Mann fasziniert sind.
Aber Bozen (Tel. 0471 307000) hat nicht nur eine
Mumie zu bieten: die in langobardischer Zeit
bekannte Südtiroler Ortschaft war römische Militärstation (Pons Drusi) und dann unter bayrischer
Herrschaft. Nachfolgend gehörte die Stadt zum
Fürstbistum Trient (1004) und blieb jahrhundertelang mit der Trentiner Herrschaft verbunden.
Mittels Usurpation und Schenkungen kam sie in
den Tiroler Machtbereich, obwohl sie enge
Kontakte zum Trentino bewahrte (zu dessen
Bistum sie gehörte).
Der älteste Teil der Stadt umfasst den gotischen
Mariä-Himmelfahrts-Dom am Waltherplatz aus
dem 12.-14. Jahrhundert; der Kirchturm ist 65 m
hoch. In den drei Kirchenschiffen kann man Werke
vom 15. bis zum 20. Jahrhundert bewundern; der
Barockhauptaltar ist großartig. Nicht weit vom
Dom entfernt steht die Dominikanerkirche, Ende
13. Jahrhundert. Im Innern findet man beachtliche
Fresken (Johanneskapelle aus dem Jahre 1340);
sehr schön ist auch der Kreuzgang, der im 15.
Jahrhundert mit Fresken verziert wurde.
Den charakteristischen Kern der Stadt bildet der
Obstplatz, wo ein reger Obst- und Gemüsemarkt
ist; von dem Platz , wo einst auch der Pranger für
Diebe stand, gehen die Lauben aus, das Geschäftszentrum der Stadt. Auf beiden Seiten gibt es
dutzende von eleganten und gut ausgestatteten
Geschäften in Häusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert mit Erkern und raffinierten Portalen.
In der Mitte der Laubengasse steht das Merkantilgebäude, wo die vier berühmten Bozner Messen
geplant wurden. Im Sitzungssaal kann man eine
beachtliche Kunstsammlung sehen.
Ötzi: der Mann aus dem Eis
In der Nähe von Bozen sind außer einem Besuch
der seit kurzem dem Publikum zugänglichen
Burgen (wie Burg Runkelstein Tel. 0471 329808)
auch reizvolle Spaziergänge möglich; am Stadtrand,
in Gries befindet sich das Benediktinerkloster mit
einer großartigen Barockkirche. In der alten Pfarrkirche ist ein von dem Tiroler Künstler Michael
Pacher geschnitztes und gemaltes Altarbild.
21
MERAN, DIE WIEGE TIROLS
MALÉ-GAMPENJOCH-MERAN: 74 KM
Meran
Ü
ber das Gampenjoch (über Mostizzòlo, Revò
und Fondo; oder über Clés, Dermulo, Fondo)
fährt man durch eine Gebirgslandschaft über Tesimo und am
Castel Leone vorbei in das
Obere Etschtal hinab. Hat man
Lana (in der Kirche von Lana di
Sotto beim Friedhof ist ein
großartiger, bildschöner gotischer Altar aus dem 16. Jahrhundert) erreicht, setzt man
die Reise auf der Straße fort,
die vom Ultental (links) trennt
und fährt durch eine Landschaft mit Obstgärten, Weingärten und Burgen
(C. Lebensberg aus dem 13. Jahrhundert und
Marlengo) bis zur Brücke über die Etsch, die nach
Meran (Tel. 0473 272000) und an der berühmten
Pferderennbahn Maia Bassa vorbei führt.
Das für den Tourismus äußerst bedeutende Südtiroler Städtchen hat eine von Lauben durchzogene Altstadt mit zahlreichen Geschäften und
öffentlichen Lokalen. Die LauBurg Tirol
22
ben führen zu dem zwischen 1367 und 1495
errichteten Dom, der mit einem großen über dem
gotischen Portal gemalten Hl. Christoph empfängt.
Von außen beeindruckt der Glockenturm (83 m
hoch) und hinter der Apsis die St. Barbara Kapelle
(vergoldeter Altar aus dem Jahr 1450). Das dreischiffige Innere bewahrt einige bemalte und vergoldete Altäre des 15. Jahrhunderts. Die Statuen
auf dem Presbyterium (Apostel) sind aus dem 19.
Jahrhundert.
Von den Lauben erreicht man das Fürstenschloss
(zwischen 1449 und 1480 Residenz des Erzherzogs Sigismund). Das Innere mit seinen
engen, aber hübschen Räumlichkeiten vermittelt einen
Eindruck von den Tiroler
Adelsresidenzen (Wachstube,
Kapelle, Schlafzimmer, Esszimmer, Spielzimmer); jeder Raum
ist mit Einrichtungen aus der
damaligen Zeit bereichert.
Nicht weit von dem Schloss
kann man das interessante Städtische Museum besuchen. In dem Gebiet Obermais ist ein Besuch
des Schlossparks Trauttmansdorff Iohnenswert.
Meran ist der Ursprungsort der Grafen von Tirol
(vom 12. Jahrhundert bis 1363 herrschte dieses
Geschlecht, dann wurde es von den Habsburgern
abgelöst). Ihre Burg, die man von Dorf Tirol (3.7
km von Meran) zu Fuß nach einem halbstündigen
Spaziergang erreicht, ist eines der bedeutendsten
Monumente der Region. Außer den Sammlungen
des Archäologischen Museums sind der große
Rittersaal und die zweistöckige Kapelle (ein
enormes Kruzifix deutscher Schule des 14. Jahrhunderts) zu besichtigen. Kostbar sind die römischen Portale mit symbolischen Gestalten; von
dem Thronsaal hat man eine zauberhafte Aussicht.
Wenn man von der Burg Tirol absteigt, kann man
einen anderen Weg einschlagen (vorrömische
Peterskirche, Burg Thurnstein) und zu Fuss den
Bahnhof Meran erreichen.
DAS MUSEUM IN S. MICHELE UND
DIE PYRAMIDEN VON SEGONZANO
MALÉ-S. MICHELE-SEGONZANO: 70 KM
Volkskundemuseum
A
m fernen 29. September 1145 wurden im
Kloster in S. Michele all‘Adige die Augustinermönche aufgenommen, die vom Bischof von Trient,
Alemanno, gerufen worden waren. Ihr mit einer
kostbaren Bibliothek ausgestattetes Kloster war bis
zu ihrer Vertreibung zu Beginn des 19. Jahrhunderts
ein Juwel der Trentiner Kultur. Die Augustiner
waren im Weinanbau bewandert und lehrten den
örtlichen Bauern ihre Geheimnisse. 1869 erwarb
der Tiroler Landrat das Gebäude und wies es dem
Landwirtschaftlichen Institut (1874 entstanden) zu
und fügte den alten Gebäuden ein neues hinzu.
Der mittelalterliche Teil ordnet sich um einen mit
einer Loggia und einem Kreuzgang an drei Seiten
verschönerten, dreieckigen Hof an.
Seit 1972 ist der ehemalige Klosterkomplex - die
Barockkirche (18. Jahrhundert) ausgeschlossen Sitz eines beeindruckenden Volkskundemuseums (Tel. 0461 650314), das
etwa vierzig Räume umfasst.
Dort findet man Gegenstände, die sich auf die
Geschichte, die Wirtschaft, die Religiösität
und die Sitten und
Bräuche der Trentiner beziehen. Fachleute und Liebhaber haben das
Museum
mit
Schenkungen
Die Pyramiden
von Segonzano
und Erwerbungen bereichert, damit die Verbindung
zur Vergangenheit nicht verlorengeht.
Geht man durch die Ausstellungssräume, so kann
man die Techniken der Weinherstellung, der Destillation, des Mahlens kennenlernen; die Landwirtschaft ist durch eine vollständige Sammlung
landwirtschaftlicher Geräte dargestellt; in den
Abteilungen Hüttenwesen, Spinnerei und Keramik
sind die Handwerksgeräte zu betrachten.Viel Raum
wird der Holzbearbeitung, dem Almbetrieb und der
traditionellen Küche gewidmet. Interessant sind
auch die Einrichtungen und die Alltags- und Festkleidungen.Wenn man die Kultur und die Geschichte des Trentino kennenlernen
Das Museum
von außen
möchte, ist das Museum ein unumgänglicher
Anhaltspunkt.
Fährt man Richtung Lavis (nördlich von Trient)
weiter und biegt dann auf die Straße des Val di
Cembra, erreicht man Segonzano. Dieser Ort ist
aufgrund der Statuen bekannt, welche die Natur in
dem Moränenschutt des Tals gebildet hat. Vier
Arten von “Pyramiden” schaffen eine einzigartige
Landschaft; die reizendsten werden von ihrem
“Porphyrhut” (einige dutzend Tonnen schwer)
beschattet; andere sind wie Orgelpfeifen angeordnet, andere wiederum sind wie Klingen geschliffen. Laut Legende handelt es sich um Feen und
Kobolde, die in den Anfängen des Menschengeschlechts durch einen merkwürdigen Zauber
versteinert worden sind.
23
EINE KULTURTRÄCHTIGE STADT:
ROVERETO UND DAS CASTEL BESENO
MALÉ-ROVERETO: 84 KM
TRENTO-MALÉ-BAHN BIS TRENTO
DANN S. BAHN NACH ROVERETO
Fallen und Geschützpostierungen schufen, sowie einige Räumlichkeiten mit Fresken verzieren ließen.
Fast 500 Jahre lang gehörte die Burg der Familie
Trapp, die sie in den siebziger Jahren an die Provinz
(welche die Restaurierung vornehmen ließ) abtrat.
Piazza Rosmini
Man erreicht Rovereto von Norden, nachdem man
an Castel Pietra (1508 von Macchiavelli erwähnt)
m die “Stadt der Eiche” (so lautet der Wapvorbei und durch Volano (hier steht die schöne,
penname von Rovereto - Tel. 0464 430363) zu
vollständig mit Fresken verzierte St. Rocco Kirche
erreichen, durchfährt man das Val Lagarina; man
aus dem 16. Jahrhundert) gefahren ist. Der
kommt an Weingärten vorbei und durch
Ursprung der Altstadt von Rovereto liegt
einige rechts und links der Etsch liegende
weit zurück: sicher seit der Eisenzeit, dann
Ortschaften, von denen jede eine eigene
folgten die Römer und im Mittelalter
Geschichte hat, da unzählige Male Heere,
germanische Ansiedlungen. Die Familie
Kaiser und Prälaten durch das Tal gezoCastelbarco errichtete die Stadtmauer
gen sind; hier kamen Barbarossa, Maximi(13.-14. Jahrhundert); dann ging die Stadt
lian I. von Habsburg, Karl V., Papst Pius VI.,
an Venedig (1416-1509), von deren AnNapoleon und Franz Josef vorbei; nicht
wesenheit die Burg (nun Historisches
weit entfernt erinnert ein Kirchlein an
Kriegsmuseum) und die St. Marco Kirche
die königliche Hochzeit von Theodolinde
(1462) zeugen. In den nachfolgenden Jahrund Autari. Bevor man die Stadt erreicht,
hunderten wurde Rovereto fast das
sieht man das Castel Beséno (Tel. 0464
intellektuelle Zentrum des Trentino (mit
834600) als Wache über der Etschebene, Die Friedensglocke
drei Musikkapellen, der “Accademia degli
an der Auffahrt zur Folgaria Hochebene. Es ist eher
Agiati”, großen Persönlichkeiten wie Tartarotti,
ein 250 m langer und etwa 100 m breiter, von
Vannetti, A. Rosmini und R. Zandonai; 1769 gab
Mauern umgebener Feudalkomplex als eine Burg.
der junge Mozart hier zwei Konzerte). In der Stadt
Das heutige Aussehen des Castel Beséno geht auf
blühte etwa vier Jahrhunderte lang die Seidendas 16. Jahrhundert zurück, aber der ursprüngliche
industrie und im 18. Jahrhundert die PapierinduKern ist prähistorischen Ursprungs; auf diesem
strie. Auch heute noch ist Rovereto das Zentrum
Kern wurde die mittelalterliche Festung errichtet.
eines diskreten Industriegebietes. Außer den
Das Werk trägt die Spuren der verschiedenen
erwähnten Gebäuden (im Ersten und Zweiten
Bewohner, welche Laufgräben,
Weltkrieg durch Bombardierungen beschädigt) sind
Türme, Wendeltreppen,
die Paläste des 19. Jahrhunderts (vor allem Palazzo
Rosmini), das Zandonai Theater, die Valbuse, das
städtische naturwissenschaftliche Museum, das
Burg
Beseno
Mart (Museum für moderne und zeitgenössische
Kunst Tel. 0464 454110), sowie die Carmine Kirche
zu erwähnen. Drei Kilometer von der Stadtmitte
entfernt steht auf dem Miravalle Hügel die Gefallenenglocke (226 Doppelzentner schwer, 3.36 m
hoch und 3.21 m breit; Parkplatz auf dem gegenüberliegenden Platz).
U
24
EINE TOUR ÜBER DIE PÄSSE:
TONALE, GAVIA, STILFSER JOCH
UND GAMPENJOCH
VON MALÉ: 254 KM
Richtung Tonale
E
ine Annäherung an die vereisten Riesen in dem
Winkel, wo sich das Trentino, die Lombardei,
die Schweiz und Südtirol treffen: so könnte eine
Zusammenfassung der Tour lauten, welche die vier
Alpenpässe einschließt. Die Strecke umschließt den
Nationalpark Stilfser Joch (135tausend ha).
Hat man das obere Val di Sole erreicht, wendet man
sich dem Val Vermiglio zu und fährt bergauf durch
das Dorf Vermiglio und mit Blick auf die weiße
Wand der Presanella (3556 m) an den österreichisch-ungarischen Festungen (Strino) vorbei. Der
Tonalepass (1883 m) ist ein luftiges Plateau, ein
Winter- und Sommerskizentrum (in Preséna); er
bildete zehn Jahrhunderte die Grenze zu Italien.
Das nach dem Ersten Weltkrieg erbaute OssariumMonument befindet sich nun in der Lombardei. Die
Straße führt mit einer Reihe an Kehren hinab nach
Ponte di Legno. Kurz vor dem Tourismuszentrum
verläßt man die Staatsstraße und biegt rechter
Hand auf eine nicht anspruchsvolle Fahrstraße; nach
16 km – zwischen dem Monte Gavia (3223 m) und
dem Corno dei Tre Signori (3360 m) – fährt man
über den Gaviapass (2621 m), und dann hinab nach
S. Caterina Valfurva (nach 13 km kommt ein interessantes Völkerkundemuseum). Nach weiteren 13
km gelangt man nach Bormio (Tel 0342 903300),
der historische Kontrollpunkt der wichtigsten
Alpenpässe.
Abstieg vom
Stilfser Joch
Von der Ortschaft geht es auf einer Straße, die dem
Verlauf einer Militärstraße (zwischen 1820 und
1825 geöffnet) folgt, 22 km bergauf zum Stilfser
Joch (2758 m), zwischen Veltlin und Vinschgau
(Seilbahn zur Livrio Hütte, 3174 m, 15 Min.). Die
Abfahrt nach Spondinig durch dichte Wälder und
Fremdenverkehrsorte (Trafoi, Prad am Stilfser Joch;
romanisches Kirchlein aus dem Jahre 1100;
Gomagoi) ist von den glitzernden Gipfeln des
Ortler (3905 m) beherrscht. Der bei Reschen
beginnende Vinschgau (Grenze zwischen Österreich und der Schweiz) wird von der Etsch durchflossen: eine weite Mulde mit malerischen Orten:
Laas (weiße Marmorsteinbrüche), Schlanders
(inmitten weiter Obstgärten und mit einem gewaltigen Renaissanceschloss), Latsch (Sitz gotischer
Bauwerke), Kastellbell (nach der alten Burg
benannt) und Naturns, von der Burg Juval aus dem
13. Jahrhundert beherrscht, die seit 1983 Wohnsitz
des Bergsteigers Reinhold Messner ist. 14 Kilometer von diesem Dorf entfernt fährt man mit einem
schönen Blick auf die Burgen dieses Gebietes am
Stadtrand von Meran entlang; dort nimmt man die
Gampen-Straße, die an der Ortschaft Lana vorbeiführt und folgt den weiten Kehren bergauf zum
Gampenjoch (1512 m). Kurz hinter dem Pass, bei
der Abfahrt, führt eine Straße rechter Hand zum
Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau im Walde, der
wunderschöne Barockholzaltäre und eine im
Mittelalter verehrte Madonna bewahrt.
Von Senale (14 km) gelangt man nach Fondo, ein
Landwirtschafts- und Tourismusdorf im oberen Val
di Non. Es gibt zwei Möglichkeiten, nach Malé
zurückzukehren: man fährt entweder Richtung
Dermulo und biegt dann nach rechts, um Cles und
das Val di Sole zu erreichen, oder man verlässt die
Hauptstraße in Fondo und fährt Richtung Brez,
Cloz und Revò – durch eine Landschaft voller
Obstgärten – um auf die Straße zu gelangen, die bei
Mostizzòlo nach Malé führt.
25
AUF DER NEUEN STRAßE NACH
PROVEIS UND INS ULTENTAL
MALÉ-ST. GERTRAUD, ULTENTAL: 50 KM
Ultental
D
as nördlichste Gebiet des Val di Non war im
13. Jahrhundert von Völkern germanischen
Ursprungs bewohnt, welche die Berghänge urbar
gemacht und in den lokalen Gruben gearbeitet
haben. Die nordischen Völker haben eine ihrer
Wohntraditionen mitgebracht: die
Ansiedlung verstreut liegender
Höfe und das “Erbhofrecht”
(der gesamte Grundbesitz
ging ungeteilt an den
erstgeborenen Sohn). Ein
weiteres Merkmal dieses
Volkes ist die deutsche
Sprache, die es von den
anderen Bewohnern des
Tales unterscheidet. Die
deutschsprachige Gemeinschaft hat sich in den Dörfern
Laurein und Propesi (Lauregno und Prove) und in dem
Gebiet des Gampenjochs (St.
Die Höfe des
Felix und Unsere Liebe Frau im
Ultentals
Walde oder Madonna di Senale)
niedergelassen. Es handelt sich um Hochgebirgsorte, die einst aufgrund der Bergkette, die eine
Grenze nach Norden bildet, fast vollständig von
der übrigen Bevölkerung Südtirols getrennt waren.
Seit einigen Jahren gibt es eine befahrbare Panoramastraße, die das winzige Gebiet des Val di Non
mit dem Ultental (Tel. 0473 795387) verbindet und
somit auch mit den Gebieten von Meran und
Bozen, wodurch den Leuten eine lange, kurven-
26
reiche Strecke erspart wird.
Von Malé fährt man nach Clés: von Mostizzòlo
bergauf nach Revò (wo es zahlreiche herrschaftliche Häuser wie “Casa Càmpia” und eine schöne,
in gotisch-schwäbischem Stil erbaute Kirche aus
dem 15. Jahrhundert gibt); kurz vor dem Dorf
zweigt eine gut ausgeschilderte Straße nach Nordwesten ab, die an Tregióvo vorbeiführt. In dem
Gebiet Frari, an der Abzweigung nach Rumo (wozu
einige Dörfchen gehören, die reich an freskenverzierten Kirchen aus dem 15. Jahrhundert sind),
fährt man in Serpentinen bergauf nach Norden in
Richtung Proveis. Die neue Straße führt weder an
Laurein (Lauregno 1182 m; es ist die Heimat des
legendären Laurin, dem König der Dolomiten)
noch an Proveis (mit der großen neugotischen
Pfarrkirche) vorbei, sondern verläuft mit Kurven
und Tunneln über die Berge zwischen Ilmenspitz
und M. Luco. Leicht abfallend führt die Straße
Richtung Ultental und kreuzt die gewöhnliche
Straße zwischen St. Pankraz und St.Walburg.
Das etwa vierzig Kilometer lange Ultental weist
einige Südtiroler Dörfer auf, wo auf den Höfen
noch die alten Traditionen bewahrt werden (wie
der Umzug der Heiligen drei Könige). Das waldreiche Gebiet bietet einige ausgezeichnete Wintersportanlagen und ein kleines Volkskundemuseum
(traditionelle Architektur in St. Walburg). Das
höchstgelegene Dorf ist St. Gertraud, das schon im
Nationalpark Stilfser Joch liegt und Ausgangspunkt
für Wanderungen zu den Gipfeln des Sternai
(3443 m) und in das
Val di Rabbi ist, ein
Seitental des Val
di Sole.
Die Schützen
WEINKELLEREIEN UND
BRENNEREIEN IM TRENTINO
VON MALÉ: 50 KM
TRENTO-MALÈ-BAHN
Kellerei Rotari
A
usgehend von dem waldigen Val di Sole kann
man auf einer bequemen Reise durch die
Obstgärten des Val di Non eines der besten
Weinbaugebiete des Trentino erreichen: die Piana
Rotaliana und die Hügel östlich von Lavis. Der
Widerhall der Waffen der Schlacht zwischen
Langobarden und Franken ist verstummt: in dem
“schönsten Weingarten Europas” genießt man den
Saft eines anderen, weniger blutigen Kampfes, der
wohlschmeckender und blumig ist, bei dem
Trauben in hochwertige Weine verwandelt
werden, die zu den edelsten des Trentino gehören.
Man kann im “Sancto Sanctorum” der Landeskellerei beginnen, der Kellerei des Landwirtschaftlichen
Instituts in S. Michele all’Adige (Tel. 0461 615111).
Im Kellergeschoss, wo sich mehr als 6 Jahrhunderte lang die Augustinermönche still bewegten,
produziert man eine besondere Auswahl des
Göttertranks; diese Arbeit ist qualifizierten Weinbauern und Önotechnikern anvertraut, welche die
Zubereitung mit den erlesensten Gaben und der
nötigen Sensibilität verbinden, um die Qualität des
hier abgefüllten Weines auf einem hohen Niveau
zu halten. Teròldego, Nosiòla, verschiedene Chardonnay und Pinot: jede Weinrebe ergibt ein ausgezeichnetes Erzeugnis.
Knapp sieben Kilometer weiter südlich betreten
wir eine weitere “heilige” Stätte des Weines: die
Kellerei La•Vis (Tel. 0461 249519), auf deren
Emblem ein großes Weinrebenblatt prangt. In einer
malerischen Hügellandschaft gedeihen Reben
höchster Qualität: Chardonnay, Pinot, Müller
Thurgau, Cabernet und Lagrein. Es handelt sich
um nunmehr berühmte Namen, welche das Europa
des Weines verbrüdern und welche köstliche
DOC Weine hervorbringen. Die Traditon reicht
weit zurück: schon zu Zeiten der Römer baute
man hier die “rhätischen Weinreben” an.
Man fährt auf der gleichen Straße wieder zurück,
über die Etsch und besucht die “Cittadella del
Vino” (“Hochburg des Weines”, Tel. 0461 616300 603906) zwischen Mezzocorona und Mezzolombardo: ein herrliches architektonisches Werk von
Cecchetto, der sich von der “Trentiner Pèrgola” zu
diesem futuristischen Bauwerk hat anregen lassen.
Auf diesem sandigen Gelände, das sich in Jahrtausenden durch die Ablagerungen des Noce und
der Etsch gebildet hat, gedeiht der Teròldego - eine
einzigartige lokale Weinrebe, die laut eines Historikers des 17. Jahrhunderts “stille Weine, die
gesprächig machen” hervorbringt: Lagrein, Cabernet, Pinot bianco und Pinot grigio, sowie Schiava.
Gemäß der traditionellen Bestimmungen lässt man
hier einen ausgezeichneten Spumante der Familie
“Talento - Trento DOC” reifen.
In Mezzocorona sickert in der Brennerei Bertagnolli (Tel. 0461 603800) eine prickelnde Trentiner
Grappa aus dem Destillierkolben, auch diese ist
eine Tochter der Rebe, die es mit den edlen französischen Cognacs und den angelsächsischen Whiskys
aufnehmen kann.
“Wer nicht trinkt - dem fließt das Blut nicht belebend und stark von den Gefäßen zum Herzen” sagt
der griechische Pseudo Pindar:
aber Vorsicht, “est modus in
rebus”, auch beim
Trinken sollte man
Maß halten!
Brennerei
Bertagnolli
27
TRENTINER PRODUKTE: MONDO
MELINDA UND DIE KÄSEREIEN
MALÉ-SEGNO 25 KM; MALÉ-MEZZANA: 10,5 KM;
MALÉ-TERZOLAS: 2 KM
TRENTO-MALÈ-BAHN, LINIENBUS
Käsebereitung
U
nser Land zwischen hohen Bergen ist nicht
von Gott gesegnet wie andere, die verschiedene Feldfrüchte hervorbringen. Das Klima ist
streng und das Gelände ist fast überall abschüssig.
Dennoch ist das Gebiet nicht geizig: außer der
Rebe – die ihr Habitat vor allem entlang
der Etsch hat – wachsen an den Hängen
des Val di Non tausende von Obstbäumen.Während des Mittelalters war dieses Gebiet aus Tradition und Begabung
seiner Menschen die Kornkammer des
Trentino; und auf dem Land gediehen
schon damals außer Maulbeerbäumen
und Weinreben Äpfel, Birnen, Quitten
und Mispeln und deren Ruf gelangte
schon Anfang des 18. Jahrhunderts bis
nach Wien; und am Ende desselben Jahrhunderts
konnte Napoleon die Äpfel kosten, die ihm von
einem Adeligen aus dem Tal geschenkt worden
waren.
Heutzutage ist das Val di Non ein Obstgarten; vor
allem drei Apfelsorten werden von den Landwirten
des Tals und des unteren Val di Sole angebaut:
Renetta del Canadà, Golden Delicious und Red
Delicious. Das Produkt wird in modernen Anlagen
erwirtschaftet und vertrieben und zum Teil exportiert. Man braucht nicht weit zu gehen, um eine
vollständige Übersicht über den Obstanbau zu
bekommen und seine Produkte zu kosten: in Segno
gibt es “MondoMelinda”, eine Art Mekka des
DOC-Apfels (Tel. 0463 469299). Der Besuch ist
nicht nur gastronomischer Art, da der Laie in die
Welt der Kooperation eingeführt werden sollte,
28
die in Bleggio (Westtrentino) 1890 ihren Anfang
nahm, sich wohltuend über die gesamte Provinz
ausbreitete und somit die Armut zu überwinden
half und die Auswanderung verminderte.
In einem weiteren Bereich rühmt sich unser
Gebiet altbewährter Traditionen und zwar bei der
Viehzucht und der Herstellung von Milchprodukten. Diese Tätigkeiten waren - mit Forst- und
Landwirtschaft - die erste Überlebensquelle für die
Bewohner des Val di Sole und des oberen Val di
Non. Heute ist die Zahl der Ställe kleiner geworden, aber die des Viehbestandes beträgt
mehrere Tausend. Aus deren Milch
gewinnt man unverfälschte Produkte
(Milch, Butter und Käse); sie ergänzen
weiterhin die Wirtschaft des Tales.
Obwohl es nicht an kleinen Saisonmolkereien fehlt, die noch wie früher
betrieben werden, konzentriert sich
der Großteil der Produktion auf zwei
moderne, effiziente Betriebe: die Molkerei Presanella in Mezzana und die
Molkerei Cércen in Terzolàs. Die Möglichkeit,
die Techniken der Milchverarbeitung zu verfolgen
und die Produkte erwerben zu können machen
den Besuch sowohl lehrreich als auch schmackhaft.
MondoMelinda
Val di Genova und die Wasserfälle Nàrdis und
Làres: ein wildes und bezauberndes Naturschauspiel (40 km). (Info: 0465 501007).
8
Innsbruck: die historische Hauptstadt Tirols mit
der Hofburg und der Hofkirche, das Tiroler
Volkskunstmuseum, das Ferdinandeum (Kunst
und Geschichte): Monumente, Kirchen und
Schlösser (Ambras), ein sicherer Genuss (von
Malé 180 km; auch mit der Bahn von Mezzocorona aus zu erreichen). (Info: 0043 51259850).
Ponte di Legno: ein Wintersport- und Sommerfrischeort zu Füßen des Tonale und in der Nähe
des Adamello; acht Kilometer in Richtung
Nordosten sind die charakteristischen Case di
Viso (41 km). (Info: 0364 91122).
9
Val di Brésimo: ein enges, von den Ruinen der
Burg Altaguardia beherrschtes Alpental; 13 km
von Basélga; auf einer bequemen Gebirgsstraße
erreicht man die Malga Bordolóna (25 km).
(Info: 0463 530310).
3
Livigno: Freizone mit ausgezeichneten Einkaufsmöglichkeiten, auf der Nordseite der italienischen Alpen (187 km über Tonale, Aprica,
Tirano und Bormio). (Info: 0342 996379).
10
4
St. Moritz in der Schweiz; großartige Aussicht
auf die Berge und Gletscher über 4000 m; neben
der Straße verlaufen die Gleise der BerninaBahnlinie (Rote Bahn, die höchste Bahnlinie
Europas). (Info: 0041 818373333 - 0342 701353).
Die “Weinstraße”: ein vom Kalterer See belebtes und von den alten Burgen bewachtes
Wein- und Obstgartengebiet. Der Mendelpass
(1363 m) verbindet das Val di Non mit dem
Südtiroler Etschtal; von dem nahen Monte
Pénegal hat man eine herrliche Aussicht (57 km
bis Appiano: die zum Mendelpass aufsteigende
Straße ist 10.5 km lang). (Info: 0471 345245).
5
Garda- und Toblinosee: der in der Eiszeit entstandene, von den Römer “Benàco” genannte
herrliche Gardasee mit Mittelmeerklima erstreckt sich mit seinen 52 km Länge auf drei
Provinzen: Trient, Brescia und Verona (80 km
über Campiglio, Tione und Passo del Ballino
nach Riva; man kann auch auf der Autobahn
von S. Michele nach Rovereto Sud und dann
über Mori nach Riva fahren). 17 km von Trient
entfernt (Autobahnausfahrt Trento Nord) liegt
zwischen den Sarca-Bergen der Toblinosee mit
dem Schloss aus dem 11. Jahrhundert.
(Info: 0464 554444).
11
Das Landesmuseum für Volkskunde Dietenheim
im Pustertal bei Bruneck: auf einer drei Hektar
umfassenden Wiese etwa zwei Dutzend alte
Bauwerke Südtiroler Bauernkultur, bei Mair am
Hof (92 km). (Info: 0474 552087 - 555722).
12
Ridnauntal: zu Füßen des Zuckerhütl die Emotionen eines schon im Mittelalter genutzten
Bergwerks; nicht weit entfernt Sterzing, wo
man die Werke des Malers Michael Pacher
bewundern kann (145 km). (Info: 0472 656364).
13
Brixen: die alte Hauptstadt des Fürstbistums;
das Fürstenschloss (Krippensammlung) und ein
bedeutendes historisches Zentrum (Dom,
Pfarrkirche, Laubengasse). Vier Kilometer
nördlich Chorherrenstift Neustift (zauberhafte
Barockkirche) (95 km). (Info: 0472 836401).
14
Wallfahrtsort Weißenstein: im 16. Jahrhundert
errichtet, mit einer Barockkirche und einer
herrlichen Aussicht auf den Rosengarten (79
km). (Info: 0462 241111).
15
Capodiponte: Felszeichnung (vom Neolithikum
bis zur frühchristlichen Zeit, über 4000 Jahre,
auf hunderten von Felsen) in dem Park
Naquane (78 km). (Info: 0364 42080).
1
2
6
7
Spormaggiore im Val di Non; eine weitreichende
Aussicht auf das Tal und die Brentagruppe: dort
ist der Sitz eines Tierforschungszentrums zur
Überwachung und Erfroschung des Braunbären,
der sich in den nahen Bergen niedergelassen hat
(40 km). (Info: 0461 653622).
Fondo: ein Fremdenverkehrs- und Landwirtschaftsort im oberen Val di Non; auf einem in
botanischer Hinsicht interessanten Spaziergang
von zwanzig Minuten in Richtung Norden
gelangt man zu dem von Kiefern und Tannen
herrlich umrahmten kleinen Lago Smeraldo
(33 km). (Info: 0463 830117).
29
NÜTZLICHE ADRESSEN UND TELEFONNUMMERN
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Trento Malé Marilleva Bahn
Malé
Staatseisenbahn - Trenitalia
(ohne vorwahl)
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STILFSER JOCH
NATIONALPARK
Cogolo - Via Roma, 65
Rabbi - Loc. Bagni
Cogolo di Peio
30
0463.746121
0463.985190
0463.754186
MUSEEN UND SCHLÖSSER
IM TAL
☎
Museo della Civiltà Solandra (Volkskundemuseum)
Malé - Via Trento
0463.901272-901780
Museo di Tradizioni Casearie (Käserei-Museum)
Rabbi - località Somrabbi
0463.903046
Museo della Guerra Bianca (Kriegsmuseum)
Vermiglio
0463.758144
Festung Strino
Vermiglio
0463.758200
Museo della Guerra Bianca (Kriegmuseum)
Peio Paese
348.7400942
IM TRENTINO
Museo Usi e Costumi della Gente Trentina
(Trentiner Volkskundemuseum)
S. Michele A. Adige
0461.650314
Schloss Buonconsiglio - Trento
0461.233770
Naturwissenschaftliches Museum
Trento - Via Calepina
0461.270311
Diözesanmuseum - Trento
0461.234419
Luftfahrtmuseum “G. Caproni”
Mattarello di Trento
0461.944888
Schloss Thun - Vigo di Ton
0461.657816
Schloss Stenico
Stenico - Val Giudicarie
0465.771004
Schloss von Rovereto
und HistorischesKriegsmuseum
Rovereto
0464.438100
Mart - Rovereto
0464.454110
Schloss Beseno - Besenello
0464.834600
Schloss Sabbionara - Avio
Pfahlbauten-Museum
Molina di Ledro
0464.684453
0464.508182
FREMDENVERKEHRSVERBÄNDE,
A.P.T., PRO LOCO
☎
A.P.T.
A.P.T.
A.P.T.
A.P.T.
A.P.T.
A.P.T.
A.P.T.
Trento
Bolzano
Merano
Piné e Valle di Cembra
Rovereto
Garda Trentino
Campiglio, Pinzolo,
Val Rendena
A.P.T. Bormio
A.P.T. Val di Fiemme
A.P.T. Val di Fassa
A.P.T Val di Non
Pro Loco Val d’Ultimo
Pro Loco Cles
Pro Loco “Le Maddalene”
Pro Loco Tovel - Val di Non
0461.983880
0471.307000
0473.232000
0461.557028
0464.430363
0464.554444
0465.442000
0342.903300
0462.241111
0462.601113
0463.830117
0473.795387
0463.421376
0463.530310
0463.454023
KÄSEREI - ÄPFEL
Käserei Presanella Mezzana
0463.757282
Käserei Cercen Terzolas
0463.901431
Mondo Melinda Segno (Val di Non) 0463.469299
WEINENKELLEREIEN
UND BRENNEREIEN
Winzerverband des Trentino
Trento
0461.911957
“La• Vis”
Lavis
0461.249519
Brunnerei Bertagnolli
Mezzocorona
0461.603800
Rotari - Cittadella del vino
Mezzocorona
0461.616300-603906
Landwirtschaftliches Institut
S. Michele all’Adige
0461.615111
☎
Cavit
Trento
Casa Marchesa Pallavicina
Mezzolombardo
S. Leonardo
Borghetto all’Adige - Avio
Castel Noarna
Nogaredo
F.lli Pisoni
Pergolese
Cantine Ferrari
Trento
F.lli Dorigatti
Mezzocorona
Casa del Vino della Vallagarina
Isera
Cantina d’isera
Isera
De Tarczal
Marano d’Isera
Spagnolli
Isera
Cantina Valle di Cembra
Valle di Cembra
Maso Martis
Martignano
Pojer e Sandri
Faedo
Balter
Rovereto
Madonna delle Vittorie
Linfano di Arco
Conti Bossi e Fedrigotti
Borgo Sacco Rovereto
Maso Poli
Pressano
Letrari
Borgo Sacco Rovereto
Longariva
Borgo Sacco Rovereto
Grigoletti
Nomi
Maso Cantanghel
Civezzano
0461.381711
0461.603303
0464.689004
0464.413295
0461.563216
0461.972311
0461.605313
0464.486057
0464.433795
0464.409134
0464.409054
0461.680010
0461.821057
0461.650342
0464.430101
0464.505542
0464.439250
0461.658514
0464.480200
0464.437200
0464.834215
0461.859050
HERAUSGABE: A.P.T. Valli di Sole, Peio e Rabbi
TEXTE: Fortunato Turrini • FOTOS: G. Bernardi,A. Dalpez,V. Mariotti, Zotta, De Polo, Risser,Andergassen, Fraschetti, Simonini,
Archiv Fremdenverkehrsamt Val di Sole
DRUCK: Esperia srl - Erste Ausgabe 2000 - Überarbeitete Auflage 2005
31
DIE ANMELDUNG ZU DEN BESICHTIGUNGEN IST OBLIGATORISCH;
WEITERE INFORMATIONEN UND ANMELDUNGEN UNTER
DER NUMMER 0463.469299 von Dienstag bis Samstag
von 9.00 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr.
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verfolgen, von dem Sortierungssystem bis zur Endverpackung.
DER LANDWIRTSCHAFTSBETRIEB
... um einen der Obstbauern von Melinda zu treffen und
kennen zu lernen und gemeinsam die Geheimnisse seiner
Arbeit zu entdecken.
DAS FEINSCHMECKERLABOR
ag. nitida immagine - cles
… eine neue Erfahrung, um die verschiedenen Düfte und
Geschmacksrichtungen des Apfels zu entdecken und
kennen zu lernen und um den Geschmacksinn zu entfalten.
MELAGIRO
...zum Radeln zwischen Apfelbäumen
und Burgen erwarten Sie
die Melinda-Mountainbikes.
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