Flugangst überwinden - Flugangstseminar.ch

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Flugangst überwinden - Flugangstseminar.ch
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Flugangstcoaching & Seminare
Flugangst überwinden
Die wirkungsvollsten Strategien gegen Flugangst – Das E-book
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Flugangstcoaching & Seminare | www.flugangstseminar.ch
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Vorwort
Vorwort
Über Flugangst
Rasender Puls, schweissnasse Hände, Übelkeit, Kribbeln in Armen und Beinen? Oder
sogar eine Panikattacke?
Ob Flugangst, Platzangst, Angst vor Kontrollverlust oder die Angst vor der Angst selbst...
Es ist möglich, auch für Sie, den Urlaub bereits während der Anreise zu geniessen und
erholt und entspannt anzukommen.
Es freut mich, dass Sie sich vorgenommen haben, mein E-Book durchzuarbeiten, denn
eine unbehandelte Angst kann sich verstärken oder auf andere Bereiche ausdehnen.
Lesen Sie dazu vor oder nach Lektüre dieses E-Books auf meiner Homepage “Diese 4
Verhaltensweisen verstärken die Flugangst und verhindern eine Besserung” unter: www.
flugangstseminar.ch/was-sie-nicht-tun-sollten
Wissenschaftlichen Studien zufolge gilt als erfolgreichste Einzelstrategie gegen eine
spezifische Phobie wie Flugangst die kognitive Verhaltenstherapie KVT.
Keine Einzeltherapie ist aber in jedem Fall erfolgreich. Oft macht die richtige Kombination
den entscheidenden Unterschied. KVT lässt sich gut mit klassischer Verhaltenstherapie,
Entspannung, mentalem Training, Achtsamkeitstraining und NLP kombinieren.
Unsere Strategie gegen Flugangst und gleichzeitig Inhalt dieses E-Books ist eine
Kombination aus:
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Mehr Wissen über die Sicherheit des Fliegens
Schnellentspannungsmethode lernen
Konditionieren positiver und entspannender Emotionen zum Fliegen
Aus 12 Akuttechniken 3 auswählen und lernen wie z.B. paradoxes Denken, Atemtechnik
usw.
NLP-Übungen
Mentales Training
In gewissen Fällen Hypnose (nicht im E-Book enthalten)
Kognitive Verhaltenstherapie (nicht im E-Book enthalten)
Und am Ende wie es sich gehört die Exposition: Sich dem Reiz des Fliegens richtig
aussetzen, um eine grösstmögliche Desensibilisierung zu erreichen
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Mit den folgenden 7 Schritten möchte ich Ihnen, so gut wie dies in schriftlicher Form nur
möglich ist helfen, Ihre Flugangst deutlich zu reduzieren! Jedes Kapitel baut auf dem
vorherigen auf. Es ist deshalb wichtig, jeden Schritt der Reihe nach durchzugehen. Noch
wichtiger als zu lesen wird es sein, die Übungen auszuführen, denn eine mittlere bis
starke Flugangst können Sie kaum nur durch lesen überwinden!
Hypnose und KVT werden hier nicht behandelt, da für einen Erfolg mit diesen Methoden
eine Interaktion vonnöten ist.
Sie werden jedoch bereits mit den folgenden 7 Schritten eine klare Verbesserung spüren!
Übrigens: Sie dürfen den gesamten Inhalt dieses E-Books problemlos weitergeben.
Aufgrund meiner regelmässigen Überarbeitung, Aktualisierung und Erweiterung ist es
jedoch sinnvoller, wenn Sie weiteren interessierten Personen empfehlen, die aktuellste
Version mit ihrer eigenen E-Mail-Adresse zu bestellen. So kann ich gegebenenfalls auch
später über interessante Neuigkeiten informieren.
Falls Sie Teile davon professionell benutzen möchten, bitte ich Sie, mich vorher kurz zu
kontaktieren. Über Feedbacks aller Art freue ich mich:
mailto:[email protected]
Nun wünsche ich Ihnen viel Spass und ganz viel Erfolg damit!
Samuel Clemann
Bern, Juli 2013
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt:
Vorwort:
Seite
Über Flugangst
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Schritt 1: Über die Sicherheit des Fliegens
6
Schritt 2: Schnellentspannungstechnik PMR
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Schritt 3: Medikamente gegen Flugangst
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Schritt 4: Positive Gefühle mit dem Fliegen konditionieren
23
Schritt 5: 12 Akuttechniken: Im Flugzeug sofort anwendbar
32
Schritt 6: Zweimal 5min. gegen Flugangst! NLP-Übung (5min.)
Mentaltraining (5min.)
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Schritt 7: JUST DO IT! Expositionstherapie oder ...
Wie verlasse ich meine Komfortzone!
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Anhang: Über Clemann-Aviation GmbH
Über Samuel Clemann
Seminarbeschreibung
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Schritt 1:
Schritt 1:
Wie sicher ist fliegen denn nun wirklich?
Gegen Statistiken und rationelle Argumente erweisen sich Ängste leider oft
als immun. Die Angst kommt aus dem Bauch und dort muss sie auch
behandelt werden!
Dieser Satz hat was Wahres ... und auch was Falsches! Denn unsere rationalen Gedanken
und Einstellungen beeinflussen selbstverständlich auch unsere Gefühle. Deshalb
beginne ich hier trotzdem mit einigen Tatsachen über die Sicherheit des Fliegens. Viele
Menschen haben mir bestätigt, dass sie sich bereits viel sicherer fühlten, nachdem sie
sich zusätzliches Wissen angeeignet hatten. Auf jedenfall ein erster Schritt in die richtige
Richtung!
Warum jedoch obiger Satz neurologisch betrachtet doch auch was Wahres hat, erfahren
Sie im vierten Schritt.
(Quelle: Motorvision.de)
Ist fliegen heute wirklich immer noch sicherer als Autofahren?
Wir wissen also: Autofahren ist im Vergleich zu früher sehr sicher geworden.
Durch die Verkehrsluftfahrt sind in Deutschland jedoch jährlich ca. 10 Todesfälle zu
beklagen! Das sind 400 mal weniger!
In Deutschland starben im Strassenverkehr 1970 noch 19’000 Menschen.
Trotz eines fast dreimal höheren Verkehrsaufkommen waren es 2011 “nur” noch 4000
Menschen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Autofahren ist also in den letzten 40 Jahren sehr viel sicherer geworden dank ABS,
Nackenstütze, Gurten, Tempolimits, 0.5 Promilleregel, Airbags usw.
Nun ja, aber wir fahren ja auch viel häufiger mit dem Auto als dass wir fliegen!
OK, das stimmt! Aber selbst wenn wir dies berücksichtigen und einberechnen kommen
wir auf folgende Tatsachen:
1 Stunde Autofahren birgt eine 12 mal höhere Wahrscheinlichkeit zu sterben als 1 Stunde
zu fliegen!
Und eine ungefähr 160 mal höhere Wahrscheinlichkeit einer schweren Verletzung!!!
Weltweit sterben im Strassenverkehr pro Jahr 1,2 Millionen Menschen! (Quelle: WHO) Im
Flugverkehr sind es gerade mal 590! (Quelle: ICAO)
Nicht dass Sie jetzt Angst vor dem Autofahren entwickeln müssen, nein! Es geht mir
darum zu erkennen, dass wir sehr viele alltägliche Dinge aufzählen könnten, die
risikoreicher sind als in ein Flugzeug zu steigen!
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Schritt 1:
Nehmen wir noch die Sterblichkeitsraten der USA: Dort ist es statistisch gesehen 200mal
wahrscheinlicher, im Autoverkehr zu sterben als durch einen Flugzeugabsturz!
Jährlich reisen 5 Milliarden Passagiere mit dem Flugzeug, Tendenz steigend! (Quelle: ACI)
Seit Sie vor ca. 3 Minuten dieses E-Book angfangen haben zu lesen, sind bereits wieder
30’000 Passagiere irgendwo auf unserer Welt sicher gelandet!
Wovor fürchten Sie sich?
In Deutschland sterben jährlich
ca: 400’000 an Kreislauferkrankungen
200’000 an Krebs
7000 bei Verkehrsunfällen (alle)
8000 bei Stürzen
1000 Personen ersticken
700 sterben an einer Vergiftung
500 durch tätliche Angriffe
500 ertrinken
500 sterben an Aids
10 durch Flugzeugabstürze!
Warum nehmen wir die Gefahren so falsch wahr?
Anzahl Zeitungsartikel auf der Titelseite...
pro 10’000 Krebstote: 2 Artikel
pro 10’000 Mordopfer: 16 Artikel. 8 mal mehr Publicity
pro 10’000 Flugzeugabsturzopfer: 3200 Artikel!!! Also
1600 mal mehr Publicity!
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Schritt 1:
Kein Wunder fürchten wir uns vor den sichersten Dingen dieser Welt!
In der Psychologie nennt man diese kognitiven Verzerrungen “Verfügbarkeitsfehler”.
Beantworten Sie bitte diese Frage: Was ist wahrscheinlicher, ein Todesfall durch Unfall
oder durch Krankheit? Die meisten denken spontan an Unfall.
Selbst wenn Sie auf Krankheit getippt haben, wird es Sie dennoch überraschen, dass es
fast 20 Mal wahrscheinlicher ist, an einer Krankheit anstelle eines Unfalls zu sterben!
Der Nobelpreisträger für Psychologie Daniel Kahnemann schreibt über die zahlreichen
erstaunlichen Forschungsergebnisse zu diesem Thema: “Die Welt in unseren Köpfen ist
keine exakte Kopie der Wirklichkeit; unsere Erwartungen bezüglich Häufigkeit von
Ereignissen werden durch die Verbreitung und emotionale Intensität der Nachrichten,
denen wir ausgesetzt sind, verzerrt.”
FAZIT:
So sicher wie in einem Flugzeug sind Sie im Alltag selten unterwegs!
Was passiert bei starken Turbulenzen? Kann ein Flügel abbrechen? Und was wenn
der Motor ausfällt?
Was sind Turbulenzen eigentlich genau?
Nichts anderes als Unterschiede in der Windgeschwindigkeit und/ oder Richtung zweier
Luftmassen. Luftlöcher gibt es keine!
Wenn sowas wie ein Luftloch, ein Vakuum, überhaupt entstehen könnte, dann würde
dies innert Sekundenbruchteilen wieder aufgefüllt, da sich ein Gas sofort in Richtung
tieferen Drucks ausdehnt und bewegt.
Wenn ein Flugzeug kurzfristig an Höhe verliert, sind dies die unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der anströmenden Luft, die kurzfristig für unterschiedlich starken
Auftrieb sorgen. Etwas völlig normales und absolut ungefährliches.
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Schritt 1:
Diese sogenannten nicht laminaren Luftströmungen kommen vor allem in drei
Situationen vor:
1. In Bodennähe in der atmosphärischen Grenzschicht (ca. bis 1000m. über Grund), da
Gebäude, Berge, Bäume den Wind verwirbeln und thermische Einflüsse eine Rolle
spielen.
2. In Wolken, vor allem in Quellwolken und am extremsten in Gewitterwolken.
Gewitterwolken werden jedoch umflogen mithilfe einer vorhergehenden Wetterplanung, und
unter Zuhilfenahme von Wetterradar, Stormscope und Funkcontrollern (ATC).
3. Sogenannte CAT (Clear Air Turbulence) hoch oben können entstehen, wenn man in
der Nähe von Jet Streams fliegt oder einen durchquert.
Alle drei Situationen sind vorher bekannt und können mit einer heutzutage erstaunlichen
Genauigkeit von den Piloten vorausgesagt werden. Die Windgeschwindigkeiten auf
verschiedenen Höhen in den jeweiligen Gebieten sind so genau vorhersagbar, dass
selbst ein 8 stündiger Flug meist auf 5 Minuten genau vorausberechnet werden kann.
Falls mit Turbulenzen zu rechnen ist, werden die Piloten über Mikrofon ein “Passenger
announcement” machen und die Passagiere werden angehalten, sich anzuschnallen.
Kein Grund zur Panik! Das Flugzeug ist für Turbulenzen gebaut! Auch sehr starke
Turbulenzen sind kein Problem für die Struktur und die Flügel!
Einzig für die Passagiere kann es wirklich unangenehm sein. Und in seltenen Fällen kann
es bei sehr starken Turbulenzen vorkommen, dass sich Passagiere, die nicht angeschnallt
sind, verletzen können.
Am sichersten: Immer angeschnallt sein bei Start und Landung (in der Grenzschicht) und
wenn der Captain Turbulenzen melden sollte.
Wie halten die Flügel sowas aus?
Die Flügel sind so konstruiert, dass sie nicht brechen. In aufwendigen Belastungstests
wird dies rigoros überprüft.
Seit dem 2. Weltkrieg ist kein Flügel eines Verkehrsflugzeuges aufgrund von Turbulenzen
gebrochen! Ein Flügel kann sich je nach Flugzeug bis zu 12m. verbiegen, ohne zu brechen!
Sowas werden Sie im Flug nicht annähernd zu sehen bekommen!
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Schritt 1:
FAZIT:
Flügel können nicht brechen!
Turbulenzen sind manchmal unangenehm, aber absolut ungefährlich!
Was wenn der Motor ausfällt?
Das ist interessant!
Wenn man als Pilot erstmal mit einmotorigen Maschinen die Ausbildung beginnt,
simuliert der Fluglehrer regelmässig einen Motorausfall, indem er den Motor einfach
lahmlegt. Wie ein Segelflugzeug (zugegebenermassen nicht mit derselben Gleitzahl)
segelt man weiter, arbeitet die Checkliste ab und sucht sich ein Feld zum landen oder
landet in Flugplatznähe problemlos auf der Piste!
In der Umschulung von einer ein- zu einer zweimotorigen Maschine, lernt man mehr
oder weniger, mit der Zweimotorigen einmotorig zu fliegen, zu starten und zu landen,
weil der Fluglehrer regelmässig einen der Motore lahmlegt.
Interessant ist auch folgende Tatsache: Vor jedem einzelnen Flug wird genauestens
berechnet (aufgrund von Pistenlänge, Temperatur und Gewicht des Fliegers), wo sich der
schlechteste Zeitpunkt eines Motorausfalles befinden würde und was zu tun wäre
(Startabbruch oder trotzdem starten). Solche Szenarien werden fortlaufend im Simulator
trainiert und gehören zum Pilotenstandard!
Es ist also absolut machbar für jedes Flugzeug und für jeden Captain oder
Copiloten bei Motorausfall sicher weiter zu operieren und zu landen!
Umso erstaunlicher ist diese Sicherheitsmassnahme unter dem Gesichtspunkt
anzusehen, dass moderne Jet-Triebwerke bei einer täglichen Auslastung von 10
Stunden im Durchschnitt nur alle 90 Jahre ausfallen!!
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Schritt 1:
Meine positive Erfahrung während der Ausbildung zum Linienpiloten war, dass einfach
alles, und zwar jedes Detail zwei, drei, vierfach auf Sicherheit ausgelegt ist! Vielleicht
gerade weil ein Unfall in der Aviatik für so viel Publicity sorgt, setzte man alles daran, die
höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten - mehr als in jedem andern Verkehrsmittel.
In unseren Coachings und Seminaren lernen Sie in kurzer Zeit 10 weitere
Sicherheitssysteme kennen...und je mehr Sie sich damit beschäftigen und darüber
erfahren, desto stärker wächst ihr Gefühl der Sicherheit in Bezug auf den Flugverkehr!
Schritt 1:
Abschlussübung Schritt 1:
Vergegenwärtigen Sie sich die hohe Sicherheit der Verkehrsfliegerei und sagen Sie
zu sich selbst in klaren, sicheren Worten:
- So sicher wie in einem Flugzeug bin ich im Alltag selten unterwegs!
- Turbulenzen können unangenehm sein, sind jedoch absolut ungefährlich!
Übung 1
Fazit:
Fliegen ist das sicherste Verkehrsmittel überhaupt! (Auch die Bahn kommt nicht
an die gleiche Sicherheit heran)
Im nächsten Teil wenden wir uns der schnellsten und einfachsten körperlichen
Entspannungstechnik zu. Viele Spitzensportler benutzen diese Technik, um vor dem
Wettkampf lockerer und entspannter zu werden...
Ein Flugzeug kann problemlos mit einem Motor weniger weiterfliegen! Sogar ohne
Motor kann es noch wie ein Segelflugzeug segeln und landen.
Der hiermit erste Schritt gegen Flugangst besteht darin, dass der Teil in unserem Gehirn,
der unsere rationalen Gedanken beherbergt (Neocortex) versteht, dass wir im Flugzeug
sicherer sind als in den meisten anderen Alltagssituationen...
sobald wir einsteigen sind wir gut aufgehoben!
Nach dieser Erkenntnis können wir uns vermehrt unserem “emotionalen Gehirn”
(limbischen System) zuwenden, das nicht nur bei Ängsten weit mehr zu unserem Leben
und Erleben beiträgt als der Neocortex.
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Schritt 2:
Schritt 2:
Physische und emotionale Entspannung
Sie können aber bereits durch den hier beschriebenen ersten Teil eine wesentliche
Entspannung und Beruhigung bewirken!
Möchten Sie sich in jeder Situation innert 10 Sekunden vollkommen entspannen
und beruhigen können?
Wichtig: Nun bitte nicht nur lesen, sondern auch TUN! Es soll Ihnen schliesslich einen
Nutzen bringen!
Mit konzentriertem Training und einem guten
Coach können Sie dies in einer Stunde lernen!
In diesem E-Book beschreibe ich den ersten Teil
dieser 4-Stufen-Methode, eine Kurzform der
progressiven Muskelrelaxation.
Übung Nr. 2: Kurz-PMR
1. Bewerten Sie Ihren aktuellen Zustand mit einer Zahl zwischen 1 und 100: 1
heisst komplett entspannt und ruhig, 100 bedeutet Panik, massivster Stress. Wo
stehen Sie gerade JETZT? (einfach eine Zahl nehmen, die Ihnen subjektiv in etwa
richtig erscheint)
Die komplette PYSA-Methode kombiniert vier Techniken:
2. Ballen Sie Ihre Hände zu Fäusten, spannen Sie Hände, Arme, Bauch, Beine,
Füsse und Gesicht an…halten Sie diese Spannung ungefähr 10 Sekunden,
intensivieren Sie die Spannung nach und nach
- Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsson (PMR)
- Yoga: Spezielle Atemtechnik für Angstreduktion
- Suggestionen und Visualisation
- Ankertechnik aus der Verhaltenstherapie (Konditionierung)
3. Achten Sie gleichzeitig sehr genau auf das Gefühl in Ihrem Körper. Wie fühlt sich
jeder Teil des Körpers in der Anspannung an?
Ich benutzte diese wirkungsvolle Kombi-Technik früher oft als Billardprofi in wichtigen
Wettkampfsituationen, um innert Sekunden absolut ruhig und konzentriert zu werden.
Ohne diese Technik hätte ich nie an der Weltspitze mitspielen können!
Heute kann ich sie bei Stress, zum Einschlafen und in jeder Situation nutzen, in der ich
sofort ruhig und entspannt sein möchte.
In der heutigen Zeit von Stress und Hektik ist diese Technik zweifellos ein äusserst
wichtiges Werkzeug in Ihrem Rucksack gegen Stress und Ängste! Und Sie werden sehen,
dass wir diesen Rucksack noch mit den besten Tools füllen werden, damit Sie gegen alle
Eventualitäten gewappnet sind und beruhigt Ihren Flug geniessen können.
Die gesamte Technik korrekt zu erlernen ist nicht ganz einfach und benötigt ungefähr
eine Stunde konzentriertes Training unter persönlicher Anleitung.
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4. Nach ungefähr 10 Sekunden lassen Sie die ganze Anspannung los und atmen
Sie einmal ein und aus…lassen Sie beim Ausatmen alle Spannung los…
5. Fühlen Sie in Ihren Körper und spüren Sie wie Sie sich mehr und mehr
entspannen und wie Sie mehr und mehr loslassen. Fühlen Sie genau den
Unterschied zwischen der Anspannung vorher und der Entspannung jetzt, die sich
mehr und mehr mit jedem Ausatmen ausbreitet
6. Machen Sie Schritt 1 bis 5 noch einmal und versuchen Sie den Unterschied
zwischen Anspannung und Entspannung noch zu Vergrössern und noch mehr
loszulassen.
Übung 2
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Schritt 2:
Wenn Sie sich jetzt einschätzen zwischen 1 und 100, wo stehen Sie nun?
Die meisten Menschen sind bereits mit diesem ersten Teil der 4-Stufen-Methode 10-20%
entspannter als vor der Übung.
Schritt 2:
Aufgabe zu Tipp 2:
1.
Notieren Sie mindestens drei Situationen, in denen Sie sich besser
entspannen möchten.
Wenn wir diese Kurzform der PMR mehrmals üben, lernen wir 3 Dinge:
1. Unser Körper lernt genauer zwischen Anspannung und Enspannung zu unterscheiden
1
2. Er lernt loszulassen. Für viele ist sich anstrengen und etwas unbedingt wollen viel
einfacher als das LOSLASSEN!
2
3. Wir werden uns unseres emotionalen UND physischen Zustands bewusster, somit
können wir viel früher auf Anspannung reagieren.
3
Deshalb empfehle ich, diese 1-Minutenübung bereits mehrere Tage vor dem Flug
regelmässig durchzuführen.
Das erstaunliche daran ist: Mit der Zeit können Sie auch ohne sich vorher anzuspannen
innert Sekunden entspannen! Loslassen ist sozusagen Routine geworden.
Wie bereits erwähnt bin ich als Ex Billardprofi begeistert von der Vierstufen-Technik
PYSA, da diese auch in den schwierigsten Situationen Entspannung und Ruhe verschaffen
kann:
P rogressive Muskelrelaxation
Y oga Atemübung
S uggestion
A nker (Konditionierung)
Der Konditionierungs-Anker am Ende ermöglicht es Ihnen zudem, nach mehrmaligem
Üben nur noch die vierte Stufe, den Anker zu “feuern” (das ist ein Wort und eine Gestik
mit den Fingern, die ihr Gegenüber nicht mal bemerkt). Die drei vorhergehenden Schritte
müssen nur noch alle paar Monate für eine Rekonditionierung durchgeführt werden.
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2.
Welche Vorteile würden Sie daraus ziehen, sich in diesen und jeder andern
Situation sofort entspannen zu können?
3.
Trainieren Sie dreimal täglich während drei Wochen obige
Entspannungstechnik. Dies kostet Sie nur eine Minute und bringt die nötige
Routine!
Übung 3
Rufen Sie uns an oder schauen Sie hier: www.flugangstseminar.ch/seminare-coaching
wenn Sie in einer Stunde Coaching die PYSA-Technik erlernen möchten.
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Schritt 3:
Medikamente gegen Angst
Ein Arzt oder Psychiater kann bei sehr starken Angstzuständen Psychopharmaka wie
Benzodiazepin-Tranquilizer, Anxiolytika oder Antidepressiva verschreiben. Diese sind
rezeptpflichtig, kurzfristig sehr wirksam und deshalb natürlich auch mit starken
Nebenwirkungen behaftet. Solche Medikamente sollten ausdrücklich NUR IN
KOMBINATION MIT EINER PSYCHOTHERAPIE eingenommen werden.
Vorsicht vor starker Medikation gegen Angst!
Es gibt Studien, die eine Verabreichung von Medikamenten stark in Frage stellen. Eine
Doppelblindstudie über Flugangst und der Anwendung von Benzodiazepin, dem häufigst
verschriebenen Wirkstoff bei Angsterkrankungen finden Sie hier: www.flugangstseminar.
ch/soforttipps/3 im Soforttipp 3 verlinkt.
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Schritt 3:
waren hatten auf dem zweiten Flug nun mit starker Angst zu kämpfen! Zudem war deren
durchschnittliche Herzfrequenz mit 123 Schlägen pro Minute deutlich höher als bei der
Placebogruppe mit 101 Schlägen pro Minute.
Die subjektive Angst-Einschätzung (0-10) gemäss Fragebogen war übrigens: 8.5
Benzodiazepingruppe gegenüber 5.6 in der Gruppe mit Placebo.
Dies lässt vermuten, dass sich starke Angstmedikamente langfristig negativ auswirken
könnten. Da keine Desensibilisierung stattfindet, könnte die Medikation eine ähnlich
negative Wirkung entfalten wie Vermeidungsverhalten!
Bis man sich Zeit genommen hat, die Angst RICHTIG zu bearbeiten, kann es trotzdem von
Nutzen sein, zu Beginn mit rezeptfreien, pflanzlichen Heilmitteln ein wenig nachzuhelfen.
In der Folge möchte ich deshalb einige wirksame rezeptfreie Medikamente beschreiben,
die auf jeden Fall gesünder sind als Alkohol zu sich zu nehmen oder das Fliegen zu
vermeiden!
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Am besten nehmen Sie “KYTTA SEDATIVUM”
Erster Flug:
- Von den Personen mit dem Scheinmedikament litten 43% unter starker Angst
Durchschnittliche Herzfrequenz dieser Gruppe: 105bpm (beats per minute)
- 7% der Personen, die Benzodiazepin zu sich nahmen, hatten starke Angst
Die durchschnittliche Herzfrequenz betrug allerdings hohe 114 bpm
In der Schweiz können Sie diese Dragees nicht in der
Apotheke kaufen. Es ist jedoch möglich, in einer deutschen
Onlineapotheke bequem und günstig zu bestellen. Link
siehe: www.flugangstseminar.ch/Medikamente
Das erstaunliche war jedoch folgendes: Eine Woche später wurde mit allen
Studienteilnehmern ein weiterer Flug OHNE Medikation gemacht. Die Erwartungen
betreffend der zu erwartenden Angst waren vor dem Flug bei beiden Gruppen gleich.
Das Resultat zeigte jedoch folgendes:
- Nur noch 29% der Personen, die vorher ein Scheinmedikament bekommen hatten,
litten unter der Panik. Eine gewisse Desensibilisierung hatte auf dem ersten Flug
stattgefunden.
- 71% der Personen jedoch, die vor einer Woche mit Benzodiazepin behandelt worden
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Alternativ ist auch “Zeller Entspannung” mit
Passionsblume, Baldrian und Melisse in der Schweiz in
jeder Apotheke erhältlich.
Online Bestellink: www.flugangstseminar.ch/Medikamente
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Schritt 3:
Beginnen Sie bereits mehrere Tage vor dem Abflug, 2-3 Tabletten täglich einzunehmen
Beide Präparate enthalten Pflanzenextrakte, deren Wirksamkeit schulmedizinisch
nachgewiesen wurde wie:
Baldrian:
Wirkt beruhigend, vor allem in Kombination mit andern Wirkstoffen. Für die beruhigende
Wirkung sind primär die Sesquiterpene verantwortlich. Diese Effekte beinhalten eine
Modulation der Erregungsübertragung und Funktion von GABA-Rezeptoren.
Hopfen:
Gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae)
Er hat zwar nicht die berauschenden Eigenschaften wie Haschisch, wirkt aber in eine
ähnliche Richtung: beruhigend und den Schlaf anstoßend. Seit dem Mittelalter ist Hopfen
eine wichtige Arzneipflanze. Hopfenmedikamente werden heute gegen nervöse
Störungen, Übererregbarkeit und Schlaflosigkeit angewendet
Passionsblume:
Extrakte helfen bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten
Magen-Darm-Beschwerden. Untersuchungen am Menschen haben außerdem ergeben,
dass Extrakte der Pflanze ‘Passiflora incarnata’ beachtlich angstlösend wirken. Im
Gegensatz zu vielen Psychopharmaka kommt es dabei kaum zu muskelentspannenden
Effekten. Daher ist die Pflanze ein alltagstaugliches Beruhigungsmittel, welches sich
besonders gut tagsüber einsetzen lässt. Die angstlösenden Effekte werden über das
Nervensystem durch die Hemmung gewisser Botenstoffe herbeigeführt.
Schritt 3:
Hyperforin und Hypericin zurückgeführt. Diese bewirken eine geringe bis mittelstarke
cerebrale Wiederaufnahmehemmung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Im
Prinzip die gleichen Wirkungsmechanismen wie bei synthetischen Antidepressiva.
Achtung! Johanniskraut ist nicht ohne Nebenwirkungen und erhöht die
Sonnenempfindlichkeit (phototoxische Reaktion). Unbedingt einen Arzt konsultieren,
vor allem wenn Sie andere Medikamente einnehmen!
Melisse:
Das Haupteinsatzgebiet der Melisse ist die Beruhigung des Nervensystems, womit sie
gegen nervöse Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit und viele
andere nervlich bedingte Beschwerden helfen kann.
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage und sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, vor
allem wenn Sie an andern Krankheiten leiden oder andere Medikamente zu sich nehmen!
Aromatherapie:
Es gibt in Apotheken oder Drogerien wie auch an Flugplätzen
Duftsäckchen mit Lavendelblüten, die leicht beruhigend auf
das Nervensystem wirken.
Das Ziel: Ohne jegliche Medikamente, Hilfsmittel oder Alkohol angstfrei
fliegen!
Weitere pflanzliche Heilmittel gegen Angst:
Johanniskraut:
Wird bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Heute wird es als pflanzliches
Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelstarken depressiven Verstimmungen
oder innerer Unruhe eingesetzt. Die Wirkung setzt erst nach längerer Einnahme ein.
Die Wirkung von Johanniskraut wird primär auf die chemisch definierten Substanzen
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Bei unseren Coachings und Seminaren verwenden wir bewusst KEINE Medikamente.
Nur so können wir mit den Übungen und der Exposition eine starke Desensibilisierung
erwirken!
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Schritt 3:
Trotz der obigen Wirkstoffbeschreibungen rate ich Ihnen deshalb: Bevor Sie Medikamente
konsumieren, nehmen Sie sich erst mal ein bis zwei Stunden Zeit, um alle Übungen in
diesem E-Book durchzuarbeiten!
Wenn Sie sich Ihrer Angst wirklich intensiv und nachhaltig stellen wollen, empfehle ich
Ihnen unser Eintages-Flugangstseminar mit Geld-zurück-Garantie. Es ist ein tolles Gefühl,
wenn die Teilnehmer am Ende jeweils begeistert von ihrem Flug zurückkommen im
Wissen, dass sie nun wirklich frei geworden sind von dieser Belastung. Rufen Sie uns an
oder mailen Sie uns, wenn Sie mehr erfahren möchten.
Auf www.flugangstseminar.ch/seminare-coaching können Sie eine Seminarbeschreibung
herunterladen und zudem einen Aviophobie-Selbsttest mit Behandlungsempfehlung
machen.
Der nun folgende Tipp benötigt etwas mehr Hintergrundinformationen, ist jedoch umso
wirkungsvoller! In diesem Tipp lernen Sie, wie Sie einen Angstreiz neu konditionieren
können:
Schritt 4:
Angstauslösender Reiz neu konditionieren mit Sicherheit,
Vorfreude, Entspannung!
Die folgenden Ausführungen einer Neukonditionierung sind hochwirksam bei einer
spezifischen Phobie wie der Flugangst!
Bei einer allgemeinen Panikstörung oder Agoraphobie sind abweichende Behandlungsschritte angebracht.
Wenn Sie...
- auf den Reiz des Fliegens das eine Mal entspannt, ein andermal mit Panik reagieren
- bei unterschiedlichen Situationen Angstzustände erleben
- Vorwiegend Angst vor körperlichen Symptomen wie z.B. Herzschlag, Schwindel haben
anstatt vor dem Fliegen/ dem Abstürzen/ den Turbulenzen ...
...dann ist es wahrscheinlich, dass Sie NICHT oder nicht nur an einer spezifischen Phobie
leiden!
Auf der Homepage finden Sie dazu einen Selbsteinschätzungs-Fragebogen mit Behandlungsempfehlung: www.flugangstseminar.ch/selbsteinschatzung
Wenn Sie jedoch vor allem auf den Reiz des Fliegens mit Angstsymptomen reagieren, ob
aufgrund der Enge, des Kontrollverlustes oder aufgrund von Absturzängsten, wird Ihnen
die folgende Übung sehr gut weiterhelfen!
Was ist eine Konditionierung?
Wenn ein bestimmter Reiz gleichzeitig mit einem starken Gefühl auftritt, führt dies zu
einer Konditionierung.
Beispiele:
- Sie hören ein bestimmtes Musikstück während Sie gleichzeitig frisch verliebt sind.
Nach vielen Jahren hören Sie dieses Musikstück wieder und sind sofort zurückversetzt
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Schritt 4:
und fühlen sich ähnlich wie damals.
- Ein Soldat erlebt im Krieg, wie bei einem Luftangriff sein Kollege in Fetzen gerissen
wird. Noch Jahre nach dem Ereignis gerät er schon beim Anzeichen eines Flugzeuggeräusches in Panik.
Je stärker die Emotion, die gleichzeitig mit einem spezifischen Reiz auftritt, desto stärker
die Verbindung. Wie funktioniert dies im Gehirn?
Schritt 4:
Zu Beginn kann dies eine relativ harmlose Angst gewesen sein, jedoch spitzen
Vermeidungsstrategien die Situation zu, bis eine richtige Phobie entstanden ist. Je früher
dieser Kreislauf durchbrochen wird, desto einfacher fällt Ihnen das Umlernen.
FAZIT:
Flugangst ist folglich erlernt und funktioniert:
--> Reiz (Flugzeug, Flugplatz ...): bestimmte Nervenzellen werden erregt
Mit modernsten Elektronenmikroskopen konnte man
aufzeichnen, dass gleichzeitig stimulierte Nervenareale
Verbindungen (Dendriten) zueinander aufbauen. Wenn
danach nur noch das eine Areal stimuliert wird, wird das
verknüpfte Areal mitstimuliert. Eine Konditionierung hat
stattgefunden!
Manche Menschen haben eine Flugangst entwickelt, weil
sie vielleicht starke Turbulenzen erlebt haben und sich dabei unsicher oder ausgeliefert
fühlten.
Bereits über Abstürze zu lesen oder in einem Kinofilm richtig in die Szene hineinversetzt
zu sein, kann eine Angst-Konditionierung erzeugen. Auch durch unbewusste
Nachahmung z.B. einer ängstlichen Mutter, kann eine Konditionierung entstehen.
Sobald jemand diese Reiz-Reaktionsverbindung “gelernt” hat, muss er nur ans Fliegen
denken, und schon werden Stresshormone ausgeschüttet!
Unser Neocortex, der Teil in unserem Gehirn, welcher für unser rationales Denken
zuständig ist, wird dabei gehemmt! Der Reiz ist mit dem autonomen Nervensystem
sozusagen direkt verknüpft!
Dies ist mitunter der Grund, weshalb Phobiker zwar wissen, dass beispielsweise ein Lift
ungefährlich ist...und trotzdem in Panik geraten!
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--> Reaktion: Nervenverbindungen leiten mithilfe elektrischer Impulse die
Erregung in Bereiche des autonomen Nervensystems, welches sofort für die
Ausschüttung von Stresshormonen sorgt
--> dieser „Hormoncocktail“ führt zu einem Gefühl wie Angst, Platzangst,
Kontrollverlust und zu körperlichen Regulationen wie Pupillenvergrösserung,
Pulsbeschleunigung, unwichtige Organe werden unterversorgt mit Blut, Blut
fliesst in die Extremitäten, Schweissabsonderung, erhöhte Atemfrequenz...
Unsere biologischen Prozesse sind nun aufgrund hunderttausenden von Jahren
Evolution optimiert für Kampf oder Flucht!
Da in einer realen Notfallsituation schnelle Reaktion (Kampf, Flucht) gefragt ist und
es keine Zeit gibt für langsame rationale Überlegungen, wird unser Neocortex in
diesem Prozess gehemmt. Deshalb haben wir mit unseren rationalen Gedanken in
so einer Situation wenig Einfluss auf die Emotionen.
Auch aus diesem Grund reichen die ersten drei Tipps in aller Regel noch nicht aus, um
eine mittlere bis starke Flugangst zum Verschwinden zu bringen, denn:
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Schritt 4:
Schritt 4:
Tipp 1 wirkt auf unsere Ratio (Neocortex)
Tipp 2 bewirkt physische Entspannung. Besonders Atemübungen zeigten sich als
besonders wirksam
Tipp 3 kann zur Entspannung zusätzlich die Reizübertragung im Gehirn abmildern.
Erst Tipp 4 verändert nachhaltig die Reiz-Reaktions-Verbindung in unserem Gehirn
und packt das Problem an der Wurzel an!
Dass unser Gehirn ständig Gefühle mit äusseren Reizen verknüpft, weiss auch die
Werbebranche.
Billionen werden ausgegeben um uns zu beeinflussen, ein bestimmtes positives Gefühl
zu einem Produkt zu verknüpfen. Und es funktioniert! Messbar und immer wieder!
In einem Werbespot sieht man z.B. eine schöne Frau in einer erotischen Szene, hört
angenehme Musik dazu, wird vielleicht zum schmunzeln gebracht...genau im Höhepunkt
der “Gefühlsinduktion” und immer erst dann, erscheint das Produkt! Wenn wir Wochen
danach das Produkt irgendwo sehen, erscheint es uns attraktiver, da Emotionen von
“sexyness”, Spass usw. unausweichlich damit konditioniert sind.
Ständig werden wir so manipuliert, meist ohne es zu bemerken.
Die gute Nachricht ist: Da diese Methode
aufgrund der Funktionsweise unseres Gehirns
sehr gut funktioniert (meist unbewusst),
können wir sie bei uns selbst nun bewusst
anwenden. Unser Gehirn lernt assoziativ, das
heisst, alles was gleichzeitig passiert, wird
verknüpft und “mitgelernt”. Wenn wir dies
berücksichtigen, können wir damit unsere
Gefühle, Emotionen, unsere Reiz-ReaktionsVerbindungen sehr effektiv verändern!
In der Psychotherapie kann dies z.B. mit einer systematischen Desensibilisierung
gemacht werden. Es wird sozusagen Schritt für Schritt Entspannung mit dem
angstauslösenden Reiz konditioniert.
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Die Erfahrung zeigt jedoch, dass eine Veränderung noch effektiver und schneller
hervorgerufen wird, wenn anstelle von Entspannung ein starkes positives Gefühl zum
angstauslösenden Reiz verknüpft wird. Und erst danach – wenn überhaupt - die
systematische Desensibilisierung mit Entspannung ihre Anwendung findet. Es kann in
bestimmten Fällen bei einer Panikstörung kontraproduktiv sein, mit Entspannung zu
arbeiten, da diese Angstgefühle verstärken kann.
Folgende Abbildung zeigt vier emotionale Zustände. Von unten nach oben wird die
psychische Energie stärker, links sind negative oder defensive Emotionen, rechts positive
oder offensive Emotionen angesiedelt:
Hohe
Energie
Angst/
Panik
Negativ/
defensiv
Langeweile
Freude/Spass
(Excitement)
Positiv/
offensiv
Entspannung/
Genuss
Tiefe
Energie
Die meisten Menschen versuchen vergeblich, von links oben nach rechts unten zu
gelangen. Viele psychologische Beratungen, Audioprogramme und Bücher zielen auf
dieses Vorgehen ab, Entspannung der Angst entgegen zu setzen. Klingt eigentlich logisch,
ist jedoch sehr schwierig zu erreichen. Angst ist ein ursprüngliches Kampf- Flucht
Programm, das in uns abläuft, wobei das Fluchtverhalten das weitaus grössere Problem
darstellt. Einem Menschen (oder Tier) im Fluchtmodus befehlen, sitzen zu bleiben und
sich zu entspannen kommt einer Folter gleich! Viel besser und einfacher ist es, in eine
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Schritt 4:
offensivere Haltung zu gelangen (Angriffsmodus) nach dem Motto: Halte durch, kämpfe!
Flüchte nicht! Behalte deine hohe Energie bei, aber wandle sie in offensive, aggressive
Kraft um!
Von Angst (links oben) erst mal zu einer positiven, offensiven Erregung (rechts oben) zu
gelangen ist einfacher, und gelingt uns Menschen in der Regel gut. Diese beiden Zustände
sind physiologisch erstaunlich nahe beisammen! Eine kleine kognitive Umbewertung
erzeugt oft den ganzen Unterschied!
Danach ist es ein Kinderspiel, sich in der Situation nach und nach auch noch zu
entspannen.
Der Leidensdruck ist so oder so bereits gewichen. Denn ob Sie nun mit leidenschaftlicher
Vorfreude, mit einem Lachen im Gesicht in den Flieger steigen, wie ich es tue, oder ob Sie
dabei fast einschlafen vor Entspannung ist Ihnen wahrscheinlich einerlei.
Haben Sie sich schon einmal überlegt,
warum Achterbahnen, Bungee-Jumping,
Fallschirmspringen sich einer stetig steigenden Beliebtheit erfreuen?
Menschen die instinktiv gelernt haben,
Angst zu überwinden, d.h. von links Angst,
hinüber zu rechts, starkes positives Gefühl,
positive Erregung zu gelangen, lieben es,
dies immer wieder zu erleben! Es gibt
ihnen ein Gefühl der Energie und
Lebendigkeit.
Die Techniken der systematischen Desensibilisierung bzw. der neuro-assoziativen
Konditionierung funktionieren auf ähnliche Art wie Werbespots, nur dass Sie Ihre
Werbebotschaft nun bewusst selbst kreieren. Wir lösen die Angstreaktion auf und
verknüpfen das Fliegen stattdessen zuerst mit Vorfreude und Spass (Excitement)...
später dann noch mit Entspannung.
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Schritt 4:
Sie induzieren einen äusserst positiven,
energiereichen Zustand mit Ihrer Lieblingsmusik und mit Bewegung, Licht und
positiven Erinnerungen im Kopf. Sie oder
Ihr Coach bringt Sie in einen absolut
starken, positiven, offensiven, selbstsicheren Zustand und konditioniert diesen
nach und nach mit dem Fliegen! (Hilfsmittel: Musik, Trampolin, Video, Bilder...)
Klar, das klingt ein wenig „verrückter“ als
die Entspannungsvariante, ABER ES WIRKT!!
Machen Sie folgende Übung und erleben Sie selbst was geschieht! Es dauert 5 bis 10
Minuten und bewirkt mehr als 10 Stunden gutes Zureden!
ACHTUNG! Führen Sie die folgende Übung NICHT aus, wenn Sie sich bereits in einem
allgemein angespannten und ängstlichen Zustand befinden!
Übung Nr. 4: Konditionieren positiver Gefühle zum Fliegen
1. Induzieren Sie ein sehr starkes positives Gefühl mit allen nur erdenklichen
Hilfsmitteln:
-
Gedanken, Erinnerungen, Vorstellungen, Phantasien
-
Musik, Geräusche z.B. tosender Wasserfall …
-Bewegung
-Licht,
-
Umgebung, Bilder, Video, Natur
Je stärker Ihre positive Emotion, desto besser. Seien Sie ruhig ein wenig verrückt!
Ankern Sie dieses mit einer spezifischen Geste und einem Wort. Z.B. “JA” oder
“YES!!” LAUT sagen und Faust ballen
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Schritt 4:
2. Tun Sie dies mindestens drei bis fünfmal und versuchen Sie kontinuierlich, das
positive, starke, emotionale Gefühl zu verstärken. So als hätten Sie eine Art
„Lautstärkeregler“, welcher Ihre Emotionen intensiviert.
3. Denken Sie nun während Sie sich gut fühlen an den angstauslösenden Reiz und
behalten Sie das gute Gefühl aufrecht, nun “feuern” Sie den Anker (Geste und Wort
wiederholen). Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie sitzen im Flugzeug, Turbulenzen
schütteln, Sie bleiben jedoch stark, energievoll, angriffslustig! Wie ein erfahrener,
mutiger Kapitän im Meer erfolgreich dem Sturm trotzt!
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Schritt 4:
Es braucht Disziplin und Gedankenkontrolle, sich in starke emotionale Zustände zu
versetzen und es macht Sinn zu stoppen, sobald generell ängstliche Gefühle aufkommen
sollten.
Wenn Sie unsicher sein sollten, führen Sie eine systematische Desensibilisierung oder
eine Verhaltenstherapie mit einem erfahrenen Therapeuten durch. Diese ein bis zwei
Stunden sind sehr gut investiert!
Ein guter Therapeut hat zudem viele “Werkzeuge”, um eine Musterunterbrechung zu
machen falls ängstliche Gefühle entstehen sollten. So kann er Sie jeweils sofort wieder
aus dem Zustand der Ängstlichkeit herausholen.
4. Wiederholen Sie das Ganze und testen Sie mit immer stärkeren Reizen, aber
immer nur solange Sie das gute, starke Gefühl aufrechterhalten können.
5. Irgendwann wird es Ihnen möglich sein, die beängstigendsten Vorstellungen zu
haben und sich trotzdem stark zu fühlen! Sie werden sehen, auch in der Realität im
Flugzeug wird sich dieses starke Gefühl mit dem Reiz des Fliegens verknüpft
haben!
6. Sie können auch im Alltag immer wenn Sie sich gerade besonders stark fühlen
Ihren Anker betätigen und ihn so wieder aufladen.
Im Spitzensport werden Anker rege benutzt, um sich in wichtigen Situationen in
einen Top Zustand zu bringen.
Machen Sie danach die gleichen 6 Schritte noch einmal komplett durch, mit dem
Unterschied, dass Sie nun in Schritt eins Entspannung induzieren! Nun
Übung 4
konditionieren Sie zusätzlich Ruhe und Entspannung zum Fliegen. Sie können
dazu die Schnellentspannungstechnik aus dem vorhergehenden Kapitel benutzen.
Der zusätzliche Nutzen ist folgender: Wenn Musterunterbrechungen genügend oft wiederholt werden,
wird es zunehmend schwieriger, ängstlich zu werden.
Es ist, als ob Sie eine CD zerkratzen und Sie die Musik
danach nicht mehr spielen können. Das Programm
der Angstentstehung ist so oft gestört worden, dass
es immer schwieriger wird, es noch gleich ablaufen
zu lassen!
FAZIT:
Das menschliche Gehirn lernt durch Verknüpfen (assoziieren, konditionieren).
Sie haben Flugangst gelernt?
Lernen Sie auf die gleiche Weise Flugfreude und Flugentspannung!
Vielleicht denken Sie: Nun gut! Das klingt ja vielleicht spannend und logisch, aber:
Was kann ich tun, wenn ich bereits im Flieger sitze und ein Panikanfall droht?
ACHTUNG!
Eines gilt es noch zu beachten:
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Schritt 5:
Schritt 5:
Akuttechniken
betätigen und die überschüssige Energie verbrauchen könnte.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen über Ihren nächsten Flug hinweg. Suchen Sie sich von
den 12 möglichen Interventionen drei aus, die Ihnen am besten gefallen.
Wenn Sie nun aber verstehen können, dass dies nur ein falscher Alarm ist, den Sie eine
zeitlang aushalten müssen, können Sie sich besser beruhigen. Die Angst vor der Angst
als Verstärker fällt weg.
1. Keine Angst vor der Angst mehr!
Fazit: Wenn Sie im Leben in eine wirklich bedrohliche Situation geraten, werden genau
dieselben natürlichen Mechanismen ausgelöst wie bei einer Panikstörung. Diese
Mechanismen sind für unseren Körper etwas völlig natürliches und deshalb auch etwas
absolut ungefährliches, mit dem er problemlos umgehen kann.
Wie gefährlich kann Angst werden?
Als allererstes ist es für Sie wichtig zu wissen, dass die Angst an sich absolut ungefährlich
ist! Man kann nicht vor Angst sterben, trägt keine körperlichen Schäden davon und kriegt
auch keinen Herzinfarkt!
Nach einer gewissen Dosis von Angst wird Ihr Körper automatisch ausgepowert sein und
die Ausschüttung der Stresshormone wird nachlassen. Das passiert normalerweise nach
ca. einer halben Stunde.
Der Puls normalisiert sich, die Atmung, Anspannung und andere Prozesse entspannen
sich, der Normalzustand kehrt wieder ein.
Der ursprüngliche Sinn der Angst hat sich in der Evolution entwickelt, um in bestimmten
lebensbedrohlichen Situationen sehr viel Energie bereitgestellt zu bekommen und einen
enormen Druck zu verspüren, entweder ZU KÄMPFEN oder ZU FLIEHEN und allenfalls in
Zukunft eine lebensbedrohliche Situation zu vermeiden! Verständlicherweise MUSS
dieser Schutzmechanismus mit sehr intensiven Emotionen einhergehen, da er sonst
unbeachtet bleiben würde. Das wäre sonst wie ein Feueralarm, der zu leise ist und nicht
gehört wird!
Dieses ursprüngliche Programm läuft nun fälschlicherweise im Flugzeug ab, wo es
keinen Säbelzahntiger zu erlegen gilt, sondern wo Sie in grosser Sicherheit sind, wie wir
spätestens seit Kapitel eins dieses E-Books wissen.
Vollgepumpt und trunken von den eigenen Angst- und Stresshormonen dazusitzen kann
natürlich sehr unangenehm sein. Einfacher würde es, wenn man sich körperlich
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Denken Sie daran:
Angstattacken sind unangenehm...aber absolut ungefährlich!
Halten Sie durch! Fliehen Sie NICHT!
2. Wie paradoxes Denken die Angst reduziert:
Kämpfen Sie NICHT gegen Ihre Angst an! Lassen Sie die Symptome einfach zu, halten Sie
diese mutig aus, im Wissen, dass NICHTS Schlimmes geschehen kann.
Bewerten Sie NICHT! Weder Ihre Emotionen, noch Ihre Gedanken, noch was ausserhalb
von ihnen geschieht. Beobachten Sie nur achtsam mit einem offenen Bewusstsein, ohne
sich auf etwas spezifisches zu fokussieren. So als wollten Sie alles in ihnen und um sie
selbst wahrnehmen, ohne etwas im gegenwärtigen Moment zu verpassen. Bleiben sie
im „Hier und Jetzt“. Nur die Gegenwart zählt!
Der bekannte Psychiater Jon Kabat-Zinn nennt dies „Panorama-Bewusstsein“:
- In der Gegenwart sein
- Alles achtsam wahrnehmen ohne speziell etwas zu fokussieren
- Nicht werten ob etwas gut oder schlecht ist, alles annehmen
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Schritt 5:
In diesem Zustand der Achtsamkeit und Akzeptanz können sie nun „paradoxes Denken”
etwa folgendermassen anwenden:
“Oh da spüre ich wieder diese Angst kommen. Mal beobachten, was nun passiert. Ich
möchte gerade JETZT eine Panikattacke erleben und alles achtsam wahrnehmen und
akzeptieren ...ich fühle meinen Puls, versuche ob ich meinen Pulsschlag noch erhöhen
kann...ich schwitze: ich möchte noch mehr schwitzen...”
Sie nehmen damit die Angst vollkommen an, sie akzeptieren sie, sie umarmen sie, und
sie vertrauen Ihrer Angst! Frei nach dem Motto:
“Angst klopfte an die Tür, Vertrauen öffnete, Niemand war draussen!”
Vor Jahren hatte ein Bekannter von mir regelmässig Todesangst und Panikattacken,
ausgelöst durch Bewusstwerden seines eigenen Herzschlags. Er nahm starke
Medikamente bereits über Monate und wurde psychisch abhängig davon. Um von Angst
und Medikation befreit zu werden, wurde er in eine Klinik eingewiesen.
Eines Tages in einer seiner Gruppentherapie-Sitzungen begann eine seiner Panikanfälle
sich akut bemerkbar zu machen. Die Therapeutin führte ihn vor allen Anwesenden (nach
seinem Einverständnis) ohne seine üblichen Medikamente durch die Attacke und
unterstützte ihn mittels paradoxem Denken. Er hielt 10 Minuten mutig durch unter
Schweissausbrüchen, Zittern und rasendem Puls. Je mehr er die Angst verstärken wollte,
desto mehr beruhigte er sich und konnte die Panikattacke immer weniger
aufrechterhalten. Nach ca. 15 Minuten war er vollkommen ruhig, alle gratulierten ihm
für seinen Mut. Seit diesen entscheidenden 15 Minuten ist er absolut beschwerdefrei,
hatte keine einzige Angstattacke mehr und seither lebt er ohne Medikation!
Schritt 5:
3. Atmung
Typisch beim Auftreten von Angstsymptomen ist eine verstärkte Atmung, die bis zur
Hyperventilation gehen kann. Der Körper bezweckt damit, den erhöhten Sauerstoffbedarf
für eine Kampf- oder Fluchtreaktion bereit zu stellen. Da diese jedoch nicht erfolgt und
wir sitzen bleibend keinen zusätzlichen Sauerstoff verbrauchen, führt dies zu einer
vermehrten Abnahme von Kohlendioxid und zu einem leicht erhöhten PH-Wert im Blut
(weniger Säure). Der Körper kompensiert dies wiederum mit einem “zusammenziehen”
der Gefässe in bestimmten Regionen und dies führt trotz immer stärkerem und
schnellerem Atmen paradoxerweise zu Sauerstoffmangel im Gehirn. Dies nehmen wir
dann als Schwindelgefühl oder Unwirklichkeitsgefühl wahr, was bei Unkenntnis
wiederum die Angst verstärken kann!
Atemübungen haben sich deshalb als äusserst wirkungsvoll erwiesen, die Angst zu
vermindern.
Machen Sie folgende Atemübung: Atmen Sie etwas tiefer als sonst ein und ohne Pause
etwa doppelt so lange wieder aus. Nach dem Ausatmen zählen Sie tausendundeins
tausendundzwei tausendunddrei tausendundvier. Danach atmen Sie erst wieder
langsam ein und aus. Machen Sie diese Übung 2-3 Minuten.
Wenn Sie dabei trotzdem Angst empfinden, bewerten Sie diese nicht, vermeiden Sie sie
nicht, akzeptieren Sie sie, nehmen Sie sie an. Sie können in Gedanken Ihrem Körper
danken, dass er Sie schützen will und ihm sagen, dass er sich in einer sicheren Situation
befindet.
4. Kauen Sie Kaugummi oder Nüsse!
Kauen beruhigt nachweislich das Nervensystem!
Also:
Praktizieren Sie Achtsamkeit und Akzeptanz!
Denken Sie paradox!
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5. Trinken Sie etwas erfrischendes wie z.B. kaltes Wasser.
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Schritt 5:
Schritt 5:
6. Vergegenwärtigen Sie sich die Sicherheit des Fliegens aus Tipp 1 ... und denken
Sie in ganz RUHIGEN WORTEN:
“Hier bin ich in absoluter Sicherheit! Hier bin ich sicher aufgehoben! Alles ist in bester
Ordnung, auch wenn ich mich momentan anders fühle. Meine Angstgefühle sind
unangenehm aber harmlos!”
9. Bewegen Sie sich!
Wenn dies nicht gerade während Start oder Landung ist. Durch Bewegung werden die
für Ihr Herzrasen und die anderen Symptome verantwortlichen Stresshormone und die
Muskelanspannung schneller abgebaut und Schwindelgefühle lassen nach. Auch
Stretchingübungen können hilfreich sein.
10. Beissen Sie in eine Zitrone, die mit
scharfer Chili gewürzt ist!
oder:
“Turbulenzen sind unangenehm...aber absolut ungefährlich!”
Die Qualität Ihrer inneren Stimme hat den grösseren Einfluss auf Ihre Gefühle als der
Inhalt.
Deshalb: Mit ruhiger, tiefer Stimme denken.
7. Machen Sie regelmässig die Übung PMR aus Tipp 2
Im Ernst! Dieser extreme Geschmacksreiz
verursacht im Gehirn eine Musterunterbrechung. Damit wird der neuronale Vorgang
unterbrochen, der für die Angstroutine
verantwortlich ist.
11. Schauen Sie einen Film, Lesen Sie, lösen Sie Kreuzworträtsel oder machen Sie
komplizierte Rechenaufgaben.
8. Hören Sie Musik
12. Sprechen Sie eine Flight attendant auf Ihre Situation an.
Bzw. singen oder summen Sie ein Lied. Diese Strategie
nutzen viele Betroffene erfolgreich, um sich von ihren
ängstlichen Gedanken und Gefühlen abzulenken.
Diese haben Erfahrung mit Flugangstbetroffenen und können Ihnen helfen.
In akuten Fällen sind zudem in praktisch allen Verkehrsfliegern Beruhigungsmittel in der
Notapotheke vorhanden.
WICHTIG:
Akuttipps sind keine geeignete Therapie um die Angst langfristig loszuwerden.
Sie dienen lediglich der Situationsbewältigung.
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Schritt 6:
Zweimal 5 Minuten gegen Flugangst!
In diesem Kapitel stelle ich Ihnen zwei einfache kurze Übungen vor, die Ihre
neurologischen Vorgänge in Ihrem Gehirn so verändern, dass die Angst sich dauerhaft
reduzieren kann. Die erste Übung kommt aus dem NLP, die zweite wird im mentalen
Training von Spitzensportlern angewandt.
NLP und deren Begründer Richard Bandler und John Grinder wurden zu Beginn bekannt
durch das Auflösen von Phobien in Rekordtempo. Bereits in der ersten Sitzung gelang es
ihnen, den Klienten die Angst vor Aufzügen, vor Spinnen oder vor engen Räumen zu
nehmen.
NLP wird heute im Coaching, im Verkauf und in verschiedenen Therapien mit Erfolg
eingesetzt.
Etwas vom Besten aus dem Sammelsurium aller NLP-Techniken sind meines Erachtens
die Phobietechniken.
Am einfachsten ist es hier, wenn ein Coach oder Therapeut Sie durch die Übungen
führen kann, damit Sie sich zu 100% der Sache widmen können, anstatt sich über das
Vorgehen Gedanken machen zu müssen.
Folgende Einführungsübung dauert nur 5 Minuten und Sie können diese problemlos
alleine ausprobieren.
Machen Sie die beschriebenen Schritte so gut Sie können. Locker, spielerisch, aber
konzentriert. Sie werden am Ende mit Erstaunen feststellen, dass bereits diese kleine
Übung Ihre Angst wieder ein wenig schwächer hat werden lassen.
Übrigens: Falls Sie sich schlecht Bilder vorstellen können, macht dies überhaupt nichts!
Es braucht keine perfekten Farbfilme, damit mentale Übungen funktionieren. Nehmen
Sie sich diese 5 Minuten und lassen Sie sich einfach überraschen!
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Schritt 6:
Übung Nr. 5:
NLP: Submodalitäten verändern
1. Setzen Sie sich bequem hin. Entspannen Sie sich.
2. Überlegen Sie sich: Wann und in welcher Situation ist Ihre Flugangst zum ersten
Mal aufgetreten?
3. Machen Sie sich ein Bild, wo Sie sich sehen, als Sie das erste Mal Flugangst
verspürten.
4. Stellen Sie sich vor, Sie haben diverse runde Regler, wie bei einem Fernseher
oder Bildschirm, bei dem Sie die Farbe, Helligkeit und Schärfe einstellen können.
5. Drehen Sie den Regler für die Helligkeit noch etwas auf, so dass das Bild mit der
Situation Ihrer Flugangst heller wird
6. Machen Sie das Bild noch kontrastreicher, farbiger, lauter und holen Sie es ganz
nahe zu sich her, so dass es ganz gross wird. Was geschieht mit Ihren Gefühlen
wenn Sie sich das Bild Ihrer Flugangst grösser, näher und heller vorstellen? Werden
sie stärker oder schwächer?
7. Drehen Sie den Helligkeitsregler nun nach links, so dass Ihr Bild dunkler wird.
8. Drehen Sie nun an dem zweiten Regler und machen Sie das Bild schwarzweiss.
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Schritt 6:
Schritt 6:
Emotionen und Gefühle beeinflussen!
9. Und mit dem dritten Regler machen Sie das Bild etwas unscharf.
Nun schieben Sie das Bild weiter weg, so dass es ganz klein wird. Noch weiter
weg... Wie verändern sich Ihre Gefühle dabei?
Folgende zusätzliche noch tiefer gehende Übungen aus dem NLP-Sammelsurium
eignen sich sehr gut gegen Flugangst:
Übung 5
Könnte es sein, dass Sie die Gewohnheit haben, sich im Zusammenhang mit Fliegen
grosse, helle, laute, schnell bewegende Bilder im Kopf zu machen?
Bandler und Grinder haben erkannt, dass unser Gehirn Erinnerungen repräsentiert und
codiert mithilfe von Submodalitäten wie Helligkeit, Schärfe, Farbe, Distanz und Grösse.
So unterscheiden wir zwischen relevant und unwichtig. Die Intensität nimmt ab, wenn
wir etwas dunkel, weit weg, unscharf und klein “codieren”. Folglich nimmt sie zu, wenn
etwas nahe, hell, scharf und bewegt ist.
Unser Gehirn repräsentiert Bilder in einer bestimmten Qualität. Z.B. werden Ihnen
wichtige Menschen mit grösster Wahrscheinlichkeit in Ihrer Vorstellung näher, heller,
schärfer sein als die weniger Nahestehenden.
-
-
-
-
-
Swish-Technik
Doppelte Dissoziation
Erasure Method
Circle of Excellence
Six step Refraiming
Als Text in einem E-Book sind obige Interventionen wenig geeignet.
Sie lassen sich jedoch speziell in Einzel- oder Telefoncoachings sehr wirksam einsetzen.
Bandler & Grinder und damit auch NLP wurden mit genau diesen Übungen bekannt, als
sie dutzende von Phobikern in einer einzigen Sitzung helfen konnten.
Testen Sie dies, indem Sie an verschiedene Menschen denken:
Mentalübung gegen Flugangst:
- Wie repräsentieren Sie Ihnen nahestehende Personen? Vielleicht sind diese auch eher
rechts oben?
- Wie sehen Sie Ihre “Feinde” resp. Menschen, die Sie verletzt haben?
- Wie sehen Sie weit entfernte Bekannte?
Die zweite Übung wird in der Sportpsychologie erfolgreich eingesetzt gegen das
Phänomen “Angstgegner” oder nach einer Misserfolgsserie, um in einem optimalen
Zustand den nächsten Wettkampf zu bestreiten.
Auch in der Verhaltenstherapie konnte man bereits die Wirksamkeit dieser Übung
nachweisen. Testen Sie selbst, was bei Ihnen geschieht!
Wie wir unsere Sprache benutzen, “weit entfernt” impliziert bereits die Art, wie unser
Gehirn dies repräsentiert. Schliesslich sollten wir wenn wir an irgendetwas denken in
Sekundenbruchteilen wissen, wie wichtig dies für uns ist, ohne lange analytisch darüber
nachzudenken.
Obige NLP-Übung “spielt” ganz bewusst mit dieser Tatsache. Wenn Sie regelmässig die
Gedanken ans Fliegen zulassen statt zu vermeiden, diese mit Ihren imaginären Reglern
aber klein, dunkel, unscharf und weit weg zu sehen, wird diese Gewohnheit Ihre
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Übung Nr. 6:
1. Stellen Sie sich möglichst realistisch vor: In ein paar Tagen steht Ihr nächster
Flug bevor. Er kommt immer näher, der Tag an dem Sie fliegen müssen ... und
achten Sie darauf, welche Gefühle in Ihnen entstehen.
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Schritt 6:
2. STOPP! Stehen Sie auf, schütteln Sie sich, lächeln Sie, machen Sie alles was Ihnen
einfällt, um sich in 20 Sekunden in einen möglichst starken positiven Zustand zu
versetzen.
3. Nehmen Sie sich nun ein Vorbild, welches Sie für die Vorstellung Ihres nächsten
Fluges benötigen.
Dies kann jemand sein, den Sie kennen, der absolut keine Flugangst hat, der
das Fliegen liebt!
Sie können auch eine Phantasiefigur nehmen, eine Abenteurerin, eine Hexe,
Superman...
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Schritt 6:
6. Gehen Sie die ganze Reise von A bis Z als diese Person durch und achten Sie
darauf was Sie sehen, hören, fühlen, denken und wie Sie sich verhalten als diese
Person.
Nehmen Sie sich genügend Zeit, vor allem die Schlüsselsituationen, die Ihnen
selbst Angst machen würden, als Ihre Vorbildperson zu erleben.
7. Fühlen Sie das Glücksgefühl am Ende der Reise, angekommen zu sein, erholt
nach der schönen Reise.
8. Sehen Sie sich nun aus dieser Person hinausschweben, alle gemachten
Erfahrungen nehmen Sie mit und gehen damit wieder in sich selbst zurück.
9. Fühlen Sie, wie sich in Ihnen die neue Erfahrung ausbreitet und in jeden Winkel
gelangt.
Übung 6
4. Setzen Sie sich bequem hin, schliessen Sie die Augen, lächeln Sie und versetzen
Sie sich in Gedanken in diese Person. Stehen Sie wie diese Person, denken Sie wie
diese Person, hören und fühlen Sie wie sie.
Sollten Sie sich während der folgenden Schritte schlecht fühlen, lächeln und
entspannen Sie sich, absolvieren Sie wieder Schritt 2, machen Sie PMR. Tun Sie
einfach alles, um entspannt und locker zu werden.
Testen Sie die Veränderung: Noch einmal wie zu Beginn vorstellen, dass Sie ein paar
Tage vor Ihrem nächsten Flug sind... Sie werden vermutlich feststellen, dass sich die
Gefühle bereits verändert haben.
Versuchen Sie nun die gleichen ängstlichen Gefühle wie zu Beginn erneut zu empfinden.
Wahrscheinlich bereitet Ihnen dies nun etwas mehr Mühe, da eine Veränderung bereits
stattgefunden hat.
Jedes Mal, wenn wir auf eine ressourcevolle Art über das Fliegen nachdenken, schwächt
sich unsere Angst unweigerlich ab!
5. Sie sind nun diese Person, ein paar Tage vor Ihrem nächsten Flug. Wie denken
Sie nun als diese Person über Ihre bevorstehende Reise? Wie fühlen Sie, wie
verhalten Sie sich...
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Schritt 7:
Schritt 7:
JUST DO IT! Verlassen Sie Ihre Komfortzone!
Am Ende hängt Alles von Ihrem Mut und Ihrer
Entschlossenheit ab, Ihre Angst wirklich
überwinden zu wollen!
In allen Studien über Angsttherapie hat die Expositionstherapie eine äusserst
hohe Wirksamkeit bewiesen!
Das Konzept “Tue wovor Du Dich fürchtest” ist so unspektakulär und dennoch so
wirkungsvoll, dass ich Ihnen dies hier genauer erläutern möchte:
Wir alle tragen in uns eine Komfortzone, eine Art imaginäre Grenze. Bewegen wir uns
über diese Grenze hinaus, fühlt sich dies unangenehm an.
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Sie wissen nun, dass Fliegen sicher ist
dass Angst nichts gefährliches oder schädliches ist
Sie haben gelernt, sich in kurzer Zeit körperlich zu entspannen
Sie haben Sicherheit, Freude und Entspannung mit dem Reiz des Fliegens konditioniert
Sie kennen eine Auswahl an hilfreichen Akuttechniken
Sie haben mit NLP und Mentaltraining eine Veränderung in Ihrem Nervensystem
bewirkt
X
Flug mit
Kleinflugzeug
X
Linienflug
Komfortzone
Und was kommt jetzt?
Praktisch jede Angsttherapie schliesst mit einer Expositionstherapie (auch Konfrontationstherapie genannt) ab. D.h. Sie setzen sich gezielt und kontrolliert dem Angstreiz
aus.
Wenn Sie genügend lange an sich gearbeitet haben, werden Sie zweifellos in der Lage
sein, sich der Situation des Fliegens zu stellen. Vielleicht braucht es selbst nach intensivem
Coaching noch eine gewisse Überwindung, “es” zu tun...und genau darauf kommt es
letztendlich an!
Die Komfortzone zu verlassen und zu sagen: JUST DO IT!
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Vermeidungs- und
Verdrängungsstrategien
Komfortzone: Das heisst, es gibt Dinge, die für uns leicht und mühelos zu vollbringen
sind wie z.B.: Fernsehen, mit Freunden zusammensitzen, einen kurzen Spaziergang
machen.
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Schritt 7:
Ein Naturgesetz für uns Menschen besagt jedoch:
Entwicklung jeglicher Art findet ausserhalb der Komfortzone statt!
Und zwar in folgenden drei Dimensionen:
1.Physisch: Körperliche Gesundheit und Stärke
2.Mental: Geistige Lern- und Aufmerksamkeitsfähigkeit
3.Emotional: Emotionale Stärke, Ängste sind überwunden, Selbstsicherheit,
Zivilcourage...
Stellen Sie sich vor, Sie müssten ein halbes Jahr im Bett liegen bleiben. Wird Ihr Körper
dadurch gesünder und stärker? Im Gegenteil! Diese Schonhaltung führt dazu, dass unser
Kreis der Komfortzone kleiner und kleiner wird und wir schwächer und weniger
widerstansfähig werden!
Was müssen wir tun, um körperlich gesünder und widerstandsfähiger zu werden?
Genau. Wir müssen uns aus der Komfortzone heraus bewegen und uns körperlich
betätigen. Wenn Sie wollen, dass Ihr Herz stärker wird, müssen Sie Laufen. Wenn Sie
wollen, dass Ihre Muskeln wachsen, sollten Sie diese belasten. Und zwar so, dass es nicht
mehr angenehm, sondern (ausserhalb der Komfortzone) anstrengend ist. Wenn Sie dies
regelmässig tun, wird der Kreis grösser, Ihr Körper stärker. Eine Belastung, die zuvor
anstrengend war, gelingt immer müheloser.
All dies ist wohl nichts Neues für Sie. Für die meisten neu ist jedoch die Erkenntnis, dass
es in der mentalen ... UND vor allem in der emotionalen Dimension genau dasselbe ist!
Schritt 7:
...wird den Kreis seiner emotionalen Stärke mit jedem Vermeiden ein wenig verkleinern!
Diese emotionale Schonhaltung ist vergleichbar ungesund wie eine lange Bettlägerigkeit!
Leider ist dies ein typisches Muster bei vielen Angsterkrankungen!
Wer ein Jahr lang im Bett liegen bleibt wird schwach und krank.
Wer ein Jahr lang jegliche emotionelle Herausforderung vermeidet, wird sich kaum
mehr aus dem Haus wagen!
Nachdem ich vor vielen Jahren das Konzept der Komfortzone verstanden hatte, gewöhnte
ich mir an, jede Woche mehrmals in jeder Dimension die Komfortzone zu verlassen.
Mein Kreis erweiterte sich damit automatisch. Die Läufe wurden länger, die Gewichte
schwerer, mein Körper fitter. Jedes Jahr besuchte ich freiwillig und mit steigender Freude
Weiterbildungen. Anfangs las ich Abends deutsche Fachbücher, mit der Zeit
englischsprachige...mit dem Resultat, dass ich dies heute nahezu als gleich entspannend
empfinde wie früher fern zu sehen!
Mit 20 Jahren war ich schüchtern und unsicher Menschen gegenüber. Regelmässig
machte ich kleine Spiele, bei denen ich mich emotional überwinden musste. Heute liebe
ich Gesellschaft, tiefergehende Gespräche und eine meiner grössten Ängste, vor vielen
Menschen zu sprechen, ist gänzlich verschwunden; Vorträge zu halten macht mir Spass
und ist zu einer meiner Leidenschaften geworden!
Und was das Beste am Konzept der Komfortzone ist:
Je grösser Ihre Komfortzone in den drei Dimensionen wird, desto mehr
Wohlbefinden und Freude empfinden Sie!
Wer vor einer bestimmten Situation eine kleine Ängstlichkeit verspürt, und sich deshalb
in seine Komfortzone verkriecht, sprich: die Situation vermeidet,
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Schritt 7:
Paradoxerweise ist es so, dass wenn wir zu sehr nach Komfort und Bequemlichkeit
streben, dieser Zustand immer schwieriger zu erreichen wird, da der Kreis mehr und
mehr zusammenschrumpft.
In diesem Zusammenhang ist noch zu bedenken, dass es nicht darum geht, sich ständig
ausserhalb der Komfortzone aufzuhalten! Im Sport würde dies zu Übertraining, im
mentalen Bereich zu geistiger Erschöpfung und im emotionalen Bereich zu einem
Ausbrennen führen!
Es geht um ein oszillieren oder anders gesagt sich abwechselnd in den drei Bereichen zu
fordern und sich dann wieder zu erholen und zu entspannen.
So ist dies in diesem E-Book nun mein letzter und vielleicht nachhaltigster, wichtigster
Tipp geworden:
Menschliche Entwicklung findet nur ausserhalb der Komfortzone statt!
Tun Sie wichtige Dinge, die Sie Überwindung kosten regelmässig!
Verlassen Sie regelmässig Ihre Komfortzone!
Diese wird grösser werden und damit Ihr Genuss und Ihre Freude!
Wagen Sie es...Fliegen Sie!
Mir persönlich hilft dieser letzte Tipp, stets mutig und neugierig zu sein, voll zu leben, mit
offenem Herzen und ohne Angst zu lieben ... und hoffentlich auch, meine Fähigkeiten
stets weiter zu entwickeln und diese zu nutzen, um einen Beitrag zu leisten.
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Nachwort:
Anhang:
Ich hoffe sehr, dass Ihnen meine Ausführungen geholfen haben.
Über Clemann-Aviation GmbH in Bern:
Für weitere Hilfestellungen sind wir gerne für Sie da! Sie finden Informationen auf
unserer Homepage www.flugangstseminar.ch zu:
GmbH
- Telefoncoaching
-Seminare
-Einzelcoaching
- Probeflug mit psychologischer Einführung und Unterstützung
1.Unvergessliche Flug-Events oder Alpenrundflüge
2.Fliegen lernen
3.Flugangstcoaching- und Seminare
4.Charity-Projekte: Krebskranke- oder benachteiligte Kinder und ihre Familien fliegen
gratis mit zu den schönsten Orten der Welt!
Das wichtigste: Dass Sie am Ende sagen können:
Mehr Infos dazu auf: www.clemann-aviation.com
Über Samuel Clemann:
... und Sie dabei entspannt geniessen konnten!
Feedbacks aller Art sind übrigens sehr willkommen und helfen mir, Homepage, Coachings
und Seminare ständig zu verbessern! Auch Ihre Geschichte und Ihre Erfahrungen mit
den Übungen interessieren mich.
Zögern Sie deshalb nicht, mir eine E-Mail zu schreiben an:
mailto:[email protected]
Wer weiss, vielleicht lernen wir uns mal persönlich kennen an einem meiner Coachings
oder Seminare ... oder per Zufall im Flieger, ganz entspannt!
Viel Spass, viel Erfolg und HAPPY LANDINGS!
Geboren am 14.8.1972 in Bern
Seit Jahren bin ich ein Aviatikfan, bin ausgebildeter Berufspilot
und fliege Rundflüge für Alp-Air in Bern oder für meine Firma
Clemann-Aviation.
Seit über 20 Jahren ist Psychologie eine meiner grossen
Leidenschaften. 1990 bis 2000 als Profi Billardspieler
beschäftigte ich mich mit Sportpsychologie, mentalem
Training und der “Psychologie der Spitzenleistungen”.
Später als Manager in einer internationalen Firma
schwerwiegend mit Coaching, Kommunikation und Personalführung.
Seit 2007 begleiten mich Themen wie Angst, NLP und Hypnose. In dieser Zeit las ich über
150 Fachbücher, darunter sämtliche deutschsprachigen Bücher, CD’s und DVD’s über
Flugangst.
Samuel Clemann
Aus dieser ganzen Fülle Psychologie und Aviatikwissen können Sie nun einen Auszug mit
den allerbesten und effektivsten Strategien sofort für sich nutzen! Auch eine starke
Flugangst kann damit in den allermeisten Fällen erfolgreich therapiert werden.
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Anhang:
Bei meinen Flugangstcoachings und Seminaren arbeite ich mit Annina Biesold (MSc
Psychology) zusammen.
Fliegen bedeutet für mich Freiheit, unglaublich schöne Landschaften und Wolkenbilder,
hohe Konzentration, alles ausser der Tätigkeit des pilotierens für einen Moment
vergessen und auf der Erde lassen können, Faszination der Technik!
Seminarbeschreibung:
Frei von Flugangst in einem Tag
“Ängste soll man nicht verdrängen. Man muss mit ihnen gedanklich
so lange Schach spielen, bis man sie mattgesetzt hat.”
Robert Pfützner
Als Passagier liebe ich es, Zeit für mich zu haben, zum Lesen, Filme schauen oder einfach
nur die Vorfreude auf den Urlaub zu geniessen.
Es ist mir eine Freude, wenn Menschen aufgrund dieser Tipps, Coachings und Seminaren
mehr von obengenannten positiven Gefühlen beim Fliegen erleben können!
Sie erhalten 8 Stunden intensives Coaching, das Ihnen am Ende des Tages ermöglicht…
– Entspannt zu fliegen und sich auch sonst im Alltag zu entspannen
– Umgang mit Stress, Ängsten und Sorgen im Allgemeinen zu verbessern
– Viele positive Gefühle mit dem Fliegen zu verknüpfen
– Spannendes Wissen über die Fliegerei zu kennen, das Ihnen Sicherheit vermittelt
– Ihren Urlaub nun vom ersten bis zum letzten Tag inkl. Reise zu geniessen
Jede Überwindung einer Angst steigert nachweislich das Selbstvertrauen
Programm:
09:00–10:00
10:00–11:00
11:00–11:30
11:30–12:15
12:15–13:15
13:15–14:00
14:00–16:00
16:00–16:30
16:30–17:00
17:15–18:15
18:15–19:15
19:30–20:15
Vortrag: Alles über die Sicherheit des Fliegens
Schnellentspannungstechnik PYSA erlernen
Durchgehen eines Fluges von A-Z. Geräusche, Gefühle, alle verschiedenen Etappen
Visualisierungsübung und Achtsamkeitstraining
Mittagessen im Restaurant Piste Süd (inklusive)
Konditionieren und systematisches desensibilisieren: Fliegen = positive Gefühle
Kognitive Verhaltenstherapie und/ oder NLP
Akuttechniken besprechen, auswählen und üben
Mentale Vorbereitung auf den Flug
Gruppe 1 Flüge/ Parallel weiteres Coaching mit Psychologin Gruppe 2
Gruppe 2 Flüge/ Gruppe 1 Nachbesprechung mit Psychologin
Gratulation! Abschlussübung: Gelerntes dauerhaft für Zukunft verfügbar machen
Samuel Clemann
Geb. 14.8.1972
Inhaber Clemann-Aviation
Berufspilot, Business Coach,
NLP-Practitioner
Annina Biesold
Psychologiestudium Uni
Lausanne (Masterabschluss)
Psychotherapeutin bei UPD
(Universitäre Psychiatrische
Dienste Bern)
Geld-zurück-Garantie:
Wenn Sie am Ende des Tages das Gefühl haben, das Seminar habe Ihnen zu wenig geholfen, kommen Sie
einfach zu mir und Sie bekommen den vollen Preis zurückerstattet!
Ort:
Piste Süd Bern Belp
Aemmenmattstrasse 43
3123 Belp
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Weitere Infos unter:
[email protected]
oder 076 347 1472
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