Leistungsbilanz

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Leistungsbilanz
Fonds
2009
L
eistungsbilanz
[ M IG F o n d s ]
2009
L
eistungsbilanz
[ Leistungsbilanz 2009 | 01 ]
[ I n ha lt ]
Inhalt
| 05
I.
Vorwort
II.
Initiatoren der MIG Fonds
| 08
1. MIG Verwaltungs AG
2. HMW Emissionshaus AG
3. Weitere handelnde Gesellschaften
III.
Bericht zur Leistungsbilanz 2009
1. Fondsinitiator
2. Portfolio-Management
[ Leistungsbilanz 2009 | 02 ]
IV.
MIG AG & Co. Fonds 1 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Exitübersicht
4. Ausschüttungen an Anleger
| 20
V.
MIG AG & Co. Fonds 2 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Exitübersicht
4. Ausschüttungen an Anleger
| 22
VI.
MIG AG & Co. Fonds 3 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Exitübersicht
4. Ausschüttungen an Anleger
| 24
VII. MIG AG & Co. Fonds 4 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 26
VIII. MIG AG & Co. Fonds 5 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 28
| 14
[ I n ha lt ]
MIG AG & Co. Fonds 6 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 30
X.
MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 32
XI.
MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 34
XII. MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
2. Beteiligungsübersicht
3. Ausschüttungen an Anleger
| 36
XIII. MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG
| 38
XIV. MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG
| 39
IX.
XV. Darstellung der MIG|
Beteiligungsunternehmen
1. AFFiRiS AG |
2. AMSilk GmbH |
3. Antisense Pharma GmbH |
4. APK Aluminium und Kunststoffe AG |
5. BIOCRATES Life Sciences AG |
6. BioNTech AG |
7. B.R.A.I.N. Biotechnology |
Research and Information
Network AG
8. cerboMed GmbH |
9. certgate GmbH |
10. Corimmun GmbH |
11. Efficient Energy GmbH
|
12. Ganymed Pharmaceuticals AG |
13. Ident Technology AG |
14. instrAction GmbH |
15. nfon AG |
16. OD-OS GmbH |
17. PDC Biotech GmbH |
18. Protagen AG |
19. Sovicell GmbH |
20. sunhill technologies GmbH |
21. Suppremol GmbH |
22. Virologik GmbH |
42
42
45
47
50
54
58
62
66
69
72
74
76
79
81
84
86
89
92
94
97
99
102
XVI. Externe Einschätzung der MIG| 108
Beteiligungsunternehmen im Überblick
XVII. Kennzahlen der Leistungsbilanz
im Überblick
| 110
[ Leistungsbilanz 2009 | 03 ]
[ Hinweis ]
Hinweis
Diese Leistungsbilanz wurde nicht extern durch einen
Wirtschaftsprüfer geprüft.
Diese vorliegende Leistungsbilanz ist kein Verkaufsprospekt. Sie soll dem Leser primär einen Überblick über die
von der MIG Verwaltungs AG und der HMW Emissionshaus AG in Deutschland initiierten und in Deutschland
und Österreich angebotenen Vermögensanlagen geben.
Für die Anlageentscheidung eines Kapitalanlegers
ist ausschließlich der jeweilige Verkaufsprospekt des
jeweiligen MIG Fonds maßgeblich. Die vorliegende
Leistungsbilanz stellt weder einen Prospektnachtrag
gemäß § 11 VerkProspG noch eine Prospektergänzung
gemäß § 10 VerkProspG noch eine Prospektberichtigung gemäß § 13 Abs. 1 VerkProspG i.V.m. § 45 Abs. 2
Nr. 4 BörsG dar. Die vorliegende Leistungsbilanz ersetzt
oder ergänzt keine Angaben, die in Verkaufsprospekten
der MIG Fonds unter dem Stichwort „Leistungsbilanz“
enthalten sind.
[ Leistungsbilanz 2009 | 04 ]
[ Vorwort ]
I . Vorwort
Jede Vermögensanlage beginnt mit einem Vertrauensvorschuss. Die Anleger vertrauen den prospektierten
Angaben zu einer Vermögensanlage und stützen darauf
ihre Anlageentscheidung.
Vertrauen begründet Verantwortung. Verantwortung,
sorgfältig mit den anvertrauten Mitteln zu wirtschaften
und sich mit allen Kräften darauf zu konzentrieren, die
Ziele der Vermögensanlage zu erreichen.
Die MIG Verwaltungs AG und die HMW Emissions­
haus AG sind die verantwortlichen Initiatoren der MIG
Fonds – und sind sich dieser Verantwortung bewusst.
Mit dieser Leistungsbilanz zum Stichtag 31.12.2009
wird transparent und nachvollziehbar Auskunft gegeben
über diese Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit und
damit über die MIG Fonds. Im Fokus der Darstellung
steht dabei die Entwicklung der gesamten MIG FondsGruppe im Jahr 2009.
Mit der vorliegenden Leistungsbilanz werden die Investitionen der MIG Fonds-Gesellschaften bis zum Stichtag
31.12.2009 eingehend dargelegt. Darüber hinaus wird
die Darstellung der Leistungsbilanz angereichert durch
eine aktuelle Einschätzung der jeweiligen Beteiligungsunternehmen jedes einzelnen MIG Fonds durch einen
unabhängigen externen Experten.
Diese Leistungsbilanz wird dem interessierten Anleger
und aufmerksamen Analysten der MIG Fonds zeigen,
dass das Vertrauen mit Blick auf die prospektierten Angaben in die MIG Fonds gerechtfertigt ist.
Pullach, den 31.01.2010
HMW Emissionshaus AG
- Vorstand -
Dr. Matthias Hallweger
München, den 31.01.2010
MIG Verwaltungs AG
- Vorstand -
Cecil Motschmann
Michael Motschmann
Jürgen Kosch
[ Leistungsbilanz 2009 | 05 ]
1269
P
ierre de Maricourt beschreibt
1269 in seiner „Epistola de Magnete“
erstmals das Prinzip des Trocken­
kompasses mit schwingenden
Kompassnadeln.
[ Pierre de Maricourt ]
[ Leistungsbilanz 2009 | 07 ]
[ D i e I n i t iat o r e n ]
II. Initiatoren der MIG Fonds
Die HMW Emissionshaus AG steht in der Tradition der
MIG Fonds, die über drei Fondsgenerationen von der
MIG Verwaltungs AG initiiert worden sind. Die MIG Fonds,
seit dem MIG Fonds 7, werden von der HMW Emissionshaus AG konzipiert, wobei der MIG Verwaltungs AG das
Portfolio-Management obliegt.
Struktur der Fondsgesellschaften (beginnend mit der MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG)
Beteiligungs­
unternehmen
Beteiligungs­
unternehmen
Beteiligungs­
unternehmen
Beteiligungs­
unternehmen
Beteiligungs­
unternehmen
MIG GmbH & Co. Fonds KG
Fondsgesellschaft
Geschäftsführung der Fondsgesellschaft
MIG
Verwaltungs AG
Komplementärin
Portfolio-Manager
N.N.
Geschäftsführender
Kommanditist
MIG
Beteiligungs­
treuhand GmbH*
TreuhandKommanditistin
Treuhandvertrag
HMW Verwaltungs
GmbH**
HMW
Emissionshaus AG
Anleger
Initiatorin, Prospektverantwortliche
* Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist eine 100-%-Tochtergesellschaft der MIG Verwaltungs AG.
** Die HMW Verwaltungs GmbH ist eine 100-%-Tochtergesellschaft der HMW Emissionshaus AG.
[ Leistungsbilanz 2009 | 8 ]
[ D i e I n i t iat o r e n ]
1. MIG Verwaltungs AG
Die MIG Verwaltungs AG ist Initiatorin der nachfolgenden
MIG Fonds:
MIG AG & Co. Fonds 1 KG
MIG AG & Co. Fonds 2 KG
MIG AG & Co. Fonds 3 KG
MIG AG & Co. Fonds 4 KG
MIG AG & Co. Fonds 5 KG
MIG AG & Co. Fonds 6 KG
Bei den Fondsgesellschaften MIG AG & Co. Fonds 1 KG
bis MIG AG & Co. Fonds 6 KG (MIG 1 bis MIG 6) in der
Rechtsform einer Kommanditgesellschaft ist die MIG
Verwaltungs AG jeweils als Komplementärgesellschaft
beteiligt. Als Fondsinitiatorin dieser MIG Fonds 1 bis 6 ist
sie zudem Herausgeberin des jeweiligen Verkaufspros­
pekts.
Die MIG Verwaltungs AG ist darüber hinaus hundertprozentige Muttergesellschaft der MIG Beteiligungstreuhand GmbH, die in den Fondsgesellschaften als Treuhandkommanditistin fungiert.
Die MIG Verwaltungs AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts und im Handelsregister des Amtsgerichts
München unter HRB 154320 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war der 20.10.2004. Das Grundkapital
beträgt EUR 100.000,00 und ist vollständig eingezahlt.
Die Aktionäre der Gesellschaft sind
❚ Cecil Motschmann
❚ Michael Motschmann
❚ Markus Fischer
❚ Jürgen Kosch
❚ Alfred Wieder (mehr als 25 % der Aktien)
a) Vorstand
Der Vorstand der MIG Verwaltungs AG besteht aus den
Herren Michael Motschmann, Cecil Motschmann und
Jürgen Kosch sowie – mit Wirkung ab 01.02.2010 –
Herrn Dr. Matthias Kromayer.
Michael Motschmann, 52, Kaufmann, ist über 20 Jahre
unternehmerisch tätig und war insbesondere maßgeblich verantwortlich für die Gründung und den Aufbau
mehrerer Unternehmen mit Schwerpunkt im internationalen Handel sowie im Bereich von Immobilien und der
Metallveredelung. Auf diesem Feld der Metallindustrie
war Herr Michael Motschmann bis zum erfolgreichen
Verkauf im Dezember 2007 geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens mit Markt- und Technologieführerschaft. Herr Michael Motschmann sitzt darüber
hinaus im Anlageausschuss von zwei erfolgreichen VCGesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH
& Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG.
Verwaltungs AG
Cecil Motschmann, 54, Kaufmann, ist seit mehr als 25
Jahren erfolgreicher Unternehmer im internationalen
Handel, Baugewerbe und Dienstleistungsbereich. Im
Rahmen dieser Tätigkeiten hat er die verschiedensten
Unternehmen im In- und Ausland als geschäftsführender Gesellschafter verantwortlich begleitet. Neben
seiner Funktion als Vorstand der MIG Verwaltungs AG
ist Herr Cecil Motschmann der geschäftsführende Gesellschafter eines Handelsunternehmens im Industriegüterbereich.
Jürgen Kosch, 46, ist Diplom-Ingenieur der Elektro- und
Informationstechnik. Seit mehr als 20 Jahren ist er unternehmerisch tätig und hat u. a. ein Software-Unternehmen im Bereich der Materialprüfung gegründet und
im internationalen Markt etabliert. Herr Kosch ist ferner
Mitglied im Anlageausschuss zweier erfolgreicher VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH &
Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG.
Dr. Matthias Kromayer, 44, studierte Biologie und Chemie und war Autor mehrerer wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Träger verschiedener Stipendien
und Auszeichnungen. Herr Dr. Kromayer begann seine
berufliche Laufbahn als Senior Consultant bei einer
Beratungsgesellschaft und war mehr als 10 Jahre lang
als Unternehmensberater in der biopharmazeutischen
Industrie tätig. In dieser Zeit betreute er verantwortlich
eine Vielzahl von Projekten mit den Schwerpunkten Strategische Planung, Unternehmensbewertung, PortfolioManagement und Transaktionen. Herr Dr. Kromayer
[ Leistungsbilanz 2009 | 9 ]
[ D i e I n i t iat o r e n ]
vereint eine langjährige Erfahrung im Aufbau und der
Führung von Unternehmen mit seinem wissenschaftlichen Verständnis für Technologien, Produkte und Märkte
der Life-Sciences-Industrie.
Herr Rechtsanwalt Kristian Schmidt-Garve ist Prokurist
der MIG Verwaltungs AG und damit umfassend zur Vertretung der MIG AG bevollmächtigt. Herr Schmidt-Garve
ist nicht Mitglied des Vorstands der MIG Verwaltungs AG.
b) Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der MIG Verwaltungs AG setzt sich wie
folgt zusammen:
Hans-Falko Graf von Schweinitz und Krain Freiherr von
Kauder ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. Graf von
Schweinitz und Krain Freiherr von Kauder absolvierte
das Studium der Volkswirtschaft und Kommunikationswissenschaften und ist gegenwärtig geschäftsführender
Gesellschafter einer Werbeagentur.
Horst-Gregor Lappe ist stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrats. Herr Lappe ist Diplom-Kaufmann sowie Industriekaufmann und als geschäftsführender Gesellschafter einer Personalagentur tätig.
Klaus Dechamps ist praktizierender Arzt. Herr Dechamps
absolvierte sein Medizinstudium in Berlin und München
und war mehrere Jahre als Arzt in Peru, Burkina Faso
und Somalia tätig, wo er sich speziell dem Thema Tropenerkrankungen widmete.
Karl Baumer ist Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann.
Bei dem internationalen Automobilkonzern BMW ist er
als Leiter zuständig für die Bereiche BMW Classic und
BMW Welt. Herr Baumer verfügt über mehr als 20 Jahre
Erfahrung im Bereich der Automobilindustrie.
Dr. Dr. Michael Dahm ist Mediziner und Molekularbiologe. Nach seinem Studium in Italien und den USA war
er mehrere Jahre Geschäftsführer eines biotechnologischen Pharmaunternehmens. Herr Dr. Dr. Dahm ist da­
rüber hinaus adjunct Professor der Medical University of
South Carolina/Charleston.
[ Leistungsbilanz 2009 | 10 ]
2. HMW Emissionshaus AG
Die HMW Emissionshaus AG ist Initiatorin und Prospektherausgeberin der nachfolgenden MIG Fonds:
MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG
MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG
MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG
MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG
MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG
Bei den Fondsgesellschaften MIG GmbH & Co. Fonds 7
KG bis MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG (MIG 7 bis MIG
11) in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft ist
die HMW Emissionshaus AG jeweils Fondsinitiatorin und
damit Herausgeberin des Verkaufsprospekts.
Die HMW Emissionshaus AG ist zudem hundertprozentige Muttergesellschaft der HMW Verwaltungs GmbH, die
in den Fondsgesellschaften MIG 7 bis MIG 11 jeweils die
Stellung der Komplementärgesellschaft einnimmt.
Die HMW Emissionshaus AG ist eine Aktiengesellschaft
deutschen Rechts mit Sitz in Pullach und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 171602 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war der 08.01.2008.
Das Grundkapital beträgt EUR 100.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Die Aktionäre der Gesellschaft sind
❚ Dr. Matthias Hallweger (mehr als 25 % der Aktien)
❚ Alfred Wieder (mehr als 25 % der Aktien)
❚ Cecil Motschmann
❚ Michael Motschmann
[ D i e I n i t iat o r e n ]
a) Vorstand
Alleiniger Vorstand der HMW Emissionshaus AG ist Herr
Dr. Matthias Hallweger.
Dr. Matthias Hallweger, 41, ist seit mehr als zehn Jahren
als Rechtsanwalt insbesondere im Bereich Handels- und
Gesellschaftsrecht tätig. Dr. Hallweger ist Fachanwalt für
Handels- und Gesellschaftsrecht. Er absolvierte seine
juristische Ausbildung in Deutschland und USA und ist
Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu rechtlichen und
finanzwirtschaftlichen Themen. Dr. Hallweger übte wissenschaftliche Lehrtätigkeiten an der Universität Augsburg und in England aus. Seit 2005 ist Herr Dr. Hallweger
Lehrbeauftragter der Hochschule München für Gesellschaftsrecht und Venture Capital. Dr. Hallweger vereint
langjährige Erfahrung in der rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Konzeption zahlreicher Vermögensanlagen
mit unternehmerischer Verantwortung insbesondere in
der Leitung des Vertriebs von Vermögensanlagen.
Seit 2003 ist Herr Dr. Hallweger mit der Konzeption und
dem Vertrieb verschiedener Vermögensanlagen vorwiegend im Bereich Geschlossener Fonds befasst.
Frau Prof. Dr. Claudia Eckstaller ist stellvertretende
Vorsitzende des Aufsichtsrats. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität
München und absolvierte ein Gaststudium der Soziologie an der Fernuniversität Hagen, bei der sie heute die
Position einer Mentorin innehat. Sie ist Professorin für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Human Resource Management an der Hochschule für angewandte
Wissenschaften – FH München.
Weiteres Mitglied des Aufsichtsrats ist Herr Michael
Motschmann. Er ist Kaufmann, seit über 20 Jahren unternehmerisch tätig und war insbesondere maßgeblich
verantwortlich für die Gründung und den Aufbau mehrerer Unternehmen mit Schwerpunkt im internationalen
Handel sowie im Bereich von Immobilien und der Metallveredelung. Auf diesem Feld der Metallindustrie war Herr
Michael Motschmann bis zum erfolgreichen Verkauf im
Dezember 2007 geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens mit Markt- und Technologieführerschaft. Herr Michael Motschmann sitzt darüber hinaus
im Anlageausschuss von zwei erfolgreichen VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH & Co.
KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG.
b) Aufsichtsrat
Der dreiköpfige Aufsichtsrat der HMW Emissionshaus AG
setzt sich wie folgt zusammen:
Frau Prof. Dr. Ingrid Huber-Jahn ist Vorsitzende des Aufsichtsrats. Sie war fünf Jahre lang in leitender Position
bei verschiedenen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie zwei Jahre bei einer Unternehmensberatungsgesellschaft tätig. Lehrtätigkeiten führten sie an die Universitäten von Riga, Madrid,
Glasgow und Ljubljana. Von 1994 bis 1996 war sie als
Professorin für Steuerrecht an der Fachhochschule Bielefeld tätig. Seit 1996 ist sie Professorin für Steuerrecht
an der Hochschule für angewandte Wissenschaften – FH
München.
[ Leistungsbilanz 2009 | 11 ]
[ D i e I n i t iat o r e n ]
3. Weitere handelnde Gesellschaften
a) HMW Verwaltungs GmbH –
Komplementärin der MIG Fonds 7 bis 11
Die HMW Verwaltungs GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts mit Sitz in Pullach
und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter
HRB 172977 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war
der 01.04.2008. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000
und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der HMW
Verwaltungs GmbH ist Herr Dr. Rolf Eckhard, alleinige
Gesellschafterin die HMW Emissionshaus AG.
Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an
anderen Unternehmen und die Übernahme von deren
Geschäftsführung.
Die HMW Verwaltungs GmbH ist die Komplementärgesellschafterin der Fondsgesellschaften MIG 7 bis 11.
b) MIG Beteiligungstreuhand GmbH –
Treuhandkommanditistin
Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH mit Sitz in München
ist Treuhandkommanditistin der jeweiligen MIG Fonds.
Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 155249
eingetragen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist
Herr Nicolaus von Miltitz. Die MIG Beteiligungstreuhand
GmbH ist hundertprozentige Tochtergesellschaft der
MIG Verwaltungs AG.
Der Gegenstand des Unternehmens ist die treuhänderische Verwaltung von Rechten Dritter und die Übernahme
sonstiger Treuhandaufgaben, insbesondere das treuhänderische Halten von Kommanditanteilen an Kommanditgesellschaften, an denen die MIG Verwaltungs
AG als Komplementärin oder als Portfolio Managerin
beteiligt ist.
[ Leistungsbilanz 2009 | 12 ]
Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH nimmt nach Weisung der Anleger deren Stimmrechte in einer Gesellschafterversammlung wahr, soweit nicht der jeweilige Anleger
seine Stimmrechte selbst und unmittelbar ausüben will.
Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH nimmt nicht nach
eigener Einschätzung Stimmrechte von Anlegern wahr,
sondern enthält sich der Stimme sofern keine Anlegeranweisung vorliegt. Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH
führt auch keine Mittelverwendungskontrolle durch. Dies
ist die Kernaufgabe der von Schirach Rechtsanwalts
GmbH (hierzu näher unten d).
c) FinTex Consulting GmbH – Anlegerverwaltung
Für den Anlegerservice, die Fondsverwaltung und die
Vertriebsabrechnung ist die FinTex Consulting GmbH mit
Sitz in Landshut zuständig. Die FinTex Consulting GmbH
ist im Handelsregister des Amtsgerichts Landshut unter
HRB 5299 eingetragen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Herr Markus
Fischer.
Die FinTex Consulting GmbH hat für die einzelnen MIG
Fonds die Anlegerbetreuung und die Finanzbuchhaltung
übernommen.
d) Von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH –
Mittelverwendungskontrolle
Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH führt
die Mittelverwendungskontrolle innerhalb der einzelnen
MIG Fonds ebenso durch wie die Beratung und Unterstützung der Treuhandkommanditistin bei der Betreuung
der Treuhandverhältnisse. Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist berechtigt und verpflichtet zu
prüfen und sicherzustellen, dass das Gesellschaftskapital in rechtlicher Hinsicht in Übereinstimmung mit den
Regelungen des Gesellschaftsvertrags und den Angaben zur Nutzung des Gesellschaftskapitals im jeweiligen
Verkaufsprospekt des einzelnen MIG Fonds verwandt
wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die von Schirach
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH über die alleinige Kontoverfügungsberechtigung für alle Einlageneinzahlungskonten der jeweiligen Fondsgesellschaft verfügt. Damit
hat die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH die
Verfügungsgewalt über das Gesellschaftskapital, da die
jeweiligen Anleger ihre Kapitaleinlagen ausschließlich
auf diese jeweiligen Einlageneinzahlungskonten leisten.
[ D i e I n i t iat o r e n ]
Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist im
Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB
154786 eingetragen. Das Stammkapital beträgt EUR
25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Die Geschäftsführerin der von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft
mbH ist Frau Rechtsanwältin Friederike von Schirach.
e) Alfred Wieder AG – Vertriebsgesellschaft
Den Vertrieb der Kommanditanteile der jeweiligen Fonds
hat die Alfred Wieder AG (AWAG) mit Sitz in Pullach übernommen. Die AWAG ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 145863 eingetragen. Das
Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 100.000,00
und ist vollständig eingezahlt. Herr Alfred Wieder und
Herr Dr. Matthias Hallweger bilden den Vorstand der
AWAG.
Herr Alfred Wieder, 48, hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und verfügt über mehr als 25
Jahre Erfahrung im Bereich Vertrieb verschiedener Vermögensanlagen. Dabei hat Herr Wieder insbesondere
erfolgreich mehrere Vertriebsprojekte verantwortlich
aufgebaut und geleitet. Seine beruflichen Erfahrungen in
Deutschland und den USA mündeten in der grundlegenden Idee, Unternehmensbeteiligungen an innovativen
Unternehmen durch geschlossene Fonds einer breiten
Anlegerschicht anzubieten. Herr Wieder hat als Gesellschafter-Geschäftsführer der ABC Beteiligungs- und Geschäftsbesorgungsgesellschaft mbH zwei vergleichbare
Vermögensanlagen wie die MIG Fonds initiiert und organisiert, nämlich die Global Chance Fund GmbH & Co. KG
sowie die Global Asset Fund GmbH & Co. KG.
f) CAM Investment Marketing GmbH –
Marketing und Anlegerbetreuung
Für die Pressearbeit, die Qualitätssicherung der Eigenkapitalvermittlung und das Marketing ist die CAM Investment Marketing GmbH mit Sitz in Pullach zuständig. Die
CAM Investment Marketing GmbH ist im Handelsregister
des Amtsgerichts München unter HRB 101739 eingetragen. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und ist
vollständig eingezahlt. Gesellschafter-Geschäftsführer
der CAM Investment Marketing GmbH ist Herr Alfred
Wieder.
Die CAM Investment Marketing GmbH organisiert das
Marketing der jeweiligen Fondsgesellschaft. Darüber hinaus richtet die CAM Investment Marketing GmbH den
Internetauftritt der jeweiligen Fondsgesellschaft ein, verwaltet und pflegt diesen und führt eine Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung der Eigenkapitalvermittlung und
der Öffentlichkeitsarbeit der Fondsgesellschaften durch.
Der Aufsichtsrat setzt sich aus Frau Prof. Dr. Claudia
Eckstaller (Aufsichtsratsvorsitzende), Herrn Michael Motschmann (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender), Herrn Marco
Hässler und Herrn Andreas Hallweger zusammen.
Die Aufgabe der AWAG liegt darin, Anleger zu werben
und zu vermitteln, die sich aufgrund des Angebots des
Verkaufsprospekts an der jeweiligen Fondsgesellschaft
beteiligen wollen. Zudem übernimmt sie die Betreuung
von Anlegern, die bereits in MIG Fonds investiert sind,
und die laufende Anlegerinformation. Die AWAG unterstützt und berät in diesem Zusammenhang die jeweilige
Fondsgesellschaft.
[ Leistungsbilanz 2009 | 13 ]
[ Bericht zur Leistungsbilanz ]
III. Bericht zur Leistungsbilanz 2009
1. Bericht des Fondsinitiators
HMW Emissionshaus AG
Im Jahr 2009 zeigten sich am gesamten Finanzmarkt
massive Ausmaße der globalen Wirtschaftskrise. Es war
das Jahr der milliardenschweren Rettungspakete, enormen Staatsschulden und dem fatalen Wanken ganzer
Industriezweige.
Dr. Matthias Hallweger,
Vorstand der HMW
Emissionshaus AG
Die Konzeption der MIG Fonds hat sich vor diesem Hintergrund erneut bewährt. Ohne Börsennotierung blieben
entsprechende Börsenschwankungen aus. Die Investitionstätigkeit der MIG Fonds ausschließlich aus dem
Eigenkapital der Fondsgesellschaften führt zu einer
Bankenunabhängigkeit und damit zu erheblicher Stabilität. Die Anlageklasse Unternehmensbeteiligung ist
unverändert der ausschließliche Investitionsfokus der
MIG Fonds. In den bestehenden Investments erwies sich
im Jahr 2009 diese Form der Unternehmensbeteiligung
durch Geschlossene Fondsgesellschaften als stabile Finanzierungsform. Auch zahlreiche weitere, potenzielle
Beteiligungsmöglichkeiten standen den MIG Fonds für
ein Investment offen. Näheres zum Portfolio-Management im Geschäftsbericht der Portfolio-Managerin, MIG
Verwaltungs AG.
Das Jahr 2009 beendeten die MIG Fonds mit der Vollplatzierung der MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG sowie mit
einem erfolgreichen Platzierungsverlauf der seit Januar
2009 in Platzierung befindlichen MIG GmbH & Co. Fonds
8 KG und MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG. Im MIG Fonds 9
wurde mittlerweile die erste Überzeichnungsreserve von
weiteren bis zu EUR 10,0 Mio. geöffnet, im MIG Fonds 8
steht die Öffnung der ersten Überzeichnungsreserve bevor. Die Vertriebskraft des exklusiven Vertriebsunternehmens Alfred Wieder AG hat für die MIG Fonds zu einer
Eigenkapitalplatzierung von rund EUR 100 Mio. im Jahr
[ Leistungsbilanz 2009 | 14 ]
2009 geführt. Absolut, im Vergleich zum Geschäftsjahr
2008 betrachtet, ist dies ein Rückgang. In Relation jedoch zum Markt der Geschlossenen Fonds hat die Alfred Wieder AG den Marktanteil der MIG Fonds erheblich
erhöht und damit gegen einen insgesamt rückläufigen
Markttrend die reduzierten Planzahlen für 2009 erreicht.
Das Fondsvolumen der MIG Fondsgruppe betrug Ende
2009 rund EUR 542 Mio. Bis zum 31.12.2009 haben
insgesamt 35.574 Anleger Anteile an MIG Fonds gezeichnet. Bei den MIG Direktfonds (MIG 1, MIG 3, MIG 5 und
MIG 7) wurden die Fondsvolumina jeweils vollständig
platziert, teilweise erhebliche Überzeichnungsreserven
noch in Anspruch genommen und die prospektierten
Investitionsquoten nahezu zur Gänze erreicht. Die MIG
Strategiefonds (MIG 2, MIG 4, MIG 6) wurden ebenfalls
voll platziert, und die ratierliche Einlageverpflichtung
wird regelmäßig und kontinuierlich durch die Anleger erbracht, so dass die Strategiefonds je nach Kapitalstand
neue Investitionen tätigen. Die bisher platzierten MIG
Fonds liegen insofern im Rahmen der insbesondere im
jeweiligen Verkaufsprospekt angegebenen Prognosen.
Diese Prognosen betreffen sowohl die Investitionstätigkeit der Fonds als auch deren prognostizierte Kosten
und die jeweils für diese Kosten vorgehaltenen Liquiditätsreserven.
Die Entscheidung, sowohl in Österreich als auch in
Deutschland die MIG Fonds als Vermögensanlage anzubieten und zudem durch die Fondsgesellschaften in
diesen Ländern in Unternehmensbeteiligungen zu investieren, hat sich weiter bewährt. In Österreich sind die
MIG Fonds über alle Anlageklassen hinweg wiederholt
alleiniger Marktführer. Mehr als 25 % des platzierten
Eigenkapitals in allen Geschlossenen Fondsklassen werden in Österreich in MIG Fonds investiert. In Deutschland
haben sich die MIG Fonds als Marktführer im Bereich der
direkt investierenden Unternehmensbeteiligungs-Fonds
etabliert.
[ Bericht zur Leistungsbilanz ]
Ende des Jahres 2009 wurde die Konzeption der nächsten und mittlerweile fünften MIG Fonds-Generation, die
Fondsgesellschaften MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG und
MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG, abgeschlossen. Diese
fünfte MIG Fonds-Generation geht im ersten Quartal
2010 in die Platzierung. Damit erreicht das mögliche
Fondsvolumen der platzierten bzw. in Platzierung befindlichen MIG Fonds ein Gesamtvolumen von insgesamt bis
zu rund EUR 782 Mio. MIG Fonds 11 weist ein zur Platzierung offenes Fondsvolumen von EUR 60,0 Mio. auf
mit der Möglichkeit durch Öffnung von Überzeichnungsreserven dieses auf bis zu EUR 80,0 Mio. zu erhöhen.
MIG Fonds 10 weist ein zur Platzierung offenes Fondsvolumen von EUR 100,0 Mio. auf. Unter Ausübung der
Überzeichnungsreserven kann hier das Fondsvolumen
ebenfalls auf bis zu EUR 120,0 Mio. erhöht werden.
Im Jahr 2010 erwarten wir eine weiterhin kontinuierliche
Eigenkapitalplatzierung der MIG Fonds 8 und 9 und teilweise deren Überzeichnungsreserven. Zudem werden
die MIG Fonds 10 und 11 zu erheblichen Teilen im Jahr
2010 platziert werden. Eine enorme Steigerung der Eigenkapitalplatzierung im Jahr 2010 gegenüber dem Jahr
2009 ist damit verbunden.
Die Anleger des MIG Fonds 3 erhielten im Jahr 2009
die Ausschüttung aus einer der erfolgreichsten VentureCapital-Transaktionen in Deutschland: dem Verkauf der
etkon AG. MIG Fonds 3 erzielte mit dem Verkauf der
Beteiligung an der etkon AG einen Veräußerungsgewinn
von rund EUR 1,705 Mio. in einem Investitionszeitraum
von insgesamt rund zwei Jahren.
Das Jahr 2009 zeigte die Stabilität und Leistungsfähigkeit der MIG Fondsgruppe deutlich auf. Die Portfolio-Managerin MIG Verwaltungs AG hat im Jahr 2009 weitere
potenzialträchtige Investments getätigt, und der Auswahlprozess für neue Beteiligungen hat sich in seiner
strengen Ausgestaltung etabliert. Zudem hat die Portfolio-Managerin im Jahr 2009 erheblichen Aufwand in der
Begleitung der MIG Beteiligungsunternehmen betrieben
und die Interessen der MIG Fonds an einer stringenten,
exitorientierten Entwicklung dieser Unternehmen nachhaltig wahrgenommen. Die Alfred Wieder AG als exklusives Vertriebsunternehmen für die MIG Fonds hat ihrerseits im Jahr 2009 in Österreich und in Deutschland
erfolgreich ihre Marktposition ausgebaut. Der stete Kapitalzufluss durch die erfolgreiche Vertriebsaktivität der Alfred Wieder AG stärkt wiederum die Investitionstätigkeit
der MIG Fonds.
[ Leistungsbilanz 2009 | 15 ]
[ Bericht zur Leistungsbilanz ]
2. Bericht des Portfolio-Managements
MIG Verwaltungs AG
Michael Motschmann,
Vorstand der MIG
Verwaltungs AG
Innovationen führen zu neuen Technologien und neuen
Produkten. Ökonomisch erfolgreich sind solchermaßen
entwickelte neue Technologien und neue Produkte insbesondere dann, wenn sie auf wachsende Märkte treffen. Dies ist nur einer der elementaren Grundsätze für
Investitionen der MIG Fonds seit 2005. Das Jahr 2009
hat einmal mehr die Richtigkeit und Relevanz dieses und
einiger anderer Grundsätze bestätigt.
Innovationen insbesondere im Bereich der weißen und
roten Biotechnologie, der Umwelttechnologie, Hochtechnologie und Digitaltechnologie treffen nach Ansicht des
MIG Portfoliomanagements heute und in absehbarer
Zeit auf ein weit überdurchschnittliches Marktpotenzial. Die Märkte der Gesundheitsbranche, der Produktinnovationen im Bereich der Chemischen Industrie, der
Clean and New Energy und im Bereich des digitalen
Datenaustausches haben sich im Jahr 2009 innerhalb
der globalen Rahmenerwartungen der MIG Fonds entwickelt. Diese Industriezweige werden in den kommenden
Jahren einen nicht nur stabilen, sondern voraussichtlich
steigenden Bedarf an innovativen Technologien und Produkten aufweisen.
Am Ende des Jahres 2009 zählten 22 Beteiligungsunternehmen zum Portfolio der MIG Fonds. Die MIG Beteiligungsunternehmen haben ihren Sitz ausschließlich in
Deutschland und Österreich. Diese Nähe zu den Beteiligungsunternehmen vereinfacht die Auswahl der Beteiligungsunternehmen ebenso wie deren laufende Betreuung. Die geografische Investitionsstrategie hat sich im
Jahr 2009 als richtig erwiesen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 16 ]
Alle MIG Beteiligungsunternehmen waren in diesem
Jahr 2009 in unterschiedlicher Intensität mit komplexen
unternehmerischen Aufgabenstellungen befasst. Nicht
zuletzt dynamische Unternehmensentwicklungen und
erhebliches Wachstum bei ambitionierten Zielsetzungen
führten zu enormen Herausforderungen. Im abgelaufenen Jahr lagen diese innerhalb der zuvor getroffenen
Einschätzungen für die jeweiligen Unternehmen. Hierbei
stand die MIG Verwaltungs AG als Portfolio-Manager in
Ausübung der Gesellschafter- und Aufsichtsrechte der
einzelnen Fondsgesellschaften mit den Unternehmen in
dauerhaftem, engem Austausch.
Deutschland und Österreich haben sich für die MIG
Fonds als präferierte Investitionsstandorte weiter etab­
liert. In diesen Ländern ist für die teilweise hochkomplexen Anforderungen an Mitarbeiter in den MIG Beteiligungsunternehmen eine weit überdurchschnittliche
Ausbildungs-Infrastruktur anzutreffen – hervorragend
ausgebildete Mitarbeiter sind das Ergebnis. Forschungsund Entwicklungsarbeiten in Österreich und Deutschland
sind in einem weltweiten Vergleich auf hohem Standard
anzutreffen. Die Konzentration dieser qualitativ hochwertigen F&E-Arbeit hin zum entsprechend potenzialhaltigen Markt und deren ökonomische Verwertung – darin
liegen wesentliche Werttreiber für die MIG Beteiligungsunternehmen.
Die bestehenden Beteiligungen der MIG Fonds haben
sich im Jahr 2009 innerhalb der realistisch anzusetzenden Prognosen überwiegend plangemäß entwickelt.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass unternehmerische
Entwicklungen stets nur in einer gewissen Toleranzbreite
einer vernünftigen Prognose zugänglich sind. Einige MIG
Beteiligungsunternehmen haben bestimmte unternehmerische Entwicklungsschritte sogar positiver bewältigt
als prognostiziert. Dies war in vielen Einzelfällen mit
erheblichen Anstrengungen von Geschäftsführung bzw.
Vorstand der jeweiligen Beteiligungsunternehmen und
deren Mitarbeiter verbunden.
[ Bericht zur Leistungsbilanz ]
Auf die Darstellung der einzelnen MIG Beteiligungsunternehmen in dieser Leistungsbilanz sei hiermit hingewiesen. Aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht wird
eine Wertsteigerung der jeweiligen MIG Beteiligung nicht
bilanziert oder anderweitig ausgewiesen, so lange sie
sich nicht auch mit einem Verkauf der Unternehmensbeteiligung realisiert hat.
Die wirtschaftlichen Entwicklungen im Zuge der Finanzund Wirtschaftskrise haben in einigen Bereichen der
großen Industrien zu erheblichen Neuordnungen geführt. Auch die von den MIG Beteiligungsunternehmen
adressierten Märkte wie Life Sciences, Pharma, Hochtechnologie, Umwelttechnologie und Neue Energien sind
von diesen konjunkturellen Schwankungen grundsätzlich nicht unberührt. Allerdings haben sich die künftigen
Entwicklungsbandbreiten für die jeweiligen Märkte nicht
wesentlich verändert – und damit sind die für die Veräußerung von MIG Unternehmensbeteiligungen relevanten
Märkte mittel- und langfristig für die MIG Fonds positiv
einzuschätzen. Die Situation für etwaige Exitkanäle der
MIG Beteiligungen wurde zwar von diesen Schwankungen in eingeschränktem Maße betroffen, ohne dass sie
sich jedoch nachhaltig verschlechtert hätte.
Das Jahr 2009 war für die MIG Beteiligungsunternehmen betrachtet trotz vieler Herausforderungen ein erfolgreiches Jahr mit vielen positiven Entwicklungen. Die
Investitionsgrundsätze des MIG Portfolio-Managements
haben sich auch in schwierigen Zeiten bewährt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 17 ]
250
D
ie erste überlieferte Anwendung von
Zahnrädern findet sich um 250 v. Chr. in der
Wasseruhr des Ktesibios aus Alexandria.
v. Chr.
[ Ktesibios ]
[ Leistungsbilanz 2009 | 19 ]
[ Die Fonds ]
IV. MIG AG & Co. Fonds 1 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
22.11.2004
Handelsregister
AG München – HRA 85035
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Jürgen Kosch
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung*
20.06.2005
Prospektnachträge
15.07.2005, 11.08.2005, 22.08.2005, 14.09.2005, 07.11.2005, 21.11.2005 und
19.12.2005
Fondsvolumen
EUR 30 Mio.
Vollständige Platzierung
April 2006
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger**
31.12.2014
Ausschüttungen an Anleger
EUR 13,867 Mio.
* von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 20 ]
[ Die Fonds ]
Sovicell GmbH 10,37 %
Virologik GmbH 1,26 %
AFFiRiS AG 5,06 %
Protagen AG 3,81 %
Ident Technology AG 9,14 %
BIOCRATES Life Sciences AG 5,06 %
Beteiligungen der
MIG AG & Co. Fonds 1 KG
Antisense Pharma GmbH 65,30 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
4,85
1.000.000,00
-
6.650
7,71
12.906.650,00
-
1.929.283
94.450
4,90
999.950,00
-
AG München,
HRB 138088
91.638
6.879
7,51
1.806.152,72
-
Protagen AG
AG Dortmund,
HRB 15399
423.798
18.323
4,32
753.322,92
-
Sovicell GmbH *
AG Leipzig,
HRB 9366
* 332.395
* 132.899
* 39,98
2.048.753,24
-
Virologik GmbH
AG Fürth,
HRB 10621
74.100
2.900
3,91
250.000,00
-
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AFFiRiS AG
LG Wien,
FN 240538h
132.000
6.408
Antisense
Pharma GmbH
AG Regensburg,
HRB 7534
86.200
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
Ident
Technology AG
Gesamtinvestition
19.764.828,88
* Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der Sovicell GmbH im Handelsregister auf dann EUR 352.395,00 steht noch aus. Mit
Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 1 KG über eine Beteiligung von EUR 141.899,00 (40,27 %) an der Sovicell GmbH verfügen.
3. Exitübersicht
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
Straumann CADCAM GmbH*
AG München,
HRB 176684
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital
in EUR
in EUR
326.000
60.441
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteile
veräußert
im Jahr
Veräußerungspreis
in EUR
1.970.265,00
2007 und 2008
18.540.276,75
* vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG
4. Ausschüttungen an Anleger
Im Jahr 2008 wurden Ausschüttungen an Anleger über
EUR 12,0 Mio. und über EUR 1,867 Mio. durchgeführt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 21 ]
[ Die Fonds ]
V. MIG AG & Co. Fonds 2 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
22.11.2004
Handelsregister
AG München – HRA 85033
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Jürgen Kosch
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
20.06.2005
Prospektnachträge
Keine
Fondsvolumen
EUR 50 Mio.
Vollständige Platzierung
Dezember 2005
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger **
31.12.2032
Ausschüttungen an Anleger ***
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
*** vgl. die Erläuterung unter V.4.
[ Leistungsbilanz 2009 | 22 ]
[ Die Fonds ]
sunhill technologies GmbH 6,18 %
Ident Technology AG 3,72 %
Efficient Energy GmbH 20,58 %
BIOCRATES Life Sciences AG 4,63 %
Antisense Pharma GmbH 64,89 %
Beteiligungen der MIG AG & Co. Fonds 2 KG
inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
0,99
2.100.850,00
-
14.165
0,73
150.007,35
-
580.650
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
AG München,
HRB 138088
91.638
459
0,50
120.396,27
-
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
Antisense
Pharma GmbH
AG Regensburg,
HRB 7534
86.200
850
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
1.929.283
Efficient Energy
GmbH
AG München,
HRB 164952
Ident
Technology AG
sunhill
technologies
GmbH
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
3.237.763,62
3. Exitübersicht
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
Straumann CADCAM GmbH*
AG München,
HRB 176684
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital
in EUR
in EUR
326.000
3.275
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteile
veräußert
im Jahr
Veräußerungspreis
in EUR
106.750,00
2007 und 2008
1.004.606,25
* vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG
4. Ausschüttungen an Anleger
Der aus dem etkon-Exit (Veräußerung der Beteiligung an
der etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG)
erzielte Veräußerungsgewinn, abzüglich einer erfolgsabhängigen Tätigkeitsvergütung der Geschäftsleitung, sowie das zurückgeflossene Investitionskapital sind dafür
genutzt worden, noch ausstehende Ausgabebeträge an
das Beteiligungsunternehmen Antisense Pharma GmbH
zu bezahlen, und sollen dem weiteren Ausbau des Beteiligungsportfolios der Fondsgesellschaft dienen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 23 ]
[ Die Fonds ]
VI. MIG AG & Co. Fonds 3 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
02.11.2005
Handelsregister
AG München – HRA 86900
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Cecil Motschmann
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
20.12.2005
Prospektnachträge
31.03.2006, 23.06.2006, 13.10.2006, 18.12.2006, 13.02.2007, 12.04.2007,
06.06.2007, 04.07.2007 und 16.11.2007
Fondsvolumen
EUR 50 Mio.
Vollständige Platzierung
Dezember 2007
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger **
31.12.2015
Ausschüttungen an Anleger
EUR 1,547 Mio.
* von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 24 ]
[ Die Fonds ]
Protagen AG 9,30 %
Virologik GmbH 3,77 %
AFFiRiS AG 20,30 %
Ident Technology AG 6,17 %
Antisense Pharma GmbH 8,50 %
Ganymed Pharmaceuticals AG 14,50 %
cerboMed GmbH 2,59 %
BIOCRATES Life Sciences AG 13,05 %
Beteiligungen der MIG AG & Co. Fonds 3 KG
inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
B.R.A.I.N. AG 21,82 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
33,98
7.000.000,00
-
1.050
1,22
2.931.282,90
-
1.929.283
425.014
22,03
4.499.996,26
-
AG Darmstadt,
HRB 24758
11.453.228
1.623.500
14,18
7.524.997,79
-
cerboMed
GmbH
AG Fürth,
HRB 10429
73.550
4.950
6,73
843.448,84
51.376,05
Ganymed
Pharmaceuticals
AG
AG Mainz,
HRB 7897
1.089.510
42.713
3,92
4.999.983,78
-
Ident
Technology AG
AG München,
HRB 138088
91.638
6.587
7,19
2.129.823,01
-
Protagen AG
AG Dortmund,
HRB 15399
423.798
85.716
20,23
3.209.003,01
-
Virologik GmbH
AG Fürth,
HRB 10621
74.100
5.350
7,22
1.300.000,01
-
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AFFiRiS AG
LG Wien,
FN 240538h
132.000
44.856
Antisense
Pharma GmbH
AG Regensburg,
HRB 7534
86.200
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
B.R.A.I.N. AG *
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
34.489.911,65
* B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG
3. Exitübersicht
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
Straumann CADCAM GmbH*
AG München,
HRB 176684
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital
in EUR
in EUR
326.000
6.514
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteile
veräußert
im Jahr
Veräußerungspreis
in EUR
293.130
2008
1.998.169,50
* vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG
4. Ausschüttungen an Anleger
Im vierten Quartal 2009 wurde eine Ausschüttung an die
Anleger i.H.v. EUR 1,547 Mio. vollzogen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 25 ]
[ Die Fonds ]
VII. MIG AG & Co. Fonds 4 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
04.08.2005
Handelsregister
AG München – HRA 86430
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Cecil Motschmann
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
20.09.2005
Prospektnachträge
13.10.2006, 18.12.2006, 27.04.2007, 15.06.2007, 17.08.2007, 12.09.2007 und
16.11.2007
Fondsvolumen
EUR 100 Mio.
Vollständige Platzierung
Dezember 2007
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger **
31.12.2032
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
* von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 26 ]
[ Die Fonds ]
Suppremol GmbH 14,63 %
AFFiRiS AG 14,50 %
sunhill technologies GmbH 5,80 %
BIOCRATES Life Sciences AG 13,05 %
Ident Technology AG 3,17 %
Efficient Energy GmbH 19,32 %
B.R.A.I.N. AG 20,73 %
Beteiligungen der MIG AG & Co. Fonds 4 KG
inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
cerboMed GmbH 8,80 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
2,43
500.000,00
-
42.493
2,20
450.000,87
-
11.453.228
154.250
1,35
714.955,90
-
AG Fürth,
HRB 10429
73.550
1.500
2,04
213.048,43
90.663,61
Efficient Energy
GmbH
AG München,
HRB 164952
580.650
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
Ident
Technology AG
AG München,
HRB 138088
91.638
337
0,37
109.209,05
-
sunhill
technologies
GmbH
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
Suppremol
GmbH
AG München,
HRB 143051
127.050
2.650
2,09
382.140,29
122.340,21
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AFFiRiS AG
LG Wien,
FN 240538h
132.000
3.204
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
1.929.283
B.R.A.I.N. AG*
AG Darmstadt,
HRB 24758
cerboMed
GmbH
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
3.448.868,36
* B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 27 ]
[ Die Fonds ]
VIII. MIG AG & Co. Fonds 5 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
25.04.2007
Handelsregister
AG München – HRA 90163
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Michael Motschmann
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
20.06.2007
Prospektnachträge
07.11.2007, 22.01.2008, 26.03.2008, 16.04.2008, 11.07.2008, 21.08.2008,
19.09.2008, 20.10.2008, 03.11.2008, 07.11.2008, 17.11.2008, 25.11.2008 und
12.12.2008
Fondsvolumen **
EUR 72 Mio.
Vollständige Platzierung **
Dezember 2008
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2018
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** Stand zum Ende der Platzierungsphase, nachdem die geschäftsführenden Gesellschafter von ihrer Berechtigung Gebrauch
machten, das Platzierungsvolumen von ursprünglich geplanten EUR 70 Mio. einmalig um bis zu weitere 10 Mio. auf bis zu rund
EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen
Betrag von EUR 55 Mio. erreicht hatte.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 28 ]
[ Die Fonds ]
Virologik GmbH 2,94 %
AFFiRiS AG 3,78 %
Suppremol GmbH 8,48 %
instrAction GmbH 3,39 %
Ident Technology AG 2,84 %
Ganymed Pharmaceuticals AG 9,63 %
Antisense Pharma GmbH 41,64 %
Corimmun GmbH 3,22 %
cerboMed GmbH 4,19 %
B.R.A.I.N. AG 11,38 %
APK Aluminium und Kunststoffe AG 6,42 %
Beteiligungen der MIG AG & Co. Fonds 5 KG
inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
BIOCRATES Life Sciences AG 2,09 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
2,29
2.003.623,05
-
7.900
9,16
22.054.413,50
-
203.867
35.213
17,27
3.400.023,50
-
LG Innsbruck,
FN 220414p
1.929.283
104.759
5,43
1.109.397,81
-
B.R.A.I.N.
AG **
AG Darmstadt,
HRB 24758
11.453.228
674.289
5,89
6.030.132,13
-
cerboMed
GmbH
AG Fürth,
HRB 10429
73.550
10.950
14,89
1.895.543,46
321.554,40
Corimmun
GmbH
AG München,
HRB 165022
79.300
12.600
15,89
1.197.317,07
510.000,00
Ganymed
Pharmaceuticals
AG
AG Mainz,
HRB 7897
1.089.510
39.680
3,64
2.380.800,00
2.718.080,00
Ident
Technology AG
AG München,
HRB 138088
91.638
6.877
7,50
1.502.165,87
-
instrAction
GmbH ***
AG Ludwigs­
hafen, HRB 4217
*** 71.866
*** 13.393
*** 18,64
1.585.211,29
209.999,40
Suppremol
GmbH
AG München,
HRB 143051
127.050
23.600
18,58
3.403.211,65
1.089.520,35
Virologik GmbH
AG Fürth,
HRB 10621
74.100
6.400
8,64
1.139.642,55
415.749,45
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AFFiRiS AG
LG Wien,
FN 240538h
132.000
3.029
Antisense
Pharma GmbH
AG Regensburg,
HRB 7534
86.200
APK AG *
AG Stendal,
HRB 7318
BIOCRATES
Life Sciences AG
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
52.966.385,48
*
APK Aluminium und Kunststoffe AG
** B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG
*** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der instrAction GmbH im Handelsregister auf dann EUR 89.067,00 steht noch aus.
Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 5 KG über eine Beteiligung von EUR 16.604,00 (18,64 %) an der instrAction GmbH
verfügen.
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 29 ]
[ Die Fonds ]
IX. MIG AG & Co. Fonds 6 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
AG & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
25.04.2007
Handelsregister
AG München – HRA 90156
Komplementärin
MIG Verwaltungs AG
Geschäftsführender Kommanditist
mit Einzelvertretungsmacht
Michael Motschmann
Weiterer Kommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
01.08.2007
Prospektnachträge
03.11.2008, 10.11.2008 und 17.11.2008
Fondsvolumen
EUR 85 Mio.
Vollständige Platzierung
November 2008
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger **
31.12.2035
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
* von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 30 ]
[ Die Fonds ]
Virologik GmbH 12,87 %
AMSilk GmbH 19,85 %
sunhill technologies GmbH 13,24 %
BIOCRATES Life Sciences AG 9,93 %
Beteiligungen der MIG AG & Co. Fonds 6 KG
inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
Efficient Energy GmbH 44,11 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
2,00
135.750,00
164.250,00
14.165
0,73
150.007,35
-
580.650
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
AG Fürth,
HRB 10621
74.100
800
1,08
142.455,32
51.968,68
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AMSilk GmbH
AG München,
HRB 174330
37.500
750
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
1.929.283
Efficient Energy
GmbH
AG München,
HRB 164952
sunhill
technologies
GmbH
Virologik GmbH
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
1.510.941,35
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 31 ]
[ Die Fonds ]
X. MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
GmbH & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
11.04.2008
Handelsregister
AG München – HRA 92154
Komplementärin
HMW Verwaltungs GmbH
Geschäftsführender Kommanditist
mit Generalvollmacht zur Vertretung
der Gesellschaft
Jürgen Kosch
Treuhandkommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Weiterer Kommanditist und
Portfolio-Manager
MIG Verwaltungs AG
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
28.05.2008
Prospektnachträge
19.09.2008, 20.10.2008, 03.11.2008, 10.11.2008, 17.11.2008, 25.11.2008 und
31.03.2009
Fondsvolumen **
EUR 35 Mio.
Vollständige Platzierung **
Juli 2009
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2018
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** Die geschäftsführenden Gesellschafter machten von ihrer Ermächtigung Gebrauch, das Platzierungsvolumen von ursprünglich
geplanten EUR 25 Mio. um bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 35 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald
das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 20 Mio. erreicht hatte.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 32 ]
[ Die Fonds ]
Virologik GmbH 6,65 %
sunhill technologies GmbH 1,43 %
OD-OS GmbH 14,97 %
AFFiRiS AG 8,57 %
AMSilk GmbH 5,82 %
APK Aluminium und Kunststoffe AG 18,82 %
instrAction GmbH 6,78 %
Efficient Energy GmbH 8,56 %
BioNTech AG 17,67 %
Beteiligungen der MIG GmbH & Co. Fonds 7
KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
certgate GmbH 10,71 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
2,29
2.003.623,05
-
3.400
9,07
615.400,00
744.600,00
203.867
33.978
16,67
4.400.151,00
-
AG Mainz,
HRB 41865
74.637
5.986
8,02
4.130.340,00
-
certgate GmbH
AG Nürnberg,
HRB 15753
40.150
10.050
25,03
2.504.152,82
-
Efficient Energy
GmbH
AG München,
HRB 164952
580.650
96.800
16,67
1.097.058,30
903.458,36
instrAction
GmbH **
AG Ludwigs­
hafen, HRB 4217
** 71.866
13.393
** 18,64
1.585.211,30
-
OD-OS GmbH
AG Potsdam,
HRB 20850 P
199.990
35.000
17,50
3.500.000,00
-
sunhill
technologies
GmbH
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
3.212
7,00
260.517,08
74.133,00
Virologik GmbH
AG Fürth,
HRB 10621
74.100
6.400
8,64
1.139.642,55
415.749,45
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
AFFiRiS AG
LG Wien,
FN 240538h
132.000
3.029
AMSilk GmbH
AG München,
HRB 174330
37.500
APK AG*
AG Stendal,
HRB 7318
BioNTech AG
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
23.374.036,91
* APK Aluminium und Kunststoffe AG
** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der instrAction GmbH im Handelsregister auf dann EUR 89.067,00 steht noch aus. Mit
Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG über eine Beteiligung von EUR 13.393,00 (15,04 %) an der instrAction GmbH
verfügen.
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 33 ]
[ Die Fonds ]
XI. MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
GmbH & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
30.09.2008
Handelsregister
AG München – HRA 93028
Komplementärin
HMW Verwaltungs GmbH
Geschäftsführender Kommanditist
mit Generalvollmacht zur Vertretung
der Gesellschaft
Jürgen Kosch
Treuhandkommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Weiterer Kommanditist und
Portfolio-Manager
MIG Verwaltungs AG
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
12.12.2008
Prospektnachträge
02.06.2009, 23.10.2009, 06.11.2009 und 10.12.2009
Geplantes Fondsvolumen
EUR 60 Mio.
Vollständige Platzierung
Bis 31.12.2010 möglich
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2036
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 60 Mio. zweimal um
jeweils bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der
Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 34 ]
[ Die Fonds ]
sunhill technologies GmbH 57,14 %
BIOCRATES Life Sciences AG 42,86 %
Beteiligungen der MIG GmbH & Co. Fonds 8
KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
0,73
150.007,35
-
3,11
89.891,55
110.124,00
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
BIOCRATES
Life Sciences AG
LG Innsbruck,
FN 220414p
1.929.283
14.165
sunhill
technologies
GmbH
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
1.429
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
350.022,90
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 35 ]
[ Die Fonds ]
XII. MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
GmbH & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
30.09.2008
Handelsregister
AG München – HRA 93026
Komplementärin
HMW Verwaltungs GmbH
Geschäftsführender Kommanditist
mit Generalvollmacht zur Vertretung
der Gesellschaft
Cecil Motschmann
Treuhandkommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Weiterer Kommanditist und
Portfolio-Manager
MIG Verwaltungs AG
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
01.12.2008
Prospektnachträge
01.04.2009, 03.06.2009, 13.07.2009, 31.07.2009, 23.09.2009, 06.11.2009,
10.12.2009, 23.12.2009 und 28.01.2010
Fondsvolumen **
EUR 70 Mio.
Vollständige Platzierung
Bis 31.12.2010 möglich
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2019
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG
(OeKB) hinterlegt
** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 60 Mio. zweimal
um jeweils bis zu weiteren 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der
Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat. Die geschäftsführenden
Gesellschafter haben am 28.01.2010 beschlossen, den Gesamtbetrag des Festkapitals erstmalig um zunächst EUR 10,0 Mio.
auf bis zu EUR 70,0 Mio. zu erhöhen.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
[ Leistungsbilanz 2009 | 36 ]
[ Die Fonds ]
sunhill technologies GmbH 5,82 %
Ident Technology AG 20,80 %
Protagen AG 16,64 %
instrAction GmbH 6,57 %
PDC Biotech GmbH 16,84 %
nfon AG 20,85 %
Beteiligungen der MIG GmbH & Co. Fonds 9
KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen
OD-OS GmbH 12,48 %
2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2009
Vollzogene
Investition
in EUR
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
12,51
2.500.091,44
-
* (12.080)
* (13,56)
-
790.032,00
130.565
13.920
10,66
1.252.800,00
1.252.800,00
AG Potsdam,
HRB 20850 P
199.990,00
15.000
7,50
1.500.000,00
-
PDC Biotech
GmbH
LG Wien,
FN 310058v
81.666
23.333
28,57
1.023.333,00
1.000.000,00
Protagen AG
AG Dortmund,
HRB 15399
423.798
63.251
14,92
1.999.996,62
-
sunhill
technologies
GmbH
AG Fürth,
HRB 11015
45.890
5.001
10,90
314.613,45
385.371,00
Anteil am
Anteil am
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Grund- bzw.
Stamm­kapital
Stammkapital Stammkapital
in EUR
in %
in EUR
Beteiligungsunternehmen
Handels­
register
Ident
Technology AG
AG München,
HRB 138088
91.638
11.462
instrAction
GmbH *
AG Ludwigs­
hafen, HRB 4217
* 71.866
nfon AG
AG München,
HRB 168022
OD-OS GmbH
Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen)
12.019.037,51
* Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der instrAction GmbH im Handelsregister auf dann EUR 89.067,00 steht noch aus.
Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG erstmals über eine Beteiligung in Höhe von EUR 12.080,00 (13,56 %) an
der instrAction GmbH verfügen.
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 37 ]
[ Die Fonds ]
XIII. MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
GmbH & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
22.07.2009
Handelsregister
AG München – HRA 94307
Komplementärin
HMW Verwaltungs GmbH
Geschäftsführender Kommanditist
mit Generalvollmacht zur Vertretung
der Gesellschaft
Cecil Motschmann
Treuhandkommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Weiterer Kommanditist und
Portfolio-Manager
MIG Verwaltungs AG
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
28.01.2010
Prospektnachträge
keine
Geplantes Fondsvolumen **
EUR 100 Mio.
Vollständige Platzierung
Beginn im Laufe des Jahres 2010, bis spätestens 31.12.2012 möglich
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2034
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
zum Zeitpunkt der Leistungsbilanzerstellung von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) noch zu gestatten
und Hinterlegung bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) geplant (zum 31.12.2009 noch nicht erfolgt)
** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 100 Mio. zweimal um
jeweils bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 120 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der
Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 90 Mio. erreicht hat.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
2. Beteiligungsübersicht
zum 31. Dezember 2009
Die MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG hält noch keine Beteiligungen.
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 38 ]
[ Die Fonds ]
XIV. MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG
1. Eckdaten der Fondsgesellschaft
Gesellschaftsform
GmbH & Co. KG
Gründung auf unbestimmte Zeit
22.07.2009
Handelsregister
AG München – HRA 94286
Komplementärin
HMW Verwaltungs GmbH
Geschäftsführender Kommanditist
mit Generalvollmacht zur Vertretung
der Gesellschaft
Michael Motschmann
Treuhandkommanditist
MIG Beteiligungstreuhand GmbH
Weiterer Kommanditist und
Portfolio-Manager
MIG Verwaltungs AG
Unternehmensgegenstand
Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten,
die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten
Unternehmen
Prospekterstellung *
22.12.2009
Prospektnachträge
keine
Geplantes Fondsvolumen **
EUR 60 Mio.
Vollständige Platzierung
Beginn im Laufe des Jahres 2010, bis spätestens 31.12.2011 möglich
Erstmalige Möglichkeit zur ordentlichen Kündigung für Anleger ***
31.12.2020
Ausschüttungen an Anleger
Bislang keine
*
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zwischenzeitlich genehmigt und Hinterlegung bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) geplant (zum 31.12.2009 noch nicht erfolgt)
** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 60 Mio. zweimal um
jeweils bis zu weiteren EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der
Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat.
*** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich
2. Beteiligungsübersicht
zum 31. Dezember 2009
Die MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG hält noch keine Beteiligungen.
3. Ausschüttungen an Anleger
Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht
erfolgt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 39 ]
1729
D
er französische Architekt
Bernard Forêst de Bélidor
beschäftigte sich in seinem
1729 veröffentlichten Buch
„La science des ingénieurs“
mit der Standsicherheit von
Stützmauern und der Statik
von Gewölben.
[ Bernard Forêst de Bélid or ]
[ Leistungsbilanz 2009 | 41 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
XV. Darstellung der MIG-Beteiligungsunternehmen
Die nachfolgende Darstellung der Unternehmen, an denen die MIG Fonds beteiligt sind, erfolgt für jedes Unternehmen zweigeteilt: unter lit. a) werden Informationen
präsentiert, die vom jeweiligen Beteiligungsunternehmen
selbst zur Verfügung gestellt sind. Unter lit. b) ist jeweils
die externe Analyse der Kayenburg AG abgedruckt, die
eine eigene Einschätzung jedes Beteiligungsunternehmens vorgenommen hat.
1. AFFiRiS AG
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die AFFiRiS AG, eine Aktiengesellschaft österreichischen
Rechts, ist zum Stichtag 01.01.2008 durch formwechselnde Umwandlung aus der AFFiRiS Forschungs- und
Entwicklungs-GmbH hervorgegangen. Unternehmensgegenstand ist die Entdeckung und Entwicklung maßgeschneiderter Impfstoffe gegen Krankheiten mit
dringendem medizinischem Bedarf und attraktiven
Marktvolumina auf der Basis firmeneigener Patentpositionen. Der Wirtschafts-/Tätigkeitsbereich ist insbesondere: Life Science, Biotech, Forschung und Entwicklung,
Impfstoffentwicklung. Die Produkte von AFFiRiS sind
maßgeschneiderte Impfstoffe gegen Krankheiten mit
dringendem medizinischem Bedarf und BlockbusterMarktvolumina. Alzheimer ist die aktuelle Leitindikation. Etwa alle zwei Jahre soll eine neue abgeschlossene
präklinische Entwicklung zur klinischen Prüfung kommen. Die Tätigkeit erstreckt sich insbesondere auf die
Entwicklung innovativer Produktkandidaten von der Idee
bis zum Wirksamkeitsnachweis in Phase II. Eine eigene
Phase-III-Studie und Zulassung ist nicht geplant. Angestrebt wird eine Auslizenzierung an große Pharmaunternehmen. Eine Lizenzvergabe erfolgt gegebenenfalls
bereits vor der Phase II. Dies ist im Jahr 2008 bereits
einmal geschehen. Die Rechte an den AFFiRiS-Impfstoffen gegen Alzheimer wurden an GlaxoSmithKline auslizensiert. Eine Sofortzahlung von EUR 22,5 Mio. im Jahr
2008, eine Meilensteinzahlung über EUR 10 Mio. und
ein meilensteinabhängiges Gesamtvolumen von bis zu
EUR 430 Mio. wurden erreicht. Im Zulassungsfall sind
Tantiemen in Milliardenhöhe möglich.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: AFFiRiS AG
Rechtsform: Österreichische Aktiengesellschaft
Sitz: Politische Gemeinde Wien
Grundkapital: EUR 132.000, eingeteilt in 132.000 auf
den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister/ Firmenbuch: LG Wien, FN 240 538 h
[ Leistungsbilanz 2009 | 42 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 1 4,85 %
Weitere Gesellschafter
54,16 %
MIG 3 33,98 %
MIG 4 2,43 %
Derzeitige Beteiligungen
an der AFFiRiS AG
Management
Das Management des Unternehmens setzt sich aus den
Vorstandsmitgliedern Dr. Walter Schmidt (CEO) und Dr.
Frank Mattner (CSO) zusammen. Beide Geschäftsführer
sind Diplombiologen und Gründer des Unternehmens.
Verstärkt wird das Management durch Richard Westmoreland (CFO).
MIG 5 2,29 %
MIG 7 2,29 %
Ziele und Strategie
Die Hauptziele für das Jahr 2010 liegen in der klinischen
Entwicklung. Im Bereich Alzheimer-Impfung ist der Start
einer Phase-II-Studie mit dem Impfstoff AD02 geplant,
sowie eine Phase I mit AD03. Bei der AtheroskleroseImpfung ist der Start einer Phase-I-Studie vorgesehen.
Ein bis zwei Patenteinreichungen für Produktkandidaten
in neuen Indikationen werden angestrebt.
Anteil am
Grundkapital
in %
6.408
4,85
1.000.000,00
-
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in EUR
MIG 1
Vollzogene
Investition
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
MIG 3
44.856
33,98
7.000.000,00
-
MIG 4
3.204
2,43
500.000,00
-
MIG 5
3.029
2,29
2.003.623,05
-
MIG 7
3.029
2,29
2.003.623,05
-
Status quo
Hinsichtlich der Alzheimer-Impfung haben beide Produktkandidaten, AD01 und AD02, ihre jeweilige klinische
Phase-I-Studie erfolgreich abgeschlossen. Die primären
Studienendpunkte, Sicherheit und Verträglichkeit, wurden für beide Impfstoffe erreicht. Es wurde bereits entschieden, AD02 in die klinische Entwicklung der Phase II
zu bringen. Studienbeginn ist für das erste Quartal 2010
geplant. Ein Impfstoff-Kandidat zur Behandlung von Atherosklerose soll im ersten Quartal 2010 die präklinische
Entwicklung abschließen und Ende 2010 in die klinische
Phase I gebracht werden. Weitere Indikationen für neue
Produktkandidaten, inklusive Parkinson, sind evaluiert,
und entsprechende präklinische Entwicklungen werden
aufgenommen. Für die Parkinson-Impfung ist geplant, die
klinische Phase-I-Prüfung Anfang 2011 zu beginnen. Für
die Alzheimer-Impfung von AFFiRiS konnte GlaxoSmithKline als Lizenznehmer gewonnen werden. Der Vertrag
sieht (meilensteinabhängige) Zahlungen von bis zu EUR
430 Mio. vor, inklusive einer (bereits getätigten) Sofortzahlung von EUR 22,5 Mio. und einer ersten Meilensteinzahlung von EUR 10 Mio. Es wurden auch Tantiemen vereinbart, die sich, die Marktzulassung vorausgesetzt, zu
mehreren Milliarden addieren können. Die Firma wurde
in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Entwicklung seit der Investition
Seit der Investition erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter
von 12 auf 60. Insbesondere im Bereich der pharmazeutischen und klinischen Entwicklung sowie bezüglich der
Vorbereitung und des Aufbaus des klinischen Programms
konnte ein Zugang von qualifizierten Mitarbeitern erfolgen. AFFiRiS erhielt vielfach Auszeichnungen im Tätigkeitsbereich des Unternehmens. Eine Förderung erhält
das Unternehmen seit 2006 durch das 6. Rahmenprogramm der EU, durch die FFG (Forschungsförderungsgesellschaft) und durch den Vienna Life Science ZIT-call
2006 (ZIT = Zentrum für Innovation und Technologie).
Im Jahr 2006 wurde AFFiRiS ferner der Lee Sun Kyu
Pharmaceutical Award 2006 verliehen (Preis der koreanischen pharmazeutischen Industrie). 2007 wurde das
Europäische Patent zum Schutz der Alzheimer-Impfung
von AFFiRiS erteilt. Ebenfalls 2007 hat die internationale
Rating-Agentur Thomson Scientific in einer Analyse der
Erfolgsaussichten aktueller klinischer Studien die Alzheimer-Impfung von AFFiRiS an erster Stelle aufgeführt.
Das Ranking beurteilt die Erfolgsaussichten klinischer
Studien weltweit, unabhängig von der relevanten Erkrankung. Im April 2008 wurde AFFiRiS im Rahmen des Spotlight-Rankings zu einer der fünf vielversprechendsten
Biotech-(Start-up-)Firmen Europas gewählt, und im Jahr
2009 landete AFFiRiS beim VC & PE-Award auf Platz 1.
[ Leistungsbilanz 2009 | 43 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aussicht
Im Jahr 2007 erfolgte ein weltweiter Verkauf (letztlich
nicht wirksamer) Alzheimer-Medikamente für ca. EUR
4,5 Mrd. Das jährliche Marktvolumen für ein wirksames Medikament wird auf EUR 15 Mrd. geschätzt. Mit
Glaxo­SmithKline konnte ein erstklassiger Pharma-Partner gewonnen werden, der alleine 25 % des weltweiten
Impfstoffmarktes beherrscht. Es wurde damit die optimale Voraussetzung geschaffen, die Entwicklung bis zur
Marktreife und eine signifikante Marktdurchdringung zu
erreichen.
des Therapieansatzes. Das AFFiRiS-GSK-BiologicalsLizenzabkommen umfasst die Gruppe der AlzheimerImpfstoffe mit AD01 und AD02 zur gemeinsamen Entwicklung. Die Zahlungsflüsse des Lizenzabkommens
einschließlich des Optionsarms auf alternative Alzheimer-Impfstoffe haben einen Umfang von bis zu EUR 430
Mio. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erhält GSK
Biologicals Zugriff auf die AFFITOM®-Technologie der AFFiRiS AG ausschließlich für den Zweck der Entwicklung
einer Alzheimer-Impfung. Das Recht zur Nutzung dieser
Technologie für andere Impfstoffe liegt weiterhin exklusiv
bei der AFFiRiS AG.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die AFFiRiS AG ist ein Life-Science-Unternehmen mit
dem Schwerpunkt der Impfstoffentwicklung für bisher
nicht oder nur schlecht therapierbare chronische Krankheiten. Die AFFITOM®-Technologie von AFFiRiS bildet
das Herzstück für die Entwicklung innovativer Impfstoffe. Diese hauseigene Technologie liefert die patentgeschützten Impfstoffe in Form kurzer Peptide. Peptide
sind ein anderer Begriff für aneinandergehängte Aminosäuren, die „Bausteine des Lebens“. Diese von AFFiRiS
identifizierten Peptide sind in der Lage, hochspezifische
Originalstrukturen (z. B. eines Antigens) so nachzuahmen, dass hieraus Impfstoffe generiert werden können,
die zur Bildung von Antikörpern führen. Diese Antikörper
greifen gezielt nur schädliche Formen menschlicher Proteine an, z. B. Proteine, die Alzheimer auslösen können.
Das derzeitige Entwicklungsportfolio von AFFiRiS umfasst Impfstoffe zur Therapie von Alzheimer (wie AD01
und AD02), Parkinson, Atherosklerose sowie gegen vier
weitere Krankheiten, die vom Unternehmen noch nicht
offengelegt worden sind. Mittlerweile lässt sich die AFFiRiS AG als ein impfstoffentwickelndes Unternehmen
frühen bis mittleren Reifegrades qualifizieren. Mit dem
erfolgreichen Abschluss des Lizenzabkommens für die
Alzheimer-Impfung an GlaxoSmithKline (GSK) Biologicals
im Oktober 2008 ist der AFFiRiS AG einer der größten europäischen Biotech-Pharma-Deals der letzten Jahre und
der nach wie vor größte Kontrakt eines österreichischen
biopharmazeutischen Unternehmens gelungen. Dies unterstreicht die Attraktivität der AFFiRiS-Technologie und
[ Leistungsbilanz 2009 | 44 ]
Strategie
Die Entwicklungen von AFFiRiS haben immer einen Startpunkt, den Punkt Null. Der Punkt Null entspricht der Idee,
wie ein Impfstoff gegen eine schwerwiegende Krankheit
aussehen müsste. Die ersten Schritte erfolgen dann im
Labor. Das Ziel von AFFiRiS besteht darin, belastbare
Patente zu entwickeln. In der nächsten Phase wird im
Rahmen der präklinischen Forschung & Entwicklung an
der Datengewinnung gearbeitet, um dann im Anschluss
im Menschen eine klinische Studie der Phase I durchzuführen. Das primäre Studienziel in der Phase I ist es, die
Sicherheit und Verträglichkeit der Impfstoffe zu zeigen.
Im Erfolgsfall folgt die klinische Studie der Phase II. Bei
den Phase-II-Studien geht es darum, Hinweise auf die
Wirksamkeit als Endziel dieses klinischen Abschnittes zu
erhalten. Das Geschäftsmodell der AFFiRiS ist schlussendlich ein Royalty-Modell. Bei einem Royalty-Modell
geht es darum, Lizenzeinnahmen und im Markteinführungsfall eine Teilnahme an den Markterfolgen der Wirkstoffumsätze zu erzielen. Aus strategischer Sicht strebt
die AFFiRiS AG die Auslizenzierung der Rechte an den
Impfstoffen spätestens nach Abschluss der Phase II an
Pharmapartner an. Fallweise kann die Auslizenzierung
allerdings auch in einer früheren Phase erfolgen.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Potenziale
Am 20. Oktober 2009 teilte AFFiRiS mit, dass das primäre Studienziel von zwei Phase-I-Studien der in der
Entwicklung befindlichen Alzheimer-Impfstoffe AD01
und AD02 erreicht wurde. Sowohl AD01 als auch AD02
wiesen nach Unternehmensaussagen die Sicherheit und
eine sehr gute Verträglichkeit nach. Dies ist als großer
Erfolg zu bewerten und von großer Bedeutung. Als Folge dieser erfreulichen Ergebnisse erhält AFFiRiS vom
Lizenzpartner GlaxoSmithKline Biologicals eine vereinbarte Meilensteinzahlung in Höhe von EUR 10 Mio. Die
positive Entwicklung bleibt nicht auf AD01 und AD02
beschränkt. Für die Entwicklung einer AtheroskleroseImpfung erhält das innovative Unternehmen eine finanzielle Unterstützung im Rahmen des EUROTRANS-BIOProgramms der EU. Faktisch ist die AFFiRiS AG nach dem
Abschluss der Phase-I-Studien für AD01 und AD02 ein
Phase-II-Unternehmen. Die frühe industrielle Kooperation mit Glaxo­Smith­Kline Biologicals und weitere laufende Projekte sind ein Indiz dafür, dass AFFiRiS auf dem
besten Weg ist, neue Impfstoffdesigns zu etablieren. Die
Höherbewertungspotenziale für den Unternehmenswert
resultieren aus den weiteren klinischen Ergebnissen,
dem Wert der Lizenzvereinbarungen und aus dem Potenzial weiterer nicht veröffentlichter Wirkstoffprojekte. Der
potenzielle Marktwert der AFFiRiS-Impfstofftherapien ist
im Erfolgsfall als weit überdurchschnittlich hoch zu qualifizieren.
2. AMSilk GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
AMSilk hat eine Technologie entwickelt, welche die Produktion von Spinnenseide im industriellen Maßstab mithilfe von gentechnisch modifizierten Bakterien ermöglicht. Darüber hinaus kann das Material verbessert und
anwendungsspezifisch verändert werden. Nach Produktion und Reinigung können die Proteine getrocknet und
gelagert werden. Die Proteine können im Folgenden je
nach Anwendung in unterschiedliche Aggregatszustände
gebracht werden (Filme, Schäume, Gele, Folien, Vliesstoffe, Fasern, etc.).
Eckdaten des Unternehmens
Firma: AMSilk GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung (GmbH)
Sitz: München, Deutschland
Stammkapital: EUR 37.500,00
Handelsregister: AG München, HRB 174330
Management
AMSilk GmbH wurde im Oktober 2008 gegründet. Axel H.
Leimer ist Geschäftsführer der Gesellschaft. Herr Leimer
war bis zur Gründung der AMSilk als Berater und InterimsManager für Biotechnologie- und Industrieunternehmen
sowie für Venture-Capital-Fonds tätig. Davor verbrachte
er 17 Jahre in den USA und arbeitete in verschiedenen
Positionen (Managing Director; Projektmanagement;
Business Development) für Biotechnologieunternehmen
(u. a. Source; Cortech, Vertex). Herr Leimer hält einen BA
und ein Masters Degree von der University of Colorado.
[ Leistungsbilanz 2009 | 45 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 6 2,00 %
Weitere Gesellschafter
88,93 %
MIG 7 9,07 %
Derzeitige Beteiligungen
an der AMSilk GmbH
2,00
135.750,00
164.250,00
3.400
9,07
615.400,00
744.600,00
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
750
MIG 7
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
MIG 6
Beteiligter
Fonds
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Status quo
Die Gesellschaft wurde am 28.10.2008 gegründet. Anfang 2009 nahm das Unternehmen den Forschungs- und
Entwicklungsbetrieb am Standort Martinsried auf. Mit
zwei renommierten internationalen Chemie-OutsourcingPartnern wurden Verträge über die großtechnische Produktion von rekombinanter Spinnenseide abgeschlossen. Die abgeschlossenen Kooperationen sowie eine
angemietete Pilot-Produktionsanlage ermöglichen die
Produktion von Spinnenseide im Kilogramm-Maßstab.
Mithilfe des bereits produzierten Materials werden gegenwärtig eine Prüfung zur Verträglichkeit des Materials
sowie erste Anwendungsversuche durchgeführt.
Ziele und Strategie
AMSilk will mithilfe ihrer Technologieplattform zu einem
der führenden Biotechnologieunternehmen werden. Die
breite Anwendungsmöglichkeit in unterschiedlichen Industrien erlaubt es AMSilk, Produkte in ausgesuchten
Feldern selbst in der Wertschöpfungskette weit nach vorne zu entwickeln und in anderen Feldern exklusive Partnerschaften einzugehen. Die Kontrolle über die strategische Positionierung soll dabei durch das Patentportfolio
abgesichert werden. Für 2010 ist sowohl der Abschluss
der Verträglichkeitstests als auch die Eingehung von Industriepartnerschaften geplant.
Aussicht
Mit den angestrebten Produkten wird AMSilk in eine
Reihe von hoch attraktiven Märkten eintreten. Allein die
Märkte für Beschichtung von Medizinprodukten, Spezialwirkstoffe in der Kosmetik und Wundversorgung haben jeweils Volumina von über USD 1 Mrd. pro Jahr mit
interes­santen Nischenmärkten.
[ Leistungsbilanz 2009 | 46 ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die AMSilk GmbH ist ein hoch spezialisiertes junges
Biotechnologieunternehmen mit einer breiten Wissensplattform zur Herstellung von Biomaterialien für technische Anwendungen. Die AMSilk GmbH arbeitet an der
Entwicklung und an der Herstellung von Hochleistungsproteinen, sogenannten Performance-Proteinen. Gelingt
dem Unternehmen die Etablierung stabiler und wiederholbarer Herstellverfahren im industriellen Maßstab,
dann ist der Sprung vom Entwicklungsunternehmen
zum Industrieunternehmen mittelfristig umsetzbar. Der
technologische Bedarf an innovativen Komponenten für
Hochleistungswerkstoffe ist gegeben. Im Mittelpunkt
stehen bei der AMSilk GmbH Seidenproteine und andere Biopolymere. Diese Performance-Proteine können
als Rohmaterial und als Halbwerkzeug (Kugeln, Mem­
branen, Folien etc.) in den unterschiedlichsten Sektoren
als neuartige Hochleistungsmaterialien mit optimierten
Anwendungseigenschaften eingesetzt werden. Anwendungsgebiete können neue Generationen technischer
oder auch medizinischer Produkte sein.
Strategie
Die industrielle Zukunft von AMSilk hat viel mit der chemischen Struktur von Seidenfäden, deren physikalischen
Eigenschaften und technologischen Einsatzmöglichkeiten zu tun. Hinsichtlich des Technologieportfolios der
AMSilk GmbH verfügt das junge High-Performance-Chemieunternehmen über folgende Arbeitsgebiete: AMSilk®
Nano- und Mikromaterial. Im Rahmen dieser Aktivitäten
werden hochreine und gleichförmige Kugeln aus Biomaterialien hergestellt. Diese können für Kosmetikprodukte, Oberflächenbeschichtungen (medizinische Implantate), in der Textilverarbeitung oder als Seidenkugeln
im Rahmen von Weiterverarbeitungsprozessen genutzt
werden. AMSilk®-Vliesstoffe: Anwendungsgebiete sind
Filter für die Industrie und Medizintechnik oder auch für
Textilien. AMSilk®-High Performance Fasern: Hier stehen
Anwendungen für Hochleistungsfäden und -seile, technische Textilien und Spezialtextilien (Schutzwesten) im Mittelpunkt. AMSilk®Spezialfolien: Potenzielle Einsatzmöglichkeiten sind biopolymerbasierte Folien zum Einsatz
als Membranen, Filter oder Spezialbeschichtungen.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 1 7,71 %
Weitere Gesellschafter
80,92 %
MIG 2 0,99 %
MIG 3 1,22 %
MIG 5 9,16 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Antisense Pharma GmbH
3. Antisense Pharma GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die Antisense Pharma GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Regensburg. Gegenstand
der Antisense Pharma GmbH ist die Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von Medikamenten,
für die ein hoher medizinischer Bedarf besteht. Das Unternehmen konzentriert seine Innovationskraft zurzeit
auf die Therapie bislang unheilbarer Krebskrankheiten.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Antisense Pharma GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Regensburg, Deutschland
Stammkapital: EUR 86.200,00
Handelsregister: AG Regensburg, HRB 7534
Management
Die Antisense Pharma GmbH wurde 1998 gegründet und
hat ihren Sitz im BioPark Regensburg. Die Geschäftsführer sind Herr Dr. Karl-Hermann Schlingensiepen, Chief
Executive Officer (CEO), und Herr Dr. Hubert Heinrichs,
Chief Medical Officer (CMO). Beide verfügen über eine
langjährige unternehmerische Erfahrung, sowie umfangreiche Expertise in den Bereichen Medikamentenentwicklung und -zulassung.
MIG 2
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
6.650
Vollzogene
Investition
in EUR
MIG 1
Anteil am
Stammkapital
in %
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Beteiligter
Fonds
Potenziale
Die industriellen Bedürfnisse nach innovativen Werkstoffen sind groß. Immer neue industrielle Anwendungsanforderungen erfordern innovative Lösungsansätze auf
der Materialebene. Seidenfäden sind durch ihre extreme
Festigkeit (fest wie Stahl) und gleichzeitig hohe Dehnbarkeit (dehnbar wie Gummi) zukünftig möglicherweise der
Werkstoff der Wahl. Testversuche zeigten, dass Spinnenseide in der Lage ist, mehr als dreimal so viel Energie
aufzunehmen wie Kevlar oder Nylon. Erst danach kommt
es zum Riss des Materials. Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten positiv zu bewerten ist, dass Spinnenseide eine
hohe Bioverträglichkeit aufweist, nachhaltig herstellbar
und recyclebar ist. Die AMSilk GmbH selbst befindet sich
nach Einschätzung der Kayenburg AG noch in einem frühen Entwicklungsstadium der industriellen Etablierung.
Im Mittelpunkt der Herausforderung an das Gründerteam steht die Sicherstellung stabiler Herstellprozesse
für die Performance-Proteine und dann die anschließende Skalierung in größere industrielle Herstellprozesse.
Dies ist erforderlich, um zukünftige Massenmärkte mit
entsprechenden Qualitäten und Quantitäten bedienen
zu können. Für die Herstellung der Performance-Proteine
wurden bereits erste biotechnologische Herstellprozesse
entwickelt und eine Produktionskampagne im Pilotmaßstab erfolgreich abgeschlossen. AMSilk hat eine Partnerschaft mit einem großen internationalen Lohnhersteller,
mit dessen Hilfe eine schnelle Umsetzung der Produktion im Industriemaßstab möglich ist.
7,71 12.906.650,00
-
850
0,99
2.100.850,00
-
MIG 3
1.050
1,22
2.931.282,90
-
MIG 5
7.900
9,16
22.054.413,50
-
Status quo
Das Leitprodukt Trabedersen (AP 12009) befindet sich
im Stadium der klinischen Entwicklung.
[ Leistungsbilanz 2009 | 47 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Indikation Malignes Gliom (Hirntumor): Die klinische
Phase IIb Studie G004 an insgesamt 145 Patienten mit
malignem Gliom ist 2009 inklusive der Nachbeobachtungszeit von vier Jahren abgeschlossen worden. Die
Auswertung der Hauptphase zeigte in der Gruppe der mit
10 μM Trabedersen (AP 12009) behandelten Patienten
mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) einen Überlebensvorteil
von mehr als 17 Monaten gegenüber dem bisherigen
Goldstandard Temozolomid. Das Überleben nach einem,
zwei, drei und vier Jahren war jeweils deutlich höher bei
der mit 10 μM Trabedersen behandelten Patientengruppe als in der mit Temozolomid behandelten.
Darauf aufbauend wurde 2009 die Phase-III-ZulassungsStudie G005 mit dem Akronym SAPPHIRE begonnen, die
an Patienten mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) weltweit
durchgeführt wird. Inzwischen sind global 43 klinische
Zentren aktiv. Der erste Patient wurde im März 2009 in
die Studie aufgenommen.
Die Phase-IIb-Studie G004 war bereits analog zu einer
Phase-III-Studie angelegt, indem die Wirksamkeit von
Trabedersen mit dem bisherigen Goldstandard Temozolomid verglichen wurde. Da das mittlere Überleben in der
Behandlungsgruppe mit 39,1 Monaten sehr hoch war,
hat die EMEA für die Zulassung dem primären Endpunkt
„Überleben nach zwei Jahren“ zugestimmt.
Indikation Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs): In der klinischen Phase-I/II-Studie P001 ist bei
Patienten mit Pankreaskarzinom der Phase-I-Dosis-Eskalations-Teil abgeschlossen. Die Verträglichkeit dieser
intravenös verabreichten Therapie war sehr gut. Gegenwärtig wird der Phase-II-Teil an Patienten mit Pankreaskarzinom durchgeführt. In dieser Indikation wurden bereits alle Patienten aufgenommen und befinden sich in
der Nachbeobachtungsphase.
Indikation Malignes Melanom (bösartiger schwarzer
Hautkrebs): In der klinischen Phase-I/II-Studie P001, in
die auch Patienten mit Malignem Melanom aufgenommen werden, ist der Phase-I-Dosis- Eskalations-Teil ebenfalls abgeschlossen. Die Verträglichkeit dieser intravenös
verabreichten Therapie war auch bei diesen Patienten
sehr gut. Gegenwärtig hat der Phase-II-Teil an Patienten
mit Malignem Melanom begonnen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 48 ]
Darüber hinaus erweitert Antisense Pharma seine Produktpipeline im Bereich der Drug Discovery sowie in unterschiedlichen Phasen der präklinischen Entwicklung.
Das Unternehmen beschäftigt aktuell 71 Mitarbeiter.
Ziele und Strategie
Das primäre Unternehmensziel ist es, das Leitprodukt
Trabedersen (AP 12009) rasch zum Markt zu führen. Die
hierfür notwendige Zulassungsstudie (klinische Studienphase III) mit dem Akronym SAPPHIRE zur Behandlung
von Patienten mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) wird in
mindestens 15 Ländern und vier Kontinenten durchgeführt. Darüber hinaus ist eine klinische Studienphase III
für Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom
(Bauchspeicheldrüsenkrebs) geplant. Langfristig soll
Trabedersen (AP 12009) Patienten bei verschiedenen
Krebsindikationen als therapeutische Option der ersten
Wahl zur Verfügung stehen.
Entwicklung seit der Investition
Die Antisense Pharma GmbH hat sich zu einem über die
Landesgrenzen hinaus etablierten biopharmazeutischen
Unternehmen entwickelt. Im Bereich der sogenannten
„molecular targeted therapies“ nimmt Antisense Pharma eine besondere Stellung ein, denn in der Entwicklung
von TGF-beta-Krebsmedikamenten ist das Unternehmen
weltweit führend. Seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind international anerkannt.
Aussicht
Nach Prognosen des Marktforschungsinstitutes IMS
Health wird der weltweite Pharmamarkt bis 2010 um 4 %
bis 6 % gewachsen sein und ein Volumen von mehr als
USD 825 Mrd. erreicht haben. Onkologie-Produkte erzielen weiterhin die stärksten Wachstumsraten und werden
sich z. B. in Deutschland von 2007 bis 2012 jährlich um
14 % auf dann EUR 4,2 Mrd. verdoppeln. Bis 2011 sollen
Krebstherapeutika die nach Umsatz stärkste Medikamentengruppe werden. Dieses Wachstum wird größtenteils durch innovative „targeted therapies“ vorangetrieben. Das Beispiel Avastin (Roche) zeigt, dass innovative
Krebstherapeutika bereits im ersten Jahr nach Zulassung mehr als USD 500 Mio. Umsatz erreichen können.
Trabedersen (AP 12009) hat das Potenzial, ebenfalls zu
einem Blockbuster zu werden.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die 1998 gegründete Antisense Pharma GmbH ist ein
biopharmazeutisches Unternehmen mit Schwerpunkten
in der Erforschung und Entwicklung innovativer Krebsmedikamente. Die Wirkstoffentwicklung der Antisense
Pharma GmbH greift hierbei auf die Antisense-Technologie zurück. Die Antisense Pharma GmbH positioniert
sich im Vergleich zum Wettbewerb als ein AntisenseUnternehmen, hat aber mittlerweile „small molecules“,
Peptide und andere Wirkstoffe in der präklinischen Entwicklung. Die in der Entwicklung befindlichen AntisenseWirkstoffe wirken insbesondere durch eine gezielte Hemmung bei der Bildung von Proteinen. Diese Proteine sind
ursächlich für die Entstehung und das Fortschreiten von
Krankheiten wie Krebs. Damit erfährt der Technologieansatz „Antisense“ eine andere Wirkebene, und zwar auf
der Ursachenebene. Andere Wirkstoffprinzipien agieren
in der Vielzahl der Fälle auf einer symptomatischen Ebene. Bei der Antisense-Therapie handelt es sich somit um
eine neuartige Behandlungsform, mit der es im Erfolgsfall gelingen kann, gezielt die Ursachen lebensbedrohlicher Krebserkrankungen zu behandeln. Die Antisense
Pharma GmbH ist in ihren Wirkstoffprojekten so weit vorangeschritten, dass sie sich mittlerweile als ein Phase-IIIUnternehmen positioniert. Die Antisense Pharma GmbH
ist damit ein biopharmazeutisches Unternehmen mit
fortgeschrittenem Reifestatus. Das Phase-III-Leitmolekül
ist Trabedersen (AP 12009). Trabedersen aktiviert die
körpereigene Immunabwehr gegen bösartige Tumore, indem es die Bildung des Tumorfaktors TGF-beta2 (TGF-β2)
blockiert. Die Phase III ist die entscheidende Phase vor
der angestrebten Marktzulassung.
Strategie
Die Antisense Pharma GmbH verfügt über ein integriertes Geschäftsmodell. Dies erstreckt sich von der Identifizierung geeigneter Wirkstoffkandidaten bis in die späte
klinische Entwicklung hinein. Zukünftig kann dies auch
fallweise die Eigenvermarktung zugelassener Wirkstoffe beinhalten. Die Identifikation von Wirkstoffkandidaten erfolgt mit der sogenannten Plattform-Technologie
.R.A.D.A.R. . Seit dem Einstieg der MIG-Gruppe als Investor bei der Antisense Pharma GmbH hat das Biopharmazieunternehmen substanzielle Entwicklungsfortschritte
gemacht. Das Unternehmenskonzept von der Identifizierung Erfolg versprechender Wirkstoffkandidaten bis zur
Realisierung in die Phase III wurde umgesetzt. Das Management verfolgt die Strategie, lange Abschnitte in der
klinischen Entwicklung mit eigener Kraft zu bewältigen,
um auf diese Weise den Unternehmenswert zu steigern.
Die Wertsteigerungspotenziale für reife Wirkstoffprojekte
sind im Falle der Auslizenzierung in einem späten PhaseII- oder Phase-III-Stadium substanziell höher als im Falle
von Auslizenzierungen in Phase I. Mittlerweile läuft die
im März 2009 gestartete Phase-III-Studie für AP12009G005 (Hirntumor) in 43 klinischen Zentren weltweit.
Dieser Studie ging eine aktiv kontrollierte Phase-IIbStudie AP12009-G004 voran. Der p-Wert für das Zweijahresüberleben in dieser Studie lag bei p=0,09, was
auf eine Wahrscheinlichkeit von 91 % hindeutet, dass
sich die Ergebnisse in der Phase-III-Studie AP12009G005 wiederholen werden. Darüber hinaus läuft eine
Phase-I/II-Studie AP12009-P001 für die Indikationen
Bauchspeicheldrüsenkrebs und Schwarzer Hautkrebs
im Phase-II-Teil, wobei die Rekrutierung von Patienten
mit Bauchspeicheldrüsenkrebs abgeschlossen ist. Weitere Wirkstoffkandidaten befinden sich in der Präklinik.
Durch ein hohes Maß an Präsenz bei internationalen
pharmazeutischen Leitkonferenzen in den USA, Japan
und Europa macht das Unternehmen auf seine führende
Stellung im Antisense-Sektor aufmerksam.
Potenziale
Die grundsätzlichen Ergebnisse der bisherigen Studien
zeigen, dass die Antisense-Wirkstoffe der Antisense Pharma GmbH sicher und verträglich sind. Diese Ergebnisse
sind für das Unternehmen und für den Antisense-Ansatz
von grundsätzlicher Bedeutung und von Bewertungsrelevanz. Aus analytischer Sicht steht das Management nun
vor der Herausforderung, erfolgreiche „pharma deals“
abzuschließen. Diese sieht die Kayenburg AG als erforderlich an, um hohe Finanzmittel für die Weiterentwicklung der vielversprechenden Wirkstoffprojekte im Rahmen großer Patientenstudien zu ermöglichen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 49 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 5 17,27 %
Weitere Gesellschafter
66,06 %
MIG 7 16,67 %
Derzeitige Beteiligungen
an der APK Aluminium und Kunststoffe AG
[ Leistungsbilanz 2009 | 50 ]
Management
Die Gründer und Vorstände der APK AG, Dr. Wolfgang
Lindner (Vorstandsvorsitzender/Vorstand Technik), Dipl.Ing. Ingo Lindner (Vorstand Finanzen) und Dipl.-Ing. Björn
Lindner (Vorstand Marketing und Vertrieb) vereinen
langjährige Erfahrung in Managementpositionen in den
Bereichen Neuwarenherstellung und Wiedergewinnung
von Kunststoffen, Technologieentwicklung, Einsatz von
Qualitätskontrollprozessen und in der Vermarktung von
technisch anspruchsvollen Produkten.
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Anteil am
Grundkapital
in %
Unternehmensgegenstand
Die APK Aluminium und Kunststoffe AG ist Hersteller
von Kunststoffen mit Neuwarencharakter. Mit ihrer Technologie können aus einer nahezu beliebigen Mischung
gebrauchter Kunststoff-Metall-Verbunde die enthaltenen
Rohstoffe (Kunststoffe und Metalle) mit sehr hoher Reinheit und konstanter Qualität zurückgewonnen werden.
Der Schwerpunkt ist dabei die Rückgewinnung der Kunststoffe. Die in der Mischung enthaltenen verschiedenen
Kunststofffraktionen werden mit einem neuen, patentierten Verfahren vereinzelt, d. h. mit einer Sortenreinheit von über 98 % aus der Mischung herausgetrennt.
Der Kunststoffanteil des Aluminium-Kunststoffverbundmaterials aus der Mischung wird nach seiner Abtrennung aus der Kunststoffmischung selektiv mit einem
chemisch-physikalischen Verfahren auf der molekularen
Ebene gereinigt und zu einem neuwertigen Kunststoff
des gleichen Typs zusammengesetzt. Die so gereinigten
Produkte haben Eigenschaften und eine Qualitätskonstanz, die mit denen von Neuware vergleichbar sind.
Dabei ist aufgrund des geringeren Energieaufwands die
Herstellung der gereinigten Kunststoffe sehr viel günstiger und Ressourcen schonender als die Herstellung von
Neuware aus fossilen Rohstoffen. Somit bietet das Unternehmen ein hohes Wertschöpfungspotenzial, insbesondere bei langfristig ansteigenden Energiepreisen und
einer weltweiten Verknappung von Rohstoffen.
Wesentlich für das Geschäftsmodell und die weitere Expansion der APK ist dabei ihre „unique sales proposition“, die darin besteht, dass mithilfe dieser neuen und
patentierten Technologie weltweit ein sehr großes Rohstoffpotenzial an bisher nicht verwertbaren, gebrauchten
Kunststoffmischungen zur Verfügung steht, das bisher
nur ineffizient energetisch verwertet werden kann. Allein
die konkrete Zusammensetzung der verschiedenen Mischungen und die Entwicklung der jeweiligen KunststoffMarktpreise werden bestimmen, welche Rohstoffquelle
beim jeweiligen Erweiterungsschritt ausgewählt werden
wird. Die Einkaufskosten für Rohstoffe werden für die
APK AG mangels fehlender werkstofflicher Wettbewerber
lange Zeit minimal sein.
Anteil am
Grundkapital
in EUR
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Eckdaten des Unternehmens
Firma: APK Aluminium und Kunststoffe AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Schkopau, Deutschland
Grundkapital: EUR 203.867,00, eingeteilt in 203.867
auf den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG Stendal, HRB 7318
Beteiligter
Fonds
4. APK Aluminium und Kunststoffe AG
MIG 5
35.213
17,27
3.400.023,50
-
MIG 7
33.978
16,67
4.400.151,00
-
Status quo
Das Unternehmen wird als ersten Input die gemischten
Kunststoffe und Aluminiumfolien aus gebrauchten Getränkekartons (Flüssigkeitskartons (FK)) nutzen. Konkret
handelt es sich dabei um die Bestandteile des FK, welche
in der Papierindustrie beim Gewinnen der Papierfasern
aus den gebrauchten FK übrig bleiben. Diese werden als
Rejekte bezeichnet. Sie enthalten vier verschiedene polyolefinische Kunststofftypen (LDPE, LLDPE, HDPE, PP)
sowie die genannten Aluminiumfolien. Langjährige Lieferverträge für FK-Rejekte wurden abgeschlossen.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Nach einem speziellen, von APK entwickelten Reinigungsverfahren können die Rejekte nun erstmals mittels eines
neuen, patentierten Kunststofftrennverfahrens der APK
mit einer sehr hohen Sortenreinheit in ihre oben genannten Bestandteile aufgetrennt werden. Anschließend wird
jede Kunststofffraktion einzeln zu verkaufsfähigem Granulat für die Kunststoff verarbeitende Industrie verarbeitet. Die herausgetrennten Aluminium-PE-Verbundfolien
(Al/PE-Folien) werden in der Endstufe des APK-Aufbaus
in einem weiteren, patentierten Verfahren in ihre beiden
Bestandteile aufgetrennt. Anschließend werden diese zu
reinen Endprodukten formuliert, das LDPE zu handelsüblichem Granulat, die Al-Folien zu Al-Briketts.
Der Aufbau der ersten APK-Fabrikationsstätte im Jahr
2009 teilt sich aus genehmigungsrechtlichen und finanziellen Gründen in zwei Teile: in der ersten Ausbaustufe
wird der sogenannte MA-Betrieb aufgebaut. MA steht hier
für „Mechanische Aufbereitung“. Er umfasst die oben genannten Reinigungs-, die Kunststofftrennungs- und die
Formulierungsstufe. In der zweiten Ausbaustufe, die im
Jahr 2011 in Betrieb genommen werden wird, werden
die gereinigten und isolierten Al/PE-Verbundfolienschnitzel, wie oben bereits beschrieben, in dem AP-Betrieb
(A=Aluminiumwerkstoff, P=PE-Werkstoff) in ihre beiden
Komponenten zerlegt und verarbeitet. Um das Risiko im
Zusammenhang mit den beiden neuen Kernprozessen,
„Kunststofftrennung“ und „Al/PE-Verbundfolientrennung
in ihre beiden Komponenten“, bei der erstmaligen Auslegung einer industriellen Anlage zu minimieren, wurden
für beide Kernprozesse Pilotanlagen errichtet und betrieben. Die Pilotierung des AP-Betriebsverfahrens wurde im
Jahr 2009 bei Bayer Technology Services (BTS) in Leverkusen durchgeführt.
Die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG-Genehmigung) für den MA-Betrieb wurde am 17. August 2009 erteilt. Die Inbetriebnahme der
ersten Prozessstufe, der sogenannten Reinigungsstufe
in der R-Halle mit einer Inputkapazität (Feuchtmaterial)
in Höhe von 22 kt/a, ist für Dezember 2009, ca. 4 ½ Monate nach Baubeginn, vorgesehen. Die Inbetriebnahmen
der zweiten und dritten Stufe werden im Januar/Februar
2010 nachfolgen.
Die aufwändigere BImSchG-Genehmigung für den chemisch-physikalischen AP-Betrieb wurde parallel zur MABauzeit bearbeitet. Sie datiert vom 30. Oktober 2009.
Ziele und Strategie
Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe des MA-Betriebes wird im Jahr 2010 mit der
Verdopplung von dessen Kapazität begonnen werden.
Geplant ist, dass die APK AG Ende 2011 über eine Verarbeitungskapazität von ca. 30 kt/a Trockengewicht
(44 kt/a Feuchtgewicht) FK-Rejekte verfügen wird.
Mit den Planungsarbeiten (Basic-Engineering) für den
AP-Betrieb wird voraussichtlich im Februar 2010 begonnen werden. Dessen Inbetriebnahme ist für Mitte 2011
eingeplant.
Weitere ggf. auf dem Markt verfügbare FK-Rejektmengen können im Anschluss zu einem weiteren Ausbau
führen. Zeitgleich werden bereits Versuche zur Verarbeitung anderer Input-Rohstoffe anlaufen, um langfristig die
Expansion des Unternehmens vorzubereiten und eine
Unabhängigkeit von einzelnen Input-Rohstoffquellen zu
gewährleisten.
Bei den Produkten, die auf Dauer eine rein mechanische
Aufarbeitung im MA-Betrieb durchlaufen, ist es erklärtes
Ziel der APK, so schnell wie möglich besondere, patentierbare Produkttypen zu entwickeln, um auch die Produkte
des MA-Betriebes auf ein höheres Erlösniveau zu heben.
Auch wenn die Entwicklung und Markteinführung der
neu entwickelten MA-Produkte bis zur Erzielung höherer
Absatzvolumina noch längerer Zeit bedarf, zeichnet sich
doch bei dreien dieser Produkte ein Erfolg versprechender Weg ab. Bis diese Produkte einen nennenswerten
Umsatz erreicht haben, werden die Standard-Produkttypen der Kern des APK-Geschäftes sein.
Entwicklung seit der Investition
Die bisherigen Investitionen dienten eingangs zum Aufbau und Betrieb der MA-(2008 und 2009) und AP-Pilotanlagen (2009), der Optimierung von Prozessteilen mit
Forschungsinstituten und Forschungs-Dienstleistungsunternehmen und der Musterproduktion der fünf APKKunststoffe zur Kundenbemusterung.
Nach Erreichen entsprechender Meilensteine wurden
Mittel zum Aufbau des ersten MA-Produktionsbetriebes
(2009) und zur Erarbeitung der BImSchG-Betriebsgenehmigung im Jahr 2009 für den im Jahr 2010 geplanten Aufbau des nachfolgenden AP-Betriebes verwendet.
[ Leistungsbilanz 2009 | 51 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Ausgesuchte Kunden mit größerem Absatzpotenzial
wurden mit Produkten der MA-Pilotanlage erfolgreich bemustert, Absichtserklärungen für Lieferverträge wurden
abgeschlossen.
Mit den vorstehenden Entwicklungen wird die APK AG die
in ihrem Unternehmensplan vorgesehenen Standardprodukte HDPE, PP, LDPE B und LLDPE AL16 (aluminiumverstärktes LLDPE) produzieren.
Bei dem oben genannten Ziel, auch die rein mechanisch
aufgearbeiteten Produkte des MA-Betriebes ebenfalls
auf ein höheres Erlösniveau anzuheben, sind inzwischen
folgende Fortschritte gemacht worden:
APK steht eine spezielle Rezeptur für sein LDPE B zur
Verfügung, die patentierbar ist und den Namen „Biophil“
trägt. Aus diesem Biophil-Kunststoff hergestellte Träger­
elemente für Mikroorganismen wurden einem Hersteller
von kleinen biologischen Abwasserreinigungsanlagen zu
Testzwecken zur Verfügung gestellt. Zu Vergleichszwecken wurden die gleichen Trägerelemente aus HDPENeuware parallel getestet. Es hat sich in diesen Versuchsreihen des Abwasserreinigungsanlagenherstellers
gezeigt, dass im Gegensatz zu allen früheren, gescheiterten Versuchen, preiswerteren Recycling-Kunststoff
anstelle von Neuware einzusetzen, der preiswertere Biophil-Kunststoff die gleichen Reinigungsergebnisse erzielt
wie die teurere HDPE-Neuware. Das Erlösniveau für den
Biophil-Kunststoff wird erheblich oberhalb des normalen
LDPE B liegen.
Überraschend hat sich in der Pilotierungsphase gezeigt,
dass sich die mit der APK-Technologie aufbereiteten Al/
PE-Folienschnitzel nach der Granulierung ebenfalls sehr
gut mittels Spritztechnik auf Standardmaschinen bei den
Kunden verarbeiten lassen. Für die Wirtschaftlichkeit des
MA-Betriebsteils während der Bauzeit des AP-Betriebes
ist dies eine wichtige Erkenntnis. APK ist es gelungen,
bereits beim ersten Kundentest für dieses aluminiumverstärkte Polyethylen eine Absichtserklärung für einen Liefervertrag abzuschließen. Angesichts der sehr guten Verarbeitbarkeit dieses mit Aluminium verstärkten LLDPE,
das weltweit einmalig und eigentlich nur bis zur AP-Betriebsfertigstellung hergestellt wird, war es naheliegend,
sich näher mit dem anwendungstechnischen Potenzial
dieses Kunststoffs zu beschäftigen. Insbesondere wird
zurzeit daran geforscht, den Einfluss des Aluminiums auf
die elektrischen Leitfähigkeitswerte des Kunststoffs zu
ermitteln, wenn diesem noch weitere leitfähige Additive
beigemischt werden. Die ersten diesbezüglichen Ergeb[ Leistungsbilanz 2009 | 52 ]
nisse zeigten einen positiven Einfluss des Aluminiums
in der LDPE-Matrix in Bezug auf den Oberflächen- und
Durchgangswiderstand. In weiteren Testreihen muss die
Verarbeitungsfähigkeit für die möglichen Anwendungen
erforscht werden. Hauptzielrichtung für dieses leitfähige, für den Spritzguss geeignete LLDPE AL16 ist derzeit
der Einsatzbereich „EMI-Shielding“ (Absicherung von
elektronischen Schaltkreisen gegen elektromagnetische
Interferenzen). Nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse wird über das weitere Vorgehen in Bezug auf Markt
und Entwicklung entschieden werden.
In Bezug auf die Entwicklung bei dem Standardprodukt
des AP-Betriebes kann inzwischen festgestellt werden:
Von der LDPE A-Type, die aus der aufgetrennten Verbundfolie gewonnen wird, wurden auf der Pilotanlage der
APK bei Bayer Technology Services gemäß APK-Verfahrenskonzept inzwischen Bemusterungsmengen hergestellt. Das Reinigungsverfahren hat sich in Bezug auf die
Feststoffentfernung aus der Lösung bewährt, ebenso die
gewählte Wiedergewinnungstechnik der Kunststoffe aus
der gereinigten Lösung.
Patente: APK besitzt inzwischen ein EU-Patent für die
spezielle D2L-Kunststofftrenntechnik. Für das Gesamtverfahren der APK wurde am 9. November 2009 mit
Prioritätsdatum 7. November 2008 ein PCT-Patent eingereicht. Die möglichen Produktpatente für den BiophilKunststoff und den mit Aluminium verstärkten Kunststoff
LDPE AL16 werden eingereicht werden, sobald sich der
Markterfolg abzeichnet.
Aussicht
Die Technologie der APK AG ist prinzipiell auf die unterschiedlichsten Input-Rohstoffmengen anwendbar. Insbesondere bei Rohstoffen, die einen Verbund von Kunststoffen und Metallen beinhalten, ist der Einsatz der APK
Technologie durch die Möglichkeit der Wiedergewinnung
von reinem Kunststoff und Metall sehr interessant. Zu
nennen sind hier z. B. Altelektrogeräte oder AutomobilSchredderfraktionen.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die APK AG gewinnt mit einem patentierten, neuartigen Verfahren aus Kunststoff-Metall-Verbindungen die
darin enthaltenen Kunststofftypen und Metalle zurück.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aufgrund des technologisch anspruchsvollen Aufreinigungsprozesses sind die wiedergewonnenen Stoffe, z. B.
HDPE (High-Density-Poly-Ethylen), PE (Poly-Ethylen) oder
Aluminiumverbindungen polymerrein und können bei
weiterverarbeitenden Unternehmen wieder als industrielle Inputmaterialien genutzt werden. Damit bietet die
APK AG eine Aufbereitung von Materialmischungen an,
die mit den bisherigen Aufreinigungsverfahren werkstofflich und aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu vertretbaren
Kosten verwertet werden konnten. Die APK AG ging in
der technologischen Konzeption den Weg der Verknüpfung von Verfahrenstechniken und Energieeffizienz bei
gleichzeitiger Erfüllung höchster industrieller Standards.
Die Erreichung dieser Standards ermöglicht es, dass die
wiedergewonnenen Rohstoffe in vielen Anwendungen,
darunter im anspruchsvollen Segment der Lebensmittelverpackung, faktisch Neuware substituieren können.
Damit positioniert sich die APK AG als industrieller Komponentenlieferant, dessen Produktportfolio auf qualitativ hochwertigem Rohstoffmaterial für die Kunststoff
verarbeitende Industrie basiert. Gleichzeitig führt die
Unternehmenspositionierung dazu, dass die APK AG dabei ist, sich als Wettbewerber von Kunststoffunternehmen, die ähnliche Branchen adressieren, zu etablieren.
Maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit der APK AG
sind Aspekte wie die Energieeffizienz beim Verwertungsprozess, hohe Auslastungsgrade des Maschinenparks
und die kostentechnische Wettbewerbsfähigkeit. Als
Kunststoffspezialist und als Aluminium-AufreinigungsUnternehmen unterliegt die APK AG den allgemeinen
Schwankungen für ölbasierte Kunststoffderivate bzw.
den Marktpreisschwankungen des Industrierohstoffes
Aluminium.
Strategie
Die Besonderheit der APK-Technologie besteht aus einer bisher industriell nicht umgesetzten, neuartigen
Kombination von Standardverfahren aus der Kunststoffneuwaren- und Recyclingindustrie mit neuen, von APK
entwickelten Verfahrensschritten. Diese Prozesstechnologie funktioniert in Verbindung mit der besonderen
Analysetechnik. Mithilfe der von APK optimierten Analysetechnik können die erforderlichen Prozessleitparameter abgeleitet werden, die erforderlich sind, um das
gewünschte Herauslösen der einzelnen Kunststoffe mit
hoher Werkstoffqualität zu ermöglichen. Der zweistufige
Verfahrensprozess der AKP AG beinhaltet zunächst die
mechanische Aufbereitung der Inputstoffe und dann ein
Löseverfahren. Das Bearbeitungskonzept ist schlussendlich eine Kombination aus mechanischen, chemischen
und thermischen Verarbeitungsschritten. Aufgrund der
Verknüpfung der integrierten Analysetechnik, der Materialbehandlung und der optimal auf den Bearbeitungsprozess abgestimmten Leittechnik erhält die APK AG am
Ende wertvolle, aufgereinigte Industriematerialien. Dank
der positiven Energiebilanz zugunsten des APK-Verfahrens ergeben sich entsprechende Wettbewerbsvorteile
gegenüber potenziellen Wettbewerbern. Der industrielle Reifegrad der APK-Technologie führte dazu, dass die
APK AG bereits über ein Portfolio an potenziellen Kunden sowie über bereits abgeschlossene Verträge mit
industriellen Partnern verfügt. Die Produktionsanlagen
für die erste Verfahrensstufe sind bereits installiert. APK
fährt in Kürze die Produktionsanlagen hoch und nimmt
dann die Produktion mit der ersten Verfahrensstufe im
industriellen Maßstab auf. Diese ermöglichen bereits die
Herstellung von LDPE, HDPE und PP. Die Aluminium- und
weitere LDPE-Gewinnung aus dem Löseprozess wird mit
der zweiten Verfahrensstufe ermöglicht, deren Bau nach
derzeitiger Planung in der zweiten Jahreshälfte 2010 beginnt und im dritten Quartal 2011 voraussichtlich abgeschlossen sein wird.
Potenziale
Die APK AG lässt sich nach Einschätzung der Kayenburg
AG als ein nachhaltiges Kunststoff herstellendes Unternehmen qualifizieren. Die industrielle Skalierung ist voll
im Gange. Die APK AG konnte mittlerweile knapp EUR
18 Mio. an Finanzierungsmitteln durch Direktzusagen
von Investoren und Fördermitteln vereinnahmen. Die
Produktionskapazitäten des Ausbauschrittes I belaufen
sich auf eine Jahresleistung von 14.000 bis 16.000
Tonnen. Durch entsprechende technologische Optimierungen (= Debottlenecking) lässt sich die Ausbeute auf
bis zu 20.000 Tonnen pro Jahr steigern. Die Anlagen der
APK AG können bereits beim Hochfahren bzw. einer Teil­
auslastung profitabel wirtschaften. Nach Meinung der
Kayenburg AG zählt das Investment der APK AG zu einem
der industriell weit vorangeschrittenen Beteiligungsprojekte der MIG-Gruppe. Die Exit-Szenarien sind vielfältig.
Dies gilt auch für die damit verbundenen Wertsteigerungspotenziale.
[ Leistungsbilanz 2009 | 53 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
63,25 %
MIG 1 4,9 %
MIG 2 0,73 %
MIG 3 22,03 %
MIG 4 2,2 %
MIG 5 5,43 %
MIG 6 0,73 %
MIG 8 0,73 %
Derzeitige Beteiligungen
an der BIOCRATES Life Sciences AG
Eckdaten des Unternehmens
Firma: BIOCRATES Life Sciences AG
Rechtsform: Österreichische Aktiengesellschaft
Sitz: Politische Gemeinde Innsbruck
Grundkapital: EUR 1.929.283,00 aufgeteilt in 1.929.283
Stückaktien
Handelsregister / Firmenbuch: LG Innsbruck,
FN 220 414 p
Management
Das Management der BIOCRATES besteht aus zwei Vorständen. Mag. Elgar Schnegg, Vorstand und als CEO/CFO
zuständig für die generelle strategische Ausrichtung des
Unternehmens und für Finanzthemen, sowie Dr. Klaus
Weinberger, Vorstand und als CSO wissenschaftlicher
Leiter und zuständig für die wissenschaftliche Ausrich[ Leistungsbilanz 2009 | 54 ]
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Anteil am
Grundkapital
in %
Unternehmensgegenstand
Die BIOCRATES Life Sciences AG hat gemeinsam mit starken Unternehmenspartnern eine Diagnostikplattform im
Bereich Biomarker entwickelt. Mit klarer Fokussierung
auf spezifische „medical needs“ werden Biomarker in
den Indikationen Chronische Nierenerkrankungen, Metabolisches Syndrom / Typ-II-Diabetes, Sepsis und Neurologie entwickelt.
BIOCRATES hat weiter eine analytische Technologieplattform zur Analyse von Stoffwechselprodukten (sogenannten Metaboliten) entwickelt, mit deren Unterstützung
Krankheitsbilder erforscht, Medikamente entwickelt
und Krankheiten erkannt werden können. Dazu bietet
das Unternehmen in seinem Marktauftritt vorrangig zwei
Lösungsansätze an, abgebildet in den Geschäftsbereichen „Contract Research“ und „Kit“. Einerseits werden
die Aufgabenstellungen der Kunden in der Auftragsforschung (= „Contract Research“), andererseits mit den
„Kits“ (= Verbrauchsgüter sowie Anleitungen für die Messung der Metaboliten) gelöst. Diese ermöglichen es dem
Kunden, im eigenen Labor standardisierte und validierte
(also geprüfte und anerkannte) Messungen im Bereich
des Stoffwechsels selbst vorzunehmen und die Ergebnisse zu interpretieren. In der Auftragsforschung werden
maßgeschneiderte Analytiklösungen für Kunden aus der
Pharmaindustrie angeboten.
Anteil am
Grundkapital
in EUR
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
tung des Unternehmens, führen das Unternehmen seit
1. Juni 2008 gemeinsam. Mag. Schnegg ist Betriebswirt
mit MBA, kommt aus der pharmazeutischen Industrie
und hat langjährige Erfahrung im internationalen Vertrieb und Marketing sowie in der Unternehmensführung. Dr. Weinberger ist promovierter Biochemiker und
hat langjährige Erfahrung in der Diagnostikentwicklung
auf der Basis von neuen analytischen Technologien. Dr.
Weinberger ist international bestens vernetzt und wurde
für seine wissenschaftlichen Erfolge bereits mehrfach
ausgezeichnet.
Beteiligter
Fonds
5. BIOCRATES Life Sciences AG
MIG 1
94.450
4,90
999.950,00
-
MIG 2
14.165
0,73
150.007,35
-
MIG 3
425.014
22,03
4.499.996,26
-
MIG 4
42.493
2,20
450.000,87
-
MIG 5
104.759
5,43
1.109.397,81
-
MIG 6
14.165
0,73
150.007,35
-
MIG 8
14.165
0,73
150.007,35
-
Status quo
Für den Geschäftsbereich Contract Research konnten
bei BIOCRATES renommierte Kunden aus der Big Pharma und dem Nutrition-Bereich gewonnen werden; unter
anderen vertrauen Pfizer, Novartis, Roche und Nestlé auf
BIOCRATES. 2009 wurde die Kommerzialisierung des AbsoluteIDQ Kit p150, welcher erstmals seit diesem Jahr
weltweit vertrieben wird, weiter vorangetrieben und für
die erste klinische Kitversion (Steroidkit) die Methodenentwicklung abgeschlossen.
BIOCRATES hat in diesem Jahr einen wesentlichen Schritt
in Richtung Diagnostik / Biomarkerentwicklung unternommen: Selektion von Biomarkerindikationen (Chronische Nierenerkrankungen, Metabolisches Syndrom /
Typ-II-Diabetes, Sepsis und Neurologie) und eine erste
Priorisierung dieser selektierten Indikationen aufgrund
einer durchgeführten Biomarkerstudie.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Ziele und Strategie
Die nächste Kitgeneration in der Produktpipeline weist
einen stärkeren Fokus auf „medical claims“ auf und soll
am Kundenwunsch orientiert zeitnah in den Markt eingeführt werden. Diese spezialisierten Kitprodukte schlagen eine Brücke zur klinischen Diagnostik. Als Beitrag
zur weiteren strategischen Unternehmensentwicklung
wurde der Aufbau des Geschäftsbereiches „Biomarker
Discovery“ intensiv vorangetrieben.
Entwicklung seit der Investition
Durch das Investment der MIG Fonds konnten die für
die weitere Unternehmensentwicklung notwendigen
personellen und infrastrukturellen Ressourcen geschaffen werden. So wurde aufgrund der vielversprechenden
Marktsegmente im Bereich Biomarker zusätzliches Personal akquiriert bzw. bestehendes Personal umgeschichtet. Die Geräteausstattung musste ebenso angepasst
werden. BIOCRATES konnte sich mit dem zusätzlichen
Kapital als der führende Anbieter im Bereich „Targeted
Metabolomics“ positionieren. Die herausragende wissenschaftliche Qualität wird auch durch die Zuerkennung von zahlreichen national (Gen-AU, IMGuS, ONCOTYROL, ACIB) wie international geförderten Projekten
(EU-FP7) dokumentiert. Darüber hinaus gelang es dem
wissenschaftlichen Team im Jahr 2009, einige wichtige
wissenschaftliche Publikationen in hochrenommierten
Journalen zu veröffentlichen. Diese Publikationen sind
eine wichtige Basis für die Verbreitung der Technologie in
der Industrie, deren Kaufverhalten sehr oft von solchen
Publikationen abhängt.
Aussicht
Die Einzigartigkeit der Technologie der BIOCRATES, die
sich in vielen erfolgreichen Projekten mit namhaften
Partnern manifestiert, schafft die Grundlage für das weitere substanzielle Wachstum des Unternehmens in den
beschriebenen Geschäftsbereichen. Die Resonanz auf
den ersten Kit sowie die weitere Produktpipeline sind
für das Unternehmen bereits Ausweis eines hohen Reifegrads und ausgezeichneter Marktausichten. Darüber
hinaus verspricht der Einstieg in die Diagnostik-/ Biomarkerentwicklung großes Potenzial für die Zukunft.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die BIOCRATES Life Sciences AG positioniert sich in
der gegenwärtigen Phase der Entwicklung als ein technologisch führendes Unternehmen im Bereich der Erforschung des Stoffwechsels und in der Fermentation.
BIOCRATES verfügt hierbei über ein Geschäftsmodell mit
mehreren Säulen. Der Metabolismusspezialist bietet den
industriellen und wissenschaftlichen Kunden AnalyseKits sowie bioinformatische Software und Dienstleistungen an. BIOCRATES setzt dabei auf die Massenspektronomie, die durch eigene Technologieplattformen verfeinert
wurde. Die Massenspektronomie ist ein Verfahren, mit
dessen Hilfe das Messen von Masse-zu-Ladung-Verhältnissen möglich ist. Hierbei handelt es sich um ein hochsensibles System für analytische Aufgabenstellungen.
Die analytischen Herausforderungen hängen z. B. mit
der geringen Molekülgröße von Eiweißverbindungen zusammen, die gemessen werden. Das Verfahren der Massenspektronomie eignet sich aufgrund der hohen Sensitivität insbesondere für biologische Fragestellungen. Auf
dieser Ebene hat sich BIOCRATES Alleinstellungsmerkmale mit der Stoffwechselanalytikplattform erarbeitet. Im
industriellen Vergleich erzielt BIOCRATES eine besonders
hohe Datenqualität bei einer gleichzeitig hohen Auswertungsgeschwindigkeit. Die von BIOCRATES generierten
Daten werden für wissenschaftliche Fragestellungen in
öffentlichen und industriellen Forschungseinrichtungen
genutzt. Ein weiterer Vorteil der BIOCRATES-Technologieplattform ist, dass industrieweit die geringste Menge an
erforderlichem Probenmaterial benötigt wird. Dies ist ein
kostenrelevanter Faktor.
Strategie
BIOCRATES hat mit der Produktplattform des Unternehmens einen Reifegrad erreicht, der nunmehr eine
industrielle Vermarktung ermöglicht. Der technologische Vorteil der BIOCRATES-Technologie ist hierbei die
Verfahrensflexibilität, mit deren Hilfe wertvolle Daten
gewonnen werden können. BIOCRATES kann für die Auswertungsverfahren unterschiedlichstes Probenmaterial,
darunter Körperflüssigkeiten, Zell- und Gewebeproben,
nutzen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr breit.
Sie umfassen das Basisresearch und damit z. B. die Erforschung des Metabolitenprofils oder die systemische
Biologie. Die BIOCRATES-Technologie kann auch für die
[ Leistungsbilanz 2009 | 55 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
2009
D
ie MIG Fonds halten Beteiligungen
an 22 Unternehmen in Deutschland
und Österreich.
[ Leistungsbilanz 2009 | 56 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
9
[ Leistungsbilanz 2009 | 57 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
pharmazeutische Forschung eingesetzt werden. Hier
umfassen die Anwendungsgebiete die Untersuchung der
Medikamentenwirksamkeit, der Toxikologie oder die Patientenstratifizierung, d. h. die Einteilung der Patienten
in risikoangepasste Behandlungsgruppen. In der Diagnostik kann das BIOCRATES-Know-how für die Biomarker-Entdeckung genutzt werden. Für die Fermentation
eignen sich die BIOCRATES-Technologien unter anderem
zur Optimierung oder für Zellkulturanalysen. Im Ernährungsbereich stellt die Functional-Food-Analyse oder die
sogenannte Smart-Food-Optimierung entsprechende Anwendungsmöglichkeiten dar.
Potenziale
BIOCRATES hat mit der Verfahrenstechnologie des Unternehmens in der wissenschaftlichen und industriellen
Welt bereits eine hohe Aufmerksamkeit erreichen können. Nun steht das Unternehmen an der Schwelle der
industriellen Umsetzung. Dies ist nach Meinung der
Kayenburg AG eine nicht zu unterschätzende, aber zu bewältigende Herausforderung. Dem Unternehmen muss
es in den kommenden 36 bis 48 Monaten gelingen,
die technologisch führende Position in eine marktseitig
führende Position zu transformieren. Hierzu dürfte noch
eine weitere Finanzierungsrunde erforderlich sein.
[ Leistungsbilanz 2009 | 58 ]
6. BioNTech AG
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die BioNTech (Biopharmaceutical New Technologies) AG
ist eine Ausgründung der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Die BioNTech AG (als Holding) ist heute bereits an fünf Tochtergesellschaften (Ribological GmbH,
TULIP GmbH, UniCell GmbH, Theracode GmbH und EUFETS GmbH) zu jeweils 100 % beteiligt. Die Theracode
GmbH hat zudem im Mai 2009 100 % der JPT Peptide
Technologies GmbH, Berlin, und der Theracode/JPT Inc.
in den USA übernommen.
Übergeordnetes Ziel der BioNTech AG ist die Entwicklung
von innovativen, hochpotenten und gut verträglichen Immuntherapien sowie von auf Biomarkern basierenden
diagnostischen Ansätzen zur Behandlung von Krebs
und anderen schweren Erkrankungen. Vier der Tochterfirmen des Unternehmens verfügen über ein vielfältiges
Portfolio an Stoff- und Verfahrenspatenten und jeweils
eigenständige innovative Technologieplattformen, auf
deren Basis klinische Entwicklungsprogramme initiiert
wurden (Ribological GmbH und TULIP GmbH) und werden sollen (UniCell GmbH und TheraCode GmbH). Ein
besonderes Alleinstellungsmerkmal der BioNTech AG ist,
dass die Tochterfirmen über exklusive Nutzungsrechte
für eine umfassende proprietäre Bibliothek von tumor­
assoziierten Antigenen verfügen, die es erlauben, über
85 % aller soliden Tumore mit innovativen Produkten zu
adressieren.
Die EUFETS GmbH ist ein Dienstleister und Lohnhersteller mit einer europäischen Führungsposition in der
Produktion von Gen- und Zelltherapeutika und verfügt
über alle Voraussetzungen zur GMP-konformen Produktion von Arzneimitteln. Die EUFETS GmbH ist dadurch ein
zentraler Teil der Holdingstruktur, durch die die Medikamente entwickelnden Tochterfirmen der BioNTech AG direkten Zugriff auf notwendige Technologieentwicklungsund Produktionskapazitäten erhalten. Durch die parallel
erfolgende Entwicklung von Therapeutika (Ribological,
TULIP und UniCell) und Biomarker-basierten Diagnostika (TheraCode) werden synergistische Produktlinien geschaffen, die auf rationaler Basis maßgeschneidert auf
individuelle Patienten und Erkrankungsstadien angewendet werden können. Die BioNTech AG befindet sich
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
91,98 %
MIG 7 8,02 %
Derzeitige Beteiligungen
an der BioNTech AG
Eckdaten des Unternehmens
Firma: BioNTech AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Mainz, Deutschland
Grundkapital: EUR 74.637,00, eingeteilt in 74.637 auf
den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG Mainz, HRB 41865
Management
Seit Gründung des Unternehmens am 10.11.2008 wird
die BioNTech AG von dem Krebsforscher und Immunologen Prof. Dr. med. Ugur Sahin (CEO) geleitet. Der Bereich Administration und Finanzen wird seit Januar 2009
durch Herrn Dipl.-Kfm. Michael Kring auf Basis eines
externen Beratervertrages in Teilzeit verantwortet. Zum
01.01.2010 wurde Herr Dipl.-Kfm. Michael Kring als Finanzvorstand (CFO) berufen.
Seit Gründung der Tochtergesellschaften Tulip GmbH,
UniCell GmbH, Theracode GmbH, und Ribological GmbH
im März 2009 fungiert Herr Dipl.-Kfm. Michael Kring
auch als kommissarischer Geschäftsführer dieser Gesellschaften, während Herr Dr. Klaus Kühlcke nach dem
Erwerb der EUFETS AG (heute: EUFETS GmbH) im Mai
2009 von der Fresenius AG zum Geschäftsführer der
EUFETS GmbH bestellt wurde und Herr Dr. Holger Wenschuh nach dem Erwerb der JPT Peptide Technologies
GmbH von der Jerini AG im April 2009 dort weiterhin als
Geschäftsführer bestätigt wurde.
8,02
4.130.340,00
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
5.986
Vollzogene
Investition
in EUR
MIG 7
Anteil am
Grundkapital
in %
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Beteiligter
Fonds
als junge Ausgründung derzeit noch in der Aufbau- und
Strukturierungsphase. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Ribological GmbH, UniCell GmbH, Tulip GmbH und der TheraCode GmbH werden daher noch
zum größten Teil in Auftragsforschung und -Entwicklung
an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Der Einzug in ein eigenes – bereits geplantes, aber erst noch zu
errichtendes – Firmengebäude wird voraussichtlich im
vierten Quartal 2011 stattfinden. Derzeit beschäftigt die
BioNTech AG in ihren Tochterfirmen 160 Mitarbeiter.
-
Status quo
Bereits im ersten Geschäftsjahr nach Gründung konnte die BioNTech AG ihr Technologie-Portfolio durch den
Zukauf der EUFETS GmbH (Idar-Oberstein), der JPT
Peptide Technologies GmbH (Berlin) und einer Technologieplattform, Geräten, Patenten und Know-how aus
der Konkursmasse der Nascacell AG maßgeblich und
im Sinne der Gesamtvision des Unternehmens erweitern. Neue Stoff- und Verfahrenspatente wurden im Jahr
2009 von den Töchtern Ribological GmbH, TULIP GmbH
und UniCell GmbH eingereicht oder sind in Vorbereitung.
Die JPT Peptide Technologies GmbH konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Kerntechnologien wie „Peptide
Hochdurchsatz Synthese“ (PepSpotTM), „High-Content
Peptide Microarray Plattform“ (PepStarTM) und „Proteomics“ (SpikeTideTM) weiterentwickeln und einführen. Die
Firmen TheraCode/JPT, EUFETS GmbH und Ribological
GmbH konnten erfolgreich Drittmittel einwerben, wobei
die Zusage von EUR 2,65 Mio. Fördergeldern für den
Zeitraum von 01.03.2010 bis 28.02.2013 seitens des
Go-Bio-Programmes des BMBF für die Durchführung der
Phase-Ia/IIa-„first-in-human“-Impfstudie bei Patienten
mit Malignem Melanom der Ribological GmbH hier den
größten Posten ausmacht.
Ziele und Strategie
Die Ribological GmbH ist die erste der fünf Tochterfirmen
der BioNTech AG, die im Jahr 2009 ein klinisches Entwicklungsprogramm initiiert hat. Eine Genehmigung zur
klinischen Prüfung durch das PEI (Paul Ehrlich Institut)
wird bis Ende 2010 angestrebt. Die TULIP GmbH plant
den Eintritt in die klinische Prüfung mit einer ersten validierten Leitstruktur im Jahr 2011. Die besondere Zusammensetzung der Investoren der BioNTech AG erlaubt
es, klinische Entwicklungsprojekte auch jenseits der
frühen Phase I/IIa Testung selbstständig durchzuführen
[ Leistungsbilanz 2009 | 59 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
und dadurch die Optionen des Verkaufs, Partnerings
oder der eigenständigen Weiterentwicklung erst dann zu
prüfen, wenn eine maximale Wertsteigerung innerhalb
der Projekte bereits erreicht wurde. Für die beiden Entwicklungsprojekte der Ribological GmbH und der TULIP
GmbH soll der klinische „Proof of Concept“ in den Jahren 2012 bzw. 2013 erreicht werden. Bei erfolgreicher
Entwicklung soll eine konditionale Marktzulassung für
ausgewählte Leitstrukturen bereits in den Jahren 2016
bzw. 2017 erfolgen.
Die UniCell GmbH adressiert die Entwicklung von zellbasierten Immuntherapeutika. Hierfür verfügt das Unternehmen über eine einzigartige targetspezifische
T-Zellrezeptor(TZR)-Klonierungsplattform, die im Jahr
2009 durch das erfolgreiche Klonieren eines Sets von
TZRs validiert worden ist. Durch die anstehende Automatisierung der Plattform bis 2013 sollen TZRs zukünftig in
industriellem Maßstab kloniert werden, so dass die weltgrößte TZR-Bibliothek generiert werden kann, die es erlaubt, für über 85 % aller Tumorpatienten krebszellhemmende Leitstrukturen bereitstellen zu können. Parallel
zum Aufbau der TZR-Bibliothek werden Proof-of-ConceptExperimente zum Transfer TZR-reprogrammierter Lymphozyten durchgeführt, deren erfolgreicher Abschluss
die Initiierung des klinischen Entwicklungsprogramms
der UniCell GmbH einleiten wird.
Die TheraCode GmbH wird die Weiterentwicklung und Validierung von (1) bioinformatischen Verfahren zur Identifikation tumorselektiv exprimierter Marker zur Diagnostik
und Therapie solider Tumore, (2) Peptidarrays zur Identifikation von Autoantikörpersignaturen bei Tumorpatienten
sowie (3) eines theranostischen Systems zur Isolierung
und molekularen Charakterisierung zirkulierender Tumorzellen, bestehend aus einem mikrofluidischen Gerät
zur Isolierung von Tumorzellen aus dem peripheren Blut
von Tumorpatienten und molekularbiologischen MarkerKits zur weiterführenden Charakterisierung der Zellen,
forcieren. Die EUFETS GmbH wird neben der Weiterführung des Kerngeschäftes durch die Beteiligung an der
klinischen Entwicklung der Ribological GmbH und der
TULIP GmbH zeitnah Ihr Dienstleistungsportfolio auf den
wachsenden Märkten der nukleinsäuren- und protein­
basierten biotechnologischen Arzneimittel maßgeblich
erweitern.
[ Leistungsbilanz 2009 | 60 ]
Mit der Planung für den Bau des BioNTech-eigenen Firmengebäudes wurde im Jahr 2009 begonnen. Der Bezug der neuen Labore und Büroflächen ist für das vierte
Quartal 2011 geplant.
Entwicklung seit der Investition
Die BioNTech AG hat sich im ersten Jahr nach Gründung
maßgeblich weiter entwickelt und die Biotech-Landschaft
in Deutschland durch den Zukauf etablierter Unternehmen noch in der eigenen Aufbau- und Strukturierungsphase auf sich aufmerksam gemacht. Durch die Zukäufe
gehört die BioNTech AG mit derzeit 160 Mitarbeitern bereits zu den am schnellsten wachsenden KMUs und zu
den größten zehn biopharmazeutischen Unternehmen
in Deutschland. Die bisher erarbeitete Position soll im
Jahr 2010 weiter ausgebaut werden. Im abgelaufenen
Gründungsjahr wurden in den Tochterfirmen auch Weichen zum Erreichen wichtiger Meilensteine gestellt, wobei der Einstieg in die klinische Testung mit den validierten Leitstrukturen der Tochterfirmen Ribological GmbH
(2010) und TULIP GmbH (2011) mit höchster Priorität
verfolgt wird. Durch eine erfolgreiche klinische Entwicklung der klinischen Speerspitzenprojekte soll mittelfristig der Zugang zum onkologischen Markt erfolgen, der
mit weltweit USD 180 Mrd. Umsatz pro Jahr den größten
Sektor im Gesundheitsbereich darstellt. Der Umsatz der
wichtigsten Produkte überschritt im Jahr 2008 erstmals
die Marke von USD 100 Mio. Das stärkste Wachstum
verzeichneten hierbei Immuntherapeutika, allen voran
monoklonale Antikörper und Vakzine, die 2008 einen
weltweiten Gesamtumsatz von USD 34,9 Mrd. respektive USD 21,0 Mrd. erwirtschaften konnten (R&D Pipeline News: „Top 20 Biologics 2008”, 2009 und Global
Vakzine Market Review 2008: „World Top Ten Vakzines”,
2009). Schätzungen des Vakzinmarktes für das Jahr
2012 gehen von Umsätzen in Höhe von USD 30 Mrd. aus
(„Global Vakzine Market Forecast to 2012“, http://www.
companiesandmarktets.com, Oktober 2008), also einer
Umsatzzunahme von etwa 50 % in vier Jahren.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aussicht
Die BioNTech AG ist eine aussichtsreiche Neugründung
mit einem breiten technologischen Portfolio. Sie hat
sich auf dem Segment der Immuntherapie von Krebserkrankungen positioniert und zeichnet sich durch starke
Schutzrechtspositionen auf mehreren Ebenen (Stoffund Verfahrenspatente) und „freedom to operate“ für
die Entwicklung der eigenen Technologieplattformen
aus. Wesentliche Vorteile gegenüber Wettbewerbern im
Bereich der Krebsimmuntherapie sind (1) die exklusiven
Nutzungsrechte für ein umfassendes Antigenportfolio,
das maximale Wertschöpfung erlaubt, (2) die kombinierte Entwicklung von Diagnostika und Therapeutika zum
rationalen, effektiven und patientenorientierten Einsatz
von Krebstherapeutika und zur Stratifizierung von Studienpatienten mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens auf die Therapie sowie (3) den durch bilaterale
Kooperationsverträge mit der Universitätsmedizin Mainz
gesicherten Zugang zu akademischen F&E-Strukturen,
die zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der frühen Produktpipeline beitragen. Die klinische Entwicklung
ausgewählter Speerspitzenprojekte kann und soll bis zur
Zulassung durchgeführt werden, wobei einerseits die
Aussicht auf synergistische Effekte durch die Kombinationen von Therapien aus dem Portfolio der Tochterfirmen,
andererseits eine exzellente Anschlussfähigkeit der Entwicklungsprojekte mit Partnern aus der Pharmaindustrie
gegeben sind. Ein besonderes „Upside-Potenzial“ ergibt
sich dadurch, dass sich die Technologieplattformen der
Töchter Ribological GmbH, TULIP GmbH, UniCell GmbH
und TheraCode GmbH auch zur Entwicklung von Diagnostika und Therapeutika für nicht-onkologische Indikationen eignen und dadurch über Lizenzen oder Partnering zusätzliche Märkte erschlossen werden können.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die BioNTech (Biopharmaceutical New Technologies) AG
wurde 2008 gegründet und ist eine Ausgründung der
Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Die BioNTech
AG übernimmt eine Holding-Funktion mit 100-%-Beteiligungen an bereits fünf Tochtergesellschaften: Ribological GmbH, TULIP GmbH, UniCell GmbH, Theracode
GmbH und EUFETS GmbH. Die Theracode GmbH hat
zudem im Mai 2009 100 % der JPT Peptide Technologies GmbH, Berlin, und der Theracode/JPT Inc. in den
USA übernommen. Übergeordnete Ziele von BioNTech
sind die Entwicklung von innovativen, hochpotenten
und gut verträglichen Immuntherapien sowie biomarkerbasierte diagnostische Ansätze zur Behandlung von
Krebs und anderen schweren Erkrankungen. Vier der
Tochterfirmen verfügen über ein vielfältiges Portfolio an
Stoff- und Verfahrenspatenten und jeweils eigenständige
innovative Technologieplattformen. Im Falle der Ribological GmbH und TULIP GmbH wurden bereits klinische
Entwicklungsprogramme initiiert. Im Falle der UniCell
GmbH und TheraCode GmbH stehen diese Programme
vor der Umsetzung. Die EUFETS GmbH ist ein Dienstleister und Lohnhersteller mit einer europäischen Führungsposition in der Produktion von Gen- und Zelltherapeutika
und verfügt über alle Voraussetzung zur GMP-konformen
Produktion von Arzneimitteln. Durch die parallel erfolgende Entwicklung von Therapeutika (Ribological, TULIP
und UniCell) und biomarkerbasierten Diagnostika (TheraCode) werden synergistische Produktlinien geschaffen,
die auf rationaler Basis maßgeschneidert auf individuelle Patienten und Erkrankungsstadien angewendet werden können. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Ribological GmbH, UniCell GmbH, Tulip GmbH
und der TheraCode GmbH werden noch zum größten
Teil in Auftragsforschung und -entwicklung an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Derzeit sind für die
BioNTech AG, zusammen mit ihren Tochterfirmen und
den akademischen Partnerinstitutionen, über 150 Mitarbeiter tätig.
[ Leistungsbilanz 2009 | 61 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Strategie
Die Ribological GmbH ist die erste Tochterfirma der
BioNTech AG, die im Jahr 2009 ein klinisches Entwicklungsprogramm initiiert hat. Noch für 2010 ist in
Zusammenarbeit mit EUFETS der Aufbau eines GMPHerstellungsprozesses, die Produktion von klinischem
Prüfmaterial sowie die Einreichung der Dokumente für
eine Genehmigung zur klinischen Prüfung durch das
PEI (Paul-Ehrlich-Institut) angestrebt. Die TULIP GmbH
plant mit vergleichbarer Strategie den Eintritt in die klinische Prüfung mit einer ersten validierten Leitstruktur im
Zeitraum von zwei Jahren. Die UniCell GmbH adressiert
die Entwicklung von zellbasierten Immuntherapeutika.
Die EUFETS GmbH wird neben der Weiterführung des
Kerngeschäftes durch die Beteiligung an der klinischen
Entwicklung der Ribological GmbH und der TULIP GmbH
zeitnah ihr Dienstleistungsportfolio auf den wachsenden Märkten der nukleinsäuren- und proteinbasierten
biotechnologischen Arzneimitteln maßgeblich erweitern.
Die Ribological-Plattform ermöglicht BioNTech die Entwicklung ribonukleinsäurebasierter Arzneimittel.
Potenziale
Auf Basis der Einschätzung der Kayenburg AG bestehen für die BioNTech AG langfristige und strategische
Entwicklungspläne. Das Upside für die Unternehmenswertsteigerung liegt in der erfolgreichen Umsetzung der
Entwicklungspläne für die unterschiedlichen therapeutischen Ansätze im Bereich der Immuntherapie. Für die
BioNTech AG liegen langfristige Finanzierungszusagen
durch die Investoren vor, die eine zielgerichtete mittelund langfristige Unternehmensentwicklung ermöglichen
sollten. Die BioNTech AG bildet im Beteiligungsportfolio im
Vergleich zum MIG-Beteiligungsunternehmen Ganymed
Pharmaceuticals AG diejenigen immuntherapeutischen
Anwendungsgebiete ab, die nicht antikörperbasiert sind.
Die große Bandbreite der BioNTech AG im Bereich der
Immuntherapien verleiht dem Unternehmen gegenüber
dem Wettbewerb signifikante Alleinstellungsmerkmale.
Innerhalb des Beteiligungsportfolios der BioNTech AG
generieren die EUFETS GmbH und die Theracode GmbH
bereits Umsätze im hohen einstelligen Millionenbereich
und unterstreichen ihren industriellen Reifegrad. Bei den
Gründungsgesellschaftern von BioNTech und Ganymed
besteht teilweise eine Personenidentität.
[ Leistungsbilanz 2009 | 62 ]
7. B.R.A.I.N. Biotechnology Research
and Information Network AG
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information
Network AG („B.R.A.I.N.“) identifiziert und entwickelt auf
Basis eigener umfangreicher Sammlungen, bestehend
aus Mikroorganismen und genetischen Bibliotheken und
einer wachsenden Zahl von Naturstoff-Bibliotheken (das
sogenannte BioArchiv), unter Verwendung eines damit
zusammenhängenden Technologieportfolios neue Enzyme und Biokatalysatoren für die Chemieindustrie sowie
neue bioaktive Substanzen als bioaktive Produktkomponenten für den Lebensmittel- und Kosmetikmarkt.
B.R.A.I.N. erarbeitet so die wesentlichen Grundlagen zu
deren Produktion und industriellem Einsatz. In einer Vorwärtsintegration des Geschäftsmodells verfolgt B.R.A.I.N.
intensiv die Entwicklung eigener innovativer BioActives,
Peptide und Enzyme als Cosmeceuticals und Nutraceuticals für die Nahrungsmittel- und Kosmetik-Märkte.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: B.R.A.I.N. Biotechnology Research and
Information Network AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Zwingenberg, Deutschland
Grundkapital: EUR 11.453.228,00, eingeteilt in
11.453.228 auf den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG Darmstadt, HRB 24758
Management
Seit Gründung des Unternehmens im Jahre 1993 wird
die B.R.A.I.N. AG von den beiden Molekularbiologen Dr.
Holger Zinke (CEO) und Dr. Jürgen Eck (CTO) geleitet. Die
Forschungsaktivitäten der B.R.A.I.N. sind in drei Technologieeinheiten, nämlich Enzymtechnologie, Bioaktive
Wirkstoffe und Produktionsstammentwicklung strukturiert. Deren Leiter sind am Unternehmen beteiligt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 78 Mitarbeiter, überwiegend Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 3 14,18 %
Weitere Gesellschafter
78,58 %
MIG 4 1,35 %
MIG 5 5,89 %
Derzeitige Beteiligungen
an der B.R.A.I.N. AG
Der Vorsitzende des Vorstands der B.R.A.I.N. AG, Dr. Holger Zinke, wurde im Dezember 2009 von der Redaktion
der Financial Times Deutschland neben Dipl.-Ing. Günther
Cramer, CEO von SMA Solar, sowie Anton Milner, CEO von
Q-Cells, als einer der „Green Minds“ innerhalb Deutschlands gewürdigt.
Weiterhin wurde Dr. Zinke 2009 in den Hochschulrat
der Hochschule Mannheim sowie in den Hochschulrat
der TU Darmstadt berufen. Die beiden Funktionen sind
insbesondere für die technische Fortentwicklung und
die Verzahnung von B.R.A.I.N. mit der akademischen
Forschungsgemeinschaft von hohem Wert und werden
durch die Aktivitäten des CTO Dr. Jürgen Eck unterstützt,
der für den Ausbau von diversen Hochschulkooperationen (TU Darmstadt, HS Mannheim, TU Aachen, Uni Hohenheim, Uni Tübingen, Uni Rostock) etc. verantwortlich
zeichnet. Die Kooperationen fußen auch in zahlreichen
wissenschaftlichen Publikationen in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften sowie in Einladungen zu
Vorträgen auf hochrangigen internationalen und nationalen Tagungen. Weiterhin wurde der CTO der B.R.A.I.N.
AG, Dr. Jürgen Eck, zum 1. Oktober 2010 als einziger Industrievertreter in die DFG-Senatskommission berufen.
MIG 3
1.623.500
MIG 4
154.250
MIG 5
674.289
14,18
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in %
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
7.524.997,79
-
1,35
714.955,90
-
5,89
6.030.132,13
-
Status quo
Bisher wurden seitens B.R.A.I.N. mehr als 60 Industriekooperationen mit führenden Unternehmen der chemischen Industrie wie BASF, Celanese, Ciba, Clariant, DSM,
DSM NP, Evonik Degussa, Genencor, Henkel, Nutrinova,
RWE, Sandoz, Schering, Südzucker und Symrise sowie
vielen anderen Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Die Kooperationsinhalte sind dabei so vielfältig wie
die von den Partnern bedienten Märkte. B.R.A.I.N. hat
sich über die Jahre bei vielen Kunden einen „Preferred
Partner“-Status erarbeitet, unter welchem mehrere Kooperationen parallel oder sequenziell über mehrere Jahre
durchgeführt werden. Die in den Kooperationen erzielten
Ergebnisse haben es den industriellen Partnern ermöglicht, schnell die technologischen Fortschritte im Zielunternehmen zu implementieren, neue oder verbesserte
Produkte am Markt zu platzieren, Produktionsprozesse
zu optimieren oder eine kompetitive Schutzrechtsposition zu erarbeiten. B.R.A.I.N. partizipiert an den Produkterfolgen der Partner zusätzlich zu der F&E-Kompensation
und Erfolgszahlungen bei Erreichen von definierten Meilensteinen durch vertraglich zugesicherte Royalties an
den Verkaufserlösen der Produkte. Im April 2009 wurden zusammen mit dem Partner Symrise nach einer nur
zweijährigen Entwicklungszeit zwei neuartige bioaktive
Substanzen für innovative Kosmetika, ein Anti-Irritant
(Symsitive 1609) und ein antimikrobieller Wirkstoff
(SymB125) in die Vermarktung gebracht. Zusammen
mit der Südzucker AG, die seit vielen Jahren als einer
der B.R.A.I.N.-Kooperationspartner bekannt ist, konnte
auf dem Zucker-Spezialitäten-Segment aufgrund der Erfolge der Forschungskooperation die Zusammenarbeit
ausgeweitet werden. Die erzielten Ergebnisse brachten
den Industriepartnern Sprunginnovationen, die sich in
einer signifikanten Erhöhung der Produktausbeute bzw.
einer Verbesserung der Marktposition niederschlugen.
B.R.A.I.N. partizipiert auch hier durch Royalties an den
Erfolgen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 63 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Ziele und Strategie
Die B.R.A.I.N. AG wird die erarbeitete technologische
Führungsrolle in der weißen Biotechnologie ausbauen
und sich weiter entlang der Wertschöpfungskette vorwärtsentwickeln. Ihre Spezialität und technologische
Basis ist der Zugang zur Vielfalt der über 3,5 Milliarden
Jahre evolvierten, biologisch-chemischen Kreativität der
Natur und die Fähigkeit, diese mit molekularbiologischen
Technologien für industrielle Anwendungen verfügbar zu
machen. Diese technologische Führerschaft verbunden
mit dem unternehmerischen Wirken war die Begründung
des 2008 an Herrn Dr. Zinke verliehenen Deutschen Umweltpreises.
In den nächsten Jahren wird sich B.R.A.I.N. weiter verstärkt eigenen Entwicklungskandidaten widmen und diese zu innovativen Produkten für lukrative Märkte entwickeln. Dazu wird derzeit eine eigene Produktionsanlage
am Standort in Zwingenberg ausgebaut. Die Laborfläche
der B.R.A.I.N. AG wird sich nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus im 1. Quartal 2010 auf dann zusammen
etwa 1.500 m² quasi verdoppeln (Ähnliches gilt auch für
die Büroflächen). Erste Kandidaten für eine industrielle
Produktion wurden in der Zwischenzeit so weit fortentwickelt, dass nun ein „Scale-up“ in der neu geschaffenen
Produktionsanlage der B.R.A.I.N. der nächste Schritt ist.
B.R.A.I.N. wird damit zum Systemanbieter neuer biologischer Lösungen für etablierte Industrien (B2B-Geschäft)
und denkt auch über eigene Vermarktungsoptionen der
Systemprodukte nach.
Entwicklung des Unternehmens
B.R.A.I.N. hat sich seit Gründung des Unternehmens
stetig weiterentwickelt und ist heute eines der technologisch führenden weißen Biotechnologie-Unternehmen.
Derzeit plant das Management, die Position weiter und
nachhaltig zu festigen und global auszubauen. Die Umsätze im Kernsegment der weißen Biotechnologie sind
dabei in den letzten sieben Jahren im Mittel um jeweils
30 % gewachsen. Im zurückliegenden Jahr hat es sich
ausgezeichnet, dass B.R.A.I.N. einen breiten, nicht auf
eine Branche fokussierten Kundenstamm hat. In der Tat
ist die „Krise“ der Chemieindustrie auch an B.R.A.I.N.
nicht spurlos vorbeigegangen. Einzelne, sehr weit fortentwickelte Projektvorschläge und Kooperationsideen
wurden aufgrund der Situation beim Industriepartner
[ Leistungsbilanz 2009 | 64 ]
zurückgestellt und noch nicht vertraglich fixiert. Man ist
hier weiter in positiver Verhandlung. B.R.A.I.N. hat daher
das zurückliegende Geschäftsjahr (2008/2009) mit einem einstelligen Umsatzzuwachs abgeschlossen. Es ist
dem Management gelungen, in den Sparten Spezialitäten, wie z. B. Vitamine und Energie, neue namhafte Kooperationspartner zu gewinnen.
B.R.A.I.N. adressiert insgesamt also einen bereits heute großen, globalen Markt, der nach Daten von McKinsey USD 77 Mrd. umfasst (2005) und sich mit hohen
Wachstumsraten entwickelt. Der Markt wird unabhängig
von der momentanen Krise weiter stark wachsen, da
die Verteuerung der petrochemischen Ressourcen die
Industrie zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe und
damit zur weißen Biotechnologie drängt. In dem im Mai
2007 im Auftrag der damals die EU-Ratspräsidentschaft
innehabenden Deutschen Bundesregierung erstellten
sogenannten „Cologne Paper“ mit dem Titel „En route
to a knowledge-based bioeconomy“ kamen ca. 60 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu dem
Ergebnis, dass im Jahre 2030 allein in Europa jedes
dritte Wirtschaftsprodukt mit Methoden und Prozessen
der weißen Biotechnologie erarbeitet werden wird, was
insgesamt ca. EUR 300 Mrd. Umsatz entsprechen würde. Unternehmen wie BASF und Evonik Degussa, beide
auch Partner von B.R.A.I.N., haben diese Entwicklung
bereits stark in ihren internen Strukturen implementiert.
BASF wird nach eigenen Angaben in den Jahren 2009
bis 2011 insgesamt EUR 300 Mio. in die weiße Biotechnologie investieren, eine von fünf Wachstumssäulen, zu
denen auch Nanotechnologie und grüne Biotechnologie
gehören. In allen Industrienationen wird dieser Trend
durch umfangreiche politische Initiativen unterstützt.
Aussicht und Abgrenzung zum Wettbewerb
In ähnlichen Segmenten wie die B.R.A.I.N. AG sind etwa
Codexis (Enzyme) sowie die bereits börsennotierte Senomyx (zellulär basiertes Screening) in den USA tätig.
Codexis ist VC-finanziert und strebte für das 3. Quartal
2008 ein IPO an, der nach Angaben des Unternehmens
aufgrund des volatilen Umfeldes verschoben wurde.
Der (ehemalige direkte) Wettbewerber Diversa ist von
dem Bio-Energie-Unternehmen Celulol übernommen
worden und firmiert nun außerhalb des Kernbereiches
von B.R.A.I.N. unter Verenium mit Fokus auf Bio-Energie.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Zwischenzeitlich konnte das Unternehmen Verenium
mit Shell einen Partner gewinnen, der in den nächsten
18 Monaten (ab Mitte 2008) ca. USD 90 Mio. für Forschung an Bioethanol aus Cellulose investieren will. Exxon Mobil und die Synthetic Genomics von Craig Venter
haben auf dem gleichen Gebiet Mitte 2009 eine Partnerschaft im Wert von USD 300 Mio. publiziert. Aus diesen Aktivitäten kann abgeleitet werden, dass im Bereich
„weiße“ oder „industrielle Biotechnologie“ auch in Krisenzeiten große Transaktionen möglich sind. Ein europäisches, im Enzym-Segment tätiges Unternehmen und der
Weltmarktführer für Industrieenzyme ist die dänische
Novozymes A/S, welche aus dem Pharmaunternehmen
Novo Nordisk heraus entstanden ist. Die Nummer 2 des
globalen Industrieenzymmarktes, Genencor (Palo Alto),
ein Kooperationspartner von B.R.A.I.N., wurde 2005 von
der dänischen Danisco übernommen.
B.R.A.I.N. konnte sich in diesem kompetitiven Marktumfeld durch technologische Spezialisierung und ihr kooperationsbasiertes Geschäftsmodell nachhaltig am Markt
etablieren. Als ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil der
B.R.A.I.N. gegenüber dem Wettbewerb könnte herausgearbeitet werden, dass B.R.A.I.N. über eine Vielzahl von
Technologien verfügt, die von unterschiedlichen Partnern und Marktteilnehmern angefragt werden. Das reduziert die Abhängigkeit von nur einem speziellen Markt.
B.R.A.I.N. ist es so möglich, neben dem Chemie-Markt
auch den Kosmetik-Markt, den Futtermittel-Markt und
den Nahrungsmittel-Markt zu adressieren. B.R.A.I.N.
überzeugt dabei zum einen über die Breite der Kooperationsbasis (verschiedene Partner aus diversen Branchen,
die sich für hoch diverse Themen interessieren) sowie
über die Tiefe der einzelnen Kooperationsbeziehungen.
Mit vielen der B.R.A.I.N.-Partner kooperiert das Unternehmen seit vielen Jahren (z. B. mehr als zehn Jahre
mit Henkel, in mehr als zehn langjährigen F&E-Projekten
mit Evonik; Genencor, BASF, Ciba, BayerSchering, Südzucker, Nutrinova, etc. zum wiederholten Male). Dieses Vertrauen und die offene Partnerschaft zeichnet B.R.A.I.N.
aus und könnte auch als eine Art Wettbewerbsvorteil
verstanden werden.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
B.R.A.I.N. positioniert sich als ein industriell etabliertes
White-Biotech-Unternehmen. Das Unternehmen verfügt
über ein herausragendes Portfolio an global aufgestellten industriellen Kooperationspartnern. Mittlerweile
konnten schon mehr als 60 langjährige Industriekooperationen erfolgreich abgeschlossen werden. Wichtige
Kooperationspartner von B.R.A.I.N. sind beispielsweise
die am Weltmarkt führenden Unternehmen BASF, Bayer-Schering, Clariant, DSM, Evonik Degussa, Genencor,
Henkel oder auch Symrise. Das Geschäftskonzept von
B.R.A.I.N. fußt auf Kleinstlebewesen, den Mikroorganismen, und deren Stoffwechselwegsprodukten. Von besonderem Interesse sind hierbei Mikroorganismen, die
unter extremen Umweltbedingungen leben und daher
über einzigartige genetische und biologische Merkmale
verfügen. Diese können industriell genutzt werden. In
Abgrenzung zu Wettbewerbern verfügt B.R.A.I.N. über
umfangreiche eigene Sammlungen an Mikroorganismen,
genetischen Bibliotheken, Naturstoffbibliotheken und
Substanzbibliotheken (das sogenannte BioArchive®).
Mithilfe hocheffizienter und standardisierter Methoden
nutzt B.R.A.I.N. die biologischen und genetischen Potenziale dieser Mikroorganismen, um daraus hochmargige
„Werkzeuge“ für vielseitige industrielle Anwendungen
zu machen. Die Vo­raussetzungen hierfür sind die Fähigkeit der Identifikation und Entwicklung neuer bioaktiver
Substanzen, Enzyme und sogenannter Designer-Mikroorganismen. Bioaktive Substanzen sind der Schlüssel,
um z. B. dem Lebensmittelsektor oder der Kosmetikindustrie bioverträgliche, leistungsstarke Anwendungsmöglichkeiten für verbraucher- und umweltfreundliche
Produkte zu ermöglichen. Enzyme werden als Biokatalysatoren z. B. für die Reinigungseffizienz der Waschmittel, die Textilbehandlung sowie bei der biologischen
Herstellung verschiedenster Chemikalien verwendet. Designer-Mikroorganismen von B.R.A.I.N. befinden sich in
verschiedenen industriellen Prozessen und sorgen dort
für eine nachhaltige, ressourcen- und energieeffiziente
Produktion. B.R.A.I.N. lässt sich vor diesem Hintergrund
als ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen
qualifizieren.
[ Leistungsbilanz 2009 | 65 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Strategie
B.R.A.I.N. adressiert eine Vielzahl hochpreisiger indus­
trieller Märkte, die einer hohen Innovationsgeschwindigkeit unterliegen. Die von B.R.A.I.N. adressierten Märkte
haben eine Größe von ca. EUR 80 Mrd. mit der Tendenz
eines überdurchschnittlichen Wachstums. Hierzu zählen
innovative Teilsegmente wie Medizinprodukte, Kosmetika und Nutraceuticals. Mit der stetigen Weiterentwicklung der unternehmensinternen Kompetenzen auf den
Technologiegebieten der Metagenomik, den auf humanen Zellen basierten Assay- und Screeningtechnologien
und der Produktionsstammentwicklung, kann sich das
White-Biotech-Unternehmen in erheblichem Maße gegenüber dem Wettbewerb abgrenzen. Die Kombination
dieser Kompetenzen sichert B.R.A.I.N. Alleinstellungsmerkmale mit hohen Technologiehürden für Wettbewerber. Der Ausbau der eigenen Produktionskapazitäten im
industriellen Maßstab ist eine weitere wichtige Säule für
das zukünftige Wachstum und die Unternehmensbewertung.
Potenziale
Die bestehende Technologieführerschaft und der zunehmende Ausbau des Geschäftsmodells von B.R.A.I.N.
mit eigenen Produktionstechnologien und -kapazitäten
schaffen eine Verlängerung der Wertschöpfungskette mit hohen Ertragspotenzialen. Der Auf- und Ausbau
der Produktionsanlagen wurde 2009 abgeschlossen,
so dass die Inbetriebnahme der Produktionsanlagen
bereits Anfang 2010 erfolgen kann. Hieraus resultieren
für B.R.A.I.N. attraktive Höherbewertungspotenziale. Die
segmentübergreifende Positionierung von B.R.A.I.N. ist
dabei ein wesentliches Asset, was sich im Krisenjahr
2009 bewährt hat. Die Kayenburg AG ist der Ansicht,
dass B.R.A.I.N. auf dem besten Weg zu einem voll integ­
rierten Unternehmen für konkurrenzlose Anwendungen
von Spezialitäten ist.
[ Leistungsbilanz 2009 | 66 ]
8. cerboMed GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die cerboMed GmbH ist ein junges Medizintechnik-Unternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung
und Herstellung innovativer Technologien und Produkte
im Bereich der Neurostimulation konzentriert. Im Fokus
der Aktivitäten steht die transkutane Vagusnervstimulation (t-VNS®) mit dem Ziel, Menschen mit unterschiedlichen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen
eine Therapiealternative von gleichem klinischen Nutzen
bei verbesserter Lebensqualität und geringeren Kosten
anzubieten.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: cerboMed GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Erlangen, Deutschland
Stammkapital: EUR 73.550,00
Handelsregister: AG Fürth, HRB 10429
Management
Das Management der cerboMed GmbH wurde im Laufe
des Jahres 2009 erweitert, um mit zusätzlichen Branchen- und Fachkompetenzen ideal für die anstehenden
Anforderungen an das Unternehmen gewappnet zu sein.
cerboMed beschäftigt 20 Mitarbeiter.
Das Management-Team setzt sich derzeit wie folgt zusammen:
CEO: Christoph Bally, BBA, MBA
COO: Timo Freitag, Gründer
CTO: Dr. Andreas Hartlep, Dipl. Phys. und Med. Phys., Ph.D.
Head of Finance: Dr. Robert Pfeffer, Dipl. Kfm., Dipl.
Volkswirt
Head of Development: Christoph Beck, Dipl. Ing.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 3 6,73 %
Weitere Gesellschafter
76,34 %
MIG 4 2,04 %
MIG 5 14,89 %
Derzeitige Beteiligungen
an der cerboMed GmbH
6,73
843.448,84
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
4.950
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
MIG 3
Anteil am
Stammkapital
in %
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
51.376,05
MIG 4
1.500
2,04
213.048,43
90.663,61
MIG 5
10.950
14,89
1.895.543,46
321.554,40
Status quo
Wirtschaftliche Situation: Die cerboMed GmbH hat per
15.04.2008 eine vierte Finanzierungsrunde in Höhe von
insgesamt rd. EUR 5,8 Mio. mit beteiligten MIG Fonds
u. a. abgeschlossen. Zur Sicherung der Liquidität der Gesellschaft ist ein Mittelzufluss im Januar 2010 erforderlich, welcher durch Erfüllung meilensteinabhängiger Finanzierungsmittel in Höhe von gesamt EUR 912.000,00
aus verbindlichen Finanzierungszusagen der Investoren
zu leisten ist.
Stand wissenschaftlicher bzw. technologischer Entwicklung: cerboMed konzentriert sich einerseits auf die
klinische und non-klinische Entwicklung, mit dem Ziel,
Hinweise auf Wirksamkeit und Sicherheit in einer breiten Palette von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen in Pilotstudien zu qualifizieren und danach
in pivotalen Studien statistisch belastbar zu quantifizieren. Andererseits und teilweise auf den klinischen und
non-klinischen Resultaten aufbauend entwickelt das
Unternehmen die zweite Generation eines transkutanen
und damit nicht-invasiven Neurostimulators, um in naher Zukunft die Entwicklung des ersten Marktstimulators
einleiten zu können.
Im Jahr 2009 konnten Pilotstudien in den Indikationen
Therapie-resistente Depression, Therapie-refraktäre Epilepsie, Tinnitus sowie Schmerz begonnen werden, und
erste Zwischenauswertungen liegen bereits vor. 2010
werden zusätzlich Pilotstudien in Therapie-resistenter
Schizophrenie sowie Demenz / Alzheimer initiiert; die
Resultate aller Pilotstudien werden Ende 2010 ausgewertet vorliegen.
Daneben versucht cerboMed, in kleineren und sog.
nicht-klinischen Studien zahlreiche indikationsübergreifende Fragestellungen zu beantworten und den „mode
of action“ der Technologie besser zu verstehen, um die
Erkenntnisse in der Produktentwicklung adäquat umsetzen zu können.
2009 wurde cerboMed als Unternehmen gemäß EN ISO
13485:2003 +AC:2007 erfolgreich zertifiziert; die Prozesse werden laufend auf ihre Effizienz hin verbessert.
Ebenso wurden einige eingereichte Patente erteilt und
auf weitere Länder ausgedehnt, um das Patentportfolio
stetig zu festigen und auszubauen.
Ziele und Strategie
Die wesentlichen Ziele für 2010 lassen sich wie folgt definieren:
❚ Initiierung der Pilotstudie Schizophrenie
❚ Initiierung der Pilotstudie Demenz/Alzheimer
❚ Abschluss aller Pilotstudien
❚ Abschluss der Entwicklung des Studienstimulators 2.
Generation
❚ Erteilung des CE-Zeichens für den Studienstimulator
(2. Generation)
❚ Initiierung des Studienstimulators 3. Generation
❚ Initiierung und Abschluss der Otoplastik (2. Generation)
❚ Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde
Entwicklung seit der Investition
Das Unternehmen hat 20 Arbeitsplätze geschaffen, und
das Management konnte schlagkräftig mit zusätzlichen
soliden Branchen- und Fachkompetenzen erweitert werden. Intensiv wurden strategische Konzepte mit den
Investoren erarbeitet. Die Zertifizierung nach EN ISO
13485:2003 +AC:2007 konnte erreicht werden. cerboMed hat den Beginn von vier klinischen Studien eingeleitet sowie zwei weitere vorbereitet. Eine weitere Generation des Studienstimulators wurde entwickelt.
Vorbereitend für die nächste Finanzierungsrunde wurde
die detaillierte Business- und Finanzplanung bis 2013
fortgeschrieben und verabschiedet.
[ Leistungsbilanz 2009 | 67 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aussicht im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen
Gegenwärtig wird der Bereich der Vagusnervstimulation
durch das Unternehmen Cyberonics besetzt. Dieses besitzt eine Zulassung für die Indikationen Epilepsie und
Depression. Der Neurostimulator von Cyberonics liegt als
Produkt vor, welches mittels chirurgischen Eingriffs zu
implantieren ist. Cyberonics ist ein börsennotiertes USamerikanisches Unternehmen (Nasdaq: CYBX, Marktkapitalisierung: mehr als USD 500 Mio.) und setzt allein mit
der Indikation Epilepsie ca. USD 160 Mio. um.
Nach erfolgter Zulassung rechnet cerboMed mit klaren
Wettbewerbsvorteilen gegenüber Cyberonics aufgrund
mehrerer Alleinstellungsmerkmale wie z. B. transkutane
und damit nicht-invasive Applikation, Portabilität, überlegenes Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie die beabsichtigte
Adressierung einer größeren Zahl von Indikationen.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die cerboMed GmbH ist ein Medizintechnologieunternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung und
Herstellung innovativer Technologien für ausgewählte
Therapiegebiete fokussiert, mit den Anwendungsschwerpunkten im Bereich der Neurostimulation. Die cerboMed
GmbH arbeitet an einer innovativen Therapieform zur
Stimulation des Vagusnervs für die Behandlung neurophysiologischer und psychiatrischer Erkrankungen. Zur
Gruppe dieser Erkrankungen zählen Krankheitsbilder wie
u. a. Depression, Epilepsie, Tinnitus und Schizophrenie.
Die Besonderheit des cerboMed-Ansatzes besteht darin,
dass es sich um eine patientenfreundliche, weil nichtinvasive Therapieform mit hohem Anwendungskomfort
handelt. Der Patient bekommt dabei ein kleines Gerät
(Stimulator), dessen Elektroden diskret im Außenohr aufliegen und mit dem Stimulator durch ein feines Kabel
verbunden sind. Diese Elektroden stimulieren den Vagusnerv über einen seiner Seitenäste im Außenohr und
führen zu einer Aktivierung gewisser Hirnareale, denen
bei den erwähnten Krankheitsbildern eine wichtige Rolle
zugesprochen wird. Für den Patienten ergeben sich durch
die von cerboMed verfolgten Technologieansätze erhebliche Vorteile gegenüber Therapieformen etablierter
Wettbewerber. Das Wettbewerbsprodukt des derzeitigen
Weltmarktführers wird im Brustraum implantiert. Hierbei
kommt es zu einer offenen Operation mit entsprechend
[ Leistungsbilanz 2009 | 68 ]
hohen Kosten und Risiken für den Patienten. Mit den von
cerboMed bisher durchgeführten präklinischen Studien
konnten bisher eine Reihe von Aussagen zur Sicherheit
gemacht werden. In mehreren bereits laufenden klinischen Pilotstudien will die cerboMed-Technologie die
Sicherheitsdaten bestätigen sowie erste Aussagen zur
Wirksamkeit aufzeigen. Ziel ist es, mit dem bisherigen
Goldstandard-Verfahren des Weltmarktführers einen direkten Vergleich ziehen zu können.
Strategie
Die Strategie der cerboMed GmbH besteht darin, in unterschiedlichen Pilotstudien, z. B. in der Gruppe der therapieresistenten Depression oder therapieresistenten
Epilepsie, entsprechende Anwendungserfolge bei einer
gleichzeitigen Sicherheit und Verträglichkeit nachzuweisen. Aufgrund der hohen Anforderungen der therapieresistenten Patientengruppen in den Indikationen Depression und Epilepsie würden positive Anwendungserfolge
von besonderer Aussagekraft sein. Für betroffene Patienten könnten sich hieraus völlig neue Therapieansätze ergeben, die die Lebensqualität spürbar verbessern
können. Darüber hinaus verfolgt das um industriell sehr
erfahrene Manager erweiterte cerboMed-Team weitere
mögliche Anwendungsgebiete mit dem Schwerpunkt
neurologischer Erkrankungen zur Indikationsausweitung. Hierbei werden sowohl Pilotstudien als auch nichtklinische Studien zur Ermittlung relevanter Informationen
genutzt. Die Ergebnisse dieser Studien werden zur Strukturierung größerer und statistisch signifikanter Studien
verwendet. Dem Management ist es gelungen, wichtige Meinungsführer für cerboMed zu gewinnen. Dies ist
sowohl für klinische Projekte als auch in einer späteren
Pre-Marketing- und Produkteinführungsphase von strategischer Bedeutung. Meinungsführer sind gleichzeitig
auch Multiplikatoren.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Potenziale
Die besondere Bedeutung des Technologieansatzes der
cerboMed GmbH liegt nach Meinung der Kayenburg AG
darin, dass sich mit dem nicht-invasiven Neurostimulationsverfahren des Unternehmens ein neuartiger und
wirksamer Therapieansatz für neurologische Erkrankungen auftun kann. Der Markt der Neurostimulation ist
bereits als Wachstumsmarkt anerkannt. Die Wirksamkeitsstudien von im Markt etablierten Medikamenten,
z. B. zur Behandlung von Depressionen, führen oft zu
einem ernüchternden Bild. Sollte es cerboMed tatsächlich gelingen, entsprechende Behandlungserfolge zu
erzielen, dann könnte sich die cerboMed-Technologie
zu einer Durchbruchstechnologie in diesen Segmenten
entwickeln. Im Erfolgsfall von cerboMed würden etablierte Wettbewerber aus der Medizintechnologie aber
auch Pharmaunternehmen mit Medikamenten zur Behandlung von Depressionen, Epilepsie, Schmerz u. a.
unter erheblichen Technologie- und Marktdruck gesetzt.
Aufgrund des Innovationscharakters und der relativen
Marktnähe dürfte die cerboMed GmbH bereits heute
auf dem Radarschirm großer Medizintechnologie- und
Pharmaunternehmen stehen.
9. certgate GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die certgate GmbH entwickelt, produziert und vermarktet
IT-Lösungen zum Schutz der Vertraulichkeit von Daten,
die über mobile Endgeräte wie Smartphones, PDAs und
Notebooks kommuniziert oder darauf gespeichert werden, sowie Lösungen zur Unterstützung elektronischer
Signaturen und anderer Verschlüsselungsanwendungen.
Basis der certgate-Lösungen ist eine selbst entwickelte
microSD-Card mit Kryptochip, die anstelle der üblichen
Kreditkarten mit Chip von certgate erstmals angeboten
wird, um die Integration in Business-geeignete Mobiltelefone und Notebooks zu ermöglichen, die bis auf wenige Ausnahmen durchweg über (micro)SD-Steckplätze
verfügen.
Smartcards sind grundsätzlich in der Wirtschaft, im Banking und in der Öffentlichen Verwaltung als sicheres Element zur Authentisierung für gesicherte Transaktionen
sowie zur Zugangskontrolle anerkannt. certgate bringt
microSD-Cards als erster Anbieter direkt – also unter Verzicht auf die bisher erforderlichen externen Kartenlesegeräte – in Mobiltelefonen, PDAs und PCs zum Einsatz.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: certgate GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Nürnberg, Deutschland
Stammkapital: EUR 40.150,00
Handelsregister: AG Nürnberg, HRB 15753
Management
Das Senior Management besteht aus dem Unternehmensgründer Dr. Paschalis Papagrigoriou, Geschäftsführer/CEO, und Axel Stett, Geschäftsführer/COO. Dr.
Papagrigoriou ist promovierter Informatiker und verfügt
über langjährige Erfahrungen im Bereich der Mobilkommunikation. Er verantwortet die strategische Unternehmensentwicklung, das Product Development und die
Produktion. Herr Stett verfügt über langjährige Erfahrungen als Vertriebs- und General Manager, u. a. in der
[ Leistungsbilanz 2009 | 69 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
74,97 %
MIG 7 25,03 %
Derzeitige Beteiligungen
an der certgate GmbH
IT- und Telekommunikationsindustrie sowie als Partner
einer Unternehmensberatung mit den Schwerpunkten
Marketing- und Vertriebsoptimierung. Er verantwortet
die Unternehmensbereiche Marketing und Sales sowie
Recht.
Anteil am
Stammkapital
in %
10.050
25,03
2.504.152,82
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
MIG 7
Vollzogene
Investition
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
-
Status quo
certgate hat mit der Sicherheitslösung SiMKo2, die auf
Basis von zum Patent angemeldeter certgate-Technologie im Auftrag des Partners T-Systems International
GmbH für Windows Mobile-Smartphones entwickelt wurde und von T-Systems vermarktet wird, ein auf breiter
Basis akzeptiertes und als hochsicher bewiesenes Produkt am Markt platziert. SiMKo2 wurde im März 2009
vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Einsatz für Verschluss-Sachen (VS-NfD)
empfohlen und wird seit Dezember 2009 in einer Reihe
von Bundesministerien, Obersten Bundesbehörden und
sicherheitskritischen Unternehmen eingesetzt.
Weitere Produkte und Lösungen auf Basis derselben
Technologie werden weltweit von Lösungs- und Vertriebspartnern in Projekten evaluiert und eingesetzt
und finden derzeit ihre erste große Marktakzeptanz in
hochsicherheitssensiblen Industrien sowie bei Telekommunikations-Anbietern im Allgemeinen und MobilfunkNetzbetreibern im Besonderen.
certgate verfügt über eine komplett deutsche Fertigung,
die in hoher Qualität zu vertretbaren Kosten den Kern
der Lösungen, die certgate SmartCard microSD, in hoher
Qualität und hohen Stückzahlen liefert.
[ Leistungsbilanz 2009 | 70 ]
Ziele und Strategie
Die klaren Ziele für 2010 sind zum einen der weitere
Ausbau eines weltweiten Vertriebsnetzes, um sicherzustellen, dass der technologische Vorsprung von certgate,
der weiterhin mit ca. 24 Monaten vor jedem Wettbewerber anzugeben ist, zum Nutzen der Kunden eingesetzt
und in weitere signifikante Umsatzbeschleunigung verwandelt werden kann. Weiter werden die verfügbaren
Mittel eingesetzt, um diesen technologischen Vorsprung
mit Hochdruck weiter auszubauen. Dabei werden parallel drei Hauptpfade verfolgt: erstens die weiteren Portierungen der vorhandenen Lösungen auf neue Geräte- und
System-Plattformen, zweitens die Einbeziehung der PCund Workstation-Welt sowie drittens die Komplettierung
der heute auf den Schutz von Daten konzentrierten Mobilfunklösungen, um eine technisch auf mögliche Interoperabilität und vor allem auf Langlebigkeit ausgelegte
Komponente zur Sprachverschlüsselung zu erreichen.
Entwicklung seit der Investition
Die Entwicklung seit der Investition zum Jahreswechsel
2008/2009 war extrem dynamisch und geprägt vom
Erreichen wichtiger Entwicklungsmeilensteine wie der
BSI-Einsatzempfehlung und der begonnenen Auslieferung von SiMKo2 an die Kunden. Der Umsatz konnte
gegenüber 2008 annähernd verdoppelt werden. Es
wurden Rahmenverträge mit wichtigen Großanwendern
und Partnern zum Abschluss gebracht und eine Pipeline an Vertriebsprojekten aufgebaut, die eine profitable
Entwicklung ohne weitere Kapitalzuflüsse bis weit über
2010 hinaus möglich macht.
Aussicht
Der Markt für mobile Sicherheit hat sich im Jahr 2009
als konjunkturell äußerst stabil erwiesen. Für 2010 wird
unter den Vorzeichen einer weiteren vorsichtigen Aufhellung in der Wirtschaft und einem zunehmenden Druck
der öffentlichen Auftraggeber zum sicherheitsbezogenen
Handeln eine anhaltend positive Entwicklung der Markt­
eroberung von certgate erwartet. Insbesondere durch
das erstmalige Betreten wichtiger internationaler Märkte
wie Großbritannien und USA sieht certgate im Vergleich
mit 2009 ein unvermindertes Wachstumspotenzial.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die certgate GmbH positioniert sich als ein innovatives
Unternehmen für die Entwicklung und Vermarktung von
Produkten und Lösungen, die den Umgang mit mobilen
Kommunikationsgeräten sicherer und benutzerfreundlicher machen. certgate versteht sich als ein technologischer Trendsetter. Dem Unternehmen ist es gelungen,
die weltweit erste microSD-Card mit Smartcard-Funktionalität zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.
certgate hat mehrere Patente im Bereich der mobilen
IT-Sicherheit angemeldet. Neben der Entwicklung von
Standardprodukten wie zur verschlüsselten Datenspeicherung für sicheres Mobil-Banking ohne TAN, zur Generierung von Zertifikaten und persönlichen Signaturen
für die Verschlüsselung von E-Mails sowie zum Aufbau
sicherer VPN-Verbindungen auf mobilen Endgeräten
beschäftigt sich certgate auch mit kundenindividuellen
Sicherheitslösungen für Smartphones, PDA und andere Mobilgeräte. Die Produkte der certgate GmbH sind
„certgate Mobile SmartCard Suite“, „certgate BlackBerry
SmartCard Solution“, „certgate SmartPhone Protector“
und „certgate PreBoot Authenticator“, die alle auf der
„certgate SmartCard microSD“ aufsetzen.
Strategie
certgate verfolgt eine klare Unternehmensstrategie rund
um das Thema Sicherheit für mobile Anwendungen. Mobile Anwendungen gewinnen sprunghaft an Bedeutung
und stellen einen Hightech-Massenmarkt dar. Die Aktivitäten erstrecken sich über die Anwendungsbereiche der
Geschäftskommunikation, der behördlichen Kommunikation von nationalen oder auch von supranationalen
Einrichtungen. Im Rahmen dieser Unternehmensstrategie verfolgt die certgate GmbH verschiedene klar definierte Zielsetzungen. Neben dem konsequenten Ausbau
der Marktpräsenz, u. a. durch strukturierte Erweiterung
um Kooperationspartner, ist eines der strategischen
Ziele die permanente technologische Weiterentwicklung
der unternehmenseigenen Sicherheitsarchitektur. Ein
weiteres strategisches Ziel ist die Durchdringung des
Marktes für hochvertrauliche Segmente. Hierzu zählen
Regierungsstellen oder Behörden, die ihre Kommunikation „abhörsicher“ gestalten müssen. Die technologische
Klammer aller Aktivitäten ist dabei die Netzsicherheit,
die Wahrung der Datenintegrität und das Verhindern
des Ausspähens kritischer Informationen auf den unterschiedlichsten Technologie- und Kommunikationsebenen. Ein wesentlicher Meilenstein im erfolgreich abgeschlossenen Geschäftsjahr 2009 war die Erreichung des
Prüfsiegels durch das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik. Damit wurde die certgate-Technologie für den VS-NfD-Einsatz (VS-NfD bedeutet „Verschlusssache, nur für den Dienstgebrauch“) zertifiziert und
empfohlen. Auf der Ebene der industriellen Anwendungen befindet sich die certgate GmbH bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen mit international führenden
Telekommunikationsunternehmen. Hierbei geht es vor
allem um Solution- und Vertriebspartnerschaften. Die
Leitprojekte der nächsten Quartale sieht die Kayenburg
AG in der Entwicklung weiterer innovativer Verschlüsselungslösungen sowie Produkterweiterungen auf Basis
der gegebenen Technologieplattformen. Mithilfe dieser
Maßnahmen kann das Wachstum beschleunigt werden.
Potenziale
Die Potenziale für ein beschleunigtes Wachstum sind
sowohl auf der technologischen Seite (neue Applikationen) als auch auf der Marktseite (Marktpotenziale
sind vorhanden) gegeben. Die certgate GmbH stellt ein
Unternehmen dar, das in der industriellen Etablierungsphase bereits erfolgreich vorangekommen ist. Aufgrund
der technologischen und sicherheitsrelevanten Vorteile
der certgate-Technologie- und Produktplattformen ist
mit einem weit über dem Marktdurchschnitt liegenden
Unternehmens- und Ertragswachstum zu rechnen. Dieses veranschlagt die Kayenburg AG in den kommenden
Jahren auf mehr als 70 % p. a. Mit einem zunehmenden
Markterfolg positioniert sich die certgate GmbH als ein
strategisch relevantes Unternehmen für kritische und
sicherheitsrelevante Anwendungen und dürfte erhebliches industrielles und Anwenderinteresse auf sich ziehen. Das zu erwartende Unternehmenswachstum dürfte
zu entsprechenden Bewertungspotenzialen führen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 71 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
84,11 %
MIG 5 15,89 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Corimmun GmbH
10. Corimmun GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die Corimmun GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Martinsried. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und klinische Prüfung von
Medikamenten im Bereich von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Unternehmen entwickelt Wirkstoffe gegen
einen neuartigen Mechanismus in wichtigen Indikationen, die trotz verbesserter Behandlung mit einer hohen
Sterblichkeit einhergehen („unmet medical need“). Medikamente werden auf Basis von therapeutischen Peptiden oder biologischen Substanzen entwickelt.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Corimmun GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Planegg, Deutschland
Stammkapital: EUR 79.300,00
Handelsregister: AG München, HRB 165022
Management
Die Corimmun GmbH wurde 2006 gegründet. Dr. Götz
Münch steht als CEO dem Unternehmen vor. Prof. Dr.
Martin Ungerer verantwortet als CMO die präklinische
und klinische Entwicklung der Medikamentenkandidaten. Die Geschäftsführung hat langjährige Erfahrung in
klinischer Forschung und Patientenversorgung sowie in
der Biotechnologie.
Anteil am
Stammkapital
in %
12.600
15,89
[ Leistungsbilanz 2009 | 72 ]
1.197.317,07
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
MIG 5
Vollzogene
Investition
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
510.000,00
Status quo
Das Leitprodukt COR-1, ein Zyklopeptid zur Behandlung
des durch Auto-Antikörper vermittelten Herzversagens
(Herzinsuffizienz), konnte die präklinischen Studien zur
Wirksamkeit und Verträglichkeit erfolgreich beenden.
Die erste Gabe des nach GMP-Maßstäben hergestellten COR-1 konnte im Oktober 2009 erfolgen. In dieser
Phase-I-Studie zur Verträglichkeit, Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik werden fünf ansteigende Dosierungen von COR-1 bei 50 gesunden Probanden getestet.
Bisher sind keine nennenswerten Nebenwirkungen aufgetreten. Die Ergebnisse zur Verfügbarkeit (Pharmakokinetik) und Wirksamkeit (Pharmakodynamik) haben die
Erwartungen bisher übertroffen. Diese Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Phase-II-Studie an
Patienten mit Herzinsuffizienz.
Das zweite Hauptprodukt COR-2 zur Behandlung der
Arterienverkalkung (Atherosklerose), wurde in präklinischen Versuchen getestet. COR-2 zeigte in wichtigen Invivo-Untersuchungen an Mäusen mit Gefäßverkalkung
(Atherosklerose) gute Wirksamkeit.
Ziele und Strategie
Primäres Ziel ist, die Wirksamkeit von COR-1 bei Patienten zu zeigen (Phase II). Es ist zu erwarten, dass sich
danach ein Partner in der pharmazeutischen Industrie
findet, der gegen Lizenzzahlungen in die Entwicklung
einsteigt. Erste diesbezügliche Gespräche haben bereits
stattgefunden. Mit einem solchen Partner können dann
die weiteren Studien und schließlich die Markteinführung des Medikaments erreicht werden.
Entwicklung seit der Investition
Durch das Investment der MIG Fonds u. a. konnten die
präklinischen Versuche mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen werden und der wichtige Schritt zur Testung
von COR-1 beim Menschen erfolgreich begonnen werden. Damit ist die Corimmun GmbH eine klinische Entwicklungsfirma für neue Therapeutika in einem Marktsegment mit sehr großem Potenzial.
Aussichten
Das führende Produkt COR-1 stellt einen außergewöhnlichen, innovativen Therapieansatz bei Herzversagen dar,
der im Gegensatz zu bisherigen Medikamenten kaum
das Risiko von Nebenwirkungen beinhaltet.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Der weltweite Markt der Behandlung von Herz-KreislaufErkrankungen hat einen Wert von ca. USD 100 Mrd. pro
Jahr. Medikamente gegen Herzinsuffizienz (chronisches
Herzversagen) und arteriellen Hypertonus haben den
größten Marktanteil mit mehr als USD 30 Mrd. jährlich.
Zweitwichtigstes Segment sind Produkte gegen Athero­
sklerose mit ungefähr USD 25 Mrd. pro Jahr.
COR-1 und ebenso COR-2 haben das Potenzial, im Submarkt Herzinsuffizienz bzw. Atherosklerose zum Blockbuster mit jährlichen Umsätzen von mehr als USD 1 Mrd.
zu werden.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Corimmun GmbH ist eine Biotechnologie-Firma mit
Sitz in Martinsried bei München. Die Forschungs- und
Entwicklungsschwerpunkte von Corimmun liegen in
den Bereichen der Therapie von entzündlichen Mechanismen bei chronischem Herzversagen und Atherosklerose. Corimmun konzentriert sich bei der Entwicklung
neuartiger Wirkstoffe auf biologische und peptidische
Technologien. Dies umfasst Aktivitäten ausgehend von
der wissenschaftlichen Grundlagenforschung mit aktiver
Unterstützung durch universitäre Arbeitsgruppen bis hin
zur Medikamentenentwicklung in klinischen Phasen. Die
Projektpipeline umfasst mehrere Projekte. Die zwei am
weitesten fortgeschrittenen innovativen Produkte COR-1
und COR-2 befinden sich bereits in der klinischen bzw.
präklinischen Entwicklung. Die Substanz COR-1 ist ein
peptidischer Medikamentenkandidat. Der Wirkstoffkandidat COR-1 ist für die Behandlung des auto-antikörpervermittelten Herzversagens vorgesehen. Funktionelle
Auto-Antikörper sind nach wie vor ein wissenschaftliches
Phänomen, das z. B. bei chronischem Herzversagen oder
auch bei der Blutstillung auftritt. Corimmun bewegt sich
hier in einem Anwendungsgebiet, für das bisher keine
medikamentöse Behandlungsmöglichkeit existiert. Mit
COR-2 verfügt Corimmun über ein lösliches, therapeutisches Protein. Dieses Protein verringert die sogenannte
Schaumzellbildung in atherosklerotischen Plaques (Ablagerungen). Für betroffene Patienten könnte der durch
die Atherosklerose ausgelöste, entzündliche Reiz durch
COR-2 vermindert werden. COR-2 könnte im Erfolgsfall
zur Stabilisierung von Atherosklerose-Patienten beitragen. Derzeitig im Markt befindliche Wirkstoffe erfüllen
diese Aufgabenstellung bei Weitem noch nicht. Im Erfolgsfall von COR-2 könnte die Corimmun GmbH einen
wichtigen Schritt in Richtung einer effektiveren Behandlung von Patienten mit Atherosklerose tun.
Strategie
Die Corimmun GmbH kündigte am 25. November 2009
den Start einer klinischen Phase-I-Studie mit der Leitsubstanz COR-1 an. Die erste Dosisgabe erfolgte bereits
am 27. Oktober. Die ersten beiden Dosisgruppen (von
insgesamt fünf geplanten) wurden gut vertragen. Es traten keine relevanten Nebenwirkungen auf. Die Studie
wurde als einfach geblindete, Placebo-kontrollierte Prüfung konzipiert und wird in Deutschland durchgeführt.
50 männliche Probanden zwischen 18 und 45 Jahren erhalten COR-1 oder dazu passend ein Placebo intravenös
als einmalige Gabe. Die primären Endpunkte sind die Aspekte der Sicherheit und der Verträglichkeit. Aspekte wie
die pharmako-kinetischen und pharmako-dynamischen
Profile von COR-1 werden als sekundäre Endpunkte untersucht.
Potenziale
Der Eintritt von COR-1 in die klinische Phase I ist ein
wichtiger Meilenstein für das Biopharmaunternehmen.
Laut Aussagen des Unternehmens sind die bisherigen
Verträglichkeitsdaten sehr motivierend. COR-1 und
COR-2 adressierten Krankheitsbilder, für die es bisher
keine bzw. keine zufriedenstellenden Therapien gibt. In
Summe handelt es sich um Therapiefelder, die über sogenannte Blockbuster-Potenziale verfügen. Daher sollte
sich seitens der Pharma- und Biotech-Industrie mit zunehmendem, positivem Datenfluss aus den klinischen
Studien der Corimmun GmbH erhebliches Interesse für
die Wirkstoffprojekte entwickeln.
[ Leistungsbilanz 2009 | 73 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 2 5,55 %
Weitere Gesellschafter
66,68 %
MIG 4 5,55 %
MIG 6 5,55 %
MIG 7 16,67 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Efficient Energy GmbH
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Eckdaten des Unternehmens
Beteiligungsunternehmen: Efficient Energy GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Sauerlach, Landkreis München, Deutschland
Stammkapital: EUR 580.650,00
Handelsregister: AG München, HRB 164952
Management
Geschäftsführer der Gesellschaft sind Herr Dipl.-Inf.
Holger Sedlak und Herr Dipl.-Ing. Oliver Kniffler. Beide
Herren haben jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von technologierorientierten High-Tech-Produkten.
Sie besitzen gemeinsam über einhundert genutzte Patente. Das Unternehmen beschäftigt Ende 2009 einschließlich der Geschäftsführer insgesamt neun Ingenieure (zwei davon im Rahmen von Beratungsverträgen),
zwei Ingenieurinnen sowie drei Techniker.
[ L e i st u ng sbi l a n z 2009 | 74 ]
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
MIG 4
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
MIG 6
32.250
5,55
365.497,20
300.997,25
MIG 7
96.800
16,67
1.097.058,30
903.458,36
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 2
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Unternehmensgegenstand
Gegründet Ende September 2006 nahm die Efficient
Energy GmbH Mitte 2007 ihre Entwicklungstätigkeit auf.
Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung
einer neuartigen Wärmepumpe – der „ct-turbo Wärmepumpe“ – für die häusliche Heizungstechnik mit max. 15
kW Heizleistung. Diese ct-turbo Wärmepumpe arbeitet
mit der Direktverdampfung von Wasser. Wasser bietet
als Kältemittel gegenüber Kohlenwasserstoffen – wie
sie in konventionellen Wärmepumpen eingesetzt werden – sehr große ökologische und ökonomische Vorteile. Die Efficient Energy GmbH konzentriert sich zurzeit
auf die Entwicklung der Kernkomponenten. Für einen
späteren Zeitpunkt ist geplant, auch die Fertigung und
den Vertrieb – ggf. in Zusammenarbeit mit einem der
Marktführer – durchzuführen. Markteintritt ist für 2011
vorgesehen.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Anteil am
Stammkapital
in %
11. Efficient Energy GmbH
Status quo
Das Unternehmen hat den „proof of concept“ erbracht
und konzentriert sich zurzeit auf die Entwicklung des
Herzstückes der ct-turbo Wärmepumpe, die Turboverdichter. Besonderer Wert wird dabei auf die Berücksichtigung deren Langzeitstabilität gelegt. Daneben werden
der Markteintritt und die Vertriebsstrategie langfristig
vorbereitet.
Mithilfe der MIG Fonds Beteiligungen wurde die Personalstärke zwischen Februar und Oktober 2009 sukzessive von sieben auf elf Ingenieurinnen und Ingenieure
sowie drei Techniker aufgestockt und in Testanlagen sowie in Zusammenarbeit mit hochschul(-nahen) Instituten
investiert, so dass die Entwicklungskapazität deutlich
ausgebaut ist.
Ziele und Strategie
Das Unternehmen will im Jahr 2011 – nach umfangreichen Feldtests, Zertifizierungen und Zulassungen – an
den Markt gehen. In Deutschland, Europa und weltweit
wächst der Markt für Wärmepumpen seit Jahren sehr
stark. Die Efficient Energy GmbH plant, im Jahr 2015 einen Umsatz von mindestens EUR 100 Mio. zu erzielen.
Dies entspricht etwa 10 % des für 2015 prognostizierten
und der ct-turbo Wärmepumpe zugänglichen Marktvolumens (bei Wärmequelle Grundwasser und Erdwärme
mittels Sonde).
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Entwicklung seit der Investition
Der für das Investitionsvorhaben definierte Meilenstein I
wurde Mitte des Jahres 2009 erreicht.
Ausblick
Die Technologie der ct-turbo-Wärmepumpe kann grundsätzlich auch für die Klima- und Kältetechnik genutzt
werden – weltweit. Von daher zielt das Unternehmen auf
den Gesamtmarkt der Heizungs-, Klima- und Kältetechnik (HVAC), der weltweit derzeit ein Volumen von ca. EUR
65 Mrd. aufweist. Der Einsatz der ct-turbo-Technik im
Kälte- / Klimamarkt bietet sogar ein wesentlich höheres
Einsparpotenzial an elektrischer Energie und am CO2Ausstoß, als dies bei Wärmepumpen der Fall sein wird.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Efficient Energy GmbH positioniert sich als ein Unternehmen der Kälte- und Klimatechnik und der Wärmetechnologie mit dem Schwerpunkt der Energieeffizienz.
Aus technischer Sicht arbeiten Kompressionswärmepumpen und Kompressionskälteanlagen nach dem gleichen Verfahren. Aus Marktsicht adressiert die Efficient
Energy GmbH den Elektrowärmepumpenmarkt, der weltweit über ein Marktvolumen von ca. EUR 2 Mrd. verfügt
(Basis 2008), und den Kälte- und Klimatechnikmarkt, der
weltweit über ein Volumen von über EUR 50 Mrd. verfügt.
Im Gegensatz zu anderen Wärmetechnologiesegmenten, die lediglich mit 2 % bis 3 % p. a. wachsen, verfügt
das Segment innovativer Wärme- und Kältetechnologien
über weit überdurchschnittliche Wachstumspotenziale.
Die Funktionsweise der ct-turbo-Technik basiert auf der
Direktverdampfung von Wasser und dem Einsatz von
Turboverdichtern. Für die Wärmepumpe kann die Wärme
entweder dem Erdreich oder dem Grundwasser entnommen werden. Grundsätzlich funktionieren Wärmepumpen so, dass sie der Umwelt Wärme entnehmen und
diese Wärme auf ein höheres Temperaturniveau heben.
Hierbei wird bei konventionellen Wärmepumpen elektrische Energie zu Hilfe genommen. Aus technischer Sicht
scheiden für die ct-turbo-Wärmepumpe Erdkollektoren
oder die Luft aus. Die Standardversion der ct-turboWärmepumpe ist mit einer Ausgangsleistung von max.
15 kW ausgelegt. Durch den Einsatz von Turbokompres-
soren kann die Wärmeerzeugung dem Wärmebedarf
weitgehend angepasst werden. Dies ist zunächst eine
Leistungsgröße für den privaten Bereich. In der Kälte- und Klimatechnik besteht das Potenzial vorzugsweise auf dem Gebiet der Wasserkühlsätze („chiller“), die
ein Weltmarktvolumen (2008) von ca. EUR 5 Mrd. auf­
weisen.
Strategie
Die Efficient Energy GmbH strebt fünf Jahre nach Markteintritt einen Umsatz mit der ct-turbo-Technik in Höhe von
EUR 150 Mio. an. Aus Marktsicht gibt es nach Meinung
der Kayenburg AG fünf wesentliche Markteinflussgrößen,
die das Wachstum der Wärmepumpenhersteller bestimmen. Eine Einflussgröße ist die sich aus der Bautätigkeit
ergebende Energiebezugsfläche. Der Sanierungsmarkt
ist zudem ein wichtiger Markt für die Wärmepumpe als
Ersatz für andere Heizsysteme. Ein weiterer Faktor, der
die Marktchancen der Wärmepumpe beeinflusst, ist die
(erwartete) Preisentwicklung für fossile Brennstoffe.
Diese Preiserwartungen sind ein wichtiges Entscheidungskriterium, nicht nur für den privaten Hausbauer.
Die staatliche Förderung der Wärmepumpentechnologie
als erneuerbarer Energie ist als Einflussgröße für die
Marktperspektiven nicht zu unterschätzen. Weitere Parameter für den Erfolg der Efficient Energy GmbH sieht
die Kayenburg AG in der technologischen Entwicklung
des Wettbewerbs. Die Efficient Energy GmbH hat noch
technologische Herausforderungen zu bewältigen. Eine
aktive Vermarktung der ct-turbo-Technologie wird ab ca.
2012 erfolgen. Bisher bewegt sich das Unternehmen mit
der ct-turbo-Wärmepumpe in einem fortgeschrittenen
experimentellen Stadium. Die Fähigkeit der Technologieentwickler, erfolgreich Vertriebsallianzen mit den Vertriebsspezialisten einzugehen, um „die letzte Meile“ zum
Kunden zu überwinden, ist eine zu lösende strategische
Aufgabenstellung. Hier kommt auch der preislichen Positionierung der ct-turbo-Technologie ein maßgeblicher
Einfluss für den zukünftigen Produkterfolg zu.
[ Leistungsbilanz 2009 | 75 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Potenziale
In den Volumenmärkten Deutschland und Frankreich
erlebt die Wärmepumpentechnologie in den letzten
Jahren einen spürbaren Aufschwung. Auch die Wärmepumpenmärkte in Finnland, Norwegen, Schweden, den
Niederlanden, Österreich und Tschechien zeigen die Entwicklungspotenziale dieser Technologie auf. Ausgehend
von 204.636 Wärmepumpen (2003) in Europa konnte die Anzahl an installierten Wärmepumpen bis Ende
2006 auf 451.310 mehr als verdoppelt werden. Dies ist
gegenüber konventionellen Heizsystemen ein weit überproportionaler Anstieg. Speziell in Deutschland hat die
Anerkennung von Fördergeldern für Wärmepumpen aus
dem Marktanreizprogramm seitens des Staates zur positiven Entwicklung beigetragen. Zum anderen schreibt
das EEWärme-Gesetz in Deutschland einen Pflichtanteil
an Erneuerbaren Energien bei der Wärmerzeugung im
Neubau vor. Mit der Anerkennung der Wärmepumpe als
Technologie aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien auf EU-Ebene kann diesem Gesetz nun auch mit der
Installation einer Wärmepumpe entsprochen werden.
Die Efficient Energy GmbH verfügt damit über eine ganze
Palette an Wachstumstreibern, die im Falle der Markteinführung der ct-turbo-Wärmepumpe das Geschäft positiv
beeinflussen und nachhaltig stimulieren können. 12. Ganymed Pharmaceuticals AG
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die Ganymed Pharmaceuticals AG ist ein führendes biopharmazeutisches Unternehmen, das hochspezifische
Antikörperwirkstoffe zur gezielten Behandlung solider
Tumore entwickelt. Basierend auf seinem führenden
Expertenwissen auf dem Gebiet der Identifizierung proprietärer, hoch krebsspezifischer Zielstrukturen baut die
Gesellschaft eine beständig wachsende Pipeline von
eigenen Antikörperwirkstoffen auf. Die therapeutischen
Wirkstoffe der Firma haben Blockbuster-Potenzial und
richten sich gegen gefährliche Krebserkrankungen mit
akutem medizinischem Bedarf wie Magen-, Brust-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs. Sitz
der Gesellschaft ist Mainz.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Ganymed Pharmaceuticals AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Mainz, Deutschland
Grundkapital: EUR 1.089.510, eingeteilt in 1.089.510
auf den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG Mainz, HRB 7897
Management
Ganymed verfügt über ein erfahrenes ManagementTeam. PD Dr. med. Özlem Türeci erfüllt die Funktion
des Wissenschaftsvorstandes und hat seit 2008 den
Vorstandsvorsitz. Prof. Dr. med. Ugur Sahin vertritt die
Gesellschaft als Vorstand für medizinische Entwicklung.
Beide sind Mitgründer der Gesellschaft und international ausgewiesen auf dem Gebiet der Entwicklung neuer
antigenspezifischer Immuntherapieansätze. Dr. Rainer
Wessel vertritt die Gesellschaft als Vorstandssprecher
und Vorstand für Geschäftsentwicklung. Er verfügt über
große Industrieerfahrung (Axxima, Qiagen, Boehringer
Ingelheim) in den Bereichen allgemeines Management,
Geschäftsentwicklung sowie Schutzrechte und Lizenzen.
Dirk Sebastian vertritt die Gesellschaft als Vorstand für
Finanzen und Operations. Er verfügt über langjährige Erfahrung in diesen Bereichen sowie auch in der Geschäftsentwicklung und ist ebenfalls Mitgründer von Ganymed.
Das Management blieb im Jahr 2009 unverändert.
[ Leistungsbilanz 2009 | 76 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 3 3,92 %
Weitere Gesellschafter
92,44 %
MIG 5 3,64 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Ganymed Pharmaceuticals AG
42.713
3,92
4.999.983,78
-
MIG 5
39.680
3,64
2.380.800,00
2.718.080,00
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 3
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in %
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Status quo
Ganymed befindet sich derzeit in der klinischen Prüfung
ihres am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten
Claudiximab (Projekt GC182) im metastatischen Magenkarzinom. Claudiximab ist ein Vertreter der vom Unternehmen selbst entwickelten idealen Antikörper (iMAB),
welche gegen neuartige Zielstrukturen gerichtet sind
und sich durch hervorragende Spezifität und Effektivität
auszeichnen.
Im Jahr 2009 wurde auf der Grundlage exzellenter präklinischer Daten die Phase Ib initiiert, die der Dosisfindung dient, sowie die Verträglichkeit von Claudiximab im
Menschen untersucht.
Das Unternehmen verfügt über eine gut gefüllte Pipeline.
Im Bereich der fortgeschrittenen Zielstruktursuche befinden sich das Antikörperprojekt GT468 (Indikation u. a.
Brusttumoren) wie auch das Antikörperprojekt GT512
(Indikationen u. a. Ovarial- und Bronchialkarzinome).
Zum 31.12.2009 beschäftigte Ganymed 65 Mitarbeiter.
Zu diesem Zeitpunkt besaß das Unternehmen 32 erteilte
Patente und 150 Patentanmeldungen.
Ziele und Strategie
Vorrangige Ziele für 2010 sind der Abschluss der klinischen Phase I zur Testung von Claudiximab in Patienten
mit Magen- und Speiseröhrenkrebs sowie der Start der
Phase II zur Prüfung dieses therapeutischen Antikörpers.
Entsprechend sollen die Verträglichkeit gezeigt und Hinweise auf Wirksamkeit erbracht werden.
Die präklinischen Antikörperprojekte GT468 (Indikation
u. a. Brusttumoren) und GT512 (Indikationen u. a. Ovarial- und Bronchialkarzinome) sollen über die Lead-Auswahl bis zum Beginn der Phase I fortentwickelt werden.
Auch die Pipeline hoch krebsspezifischer Zielstrukturen
(Targets) wird weiter ausgebaut.
Langfristig strebt die Ganymed Pharmaceuticals AG an,
ihre Antikörpertherapeutika eigenständig so weit wie
möglich in Richtung auf den Arzneimittelmarkt zu entwickeln. Prioritär wird eine Entwicklungsstrategie verfolgt,
die bei belastbaren klinischen Daten die Beantragung
einer konditionalen Marktzulassung ermöglicht. Diese
wäre für das Leitprodukt Claudiximab in einem Zeithorizont von 2014 bis 2016 möglich. Auslizenzierungen an
große Pharma- und Biotechnologieunternehmen stellen
optionale Kommerzialisierungswege dar, die in Abhängigkeit von gesamtstrategischen Überlegungen gegangen
werden können, derzeit aber nicht favorisiert werden.
Entwicklung seit der Investition
Im Jahr 2009 konnte die Zulassung durch das Paul-EhrlichInstitut für die erste klinische Erprobung von Claudiximab
erwirkt werden. Auch der Beginn dieser ersten Phase der
klinischen Erprobung von Claudiximab mit dem Einschluss
des ersten Patienten wurde erfolgreich vollzogen.
Des Weiteren wurden Prüfmuster in GMP-Qualität für die
Phase IIa produziert. Die Einreichung der Dokumente zur
Freigabe der Phase-II-Testung ist für Anfang 2010 geplant. Eine Produktionszelllinie für Claudiximab mit ausreichender Produktivität für Marktversorgungsvolumina
steht ebenfalls seit 2009 zur Verfügung.
Darüber hinaus konnte neben dem Projekt GT468 ein
zweites Antikörperprojekt (GT512) so weit validiert werden, dass es beschleunigt in die Phase der Leadstruktur
Discovery aufgenommen werden konnte.
Ein weiterer strategisch wichtiger Meilenstein konnte mit
dem Ausbau der frühen Pipeline umgesetzt werden.
Aussicht
Die Ganymed Pharmaceuticals AG ist im angestrebten
Onkologiemarkt durch ihren Ansatz mit hoch wirksamen
therapeutischen Antikörpern sehr gut positioniert. Der
Verkauf von Agensys im November 2007 (USD 387 Mio.
„Up-Front“ und USD 150 Mio. meilensteinabhängig) an die
japanische Firma Astellas hat das große Exit-Potenzial von
Antikörperfirmen in der Onkologie ein weiteres Mal unterstrichen, welches bereits in der Vergangenheit durch die
Firmenverkäufe von CAT, Celltech, Abgenix u. a. demonstriert wurde. Ganymeds Potenzial sollte sicherlich ähnlich
groß sein. Auf Grund von Ganymeds eigener, starker Target- und Antikörperpipeline wäre auch ein Genentechähnliches Geschäftsmodell durchführbar. Es ist allerdings
[ Leistungsbilanz 2009 | 77 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
zu beachten, dass alle Projekte von Ganymed noch immer
Entwicklungs- und Vermarktungsrisiken bergen. Diese
könnten, auch in späteren Phasen wie im Falle GPC, zu
einer Einstellung des jeweiligen Projekts führen.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Ganymed Pharmaceuticals AG positioniert sich als ein
innovatives biopharmazeutisches Unternehmen mit dem
Indikationsschwerpunkt Krebs, speziell für solide Tumore.
Der Wirkstoffansatz des 2001 gegründeten Unternehmens sind sogenannte „smart antibody therapeutics“.
Das Unternehmen verfügt über eine eigene WirkstoffDiscovery-Technologie, die ein integraler Bestandteil der
Unternehmensstrategie ist. Mithilfe eines international
starken Wissenschaftlerteams in Kombination mit der Ganymed-Discovery-Technologie arbeitet das Unternehmen
permanent an der Suche nach Erfolg versprechenden
Wirkstoffen zur Bekämpfung solider bzw. fester Tumorarten. Zur Gruppe der soliden bzw. festen Tumore zählen
Karzinome (Karzinome entstehen aus „entarteten“ Deckzellen der Haut, Schleimhautzellen und aus Drüsenzellen)
bzw. Sarkome. Sarkome sind eine weitere Form solider
Tumore und entstehen aus entarteten Bindegewebszellen, Muskelzellen, Fettzellen oder aus Knochenzellen. Ganymed steht mit dem Antikörper-Leitprojekt Claudiximab
(iMAB362) seit dem zweiten Quartal 2009 in einer multizentrischen Phase-Ib-Studie zur Behandlung von metastasierendem Magen- und Speiseröhrenkrebs. Der antikörperbasierte Wirkstoff Claudiximab richtet sich gegen ein
spezielles Protein (GC182). Dieses Protein GC182 kommt
in 70 % aller Fälle bei Magenkrebs, 50 % bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, 30 % bei metastasierendem Magenund Speiseröhrenkrebs und zu 25 % bei nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinomen in der Zelloberfläche vor. Darüber hinaus erscheint das in der Präklinik befindliche GT468 ein
aussichtsreicher Wirkstoffkandidat zu sein. GT468 ist gegen das Plazentaprotein PLAC1 gerichtet. Dieses Protein
findet sich ebenfalls zu 80 % in Zelloberflächen bei Brustkrebserkrankungen, zu 60 % bei NSCL und zu 20 % bei Eierstockkrebs wieder. Neben diesen Leitprojekten verfügt
Ganymed über sechs weitere Antikörperprojekte zur Behandlung solider Tumore wie Melanome, Prostatakrebs,
Lungenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Kopf- und
Nackenkrebs. Für alle aufgeführten Krebserkrankungen
besteht ein hoher medizinischer Bedarf.
[ Leistungsbilanz 2009 | 78 ]
Strategie
In der Gruppe der deutschen Biotech-Unternehmen
nimmt Ganymed eine Sonderstellung ein. Aufgrund der
Aktionäre, die mittel- und längerfristige Ziele verfolgen,
besteht für Ganymed die Chance, langfristige Planungen
umzusetzen. Dank einer stabilen Aktionärsstruktur mit
industriell sehr erfahrenen und erfolgreichen Investoren,
darunter die Beteiligungsgesellschaft der StrüngmannBrüder (ehemalige Eigentümer der Hexal-Gruppe), kann
das Management von Ganymed systematisch und langfristig an der Weiterentwicklung des Wirkstoffportfolios
arbeiten. Von erheblicher Bedeutung werden die Ergebnisse der multizentrischen Phase-Ib-Studie für Claudiximab sein. Ergeben die Daten die Sicherheit und Verträglichkeit des Wirkstoffs, so kann eine Phase-II-Studie
gestartet werden. Mit einem derartigen Schritt und einem zunehmenden Reifegrad des Projektes würde sich
Ganymed Auslizenzierungspotenziale eröffnen. Aufgrund
der adressierten Indikationen könnte sich Claudiximab
im Erfolgsfall als eine wirtschaftlich hochinteressante
Sub­stanz erweisen. Neben der Weiterentwicklung der
Leitprojekte setzt Ganymed auf kontinuierliche Wirkstoffsuche und den Ausbau der Wirkstoffpipeline. Dies ist
auch eine Strategie der Risikostreuung, sollten bereits
im Portfolio befindliche Wirkstoffkandidaten ausfallen.
Potenziale
Erreichen die Wirkstoffprojekte Claudiximab und GT468
einen reiferen Projektstatus (d. h. Phase II), dann hätte
dies unmittelbare Auswirkungen auf den Potenzialwert
dieser Wirkstoffe und in der Folge Auswirkungen auf den
Unternehmenswert von Ganymed. Von besonderer Bedeutung ist für die beiden Wirkstoffe, gegen welche Tumorarten diese tatsächlich eingesetzt werden könnten.
Ein weiterer Aspekt ist dann die Wirksamkeit der Substanzen im Vergleich mit den besten verfügbaren Standardtherapien. Hieraus könnten belastbarere Schlüsse
für die potenziellen Marktwerte der Therapien und daraus ableitbare Royalty-Potenziale gezogen werden. Die
Bewertung von Ganymed anlässlich der letzten Finanzierungsrunde ist ein Indiz für die mögliche Werthaltigkeit
des Wirkstoffansatzes und des Wirkstoffportfolios. Es ist
darauf hinzuweisen, dass sich Ganymed mit ihren Wirkstoffkandidaten noch in einer früheren Entwicklungsphase befindet. Mit einem zunehmenden Datenmaterial aus
klinischen Studien dürften die Wertsteigerungspotenziale für Ganymed Schritt für Schritt erkennbar werden.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 1 7,51 %
Weitere Gesellschafter
64,42 %
MIG 2 0,50 %
MIG 3 7,19 %
MIG 4 0,37 %
MIG 5 7,50 %
MIG 9 12,51 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Ident Technology AG
13. Ident Technology AG
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die Ident Technology AG ist eine wissensbasierte Firma,
die eine neue Kerntechnologie entwickelt hat, die für alle
mikroprozessorgesteuerten Geräte einsetzbar ist. Ident
hat die Technologieführerschaft für Anwendungen mit
elektrischen Feldern mit über 210 angemeldeten und 30
erteilten Patenten. Die Ident-Technologien ermöglichen
erhebliche Stromeinsparungen und die intuitive Bedienung von Massengeräten der Konsumgüterindustrie.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Ident Technology AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Wessling, Landkreis Starnberg, Deutschland
Grundkapital: EUR 91.638, eingeteilt in 91.638 auf den
Inhaber lautende Stückaktien
Handelsregister: AG München, HRB 138088
Management
Der Vorstand der Gesellschaft setzt sich aus Peter Rosenbeck (CEO/Geschäftsführung), Stefan Donat (COO/
Vertrieb und Marketing), Dr. Roland Aubauer (CTO/Technik) und Christopher Kampshoff (CFO/Finanzen) zusammen. Alle Vorstände verfügen über langjährige Erfahrungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet.
6.879
7,51
MIG 2
459
MIG 3
6.587
MIG 4
337
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 1
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in %
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
1.806.152,72
-
0,50
120.396,27
-
7,19
2.129.823,01
-
0,37
109.209,05
-
MIG 5
6.877
7,50
1.502.165,87
-
MIG 9
11.462
12,51
2.500.091,44
-
Ziele und Strategie
Die Strategie der Ident Technology AG ist es, die selbst
entwickelte Basistechnologie an Unternehmen aus dem
Bereich der Konsumgüterindustrie zu lizensieren. Diese
Kunden sind in erster Linie namhafte Unternehmen, die
Produkte millionenfach produzieren. Einsatzbereiche
sind Mobilfunktelefone, Computermäuse, Kopfhörer,
Game-Controller und vieles mehr.
Entwicklung der Investition
Die Venture-Capital-Investition ermöglichte den zügigen
Ausbau mit qualifizierten Mitarbeitern. Im Jahr 2004 hatte das Unternehmen vier Mitarbeiter und konnte bis zum
Jahr 2009 auf insgesamt 33 Mitarbeiter wachsen. Im
Jahr 2009 konnten vier Lizenzverträge abgeschlossen
und das Patentportfolio erheblich erweitert werden.
Aussicht
Die Ident Technology AG ist ein innovatives Unternehmen,
das Technologie auf der Basis der Auswertung von elektrischen Feldern international vertreibt. Im Jahr 2009 hat
das Unternehmen seine Aktivitäten im weltweiten Umfeld erfolgreich ausgebaut. Die Vermarktung von Lizenzverträgen ist ein weit verbreitetes Geschäftsmodell, welches auch von Unternehmen wie Microsoft oder Oracle
schon seit Langem sehr erfolgreich praktiziert wird.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Ident Technology AG ist ein hochinnovatives, weltweit tätiges Unternehmen der E-Feld-Sensortechnologie.
Hierbei stellt Ident technisches Know-how, Patente und
Halbleiterlösungen zur Verfügung. Das Management des
Unternehmens hat in den vergangenen Quartalen die
Aktivitäten weiter auf die Consumer Electronics und die
Halbleiterindustrie fokussiert. Hier wurden aussichtsreiche Lizenzverträge abgeschlossen. Die Geschäftsschwerpunkte liegen im Bereich intuitiver E-Feld-Sensoren für
die Annäherungs-, Berührungs- und Benutzungserkennung sowie für die dreidimensionalen Gestensteuerung
von mobilen Endgeräten wie Smartphones, Netbooks,
Schnurlosheadsets, Kameras, Computermäusen oder
ähnlichen Geräten der Unterhaltungselektronik. Die
bei Ident entwickelte Ultra-Low-Power-Proximity-(ULPP)Sensorlösung ist eine weltweit einzigartige Technologie
zur automatischen und extrem zuverlässigen Erkennung
[ Leistungsbilanz 2009 | 79 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
des Benutzers bei Annäherung oder Berührung. Es kann
sicher unterschieden werden, ob ein Gerät in der Hand
gehalten wird oder sich in der Jackentasche befindet.
Die Bedienung kann dadurch deutlich intuitiver gestaltet
werden: Das Display wird sofort eingeschaltet, sobald ein
Gerät in die Hand genommen wird, sodass die Uhrzeit
abgelesen oder eine eingegangene SMS gelesen werden
kann. Beim Weglegen kann z. B. ein Mobiltelefon gleich
in den Strom sparenden Standby-Modus versetzt oder
es kann ein eingehendes Gespräch abgelehnt werden.
Durch den extrem geringen Stromverbrauch des Sensors von lediglich einem Zweimillionstel Ampere kann
der Energieverbrauch eines Gerätes um bis zu 90 %
reduziert werden. Die GestIC Gestensteuerung ist eine
weitere Basistechnologie von Ident mit breiten Anwendungsmöglichkeiten in der Unterhaltungselektronik und
Spielzeugindustrie. Auch GestIC nutzt den Einfluss des
menschlichen Körpers auf das elektrische Feld. Hand
oder Fingerbewegungen werden dreidimensional erfasst
und ausgewertet, sodass Geräte ohne jegliche Berührung kontrolliert und gesteuert werden können. Die von
Ident patentierten Technologien lassen sich mit geringem technologischen Aufwand in zahlreichen elektronischen Geräten integrieren.
Strategie
Die ursprüngliche Unternehmensausrichtung unter Berücksichtigung der Branchenausrichtungen „Automotive“ oder „Arbeitsschutz“ wurden modifiziert. Nun mehr
positioniert sich Ident als ein Spezialist für ULPP und
GestIC für technologiegetriebene Marktsegmente, die
Volumenmärkte darstellen und über kurze Time-to-market-Zyklen verfügen. Hierzu zählen die Segmente Mobilfunk, die Unterhaltungselektronik und Medizintechnik,
sofern es sich um Volumensegmente handelt, die in der
Regel über Halbleiterfirmen adressiert werden. Als weitere Maßnahme wurde der Vertrieb auf die ULPP- und GestIC-relevanten Kunden ausgerichtet. Da ein erheblicher
Anteil wichtiger Halbleiter- und Konsumgüterelektronikkunden in Asien agiert, verfügt Ident bereits seit 2008
über eine verstärkte Vertriebsorganisation zur Bearbeitung der Märkte Hongkong, Korea, Japan und Taiwan.
[ Leistungsbilanz 2009 | 80 ]
Die Strategie der Erhöhung des Bekanntheitsgrades von
Ident wurde auch 2009 erfolgreich umgesetzt. So konnte Ident sich durch den Gewinn internationaler Preise,
z. B. als Gewinner des Mobile Innovation Award EMEA,
positionieren. Diese Preise genießen hohe Anerkennung
in den relevanten Zielmärkten und helfen so bei der Kundenakquisition.
Potenziale
Durch die strategische Repositionierung konzentriert
sich Ident auf Märkte mit schnellen Innovationszyklen
und einem gleichzeitig sehr hohen Absatzpotenzial. Im
Jahr 2009 wurden weltweit ca. zwei Milliarden Produkte
verkauft, die potenziell durch die Technologie von Ident
„veredelt“ werden können. Die Akzeptanz und der Bedarf
nach neuen innovativen Ideen haben in den relevanten
Zielmärkten in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Die zukünftigen Perspektiven stimmen ebenfalls
sehr optimistisch. Produktinnovationen wie das iPhone,
Net-Books oder eReader dienen als eine Art Katalysator,
die eine ganze Branche dazu zwingen, sich für Innovationen zu öffnen. Ident hat so die einmalige Chance, sich
in einem großen, attraktiven Wachstumssegment zu positionieren und sich als kreativer Innovationstreiber zu
etablieren.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 5 18,64 %
MIG 5 18,64 %
Weitere Gesellschafter
52,76 %
Weitere Gesellschafter
62,72 %
MIG 7 15,04 %
MIG 7 18,64 %
Derzeitige Beteiligungen
an der instrAction GmbH
14. instrAction GmbH
Geplante Beteiligungen
an der instrAction GmbH
MIG 9 13,56 %
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Derzeitiger Beteiligungsstand:
Management
Seit Gründung des Unternehmens im Jahre 1997 wird
die instrAction GmbH von dem Chemiker Dr. Klaus Gottschall geleitet. Mit Eintritt des Biochemikers Dr. Thomas
Schwarz als CEO im November 2009 wechselte Herr Dr.
Gottschall auf die Position eines CSO. Ergänzt wird das
Managementteam durch den Diplom-Kaufmann Dieter
Schneider als CFO. Dr. Klaus Gottschall und Dieter
Schneider sind an der Gesellschaft beteiligt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 28 Mitarbeiter, überwiegend
Chemiker, Ingenieure und Laboranten.
1.585.211,29
-
MIG 7
13.393
18,64
1.585.211,30
-
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
18,64
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
13.393
16.604
18,64
1.585.211,29
MIG 7
13.393
15,04
1.585.211,30
MIG 9
12.080
13,56
-
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 5
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
Geplanter Beteiligungsstand (Nachgenehmigung eines
Beteiligungsvertrags und Eintragung einer Kapitalerhöhung der instrAction GmbH im Handelsregister stehen
noch aus):
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Eckdaten des Unternehmens
Firma: instrAction GmbH
Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung
deutschen Rechts
Sitz: Ludwigshafen am Rhein, Deutschland
Stammkapital: EUR 71.866,00 (mit Nachgenehmigung
eines Beteiligungsvertrags und Eintragung einer Kapitalerhöhung im Handelsregister geplant: EUR 89.067,00)
Handelsregister: AG Ludwigshafen am Rhein, HRB 4217
MIG 5
Beteiligter
Fonds
Unternehmensgegenstand
Unternehmensgegenstand der instrAction GmbH ist die
Nutzung der Technologie der Polymerinstruktion und die
Verwertung der diesbezüglichen Patente. Insbesondere
entwickelt, produziert und verkauft die Gesellschaft synthetische Rezeptoren und maßgeschneiderte stationäre
Phasen auf Polymerbasis und bietet hierzu entsprechende Dienstleistungen an. Die Produkte und Leistungen
dienen vornehmlich zur Bindung, Isolierung, Detektion
und chemischen Umwandlung von medizinischen Wirkstoffen.
Aktuell wird der Bereich „Aufreinigung von menschlichen
Proteinen“ erschlossen, wobei zusammen mit den synthetischen Rezeptoren (Adsorbentien) die gesamte Prozesstechnik durch instrAction entwickelt wird.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
209.999,40
790.032,00
Status quo
In Kooperation mit Unternehmen aus der Pharmaindustrie und Biotechnologie wurden bis heute mehr als 50
Aufreinigungsprozesse für niedermolekulare Wirk- und
Wertstoffe mithilfe der instrAction-Technologie entwickelt. Die Zusammenarbeit erfolgt – bezogen auf den
jeweiligen Wirkstoff – in der Regel auf einer exklusiven
Basis. Innerhalb einer sechs- bis neunmonatigen Entwicklungszeit wird die Machbarkeit einer Stofftrennung
für den betreffenden Pharmawirkstoff nachgewiesen.
Dies erfolgt zunächst unter Nutzung einer „Bibliothek“
mit 3000 „prä-organisierten“ Rezeptor-Phasen, unter
denen sich eine ausreichende Anzahl mit geeigneter
Struktur zur Bindung des Zielmoleküls befindet. Im Anschluss wird die am besten geeignete Rezeptor-Phase im
Hinblick auf eine wirtschaftliche Anwendung optimiert.
Danach erfolgt ein zügiges, systematisches Scale-up
mit nahtlosem Übergang in den Produktionsmaßstab.
[ Leistungsbilanz 2009 | 81 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Bei den ersten Projekten wurde der entwickelte Aufreinigungsprozess erfolgreich zum Kunden transferiert und
dort in den Produktionsmaßstab überführt.
Aktuell werden vor allem die Gewinnung von IgG aus
Blutplasma und die Reinigung monoklonaler Antikörper
bearbeitet. Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld ist
die Isolierung von niedermolekularen Wirkstoffen aus
Fermentationslösungen.
Für den jeweiligen Kunden bringt die exklusive Zusammenarbeit vor allem bei der Reinigung von generischen
Wirkstoffen erhebliche Wettbewerbsvorteile mit sich.
Diese Vorzugsstellung kann noch durch die Anmeldung
von Schutzrechten für den jeweiligen Trennprozess verstärkt werden. Für derartige Auswahlerfindungen bieten
85 national erteilte Patente eine breite Plattform.
Ziele und Strategie
Die instrAction GmbH will die erarbeitete technologische Führungsrolle auf dem Gebiet der Entwicklung
von Aufreinigungsprozessen in der Pharmaindustrie
und Biotechnologie ausbauen und sich entlang der
Wertschöpfungskette auch mit eigenen, breit einsetzbaren Chromatografieprodukten fortentwickeln. Ziel von
instrAction ist es, Pharmawirkstoffen von Kunden zur
schnelleren Marktreife bzw. zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen zu verhelfen. Um diese Ziele gemeinsam
mit den Kunden zu erreichen, wird sich instrAction von
einem Unternehmen, das bisher Dienstleistungen erbracht hat, zu einem Produktunternehmen entwickeln.
Entwicklung seit der Investition
instrAction hat sich stetig weiterentwickelt und ist heute eines der technologisch führenden Unternehmen auf
dem Gebiet der chromatografischen Aufreinigung von
Pharmawirkstoffen. Derzeit plant das Management, diese Position weiter auszubauen und nachhaltig zu festigen. Um dies zu erreichen, wurde innerhalb des kurzen
Zeitraumes von November 2008 bis heute eine Produktion für Rezeptor-Phasen unter GMP-Bedingungen aufgebaut. Daneben wurden auch vielversprechende Grundlagenentwicklungen zur Erweiterung der Angebotspalette
für den Bereich Biopolymere durchgeführt. Diese Entwicklungen dienen als Basis sowohl für maßgeschneiderte Kundenlösungen als auch für generische, d. h.
vom Labor bis zur Produktion breit einsetzbare RezeptorPhasen. Hierzu zählen z. B. Produkte für die Aufreinigung von Insulin oder die Abreicherung von DNA.
[ Leistungsbilanz 2009 | 82 ]
Aussicht
Der wesentliche Vorteil gegenüber den Wettbewerbern
ist, dass instrAction auf der Basis der komplett im Hause
entwickelten, patentierten Technologie für alle Wirk- und
Wertstoffe ökonomisch optimierte Aufreinigungslösungen in großer Bandbreite anbieten kann. Bei den niedermolekularen Wirkstoffen konkurriert instrAction mit den
konventionellen Aufreinigungstechnologien wie Kristallisation und Extraktion, wobei sich unter Einbeziehung
dieser klassischen Trennverfahren auch gezielt Synergien erzeugen lassen. Dabei wird ein attraktives Marktvolumen für maßgeschneiderte Prozessentwicklungen in
Angriff genommen, das auf ca. 150 niedermolekulare
Wirkstoffe geschätzt wird.
Im Bereich der Proteinreinigung, deren Marktvolumen
bei stark steigender Tendenz mit ca. USD 600–700
Mio. angegeben wird, ist GE Healthcare mit Protein-A
Marktführer. Jedoch weisen die möglichen instrActionProdukte gegenüber den Materialien des Marktführers
technische Vorteile auf.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Kurzfristiges Ziel der instrAction GmbH ist es, sich von
einem reinen Dienstleistungsunternehmen zu einem
produktorientierten Unternehmen weiterzuentwickeln.
Dabei wird die Entwicklung neuer Prozesse auf Basis
der Chromatografiephasen (Herstellung unter GMP-Bedingungen) im Kundenauftrag weiter ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells bleiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein ausreichendes Potenzial für die
spätere, nachhaltig profitable industrielle Anwendung
gesehen wird. Die von der instrAction GmbH entwickelten einzigartigen Chromatografiephasen werden unter
anderem für die Gewinnung von IgG aus Blutplasma,
für die Reinigung monoklonaler Antikörper und für die
Isolierung niedermolekularer Wirkstoffe aus Fermentationslösungen eingesetzt. Die Chromatografiephasen
basieren auf spezifischen Polymernetzwerken verschiedener Liganden, die sehr spezifisch und effizient das jeweilige Zielmolekül binden und es aufreinigen können.
Die Chromatografiephasen der instrAction GmbH sind so
robust, dass eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Trennzyklen (>1000) möglich ist, ohne dass sie ihre ausgezeichneten Trenneigenschaften verlieren. Die Phasen
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
überstehen auch sehr harsche Reinigungsoperationen
und sind auch aus diesem Grund hervorragend für industrielle Anwendungen im Großmaßstab geeignet. Die
instrAction GmbH verfügt mittlerweile über eine Bibliothek von ca. 3.000 Protoypen verschiedener RezeptorPhasen und deckt damit bereits heute ca. 80 % der
möglichen Kombinationen von Liganden ab. Es werden
ständig weitere Phasentypen entwickelt, um das Portfolio abzurunden. Zudem werden Entwicklungsprojekte
zum zukünftigen Einsatz neuer Trägermaterialien verfolgt. Die Phasen-Bibliothek der instrAction GmbH ist in
ihrer Form weltweit einzigartig. Die industrielle Expertise
der instrAction GmbH dokumentiert sich in der erfolgreichen Entwicklung von inzwischen mehr als 50 Aufreinigungsprozessen für niedermolekulare Wirkstoffe. In
der Regel arbeitet die instrAction GmbH dabei mit ihren
Kunden auf exklusiver Basis zusammen. Die optimierten
Herstellprozesse werden nach Abschluss an die Kunden
transferiert. Zukünftig wird instrAction in Kooperation
mit Partnern die Lohnherstellung von Wirkstoffen unter
Einsatz der Rezeptorphasen anbieten und ihr Angebotsspektrum entsprechend abrunden. Das Geschäftsmodell
des Unternehmens basiert somit auf der Erzielung von
Umsätzen aus Dienstleistungsverträgen zur Entwicklung
von Trennprozessen für kleine Wirkstoffmoleküle und
Proteine, dem Materialverkauf (Chromatografiephasen),
aus umsatzabhängigen Lizenzerträgen sowie aus Beteiligungen bei Leistungsgradverbesserungen der durch
instrAction entwickelten Technologie. Kurzfristig ist die
Entwicklung von generischen Fertigprodukten u. a. für
die Proteinaufreinigung geplant.
vor. Hierdurch wird die Wertschöpfungskette für die
instrAction GmbH verlängert. Bei der Auswahl der Projekte durch instrAction wird entscheidend sein, ob die entwickelte Phase bzw. der Prozess die technologische Vo­
raussetzung für eine signifikante Prozessverbesserung
oder Neuetablierung besitzt, also „enabling“ ist. In Zukunft sollen die durch instrAction entwickelten Prozesse
bis in den Pilotmaßstab realisiert werden. Hierdurch wird
die Hürde zur Einführung in den industriellen Maßstab
für den Kunden deutlich gesenkt und eine nachhaltige
Etablierung der instrAction-Technologie möglich. Mit dieser Strategie reduziert die instrAction GmbH zunehmend
die typischen Abhängigkeiten, denen reine Dienstleistungsunternehmen im Life-Science-Bereich unterliegen,
wenn sie ausschließlich als verlängerte Werkbank der
Industrie fungieren.
Potenziale
Die zunehmende Positionierung als Produkt- und Produktionsunternehmen wird positive Auswirkungen auf den
Wert der Technologie und die zukünftige Profitabilität
– und damit auf den Wert des Unternehmens – haben.
Das effiziente Downstreamprocessing von insbesondere biotechnisch in großen Maßstäben hergestellten
nieder- und makromolekularen Wirkstoffen wird eine
immer größere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit
der gesamten Biotech-Industrie haben. Daher dürfte
die instrAction GmbH mit zunehmendem Reifegrad für
strategische Partnerschaften mit der pharmazeutischen
Industrie interessant werden.
Strategie
Die instrAction GmbH verfolgt eine Zweisäulenstrategie.
Das Unternehmen nutzt seine technologische Führungsrolle zunehmend für die eigene Produktentwicklung und
bietet potenziellen Kunden seine Technologieplattformen
gleichzeitig zur Entwicklung spezifischer Chromatografiephasen und -prozesse an. Der besondere Schwerpunkt
liegt im Bereich der Entwicklung von Aufreinigungsprozessen für kleine Wirkstoffmoleküle und pharmazeutische Proteine. Dabei sieht die Unternehmensstrategie
einen zunehmenden Anteil an Eigenentwicklungen
[ Leistungsbilanz 2009 | 83 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
89,34 %
MIG 9 10,66 %
Derzeitige Beteiligungen
an der nfon AG
Eckdaten des Unternehmens
Firma: nfon AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: München, Deutschland
Grundkapital: EUR 130.565, eingeteilt in 130.565 auf
den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG München, HRB 168022
Management
Gründer des Unternehmens im Jahre 2007 waren Marcus Otto (Vorstand Vertrieb), Fabian Hoppe (Vorstand
Operations) und Mathias Edelmann (Vorstand Technik).
Herr Edelmann schied zum Jahresende 2008 aus dem
Unternehmen aus. Die Aufgaben des Technikvorstands
werden seither von Fabian Hoppe wahrgenommen. Im
Frühjahr 2009 wurde das Führungsteam durch Jens Blomeyer (Vorstand Marketing) ergänzt. Derzeit beschäftigt
das Unternehmen 22 Mitarbeiter sowie rund 15 regelmäßig tätige, externe Berater und Freelancer.
[ Leistungsbilanz 2009 | 84 ]
MIG 9
13.920
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Unternehmensgegenstand
Die nfon AG entwickelt und betreibt Telefondienste für
Unternehmenskunden. Die Serviceleistung von nfon ist
gemeinhin bekannt als „IP-Centrex-Dienste“. Kunden
von nfon verzichten vollständig auf die Anschaffung einer eigenen Telefonanlage. Die benötigte Vermittlungstechnik wird von nfon in einem zentralen Rechenzen­trum
betrieben. Die Kunden von nfon benötigen lediglich IPTelefonapparate an ihrem Bürostandort. Neben Kosteneinsparungen profitieren die Anwender von einem
deutlich erweiterten Funktionsumfang im Vergleich zu
herkömmlichen Telefonanlagen.
Neben dem direkten Vertrieb der Leistungen an Unternehmenskunden vertreibt nfon die selbst entwickelte
Technologie an andere Service-Provider. Diese nutzen
die nfon-Technik unter ihrem eigenen Markenauftritt als
sogenannte White-Label-Anbieter.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Vollzogene
Investition
in EUR
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Anteil am
Grundkapital
in %
15. nfon AG
10,66 1.252.800,00 *1.252.800,00
* einschließlich zweier weiterer Kapitalerhöhungen, nach
deren Eintragung im Handelsregister MIG 9 mit insgesamt
EUR 27.840 (18,16 %) am Grundkapital der nfon AG beteiligt sein wird
Status quo
Die nfon AG ist seit 2007 von der Bundesnetzagentur zugelassener Betreiber von Telekommunikationsdiensten.
Bisher konnte nfon in Deutschland fünf White-LabelPartner für die Vermarktung gewinnen. Neben diesen
Schlüsselpartnern bzw. -Kunden verfügt nfon über Vertriebskooperationen mit rund 60 IT-Systemintegratoren.
Die nfon-Technologieplattform wurde mehrfach von unabhängiger Stelle ausgezeichnet, so etwa mit dem Deutschen Industriepreis 2009. Mit einem vom Unternehmen
in Auftrag gegebenen, unabhängigen TÜV-Gutachten
konnte die hohe Sprachqualität und Zuverlässigkeit der
nfon-Technik dokumentiert werden.
Im Jahr 2009 expandierte das Unternehmen nach Österreich. Der Markteintritt wurde in Form einer JointVenture-Gründung zusammen mit dem lokalen Anbieter
ipfon GmbH umgesetzt. Auch in Österreich ist das Unternehmen bei der zuständigen Regulierungsbehörde
registriert und zugelassen als Anbieter von Telekommunikationsdiensten.
Ziele und Strategie
Die nfon AG strebt an, in den kommenden Jahren die klare Marktführerschaft in dem sich schnell entwickelnden
Marktsegment zu erlangen, in dem sie tätig ist. Dabei
legt das Unternehmen seinen Fokus auf zunehmend größere Kunden aus dem gehobenen Mittelstand sowie auf
Großunternehmen. Im Bereich kleiner Unternehmen soll
die Vermarktung aus Kostengründen verstärkt über Systempartner abgewickelt werden.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
International soll das im österreichischen Markt erfolgreich implementierte Joint-Venture-Modell auch in anderen Märkten repliziert werden. Im Fokus stehen die
Länder Frankreich und Großbritannien.
Technologisch wird nfon die bestehende Telefonplattform in Richtung von Unified-Communication-Diensten
ausbauen. Hierbei ist auch eine Kompatibilität zu dem
von Microsoft vermarkteten OCS-System angestrebt.
Entwicklung seit der Investition
Da der Einstieg der MIG Fonds in das Unternehmen erst
drei Monate zurück liegt, hat es seither keine nennenswerten Entwicklungen gegeben.
Aussicht
Der Telekommunikationsmarkt befindet sich in einem
Umbruch. Alle namhaften Provider planen die Umstellung
Ihrer Netzte auf IP-Technologie. Dies betrifft auch die
Deutsche Telekom, die anstrebt, ihr ISDN-Netz bis zum
Ende des Jahres 2012 einzustellen. Im Zuge der Netzumstellung auf IP werden die Anbieter gezwungen, ihre
Wertschöpfung weg von der reinen Transportleistung hin
zu Mehrwertdiensten zu verlagern. Hierin besteht eine
besondere Chance für nfon. Zum einen werden große
Provider nach Akquisitionsgelegenheiten suchen, um
das eigene Produktportfolio zu ergänzen. Zum anderen
werden klassische IT-Serviceanbieter versuchen, ihren
Leistungskatalog in Richtung von Telekommunikationsdiensten zu erweitern.
Vor diesem Hintergrund wird die nfon AG ein interessantes Akquisitionsobjekt für eine Vielzahl von potenziellen
Käufern werden.
Alternativ zu dem skizzierten Trade-Sales-Szenario ist
auch ein IPO (Börsengang) denkbar.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Das Geschäftsmodell der nfon AG ist dem Bereich der
„Voice-over-IP“-(VoIP)-Kommunikation, der internetbasierten Telefonie zuzuordnen. Die nfon AG verfügt bereits
über eine marktfähige Technologie, um am Wachstum
des internetbasierten Telefoniemarktes zu partizipieren.
Das Unternehmen verfügt hier über eine unternehmenseigene Software, die auf der IP-Centrex-Technologie
basiert. Die IP-Centrex-Technologie ermöglicht das Telefonieren über Computernetzwerke mit den entsprechenden Protokollen. Die nfon AG ist so positioniert, dass sie
über marktübergreifende Produkte und Dienstleistungen verfügt. Diese umfassen sowohl Telefonanlagen als
auch Telekommunikationsdienstleistungen, darunter die
Bereitstellung der Internetverbindung und die mobile
und IP-Telefonie. Die von nfon entwickelte Lösung kommt
bereits bei mehr als 300 Unternehmen zum Einsatz. Das
VoIP-Unternehmen adressiert vor allem den BusinessMarkt für kleine und mittelständische Unternehmen.
Diesem Markt sprechen Experten allein in Deutschland
und Österreich ein Marktpotenzial von über EUR 900
Mio. zu. Die nfon AG macht sich dabei die Defizite in den
Marktbearbeitungsstrategien der großen Telekommunikationsunternehmen zunutze. Diese fokussieren ihre
Marktbearbeitung vor allem auf größere Unternehmen
und Großunternehmen und vernachlässigen den Mittelstand. Der Mittelstandsmarkt ist daher der Zielmarkt für
die nfon AG.
Strategie
Das strategische Ziel der nfon AG ist die erfolgreiche und
profitable Bearbeitung des VoIP-Marktes für Geschäftskunden. Aufgrund des permanenten Kostendrucks auf
Seiten der Geschäftskunden eröffnen sich für die nfon
AG große Wachstumspotenziale, wenn es gelingt, diese
Kundengruppe mithilfe kostengünstiger und integrierbarer Lösungen zu erschließen. Derzeit ist faktisch bereits
jeder Geschäftskunde ein Internetnutzer und somit auch
ein potenzieller nfon-Kunde. Zur besseren Erschließung
dieses interessanten Kundensegmentes vertreibt nfon
eigene, IP-fähige Telefonanlagen. Im Bereich der Internetverbindung bewegt sich die nfon AG als sogenannter
„reseller“ und nutzt die bestehende Infrastruktur anderer Anbieter. Im Arbeitsgebiet der internetbasierten Telefonie wiederum verfügt die nfon AG über eine eigene
integrierte Lösung einschließlich der erforderlichen Software und des PBX-Hosting. Im Arbeitsgebiet der mobilen
Kommunikation bewegt sich die nfon AG mit ihrer Technologie innerhalb der WLAN-Reichweite.
[ Leistungsbilanz 2009 | 85 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Potenziale
Die wirtschaftlichen Potenziale für nfon liegen in den
kommenden Jahren darin, mit konzentrierten Markteinführungsstrategien einen Marktanteil von bis zu 5 % im
VoIP-Markt zu erzielen und als technologisch führender
Marktteilnehmer wahrgenommen zu werden. Gelingt die
Durchsetzung der IP-Centrex-Technologie als Standardlösung, kann der Markt schneller erschlossen werden. Der
nfon-relevante Telefoniemarkt ist ein Volumenmarkt und
von entsprechendem Margendruck und Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. nfon agiert in Märkten,
die auch von international tätigen Großunternehmen
bearbeitet werden, die sich allerdings in der derzeitigen
Marktbearbeitung schwerpunktmäßig auf Großkunden
fokussieren. Die taktische und strategische Herausforderung für nfon sieht die Kayenburg AG in der erforderlichen hohen Geschwindigkeit der Markterschließung und
der Steigerung des Bekanntheitsgrades. Gelingt dies,
dann sollten sich für das Unternehmen mehrere Optionen auftun, die weitere Unternehmensentwicklung zu
forcieren, darunter industrielle Optionen.
16. OD-OS GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
OD-OS entwickelt und vermarktet Geräte zur Behandlung
von Netzhauterkrankungen, deren Hauptursachen u. a.
in den Krankheitsbildern wie z. B. der zur Erblindung führenden diabetischen Retinopathie und altersbedingten
Makuladegeneration (AMD) liegen. Die Technologie setzt
auf eine neue Gerätearchitektur auf, die zum einen Diagnose- und Therapiefunktionen in einem Gerät verbindet und auf der anderen Seite erstmalig eine Navigation
der Therapiemaßnahmen auf der Netzhaut ermöglicht.
Mithilfe neuester Optik- und Bildverarbeitungsverfahren
wird der praktizierende Arzt in die Lage versetzt, eine sicherere, genauere und zeitsparende Behandlung an der
Netzhaut durchzuführen.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: OD-OS GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Teltow, Deutschland
Stammkapital: EUR 199.990,00
Handelsregister: AG Potsdam, HRB 20850P
Management
OD-OS wird durch ein sehr branchenerfahrenes Managementteam geführt, geleitet durch den CEO Dr. Winfried
Teiwes. Dr. Teiwes studierte Elektrotechnik an der TU in
München und promovierte in der Medizintechnik/Bildverarbeitung an der TU Berlin. Er gründete mit seinem
Promotionsergebnis 1991 die Sensomotoric Instruments
(SMI) GmbH, welche seither erfolgreich gewachsen ist,
heute mehr als 50 Arbeitnehmer beschäftigt und deren
geschäftsführender Gesellschafter er ist. Zuletzt war er
vor allem für das wichtige OEM-Geschäft der SMI als Zulieferer in der Augenheilkunde und für die Technologiestrategie verantwortlich.
Dr. Ben Liesfeld (Leiter Entwicklung) ist Physiker mit einer Promotion im Bereich Lasertechnik. Er ist Miterfinder
der zum Patent angemeldeten NAVILAS-Technologie und
leitete von Beginn an die Entwicklung der NAVILAS-Produkte bei der OD-OS GmbH.
[ Leistungsbilanz 2009 | 86 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
75,00 %
MIG 7 17,50 %
MIG 9 7,50 %
Derzeitige Beteiligungen
an der OD-OS GmbH
Es ist geplant, das Management-Team zeitnah mit Kompetenzen im Operations- und Finanzbereich zu verstärken. Die Suche nach entsprechenden Mitarbeitern wird
von den Investoren unterstützt werden.
Anteil am
Stammkapital
in %
35.000
17,50
3.500.000,00
-
MIG 9
15.000
7,50
1.500.000,00
-
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
MIG 7
Vollzogene
Investition
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Status quo
OD-OS entwickelt und vermarktet Geräte zur Behandlung
von Netzhauterkrankungen, deren Hauptursachen in
Krankheitsbildern wie z. B. der zur Erblindung führenden
diabetischen Retinopathie liegen. Die Technologie setzt
dabei auf eine neue Gerätearchitektur auf, die zum einen
Diagnose- und Therapiefunktionen in einem Gerät verbindet und auf der anderen Seite erstmalig eine Navigation
der Therapiemaßnahmen an der Netzhaut ermöglicht.
Mithilfe neuester Optik- und Bildverarbeitungsverfahren
vereint, wird der praktizierende Arzt in die Lage versetzt,
eine sicherere, genauere und zeitsparende Behandlung
durchzuführen. OD-OS eröffnet damit den Zugang zu
einem neuen Standard in der Behandlung von RetinaErkrankungen, der sich durch höhere Sicherheit, höhere
Genauigkeit, verbesserte Effektivität und verringerten
Zeitaufwand auszeichnet. Die NAVILAS-Technologie ermöglicht ferner durch ihre Prozessabläufe und Netzhautbilddarstellung während der Therapie größere Transparenz und damit neue Therapie- und Lehrmethoden sowie
eine verbesserte Kommunikation mit Patienten. Dabei
verwendet das Unternehmen für die Therapie mit der
Laser-Photokoagulation ein anerkanntes, bewährtes und
weitverbreitetes Verfahren (durch Verwendung gepulster
Laserstrahlen, die im Augeninneren auf der Netzhaut
fokussiert werden, wird durch die daraus entstehende
thermische Wirkung eine gewünschte Veränderung des
erkrankten Gewebes und der Blutgefäße bewirkt).
Durch die Einbringung der Kernkompetenzen auf den
Gebieten der Hochgeschwindigkeitsbildverarbeitung,
Kameraentwicklung, Systemintegration und Gestaltung
von Mensch-Maschine-Schnittstellen konnte ein Innovationsschub in der Geräteentwicklung realisiert werden.
Der mit der Entwicklung verbundene technologische
Fortschritt erhöht die Behandlungssicherheit, verbessert
die Genauigkeit und führt durch optimierte Prozesse zu
einer Zeitersparnis für den behandelnden Arzt.
Im Jahr 2009 hat die OD-OS weitere wichtige Meilensteine auf dem Weg zum internationalen Markteintritt
realisiert. Dazu gehörten die Zulassungen von NAVILAS
für den europäischen und US-amerikanischen Markt (CE
und FDA) sowie die Gewinnung bedeutender Opinion
Leader und erfolgreich durchgeführte Therapien in Kliniken weltweit. Erste Umsätze mit NAVILAS werden für
Anfang 2010 erwartet.
Ziele und Strategie
Mit Gründung der OD-OS GmbH wurde die Basis für
die Aufnahme von Investoren zur Finanzierung der Produktfertigstellung, Zulassung und Markteinführung für
NAVILAS geschaffen. Kernziel ist die Verbesserung der
bekannten Lasertherapieverfahren hinsichtlich Sicherheit, Genauigkeit bzw. Effektivität und Zeitbedarf. Die
NAVILAS-Technologie soll kontinuierlich weiterentwickelt
werden, um die Therapie von Netzhauterkrankungen zu
verbessern.
Aussicht
Die Wettbewerbssituation der Gesellschaft wird durch
zwei Rahmenbedingungen bestimmt. Zum einen tritt ODOS in direkten Wettbewerb mit den etablierten Anbietern
von Laserkoagulationsgeräten. Zum anderen muss ein
Blick auf alternative und damit substituierende Technologieansätze gerichtet werden. Nachdem OD-OS jedoch
eine einzigartige Kombination von Diagnose und Therapie von Netzhauterkrankungen (insbesondere Diabetische Retinopathie) anbieten kann, ist ein direkter Wettbewerber heute nicht auszumachen. Nach erfolgreicher
Markteinführung von NAVILAS besteht die Möglichkeit,
als weiteren Zielmarkt Anwendungen im Bereich altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zu erschließen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 87 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die OD-OS GmbH ist ein Medizintechnologieunternehmen mit dem Schwerpunkt Augenheilkunde. Das Unternehmen wurde 2008 aus der SMI GmbH heraus ausgegründet. Dem Entwicklerteam der OD-OS ist es innerhalb
weniger Jahre gelungen, ein marktreifes System zur
vollautomatisierten Laserbehandlung der diabetischen
Retinopathie zu entwickeln. Diese Netzhauterkrankung
wird durch Diabetes verursacht. Sie tritt insgesamt in
drei unterschiedlichen Varianten auf, die allesamt für
das von OD-OS entwickelte Behandlungssystem NAVILAS relevant sind. Für die betroffenen Patienten reicht
die Schwere der Erkrankung von einer geringen Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zum starken Verlust der
Sehkraft oder sogar zum Verlust der zentralen Sehzellen.
OD-OS adressiert mit dem NAVILAS-System einen langfristig stetig wachsenden Markt. Weltweit leiden 5,1 %
aller Menschen an Diabetes und den daraus resultierenden Nebenwirkungen. Aus dieser Grundgesamtheit
erkranken ca. 15 % aller Diabetiker an der diabetischen
Retinopathie. Die Besonderheit des NAVILAS-Systems
von OD-OS ist, dass dieses System die für die Diagnose
erforderliche Funduskamera und die für die Lasertherapie erforderliche Spaltlampe mit Laser in einem Gerät
integriert. Das NAVILAS-System unterstützt den Arzt mit
integrierter Bildgebung, Planung, computergestützter
Positionierung der Laserbehandlung und Dokumentation während des gesamten Behandlungsprozesses.
[ Leistungsbilanz 2009 | 88 ]
Strategie
OD-OS positioniert das NAVILAS-System als das technologisch führende und integrierte Behandlungssystem
für diabetische Retinopathie. Im Unterschied zu den
Technologien von Wettbewerbern vereinigt NAVILAS verschiedene Technologieplattformen zur Diagnose, Therapieplanung, Therapie und Therapiedokumentation.
Die technologischen Vorteile des NAVILAS-Systems sind
offensichtlich. Insbesondere neue Funktionen wie die
behandlungsunterstützende Planung und die erstmalige
Dokumentation des Behandlungsergebnisses machen
das Behandlungssystem zu einer hochattraktiven Alternative. Internationale Anwendungserfahrungen in Europa und in Nordamerika zeigen sowohl die Sicherheit
und Bedienfreundlichkeit für den behandelnden Arzt als
auch die sehr guten Behandlungsergebnisse. Zur Sicherung der Wettbewerbsposition arbeitet OD-OS bereits an
der weiteren technologischen Optimierung und an Nachfolgemodellen der nächsten Generation.
Potenziale
Mit dem NAVILAS-System von OD-OS werden neue technologische Standards für die Behandlung der Diabe­
tischen Retinopathie gesetzt. Auf Basis von Technologiegutachten wird in der Phase bis 2015 zunächst kein
ernsthafter Wettbewerb erwartet. Aufgrund der erreichten CE- und FDA-Zulassungen verfügt OD-OS über die
erforderlichen Voraussetzungen einer zügigen Markteinführung des NAVILAS-Systems. Die sehr aktive Beteiligung an international führenden Wissenschafts- und
Industriekonferenzen schafften auch 2009 ein hohes
Maß an Aufmerksamkeit für das NAVILAS-System. Die
OD-OS GmbH vermarktet das System mit einem attraktiven nutzenbasierten Geschäftsmodell. Das „Pay-peruse-Modell“ ist eine mögliche Etablierungsmethode.
Aufgrund der hohen Bedeutung des US-Marktes für das
NAVILAS-System ist ein erfahrener Vertrieb ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
71,43 %
MIG 9 28,57 %
Derzeitige Beteiligungen
an der PDC Biotech GmbH
Eckdaten des Unternehmens
Firma: PDC Biotech GmbH
Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung
österreichischen Rechts
Unternehmenssitz: Wien, Österreich
Stammkapital: EUR 81.666
Handelsregister / Firmenbuch: LG Wien, FN 310058v
Management
PDC wurde ursprünglich als kanadisches Unternehmen
gegründet. Die Gründerinnen waren Diane Kalina und
Patricia Griffin, die zusammen über beinahe 50 Jahre
Erfahrung in der Pharma- und Biotechindustrie verfügen.
2008 wurde das Unternehmen von Diane Kalina und Patricia Griffin neu als PDC Biotech GmbH in Österreich gegründet. Patricia Griffin ist CEO des Unternehmens, und
beide Gründerinnen fungieren als Managing Directors.
Daneben umfasst der Personalstand des Unternehmens
zwei Vollzeit-Beschäftigte, nämlich einen Senior Project
23.333
28,57
1.023.333,00
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 9
Vollzogene
Investition
in EUR
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Anteil am
Stammkapital
in %
Unternehmensgegenstand
Die PDC Biotech GmbH (PDC) ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, dessen Kernkompetenzen in der
Produktentwicklung und im internationalen Lizensierungsgeschäft liegen. Das Unternehmen konzentriert
sich auf die Entwicklung neuartiger Therapeutika auf
dem Gebiet der Frauengesundheit, insbesondere zur Behandlung vorzeitiger Wehen und Primärer Dysmenorrhoe
(schmerzhafte Gebärmutterkrämpfe im Zuge der Monatsblutung). PDC hat vom kanadischen Biotech-Unternehmen Theratechnologies Inc. die weltweite Lizenz an
einer Familie von Produkten erworben, die selektive und
wirksame Antagonisten des Prostaglandin F2-Rezeptors
(FP-Rezeptor) darstellen. Der FP-Rezeptor ist das Target
zur Behandlung von vorzeitigen Wehen und Primärer
Dysmenorrhoe. Das Unternehmensziel ist, das Leitprodukt PDC31 bis in die klinische Phase II zur Behandlung von vorzeitigen Wehen und eine nicht-intravenöse
Verabreichungsform des gleichen Produkts (PDC41) für
die Indikation Primäre Dysmenorrhoe zu entwickeln und
dadurch Werte für die Gesellschafter des Unternehmens
zu schaffen.
Anteil am
Stammkapital
in EUR
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Manager und einen Office Manager. Die Kernkompetenzen des Unternehmens werden durch bestens qualifizierte Berater in verschiedenen Bereichen ergänzt, unter
anderem in den Bereichen Toxikologie, klinische Entwicklung, Regulatory Affairs und Finanzangelegenheiten.
Beteiligter
Fonds
17. PDC Biotech GmbH
1.000.000,00
Status quo
Im Jahr 2009 wurde mit den präklinischen Toxikologie- und Sicherheitsstudien für das Leitprodukt PDC31
begonnen, welche zurzeit weiterlaufen. Daneben wurde
mit der Entwicklung einer Formulierung zur intravenösen
Verabreichung an Menschen und mit der Herstellung
von klinischen Prüfmustern begonnen. Zusätzlich wurde
eine Reihe von Kooperationen mit Universitäten begonnen, um vertiefte Kenntnisse über das Sicherheits- und
Wirksamkeitsprofil in vitro zu erhalten, unter anderem
durch Untersuchung der Gebärmutterkontraktilität in vitro und durch Untersuchung des Produkttransfers über
die Plazentaschranke. Diese Studien werden parallel zur
präklinischen und klinischen Entwicklung von PDC31
durchgeführt.
Zwei US-amerikanische Patente wurden erteilt (2006
und 2009), mit Ansprüchen auf das Produkt, pharmazeutische Zusammensetzungen und therapeutische Verwendungen von PDC31. Korrespondierende Patenterteilungsverfahren laufen in Europa, Kanada, Australien und
Japan.
Im Juni 2008 hat das Unternehmen von der österreichischen Regierung (über die Austria Wirtschaftsservice
GmbH; AWS) eine Startfinanzierung in Form eines zinslosen Darlehens über EUR 1 Mio. erhalten. Vom Zentrum
für Innovation und Technologie (ZIT – eine Agentur der
Stadt Wien zur Förderung von Innovation und Technologie) wurde dem Unternehmen im Jahr 2009 eine Subvention in Höhe von EUR 517.000,00 zugesprochen, mit
[ Leistungsbilanz 2009 | 89 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
der die präklinische Entwicklungsarbeit für PDC31 gefördert wird. Im Oktober 2009 hat das Unternehmen auch
eine Förderung durch das National Institute of Health
(NIH) in den USA beantragt. Die Förderung (maximal
USD 500.000,00 pro Jahr) wird, falls sie zugesprochen
wird, zur teilweisen Deckung der Kosten der Phase I/II
für PDC31 eingesetzt. Eine Entscheidung über die Förderung fällt Ende des zweiten Quartals 2010.
Ziele und Strategie
Laut Entwicklungsplan des Unternehmens soll die klinische Phase-I/II-Studie im vierten Quartal 2010 starten.
Mit dieser Studie soll der klinische Nachweis erbracht
werden, dass PDC31 Gebärmutterkontraktionen abschwächen oder stoppen kann. Das Produkt wird dabei
intravenös als Infusion verabreicht. Sobald eine intravenöse Verabreichungsform verfügbar ist, wird das Unternehmen auch ein Entwicklungsprogramm für eine nichtintravenöse (z. B. nasale) Verabreichungsform starten,
die für die Behandlung von Primärer Dysmenorrhoe besser geeignet ist.
Die hauptsächlichen Ziele innerhalb der nächsten zwei
Geschäftsjahre umfassen:
❚ Abschluss des präklinischen Entwicklungsprogramms
für PDC31 und Antrag auf Zulassung zur klinischen
Prüfung (2010),
❚ Start der Phase-I/II-Studie für PDC31 (intravenöse
Verabreichung); die Studie wird an sonst gesunden
Frauen mit Primärer Dysmenorrhoe durchgeführt werden (2010),
❚ Beginn der Entwicklung einer nicht-intravenösen Verabreichungsform und Entwicklung einer nasalen Formulierung (2010) und
❚ Abschluss der Phase-I/II-Studie für PDC31 (2011).
Entwicklung seit der Investition
Seit Abschluss der Finanzierungsrunde im September
2009 hat das Unternehmen das präklinische Entwicklungsprogramm hochgefahren und sowohl mit Toxizitätsstudien als auch mit der Entwicklung einer intravenösen
Formulierung begonnen, die zur Verabreichung an Menschen geeignet ist.
[ Leistungsbilanz 2009 | 90 ]
Aussicht
Die Indikationen „Vorzeitige Wehen“ und „Primäre Dysmenorrhoe“ stellen beide große Märkte mit erheblichem
medizinischem Bedarf dar. Man verspricht sich von FPRezeptor-Antagonisten, zu denen das Leitprodukt des
Unternehmens, PDC31 und PDC41, gehören, ein höheres Sicherheitspotenzial und verbesserte Wirksamkeit,
verglichen mit den Produkten, die derzeit für die Behandlung dieser beiden Indikationen verwendet werden.
In den USA steigt beispielsweise die Zahl an Frühgeburten stetig an und hat im Jahr 2004 bereits einen Anteil
von 12,5 % erreicht (US National Vital Statistics Report,
May 2007). Das bedeutet, dass die Anzahl an Frühgeburten ca. 500.000 pro Jahr beträgt. In den meisten
anderen Ländern, die entsprechende Statistiken führen,
liegt der Anteil bei etwa 10 %. Der Prozentsatz an Frühgeburten hat in den vergangenen 40 Jahren nicht abgenommen. In Nordamerika gibt es für die Behandlung von
Vorzeitigen Wehen keine zugelassenen Medikamente;
klinische Richtlinien empfehlen zwar die Verwendung
einer Reihe von Tokolytika (Wehenhemmer), die jedoch
alle ein hohes Toxizitätsrisiko für Mutter und Ungeborenes aufweisen.
In Europa sind die Beta-Mimetika Salbutamol und Terbutalin sowie der Oxytocin- / Vasopressin-Antagonist Atosiban zur Behandlung zwischen der 24. und 33. Schwangerschaftswoche zugelassen. Es gibt jedoch zunehmend
Anhaltspunkte dafür, dass auch Kinder, die in der 34.
bis 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, einem
höheren Risiko für gesundheitliche Probleme wie neurologische und Entwicklungsstörungen ausgesetzt sind,
verglichen mit Kindern, die nach normaler Schwangerschaftsdauer geboren werden. Daher besteht Bedarf
nach einem Tokolytikum, das ein ausreichendes Sicherheitsprofil aufweist und bei vorzeitigen Wehen sowohl im
frühen als auch im späten Stadium der Schwangerschaft
eingesetzt werden kann.
Marktpotenzial gibt es auch für eine prophylaktische
Anwendung. Eine nicht-intravenöse Verabreichungsform
(PDC41) könnte eingesetzt werden, um einen Ruhezustand der Gebärmutter nach einer Akutbehandlung aufrecht zu erhalten. Die Akzeptanz einer solchen Anwendung kann angesichts der Risiken einer Frühgeburt als
hoch angenommen werden.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Im Zusammenhang mit Primärer Dysmenorrhoe schätzt
man, dass allein in den USA – mit 62 Millionen Frauen
im gebärfähigen Alter – 6,2 bis 9,3 Millionen von dieser
Beeinträchtigung betroffen sind. In Europa, Nordamerika, Japan, Australien und Neuseeland gibt es ca. 275
Millionen Frauen im gebärfähigen Alter. Unter der Annahme, dass im Durchschnitt 12 % davon an Primärer
Dysmenorrhoe leiden, bedeutet das 33 Millionen Frauen. Unter allen Frauen, die an Primärer Dysmenorrhoe
leiden, werden wiederum 12 % als schwere Fälle, 37 %
als mittelschwere Fälle und der Rest als leichte Fälle
klassifiziert.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die PDC Biotech GmbH ist eine Unternehmensneugründung mit Sitz in Wien, Österreich. Das Unternehmen
wurde von industriell sehr erfahrenen Managerinnen
aus Nordamerika gegründet. Das Leitprodukt des biopharmazeutischen Unternehmens befindet sich in einem fortgeschrittenen präklinischen Entwicklungsstadium. PDC Biotech positioniert sich als ein innovatives
Unternehmen und arbeitet an der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente und Therapieformen zur
Behandlung einer übermäßigen bzw. unerwünschten
Kontraktionstätigkeit der Gebärmutter. Das Leitprodukt
für diese Indikation ist PDC31, ein Peptid zur Therapie
vorzeitiger Wehen, um oftmals mit Komplikationen verbundene Frühgeburten zu verhindern. Ein weiterer Forschungs- und Entwicklungsansatz von PDC Biotech ist
die Entwicklung eines Medikaments bzw. einer Therapie
zur Behandlung primärer Dysmenorrhoe, d. h. schmerzhafter Menstruationsbeschwerden, mit dem gleichen
Molekül, jedoch in einer anderen Darreichungsform (Arbeitstitel: PDC41). Die Unternehmensgründer verfügen
über vieljährige industrielle Erfahrungen im Umfeld von
Big Pharma und im Bereich von Specialty Pharma.
Strategie
Die PDC Biotech GmbH wird in der gegenwärtigen Phase
als ein virtuelles, auf präklinische und klinische Entwicklung fokussiertes Unternehmen geführt. Aus technischer
Sicht liegt die Besonderheit von PDC Biotech darin, dass
das Unternehmen über ein synthetisches Peptid (PDC31)
verfügt. Ein Peptid ist eine organische Verbindung, die
aus der Verknüpfung mehrerer Aminosäuren zusammengesetzt ist. Der Wirkmechanismus von PDC31 soll
unerwünschte Kontraktionen der Gebärmutter verhindern und damit die Gefahr einer Frühgeburt reduzieren.
Die Strategie des Unternehmens besteht zunächst darin,
den Wirknachweis von PDC31 bei Frauen mit Menstruationsbeschwerden zu erbringen. Die zugrunde liegenden
Mechanismen (unerwünschte Gebärmutterkontraktionen) sind nämlich bei beiden Indikationen die gleichen,
daher kann der Wirknachweis in nicht-schwangeren
Frauen erbracht werden. In einem nächsten Schritt soll
der Peptidwirkstoff für die Behandlung vorzeitiger Wehen weiterentwickelt werden. Zum derzeitigen Zeitpunkt
befindet sich die Entwicklung für beide Indikationen in
der präklinischen Phase.
Potenziale
Aus heutiger Sicht lassen sich noch keine langfristigen
Schlüsse auf die Erfolgsaussichten der Wirkstoffprojekte von PDC Biotech GmbH ziehen. Fakt ist, dass die
von PDC Biotech adressierten Indikationen über einen
hohen Therapiebedarf verfügen. Pharmaunternehmen
mit den Therapieschwerpunkten der Frauenheilkunde
dürften ein großes Interesse daran haben, Zugriff auf
Innovationen zu erhalten, die auf der einen Seite den
Krankenhausmarkt (Verhinderung von Frühgeburten)
und auf der anderen Seite den gynäkologischen Markt
(Menstrua­tionsbeschwerden) adressieren. Insbesondere
der letztgenannte Markt ist ein Volumenmarkt. Bei einer
repräsentativen Untersuchung von 234 Schweizer Frauen (Universitätsfrauenklinik Basel, 2002) zeigte sich,
dass im Umgang mit Menstruationsbeschwerden knapp
30 % der Frauen gelegentlich medikamentöse Hilfe
(Schmerzmittel) in Anspruch nehmen. Sollte es PDC Biotech GmbH tatsächlich gelingen, das Leitprojekt PDC31
in die Phase II zu führen, dann erwartet die Kayenburg
AG in Bezug auf das Unternehmen großes Interesse seitens der Pharmaindustrie. Denn sowohl im Bereich der
Menstruationsbeschwerden als auch bei der Verhinderung von Frühgeburten gibt es wenige Innovationen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 91 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 1 4,32 %
Weitere Gesellschafter
60,53 %
MIG 3 20,23 %
MIG 9 14,92 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Protagen AG
Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Protagen AG
Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft
Sitz: Dortmund, Deutschland
Grundkapital: EUR 423.798, eingeteilt in 423.798 auf
den Namen lautende Stückaktien
Handelsregister: AG Dortmund, HRB 15399
Management
Die Positionen des Vorstands, Dr. Stefan Müllner, und der
zweiten Hierarchieebene sind mit Personen besetzt, die
über mehrjährige Erfahrung in der pharmazeutischen,
biotechnologischen oder chemischen Industrie verfügen.
Dabei werden insbesondere die Funktionen Geschäftsentwicklung, Marketing und Vertrieb, Finanzen, Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung abgedeckt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 92 ]
18.323
4,32
753.322,92
-
MIG 3
85.716
20,23
3.209.003,01
-
MIG 9
63.251
14,92
1.999.996,62
-
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 1
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Grundkapital
in EUR
Unternehmensgegenstand
Die Protagen AG ist als Protein- und Diagnostikspezialist
in zwei Geschäftsfeldern tätig: „Protein Services“ und
„Diagnostics“. Der Bereich „Protein Services“ fokussiert
sich auf Dienstleistungen zur GMP-konformen Charakterisierung und zum Identitätsnachweis von Biotherapeutika unter Einsatz modernster analytischer Methodik und
Bioinformatik. Daneben erschließt sich dieser Bereich
mit dem im Jahre 2009 erfolgreich eingelobten Förderprojekt Q-Prom, welches sich mit der schnellen Quantifizierung von Proteinen in komplexen biologischen Systemen zur Optimierung und Kontrolle von Bioprozessen
beschäftigt, neue attraktive Optionen für die Zukunft.
Im Bereich „Diagnostics“ wurden im Jahr 2009 durch Patentanmeldungen und Ausbau des wissenschaftlich-medizinischen Netzwerks wesentliche Grundlagen für die
Entwicklung eines eigenständigen Diagnostikgeschäfts,
basierend auf der UNIarray®-Technologieplattform, weiter vorangetrieben. Zudem konnten wertvolle Ergebnisse
zum Nachweis der Leistungsfähigkeit der Technologie in
den Indikationen Prostata-Krebs und Multiple Sklerose
mit den klinischen Partnern erhoben werden.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Anteil am
Grundkapital
in %
18. Protagen AG
Status quo
Protagen ist seit Mitte 2006 als Anbieter von GMP-konformer Proteinanalytik zertifiziert und hat sich seitdem
sehr gut in diesem Wachstumsmarkt etabliert. Zahlreiche Audits durch Experten internationaler Pharmafirmen
wurden erfolgreich absolviert und führten zu keiner relevanten Beanstandung. Die Zahl der internationalen Bestandskunden konnte auch im Jahr 2009 weiter erhöht
werden. Zudem konnte gegenüber 2008 der Umsatz
signi­fikant gesteigert werden. Insbesondere sind hier
die großvolumigen Studienprojekte für Sanofi-Pasteur,
Philipp Morris und BayerCropScience zu nennen.
Mit der Entwicklung eigener molekularer Diagnostika adressiert Protagen einen Gesamtmarkt von USD 6,5 Mrd.
(2005). Neuartige, serumbasierte Diagnostika für die
Biopsie-Vermeidung bei Prostata-Beschwerden sowie
zur Frühdiagnose von Multipler Sklerose befinden sich
derzeit in der klinischen Validierungsphase.
Ziele und Strategie
Seit Beginn des Jahres 2009 hat die Protagen AG die
Diagnostika-Entwicklung intensiviert. Basierend auf der
proprietären UNIarray®-Technologieplattform wurden
die Grundlagen für neuartige Diagnostika für die Indikationen Prostata-Krebs, Multiple Sklerose, Parkinson,
Rheumatoide Arthritis, Pankreas-Krebs und Alzheimer
geschaffen und patentrechtlich abgesichert. Beginnend
heute und bis Ende 2010 werden basierend auf diesen
Ergebnissen Lizenznehmer und Koentwicklungspartner
für die bereits zum Patent angemeldeten Marker-Panels
in den entsprechenden Indikationen angesprochen. Im
Geschäftsbereich „Protein Services“ wird durch die Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen das
Geschäft weiter kontinuierlich ausgebaut.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Entwicklung seit der Investition
Die exponierte Position im Bereich „Protein Services“
konnte insbesondere durch die GMP-konforme Analytik
weiter ausgebaut werden. Im Geschäftsfeld Diagnostics
wurden zahlreiche neue Erkenntnisse zum Patent angemeldet. Das Interesse für die bereits im Jahr 2005
markteingeführten UNIchip®-Produkte ist im zweiten
Halbjahr überraschend signifikant angestiegen. Durch
die Arbeiten im Biochance-Plus-Förderprogramm sowie
durch zahlreiche EU-Förderprojekte, welche in den letzten Jahren eingelobt werden konnten, sind vielversprechende Entwicklungen zum Angehen des diagnostischen
Marktes erzielt worden.
Aussicht
Mit der Etablierung der UNIarray®-Technologieplattform
für neuartige Diagnostika positioniert sich Protagen im
wachstumsstärksten Segment des Diagnostikmarktes.
Zudem wird der Bereich „GMP-zertifizierte Dienstleistungen“ für die Entwicklung und Produktion von Biotherapeutika weiter ausgebaut, um den Kunden in Zukunft
Komplettlösungen anzubieten. Darüber hinaus wird Protagen ab 2010 erstmals auch den Markt der BioAssays
bedienen können. Im Rahmen des Q-Prom-Förderprojektes wird der Aufbau strategischer Kooperationen gezielt
vorbereitet.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Protagen AG ist mittlerweile ein etabliertes Life-Science-Tools-Unternehmen, d. h. ein Spezialist für Plattformtechnologien für die Pharma-, Biotech- und Diagnostikindustrie sowie für die universitäre Wissenschaft. Zum
Kernportfolio der Protagen AG zählen Produkte, Softwarelösungen und Dienstleistungen für die Proteinforschung. Die Protagen AG bietet ihren Kunden vielfältige
Dienstleistungsprogramme an, darunter die Analyse und
Identifizierung von Proteinen. Weitere Dienstleistungen
stellen Proteomstudien, differenzielles Proteindisplay sowie bioinformatisches Datenmanagement dar. Der Reifegrad des Dortmunder Unternehmens kommt auch darin
zum Ausdruck, dass die Protagen AG über GMP-konforme Produkte und Dienstleistungen in höchster Qualität
für den industriellen und wissenschaftlichen Einsatz
verfügt. Die technologische Innovationskraft des Unter-
nehmens wird durch die patentgeschützte UNIclone®Plattform zur Herstellung und Verwendung von Proteinexpressionsbibliotheken dokumentiert. Mithilfe von
UNIclone® ist die Entwicklung neuartiger Diagnostika,
die auf Autoantikörpersignaturen im menschlichen Blut
aufbauen, möglich.
Strategie
Die Unternehmens- und Marktbearbeitungsstrategie
der Protagen AG basiert auf unterschiedlichen Technologieplattformen, mit deren Hilfe unterschiedliche LifeScience-Segmente adressiert werden können. Hochmoderne Technologien und Geräte bilden das Rückgrat des
Unternehmens. Hierzu zählt auch der Bereich der Bioinformatik. Hier verfügt die Protagen AG mit der selbst
entwickelten Bioinformatik-Software Modiro™ über eine
neue, leistungsfähige Software zur Identifizierung und
Analyse von post-translationalen Modifikationen (PTMs)
von Proteinen auf Basis von MS/MS-Spektren. Darüber
hinaus bietet das Unternehmen umfangreiche bioinformatische Dienstleistungen zur Analyse von massenspektrometrischen Daten an. Im Rahmen der Bioinformatikaktivitäten kooperiert die Protagen AG mit weltweit
anerkannten Partnern aus Akademie und Industrie. Im
Geschäftsbereich „Protein Biochips“ ist es der Protagen
AG mit UNIarray® gelungen, eine neuartige Plattformtechnologie für die Entwicklung von Diagnostika bereitzustellen. Mit der UNIchip®-Produktfamile verfügt die
Protagen AG über eine vielseitige und hocheffiziente Protein-Microarray-Plattform für die schnellere Entwicklung
von therapeutischen Antikörpern. Beide Konzepte sind
bereits erfolgreich im Markt eingeführt worden. Zusätzlich eignet sich UNIarray® für die Findung von Biomarkern im industriellen Maßstab sowie für die Entwicklung
von „Companion Diagnostics“ für die Wirkstoffentwicklung. Weitere Technologien ergänzen das Produkt- und
Dienstleistungsportfolio des Unternehmens.
[ Leistungsbilanz 2009 | 93 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Potenziale
Die Marktpotenziale der Protagen-AG-Plattformtechnologien sind bei Weitem noch nicht in Gänze erschlossen.
Welche Qualität und Potenziale mit einem Breiteneinsatz
verbunden sein könnten, verdeutlichen Daten einer von
Protagen initiierten Konferenz. Hier zeigten die Kooperationspartner aus Klinik und Grundlagenforschung,
dass durch Einsatz der UNIarray®-Technologie qualitativ hochwertige Ergebnisse in den unterschiedlichsten
Indikationen gewonnen werden können. Dies gilt z. B.
für Indikationsgebiete wie Multiple Sklerose, Parkinson,
Rheuma, Herzinsuffizienz und Prostata-Krebs. Mithilfe
der UNIchip®-Produkte von Protagen besteht schon jetzt
eine Technologieplattform, die eine schnelle Auswahl der
besten Kandidaten für die Antikörperentwicklung ermöglicht. Der weltweit führende Pharmakonzern Novartis
Pharma AG (CH) nutzt die Protein-Microarrays der Protagen AG derzeit schon routinemäßig. Darüber hinaus
befinden sich die mit UNIarray® entwickelten Marker-Panels für die Diagnose von Prostata-Krebs und Multipler
Sklerose derzeit in der klinischen Validierung mit internationalen Zentren. Sind diese Daten herausragend und
bewährt sich der Protagen-Ansatz im Klinikalltag, dann
könnte Protagen mit UNIarray® vor einem Durchbruch
stehen.
19. Sovicell GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand:
Die Sovicell GmbH ist ein 1994 in Leipzig gegründetes,
dienstleistungsorientiertes Unternehmen, das bioanalytische Systeme entwickelt, produziert und vertreibt. Die
Testsysteme werden zum Beispiel für die Analyse biologischer Eigenschaften neuer Wirkstoffe in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung eingesetzt. Sie
erlauben es, schnell und effizient zu untersuchen, wie
ein in Tablettenform eingenommener Wirkstoff im Darm
aufgenommen wird, wie er im Körper verteilt wird und wie
gut er zu dem anvisierten Wirkort gelangt. Auch lassen
sich mit Sovicells Analysesystemen sowohl der Abbau
als auch unerwünschte toxische Effekte der Wirkstoffe
untersuchen. Mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen unterstützt Sovicell Kunden bei der frühzeitigen Erkennung von Problemsubstanzen, die sonst erst in späteren Entwicklungsphasen, bei weit größerem Aufwand,
erkannt werden.
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Sovicell GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Leipzig, Deutschland
Stammkapital: EUR 332.395 (mit Eintragung einer Kapitalerhöhung der Sovicell GmbH im Handelsregister geplant: EUR 352.395)
Handelsregister: AG Leipzig, HRB 9366
Management
Das Unternehmen wird von dem Geschäftsführer Dr.
Hinnerk Boriss (CEO) und Sven Rüger (CFO) geleitet. Beide verfügen über viele Jahre Erfahrung in der Biotechnologie.
[ Leistungsbilanz 2009 | 94 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Weitere Gesellschafter
60,02 %
Weitere Gesellschafter
59,73 %
MIG 1 39,98 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Sovicell GmbH
132.899
39,98
2.048.753,24
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Derzeitiger Beteiligungsstand:
MIG 1
-
141.899
40,27
2.048.753,24
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Beteiligter
Fonds
Geplanter Beteiligungsstand (nach Eintragung einer Kapitalerhöhung der Sovicell GmbH im Handelsregister):
MIG 1
MIG 1 40,27 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Sovicell GmbH
-
Status quo
Der Produktumsatz der Sovicell GmbH konnte im schwierigen Jahr 2009 gegenüber 2008 gehalten werden.
Das Dienstleistungsangebot wurde planmäßig zurückgefahren, da im Jahr 2009 bei Sovicell eine personelle
Umstrukturierung zum Produktionsbetrieb durchgeführt
wurde.
Die bekannte und mit Innovationspreisen ausgezeichnete TRANSIL®-Technologie ist durch acht Kernpatente
für die Sovicell GmbH geschützt. Die resultierenden,
im Markt etablierten Produkte besitzen eine sehr hohe
biologische Relevanz bzgl. physiologischer Strukturen
in verschiedenen Organismen und werden deshalb bevorzugt in der Forschung und pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung eingesetzt. Im Jahr 2009 wurde weiter
auf der Basis der TRANSIL®-Technologie ein Testsystem
entwickelt und eingeführt, mit dem untersucht werden
kann, wie Substanzen die Blut-Hirn-Schranke passieren
können. Dieses System findet mittlerweile wissenschaftlich hohe Anerkennung. Sovicell wurde 2009 mehrfach
zu Vortragstätigkeiten auf wissenschaftlichen Kongressen eingeladen.
Zusätzlich wurde 2009 mit dem Laborteam die wissenschaftliche Basis für das Marketing durch eine Vielzahl
von Studien zur Datenerfassung und Auswertung für
kundenrelevante Themen geschaffen. Damit hat das
Unternehmen das weltweit erste und einzige, schnelle
und verlässliche Verfahren am Markt, mit dem die pharmazeutische Industrie Wirkungen und Nebenwirkungen
im ZNS-Bereich in vitro abschätzen kann.
Ziele und Strategie
Zur Sicherung des Unternehmenserfolges in der Zukunft
ist Sovicell bestrebt, das Produktportfolio ständig zu erweitern. Dies soll im Jahr 2010 zusammen mit Partnern
(z. B. ADMECell in den USA) erreicht werden. Weiter wurde in Japan ein neuer, aktiver Vertriebspartner gefunden,
der im Herbst 2009 Sovicell nach Japan zur Mitarbeiterschulung einlud und Ende 2009 einen ersten Lagerkauf
von EUR 10.000,00 tätigte.
Zusätzlich soll der Vertriebsprozess mit den TOP 20 der
Pharmabranche (wie z. B. Bayer) weiter fortgesetzt werden. Das Unternehmen befindet sich hier mit mehreren
Unternehmen in der Pilotierungsphase.
Entwicklung seit der Investition
Während in der Vergangenheit das Kapital weitgehend
für den Aufbau der TRANSIL®-Technologie und für den
Ausbau des Produktportfolios eingesetzt wurde, wurde
im Jahr 2009 in Marketing und Vertriebsaktivtäten investiert. Mit dem 2008 angeschafften Massenspektrometer wurden Validierungsdaten für den Produktverkauf
erzeugt. Weiterhin wurden und werden Marketing und
Vertriebsaufgaben bewältigt, ohne dabei die Entwicklungen neuer Produkte zu vernachlässigen.
Aussicht
Sowohl Frost & Sullivan als auch der US-amerikanische
Industrieverband PhRMA schätzten den gesamten europäischen ADME-Tox-Markt im Jahr 2005 auf ein Volumen
von EUR 350 Mio. Gleichzeitig hat Frost & Sullivan eine
jährliche Wachstumsrate von 16 % für die davor liegenden vier Jahre beobachtet und ging auch von einer Fortführung des Wachstums in dieser Größenordnung aus.
So ist mit einer europäischen Marktgröße von etwa EUR
1 Mrd. im Jahr 2009 zu rechnen. Dieser ADME-Tox-Markt
lässt sich in drei verschiedene Bereiche aufteilen. Etwa
16 % entfallen auf In-vitro-Testkits und Instrumente, den
Kernmarkt der Sovicell, 74 % entfallen auf Dienstleistungen und 10 % auf IT-Lösungen. Die starke Eigendynamik
des Unternehmens und das große Wachstum des Markts
werden zu einer weiterhin positiven Entwicklung des Unternehmens führen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 95 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Sovicell GmbH, Leipzig, positioniert sich als ein
Komplettanbieter für ADMET-Anwendungen für die LifeScience-Industrie. Der Begriff ADMET steht für Absorption, Distribution, Metabolism, Elimination und Toxicity.
Diese Begriffe stehen gleichbedeutend für die Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechslung, Ausscheidung und
Giftigkeit von Wirkstoffen. Die Sovicell-Produktlinie
zielt auf ein Kernproblem bei der Erforschung neuer
Wirkstoffe. Die Pharma- und Biotech-Industrie benötigt
exakte und detaillierte Informationen über die ADMETEigenschaften eines neuen Wirkstoffs. Die TRANSILTechnologieplattform ist hierbei die Schlüsseltechnologie des Unternehmens. Mithilfe dieser Technologie
können umfangreiche Untersuchungen durchgeführt
werden. Das TRANSIL-Verfahren erlaubt die rasche und
genaue Analyse der Durchdringung von Membranen mit
Wirksubstanzen oder auch die Messung von Proteinbindungen sowie weiterer Anwendungen. Das TRANSIL-Verfahren wird bereits von führenden Pharma- und BiotechUnternehmen eingesetzt. Eine Innovation des Leipziger
Unternehmens ist eine neue TRANSIL-Produktlinie, ein
Blut-Hirnschrankenmodell. Dieses seit 2007 angebotene Blut-Hirnschrankenmodell basiert auf natürlichen
biologischen Membranen und kann als einziges seiner
Art die Entwicklung von ZNS-Medikamenten deutlich
beschleunigen. Eine weitere Eigenentwicklung ist die
SOVICYTE-Zellproduktlinie, ein Testkit zur Messung der
Stoffwechseltransformation. Aufgrund der erreichten
Produktpositionierung hat sich die Sovicell GmbH seit ihrer Gründung zum Komplettanbieter für die ADMET-ToxTestsysteme etabliert und ist somit ein Systemanbieter
für Messsysteme in der frühen Phase der Wirkstoffentwicklung geworden.
[ Leistungsbilanz 2009 | 96 ]
Strategie
Die Ausrichtung der Sovicell GmbH hat seit ihrer Gründung unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen. Dies
führte auch dazu, dass strategische Repositionierungen
vorgenommen worden sind, die entscheidende im ersten Quartal 2008, wobei auch das Management und der
Aufsichtsrat der Gesellschaft mit industriell erfahrenen
Managern besetzt wurden. Mit der Etablierung der kompletten TRANSIL-Technologieplattform und der SOVICYTEZellproduktlinie besteht der operative Schwerpunkt des
Unternehmens mittlerweile darin, den ADMET-Markt zu
bearbeiten, um die Anzahl der Life-Science-Kunden zu
steigern. Damit befindet sich die Gesellschaft in der Vermarktungsphase für die ADMET-Produktlinie. In den USA
und Japan konnten mit den Unternehmen ADMECell und
KAC potente Vertriebspartner gefunden werden.
Potenziale
Sovicell stellt nach Meinung der Kayenburg AG ein vergleichsweise kleines, aber technologisch gut positioniertes mittelständisches Plattformtechnologieunternehmen
für die Life Science dar. Mithilfe der Sovicell-ADMET-Testsysteme kann die Wirkstoffentwicklung bereits zu einem
frühen Zeitpunkt der Entwicklung beschleunigt werden.
Dies kann im positiven Fall zu enormen Kosteneinsparungen und somit zu konkreten Wettbewerbsvorteilen
für die Kunden der Sovicell GmbH führen. Dies ist ein
wesentlicher Mehrwert, den die Sovicell GmbH mit ihren
Produkten generieren kann. Dank der Optimierung und
Restrukturierung konnten die Kostenstrukturen erheblich verbessert werden. Damit sollte die Gesellschaft
nunmehr in die Lage versetzt worden sein, ab ca. 2010
mit positivem Cashflow zu arbeiten. Der von Sovicell adressierte Markt ist ein hochspezialisierter Nischenmarkt
innerhalb der Life-Science-Plattformtechnologiemärkte,
den die Kayenburg AG weltweit auf ca. EUR 120 bis 150
Mio. schätzt.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 2 3,11 %
Weitere Gesellschafter
69,66 %
MIG 4 3,11 %
MIG 6 3,11 %
MIG 7 7,00 %
MIG 8 3,11 %
MIG 9 10,90 %
Derzeitige Beteiligungen
an der sunhill technologies GmbH
Eckdaten des Unternehmens
Firma: sunhill technologies GmbH
Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Sitz: Bubenreuth, Deutschland
Stammkapital: EUR 45.890,00
Handelsregister: AG Fürth, HRB 11015
Management
Das Management des Unternehmens setzt sich zusammen aus den Gründern und Geschäftsführern And­reas
Mandelkow, Matthias Mandelkow und Christoph
Schwarz­michel. Andreas Mandelkow ist verantwortlich
für die Ressorts Software- und Technologieentwicklung.
Er ist seit 1997 als Softwareingenieur tätig. Matthias
Mandelkow ist Rechtsassessor und insbesondere für
die Ressorts Vertrieb, Recht und Finanzen zuständig.
Mag. Christoph Schwarzmichel verfügt über eine wissenschaftliche Ausbildung im Bereich Organisationssoziologie und Psychologie und war bereits als Gründer und Geschäftsführer international tätig. Er ist für die Ressorts
Marketing, PR und Human Ressources verantwortlich.
Alle drei Gründer sind seit einigen Jahren vertraut mit
den Themenbereichen des mobilen Bezahlens und mobiler Bürgerdienste.
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
Vollzogene
Investition
in EUR
Unternehmensgegenstand
Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, der
Vertrieb, der Handel und die Produktion von Technologie,
Hard- und Software. Im Fokus stehen „Mobile-PaymentLösungen“, Bezahlverfahren mittels Mobiltelefon.
sunhill technologies ist es als erstem Anbieter in diesem Marktsegment gelungen, mit der Kernapplikation
sms&park, einem System zur mobilen Parkraumbewirtschaftung, eine Lösung zu realisieren, die vollkommen
ohne Registrierung für den Endkunden auskommt.
Weitere mobile Bezahllösungen wie z. B. sms&ride, eine
Ticketinglösung für den öffentlichen Personennahverkehr, oder sms&exit für den beschrankten Parkraum,
stehen kurz vor der Umsetzung. Eines haben die Systemlösungen von sunhill technologies gemeinsam: Sie sind
spontan und intuitiv nutzbar, ohne zusätzliche Vertragsbindung und Preisgabe persönlicher Daten.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Anteil am
Stammkapital
in %
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Anteil am
Stammkapital
in EUR
20. sunhill technologies GmbH
MIG 2
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
MIG 4
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
MIG 6
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
MIG 7
3.212
7,00
260.517,08
74.133,00
MIG 8
1.429
3,11
89.891,55
110.124,00
MIG 9
5.001
10,90
314.613,45
385.371,00
Status quo
Mit der Kernapplikation sms&park ist sunhill technologies in Deutschland auf dem Weg zum Marktführer im
Bereich der registrierungsfreien mobilen Parkraumbewirtschaftung. Aufgrund der ausgereiften und innovativen Applikation ist es gelungen, eine bis dato einzigartige Systempartnerschaft mit den Mobilfunkunternehmen
T-Mobile, Vodafone und E-Plus einzugehen. Das Bezahlverfahren für Parktickets per Mobiltelefon ist spontan
und intuitiv nutzbar und läuft seit 2007 in nunmehr 21
deutschen Standorten (darunter Kassel, Erlangen und
der Frankfurter Flughafen / Fraport). Weitere Standorte
befinden sich in der Anbindungsphase.
Mit sms&exit halten die Vorteile dieser Anwendung
ebenfalls zum ersten Mal Einzug in den beschrankten
Parkraum. Hier ist es gelungen, eine Kooperation mit
den führenden Schrankenherstellern einzugehen. Erste
Pilotprojekte stehen kurz vor der Realisierung.
Mit den beiden Produkten sms&park und sms&exit werden somit Lösungen für die mobile und bargeldlose Bewirtschaftung des unbeschrankten („on street parking“)
und des beschrankten Parkraums angeboten. Einsetzbar sind beide Systeme sowohl im kommunalen als auch
im privaten Sektor.
Den weiteren Ausbau des Produktportfolios stellt
sms&ride dar. Mit diesem Handy-Ticketingsystem können Fahrkarten im öffentlichen Personennahverkehr
auf gleicher Basis, einfach per SMS bezahlt werden. Der
Endkunde bezahlt ohne jegliche Form der Voranmeldung
oder Registrierung seinen Fahr- oder Parkschein durch
das Senden einer SMS und erhält eine elektronische
Fahrkarte.
[ Leistungsbilanz 2009 | 97 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Damit ist sunhill technologies derzeit Technologieführer
im Bereich des „Mobile Payment“. Mit der ersten Anbindung in Österreich (geplant 2010) begibt sich das Unternehmen auf den Weg in Richtung Internationalisierung.
Ziele und Strategie
Ziel ist es, die Marktführerschaft 2010 weiter auszubauen. Mit der direkten Anbindung an die Rechnungs- und
SMS-Center von O2 wird im ersten Halbjahr 2010 die
Systempartnerschaft mit den Netzbetreibern der Mobilfunknetze komplettiert. Somit werden die Marktdurchdringung maximiert und 100 Prozent der Endkunden in
Deutschland erreicht.
Aufbauend auf den sehr guten Referenzwerten wird der
Vertrieb von sms&park kontinuierlich ausgebaut und der
Bereich Marketing erheblich intensiviert, um die Marktpräsenz zu verstärken.
Im beschrankten Parkraum sowie im öffentlichen Personennahverkehr sollen erste Pilotprojekte umgesetzt und
in den Vertrieb aufgenommen werden.
In den Folgejahren strebt sunhill technologies nach der
international erfolgreichen Umsetzung des Geschäftsmodells. Konkrete Vorhaben sind bereits für 2010 in Planung (Österreich).
Entwicklung seit der Investition
Die Venture-Capital-Investitionen ermöglichen den zügigen Ausbau mit qualifizierten Mitarbeitern. So konnte
das Team im Jahr 2009 von fünf auf 20 Personen erweitert werden.
Aussicht
Der Bereich Parkraumbewirtschaftung und Parkraummanagement ist ein echter Wachstumsmarkt sowohl
in Deutschland als auch weltweit. Der bargeldlose Zahlungsverkehr wird auch in diesem Bereich weiter zunehmen, und die Lösungen von sunhill technologies liefern
hier eine sinnvolle, mobilfunkbasierte Alternative.
Die sunhill technologies GmbH wird aufgrund Ihres Technologievorsprungs mittelfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit ständig weitere Marktanteile hinzugewinnen und
strebt die langfristige Marktführerschaft im Segment
„Mobile Payment“ an.
[ Leistungsbilanz 2009 | 98 ]
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die sunhill technologies GmbH bewegt sich mit Ihren
Aktivitäten Im Wachstumsmarkt des „Mobile Payment“,
spezialisiert in den Bereichen „Mobile Parkraumbewirtschaftung“ und „Mobiles Ticketing“. Diese Märkte haben
das Potenzial, sich zu Volumenmärkten zu entwickeln.
Konkret werden bei der sunhill technologies GmbH Produkte für die SMS-basierte Entrichtung von Parkgebühren bei beschrankten und unbeschrankten Parkräumen
sowie den mobilen Ticketverkauf im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angeboten. Die Erfahrungshintergründe reichen dabei bis in das Jahr 2001 zurück. Das
mobile sunhill-Parksystem sms&park startete bereits
2001 in Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens. Mittlerweile
stellen vier europäische Länder in Kooperation mit 14
Mobilfunkanbietern Volumen(test)märkte dar. Für das
sunhill-Konzept sind dabei zwei Kundengruppen von besonderem Interesse: Auf der einen Seite sind dies die
Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs und
auf der anderen Seite kommunale oder private Betreiber
von Parkflächen oder von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das mobile Bezahlen mit dem Handy kann als Alternative für bargeldloses Bezahlen auch auf andere Bereiche
übertragen werden. Für die Nutzer liegt der Mehrwert
des SMS-basierten Parkens oder Ticketings in der Zeitersparnis, Flexibilität und im Komfort. Für die Betreiber von
Parkplätzen oder des öffentlichen Nahverkehrs stellt die
SMS-basierte Buchung von Parkflächen oder von Tickets
eine effiziente Nutzung von Ressourcen und der Parkraumbewirtschaftung dar. Nach Unternehmensangaben
laufen über die sunhill-Applikationen monatlich bereits
mehr als zwei Millionen SMS-basierte Transaktionen.
sunhill selbst partizipiert an den SMS-Umsätzen, was die
eigentliche Umsatzgenerierung darstellt.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Strategie
Die Vision der Entwickler von sunhill war, Nutzern eine
möglichst einfach zu bedienende und zugleich zeitsparende, bargeldlose Bezahlmöglichkeit zu schaffen. Den
Betreibern wollten die Erfinder ein zukunftsfähiges Parksystem mit Einsparungspotenzialen anbieten. Diese
Ziele wurden auf der technischen Ebene, der Betreiber­
ebene und auf der Ebene der Nutzer erreicht. Die Applikationen sms&park, sms&exit sowie sms&ride können
von jedem spontan Parkenden mit jedem Handy ohne
vorherige Registrierung genutzt werden. Damit ist sunhill
die Schaffung eines sehr nützlichen und zukunftsfähigen Mehrwertdienstes für Mobilfunkkunden gelungen.
Für die Betreiber, z. B. Privatunternehmen oder Kommunen, erfolgt das Parkraummanagement schnell und unkompliziert über Online-Abfragen. Für den Nutzer erfolgt
die Abrechnung über die Handyrechnung oder die Prepaidkarte. Da dieses Geschäftsmodell ein Volumengeschäftsmodell ist, ist die permanente Ausweitung dieses
Services unerlässlich.
Potenzial
Der sunhill technologies GmbH ist es bereits gelungen,
das Produkt sms&park an 31 Standorten in Deutschland
zu etablieren. Weitere 30 Standorte in Deutschland befinden sich in der Anbindungsphase. sunhill erreicht in
den bearbeiteten deutschen Märkten bereits Nutzungsquoten von über 35 %, in Zagreb liegt die Nutzung schon
bei 85 %. Die Systempartner der sunhill technologies
GmbH sind T-Mobile, Vodafone und E-Plus. Der Mobilfunkanbieter O2 wird zum ersten Quartal 2010 ebenfalls
an das System angebunden. Allein diese vier Telekommunikationsunternehmen verfügen im deutschsprachigen Raum über 80 Millionen Kunden. Die Telekommunikationskunden sind potenzielle Nutzer von allen
sunhill-Anwendungen. Die Ausweitung der sunhill-Dienste auf das Mobile Ticketing im Personennahverkehr oder
sms&exit für Parkvorgänge im beschrankten Bereich
eröffnet zusätzliche Marktpotenziale. Der wirtschaftliche
Erfolg der sunhill technologies GmbH ist nach Meinung
der Kayenburg AG in großem Maße von der schnellen
Durchdringung der adressierten Märkte im gegebenen
Wettbewerb abhängig. Den Beweis für die Profitabilität
des Geschäftsmodells muss das Unternehmen in den
kommenden drei bis fünf Jahren noch erbringen.
21. Suppremol GmbH
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Unternehmensgegenstand
Die Suppremol GmbH ist eine Ausgründung aus der Arbeitsgruppe des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Robert Huber am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried
bei München und ist seit November 2005 operativ tätig.
Unternehmensgegenstand der Suppremol GmbH ist die
Erforschung und Entwicklung von Produkten zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen auf der Basis firmen­
eigener Patente. Diese Art von Erkrankungen betrifft
viele Menschen schon in der Jugend oder in mittlerem
Alter. Autoimmunerkrankungen wie z. B. Diabetes Mellitus Typ 1, Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis und viele andere gehören zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen der westlichen Welt, mit starker
Zunahme in den „Entwicklungsländern“. Während diese
Krankheiten zu Beginn in der Regel noch mit Kortisonderivaten behandelt werden können, versagt diese mit
erheblichen Nebenwirkungen verbundene Therapie im
fortgeschrittenen Stadium, so dass alternative Behandlungsmöglichkeiten dringend benötigt werden.
Der Therapieansatz von Suppremol greift an der Ursache
des Autoimmunprozesses an, so dass eine hohe Wirksamkeit bei deutlich reduzierten Nebenwirkungen zu
erwarten ist.
Die derzeitige Leitindikation ist ITP, eine schwere autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Blutplättchen angreift und vernichtet, wodurch
es zu schweren Störungen der Blutgerinnung kommt.
Im Jahr 2009 ging planmäßig das Leit-Produkt (SM101)
in die erste klinische Phase. Soweit die Auswertungen
vorliegen, ist der Wirkstoff gut verträglich und hat zu
keinen Nebenwirkungen geführt. Außerdem konnte im
Jahre 2009 bereits die zweite klinische Phase beantragt
werden, die in ITP-Patienten zur Wirksamkeitsprüfung
durchgeführt werden soll. Die erste Länderbehörde hat
bereits grünes Licht gegeben, so dass Anfang 2010 mit
dieser Studie begonnen werden kann.
[ Leistungsbilanz 2009 | 99 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 4 2,09 %
Weitere Gesellschafter
79,33 %
MIG 5 18,58 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Suppremol GmbH
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Suppremol GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Planegg, Deutschland
Stammkapital: EUR 127.050
Handelsregister: AG München, HRB 143051
Management
Alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens ist Prof.
Dr. Peter Buckel (CEO). Weitere Mitglieder des Managements sind Dr. Peter Sondermann (CSO und Gründer) und Sascha Tillmanns (Medical Director). Michael
Kring ist als CFO in beratender Funktion tätig. Ab dem
04.01.2010 wird das Management zudem von Dr. Robert
Phelps verstärkt, der für den Bereich Business Development & Licensing verantwortlich sein wird.
2.650
2,09
382.140,29
122.340,21
MIG 5
23.600
18,58
3.403.211,65
1.089.520,35
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 4
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in %
Beteiligter
Fonds
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Status quo
Nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Phase I
von SM101 wurden im Jahre 2009 die Voraussetzungen
zum Start der Phase II im Jahr 2010 geschaffen.
Eine weitere Indikation (SLE) ist in Vorbereitung, so dass
die Wirksamkeit des Produktes in mindestens zwei Indikationen getestet werden wird.
Parallel zur klinischen Studie wird an der Entwicklung
weiterer Produkte gearbeitet, die im Laufe des kommenden Jahres evaluiert und für den Start präklinischer Studien vorbereitet werden sollen.
[ Leistungsbilanz 2009 | 100 ]
Ziele und Strategie
Das Hauptziel im Jahr 2010 ist die Durchführung der klinischen Phase-II-Studie in ITP sowie im zweiten Halbjahr
auch in SLE. Die Phase I diente zur Absicherung der Verträglichkeit des Medikamentes, während in Phase II die
geeignete Therapiedosierung eingestellt und der Wirksamkeitsnachweis erbracht wird. Die Wirksamkeit wird
in mindestens zwei Indikationen nachgewiesen, so dass
im Anschluss an die klinische Phase II eine Lizenzvereinbarung mit einem Pharmapartner sehr wahrscheinlich
ist.
Entwicklung seit der Investition
Die Investition wurde im Juli 2008 getätigt. Seit diesem
Zeitpunkt hat sich die Anzahl der Mitarbeiter von sieben
auf 15 erhöht. Mit den neuen Mitarbeitern wurde hochqualifiziertes Know-how im Bereich der präklinischen
und klinischen Entwicklung eingeworben, so dass die
anstehenden klinischen Studien sowohl von den entsprechenden externen Beratern als auch durch interne
Expertise begleitet werden. Außerdem wurde mit der Einstellung eines Business Developers ab dem Jahr 2010
die notwendige Kapazität und Expertise erweitert, um
Verpartnerungsgespräche mit Pharmaunternehmen zu
starten.
Die Entwicklung von SM101 bis zum Abschluss der ersten klinischen Phase wird seit 2007 von Seiten des BMBF
im Rahmen des Programms „Innovative Therapieverfahren“ gefördert. Eine Verlängerung des Förderzeitraumes
wurde seit der Investition beantragt und genehmigt. Eine
weitere Förderung des Produktes zur Optimierung des
Produktionsprozesses in Vorbereitung auf weitergehende klinische Studien (IIb und III) und für die Marktversorgung wurde im Sommer 2009 zugesagt („BioChance“).
Insgesamt wurden bisher schon über EUR 1,7 Mio. an
direkten Mittelzuflüssen vom BMBF ausbezahlt oder in
laufenden Projekten genehmigt. Die Optimierung des
Produktionsprozesses ist notwendig, um weitere klinische Phasen bis zur Marktzulassung mit Wirkstoff bedienen zu können. Zusätzlich bietet ein optimierter Prozess
weiteren Spielraum bei einer möglichen Auslizensierung
an Pharmapartner.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aussicht
Von Autoimmunerkrankungen sind 5–8 % der Weltbevölkerung betroffen. Durch den zunehmenden Anspruch
der „Emerging Markets“, an der modernen Medizinversorgung teilzuhaben, wird sich der Markt bei den großen
chronischen Erkrankungen stark ausweiten. 2006 lag
der Weltmarkt von Medikamenten zur Behandlung von
Autoimmunerkrankungen bei USD 28 Mrd. Bereits USD
11 Mrd. beliefen sich auf hochpreisige Biologica (Proteine, Antikörper). Dennoch sind derzeit alle verfügbaren
Behandlungen von starken Nebenwirkungen begleitet
und lindern nur die Symptome. Die zu erwartende kurative Wirkung von SM101 könnte ein enormes Marktpotenzial öffnen.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Suppremol GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das an der Entwicklung biologischer Arzneimittel zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen
arbeitet. Dieses breite Therapiegebiet verfügt noch über
einen hohen Bedarf an innovativen therapeutischen
Lösungen. Bei Autoimmunerkrankungen, z. B. rheumatoider Arthritis, kommt es zur Bildung von sogenannten
Autoimmunkomplexen. Diese richten sich gegen körpereigene Stoffe und Zellen und entfalten ihre spezifische
schädliche Wirkung, indem sie Rezeptoren auf der Oberfläche bestimmter Immunzellen binden und damit entzündliche Prozesse und gegebenenfalls Organschäden
auslösen können. Die löslichen Fcγ-Rezeptoren (sFcR)
von Suppremol heften sich an diese Immunkomplexe,
verhindern somit die Rezeptorbindungen und können
daher den Krankheitsprozess bei Autoimmunerkrankungen unterbinden. Die Kernindikationsgebiete sind die
Idiopathische Thrombozytopenische Purpura (ITP), Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) und Rheumatoide
Arthritis (RA). Der am weitesten fortgeschrittene Medikamentenkandidat ist SM101 zur Behandlung von ITP.
Darüber hinaus forscht das Unternehmen an weiteren
löslichen Fc-Rezeptoren und monoklonalen Antikörpern.
Strategie
Aufgrund der positiven Entwicklung von SM101 hat das
Suppremol-Management im Februar 2009 eine Ausweitung der Entwicklungsstrategie von SM101 vorgeschlagen. Dieser Vorschlag beinhaltet bei positivem Verlauf
eine Ausweitung der ITP-Patientenstudie mit zusätzlichen Patienten. Da für ITP von der EMEA ein „Orphan
Drug Status“ für seltene Erkrankungen gewährt worden
ist, könnte diese Ausweitung der ITP-Studie bereits zu
einer beschleunigten Marktzulassung führen. Außerdem
wurde vorgeschlagen, SM101 noch in einer weiteren Indikation an Patienten zu prüfen. Diese Indikation, SLE,
hätte bei einer wirksamen Behandlung den Vorteil, dass
ein wesentlich größerer Markt adressiert werden könnte.
Im Falle einer positiven Wirkung könnte auch ein Therapiefenster für den sehr großen Markt der rheumatoiden
Erkrankungen geöffnet werden, was unmittelbare Auswirkungen auf die potenzielle Werthaltigkeit der Suppremol GmbH hätte. Positiv zu vermerken ist auch, dass
durch einen BMBF-Förderantrag weitere Mittel eingeworben werden konnten. Diese ermöglichen die Entwicklung
neuer Formulierungen von SM101, wie zum Beispiel einer subkutanen Applikation, also einer Injektion in das
unmittelbar unter der Haut befindliche Fettgewebe.
Potenziale
Aus Sicht der Kayenburg AG können die vorliegenden Ergebnisse mit aller Vorsicht so interpretiert werden, dass
das Medikament SM101 gut verträglich ist. Es hat bei
gesunden Probanden in der ersten klinischen Prüfung
zu keinerlei SM101-bezogenen Nebenwirkungen geführt.
Nach Angaben der Suppremol GmbH wurde parallel zu
dieser Studie bereits die erste Patientenstudie in der Indikation ITP vorbereitet und bei den Behörden eingereicht.
Diese zweite klinische Studie wird an mehreren Kliniken
in Deutschland, Belgien, Polen und Russland durchgeführt. Bis zum Ende des Jahres lagen bereits positive
Behördenbescheide aus Belgien und Polen zum Start
der klinischen Studie vor. Die Bestätigungen durch die
Ethikkommissionen waren in Bearbeitung. In Deutschland und Russland ist mit Genehmigungen Anfang 2010
zu rechnen. Aufgrund der vorliegenden Daten eröffnen
sich der Suppremol GmbH insbesondere durch die strategische Ausweitung der Produktentwicklung von SM101
bis 2012 erhebliche Wertsteigerungspotenziale für den
Portfoliowert gegenüber der ursprünglichen Planung.
[ Leistungsbilanz 2009 | 101 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
MIG 1 3,91 %
MIG 3 7,22 %
Weitere Gesellschafter
70,51 %
MIG 5 8,64 %
MIG 6 1,08 %
MIG 7 8,64 %
Derzeitige Beteiligungen
an der Virologik GmbH
Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds
Eckdaten des Unternehmens
Firma: Virologik GmbH
Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter
Haftung
Sitz: Erlangen, Deutschland
Stammkapital: EUR 74.100
Handelsregister: AG Fürth, HRB 10621
Management
Seit 2008 ist Herr Karl Appelmann als Geschäftsführer
(CEO) für das Unternehmen tätig. Herr Appelmann verfügt über jahrelange Erfahrung im Management von nationalen und internationalen Pharmaunternehmen.
Weiterer Geschäftsführer (CSO) und Gründer des Unternehmens ist Prof. Dr. Ulrich Schubert. Der wesentliche
Erfinder der Technologien der Virologik ist seit 2003
Professor für molekulare Virologie an der Universität Erlangen und Experte für Immundefizienzviren. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Struktur und Funktion von
viralen Proteinen und ihrer zellulären Bindungsfaktoren.
Seit August 2008 ist zudem die Position des „Head of
Business Development“ besetzt. Mitte des Jahres 2009
wurden die Positionen CDO, „Head of Research“, Projektmanagement und „Head of Finance“ personell besetzt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 102 ]
2.900
3,91
250.000,00
-
MIG 3
5.350
7,22
1.300.000,01
-
MIG 5
6.400
8,64
1.139.642,55
415.749,45
MIG 6
800
1,08
142.455,32
51.968,68
MIG 7
6.400
8,64
1.139.642,55
415.749,45
Verbindlich
zugesagte
Leistungen
in EUR
MIG 1
Vollzogene
Investition
in EUR
Anteil am
Stammkapital
in EUR
Unternehmensgegenstand
Die Virologik GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige Medikamente und Therapieformen zur Behandlung viraler Infektionskrankheiten
entwickelt und testet. Grundlage ist die Hemmung von
Wirtszellfaktoren zur Bekämpfung von HIV-, Hepatitis-Cund Influenza-A-Virusinfektionen. Durch diesen neuartigen Ansatz soll insbesondere die Entstehung von medikamentenresistenten Viren verhindert werden.
Beteiligter
Fonds
a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens
Anteil am
Stammkapital
in %
22. Virologik GmbH
Status quo
Virologiks Kerntechnologien und -projekte sind etabliert
und werden weiter ausgebaut. Umfangreiche Kooperationen sichern den laufenden Projektfortschritt. Die im
Jahr 2010 geplante Finanzierungsrunde wird intensiv
vorbereitet. Aus Sicht der Unternehmensleitung sind die
Erfolgsaussichten vielversprechend. Die eingeworbenen
Mittel aus der im Jahre 2008 durchgeführten Finanzierungsrunde wurden entsprechend des Finanz- und
Projektplanes für das Jahr für Forschung und technologische Entwicklungen, vorrangig zur Durchführung einer
klinischen Fallstudie in HCV-Infizierten, präklinische Studien in IAV-Systemen und für die präklinische Entwicklung der Leadsubstanz verwendet. Mit dem Abschluss
der Pilotstudie in HCV-Infizierten wurde der „Proof of
Concept“ für das Wirkprinzip der Substanzklasse erfolgreich erbracht.
Ziele und Strategie
Im Jahr 2010 soll die präklinische Entwicklung der Leadsubstanz abgeschlossen und die klinische Entwicklung
begonnen werden. Deren Abschluss ist für das Jahr
2012 geplant. Im Frühjahr 2010 wird das geförderte
Zoonosenprojekt erfolgreich abgeschlossen. Ein Nachfolgeprojekt im Rahmen des Programms „BioChance“
befindet sich in der Vorprüfung.
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Entwicklung seit der Investition
Das zweite Forschungslabor hat im Frühjahr 2009 die
Sicherheitszulassung (S-2) erhalten und seine Arbeit
aufgenommen. Die Kernprojekte wurden so weit vorangetrieben, dass die erste klinische Studie in HCVinfizierten Patienten erfolgreich abgeschlossen werden
konnte. Präklinische Studien in relevanten Tiermodellen
und neuartigen Ex-vivo-Kulturen von humanem lymphatischem Gewebe laufen erfolgreich. Wichtige Patentanmeldungen befinden sich in nationalen Phasen in den
einzelnen Ländern.
Aussicht
Virologiks technologischer Ansatz ist hoch innovativ und
wahrscheinlich einzigartig. Er kann einen Paradigmenwechsel in der antiviralen Therapie herbeiführen.
b) Externe Analyse der Kayenburg AG
Positionierung
Die Virologik GmbH besitzt einen innovativen Ansatz zur
Behandlung von viralen Erkrankungen, insbesondere für
Infektionen mit Hepatitis-C-Viren (HCV). Herkömmliche
antivirale Medikamente stellen entweder unspezifische
Immunstimulatoren dar oder greifen Viren direkt an,
beispielsweise über die virale Reverse Transkriptase bei
HIV und die virale Neuraminidase bei Influenza-A-Viren
(IAV). Die Virologik GmbH verfügt mit ihrem Therapieansatz über eine Reihe an Alleinstellungsmerkmalen und
geht einen anderen therapeutischen Weg. Im Gegensatz
zu herkömmlichen antiviralen Ansätzen zielt der innovative Ansatz von Virologik zur Behandlung von viralen
Erkrankungen nicht auf virale Komponenten, sondern
auf zelluläre Bestandteile (Proteasom). Diese zellulären
Bestandteile sind für die Virusvermehrung notwendig.
Kann die Virusvermehrung unterbrochen werden, dann
kann eine Viruserkrankung effizient bekämpft werden.
Weitere Alleinstellungsmerkmale sind in einer verbesserten und anhaltenden Wirksamkeit, einer verbesserten
Sicherheit und Verträglichkeit, und in einer verkürzten
Therapiedauer über die primäre Virologik-Indikation HCV
hinaus auch für HIV und Influenza-A-Viren zu erwarten.
Eine starke Patentstellung kommt hinzu. Neben der von
Virologik verfolgten Hemmung des Proteasoms gibt es
nur wenige andere antivirale Therapieansätze, die auf
die Hemmung zellulärer Bestandteile abzielen. Gegenüber diesen hat Virologiks Ansatz erhebliche Vorteile. Virologik hemmt gut charakterisierte zelluläre Bestandteile des zentralen Proteinstoffwechsels. Die Folgen einer
kurzen und vorübergehenden Hemmung sind ebenso
bekannt wie potenzielle Nebenwirkungen einer solchen
Therapie. Andere Ansätze hemmen beispielsweise die intra- und extrazelluläre Kommunikation und sind deshalb
sehr riskant im Hinblick auf schwere Nebenwirkungen.
Virologiks Ansatz lässt eine tolerierbare und reversible
Hemmung von zellulären Bestandteilen (Proteasom) bei
gleichzeitig minimierter Resistenzbildung erwarten.
Strategie
Virologik besitzt die weltweiten, exklusiven Rechte zur
Entwicklung und Vermarktung der Substanz VL01, eines
Proteasominhibitors der dritten Generation zur Behandlung von viralen Erkrankungen. VL01 befindet sich in
der formalen präklinischen Entwicklung. Im Rahmen der
Unternehmensstrategie ist der Beginn einer klinischen
Phase-I-Studie in Patienten mit Resistenz gegen konventionelle HCV-Therapie für die zweite Hälfte 2010 geplant.
Sobald ausreichende Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen, kann die klinische Entwicklung als Medikament zur Erstbehandlung von HCV angestrebt werden.
Die gegenwärtig laufende C-Finanzierungsrunde über ca.
EUR 15,3 Mio. soll der Virologik GmbH die Finanzierung
bis zum Abschluss der Phase IIa für VL01 im Dezember
2012 sichern.
Potenziale
Der weltweite Markt für HCV-Medikamente wird auf USD
12 Mrd. im Jahr 2015 geschätzt. Es ist zu erwarten, dass
ein neues und signifikant verbessertes Medikament, das
neue therapeutische Standards setzt, über hohe Umsatzpotenziale verfügt. Der weltweite Markt für Medikamente gegen HCV wird von den Faktoren Epidemiologie,
schlechte Wirksamkeit und drastische Nebenwirkungen
konventioneller Therapien und durch derzeit fehlende
Behandlungsalternativen bestimmt.
[ Leistungsbilanz 2009 | 103 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen ]
Aspekt Epidemiologie: Weltweit sind derzeit 170 Millionen Menschen mit HCV infiziert. Allein in Deutschland,
Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Japan und
den USA werden 14,3 Millionen HCV-Patienten im Jahr
2011 erwartet. 70 % davon entwickeln eine chronische
Hepatitis C.
Aspekte schlechte Wirksamkeit und drastische Nebenwirkungen der konventionellen Therapie: Die konventionelle HCV-Therapie muss für bis zu zwölf Monate verabreicht werden, verursacht dramatische Nebenwirkungen,
wirkt aber nur bei ca. 30 % der Patienten.
Fehlende Behandlungsalternativen: Es stehen keine wirksameren Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen
zur Verfügung. Im Erfolgsfall (d. h. bei sehr guten klinischen Daten) von VL01 werden die bis Ende 2012 vorliegenden klinischen Daten für die Virologik-Investoren ein
attraktives „Exit-Fenster“ öffnen und sich entsprechend
positiv auf die Unternehmensbewertung auswirken. Die
Kayenburg AG hält es für wahrscheinlich, dass die Virologik GmbH bereits nach Abschluss der Phase-Ib-Studie
in HCV-Patienten ein gesteigertes industrielles Interesse
auf sich ziehen kann.
[ Leistungsbilanz 2009 | 104 ]
1924
E
ntwickelt der deutsche Neurologe
und Psychiater Hans Berger in Jena
die Elektroenzephalografie zur
Aufzeichnung der hirnelektrischen
Aktivität.
[ Hans Berger ]
[ Leistungsbilanz 2009 | 107 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen im Überblick ]
XVI. Externe Einschätzung der Beteiligungsunterne
Die nachfolgende Übersicht einer Gesamteinschätzung
der MIG-Beteiligungsunternehmen ist die subjektive
Einschätzung der Kayenburg AG nach deren eingehender Prüfung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die nachfolgenden Wertungen und Einschätzungen
weder von der MIG Verwaltungs AG noch von der HMW
Emissionshaus AG stammen, sondern die Einschätzung
eines Dritten nach eingehender Überprüfung darstellen.
Life Science-Wirkstoffentwickler
Indikationen
Reifegrad
Adressierter Markt
AFFiRiS AG
Zentrales Nervensystem
früh bis mittel
> 5 Mrd. EUR
Antisense Pharma GmbH
Onkologie
mittel bis hoch
> 5 Mrd. EUR
BioNTech AG
Onkologie / Diagnostik / Peptideherstellung
früh 1
> 5 Mrd. EUR
Corimmun GmbH
Herz-Kreislauf, Autoimmunerkrankungen
früh
> 5 Mrd. EUR
Ganymed Pharmaceuticals AG
Onkologie
früh bis mittel
> 5 Mrd. EUR
PDC Biotech GmbH
Frauenheilkunde
früh
0,5 - 1 Mrd. EUR
Suppremol GmbH
Autoimmunerkrankungen
früh bis mittel
> 5 Mrd. EUR
Virologik GmbH
Viruserkrankungen
früh bis mittel
> 5 Mrd. EUR
Life Science-Platformtechnologien
Segment
Reifegrad
Adressierter Markt
BIOCRATES Life Sciences AG
Molekulare Diagnostik
im Markt
> 250 Mio. EUR
Protagen AG
Molekulare Diagnostik
im Markt
> 250 Mio. EUR
Sovicell GmbH
Produkte für F & E (ADMET), Nische
im Markt
ca. 100 Mio. EUR
Reifegrad
Adressierter Markt
IT/Software/Sensorik/Telekommunikation Segment
certgate GmbH
IT & Software, Telekommunikation
im Markt
> 1 Mrd. EUR
Ident Technology AG
E-Sensorik
im Markt
> 1 Mrd. EUR
nfon AG
Voice over IP, Telekommunikation
im Markt
> 900 Mio. EUR
sunhill technologies GmbH
IT & Software, Telekommunikation
im Markt
> 200 Mio. EUR
Umwelt
Segment
Reifegrad
Adressierter Markt
APK Aluminium und Kunststoffe AG
Kunststoff- & Aluminiumgewinnung
Markteintritt
Milliardenmarkt
Efficient Energy GmbH
Wärmepumpentechnologie
früh bis mittel
> 1 Mrd. EUR
White Biotech/Spezialchemie
Segment
Reifegrad
Adressierter Markt
AMSilk GmbH
Spezialchemie / White Biotech
früh
> 10 Mrd. EUR
B.R.A.I.N. Biotechnology Research
and Information Network AG
Branchenübergreifende White Biotech
im Markt
> 80 Mrd. EUR
instrAction GmbH
Spezialchemie / Biotech
im Markt
ca. 1,0 Mrd. EUR
Medizintechnologie
Segment
Reifegrad
Adressierter Markt
cerboMed GmbH
Elektrostimulation / Neurologie
mittel
> 500 Mio. EUR
OD-OS GmbH
Ophthalmologie
Markteintritt
> 500 Mio. EUR
Quelle: Kayenburg AG
[ Leistungsbilanz 2009 | 108 ]
[ Die Beteiligungsunternehmen im Überblick ]
hmen im Überblick
2
Positionierung
Perspektiven 3
Royalty-Unternehmen
sehr gut
Partiell Royalty-Unternehmen
sehr gut
Royalty-Unternehmen / Contract Manufacturer
sehr gut
Royalty-Unternehmen
sehr gut
Partiell Royalty-Unternehmen
sehr gut
Produktentwickluung
zu früh
Royalty-Unternehmen
sehr gut
Royalty-Unternehmen
sehr gut
Positionierung
Perspektiven
Life Science & Dienstleistung, Diagnostik
gut
Life Science & Dienstleistung, Diagnostik
gut
Life Science & Dienstleistung, Diagnostik
mittel
Positionierung
Perspektiven
Dienstleister, Sicherheit Kommunikation
gut
E-Sensorik für E-Konsumgüter, Halbleiterindustrie
sehr gut
Hinweise: Einschätzung der Unternehmen aus heutiger Sicht.
Zukünftige Ereignisse können zu Änderungen der Unternehmenseinschätzung führen.
1) BioNTech: Ausschließlich bezogen auf die Wirkstoffentwicklung
2) Adressierter Markt beschreibt mögliche Gesamtmarktvolumina. Die erzielbaren Marktanteile der Unternehmen hängen vom jeweiligen Unternehmenserfolg bzw. Projekterfolg
ab.
3) Perspektiven Wirkstoffentwickler: Unternehmensbewertungspotenziale aus Projekt-/Produktsicht im Erfolgsfall;
in früher klinischer Entwicklung bestehen entprechend hohe
Projektrisiken.
4) Perspektiven (eingehende Kriterien): Alleinstellungsmerkmale, Reifegrad, Marktpotenzial, Margenpotenzial,
Royalty-Potenziale, Wettbewerbsstellung, ind. Kooperationen, finanzielle Stabilität
Telekommunikation, Produkte und Dienstleistungen gut
SMS basiertes Parken, Nahverkehr, Dienstleister
mittel
Positionierung
Perspektiven
Verfahrenstechnologiespezialist u. a. Aufreinigung
gut
Wärmepumpenspezialist
gut
Positionierung
Perspektiven
Technologiespezialist, branchenübergreifend
gut
Entwickler, Produzent, Enabler
sehr gut
Produkte & Dienstleistung, Hersteller
gut
Positionierung
Perspektiven
Medizintechnik & Neurologie
sehr gut
Lasertherapie & integrierte Diagnostik
sehr gut
[ Leistungsbilanz 2009 | 109 ]
[ Die Kennzahlen im Überblick ]
XVII. Kennzahlen der Leistungsbilanz im Überblick
MIG AG & Co.
Fonds 1 KG
AG München,
HRA 85035
MIG AG & Co.
Fonds 2 KG
AG München,
HRA 85033
MIG AG & Co.
Fonds 3 KG
AG München,
HRA 86900
MIG AG & Co.
Fonds 4 KG
AG München,
HRA 86430
MIG AG & Co.
Fonds 5 AG
AG München,
HRA 90163
Fondsvolumen
30.000.000 E
50.000.000 E
50.000.000 E
100.000.000 E
72.000.000 E
Platzierungs­
zeitraum
Jan. 05 – April 06
ausplatziert
Jan. 05 – Dez. 05
ausplatziert
März 06 – Dez. 07
ausplatziert
Nov. 05 – Dez. 07
ausplatziert
Juli 07 – Dez 08
ausplatziert
Gründung der
Gesellschaft
November 04
November 04
November 05
August 05
April 07
Geplante Laufzeit
31.12.2014
31.12.2032
31.12.2015
31.12.2032
31.12.2018
Provisionen
19,97 %
zzgl. 5 % Agio
19,97 %
zzgl. 5 % Agio
23,79 %
kein Agio
22,10 %
kein Agio
15,95 % zzgl.
bis zu 5,0 % Agio
Anlageform
Einmalanlage
ratierliche Zahlung
möglich
Einmalanlage
ratierliche Zahlung
möglich
Einmalanlage
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
bisherige
Ausschüttungen
13.867.000 E
keine
1.546.989 E
keine
keine
bisher getätigte
bzw. vereinbarte
VC-Investitionen
21.735.094 E2,3
3.344.514 E2,3
34.783.042 E2,3
3.448.868 E2
52.966.385 E2
2.599.093 E2
1.014.298 E2
2.896.456 E2
1.253.626 E2
11.719.513 E2
4.214
2.138
5.714
4.401
7.185
laufende
Ausschüttung
1
Liquidität
Anzahl der Anleger
1
Stand: 31.12.2009
opt. = optional, Grds. = grundsätzlich
1) Die USt. wurde insoweit (noch) mit 16 % berücksichtigt.
2) Angaben teilweise gerundet.
3) Gesamtbetrag des jemals investierten Fondskapitals (inkl.
bereits erfolgter Investitionsrückflüsse durch Exits) zzgl. bereits vereinbarter Investitionszahlungen
[ Leistungsbilanz 2009 | 110 ]
[ Die Kennzahlen im Überblick ]
MIG GmbH & Co.
Fonds 7 KG
AG München,
HRA 92154
MIG GmbH & Co.
Fonds 8 KG
AG München,
HRA 93028
MIG GmbH & Co.
Fonds 9 KG
AG München,
HRA 93026
MIG GmbH & Co.
Fonds 10 KG
AG München,
HRA 94307
MIG GmbH & Co.
Fonds 11 KG
AG München,
HRA 94286
85.000.000 E
35.000.000 E
60.000.000 E
opt. auf bis zu
80.000.000 E
erweiterbar
60.000.000 E
opt. auf bis zu
80.000.000 E
erweiterbar
100.000.000 E
opt. auf bis zu
120.000.000 E
erweiterbar
60.000.000 E
opt. auf bis zu
80.000.000 E
erweiterbar
Sept. 07 – Nov. 08
ausplatziert
Juli 08 – Juli 09
ausplatziert
Jan. 09 – derzeit
in der Platzierung
Jan. 09 – derzeit
in der Platzierung
Plazierungsbeginn
geplant 2010
Plazierungsbeginn
geplant 2010
April 07
April 08
September 08
September 08
Juli 09
Juli 09
31.12.2035
31.12.2018
31.12.2036
31.12.2019
31.12.2034
31.12.2020
19,62 %
kein Agio
16,95 % zzgl.
bis zu 6,75 % Agio
19,96 %
kein Agio
16,96 % zzgl.
bis zu 5,5 % Agio
19,85 %
zzgl. 3,5 % Agio
19,85 % zzgl.
bis zu 5,5 % Agio
ratierliche Zahlung
möglich
Einmalanlage
ratierliche Zahlung
möglich
Einmalanlage
ratierliche Zahlung
möglich
Einmalanlage
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
Grds. nicht
reinvestierend;
Gewinne werden
grds. ausgeschüttet
keine
keine
keine
keine
keine
keine
1.510.941 E2
23.374.037 E2
350.023 E2
12.019.038 E2
0
0
1.174.189 E2
6.842.026 E2
1.680.963 E2
26.867.396 E2
3.996 E2
3.996 E2
2.902
4.064
1.281
3.675
0
0
MIG AG & Co.
Fonds 6 KG
AG München,
HRA 90156
[ Leistungsbilanz 2009 | 111 ]
[ Imp r e s s u m ]
[ H e r au s g e b e r ]
HMW Emissionshaus AG | Münchener Str. 52 | D-82049 Pullach
MIG Verwaltungs AG | Ismaninger Straße 102 | D-81675 München
[ Konzept ]
Fa-Ro Marketing | München
[ G e s ta lt u n g ]
Marketing & Verlag Thomas Mayer | München
[ Druck ]
Neumann Druck | Landshut
[ Leistungsbilanz 2009 | 112 ]
200
09
[ M IG F o n d s ]
HMW Emissionshaus AG
Münchener Str. 52
D-82049 Pullach
www.hmw.ag
MIG Verwaltungs AG
Ismaninger Straße 102
D-81675 München
www.mig.ag