2010Leistungsbilanz
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2010Leistungsbilanz
Verwaltungs AG 2010 L eistungsbilanz 102 [ H M W Em i s s i o n s h a u s AG | M IG V e r wa l t u n g s AG ] 2010 L eistungsbilanz [ Leistungsbilanz 2010 | 01 ] [ I n ha lt ] Inhalt | 05 I. Vorwort II. Initiatoren der MIG Fonds | 08 1. MIG Verwaltungs AG 2. HMW Emissionshaus AG 3. Weitere handelnde Gesellschaften III. Bericht zur Leistungsbilanz 2010 1. Fondsinitiator 2. Portfolio-Management [ Leistungsbilanz 2010 | 02 ] IV. MIG AG & Co. Fonds 1 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Exitübersicht 4. Ausschüttungen an Anleger | 20 V. MIG AG & Co. Fonds 2 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Exitübersicht 4. Ausschüttungen an Anleger | 22 VI. MIG AG & Co. Fonds 3 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Exitübersicht 4. Ausschüttungen an Anleger | 24 VII. MIG AG & Co. Fonds 4 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 26 VIII. MIG AG & Co. Fonds 5 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 28 | 14 [ I n ha lt ] MIG AG & Co. Fonds 6 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 30 X. MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 32 XI. MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 34 XII. MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 36 XIII. MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 38 XIV. MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft 2. Beteiligungsübersicht 3. Ausschüttungen an Anleger | 40 XV. Kennzahlen der Leistungsbilanz im Überblick | 42 IX. XVI. Anhang zur Leistungsbilanz – | Darstellung der MIGBeteiligungsunternehmen 1. AFFiRiS AG | 2. AMSilk GmbH | 3. Antisense Pharma GmbH | 4. APK Aluminium und Kunststoffe AG | 5. BIOCRATES Life Sciences AG | 6. BioNTech AG | 7. B.R.A.I.N. Biotechnology | Research and Information Network AG 8. cerbomed GmbH | 9. certgate GmbH | 10. Corimmun GmbH | | 11. Efficient Energy GmbH 12. Ganymed Pharmaceuticals AG | 13. Ident Technology AG | 14. immatics biotechnologies GmbH | 15. instrAction® GmbH | 16. nfon AG | 17. OD-OS GmbH | 18. PDC Biotech GmbH | 19. Protagen AG | 20. Siltectra GmbH | 21. Sovicell GmbH | 22. sunhill technologies GmbH | 23. SuppreMol GmbH | 24. ViroLogik GmbH | 46 47 50 53 56 60 63 68 73 76 79 82 85 88 91 96 99 102 105 108 111 115 118 122 125 XVII. Externe Einschätzung der MIG| 130 Beteiligungsunternehmen im Überblick [ Leistungsbilanz 2010 | 03 ] [ Hinweis ] Hinweis Diese vorliegende Leistungsbilanz 2010 ist kein Verkaufsprospekt. Sie soll dem Leser primär einen Überblick über die von der MIG Verwaltungs AG und der HMW Emissionshaus AG in Deutschland initiierten und in Deutschland und Österreich angebotenen Vermögensanlagen geben. Für die Anlageentscheidung eines Kapitalanlegers ist ausschließlich der jeweilige Verkaufsprospekt des jeweiligen MIG Fonds maßgeblich. Die vorliegende Leistungsbilanz stellt weder einen Prospektnachtrag gemäß § 11 VerkProspG noch eine Prospektergänzung gemäß § 10 VerkProspG noch eine Prospektberichtigung gemäß § 13 Abs. 1 VerkProspG i.V.m. § 45 Abs. 2 Nr. 4 BörsG dar. Die vorliegende Leistungsbilanz ersetzt oder ergänzt keine Angaben, die in Verkaufsprospekten der MIG Fonds unter dem Stichwort „Leistungsbilanz“ enthalten sind. Diese Leistungsbilanz wurde nicht extern durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft. [ Leistungsbilanz 2010 | 04 ] [ Vorwort ] I . Vorwort Die Finanzmärkte haben in den vergangenen Jahren bedingt durch eine Finanz- und Weltwirtschaftskrise turbulente Zeiten erlebt. Das Ergebnis: Viele Anleger sind verunsichert. Trotz dieser Umstände – oder gerade deswegen – haben wieder viele tausend Anleger auch im Jahr 2010 den MIG Fonds ihr Vertrauen geschenkt. Die HMW Emissionshaus AG als verantwortliche Initiatorin der MIG Fonds im Jahre 2010 und die MIG Verwaltungs AG als ihre Vorgängerin, wollen mit dieser Leistungsbilanz transparent und nachvollziehbar über die erbrachten Leistungen im Jahr 2010 Bericht erstatten. Die Leistungsbilanz 2010 gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der MIG Fonds in diesem Geschäftsjahr. Die einzelnen Investitionen der MIG FondsGesellschaften bis zum Stichtag 31.12.2010 werden eingehend dargelegt. Zudem wird zu jedem einzelnen Beteiligungsunternehmen deren jeweilige Entwicklung dargestellt und mit der Einschätzung eines externen Experten einer qualitativen Bewertung zugeführt. Die Leistungsbilanz 2010 soll dem interessierten Anleger und kritischen Analysten als Grundlage für eine eigene Einschätzung dienen und aufzeigen, dass das Vertrauen in die MIG Fonds gerechtfertigt ist. Pullach, den 31.03.2011 HMW Emissionshaus AG - Vorstand - Dr. Matthias Hallweger München, den 31.03.2011 MIG Verwaltungs AG - Vorstand - Cecil Motschmann Michael Motschmann Jürgen KoschDr. Matthias Kromayer [ Leistungsbilanz 2010 | 05 ] 965 W urde der arabische Mathematiker und Astronom Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham geboren, der als Erster die Eignung gewölbter Glas oberflächen zur optischen Vergrößerung erkannte und als Erfinder der Lupe gilt. [ Al - h a s a n ] [ Leistungsbilanz 2010 | 7 ] [ D i e I n i t iat o r e n ] II. Initiatoren der MIG Fonds Die HMW Emissionshaus AG steht in der Tradition der MIG Fonds, die über drei Fondsgenerationen von der MIG Verwaltungs AG initiiert worden sind. Seit dem MIG Fonds 7 werden die MIG Fonds von der HMW Emissionshaus AG konzipiert. Die MIG Verwaltungs AG hat sich auf das Portfolio-Management fokussiert. Struktur der Fondsgesellschaften (beginnend mit der MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG) Beteiligungs unternehmen Beteiligungs unternehmen Beteiligungs unternehmen Beteiligungs unternehmen Beteiligungs unternehmen MIG GmbH & Co. Fonds KG Fondsgesellschaft Geschäftsführung der Fondsgesellschaft MIG Verwaltungs AG N.N. Komplementärin Portfolio-Manager Geschäftsführender Kommanditist MIG Beteiligungs treuhand GmbH* TreuhandKommanditistin Treuhandvertrag HMW Verwaltungs GmbH** HMW Emissionshaus AG Anleger Initiatorin, Prospektverantwortliche * MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist eine 100-%-Tochtergesellschaft der MIG Verwaltungs AG. **Die HMW Verwaltungs GmbH ist eine 100-%-Tochtergesellschaft der HMW Emissionshaus AG. [ Leistungsbilanz 2010 | 8 ] [ D i e I n i t iat o r e n ] 1. MIG Verwaltungs AG Die MIG Verwaltungs AG ist Initiatorin der nachfolgenden MIG Fonds: MIG AG & Co. Fonds 1 KG MIG AG & Co. Fonds 2 KG MIG AG & Co. Fonds 3 KG MIG AG & Co. Fonds 4 KG MIG AG & Co. Fonds 5 KG MIG AG & Co. Fonds 6 KG Bei den Fondsgesellschaften MIG AG & Co. Fonds 1 KG bis MIG AG & Co. Fonds 6 KG (MIG Fonds 1 bis 6), jeweils in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft, ist die MIG Verwaltungs AG als Komplementärgesellschaft beteiligt. Als Fondsinitiatorin dieser MIG Fonds 1 bis 6 ist sie zudem Herausgeberin des jeweiligen Verkaufsprospekts. Die MIG Verwaltungs AG ist darüber hinaus hundertprozentige Muttergesellschaft der MIG Beteiligungstreuhand GmbH, die in den Fondsgesellschaften als Treuhandkommanditistin fungiert. Die MIG Verwaltungs AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 154320 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war der 20.10.2004. Das Grundkapital beträgt EUR 100.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Die Aktionäre der Gesellschaft sind ❚ Cecil Motschmann ❚ Michael Motschmann ❚ Markus Fischer ❚ Jürgen Kosch ❚ Alfred Wieder (mehr als 25 % der Aktien) a) Vorstand Der Vorstand der MIG Verwaltungs AG besteht aus den Herren Michael Motschmann, Cecil Motschmann und Jürgen Kosch sowie – seit 01.02.2010 – Herrn Dr. Matthias Kromayer. Michael Motschmann, 53, Kaufmann, ist über 20 Jahre unternehmerisch tätig und war insbesondere maßgeblich verantwortlich für die Gründung und den Aufbau mehrerer Unternehmen mit Schwerpunkt im internationalen Handel sowie im Bereich von Immobilien und der Metallveredelung. Auf diesem Feld der Metallindustrie war Herr Michael Motschmann bis zum erfolgreichen Verkauf im Dezember 2007 geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens mit Markt- und Technologieführerschaft. Herr Michael Motschmann sitzt darüber hinaus im Anlageausschuss von zwei erfolgreichen VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH & Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG. Verwaltungs AG Cecil Motschmann, 55, Kaufmann, ist seit mehr als 25 Jahren erfolgreicher Unternehmer im internationalen Handel, Baugewerbe und Dienstleistungsbereich. Im Rahmen dieser Tätigkeiten hat er unterschiedliche Unternehmen im In- und Ausland als geschäftsführender Gesellschafter verantwortlich begleitet. Neben seiner Funktion als Vorstand der MIG Verwaltungs AG ist Herr Cecil Motschmann der geschäftsführende Gesellschafter eines Handelsunternehmens im Industriegüterbereich. Jürgen Kosch, 48, ist Diplom-Ingenieur der Elektro- und Informationstechnik. Seit mehr als 20 Jahren ist er unternehmerisch tätig und hat u. a. ein Software-Unternehmen im Bereich der Materialprüfung gegründet und im internationalen Markt etabliert. Herr Kosch ist ferner Mitglied im Anlageausschuss zweier erfolgreicher VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH & Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG. Dr. Matthias Kromayer, 45, hat Biologie und Chemie studiert und wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. rer. nat. promoviert. Dr. Kromayer ist Autor mehrerer wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Träger verschiedener Stipendien und Auszeichnungen. Herr Dr. Kromayer begann seine berufliche Laufbahn als Senior Consultant bei einer Beratungsgesellschaft und war mehr als 10 Jahre lang als Unternehmensberater in der biopharmazeutischen Industrie tätig. In dieser Zeit betreute er verantwortlich eine Vielzahl von Projekten mit den Schwerpunkten Strategische Planung, Unternehmensbewertung, Portfolio-Management und Transakti- [ Leistungsbilanz 2010 | 9 ] [ D i e I n i t iat o r e n ] onen. Herr Dr. Kromayer vereint eine langjährige Erfahrung im Aufbau und der Führung von Unternehmen mit seinem wissenschaftlichen Verständnis für Technologien, Produkte und Märkte der Life-Sciences-Industrie. Herr Rechtsanwalt Kristian Schmidt-Garve, 39, ist Prokurist der MIG Verwaltungs AG und damit umfassend zur Vertretung der MIG Verwaltungs AG bevollmächtigt. Herr Schmidt-Garve ist nicht Mitglied des Vorstands der MIG Verwaltungs AG. b) Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der MIG Verwaltungs AG setzt sich wie folgt zusammen: Hans-Falko Graf von Schweinitz und Krain Freiherr von Kauder ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. Graf von Schweinitz und Krain Freiherr von Kauder absolvierte das Studium der Volkswirtschaft und Kommunikationswissenschaften und ist gegenwärtig geschäftsführender Gesellschafter einer Werbeagentur. Horst-Gregor Lappe ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Herr Lappe ist Diplom-Kaufmann sowie Industriekaufmann und als geschäftsführender Gesellschafter einer Personalagentur tätig. Klaus Dechamps ist praktizierender Arzt. Herr Dechamps absolvierte sein Medizinstudium in Berlin und München und war mehrere Jahre als Arzt in Peru, Burkina Faso und Somalia tätig, wo er sich speziell dem Thema Tropenerkrankungen widmete. Karl Baumer ist Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann. Bei dem internationalen Automobilkonzern BMW ist er als Leiter zuständig für die Bereiche BMW Classic und BMW Welt. Herr Baumer verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Automobilindustrie. Dr. Dr. Michael Dahm ist Mediziner und Molekularbiologe. Nach seinem Studium in Italien und den USA war er mehrere Jahre Geschäftsführer eines biotechnologischen Pharmaunternehmens. Herr Dr. Dr. Dahm ist da rüber hinaus adjunct Professor der Medical University of South Carolina/Charleston. [ Leistungsbilanz 2010 | 10 ] 2. HMW Emissionshaus AG Die HMW Emissionshaus AG ist Initiatorin und Prospektherausgeberin der nachfolgenden MIG Fonds: MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG Bei den Fondsgesellschaften MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG bis MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG (MIG Fonds 7 bis 11) jeweils in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft, ist die HMW Emissionshaus AG Fondsinitiatorin und damit Herausgeberin des Verkaufsprospekts. Die HMW Emissionshaus AG ist zudem hundertprozentige Muttergesellschaft der HMW Verwaltungs GmbH, die in den Fondsgesellschaften MIG Fonds 7 bis 11 jeweils die Stellung der Komplementärgesellschaft einnimmt. Die HMW Emissionshaus AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit Sitz in Pullach und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 171602 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war der 08.01.2008. Das Grundkapital beträgt EUR 100.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Die Aktionäre der Gesellschaft sind ❚ Dr. Matthias Hallweger (mehr als 25 % der Aktien) ❚ Alfred Wieder (mehr als 25 % der Aktien) ❚ Cecil Motschmann ❚ Michael Motschmann [ D i e I n i t iat o r e n ] a) Vorstand Alleiniger Vorstand der HMW Emissionshaus AG ist Herr Dr. Matthias Hallweger. Dr. Matthias Hallweger, 42, absolvierte seine juristische Ausbildung in Deutschland und USA und ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Themen. Dr. Hallweger ist Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und seit mehr als zehn Jahren als Rechtsanwalt in diesem Bereich tätig. Dr. Hallweger leitete über Jahre als geschäftsführender Gesellschafter eine Wirtschaftskanzlei. An der Universität Augsburg und in England übte Dr. Hallweger wissenschaftliche Lehrtätigkeiten aus. Seit 2005 ist Herr Dr. Hallweger Lehrbeauftragter an der Hochschule in München für Venture Capital und Unternehmensfinanzierungen. Dr. Hallweger vereint langjährige Erfahrung in der rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Konzeption zahlreicher Vermögensanlagen mit eigenständiger unternehmerischer Verantwortung, insbesondere der Leitung des Vertriebs von Vermögensanlagen. Herr Dr. Hallweger ist zudem Mitglied im Anlageausschuss zweier erfolgreicher VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH & Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG. Frau Prof. Dr. Claudia Eckstaller ist stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und absolvierte ein Gaststudium der Soziologie an der Fernuniversität Hagen, bei der sie heute die Position einer Mentorin innehat. Sie ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Human Resource Management an der Hochschule für angewandte Wissenschaften – FH München. Weiteres Mitglied des Aufsichtsrats ist Herr Michael Motschmann. Er ist Kaufmann, seit über 20 Jahren unternehmerisch tätig und war insbesondere maßgeblich verantwortlich für die Gründung und den Aufbau mehr erer Unternehmen, mit Schwerpunkt im internationalen Handel sowie im Bereich von Immobilien und der Metallveredelung. Auf diesem Feld der Metallindustrie war Herr Michael Motschmann bis zum erfolgreichen Verkauf im Dezember 2007 geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens mit Markt- und Technologieführerschaft. Herr Michael Motschmann sitzt darüber hinaus im Anlageausschuss von zwei erfolgreichen VC-Gesellschaften, nämlich der Global Chance Fund GmbH & Co. KG und der Global Asset Fund GmbH & Co. KG. b) Aufsichtsrat Der dreiköpfige Aufsichtsrat der HMW Emissionshaus AG setzt sich wie folgt zusammen: Frau Prof. Dr. Ingrid Huber-Jahn ist Vorsitzende des Aufsichtsrats. Sie war fünf Jahre lang in leitender Position bei verschiedenen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie zwei Jahre bei einer Unternehmensberatungsgesellschaft tätig. Lehrtätigkeiten führten sie an die Universitäten von Riga, Madrid, Glasgow und Ljubljana. Von 1994 bis 1996 war sie als Professorin für Steuerrecht an der Fachhochschule Bielefeld tätig. Seit 1996 ist sie Professorin für Steuerrecht an der Hochschule für angewandte Wissenschaften – FH München. [ Leistungsbilanz 2010 | 11 ] [ D i e I n i t iat o r e n ] 3. Weitere handelnde Gesellschaften a) HMW Verwaltungs GmbH – Komplementärin der MIG Fonds 7 bis 11 Die HMW Verwaltungs GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts mit Sitz in Pullach und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 172977 eingetragen. Tag der ersten Eintragung war der 01.04.2008. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der HMW Verwaltungs GmbH ist Herr Dr. Rolf Eckhard, alleinige Gesellschafterin die HMW Emissionshaus AG. Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an anderen Unternehmen und die Übernahme von deren Geschäftsführung. Die HMW Verwaltungs GmbH ist die Komplementärgesellschafterin der Fondsgesellschaften MIG Fonds 7 bis 11. b) MIG Beteiligungstreuhand GmbH – Treuhandkommanditistin Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH mit Sitz in München ist Treuhandkommanditistin der jeweiligen MIG Fonds und im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 155249 eingetragen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist Herr Nicolaus von Miltitz. Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH ist hundertprozentige Tochtergesellschaft der MIG Verwaltungs AG. Der Gegenstand des Unternehmens ist die treuhänderische Verwaltung von Rechten Dritter und die Übernahme sonstiger Treuhandaufgaben, insbesondere das treuhänderische Halten von Kommanditanteilen an Kommanditgesellschaften, an denen die MIG Verwaltungs AG als Komplementärin oder als Portfolio Managerin beteiligt ist. [ Leistungsbilanz 2010 | 12 ] Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH nimmt nach Weisung der Anleger deren Stimmrechte in einer Gesellschafterversammlung wahr, soweit nicht der jeweilige Anleger seine Stimmrechte selbst und unmittelbar ausüben will. Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH nimmt nicht nach eigener Einschätzung Stimmrechte von Anlegern wahr, sondern enthält sich der Stimme sofern keine Anlegeranweisung vorliegt. Die MIG Beteiligungstreuhand GmbH führt auch keine Mittelverwendungskontrolle durch. Dies ist die Kernaufgabe der von Schirach Rechtsanwalts GmbH (hierzu näher unten d). c) FinTex Consulting GmbH – Anlegerverwaltung Für den Anlegerservice, die Fondsverwaltung und die Vertriebsabrechnung ist die FinTex Consulting GmbH mit Sitz in Landshut zuständig. Die FinTex Consulting GmbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts Landshut unter HRB 5299 eingetragen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Herr Markus Fischer. Die FinTex Consulting GmbH hat für die einzelnen MIG Fonds die Anlegerbetreuung und die Finanzbuchhaltung übernommen. d) Von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH – Mittelverwendungskontrolle Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH führt die Mittelverwendungskontrolle innerhalb der einzelnen MIG Fonds ebenso durch wie die Beratung und Unterstützung der Treuhandkommanditistin bei der Betreuung der Treuhandverhältnisse. Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist berechtigt und verpflichtet zu prüfen und sicherzustellen, dass das Gesellschaftskapital in rechtlicher Hinsicht in Übereinstimmung mit den Regelungen des Gesellschaftsvertrags und den Angaben zur Nutzung des Gesellschaftskapitals im jeweiligen Verkaufsprospekt des einzelnen MIG Fonds verwandt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH über die alleinige Kontoverfügungsberechtigung für alle Einlageneinzahlungskonten der jeweiligen Fondsgesellschaft verfügt. Damit hat die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH die Verfügungsgewalt über das Gesellschaftskapital, da die jeweiligen Anleger ihre Kapitaleinlagen ausschließlich auf diese jeweiligen Einlageneinzahlungskonten leisten. [ D i e I n i t iat o r e n ] Die von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 154786 eingetragen. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Die Geschäftsführerin der von Schirach Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist Frau Rechtsanwältin Friederike von Schirach. e) Alfred Wieder AG – Vertriebsgesellschaft Den Vertrieb der Kommanditanteile der jeweiligen Fonds hat die Alfred Wieder AG (AWAG) mit Sitz in Pullach übernommen. Die AWAG ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 145863 eingetragen. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 100.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Herr Alfred Wieder und Herr Dr. Matthias Hallweger bilden den Vorstand der AWAG. Herr Alfred Wieder, 49, hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich Vertrieb verschiedener Vermögensanlagen. Dabei hat Herr Wieder insbesondere erfolgreich mehrere Vertriebsprojekte verantwortlich aufgebaut und geleitet. Seine beruflichen Erfahrungen in Deutschland und den USA mündeten in der grundlegenden Idee, Unternehmensbeteiligungen an innovativen Unternehmen durch Geschlossene Fonds einer breiten Anlegerschicht anzubieten. Herr Wieder hat als Gesellschafter-Geschäftsführer der ABC Beteiligungs- und Geschäftsbesorgungsgesellschaft mbH zwei vergleichbare Vermögensanlagen wie die MIG Fonds initiiert und organisiert, nämlich die Global Chance Fund GmbH & Co. KG sowie die Global Asset Fund GmbH & Co. KG. f) CAM Investment Marketing GmbH – Marketing und Anlegerbetreuung Für die Pressearbeit, die Qualitätssicherung der Eigenkapitalvermittlung und das Marketing ist die CAM Investment Marketing GmbH mit Sitz in Pullach zuständig. Die CAM Investment Marketing GmbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 101739 eingetragen. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und ist vollständig eingezahlt. Gesellschafter-Geschäftsführer der CAM Investment Marketing GmbH ist Herr Alfred Wieder. Die CAM Investment Marketing GmbH organisiert das Marketing der jeweiligen Fondsgesellschaft. Darüber hinaus richtet die CAM Investment Marketing GmbH den Internetauftritt der jeweiligen Fondsgesellschaft ein, verwaltet und pflegt diesen und führt eine Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung der Eigenkapitalvermittlung und der Öffentlichkeitsarbeit der Fondsgesellschaften durch. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Frau Prof. Dr. Claudia Eckstaller (Aufsichtsratsvorsitzende), Herrn Michael Motschmann (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender), Herrn Marco Hässler und Herrn Andreas Hallweger zusammen. Die Aufgabe der AWAG liegt darin, Anleger zu werben und zu vermitteln, die sich aufgrund des Angebots des Verkaufsprospekts an der jeweiligen Fondsgesellschaft beteiligen wollen. Zudem übernimmt sie die Betreuung von Anlegern, die bereits in MIG Fonds investiert sind, und die laufende Anlegerinformation. Die AWAG unterstützt und berät in diesem Zusammenhang die jeweilige Fondsgesellschaft. [ Leistungsbilanz 2010 | 13 ] [ Bericht zur Leistungsbilanz ] III. Bericht zur Leistungsbilanz 2010 1. Bericht des Fondsinitiators HMW Emissionshaus AG Dr. Matthias Hallweger, Vorstand der HMW Emissionshaus AG Im Jahr 2010 konnte mit 120 Mio. Euro eingeworbenem Eigenkapital für die MIG Fonds das bereits sehr gute Ergebnis des Jahres 2009 um 20 % übertroffen werden. Nach den Branchenzahlen des Verbands Geschlossener Fonds (VGF) für das Jahr 2010 bedeutet dies die Marktführerschaft der HMW Emissionshaus AG im Bereich Private Equity/Venture Capital. 120 Mio. Euro neu eingeworbenes Eigenkapital sind Beweis für das hohe Ansehen und stabile Vertrauen, das viele Tausend Anleger in die von der HMW Emissionshaus AG initiierten MIG Fonds haben. Das Jahr 2010 konnte dieses Vertrauen und diese Marktposition noch weiter stärken. Die Konzeption einer völligen Bankenunabhängigkeit und ohne Börsennotierung hat sich bewährt. Die MIG Fonds 8 und 9 konnten jeweils unter Ausnutzung von Überzeichnungsreserven vollplatziert werden. Hierbei ist der MIG Fonds 9 mit 80 Mio. Euro voll eingezahltem Kapital der damit finanzstärkste MIG Fonds bisher. [ Leistungsbilanz 2010 | 14 ] Das Fonds-Volumen (Capital under Management) der MIG Fonds-Gruppe betrug zum Ende des Jahres 2010 rd. 697 Mio. Bis zum 31.12.2010 haben insgesamt 41.564 Anleger Anteile an MIG Fonds gezeichnet. Bei den MIGDirektfonds (MIG 1, MIG 3, MIG 5, MIG 7 und MIG 9) wurden die Fonds-Volumen jeweils vollständig platziert, teilweise erhebliche Überzeichnungsreserven noch in Anspruch genommen und die prospektierten Investitionsquoten im Wesentlichen zur Gänze erreicht. Die MIG Strategiefonds (MIG 2, MIG 4, MIG 6 und MIG 8) wurden ebenfalls vollplatziert unter Ausnutzung einer Überzeichnungsreserve im MIG Fonds 8. Die Einlageverpflichtung wird regelmäßig und kontinuierlich durch die Anleger erbracht, so dass die Strategiefonds je nach Kapitalstand neue Investitionen tätigen können. Das Fondscontrolling der HMW Emissionshaus AG zeigt, dass sich alle MIG Fonds im Rahmen der allen Anlegern offengelegten Pros pektprognosen bewegen. Diese Prognosen betreffen sowohl die Investitionstätigkeit der Fonds als auch deren prognostizierte Kosten und jeweils für diese Kosten vorgehaltenen Liquiditätsreserven. Der Investitionsfokus der MIG Fonds liegt auch weiterhin im Bereich der direkten Unternehmensbeteiligungen in Deutschland und Österreich. Im Jahr 2010 konnten die österreichischen Anleger ihren Gesamtanteil an den MIG Fonds weiterhin deutlich über 25 % des platzierten Eigenkapitals der bisherigen MIG Fonds erhalten. In Österreich sind die MIG Fonds über alle Anlageklassen im Geschlossenen Fonds-Sektor hinweg wiederholt alleiniger Marktführer. [ Bericht zur Leistungsbilanz ] Die HMW Emissionshaus AG befindet sich derzeit in der Konzeptionsphase für die MIG Fonds 12 und 13. Diese werden in Fortführung des erfolgreichen Geschäftsmodells der bisherigen MIG Fonds ihren Investitionsfokus im Bereich direkter Unternehmensbeteiligungen in Deutschland und Österreich haben. Ein Platzierungsstart der MIG Fonds 12 und 13 ist möglich zum 3. Quartal 2011. Das mögliche Fonds-Volumen der platzierten bzw. dann in Platzierung befindlichen MIG Fonds verleiht der gesamten Fonds-Gruppe ein Gesamtvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro. Im Jahr 2010 konnte die MIG Fonds-Gruppe ihre Stabilität und Leistungsfähigkeit deutlich unter Beweis stellen. Die Portfolio-Managerin MIG Verwaltungs AG hat im Jahr 2010 weitere potenzialträchtige Investments getätigt. Der „MIG Fonds“ hat noch mehr an Bedeutung als Qualitätssymbol für Unternehmensbeteiligungen erlangt. Dies führte zu weiteren chancenreichen Investitionsmöglichkeiten. Der Auswahlprozess für neue Beteiligungen konnte innerhalb der MIG Verwaltungs AG stetig fortgeführt und mit zusätzlicher Kompetenz ergänzt werden. Neben der Auswahl neuer Beteiligungsmöglichkeiten hat bei der MIG Verwaltungs AG als Portfolio-Managerin insbesondere die Betreuung der bestehenden Beteiligungen erhebliche Zeit in Anspruch genommen. Die Unterstützung des jeweiligen Managements bei der Entwicklung der einzelnen Beteiligungsunternehmen ist dabei Ausdruck der unternehmerischen und professionellen Arbeit der MIG Verwaltungs AG. Die Alfred Wieder AG als exklusives Vertriebsunternehmen für die MIG Fonds hat ihre ohnehin schon führende Marktposition des Jahres 2009 in Österreich und Deutschland im Jahr 2010 weiter ausgebaut. Der stete Kapitalzufluss durch die erfolgreiche Vertriebsaktivität der Alfred Wieder AG ist wesentliches Fundament für eine aktive Investitionstätigkeit der MIG Fonds. Für das Jahr 2011 erwarten wir eine weiterhin kontinuierliche Eigenkapitalplatzierung in den MIG Fonds 10 und 11, die voraussichtlich Überzeichnungsreserven hierzu in Anspruch nehmen werden. Im 3. Quartal des Jahres 2011 ist der Platzierungsbeginn der MIG Fonds 12 und 13 zu erwarten. Eine weitere Steigerung der Eigenkapitalplatzierung im Jahr 2011 gegenüber dem Jahr 2010 ist hierbei das erklärte Ziel. [ Leistungsbilanz 2010 | 15 ] [ Bericht zur Leistungsbilanz ] 2. Bericht des Portfolio-Managements MIG Verwaltungs AG Michael Motschmann, Vorstand der MIG Verwaltungs AG Das Portfolio-Management der MIG Fonds verfolgt einen besonders unternehmerischen Ansatz. Mit unserer praxisbezogenen Erfahrung und unserem Netzwerk stehen wir als aktive Gesellschafter stets in einer offenen Diskussion mit den MIG Beteiligungsunternehmen. Der konstruktive und dauerhafte Dialog mit den Geschäftsführern und Verantwortlichen der Beteiligungsunternehmen ist dabei von elementarer Bedeutung. Die professionelle Begleitung von Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen wie der Biotechnologie, Medizintechnik, Energie, Umwelttechnologie und IT erfordert nicht nur profunden technischen Sachverstand unserer Investmentmanager, sondern auch ein tiefes Verständnis der jeweiligen Märkte. [ Leistungsbilanz 2010 | 16 ] Aus diesem Grund hat sich die MIG Verwaltungs AG im Jahr 2010 im Portfolio-Management weiter verstärkt. Dr. Matthias Kromayer wurde als Experte für den Bereich Life Sciences in den Vorstand der MIG Verwaltungs AG berufen. Zudem gelang es einen der wesentlichen externen Investmentmanager der MIG Verwaltungs AG, den Physiker Dr. Axel Thierauf, noch enger an das Unternehmen zu binden. Im Jahr 2010 sahen sich unsere Beteiligungsunternehmen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen unternehmerischen Herausforderungen konfrontiert. An dieser Stelle sei auf die Darstellung der einzelnen MIG Beteiligungsunternehmen in dieser Leistungsbilanz hingewiesen. Trotz teilweiser sehr positiver Entwicklungsschritte einzelner MIG Beteiligungsunternehmen wird aus kaufmännischer Vorsicht weiterhin darauf verzichtet, eine Wertsteigerung der jeweiligen Beteiligung zu bilanzieren oder anderweitig auszuweisen, solange sie sich nicht durch einen Verkauf der Unternehmensbeteiligung realisiert hat. [ Bericht zur Leistungsbilanz ] Aus einer Vielzahl erfolgreicher Tätigkeiten der MIG Verwaltungs AG ist die Beteiligung an der immatics Biotechnology GmbH hervorzuheben. Das Tübinger Biotechnologie-Unternehmen führte im Jahr 2010 eine in Europa viel beachtete Finanzierungsrunde durch, bei der sich erstmals die drei aktivsten Biotech-Investoren Deutschlands, die MIG Fonds und zwei namhafte Family-Offices, gemeinsam bei einem Unternehmen engagiert haben. Das Unternehmen überzeugt nicht nur durch die Gesellschafterstruktur, sondern vielmehr durch den technologischen Ansatz und die wissenschaftliche Exzellenz seiner Mitarbeiter. Gesamtwirtschaftlich betrachtet hat das Jahr 2010 weiterhin die fundamentalen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich gemacht. Allerdings konnte zum Ende des Jahres 2010 hin wieder etwas mehr Dynamik am Markt für Unternehmensübernahmen festgestellt werden. In den von den MIG Beteiligungsunternehmen adressierten Übernahmemärkten wie Life Sciences, Pharma, Hochtechnologie, Energieeffizienz, Umwelttechnologie oder neue Werkstoffe ist das Bedürfnis an neuen Technologien und neuen Produkten nach wie vor sehr hoch. Die für die Veräußerung von MIG Unternehmensbeteiligungen relevanten Märkte sind damit mittel- und langfristig für die MIG Fonds positiv einzuschätzen. Der Investitionsfokus der MIG Fonds konnte durch die MIG Verwaltungs AG auch im Jahr 2010 erfolgreich beibehalten werden. Der Portfolio-Managerin MIG Verwaltungs AG liegen mehr als ausreichend substanzhaltige Investitionsmöglichkeiten vor. Auch insofern kann für das Jahr 2011 der Investitionsfokus der MIG Fonds unverändert beibehalten werden. Im Rückblick auf das Jahr 2010 kann das PortfolioManagement der MIG Verwaltungs AG sowohl als stabil als auch im Einzelfall erfolgreich bezeichnet werden. Die klaren Investitionsgrundsätze der MIG Verwaltungs AG und deren primär unternehmerischer Ansatz in der Betreuung der Unternehmensbeteiligungen haben sich auch in 2010 bewährt. [ Leistungsbilanz 2010 | 17 ] 1657 D emonstrierte Otto von Guericke mit seinen Magdeburger Halbkugeln erstmals die Existenz des luftleeren Raums. [ guericke ] [ Leistungsbilanz 2010 | 19 ] [ Die Fonds ] IV. MIG AG & Co. Fonds 1 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 22.11.2004 Handelsregister AG München – HRA 85035 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Jürgen Kosch Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 20.06.2005 Prospektnachträge 15.07.2005, 11.08.2005, 22.08.2005, 14.09.2005, 07.11.2005, 21.11.2005 und 19.12.2005 Fondsvolumen EUR 30 Mio. Vollständige Platzierung April 2006 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger** 31.12.2014 Ausschüttungen an Anleger EUR 13,867 Mio. * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 20 ] [ Die Fonds ] Antisense Pharma GmbH 58,4 % BIOCRATES Life Sciences AG 4,7 % Ident Technology AG 8,5 % Protagen AG 3,4 % Sovicell GmbH 10,4 % ViroLogik GmbH 1,2 % Straumann CADCAM GmbH 8,9 % AFFiRiS AG 4,5 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 1 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR LG Wien, FN 240538h 132.000 6.408 4,85 1.000.000,00 - Antisense Pharma GmbH AG Regensburg, HRB 7534 93.806 6.650 7,09 12.906.650,00 - BIOCRATES Life Sciences AG LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 106.810 5,54 1.029.133,78 - Ident Technology AG AG München, HRB 138088 129.738 8.261 6,37 1.883.544,72 - Protagen AG * AG Dortmund, HRB 15399 * 479.150 * 18.323 * 3,82 753.322,92 - Sovicell GmbH AG Leipzig, HRB 9366 422.095 175.749 41,64 2.178.281,74 ViroLogik GmbH AG Fürth, HRB 10621 248.644 2.900 1,17 250.000,00 AFFiRiS AG Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 125.063,18 - 20.125.996,34 * Die Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der Protagen AG auf dann EUR 566.615,00 und die zugehörige Eintragung im Handelsregister stehen noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 1 KG über eine Beteiligung von EUR 18.323,00 (3,23 %) an der Protagen AG verfügen. 3. Exitübersicht Beteiligungs unternehmen Straumann CADCAM GmbH* Handels register Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Grund- bzw. Investition Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR in EUR AG München, HRB 176684 326.000 60.441 1.970.265,00 Anteile veräußert im Jahr 2007 und 2008 Veräuße rungspreis in EUR 18.540.276,75 * vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG 4. Ausschüttungen an Anleger Im Jahr 2008 wurden Ausschüttungen an Anleger über EUR 12,0 Mio. und über EUR 1,867 Mio. durchgeführt. [ Leistungsbilanz 2010 | 21 ] [ Die Fonds ] V. MIG AG & Co. Fonds 2 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 22.11.2004 Handelsregister AG München – HRA 85033 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Jürgen Kosch Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 20.06.2005 Prospektnachträge Keine Fondsvolumen EUR 50 Mio. Vollständige Platzierung Dezember 2005 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger** 31.12.2032 Ausschüttungen an Anleger*** Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich *** vgl. die Erläuterung unter V.4. [ Leistungsbilanz 2010 | 22 ] [ Die Fonds ] Antisense Pharma GmbH 54,3 % BIOCRATES Life Sciences AG 4,3 % Efficient Energy GmbH 17,3 % Ident Technology AG 3,2 % sunhill technologies GmbH 7,8 % ViroLogik GmbH 10,3 % Straumann CADCAM GmbH 2,8 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 2 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register Antisense Pharma GmbH AG Regensburg, HRB 7534 BIOCRATES Life Sciences AG Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 93.806 850 0,91 2.100.850,00 - LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 19.620 1,02 162.888,40 - Efficient Energy GmbH AG München, HRB 164952 611.210 36.121 5,91 670.365,45 - Ident Technology AG AG München, HRB 138088 129.738 551 0,42 125.548,27 - sunhill technolo- AG Fürth, gies GmbH * HRB 11015 * 45.890 * 1.429 * 3,11 227.831,55 72.507,48 AG Fürth, HRB 10621 248.644 5.441 2,19 387.816,47 12.205,85 ViroLogik GmbH Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 3.760.013,47 * Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 2 KG über eine Beteiligung von EUR 2.700,00 (3,62 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Exitübersicht Beteiligungs unternehmen Handels register Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Grund- bzw. Investition Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR in EUR Straumann CAD- AG München, CAM GmbH* HRB 176684 326.000 3.275 106.750,00 Anteile veräußert im Jahr 2007 und 2008 Veräuße rungspreis in EUR 1.004.606,25 * vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG 4. Ausschüttungen an Anleger Der aus dem etkon-Exit (Veräußerung der Beteiligung an der etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG) erzielte Veräußerungsgewinn, abzüglich einer erfolgsabhängigen Tätigkeitsvergütung der Geschäftsleitung sowie das zurückgeflossene Investitionskapital sind dafür genutzt worden, noch ausstehende Ausgabebeträge an das Beteiligungsunternehmen Antisense Pharma GmbH zu bezahlen und sollen dem weiteren Ausbau des Beteiligungsportfolios der Fondsgesellschaft dienen. [ Leistungsbilanz 2010 | 23 ] [ Die Fonds ] VI. MIG AG & Co. Fonds 3 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 02.11.2005 Handelsregister AG München – HRA 86900 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Cecil Motschmann Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 20.12.2005 Prospektnachträge 31.03.2006, 23.06.2006, 13.10.2006, 18.12.2006, 13.02.2007, 12.04.2007, 06.06.2007, 04.07.2007 und 16.11.2007 Fondsvolumen EUR 50 Mio. Vollständige Platzierung Dezember 2007 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger** 31.12.2015 Ausschüttungen an Anleger EUR 1,547 Mio. * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 24 ] [ Die Fonds ] Ident Technology AG 6,3 % Protagen AG 9,2 % Ganymed Pharmaceuticals AG 14,3 % ViroLogik GmbH 3,7 % cerbomed GmbH 2,6 % Straumann CADCAM GmbH 0,8 % B.R.A.I.N. 21,5 % AFFiRiS AG 20,0 % Antisense Pharma GmbH 8,4 % BIOCRATES Life Sciences AG 13,2 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 3 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register AFFiRiS AG LG Wien, FN 240538h Antisense Pharma GmbH AG Regensburg, HRB 7534 BIOCRATES Life Sciences AG Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 132.000 44.856 33,98 7.000.000,00 - 93.806 1.050 1,12 2.931.282,90 - LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 480.631 24,91 4.631.319,89 - B.R.A.I.N. AG * AG Darmstadt, HRB 24758 11.453.228 1.623.500 14,18 7.524.997,79 - cerbomed GmbH AG Fürth, HRB 10429 142.782 8.804 6,17 898.678,89 - Ganymed Pharmaceuticals AG AG Mainz, HRB 7897 1.089.510 42.713 3,92 4.999.983,78 - Ident Technology AG AG München, HRB 138088 129.738 8.217 6,33 2.221.103,01 - Protagen AG ** AG Dortmund, HRB 15399 ** 479.150 ** 85.716 ** 17,89 3.209.003,01 - ViroLogik GmbH AG Fürth, HRB 10621 248.644 15.079 6,06 1.309.729,01 - Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 34.726.098,28 * B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG ** Die Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der Protagen AG auf dann EUR 566.615,00 und die zugehörige Eintragung im Handelsregister stehen noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 3 KG über eine Beteiligung von EUR 85.716,00 (15,13 %) an der Protagen AG verfügen. 3. Exitübersicht Beteiligungs unternehmen Handels register Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Grund- bzw. Investition Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR in EUR Straumann CAD- AG München, CAM GmbH* HRB 176684 326.000 6.514 293.130,00 Anteile veräußert im Jahr 2008 Veräuße rungspreis in EUR 1.998.169,50 * vormals etkon Centrum für dentale CAD/CAM-Technologie AG 4. Ausschüttungen an Anleger Im vierten Quartal 2009 wurde eine Ausschüttung an die Anleger i.H.v. EUR 1,547 Mio. vollzogen. [ Leistungsbilanz 2010 | 25 ] [ Die Fonds ] VII. MIG AG & Co. Fonds 4 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 04.08.2005 Handelsregister AG München – HRA 86430 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Cecil Motschmann Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 20.09.2005 Prospektnachträge 13.10.2006, 18.12.2006, 27.04.2007, 15.06.2007, 17.08.2007, 12.09.2007 und 16.11.2007 Fondsvolumen EUR 100 Mio. Vollständige Platzierung Dezember 2007 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger** 31.12.2032 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 26 ] [ Die Fonds ] SuppreMol GmbH 26,0 % AFFiRiS AG 10,4 % sunhill technologies GmbH 6,2 % BIOCRATES Life Sciences AG 9,6 % Ident Technology AG 2,4 % B.R.A.I.N. AG 14,8 % Efficient Energy GmbH 13,9 % cerbomed GmbH 16,7 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 4 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register AFFiRiS AG LG Wien, FN 240538h BIOCRATES Life Sciences AG Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 132.000 3.204 2,43 500.000,00 - LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 47.948 2,49 462.881,92 - B.R.A.I.N. AG * AG Darmstadt, HRB 24758 11.453.228 154.250 1,35 714.955,90 - cerbomed GmbH AG Fürth, HRB 10429 142.782 7.488 5,24 659.700,04 Efficient Energy GmbH AG München, HRB 164952 611.210 36.121 5,91 670.365,45 - Ident Technology AG AG München, HRB 138088 129.738 421 0,32 113.913,05 - ** 45.890 ** 1.429 ** 3,11 227.831,55 72.507,48 226.351 7.282 3,22 765.969,40 490.402,49 sunhill technolo- AG Fürth, gies GmbH ** HRB 11015 SuppreMol GmbH AG München, HRB 143051 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 145.320,00 4.823.847,28 * B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG ** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 4 KG über eine Beteiligung von EUR 2.700,00 (3,62 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 27 ] [ Die Fonds ] VIII. MIG AG & Co. Fonds 5 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 25.04.2007 Handelsregister AG München – HRA 90163 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Michael Motschmann Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 20.06.2007 Prospektnachträge 07.11.2007, 22.01.2008, 26.03.2008, 16.04.2008, 11.07.2008, 21.08.2008, 19.09.2008, 20.10.2008, 03.11.2008, 07.11.2008, 17.11.2008, 25.11.2008 und 12.12.2008 Fondsvolumen** EUR 72 Mio. Vollständige Platzierung** Dezember 2008 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2018 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Stand zum Ende der Platzierungsphase, nachdem die geschäftsführenden Gesellschafter von ihrer Berechtigung Gebrauch machten, das Platzierungsvolumen von ursprünglich geplanten EUR 70 Mio. einmalig um bis zu weitere EUR 10 Mio. auf bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 55 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 28 ] [ Die Fonds ] B.R.A.I.N. 11,3 % cerbomed GmbH 5,1 % BIOCRATES Life Sciences AG 2,1 % Corimmun GmbH 3,2 % Ganymed Pharmaceuticals AG 9,5 % APK AG 6,4 % Ident Technology AG 2,9 % Antisense Pharma GmbH 41,2 % instrAction GmbH 3,4 % SuppreMol GmbH 8,3 % ViroLogik GmbH 2,9 % AFFiRiS AG 3,7 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 5 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register AFFiRiS AG LG Wien, FN 240538h Antisense Pharma GmbH AG Regensburg, HRB 7534 APK AG * AG Stendal, HRB 7318 BIOCRATES Life Sciences AG Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 132.000 3.029 2,29 2.003.623,05 - 93.806 7.900 8,42 22.054.413,50 - 321.841 43.827 13,62 3.408.637,50 - LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 118.468 6,14 1.141.766,94 - B.R.A.I.N. AG** AG Darmstadt, HRB 24758 11.453.228 674.289 5,89 6.030.132,13 - cerbomed GmbH AG Fürth, HRB 10429 142.782 25.180 17,64 2.581.327,86 Corimmun GmbH AG München, HRB 165022 134.280 12.600 9,38 1.707.317,07 Ganymed Pharmaceuticals AG AG Mainz, HRB 7897 1.089.510 39.680 3,64 2.380.800,00 Ident Technology AG AG München, HRB 138088 129.738 11.928 9,19 1.570.411,87 - instrAction® GmbH AG Ludwigshafen, HRB 4217 128.909 16.604 12,88 1.795.210,69 - SuppreMol GmbH AG München, HRB 143051 226.351 25.916 11,45 4.217.984,94 ViroLogik GmbH AG Fürth, HRB 10621 248.644 17.967 7,23 1.566.959,00 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 145.320,00 2.718.080,00 245.201,25 - 53.567.185,80 * APK Aluminium und Kunststoffe AG ** B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 29 ] [ Die Fonds ] IX. MIG AG & Co. Fonds 6 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform AG & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 25.04.2007 Handelsregister AG München – HRA 90156 Komplementärin MIG Verwaltungs AG Geschäftsführender Kommanditist mit Einzelvertretungsmacht Michael Motschmann Weiterer Kommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 01.08.2007 Prospektnachträge 03.11.2008, 10.11.2008 und 17.11.2008 Fondsvolumen EUR 85 Mio. Vollständige Platzierung November 2008 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger** 31.12.2035 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 30 ] [ Die Fonds ] ViroLogik GmbH 28,6 % AMSilk GmbH 24,7 % sunhill technologies GmbH 12,4 % BIOCRATES Life Sciences AG 6,7 % Efficient Energy GmbH 27,6 % Investitionen der MIG AG & Co. Fonds 6 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR Beteiligungs unternehmen Handels register AMSilk GmbH * AG München, HRB 174330 * 37.500 * 750 * 2,00 301.125,00 BIOCRATES Life Sciences AG LG Innsbruck, FN 220414p 1.929.283 19.620 1,02 162.888,40 - Efficient Energy GmbH AG München, HRB 164952 611.210 36.121 5,91 670.365,45 - sunhill technolo- AG Fürth, gies GmbH ** HRB 11015 ** 45.890 ** 1.429 ** 3,11 227.831,55 72.507,48 AG Fürth, HRB 10621 248.644 9.047 3,64 680.622,77 15.256,75 ViroLogik GmbH Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 298.875,00 2.429.472,40 * Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der AMSilk GmbH im Handelsregister auf dann EUR 56.250,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 6 KG über eine Beteiligung von EUR 1.875,00 (3,33 %) an der AMSilk GmbH verfügen. ** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG AG & Co. Fonds 6 KG über eine Beteiligung von EUR 2.700,00 (3,62 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 31 ] [ Die Fonds ] X. MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform GmbH & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 11.04.2008 Handelsregister AG München – HRA 92154 Komplementärin HMW Verwaltungs GmbH Geschäftsführender Kommanditist mit Generalvollmacht zur Vertretung der Gesellschaft Jürgen Kosch Treuhandkommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Weiterer Kommanditist und Portfolio-Manager MIG Verwaltungs AG Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 28.05.2008 Prospektnachträge 19.09.2008, 20.10.2008, 03.11.2008, 10.11.2008, 17.11.2008, 25.11.2008 und 31.03.2009 Fondsvolumen** EUR 35 Mio. Vollständige Platzierung** Juli 2009 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2018 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Die geschäftsführenden Gesellschafter machten von ihrer Ermächtigung Gebrauch, das Platzierungsvolumen von ursprünglich geplanten EUR 25 Mio. um bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 35 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 20 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 32 ] [ Die Fonds ] instrAction GmbH 6,8 % OD-OS GmbH 14,9 % Efficient Energy GmbH 8,6 % sunhill technologies GmbH 1,4 % certgate GmbH 10,8 % ViroLogik GmbH 6,7 % BioNTech AG 17,6 % AFFiRiS AG 8,6 % AMSilk GmbH 5,8 % APK AG 18,8 % Investitionen der MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR Beteiligungs unternehmen Handels register AFFiRiS AG LG Wien, FN 240538h 132.000 3.029 2,29 2.003.623,05 - AMSilk GmbH * AG München, HRB 174330 * 37.500 * 3.400 * 9,07 1.360.850,00 - APK AG ** AG Stendal, HRB 7318 321.841 49.770 15,46 4.415.943,00 - BioNTech AG AG Mainz, HRB 41865 169.036 5.986 3,54 4.130.340,00 - certgate GmbH AG Nürnberg, HRB 15753 71.400 30.446 42,64 2.524.548,82 - Efficient Energy GmbH AG München, HRB 164952 611.210 108.413 17,74 2.012.129,64 - instrAction® GmbH AG Ludwigshafen, HRB 4217 128.909 13.393 10,39 1.585.211,30 - OD-OS GmbH AG Potsdam, HRB 20850 P 252.489 35.000 13,86 3.500.000,00 - sunhill technolo- AG Fürth, gies GmbH *** HRB 11015 *** 45.890 *** 3.212 *** 7,00 334.901,08 - AG Fürth, HRB 10621 248.644 17.967 7,23 1.566.959,00 - ViroLogik GmbH Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 23.434.505,89 * Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der AMSilk GmbH im Handelsregister auf EUR 56.250,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG über eine Beteiligung von EUR 4.250,00 (7,56 %) an der AMSilk GmbH verfügen. ** APK Aluminium und Kunststoffe AG *** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG über eine Beteiligung von EUR 3.463,00 (4,64 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 33 ] [ Die Fonds ] XI. MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform GmbH & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 30.09.2008 Handelsregister AG München – HRA 93028 Komplementärin HMW Verwaltungs GmbH Geschäftsführender Kommanditist mit Generalvollmacht zur Vertretung der Gesellschaft Jürgen Kosch Treuhandkommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Weiterer Kommanditist und Portfolio-Manager MIG Verwaltungs AG Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 12.12.2008 Prospektnachträge 02.06.2009, 23.10.2009, 06.11.2009, 10.12.2009, 14.04.2010, 10.05.2010 und 17.05.2010 Fondsvolumen** EUR 67,5 Mio. Vollständige Platzierung** Mai 2010 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2036 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Stand zum Ende der Platzierungsphase, nachdem die geschäftsführenden Gesellschafter von ihrer Berechtigung Gebrauch machten, das Platzierungsvolumen von ursprünglich geplanten EUR 60 Mio. einmalig um bis zu weitere EUR 10 Mio. auf bis zu rund EUR 70 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaften durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 34 ] [ Die Fonds ] BioNTech AG 54,4 % sunhill technologies GmbH 8,2 % SuppreMol GmbH 21,9 % ViroLogik GmbH 11,0 % BIOCRATES Life Sciences AG 4,5 % Investitionen der MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Beteiligungs unternehmen Handels register BIOCRATES Life Sciences AG LG Innsbruck, FN 220414p BioNTech AG Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 1.929.283 19.620 1,02 162.888,40 - AG Mainz, HRB 41865 169.036 1.939 1,15 1.985.536,00 - sunhill technolo- AG Fürth, gies GmbH * HRB 11015 * 45.890 * 1.429 * 3,11 227.831,55 72.507,48 SuppreMol GmbH AG München, HRB 143051 226.351 4.632 2,05 309.729,19 490.402,49 ViroLogik GmbH AG Fürth, HRB 10621 248.644 5.441 2,19 387.816,47 12.205,85 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 3.648.917,43 * Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG über eine Beteiligung von EUR 2.700,00 (3,62 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 35 ] [ Die Fonds ] XII. MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform GmbH & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 30.09.2008 Handelsregister AG München – HRA 93026 Komplementärin HMW Verwaltungs GmbH Geschäftsführender Kommanditist mit Generalvollmacht zur Vertretung der Gesellschaft Cecil Motschmann Treuhandkommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Weiterer Kommanditist und Portfolio-Manager MIG Verwaltungs AG Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 01.12.2008 Prospektnachträge 01.04.2009, 03.06.2009, 13.07.2009, 31.07.2009, 23.09.2009, 06.11.2009, 10.12.2009, 23.12.2009, 28.01.2010, 16.04.2010, 10.05.2010, 17.05.2010, 09.06.2010, 17.06.2010, 06.07.2010, 27.07.2010, 09.09.2010, 08.10.2010, 27.10.2010, 30.11.2010 und 09.12.2010 Fondsvolumen** EUR 80 Mio. Vollständige Platzierung** November 2010 Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2019 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Stand zum Ende der Platzierungsphase, nachdem die geschäftsführenden Gesellschafter von ihrer Berechtigung Gebrauch machten, das Platzierungsvolumen von ursprünglich geplanten EUR 60 Mio. zweimalig um bis zu weitere EUR 10 Mio. auf bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaften durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 36 ] [ Die Fonds ] instrAction GmbH 6,5 % nfon AG 8,2 % Ident Technology AG 10,5 % OD-OS GmbH 5,6 % cerbomed GmbH 3,3 % PDC Biotech GmbH 4,1 % BioNTech AG 14,4 % Protagen AG 7,2 % APK 4,1 % Siltectra GmbH 3,1 % sunhill technologies GmbH 2,2 % ViroLogik GmbH 4,1 % Antisense Pharma GmbH 26,7 % Investitionen der MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Grund- bzw. Stammkapital in EUR Anteil am Grund- bzw. Stammkapital in EUR 93.806 6.592 7,03 13.000.478,68 AG Stendal, HRB 7318 321.841 22.541 7,00 1.600.011,83 AG Mainz, HRB 41865 169.036 6.842 4,05 7.006.208,00 10,49 1.147.526,00 29,17 5.113.731,84 38,16 2.737.219,01 439.825,11 ** 20,60 3.255.660,00 749.970,00 10,07 2.336.833,00 413.207,00 28,57 2.023.333,00 *** 13,20 1.999.996,62 1.499.973,80 **** 33,33 1.000.000,00 510.000,00 ***** 10,90 798.480,45 277.819,63 10,94 1.939.010,99 61.027,09 Beteiligungs unternehmen Handels register Antisense Pharma GmbH AG Regensburg, HRB 7534 APK AG * BioNTech AG AG Fürth, 142.782 14.976 HRB 10429 AG München, Ident 129.738 37.843 Technology AG HRB 138088 instrAction® AG Ludwigsha128.909 49.186 GmbH fen, HRB 4217 AG München, ** 175.567 ** 36.174 nfon AG ** HRB 168022 AG Potsdam, 252.489 25.417 OD-OS GmbH HRB 20850 P PDC Biotech LG Wien, 81.666 23.333 GmbH FN 310058v AG Dortmund, *** 479.150 *** 63.251 Protagen AG *** HRB 15399 Siltectra GmbH AG Dresden, **** 37.500 **** 12.500 **** HRB 28951 sunhill technolo- AG Fürth, ***** 45.890 ***** 5.001 gies GmbH***** HRB 11015 AG Fürth, 248.644 27.204 ViroLogik GmbH HRB 10621 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) cerbomed GmbH Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Stammkapital Investition in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 400.002,96 452.474,00 - - 48.762.789,01 * ** APK Aluminium und Kunststoffe AG Die Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der nfon AG auf EUR 197.788,00 und die zugehörige Eintragung im Handelsregister stehen noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG über eine Beteiligung von EUR 44.507,00 (22,50 %) an der nfon AG verfügen. *** Die Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der Protagen AG auf dann EUR 566.615,00 und die zugehörige Eintragung im Handelsregister stehen noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG über eine Beteiligung von EUR 109.921,00 (19,40 %) an der Protagen AG verfügen. **** Die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG hat den Geschäftsanteil eines Altgesellschafters an der Siltectra GmbH erworben. Dieser Erwerb bedarf zu seiner Wirksamkeit jedoch noch einer Nachgenehmigung. Mit erfolgter Nachgenehmigung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG über eine Beteiligung von EUR 22.500,00 (60,00 %) an der Siltectra GmbH verfügen. ***** Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der sunhill technologies GmbH im Handelsregister auf dann EUR 74.663,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG über eine Beteiligung von EUR 9.677,00 (12,96 %) an der sunhill technologies GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 37 ] [ Die Fonds ] XIII. MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform GmbH & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 22.07.2009 Handelsregister AG München – HRA 94307 Komplementärin HMW Verwaltungs GmbH Geschäftsführender Kommanditist mit Generalvollmacht zur Vertretung der Gesellschaft Cecil Motschmann Treuhandkommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Weiterer Kommanditist und Portfolio-Manager MIG Verwaltungs AG Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 28.01.2010 Prospektnachträge 27.10.2010, 30.11.2010 Geplantes Fondsvolumen** EUR 100 Mio. Vollständige Platzierung Bis spätestens 31.12.2012 möglich Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2034 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 100 Mio. zweimal um jeweils bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 120 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 90 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 38 ] [ Die Fonds ] OD-OS GmbH 55,6 % APK AG 44,4 % Investitionen der MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR Beteiligungsunternehmen Handels register APK AG * AG Stendal, HRB 7318 321.841 4.508 1,40 319.988,17 79.997,04 OD-OS GmbH AG Potsdam, HRB 20850 P 252.489 4.167 1,65 334.749,00 165.291,00 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) 900.025,21 * APK Aluminium und Kunststoffe AG 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 39 ] [ Die Fonds ] XIV. MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG 1. Eckdaten der Fondsgesellschaft Gesellschaftsform GmbH & Co. KG Gründung auf unbestimmte Zeit 22.07.2009 Handelsregister AG München – HRA 94286 Komplementärin HMW Verwaltungs GmbH Geschäftsführender Kommanditist mit Generalvollmacht zur Vertretung der Gesellschaft Michael Motschmann Treuhandkommanditist MIG Beteiligungstreuhand GmbH Weiterer Kommanditist und Portfolio-Manager MIG Verwaltungs AG Unternehmensgegenstand Verwaltung eigenen Vermögens der Gesellschaft durch den Erwerb, das Halten, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen Prospekterstellung* 22.12.2009 Prospektnachträge 07.09.2010, 18.10.2010, 27.10.2010, 09.11.2010 und 21.12.2010 Geplantes Fondsvolumen** EUR 60 Mio. Vollständige Platzierung Bis spätestens 31.12.2011 möglich Erstmalige Möglichkeit zur ordent lichen Kündigung für Anleger*** 31.12.2020 Ausschüttungen an Anleger Bislang keine * Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gestattet und bei der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) hinterlegt ** Die geschäftsführenden Gesellschafter sind ermächtigt, das Platzierungsvolumen von den geplanten EUR 60 Mio. zweimal um jeweils bis zu weitere EUR 10 Mio. auf insgesamt bis zu rund EUR 80 Mio. zu erhöhen, sofern und sobald das Festkapital der Fondsgesellschaft durch Kapitalerhöhungen mindestens einen Betrag von EUR 50 Mio. erreicht hat. *** vorherige Übertragung der Anlagebeteiligung grundsätzlich möglich [ Leistungsbilanz 2010 | 40 ] [ Die Fonds ] immatics biotechnologies GmbH 58,3 % OD-OS GmbH 5,8 % SuppreMol GmbH 12,0 % AMSilk GmbH 6,3 % certgate GmbH 3,7 % Corimmun GmbH 13,9 % Investitionen der MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG inkl. verbindlich zugesagter Leistungen 2. Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2010 Anteil am Grund- bzw. Grund- bzw. Stammkapital Stammkapital in EUR in EUR Beteiligungs unternehmen Handels register AMSilk GmbH * AG München, HRB 174330 *37.500 certgate GmbH AG Nürnberg, HRB 15753 71.400 9.648 Corimmun GmbH AG München, HRB 165022 134.280 immatics biotechnologies GmbH AG Stuttgart, HRB 382151 OD-OS GmbH SuppreMol GmbH *- Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 4.250,00 1.355.750,00 13,51 500.000,00 300.000,00 22.140 16,49 355.473,33 2.644.526,67 492.068 46.158 9,38 4.742.548,02 7.902.436,08 AG Potsdam, HRB 20850 P 252.489 10.417 4,13 836.833,00 413.207,00 AG München, HRB 143051 226.351 15.059 6,65 1.006.954,19 1.594.337,47 Gesamtinvestition (inkl. verbindlich zugesagter Leistungen) *- Anteil am Vollzogene Grund- bzw. Investition Stammkapital in EUR in % 21.656.315,76 * Die Eintragung einer Kapitalerhöhung bei der AMSilk GmbH im Handelsregister auf dann EUR 56.250,00 steht noch aus. Mit Eintragung wird die MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG über eine Beteiligung von EUR 4.250,00 (7,56 %) an der AMSilk GmbH verfügen. 3. Ausschüttungen an Anleger Eine Ausschüttung an die Anleger ist bisher noch nicht erfolgt. [ Leistungsbilanz 2010 | 41 ] [ D i e K e n n z a hl e n i m Ü b e r b l i c k ] XV. Kennzahlen der Leistungsbilanz im Überblick MIG AG & Co. Fonds 1 KG AG München, HRA 85035 MIG AG & Co. Fonds 2 KG AG München, HRA 85033 MIG AG & Co. Fonds 3 KG AG München, HRA 86900 MIG AG & Co. Fonds 4 KG AG München, HRA 86430 MIG AG & Co. Fonds 5 AG AG München, HRA 90163 30.000.000 E 50.000.000 E 50.000.000 E 100.000.000 E 72.000.000 E Platzierungs zeitraum Jan. 05 – April 06 ausplatziert Jan. 05 – Dez. 05 ausplatziert März 06 – Dez. 07 ausplatziert Nov. 05 – Dez. 07 ausplatziert Juli 07 – Dez. 08 ausplatziert Gründung der Gesellschaft November 04 November 04 November 05 August 05 April 07 Geplante Laufzeit 31.12.2014 31.12.2032 31.12.2015 31.12.2032 31.12.2018 Provisionen 19,97 %1 zzgl. 5 % Agio 19,97 %1 zzgl. 5 % Agio 23,79 % kein Agio 22,10 % kein Agio 15,95 % zzgl. bis zu 5,0 % Agio Anlageform Einmalanlage ratierliche Zahlung möglich Einmalanlage ratierliche Zahlung möglich Einmalanlage Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet bisherige Ausschüttungen 13.867.000 E keine 1.546.989 E keine keine bisher getätigte bzw. vereinbarte VC-Investitionen 22.096.261 E2,3 3.866.763 E2,3 35.019.228 E2,3 4.823.847 E2 53.567.186 E2 tatsächlich vorhandene Liquidität 2.210.814,03 E 1.520.934,29 E 2.388.300,45 E 1.463.724,39 E 8.221.628,71 E Anzahl der Anleger 4.203 2.061 5.701 4.288 7.177 Fondsvolumen laufende Ausschüttung Stand: 31.12.2010 opt. = optional, Grds. = grundsätzlich 1)Die USt. wurde insoweit (noch) mit 16 % berücksichtigt. 2) Angaben teilweise gerundet. 3) Gesamtbetrag des jemals investierten Fondskapitals (inkl. bereits erfolgter Investitionsrückflüsse durch Exits) zzgl. bereits vereinbarter Investitionszahlungen [ Leistungsbilanz 2010 | 42 ] [ D i e K e n n z a hl e n i m Ü b e r b l i c k ] MIG AG & Co. Fonds 6 KG AG München, HRA 90156 MIG GmbH & Co. Fonds 7 KG AG München, HRA 92154 MIG GmbH & Co. Fonds 8 KG AG München, HRA 93028 MIG GmbH & Co. Fonds 9 KG AG München, HRA 93026 MIG GmbH & Co. Fonds 10 KG AG München, HRA 94307 MIG GmbH & Co. Fonds 11 KG AG München, HRA 94286 60.000.000 E opt. auf bis zu 80.000.000 E erweiterbar 85.000.000 E 35.000.000 E 67.500.000 E 80.000.000 E 100.000.000 E opt. auf bis zu 120.000.000 E erweiterbar Sept. 07 – Nov. 08 ausplatziert Juli 08 – Juli 09 ausplatziert Jan. 09 – Mai 10 ausplatziert Jan. 09 – Nov. 10 ausplatziert Feb. 10 – derzeit in der Platzierung April 10 – derzeit in der Platzierung April 07 April 08 September 08 September 08 Juli 09 Juli 09 31.12.2035 31.12.2018 31.12.2036 31.12.2019 31.12.2034 31.12.2020 19,62 % kein Agio 16,95 % zzgl. bis zu 6,75 % Agio 19,96 % kein Agio 16,96 % zzgl. bis zu 5,5 % Agio 19,85 % zzgl. 3,5 % Agio 19,85 % zzgl. bis zu 5,5 % Agio ratierliche Zahlung möglich Einmalanlage ratierliche Zahlung möglich Einmalanlage ratierliche Zahlung möglich Einmalanlage Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet Grds. nicht reinvestierend; Gewinne werden grds. ausgeschüttet keine keine keine keine keine keine 2.429.472 E2 23.434.506 E2 3.648.917 E2 48.762.789 E2 900.025 E2 21.656.316 E2 1.304.335,65 E 4.314.024,66 E 1.411.970,68 E 22.706.915,37 E 1.128.744,12 E 4.700.499,95 E 2.878 4.060 2.108 6.486 883 1.719 [ Leistungsbilanz 2010 | 43 ] 1880 S tellte Werner von Siemens in Mannheim den ersten elektrischen Aufzug vor. [ Siemens ] [ Leistungsbilanz 2010 | 45 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] XVI.Anhang zur Leistungsbilanz – Darstellung der MIG-Beteiligungsunternehmen Die nachfolgende Darstellung der Unternehmen, an denen die MIG Fonds beteiligt sind, erfolgt für jedes Unternehmen zweigeteilt: Unter lit. a) werden Informationen präsentiert, die vom jeweiligen Beteiligungsunternehmen selbst zur Verfügung gestellt sind. Unter lit. b) ist jeweils die externe Analyse der Kayenburg AG abgedruckt, die eine eigene Einschätzung jedes Beteiligungsunternehmens vorgenommen hat. [ Leistungsbilanz 2010 | 46 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 1. AFFiRiS AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Unternehmensgegenstand der AFFiRiS AG ist die Entdeckung und Entwicklung spezifischer Impfstoffe gegen Krankheiten mit dringendem medizinischen Bedarf und attraktivem Marktpotenzial auf der Basis eigener gewerblicher Schutzrechte. Die AFFiRiS AG ist damit ein Unternehmen der Life-Sciences-Branche. Leitindikation ist Morbus Alzheimer, daneben entwickelt AFFiRiS Impfstoffe gegen die Parkinsonsche Krankheit, Bluthochdruck und Atherosklerose. Außerdem werden Entwicklungsmöglichkeiten für sogenannte Orphan-Drug-Indikationen geprüft. Etwa alle zwei Jahre soll ein neues Produkt in die klinische Prüfung kommen. AFFiRiS deckt dabei die Wertschöpfungskette von der Idee bis zum Wirksamkeitsnachweis in Phase II ab. Eine eigene Phase-III-Studie und Zulassung ist nur in Ausnahmefällen geplant. Angestrebt wird jeweils die Auslizenzierung an große Pharmaunternehmen. Eine Lizenzvergabe erfolgt gegebenenfalls bereits vor der Phase II. Dies ist im Jahr 2008 bereits einmal geschehen: Die Rechte an den AFFiRiSImpfstoffen gegen Alzheimer wurden an GlaxoSmithKline auslizensiert. Eine Sofortzahlung von EUR 22,5 Mio. im Jahr 2008 sowie eine Meilensteinzahlung über EUR 10 Mio. wurden bereits erreicht; weitere meilensteinabhängige Lizenzeinnahmen in Höhe von rund EUR 400 Mio. stehen noch bevor. Im Zulassungsfall sind jährliche Tantiemen in dreistelliger Millionenhöhe möglich. Eckdaten des Unternehmens Firma: AFFiRiS AG Rechtsform: Österreichische Aktiengesellschaft Sitz: Politische Gemeinde Wien Grundkapital: EUR 132.000, eingeteilt in 132.000 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister/Firmenbuch: LG Wien, FN 240 538 h Management Das Management des Unternehmens setzt sich aus den Vorstandsmitgliedern Dr. Walter Schmidt (CEO) und Dr. Frank Mattner (CSO) zusammen. Beide Geschäftsführer sind Diplombiologen und Gründer des Unternehmens. Verstärkt wird das Management durch Richard Westmoreland (CFO). Status quo Hinsichtlich der Alzheimer-Impfung haben beide Produktkandidaten, AD01 und AD02, ihre jeweilige klinische Phase-I-Studie erfolgreich abgeschlossen. Die primären Studienendpunkte, Sicherheit und Verträglichkeit, wurden für beide Impfstoffe erreicht. Mit AD02 wurde im Oktober 2010 bereits die klinische Entwicklung der Phase II begonnen. Ein Impfstoff-Kandidat zur Behandlung von Atherosklerose hat die präklinische Entwicklung abgeschlossen und soll Mitte 2011 in die klinische Phase-IPrüfung gebracht werden. Weitere Indikationen für neue Produktkandidaten, inklusive Parkinson, sind evaluiert, und entsprechende präklinische Entwicklungen wurden aufgenommen. Für die Parkinson-Impfung ist geplant, die klinische Phase-I-Prüfung Mitte 2011 zu beginnen. Das Parkinsonprojekt von AFFiRiS wurde von der Michael J. Fox Stiftung mit einem Förderpreis über USD 475.000 ausgezeichnet. Für den Alzheimer-Impfstoff von AFFiRiS konnte GlaxoSmithKline als Lizenznehmer gewonnen werden. Der Vertrag sieht (meilensteinabhängige) Zahlungen von bis zu EUR 430 Mio. vor, inklusive einer (bereits getätigten) Sofortzahlung von EUR 22,5 Mio. und einer ersten Meilensteinzahlung von EUR 10 Mio. Es wurden auch Tantiemen vereinbart, die sich (die Marktzulassung vorausgesetzt) zu mehreren Milliarden Euro addieren können. Ziele und Strategie Die Hauptziele für das Jahr 2011 liegen in der klinischen Entwicklung. Im Bereich Alzheimer-Impfung läuft die Phase-II-Studie mit dem Impfstoff AD02. AD03 soll der klinischen Prüfung der Phase-I unterzogen werden. Bei der Atherosklerose-Impfung ist der Start einer Phase-IStudie vorgesehen, ebenso in der Indikation Parkinson. Ein bis zwei Patenteinreichungen für Produktkandidaten in neuen Indikationen werden angestrebt. [ Leistungsbilanz 2010 | 47 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 54,16 % MIG 1 4,85 % MIG 7 2,29 % MIG 3 33,98 % MIG 5 2,29 % MIG 4 2,43 % Derzeitige Beteiligungen an der AFFiRiS AG Entwicklung seit der Investition Die Zahl der Mitarbeiter ist zwischenzeitlich auf 80 angestiegen. Weitere qualifizierte Mitarbeiter konnten insbesondere im Bereich der pharmazeutischen und klinischen Entwicklung sowie bezüglich der Vorbereitung und des Aufbaus des klinischen Programms gewonnen werden. AFFiRiS erhielt vielfach Auszeichnungen im Tätigkeitsbereich des Unternehmens. Eine Förderung bezieht das Unternehmen seit 2006 über das 6. Rahmenprogramm der EU, über die FFG (Forschungsförderungsgesellschaft) und über den Vienna Life Science ZIT-call 2006 (ZIT = Zentrum für Innovation und Technologie). Im Jahr 2006 wurde AFFiRiS ferner der Lee Sun-Kyu Pharmaceutical Award 2006 verliehen (Preis der koreanischen pharmazeutischen Industrie). 2007 wurde das Europäische Patent zum Schutz der Alzheimer-Impfung von AFFiRiS erteilt. Ebenfalls 2007 hat die internationale Rating-Agentur Thomson Scientific in einer Analyse der Erfolgsaussichten aktueller klinischer Studien die Alzheimer-Impfung von AFFiRiS an erster Stelle aufgeführt. Das Ranking beurteilt die Erfolgsaussichten klinischer Studien weltweit, unabhängig von der relevanten Erkrankung. Im April 2008 wurde AFFiRiS im Rahmen des Spotlight-Rankings zu einer der fünf vielversprechendsten Biotech-(Start-up-)Firmen Europas gewählt, und im Jahr 2009 landete AFFiRiS beim VC & PE-Award auf Platz 1. Im Jahr 2010 wurde AFFiRiS mit einem Förderpreis der Michael J. Fox Stiftung ausgezeichnet. Aussicht Das jährliche Marktvolumen für ein wirksames Alzheimer-Präparat wird auf EUR 15 Mrd. geschätzt. Zum Vergleich kann darauf verwiesen werden, dass bereits im Jahr 2007 weltweit (letztlich nicht wirksame) Alzheimer- Medikamente für ca. EUR 4,5 Mrd. verkauft wurden. Mit GlaxoSmithKline konnte ein erstklassiger Pharmapartner gewonnen werden, der allein 25 % des weltweiten Impfstoffmarktes beherrscht. Es wurde damit die optimale Voraussetzung geschaffen, die Entwicklung bis zur Marktreife und eine signifikante Marktdurchdringung zu erreichen. Für die anderen Entwicklungsprojekte bei AFFiRiS bestehen ähnliche Pläne. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die AFFiRiS AG ist ein Life-Science-Unternehmen mit dem Schwerpunkt Impfstoffentwicklung für bisher nicht oder nur schlecht therapierbare chronische Krankheiten. Die AFFITOM®-Technologie von AFFiRiS bildet das Herzstück für die Entwicklung innovativer Impfstoffe und ermöglicht die Definition von Peptiden mit maßgeschneiderten immunologischen Eigenschaften. Die Produkte sind im Erfolgsfall patentgeschützte Peptid-Impfstoffe. Peptide sind aneinandergehängte Aminosäuren, die Bausteine des Lebens. Die von AFFiRiS identifizierten Peptide sind in der Lage, hochspezifische Originalstrukturen, z. B. eines Antigens, nachzuahmen. Hieraus können Impfstoffe generiert werden, die zur Bildung von Antikörpern führen und nur schädliche Formen menschlicher Proteine angreifen, z. B. Proteine, die an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Die derzeitige Pipeline umfasst Impfstoffe zur Therapie von Alzheimer (wie AD01, AD02, AD03), Parkinson (PD03), Atherosklerose, Bluthochdruck sowie vier weitere Therapieansätze, die bisher vom Unternehmen noch nicht offengelegt worden sind. Mittlerweile lässt sich die AFFiRiS AG als ein impfstoffentwickelndes Unternehmen mittleren Reifegrades Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Fonds in EUR Anteil am Grundkapital in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 1 6.408 4,85 1.000.000,00 - MIG 3 44.856 33,98 7.000.000,00 - MIG 4 3.204 2,43 500.000,00 - MIG 5 3.029 2,29 2.003.623,05 - MIG 7 3.029 2,29 2.003.623,05 - [ Leistungsbilanz 2010 | 48 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] qualifizieren. Die veröffentlichten Wirkstoffprojekte stehen in oder vor der Phase I bzw. Phase II der klinischen Entwicklung. Aus der erfolgreichen Kooperation mit GlaxoSmithKline (UK) aus dem im Jahr 2008 geschlossenen Lizenzabkommen für die Alzheimer-Impfung sind AFFiRiS bisher 32,5 Mio. EUR zugeflossen. Weitere Meilensteinzahlungen sind für 2011 zu erwarten. Die GlaxoSmithKline Biologicals-Kooperation ist nach wie vor einer der größten europäischen Biotech-Pharma-Deals der letzten Jahre und der bisher größte Kontrakt mit einem österreichischen Unternehmen. Dies unterstreicht die Attraktivität der AFFiRiS-Technologie und des verfolgten Therapieansatzes. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erhält GSK Biologicals Zugriff auf die AFFITOM®Technologie der AFFiRiS AG ausschließlich für den Zweck der Entwicklung einer Alzheimer-Impfung. Das Recht zur Technologienutzung für andere Impfstoffe liegt exklusiv bei der AFFiRiS AG. Potenziale Die AFFiRiS AG zählt im Falle der Wirkstoffprojekte AD01 und AD02 zu den Phase-II-Biopharmazieunternehmen. Als biopharmazeutisches Entwicklungsunternehmen unterliegt AFFiRiS den damit verbundenen Chancen und Risiken. Die frühe industrielle Kooperation mit GlaxoSmithKline Biologicals und weitere laufende Projekte sind ein Indiz dafür, dass AFFiRiS auf dem besten Weg ist, neue Impfstoffdesigns zu etablieren. Die bisherigen Erfolge lösten bei Pharma- und Biotechunternehmen wie auch in der Life-Science-Investorenszene und Wissenschaft eine hohe Aufmerksamkeit aus. Die Höherbewertungspotenziale für die AFFiRiS AG resultieren mittelfristig auch aus der Erweiterung der klinischen Entwicklungsprogramme in weiteren Indikationen. Strategie Die AFFiRiS-Strategie setzt an der Entwicklung von Impfstoffen zur Therapie gegen schwerwiegende Krankheiten an. Die Wertschöpfungskette der AFFiRiS umfasst dabei die hauseigene Bioinformatik, die Anmeldung von Patenten und die Forschung & Entwicklung im Labor. In der präklinischen Forschung & Entwicklung arbeitet AFFiRiS an der Datengewinnung, um im Anschluss am Menschen eine klinische Studie der Phase I durchzuführen, mit dem primären Studienziel, die Sicherheit und Verträglichkeit der Impfstoffe zu zeigen. Im Erfolgsfall folgt die klinische Studie der Phase II. Hier geht es darum, Hinweise auf die Wirksamkeit als Endziel dieses klinischen Abschnittes zu erhalten, um dann in Phase III der klinischen Erprobung zu gehen. Bisher ist das Geschäftsmodell der AFFiRiS als ein Royalty-Modell konzipiert, mit dem Ziel der Auslizenzierung von Wirkstoffen in allen Entwicklungsstadien bis einschließlich Phase II. Im Markteinführungsfall erhält AFFiRiS auf Basis von Lizenzabkommen eine Umsatzbeteiligung durch den Vertriebspartner (siehe GlaxoSmithKline-Kooperation). Aufgrund der hohen Attraktivität der Wirkstoffpipeline befindet sich die AFFiRiS AG derzeit in der Phase, das Geschäftsmodell möglicherweise zu erweitern. Dies kann die Bearbeitung des Marktes in Therapienischen in Eigenregie bzw. die Erweiterung der Entwicklungspipeline auf Basis einer größeren Finanzierungsrunde sein. [ Leistungsbilanz 2010 | 49 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 88,93 % MIG 6 2,00 % MIG 7 9,07 % Derzeitige Beteiligungen an der AMSilk GmbH 2. AMSilk GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand AMSilk hat einen einzigartigen Prozess entwickelt, um Biopolymere wie beispielsweise Spinnenseide großtechnisch herzustellen. Die AMSilk®-Technologie ermöglicht erstmals die kundenspezifische Produktion von verschiedenen Biomaterialien, die herkömmlichen synthetisch hergestellten Materialien oft weit überlegen sind. AMSilk bedient viele Applikationen in unterschiedlichen indus triellen Bereichen mit neuen Materialien um neue, innovative Produkte zu erzeugen (wie z. B. Filme, Schäume, Gele, Folien, Vliesstoffe, Fasern, etc.). Eckdaten des Unternehmens Firma: AMSilk GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) Sitz: Planegg, Deutschland Stammkapital: EUR 37.500,00 (nach Eintragung einer Kapitalerhöhung der AMSilk GmbH im Handelsregister: EUR 56.250,00)* Handelsregister: AG München, HRB 174330 Management Die AMSilk GmbH wurde im Oktober 2008 gegründet. Axel H. Leimer ist Geschäftsführer der Gesellschaft. Herr Leimer war bis zur Gründung der AMSilk als Berater und Interims-Manager für Biotechnologie- und Industrieunternehmen sowie für Venture-Capital-Fonds tätig. Davor verbrachte er 17 Jahre in den USA und arbeitete in verschiedenen Positionen (Managing Director, Projektmanagement, Business Development) für Biotechnologieunternehmen (u. a. Source, Cortech, Vertex). Herr Leimer hält einen BA und ein Masters Degree von der University of Colorado. Status quo Die Gesellschaft wurde am 28.10.2008 gegründet. Anfang 2009 nahm das Unternehmen den Forschungsund Entwicklungsbetrieb am Standort Martinsried auf. Mit zwei renommierten internationalen Chemie-Outsourcing-Partnern wurden Verträge über die großtechnische Produktion von rekombinanter Spinnenseide abgeschlossen. Diese Kooperationen sowie eine angemietete Pilot-Produktionsanlage ermöglichen die Produktion von Spinnenseidenproteinen im Kilogramm-Maßstab. Mithilfe des bereits produzierten Materials wurden Prüfungen zur Verträglichkeit des Materials sowie erste Anwendungsversuche durchgeführt. Das Material ist gut verträglich, und erste Produktprototypen in den Bereichen Kosmetik und Dermatologie sollen zum Ende des 1. Quartals 2011 vorgestellt werden. Die Weiterverarbeitung des Materials in Vliese, Folien, Seidenkugeln und Beschichtungen (z. B. für Implantate) liefert Zwischenprodukte für die Industrie. So können z. B. aus Spinnenseidenproteinen Folien, die eine Dehnbarkeit zwischen 150 % und 300 % haben sowie Folien mit einer hohen Reißfestigkeit, gegossen werden. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Derzeitiger Beteiligungsstand: Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition in EUR in % in EUR MIG 6 750* 2,00* 301.125,00 MIG 7 3.400* 9,07* 1.360.850,00 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 298.875,00 - *Die Eintragung einer beschlossenen Kapitalerhöhung von EUR 37.500,00 auf EUR 56.250,00 steht zum Stichtag dieser Leistungsbilanz (31.12.2010) im Handelsregister noch aus. Nach Eintragung werden MIG 6 mit insgesamt EUR 1.875 (3,33 %), MIG 7 mit insgesamt EUR 4.250,00 (7,56 %) sowie erstmals MIG 11 mit EUR 4.250 (7,56 %) am Stammkapital der AMSilk GmbH beteiligt sein. [ Leistungsbilanz 2010 | 50 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 81,55 % MIG 6 3,33 % MIG 7 7,56 % MIG 11 7,56 % Geplante Beteiligungen an der AMSilk GmbH Ziele und Strategie AMSilk will mithilfe ihrer Technologieplattform zu einem führenden Biotechnologieunternehmen werden. Die breite Anwendungsmöglichkeit in unterschiedlichen Industrien erlaubt es AMSilk, Produkte in ausgesuchten Feldern selbst in der Wertschöpfungskette weit nach vorn zu entwickeln und in anderen Feldern exklusive Partnerschaften einzugehen. Die Kontrolle über die strategische Positionierung soll dabei durch das Patentportfolio abgesichert werden. Im Jahr 2010 konnten sowohl die Verträglichkeit des Materials gezeigt als auch erste Industriepartnerschaften für die Weiterverarbeitung gewonnen werden. Aussicht Mit den angestrebten Produkten wird AMSilk in eine Reihe von hoch attraktiven Märkten eintreten. Allein die Märkte für Beschichtung von Medizinprodukten, Spezialwirkstoffen in der Kosmetik und Wundversorgung haben jeweils Volumina von über USD 1 Mrd. pro Jahr mit interessanten Nischenmärkten. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die AMSilk GmbH ist ein hoch spezialisiertes Unternehmen mit einer breiten Wissensplattform zur Herstellung von Biomaterialien für technische Anwendungen. Die AMSilk GmbH lässt sich dem Segment der Bionik zuordnen, in der die Biologie und Technik verschmelzen. Das Unternehmen arbeitet an der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungsproteinen oder PerformanceProteinen auf Basis künstlicher Spinnenseide. Bisher ist die AMSilk GmbH das einzige Unternehmen weltweit, das Spinnenseide im Kilogrammmaßstab biotechnologisch herstellen kann. Gelingt es AMSilk, die Kosten des Herstellprozesses weiter zu optimieren, dann bestehen gute Chancen einer industriellen Etablierung des Herstellungsverfahrens. Der technologische Bedarf an innovativen Komponenten für Hochleistungswerkstoffe ist weltweit hoch. Diese Performance-Proteine können als Rohmaterial und als Halbwerkzeug (Kugeln, Membranen, Folien, etc.) in den unterschiedlichsten Sektoren als neuartige Hochleistungsmaterialien mit optimierten Anwendungseigenschaften für technische oder auch medizinische Produkte eingesetzt werden. Strategie Die industriellen Potenziale von AMSilk basieren auf der chemischen Struktur von Spinnenfäden, deren physikalischen Eigenschaften und technologischen Einsatzmöglichkeiten. Hinsichtlich des Technologieportfolios der AMSilk GmbH verfügt das junge High-Performance-Chemieunternehmen über mehrere Anwendungs- und Arbeitsgebiete: AMSilk® Nano- und Mikromaterial: Im Rahmen dieser Aktivitäten werden hochreine und gleichförmige Kugeln (Silkbeads) aus Biomaterialien hergestellt. Diese können für Kosmetikprodukte, Oberflächenbeschichtungen (medizinische Implantate), in der Textilverarbeitung oder als Seidenkugeln im Rahmen von Weiterverarbeitungsprozessen genutzt werden. Kürzlich konnten AMSilks universitäre Partner im Rahmen eines gemeinsamen Projektes die Anwendung von Silkbeads als Wirkstoffträger zeigen. In Invitro-Experimenten konnte gezeigt werden, dass verschiedene Wirkstoffe effizient geladen und gleichmäßig über Tage oder Wochen freigesetzt werden konnten. AMSilk® Vliesstoffe: Anwendungsgebiete sind Filter für die Industrie und Medizintechnik oder auch für Textilien. AMSilk® Geplanter Beteiligungsstand: Beteiligter Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Fonds in EUR in % in EUR MIG 6 1.875 3,33 301.125,00 MIG 7 4.250 7,56 1.360.850,00 MIG 11 4.250 7,56 4.250,00 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 298.875,00 1.355.750,00 [ Leistungsbilanz 2010 | 51 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] High-Performance-Fasern: Hier stehen Anwendungen für Hochleistungsfäden und -seile, technische Textilien und Spezialtextilien (Schutzwesten) im Mittelpunkt. AMSilk® Spezialfolien: Potenzielle Einsatzmöglichkeiten sind biopolymerbasierte Folien zum Einsatz als Membrane, Filter oder Spezialbeschichtungen. Eine Vielzahl von Untersuchungen führte zum Ergebnis, dass Escherichia-Coli-Bakterien der geeignete natürliche Bioreaktor sind, um künstliche Spinnenseide mit den gewünschten chemischen und physikalischen Eigenschaften zu produzieren. Laufende Herstellungsverfahren für die Seidenproteine sind technisch skalierbar. Im Jahr 2011 wird AMSilk den Fokus auf die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Prozesse setzen. In der Weiterverarbeitung der Spinnenseidenproteine in Zwischenprodukten wie Beschichtungen, Kugeln, Folien und Vliesstoffen konnten im Jahr 2010 signifikante Fortschritte verzeichnet werden. Neue Spinnprozesse zeigten vielversprechende Ergebnisse. [ Leistungsbilanz 2010 | 52 ] Potenziale Die Nachfrage der Industrie nach innovativen Werkstoffen mit hochspezifischen Eigenschaften ist branchenübergreifend außerordentlich hoch und erfordert auf der Materialebene innovative Lösungsansätze. Seidenfäden verfügen über dieses Potenzial, dank ihrer außergewöhnlichen Festigkeit und extrem hohen Dehnbarkeit zum Werkstoff der Wahl zu werden. Spinnenseide weist eine hohe Bioverträglichkeit auf, ist hyporallergen, nachhaltig herstellbar und recyclebar. AMSilk befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium der industriellen Etablierung mit den damit verbundenen Chancen und Risiken und einigen beachtlichen Entwicklungsschritten im Herstellungsprozess von Spinnenseide; Partnerschaften mit Weltmarktführern biotechnologischer Produktionsverfahren eröffnen die Möglichkeit einer schnellen Umsetzung der Produktion im Industriemaßstab. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 3. Antisense Pharma GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die Antisense Pharma GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Regensburg. Gegenstand der Antisense Pharma GmbH ist die Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von Medikamenten, für die ein hoher medizinischer Bedarf besteht. Das Unternehmen konzentriert seine Innovationskraft zurzeit auf die Therapie bislang unheilbarer Krebskrankheiten. Eckdaten des Unternehmens Firma: Antisense Pharma GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Regensburg, Deutschland Stammkapital: EUR 93.806,00 Handelsregister: AG Regensburg, HRB 7534 Management Die Antisense Pharma GmbH wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz im BioPark Regensburg. Die Geschäftsführer sind Herr Dr. Karl-Hermann Schlingensiepen, Chief Executive Officer (CEO), und Herr Dr. Hubert Heinrichs, Chief Medical Officer (CMO). Beide verfügen über eine langjährige unternehmerische Erfahrung sowie umfangreiche Expertise in den Bereichen Medikamentenentwicklung und -zulassung. Status quo Das Leitprodukt Trabedersen (AP 12009) befindet sich im Stadium der klinischen Entwicklung. Indikation Malignes Gliom (bösartiger Hirntumor): Die klinische Phase-IIb-Studie G004 an insgesamt 145 Patienten mit malignem Gliom ist 2009 inklusive der Nachbeobachtungszeit von vier Jahren abgeschlossen worden. Die Auswertung der Hauptphase zeigte in der Gruppe der mit 10 μM Trabedersen (AP 12009) behandelten Patienten mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) einen Überlebensvorteil von mehr als 17 Monaten gegenüber dem bisherigen Goldstandard Temozolomid. Das Überleben nach einem, zwei, drei und vier Jahren war jeweils deutlich höher bei der mit 10 μM Trabedersen behandelten Patientengruppe als in der mit Temozolomid behandelten. Darauf aufbauend wurde die PhaseIII-Zulassungs-Studie G005 mit dem Akronym SAPPHIRE begonnen, die an Patienten mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) weltweit durchgeführt wird. Inzwischen sind global 54 klinische Zentren aktiv. Die Phase-IIb-Studie G004 war bereits ähnlich zu einer Phase-III-Studie angelegt, indem die Wirksamkeit von Trabedersen mit dem bisherigen Goldstandard Temozolomid verglichen wurde. Da das mittlere Überleben in der Behandlungsgruppe mit 39,1 Monaten sehr hoch war, hat die EMA für die Zulassung dem primären Endpunkt „Überleben nach zwei Jahren“ zugestimmt. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde, die sog. „Food and Drug Administration“ (FDA), erteilte im August 2010 Antisense Pharma die „InvestigationalNew-Drug“-Genehmigung (sog. IND-Genehmigung) für klinische Studien mit Trabedersen bei Patienten mit hochgradigen Gliomen. Diese Genehmigung berechtigt das Unternehmen unter anderem zur Durchführung der Phase-III-Studie SAPPHIRE an US-amerikanischen Kliniken. Darüber hinaus erlaubt sie auch weitere Studien mit Trabedersen bei anderen Formen des hochgradigen Glioms in den USA. Indikation Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs): In der klinischen Phase-I/II-Studie P001 ist bei Patienten mit Pankreaskarzinom der Phase-I-Dosis-Eskalations-Teil abgeschlossen. Die Verträglichkeit dieser intravenös verabreichten Therapie war sehr gut. Gegenwärtig wird der Phase-II-Teil an Patienten mit Pankreaskarzinom durchgeführt. Die Rekrutierung von insgesamt 14 Patienten mit Pankreaskarzinom im Phase-II-Teil der Phase-I/II-Studie ist abgeschlossen. Eine Interimsanalyse des „Current Median Overall Survival“ der Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom in der Dosierung von 140 mg/m2/Tag in der „Zweitlinientherapie“ hat im Dezember 2010 stattgefunden. Das derzeitige mediane Überleben der Patienten liegt bei 12,9 Monaten. Dies ist deutlich höher als die medianen Überlebenszeiten nach „Best Supportive Care“ (2,5 Monate) bzw. von verschiedenen nicht zugelassenen Therapien für die „Zweitlinientherapie“ (ca. 3 – 6 Monate). [ Leistungsbilanz 2010 | 53 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 75,43 % MIG 1 7,09 % MIG 2 0,91 % MIG 3 1,12 % MIG 5 8,42 % MIG 9 7,03 % Derzeitige Beteiligungen an der Antisense Pharma GmbH Indikation Malignes Melanom (bösartiger schwarzer Hautkrebs): In der klinischen Phase-I/II-Studie P001, in die auch Patienten mit Malignem Melanom aufgenommen werden, ist der Phase-I-Dosis-Eskalations-Teil ebenfalls abgeschlossen. Die Verträglichkeit dieser intravenös verabreichten Therapie war auch bei diesen Patienten sehr gut. Das mediane Überleben nach Abschluss des Phase-I-Teils der Studie lag bei 13,8 Monaten. Der Phase-II-Teil an Patienten mit Malignem Melanom hat begonnen, und weitere 14 Patienten wurden rekrutiert. Eine Interimsanalyse des „Current Median Overall Survival“ der Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom wird voraussichtlich im 1. Halbjahr 2011 vorliegen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 74 Mitarbeiter. Ziele und Strategie Das primäre Unternehmensziel ist es, das Leitprodukt Trabedersen (AP 12009) rasch zum Markt zu führen. Die hierfür notwendige Zulassungsstudie (klinische Studienphase-III) mit dem Akronym SAPPHIRE zur Behandlung von Patienten mit rekurrentem oder refraktärem Anaplastischem Astrozytom (Hirntumor WHO Grad III) bzw. mit sekundärem Glioblastom wird in mindestens 18 Ländern auf vier Kontinenten durchgeführt. Darüber hinaus ist eine klinische Studienphase-II/III für Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) geplant. Langfristig soll Trabedersen (AP 12009) Patienten bei verschiedenen Krebsindikationen als therapeutische Option der ersten Wahl zur Verfügung stehen. Entwicklung seit der Investition Die Antisense Pharma GmbH hat sich zu einem über die Landesgrenzen hinaus etablierten biopharmazeutischen Unternehmen entwickelt. Im Bereich der sogenannten „molecular targeted therapies“ nimmt Antisense Pharma eine besondere Stellung ein, denn in der Entwicklung von TGF-beta-Krebsmedikamenten ist das Unternehmen weltweit führend. Seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind international anerkannt. Aussicht Nach Prognosen des Marktforschungsinstitutes IMS Health vom April 2010 wird für den Markt der Krebsmedikamente bis 2014 ein Wachstum von jährlich mehr als 10 % erwartet. Dieses Wachstum wird größtenteils durch innovative „zielgerichtete Therapien“ vorangetrieben. Das Beispiel Avastin (Roche) zeigt, dass innovative Krebstherapeutika bereits im ersten Jahr nach Zulassung mehr als USD 500 Mio. Umsatz erreichen können. Trabedersen (AP 12009) hat das Potenzial, ebenfalls zu einem Blockbuster zu werden. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Antisense Pharma ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Schwerpunkten in der Erforschung und Entwicklung innovativer Krebsmedikamente. Die Wirkstoffentwicklung der Antisense Pharma GmbH greift hierbei auf die Antisense-Technologie zurück, mit deren Hilfe schwer behandelbare Krebserkrankungen zielgerichtet therapiert werden sollen. Die in der Entwicklung befindlichen Antisensewirkstoffe wirken insbesondere durch eine gezielte Hemmung bei der Bildung von Proteinen, Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Fonds in EUR in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 1 6.650 7,09 12.906.650,00 - MIG 2 850 0,91 2.100.850,00 - MIG 3 1.050 1,12 2.931.282,90 - MIG 5 7.900 8,42 22.054.413,50 - MIG 9 6.592 7,03 13.000.478,68 - [ Leistungsbilanz 2010 | 54 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] hier insbesondere des tumorfördernden Proteins TGFß2. Damit setzt der Technologieansatz von Antisense auf einer anderen Wirkebene ein als beispielsweise die Chemostatika. Mit den Antisensewirkstoffen strebt das Unternehmen eine ursächliche Therapie an. Es handelt sich faktisch um einen immuntherapeutischen Ansatz. Im Erfolgsfall kann mittels der Antisensewirkstoffe das krebsfördernde Protein TGF-ß2 reguliert bzw. blockiert werden. Antisense Pharma ist in ihren Wirkstoffprojekten trotz Austausch einer Contract Research Organisation (CRO) so weit vorangeschritten, dass sich das biopharmazeutische Unternehmen als ein Phase-III-Unternehmen für die Therapie von malignen Gliomen positioniert. Darüber hinaus strebt Antisense Pharma die Durchführung je einer Phase-II/III-Studie für die Indikationen Bauchspeicheldrüsenkrebs und schwarzer Hautkrebs an. Vor diesem Hintergrund ist die Antisense Pharma GmbH im fortgeschrittenen Reifestatus. Das Phase-III-Leitmolekül Trabedersen (AP 12009) ist in der entscheidenden Phase vor der angestrebten Marktzulassung ab ca. 2014. Strategie Die Antisense Pharma GmbH verfolgt ein integriertes biopharmazeutisches Geschäftsmodell. Dies erstreckt sich von der Identifizierung geeigneter Wirkstoffkandidaten bis zur fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Auf Basis von Finanzierungsrunden mit Kapitalzusagen von ca. 80 Mio. EUR konnte sich Antisense Pharma auf der Wirkstoffebene in eine aussichtsreiche Ausgangslage bringen. Entscheidend für den Unternehmenserfolg werden die Jahre 2012/2013, da hier für unterschiedliche Krebstherapien die klinischen Daten ausgewertet werden und im positiven Falle die Hinweise auf eine hohe Wirksamkeit der Antisensemoleküle bestätigen. Die bisherige Breite des Projektportfolios ist auf die unternehmenseigene Bioinformatik, der sogenannten Plattform-Technologie .R.A.D.A.R., zurückzuführen, mit deren Hilfe schneller geeignete Wirkstoffkandidaten identifiziert werden können. Einer der großen Meilensteine in der bisherigen Entwicklung ist die Erteilung des Orphan-Drug-Status durch die European Medicines Agency (EMA) und durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) für das Prüfpräparat Trabedersen für die Indikationen Gliom und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieser Status kann eine beschleunigte Wirkstoffzulassung und eine Verlängerung der Schutzrechte nach Produkteinführung zur Folge haben, was mit erheblichen wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden ist. Das bisherige Unternehmenskonzept von der Identifizierung Erfolg versprechender Wirkstoffkandidaten bis zur Entwicklung der Projekte in mehreren Indikationen bis zum Ende der Phase II bzw. bis zur Durchführung der Phase III wurde umgesetzt. Aufgrund der Indikationsausweitungen für die Antisensemoleküle auf die Therapiegebiete Bauchspeicheldrüsenkrebs und schwarzer Hautkrebs ist nun allerdings die Erschließung weiterer Finanzierungsquellen erforderlich, da es sich um Indikationen mit höheren Patientenzahlen als im Bereich Gliom handelt. Dies hat Auswirkungen auf die Größe und damit die Kosten der Patientenstudien im Rahmen der klinischen Entwicklung. Für beide Therapiegebiete sind Phase-II/IIIStudien vorgesehen. Potenziale Die Ergebnisse der bisherigen klinischen Studien belegen, dass die Wirkstoffe der Antisense Pharma GmbH sicher und verträglich sind. Interessanterweise hat die Phase-IIb-Studie für AP-12009-G004 (Gliom) gezeigt, dass eine geringere Wirkstoffmenge quantitativ messbar bessere Wirksamkeitsdaten erbrachte. Bis zum Abschluss der klinischen Phase-III-Studie AP-12009-G005 müssen im Verabreichungssystem aufgrund von Neuerungen von Bestimmungen für Medical Devices (USA) technologische Veränderungen im Pumpsystem zur Wirkstoffverabreichung vorgenommen werden. Dank des Reifegrades und der Erweiterung der Wirkstoffpipeline hat sich für Antisense Pharma die Chance, „pharma deals“ erfolgreich abzuschließen, verbessert. Pharmakooperationen sind unserer Ansicht nach notwendig, um die Finanzierungsspielräume für das erweiterte Wirkstoffportfolio zu ermöglichen. Die Antisense Pharma GmbH unterliegt dem Chancen- und Risikoprofil eines biopharmazeutischen Unternehmens, das über eine noch nicht etablierte Therapieinnovation verfügt. [ Leistungsbilanz 2010 | 55 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 4. APK Aluminium und Kunststoffe AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die APK Aluminium und Kunststoffe AG ist Hersteller von Kunststoffen mit Neuwarencharakter. Mit ihrer Technologie können aus einer nahezu beliebigen Mischung gebrauchter Kunststoff-Metall-Verbunde die enthaltenen Rohstoffe (Kunststoffe und Metalle) mit sehr hoher Reinheit und konstanter Qualität zurückgewonnen werden. Der Schwerpunkt ist dabei die Rückgewinnung der Kunststoffe. Die in der Mischung enthaltenen verschiedenen Kunststofffraktionen werden mit einem neuen, patentierten Verfahren vereinzelt, d. h. mit einer Sortenreinheit von über 98 % aus der Mischung herausgetrennt. Der Kunststoffanteil des Aluminium-Kunststoffverbundmaterials aus der Mischung wird nach seiner Abtrennung aus der Kunststoffmischung selektiv mit einem chemisch-physikalischen Verfahren auf der molekularen Ebene gereinigt und zu einem neuwertigen Kunststoff des gleichen Typs zusammengesetzt. Die so gereinigten Produkte haben Eigenschaften und eine Qualitätskonstanz, die mit denen von Neuware vergleichbar sind. Dabei ist aufgrund des geringeren Energieaufwands die Herstellung der gereinigten Kunststoffe sehr viel günstiger und Ressourcen schonender als die Herstellung von Neuware aus fossilen Rohstoffen. Somit bietet das Unternehmen ein hohes Wertschöpfungspotenzial, insbesondere bei langfristig ansteigenden Energiepreisen und einer weltweiten Verknappung von Rohstoffen. Wesentlich für das Geschäftsmodell und die weitere Expansion der APK ist die weltweite Erschließung sehr großer Rohstoffpotenziale an gebrauchten Kunststoffmischungen, die bisher überhaupt nicht oder nur energetisch verwertet werden. Eckdaten des Unternehmens Firma: APK Aluminium und Kunststoffe AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Schkopau, Deutschland Grundkapital: EUR 321.841,00, eingeteilt in 321.841 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG Stendal, HRB 7318 [ Leistungsbilanz 2010 | 56 ] Management Die Gründer und Vorstände der APK AG, Dr. Wolfgang Lindner (Vorstandsvorsitzender/Vorstand Technik), Dipl.Ing. Ingo Lindner (Vorstand Finanzen) und Dipl.-Ing. Björn Lindner (Vorstand Marketing und Vertrieb) vereinen langjährige Erfahrung in Managementpositionen in den Bereichen Neuwarenherstellung und Wiedergewinnung von Kunststoffen, Technologieentwicklung, Einsatz von Qualitätskontrollprozessen und in der Vermarktung von technisch anspruchsvollen Produkten. Status quo Das Unternehmen wird als ersten Input die gemischten Kunststoffe und Aluminiumfolien aus gebrauchten Getränkekartons (Flüssigkeitskartons (FK)) nutzen. Konkret handelt es sich dabei um die Bestandteile des FK, welche in der Papierindustrie beim Gewinnen der Papierfasern aus den gebrauchten FK übrig bleiben. Diese werden als Rejekte bezeichnet. Sie enthalten vier verschiedene polyolefinische Kunststofftypen (LDPE, LLDPE, HDPE, PP) sowie die genannten Aluminiumfolien. Langjährige Lieferverträge für FK-Rejekte wurden abgeschlossen. Nach einem speziellen, von APK entwickelten Reinigungsverfahren können die Rejekte nun erstmals mittels eines neuen, patentierten Kunststofftrennverfahrens der APK mit einer sehr hohen Sortenreinheit in ihre oben genannten Bestandteile aufgetrennt werden. Anschließend wird jede Kunststofffraktion einzeln zu verkaufsfähigem Granulat für die Kunststoff verarbeitende Industrie verarbeitet. Die herausgetrennten Aluminium-PE-Verbundfolien (Al/PE-Folien) werden in der Endstufe des APK-Aufbaus in einem weiteren, patentierten Verfahren in ihre beiden Bestandteile aufgetrennt. Anschließend werden diese zu reinen Endprodukten formuliert, das LDPE zu handelsüblichem Granulat, die Al-Folien zu Al-Briketts. Der Aufbau der ersten APK-Fabrikationsstätte teilt sich aus genehmigungsrechtlichen und finanziellen Gründen in zwei Teile: In der ersten Ausbaustufe wird der sogenannte MA-Betrieb aufgebaut. MA steht hier für „Mechanische Aufbereitung“. Dieser Betriebsteil wurde nach einer Bauphase von ca. 16 Monaten offiziell im 4. Quartal 2010 in Betrieb genommen. Er umfasst die oben genannten Reinigungs-, die Kunststofftrennungs- und die Formulierungsstufe. In der zweiten Ausbaustufe, die im Jahr 2011 in Betrieb genommen werden wird, werden die gereinigten und isolierten Al/PE-Verbundfolienschnit- [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 62,52 % MIG 5 13,62 % MIG 7 15,46 % MIG 9 7,00 % MIG 10 1,40 % Derzeitige Beteiligungen an der APK AG zel, wie oben bereits beschrieben, in dem AP-Betrieb (A=Aluminiumwerkstoff, P=PE-Werkstoff) in ihre beiden Komponenten zerlegt und verarbeitet. Das Basic-Engineering erfolgte im Jahr 2010 im planmäßigen Umfang bei der BAYER-Technology-Services GmbH (BTS), nachdem auch schon die Pilotierungsphase erfolgreich dort durchgeführt wurde. Ziele und Strategie Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe des MA-Betriebes wurde im Jahr 2010 mit der Verdopplung der Kapazität begonnen. Geplant ist, dass die APK AG Ende 2011 über eine Verarbeitungskapazität von ca. 30 kt/a Trockengewicht FK-Rejekte verfügen wird. Mit den Planungsarbeiten (Basic-Engineering) für den AP-Betrieb wurde Mitte 2010 begonnen. Weitere ggf. auf dem Markt verfügbare FK-Rejektmengen können im Anschluss zu einem weiteren Ausbau führen. Zeitgleich werden bereits Versuche zur Verarbeitung anderer InputRohstoffe anlaufen, um langfristig die Expansion des Unternehmens vorzubereiten und eine Unabhängigkeit von einzelnen Input-Rohstoffquellen zu gewährleisten. Bei den Produkten, die auf Dauer eine rein mechanische Aufarbeitung im MA-Betrieb durchlaufen, ist es erklärtes Ziel der APK, so schnell wie möglich besondere, patentierbare Produkttypen zu entwickeln, um auch die Produkte des MA-Betriebes auf ein höheres Erlösniveau zu heben. Entwicklung seit der Investition Die bisherigen Investitionen dienten sowohl zum Aufbau und Betrieb der MA- und AP-Pilotanlagen (2008 – 2009) als auch, nach Erreichen entsprechender Meilensteine, zum Aufbau des ersten MA-und AP-Produktionsbetriebes (2009-2011). Die Errichtung des MA-Betriebsteils stand unter den Zeichen des strengen und langen Winters 2009/2010. Trotzdem konnten vier Monate nach Baubeginn die Inbetriebnahme des ersten Verfahrensabschnittes (Reinigungsstufe) und 16 Monate nach Baubeginn der offizielle Produktionsbeginn des MA-Betriebs verzeichnet werden. Diese Reinigungsstufe konnte in Bezug auf den Einfluss von Schwankungen in der Rejekt-Zusammensetzung (Papierfasergehalt, Verbundfoliengehalt) auf einzelne Maschinen und Apparate naturgemäß nicht pilotiert werden, sodass tatsächlich aufgetretene unerwartet starke Schwankungen in der Zusammensetzung der Rejekt-Ballenware und in ihrem Papierfasergehalt die Investition in zusätzliche, spezielle Reinigungsmaschinen notwendig machte. Dennoch konnte mit der Markteinführung der Standardprodukte LDPE B und LDPE ALx (aluminiumverstärktes LDPE) in etwa nach Plan begonnen werden. Die Einführung der Standardprodukte HDPE und PP begann wegen verspäteter Lieferung der speziellen Extrusionsanlage erst gegen Ende 2010. Überraschend hat sich in der Pilotierungsphase gezeigt, dass sich die mit der APK-Technologie aufbereiteten Al/ PE-Folienschnitzel nach der Granulierung ebenfalls sehr gut mittels Spritztechnik auf Standardmaschinen bei den Kunden verarbeiten lassen. Angesichts der sehr guten Verarbeitbarkeit dieses mit Aluminium verstärkten LLDPE, das weltweit einmalig ist, ist es naheliegend, sich näher mit dem anwendungstechnischen Potenzial dieses Kunststoffs zu beschäftigen. Insbesondere wird zurzeit weiter daran geforscht, mithilfe des Aluminiums die elektrischen Leitfähigkeitswerte des Kunststoffs zu erhöhen. Die ersten diesbezüglichen Ergebnisse zeigten einen positiven Einfluss des Aluminiums in der LDPE-Matrix in Bezug auf den Oberflächen- und Durchgangswiderstand. In weiteren Testreihen muss die Verarbeitungsfähig- Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Anteil am Grundkapital Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte Fonds in EUR in % in EUR Leistungen in EUR MIG 5 43.827 13,62 3.408.637,50 - MIG 7 49.770 15,46 4.415.943,00 MIG 9 22.541 7,00 1.600.011,83 400.002,96 MIG 10 4.508 1,40 319.988,17 79.997,04 [ Leistungsbilanz 2010 | 57 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] keit für die möglichen Anwendungen erforscht werden. Hauptzielrichtung für dieses leitfähige, für den Spritzguss geeignete LLDPE ALx ist derzeit der Einsatzbereich „EMI-Shielding“ (Absicherung von elektronischen Schaltkreisen gegen elektromagnetische Interferenzen und für den Bereich „mit Metallgeräten erfassbarer Kunststoff“). Nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse wird über das weitere Vorgehen in Bezug auf Markt und Entwicklung entschieden werden. Aussicht Die Technologie der APK AG ist prinzipiell auf die unterschiedlichsten Input-Rohstoffmengen anwendbar. Insbesondere bei Rohstoffen, die einen Verbund von Kunststoffen und Metallen beinhalten, ist der Einsatz der APK-Technologie durch die Möglichkeit der Wiedergewinnung von reinem Kunststoff und Metall sehr interessant. Zu nennen sind hier z. B. Altelektrogeräte oder Automobil-Schredderfraktionen. In Bezug auf die Entwicklung bei dem Standardprodukt des AP-Betriebes kann inzwischen festgestellt werden: Von der LDPE A-Type, die aus der aufgetrennten Verbundfolie gewonnen wird, wurden auf der Pilotanlage der APK bei Bayer Technology Services gemäß APK-Verfahrenskonzept inzwischen Bemusterungsmengen hergestellt. Das Reinigungsverfahren hat sich in Bezug auf die Feststoffentfernung aus der Lösung bewährt, ebenso die gewählte Wiedergewinnungstechnik der Kunststoffe aus der gereinigten Lösung. Als potenzielle Kunden für diesen hochreinen Kunststoff zeigten sich die Getränkekartonhersteller selbst interessiert an einem Einsatz, wobei vielversprechende Gespräche geführt wurden, abschließende Untersuchungen hierzu jedoch noch ausstehen. Durch die besondere APK-Technologie würde erstmals in der Getränkekartonindustrie Kunststoff aus dem Post-Consumer-Bereich vollständig wieder in den Kreislauf eingebracht werden können. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Patente APK besitzt inzwischen ein EU-Patent für die spezielle D2L-Kunststofftrenntechnik. Für das Gesamtverfahren der APK wurde am 9. November 2009 mit Prioritätsdatum 7. November 2008 ein PCT-Patent eingereicht. Ein weiterer Patentantrag für den von APK entwickelten Vorwaschbehälter zur Abtrennung von Störstoffen wird nun gestellt werden. [ Leistungsbilanz 2010 | 58 ] Positionierung Die APK AG gewinnt mit einem patentierten, neuartigen Verfahren aus Kunststoff-Metall-Verbindungen die darin enthaltenen Kunststofftypen und Metalle zurück. Dank des APK-Aufreinigungsprozesses können beispielsweise HD-PE (High-Density-Poly-Ethylen), PE (Poly-Ethylen) oder Aluminiumverbindungen in hoch gereinigter Form wieder zurückgewonnen werden. Das Recyclingmaterial wird als industrielles Zwischenprodukt in Granulatform an weiterverarbeitende Unternehmen verkauft und kann von diesen als wertvolles Inputmaterial industriell genutzt werden. Den Unternehmensgründern der APK AG ist es aus technologischer Sicht gelungen, leistungsfähige Verfahrenstechniken und Energieeffizienz miteinander zu verknüpfen. Die APK AG erfüllt höchste industrielle Standards und positioniert sich damit als industrieller Partner der Wahl. Die APK-Technologie setzt sich aus vier Verfahrensschritten in zwei Betrieben zusammen. Der erste Betrieb (MA-Betrieb), in dem der Rohstoff rein mechanisch aufbereitet wird, teilt sich in drei Verfahrensstufen auf: (1) Reinigungsstufe, Abtrennung aller Fremdstoffe wie Papierfasern oder Metalle (2) Kunststofftrennung mittels eines patentierten Verfahrens in LDPE.B-Folien, AL/PE-Verbundfolien, HDPE- und PP-Mahlgut (3) Formulierung. Die unterschiedlichen Rohstofffraktionen werden mithilfe von Additiven aufbereitet und anschließend granuliert und verpackt. Im nachfolgenden sogenannten AP-Betrieb folgt die rein physikalisch-chemische Auftrennung der ALPE-Verbundfolie in reinen LDPE-Kunststoff einerseits und sauberes Aluminium andererseits. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Strategie Die APK-Strategie lässt sich beschreiben als „Differenzierung durch Technologie“. Die Besonderheit der APKTechnologie ist die bisher industriell nicht umgesetzte neuartige Kombination von Standardverfahren aus der Kunststoffneuwaren- und aus der Recyclingindustrie. Das APK-Verfahren ist eine Kombination aus mechanischen, chemischen und thermischen Verarbeitungsschritten. Das Ergebnis der einzelnen Prozessschritte sind wertvolle Industriematerialien. Im Rahmen der strategischen Zielsetzungen 2010 konnte das APK-Management eine Reihe von Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung der industriellen Funktionsfähigkeit in dem zuerst erbauten MA-Betrieb umsetzen. Hierzu zählten der weitere Aufbau des MA-Produktionsbetriebes und im Juni 2010 die Implementierung der Steuerungszentrale für die vollautomatische Produktion. Die Steuerungsanlage wurde installiert und auf den Maschinenpark abgestimmt. Die Versuchsproduktion konnte seitdem schrittweise nach oben gefahren werden. Bereits im Juni 2010 belief sich die Testproduktion auf 10 Tonnen pro Tag. Im Dezember erreichte die Produktion des MA-Betriebes bereits 40 Tonnen pro Tag. Für 2011 sieht der Unternehmensplan die Erweiterung um Entwässerungskapazitäten in der Kunststofftrennung vor. Potenziale Die APK AG positioniert sich als Cleantech-Unternehmen und ist ein industrieller Komponentenlieferant, dessen Produktportfolio auf Recyclingmaterial basiert. Das Jahr 2010 wurde zur weiteren zeitintensiven, technologischen Optimierung genutzt, wodurch der eigentliche Zeitplan überschritten wurde. Diesem negativen Zeiteffekt stehen technologische Optimierungen und zusätzliches Know-how gegenüber. Dies kann sich positiv auf Produktionsmengen, Qualitäten und Ertrag auswirken. Die Produktionskapazitäten des Ausbauschrittes I belaufen sich auf eine Input-Jahresleistung von 18.000 bis 20.000 Tonnen. Die Produkte des MA-Betriebes sind für den Einsatz in den unterschiedlichsten industriellen Segmenten geeignet. Von industrieller Seite gibt es bereits erhebliches Interesse an einer Geschäftsbeziehung mit der AKP AG, darunter von international führenden Verpackungstechnologieunternehmen. Derzeit sind keine weiteren signifikanten technologischen Risiken abzusehen, so dass aus heutiger Sicht nur noch mit den üblichen Optimierungsaufgaben bei den neu angeschafften Maschinen und Apparaten zu rechnen ist. Diese fallen in der Regel bei Inbetriebnahme an und sollten im Falle der APK lösbare Aufgaben darstellen. [ Leistungsbilanz 2010 | 59 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 5. BIOCRATES Life Sciences AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die BIOCRATES Life Sciences AG hat gemeinsam mit starken Unternehmenspartnern eine Diagnostikplattform im Bereich Biomarker entwickelt. Mit klarer Fokussierung auf spezifische „medical needs“ werden Biomarker für die Indikationen chronische Niereninsuffizienz, Metabolisches Syndrom / Typ-II-Diabetes, Sepsis sowie für neurologische Erkrankungen entwickelt. BIOCRATES hat darüber hinaus eine Technologieplattform zur Analyse von Stoffwechselprodukten (sogenannten Metaboliten) entwickelt, mit deren Unterstützung Krankheitsbilder erforscht, Medikamente entwickelt und Krankheiten erkannt werden können. Dazu bietet das Unternehmen in seinem Marktauftritt zwei Lösungsansätze an, abgebildet in den Geschäftsbereichen „Contract Research“ und „Kit“: Einerseits werden die Aufgabenstellungen der Kunden in der Auftragsforschung (= „Contract Research“), andererseits mit den „Kits“ (= Verbrauchsgüter sowie Anleitungen für die Messung der Metaboliten) gelöst. Diese ermöglichen es dem Kunden, im eigenen Labor standardisierte und validierte (also geprüfte und anerkannte) Messungen im Bereich des Stoffwechsels selbst vorzunehmen und die Ergebnisse zu interpretieren. In der Auftragsforschung werden maßgeschneiderte Analytiklösungen für Kunden aus der Pharmaindustrie angeboten. Eckdaten des Unternehmens Firma: BIOCRATES Life Sciences AG Rechtsform: Österreichische Aktiengesellschaft Sitz: Politische Gemeinde Innsbruck Grundkapital: EUR 1.929.283,00, eingeteilt in 1.929.283 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister/Firmenbuch: LG Innsbruck, FN 220 414 p [ Leistungsbilanz 2010 | 60 ] Management Das Management der BIOCRATES besteht aus drei Vorständen: Mag. Elgar Schnegg, als Vorstand und CEO/ CFO, zuständig für die generelle strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie für Finanzthemen, Dr. Klaus Weinberger, als Vorstand und CSO wissenschaftlicher Leiter zuständig für die wissenschaftliche Ausrichtung des Unternehmens, sowie Dr. Ralph Zahn, als Vorstand und CTO zuständig für die Produktentwicklung und technische Plattform des Unternehmens, führen das Unternehmen seit Oktober 2010 gemeinsam. Mag. Schnegg ist Betriebswirt mit MBA, kommt aus der pharmazeutischen Industrie und hat langjährige Erfahrung im internationalen Vertrieb und im Marketing sowie in der Unternehmensführung. Dr. Weinberger ist Biochemiker und hat langjährige Erfahrung in der Diagnostikentwicklung auf der Basis neuer analytischer Technologien. Dr. Ralph Zahn ist Biochemiker und verfügt über langjährige Industrieerfahrung sowie eigene unternehmerische Erfahrung. Status quo Für den Geschäftsbereich Contract Research konnten die bereits bestehenden Kunden aus Big Pharma und dem Nutrition-Bereich gehalten werden; unter anderem vertrauen Pfizer, Novartis, Roche und Nestlé auf BIOCRATES. 2010 konnten namhafte Neukunden im US-Markt, unter anderem Genzyme und Bristol-Myers Squibb akquiriert werden. Im selben Jahr wurde die Kommerzialisierung des AbsoluteIDQ Kit p180, welcher eine Erweiterung des bestehenden Kits AbsoluteIDQ p150 darstellt, und ein breiteres Panel an Metaboliten detektieren kann, vorangetrieben. Die erste klinische Kitversion (SteroIDQ) befindet sich im Betatesting. BIOCRATES wird einen weiteren wesentlichen Schritt in Richtung Diagnostik / Biomarkerentwicklung unternehmen: Die bereits intern selektierten Indikationen (Chronische Niereninsuffizienz, Metabolisches Syndrom / Typ-II-Diabetes, Sepsis und Neurologie) werden von einem externen wissenschaftlichen Beirat validiert und priorisiert. Darüber hinaus wird die BiomarkerPipeline um weitere Indikationen, z. B. Prostata- und Kolorektalkarzinom, Brustkrebs und COPD erweitert. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 57,86 % MIG 1 5,54 % MIG 8 1,02 % MIG 2 1,02 % MIG 6 1,02 % MIG 3 24,91 % MIG 5 6,14 % MIG 4 2,49 % Derzeitige Beteiligungen an der BIOCRATES Life Sciences AG Ziele und Strategie Die nächste Kitgeneration in der Produktpipeline weist einen noch stärkeren Fokus auf relevante klinische Fragestellungen auf und stellt ein Medizinprodukt mit CEbzw. IVD-Kennzeichnung dar, das – am Kundenwunsch orientiert – bald in den Markt eingeführt werden soll. Diese spezialisierten Kitprodukte schlagen eine Brücke zur klinischen Diagnostik. Die Ziele im Biomarkerbereich sind die klinische Validierung der identifizierten Marker, sowie die Integration in bestehende diagnostische Plattformen. Entwicklung seit der Investition Durch das Investment der MIG Fonds konnten die für die weitere Unternehmensentwicklung notwendigen personellen und infrastrukturellen Ressourcen geschaffen werden. So wurde aufgrund der vielversprechenden Marktsegmente im Bereich Biomarker zusätzliches Personal akquiriert bzw. bestehendes Personal umgeschichtet. Die Geräteausstattung musste ebenso angepasst werden. BIOCRATES konnte sich mit dem zusätzlichen Kapital als der führende Anbieter im Bereich „Targeted Metabolomics“ positionieren. Die herausragende wissenschaftliche Qualität wird auch durch die Zuerkennung von zahlreichen national (Gen-AU, IMGuS, ACIB, BioPersMed) wie international geförderten Projekten (EU-FP7) dokumentiert. Darüber hinaus gelang es dem wissenschaftlichen Team im Jahr 2010, einige wichtige wissenschaftliche Arbeiten in hoch renommierten Journalen zu veröffentlichen. Diese Publikationen sind eine wichtige Basis für die Verbreitung der Technologie in der Industrie, deren Kaufverhalten häufig von solchen Publikationen abhängt. Aussicht Die Einzigartigkeit der Technologie der BIOCRATES AG, die sich in vielen erfolgreichen Projekten mit namhaften Partnern manifestiert, schafft die Grundlage für das weitere substanzielle Wachstum des Unternehmens in den beschriebenen Geschäftsbereichen. Die Resonanz auf den ersten Kit sowie die weitere Produktpipeline sind für das Unternehmen bereits Ausweis eines hohen Reifegrads und ausgezeichneter Marktaussichten. Darüber hinaus versprechen die eigenen Fortschritte beim Einstieg in die Biomarkerentwicklung großes Potenzial für die Zukunft. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die BIOCRATES Life Sciences AG positioniert sich als ein technologisch führendes Unternehmen im Bereich der Erforschung des Stoffwechsels (Metabolismus). Eine Vorreiterrolle nimmt das Innsbrucker Unternehmen in der Entwicklung metabolischer Biomarker ein. Die BIOCRATES AG offeriert ihren Industriekunden, darunter Spitzenunternehmen aus der Pharma- und Ernährungsindustrie, und wissenschaftlichen Kunden Analyse-Kits. Hinzu kommen bioinformatische Software und Dienstleistungen. Das Produktportfolio nutzt hierbei die Massenspektrometrie. Die Massenspektrometrie stellt ein sehr hilfreiches, hochsensibles System dar, das schwerpunktmäßig für analytische, bei BIOCRATES insbesondere für biologische Fragestellungen genutzt wird. Bei der Auswertungstechnologie verfügt die BIOCRATES AG dank der unternehmenseigenen Stoffwechselanalytikplattform über Alleinstellungsmerkmale. Das Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Anteil am Grundkapital Fonds in EUR in % Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR MIG 1 106.810 5,54 1.029.133,78 - MIG 2 19.620 1,02 162.888,40 - MIG 3 480.631 24,91 4.631.319,89 - MIG 4 47.948 2,49 462.881,92 - MIG 5 118.468 6,14 1.141.766,94 - MIG 6 19.620 1,02 162.888,40 - MIG 8 19.620 1,02 162.888,40 [ Leistungsbilanz 2010 | 61 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Unternehmen kann auch im industriellen Vergleich eine sehr hohe Datenqualität bei einer gleichzeitig hohen Auswertungsgeschwindigkeit vorweisen. Die von BIOCRATES generierten Daten werden derzeit vor allem für wissenschaftliche Fragestellungen in der öffentlichen und industriellen Forschung genutzt. Ein weiterer Vorteil der BIOCRATES-Technologieplattform ist, dass lediglich geringste Mengen an Probenmaterial benötigt werden. Dies reduziert die Kosten. Der relevante Nischenmarkt in der F&E verfügt über ein Weltmarktvolumen von EUR 80 bis 120 Mio. Strategie Die BIOCRATES AG hat mit den realisierten Vorlaufinvestitionen einen Reifegrad erreicht, der nun die industrielle Vermarktung ermöglicht. Das Jahr 2010 wurde dazu genutzt, zwei hochmoderne, auf der Massenspektrometrie basierende Forschungskits, Absolute/DQ p180 Kit und den MetaDis/DQ Kit, einzuführen. Mit diesen Produkten nimmt BIOCRATES international eine technologische Spitzenstellung ein. Die Forschungskits eröffnen ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Einsatzmöglichkeiten, da die neuartigen Tests die derzeit größte Bandbreite an Stoffwechselinformationen anhand eines Assays ermöglichen. Damit setzt das Management den eingeschlagenen Weg der Marktbearbeitung mit Innovationen fort. BIOCRATES kann für die Auswertungsverfahren unterschiedlichstes Probenmaterial, darunter Körperflüssigkeiten, Zell- und Gewebeproben nutzen. Die BIOCRATES-Technologie ist in der Metabolitenforschung, in der systemischen Biologie und in der pharmazeutischen Entwicklung einsetzbar. Hier umfassen die Anwendungsgebiete die Untersuchung der Medikamentenwirksamkeit, der Toxikologie oder die Patientenstratifizierung, d. h. die Einteilung der Patienten in Behandlungsgruppen. In der Diagnostik wird das BIOCRATES-Know-how gezielt zur Biomarker-Entdeckung genutzt. Im Ernährungsbereich stellen die Functional-Food-Analyse oder die sogenannte Smart-Food-Optimierung entsprechende Anwendungsmöglichkeiten dar. [ Leistungsbilanz 2010 | 62 ] Potenziale Die BIOCRATES AG erreichte 2010 eine wichtige Phase in der bisherigen Unternehmensgeschichte. Diese umfasst die Entwicklung eines ersten Standardparameterkits (Steroidhormone). Darüber hinaus konnte die BIOCRATES AG im November 2010 eine Finanzierungsrunde in Höhe von EUR 2 Mio. abschließen und sich einen ERPTechnologiekredit von insgesamt EUR 3 Mio. sichern. BIOCRATES verfügt damit über eine solide Finanzierungsbasis und kann in den kommenden 24 Monaten die industrielle Umsetzung gezielt verfolgen. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 6. BioNTech AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die BioNTech (Biopharmaceutical New Technologies) AG ist eine Ausgründung der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Die BioNTech AG ist heute bereits an fünf Tochtergesellschaften (Ribological GmbH, TULIP GmbH, UniCell GmbH, Theracode GmbH und EUFETS GmbH) zu jeweils 100 % beteiligt. Die Theracode GmbH hat zudem im Mai 2009 100 % der JPT Peptide Technologies GmbH, Berlin, und der Theracode / JPT Inc. in den USA übernommen. Übergeordnetes Ziel der BioNTech AG ist die Entwicklung von innovativen, hochpotenten und gut verträglichen Immuntherapien sowie von auf Biomarkern basierenden diagnostischen Ansätzen zur Erkennung und Behandlung von Krebs und anderen schweren Erkrankungen. Vier der Tochterfirmen des Unternehmens verfügen über ein vielfältiges Portfolio an Stoff- und Verfahrenspatenten und jeweils eigenständige innovative Technologieplattformen, auf deren Basis klinische Entwicklungsprogramme initiiert wurden (Ribological GmbH und TULIP GmbH) und werden sollen (UniCell GmbH und TheraCode GmbH). Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der BioNTech AG liegt darin, dass die Tochterfirmen über exklusive Nutzungsrechte für eine umfassende proprietäre Bibliothek von tumor-assoziierten Antigenen verfügen, die es erlauben, über 95 % aller soliden Tumore mit innovativen Produkten zu adressieren. Die EUFETS GmbH ist ein Dienstleister und Lohnhersteller mit einer europäischen Führungsposition in der Produktion von Gen- und Zelltherapeutika und verfügt über alle Voraussetzungen zur GMP-konformen Produktion von Arzneimitteln. Die EUFETS GmbH ist dadurch ein zentraler Teil der Holdingstruktur, durch die die Medikamente entwickelnden Tochterfirmen der BioNTech AG direkten Zugriff auf notwendige Technologieentwicklungs- und Produktionskapazitäten erhalten. Durch die parallel erfolgende Entwicklung von Therapeutika (Ribological, TULIP und UniCell) und biomarker-basierten Diagnostika (TheraCode) werden synergistische Produktlinien geschaffen, die auf rationaler Basis maßgeschneidert auf individuelle Patienten und Erkrankungsstadien angewendet werden können. Die BioNTech AG befindet sich als junge Ausgründung derzeit noch in der Aufbau- und Strukturierungsphase. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Ribological GmbH, UniCell GmbH, Tulip GmbH und der TheraCode GmbH werden daher noch zum größten Teil in Auftragsforschung und -entwicklung an der Universitätsmedizin Mainz bzw. im sog. „TRON“ (die im Januar 2010 als Spin-off der Universitätsmedizin Mainz neu gegründete „Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der JGU Mainz GmbH“) durchgeführt. Der Einzug in ein eigenes – bereits geplantes, aber erst noch zu errichtendes – Firmengebäude wird voraussichtlich im ersten Quartal 2013 stattfinden. Derzeit beschäftigt die BioNTech AG in ihren Tochterfirmen ca. 180 Mitarbeiter und gehört damit gleichermaßen, wie mit den im Jahr 2010 erwirtschafteten EUR 10,2 Mio. Umsatz nur ca. zwei Jahre nach Gründung, zu den fünf größten Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland. Eckdaten des Unternehmens Firma: BioNTech AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Mainz, Deutschland Grundkapital: EUR 169.036,00, eingeteilt in 169.036 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG Mainz, HRB 41865 Management Seit Gründung des Unternehmens am 10.11.2008 wird die BioNTech AG von dem Krebsforscher und Immunologen Prof. Dr. Ugur Sahin (CEO) und in dem Bereich Administration und Finanzen von Herrn Dipl.-Kfm. Michael Kring als Finanzvorstand (CFO) geleitet. Seit Gründung der Tochtergesellschaften Tulip GmbH, UniCell GmbH, Theracode GmbH und Ribological GmbH im März 2009 fungiert Herr Dipl.-Kfm. Michael Kring auch als Geschäftsführer dieser Gesellschaften, während Herr Dr. Klaus Kühlcke nach dem Erwerb der EUFETS AG (heute: EUFETS GmbH) im Mai 2009 zum Geschäftsführer der EUFETS GmbH bestellt wurde. Herr Volker Jenzelewski konnte für die EUFETS GmbH als zweiter Geschäftsführer gewonnen werden. Herr Dr. Holger Wenschuh ist weiterhin als Geschäftsführer der JPT Peptide Technologies GmbH mit Sitz in Berlin tätig und hat in dieser Funktion auch die Verantwortung für die Theracode / JPT Inc. in den USA. [ Leistungsbilanz 2010 | 63 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 91,26 % MIG 7 3,54 % MIG 8 1,15 % MIG 9 4,05 % Derzeitige Beteiligungen an der BioNTech AG Status quo Zwei Jahre nach Gründung zählt die BioNTech AG mit ihren fünf Tochterunternehmen zu den größten Biotechnologieunternehmen in Deutschland mit einem breiten Technologie- und Produktportfolio und einzigartigem Innovationspotenzial für den Onkologiemarkt. Die Tochterfirmen Ribological und Tulip befinden sich mit ihren Speerspitzenprojekten in der Transformationsphase von erfolgreicher Präklinik in Richtung klinischer Testung. Die avisierten klinischen Indikationen sind schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom, Ribological, 2011), Brustkrebs (Ribological, 2012) sowie Magen- bzw. Bauchspeicheldrüsenkrebs (TULIP, 2012). Hierzu wurden GMP-konforme Prozesse etabliert, die derzeitig für die Herstellung von klinischem Prüfmaterial eingesetzt werden. Das breite BioNTech-Patent-Portfolio wurde im Jahr 2010 durch neue Stoff- und Verfahrenspatente zur Behandlung von Krebserkrankungen ausgebaut. Die Tochterfirmen JPT (Berlin) und Eufets (Idar-Oberstein) verbreiterten ihre Produktpalette und Angebote im Dienstleistungsbereich und erwirtschafteten im Jahr 2010 einen Umsatz von knapp EUR 10 Mio. Die synergetische Verzahnung der Tochterunternehmen wurde in mehreren Kooperationsprojekten erfolgreich vorangetrieben. Die organische Integration der im Jahr 2009 erworbenen Unternehmen JPT und Eufets in den Firmenkonzern ist erfolgreich abgeschlossen. Ziele und Strategie BioNTech verfolgt die Wertschöpfung ihrer proprietären Targets und Technologien über den Aufbau einer Pipeline von hochinnovativen Krebs-Arzneimitteln und biomarker-basierten Diagnostika. Die Strategie der jungen Firma ist hierbei, den Unternehmensaufbau und die Produktentwicklung durch iterative Optimierung der ein- gesetzten Technologie-Plattformen zu verzahnen und die GMP-Herstellung ihrer Produktlinien möglichst selbst zu kontrollieren. Das Tochterunternehmen Ribological, die RNS-basierte Krebsarzneimittel entwickelt, hat ihr klinisches Entwicklungsprogramm mit mehreren Leitstrukturen bereits initiiert. Im Jahr 2010 hat Ribological in enger Zusammenarbeit mit dem Schwesterunternehmen EUFETS den Herstellungsprozess für RNS-Arzneimittel im Hinblick auf Ausbeute, Reinheit und GMP-Konformität optimiert. Die wichtigsten Zielsetzungen für 2011 sind (i) Erlangung der Herstellungserlaubnis von RNS-basierten Arzneimitteln bei EUFETS, (ii) Start der klinischen Phase-I/II Testung eines Impfstoffs bei fortgeschrittenem Hautkrebs (Melanom) und (iii) Herstellung von klinischem Prüfmaterial für eine zweite RNS-Leitstruktur, die für eine klinische Testung bei Brustkrebs im Jahr 2012 vorgesehen ist. Die Umsetzung dieser Ziele wird Ribological in die Lage versetzen, mit jeweils wenigen Monaten Abstand neue RNS-Arzneimittel unter GMP als klinische Prüfmuster herzustellen, in die klinische Testung zu überführen und hiermit in kurzer Zeit eine klinische Produkt-Pipeline aufzubauen. Die TULIP GmbH plant mit analoger Strategie, jedoch zeitlich versetzt zu Ribological, den Eintritt in die klinische Testung im Jahr 2012. Die besondere Zusammensetzung der Investoren der BioNTech AG erlaubt es, klinische Entwicklungsprojekte auch jenseits der frühen Phase-I/IIa-Testung selbstständig durchzuführen und dadurch die Optionen des Verkaufs, des Partnerings oder der eigenständigen Weiterentwicklung erst dann zu prüfen, wenn eine maximale Wertsteigerung innerhalb der Projekte bereits erreicht wurde. Für die beiden Entwicklungsprojekte der Ribologi- Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Fonds in EUR MIG 7 5.986 Anteil am Grundkapital in % Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR 3,54 4.130.340,00 - MIG 8 1.939 1,15 1.985.536,00 - MIG 9 6.842 4,05 7.006.208,00 - [ Leistungsbilanz 2010 | 64 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] cal GmbH und der TULIP GmbH soll der klinische „Proof of Concept“ in den Jahren 2013 bzw. 2014 erreicht werden. Bei erfolgreicher Entwicklung soll eine konditionale Marktzulassung für ausgewählte Leitstrukturen bereits in den Jahren 2017 bzw. 2018 erfolgen. Die UniCell GmbH adressiert die Entwicklung von zellbasierten Immuntherapeutika. Hierfür verfügt das Unternehmen über eine einzigartige targetspezifische T-Zellrezeptor(TZR)-Klonierungsplattform, die im Jahr 2009 durch das erfolgreiche Klonieren eines Sets von TZRs validiert worden ist. Durch die anstehende Automatisierung der Plattform bis 2013 sollen TZRs zukünftig in industriellem Maßstab kloniert werden, sodass die weltgrößte TZR-Bibliothek generiert werden kann, die es erlaubt, für über 85 % aller Tumorpatienten krebszellhemmende Leitstrukturen bereitstellen zu können. Parallel zum Aufbau der TZR-Bibliothek werden Proof-of-ConceptExperimente zum Transfer TZR-reprogrammierter Lymphozyten durchgeführt, deren erfolgreicher Abschluss die Initiierung des klinischen Entwicklungsprogramms der UniCell GmbH einleiten wird. Die TheraCode GmbH wird die Weiterentwicklung und Validierung von (1) bioinformatischen Verfahren zur Identifikation tumorselektiv exprimierter Marker zur Diagnostik und Therapie solider Tumore, (2) Peptidarrays zur Identifikation von Autoantikörpersignaturen bei Tumorpatienten, sowie (3) eines theranostischen Systems zur Isolierung und molekularen Charakterisierung zirkulierender Tumorzellen, forcieren. Die EUFETS GmbH wird neben der Weiterführung des Kerngeschäftes durch die Beteiligung an der klinischen Entwicklung der Ribological GmbH und der TULIP GmbH ihr Dienstleistungsportfolio auf den wachsenden Märkten der nukleinsäuren- und proteinbasierten biotechnologischen Arzneimittel maßgeblich erweitern. Entwicklung seit der Investition Die BioNTech AG hat sich seit der Gründung maßgeblich weiter entwickelt und die Biotech-Landschaft in Deutschland durch den Zukauf etablierter Unternehmen noch in der eigenen Aufbau- und Strukturierungsphase auf sich aufmerksam gemacht. Durch die Zukäufe gehört die BioNTech AG mit derzeit 180 Mitarbeitern und ca. EUR 10 Mio. Umsatz im Jahr 2010 bereits zu den am schnellsten wachsenden KMUs und zu den größten fünf biopharmazeutischen Unternehmen in Deutschland. Die bisher erarbeitete Position soll im Jahr 2011 weiter ausgebaut werden. Im abgelaufenen Jahr wurden in den Tochterfirmen auch Weichen zum Erreichen wichtiger Meilensteine gestellt, wobei der Einstieg in die klinische Testung mit den validierten Leitstrukturen der Tochterfirmen Ribological GmbH (2011) und TULIP GmbH (2012) mit höchster Priorität verfolgt wird. Durch eine erfolgreiche klinische Entwicklung der klinischen Speerspitzenprojekte soll mittelfristig der Zugang zum onkologischen Markt erfolgen, der mit weltweit USD 180 Mrd. Umsatz pro Jahr den größten Sektor im Gesundheitsbereich darstellt. Der Umsatz der wichtigsten Produkte überschritt im Jahr 2008 erstmals die Marke von USD 100 Mio. Das stärkste Wachstum verzeichneten hierbei Immuntherapeutika, allen voran monoklonale Antikörper und Vakzine, die 2008 einen weltweiten Gesamtumsatz von USD 34,9 Mrd. (Antikörper) (R&D Pipeline News: „Top 20 Biologics 2008”, 2009), respektive USD 21,0 Mrd. (Vakzine) (Global Vakzine Market Review 2008: „World Top Ten Vakzines”, 2009) erwirtschaften konnten. Schätzungen des Vakzinmarktes für das Jahr 2012 gehen von Umsätzen in Höhe von USD 30 Mrd. aus („Global Vakzine Market Forecast to 2012“, http://www.companiesandmarktets. com, Oktober 2008), also einer Umsatzzunahme von etwa 50 % in vier Jahren. Mit der Planung für den Bau des BioNTech-eigenen Firmengebäudes wurde im Jahr 2009 begonnen. Der Bezug der neuen Labore und Büroflächen ist für das vierte Quartal 2011 geplant. [ Leistungsbilanz 2010 | 65 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Aussicht Die BioNTech AG ist eine aussichtsreiche Biotechnologie-Firma mit einem breiten technologischen Portfolio. Sie hat sich auf dem Segment der Immuntherapie von Krebserkrankungen positioniert und zeichnet sich durch starke Schutzrechtspositionen auf mehreren Ebenen (Stoff- und Verfahrenspatente) und „freedom to operate“ für die Entwicklung der eigenen Technologieplattformen aus. Wesentliche Vorteile gegenüber Wettbewerbern im Bereich der Krebsimmuntherapie sind (1) die exklusiven Nutzungsrechte für ein umfassendes Antigenportfolio, das maximale Wertschöpfung erlaubt, (2) die kombinierte Entwicklung von Diagnostika und Therapeutika zum rationalen, effektiven und patientenorientierten Einsatz von Krebstherapeutika und zur Stratifizierung von Studienpatienten mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens auf die Therapie sowie (3) den durch bilaterale Kooperationsverträge mit der Universitätsmedizin Mainz und dem kürzlich gegründeten Mainzer Translationszentrum TRON gesicherten Zugang zu akademischen F&E-Strukturen, die zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der frühen Produktpipeline beitragen. Die klinische Entwicklung ausgewählter Speerspitzenprojekte kann und soll bis zur Zulassung durchgeführt werden, wobei einerseits die Aussicht auf synergistische Effekte durch die Kombinationen von Therapien aus dem Portfolio der Tochterfirmen, andererseits eine exzellente Anschlussfähigkeit der Entwicklungsprojekte mit Partnern aus der Pharmaindustrie gegeben sind. Ein besonderes „Zusatzpotenzial“ ergibt sich dadurch, dass sich die Technologieplattformen der Töchter Ribological GmbH, TULIP GmbH, UniCell GmbH und TheraCode GmbH auch zur Entwicklung von Diagnostika und Therapeutika für nicht-onkologische Indikationen eignen und dadurch über Lizenzen oder Partnering zusätzliche Märkte erschlossen werden können. [ Leistungsbilanz 2010 | 66 ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung: Die BioNTech AG fungiert als Management-Holding. Die BioNTech AG ist als Muttergesellschaft bereits an fünf Tochtergesellschaften zu je 100 % beteiligt. Es handelt sich um die Ribological GmbH, TULIP GmbH, UniCell GmbH, Theracode GmbH und die EUFETS GmbH. Die Theracode GmbH erwarb im Mai 2009 von der Jerini AG die JPT Peptide Technologies GmbH und Theracode/JPT USA. JPT ist ein Peptidehersteller für Anwendungen in der diagnostischen Industrie. Somit ist BioNTech mittelbar über die Theracode GmbH an JPT und der Theracode/JPT USA beteiligt. Bereits ca. zwei Jahre nach der Unternehmensgründung zählt die BioNTech AG zu den größten BiotechUnternehmen in Deutschland und generierte zuletzt einen Gruppenumsatz von ca. EUR 10 Mio. Das Ziel der BioNTech AG und ihrer Tochterunternehmen ist die Entwicklung innovativer, hochpotenter und gut verträglicher Immuntherapien sowie biomarker-basierter diagnostischer Ansätze zur Krebsbehandlung. Die BioNTech-Gruppe ist nach wie vor im Auf- und Ausbau begriffen und setzt sich aus Unternehmen unterschiedlicher Reifegrade in der Wirkstoffforschung mit unterschiedlichen Therapieansätzen sowie Plattformtechnologien zusammen. Strategie Die Geschäftsstrategie basiert auf interdisziplinären und wechselseitig nutzbaren Wissenschafts- und Produktionsplattformen. Am Ende der Ausbaustrategie dürfte die BioNTech ein integriertes theragnostisches Unternehmen und biopharmazeutisches Produktunternehmen darstellen. Wirkstoffentwicklung: Das Tochterunternehmen Ribological entwickelt RNA-basierte Wirkstoffe. Die 100 %-Beteiligung TULIP GmbH entwickelt Krebsimpfstoffe mit dem Ziel der Stimulation des menschlichen Immunsystems. Die TULIP GmbH und Ribological GmbH sind in ihrer Wirkstoffforschung bereits soweit vorangeschritten, dass sie vor dem Eintritt in klinische Studien der Phase I in den Jahren 2011/2012 stehen. Ribological adressiert hierbei die Indikation schwarzer Hautkrebs und TULIP die Indikationen Brustkrebs sowie Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. UniCell wiederum adressiert die Entwicklung von zellbasierten Immuntherapeutika. UniCell verfügt über eine einzigartige targetspezifische [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] T-Zellrezeptor-Klonierungsplattform. Plattformtechnologien: Hierbei ist die Theracode GmbH von Bedeutung. Theracode ist ein Bioinformatikunternehmen und verfolgt die Strategie der Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Bioinformatikplattformen mit den Schwerpunkten von Markertechnologien, Peptidarrays und eines theragnostischen Systems. JPT ist ein etabliertes produzierendes Peptidunternehmen und befindet sich in einer ausgesprochen profitablen Wachstumsphase. Produktionsplattform: Die EUFETS GmbH verfügt über eine Produktionsinfrastruktur, die industriellen Standards entspricht. Die Produktionsstätte ist GMP-zertifiziert. EUFETS verfügt über Herstellungsgenehmigungen für Zelltherapie- und Gentherapieprodukte sowie für Fill & Finish. Daneben führt EUFETS Analysen nach GMP und GLP durch. Zukünftig soll die Produktionsplattform um weitere Technologien erweitert werden. Hierdurch positioniert sich EUFETS zukünftig auch als Produktions- und Dienstleistungsunternehmen für nukleinsäure- und proteinsäurebasierte biotechnologische Arzneimittel. BioNTech verfügt über ein Chancen- und Risikoprofil eines integrierten Diagnostik- und Biopharmazieunternehmens. Die Kooperation mit den Universitäten sichert langfristig die Grundlagenforschung für die kommerzielle Umsetzung in der BioNTech AG. Potenziale Die BioNTech AG ist die Plattform zur Schaffung eines neuen, international agierenden biopharmazeutischen Un ter nehmens mit der Integration von Plattformtechnologien und innovativen Therapien. BioNTech verfügt in Teilbereichen bereits über weltweite Alleinstellungsmerkmale. Sollten auch nur Teile der F & E-Projekte in Verbindung mit den diagnostischen Projekten erfolgreich verlaufen, dann könnte dies die zukünftige Entwicklung der Pharmazeutischen Industrie in erheblichem Maße beeinflussen. BioNTech verfolgt schlussendlich Therapieansätze auf Basis unterschiedlicher Wirkansätze, die sich erstmalig als personalisierte Medizin beschreiben lassen. Das Diagnostik-Tool könnte im Vorfeld Informationen liefern, ob ein Wirkstoff bei einem Patienten wirken kann. EUFETS wiederum verfügt im Erfolgsfall und nach Abschluss der nächsten Ausbaustufe über entsprechende Kapazitäten, die das Konzept der personalisierten Medizin profitabel umsetzbar machen. Im Rahmen der Strategieumsetzung sind noch erhebliche technologische und wissenschaftliche Hürden zu nehmen. Wichtig ist, dass industriell geprägte Leitinvestoren die Langfristumsetzung begleiten und die BioNTech AG über ein Wissenschaftsumfeld im Weltklassemaßstab verfügt. [ Leistungsbilanz 2010 | 67 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 7. B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG („B.R.A.I.N.“) identifiziert und entwickelt auf Basis eigener umfangreicher BioArchiv-Sammlungen, bestehend aus Mikroorganismen und genetischen Bibliotheken und einer wachsenden Zahl von Naturstoffen, unter Verwendung eines B.R.A.I.N.-eigenen Technologieportfolios neue Enzyme und Biokatalysatoren für die Chemieindustrie sowie neue natürliche Substanzen als bioaktive Produktkomponenten für den Lebensmittelund Kosmetikmarkt. B.R.A.I.N. erarbeitet so die wesentlichen Grundlagen zu deren Produktion und industriellem Einsatz. In einer Vorwärtsintegration des Geschäftsmodells verfolgt B.R.A.I.N. intensiv die Entwicklung eigener innovativer BioActive, Peptide und Enzyme als Cosmeceuticals, Nutraceuticals und Medizinprodukte. Eckdaten des Unternehmens Firma: B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Zwingenberg, Deutschland Grundkapital: EUR 11.453.228,00, eingeteilt 11.453.228 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG Darmstadt, HRB 24758 in Management Seit Gründung des Unternehmens im Jahre 1993 wird die B.R.A.I.N. AG von den beiden Molekularbiologen Dr. Holger Zinke (CEO) und Dr. Jürgen Eck (CTO) geleitet. Die Forschungsaktivitäten der B.R.A.I.N. sind in drei Technologieeinheiten, nämlich Enzymtechnologie, bioaktive Wirkstoffe und Produktionsstammentwicklung strukturiert. Deren Leiter sind am Unternehmen beteiligt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 90 Mitarbeiter, überwiegend Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker. Der Vorsitzende des Vorstandes der B.R.A.I.N., Dr. Holger Zinke, wurde im März 2010 auf Vorschlag des Bundespräsidialamtes für seine unternehmerischen Pionierleistungen auf dem Gebiet der Biologisierung von Schlüsselindustrien mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bereits im Februar 2010 wurde er als einer von wenigen Industrievertretern in den BioÖkonomierat berufen, der die Bundesregierung in Fragen der zukünftigen Forschungsstrategie und Schwerpunkte berät. Weiterhin wurde Dr. Holger Zinke im Dezember 2010 von der Redaktion der Süddeutschen Zeitung als einer von fünf (darunter Nikolaus von Bomhard, CEO der Münchner Re, sowie Shai Agassi, ehemaliger Vorstand der SAP AG) „Grünen Köpfe“ gewürdigt. Auf technologischer Ebene werden die Aktivitäten durch den B.R.A.I.N.-CTO, Dr. Jürgen Eck, ausgeweitet, der für den fortwährenden Ausbau von diversen Hochschulkooperationen (TU München, TU Darmstadt, HS Mannheim, TU Aachen, Uni Greifswald, Uni Göttingen, Uni Hohenheim, Uni Tübingen, Uni Rostock etc.) verantwortlich zeichnet. Die akademischen Kooperationen fußen auch in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften sowie in Einladungen zu Vorträgen auf hochrangigen internationalen sowie nationalen Tagungen. Status quo Bisher wurden seitens B.R.A.I.N. mehr als 70 Industriekooperationen mit führenden Unternehmen der chemischen Industrie wie BASF, BayerSchering Pharma, Celanese, Ciba, Clariant, DSM, DSM NP, Evonik Degussa, Genencor, Henkel, Nutrinova, RWE, Sandoz, Schering, Südzucker und Symrise sowie vielen anderen Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Die Kooperationsinhalte sind dabei so vielfältig wie die von den Partnern bedienten Märkte. [ Leistungsbilanz 2010 | 68 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 78,58 % MIG 3 14,18 % MIG 4 1,35 % MIG 5 5,89 % Derzeitige Beteiligungen an der B.R.A.I.N. AG Kooperationsgeschäft B.R.A.I.N. hat sich über die Jahre bei vielen Kunden einen Status als „Preferred Partner“ erarbeitet, unter welchem mehrere Kooperationen parallel oder sequenziell über mehrere Jahre durchgeführt werden. Die in den Kooperationen erzielten Ergebnisse haben es den industriellen Partnern ermöglicht, schnell die technologischen Fortschritte zu implementieren, neue oder verbesserte Produkte am Markt zu platzieren, Produktionsprozesse zu optimieren oder eine kompetitive Schutzrechtsposition zu erarbeiten. B.R.A.I.N. partizipiert an den Produkterfolgen der Partner zusätzlich zu der F & E-Kompensation und Erfolgszahlungen bei Erreichen von definierten Meilensteinen durch vertraglich zugesicherte Tantiemen an den Verkaufserlösen der Produkte. Bereits im April 2009 wurden zusammen mit dem Partner Symrise nach einer nur zweijährigen Entwicklungszeit zwei neuartige bioaktive Substanzen für innovative Kosmetika, ein „AntiIrritant“ (SymSitive 1609) und ein Anti-mikrobieller Wirkstoff, (SymB125), in die Vermarktung gebracht. Auf einer Fachtagung von Kosmetik-Wirkstoff-Herstellern, der InCosmetics 2010, welche im April 2010 in Paris stattfand, wurde SymSitive 1609 von den Kosmetik-Fachkollegen mit dem sogenannten Kosmetik-Oscar als innovatives Produkt ausgezeichnet und von der Fach-Community viel beachtet. Zusammen mit dem seit vielen Jahren als einer der B.R.A.I.N.-Kooperationspartner bekannten Unternehmen, der Südzucker AG, konnte auf dem ZuckerSpezialitäten Segment die Zusammenarbeit aufgrund der Erfolge der Forschungskooperation auch im Jahr 2010 erneut ausgeweitet werden. Die erzielten Ergebnisse brachten den Industriepartnern Sprunginnovationen, die sich in einer signifikanten Erhöhung der Produktausbeute bzw. einer Verbesserung der Marktposition niederschlugen. B.R.A.I.N. partizipiert auch hier durch Tantiemen an den Erfolgen. Zusammen mit der Nutrinova, einer Tochter der Celanese Corp., wurde 2010 ein weiteres umfangreiches Screening-Programm induziert, in welchem es das gemeinsame Ziel ist, Wirkstoffe zu identifizieren, die natürlichen Ursprungs sind und somit Lebensmitteln eine natürliche Süße bei reduzierter Kalorienlast verleihen. Die vielversprechende Kooperation hat bereits einen In-vivo-Wirkbeleg von zahlreichen Entwicklungskandidaten erbracht, was eine Intensivierung der Entwicklungsaktivitäten mit sich brachte. Zusammen mit einem großen US-amerikanischen Nahrungsmittelhersteller verfolgt B.R.A.I.N. die rezeptorbasierte Suche nach den Geschmack und die Gesundheit von Lebensmitteln verbessernden Naturstoffen. Die Kooperation wurde Anfang 2010 begonnen. Eigene Entwicklungen In den nächsten Jahren wird sich B.R.A.I.N. weiter verstärkt eigenen Entwicklungskandidaten widmen und diese zu innovativen Produkten für lukrative Märkte entwickeln. Dazu wurden 2010 die eigene Multi-Purpose-Fermentationsanlagen am Standort in Zwingenberg ausgebaut und in Betrieb genommen. Die Labor-Infrastruktur der B.R.A.I.N. AG hat sich damit nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus im 2. Quartal 2010 auf dann zusammen etwa 1.500 m² quasi verdoppelt. Ähnliches gilt auch für die Büroflächen, die nun ca. 1.700 m² umfassen. B.R.A.I.N. hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Business-Units aufgebaut, die sich nun mit der Vermarktung von innovativen Kosmetika auf der einen und Medizinprodukten auf der anderen Seite beschäftigen. Schlüsselpatente B.R.A.I.N. hat auch 2010 die IP-Position kontinuierlich ausgebaut. Dies geschah auf zweierlei Wegen. Auf der einen Seite wurden eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum Patent angemeldet. Hinzu kam eine steigende Aktivität beim Erwerb von Patenten Dritter. So ist es dem Unternehmen gelungen, ein Stoffpatent für Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Fonds in EUR Anteil am Grundkapital in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 3 1.623.500 14,18 7.524.997,79 - MIG 4 154.250 1,35 714.955,90 - MIG 5 674.289 5,89 6.030.132,13 [ Leistungsbilanz 2010 | 69 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] einen stark nachgefragten neuen Kosmetik-Wirkstoff zu erwerben. Auch im Nahrungsmittel-Bereich konnte B.R.A.I.N. ein IP-Paket auf dem Bitter-Geschmack-Segment erwerben, darunter Technologie- und Stoffpatente, die zum großen Teil weltweiten Schutz umfassen. hinter sich gebracht. Im Kooperationsgeschäft wird die Internationalisierung des Kooperationspartner-Netzwerks weiter kontinuierlich ausgebaut, um damit auch langfristige Wachstumsoptionen in dem Kernsegment der B.R.A.I.N. zu erlauben. Unternehmensbeteiligung B.R.A.I.N. hat im Jahr 2010 eine Minderheitsbeteiligung am 2009 gegründeten Biotechnologie-Unternehmen Enzymicals AG erworben. Durch diese Beteiligung der B.R.A.I.N. an Enzymicals ist eine strategische Allianz entstanden, die komplementäre Module zur Vervollständigung der Wertschöpfungskette hin zu biokatalytisch hergestellten Fein- und Spezialchemikalien abdeckt. Diese strategische Beteiligung der B.R.A.I.N. AG an dem auf die biokatalytische Produktion von Fein- und Spezialchemikalien sowie der Herstellung von Enzymen spezialisierten Unternehmen aus Greifswald erweitert die bisherigen Aktivitäten der B.R.A.I.N. und der Enzymicals AG im Bereich der Biokatalyse. Damit setzen B.R.A.I.N. und Enzymicals die Tradition langjähriger erfolgreicher Kooperationen mit dem Mitgründer der Enzymicals AG, Herrn Prof. Dr. Uwe Bornscheuer von der Universität Greifswald, fort und geben der Zusammenarbeit eine noch breitere kommerzielle Plattform. Entwicklung des Unternehmens B.R.A.I.N. hat sich seit Gründung stetig weiterentwickelt und ist heute eines der technologisch führenden weißen Biotechnologie-Unternehmen. Derzeit plant das Management, die Position weiter und nachhaltig zu festigen und global auszubauen. Im zurückliegenden Jahr hat B.R.A.I.N. intensiv in die Zukunft investiert, was auf der einen Seite die Erweiterung der Infrastruktur verbunden mit der Etablierung einer Produktionsanlage mit sich brachte. Auf der anderen Seite wurde im Jahr 2010 der Mitarbeiterstamm von 78 (Stand: Ende 2009) auf mittlerweile 90 (Stand: Dezember 2010) hoch qualifizierte Mitarbeiter ausgebaut. Es ist dem Management gelungen, in den Sparten „Food“ wie z. B. Vitamine, Aminosäuren, Geschmacksmodulation und Zuckerspezialitäten, API-Herstellung (Pharma-Zwischenstufen) und „Energie“ neue namhafte Kooperationspartner zu gewinnen. Dabei ist es erwähnenswert, dass es wiederholt gelungen ist, den nach Europa zweitgrößten Chemiemarkt, die USA, zu adressieren und hier nach einer umfangreichen und erfolgreichen Due Diligence und Wettbewerbsanalyse durch den neuen Kooperationspartner einen der größten Nahrungsmittelkonzerne als strategischen Kooperationspartner zu gewinnen. B.R.A.I.N. adressiert insgesamt also einen bereits heute großen, globalen Markt, der nach Daten von McKinsey USD 99 Mrd. umfasst (2007) und sich mit hohen Wachstumsraten entwickelt. Der Markt wird weiter stark wachsen, da die Verteuerung der petrochemischen Ressourcen die Industrie zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe und damit zur weißen Biotechnologie drängt. McKinsey rechnet damit, dass sich bereits 2012 die White-Biotech-Umsätze auf ca. EUR 150 Mrd. erhöhen werden, was dann bereits 9 % der Gesamtumsätze der Chemieindustrie entspräche. In dem im Mai 2007 erstellten, sogenannten Cologne Paper mit dem Titel „En route to a knowledge-based bioeconomy“, kamen ca. 60 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu dem Ergebnis, dass im Jahre 2030 allein in Europa jedes dritte Wirtschaftsprodukt mit Methoden und Prozessen der weißen Biotechnologie erarbeitet werden wird. Das entspricht allein in Europa einem Um- Ziele und Strategie Die B.R.A.I.N. AG wird den eingeschlagenen Weg, die erarbeitete technologische Führungsrolle in der weißen Biotechnologie auszubauen und sich entlang der Wertschöpfungskette vorwärtszuentwickeln, weiter voranschreiten. Ihre Spezialität und technologische Basis ist der Zugang zur Vielfalt der über 3,5 Milliarden Jahre evolvierten, biologisch-chemischen Kreativität der Natur und die Fähigkeit, diese mit molekularbiologischen Technologien für industrielle Anwendungen verfügbar zu machen. Erste Kandidaten für eine industrielle Produktion wurden in der Zwischenzeit so weit fortentwickelt, dass nun ein „Scale Up“ in der neu geschaffenen Produktionsanlage der B.R.A.I.N. der folgerichtige nächste Schritt ist. B.R.A.I.N. wird damit zum Systemanbieter neuer biologischer Lösungen für etablierte Industrien (B2B-Geschäft) und hat die ersten Schritte einer eigenen Vermarktungsstrategie für ausgewählte Systemprodukte erfolgreich [ Leistungsbilanz 2010 | 70 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] satz von EUR 300 Mrd. Analysten der Deutschen Bank prognostizieren, dass sich in den kommenden Jahren das zurzeit bereits zweistellige Wachstum der Branche noch beschleunigen wird. Unternehmen wie BASF, DSM und Evonik Degussa, alle auch langjährige Partner der B.R.A.I.N., haben diese Entwicklung bereits stark in ihren internen Strukturen implementiert. BASF wird nach eigenen Angaben in den Jahren 2009 bis 2011 insgesamt EUR 300 Mio. in die weiße Biotechnologie investieren, eine von fünf Wachstumssäulen, zu denen auch Nanotechnologie und grüne Biotechnologie gehören. In allen Industrienationen wird dieser Trend durch umfangreiche politische Initiativen unterstützt. Aussicht und Abgrenzung zum Wettbewerb In ähnlichen Segmenten wie die B.R.A.I.N. AG sind etwa die beiden börsennotierten Unternehmen Codexis (Biokatalysatoren) sowie Senomyx (Geschmacksmodulatoren) in den USA tätig. Metabolic Explorer, ein französischer Wettbewerber auf dem Gebiet der Stammentwicklung und biotechnologischen Produktion von Chemikalien, ist ebenfalls börsennotiert und hatte Ende 2010 eine Marktkapitalisierung von EUR 136 Mio. Der (ehemalige direkte) Wettbewerber Diversa ist von dem Bio-Energie Unternehmen Celulol übernommen worden und firmiert nun außerhalb des Kernbereiches der B.R.A.I.N. unter Verenium mit Fokus auf Bio-Energie (Marktkapitalisierung Ende 2010 rund USD 42 Mio.). Zwischenzeitlich, im September 2010, konnte das Unternehmen Verenium die Forschungsaktivitäten an Bioethanol aus Cellulose für USD 98 Mio. an BP veräußern. Exxon Mobil und die Synthetic Genomics von Craig Venter haben auf dem gleichen Gebiet Mitte 2009 eine Partnerschaft im Wert von USD 300 Mio. publiziert. Novozymes, der größte Enzymhersteller der Welt, hat im Dezember 2010 das EMD (Merck Darmstadt) Tochterunternehmen EMD/Merck Crop BioScience Inc. für USD 275 Mio. gekauft, um damit seine Technologieplattform auch im Agro-Markt auszuweiten. DSM hat ebenfalls im Dezember mit einem Aufschlag von 35 % auf den letzten Aktien-Schlusskurs die Martec Biosciences, ein Spezialunternehmen im Food-Segment für USD 1.087 Mio. erworben, um damit einer der Hauptanbieter dieser Nahrungsmittelzusatzstoffe zu werden. B.R.A.I.N. konnte sich in diesem kompetitiven Marktumfeld durch technologische Spezialisierung und ihr kooperationsbasiertes Geschäftsmodell nachhaltig am Markt etablieren. Als ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil der B.R.A.I.N. gegenüber dem Wettbewerb könnte herausgearbeitet werden, dass B.R.A.I.N. über eine Vielzahl von Technologien (u. a. Stammsammlung und Stammentwicklung, Enzyme und Biokatalysatoren sowie bioaktive Substanzen für Kosmetik und Nahrungsmittelzusatzstoffe) verfügt, die von unterschiedlichen Partnern und Marktteilnehmern angefragt werden. Das reduziert die Abhängigkeit von nur einem speziellen Markt. B.R.A.I.N. ist es so möglich, neben dem Chemie-Markt auch den Kosmetik-Markt, den Futtermittel-Markt und den Nahrungsmittel-Markt (und damit die Schlüsselmärkte der Bio-Ökonomie) zu adressieren. B.R.A.I.N. überzeugt dabei zum einen über die Breite der Kooperationsbasis sowie zum anderen über die Tiefe der einzelnen Kooperationsbeziehungen. Mit vielen der B.R.A.I.N.-Kooperationspartner interagiert das Unternehmen seit vielen Jahren (z. B. Henkel mehr als zwölf Jahre; Evonik mehr als zwölf langjährige F & E Projekte; Genencor, DSM und DSM NP, BASF, BayerSchering, Südzucker, Nutrinova etc. zum wiederholten Male). Dieses Vertrauen und die offenen Partnerschaften zeichnen die Vorgehensweise der B.R.A.I.N. aus und sind ein schwer kopierbarer Wettbewerbsvorteil. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung: Die B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG positioniert sich als ein industriell etabliertes White-Biotech-Unternehmen mit einem herausragenden Portfolio industrieller Kooperationen mit internationalen Marktführern. Mehr als 70 Industriekooperationen sind ein Gradmesser für die industrielle Akzeptanz. Wichtige Kooperationsvereinbarungen konnte die B.R.A.I.N. AG u. a. mit Weltmarktführern wie BASF, Bayer-Schering, Clariant, DSM, Evonik Degussa, Genencor, Henkel, Nutrinova, RWE Power, Südzucker oder Symrise schließen. Das Geschäftsmodell der B.R.A.I.N. AG fußt auf Kleinstlebewesen, den Mikroorganismen, und deren Stoffwechselwegsprodukten. Von besonderem Interesse sind hierbei Mikroorganismen die unter extremen Umweltbedingungen leben. Sie verfügen über einzigartige genetische und biologische Merkmale, die industriell nutzbar sind. In Abgrenzung zu Wettbewerbern verfügt [ Leistungsbilanz 2010 | 71 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] die B.R.A.I.N. AG über umfangreiche eigene Sammlungen an Mikroorganismen, genetischen Bibliotheken, Naturstoffbibliotheken und Substanzbibliotheken (das sogenannte BioArchive®). Mithilfe hocheffizienter und standardisierter Methoden nutzt die B.R.A.I.N. AG die biologischen und genetischen Potenziale dieser Mikroorganismen, um daraus hochmargige „Werkzeuge“ für vielseitige industrielle Anwendungen zu machen. Die Voraussetzungen hierfür sind die Fähigkeit zur Identifikation und Entwicklung neuer bioaktiver Substanzen, Enzyme und sogenannter Designer-Mikroorganismen. Bioaktive Substanzen sind der Schlüssel, um z. B. dem Lebensmittelsektor oder der Kosmetikindustrie bioverträgliche, leistungsstarke Anwendungsmöglichkeiten für verbraucher- und umweltfreundliche Produkte zu ermöglichen. Enzyme werden als Biokatalysatoren z. B. für die Reinigungseffizienz der Waschmittel, die Textilbehandlung, sowie bei der biologischen Herstellung verschiedenster Chemikalien („grüne Chemie“) verwendet. Designer-Mikroorganismen der B.R.A.I.N. AG befinden sich in verschiedenen industriellen Prozessen und sorgen dort für eine nachhaltige, ressourcen- und energieeffiziente Produktion. Das Portfolio wird zukünftig um eigene, margenstarke Kosmetik- und Medizintechnologieprodukte mit hohem Nutzen ausgeweitet. Die B.R.A.I.N. AG lässt sich unter Berücksichtigung aller Aspekte als ein nachhaltiges Unternehmen qualifizieren. Strategie Die B.R.A.I.N. AG bewegt sich in einem Markt mit einer hohen Innovations-, Wachstums- und Konsolidierungsgeschwindigkeit. Im Jahr 2010 gelang es der B.R.A.I.N. AG, weitere Meilensteine für die Unternehmensentwicklung zu setzen. Hierzu zählt die Kooperation mit RWE Power, CO2 zur Produktion von Biomasse oder Biomolekülen für Biokunststoffe zu nutzen. Zu diesem Zweck wird eine experimentelle Anlage am RWE Power-Standort Niederaussem errichtet. Weitere Erfolge für die B.R.A.I.N. AG sind die Kooperationsvereinbarungen mit der Bayer Schering AG in der Produktionsprozessoptimierung für Steroidwirkstoffe mithilfe von B.R.A.I.N.-optimierten Mikro organismen. Darüber hinaus stellt die Kooperation von DSM mit B.R.A.I.N. in der biotechnologischen Produktion wasserlöslicher Vitamine für DSM Nutritional Products eine erweiterte Zusammenarbeit mit Europas führendem Industriebiotech-Konzern dar. [ Leistungsbilanz 2010 | 72 ] Die B.R.A.I.N. AG beschleunigt damit die eingeschlagene Strategie der Positionierung in hochpreisigen industriellen Marktsegmenten mit hohem Innovationsbedarf. Beispiele hierfür sind die Wachstumssegmente Fermentation, Medizinprodukte, Kosmetika oder Nutraceuticals. Mit der stetigen Weiterentwicklung der unternehmensinternen Kompetenzen auf den Technologiegebieten der Metagenomik, den auf humanen Zellen basierten Assayund Screeningtechnologien und der Produktionsstamm entwicklung, setzt sich die B.R.A.I.N. AG in erheblichem Maße vom Wettbewerb ab. Die Technologiehürden für Wettbewerber sind hoch geworden. Der Ausbau der eigenen Produktionskapazitäten für bioaktive Wirkstoffe und Biokatalysatoren wurde abgeschlossen, und eigene Fermentationsanlagen wurden etabliert. Durch die Beteiligung an der Enzymicals AG (D) erweitert sich das Produktionsspektrum für Biokatalysatoren. Potenziale Die jüngsten Übernahmen von Martek Biosciences Inc. (USA) durch die niederländische DSM-Gruppe oder die DuPont-Offerte (USA) für die dänische Danisco-Gruppe, zu der auch der B.R.A.I.N.-Kooperationspartner Genencor gehört, unterstreicht die Bedeutung innovativer White-Biotech-Unternehmen für das zukünftige Wachstum etablierter Life-Science-Konzerne. Es geht u. a. um den Wachstumsmarkt „grüne Chemie“. Damit bewegt sich die B.R.A.I.N. AG mit ihrer Technologieführerschaft und eigenen Produktionstechnologien in bewertungstechnisch hochinteressanten Segmenten. Die Verlängerung der Wertschöpfungskette um eigene Produkte kann die B.R.A.I.N. AG in eine andere Unternehmensgröße mit hohen Ertragspotenzialen führen. Die B.R.A.I.N. AG ist auf dem besten Weg, sich zu einem integrierten Unternehmen für margenstarke Spezialitäten zu positionieren. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] cerbomed smart I neuro I therapy 8. cerbomed GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die cerbomed GmbH ist ein Medizintechnik-Unternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung innovativer Technologien und Produkte im Bereich der Neuromodulation konzentriert. Im Fokus der Aktivitäten steht die transkutane Vagusnervstimulation (t-VNS®) mit dem Ziel, Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen des Nervensystems eine wirksame Ergänzung bestehender medikamentöser Therapiealternativen mit gleichem klinischen Nutzen bei verbesserter Lebensqualität und geringeren Kosten, anzubieten. Eckdaten des Unternehmens Firma: cerbomed GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Erlangen, Deutschland Stammkapital: EUR 142.782,00 Handelsregister: AG Fürth, HRB 10429 Management Das Management der cerbomed GmbH wurde im Laufe des Jahres 2010 erweitert, um mit zusätzlichen Branchen- und Fachkompetenzen ideal für die anstehenden Anforderungen an das Unternehmen gewappnet zu sein. cerbomed beschäftigt 19 Mitarbeiter. Das ManagementTeam setzt sich derzeit wie folgt zusammen: Managing Director: Dr. Andreas Hartlep, Dipl. Phys. und Med. Phys. Chief Medical Officer: Prof. Dr. med. Jens Ellrich, M.Sc. Director Finance: Dr. Robert Pfeffer, Dipl. Kfm., Dipl. Volkswirt Director R&D: Christoph Beck, Dipl. Ing. (FH) Director Marketing: Dr. med. Martin Hyca, MBA Status quo cerbomed konzentriert sich einerseits auf die klinische Entwicklung, mit dem Ziel, Hinweise auf Wirksamkeit und Sicherheit bei ausgewählten Erkrankungen des Nervensystems in Pilotstudien zu qualifizieren und danach in pivotalen Studien statistisch belastbar zu quantifizieren. Andererseits und teilweise auf den klinischen und präklinischen Resultaten aufbauend, entwickelt das Unternehmen die dritte Generation eines transkutanen und damit nicht-invasiven Neurostimulators, um in naher Zukunft die Entwicklung des ersten Marktstimulators (4. Generation) einleiten zu können. Im Jahr 2010 wurden Pilotstudien in den Indikationsgebieten Depression, Epilepsie und Schmerz abgeschlossen. Pilotstudien bei Patienten mit Tinnitus und Schizophrenie wurden begonnen. Im Jahr 2011 werden voraussichtlich klinische Studien in den Indikationsgebieten Epilepsie, Kopfschmerz und Tinnitus initiiert. Daneben versucht cerbomed, in kleineren und sog. präklinischen Studien zahlreiche indikationsübergreifende Fragestellungen zu beantworten und den Wirkmechanismus der Technologie besser zu verstehen, um die Erkenntnisse in der Produktentwicklung adäquat umsetzen zu können. 2010 wurde der Studienstimulator (2. Generation) als Medizinprodukt zugelassen (CE-Zeichen). Für 2011 ist die Zulassung der nächsten Stimulator-Generation geplant. Das Patentportfolio wurde weiter gefestigt und ausgebaut. Es wurden zehn neue Patente angemeldet. Darüber hinaus wurde ein Patentmanagementsystem implementiert. [ Leistungsbilanz 2010 | 73 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 60,46 % MIG 3 6,17 % MIG 4 5,24 % MIG 5 17,64 % MIG 9 10,49 % Derzeitige Beteiligungen an der cerbomed GmbH Ziele und Strategie Die wesentlichen Ziele für 2011 lassen sich wie folgt definieren: ▌ Abschluss der Pilotstudie im Indikationsgebiet Schizophrenie ▌ Initiierung der klinischen Studie im Indikationsgebiet Epilepsie ▌ Abschluss der Pilotstudie im Indikationsgebiet Tinnitus ▌ Initiierung der klinischen Studie zur Kombinationstherapie mit t-VNS und akustischer Stimulation im Indikationsgebiet Tinnitus ▌ Initiierung der klinischen Studie im Indikationsgebiet Kopfschmerz ▌ Abschluss der Entwicklung des Studienstimulators 3. Generation ▌ Erteilung des CE-Zeichens für den Studienstimulator 3. Generation ▌ Initiierung des Studienstimulators 4. Generation ▌ Abschluss der Otoplastik (8. Generation) ▌ Initiierung und Abschluss der Otoplastik (9. Generation) ▌ Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde tion des Studienstimulators wurde entwickelt. Ein strukturierter Prozess für die nächste Finanzierungsrunde wurde 2010 aufgesetzt. Entwicklung seit der Investition Das Unternehmen hat 19 Arbeitsplätze geschaffen und das Management konnte schlagkräftig mit zusätzlichen soliden Branchen- und Fachkompetenzen erweitert werden. Intensiv wurden strategische Konzepte mit den Investoren erarbeitet. Die Zertifizierung nach EN ISO 13485:2003 +AC:2007 konnte erreicht werden, ebenso die Zulassung des Stimulators als Medizinprodukt (CE-Zeichen). cerbomed hat drei klinische Studien abgeschlossen, zwei weitere klinische Studien sollen 2011 abgeschlossen werden. Weitere vier klinische Studien sind in Planung und Vorbereitung und die dritte Genera- Positionierung Die cerbomed GmbH ist ein innovatives Medizintechnologieunternehmen. Erkrankungen des Zentralnervensystems wie z. B. Epilepsien, chronische Schmerzen und Tinnitus sind die Therapieschwerpunkte der cerbomed. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung innovativer Technologien und Systeme im Bereich der Neurostimulation. Es differenziert sich gegenüber dem Wettbewerb vor allem dadurch, dass es sich bei seinem patentierten Therapieansatz um eine nicht-invasive Therapie mit entsprechendem Anwendungskomfort handelt. Der Aussicht im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen Gegenwärtig wird der Bereich der Vagusnervstimulation durch das Unternehmen Cyberonics besetzt. Dieses besitzt eine Zulassung für die Indikation Epilepsie. Der Neurostimulator von Cyberonics liegt als Produkt vor, welches mittels chirurgischen Eingriffs zu implantieren ist. Cyberonics ist ein börsennotiertes US-amerikanisches Unternehmen (Nasdaq: CYBX, Marktkapitalisierung: mehr als USD 950 Mio.) und setzte 2010 allein mit der Indikation Epilepsie mehr USD 167 Mio. um. Nach erfolgter Zulassung rechnet cerbomed mit klaren Wettbewerbsvorteilen gegenüber Cyberonics aufgrund mehrerer Alleinstellungsmerkmale wie z. B. transkutaner und damit nicht-invasiver Applikation, Portabilität, überlegenen Kosten-Nutzen-Verhältnisses sowie der beabsichtigten Adressierung einer größeren Zahl von Indikationen. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Fonds in EUR Anteil am Stammkapital in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 3 8.804 6,17 898.678,89 MIG 4 7.488 5,24 659.700,04 145.320,00 MIG 5 25.180 17,64 2.581.327,86 145.320,00 MIG 9 14.976 10,49 1.147.526,00 452.474,00 [ L e i st u ng sbi l a n z 2010 | 74 ] - [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Patient setzt sich dabei eine kleine Elektrode, ähnlich einem handelsüblichen Ohrhörer, ins Ohr. Der dazugehörige Stimulator (NEMOS) ist über ein Kabel mit dem Ohrhörer verbunden und stimuliert über die Elektroden den Ast des Vagusnervs am Außenohr. Die Stimulation des Vagusnervs führt zu einer Aktivierung bestimmter Hirnareale, die bei den erwähnten Krankheitsbildern eine wichtige Rolle spielen. Für den Patienten ergeben sich durch die von cerbomed verfolgten Technologieansätze erhebliche Vorteile gegenüber Therapieformen etablierter Wettbewerber. Das Wettbewerbsprodukt des derzeitigen Weltmarktführers wird am Hals in der Nähe der Schlagader implantiert. Hierbei kommt es zu einer offenen Operation mit entsprechend hohen Kosten und Risiken für den Patienten. Mittlerweile konnte cerbomed die Pilotstudien in den Indikationsgebieten Epilepsie und Schmerz erfolgreich abschließen. Es erfolgte zudem der Start der Pilotstudie im Indikationsgebiet Tinnitus. Die abgeschlossenen Pilotstudien hatten zum Ziel, die Sicherheit und Verträglichkeit zu belegen sowie erste klinische Daten zur Leistungsfähigkeit des transkutanen Vagusnervstimulators zu gewinnen. Strategie Die cerbomed GmbH verfolgt ein klares Konzept der Fokussierung auf Therapiegebiete mit großem medizinischem Bedarf und großen Patientenpopulationen. So gelten nach Unternehmensangaben in den USA und Europa (Deutschland, Frankreich und UK) mehr als 10 Millionen Menschen in den Indikationen, Epilepsie, und Tinnitus als therapieresistent. Beispielsweise können im Falle der Epilepsie nur 65 % aller Patienten erfolgreich mit Medikamenten therapiert werden, die restlichen 35 % gelten als schwer behandelbar oder therapieresistent. Genau an diesen Patientengruppen setzt die cerbomed GmbH an. Der erfolgreiche Abschluss der Pilotstudien war für cerbomed ein wichtiger Meilenstein. Die Erlangung des CE-Zertifikates für den Studienstimulator, Version 2, sowie die laufende Weiterentwicklung der Version 3 sind weitere wichtige Erfolge für cerbomed. Ein weiterer Bestandteil der Unternehmensstrategie ist der beständige Ausbau von Partnerschaften mit klinischen Kooperationspartnern mit hoher Reputation. Der zunehmende Reifegrad des Unternehmens äußert sich auch darin, dass für die klinische Studie im Indikationsgebiet Schizophrenie die Rekrutierungsphase erfolgreich abgeschlossen und in der Indikation Tinnitus mehr als 20 Patienten eingeschlossen werden konnten. Erfreulich sind zudem die Ergebnisse einer Schmerzstudie: Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass bei gesunden Probanden unter Einsatz der t-VNS ein klinisch relevanter Rückgang der Schmerzwahrnehmung erfolgte. Diese ersten Zwischenergebnisse deuten darauf hin, dass t-VNS für die Behandlung von Schmerzerkrankungen eingesetzt werden kann. Dem Management ist es auch 2010 gelungen, wichtige Meinungsführer als Multiplikatoren für cerbomed zu gewinnen. Dies ist sowohl für die klinischen Projekte als auch in der späteren Pre-Marketing- und Produkteinführungsphase von strategischer Bedeutung. Potenziale Der Markt der Neurostimulation ist als Wachstumsmarkt anerkannt. Sollte es der cerbomed GmbH gelingen, entsprechende Behandlungserfolge zu erzielen, dann könnte sich die cerbomed-Technologie zu einer Durchbruchtechnologie entwickeln. Die bisher veröffentlichen Informationen generierten große Aufmerksamkeit, auch beim Wettbewerb. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bereits heute große Medizintechnologie- und Pharmaunternehmen die Entwicklung der cerbomed GmbH interessiert verfolgen. Bis zu einer industriellen Etablierung sind noch weitere Finanzierungsmaßnahmen erforderlich. [ Leistungsbilanz 2010 | 75 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 9. certgate GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die certgate GmbH entwickelt und vermarktet Produkte und Lösungen, die den Umgang mit mobilen Kommunikationsgeräten sicherer und benutzerfreundlicher machen. certgate hat die weltweit erste microSD-Card mit Smartcard-Funktionalität entwickelt und hält mehrere Patente im Bereich der mobilen IT-Sicherheit. Die certgate micro SmartCard ist das weltweit erste Serienprodukt einer microSD-Karte mit integrierter Smartcard. Sie verfügt sowohl über einen leistungsfähigen Krypto-Prozessor als auch einen davon unabhängigen Flashspeicher. Ziel der certgate-Produkte ist es, die Lücken in der Sicherheit und in Praktikabilität mobiler Anwendungen zu schließen. Gleichzeitig treiben sie die sichere Abwicklung von Geschäftsvorgängen im Finanzsektor, in der öffentlichen Verwaltung oder beim mobilen Zugriff auf Unternehmensdaten voran. Die certgate-Produkte ergänzen mobile Applikationen auf wirtschaftliche und ergonomische Art um die Sicherheit einer Smartcard-basierten Authentifizierung und Verschlüsselung. Neben Standardprodukten zur verschlüsselten Datenspeicherung, zum sicheren Mobilbanking ohne TAN, zur Generierung von Zertifikaten und persönlichen Signaturen sowie zum Aufbau sicherer VPN-Verbindungen auf mobilen Endgeräten beschäftigt sich certgate auch mit kundenindividuellen Sicherheitslösungen für Smartphones, PDA und andere Mobilgeräte auf der Basis seiner certgate micro SmartCard. Eckdaten des Unternehmens Firma: certgate GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Nürnberg, Deutschland Stammkapital: EUR 71.400,00 Handelsregister: AG Nürnberg, HRB 15753 [ Leistungsbilanz 2010 | 76 ] Management Das Management bestand bis November 2010 aus dem Unternehmensgründer Dr. Paschalis Papagrigoriou, sowie Herr Axel Stett. Im November wechselte Herr Dr. Papagrigoriou in den Beirat, zum 1. Dezember kam als neuer Gesellschafter und Geschäftsführer Herr Walter Zornek als Vorsitzender der Geschäftsführung ins Unternehmen. Walter Zornek verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der IT- und Telekommunikationsindustrie und verantwortet die Bereiche Strategie, Marketing und Großkunden, Finanzen und Verwaltung sowie Investor Relations. Axel Stett verfügt über 25 Jahre Erfahrung, davon 18 als Vertriebs- und General Manager, u. a. in der IT- und Telekommunikationsindustrie sowie als Partner einer Unternehmensberatung mit den Schwerpunkten Marketing- und Vertriebsoptimierung. Er verantwortet die Unternehmensbereiche Sales, Business Development, Technik und Recht. Status quo certgate hat mit der Sicherheitslösung SiMKo2, die auf Basis von zum Patent angemeldeter certgate-Technologie im Auftrag des Partners T-Systems International GmbH für Windows Mobile-Smartphones entwickelt wurde und von T-Systems vermarktet wird, ein auf breiter Basis akzeptiertes und als hochsicher bewiesenes Produkt am Markt platziert. SiMKo2 wurde im März 2009 vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum Einsatz für Verschluss-Sachen (VS-NfD) empfohlen und wird seit Dezember 2009 in einer Reihe von Bundesministerien, obersten Bundesbehörden und sicherheitskritischen Unternehmen eingesetzt. Im Jahr 2011 ist geplant, SiMKo2 auf eine neue technologische Plattform zu bringen, wofür certgate ideal positioniert ist. Auch für die der SiMKo-Lösung zugrunde liegende Smartcard-Technologie ist eine kundenspezifische Neuentwicklung in der Pipeline. Weitere Produkte und Lösungen unter Nutzung der microSD-basierten Smartcard-Technologie werden weltweit von Anbietern von Sicherheitslösungen und von großen Multiplikatoren sowohl in ersten Projekten evaluiert als auch in bereits breiteren Angeboten eingesetzt und finden zunehmend Marktakzeptanz in hochsicherheitssensiblen Industrien sowie bei Telekommunikations-Anbietern im Allgemeinen und Mobilfunk-Netzbetreibern im Besonderen. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 43,85 % MIG 7 42,64 % MIG 11 13,51 % Derzeitige Beteiligungen an der certgate GmbH certgate verfügt über eine komplett deutsche Fertigung, die in hoher Qualität zu vertretbaren Kosten den Kern der Lösungen, die certgate SmartCard microSD, in hoher Qualität und hohen Stückzahlen liefert. In 2011 ist die Erweiterung um eine europäische Second Source für die Fertigung vorgesehen. Ziele und Strategie Für 2011 ist die weitere Umsetzung der bereits Mitte 2010 begonnenen Neuausrichtung geplant, nach der einerseits weitere Anbieter von Security-Applikationen kontaktiert werden, die auf Basis der certgate-Technologie Premium-Versionen ihrer bereits eingeführten Lösungen anbieten. Darüber hinaus sollen weitere Integratoren gewonnen werden, die als Multiplikatoren die weltweite vertriebliche Präsenz von certgate ausbauen. Ausgehend von einer in den Märkten „Hochsicherheit für den Public Sector“ und „sichere mobile Bürokommunikation“ etablierten Sichtbarkeit von certgate werden parallel neue Einsatzgebiete der Technologie im industriellen Umfeld gesucht und an der Sicherstellung der Portierungsmöglichkeiten auf neue Smartphone-Betriebssysteme sowie an der Zukunftsfähigkeit der eigenen Plattform u.a. durch Implementierung von z. B. NFC-Fähigkeit etc. gearbeitet. Der Einstieg in weitere Hardware-Trägerplattformen wie SIM- und USIM-Elemente steht hierbei ebenso im Vordergrund wie die Erweiterung der PC/ Notebook-Lösungspalette mit Produkten wie der neuen Version des certgate PreBoot Authenticator, der erstmals einen smartcard-basierten Schutz gegen die bekannte „Evil Maid Attack“ liefert. Entwicklung seit der Investition Die Entwicklung seit der Investition zum Jahreswechsel 2008/2009 ist dynamisch und geprägt vom Erreichen wichtiger Entwicklungsmeilensteine wie der BSI-Einsatzempfehlung und der begonnenen Auslieferung von SiMKo2 an die Kunden. Aussicht Der Markt für mobile Sicherheit wurde für alle Marktteilnehmer nicht zuletzt durch die Schritte von Microsoft im Jahr 2010 äußerst instabil. So konnte der Hauptabsatzkanal für certgate, T-Systems International, anstelle von geplanten 10.000 neuen Benutzern der SiMKo-Lösung in 2010 nur ca. 2.500 ausstatten. Für 2011 wird hierzu generell im gesamten Segment ein Wiederanstieg erwartet, nachdem der Markt sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen wusste und die wichtigsten Entwicklungen in dieser Richtung bereits angelaufen und zum Teil abgeschlossen sind. Unter dem Aspekt, dass sowohl die großen Integratoren als auch die Mobile Network Operators zusammen mit den SIM-Lieferanten die Bedeutung des mobilen Sicherheitsmarktes als dem aktuell natürlichsten großen Wachstumstreiber erkannt haben, sieht certgate für 2011 und darüber hinaus ein großes Wachstumspotenzial. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die certgate GmbH positioniert sich als ein innovatives Unternehmen für die Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Lösungen, die den Umgang mit mobilen Kommunikationsgeräten sicherer und benutzerfreundlicher machen. Das Unternehmen versteht sich als technologischer Trendsetter und Business Enabler. Der certgate GmbH ist es gelungen, die weltweit erste microSD-Card mit Smartcard-Funktionalität zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. certgate hat für ihre technologischen Anwendungsfelder entsprechenden Patentschutz beantragt, speziell im Bereich der mobilen IT-Sicherheit. Neben der Entwicklung von Standardprodukten wie zur verschlüsselten Datenübertragung und -speicherung, zur Generierung von Zertifikaten und persönlichen Signaturen für die Verschlüsselung von Emails sowie zum Aufbau sicherer VPN-Verbindungen Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital in EUR in % Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR MIG 7 30.446 42,64 2.524.548,82 MIG 11 9.648 13,51 500.000,00 300.000,00 [ Leistungsbilanz 2010 | 77 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] auf mobilen Endgeräten, beschäftigt sich certgate auch mit kundenindividuellen Sicherheitslösungen wie sicheres Mobil-Banking ohne TAN für Smartphones, PDA und andere Mobilgeräte. Die Produkte der certgate GmbH sind certgate Mobile SmartCard Suite, certgate BlackBerry SmartCard Solution, certgate SmartPhone Protector und certgate PreBoot Authenticator, die alle auf der certgate SmartCard microSD aufsetzen. Die Sicherheitslösungen der certgate GmbH sind: Endgerätesicherheit, Sprachverschlüsselung, die starke Authentifizierung (= ausschließlich autorisierte Personen erhalten Zugang auf Netzwerk und Ressourcen) und generell das Angebot eines Hardware-Speichers für digitale Zertifikate zur Einbettung der mobilen Geräte in eine Public Key Infrastructure (PKI). Dabei wird der „private Schlüssel“ mit Hilfe der certgate-Technologie direkt auf der Smartcard erzeugt und gespeichert. Die Kundenlösungen der certgate GmbH unterstützen u. a. E-Mail-Sicherheit auf Basis des verbreiteten Standards S/MIME, den sicheren WebZugang und die Client-Authentisierung für Virtual Private Networks (VPN). VPN stellt einen „privaten Tunnel“ durch das Internet für den sicheren Netzwerkzugang dar. Ein weiteres Lösungsangebot ist die mobile Signatur/E-Banking. Hier handelt es sich um elektronische Unterschriften auf mobilen Geräten. Strategie certgate verfolgt eine fokussierte Unternehmensstrategie rund um das Thema Sicherheit für mobile Anwendungen. Mobile Anwendungen gewinnen sprunghaft an Bedeutung und stellen einen Hightech-Massenmarkt dar. Die Aktivitäten erstrecken sich über die Anwendungsbereiche der Geschäftskommunikation, der behördlichen Kommunikation von nationalen oder auch von supranationalen Einrichtungen. Im Rahmen dieser Unternehmensstrategie verfolgt die certgate GmbH verschiedene klar definierte Zielsetzungen. Neben dem konsequenten Ausbau der Marktpräsenz, u. a. durch strukturierte Erweiterung um Kooperationspartner, ist eines der strategischen Ziele die permanente technologische Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Sicherheitsarchitektur. Ein weiteres strategisches Ziel ist die Durchdringung des Marktes für hochvertrauliche Segmente. Hierzu zählen Regierungsstellen oder Behör- [ Leistungsbilanz 2010 | 78 ] den, die ihre Kommunikation „abhörsicher“ gestalten müssen. Die technologische Klammer aller Aktivitäten sind dabei die Netzsicherheit, die Wahrung der Datenintegrität und das Verhindern des Ausspähens kritischer Informationen auf den unterschiedlichsten Technologieund Kommunikationsebenen. certgate verfügt bereits seit 2009 über das Prüfsiegel durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Damit wurde die certgate-Technologie für den VS-NfD-Einsatz (VS-NfD = Verschlusssache, nur für den Dienstgebrauch) zertifiziert und empfohlen. Auf der Ebene der industriellen Anwendungen befindet sich die certgate GmbH bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen mit international führenden Telekommunikationsunternehmen. Hierbei geht es vor allem um Solution- und Vertriebspartnerschaften. Potenziale Die Potenziale für ein beschleunigtes Wachstum sind auf der technologischen Seite durch erweiterte Anwendungen und aufgrund der Marktnachfrage nutzbar. certgate verfügt mit der industriellen Etablierungsphase über entsprechende Wachstumspotenziale. Die Fokussierung auf das Thema Sicherheit schafft diese Voraussetzungen. Das Top-Management wurde mit einem industrieerfahrenen Manager besetzt, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Positionierung weiter zu verbessern. certgate dürfte aufgrund der technologisch versierten Sicherheitstechnologie bereits auf den Radarschirmen entsprechender Industrieunternehmen sein. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 10. Corimmun GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die Corimmun GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Martinsried. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und klinische Prüfung von Medikamenten im Bereich von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Unternehmen entwickelt Arzneimittel für wichtige kardio-vaskuläre Indikationen, die trotz verbesserter Behandlung mit einer hohen Sterblichkeit einhergehen („unmet medical need“). Medikamente werden auf Basis von therapeutischen Peptiden oder biologischen Substanzen entwickelt. Eckdaten des Unternehmens Firma: Corimmun GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Planegg, Deutschland Stammkapital: EUR 134.280,00 Handelsregister: AG München, HRB 165022 Management Die Corimmun GmbH wurde 2006 gegründet. Dr. Götz Münch steht als CEO dem Unternehmen vor. Prof. Dr. Martin Ungerer verantwortet als CMO die präklinische und klinische Entwicklung der Medikamentenkandidaten. Die Geschäftsführung hat langjährige Erfahrung in klinischer Forschung und Patientenversorgung sowie in der Biotechnologie. Status quo Das Leitprodukt COR-1, ein Zyklopeptid zur Behandlung des durch Auto-Antikörper vermittelten Herzversagens (Herzinsuffizienz), konnte die präklinischen Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit erfolgreich beenden. Die erste humane Gabe des nach GMP-Maßstäben hergestellten COR-1 konnte im Oktober 2009 erfolgen. Diese Phase-I-Studie zur Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik in fünf ansteigenden Dosierungen von COR-1 bei 50 gesunden Probanden wurde erfolgreich abgeschlossen. Es traten keine nennenswerten Nebenwirkungen auf. Die Ergebnisse zur Pharmakokinetik und Pharmakodynamik übertrafen die Erwartungen. Somit konnte diese Phase-I-Studie sehr erfolgreich beendet werden. Die Vorbereitungen für die Phase-II-Studie an Patienten mit Herzinsuffizienz sind im Plan. Der Start der Studie wird im Sommer 2011 erwartet. Ende 2009 konnte ein weiteres klinisches Produkt, der Plättchenhemmer Revacept, zu sehr günstigen Bedingungen übernommen werden. Dieser neuartige Thrombozytenhemmer bietet in der Behandlung früher Stadien des Schlaganfalles (TIA=Transitorische ischämische Attacke) oder auch des Herzinfarktes bei Patienten wesentliche Vorteile gegenüber bisherigen Medikamenten. Hier konnte die Phase-I-Studie bereits früher erfolgreich beendet werden. Derzeit wird hier eine Phase-II-Studie an Patienten mit einer TIA vorbereitet. COR-2 zur Behandlung der Arterienverkalkung (Atherosklerose) wurde in präklinischen Versuchen getestet. COR-2 zeigte in wichtigen In-vivo-Untersuchungen an Mäusen mit Gefäßverkalkung gute Wirksamkeit. Derzeit ist eine wissenschaftliche Publikation in Vorbereitung. Das Medikament soll möglichst im präklinischen Stadium an Pharmapartner auslizenziert werden. Ziele und Strategie Primäres Ziel ist, die Wirksamkeit von COR-1 und Revacept bei Patienten zu zeigen (Phase II). Es ist zu erwarten, dass sich danach ein Partner in der pharmazeutischen Industrie findet, der gegen Lizenzzahlungen in die Entwicklung einsteigt. Gespräche über mögliche Auslizenzierungen werden derzeit mit verschiedenen Partnern aktiv geführt. Entwicklung seit der Investition Durch das Investment der MIG Fonds konnten zwei Phase-I-Studien am Menschen mit großem Erfolg durchgeführt werden. Damit ist die Corimmun GmbH eine klinische Entwicklungsfirma für zwei Therapeutika mit abgeschlossener Phase-I-Studie in einem Marktsegment mit sehr großem Potenzial. [ Leistungsbilanz 2010 | 79 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 74,13 % MIG 5 9,38 % MIG 11 16,49 % Derzeitige Beteiligungen an der Corimmun GmbH Aussichten Das Leitprodukt COR-1 stellt einen außergewöhnlichen, innovativen Therapieansatz bei Herzversagen dar, der im Gegensatz zu bisherigen Medikamenten kaum das Risiko von Nebenwirkungen beinhaltet und als erstes Medikament ursächlich in die Entwicklung der Herzinsuffizienz bei einer Subpopulation von Patienten eingreifen kann. Revacept ist der erste läsionsspezifische Plättchenhemmstoff und bietet den großen Vorteil einer selektiven Hemmung von Plättchen, ohne die gefürchtete Komplikation von Blutungen auszulösen. Der weltweite Markt der Behandlung von Herz-KreislaufErkrankungen hat einen Wert von ca. USD 100 Mrd. pro Jahr. Medikamente gegen Herzinsuffizienz (chronisches Herzversagen) und arteriellen Hypertonus haben den größten Marktanteil mit mehr als USD 30 Mrd. jährlich. Zweitwichtigstes Segment sind Produkte gegen Atherosklerose mit ungefähr USD 25 Mrd. pro Jahr. COR-1, Revacept und ebenso COR-2 haben das Potenzial, im Submarkt Herzinsuffizienz bzw. Atherosklerose zum Blockbuster mit jährlichen Umsätzen von mehr als USD 1 Mrd. zu werden. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Corimmun GmbH ist eine innovative Biotechnologie-Firma mit Sitz in Martinsried bei München und beschäftigt derzeit 22 Mitarbeiter. Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte in den fortgeschritteneren Corimmun-Projekten liegen in den Indikationen entzündlicher Mechanismen bei chronischem Herzversagen und Atherosklerose. Corimmun konzentriert sich bei der Entwicklung neuartiger Wirkstoffe auf biologische und peptidische Technologien. Die wissenschaftliche Grundlagenforschung erfolgt außerhalb des Unternehmens in Kooperation mit Universitäten. Corimmun positioniert sich mittlerweile mit den Wirkstoffkandidaten Revacept (Anti-Thrombotikum) und COR-1 (Herzinsuffizienz) als ein Phase-II-Unternehmen. Neben diesen Leitprojekten verfügt Corimmun über weitere Wirkstoffprojekte. COR-2 und COR-3 befinden sich kurz vor dem Eintritt in die präklinische Phase. Die Substanz COR-1 ist ein peptidischer Medikamentenkandidat und ist für die Behandlung des auto-Antikörper-vermittelten Herzversagens vorgesehen. Corimmun bewegt sich hier in einem Anwendungsgebiet, für das bisher keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit existiert. Revacept ist ein läsionsspezifischer Hemmstoff der Plättchenaktivierung und Thrombusentstehung. Dies bietet den großen Vorteil, dass die generelle Plättchenfunktion und auch die Blutstillung nicht durch Revacept beeinträchtigt werden (ein Problem, das alle bisherigen Medikamente haben) und sehr gezielt plaque-vermittelte Plättchenaktivierung in einem sehr frühen Stadium inhibiert wird. Mit COR-2 verfügt Corimmun über ein lösliches, therapeutisches Protein. Dieses Protein verringert die sogenannte Schaumzellbildung in atherosklerotischen Plaques (Ablagerungen). Für Patienten könnte der durch die Atherosklerose ausgelöste entzündliche Reiz durch COR-2 vermindert werden. COR-2 könnte im Erfolgsfall zur Stabilisierung von Atherosklerose-Patienten beitragen. Derzeitig im Markt befindliche Wirkstoffe erfüllen diese Anforderung bei Weitem noch nicht. Corimmun könnte auf diesem Gebiet neue Standards setzen. Strategie Die im 4. Quartal 2009 begonnene klinische Phase-IStudie mit der Leitsubstanz COR-1 wurde im 1. Quartal 2010 erfolgreich abgeschlossen. Es wurden 50 männliche Probanden zwischen 18 und 45 Jahren getestet, die COR-1 oder, dazu passend, ein Plazebo intravenös als einmalige Gabe verabreicht bekamen. Wichtig für die strategische Weiterentwicklung ist, dass alle fünf untersuchten Dosisgruppen gut verträglich sind und keine medikamentenbezogenen Nebenwirkungen auftraten. Die Untersuchungen ergaben eine dosisabhängige bio- Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital in EUR Anteil am Stammkapital in % MIG 5 12.600 9,38 1.707.317,07 MIG 11 22.140 16,49 355.473,33 [ Leistungsbilanz 2010 | 80 ] Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR 2.644.526,67 [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] logische Wirksamkeit, und es traten keine Antikörper gegen die Wirksubstanz auf. Mit den ermutigenden Ergebnissen konnte Corimmun einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von COR-1 erreichen und bereits die Vorbereitung für die Phase II beginnen. Ein weiterer Meilenstein des Jahres 2010 ist der erfolgreiche Abschluss der Finanzierungsrunde im Volumen von EUR 7,45 Mio. zur Finanzierung des kardiovaskukären Phase-II-Programms für COR-1 und des Blutplättchen-Hemmstoffs Revacept. Auch der Einschluss des Projektes COR-1 in die sogenannten Leuchtturmprojekte und die Bewilligung einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von EUR 1,62 Mio. sind als beachtenswerter Erfolg für die Corimmun GmbH zu werten. Somit konnte Corimmun die Strategie einer fokussierten Entwicklung bei gleichzeitiger Schaffung von Finanzierungssicherheit erfolgreich umsetzen. Potenziale Durch den geplanten Beginn der Phase II der klinischen Entwicklung für die Projekte COR-1 und Revacept hat das Unternehmen erhebliche Aufmerksamkeit erfahren und sich zu einem biopharmazeutischen Unternehmen mittleren Reifegrades entwickelt. Mit dem Abschluss der Phase-II-Studien ist bis ca. Ende 2012 zu rechnen. Dann wird sich herauskristallisieren, wie hoch die Bewertungspotenziale für die Corimmun-Leitprojekte anzusetzen sind. Corimmun unterliegt als biopharmazeutisches Unternehmen den typischen Chancen und Risiken eines wirkstoff-entwickelnden biopharmazeutischen Unterneh mens. [ Leistungsbilanz 2010 | 81 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 11. Efficient Energy GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Gegründet Ende September 2006 nahm die Efficient Energy GmbH Mitte 2007 ihre Entwicklungstätigkeit auf. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung einer neuartigen Wärmepumpe – der „ct-turbo Wärmepumpe“ – für die Anwendung in der Kälte- und Klimatechnik und der häuslichen Heiztechnik. Diese ct-turbo Wärmepumpe arbeitet mit der Direktverdampfung von Wasser. Das Wasser bietet als Kältemittel gegenüber Kohlenwasserstoffen – wie sie in konventionellen Wärmepumpen eingesetzt werden – sehr große ökologische und ökonomische Vorteile. Die Efficient Energy GmbH konzentriert sich nach erfolgreichem Abschluss der basistechnologischen Entwicklung auf die Überleitung in das Serienprodukt einer Kältemaschine in einem Leistungsspektrum von 20 bis 130 kW Kälteleistung. Im Jahr 2011 sollen erste Prototypen in redundanten Anwendungen im Feld getestet und eine erste Vorserie von ca. 60 Einheiten aufgelegt werden. Der Serienstart ist für 2012 geplant. Eckdaten des Unternehmens Beteiligungsunternehmen: Efficient Energy GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Sauerlach, Landkreis München, Deutschland Stammkapital: EUR 611.210,00 Handelsregister: AG München, HRB 164952 Management Geschäftsführer der Gesellschaft sind Herr Dipl.Wirtsch.-Ing. Dr. Klaus Feix (Vors.), Herr Dipl.-Inf. Holger Sedlak und Herr Dipl.-Ing. Oliver Kniffler. Die Herren Sedlak und Kniffler sind Gründungsgesellschafter und haben jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von technologierorientierten High-Tech-Produkten. Sie besitzen gemeinsam über einhundert genutzte Patente. Herr Dr. Feix ist im Februar 2010 als Geschäftsführer und Gesellschafter dem Unternehmen beigetreten. Er besitzt langjährige Erfahrung in der Führung von internationalen und auch börsennotierten Konzernen in der Industrie. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2010 einschließlich der Geschäftsführer insgesamt neun Ingenieure (einen davon im Rahmen eines Beratungsvertrags), zwei Ingenieurinnen sowie drei Techniker. Status quo Das Unternehmen hat sowohl den „proof of concept“ erbracht, als auch die Bedingungen des „Meilenstein II“ im August 2010 erfüllt und konzentriert sich zurzeit auf die Serienüberleitung aller Komponenten. Besonderer Wert wird dabei auf die Berücksichtigung deren Langzeitstabilität gelegt. Daneben werden der Markteintritt und die Vertriebsstrategie unter Einbeziehung eines strategischen und etablierten Partners aus der Industrie vorbereitet. Die Mitarbeiter der Gesellschaft sind sowohl fachlich als auch organisatorisch gefestigt, etabliert und arbeiten mit einer überdurchschnittlichen Effizienz an der Umsetzung ihrer Projekte. Daneben wurden am Standort die räumlichen Voraussetzungen geschaffen, um den Anlauf der Vorserie abwickeln zu können. Es wurden zusätzlich ca. 200 m² Fläche angemietet und räumlich neu strukturiert. Ziele und Strategie Das Unternehmen will im Jahr 2011 an den Markt der Kälte- und Klimatechnik gehen – und zwar in Kooperation mit einem renommierten Marktführer im Bereich der Präzisionsklimatechnik. Damit sollen das Risiko eines eigenständigen Markteintritts minimiert und die Chancen hinsichtlich Geschwindigkeit und Marktbedürfnis [ Leistungsbilanz 2010 | 82 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 64,53 % MIG 2 5,91 % MIG 4 5,91 % MIG 6 5,91 % MIG 7 17,74 % Derzeitige Beteiligungen an der Efficient Energy GmbH optimiert werden. Ein entsprechender Plan für den erforderlichen Personal- und Strukturaufbau liegt vor. Das Potenzial im Klimatechnikmarkt wird auf jährlich EUR 8 bis 10 Mrd. geschätzt und langfristig wird ein Anteil von mindestens 10 % daran angestrebt. Der Markteintritt in die häusliche Heiztechnik wird zwei bis drei Jahre danach erfolgen. Dieser Bereich soll in einem eigenständigen Geschäftsfeld organisiert werden, da ein abweichendes Geschäftsmodell sowohl kundenals auch verkaufsseitig gesehen wird. Entwicklung seit der Investition Der für das Investitionsvorhaben definierte Meilenstein I wurde Mitte des Jahres 2009 erreicht. Der Meilenstein II wurde im August 2010 erreicht und die Auszahlung der zweiten Tranche der schuldrechtlichen Zuzahlung der Investoren geleistet. Ausblick Die Technologie der ct-turbo-Wärmepumpe ist sowohl in der Kälte- und Klimatechnik als auch in der häuslichen Heiztechnik einzusetzen. Das daraus resultierende Marktpotenzial für die Gesellschaft wird derzeit auf mindestens EUR 8 Mrd. im Bereich der Klimatechnik und auf mindestens EUR 2 Mrd. im Bereich der Heiztechnik geschätzt – mit steigender Tendenz. Die Weiterentwicklung des ct-turbo für zusätzliche Anwendungen und Leistungsklassen wird eine Erhöhung dieser Potenziale mit sich bringen. Darüber hinaus werden Komponenten des ct-turbo (verlustarmer Antrieb, passive Magnetlagerung, Leistungselektronik) generell in anderen Systemen zum Einsatz kommen können. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Efficient Energy GmbH positioniert sich als ein Unternehmen der Klimatechnik und Wärmetechnologie mit dem Ziel der Energieeffizienzoptimierung. Das Management der Efficient Energy GmbH hat das Technologieportfolio unter Berücksichtigung aktueller und erwarteter Markttrends einer eingehenden Analyse unterzogen. Dies hat zur Folge, dass sich die Efficient Energy GmbH zunächst auf den Einsatz des ct-turbo-Systems für die Klimatechnik im Bereich kältetechnischer Anwendungen zu Lasten der Wärmepumpenanwendung fokussiert. Damit verschieben sich die Schwerpunkte der technologischen Weiterentwicklung und des Mitteleinsatzes auf die Kältemaschinenentwicklung. Für die Entwicklung und den Zeitaufwand vorteilhaft ist, dass die Technologiekomponenten zu 80 % mit denen des Heiztechnologieproduktes identisch sind. Im Gegensatz zu anderen Wärmetechnologiesegmenten, die lediglich mit 2 bis 3 % p. a. wachsen, verfügt das Segment innovativer Kältetechnologien über aussichtsreiche Wachstumspotenziale hinsichtlich des Austausches bestehender Anlagen in einem wachsenden Markt. Die Funktionsweise der ctturbo-Kältemaschine basiert auf der Direktverdampfung von Wasser. Diese „Antriebsquelle“ ist für die Umwelt vollkommen unproblematisch. Wettbewerber setzen mit ihren Technologien Medien wie thermische Öle und natürliche Kältemittel wie z. B. Ammoniak oder CO2 ein, die generell und besonders im Schadensfall für die Umwelt problematisch sind. Trotz dieser veränderten Schwerpunktsetzung bleiben die auf dem ct-turbo-System basierenden Heiztechnologieanwendungen auf der Agenda. Hier greift Efficient Energy entweder auf die Wärme aus dem Erdreich oder aus dem Grundwasser zurück. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Fonds in EUR in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 2 36.121 5,91 670.365,45 - MIG 4 36.121 5,91 670.365,45 - MIG 6 36.121 5,91 670.365,45 - MIG 7 108.413 17,74 2.012.129,64 [ Leistungsbilanz 2010 | 83 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Grundsätzlich funktionieren Wärmepumpen so, dass sie der Umwelt Wärme entnehmen und diese Wärme auf ein höheres Temperaturniveau heben. Aus technischer Sicht scheiden für die ct-turbo-Wärmepumpe Erdkollektoren oder die Luft aus. Die Standardversion der ct-turbo-Wärmepumpe ist mit einer Heizleistung von 15 kW ausgelegt, im Bereich der Kältetechnik sollen Leistungen von 20 bis 130 kW angeboten werden. Strategie Die Efficient Energy GmbH wird sich im Rahmen ihrer technologischen Schwerpunktsetzung, die 2010 stattfand, auf Kältemaschinen für klimatechnische Anwendungen konzentrieren. Mit dieser Technologie wird zunächst die gewerbliche Anwendung adressiert. Die Anwendungen in der Heiztechnik werden in der Priorisierung zurückgestellt. Im Bereich der Kältemaschinen verfügt die Efficient Energy GmbH dank des möglichen Technologietransfers über sehr gute Wettbewerbschancen, da 80 % der Komponenten für die Heiztechnik Anwendung in der ct-Wärmepumpe auch für die Kältemaschine genutzt werden können. [ Leistungsbilanz 2010 | 84 ] Potenziale Das Segment der Kältemaschinentechnologie bietet nicht nur technologisch, sondern auch wirtschaftlich interessante Entwicklungsperspektiven. Es handelt sich um einen Markt mit wenigen Technologiewettbewerbern und stellt ein reines B-2-B-Geschäft dar. Die Efficient Energy GmbH positioniert sich als ein technologiestarkes Energieeffizienzunternehmen aus dem CleantechSektor. Der Druck, sowohl Energie bei der Kälteerzeugung zu sparen und damit den CO2-Ausstoß zu verringern als auch herkömmliche Kältemittel zu reduzieren, nimmt stark zu und zwingt zu Investitionen in entsprechende neue Technologien. Diese werden von Efficient Energy zur Verfügung gestellt. Die Entwicklungsverschiebung der ct-turbo-Wärmepumpenanwendung für die Heiztechnik erachten wir aus heutiger Sicht als unkritisch. Die Efficient Energy GmbH verfolgt im Rahmen ihres Technologiekonzeptes unterschiedliche marktnahe Technologieoptionen. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 12. Ganymed Pharmaceuticals AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die Ganymed Pharmaceuticals AG ist ein führendes biopharmazeutisches Unternehmen, das hochspezifische Antikörperwirkstoffe zur gezielten Behandlung solider Tumore entwickelt. Basierend auf ihrem Expertenwissen auf dem Gebiet der Identifizierung proprietärer, hoch krebsspezifischer Zielstrukturen baut die Gesellschaft eine beständig wachsende Pipeline von eigenen Antikörperwirkstoffen auf. Die therapeutischen Wirkstoffe der Firma haben Blockbuster-Potenzial und richten sich gegen eine große Anzahl gefährlicher Krebserkrankungen mit akutem medizinischem Bedarf wie Magen-, Brust-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs. Sitz der Gesellschaft ist Mainz. Eckdaten des Unternehmens Firma: Ganymed Pharmaceuticals AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Mainz, Deutschland Grundkapital: EUR 1.089.510, eingeteilt in 1.089.510 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG Mainz, HRB 7897 Management Ganymed verfügt über ein erfahrenes ManagementTeam. Die Mitgründerin Frau PD Dr. med. Özlem Türeci erfüllt seit 2001 die Funktion des Wissenschaftsvorstandes und verantwortet seit 2010 die medizinische Entwicklung. Frau Dr. Türeci ist außerdem seit 2008 Vorstandsvorsitzende. Sie ist international ausgewiesen als Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung neuer antigenspezifischer Immuntherapieansätze. Dipl. Ing Oec. Dirk Sebastian vertritt die Gesellschaft als Vorstand für Finanzen und Operations seit 2002. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in diesen Bereichen sowie in der Geschäftsentwicklung und ist ebenfalls Mitgründer der Ganymed. Herr Dr. Sellinger verantwortet die Bereiche Produktion, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Industrieerfahrung (Boehringer Mannheim, Roche Diagnostics, SellWiss) in der Produktion oder Zulassung von Produkten (APIs). Hierzu zählen u. a. Mabthera, Herceptin und EPO. Prof. Dr. med. Ugur Sahin verließ den Vorstand der Gesellschaft im Juni 2010. Prof. Sahin war verantwortlich für die medizinische Entwicklung und steht der Ganymed weiterhin als Berater zur Verfügung. Dr. Rainer Wessel schied im Dezember 2010 als Vorstandssprecher und Vorstand für Geschäftsentwicklung aus. Auch er wird der Ganymed zukünftig als Berater zur Verfügung stehen. Status quo Ganymed erprobt derzeit ihren am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Claudiximab (Projekt iMAB362) im metastatischen Magenkarzinom in der Klinik. Claudiximab ist ein Vertreter der vom Unternehmen selbst entwickelten idealen Antikörper (iMAB), welche gegen neuartige Zielstrukturen gerichtet sind und sich durch hervorragende Spezifität und Effektivität auszeichnen. 2010 wurde für Claudiximab die Phase-Ib erfolgreich abgeschlossen, welche die Verträglichkeit von Claudiximab im Menschen untersuchte und der Dosisfindung diente. Die sich daran anschließende Phase IIa konnte planmäßig im dritten Quartal 2010 gestartet werden. Diese Studie untersucht die Mehrfachgabe von Claudiximab in der Monotherapie bei gastro-ösophagealen Tumoren. Für Claudiximab wurde ein Produktionsprozess etabliert, der eine erste Marktversorgung sicherstellen kann. Der Prozess ist gekennzeichnet durch eine hohe Produktivität und Stabilität. Die benötigte Menge an Antikörpern bis zu den pivotalen Studien wurde bereits hergestellt und steht Ganymed zur Verfügung. Das Unternehmen verfügt über eine gut gefüllte, anwachsende Pipeline. Auf dieser Basis konnte eine weitere Entwicklung für die Präklinik initiiert werden, das Antikörperprojekt GT512 (Indikationen u. a. Ovarial-, Hoden- und Lungenkarzinome). Nach der Lead-Auswahl wurde 2010 bei Ganymed intern die Entwicklung des Produktionsklones begonnen. Ebenfalls im Bereich der fortgeschrittenen Zielstruktursuche befindet sich das Antikörperprojekt GT468 (Indikation u. a. Brusttumore). Die Pipeline der hoch krebsspezifischen Zielstrukturen (Targets) wird weiter ausgebaut. Zum 31.12.2010 beschäftigte Ganymed 77 Mitarbeiter. Zu diesem Zeitpunkt besaß das Unternehmen 62 erteilte Patente und 235 Patentanmeldungen. [ Leistungsbilanz 2010 | 85 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 92,44 % MIG 3 3,92 % MIG 5 3,64 % Derzeitige Beteiligungen an der Ganymed Pharmaceuticals AG Ziele und Strategie Vorrangiges Ziel für 2011 ist der Abschluss der klinischen Phase-IIa-Testung von Claudiximab in Patienten mit Magen- und Speiseröhrenkrebs. Auch ist geplant, die ersten Studien als Kombinationstherapien zu initiieren. Entsprechend sollen die Verträglichkeit gezeigt und Hinweise auf Wirksamkeit erbracht werden. Das präklinische Antikörperprojekt GT468 (Indikation u. a. Brusttumore) soll bis in die Lead-Auswahl entwickelt werden. Für das Antikörperprojekt GT512 (Indikationen u. a. Ovarial- und Bronchialkarzinome) soll die Produktionszelllinie generiert und die Produktion des Prüfmusters gestartet werden. Auch der weitere Ausbau der Pipeline hoch krebsspezifischer Zielstrukturen (Targets) wird umgesetzt. Langfristig strebt die Ganymed Pharmaceuticals AG an, ihre Antikörpertherapeutika eigenständig so weit wie möglich in Richtung Arzneimittelmarkt zu entwickeln. Prioritär wird eine Entwicklungsstrategie verfolgt, die bei belastbaren klinischen Daten die Beantragung einer konditionalen Marktzulassung ermöglicht. Diese wäre für das Leitprodukt Claudiximab in einem Zeithorizont von 2014 bis 2016 möglich. Auslizenzierungen an große Pharma- und Biotechnologieunternehmen stellen optionale Kommerzialisierungswege dar, die in Abhängigkeit von gesamtstrategischen Überlegungen gegangen werden könnten. Entwicklung seit der Investition Im Jahr 2010 konnte die Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut für die Phase-IIa der klinischen Erprobung von Claudiximab erwirkt und der Beginn dieser Phase mit dem Einschluss der ersten Patienten erfolgreich vollzogen werden. Des Weiteren wurden Prüfmuster in GMP-Qualität zur Versorgung der klinischen Studien bis zu den pivotalen Phasen produziert. Eine Produktionszelllinie für Claudiximab mit ausreichender Produktivität und ein entspre- chender Produktionsprozess für Marktversorgungsvolumina stehen ebenfalls seit 2010 zur Verfügung. Für die Indikation Magenkarzinom wurde Claudiximab der „Orphan-Drug-Status“ durch die Europäische Kommission zuerkannt, was nochmals die Vermarktungssituation und Zulassung bei positivem Nachweis der Wirksamkeit unterstützt. Während das Projekt GT468 noch immer durch den Status der Lead-Auswahl gekennzeichnet ist, konnte nach Claudiximab ein zweites Antikörperprojekt (GT512) so weit validiert werden, dass eine Lead-Selektion stattfinden konnte. Es befindet sich nun in der Phase der Entwicklung einer Produktionszelllinie. Dieses zweite Projekt nach erfolgreicher Lead-Auswahl beeinflusst das Risikoprofil der Unternehmung stark positiv. Weitere strategisch wichtige Meilensteine konnten mit dem Ausbau der frühen Pipeline sowie dem Aufbau eigener Kapazitäten und Know-hows zur Zelllinienentwicklung umgesetzt werden. Aussicht Die Ganymed Pharmaceuticals AG ist im angestrebten Onkologiemarkt durch ihren Ansatz mit hoch wirksamen therapeutischen Antikörpern sehr gut positioniert. Die Verkäufe von Agensys, CAT, Celltech, Abgenix u. a. haben das große Exit-Potenzial von Antikörperfirmen in der Onkologie bereits demonstriert. Ein weiteres Mal unterstrichen wird dies nicht zuletzt durch die Übernahme von Genentech durch Roche. Ganymeds Potenzial sollte ähnlich groß sein. Aufgrund von Ganymeds eigener, starker Target- und Antikörperpipeline wäre auch ein Geschäftsmodell ähnlich wie bei Genentech durchführbar. Es ist allerdings grundsätzlich zu beachten, dass alle Projekte von Ganymed noch immer Entwicklungs- und Vermarktungsrisiken bergen. Diese könnten, auch in späteren Phasen der klinischen Entwicklung, zu einer Einstellung des jeweiligen Projekts führen. Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Fonds in EUR Anteil am Grundkapital in % Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR MIG 3 42.713 3,92 4.999.983,78 - MIG 5 39.680 3,64 2.380.800,00 2.718.080,00 [ Leistungsbilanz 2010 | 86 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Ganymed Pharmaceuticals AG ist ein spezialisiertes Antikörper-Unternehmen und positioniert sich als innovatives biopharmazeutisches Unternehmen mit dem Indikationsschwerpunkt Krebs. Die spezifischen Ganymed-Antikörper sind zur Behandlung solider Tumore konzipiert. Ganymed ist rückwärts integriert und verfügt über eine eigene Wirkstoff-Discovery-Technologie zum Auffinden krebsspezifischer Zielstrukturen. Die Ganymed--Wirkstoffe stellen sogenannte „smart antibody therapeutics“ dar. Ganymed hat mittlerweile mit dem Antikörper-Leitprojekt Claudiximab (iMAB362) die Phase-Ib-Studie zur Behandlung von metastasierendem Magen- und Speiseröhrenkrebs abgeschlossen. Im Jahr 2010 erfolgte der Start der Phase IIa für den Wirkstoff. Der antikörperbasierte Wirkstoff Claudiximab richtet sich gegen das spezielle Protein Claudin. Dieses Protein kommt in 70 % aller Fälle bei Magenkrebs, 50 % bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, 30 % bei metastasierendem Magen- und Speiseröhrenkrebs und zu 25 % bei nicht kleinzelligen Bronchialkarzinomen in der Zelloberfläche vor. Darüber hinaus scheinen die in der Präklinik befindlichen Produkte GT512 (Eierstock- und Lungenkrebs) und GT468 (Brust-, Lungen- und Eierstockkrebs) aussichtsreiche Wirkstoffkandidaten zu sein. Neben diesen Leitprojekten verfügt Ganymed über weitere Antikörperprojekte zur Behandlung solider Tumore wie Melanome, Prostatakrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Kopf-Hals-Krebs. Für alle aufgeführten Krebserkrankungen besteht ein hoher medizinischer Bedarf. Strategie Die Ganymed Pharmaceuticals AG befindet sich in einer interessanten Ausgangslage. Dank der Aktionärsstruktur und deren finanzieller Kraft verfügt die Gesellschaft über das Potenzial, langfristige Planungen umzusetzen. Dies ist in der Biotechnologie eher eine Ausnahme. Zu den Gesellschaftern zählt unter anderem die Beteiligungsgesellschaft der Brüder Strüngmann, den ehemaligen Eigentümern der Hexal-Gruppe. Aufgrund der langfristigen Unternehmenskonzeption kann das Management der Ganymed systematisch und langfristig an der Weiterentwicklung und am Ausbau des antikörperbasierten Wirkstoffportfolios arbeiten. Von erheblicher strategischer Bedeutung sind dabei die Ergebnisse der reiferen Projekte. Hierzu zählen insbesondere die Ergebnisse der klinischen Studien für Claudiximab (iMAB362). Der Wirkstoff befindet sich mittlerweile in der Phase IIa der klinischen Entwicklung. Dank der Erteilung des „OrphanDrug-Status“ in Europa für iMAB362 in der Indikation Magenkarzinom konnte Ganymed einen wichtigen Erfolg erzielen. Auch der mittlerweile etablierte stabile und in hoher Qualität gleichbleibende Produktionsprozesses für die benötigten Antikörpermengen ist von großer strategischer Bedeutung. Hierdurch sind die erforderlichen Antikörpermengen bis zu den pivotalen Studien sichergestellt. Die bisher erfolgreich umgesetzte Strategie in der Wirkstoffentwicklung für iMAB362 eröffnet Ganymed mit dem zunehmenden Reifegrad des Projektes wirtschaftlich attraktive Auslizenzierungspotenziale. Aufgrund der adressierten Indikationen könnte sich iMAB362 im Erfolgsfall als eine wirtschaftlich hoch interessante Substanz erweisen. Neben der Weiterentwicklung dieses Leitprojektes setzt Ganymed auf die kontinuierliche Wirkstoffsuche und den Ausbau der Wirkstoffpipeline mit neuen Hoffnungsträgern. Zu diesen Potenzialkandidaten zählen die Wirkstoffe GT512iMAB und GT468iMAB. Die parallele Entwicklung weiterer Wirkstoffkandidaten entspricht der Ganymed--Strategie der Risikostreuung, um weniger abhängig vom Erfolg eines Wirkstoffprojektes zu sein. Potenziale Erreichen die Wirkstoffprojekte Claudiximab, GT512iMAB und GT468iMAB einen reiferen Projektstatus, dann hätte dies unmittelbare Auswirkungen auf den Wert dieser Wirkstoffe und in Konsequenz Auswirkungen auf den Unternehmenswert von Ganymed. Von besonderer Bedeutung ist für die beiden letztgenannten Wirkstoffe, gegen welche Tumorarten diese tatsächlich eingesetzt werden können. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist auch die Wirksamkeit der Substanzen im Vergleich zu den besten Standardtherapien. Hieraus können belastbarere Schlüsse für die potenziellen Marktwerte der Therapien abgeleitet werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich die Ganymed AG mit ihren Wirkstoffkandidaten noch in einer frühen bis mittleren Phase der Entwicklung mit den damit verbundenen Chancen und Risiken befindet. [ Leistungsbilanz 2010 | 87 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 13. Ident Technology AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die IDENT Technology AG ist ein mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung sowie den Vertrieb von Halbleiterlösungen und die Lizensierung des dazugehörigen geistigen Eigentums spezialisiert hat. Die patentierte und skalierbare Z-Sense Technologie der Firma ist besonders interessant für die gesamte Unterhaltungselektronik-Industrie. Basierend auf elektrischen Nahfeldmessungen erlaubt diese Technologie die Umsetzung intuitiver und neuer, revolutionärer Eingabemethoden. Das EZApplication Software Paket der Firma umfasst ein Spektrum von der 1D Berührungserkennung bis hin zur berührungslosen 3D Gestensteuerung. Tasten oder Knöpfen als Eingabemedium werden hierbei ersetzt. IDENT Technology verwandelt elektrische Nahfeldphysik in reine Anwendungsfreude! Eckdaten des Unternehmens Firma: Ident Technology AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Weßling, Landkreis Starnberg, Deutschland Grundkapital: EUR 129.738, eingeteilt in 129.738 auf den Inhaber lautende Stückaktien Handelsregister: AG München, HRB 138088 Management Der Vorstand der Gesellschaft setzt sich aus Dr. Roland Aubauer (CTO/Technik, Sprecher des Vorstandes) und Christopher Kampshoff (CFO/Finanzen) zusammen. Alle Vorstände verfügen über langjährige Erfahrungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Ziele und Strategie Die Strategie der Ident Technology AG ist es, die selbst entwickelte Basistechnologie an Unternehmen aus dem Bereich der Konsumgüterindustrie zu lizensieren. Diese Kunden sind in erster Linie namhafte Unternehmen, die Produkte millionenfach produzieren. Einsatzbereiche sind Mobilfunktelefone, Computermäuse, Kopfhörer, Game-Controller und vieles mehr. Als Erweiterung des oben beschriebenen Geschäftsmodells plant Ident, im Jahr 2011 einen eigenen Chip zu entwickeln und so sein Geschäftsmodell zu erweitern. Mit der Vermarktung dieses eigenen Chips wird ebenfalls im Jahr 2011 begonnen. Entwicklung seit der Investition Die Venture-Capital Investition ermöglichte den zügigen Ausbau mit qualifizierten Mitarbeitern. Im Jahr 2004 hatte das Unternehmen vier Mitarbeiter und konnte bis zum Jahr 2010 auf insgesamt 29 Mitarbeiter wachsen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden drei Lizenzverträge zu ULPP mit führenden Halbleiterherstellern aus Europa, Asien sowie auch USA abgeschlossen. Durch diese Verträge konnten Mittelzuflüsse von über EUR 1 Mio. realisiert werden. Muster einiger Lizenzpartner liegen heute schon vor. Aussicht Die Ident Technology AG ist ein innovatives Unternehmen, das Technologie auf der Basis der Auswertung von elektrischen Feldern international vertreibt. Im Jahr 2010 hat das Unternehmen seine Aktivitäten im weltweiten Umfeld erfolgreich ausgebaut. Der Abschluss der drei neuen Lizenzverträge sowie die Markteinführung des ersten Produktes eines führenden Konsumgüterherstellers Anfang 2011 zeigen deutlich die Werthaltigkeit der Ident-Technologien. Der Beginn der Vermarktung von ULPP-Chips durch die Halbleiterpartner sowie die Entwicklung der eigenen GestIC®-Chips eröffnen Ident weitere neue, attraktive Ertragsfelder. [ Leistungsbilanz 2010 | 88 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 48,20 % MIG 1 6,37 % MIG 2 0,42 % MIG 3 6,33 % MIG 4 0,32 % MIG 5 9,19 % MIG 9 29,17 % Derzeitige Beteiligungen an der Ident Technology AG b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Ident Technology AG ist ein hochinnovatives weltweit tätiges Unternehmen der E-Feld-Sensortechnologie. Der vom Management vorgenommene Strategiewechsel hin zu Consumer Electronics und Halbleiterindustrie zeigt bereits nach kurzer Zeit vorzeigbare Erfolge. Ident ist es 2010 gelungen, drei große Lizenzverträge mit international führenden Halbleiterherstellern in Europa, Asien und in den USA abzuschließen. Das patentierte und skalierbare Z-Sense der Firma umfasst intuitive Lösungen für die Annäherungs-, Berührungs- und Benutzungserkennung bis hin zur berührungslosen dreidimensionalen Gestensteuerung von mobilen Endgeräten. Die IdentTechnologien können beispielsweise bei Smartphones, Netbooks, Schnurlosheadsets, Kameras, Computermäusen oder ähnlichen Geräten der Unterhaltungselektronik eingesetzt werden. Die von Ident entwickelte Sensorlösung „Ultra Low Power Proximity“ (ULPP) stellt eine weltweit einzigartige Technologie zur automatischen und extrem zuverlässigen Erkennung des Benutzers bei Annäherung oder Berührung dar. Damit kann eindeutig differenziert werden, wo sich ein Gerät befindet, also ob es mit der Hand gehalten wird oder sich z. B. in einer Jackentasche befindet. Die ULLP-Technologie ermöglicht einen neuartigen Bedienkomfort, da die Bedienung von Geräten deutlich intuitiver gestaltet werden kann: Das Gerätedisplay wird unmittelbar eingeschaltet, sobald ein Gerät in die Hand genommen wird, und es erfolgt eine Freischaltung von Funktionen wie Uhrzeit, eingegangene SMS, etc. Wird ein Mobiltelefon weggelegt, wird es unmittelbar in den Strom sparenden Standby-Modus versetzt. Dank des extrem geringen Stromverbrauchs (-90 %) des Sensors reduzieren sich die Aufladeintervalle in erheblichem Umfang, was wiederum den Bedienkomfort signifikant verbessert. Die GestIC-Gestensteuerung ist eine weitere Basistechnologie aus dem Z-Sense-Technologieportfolio der Ident Technology AG, die über breite Anwendungsmöglichkeiten in der Unterhaltungselektronik verfügt. Auch GestIC nutzt den Einfluss des menschlichen Körpers auf das elektrische Feld. Um Hand- oder Fingerbewegungen zu unterstützen, bietet GestIC als Teil des EZApplication-Software-Pakets von Ident ein komplettes Portfolio von fertigen Eingabemethoden, Gestenbibliotheken und Schnittstellen an. GestIC erlaubt die Umsetzung von Geräten, die ohne jegliche Berührung kontrolliert und gesteuert werden können. Die patentierten Ident-Technologien lassen sich mit geringem technologischem Aufwand in zahlreichen elektronischen Geräten integrieren. Damit ist das Geschäftsmodell sehr skalierbar. Strategie Die strategische Neuausrichtung als innovatives Technologie- und Produktunternehmen für die Technologieanwendungen ULPP und GestIC ist abgeschlossen. Im Rahmen der neuen Strategie wurde der Vertrieb auf die ULPP- und GestIC-relevanten Kunden ausgerichtet. ULPP und GestIC sind technologiegetriebene Volumenmärkte mit kurzen Time-to-Market-Zyklen. Hierzu zählen die Segmente Mobilfunk sowie die gesamte Unterhaltungselektronik. Ident positioniert sich dabei als ein marktorientiertes Technologieunternehmen mit einer hohen Innovationsgeschwindigkeit mit rascher Prototypenentwicklung. Weit vorangeschrittene Projekte sind eine mit Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds MIG 1 Anteil am Grundkapital in EUR 8.261 Anteil am Grundkapital Vollzogene Investition in % in EUR 6,37 1.883.544,72 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR - MIG 2 551 0,42 125.548,27 - MIG 3 8.217 6,33 2.221.103,01 - MIG 4 421 0,32 113.913,05 - MIG 5 11.928 9,19 1.570.411,87 - MIG 9 37.843 29,17 5.113.731,84 [ Leistungsbilanz 2010 | 89 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] der Hand bedienbare 3D-Gestensteuerung eines Multimediaplayers oder ein Glide-over-Keyboard-Tastaturprototyp, der eine intuitive und einfache, auch berührungslose Cursorsteuerung ermöglicht. Die Kundenresonanz ist außergewöhnlich gut. Aufgrund der höchst attraktiven Ident-Technologieplattform, die den Produkten der Technologiepartner Alleinstellungsmerkmale bietet, verfügt Ident über die Potenziale, Lizenzzahlungen und Verkaufsumsätze in substanzieller Höhe zu vereinnahmen. Ein erheblicher Anteil wichtiger Halbleiter- und Konsumgüterelektronikkunden kommt aus Asien. Der Vertrieb von Ident bearbeitet bereits seit 2008 die für das Geschäftsmodell ebenfalls relevanten Märkte Hongkong, Korea, Japan und Greater China. Die Regionen Nordamerika und Europa sind vertrieblich ebenfalls erschlossen. In allen Regionen führt Ident Technology aktuelle Diskussionen mit sämtlichen Branchengrößen der aufgeführten Zielmärkte. [ Leistungsbilanz 2010 | 90 ] Potenziale Ident bietet mit seiner Z-Sense-Technologieplattform industriellen Kunden Zugang zu hochinnovativen und endverbraucherfreundlichen Technologielösungen. Die Ident-Technologien können Smartphones, Multimediadisplayer oder Cursorsteuerungen in ihrer Funktionalität revolutionieren und den Consumer-Electronics-Unternehmen, die Ident-Technologien nutzen, klare Alleinstellungsmerkmale verleihen. Diese stellen erfolgsrelevante Wettbewerbsbarrieren dar. Dank dieser Ausrichtung vereinnahmte Ident 2010 eine hohe Abschlagszahlung im Rahmen eines Kundenprojektes. Die über den Erwartungen liegende Abschlagszahlung wird zur beschleunigten anwenderorientierten Weiterentwicklung von Projekten genutzt. Ident verfügt als Technologie- und Produktunternehmen über hohe Umsatz- und Ertragswachstumspotenziale. Das Unternehmen dürfte sich bereits auf dem Radarschirm internationaler Hightech-Unternehmen befinden. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 14. immatics biotechnologies GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die immatics biotechnologies GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Schwerpunkt auf der klinischen Entwicklung fortschrittlicher therapeutischer Impfstoffe zur Krebsbehandlung, bei denen ein hoher, bislang ungedeckter medizinischer Bedarf besteht. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Dr. Harpreet Singh und Kollegen aus der von Prof. Hans-Georg Rammensee geleiteten Abteilung für Immunologie der Universität Tübingen ausgegründet und sicherte sich bislang Mittel in Höhe von insgesamt EUR 108 Mio. (rund USD 140 Mio.) von namhaften Privatkapital-Investoren. Es besteht ein hoher, bislang ungedeckter medizinischer Bedarf an neuen Krebstherapien, die sich durch eine höhere Wirksamkeit und geringere Nebenwirkungen auszeichnen als die derzeit verfügbaren Behandlungen. Therapeutische Impfstoffe stellen einen innovativen Ansatz bei der Krebsbehandlung dar und sollen diese beiden Anforderungen erfüllen. Dabei kommt die sogenannte „aktive Immuntherapie“ zum Einsatz, bei der therapeutische Impfstoffe das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebszellen aktivieren. Eckdaten des Unternehmens Firma: immatics biotechnologies GmbH Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts Sitz: Tübingen, Deutschland Stammkapital: EUR 492.068,00 Handelsregister: AG Stuttgart, HRB 382151 Management Die Geschäftsführung von immatics setzt sich zusammen aus: Paul Higham (Chief Executive Officer, CEO), Dr. Harpreet Singh (Chief Scientific Officer, CSO) und Dr. Carsten Reinhardt (Chief Medical Officer, CMO). Paul Higham, der seit 2008 die Geschäfte führt, kam von der Ark Therapeutics Group plc. zu immatics, wo er als Director Commercial Development für die Commercial Strategy und alle Business Development Aktivitäten verantwortlich zeichnete. Zusätzlich kümmerte er sich um die Etablierung der Operations und genbasierten Medizinprodukte-Einrichtungen in Finnland. Vor seiner Zeit bei Ark war er bis 2001 International Commercial Vice President für GI, Metabolic und Pain bei GlaxoWellcome plc. Den Grundstein seiner 25-jährigen Berufserfahrung setzte Paul Higham nach einem Studium in angewandter Biologie bei der Bayer AG, durch die er verschiedene Sales- und Marketing-Positionen innehatte und schließlich als General Manager von Bayer Pharmaceuticals für Schweden und Dänemark bis 1996 tätig war. Harpreet Singh studierte Chemie in Darmstadt und Biochemie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, an der er seine Studien mit einer Diplomarbeit abschloss. Anschließend promovierte er in der Immunologie bei Prof. Hans-Georg Rammensee und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Dr. Singh ist Mitgründer und Geschäftsführer der immatics seit der Gründung im Jahr 2000. Nach Abschluss der ersten Finanzierungsrunde im Jahr 2004 setzte er als CSO die Abteilungen Discovery, Immunologie und Pharmazeutische Entwicklung auf und legte Wert vor allem auf zwei Hauptaspekte: (1) die Translation von immatics’ eigener Discovery-Plattform in klinische Produktkandidaten und (2) die Etablierung von klinischem Immunomonitoring in immatics’ Phase-I-Studien und Phase-II-Studien. Interimsweise leitete er zusätzlich die klinische Entwicklung bei immatics in den Jahren 2004 und 2009 und ist Gründungsmitglied der Regulatory Working Party der Association for Cancer Immunotherapy (CIMT). [ Leistungsbilanz 2010 | 91 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 90,62 % MIG 11 9,38 % Derzeitige Beteiligungen an der immatics biotechnologies GmbH Carsten Reinhardt stieß von Micromet Inc. zu immatics, wo er ebenfalls als CMO beschäftigt war. Bevor er sich 2005 dem Management Board von Micromet anschloss, arbeitete Dr. Reinhardt als International Medical Leader Herceptin® bei Hoffmann-La Roche (Basel) und war Head of Clinical Development bei Fresenius Biotech (München). Er bereichert immatics durch seine beträchtliche Erfahrung in allen Phasen der klinischen Entwicklung und war maßgeblich beteiligt im Aufbau und der Übersicht von pivotalen Studien, die zur Genehmigung von verschiedenen Krebsmedikationen führten. Vor seiner Zeit in der Industrie bekleidete Dr. Reinhardt medizinische Positionen und arbeitete für verschiedene akademische Institutionen, u. a. in der Eberhard-KarlsUniversität in Tübingen, Max-Planck-Institut in München. Zwischen 1991 und 1995 schloss er seine Doktorarbeit in zellulärer Immunologie am Institut für Immunologie in München ab und erhielt seinen Abschluss in Medizin 1994 von der Universität in München. Er ist Gastprofessor für Pharmazeutische Medizin an der Universität Basel. Status quo Per Dezember 2010 befinden sich drei Produkte von immatics in der klinischen Entwicklung und weitere Produktkandidaten im fortgeschrittenen präklinischen Entwicklungsstadium. Für das am weitesten fortgeschrittene Produkt des Unternehmens, IMA901, wurde Anfang 2010 eine europäische multizentrische klinische Phase-II-Studie bei Patienten mit Nierenkrebs erfolgreich abgeschlossen. 68 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs) wurden bis zu 16 Monate lang mit IMA901 behandelt. Dabei wurden bei den behandelten Patienten insgesamt beeindruckende Überlebensraten festgestellt. Diese waren deutlich höher als die in früheren Studien mit marktführenden Präparaten erzielten Werte. Darüber hinaus war IMA901 in dieser wie auch in der vorangegangenen Phase-I-Studie sehr gut verträglich. Ausgehend von diesen vielversprechenden Ergebnissen hat immatics eine Phase-III-Studie in den USA und Europa vorbereitet, die Ende 2010 begonnen wurde. Das Nierenzellkarzinom ist mit weltweit über 200 000 neu diagnostizierten Fällen pro Jahr eine der zehn häufigsten Krebsarten. Die Standardbehandlung eines Patienten mit nicht metastasiertem Nierenzellkarzinom sieht die operative Entfernung der befallenen Niere mit anschließender ärztlicher Beobachtung vor. Allerdings ist eine Behandlung sowohl im rezidivierenden als auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung aufgrund nicht nachweisbarer oder wiederkehrender Metastasen schwierig. Mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von unter 5 % ist die Prognose äußerst schlecht. Daher besteht ein hoher medizinischer Bedarf sowohl an der Behandlung der manifesten fortgeschrittenen Krankheit als auch an der adjuvanten Therapie nach erfolgter Operation, um Rückfälle durch eine minimale Resterkrankung oder Mikrometastasen zu verhindern. Das zweite Produkt von immatics, IMA910 zur Behandlung von Darmkrebs (Kolorektalkarzinom), befindet sich in der Phase-II-Entwicklung. Dabei handelt es sich mit rund 1 Million Neuerkrankungen pro Jahr um die weltweit zweithäufigste Krebsart. Da regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nur unzureichend angeboten werden und die Symptome oftmals wenig ausgeprägt sind, befinden sich 60 % der Patienten mit Kolorektalkarzinom zum Zeitpunkt der Diagnose bereits im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Rezidivierende und fortgeschrittene Kolorektalkarzinome sind schwierig zu behandeln, selbst bei einer Kombination verschiedener Chemotherapien und neuer, gezielt eingesetzter Wirkstoffe wie monoklonaler Antikörper. Hinzu kommt, dass die derzeit verfügbaren Therapien überwiegend stark toxisch sind. Diese Einschränkungen bedeuten, dass nach wie vor ein hoher medizinischer Bedarf an neuen Wirkstoffen zur effektiven und sicheren Behandlung von Darmkrebs besteht. Die Ergebnisse der Phase-II-Studie für IMA910, in der ca. 90 Patienten behandelt werden, werden Ende 2011 erwartet. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Fonds in EUR MIG 11 [ Leistungsbilanz 2010 | 92 ] 46.158 Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition in % in EUR 9,38 4.742.548,02 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR 7.902.436,08 [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Das dritte Produkt, IMA950, trat 2010 in Großbritannien in die klinische Phase-I-Entwicklung bei Glioblastoma multiforme (Hirnkrebs) ein. Das Glioblastom gehört zu den aggressivsten Tumorarten. Es zeichnet sich durch einen extrem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf und eine äußerst schlechte Überlebensrate (<5 % nach fünf Jahren) aus. Zur Förderung der klinischen Entwicklung von Therapien für Patienten mit Glioblastom hat immatics Vereinbarungen zur Zusammenarbeit mit zwei international renommierten Organisationen, Cancer Research UK in Großbritannien und The National Cancer Institute in den USA (National Institutes of Health), unterzeichnet. Beide Institute werden jeweils eine Phase-I-Studie finanzieren und durchführen. Im Rahmen der ersten, kürzlich in Großbritannien gestarteten Phase-I-Studie werden neu mit Glioblastom diagnostizierte Patienten mit IMA950 in Kombination mit Radiochemotherapie behandelt. Für das nächste Produkt von immatics, IMA941, zur Behandlung von Magenkrebs, konnte die präklinische Entwicklung erfolgreich abgeschlossen werden. Dieser Krebs gehört zu den häufigsten malignen Erkrankungen in Asien (vor allem in Japan, Korea und China) und weist weltweit die zweithöchste Krebsmortalität auf. Seit mehreren Jahren arbeitet immatics in Japan mit führenden Ärzten Japans an der Kyoto University of Medicine und der Osaka City University zusammen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein neuartiger Multi-PeptidImpfstoff, der speziell entwickelt wurde, um den medizinischen Bedarf asiatischer Magenkrebspatienten zu decken. Das Unternehmen plant, die Entwicklung dieses Produkts in Zusammenarbeit mit Partnern voranzutreiben. Weitere Produktkandidaten befinden sich aktuell in der präklinischen Entwicklung, darunter ein Projekt zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs. Ziele und Strategie Die patentgeschützte Technologieplattform XPRESIDENT™ ermöglicht es der immatics biotechnologies GmbH erwiesener Maßen, in kurzer Zeit Produktkandidaten von der Präklinik bis zur klinischen Erprobung zu führen. Der Ansatz von immatics gegenüber herkömmlichen Krebstherapien zeichnet sich dabei durch zwei wesentliche Vorteile aus: Die Krebsimpfstoffe wirken erstens spezifisch gegen Tumorzellen und nicht gegen gesundes Gewebe und haben zweitens sehr geringe Nebenwirkungen (die sich in der Regel lediglich auf Hautreaktionen an der Injektionsstelle beschränken). Im Ergebnis zielen die therapeutischen Krebsimpfstoffe von immatics da rauf ab, direkt den hohen bislang ungedeckten medizinischen Bedarf an einer spezifischen, wirksamen und gut verträglichen Therapie im Kampf gegen zahlreiche Krebsarten zu befriedigen. Außerdem haben die synthetischen Krebsimpfstoffe von immatics den Vorteil, dass sie sich durch wirkstoffähnliche („druglike“) Eigenschaften, stabile standardisierte („off-the-shelf“) Präparate und solide, leicht skalierbare Herstellungsprozesse auszeichnen. Mithilfe der eigenen Technologieplattform, einem starken Patentschutz auf die erforschten Peptide und einer vielversprechenden Produktpipeline verfolgt die immatics biotechnologies GmbH das Ziel, sich als wesentlicher Anbieter therapeutischer Impfstoffe zu etablieren. Entwicklung seit der Investition immatics hat sich seit der Gründung im Jahr 2000 stetig und erfolgreich fortentwickelt. So konnte die patentierte Technologieplattform XPRESIDENT™ über die Jahre kontinuierlich verbessert werden; vier Produkte konnten zur klinischen Reife geführt und ein Patentportfolio auf zahlreiche tumorspezifische Peptide aufgebaut werden. Mittlerweile beschäftigt die immatics rund 60 Mitarbeiter an den beiden Unternehmensstandorten Tübingen (Stammsitz) und München. Mit den Mitteln der im September 2010 erfolgreich abgeschlossenen C-Finanzierungsrunde wird es der immatics nunmehr möglich sein, eine pivotale Phase-III-Studie für das erste Produkt IMA901 (Nierenkrebs) durchzuführen. [ Leistungsbilanz 2010 | 93 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Aussicht und Abgrenzung zum Wettbewerb Gegenwärtig leben weltweit etwa 24,6 Millionen Menschen mit Krebserkrankungen (Oncology Market Leaders – Analysis and Outlook, Market Report 20082023, LeadDiscovery). Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass die globale Inzidenz von Krebserkrankungen bis zum Jahr 2020 um 50 % ansteigen wird. Entsprechend bietet sich in diesem Bereich für die Hersteller pharmazeutischer Produkte eine wirtschaftlich interessante Perspektive – sowohl in den entwickelten als auch in den sich entwickelnden Ländern. Die Chemotherapie bleibt bei Krebserkrankungen eine wichtige therapeutische Option. Da diese durch ihre unspezifische Wirkung aber auch unerwünschte und z. T. extreme toxische Nebenwirkungen auslösen kann und der Einfluss auf das Gesamtüberleben der Patienten limitiert ist, werden dringend innovative, zielgerichtete und sichere Medikamente benötigt. Insbesondere auch im Hinblick darauf, dass Krebserkrankungen in der Zukunft voraussichtlich wie chronische Krankheiten behandelt werden. Die moderneren Therapieformen wie monoklonale Antikörper und Kinase Inhibitoren adressieren teilweise das Bedürfnis nach zielgerichteteren Medikamenten. Diese Tatsache wird durch die wirtschaftliche Stärke dieser Produkte belegt. Da auch diese Therapeutika z. T. gravierende Nebenwirkungen haben und ihr Einfluss auf das Gesamtüberleben überschaubar ist, bleibt ein großer Bedarf an effektiven und gut verträglichen Medikamenten bestehen. Therapeutische Krebsimpfstoffe stellen für diese Bedürfnisse die beste Perspektive dar, da sie das Potenzial beinhalten, sowohl hocheffizient als auch sehr gut verträglich sein zu können. Therapeutische Krebsimpfstoffe können zellbasiert oder molekular-definiert sein. In der Vergangenheit fanden sich in der Entwicklung hauptsächlich zellbasierte therapeutische Impfstoffe, die für jeden Patienten gezielt hergestellt werden müssen. Mit dem Produkt PROVENGE® von Dendreon ist auch der weltweit erste zugelassene therapeutische Krebsimpfstoff dieser Gruppe zuzuordnen. Nachteilig bei dieser Gruppe ist der schwierige und kostenintensive Herstellungsprozess; so liegt der Preis für PROVENGE® in den USA bei USD 93,000. Entsprechend liegt der gegenwärtige Fokus stärker auf [ Leistungsbilanz 2010 | 94 ] der Entwicklung molekular-definierter Produkte, die als sogenannte „Off-the-shelf-Produkte“ generiert und für alle Patienten bzw. Patientengruppen eingesetzt werden können. immatics entwickelt molekular-definierte Krebsimpfstoffe. Wettbewerber in diesem Bereich verwenden zur Identifikation der zum Impfen verwendeten Peptide Computeralgorithmen, Peptidbanken oder aus Zelllinien gewonnene Peptide. immatics differenziert sich von diesen Wettbewerbern durch die proprietäre Technologieplattform XPRESIDENT™. Diese identifiziert neue Peptide, die nachgewiesen in primärem Krebsgewebe vorkommen, wichtigen Krebsantigenen entstammen und ebenso immunogen sind. Um gleichzeitig verschiedene Tumor-Antigene adressieren zu können, finden sich in immatics’ therapeutischen Impfstoffen immer mehrere Peptide aus mehreren relevanten Krebsantigenen. Zurzeit befinden sich drei Produkte in der klinischen Entwicklung, die mit der Technologieplattform XPRESIDENT™ generiert wurden. Ein viertes Produkt hat die Reife für die klinische Entwicklung erreicht. immatics’ Technologieplattform stellt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil dar, da sie die Herstellung multipler Produkte für fast alle Krebsindikationen erlaubt. Die hervorragende Patentlage der immatics wird diesen Wettbewerbsvorteil sichern. Es bestehen gut entwickelte Kontakte zu namhaften Pharmafirmen, und in absehbarer Zukunft können finanziell lukrative Kollaborationen erwartet werden. Grundsätzlich wird sich der pharmazeutische Markt immer stärker hin zu einem preiskontrollierten Markt entwickeln, da die Gesellschaft ansonsten nicht mehr in der Lage sein wird, die älter werdende Bevölkerung ausreichend mit Medikamenten zu versorgen. Durch den effektiven und preiswerten Herstellungsprozess, der bei immatics’ Produkten Anwendung findet, werden immatics’ Medikamente auch in diesem Umfeld eine starke Kapitalrendite liefern. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die immatics biotechnologies GmbH ist ein reifes biopharmazeutisches Unternehmen mit einer Pipeline aus Wirkstoffprojekten, die sich in der frühen Entwicklung bis hin zur Phase III der klinischen Entwicklung befinden. immatics positioniert sich hierbei als Impfstoffunternehmen mit fortschrittlichen zielgerichteten Krebstherapien. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 2000 gegründet. Mit Hilfe dreier Finanzierungsrunden gelang es immatics, bei renommierten Kapitalgebern EUR 108 Mio. zu realisieren. Die größte Finanzierungsrunde konnte im Jahr 2010 mit Mittelzusagen von EUR 54 Mio. abgeschlossen werden. Im Rahmen der Wirkstoffentwicklung konzentriert sich immatics auf Therapieansätze für schwer behandelbare Krebserkrankungen. Die Kernindikationen stellen die Bereiche Nierenkrebs (Wirkstoff IMA901), Darmkrebs (IMA910), Gehirntumor (IMA950) und Magenkrebs (IMA940) dar. immatics verfügt mit dem verfolgten Therapieansatz über eine einzigartige Technologieplattform zur Identifikation einer großen Anzahl tumorassoziierter Peptide (TUMAPs). Die tumor assoziierten Peptide werden direkt aus Tumorgewebe identifiziert. Die Besonderheit dieser Peptide – Peptide sind aneinandergehängte Aminosäuren – ist, dass sie durch T-Zellen, die eine Schlüsselrolle im Immunsystem des Menschen spielen, erkannt werden. Die tumorassoziierten Peptide der immatics können daher zur Aktivierung des menschlichen Immunsystems genutzt werden. Bei den Zellen, die im Abwehrkampf gegen Tumorzellen aktiv sind, handelt es sich um die zytotoxischen T-Zellen und T-Helferzellen. Die „Abwehrzellen“ verfügen über die Fähigkeit, Krebszellen zu erkennen, sich an diese anzudocken und diese abzutöten. Aus heutiger Sicht ist die immatics biotechnologies GmbH das einzige Unternehmen weltweit, das über entsprechende multiple Krebspeptide verfügt, die nachgewiesenermaßen im menschlichen Tumorgewebe vorhanden und zur aktiven und zielgerichteten Krebstherapie einsetzbar sind. Seit 2004 hat immatics zehntausende dieser tumorassoziierten Sequenzen identifiziert. Das Unternehmen verfügt über Patente für diejenigen Sequenzen, die ein hohes Potenzial zur Krebstherapie aufweisen. immatics betrachten wir als ein zielgerichtetes Immuntherapieunternehmen. Strategie Seit der Unternehmensgründung hat die immatics biotechnologies GmbH eine langfristige Unternehmens- und Therapiestrategie verfolgt. Die immatics-Strategie setzt an der Entwicklung von tumorspezifischen Impfstoffen gegen schwerwiegende Krebserkrankungen wie Nierenkrebs, Dickdarmkrebs, Hirntumore und weitere Krebserkrankungen an. Im Rahmen des Therapieansatzes greift das Unternehmen auf die Funktionsweise der Natur zurück und nutzt menschliches Tumorgewebe, um hieraus multiple Krebspeptide zu gewinnen, die spezifisch gegen bestimmte Krebserkrankungen eingesetzt werden können. Weitere Vorteile des immatics-Ansatzes bestehen darin, dass neben einer hohen Spezifität der Therapie die Impfstoffe lediglich über sehr geringe Nebenwirkungen, vor allem an der Einspritzstelle, verfügen. Die Impfstoffe sind auf Basis der bisherigen Studien sicher und verträglich. Im Rahmen der bisherigen Wirkstoffentwicklung konnte immatics bemerkenswerte Erfolge erzielen. Dies gilt insbesondere für die Nierenkrebstherapie IMA901. Hier erzielte immatics bei 68 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs im historischen Vergleich mit Standardtherapien beeindruckende Überlebensraten. In der Krebswirkstoffstrategie konzentriert sich immatics auf große Indikationsgebiete wie Nierenkrebs mit 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr, Darmkrebs mit einer Million Neuerkrankungen, Magenkrebs und die Nischenindikation Gehirntumor. Potenziale Für immatics werden die Jahre 2011 bis Ende 2013 von entscheidender Bedeutung sein. Ende 2010 startete bereits die Phase-III-Studie für IMA901 (Nierenkrebs). Erste vorläufige Ergebnisse werden gegen Ende 2013 vorhanden sein. Darüber hinaus werden Ende 2011 die Phase-II-Daten für IMA910 (Darmkrebs) verfügbar sein. Die Qualität dieser Daten definiert die industriellen Optionen. Interessant ist, dass die immatics-Wirkstoffe zu attraktiven Kosten hergestellt werden können. Der potenzielle Marktwert der immatics-Krebsimpfstofftherapien ist im Erfolgsfall als überdurchschnittlich hoch einzuschätzen. [ Leistungsbilanz 2010 | 95 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 15. instrAction® GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die instrAction® GmbH ist ein junges, dynamisches, wachsendes Unternehmen, das mit einer innovativen, patentgeschützten Technologie (instrAction® technology) moderne chromatographische Phasen entwickelt, produziert und anwendet. Ein motiviertes Team von Wissenschaftlern hat in den vergangenen 13 Jahren die Grundlage dafür geschaffen, dass heute hochselektive Trennmaterialien für die Isolierung und Reinigung von APIs und Biotherapeutika angeboten werden können. Der Service reicht vom Phasenscreening über Feasibility-Studien bis zur Prozesssimulation und dem Upscaling in den Pilot- bzw. Prozessmaßstab. Die Produktion der Phasen bei instrAction® orientiert sich an GMP-Vorgaben. Eckdaten des Unternehmens Firma: instrAction® GmbH Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts Sitz: Ludwigshafen am Rhein, Deutschland Stammkapital: EUR 128.909,00 Handelsregister: AG Ludwigshafen am Rhein, HRB 4217 Management Seit Gründung des Unternehmens im Jahre 1997 wurde die instrAction® GmbH von dem Chemiker Dr. Klaus Gottschall geleitet. Mit Eintritt des Biochemikers Dr. Thomas Schwarz als CEO im November 2009 wechselte Herr Dr. Gottschall zunächst auf die Position eines CSO und schied Ende 2010 aus der Geschäftsführung aus. Herr Dr. Klaus Gottschall ist an der Gesellschaft weiterhin beteiligt. Seit August 2010 ist Dr. Thomas Schwarz alleiniger Geschäftsführer. Herr Dr. Gerhard Stumm (Leiter Vertrieb/Marketing) wurde August 2010 zum Prokuristen bestellt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 28 Mitarbeiter, überwiegend Chemiker, Ingenieure und Laboranten. [ Leistungsbilanz 2010 | 96 ] Status quo In Kooperation mit Unternehmen aus der Pharmaindustrie und Biotechnologie wurden bis heute eine Vielzahl von Aufreinigungsprozessen für niedermolekulare Wirkstoffe mithilfe der instrAction® Technologie entwickelt. Die Zusammenarbeit erfolgt – bezogen auf den jeweiligen Wirkstoff – in der Regel auf einer exklusiven Basis. Innerhalb einer sechs- bis neunmonatigen Entwicklungszeit wird die Machbarkeit einer Stofftrennung für den betreffenden Pharmawirkstoff nachgewiesen. Dies erfolgt zunächst unter Nutzung einer „Trennphasen-Bibliothek“ mit präorganisierten Rezeptor-Phasen, unter denen sich eine ausreichende Anzahl mit geeigneter Struktur zur Bindung des Zielmoleküls befindet. Im Anschluss wird die am besten geeignete RezeptorPhase im Hinblick auf eine wirtschaftliche Anwendung optimiert. Danach erfolgt ein zügiges, systematisches Scale-up mit nahtlosem Übergang in den Produktionsmaßstab. Momentan stehen einige Projekte vor dem Transfer in den Pilotmaßstab bzw. unteren Produktionsmaßstab beim Kunden. Auf dem Gebiet der Entwicklung von Chromatografiephasen für die Reinigung niedermolekularer APIs arbeitet instrAction® seit dem Jahr 2010 im Rahmen einer internationalen Vertriebsallianz intensiv mit der Novasep-Gruppe zusammen. Aktuell wird im Bereich der Reinigung höhermolekularer APIs vor allem ein zweistufiges Verfahren zur Reinigung von polyklonalem IgG aus Blutplasmapaste in Zusammenarbeit mit der PreviPharma AG vermarktet. Die Entwicklung von Chromatografiephasen für die Reinigung monoklonaler Antikörperwirkstoffe sowie weiterer proteinbasierter Wirkstoffe erfolgt mit verschiedenen Unternehmen der biopharmazeutischen Industrie. Für den jeweiligen Kunden bringt die exklusive Zusammenarbeit vor allem bei der Reinigung von generischen Wirkstoffen erhebliche Wettbewerbsvorteile mit sich. Diese Vorzugsstellung kann noch durch die Anmeldung von Schutzrechten für den jeweiligen Trennprozess verstärkt werden. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 38,57 % MIG 5 12,88 % MIG 7 10,39 % MIG 9 38,16 % Derzeitige Beteiligungen an der instrAction® GmbH Ziele und Strategie Die instrAction® GmbH will kurzfristig erste eigenentwickelte Chromatografiephasen in industriellen Prozessen zur Anwendung bringen und so eine höhere Sichtbarkeit am Markt erreichen. Hierzu ist eine verstärkte und in den ersten Projekten erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Novasep-Gruppe erforderlich. In enger Zusammenarbeit mit der Protagen AG soll zukünftig eine deutlich bessere Markterschließung im Bereich der Reinigung von Proteinen erreicht werden. Die Zusammenarbeit mit der PreviPharma AG soll grundsätzlich neu organisiert werden. Alle diese strategischen Maßnahmen sollen instrAction® eine technologische Führungsrolle auf dem Gebiet chromatografischer Affinitätsphasen bringen. Durch den weiteren Aufbau von Prozess-Know-how soll die Wertschöpfungskette für instrAction® verlängert werden. Hierbei spielt die Umsetzung eines nachhaltig ertragsorientierten Lizenzierungsmodells eine wichtige Rolle. Ziel von instrAction® ist es, die Herstellungskosten für Pharmawirkstoffe von Kunden deutlich zu senken und den Produkten ihrer Kunden somit zur schnelleren Marktreife bzw. zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen zu verhelfen. Um diese Ziele gemeinsam mit den Kunden zu erreichen, wird sich instrAction® von einem Unternehmen, das bisher vorrangig Dienstleistungen erbracht hat, zu einem Produktunternehmen entwickeln. Aussicht Der wesentliche Vorteil gegenüber den Wettbewerbern ist, dass instrAction® auf der Basis der komplett im Hause entwickelten, patentierten Technologie für alle Wirkund Wertstoffe ökonomisch optimierte Aufreinigungslösungen in großer Bandbreite anbieten kann. Bei den niedermolekularen Wirkstoffen konkurriert instrAction® mit den konventionellen Aufreinigungstechnologien wie Kristallisation und Extraktion, wobei sich unter Einbeziehung dieser klassischen Trennverfahren auch gezielt Synergien erzeugen lassen. Der Pharma-Markt insgesamt hat ein Volumen weltweit von ca. USD 830 Mrd. und zeigt ein jährliches Wachstum von 4 bis 6 %. Der Generikamarkt liegt bei USD 84 Mrd. und wächst mit 10 % deutlich schneller. Im Zeitraum 2010 bis 2015 werden Patente für 91 Arzneimttelwirkstoffe auslaufen, die insgesamt im Jahr 2008 Erträge in Höhe von USD 157 Mrd. generiert haben. Monoklonale Antikörper werden den größten Anteil bei den Biosimilars ausmachen. Die Technologie der instrAction® zur kostengünstigen Aufreinigung von generischen Wirkstoffen adressiert also einen kurzfristig sehr schnell wachsenden, attraktiven und dynamischen Markt. Entwicklung seit der Investition Derzeit erfolgt die Implementierung eines GMP-konformen Herstellungsprozesses für die Chromatografiephasen zur IgG-Trennung. Die systematische Entwicklung einer validen Syntheserezeptur und validierter Analyseverfahren zur Festlegung von standardisierbaren Spezifikationen stehen hierbei im Vordergrund. Dies geht einher mit einem moderaten Ausbau der Synthesekapazität (20-100L Batchgröße). Zugleich werden Mittel zur Prozesssimulation implementiert, um den Transferprozess zum Kunden zu erleichtern. Positionierung Die instrAction GmbH ist ein Chromatografie-Dienstleistungs- und Produktunternehmen für Life-Science- und Pharmaunternehmen. Die Chromatografie ist eine Technologie, die zur Trennung von Stoffgemischen und damit zur Reinigung von Stoffen eingesetzt wird. Die instrAction GmbH positioniert sich im Segment der präparativen Chromatografie zur Reinigung pharmazeutischer Wirkstoffe (APIs). Die technologische Entwicklung ist soweit vorangeschritten, dass die Chromatografiephasen in b) Externe Analyse der Kayenburg AG Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Fonds in EUR in % in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 5 16.604 12,88 1.795.210,69 - MIG 7 13.393 10,39 1.585.211,30 - MIG 9 49.186 38,16 2.737.219,01 439.825,11 [ Leistungsbilanz 2010 | 97 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] die industrielle Anwendung überführt werden können. Somit könnten Wirkstoffe dann im Tonnenmaßstab unter Verwendung von instrAction-Phasen hergestellt werden. Der Chromatografie-Spezialist hat einen hohen Innovations-und Technologiegrad erreicht. Die von der instrAction GmbH entwickelten einzigartigen Chromatografiephasen können unter anderem für die Gewinnung von IgG aus Blutplasmapaste, für die Reinigung monoklonaler Antikörper und für die Isolierung niedermolekularer Wirkstoffe aus Fermentationslösungen eingesetzt werden. Die instrAction-Chromatografiephasen bauen auf einem Polymernetzwerk auf, mit dem verschiedene spezifische Liganden gekoppelt werden können. Liganden sind niedermolekulare funktionelle Moleküle, die sich in ihrer Kombination sehr spezifisch und effizient an das jeweilige Zielmolekül binden. Durch diese hohe Selektivität ist eine effiziente Aufreinigung möglich. Die instrAction-Chromatografiephasen sind sehr robust und ermöglichen eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Trennzyklen (>1000) unter Beibehaltung exzellenter Trenneigenschaften. Dies prädestiniert die instrActionChromatografiephasen für industrielle Großanwendungen für die Pharma- und Biotech-Industrie, was für die technologische Aufstellung und die Marktpositionierung von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus ist es dem Unternehmen in den vergangenen Jahren gelungen, eine Bibliothek von mehr als 3.000 Prototypen verschiedener Rezeptor-Phasen aufzubauen. Damit nimmt instrAction eine weltweite Spitzenstellung ein. Strategie Die instrAction GmbH bewegt sich in einem Wachstumsmarkt. Der weltweite Chromatografiemarkt verfügt über ein Marktvolumen von ca. USD 4 bis 5 Mrd. Gegenwärtig wird der Markt durch große US-Unternehmen und japanische Unternehmen dominiert. Ein besonders starkes Wachstum von 10 % - 14 % p.a. weist hierbei das Teilsegment der Proteinchromatographie auf. Um von den positiven Marktperspektiven zu profitieren, verfolgt die instrAction GmbH eine Mehrsäulenstrategie. instrAction nutzt die technologische Führungsrolle zunehmend für die eigene Produktentwicklung und bietet potenziellen Kunden gleichzeitig die Technologieplattformen zur Entwicklung spezifischer Chromatografiephasen und -prozesse. Der besondere Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Entwicklung von Aufreinigungsprozessen für kleine Wirkstoffmoleküle und pharmazeutische Pro[ Leistungsbilanz 2010 | 98 ] teine. Der Anteil eigener höhermargiger Produkte sowie das Lizenzmodell wirken sich mittelfristig sehr positiv auf die erzielbare Unternehmensrentabilität aus und sind schlussendlich der positive Effekt der verlängerten Wertschöpfungskette. Somit setzt sich die Umsatzgenerierung aus Dienstleistungsverträgen zur Entwicklung von Trennprozessen für kleine Wirkstoffmoleküle und Proteine, dem Materialverkauf (Chromatografiephasen), umsatzabhängigen Lizenzerträgen sowie aus Beteiligungen bei Leistungsgradverbesserungen zusammen. Zur Portfolioausweitung und -optimierung wird permanent an der Entwicklung weiterer Phasentypen gearbeitet. Parallel hierzu verfolgt das Management gezielt Entwicklungsprojekte zum zukünftigen Einsatz neuer Trägermaterialien. Die industrielle Expertise der instrAction GmbH manifestiert sich in der erfolgreichen Entwicklung von mittlerweile mehr als 50 Aufreinigungsprozessen für niedermolekulare Wirkstoffe. In der Regel arbeitet die instrAction GmbH mit ihren Kunden auf exklusiver Basis zusammen. Die optimierten Herstellprozesse werden nach Abschluss an die Kunden transferiert. Die Industrie hat die technologische Kompetenz des Unternehmens erkannt. So gibt es unter anderem mit der Novasep (F) eine intensive Kooperation in Form einer Vertriebsallianz. Potenziale Die Positionierung als Produkt- und Dienstleistungsunternehmen wird kurzfristig positive Auswirkungen auf die Unternehmensrentabilität haben. EBITDA-Margen von mehr als 20 % sollten möglich sein. Das effiziente Downstreamprocessing von biotechnisch in großen Maßstäben hergestellten nieder- und makromolekularen Wirkstoffen hat eine zunehmende Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Biotech-Industrie. Die instrAction GmbH positioniert sich mit ihren Technologien und Produkten als ein Problemlöser für die Industrie. Dies ist ein Werttreiber für das Geschäftsmodell. instrAction dürfte mit zunehmender Marktpräsenz das Interesse der Industrie wecken. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 16. nfon AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die nfon AG ist ein führender Anbieter ausgelagerter Telefonanlagen (IP-Centrex). Das 2007 gegründete Unternehmen agiert mit derzeit 22 Mitarbeitern in einem Wachstumsmarkt. nfon ermöglicht Unternehmen jeder Größenordnung, die eigene TK-Anlage samt ISDN-Telefonanschluss an ein externes Rechenzentrum auszulagern. Von jedem Ort der Welt kann mit dem Telefon, dem Mobiltelefon und dem PC auf die Telefonanlage zugegriffen werden. Das Unternehmen bietet dies als Service aus der so genannten Cloud an – die Anlage wird also über eine breitbandige Datenanbindung zur Verfügung gestellt und dynamisch an den Bedarf angepasst. Die nfon-Telefonanlage wird in mehreren vollredundanten Hochleistungsrechenzentren (Carrier Grade) betrieben und ist damit ausfallsicher (der TÜV hat dies bestätigt). Die Lösung bietet mit mehr als 100 Funktionen ein Leistungsspektrum, das bisher vorwiegend Großkonzernen vorbehalten war. Die Kosten für eine stationäre Anlage sowie den separaten Telefonanschluss entfallen, und dank Pay-per-Use und flexibler Skalierbarkeit der Nebenstellen können Unternehmen mit der Lösung von nfon bis zu 50 % der Kosten für eine herkömmliche Telefonanlage einsparen. Eckdaten des Unternehmens Firma: nfon AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: München, Deutschland Grundkapital: EUR 175.567, eingeteilt in 175.567 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG München, HRB 168022 Management Gründer des Unternehmens im Jahre 2007 waren Marcus Otto (Vorstand Vertrieb), Fabian Hoppe (Vorstand Operations) und Mathias Edelmann (Vorstand Technik). Herr Edelmann schied zum Jahresende 2008 aus dem Unternehmen aus. Die Aufgaben des Technikvorstands werden seither von Fabian Hoppe wahrgenommen. Im Frühjahr 2009 wurde das Führungsteam durch Jens Blomeyer (Vorstand Marketing) ergänzt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 22 Mitarbeiter sowie rund 15 regelmäßig tätige, externe Berater und Freelancer. Status quo Die nfon AG ist seit 2007 von der Bundesnetzagentur zugelassener Betreiber von Telekommunikationsdiensten. Bisher konnte nfon in Deutschland fünf White-LabelPartner für die Vermarktung gewinnen. Neben diesen Schlüsselpartnern bzw. -Kunden verfügt nfon über Vertriebskooperationen mit rund 60 IT-Systemintegratoren. Die nfon-Technologieplattform wurde mehrfach von unabhängiger Stelle ausgezeichnet, so etwa mit dem Deutschen Industriepreis 2009. Mit einem vom Unternehmen in Auftrag gegebenen, unabhängigen TÜV-Gutachten konnte die hohe Sprachqualität und Zuverlässigkeit der nfon-Technik dokumentiert werden. Im Jahr 2009 expandierte das Unternehmen nach Österreich. Der Markteintritt wurde in Form einer JointVenture-Gründung zusammen mit dem lokalen Anbieter ipfon GmbH umgesetzt. Auch in Österreich ist das Unternehmen bei der zuständigen Regulierungsbehörde registriert und zugelassen als Anbieter von Telekommunikationsdiensten. Ziele und Strategie Die nfon AG strebt an, in den kommenden Jahren die Marktführerschaft in dem sich schnell entwickelnden Marktsegment IP-Centrex zu erlangen. Dabei legt das Unternehmen seinen Fokus auf zunehmend größere Kunden aus dem gehobenen Mittelstand sowie auf Großunternehmen. Im Bereich kleiner Unternehmen soll die Vermarktung aus Kostengründen verstärkt über Systempartner abgewickelt werden. Technologisch wird nfon die bestehende Telefonplattform in Richtung von Unified-Communication-Diensten ausbauen. Hierbei ist auch eine Kompatibilität zu dem von Microsoft vermarkteten OCS-System angestrebt. [ Leistungsbilanz 2010 | 99 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 79,40 % MIG 9 20,60 % Derzeitige Beteiligungen an der nfon AG Entwicklung seit der Investition Seit Einstieg von MIG 9 hat sich das Unternehmen deutlich weiterentwickelt. Der monatlich wiederkehrende Umsatz hat sich um 200 % gesteigert von EUR 53.000,00 im Oktober 2009 auf EUR 162.000,00 im November 2010. Die Zahl der aktiven Kunden stieg dabei im gleichen Verhältnis von 365 auf 1236. Die Produktplattform wurde grundlegend umkonfiguriert. Im Ergebnis wird davon ausgegangen, dass in der aktuellen Architektur mehr als 1 Mio. Nebenstellen verwaltet werden können. Gleichzeitig konnte die technische Verfügbarkeit von 99,9 % auf 99,99 % erhöht werden. Aussicht Der Telekommunikationsmarkt befindet sich in einem Umbruch. Alle namhaften Provider planen die Umstellung ihrer Netze auf IP-Technologie. Dies betrifft auch die Deutsche Telekom, die anstrebt, ihr ISDN-Netz bis zum Ende des Jahres 2012 einzustellen. Im Zuge der Netzumstellung auf IP werden die Anbieter gezwungen, ihre Wertschöpfung weg von der reinen Transportleistung hin zu Mehrwertdiensten zu verlagern. Hierin besteht eine besondere Chance für nfon. Zum einen werden große Provider nach Akquisitionsgelegenheiten suchen, um das eigene Produktportfolio zu ergänzen. Zum anderen werden klassische IT-Serviceanbieter versuchen, ihren Leistungskatalog in Richtung von Telekommunikationsdiensten zu erweitern. Vor diesem Hintergrund wird die nfon AG ein interessantes Akquisitionsobjekt für eine Vielzahl von potenziellen Käufern werden. Alternativ zu dem skizzierten Trade-Sales-Szenario ist auch ein IPO (Börsengang) denkbar. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Das Geschäftsmodell der nfon AG ist dem Bereich der Voice-over-IP(VoIP)-Kommunikation, der internetbasierten Telefonie zuzuordnen. Die nfon AG verfügt bereits über eine marktfähige Technologie, um am Wachstum des internetbasierten Telefoniemarktes zu partizipieren und befindet sich in einer kostenintensiven Marktbearbeitungsphase. Das Schlagwort heißt „cloud-computing“. Mithilfe des Cloud-Computing können Unternehmen auf IT-Infrastrukturen zurückgreifen wie Speicherkapazitäten, Serverleistungen, Betriebssoftware und Anwendungsprogramme. Diese Dienste stehen den Nutzern faktisch „on demand“ zur Verfügung. Dies gilt auch für Telekommunikationsdienstleitungen in Form einer virtuellen Telefonanlage. nfon bewegt sich in diesem Markt umfeld. Das Unternehmen verfügt über eine eigene, auf der IP-Centrex-Technologie basierenden Software. Die IP-Centrex-Technologie ermöglicht das Telefonieren über Computernetzwerke mit den entsprechenden Protokollen. Darüber hinaus verfügt die nfon AG über marktübergreifende Produkte und Dienstleistungen wie Telefonanlagen und Telekommunikationsdienstleistungen, darunter die Bereitstellung der Internetverbindung und die mobile und IP-Telefonie. Die von nfon entwickelten Lösungen kommen bereits bei mehr als 2000 Unternehmen zum Einsatz. Der Markt für die virtuelle Telefonie steckt trotz der erzielten Erfolge noch in den Anfängen. Er setzt sich aus den Produkten und Dienstleistungen für die Basisinfrastruktur und den darauf basierenden Anwendungen zusammen. Die Wachstumsraten der virtuellen Telefonie sind überdurchschnittlich hoch. Seit Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Grundkapital Anteil am Grundkapital in EUR in % MIG 9 36.174 20,60 Vollzogene Investition in EUR 3.255.660,00 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR *749.970,00 * einschließlich einer weiteren Kapitalerhöhung, nach deren Eintragung im Handelsregister MIG 9 mit insgesamt EUR 44.507 (22,50 %) am Grundkapital der nfon AG von dann EUR 197.788 beteiligt sein wird. [ Leistungsbilanz 2010 | 100 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 2008 konnte der deutsche Cloud-Computing-Markt unter Berücksichtigung von Basisinfrastruktur und Anwendungen (zumeist Telefonie) durchschnittlich um 36,5 % wachsen. Ausgehend von einem Marktvolumen von EUR 222 Mio. (2008) sollte dieser Markt laut Bitkom auf EUR 564 Mio. (2011e) expandieren. Strategie Das strategische Ziel der nfon AG ist die erfolgreiche und profitable Bearbeitung des VoIP-Marktes für Geschäftskunden. Aufgrund des permanenten Kostendrucks auf Seiten der Geschäftskunden eröffnen sich für die nfon AG große Wachstumspotenziale, wenn es gelingt, diese Kundengruppe mithilfe kostengünstiger und integrierbarer Lösungen zu erschließen. Derzeit ist faktisch bereits jeder Geschäftskunde ein Internetnutzer und somit auch ein potenzieller nfon-Kunde. Zur besseren Erschließung dieses interessanten Kundensegmentes vertreibt nfon eigene IP-fähige Telefonanlagen. Im Bereich der Internetverbindung bewegt sich die nfon AG als sogenannter „reseller“ und nutzt die bestehende Infrastruktur anderer Anbieter. Im Arbeitsgebiet der internetbasierten Telefonie wiederum verfügt die nfon AG über eine eigene integrierte Lösung einschließlich der erforderlichen Software und des PBX-Hosting. Im Arbeitsgebiet der mobilen Kommunikation bewegt sich die nfon AG mit ihrer Technologie innerhalb der WLAN-Reichweite. Etwa 82 % aller Unternehmen erachten das Outsourcing der Telekommunikationsanlage als Option. Potenziale Der nfon-relevante Telefoniemarkt ist ein Volumenmarkt mit entsprechendem Margendruck und Verdrängungswettbewerb. Aufgrund des mangelnden Bekanntheitsgrades der virtuellen Telefonie muss nfon hohe Mittel in die Marktbearbeitung investieren. Der Erfolg ist da. Das Umsatzwachstum von nfon soll von ca. 5 Mio. EUR (2010e) auf ca. 12 Mio. EUR (2011e) ausgebaut werden. Die taktische und strategische Herausforderung für nfon besteht darin, eine hohe Geschwindigkeit in der Markt erschließung beizubehalten, den Bekanntheitsgrad der Marke zu erhöhen und dabei gleichzeitig profitabel zu wachsen. Gelingt dies, dann sollten sich für das Unternehmen eine Reihe strategischer Optionen eröffnen. [ Leistungsbilanz 2010 | 101 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 17. OD-OS GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die OD-OS GmbH entwickelt und vermarktet Geräte zur Behandlung von Netzhauterkrankungen wie z. B. der zur Erblindung führenden diabetischen Retinopathie und der altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Die Technologie setzt auf eine neue Gerätearchitektur auf, die zum einen Diagnose- und Therapiefunktionen in einem Gerät verbindet und zum anderen erstmalig eine Navigation der Therapiemaßnahmen auf der Netzhaut ermöglicht. Mithilfe neuester Optik- und Bildverarbeitungsverfahren wird der praktizierende Arzt in die Lage versetzt, eine sicherere, präzisere und zeitsparende Behandlung an der Netzhaut durchzuführen. Eckdaten des Unternehmens Firma: OD-OS GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Teltow, Deutschland Stammkapital: EUR 252.489,00 Handelsregister: AG Potsdam, HRB 20850P Management OD-OS wird durch ein sehr branchenerfahrenes Managementteam geführt, geleitet durch den CEO Dr. Winfried Teiwes. Dr. Teiwes studierte Elektrotechnik an der TU in München und promovierte in der Medizintechnik/ Bildverarbeitung an der TU Berlin. Er gründete mit seinem Promotionsergebnis 1991 die Sensomotoric Instruments (SMI) GmbH, welche seither erfolgreich gewachsen ist und heute mehr als 60 Arbeitnehmer beschäftigt. Zuletzt war er vor allem für das wichtige OEM-Geschäft der SMI als Zulieferer in der Augenheilkunde und für die Technologiestrategie verantwortlich. Dr. Ben Liesfeld (Leiter Entwicklung) ist Physiker mit einer Promotion im Bereich Lasertechnik. Er ist Miterfinder der zum Patent angemeldeten NAVILAS-Technologie und leitete von Beginn an die Entwicklung der NAVILAS-Produkte bei der OD-OS GmbH. Das Management-Team wurde im vergangenen Geschäftsjahr mit Kompetenzen in den Bereichen Sales und Marketing sowie Finanzen verstärkt. [ Leistungsbilanz 2010 | 102 ] Status quo OD-OS eröffnet mit der Entwicklung des NAVILASSystems den Zugang zu einem neuen Standard in der Behandlung von Retina-Erkrankungen, der sich durch höhere Sicherheit, höhere Genauigkeit, verbesserte Effektivität und verringerten Zeitaufwand auszeichnet. Die NAVILAS-Technologie ermöglicht ferner durch ihre Prozessabläufe und Netzhautbilddarstellung während der Therapie größere Transparenz und damit neue Therapie- und Lehrmethoden sowie eine verbesserte Kommunikation mit Patienten. Dabei verwendet das Unternehmen für die Therapie mit der Laser-Photokoagulation ein anerkanntes, bewährtes und weitverbreitetes Verfahren (durch Verwendung gepulster Laserstrahlen, die im Augeninneren auf der Netzhaut fokussiert werden, wird durch die daraus entstehende thermische Wirkung eine gewünschte Veränderung des erkrankten Gewebes und der Blutgefäße bewirkt). Durch die Einbringung der Kernkompetenzen auf den Gebieten der Hochgeschwindigkeitsbildverarbeitung, Kameraentwicklung, Systemintegration und Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen konnte ein Innovationsschub in der Geräteentwicklung realisiert werden. Der mit der Entwicklung verbundene technologische Fortschritt erhöht die Behandlungssicherheit, verbessert die Genauigkeit und führt durch optimierte Prozesse zu einer Zeitersparnis für den behandelnden Arzt. Im Jahr 2010 hat OD-OS den internationalen Markteintritt realisiert. NAVILAS ist für den europäischen und US-amerikanischen Markt zugelassen (CE und FDA). Zulassungen für den asiatischen Markt sind derzeit in Planung. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 70,29 % MIG 7 13,86 % MIG 9 10,07 % MIG 10 1,65 % MIG 11 4,13 % Derzeitige Beteiligungen an der OD-OS GmbH Ziele und Strategie Mit Gründung der OD-OS GmbH wurde die Basis für die Aufnahme von Investoren zur Finanzierung der Produktfertigstellung, Zulassung und Markteinführung für NAVILAS geschaffen. Kernziel ist die Verbesserung der bekannten Lasertherapieverfahren hinsichtlich Sicherheit, Genauigkeit bzw. Effektivität sowie Zeitbedarf und die Schaffung eines neuen Standards in der Behandlung der diabetischen Retinopathie. Die NAVILAS-Technologie soll dabei kontinuierlich entwickelt werden, um die Therapie und Diagnose von Netzhauterkrankungen weiter zu verbessern. Darüber hinaus ist die erweiterte Anwendung auch bei Krankheitsbildern, die bisher noch nicht von NAVILAS adressiert werden, ein Strategieziel. Wie auch 2010, sollen 2011 im Rahmen klinischer Studien die Vorteile der NAVILAS-Therapie gegenüber der konventionellen herausgestellt werden. Aussicht Die Wettbewerbssituation der Gesellschaft wird durch zwei Rahmenbedingungen bestimmt. Zum einen tritt OD-OS in direkten Wettbewerb mit den etablierten Anbietern von Laserkoagulationsgeräten. Zum anderen muss ein Blick auf alternative und damit substituierende Technologieansätze gerichtet werden. Nachdem ODOS jedoch eine einzigartige Kombination von Diagnose und Therapie von Netzhauterkrankungen (insbesondere der Diabetischen Retinopathie) anbieten kann, ist ein direkter Wettbewerber heute nicht auszumachen. Nach erfolgreicher Markteinführung von NAVILAS besteht die Möglichkeit, als weiteren Zielmarkt Anwendungen im Bereich altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zu erschließen. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die OD-OS GmbH ist ein innovatives Medizintechnologieunternehmen mit dem Schwerpunkt der Ophthalmologie. Mittlerweile hat die OD-OS GmbH einen vergleichsweise hohen Reifegrad erreicht. Das in 2008 aus der SMI GmbH ausgegründete Medtech-Unternehmen erzielte bereits im November 2009 die CE-Zulassung für das NAVILAS-System. Damit ist es dem interdisziplinären Entwicklungs- und Technologieteam innerhalb kurzer Zeit gelungen, ein marktreifes System zur vollautomatisierten Laserbehandlung der diabetischen Retinophatie zu entwickeln. Die diabetische Retinophatie ist eine schwerwiegende Erkrankung der Netzhaut, die aus einer Diabeteserkrankung resultiert und drei Stadien aufweist. Für die betroffenen Patienten reicht die Schwere der Erkrankung von einer geringen Beeinträchtigung bis hin zum starken Verlust der Sehkraft oder sogar zum Verlust der zentralen Sehzellen. Die Innovationskraft der OD-OS kommt darin zum Ausdruck, dass sämtliche Formen der Retinopathie durch das OD-OS-Behandlungssystem NAVILAS therapiert werden können. Die OD-OS GmbH adressiert mit dem NAVILAS-System einen langfristig stetig wachsenden Markt. Weltweit leiden 5,1 % aller Menschen an Diabetes und den daraus resultierenden Nebenwirkungen. Aus dieser Grundgesamtheit erkranken ca. 15 % aller Diabetiker an der diabetischen Retinopathie. Die Besonderheit des NAVILAS-Systems von OD-OS ist, dass dieses System die für die Diagnose erforderliche Funduskamera und die für die Lasertherapie erforderliche Spaltlampe mit Laser in einem Gerät integriert. Das NAVILAS-System unterstützt den Arzt mit integrierter Bildgebung, Planung, computergestützter Positionierung der Laserbehandlung und der Dokumentation während des gesamten Behandlungsprozesses. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR in % in EUR Leistungen in EUR MIG 7 35.000 13,86 3.500.000,00 MIG 9 25.417 10,07 2.336.833,00 413.207,00 MIG 10 4.167 1,65 334.749,00 165.291,00 MIG 11 10.417 4,13 836.833,00 413.207,00 [ Leistungsbilanz 2010 | 103 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Strategie OD-OS positioniert sich mit dem NAVILAS-System als der Technologieführer für integrierte Behandlungssysteme zur Therapie der diabetischen Retinophatie. Bestandteil der Unternehmensstrategie ist die permanente technologische Weiterentwicklung und Optimierung des Systems. Im Unterschied zum Wettbewerb vereinigt NAVILAS verschiedene Technologieplattformen zur Diagnose, Therapieplanung, Therapie und Therapiedokumentation in einem System. Dies ist für die behandelnden Spezialisten ein großer Vorteil, da der „Arbeitsplatz“ unterschiedlichste erfolgsrelevante Funktionen für die Behandlung des Patienten in einem System abbildet. Hierzu zählen auch die behandlungsunterstützende Planung und die Dokumentation des Behandlungsergebnisses. Der Reifegrad der OD-OS GmbH als Unternehmen ist so weit vorangeschritten, dass im August 2010 ein Marketing & Sales-Büro in den USA eröffnet wurde. Der US-Markt ist einer der Schlüsselmärkte für die innovative Gerätetechnologie und offen für Innovationen. Bereits im September 2010 konnte OD-OS in der University Retina and Macula Associates, USA, das erste NAVILAS-System platzieren. Hiermit besteht die Chance, die US-Spezialklinik als Meinungsbildner für das US-Geschäft nutzen zu können. Ein weiterer Baustein war die Präsentation von insgesamt 120 klinischen Patientendaten. Zur Weiterentwicklung und Optimierung der Technologieplattform und zur Forcierung des Markteintritts mit entsprechend hohen Markteintrittskosten konnte OD-OS im November 2010 eine erfolgreiche B-Rundenfinanzierung abschließen. Hierbei konnte ein branchen-erfahrener US-Investor gefunden werden, der neu in den Gesellschafterkreis eintrat. [ Leistungsbilanz 2010 | 104 ] Potenziale Mit dem NAVILAS-System der OD-OS werden neue technologische Standards für die Behandlung der diabetischen Retinophatie gesetzt. Die technologische Wettbewerbssituation für die OD-OS GmbH ist als sehr vorteilhaft einzustufen. Dank der vorliegenden CE- und FDA-Zulassungen ist die Basis einer zügigen Markteinführung des NAVILAS-Systems gegeben. Der US-Ophthalmologiemarkt ist einer der Schlüssel zum internationalen Erfolg. Bekanntermaßen ist der Markteintritt in diesem innovationsoffenen Markt besonders in der Eintrittsphase kostenintensiv. Dank des neuen US-Investors verfügt die OD-OS GmbH über den Zugang zu einem etablierten US-Netzwerk in der Augenheilkunde. Die NAVILAS-Technologieplattform verbindet zahlreiche Vorteile für den Operateur. Hierdurch bestehen gute Chancen für eine erfolgreiche Markteinführung. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 18. PDC Biotech GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die PDC Biotech GmbH (PDC) ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, dessen Kernkompetenzen in der Produktentwicklung und im internationalen Lizensierungsgeschäft liegen. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger Therapeutika auf dem Gebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe, insbesondere zur Behandlung vorzeitiger Wehen und Primärer Dysmenorrhoe (schmerzhafte Gebärmutterkrämpfe im Zuge der Monatsblutung). PDC hat sich eine weltweite exklusive Lizenz an einer Familie von Produkten gesichert, die selektive und wirksame Antagonisten des Prostaglandin F2α-Rezeptors (FP-Rezeptor) darstellen. Der FP-Rezeptor ist das Target zur Behandlung von vorzeitigen Wehen und Primärer Dysmenorrhoe. Das Unternehmensziel ist, ihr Leitprodukt PDC31 bis in die klinische Phase II zur Behandlung von vorzeitigen Wehen und eine nicht-intravenöse Verabreichungsform des gleichen Produkts (PDC41) für die Indikation Primäre Dysmenorrhoe zu entwickeln und dadurch Werte für die Gesellschafter des Unternehmens zu schaffen. Eckdaten des Unternehmens Firma: PDC Biotech GmbH Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung österreichischen Rechts Unternehmenssitz: Wien, Österreich Stammkapital: EUR 81.666 Handelsregister/Firmenbuch: LG Wien, FN 310058v Management PDC wurde ursprünglich als kanadisches Unternehmen gegründet. Die Gründerinnen sind Diane Kalina und Patricia Griffin, die zusammen über beinahe 50 Jahre Erfahrung in der Pharma- und Biotechindustrie verfügen. 2008 wurde das Unternehmen von Diane Kalina und Patricia Griffin neu als PDC Biotech GmbH in Österreich gegründet. Patricia Griffin ist CEO des Unternehmens, und beide Gründerinnen fungieren als Geschäftsführer. Daneben umfasst der Personalstand des Unternehmens zwei Vollzeit-Beschäftigte, nämlich einen Senior Project Manager und einen Office Manager. Die Kernkompeten- zen des Unternehmens werden durch bestens qualifizierte Berater in verschiedenen Bereichen ergänzt, u. a. in den Bereichen Toxikologie, klinische Entwicklung, Regulatory Affairs und Finanzangelegenheiten. Status quo Im Jahr 2010 wurde das Leitprodukt des Unternehmens, PDC31, in Vorbereitung einer Phase-I-Studie weiterentwickelt. Die Formulierungsentwicklung für eine intravenöse Anwendung wurde abgeschlossen. Parallel dazu begann die Entwicklung einer geeigneten nicht-intravenösen Formulierung zur Human-Anwendung. Zusätzlich zu diesen Programmen wurde die blockierende Wirkung von PDC31 auf PGF2α- induzierte Kontraktionen von menschlichem Myometrium-Gewebe (ex vivo) bestätigt. Die Wirkung von PDC31 wurde auch an Tiergeweben untersucht (Spezies, die in Toxikologie-Studien verwendet werden). Das Unternehmen hat zwei Patentfamilien mit Ansprüchen auf das Produkt, pharmazeutische Zusammensetzungen und therapeutische Verwendungen von PDC31 oder Varianten der Muttersubstanz THG113 (PDC31 ist eine Variante der Muttersubstanz). Für die eine Patentfamilie (Ende der Laufzeit: 2019) wurden Patente in den USA, Kanada und Japan erteilt; ein Patenterteilungsverfahren läuft in Europa. Für die zweite Familie (Ende der Laufzeit: 2023) wurde ein Patent in den USA erteilt, korrespondierende Anmeldungen laufen in Europa, Kanada und Australien. Teilanmeldungen mit Ansprüchen auf andere Produkte aus dem Portfolio wurden in den USA, Kanada und Europa eingereicht. Ziele und Strategie Die Phase-I-Studie wird im 1. Quartal 2011 beginnen. Neben der Untersuchung von Sicherheitsparametern und pharmakokinetischen Parametern beinhaltet diese Studie einen pharmakodynamischen Endpunkt, mit dem gezeigt werden soll, dass PDC31 nach intravenöser Gabe Gebärmutterkontraktionen abschwächen oder stoppen kann. Das Unternehmen hat darüber hinaus ein Entwicklungsprogramm für eine nasale Verabreichungsform, die für die Behandlung von Primärer Dysmenorrhoe besser geeignet ist, begonnen. [ Leistungsbilanz 2010 | 105 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 71,43 % MIG 9 28,57 % Derzeitige Beteiligungen an der PDC Biotech GmbH Die hauptsächlichen Ziele innerhalb der nächsten zweieinhalb Geschäftsjahre umfassen: ▌ Abschluss der Phase I für PDC31-Studie (intravenöse Gabe) an gesunden Frauen mit Primärer Dysmenorrhoe (2011), ▌ Entwicklung einer nasalen Formulierung (PDC41 2011), ▌ Abschluss einer Bioverfügbarkeitsstudie von PDC41 im Menschen (2012) ▌ Abschluss einer Phase-IIa-Studie für PDC31 (2013). Entwicklung seit der Investition Seit Abschluss der Finanzierungsrunde im September 2009 hat das Unternehmen das präklinische Entwicklungsprogramm für PDC31 abgeschlossen, und die Phase I in Österreich und Deutschland an gesunden Frauen mit Primärer Dysmenorrhoe initiiert. Aussicht Die Indikationen „Vorzeitige Wehen“ und „Primäre Dysmenorrhoe“ stellen beide große Märkte mit erheblichem medizinischem Bedarf dar. Man verspricht sich von FPRezeptor-Antagonisten, zu denen die Leitprodukte des Unternehmens PDC31 und PDC41 gehören, ein höheres Sicherheitspotenzial und verbesserte Wirksamkeit, verglichen mit den Produkten, die derzeit für die Behandlung dieser beiden Indikationen verwendet werden. In den USA steigt beispielsweise die Zahl an Frühgeburten stetig an und hat im Jahr 2004 schon einen Anteil von 12,5 % erreicht (US National Vital Statistics Report, May 2007). Das bedeutet, dass die Anzahl an Frühgeburten ca. 500.000 pro Jahr beträgt. In den meisten anderen Ländern, die entsprechende Statistiken führen, liegt der Anteil bei etwa 10 %. Der Prozentsatz an Frühgeburten hat in den vergangenen 40 Jahren nicht abgenommen. In Nordamerika gibt es für die Behandlung von vorzeitigen Wehen keine zugelassenen Medikamente; klinische Richtlinien empfehlen zwar die Verwendung einer Reihe von Tokolytika (Wehenhemmer), die jedoch alle ein hohes Toxizitätsrisiko für Mutter und Ungeborenes aufweisen. In Europa sind die Beta-Mimetika Salbutamol und Terbutalin sowie der Oxytocin- / Vasopressin-Antagonist Atosiban zur Behandlung zwischen der 24. und 33. Schwangerschaftswoche zugelassen. Es gibt jedoch zunehmend Anhaltspunkte dafür, dass auch Kinder, die in der 34. bis 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, einem höheren Risiko für gesundheitliche Probleme wie neurologische und Entwicklungsstörungen ausgesetzt sind, verglichen mit Kindern, die nach normaler Schwangerschaftsdauer geboren werden. Es besteht Bedarf nach einem Tokolytikum, das ein ausreichendes Sicherheitsprofil aufweist und bei vorzeitigen Wehen sowohl im frühen als auch im späten Stadium der Schwangerschaft eingesetzt werden kann. Marktpotenzial gibt es auch für eine prophylaktische Anwendung. Eine nicht-intravenöse Verabreichungsform (PDC41) könnte eingesetzt werden, um einen Ruhezustand der Gebärmutter nach einer Akutbehandlung aufrechtzuerhalten. Die Akzeptanz einer solchen Anwendung kann angesichts der Risiken einer Frühgeburt als hoch angenommen werden. Im Zusammenhang mit Primärer Dysmenorrhoe schätzt man, dass allein in den USA – mit 62 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter – 6,2 bis 9,3 Millionen (10 – 15 %) von dieser Beeinträchtigung betroffen sind. In Europa, Nordamerika, Japan, Australien und Neuseeland gibt es ca. 275 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter. Unter der Annahme, dass im Durchschnitt 12 % davon an Primärer Dysmenorrhoe leiden, bedeutet das 33 Millionen potenziell zu behandelnder Frauen. Unter allen Frauen, die an Primärer Dysmenorrhoe leiden, werden wiederum 12 % als schwere Fälle, 37 % als mittelschwere Fälle und der Rest als leichte Fälle klassifiziert. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital in EUR Anteil am Stammkapital in % 23.333 28,57 MIG 9 [ Leistungsbilanz 2010 | 106 ] Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR 2.023.333,00 - [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die PDC Biotech GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Wien, Österreich. Das Unternehmen wurde von industriell sehr erfahrenen nordamerikanischen Managerinnen gegründet. Die PDC Biotech positioniert sich als ein innovatives Unternehmen und arbeitet an der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente und Therapieformen zur Behandlung einer übermäßigen bzw. unerwünschten Kontraktionstätigkeit der Gebärmutter. PDC Biotech verfügt über zwei Entwicklungsprojekte, PDC31 und PDC41, denen beiden der gleiche Wirkstoff zugrunde liegt. Beim Projekt PDC31 handelt es sich um eine intravenös verabreichbare Formulierung des Wirkstoffs, und bei PDC41 um eine nichtintravenöse Darreichungsform. Das Projekt PDC31 befindet sich zurzeit in der klinischen Phase I. Im 4. Quartal 2010 wurde mit der Entwicklung von PDC41 begonnen. Das biopharmazeutische Unternehmen positioniert sich derzeit als ein Zwei-Produkt- und Phase-I-Unternehmen und ist damit noch in einer frühen Reifephase. Bei dem Leitprodukt PDC31 hat sich die PDC Biotech GmbH zum Ziel gesetzt, eine Therapie zu entwickeln, die vorzeitige Wehen stoppt. Hierdurch könnten Frühgeburten verhindert werden. Frühgeburten sind oftmals mit erheblichen medizinischen Komplikationen und Risiken verbunden. Der Forschungs- und Entwicklungsansatz für PDC41 ist die Entwicklung eines Medikamentes bzw. einer Therapie zur Behandlung schmerzhafter Menstruationsbeschwerden auf Basis desselben Moleküls. Der Wirkstoff soll in einer nicht-intravenösen Darreichungsform appliziert werden. Die Unternehmensgründerinnen verfügen über vieljährige industrielle Erfahrungen im Umfeld von Big Pharma und im Bereich von Specialty Pharma. die unerwünschten Gebärmutterkontraktionen, sind bei beiden Indikationen identisch. Der Wirknachweis kann daher bei nicht-schwangeren Frauen erbracht werden. In einem nächsten Schritt soll der Peptidwirkstoff für die Behandlung vorzeitiger Wehen weiterentwickelt werden. Der fokussierte Mitteleinsatz für die Weiterentwicklung von PDC31 führte zum erfolgreichen Abschluss der Präklinik. Dabei wurden die Toxikologie- und Sicherheitsstudien erfolgreich beendet und die Prüfmuster für die Phase I hergestellt und freigegeben. Die Phase-I-Studie für PDC31 ist multizentrisch und wird in drei Kliniken in Deutschland und Österreich durchgeführt. Die Erreichung der Phase I als Zwischenetappe ist ein Erfolg. Es wird erwartet, dass das Management die Strategie verfolgt, PDC31 bis Ende der klinischen Phase IIa selbst weiterzuentwickeln und dann eine Auslizenzierung oder strategische Partnerschaft anzustreben. Potenziale Aus heutiger Sicht lassen sich verschiedene Szenarien entwickeln, welche Bedeutung der Leitwirkstoff PDC31 für PDC haben kann. Fakt ist, dass das von PDC verfolgte Anwendungsgebiet – PDC31 adressiert akute Wehen – hoch spezifisch ist, und wenige Innovationen vorhanden bzw. in den Entwicklungspipelines der Wettbewerber vorzufinden sind. Auch im Bereich starker Menstruationsbeschwerden gibt es derzeit lediglich einen PhaseII-Wirkstoff von Vantia. Sollte es der PDC Biotech GmbH tatsächlich gelingen, das Leitprojekt PDC31 in die Phase II zu führen, dann erwarten wir großes Interesse von Pharmaunternehmen mit dem Schwerpunkt der Frauenheilkunde. Bisher konnte die PDC Biotech GmbH einen hohen Zielerreichungsgrad bei den Entwicklungsmeilensteinen mit minimalen Zeitverzögerungen erreichen. Strategie Die PDC Biotech GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit sehr schlanken Unternehmensstrukturen. PDC Biotech setzt beim Wirkstoffansatz sowohl für PDC31 als auch für PDC41 auf ein synthetisches Peptid. Der Wirkmechanismus von PDC31 soll unerwünschte Kontraktionen der Gebärmutter verhindern und damit die Gefahr einer Frühgeburt reduzieren. Die Strategie des Unternehmens besteht darin, den Wirknachweis von PDC31 bei Frauen mit Menstruationsbeschwerden zu erbringen. Die zugrunde liegenden Mechanismen, also [ Leistungsbilanz 2010 | 107 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 19. Protagen AG a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die Protagen AG, ein Spezialist für Molekulare Diagnostik, betreibt die beiden Geschäftsbereiche „Protein Services“ und „Diagnostics“. Im Bereich „Diagnostics“ wurden im Jahr 2010 durch Patentanmeldungen und Ausbau des wissenschaftlich-medizinischen Netzwerks die laufenden Entwicklungen eines eigenständigen Diagnostikgeschäfts weiter forciert. Die Arbeiten waren dabei geprägt von der Leistungsfähigkeit der vertraglich gebundenen klinischen Zentren und der Vorbereitung von klinischen Validierungsstudien der Marker Panel für die Differenzialdiagnose bei Prostata-Krebs und Früherkennung von Multipler Sklerose. Daneben konnten auch große Pharmafirmen wie z. B. Bayer und Biogen-Idec, aber auch zwei BiotechFirmen für die Evaluierung und Nutzung der UNIarray®Technologieplattform, gewonnen werden. „Protein Services“ fokussierten sich auf Dienstleistungen zur GMP-konformen Charakterisierung und zum Identitätsnachweis von Biotherapeutika unter Einsatz modernster analytischer Methodik und Bioinformatik. Im Jahr 2010 waren der Themenbereich „Biosimilar-Entwicklung“ und die dafür bereitzustellenden Dienstleistungen für Protagen von stark wachsender Bedeutung. In diesem Zusammenhang konnten zahlreiche weitere Kunden, vor allem aus Korea, gewonnen werden. Eckdaten des Unternehmens Firma: Protagen AG Rechtsform: Deutsche Aktiengesellschaft Sitz: Dortmund, Deutschland Grundkapital: EUR 479.150, eingeteilt in 479.150 auf den Namen lautende Stückaktien Handelsregister: AG Dortmund, HRB 15399 [ Leistungsbilanz 2010 | 108 ] Management Die Positionen des Vorstands, Dr. Stefan Müllner, Martin Blüggel sowie Dr. Peter Schulz-Knappe, und der zweiten Hierarchieebene sind mit Personen besetzt, die über mehrjährige Erfahrung in der pharmazeutischen, biotechnologischen oder chemischen Industrie verfügen. Dabei werden insbesondere die Funktionen Geschäftsentwicklung, Marketing und Vertrieb, Finanzen, Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung abgedeckt. Status quo Protagen ist seit Mitte 2006 als Anbieter von GMP-konformer Proteinanalytik zertifiziert und hat sich seitdem gut in diesem Wachstumsmarkt etabliert. Zahlreiche Audits durch Experten internationaler Pharmafirmen wurden erfolgreich absolviert und führten zu keiner relevanten Beanstandung. Die Zahl der internationalen Bestandskunden konnte auch im Jahr 2010 weiter erhöht werden. Insbesondere ist hier die günstige Entwicklung mit Kunden aus Korea zu erwähnen. Gegenüber 2009 konnte allerdings der Umsatz nicht gesteigert werden, da sich Sondereffekte aus der Finanzmarktkrise erst 2010 manifestierten. Insbesondere Bestandskunden lobten im Jahr 2010 Projekte mit weit geringerem Volumen als 2009 aus. Dennoch konnten zahlreiche Neukunden gewonnen und einige großvolumige Studienprojekte mit Bayer Schering und Biogen-Idec akquiriert werden. Mit der Entwicklung eigener molekularer Diagnostika adressiert Protagen einen Gesamtmarkt von USD 6,5 Mrd. (2005). Neuartige, serumbasierte Diagnostika für die Biopsie-Vermeidung bei Prostata-Beschwerden sowie zur Frühdiagnose von Multipler Sklerose befinden sich derzeit in der klinischen Validierungsphase. Ziele und Strategie Seit 2008/2009 hat die Protagen AG die DiagnostikaEntwicklung intensiviert. Basierend auf der proprietären UNIarray®-Technologieplattform wurden die Grundlagen für neuartige Diagnostika für die Indikationen ProstataKrebs, Multiple Sklerose, Parkinson, Rheumatoide Arthritis, Pankreas-Krebs und Alzheimer geschaffen und patentrechtlich abgesichert. Die seinerzeit entwickelte Strategie, möglichst frühzeitig Lizenznehmer und Koentwicklungspartner aus der Diagnostik-Industrie für die proprietären Marker-Panels zu gewinnen, wurde 2010 konsequent umgesetzt. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 65,09 % MIG 1 3,82 % MIG 3 17,89 % MIG 9 13,20 % Derzeitige Beteiligungen an der Protagen AG Im Geschäftsbereich „Protein Services“ wird durch die Fokussierung auf die Kernkompetenzen „Protein Charakterisierung“ und die gezielte Ansprache von BiosimilarProduzenten das Geschäft kontinuierlich ausgebaut. Entwicklung seit der Investition Die Marktposition im Bereich „Protein Services“ wurde auch im Jahr 2010 durch Projekte im Bereich „GMP-konforme Analytik“ und durch die Erschließung des koreanischen Marktes weiter ausgebaut. Im Geschäftsfeld „Diagnostics“ wurden zahlreiche, neue Erkenntnisse zum Patent angemeldet. Das Interesse für die bereits im Jahr 2005 markteingeführten UNIchip®-Produkte ist auch 2010 weiter angestiegen. Weiterhin konnte mit der Firma Abcam, UK, ein Liefervertrag für Kleinstmengen an Proteinen abgeschlossen werden. Durch die Teilnahme an drei EU-Förderprojekten aber auch als Projektpartner in österreichischen Förderprogrammen sind vielversprechende, strategische Partnerschaften und Entwicklungen zur Stärkung der eigenen Entwicklungsprojekte befördert worden. Aussicht Mit der Etablierung der UNIarray®-Technologieplattform für neuartige Diagnostika positioniert sich Protagen im wachstumsstärksten Segment des Diagnostikmarktes, d. h. der Molekularen Diagnostik. Zudem werden Marketing & Vertrieb für die „GMP-zertifizierten Dienstleistungen“ mit Fokus auf den stark wachsenden BiosimilarMarkt weiter ausgebaut. Ziel ist es auch, strategische Partnerschaften zu evaluieren, um den Entwicklern und Herstellern von Biotherapeutika in Zukunft Komplettlösungen anzubieten. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Protagen AG hat sich international als ein anerkanntes Life-Science-Tools-Unternehmen etabliert. Das Unternehmen positioniert sich als Spezialist für Plattformtechnologien mit unentbehrlichen Werkzeugen für die Pharma-, Biotech- und Diagnostikindustrie. Das Kernportfolio der Protagen AG setzt sich aus Massenspektrometrie, Bioassays, bioinformatischen Softwarelösungen und weiteren analytischen Dienstleistungen für die Life-Science-Industrien zusammen. Hierzu zählen die Charakterisierung von Biotherapeutika, insbesondere monoklonale Antikörper, Proteomstudien und bioinformatisches Datenmanagement. Die Protagen AG hat bereits einen hohen Reifegrad erzielt und bietet seit 2006 GMP-konforme Dienstleistungen in höchster Qualität für den industriellen und wissenschaftlichen Routineeinsatz an. Dies qualifiziert die Gesellschaft für industrielle und wissenschaftliche Partnerschaften. Die technologische Innovationskraft des Unternehmens wird auch durch die patentgeschützte UNIarray® Plattform-Technologie zur Entwicklung neuartiger serumbasierter In-vitro-Diagnostika dokumentiert. UNIarray® ermöglicht die indikationsspezifische Identifizierung von Autoantikörpersignaturen im menschlichen Blut und deren Nutzung für die Diagnostik und Companion Diagnostics. Investition / Anteile am Grundkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Grundkapital Fonds in EUR MIG 1 * 18.323 Anteil am Grundkapital in % * 3,82 Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR * 753.322,92 MIG 3 * 85.716 * 17,89 * 3.209.003,01 MIG 9 * 63.251 * 13,20 * 1.999.996,62 ** 1.499.973,80 * Nach Durchführung und Eintragung einer weiteren Kapitalerhöhung im Handelsregister werden MIG 1 mit insgesamt EUR 18.323,00 (3,23 %), MIG 3 mit insgesamt EUR 85.716,00 (15,13 %) und MIG 9 mit insgesamt EUR 109.921 (19,40 %) am Grundkapital der Protagen AG von dann EUR 566.615 beteiligt sein. ** einschließlich der vorbezeichneten weiteren Kapitalerhöhung [ Leistungsbilanz 2010 | 109 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Strategie Die weitere Umsetzung der Unternehmensstrategie wird durch die erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von EUR 10 Mio. (9/2010) flankiert. Mit der NRW.Bank konnte im Rahmen der jüngsten Finanzierungsrunde ein weiterer Langfristinvestor gewonnen werden. Diese Finanzierungsrunde ermöglicht den schrittweisen Ausbau der Protagen AG von einem „reinen“ Plattformtechnologieunternehmen zu einem integrierten und international agierenden Diagnostikunternehmen. Die technologischwissenschaftliche Basis hierfür wurde in den letzten Jahren gelegt. Das Protagen-Geschäftsmodell basiert auf hochmodernen Technologien, Methoden und Geräten in Kombination mit der unternehmenseigenen Bioinformatikkompetenz. Hier verfügt die Protagen AG mit der selbst entwickelten Bioinformatik-Software Modiro™ über eine leistungsfähige Software zur Identifizierung und Analyse von posttranslationalen Modifikationen (PTMs) von Proteinen auf Basis von MS/MS-Spektren. Darüber hinaus bietet das Unternehmen umfangreiche bioinformatische Dienstleistungen zur Analyse von massenspektrometrischen Daten an. Im Rahmen der Bioinformatikaktivitäten kooperiert die Protagen AG mit weltweit anerkannten Partnern aus Akademie und Industrie. Die Kooperation mit der MicroDiscovery GmbH zur Identifikation und Validierung von Biomarkern für medizinisch relevante Erkrankungen ist ein weiterer Baustein in dieser Strategie. Im Geschäftsbereich Diagnostics ist es der Protagen AG mit UNIarray® gelungen, eine hocheffiziente Plattformtechnologie für die Entwicklung von In-vitro-Diagnostika zu etablieren. Im Falle UNIclone® erzielte Protagen im Rahmen der Internationalisierungsstrategie einen großen Erfolg, da das Basispatent in Japan im August 2010 erteilt wurde. Die UNIchip®-Produktfamilie ist eine vielseitige und hocheffiziente Protein-Microarray-Plattform für die schnellere Entwicklung von therapeutischen Antikörpern. Beide Konzepte sind bereits erfolgreich im Markt eingeführt worden. Zusätzlich eignet sich UNIarray® für die Findung von Biomarkern im industriellen Maßstab sowie für die Entwicklung von Companion Diagnostics für die Wirkstoffentwicklung. [ Leistungsbilanz 2010 | 110 ] Potenziale Die Protagen AG ist auf dem Weg zu einem integrierten Diagnostikunternehmen mit einer internationalen Produkt- und Marketingstrategie. Die Positionierung als Diagnostikunternehmen ist bewertungsrelevant, da sie Einfluss nimmt auf die potenzielle Kundenstruktur, Produktstruktur und die Kosten- und Ertragsstruktur. Dabei kommt der UNIarray®-Plattform eine Schlüsselrolle zu. Die Diagnostikprogramme umfassen u. a. die Indikationen Prostata-, Mamma-, Ovarial-, Kolon-, Bauchspeichseldrüsenkrebs, Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis oder auch Parkinson und Alzheimer. Die Erweiterung des Vorstands sowie der Eintritt des Qiagen-Vorstandes Dr. Thomas Schweins in den Aufsichtsrat stärken die Protagen AG bei der Umsetzung der erweiterten Unternehmensstrategie. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 20. Siltectra GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Der Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Herstellung, Bearbeitung und der Vertrieb von Produkten für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie, einschließlich hierzu gehörender Nebenprodukte, sowie der hierfür benötigten Maschinen. Der Unternehmensgegenstand der Siltectra GmbH ist die Weiterentwicklung und Industrialisierung einer revolutionären chemischmechanischen Plattform-Technologie mit exklusivem Patentschutz, die den Rohmaterialverlust bei der Waferherstellung signifikant reduziert und zudem die Herstellung viel dünnerer Wafer erlaubt. Dabei konzentriert sich die Siltectra zunächst auf den Markt der Photovoltaik und dort insbesondere auf die Herstellung der einkristallinen Siliziumwafer, die das Startmaterial in der Solarzellenherstellung bedeuten. Eckdaten des Unternehmens Firma: Siltectra GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Dresden, Deutschland Stammkapital: EUR 37.500 Handelsregister: AG Dresden, HRB 28951 Management Bereits zur Gründung der Siltectra GmbH fanden sich die beiden Erfinder der innovativen Basistechnologie und ein branchenerfahrener Geschäftsführer zusammen. Der Erfinder Dr. Lukas Lichtensteiger (Diplom-Physiker, Ph.D. in Robotik) konnte schon auf fünf Jahre Berufserfahrung in Materialwissenschaften und Chemie sowie auf die Mitarbeit in zwei Start-up-Unternehmen verweisen. Der zweite Erfinder Dr. Christian Pfeffer (Medical Doctor, Ph.D. in Materialwissenschaften) hatte bereits sieben Jahre Berufserfahrung in Materialwissenschaften und war Mitbegründer zweier Start-up-Unternehmen. Der hinzugezogene Geschäftsführer Frank Sreball (Diplom-Physik-Ingenieur) brachte bereits über 19 Jahre Fach- und Managementerfahrung aus verschiedenen Unternehmen der Halbleiter- und Solarindustrie in das Team mit ein. Alle drei bringen vor allem eine internationale Historie und Vernetzung mit, die für das ambitionierte Ziel der Siltectra von großer Bedeutung sein wird. Heute steht das Team unmittelbar vor der Ergänzung durch hoch spezialisierte Wissenschaftler sowie erfahrener Ingenieure aus der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie, die bereits etliche Entwicklungen und bahnbrechende Neuerungen in die Industriereife überführt haben. In dieser neuen Personalsituation konnte auch dem Wunsch des Mitbegründers Dr. Christian Pfeffer nach der Vertiefung seiner medizinischen Karriere entsprochen werden. Seit Beginn des Jahres 2011 steht Dr. Christian Pfeffer dem Unternehmen nunmehr als exklusiver Berater zur Seite und wird das Team eng begleiten. Status quo Im Wesentlichen wurde in den ersten sechs Monaten nach Gründung neben dem Aufbau der neuen Gesellschaft und des operativen Geschäftes der Projektplan konkretisiert. Heute können nach Identifizierung und Anmietung von Labor- und Büroflächen diese eingerichtet vorgezeigt werden, und das Unternehmen kann für die initiierten und geplanten Experimente und Aufbauten die notwendigen Messeinrichtungen, -komponenten und Systeme sein Eigen nennen. Die wesentlichen Geschäftsprozesse sind etabliert, und bereits bekannte wichtige Verträge (u. a. Lizenzvereinbarung) sind teilweise schon unterzeichnet oder befinden sich im finalen Review. Als erfolgreicher Milestone in der Projektstrukturierung ist die Aufteilung der Entwicklungsschwerpunkte in „MATERIAL und PROZESS“ sowie „MASCHINE“ und deren Umsetzung zu erwähnen. Hier wurde für die Entwicklung der völlig neuartigen Wafer-Split-Technologie das Institut für künstliche Intelligenz (AILab – Artificial Intelligence) an der Universität Zürich gewonnen, mit dem ein gemeinsames Entwicklungsprojekt für den zentralen Splitvorgang formuliert worden ist. Das Siltectra-AILab-Team hat bereits Förderzusagen des Schweizerischen Bundes in Höhe von ca. EUR 600.000 erhalten. [ Leistungsbilanz 2010 | 111 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 66,67 % MIG 9 33,33 % Derzeitige Beteiligungen an der Siltectra GmbH Im Kontext des zweiten Schwerpunktes „MATERIAL und PROZESS“ ist eine enge Zusammenarbeit mit der Fraunhofer Gesellschaft für Silicatforschung (ISC) in Würzburg vertraglich unterschriftsreif vorbereitet. Mit Unterstützung der Spezialisten in Würzburg wird an einem Schichtensystem der Prozessmaterialien mit dem Ziel einer besseren Verarbeitung gearbeitet. Darüber hinaus ist inzwischen der Personalaufbau große Schritte vorangekommen. Das Unternehmen steht unmittelbar vor Unterzeichnung von vier Arbeitsverträgen und hat auch für das Schweizer Team zwei Wissenschaftler als individuell für das Kooperationsprojekt neu zu verpflichtende Mitarbeiter des AILabs identifiziert. Ziele und Strategie Die Siltectra hat sich in einem ersten Schritt zum Ziel gesetzt, die revolutionäre Plattform-Technologie zur materialverlustfreien Herstellung von Wafern auf dessen Industrialisierbarkeit hin zu überprüfen. Obgleich diese Technologie auf verschiedene Materialien wie Silizium, Germanium, Saphir oder auch Zinkoxide angewendet werden kann, wird sich Siltectra strategisch für den Einsatz in der Photovoltaikindustrie ausrichten und einkristalline Siliziumwafer fertigen. Dabei wird heute davon ausgegangen, dass „dicke“ Wafer eingekauft und daraus dann materialverlustfrei viele „dünne“ Wafer hergestellt werden. Man könnte hier ein Verhältnis von 1:4 bis 1:8 ansetzen. In diesem Anwendungsfeld sind die größten Volumina, im Vergleich geringere Materialkosten sowie Märkte in Deutschland mit weltweiter Technologieführerschaft zu finden. Der Eintritt in die Märkte soll nach heutigem Ermessen im „Zulieferergeschäft“ als quasi verlängerte Werkbank bei den Herstellern der Siliziumsolarzellen erfolgen. Dazu wird Siltectra die Produktionsmaschinen samt Prozessparametern und Materialien entwickeln, fertigen und an die jeweiligen Produktionsstandorte (analog der Zuliefererstruktur in der Automobilindustrie) liefern. Im Idealfall würde die Waferherstellung unmittelbar in den Produktionsprozess des Kunden integriert, um somit weitere Kostenvorteile zu erzielen. Das Produktionspersonal für die Siltectra-Tools stellt Siltectra dabei selbst, genau wie die innovativen, dann patentgeschützten individuell entwickelten Prozessmaterialien. Der Umsatz kann auf Basis der produzierten Wafer oder von Lizenzeinnahmen oder in einem Mischmodell erfolgen. Entwicklung des Unternehmens In der öffentlichen Diskussion gewinnt Forderung nach „grünen Energietechnologien“ wie der Stromgewinnung aus der Photovoltaik zunehmende Bedeutung. Gelingt es der Siltectra, die Technologie im heute avisierten Zeitraum der Industrie zur Verfügung zu stellen, kann ungeachtet von immer weiter gekürzten Zuschüssen in der Einspeisevergütung solarer Strom aufgrund der deutlich niedrigeren Herstellkosten mit Siltectra-Wafern die sogenannte „Grid-Parity“, sprich wettbewerbsfähige Stromgestehungskosten, erreichen. Nachdem die Erfolge in der Verbesserung der Wirkungsgrade maßgeblich auf Basis einkristalliner siliziumbasierter Solarzellen erzielt worden sind und vo raus sichtlich auch in der Zukunft zu erwarten sind, ist von einem stabilen Marktanteil an kristallinen Solarmodulen auszugehen. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Derzeitiger Beteiligungsstand: Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition in EUR in % in EUR MIG 9 12.500 33,33 1.000.000,00 Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR *510.000,00 * einschließlich des noch von einer Nachgenehmigung abhängigen Erwerbs des Geschäftsanteils eines Altgesellschafters, durch den MIG 9 mit insgesamt EUR 22.500 (60,00 %) am Stammkapital der Siltectra GmbH beteiligt sein wird [ Leistungsbilanz 2010 | 112 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 40,00 % MIG 9 60,00 % Geplante Beteiligungen an der Siltectra GmbH Vor diesem Hintergrund wird auch mit Entwicklungen in der Produktionstechnik gerechnet, die die weiter materialeinsparenden ultradünnen Wafer einbeziehen, für die Siltectra genauso gerüstet sein wird. Vorstellbar sind dann auch Solarmodule mit hocheffizienten Siliziumsolarzellen, die aufgrund der Dicke flexibel in Systeme aus Folien etc. eingebettet werden könnten. In der Folge könnten völlig neue Märkte wie zum Beispiel statisch für schwere Module nicht standhaltende Dachflächen erschlossen werden. In späteren Entwicklungen des Unternehmens sollen dann (vor allem aus eigener Finanzierung) die Märkte der anderen Materialien angegangen werden. Darüber hinaus könnten völlig neuartige Produkte entwickelt werden, für die die heute noch gar nicht großindustriell herstellbaren ultradünnen Wafer (Größenordnung um 50µm) von großer Bedeutung sein könnten. Dann kann die Siltectra-Technologie auch in diesem Produktsegment etabliert werden. Aussicht und Abgrenzung zum Wettbewerb Zwar gibt es schon materialschonende Verfahren zur Herstellung von Wafern – diese sind jedoch allesamt in instituts- und forschungsnahen Versuchsanlagen entwickelt worden. Sämtliche Methoden sind bereits auf den ersten Blick erkenntlich nicht industrialisierbar und sind nicht wettbewerbsfähig im Sinne einer Massenproduktion. Bei den Drahtsägeverfahren hingegen, die gegenwärtig den Weltmarkt beherrschen, wurden in der Vergangenheit für das Verfahren als solches interessante Neuerungen industriell etabliert, jedoch sind die Grenzen a) an Einsparung des Materiales durch noch dünnere Drähte (heute ca. 90µm) wohl am Ende der Entwicklung und b) das Recycling von Silizium aus der Slurry nur ein Bruchteil, um Material- und vor allem Energieaufwand bei der Herstellung einzusparen. Recycling adressiert mehr oder weniger einen Umweltvorteil, da Slurry, Öle und Silizium wieder verwertet werden können. Die dank der Siltectra-Technologie wesentlich effizientere Nutzung des Siliziumrohmaterials in Kombination mit den geringeren Waferherstellungskosten haben im Vergleich zur traditionellen Sägemethode der Waferherstellung neben dem enormen Kostenvorteil für Siltectra auch noch umweltrelevante Alleinstellungsmerkmale. Es können z. B. die Kosten für Siliziumwafer um über 70 % und für Siliziumsolarzellen um über 40 % gesenkt werden. Würde man dazu noch die durch die z. B. in Deutschland notwendigen Abwasserbehandlungsmethoden und die Abluftreinigung bedingten Betriebsstättenkosten berücksichtigen, würde sich das Bild noch weiter zugunsten der Siltectra-Methode verschieben. Daher hat gerade Siltectra in den hochindustrialisierten Ländern Mitteleuropas aufgrund der dort ähnlich hohen Auflagen an dem Umweltschutz in der Produktion ein außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal, da weder aufwendige Facilitiessysteme dem Siltectra-Equipment assoziiert werden müssen noch die momentan eingesetzten Prozessmaterialien einer besonderen Entsorgung bedürfen; diese könnten praktisch sogar über den Weg der „Bio-Tonne“ entsorgt werden. Ähnliche Kostenreduktionen können mit der SiltectraTechnologie i. ü. auch für Wafer aus anderen Materialien erzielt werden, wie z. B. für Germanium- und Saphirwafer. Da diese beiden Materialien signifikant teurer als Silizium sind, sind hier die absoluten Einsparungen pro Wafer sogar noch wesentlich höher. Schließlich ist neben der reinen Kostenreduktion auch ein ökologischer Aspekt interessant: Da die Herstellung dieser hochreinen Materialien sehr energieintensiv ist, bedeutet die 400 % effizientere Materialnutzung durch den Siltectra-Prozess auch entsprechend eine Reduktion der benötigten Energie um den Faktor vier, was den CO2-Footprint und die Energy-Payback-Time der SiltectraProdukte dramatisch verbessert. Geplanter Beteiligungsstand: Beteiligter Fonds MIG 9 Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR in % in EUR Leistungen in EUR 22.500 60,00 1.000.000,00 *510.000,00 * einschließlich des noch von einer Nachgenehmigung abhängigen Erwerbs des Geschäftsanteils eines Altgesellschafters, durch den MIG 9 mit insgesamt EUR 22.500 (60,00 %) am Stammkapital der Siltectra GmbH beteiligt sein wird [ Leistungsbilanz 2010 | 113 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Siltectra GmbH positioniert sich als ein junges Unternehmen in den frühen Wertschöpfungsabschnitten der solaren Wertschöpfungskette. Die frühen Wertschöpfungsabschnitte beginnen bei der Polysilizium- und Ingotherstellung. Ingots stellen Siliziumblöcke dar, die in einem weiteren Prozessschritt unter Zuhilfenahme von Diamantsägen (derzeitiges Standardverfahren) in Siliziumscheiben (sogenannte Wafer) geschnitten werden, aus denen wiederum Solarzellen gefertigt werden. Dieser Bearbeitungsprozess verursacht hohe Kosten, Materialabfälle und Chemikalienverbrauch. An diesem Schwachpunkt der Solarwafer-Herstellung positioniert sich die Siltectra GmbH. Siltectra verfügt über ein vollkommen neuartiges chemisch-mechanisches Verfahren zur Waferherstellung. Die Siltectra-Technologie ist darüber hinaus bei Materialien wie Germanium, Saphiren oder auch Zinkoxiden anwendbar. Aus technologischer Sicht werden in der Solarindustrie unterschiedliche Konzepte zur Herstellung von Wafern verfolgt. Auf der einen Seite werden Solarzellen auf Basis monokristalliner oder multikristalliner Wafer hergestellt. Ein weiterer siliziumbasierter Ansatz sind amorphe und micromorphe Silizium-Dünnschichtsysteme, die sich am Markt bisher nicht durchsetzen konnten. Siltectra fokussiert sich in der Produktentwicklung auf die Herstellung monokristalliner Solarwafer für hocheffiziente Siliziumsolarzellen. Siltectra hat Zugriff auf Patente für einen neuartigen Waferingprozess, der zu einer Kostenersparnis von mehr als 50 % gegenüber den bisher etablierten Waferherstellungsverfahren führen soll. Strategie Die Siltectra GmbH befindet sich derzeit in einer experimentellen Frühphase der technologischen Umsetzung des neuartigen Waferingverfahrens. Es geht darum, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Herstellung dünner Siliziumwafer von ca. 150 µm in Laborversuchen umzusetzen, dabei den technologischen Prozess stabil und wiederholbar zu gestalten und die Industrialisierbarkeit zu überprüfen. In einem weiteren Schritt ist dieser Prozess dann zu skalieren. Für die Waferhersteller spielen insbesondere bei der Ingotbearbeitung die Bearbeitungskosten eine wesentliche Rolle. Die bisher industriell genutzten Verfahren durch Markführer wie REC ASA, [ Leistungsbilanz 2010 | 114 ] GCL Poly Energy (China) oder Sino-American (Taiwan) basieren auf der klassischen Sägetechnologie. Hier sind die Technologielieferanten PV-Equipmentspezialisten wie die schweizerische Meyer Burger Technology AG als Weltmarktführer im Segment der Wafer- und Saphirdiamantsägen und den hierzu erforderlichen Consumables, also Chemikalien. Sollte es der Siltectra GmbH gelingen, das innovative Waferingverfahren zu etablieren, könnte das Unternehmen im Bereich der silizium-basierten Solartechnologie einen spürbaren Beitrag zur Kostenreduktion bei der Waferherstellung leisten und so die PVStromgewinnung preiswerter machen. Im Gegensatz zu konventionellen Waferherstellungsverfahren mithilfe von Diamantsägen nutzt Siltectra ein neuartiges chemischmechanisches Verfahren. Hierdurch reduzieren sich die Waferabfälle auf knapp 5 %, was ein substanzieller Fortschritt gegenüber den derzeitigen Standardverfahren (Materialverluste von ca. 100 µm pro hergestelltem Solarwafer mit einer Dicke von 150 µm) darstellt. Potenziale Die Solartechnologieindustrie befindet sich im Umbruch, und der Prozess der Commoditisierung ist voll im Gange. Die Herstellungsprozesse, angefangen mit der Polysilizium-, Ingot- und der Waferherstellung, stellen inzwischen klassische Volumenmärkte dar. Die chinesischen Solarunternehmen entwickeln sich in diesem Wertschöpfungsabschnitt zunehmend zu den Marktführern. Dabei hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Waferhersteller in großem Maße von den Volumina, Technologien und wirtschaftlich nutzbaren Skaleneffekten ab. Sollte es Siltectra gelingen, das neue Waferingverfahren technologisch so zu etablieren, dass es im großindustriellen Maßstab umsetzbar ist, so würde dies eine erhebliche industrielle Nachfrage generieren. Das Siltectra-Verfahren hat das Potenzial, die Kosten im wesentlichen Wertschöpfungsabschnitt der PV substanziell zu reduzieren. Die Kostenreduktionseffekte wären wettbewerbsrelevant. Bis dahin ist jedoch noch eine Phase von bis zu 28 Monaten zu überwinden. Derzeit können noch keine Aussagen für die Erfolgsaussichten des dahinterliegenden Technologiekonzeptes getroffen werden. Siltectra befindet sich noch in der Startphase und in der Implementierung der Organisationsstruktur und des Laborumfeldes. Im Jahr 2011 wird Siltectra experimentelle Arbeiten durchführen. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 21. Sovicell GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand: Die Sovicell GmbH ist ein 1994 in Leipzig gegründetes, dienstleistungsorientiertes Unternehmen, das bioanalytische Systeme entwickelt, produziert und vertreibt. Die Testsysteme werden zum Beispiel für die Analyse biologischer Eigenschaften („ADME-Tox“) neuer Wirkstoffe in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung eingesetzt. Sie erlauben es, schnell und effizient zu untersuchen, wie ein in Tablettenform eingenommener Wirkstoff im Darm aufgenommen wird, wie er im Körper verteilt wird und wie gut er zu dem anvisierten Wirkort gelangt. Auch lassen sich mit Sovicells Analysesystemen sowohl der Abbau als auch unerwünschte toxische Effekte der Wirkstoffe untersuchen. Mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen unterstützt Sovicell Kunden bei der frühzeitigen Erkennung von Problemsubstanzen, die sonst erst in späteren Entwicklungsphasen, bei weit größerem Aufwand, erkannt werden. Eckdaten des Unternehmens Firma: Sovicell GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Leipzig, Deutschland Stammkapital: EUR 422.095 Handelsregister: AG Leipzig, HRB 9366 Management Das Unternehmen wird von den Geschäftsführern Dr. Hinnerk Boriss (CEO) und Sven Rüger (CFO) geleitet. Beide verfügen über viele Jahre Erfahrung in der Biotechnologie. Status quo Der Produktumsatz der Sovicell GmbH konnte im Jahr 2010 gegenüber 2009 um ca. 65 % gesteigert werden. Insgesamt gewann Sovicell ca. 20 neue Kunden in der EU und den USA und hat angefangen, erfolgreich auf dem US-Markt mit dem neuen Partner ADMEcell zu agieren. Ebenso wurde ein neuer Partner in Japan gefunden (KAC), der die ersten Aufträge 2010 platziert hatte. Darüberhinaus wurden einige Pilotstudien mit verschiedenen internationalen Pharmaunternehmen, die zu den TOP 20 der Pharmaindustrie gehören, durchgeführt. Die Verbindung zu BAYER konnte weiter gestärkt werden. Hier wurde u. a. eine Optimierung der Produkte durchgeführt, die zu einer weiteren Effizienzsteigerung beim Kunden geführt hat und sich 2011 durch eine Umsatzsteigerung mit Bayer bemerkbar machen wird. Die bekannte und mit Innovationspreisen ausgezeichnete TRANSIL®-Technologie ist durch acht Kernpatente für die Sovicell GmbH geschützt. Die resultierenden, im Markt etablierten Produkte besitzen eine sehr hohe biologische Relevanz bzgl. physiologischer Strukturen in verschiedenen Organismen und werden deshalb bevorzugt in der Forschung und pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung eingesetzt. Im Jahr 2009 wurde weiter auf der Basis der TRANSIL®-Technologie ein Testsystem entwickelt und eingeführt, mit dem untersucht werden kann, wie Substanzen die Blut-Hirn-Schranke passieren können. Dieses System findet mittlerweile wissenschaftlich hohe Anerkennung. Sovicell wurde 2010 mehrfach zu Vortragstätigkeiten auf wissenschaftlichen Kongressen eingeladen. Zusätzlich wurde auch während des Jahres 2010 mit dem Laborteam die wissenschaftliche Basis für das Marketing durch eine Vielzahl von Studien zur Datenerfassung und Auswertung für kundenrelevante Themen geschaffen. Damit hat das Unternehmen das weltweit erste und einzige, schnelle und verlässliche Verfahren am Markt, mit dem die pharmazeutische Industrie Wirkungen und Nebenwirkungen im ZNS-Bereich in vitro abschätzen kann. [ Leistungsbilanz 2010 | 115 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 58,36 % MIG 1 41,64 % Derzeitige Beteiligungen an der Sovicell GmbH Ziele und Strategie Zur Sicherung des Unternehmenserfolges in der Zukunft ist Sovicell bestrebt, das Produktportfolio ständig zu erweitern. Dies soll im Jahr 2011 zusammen mit Partnern (z. B. ADMEcell in den USA) und KAC in Japan erreicht werden. Zusätzlich soll der Vertriebsprozess mit den TOP 20 der Pharmabranche intensiviert werden. Das Unternehmen befindet sich hier mit mehreren Unternehmen in der Pilotierungsphase. Entwicklung seit der Investition Im Jahr 2010 waren die verfügbaren Ressourcen äußerst knapp und wurden hauptsächlich in Marketing- und Vertriebsaktivitäten investiert. Mit dem 2008 erworbenen Massenspektrometer wurden weiterhin Validierungsdaten für den Produktverkauf erzeugt. Zusätzlich wurden und werden Marketing und Vertriebsaufgaben bewältigt, ohne dabei die Entwicklungen neuer Produkte zu vernachlässigen. Aussicht Sovicell will im Jahr 2011 in allen Regionen mit Schwerpunkt in der EU und den USA weiter wachsen. Dafür wurde u. a. ein qualifizierter industrieerfahrener Wissenschaftler als Study Director zum 1. März 2011 eingestellt. Mit dem sehr erfahrenen Partner in den USA, ADMEcell, soll vor allem zusätzlich marktgetrieben die Produktentwicklung vorangebracht werden. Sowohl Frost & Sullivan als auch der US-amerikanische Industrieverband PhRMA schätzten den gesamten europäischen ADME-Tox-Markt im Jahr 2005 auf ein Volumen von EUR 350 Mio. Gleichzeitig hat Frost & Sullivan eine jährliche Wachstumsrate von 16 % für die davor liegenden vier Jahre beobachtet und ging auch von einer Fortführung des Wachstums in dieser Größenordnung aus. So war mit einer europäischen Marktgröße von etwa 1 Mrd. EUR im Jahr 2009 zu rechnen. Dieser ADME-Tox-Markt lässt sich in drei verschiedene Bereiche aufteilen. Etwa 16 % entfallen auf In-vitro-Testkits und Instrumente, den Kernmarkt der Sovicell, 74 % entfallen auf Dienstleistungen und 10 % auf IT-Lösungen. Die starke Eigendynamik des Unternehmens und das große Wachstum des Marktes werden zu einer weiterhin positiven Entwicklung des Unternehmens führen. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die Sovicell GmbH, Leipzig, positioniert sich als ein Komplettanbieter für ADMET-Anwendungen für die Life-Science-Industrie. Der Begriff ADMET beschreibt die Anwendung der Sovicell-Testkits für die Analyse der Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechslung, Ausscheidung und Giftigkeit von Wirkstoffen. Mit der Sovicell-Produktlinie positioniert sich das Unternehmen als Problemlöser für die LifeScience-Industrie bei der Erforschung neuer Wirkstoffe. Bei der Entwicklung neuer Pharmawirkstoffe benötigen sowohl Pharma- als auch Biotech-Unternehmen exakte und detaillierte Informationen über die ADMET-Eigenschaften eines neuen Wirkstoffs. Die TRANSIL-Technologieplattform ist hierbei der Schlüssel zu den relevanten pharmakologischen Informationen, auf deren Basis umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden. Das TRANSIL-Verfahren erlaubt die rasche und genaue Analyse der Durchdringung von Membranen mit Wirksubstanzen oder auch die Messung von Proteinbindungen sowie weiterer Anwendungen. Das TRANSIL-Verfahren wird bereits von führenden Pharma- und Biotech-Unternehmen eingesetzt, darunter von Bayer Schering. Eine Innovation des Leipziger Unternehmens ist eine neue TRANSIL-Produktlinie, ein Blut-Hirnschrankenmodell, das auf natürlichen biologischen Membranen basiert. Die neue TRANSIL-Produktlinie kann derzeit als einziges Modell die Entwicklung von ZNS-Medikamenten deutlich beschleunigen. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR in % in EUR Leistungen in EUR MIG 1 [ Leistungsbilanz 2010 | 116 ] 175.749 41,64 2.178.281,74 125.063,18 [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Strategie Die Ausrichtung der Sovicell GmbH hat seit ihrer Gründung unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen. Dies führte dazu, dass strategische Repositionierungen vorgenommen worden sind, die entscheidende im 1. Quartal 2008. Mit der Etablierung der kompletten TRANSILTechnologieplattform und der SOVICYTE-Zellproduktlinie besteht der operative Schwerpunkt des Unternehmens mittlerweile darin, den ADMET-Markt zu bearbeiten. Damit befindet sich die Gesellschaft in der Vermarktungsphase für die ADMET-Produktlinie. In den USA und Japan identifizierte Sovicell mit den Unternehmen ADMECell (USA) und KAC (Japan) potente Vertriebspartner. Mithilfe der Sovicell-ADMET-Testsysteme kann die Wirkstoffentwicklung bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Entwicklung beschleunigt werden. Im positiven Fall führt dies zu enormen Kosteneinsparungen und somit zu konkreten Wettbewerbsvorteilen für die Kunden. Dies ist einer der wesentlichen Mehrwerte, den die Sovicell GmbH mit ihren Produkten generieren kann. Dank des Produktportfolios positioniert sich die Sovicell GmbH als Komplettanbieter für ADMET-Tox-Testsysteme und ist Systemanbieter für Messsysteme in der frühen Phase der Wirkstoffentwicklung. Damit ist das strategische Ziel der Repositionierung erfolgreich umgesetzt worden. Sovicell ist auf Basis dieser Strategieumsetzung ein Produktunternehmen mit internationalen Geschäftsaktivitäten, das einen hochspezifischen Markt im Bereich Life Sciences bedient. Potenziale Die Sovicell GmbH ist ein Spezialunternehmen, das mit ADMET-Produkten einen Nischenmarkt der Life-ScienceIndustrie adressiert. Mit dem bestehenden Produktportfolio können in diesem Spezialmarkt sowohl die Pharma- als auch die Biotechindustrie adressiert werden. Die zunehmenden Konsolidierungstendenzen durch die anhaltende M&A-Welle in der Pharmaindustrie wirken sich auf die Kundenstruktur von Sovicell aus. Aufgrund intensivierter, erfolgreicher Marketingaktivitäten auf hohem wissenschaftlichem Niveau konnten weitere Kunden, verstärkt auch im Biotech-Umfeld, erschlossen werden. Dies hat die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2010 positiv beeinflusst und zu einem Umsatzzuwachs von ca. 80 % geführt. Die Studien- und Marketingseite wird Ende des 1. Quartals 2011 personell verstärkt. Für Sovicell bietet das Jahr 2011 die Chance, die Umsätze im unteren siebenstelligen Bereich zu etablieren und gleichzeitig ein positives operatives Ergebnis sowie einen positiven Cashflow zu erzielen. Dank wettbewerbsfähiger Herstellkostenstrukturen für die Testkits kann Sovicell attraktive Bruttomargen erzielen. Sovicell hat sich auf der Kostenseite zu einem schlanken Produktunternehmen bei einer gleichzeitig technologisch guten Positionierung entwickelt. Die Produktentwicklung ist anwendungsorientiert. Das Unternehmen betreibt keine kostenintensive Basisforschung. [ Leistungsbilanz 2010 | 117 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 22. sunhill technologies GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die sunhill technologies GmbH entwickelt und etabliert bargeldlose Bezahlverfahren mit dem Mobiltelefon in Zusammenarbeit mit den führenden deutschen und europäischen Mobilfunkunternehmen. Das Unternehmen entwickelt seit 2001 sichere und gleichzeitig praktikable Lösungen für das Mobile Payment – inzwischen vertrauen monatlich bereits mehr als zwei Millionen Kunden an mehr als 80 Standorten europaweit auf die Bezahlsysteme von sunhill. Die langjährigen Erfahrung in Entwicklung und Praxisbetrieb machen sunhill technologies zum zuverlässigen und kompetenten Partner für Kunden, Kooperationsunternehmen und Kommunen. Auf dem Wachstumsmarkt des Mobile Payment hat sunhill technologies in Europa die Vorreiterrolle übernommen, spezialisiert in den Bereichen Mobiles Ticketing und mobile Parkraumbewirtschaftung. Eckdaten des Unternehmens Firma: sunhill technologies GmbH Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Bubenreuth, Deutschland Stammkapital: EUR 45.890,00 (nach Eintragung einer Kapitalerhöhung der sunhill technologies GmbH im Handelsregister: EUR 74.663,00)* Handelsregister: AG Fürth, HRB 11015 [ Leistungsbilanz 2010 | 118 ] Management Das Management des Unternehmens setzt sich zusammen aus den Gründern und Geschäftsführern Matthias Mandelkow, Christoph Schwarzmichel und, seit Dezember 2010, Martin C. Körner. Matthias Mandelkow ist Rechtsanwalt und insbesondere für die Ressorts Vertrieb und Recht zuständig. Mag. Christoph Schwarzmichel verfügt über eine wissenschaftliche Ausbildung im Bereich Organisationssoziologie und Psychologie und war bereits als Gründer und Geschäftsführer international tätig. Er ist für die Ressorts Marketing und PR verantwortlich. Martin C. Körner bringt fast 20 Jahre Erfahrung aus dem Softwarebusiness mit ein und verantwortet die Ressorts Finance, Human Resources und IT. Alle drei Geschäftsführer sind seit einigen Jahren vertraut mit den Themenbereichen des mobilen Bezahlens und mobiler Bürgerdienste. Status quo Die sunhill technologies GmbH versteht sich einerseits als Dienstleister für kommunale Verwaltungen, die sich trotz schwieriger Haushaltslage den Anforderungen einer mobilen Gesellschaft stellen müssen und andererseits als kompetenter Partner für private Unternehmen, die im Bereich bargeldloses Bezahlen auf dem aktuellsten Stand der Technik sein möchten – mit einem Höchstmaß an Sicherheit. Sunhill entwickelt Mobile Payment Lösungen, die ohne großen Aufwand in bestehende Park- und Bezahlsysteme integriert werden können und für den Endkunden einfach und spontan anzuwenden sind. Ohne Registrierung und ohne Angabe persönlicher Daten - ganz einfach per Handy. Das Produktportfolio umfasst derzeit praxiserprobte Komplettlösungen für das Handyparken in unbeschrankten und beschrankten Parkräumen sowie für den mobilen Ticketverkauf im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Mit den registrierungsfreien Anwendungen sms & park, sms & exit sowie sms & ride hat sunhill bereits die Marktführerschaft in Deutschland und Europa übernommen. Die Applikationen können problemlos in anderen Anwendungsbereichen eingesetzt werden, überall dort, wo eine einfache, sichere und bargeldlose Zahlmethode gewünscht wird. Mit den Kernapplikationen sms & park und sms & exit ist sunhill technologies in Deutschland der Marktführer im Bereich der registrierungsfreien mobilen Parkraumbewirtschaftung. Aufgrund der ausgereiften und in- [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] novativen Applikationen ist es gelungen, eine bis dato einzigartige Systempartnerschaft mit den Mobilfunkunternehmen T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 einzugehen. Das Bezahlverfahren für Parktickets per Mobiltelefon ist spontan und intuitiv nutzbar und läuft seit 2007 an mehr als 40 deutschen Standorten (darunter Kassel, Erlangen, Flughafen Nürnberg und Frankfurt). Weitere große Standorte befinden sich in der Anbindungsphase. Mit sms&exit halten die Vorteile dieser Anwendung ebenfalls zum ersten Mal Einzug in den beschrankten Parkraum. In diesem Zusammenhang ist es gelungen, Kooperationen mit den Weltmarktführern für Zutrittssysteme (Skidata, Designa, Scheidt & Bachmann) zu schließen. Erste Pilotprojekte werden 2011 realisiert (z.B. Flughafen München und Wien) bzw. gehen in den Regelbetrieb über. Mit den beiden Produkten sms & park und sms & exit werden somit Lösungen für die mobile und bargeldlose Bewirtschaftung des unbeschrankten („on street parking“) und des beschrankten Parkraums angeboten. Einsetzbar sind beide Systeme sowohl im kommunalen als auch im privaten Sektor. Den weiteren Ausbau des Produktportfolios stellt sms&charge dar. Auf Drängen von Bundeskanzlerin Merkel sollen bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf bundesdeutschen Straßen unterwegs sein. Den Kommunen und Energieunternehmen obliegt es nun, die entsprechenden Ladeinfrastrukturen bereitzustellen. Mit sms & charge ist sunhill technologies in Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern gerade dabei, ein einheitliches System zu entwickeln, das die Aufladung und Bezahlung über das Mobiltelefon ermöglicht – mit jedem Handy sofort und spontan nutzbar. Ziele und Strategie Ziel ist es, die Marktführerschaft 2011 national und international weiter auszubauen. In Deutschland und Österreich werden bis Ende des Jahres fast 100 Prozent der Endkunden erreicht. Somit können über 90 Millionen potenzielle Kunden die sunhill Systeme sofort und spontan nutzen. In den letzten beiden Jahren konnte bewiesen werden, dass das Bezahlen von Parkgebühren per SMS ein stark wachsender Markt in Deutschland ist. Aufbauend auf diesen sehr guten Referenzwerten wird der Vertrieb von sms & park und sms & exit vor allen Dingen in Deutschland kontinuierlich ausgebaut und der Bereich Marketing erheblich intensiviert, um die Marktpräsenz zu verstärken. Darüber hinaus werden Smartphone-Applikationen für alle relevanten Plattformen entwickelt, um auch auf diesen mobilen Plattformen die Innovationsführerschaft stetig weiter auszubauen. Durch die neuen Kooperationen mit den weltweit tätigen und führenden Key-Partnern (Zutrittssysteme und Parkraumbetreibern) kann nun auch die Internationalisierung in ganz erheblichem Maße vorangetrieben werden und so eine internationale Bezahlplattform entstehen. Entwicklung seit der Investition Seit der neuen Beteiligungsrunde im Dezember 2010 setzt sich der Gesellschafterkreis aus den MIG Fonds als Leadinvestoren, dem Hightech-Gründerfonds, der KfW Bankengruppe (neu), Bayern Capital (neu) und den Gründern zusammen. Die weiteren Mittel dienen dem weiteren zügigen Ausbau mit qualifizierten Mitarbeitern, der weiteren Markterschließung in Deutschland und der Internationalisierung. Damit ist sunhill technologies derzeit Technologieführer im Bereich des Wachstumsmarktes „Mobile Payment“ und ermöglicht stetig neue Anwendungsbereiche für das Mobiltelefon. Die Kooperation mit der Telekom A1 und der Paybox ermöglicht die ersten Anbindungen in Österreich (APCOA Schloss Schönbrunn, Flughäfen Wien und Graz), womit sich das Unternehmen auf den Weg in Richtung Internationalisierung begibt. Weitere Projekte u. a. in den Niederlanden (geplant 2011) stehen auf der Roadmap. [ Leistungsbilanz 2010 | 119 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 69,66 % MIG 2 3,11 % MIG 4 3,11 % MIG 6 3,11 % MIG 7 7,00 % MIG 8 3,11 % MIG 9 10,90 % Derzeitige Beteiligungen an der sunhill technologies GmbH Aussicht Die Handyverbreitung nimmt weiterhin stetig zu, und auch die Bereiche Parkraumbewirtschaftung und Parkraummanagement sind echte Wachstumsmärkte. Allen voran „Mobile Payment“, der bargeldlose Zahlungsverkehr, wird sowohl in Deutschland als auch weltweit in verschiedenen Bereichen das Bargeld ersetzen. Die Lösungen von sunhill technologies liefern hier eine sinnvolle Alternative mit einem Medium, das mittlerweile fast jeder Mensch bei sich führt. Die sunhill technologies GmbH wird aufgrund Ihres Technologievorsprungs mittelfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Marktanteile hinzugewinnen und strebt die langfristige Marktführerschaft im Segment „Mobile Payment“ an. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die sunhill technologies GmbH bewegt sich mit ihren Aktivitäten im Wachstumsmarkt des Mobile Payments mit den Schwerpunkten der mobilen Parkraumbewirtschaftung und des mobilen Ticketing. Beide Anwendungsfelder weisen hohe Wachstumspotenziale auf und können sich zu Volumenmärkten entwickeln. Die sunhill technologies GmbH verfügt speziell für diese Segmente über innovative Produkte für die SMS-basierte Entrichtung von Parkgebühren bei beschrankten und unbeschrankten Parkräumen sowie für den mobilen Ticketverkauf im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die relevanten Kundengruppen sind sowohl die Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs als auch kommunale oder private Betreiber von Parkflächen oder öffentlicher Verkehrsmittel. Das mobile Bezahlen mit dem Handy gewinnt zunehmend Marktanteile als Alternative für das bargeldlose Bezahlen. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Bezahlvariante erstrecken sich weit über die derzeitigen sunhill-technologies-Dienstleistungen hinaus und eröffnen dem Unternehmen weitere Marktchancen. Für die Nutzer liegt der Mehrwert des SMS-basierten Parkens oder Ticketings in der Zeitersparnis, Flexibilität und im Komfort. Für die Parkplatzbetreiber oder für die Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs eröffnet die SMS-basierte Buchung von Parkflächen oder Tickets einen effizienten Ressourceneinsatz und Kosteneinsparmöglichkeiten. Unter Berücksichtigung aller sunhill-Anwendungen (auch der nicht in der GmbH konsolidierten Aktivitäten) erfolgen monatlich bereits mehr als zwei Millionen SMS-basierte Transaktionen. Die sunhill technologies GmbH partizipiert anteilig an den SMS-Umsätzen. Strategie Die sunhill technologies GmbH verfolgt die Strategie, Mobilfunknutzern Mehrwertdienste zu offerieren. Dem Unternehmen kommt dabei die außerordentlich hohe Marktdurchdringung des Mobilfunks zugute. Laut Bitkom (Basis 2010) verfügen 81,8 Mio. Deutsche über 107,102 Mio. Mobilfunkanschlüsse. Ein Megatrend ist, Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Derzeitiger Beteiligungsstand Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition in EUR in % in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 2 *1.429 *3,11 227.831,55 72.507,48 MIG 4 *1.429 *3,11 227.831,55 72.507,48 MIG 6 *1.429 *3,11 227.831,55 72.507,48 MIG 7 *3.212 *7,00 334.901,08 MIG 8 *1.429 *3,11 227.831,55 72.507,48 MIG 9 *5.001 *10,90 798.480,45 277.819,63 - *Die Eintragung einer beschlossenen Kapitalerhöhung von EUR 45.890,00 auf EUR 74.663,00 steht zum Stichtag dieser Leistungsbilanz (31.12.2010) im Handelsregister noch aus. Nach Eintragung werden MIG 2, MIG, 4, MIG 6 und MIG 8 jeweils mit insgesamt EUR 2.700 (3,62 %), MIG 7 mit insgesamt EUR 3.463,00 (4,64 %) sowie MIG 9 mit insgesamt EUR 9.677 (12,96 %) am Stammkapital der sunhill technologies GmbH beteiligt sein. [ Leistungsbilanz 2010 | 120 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 67,92 % MIG 2 3,62 % MIG 4 3,62 % MIG 6 3,62 % MIG 7 4,64 % MIG 8 3,62 % MIG 9 12,96 % Geplante Beteiligungen an der sunhill technologies GmbH dass die Mobilfunkkunden zunehmend die Multifunktionalität der Mobilfunkgeräte nutzen, auch für Orderoder Bezahlvorgänge. Die sunhill technologies GmbH partizipiert genau an diesem weit über Deutschland hinausreichenden Megatrend, was die internationale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells ermöglicht und rasch zum profitablen Unternehmenswachstum führen kann. Im Rahmen der sunhill-Strateige wurden bereits entsprechende Kooperationen mit international führenden Mobilfunkunternehmen initiiert. Diese verschaffen sunhill technologies die Möglichkeit zur Höherskalierung des Geschäftsmodells. Der Nutzen der Kooperationen ist beiderseitig, da auch die Mobilfunkbetreiber durch ein erhöhtes SMS-Aufkommen zusätzliche Umsatz- und Ertragsquellen erschließen können. Zur optimalen Marktbearbeitung von beschrankten Parkraumbewirtschaftungssystemen konnte sunhill technologies Kooperationsvereinbarungen mit weltweit führenden Schrankenherstellern abschließen. Dies bildet die Basis der internationalen Expansion für sms & exit. Auch die seit Längerem bestehende Zusammenarbeit mit Unternehmen wie der Schelhorn Software GmbH, SOFTCON AG, Schweers GmbH etc. stärkt das Technologieportfolio von sunhill technologies zur Parkraumüberwachung. Als großen Erfolg werten wir, dass sunhill technologies den Airport Nürnberg, einen der stark wachsenden Flughäfen Deutschlands, für die sms & park-Anwendung gewinnen konnte. Dies ist ein Leuchtturmkunde. Der Systemstart am Flughafen München könnte für die weitere Entwick- lung des Unternehmens von ebenso großer Bedeutung sein, ebenso das Kundenprojekt am Frankfurter Flughafen. Potenzial Der sunhill technologies GmbH ist es bereits gelungen, das mobile Parken sms & park an sieben Orten der Metropolregion Nürnberg und an 40 Standorten in Deutschland zu etablieren. Weitere 30 Standorte in Deutschland befinden sich in der Anbindungsphase. sunhill erreicht in den vertraglich gebundenen Regionen bereits Nutzungsquoten von über 35 Prozent. Die Systempartner der sunhill technologies GmbH sind E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone. Die Ausweitung der sunhill-Dienste auf das Mobile Ticketing im Personennahverkehr oder sms & exit für Parkvorgänge im beschrankten Bereich eröffnen dem Unternehmen zusätzliche Marktpotenziale. Der wirtschaftliche Erfolg der sunhill technologies GmbH hängt von der schnellen Durchdringung der adressierten Märkte ab. Den Beweis für die Profitabilität des Geschäftsmodells sollte das Unternehmen in den kommenden zwei bis vier Jahren erbringen. Geplanter Beteiligungsstand Beteiligter Fonds Anteil am Stammkapital Anteil am Stammkapital Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR in % in EUR Leistungen in EUR MIG 2 2.700 3,62 227.831,55 72.507,48 MIG 4 2.700 3,62 227.831,55 72.507,48 MIG 6 2.700 3,62 227.831,55 72.507,48 MIG 7 3.463 4,64 334.901,08 MIG 8 2.700 3,62 227.831,55 72.507,48 MIG 9 9.677 12,96 798.480,45 277.819,63 - [ Leistungsbilanz 2010 | 121 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 23. SuppreMol GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die SuppreMol GmbH ist eine Ausgründung aus der Arbeitsgruppe des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Robert Huber am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München und seit November 2005 operativ tätig. Unternehmensgegenstand der SuppreMol GmbH ist die Erforschung und Entwicklung von Produkten zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen auf der Basis firmen eigener Patente. Diese Art von Erkrankungen betrifft viele Menschen schon in der Jugend oder in mittlerem Alter. Autoimmunerkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose und Rheumatoide Arthritis sowie viele andere gehören zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen der westlichen Welt bei gleichzeitig starker Zunahme in den „Schwellenländern“. Während diese Krankheiten zu Beginn in der Regel noch mit Kortisonderivaten behandelt werden können, versagt diese mit erheblichen Nebenwirkungen verbundene Therapie im fortgeschrittenen Stadium mit der Folge, dass alternative Behandlungsmöglichkeiten dringend benötigt werden. Der Therapieansatz von SuppreMol greift an der Ursache des Autoimmunprozesses an, was eine hohe Wirksamkeit bei deutlich reduzierten Nebenwirkungen erwarten lässt. Die derzeitige Leitindikation ist die primäre Immunthrombozytopenie (ITP), eine schwere autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Blutplättchen angreift und vernichtet, wodurch es zu schweren Störungen der Blutgerinnung kommt. Im Jahr 2009 ging planmäßig das Leit-Produkt (SM101) in die erste klinische Phase, und es hat sich gezeigt, dass der Wirkstoff sehr gut verträglich ist und zu keinen Nebenwirkungen geführt hat. Seit Anfang 2010 läuft die zweite klinische Phase von SM101, die im September dieses Jahres beendet sein soll und bei der eine Wirksamkeitsprüfung in ITP-Patienten durchgeführt wird. 2010 wurde SM101 von der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA, wie bereits 2007 von der Europäischen Union, in ITP der Status eines Arzneimittels für seltene Leiden („Orphan Drug“) zuerkannt, welcher [ Leistungsbilanz 2010 | 122 ] mit erheblichen Vorteilen bei der Medikamentenvermarktung verbunden ist. Weitere Wirksamkeitsprüfungen von SM101 sind in Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) geplant und sollen Mitte des Jahres beginnen. SuppreMol arbeitet darüber hinaus an der Entwicklung monoklonaler Antikörper zur Behandlung von allergischen Erkrankungen sowie zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, in denen die unterschiedlichen Eigenschaften des Antikörpermoleküls im Vergleich mit SM101 von Nutzen sind. Die Antikörper sollen im Jahr 2011 in die ersten präklinischen Studien gehen, um deren generelles Wirkprinzip zu untersuchen. Eckdaten des Unternehmens Firma: SuppreMol GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Planegg, Deutschland Stammkapital: EUR 226.351 Handelsregister: AG München, HRB 143051 Management Alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens ist Prof. Dr. Peter Buckel (CEO). Weitere Mitglieder des Managements sind Dr. Peter Sondermann (CSO und Gründer), Sascha Tillmanns (Medical Director) und Dr. Robert Phelps (Head of Business Development & Licensing). Michael Kring ist als CFO in beratender Funktion tätig. Status quo Nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Phase I von SM101 wurde im Jahre 2010 die erste Wirksamkeitsstudie der Phase II in ITP begonnen, die laut Plan im Herbst dieses Jahres beendet sein soll. Die klinische Entwicklung in einer weiteren Indikation (SLE) ist in Vorbereitung, so dass die Wirksamkeit des Produktes in mindestens zwei Indikationen getestet werden wird. Parallel zur klinischen Studie wird an der Entwicklung weiterer Produkte gearbeitet, die im Laufe des Jahres evaluiert und in präklinischen Studien getestet werden sollen. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 76,63 % MIG 4 3,22 % MIG 5 11,45 % MIG 8 2,05 % MIG 11 6,65 % Derzeitige Beteiligungen an der SuppreMol GmbH Ziele und Strategie Das Hauptziel im Jahr 2011 ist die Durchführung und der erfolgreiche Abschluss der klinischen Phase-II-Studie in ITP sowie der Beginn der Phase-II-Studie in SLE. Die Phase I diente zur Absicherung der Verträglichkeit des Medikamentes, während in Phase II die geeignete Therapiedosierung eingestellt und der Wirksamkeitsnachweis erbracht wird. Da die Wirksamkeit in mindestens zwei Indikationen nachgewiesen werden soll, ist im Anschluss eine erfolgreiche Lizenzvereinbarung mit einem Pharmapartner sehr wahrscheinlich. Entwicklung seit der Investition Die Investition wurde im Juli 2008 getätigt. Seit diesem Zeitpunkt hat sich die Anzahl der Mitarbeiter von sieben auf 15 erhöht. Mit den neuen Mitarbeitern wurde hochqualifiziertes Know-how im Bereich der präklinischen und klinischen Entwicklung eingeworben, so dass die anstehenden klinischen Studien sowohl von den entsprechenden externen Beratern als auch durch interne Expertise begleitet werden. Außerdem wurde mit der Einstellung eines Business Developers ab dem Jahr 2010 die notwendige Kapazität und Expertise erweitert, um Gespräche zum Aufbau von Partnerschaften mit Pharmaunternehmen zu starten. Die Entwicklung von SM101 bis zum Abschluss der ersten klinischen Phase wird seit 2007 von Seiten des BMBF im Rahmen des Programms „Innovative Therapieverfahren“ gefördert. Eine Verlängerung des Förderzeitraumes wurde seit der Investition beantragt und genehmigt. Eine weitere Förderung des Produktes zur Optimierung des Produktionsprozesses in Vorbereitung auf weitergehende klinische Studien (IIb und III) und für die Marktversorgung wurde im Sommer 2009 zugesagt („BioChance“). Im Winter 2010 konnte SuppreMol weitere Fördermittel von insgesamt EUR 1,6 Mio. im Rahmen der Münchner Initiative beim Spitzencluster-Wettbewerb des BMBF „m4 – Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien – eine neue Dimension in der Medikamentenentwicklung“ einwerben. Insgesamt wurden bisher damit schon über EUR 3,0 Mio. an direkten Mittelzuflüssen vom BMBF ausbezahlt oder genehmigt. Die Optimierung des Produktionsprozesses konnte erfolgreich abgeschlossen und damit die Voraussetzung geschaffen werden, weitere klinische Phasen bis zur Marktzulassung mit Wirkstoff zu bedienen. Zusätzlich beinhaltet ein optimierter Prozess einen wesentlichen Aspekt bei einer möglichen Auslizensierung an Pharmapartner. Aussicht Von Autoimmunerkrankungen sind etwa 5–8 % der Weltbevölkerung betroffen. Durch den zunehmenden Anspruch der „Emerging Markets“, an der modernen Medizinversorgung teilzuhaben, wird sich der Markt bei den großen chronischen Erkrankungen stark ausweiten. 2008 lag der Weltmarkt von Medikamenten zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen bei USD 32 Mrd. mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate bis 2015 von 6 %. Etwa 35 % dieser Medikamente im Jahre 2008 beliefen sich auf hochpreisige Biologika (Proteine, Antikörper). Dennoch sind derzeit alle verfügbaren Behandlungen von starken Nebenwirkungen begleitet und lindern nur die Symptome. Die zu erwartende kurative Wirkung von SM101 könnte ein enormes Marktpotenzial öffnen. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Fonds in EUR Anteil am Stammkapital in % Vollzogene Investition in EUR Verbindlich zugesagte Leistungen in EUR MIG 4 7.282 3,22 765.969,40 490.402,49 MIG 5 25.916 11,45 4.217.984,94 245.201,25 MIG 8 4.632 2,05 309.729,19 490.402,49 MIG 11 15.059 6,65 1.006.954,19 1.594.337,47 [ Leistungsbilanz 2010 | 123 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die SuppreMol GmbH positioniert sich als ein biopharmazeutisches Unternehmen im frühen bis mittleren Reifestatus mit dem Wirkstoff SM101 in ITP (Phase Ib/ IIa) und SM101 in SLE (Start Phase IIa im 3. Quartal 2011) sowie drei weiteren präklinischen Projekten. Die Entwicklungsschwerpunkte von SuppreMol liegen in der Entwicklung biologischer Arzneimittel zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Autoimmunerkrankungen stellen komplexe Krankheitsbilder dar. Bei Autoimmunerkrankungen, z. B. rheumatoider Arthritis, kommt es zur Bildung von sogenannten Autoantikörpern. Diese Antikörper richten sich gegen körpereigene Zellen und Gewebe, die sie schädigen oder zerstören können. Damit können sie entzündliche Prozesse und gegebenenfalls Organschäden auslösen. Das breite Therapiegebiet der Autoimmunerkrankungen verfügt über einen hohen Bedarf an innovativen therapeutischen Lösungen. Hier könnte SuppreMol mit der vorliegenden Produktpipeline medizinisch hoch interessante Lösungen anbieten, wenn sie den Krankheitsprozess von Autoimmunerkrankungen unterbinden können. Dies hängt mit der Funktionsweise des SuppreMol-Therapieansatzes zusammen. SuppreMols lösliche Fcγ-Rezeptoren heften sich an Immunkomplexe und unterbrechen dadurch die krankhafte Wirkung von Autoantikörpern gegen körpereigenes Gewebe. Die SuppreMol-Kernindikationsgebiete sind die Idiopathische Thrombozytopenische Purpura, eine Autoimmunerkrankung, die Blutplättchen betrifft (= ITP), und der Systemische Lupus Erythematodes (= SLE). Am weitesten fortgeschritten ist SM101 zur Behandlung von ITP. Darüber hinaus forscht das Unternehmen an weiteren löslichen Fc-Rezeptoren und monoklonalen Antikörpern. Strategie SuppreMol ist ein Immuntherapie-Unternehmen und verfügt mit dem Leitwirkstoff SM101 über eine potenziell hochwirksame und innovative Therapie. Im April 2010 gab das Management den Start der klinischen PhaseIb/IIa-Studie mit SM101 bekannt. Im Rahmen dieser multizentrischen Studie werden bis zu 51 Patienten eingeschlossen. Eine vorhergehende Phase-Ia-Studie hatte keinerlei Hinweise auf unerwünschte Nebenwirkungen [ Leistungsbilanz 2010 | 124 ] gebracht. Für die Zukunftsperspektiven von SuppreMol spielt die Entwicklung des Leitprojektes SM101 eine Schlüsselrolle. Erste Daten der Phase-Ib/IIa-Studie in ITP sind im September 2011 zu erwarten. Ein wichtiger strategischer Erfolg für SuppreMol ist die Anerkennung des Orphan-Drug-Status für die Substanz SM101 in der Indikation durch die EMEA und durch die amerikanische FDA. Als einen weiteren Meilenstein für die Unternehmensentwicklung sehen wir die Anfang Dezember 2010 erfolgreich abgeschlossene Serie-C-Finanzierungsrunde in Höhe von EUR 15,5 Mio. Durch die vereinbarten Finanzierungsmittelzuflüsse erhält SuppreMol die erforderlichen Ressourcen für die GMP-Produktion und für weitere klinische Studien mit SM101. Die Indikation könnte eine weitere aussichtsreiche SM101-Anwendung darstellen. Bei SLE kommt es aus ungeklärter Ursache zu Abwehrreaktionen des Körpers gegen Strukturen der eigenen Körperzellen. Hieraus resultieren Entzündungen in verschiedenen Organen wie den Blutgefäßen der Haut, den Nieren und Gelenken. Die Patientenanzahl ist höher einzuschätzen als bei ITP. Für SLE gibt es derzeit faktisch keine wirkungsvolle Therapieform. Potenziale Aufgrund der vorliegenden Daten und Erkenntnisse eröffnen sich der SuppreMol GmbH insbesondere durch die strategische Ausweitung der Produktentwicklung von SM101 erhebliche Entwicklungspotenziale. Diese Potenziale haben Auswirkungen auf den Marktwert der Therapie sowie den darauf basierenden möglichen Unternehmenswert. Insbesondere eine günstige Datenlage zu SM101 ITP könnte das Interesse etablierter Pharmaund Biotech-Unternehmen an den SuppreMol-Indikationen und am Unternehmen selbst spürbar erhöhen. Die SuppreMol GmbH adressiert insbesondere schwere und bisher nicht ursächlich therapierbare Erkrankungen, deren derzeitige Behandlungen mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind. Der Entwicklungsvorsprung gegenüber dem Wettbewerb beträgt 2–3 Jahre. Der Orphan-Drug-Status und die damit verbundene mögliche beschleunigte Zulassung und Verlängerung des Patenschutzes sind weitere positive und bewertungsrelevante Aspekte. [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] 24. ViroLogik GmbH a) Eckdaten und Selbstbewertung des Unternehmens Unternehmensgegenstand Die ViroLogik GmbH ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige Medikamente und Therapieformen zur Behandlung viraler Infektionskrankheiten entwickelt und testet. Grundlage ist die Hemmung von Wirtszellfaktoren zur Bekämpfung von HIV-, Hepatitis-Cund Influenza-A-Virusinfektionen. Durch diesen neuartigen Ansatz soll insbesondere die Entstehung von medikamentenresistenten Viren verhindert werden. Eckdaten des Unternehmens Firma: ViroLogik GmbH Rechtsform: Deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz: Erlangen, Deutschland Stammkapital: EUR 248.644 Handelsregister: AG Fürth, HRB 10621 Management Seit 2008 ist Herr Karl Appelmann als Geschäftsführer (CEO) für das Unternehmen tätig. Herr Appelmann verfügt über jahrelange Erfahrung im Management von nationalen und internationalen Pharmaunternehmen. Der weitere Geschäftsführer, CSO und Gründer des Unternehmens, Prof. Dr. Ulrich Schubert, hat im April 2010 seine Ämter niedergelegt und ist in den Beirat der Gesellschaft gewechselt. Das Management der ViroLogik ist seit Mitte des Jahres 2009 vollständig besetzt. Für die Positionen des CDO, Head of Research, Projektmanagement und Head of Finance konnten erfahrene Mitarbeiter gewonnen werden. Die Position des „Head of Business Development“ ist bereits seit 2008 besetzt. Status quo ViroLogiks Kerntechnologien und -projekte sind etabliert und werden weiter ausgebaut. Umfangreiche Kooperationen sichern den laufenden Projektfortschritt. Im Mai 2010 konnte die dritte Finanzierungsrunde in Höhe von EUR 6,9 Mio. abgeschlossen werden. Ein Teil der eingeworbenen Mittel wurden entsprechend des Finanz- und Projektplanes für Forschung und technologische Entwicklungen, vorrangig zur Durchführung der Toxikologiestudien und den Abschluss der präklinischen Arbeiten verwendet. Die restlichen Finanzmittel sollen für die im 2. Quartal 2011 startende klinische Phase Ia verwendet werden. Die im Jahr 2011 geplante vierte Finanzierungsrunde wird intensiv vorbereitet. Aus Sicht der Unternehmensleitung sind die Erfolgsaussichten vielversprechend. Mitte des Jahres 2010 wurde im Rahmen des Programms „BioChance“ eine Förderung für das Projekt HCV in Höhe von EUR 1,5 Mio. über die nächsten drei Jahre bewilligt. Im Herbst 2010 wurde ein weiterer Förderantrag für das Projekt HIV in Höhe von max. EUR 2,9 Mio. eingereicht. Mit einer Entscheidung wird im 1. Quartal 2011 gerechnet. Ziele und Strategie Im Jahr 2011 soll die klinische Phase Ia für das Leadprojekt VL01 durchgeführt sowie mit der klinischen Phase Ib begonnen werden. Deren Abschluss ist für das Jahr 2012 geplant. [ Leistungsbilanz 2010 | 125 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Weitere Gesellschafter 59,35 % MIG 1 1,17 % MIG 2 2,19 % MIG 3 6,06 % MIG 5 7,23 % MIG 6 3,64 % MIG 7 7,23 % MIG 8 2,19 % MIG 9 10,94 % Geplante Beteiligungen an der ViroLogik GmbH Entwicklung seit der Investition Das erste europäische Patent wurde im Jahre 2006 erteilt. In den Jahren 2007 und 2008 wurden für die laufenden Forschungsarbeiten sowie für die Einlizensierung der Leadsubstanz zwei Finanzierungsrunden durchgeführt. Das zweite Forschungslabor hat im Frühjahr 2009 die Sicherheitszulassung (S-2) erhalten und seine Arbeit aufgenommen. Die Kernprojekte wurden so weit vorangetrieben, dass die erste klinische Studie in HCVinfizierten Patienten erfolgreich abgeschlossen und damit klinischer „Proof of Concept“ erzielt werden konnte. Mitte 2009 konnte das Managementteam komplettiert werden. Im Mai 2010 fand die dritte Finanzierungsrunde statt. Die Toxikologiestudien wurden durchgeführt und dem Abschluss der präklinischen Arbeiten konnte Ende 2010 nahegekommen werden. Im 1. Quartal 2011 wird für die klinische Studie der CTA beantragt werden, so dass in Q2 / 2011 mit der klinischen Phase Ia begonnen werden kann. Aussicht ViroLogiks technologischer Ansatz (Einsatz von Pro teasominhibitoren in der antiviralen Therapie) ist hoch innovativ und zurzeit einzigartig. Er kann einen Paradigmenwechsel in der antiviralen Therapie herbeiführen. b) Externe Analyse der Kayenburg AG Positionierung Die ViroLogik GmbH besitzt einen innovativen Ansatz zur Behandlung von viralen Erkrankungen, insbesondere für Infektionen mit Hepatitis-C-Viren (HCV). Die konventionelle HCV-Therapie muss für bis zu 12 Monate verabreicht werden, verursacht dramatische Nebenwirkungen, wirkt aber nur bei weniger als 50 % der Patienten. Die ViroLogik GmbH geht einen anderen therapeutischen Weg. Im Gegensatz zu herkömmlichen antiviralen Ansätzen zielt ViroLogiks innovativer Ansatz zur Behandlung von viralen Erkrankungen nicht auf virale Komponenten, sondern auf zelluläre Bestandteile, auf das Proteasom, ab. Das Proteasom besteht aus mehr als 30 verschiedenen Proteinen und spielt eine zentrale Rolle beim Stoffwechsel von Proteinen u. a. für das Zellwachstum. Das Protein ist für die Virusvermehrung notwendig. Kann die Virusvermehrung unterbrochen werden, so ist es möglich, eine Viruserkrankung effizient zu bekämpfen. Der ViroLogik-Ansatz verfügt über das Potenzial einer verbesserten und anhaltenden Wirksamkeit und Verträglichkeit sowie einer verkürzten Therapiedauer. Es ist möglich, den Wirkansatz über die Indikation HCV hinaus auch bei HIV- und Influenza-A-Viren einzusetzen. ViroLogik verfügt über eine starke Patentstellung. Die Folgen einer kurzen und vorübergehenden Hemmung des Proteasoms sind ebenso bekannt wie potenzielle Nebenwirkungen einer solchen Therapie. Investition / Anteile am Stammkapital für die MIG Fonds Beteiligter Anteil am Stammkapital Fonds in EUR Anteil am Stammkapital in % Vollzogene Investition Verbindlich zugesagte in EUR Leistungen in EUR MIG 1 2.900 1,17 250.000,00 MIG 2 5.441 2,19 387.816,47 MIG 3 15.079 6,06 1.309.729,01 - MIG 5 17.967 7,23 1.566.959,00 - MIG 6 9.047 3,64 680.622,77 MIG 7 17.967 7,23 1.566.959,00 MIG 8 5.441 2,19 387.816,47 12.205,85 MIG 9 27.204 10,94 1.939.010,99 61.027,09 [ Leistungsbilanz 2010 | 126 ] 12.205,85 15.256,75 - [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n ] Strategie ViroLogik besitzt die weltweiten, exklusiven Rechte zur Entwicklung und Vermarktung der Substanz VL-01, einem Proteasominhibitor der dritten Generation, zur Behandlung von viralen Erkrankungen. Die präklinischen Arbeiten zur Entwicklung von VL-01 konnten im 4. Quartal 2010 nahezu abgeschlossen werden. Bei der strategischen Positionierung der ViroLogik GmbH wurden neue Schwerpunkte gelegt. So konnte im Mai 2010 die dritte Finanzierungsrunde in Höhe von EUR 6,9 Mio. geschlossen werden. Festzuhalten ist, dass die seit 2008 laufende Kooperation mit der börsennotierten 4SC AG fortgeführt wird. Aus Wettbewerbsgesichtspunkten ist es wichtig, dass es zu der von ViroLogik verfolgten Hemmung des Proteasoms nur wenige andere antivirale Therapieansätze gibt, die auf die Hemmung zellulärer Bestandteile abzielen. Gegenüber diesen hat ViroLogiks Ansatz erhebliche Vorteile, da gut charakterisierte zelluläre Bestandteile des zentralen Proteinstoffwechsels gehemmt werden. Potenziale Der weltweite Markt für HCV-Medikamente wird auf ca. USD 12 Mrd. im Jahr 2015 prognostiziert. Es ist zu erwarten, dass ein neues und signifikant verbessertes Medikament, das neue therapeutische Standards setzt, über einen hohen Marktwert mit entsprechenden Umsatz- und Ertragspotenzialen verfügt. ViroLogik agiert in genau diesem Markt. ViroLogik plant, die Leitsubstanz bis Ende der Phase Ib zu entwickeln. Hieraus ergibt sich ein geringerer Kapitalbedarf als für eine Spätphasenentwicklung. Auf der anderen Seite erhielt die ViroLogik GmbH weitere EUR 1,466 Mio. im Rahmen des „KMU-innovativ-Biotechnologie-BioChance“-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Teilfinanzierung der Phase Ia für VL-01. Die ViroLogik GmbH ist gegenwärtig noch ein Frühphasen-Unternehmen der Biopharmazie und unterliegt daher den üblichen Chancen und Risiken eines Unternehmens dieses Reifegrades. [ Leistungsbilanz 2010 | 127 ] 1904 G elang dem deutschen Physiker Arthur Korn die erste Übertragung eines Bildes über eine Telefonleitung von München nach Nürnberg. [ Korn ] [ Leistungsbilanz 2010 | 129 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n i m Ü b e r b l i c k ] XVII. Externe Einschätzung der Beteiligungsunter Die nachfolgende Übersicht einer Gesamteinschätzung der MIG-Beteiligungsunternehmen ist die subjektive Einschätzung der Kayenburg AG nach deren eingehender Prüfung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die nachfolgenden Wertungen und Einschätzungen weder von der MIG Verwaltungs AG noch von der HMW Emissionshaus AG stammen, sondern die Einschätzung eines Dritten nach eingehender Überprüfung darstellen. Life Science-Wirkstoffentwickler Indikationen Reifegrad AFFiRiS AG Zentrales Nervensystem früh bis mittel Antisense Pharma GmbH Onkologie mittel bis hoch BioNTech AG Onkologie / Diagnostik / Peptideherstellung früh1 Corimmun GmbH Herz-Kreislauf, Autoimmunerkrankungen früh bis mittel Ganymed Pharmaceuticals AG Onkologie früh bis mittel immatics biotechnologies GmbH Onkologie mittel bis hoch PDC Biotech GmbH Frauenheilkunde früh SuppreMol GmbH Autoimmunerkrankungen früh bis mittel ViroLogik GmbH Viruserkrankungen früh bis mittel Life Science-Platformtechnologien Segment Reifegrad BIOCRATES Life Sciences AG Molekulare Diagnostik im Markt Protagen AG Molekulare Diagnostik im Markt Sovicell GmbH Produkte für F & E (ADMET), Nische im Markt IT/Software/Sensorik/Telekommunikation Segment Reifegrad certgate GmbH IT & Software, Telekommunikation im Markt Ident Technology AG E-Sensorik im Markt nfon AG Voice over IP, Telekommunikation im Markt sunhill technologies GmbH IT & Software, Telekommunikation im Markt Umwelt Segment Reifegrad APK Aluminium und Kunststoffe AG Kunststoff- & Aluminiumgewinnung Markteintritt Efficient Energy GmbH Verdichtungstechnologie früh bis mittel Siltectra GmbH Waferherstellung für Photovoltaik früh White Biotech/Spezialchemie Segment Reifegrad AMSilk GmbH Spezialchemie / White Biotech früh B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG Branchenübergreifende White Biotech im Markt instrAction® GmbH Spezialchemie / Biotech im Markt Medizintechnologie Segment Reifegrad cerbomed GmbH Elektrostimulation / Neurologie mittel OD-OS GmbH Ophthalmologie Markteintritt [ Leistungsbilanz 2010 | 130 ] [ D i e B e t e i l i g u n g s u n t e r n e hm e n i m Ü b e r b l i c k ] nehmen im Überblick Adressierter Markt2 Positionierung Perspektiven3,4 > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut 0,5 - 1 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen mittel > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen sehr gut > 5 Mrd. EUR Produkt-/Royalty-Unternehmen mittel Adressierter Markt Positionierung Perspektiven > 250 Mio. EUR Life Science & Dienstleistung, Diagnostik gut > 250 Mio. EUR Life Science & Dienstleistung, Diagnostik gut ca. 100 Mio. EUR Life Science & Dienstleistung, Diagnostik mittel Adressierter Markt Positionierung Perspektiven > 1 Mrd. EUR Dienstleister, Sicherheit Kommunikation gut > 1 Mrd. EUR E-Sensorik für E-Konsumgüter, Halbleiterindustrie sehr gut > 900 Mio. EUR Telekommunikation, Produkte und Dienstleistungen gut > 200 Mio. EUR SMS basiertes Parken, Nahverkehr, Dienstleister mittel Adressierter Markt Positionierung Perspektiven Milliardenmarkt Kunststoffspezialist, Prozesstechnologiespezialist gut > 1 Mrd. EUR neue Priorität: Kältetechnik sehr gut > 1 Mrd. EUR Prozesstechnologiespezialist zu früh Adressierter Markt Positionierung Perspektiven > 10 Mrd. EUR Technologiespezialist, branchenübergreifend gut > 80 Mrd. EUR Entwickler, Produzent, Enabler sehr gut ca. 1,0 Mrd. EUR Produkte & Dienstleistung, Hersteller gut Adressierter Markt Positionierung Perspektiven > 500 Mio. EUR Medizintechnik & Neurologie sehr gut > 500 Mio. EUR Lasertherapie & integrierte Diagnostik sehr gut Hinweise: Einschätzung der Unternehmen aus heutiger Sicht. Zukünftige Ereignisse können zu Änderungen der Unternehmenseinschätzung führen. 1) BioNTech, noch frühe Entwicklungsphase in der Wirkstoffentwicklung, im Bereich Peptidherstellung etablierter Player 2) Adressierter Markt beschreibt mögliche Gesamtmarktvolumina. Die erzielbaren Markt anteile der Unternehmen hängen vom jeweiligen Unternehmenserfolg bzw. Projekterfolg ab. 3) Perspektiven: Unternehmensbewertungspotenziale aus Projekt-/Produktsicht im Erfolgsfall; bei Biotech-Unternehmen früher klinischer Entwicklung mit entsprechend hohen Ausfallrisiken. Perspektiven beschreibt auch die potenziellen erzielbaren Wertbeiträge im Falle eines erfolgreichen Unternehmensverkaufs, Börsengangs etc. in Abhängigkeit zur Branchenzugehörigkeit. Quelle: Kayenburg AG [ Leistungsbilanz 2010 | 131 ] [ Im p r e s s u m ] [ H e r au s g e b e r ] HMW Emissionshaus AG | Münchener Straße 52 | D-82049 Pullach MIG Verwaltungs AG | Ismaninger Straße 102 | D-81675 München [ Konzept ] Fa-Ro Marketing | München [ G e s ta lt u n g ] Marketing & Verlag Thomas Mayer | München [ Druck ] Neumann Druck | Landshut [ Leistungsbilanz 2010 | 132 ] 201 10 HMW Emissionshaus AG Münchener Straße 52 D-82049 Pullach www.hmw.ag MIG Verwaltungs AG Ismaninger Straße 102 D-81675 München www.mig.ag