58. Sitzung des Gemeinderates von Zürich
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58. Sitzung des Gemeinderates von Zürich
2058–2098 58. Sitzung des Gemeinderates von Zürich Mittwoch, 29. August 2007, 17 Uhr, im Rathaus Vorsitz: Präsident Christoph Hug (Grüne) Protokollführung: Jacqueline Magnin (SP) Anwesend: 122 Mitglieder, wovon Martin Abele (Grüne) erst ab 18.45 Uhr Abwesend: Hans Bachmann (FDP), Pascal Pauli (Grüne) und Roger Bartholdi (SVP) Der Rat behandelt aus der vom Präsidenten erlassenen, separat gedruckten Tagliste folgende Geschäfte: 1. Mitteilungen (2006/31 – Weisung 439 vom 25.1.2006) Baulinienrevision im Kreis 3, Anpassung der Baulinien an die Richtplanung im Zusammenhang mit der Neufestsetzung des kommunalen Verkehrsplans der Stadt Zürich und an die Parzellierung des öffentlichen Grundes, Festsetzung; Rekurs gegen den Gemeinderatsbeschluss vom 23.8.2006 an die Baurekurskommission I, Weiterzug VTE * Weisung 129 vom 4.7.2007: Finanzverordnung, formelle Anpassungen aufgrund der Einführung der integrierten Software SAP im Bereich Finanz- und Rechnungswesen der Stadt Zürich auf den 1. Januar 2008 FV 2007/402 * Weisung 134 vom 11.7.2007: Ersatz SBB-Brücke Schaffhauserstrasse, Vorinvestition Oerliker Bahnhof-Umsteigezentrum, Erhöhung Objektkredit VTE 5. 2007/431 * Weisung 138 vom 15.8.2007: Baulinienvorlage Fussweg Lessingstrasse und Engimatt-/Hügelstrasse, Festsetzung VTE 6. 2007/432 * Weisung 139 vom 15.8.2007: Teilrevision Nutzungsplanung, Änderung des Zonenplanes im Bereich Kronenwiese VHB 7. 2007/433 * Weisung 140 vom 15.8.2007: Werk- und Wohnhaus zur Weid Rossau-Mettmenstetten, Neubau Wohnhaus, Objektkredit VHB VS 8. 2007/406 * E Postulat von Daniel Leupi (Grüne) und Dr. Claudia Nielsen (SP) vom 11.7.2007: Sihl an der Lessingstrasse, Realisierung eines Stegs gemäss Richtplan VTE 2. 2007/428 3. 2007/376 4. 1347 2058 - 29. August 2007 - 9. 2007/409 * E Postulat von Kyriakos Papageorgiou (SP) und Alexander Jäger (FDP) vom 11.7.2007: Dieselfahrzeuge der Stadt Zürich, Umrüstung mit Retrofitkit VIB 10. 2007/408 * E Postulat von Thomas Marthaler (SP) und Dominique Feuillet (SP) vom 11.7.2007: Lernchancen in der Stadt Zürich, Bericht über deren Angleichung VSS 11. 2006/315 * Postulat von Anton Stäbler (CVP) und Robert Schönbächler (CVP) E/A vom 12.7.2006: VBZ, Verbesserung der Linienanzeigen in den Fahrzeugen VIB 12. 2007/380 * A Postulat von Christian Wenger (SD) und Ueli Brasser (SD) vom 4.7.2007: VBZ-Tramzüge, Dachtafeln mit Liniennummer und wichtigen Stationen VIB 13. 2007/345 * Motion der SP-Fraktion vom 13.6.2007: ** Bauten und Anlagen in der Stadt Zürich, energetische Anforderungen VHB 14. 2007/350 * Motion der AL-Fraktion vom 13.6.2007: ** Minergie-P-Bauten, finanzielle Förderung VGU 15. 2007/312 16. 2007/297 A Dringliche Motion der SP-Fraktion, der Grüne-Fraktion und der ALFraktion vom 30.5.2007: Kongresshaus, Realisierung eines neuen Kongresszentrums VHB 17. 2007/298 A Dringliche Motion der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion vom 30.5.2007: Kongresshaus, Prüfung von alternativen Standorten VHB ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK * Keine materielle Behandlung Mitteilungen Am nachfolgenden Text werden keine sprachlichen Korrekturen vorgenommen. 2058. 2007/472 Erklärung der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion vom 29.8.2007: Hallenstadion, Erotikmesse Exstasia Namens der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion verliest Christian Traber (CVP) folgende Fraktionserklärung: Exstasia / Wohnmobile. Gemäss Medienberichten plant (angeblich) ein einschlägiges Unternehmen während der Erotik-Messe am kommenden Wochenende drei Wohnwagen an der Wallisellenstrasse zu stationieren. 1348 - 29. August 2007 - 2058–2059 Eine an sich schon fragwürdige Veranstaltung im Hallenstadion, das bekanntlich erst kürzlich mit einem massgebenden städtischen Beitrag saniert wurde und in dessen Verwaltungsrat städtische Vertreter sitzen, erhält nun eine neue, absolut unerwünschte Dimension. Die Fraktionen von CVP und EVP nehmen mit Befremden vom geplanten Parkieren solcher Wohnmobile Kenntnis. Damit wird die Bevölkerung in der Umgebung des Hallenstadions mit absolut untolerierbaren Begleiterscheinungen konfrontiert. Wir hoffen, dass die Polizei das an der Wallisellenstrasse bestehende Parkverbot rigoros durchsetzen wird! Geschäfte 2059. 2007/428 (2006/31 – Weisung 439 vom 25.1.2006) Baulinienrevisionen im Kreis 3, Anpassung der Baulinien an die Richtplanung im Zusammenhang mit der Neufestsetzung des kommunalen Verkehrsplans der Stadt Zürich und an die Parzellierung des öffentlichen Grundes, Festsetzung; Rekurs gegen den Gemeinderatsbeschluss vom 23.8.2006 an die Baurekurskommission I, Weiterzug (Vergleiche Protokoll-Nr. 673/2006) Gabriele Kisker (Grüne) tritt in den Ausstand. Die Baurekurskommission I hat am 27. Juli 2007 im Wesentlichen beschlossen: Der Rekurs wird gutgeheissen. Demgemäss wird der Beschluss des Gemeinderates der Stadt Zürich vom 23. August 2006 aufgehoben, soweit die Verkehrsbaulinie das Grundstück Kat.-Nr. WD6024 betrifft. Die Vorinstanz wird eingeladen, die Baulinie im Sinne der Erwägungen neu festzusetzen. Den Mitgliedern des Büros des Gemeinderates (Büro) und der Spezialkommission Verkehr (SK Verkehr) sowie den Fraktionspräsidien ist der Entscheid der Baurekurskommission I zugestellt worden. Gemäss § 155 des Gemeindegesetzes bedarf der Weiterzug eines Beschlusses des Gemeinderates. Beschwerdefrist: 30 Tage Die Mehrheit des Büros beantragt: Dem Weiterzug des Entscheids des Baurekurskommission I Nr. 0194/2007 vom 27. Juli 2007 wird zugestimmt. Der Stadtrat wird eingeladen die Beschwerdeschrift dem Verwaltungsgericht einzureichen unter Mitteilung an das Büro, die SK Verkehr und die Fraktionspräsidien. Die Minderheit des Büros beantragt: Auf einen Weiterzug des Entscheids der Baurekurskommission I Nr. 0194/2007 vom 27. Juli 2007 wird verzichtet. Mehrheit: Minderheit: Enthaltung: Ohne Stimmrecht: Präsident Christoph Hug (Grüne), Referent; 1. Vizepräsidentin Fiammetta JahreissMontagnani (SP), 2. Vizepräsident Robert Schönbächler (CVP), Peter Anderegg (EVP), Judith Bucher (SP), Min Li Marti (SP) Mauro Tuena (SVP), Referent; Marina Garzotto (SVP) Christian Aeschbach (FDP), Peider Filli (AL) Jacqueline Magnin (SP), Monika Piesbergen (FDP), Verena Röllin (SP) 1349 2059–2062 - 29. August 2007 - Der Rat stimmt dem Antrag der Mehrheit des Büros mit 75 gegen 41 Stimmen zu. Damit ist beschlossen: Dem Weiterzug des Entscheids des Baurekurskommission I Nr. 0194/2007 vom 27. Juli 2007 betreffend den Gemeinderatsbeschluss Nr. 444 vom 23. August 2006 wird zugestimmt. Der Stadtrat wird eingeladen die Beschwerdeschrift dem Verwaltungsgericht einzureichen unter Mitteilung an das Büro, die SK Verkehr und die Fraktionspräsidien. Mitteilung an den Stadtrat. 2060. 2007/376 Weisung 129 vom 4.7.2007: Finanzverordnung, formelle Anpassungen aufgrund der Einführung der integrierten Software SAP im Bereich Finanz- und Rechnungswesen der Stadt Zürich auf den 1. Januar 2008 Der Stadtrat beantragt Überweisung an die Spezialkommission Finanzdepartement (vergleiche Protokoll-Nr. 2000/2007). Die AL-Fraktion beantragt Überweisung an die Rechnungsprüfungskommission (RPK). Der Rat beschliesst stillschweigend das Geschäft der RPK zu überweisen. 2061. 2007/402 Weisung 134 vom 11.7.2007: Ersatz SBB-Brücke Schaffhauserstrasse, Umsteigezentrum, Erhöhung Objektkredit Vorinvestition Oerliker Bahnhof- Der Stadtrat beantragt Überweisung an die Spezialkommission Polizeidepartement/Tiefbau- und Entsorgungsdepartement/Departement der Industriellen Betriebe (vergleiche Protokoll-Nr. 2004/2007). Die SP-Fraktion beantragt Überweisung an die Spezialkommission Verkehr (SK Verkehr). Der Rat beschliesst stillschweigend das Geschäft der SK Verkehr zu überweisen. 2062. 2007/431 Weisung 138 vom 15.8.2007: Baulinienvorlage Fussweg Lessingstrasse und Engimatt-/Hügelstrasse, Festsetzung Überweisung an Spezialkommission Verkehr gemäss Beschluss des Büros vom 27. August 2007. 1350 - 29. August 2007 - 2063–2067 2063. 2007/432 Weisung 139 vom 15.8.2007: Teilrevision Nutzungsplanung, Änderung des Zonenplanes im Bereich Kronenwiese Überweisung an Spezialkommission Hochbaudepartement/Stadtentwicklung gemäss Beschluss des Büros vom 27. August 2007. 2064. 2007/433 Weisung 140 vom 15.8.2007: Werk- und Wohnhaus zur Weid Rossau-Mettmenstetten, Neubau Wohnhaus, Objektkredit Überweisung an Spezialkommission Hochbaudepartement/Stadtentwicklung gemäss Beschluss des Büros vom 27. August 2007. 2065. 2007/406 Postulat von Daniel Leupi (Grüne) und Dr. Claudia Nielsen (SP) vom 11.7.2007: Sihl an der Lessingstrasse, Realisierung eines Stegs gemäss Richtplan Gemäss schriftlicher Mitteilung ist der Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes namens des Stadtrates bereit das Postulat zur Prüfung entgegenzunehmen (vergleiche Protokoll-Nr. 1956/2007). Namens der FDP-Fraktion stellt Monjek Rosenheim (FDP) den Ablehnungsantrag. Damit ist das Geschäft vertagt. Mitteilung an den Stadtrat. 2066. 2007/409 Postulat von Kyriakos Papageorgiou (SP) und Alexander Jäger (FDP) vom 11.7.2007: Dieselfahrzeuge der Stadt Zürich, Umrüstung mit Retrofitkit Gemäss schriftlicher Mitteilung ist der Vorsteher des Departementes der Industriellen Betriebe namens des Stadtrates bereit das Postulat zur Prüfung entgegenzunehmen (vergleiche Protokoll-Nr. 1959/2007). Namens der SVP-Fraktion stellt Mauro Tuena (SVP) den Ablehnungsantrag. Damit ist das Geschäft vertagt. Mitteilung an den Stadtrat. 2067. 2007/408 Postulat von Thomas Marthaler (SP) und Dominique Feuillet (SP) vom 11.7.2007: Lernchancen in der Stadt Zürich, Bericht über deren Angleichung Gemäss schriftlicher Mitteilung ist der Vorsteher des Schul- und Sportdepartementes namens des Stadtrates bereit das Postulat zur Prüfung entgegenzunehmen (vergleiche Protokoll-Nr. 1958/2007). 1351 2067–2070 - 29. August 2007 - Namens der SVP-Fraktion stellt Mauro Tuena (SVP) den Ablehnungsantrag. Damit Beschlussfassung über den Antrag von Thomas Marthaler (SP) betreffend Dringlicherklärung vom 22. August 2007 (vergleiche Protokoll-Nr. 1993/2007): Die Dringlicherklärung wird von 48 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum (63 Stimmen = Mehrheit der Ratsmitglieder gemäss Art. 88 Abs. 2 GeschO GR) nicht erreicht ist. Mitteilung an den Stadtrat. 2068. 2006/315 Postulat von Anton Stäbler (CVP) und Robert Schönbächler (CVP) vom 12.7.2006: VBZ, Verbesserung der Linienanzeigen in den Fahrzeugen; Dringlicherklärung Beschlussfassung über den Antrag von Robert Schönbächler (CVP) vom 22. August 2007 (vergleiche Protokoll-Nrn. 416 und 468/2006 sowie 1998/2007): Die Dringlicherklärung wird von 66 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum (63 Stimmen = Mehrheit der Ratsmitglieder gemäss Art. 88 Abs. 2 GeschO GR) erreicht ist. Mitteilung an den Stadtrat. 2069. 2007/380 Postulat von Christian Wenger (SD) und Ueli Brasser (SD) vom 4.7.2007: VBZ-Tramzüge, Dachtafeln mit Liniennummer und wichtigen Stationen; Dringlicherklärung Beschlussfassung über den Antrag von Christian Wenger (SD) vom 22. August 2007 (vergleiche Protokoll-Nrn. 1923 und 1999/2007): Die Dringlicherklärung wird von 64 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum (63 Stimmen = Mehrheit der Ratsmitglieder gemäss Art. 88 Abs. 2 GeschO GR) erreicht ist. Mitteilung an den Stadtrat. 2070. 2007/345 Motion der SP-Fraktion vom 13.6.2007: Bauten und Anlagen in der Stadt Zürich, energetische Anforderungen; Dringlicherklärung Beschlussfassung über den Antrag von Corine Mauch (SP) vom 22. August 2007 (vergleiche Protokoll-Nrn. 1825 und 1997/2007): Die Dringlicherklärung wird von 119 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum (63 Stimmen = Mehrheit der Ratsmitglieder gemäss Art. 88 Abs. 2 GeschO GR) erreicht ist. Mitteilung an den Stadtrat. 1352 - 29. August 2007 - 2071–2072 2071. 2007/350 Motion der AL-Fraktion vom 13.6.2007: Minenergie-P-Bauten, finanzielle Förderung; Dringlicherklärung Beschlussfassung über den Antrag von Niklaus Scherr (AL) vom 22. August 2007 (vergleiche Protokoll-Nrn. 1830 und 1996/2007): Die Dringlicherklärung wird von 117 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum (63 Stimmen = Mehrheit der Ratsmitglieder gemäss Art. 88 Abs. 2 GeschO GR) erreicht ist. Mitteilung an den Stadtrat. Fraktionserklärungen zum Geschäft GR Nr. 2007/312 (siehe Protokoll-Nrn. 2072–2077). An den nachfolgenden Texten werden keine sprachlichen Korrekturen vorgenommen. 2072. 2007/473 Erklärung der SP-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der SP-Fraktion verliest Judith Bucher (SP) folgende Fraktionserklärung: Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG oder ein Lehrstück, wie man es nicht machen sollte. Die SP-Fraktion dankt der RPK für ihren Bericht zur Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG. Dass die RPK angesichts der Brisanz des Themas einen einstimmigen Bericht von Vertreterinnen und Vertretern der SP, SVP, FDP, Grünen, CVP und AL vorlegt, verleiht ihrer Arbeit Gewicht. Die SP-Fraktion stimmt denn auch dem Bericht und den Empfehlungen der RPK zu und bittet den Rat, dies ebenfalls zu tun. Ein neues Kongresshaus: Dass die Stadt Zürich dies braucht, darin sind sich eine sehr grosse Mehrheit aller Gemeindeträtinnen und Gemeinderäte zusammen mit dem Stadtrat einig. Die Realisierung einer solchen Idee ist allerdings ein anspruchsvolles Geschäft, das von Anfang an eine breite Abstützung erfordert. Schliesslich gilt es, die Stimmberechtigten der Stadt Zürich für das Projekt zu gewinnen. Dass das Projekt ZürichForum in Schieflage gerät, wurde erstmals am 6. Juli 2005 öffentlich manifest, als der Gemeinderat einen dringlichen Zusatzkredit in der Höhe von 1,9 Millionen Franken ablehnte. Neben Zweifeln an der Einhaltung der Finanzkompetenzen und an der Dringlichkeit wurde im Gemeinderat vor allem eines deutlich gemacht: Kein Weg führt an einem frühzeitigen Einbezug des Parlamentes vorbei. Das gewählte privatrechtliche Konstrukt PPP ZürichForum AG und dessen Finanzierung wurde vor allem deshalb heftig kritisiert, weil gerade damit der frühe Einbezug des Parlamentes willentlich verhindert wurde. Ob die Finanzkompetenzen nun eingehalten worden sind oder nicht: Stadträtin Martelli und Stadtrat Vollenwyder sowie der Gesamtstadtrat wollten offensichtlich nicht, dass der Gemeinderat über wichtige Eckpfeiler wie Finanzierung und Standort früh, das heisst bevor Sachzwänge bereits geschaffen sind, mitbestimmen kann. Nach weiteren Auseinandersetzungen des Gemeinderats und der RPK mit dem Stadtrat und mehr als einem Jahr Verzögerung änderte sich die Situation merklich. Die Stadträte Vollenwyder und Ledergerber versprachen endlich eine Weisung zur Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG. Diese Chance zum Einbezug des Gemeinderates wurde jedoch erneut vertan. Kathrin Martelli (als Stadträtin oder als VRPräsidentin der ZürichForum AG?) präsentierte im März 2007 ein weiter entwickeltes Projekt. Dabei wurde deutlich, dass für die Finanzierung ein windiges Konstrukt geplant ist, welches privaten Investoren eine vorgegebene Rendite subventionieren soll, einen Landkauf plant, der für den Verkäufer sprichwörtlich „das Weggli und den Batzen“ verspricht, und nicht zu letzt auch die Ausschreibung der Bauarbeiten verhindern will. Dass der Gemeinderat einbezogen werden sollte, bezeichnete Stadtrat Vollenwyder alsbald als „weder notwendig noch zweckmässig“. Die SP-Fraktion sieht dies – es wird Sie nicht überraschen – entschieden anders. Wir spielen bei dieser fahrlässigen „Vogel friss oder stirb“-Strategie nicht mit und haben deshalb zusammen mit den Grünen und der AL eine Motion eingereicht, die unsere Vorstellungen für die Finanzierung aufzeigt. Es lässt sich trefflich über einen Standort, über architektonische Qualität und über Denkmalschutz streiten. Die SP-Fraktion ist aber nicht bereit, dem Volk ein Finanzierungskonstrukt vorzuglegen, dass einem von Anfang an die Schamesröte ins Gesicht treibt. Dass es anders – und dabei wesentlich erfolgreicher – geht, hat Stadträtin Martelli nachgerade am Beispiel Stadion Letzigrund bewiesen. 1353 2072–2074 - 29. August 2007 - Wir bitten den Rat, die Motion zu unterstützen und fordern den Stadtrat unmissverständlich auf, ihren Inhalt bei den weiteren Schritten einzubeziehen. Angesichts der Tatsache, dass von Seiten des Stadtrates alles Erdenkliche unternommen wurde, keine breite Unterstützung für sein Projekt zu finden sondern ein Weg gewählt wurde, der sämtliche Gegner dazu einlädt, sich in aller Ruhe zu positionieren, sind die Chancen des Projektes am See inzwischen sehr klein geworden. Es ist darum sinnvoll, auch Alternativstandorte zu evaluieren. Wir stimmen deshalb der Motion von CVP und EVP zu. 2073. 2007/474 Erklärung der SVP-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der SVP-Fraktion verliest Mauro Tuena (SVP) folgende Fraktionserklärung: ZürichForum AG, Zukunft des Kongresshausneubaus. In der Stadt Zürich existiert das System der direkten Demokratie, wobei die Kompetenzen zwischen den einzelnen Organen Regierung - Parlament - Volk klar geregelt sind. Offensichtlich meint der Stadtrat von Zürich in zunehmendem Masse, dass wir in einer Monarchie leben. Vermutlich hätte er das gerne so. Oder wie lässt es sich sonst erklären, dass unsere Exekutive vermehrt ihre Kompetenzen massiv überschreitet? Dieses Vorgehen ist zu verurteilen. Ausreden wie Dringlichkeit, Komplexität, u. s. w. ... sind unzulässig. Die Finanzkompetenzen wurden im Falle der ZürichForum AG seitens des Stadtrates ein weiteres Mal klar verletzt. Hier gibt es kein Schönreden. Eigentlich müsste jetzt der Stadtrat von Zürich von sich aus klare Konsequenzen ziehen. Hätte sich ein CEO einer Firma Kompetenzüberschreitungen in diesem Ausmass geleistet, würde er vom Verwaltungsrat entlassen. Für die SVP ist deshalb auch der Bericht der Rechnungsprüfungskommission zur Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG zu harmlos verfasst. Klare Aufforderungen an den Stadtrat fehlen gänzlich. Lediglich von Empfehlungen ist die Rede. Für die SVP ist klar: Kompetenzüberschreitungen in diesem Masse dürfen in Zukunft nie mehr vorkommen. Entsprechend werden wir den RPK-Bericht lediglich zur Kenntnis nehmen. Die SVP erachtet die Notwendigkeit für den Bau eines neuen, grösseren Kongresshauses klar als gegeben. Das Bedürfnis für ein solches ist ausgewiesen. Es gibt Bauten, bei denen die Form der Public Private Partnership (PPP) zur Finanzierung sinnvoll ist. Aus der Sicht der SVP ist beim Kongresshaus diese Finanzierungsform mit Beteiligungen der Stadt und Privaten eine gute Lösung. Eine volle Finanzierung seitens der Stadt, wie dies die vereinte Linke in diesem Rat will, lehnt die SVP in jedem Fall ab. Detailfragen und Anträge – allenfalls auch in Form von Begleitvorstössen – werden wir nach dem Erscheinen der entsprechenden Weisungen stellen beziehungsweise einbringen. Es muss zum Beispiel durch die Offenlegung von Geschäftsbericht und Zahlen der ZürichForum AG eine optimale Transparenz gewährleistet werden. Den vom Stadtrat evaluierten Standort im Bereich des heutigen Kongresshauses erachtet die SVP als sinnvoll. Der Platz ist attraktiv und verkehrstechnisch gut erschlossen. Bedingung hierfür ist das Zustandekommen der Verträge mit den jetzigen Eigentümern des erweiterten Baulandes für die Erstellung eines Hotels. Der Bau eines neuen Kongresshauses am bisherigen Standort mit der vorgesehenen PPP-Finanzierung über die Firma ZürichForum AG steht momentan unter keinem guten Stern. Das Vertrauen des Parlaments und auch eines Teils der Bevölkerung in den Stadtrat ist diesbezüglich massiv angeschlagen. Die alleinige Verantwortung dafür trägt der Stadtrat von Zürich. Unzählige Male wurde er von verschiedenen Seiten aufgefordert, den Gemeinderat in die Planung und Realisierung eines neuen Kongresshauses frühzeitig einzubinden. Alle diesbezüglichen Rufe blieben ungehört. Der Stadtrat pokerte hoch – vielleicht zu hoch. 2074. 2007/475 Erklärung der FDP-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der FDP-Fraktion verliest Dr. Doris Weber (FDP) folgende Fraktionserklärung: Zürich braucht ein neues Kongresszentrum am See – Links-grün schadet dem Standort Zürich! Die FDP nimmt zustimmend vom Bericht der RPK zur Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG Kenntnis. Die FDP ist, wie auch die RPK, der Meinung, dass der Stadtrat in seinen Ausgabenbeschlüssen jeweils Abweichungen vom Bruttoprinzip ausdrücklich und begründet erwähnen muss. Wir fordern den Stadtrat auf, dringlich bewilligte Ausgaben generell mit der nötigen Zurückhaltung und nur aus guten Gründen zu tätigen. 1354 - 29. August 2007 - 2074–2075 Wie früh der Gemeinderat in ein so komplexes Vorhaben mit vielen Beteiligten einbezogen werden soll, ist einerseits eine politische Frage und verlangt andererseits vom Stadtrat auch ein hohes Mass an Fingerspitzengefühl in der Vorgehensweise und Kommunikation. Die FDP ist aber der Meinung, dass dem Stadtrat eine Führungskompetenz zukommt und dass die Forderung der Linken bei einem solchen komplexen Bauprojekt schon ab der ersten Stunde mitzureden unrealistisch ist. Zudem hat sich jeweils der links-grün dominierte Gesamtstadtrat mehrfach und mit Nachdruck ohne wenn und aber hinter das Vorhaben ein neues Kongresszentrum für Zürich zu bauen gestellt. Wir ermahnen insbesondere die Ratslinke zu mehr Sachlichkeit. Heute geht es jedoch nicht nur um die Wertung eines RPK Berichtes. Viel mehr geht es der FDP darum, dass die Stadt Zürich das dringlich benötigte moderne Kongresszentrum erhält. Das Projekt von Rafael Moneo passt sich bestens in diese Situation ein. Die Kombination mit Tonhalle, Nähe der Bahnhofstrasse, Altstadt, Oper und See sind einzigartige Pluspunkte für den wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb des Kongresszentrums an dieser Lage. Mit dem Instrument der Public Private Partnership, welches sich schon aus der Konstellation der vielen beteiligten Partner aufdrängt, wird das Projekt für die Stadt Zürich finanziell tragbar und wird notwendige gemeinsame Verantwortung für Bau und Betrieb des Kongresszentrums wahrgenommen. Für die Stadt Zürich macht es keinen Sinn, das volle Investitionsrisiko alleine zu übernehmen und zu viele Mittel an ein einziges Projekt zu binden. Die pauschale Ablehnung der Sozialdemokraten gegenüber dem Public Private Partnership ist für die FDP absolut unverständlich. Die Lösung der Ratslinken das Kongresshaus alleine mit staatlichen finanziellen Mittel zu finanzieren, hätte zur Folge, dass durch den Bau des Kongresshauses so hohe Investionsgelder gebunden würde, dass in Zürich auf Jahre hinaus keine Schulhäuser und Altersheime mehr gebaut werden könnten. Da dies im Volk niemals mehrheitsfähig sein wird, verhindert die Ratslinke, dass Zürich in den nächsten Jahren ein Kongresszentrum erhält, und verhindert ebenfalls die Öffnung eines wichtigen Grundstückes für die Öffentlichkeit. Die FDP befürwortet die Erstellung des neuen, modernen Kongresszentrums inmitten der Stadt Zürich und stellt sich klar hinter den Stadtrat. Deshalb gilt es die beiden Motionen abzulehnen. Nur mit einem modernen Kongresszentrum wird es gelingen grössere Kongresse mit hohem internationalen Renommee und Stellenwert in der Stadt Zürich durchzuführen. Dies ist für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Zürich und damit für zahlreiche Arbeitsplätze von enormer Wichtigkeit. Zürichs Position im internationalen Städtewettbewerb muss weiter gestärkt werden und dafür steht die FDP nach wie vor klar ein. 2075. 2007/476 Erklärung der Grüne-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der Grüne-Fraktion verliest Balthasar Glättli (Grüne) folgende Fraktionserklärung: Nur ein Wendemanöver hilft aus der Sackgasse! In beeindruckender Einstimmigkeit hat die RPK den kritischen Bericht zur ZürichForum AG mit sechs Empfehlungen an den Stadtrat verabschiedet. In der zu befürchtenden Beliebigkeit und in diffusen Formulierungen hat der Stadtrat auf diese ernsthaften Anliegen reagiert. Die neueste Kommunikationsstategie von Stadtrat Vollenwyder ist klar. Aber sie ist auch durchsichtig. Die detailliert begründeten Empfehlungen der einstimmigen RPK werden nun als Kleinlichkeit, als Kritik an den Fussnoten abgetan. Hätte die RPK weniger detailliert gearbeitet, wäre ihr wohl umgekehrt Oberflächlichkeit vorgeworfen worden. Aber lieber Stadtrat, wir sind hier nicht in einer Schönheitskonkurrenz um den besseren Medienauftritt. Wir sind hier an einer grundlegenden Auseinandersetzungen über die Verteilung der Gewalten und die unterschiedlichen Aufgaben von Parlament und Regierung, von Gemeinderat und Stadtrat. Wir Grünen hätten vom ehemaligen Parlamentarier und Fraktionschef Vollenwyder, aber auch vom Gesamtstadtrat, mehr Offenheit, mehr Klarheit, mehr Demokratieverständnis und mehr Rückgrat erwartet. Wer Fehler macht, soll dazu stehen. Wer in verfahrenen Situationen Versprechungen macht, wie es der Stadtrat nicht bloss einmal mit dem Versprechen einer Weisung tat, darf sich nicht wundern, wenn er an seinem Wort gemessen – und für zu leicht befunden wird... Wer wesentliche Geschäfte am Gemeinderat und damit am politischen Prozess vorbei entwickeln will und genau damit eine politische Bauchlandung provoziert, soll dann diese Bauchlandung nicht auch noch dem düpierten Gemeinderat in die Schuhe schieben. So nicht, Frau Martelli, Herr Vollenwyder! 1355 2075–2076 - 29. August 2007 - Dass es auch anders geht, hat ja der Stadtrat selbst bewiesen. Wie sonst wäre der Neubau des Letzigrund Stadiums in Rekordzeit und rechtzeitig für die EM 2008 möglich geworden? Umsichtig wurden die Karten auf den Tisch gelegt. Rasch wurden AnwohnerInnen und mögliche EinsprecherInnen einbezogen. Offen wurde der äusserst ehrgeizige Fahrplan und die damit verbundenen Risiken kommuniziert. Auf eine schwierige Public-Private Partnership und den damit verbundenen Zwang auf Mantelnutzung und Rendite mit ihren Nebenwirkungen wurde verzichtet und klar und rasch wurden Gemeinderat und Stimmberechtigte vor die Frage gestellt, ob sie die dadurch entstehenden hohen Kosten auch zahlen wollten. Der Stadtrat täte gut daran, sich von seiner „Vogel friss oder stirb“-Politik zu verabschieden. Andernfalls brauchen sich die Verantwortlichen nicht zu wundern, wenn unliebsame Erinnerungen an (hoffentlich) vergangene Zeiten des FDP-Baufilzes wach werden. Bei Fragen von so grosser Bedeutung für die Stadt wie der Bau eines Kongresshauses müssen Parlament und Öffentlichkeit frühzeitig einbezogen werden. Dies selbst dann, wenn der Buchstabe des Gesetzes hier Spielraum offen lassen sollte. Wer ein ideal gelegenes, ideal erschlossenes und mehrheitsfähiges Kongress-Zentrum mitten im Herzen von Zürich zum Beispiel im Stadtraum HB haben will, der lässt besser zu spät als nie Trotz und Traumtänzerei am See hinter sich und nimmt die Arbeit gemäss den heute vom Gemeinderat erteilten Aufträgen auf. Wir, wir Grünen und der ganze Gemeinderat, wir arbeiten gerne mit! 2076. 2007/477 Erklärung der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion verliest Jean-Claude Virchaux (CVP) folgende Fraktionserklärung: Jetzt braucht es Zusammenarbeit! Die Fraktionen von CVP und EVP begrüssen den vorliegenden ausführlichen Bericht der RPK und danken ihr für die grosse Arbeit. Der Bericht ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie die Projektierung eines neuen Kongresszentrums nicht ablaufen sollte. Es gab und gibt aus heutiger Sicht keinen Grund, weshalb der Kredit von 1.9 Mio. Franken, für die Gründung der ZürichForum AG, nicht auf dem ordentlichen Weg dem Gemeinderat vorgelegt und damit eine sachliche Diskussion ermöglicht wurde. Die vom Stadtrat geltend gemachte Dringlichkeit, war nicht gegeben oder allerhöchstens hausgemacht. Dass der Stadtrat den Gemeinderat damit umging und Verpflichtungen für die Stadt Zürich einging und nach wie vor eingeht, ist für die Fraktionen von CVP und EVP äusserst stossend. Besonders erstaunlich ist, für die Fraktionen von CVP und EVP, die Reaktion des Stadtrats auf die verschiedenen Empfehlungen der RPK. Nur der einen Empfehlung: „Die richtige und vollständige Bezeichnung von Krediten in Vorlagen“ – was aus unserer Sicht eine Selbstverständlichkeit sein sollte – vermag der Stadtrat der RPK zuzustimmen. Die übrigen werden mit wortreichen Ausführungen in Frage gestellt oder zurückgewiesen. Es scheint, der Stadtrat hat den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Diesen Eindruck erwecken auch die Bemerkungen des Stadtrates in der Presse. Der Finanzvorstand bezeichnet den vorliegenden Bericht als „pingelig“ und das Produkt einer Kommission die nur Fehler gesucht habe. Der Stadtpräsidenten zeigt sich erstaunt darüber, dass der Gemeinderat kritische Fragen zum neuen Kongresszentrum stellt, obwohl noch keine Weisung vorliege. Wann will der Stadtrat, die wirklich dringende und seit Jahren immer wieder in Aussicht gestellte Weisung, dem Gemeinderat endlich vorlegen? Die Fraktionen von CVP und EVP gehen mit der RPK einig, dass der Stadtrat mit seinem eigenmächtigen Vorgehen im Fall der ZürichForum AG, seine Kompetenzen bis zum äussersten ausgenutzt und damit das Projekt ernsthaft gefährdet hat. Die Fraktionen von CVP und EVP sind klar für ein neues Kongresszentrum in Zürich. Für die weitere politische Diskussion ist es unabdingbar, dass alle Beteiligten die grundlegenden demokratischen Spielregeln akzeptieren und einhalten. Zudem erwarten die Fraktionen von CVP und EVP nun seitens des Stadtrates klare Zeichen des guten Willens und der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat. Nur so wird es gelingen, dieses und auch zukünftige für die Stadt Zürich wichtige Projekte, zu einem guten Abschluss zu bringen. Die Fraktionen von CVP und EVP sind überzeugt, mit ihrer Motion 2007/298, welche eine Prüfung von alternativen Standorten für ein neues Kongresszentrum fordert, einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Diskussion zu leisten. 1356 - 29. August 2007 - 2077 2077. 2007/478 Erklärung der AL-Fraktion vom 29.8.2007: ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Namens der AL-Fraktion verliest Anja Recher (AL) folgende Fraktionserklärung: Kongresshaus. Die AL sagt Nein zur Mauschel-Planung des Stadtrats. Selber planen und Standorte in einer Gesamtschau evaluieren. Eigentlich ist alles klar: Wenn im Herzen der Stadt etwas Grosses gebaut wird und viele Steuermillionen nötig sind, um das Projekt zu realisieren, dann entscheidet die Stadt, wo's lang geht. Dann macht der Stadtrat das Vorprojekt und kommt mit einem Projektierungskredit zum Gemeinderat. Und dieser Gemeinderat sagt dem Stadtrat, ob er gut unterwegs ist – oder eine Neubeurteilung vornehmen muss. Unbeirrbar in die Sackgasse Beim Neuen Züricher Kongresshaus (NZK) wollen und wollten Sie, lieber Herr Vollenwyder, liebe Frau Martelli, alles anders machen. Nach der Übernahme des Finanz- und des Hochbaudepartements haben Sie im Februar 2003 die Standortfrage „entschieden“ und danach einen „internationalen Investoren und Betreiberwettbewerb“ ausgeschrieben. Nach der Bestimmung des Siegers haben Sie sich mit Herrn Steiner und Herrn Wagner zu Tisch gesetzt, ein Projekt zusammengeschustert und die Krachts dazugeholt. Zusammen mit ihren Freunden haben sie beschlossen, eine private Projektentwicklungsgesellschaft zu gründen, die das Vorhaben durch die Irrungen und Wirrungen das Planungs-, Bewilligungs- und des politischen Entscheidungsprozesses bis zur „Investorenreife“ führen soll. Sie haben die Beteiligung an dieser Firma ohne Rücksicht auf die klaren Normen des Finanzrechts als dringlichen Budgetkredit beschlossen und damit den Gemeinderat ganz aus dem Entscheidprozess ausgeschlossen. Sie haben die Rote Karte, die ihnen der Gemeinderat im letzten Sommer mit der Verweigerung weiterer Budgetkredite für die nächsten Liberierungszahlungen an die ZürichForum AG gezeigt hat, ignoriert, und trotz vollmundigen Erklärungen über einen Neuanfang den Herrn Steiner weiterprojektieren lassen. Sie haben ihre Stadtplaner nicht für die Stadt, sondern für die Projektentwicklungsfirma arbeiten lassen. Sie wollen die 400 Millionen für den Bau des NZK ohne öffentliche Ausschreibung vergeben. Sie haben die Betreiber von Kongresshaus und des Kongresshotel schon heute bestimmt. Anders als jeder kleinste Chindsgi, der Subventionen in Anspruch nehmen will, werden diese keine Leistungsvereinbarung mit der Stadt abschliessen müssen. Es liegt in der Logik dieses Handelns, dass Sie auch den Bericht der RPK zur Kongresshausplanung ignorieren mussten und seine Verfasser in einem Anflug Selbstüberschätzung als pingelige Erbsenzähler abqualifizieren. Der Stadtrat ist Geisel seiner eigenen Planung Denn heute sind Sie, liebe Kongresshaus-Delegation des Stadtrates, eine Geisel ihrer eigenen Planung. Sie waren und sind so überzeugt von der Idee, dass der Standort am See der Beste aller Möglichen und der von ihnen und ihren Partnern beschlossene Weg zur Realisierung des NZK der einzig Gangbare sei, dass Sie seit nunmehr zweieinviertel Jahren alle Signale aus dem Gemeinderat überhören und die Karawane mit einer Sturheit, die man sonst uns und der SVP zuschreibt, an den Abgrund heranführen. Eine kleine Passage aus ihrer Stellungsnahme zum RPK-Bericht belegt, wohin das alles schon geführt hat. Am 15. August haben sie geschrieben, dass die Weisung für den Kauf der Villa Rosau vorliege. Das war und ist natürlich nicht der Fall. Diese Weisung hat sich verzögert, weil die Familie Kracht in den Verhandlungen Forderungen gestellt hat, denen Sie nicht stattgeben konnten. Wenn wir die Krachts wären und wüssten, dass sich unsere Verhandlungspartner so wie Sie, liebe Kongresshaus-Delegation, mit dem Projekt verheiratet haben, würden wir vielleicht genauso handeln. Wenn die Stadt ein Grossprojekt plant, sagt der Gemeinderat, wo's lang geht Es ist Aufgabe des Gemeinderates, den Stadtrat aus dieser Geiselhaft zu lösen. Die AL wird deshalb beide Kongresshausmotionen unterstützen. Wir tun dies mit zwei Klarstellungen: • Mit der Motion von SP, Grünen und AL sagen wir Ja zu einer Kongresshausplanung, bei der die Stadt die Verantwortung trägt. Wir schliessen nicht aus, dass private Investoren sich an der Realisierung eines Kongresshauses beteiligen. Wir schliessen auch nicht aus, dass eine private Gesellschaft dereinst einmal den Betrieb eines neuen Kongresshauses übernimmt. Und wir sind überzeugt, dass es private Grundeigentümer gibt, die auch unter solchen Bedingungen Land einbringen werden, damit ein grosses Projekt realisiert werden kann. Was wir ausschliessen ist die „Zürcher Lösung“, bei der die eine Hand die andere wäscht und die öffentliche Hand das Geld schieben darf. 1357 2077–2078 • - 29. August 2007 - Mit der Motion der CVP/EVP-Fraktion sagen wir Ja zu einer grossen Auslegeordnung zu den Standortfragen für das neue Kongresshaus, die Erweiterung des Kunsthauses, den Bau einer Pädagogische Hochschule und anderen in Planung begriffenen Grossprojekten. Es wäre dumm, wenn die Stadt die einmalige Chance verpassen würde, diese für die Zukunft der Stadt wichtigen Projekte gemeinsam zu evaluieren – und dabei die Möglichkeit zu prüfen, das neue Kongresshauses an einem neuen Ort zu bauen als hinter der grossen Strasse am See, wo es eigentlich keinen Platz hat alle Wünsche der Kongressianer. Gemeinsame Behandlung der Kongresshaus-Weisungen Frau Martelli und Herr Vollenwyder haben angekündigt, was sie tun werden, wenn dieser Rat die zwei Kongresshaus-Motionen überweist. Sie werden weitermachen wie bisher. Vielleicht haben Sie bei ihren vorschnellen Äusserungen vergessen, dass es dieser Rat bestimmen wird, der bestimmt, wie er die Weisungen des Stadtrates beraten wird. Eines ist von unserer Seite schon klar: Die AL beantragt dem Büro, die Kongresshaus-Weisungen einer Besonderen Kommission zuzuweisen. Die Kongresshaus-Weisungen sind ein Paket, das der Rat gemeinsam behandeln muss – auch wenn das der Kongresshaus-Delegation des Stadtrates nicht passen sollte. 2078. 2007/312 ZürichForum AG, Beteiligung der Stadt Zürich, Bericht der RPK Es liegen folgende Dokumente vor: • Bericht der Rechnungsprüfungskommission (RPK) vom 20. August 2007 • Zuschrift des Stadtrates vom 4. Juli 2007 an die RPK betreffend Umgang mit Nettokrediten und Verpflichtungskrediten in der Kompetenz des Stadtrates (integriert in den Bericht der RPK als Anhang B). • Stellungnahme des Stadtrates vom 15. August 2007 zum Bericht der RPK zur Beteiligung an der ZürichForum AG (integriert in den Bericht der RPK als Anhang B). Der RPK gehören an: Präsidentin Corine Mauch (SP), Referentin; Vizepräsident Balthasar Glättli (Grüne), Walter Angst (AL), Jacqueline Badran (SP), Annamarie Elmer Lück (SP), Monika Erfigen (SVP), Bastien Girod (Grüne), Theo Hauri (SVP), Luca Jagmetti (FDP), Marianne Spieler Frauenfelder (SP), Jean-Claude Virchaux (CVP) Namens des Stadtrates nehmen die Vorsteherin des Hochbaudepartementes und der Vorsteher des Finanzdepartementes sowie der Stadtpräsident Stellung. Empfehlungen (Kapitel 3.2 Ziff.1–6, Seiten 22 und 23 des Berichtes) Es werden keine Anträge gestellt. Dispositiv: Der Rat verwirft mit 98 gegen 22 Stimmen den Antrag der SVP-Fraktion, den Ausdruck „in zustimmendem Sinne“ bei beiden Ziffern zu streichen. Schlussabstimmung: Der Rat stimmt dem einstimmigen RPK-Antrag mit 106 gegen 0 Stimmen zu. Damit ist beschlossen: 1. Vom vorliegenden Bericht zur Beteiligung der Stadt Zürich an der ZürichForum AG wird in zustimmendem Sinne Kenntnis genommen. 2. Von den Empfehlungen der RPK an den Stadtrat wird in zustimmendem Sinne Kenntnis genommen. Mitteilung an den Stadtrat und Bekanntmachung am 5. September 2007. 1358 - 29. August 2007 - 2079 2079. 2007/297 Dringliche Motion der SP-Fraktion, der Grüne-Fraktion und der AL-Fraktion vom 30.5.2007: Kongresshaus, Realisierung eines neuen Kongresszentrums Namens der SP-Fraktion, der Grüne-Fraktion und der AL-Fraktion begründet Judith Bucher (SP) die am 13. Juni 2007 dringlich erklärte Motion (vergleiche Protokoll-Nrn. 1729, 1749 und 1809/2007). Mit Zuschrift vom 12. Juli 2007 lehnt der Stadtrat die Entgegennahme der Motion ab. Die Vorsteherin des Hochbaudepartementes erklärt die Haltung des Stadtrates auch noch mündlich. Ernst Danner (EVP) beantragt im Text in Satz 1 den Ausdruck „alternativ“ einzufügen. Judith Bucher (SP) ist damit nicht einverstanden. Dr. Doris Weber (FDP) beantragt Abstimmung unter Namensaufruf. Der Antrag wird von 73 Ratsmitgliedern unterstützt, womit das Quorum erreicht ist (30 Stimmen gemäss Art. 41 GeschO GR). Die Abstimmung unter Namensaufruf ergibt: Ja stimmten: Martin Abele (Grüne), Walter Angst (AL), Fakir Atalay (SP), Jacqueline Badran (SP), Dr. Isabel Bartal (SP), Myriam Barzotto (SP), Jris Bischof (SP), Heinz Bögle (SP), Ueli Brasser (SD), Gregor Bucher (Grüne), Judith Bucher (SP), Marlène Butz (SP), Pierino Cerliani (Grüne), Salvatore Di Concilio (SP), Marianne Dubs Früh (SP), Annamarie Elmer Lück (SP), Dominique Feuillet (SP), Peider Filli (AL), Bastien Girod (Grüne), Balthasar Glättli (Grüne), Franziska Graf (SP), Uschi Heinrich (SP), Christoph Hug (Grüne), Heinz Jacobi (SP), Fiammetta Jahreiss-Montagnani (SP), Hans Jörg Käppeli (SP), Andrew Katumba (SP), Gabriele Kisker (Grüne), Markus Knauss (Grüne), Rolf Kuhn (SP), Daniel Leupi (Grüne), Elisabeth Makwana-Boss (SP), Joe A. Manser (SP), Thomas Marthaler (SP), Min Li Marti (SP), Corine Mauch (SP), Gabriela Meier Schmuki (SP), Myrtha Meuli (SP), Rolf Naef (SP), Dr. Ueli Nagel (Grüne), Dr. Claudia Nielsen (SP), Dr. André Odermatt (SP), Kyriakos Papageorgiou (SP), Bernhard Piller (Grüne), Matthias Probst (Grüne), Anja Recher (AL), Beatrice Reimann (SP), Mark Richli (SP), Karin Rykart Sutter (Grüne), Dr. Martin Sarbach (SP), Marcel Savarioud (SP), Niklaus Scherr (AL), Daniela Schicker (AL), Christine Seidler (SP), Marianne Spieler Frauenfelder (SP), Prof. Dr. Peter Stähli-Barth (SP), Christine Stokar Gasser (SP), Dr. Esther Straub (SP), Hans Urs von Matt (SP), Esther Weibel Waser (SP), Mirella Wepf (SP), Rebekka Wyler (SP), Markus Zimmermann (SP) Nein stimmten: Ruth Ackermann (CVP), Christian Aeschbach (FDP), Bruno Amacker (SVP), Peter Anderegg (EVP), Ruth Anhorn (SVP), Lukas Apafi (FDP), Erika Bärtschi Hafner (FDP), Michael Baumer (FDP), Dr. Guido Bergmaier (SVP), Dr. Arthur Bernet (SVP), Martin Bürlimann (SVP), Marco V. Camin (FDP), Ernst Danner (EVP), Dr. Urs Egger (FDP), Monika Erfigen (SVP), Bruno Garzotto (SVP), Marina Garzotto (SVP), Theo Hauri (SVP), Theresa G. Hensch-Stadelmann (FDP), Astrid Hirzel (CVP), Kurt Hüssy (SVP), Dr. Bernhard im Oberdorf (SVP), Alexander Jäger (FDP), Luca Jagmetti (FDP), Albert Leiser (FDP), Roger Liebi (SVP), Mario Mariani (CVP), Daniel Meier (CVP), Dr. Mischa Morgenbesser (FDP), Hans Nikles (SVP), Esther Ponti-Weder (CVP), Claudia Rabelbauer-Pfiffner (EVP), Richard Rabelbauer (EVP), Urs Rechsteiner (CVP), Monjek Rosenheim (FDP), Hedy Schlatter (SVP), Urs Schmid (FDP), Robert Schönbächler (CVP), Katrin Schönenberger-Meier (EVP), Thomas Schwendener (SVP), Bruno Sidler (SVP), Claudia Simon (FDP), Heinz F. Steger (FDP), Rolf Stucker (SVP), Roger Tognella (FDP), Christian Traber (CVP), Mauro Tuena (SVP), Ursula Uttinger (FDP), Alexander Weber (SVP), Dr. Doris Weber (FDP), Urs Weiss (SVP), Dr. Josef Widler (CVP), Bruno Wohler (SVP) Enthaltung: Patrick Blöchlinger (SD), Hanspeter Kunz (EVP), Jean-Claude Virchaux (CVP), Christian Wenger (SD) Abwesend: Hans Bachmann (FDP), Roger Bartholdi (SVP), Susi Gut (PFZ), Pascal Pauli (Grüne), Markus Schwyn (PFZ) 1359 2079–2081 - 29. August 2007 - Zusammenfassung der Stimmabgaben: 63 53 4 5 125 Ja Nein Enthaltung abwesend total Ratsmitglieder Damit ist die Motion mit 63 gegen 53 Stimmen dem Stadtrat überwiesen. Mitteilung an den Stadtrat. 2080. 2007/298 Dringliche Motion der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion vom 30.5.2007: Kongresshaus, Prüfung von alternativen Standorten Namens der CVP-Fraktion und der EVP-Fraktion begründet Christian Traber (CVP) die am 13. Juni 2007 dringlich erklärte Motion (vergleiche Protokoll-Nrn. 1730, 1750 und 1811/2007). Mit Zuschrift vom 12. Juli 2007 lehnt der Stadtrat die Entgegennahme der Motion ab. Die Vorsteherin des Hochbaudepartementes erklärt die Haltung des Stadtrates auch noch mündlich. Die Motion wird mit 72 gegen 42 Stimmen dem Stadtrat überwiesen. Mitteilung an den Stadtrat. Eingänge An den nachfolgenden Texten werden keine sprachlichen Korrekturen vorgenommen. 2081. 2007/450 Motion von Gabriele Kisker (Grüne) und Andrew Katumba (SP) vom 29.8.2007: Winkelwiese, Verankerung in der Bau- und Zonenordnung (BZO) Von Gabriele Kisker (Grüne) und Andrew Katumba (SP) ist am 29.8.2007 folgende Motion eingereicht worden: Der Stadtrat wird beauftragt, für die Altstadt im Geviert Winkelwiese, Trittligasse, Waldmannstrasse, Rämistrasse eine Kernzonenverordnung mit Kernzonenplan für diesen Bereich in der BZO analog der Kernzone Hohe Promenade auszuarbeiten und planerisch zu verankern. Begründung: 2 Der Stadtrat beabsichtigt ein Grundstück mit einer Fläche von 2792 m für 62 Jahre im Baurecht abzutreten. Das Grundstück mit der im Jahre 1932 erstellten Villa Winkelwiese 10 und einem denkmalgeschützten Gartenhaus soll neu überbaut werden. An der Winkelwiese gab es seit 75 Jahren keine Neubauprojekte mehr, weshalb sich bisher die Frage ergänzender Bestimmungen nicht stellte. Nun ist dies nachzuholen. 1360 - 29. August 2007 - 2081–2083 Das Grundstück Winkelwiese 10, ist Teil eines historischen Häuser- und Garten-Ensembles inmitten der Altstadt. Die einzelnen Grundstücke sind im Inventar der Gartendenkmalpflege als zusammenhängendes Inventarobjekt (40.131) dokumentiert und als kulturhistorisch wichtiges Objekt schützenswert und als quartier- und strassenbildprägend eingestuft. Dieser denkmalpflegerischen Gewichtung ist bei neuen Bauprojekten durch eine detaillierte Kernzonenverordnung Rechnung zu tragen, bevor auf der Hügelkuppe Winkelwiese ein Ersatzbau erstellt werden kann. Städtebaulich bildet das „Ensemble Winkelwiese“ die Fortsetzung des Hügelzuges der Hohen Promenade. Wir fordern den Stadtrat deshalb auf, die mit einer Studie begonnene Planung abzuschliessen und analog der Zusatzvorschriften „Hohe Promenade“ Art. 74 und Art. 75 der BZO, auch eine detaillierte Kernzonenverordnung für das Ensemble Winkelwiese zu erstellen und planerisch zu verankern. Diese hat in Zusammenarbeit mit der Abteilung Denkmalpflege des Amtes für Städtebau zu erfolgen. 2082. 2007/452 Postulat von Beatrice Reimann (SP) und Daniel Leupi (Grüne) vom 29.8.2007: Langstrasse, Ausdehnung des Nachtfahrverbots Von Beatrice Reimann (SP) und Daniel Leupi (Grüne) ist am 29.8.2007 folgendes Postulat eingereicht worden: Der Stadtrat wird eingeladen zu prüfen, ob das Nachtfahrverbot in den an die Langstrasse angrenzenden Wohnquartiere im Kreis 4 (namentlich die Gevierte der die Sihlhallen-, Roland-, Diener-, Brauer-, Hellmutund Hohlstrasse sowie die Tell-, Zwingli- und Dienerstrasse) auch mit der Einführung des neuen Verkehrsregimes an der Langstrasse (siehe Weisung 99, GR Nr. 2007/207) weiterhin ab 22.00 Uhr beibehalten und auf bis 05.30 Uhr ausgedehnt werden kann. Begründung: Grundsätzlich begrüssen die Postulierenden das in der Weisung 99 vorgesehene Verkehrsregime für die Langstrasse mit den damit verbundenen Tag- und Nacht-Varianten. Gleichzeitig hat das angestammte Nachtfahrverbot von 22.00 Uhr bis 03.00 Uhr den Anwohner/innen der obgenannten Wohngebiete einiges an Beruhigung vor allem bezüglich des Vergnügungs- und Freierverkehrs gebracht. Nun soll das geltende Nachtfahrverbot dem neuen Tag-/Nachtregime an der Langstrasse angepasst werden und erst ab 00.30 Uhr bis 05.30 Uhr gelten. Der um zweieinhalb Stunden spätere Beginn der Nachtfahrsperre in den Wohnstrassen wird hunderten von Anwohner/innen einiges an Nachtruhe und damit an Lebensqualität kosten. Dies ist für ein Quartier, in dem die Stadt grosse Bemühungen zur Steigerung der Wohnqualität unternimmt nicht angebracht. Eine Belassung des Beginn und Ausdehnung des Nachtfahrverbotes wäre deshalb im Sinne der Erhaltung und des weiteren Ausbaus einer gesunden Durchmischung der Bevölkerungsstruktur in diesem Gebiet. 2083. 2007/464 Postulat von Anja Recher (AL) vom 29.8.2007: Langstrasse, Schutz des Quartiers vor Lärmbelastung Von Anja Recher (AL) ist am 29.8.2007 folgendes Postulat eingereicht worden: Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, wie die in der Weisung 99, Bericht Verkehrsregime Langstrasse, gemachten Vorschläge betreffend Zeiten des Tag / Nachtregimes so geändert werden können, dass für die betroffenen Quartierbewohnerlnnen keine Verschlechterung im Vergleich mit der heutigen Lärmbelastung während der Nacht entsteht. Begründung: Das Nachtverkehrsregime zielt darauf ab, die vornehmlich wohngenutzten Bereiche des Quartiers vor dem MIV-Lärm zu schützen. Dies wird bereits heute durch Sperrungen erreicht. Nicht zuletzt auf Initiative der AnwohnerInnen gilt heute das Nachtregime ab 22:00 Uhr. Den Beginn auf 22 Uhr zu belassen, ist insofern wichtig, als in den frühen Nachtstunden der lärmintensivere Verkehr im Kreis 4 unterwegs ist denn in den späten Nacht-, bzw. frühen Morgenstunden. Mit einer Petition haben die Betroffenen diesen Wunsch auch bereits selbst dem Stadtrat überbracht. Es ist wichtig, dass sich auch der Gemeinderat, der den Anstoss zu einer Verbesserung der verkehrlichen Situation im Langstrassengebiet gab, für sinnvolle Nachtruhezeiten ausspricht. 1361 2084–2086 - 29. August 2007 - 2084. 2007/465 Postulat von Markus Schwyn (PFZ) und Susi Gut (PFZ) vom 29.8.2007: Lehrstellen, Förderung durch Steuerbonus Von Markus Schwyn (PFZ) und Susi Gut (PFZ) ist am 29.8.2007 folgendes Postulat eingereicht worden: Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, beim Regierungsrat dahingehend vorstellig zu werden, dass die Steuergesetzgebung im Kanton Zürich folgendermassen geändert wird: Juristischen Personen, welche Lehrlinge ausbilden, ist pro erfolgreich bestandener Lehrabschlussprüfung einen einmaligen Steuerbonus in der Höhe von 3000 Franken zu gewähren. Begründung: Mit dieser Massnahme sollen Private motiviert werden, vermehrt Lehrstellen zu schaffen und Lehrlinge erfolgreich durch die Lehrabschlussprüfung zu begleiten. Diese Lehrstellen werden dringend benötigt. Zudem schreibt der Stadtrat als Antwort auf die Motion 2006/597 mit derselben Forderung für die Stadt Zürich: „Die Motionärin und der Motionär verlangen für die erwähnte Personengruppe einen ‘Steuerbonus’ und haben dabei offensichtlich einen individuellen, nur diesem Personenkreis zustehenden Steuerabzug im Auge. Das Ziel der Motion, einen Anreiz zur Schaffung von Lehrstellen zu ermöglichen, ist an sich durchaus unterstützenswert.“ 2085. 2007/466 Postulat von Matthias Probst (Grüne) und Bastien Girod (Grüne) vom 29.8.2007: Stadtpolizei, Leibesvisitationen nur bei begründetem Verdacht Von Matthias Probst (Grüne) und Bastien Girod (Grüne) ist am 29.8.2007 folgendes Postulat eingereicht worden: Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, Leibesvisitationen nur bei begründetem Verdacht auf Drogen- und/oder Waffenbesitz durchzuführen. Begründung: Eine Leibesvisitation ist für Betroffene meist äusserst unangenehm und entwürdigend. Sie sollte deshalb wenn möglich vermieden werden. Wie verschiedenste Reaktionen auf eine Protestaktion der Jungen Grünen zeigten, werden solche Leibesvisitationen aber auch bei Bagatelldelikten wie Missachtung von Rotlicht, Schwarzfahren, Beamtenbeleidigung oder gar völlig grundlos durchgeführt. Die Polizei sollte deshalb in Zukunft Leibesvisitationen nur bei begründetem Verdacht auf Drogen- oder Waffenbesitz anwenden. 2086. 2007/467 Interpellation von Niklaus Scherr (AL) vom 29.8.2007: Jelmoli, Grundstückgewinnsteuer nach Liegenschaftenverkauf Von Niklaus Scherr (AL) ist am 29.8.2007 folgende Interpellation eingereicht worden: Vor kurzem hat der Jelmoli-Konzern seine Liegenschaften für 3.4 Milliarden Franken an ein internationales Konsortium verkauft. Wie aus der NZZ am Sonntag vom 26. August 2007 zu erfahren ist, soll der Konzern dabei mit einem Umgehungsgeschäft erreicht haben, dass für den dabei erzielten erheblichen Grundstückgewinn in der Stadt Zürich und in den anderen Standortgemeinden keine Grundstückgewinnsteuer fällig wird. Laut NZZ am Sonntag entgehen den verschiedenen Gemeinden damit Steuern in der Grössenordnung von 200 Mio Franken, der Stadt Zürich allein rund 100 Mio Franken. Laut NZZ hat Jelmoli vor dem Verkauf die betroffenen Liegenschaften in eine niederländische Gesellschaft eingebracht und damit von einer Spezialregelung im Doppelbesteuerungsabkommen Schweiz-Holland aus dem Jahr 1952 profitiert, wonach Liegenschaftengewinne von niederländischen juristischen Personen aus dem Verkauf von CH-Liegenschaften nach holländischem Recht besteuert werden und damit nicht der hiesigen Grundstückgewinnsteuer unterliegen. Immer nach NZZ haben sich die Jelmoli-Verantwortlichen vorgängig beim Chef des Stadtzürcher Steueramtes, Paul Aschwanden, über die steuerrechtlichen Folgen im Rahmen einer Steuer-Vorprüfung (sog. tax ruling) erkundigt und eine Befreiung von der Zürcher Grundstückgewinnsteuer zugesichert erhalten. 1362 - 29. August 2007 - 2086 In diesem Zusammenhang bitte ich den Stadtrat um Beantwortung der nachstehenden Fragen. Falls er sich auf das Steuergeheimnis berufen sollte, bitte ich zu prüfen, ob nicht eine Entbindung davon wegen des offenkundigen öffentlichen Interesses angebracht ist. Ansonsten bitte ich um eine möglichst allgemeine Beantwortung soweit möglich, ohne die schützenswerten Interessen der involvierten Pflichtigen zu tangieren: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Im allgemeinen werden in den Doppelbesteuerungsabkommen Liegenschaftenerträge und -gewinne stets im Land der gelegenen Sache besteuert. Was genau beinhaltet die abweichende Spezialregelung im Doppelbesteuerungsabskommen zwischen der Schweiz und der Niederlande? Laut Ausssagen von Steueramtschef Paul Aschwanden wäre eine solche Steuerbefreiung via eine niederländische Gesellschaft bis zu der auf 1. Januar 2005 inkraftgetretenen Steuergesetzrevision nicht möglich gewesen. Trifft diese Feststellung zu? Um was für eine Änderung handelt es sich dabei? Wurde der Kantonsrat bei der Beschlussfassung vom Regierungsrat auf die Tragweite dieser Änderung aufmerksam gemacht? Hat sich der Stadtrat in seiner Vernehmlassung zu der seinerzeitigen Änderung des Steuergesetzes dazu geäussert? Wenn ja: wie? Laut NZZ am Sonntag hat Jelmoli zum gewählten Vorgehen vorgängig beim Chef des Steueramtes eine Steuervorprüfung (sog. tax ruling) eingeholt. Wo sind die Modalitäten für ein solches tax ruling geregelt? Wer ist für die Erteilung eines solchen Vorbescheids im Steueramt zuständig? Wird der zuständige Departementsvorsteher resp. der Stadtrat ab einer gewissen Tragweite über solche Anfragen resp. Stellungnahmen vorgängig angefragt oder nachträglich informiert? Werden solche Vorbescheide schriftlich oder mündlich erteilt? Sind die sog. tax rulings rechtlich verbindlich etwa analog eines baurechtlichen Vorentscheids? Oder handelt es sich dabei um vorläufige Stellungnahmen, auf die die Behörde im konkreten Einschätzungsverfahren zurückkommen kann? Wie ist die rechtliche Situation zu beurteilen, falls der Pflichtige aufgrund des Vorbescheids einen verbindlichen Anspruch auf die zugesicherte steuerliche Behandlung geltend macht, die Behörde ihn jedoch davon abweichend einschätzt? Wer haftet für einen Vorbescheid, der sich nachträglich als unzutreffend erweist? Wie beurteilt der Stadtrat – unabhängig vom Fall Jelmoli – folgenden Tatbestand: a) die Schweiz hat mit einem ausländischen Staat vereinbart, dass inländische Grundstückgewinne einer juristischen Person jenes Staates nicht der inländischen Grundstückgewinnsteuer unterliegen; b) eine von zwei in der Schweiz ansässigen natürlichen Personen kontrollierte juristische Person nach Schweizer Recht lagert ihre in der Schweiz gelegenen Immobilien in eine von ihr beherrschte juristische Person eines ausländischen Staates aus und verkauft sie anschliessend via diesen neuen immer noch von ihr kontrollierten Eigentümer. Ist der Stadtrat nicht auch der Meinung, dass es sich dabei um ein Umgehungsgeschäft handelt, mit dem ein Inländer einen inländischen Grundstückgewinn via eine zwischengeschaltete ausländische Gesellschaft steuerfrei realisieren will? Trifft es zu, dass der Chef des Steueramtes im Fall Jelmoli um einen Vorbescheid ersucht worden ist? Wann und in welcher Form wurde darum ersucht? Wann und in welcher Form wurde dazu Stellung bezogen? Wer war an diesem Verfahren beteiligt? Wurde der Finanzvorstand oder der Stadtrat dazu angehört? Wie beurteilt der Stadtrat den erteilten Vorbescheid aus rechtlicher und politischer Sicht? Wie beurteilt der Stadtrat das Vorgehen des Jelmoli-Konzerns? Was für Möglichkeiten bestehen für die Stadt auf den Vorbescheid resp. die zugesicherte Befreiung von der Grundstückgewinnsteuer zurückzukommen? Was für ein Steuerbetrag an Grundstückgewinnsteuern entgeht der Stadt mutmasslich mit der JelmoliTransaktion? Ist der Stadtrat bereit, die Steuerbefreiung in Wiedererwägung zu ziehen und eine ordentliche Veranlagung einzuleiten? Wenn nein: warum nicht? Wenn ja: was für Konsequenzen ergeben sich daraus für den Chef des Steueramtes? Ist dem Stadtrat bekannt, dass die niederländischen Steuerbehörden mit grosser Hartnäckigkeit nach niederländischen Steuerpflichtigen fahnden, die steuerlich relevante Transaktionen in anderen Staaten abwickeln? Ist er nicht auch der Meinung, dass die Zürcher Steuerbehörden mit gleicher Hartnäckigkeit vorgehen sollten? Die die Motion, die vier Postulate und die Interpellation werden auf die Tagliste einer der nächsten Sitzungen gesetzt. 1363 2087 - 29. August 2007 - 2087. 2007/468 Dringliche Schriftliche Anfrage von Walter Angst (AL) und 30 M. vom 29.8.2007: Wohnsiedlung Utohof, allfällige Asbestbelastungen Von Walter Angst (AL) und 30 M. ist am 29.8.2007 folgende Dringliche Schriftliche Anfrage eingereicht worden: Die Stadt Zürich saniert zur Zeit die Wohnsiedlung Utohof beim Albisgütli. Die 49 Wohnungen im Hochhaus werden im unbewohnten, die 102 Wohnungen in den Flachbauten im bewohnten Zustand renoviert. Die BewohnerInnen der Flachbauten konnten während der Bauzeit für fünf bis sechs Wochen Ersatzwohnungen im Hochhaus beziehen. Am Samstagabend, den 26. August, haben sich im Hochhaus (Uetlibergstr. 304) dramatische Szenen abgespielt. Von der Baufirma Loosinger beauftragte Spezialisten sind in Schutzanzügen im Hochhaus erschienen und haben die sich zu diesem Zeitpunkt im Haus aufhaltenden BewohnerInnen aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben oder das Haus zu verlassen. Wer nicht anwesend war durfte das Gebäude später nicht mehr betreten. Die Massnahmen sind angeordnet worden, weil man bei den Bauarbeiten im Hochhaus auf Asbest gestossen ist. Laut Aussagen von Bauarbeitern hätten schon vor mehreren Wochen Asbestmessungen stattgefunden, welche aber offenbar nicht zu einem Baustopp geführt haben. BewohnerInnen berichten, dass sie sich am Samstag einer Dekontaminationsprozedur unterziehen mussten. Die BewohnerInnen des 5. bis 9. Stockes wurden evakuiert. Sie mussten in ihre noch nicht bezugsbereiten, leeren Wohnungen oder zu Freunden ausweichen. Teilweise wurden sie in Hotels untergebracht. Das Treppenhaus wurde gereinigt, es wurden Messgeräte aufgestellt, der Lift wurde geschlossen und der Keller abgesperrt. Einzelne MieterInnen konnten am Montag wieder zurück in die umgebauten Wohnungen in den Flachbauten ziehen. Mieterinnen und Mieter, die während den Sommerferien in die Ersatzwohnungen ins Hochhaus umziehen mussten, haben vor dem Asbest-Vorfall die Liegenschaftenverwaltung und die Bauleitung darauf hingewiesen, dass die Lärmimmissionen im Hochhaus unerträglich seien. Offenbar hat man mindestens im August Arbeiten am Baukörper durchgeführt (Pressluft- und Fräsarbeiten). Bauarbeiter sagten, sie hätten nicht gewusst, dass noch einige der Wohnungen im Hochhaus bewohnt seien. Die Verantwortlichen der Liegenschaftenverwaltung erklärten ihrerseits mit der Baufirma sei abgemacht worden, dass in der Zeit, in der Wohnungen im Hochhaus als Ersatzwohnungen dienten, keine lärmintensiven Bauarbeiten durchgeführt werden dürften. Die Liegenschaftenverwaltung scheint aber nicht in der Lage gewesen zu sein, diese Abmachung durchzusetzen. Es versteht sich von selbst, dass grössere Bauarbeiten in einer bewohnten Wohnsiedlung Belastungen für BewohnerInnen, Bauarbeiter und Liegenschaftenverwaltung mit sich bringen. Es ist auch unbestritten, dass trotz dieser Belastungen Umbauten wenn immer möglich im bewohnten Zustand durchgeführt werden sollen und die MieterInnen mit Beeinträchtigungen leben müssen. Die Vorfälle in der Wohnsiedlung Utohof werfen trotzdem Fragen auf. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 1364 Wieso konnten die lärmintensiven Pressluft- und Fräsarbeiten im Hochhaus nicht zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, in dem dieses nicht als Ersatz für die MieterInnen der Flachbauten genutzt wurde? Haben die Mitarbeiter der Baufirmen Vorgaben verletzt, die lärmintensive Arbeiten in bestimmten Zeiten verbieten? Wie hat die Bauleitung und wie hat die Liegenschaftenverwaltung reagiert, als Sie von den vorübergehend im Hochhaus wohnenden MieterInnen auf die unhaltbaren Lärmimmissionen hingewiesen worden sind? Wieso war die Liegenschaftenverwaltung nicht in der Lage, die lärmintensiven Arbeiten zu stoppen. Hätte der Asbestalarm und die Evakuation der MieterInnen vermieden werden können, wenn während der Zeit, in der die Wohnungen im Hochhaus als Ersatzwohnungen benutzt worden sind, keine lärmintensiven Pressluft- und Fräsarbeiten durchgeführt worden wären? Trifft es zu, dass bereits vor dem 26. August ein Verdacht auf Asbest bestanden hat und Messungen vorgenommen worden sind? Hat man mit den lärmintensiven Arbeiten erst nach diesen Messungen begonnen? Wäre es nicht angezeigt, Bauarbeiten in einem bewohnten Hochhaus zu stoppen, wenn ein Asbestverdacht vorliegt? Sind die BewohnerInnen durch die Fortsetzung der Bauarbeiten einer Gefahr ausgesetzt gewesen? Wann wurde die Liegenschaftenverwaltung über den Asbestverdacht und den Asbestvorfall informiert? Wie hat die Liegenschaftenverwaltung auf diese Meldungen reagiert? Waren am Samstag, 26. August, VertreterInnen der Liegenschaftenverwaltung vor Ort anwesend? Besteht für die Arbeiter und die MieterInnen, die sich während der Bauarbeiten im Hochhaus aufgehalten haben, die Gefahr gesundheitlicher Schädigungen? - 29. August 2007 - 2087–2089 7. Was für Unterstützung hat die Liegenschaftenverwaltung den betroffenen MieterInnen angeboten? Wie sind die MieterInnen informiert worden? 8. Welche Auswirkungen hat der Asbest-Vorfall auf die Bauarbeiten? Welche Kosten werden entstehen? Wer haftet für diese Kosten? Wird sich die Bauabrechnung erhöhen? Wird das Auswirkungen auf die Mieten haben? 9. Ist bei Hochhausbauten wegen der verschärften Brandvorschriften allgemein mit Asbestanwendungen zu rechnen, auch wenn keine Einträge im Asbest-Kataster vorliegen? Sind andere städtische Wohnhochhäuser, z. B. Hardau, ebenfalls betroffen? 10. Gibt es Möglichkeiten, anfällige Asbestbelastungen frühzeitiger als im Fall des Umbaus Utohof zu erkennen? Drängen sich entsprechende Massnahmen auf? Mitteilung an den Stadtrat. 2088. 2007/469 Schriftliche Anfrage von Peter Anderegg (EVP) und Daniel Meier (CVP) vom 29.8.2007: Stadtpolizei, mobile Quartiergruppen Von Peter Anderegg (EVP) und Daniel Meier (CVP) ist am 29.8.2007 folgende Schriftliche Anfrage eingereicht worden: Nach der Schliessung des Polizeiposten Seebach im April 2007 wurde ein Konzept mit einem mobilen Quartierpolizeiteam installiert. Wir bitten den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Wie viele Stellenprozente für das Quartierpolizeiteam sind geplant? In welchen Schritten wurden oder werden diese Stellenprozente erreicht? An welchen Tagen und Zeiten sind die Quartierpolizisten in Seebach im Einsatz? Geschieht dies zu Fuss, mit Fahrzeugen, unter Verwendung des öffentlichen Verkehrs? Wie ist die prozentuale Aufteilung zwischen Präsenz im Quartier und administrativen Arbeiten? Können bei den Quartierpolizisten direkt Anzeigen erstattet werden? Wenn nicht, warum und wohin hat man sich zu begeben? 7. Patrouillieren die Quartierpolizisten alleine oder im Team? 8. Werden sie via Einsatzzentrale an Tatorte geschickt? Wenn nein, warum nicht? 9. Sollten die Quartierpolizisten alleine patrouillieren, wie steht es da um deren Sicherheit? 10. Werden die Quartierpolizisten ausschliesslich in Seebach eingesetzt oder nehmen sie auch an übergeordneten Einsätzen teil? Falls Ja, wie oft und in welchem Ausmass? Wie wird während diesen Zeiten die polizeiliche Präsenz in Seebach gewährleistet? 11. Mit welchem Personalbestand wird die Sicherheit ausserhalb der Präsenz der Quartierpolizisten im Quartier Seebach gewährleistet? Genügt dieser Personalbestand und wenn nein, welche andern Einheiten werden um Unterstützung gerufen? 12. In welchen Quartieren der Stadt Zürich ist das Modell des „Quartierpolizeiteams“ auch schon eingeführt oder geplant? Und wenn nicht, warum? Mitteilung an den Stadtrat. 2089. 2007/470 Schriftliche Anfrage von Richard Rabelbauer (EVP) vom 29.8.2007: Volksschulverordnung, Organisation der Oberstufe Von Richard Rabelbauer (EVP) ist am 29.8.2007 folgende Schriftliche Anfrage eingereicht worden: Die neue Volkschulverordnung schreibt vor, dass für die Organisation der Oberstufe eine einheitliche Lösung für die ganze Stadt gefunden werden muss. In der Stadt Zürich wurde in diesem Zusammenhang durch den Entscheid der PK mit der Einführung zum zweiteiligen Modell ein eigentlicher Systemwechsel vollzogen, da bislang in sechs von sieben Schulkreisen mit Erfolg dreiteilige Sekundarschulen geführt wurden. Anders als in der Stadt Winterthur, wo keine Mühen gescheut wurden, in einer stadtweiten Befragung die Ansicht aller Lehrkräfte zu dieser Frage zu ermitteln, wurde in Zürich auf einen umfassenden Einbezug der pädagogischen Fachkräfte an der Basis verzichtet. 1365 2089–2090 - 29. August 2007 - Angesichts der Tragweite dieses Entscheids sowie der heute in vielen Bereichen geforderten, teilweise überforderten und durch gewisse Entwicklungen frustrierte und demotivierte Lehrerschaft, ist eine umsichtige, die Bedürfnisse der Lehrkräfte ernst nehmende Vorgehensweise und Kommunikation desselben von grösster Wichtigkeit. Daher bitte ich den Stadtrat höflich um die Beantwortung der folgenden Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Weshalb wurde ein Wechsel zur zweiteiligen Sekundarschule einer moderaten Weiterentwicklung der dreiteiligen Sekundarschule (mit Niveaufächern) vorgezogen? Warum verzichtete die Stadt Zürich auf einen Einbezug der Oberstufenlehrerschaft in dieser Frage, wie dies in Winterthur durch den von der Stadt beauftragten Sekundarschulkonvent auf unbürokratische und effiziente Art möglich war? Wie stellt sich der Stadtrat zu der Ansicht, dass punkto Einbezug der Fachkräfte an der Basis und Kommunikation die Stadt Winterthur eine motivierendere und der Leistungsbereitschaft förderlichere Vorgehensweise gewählt hat, welche vermutlich, zu einem breiter abgestützten Mittragen und zu einer besseren Akzeptanz des abschliessenden Entscheides führen wird? Wie kommentiert der Stadtrat das Ergebnis der kürzlich durchgeführten Befragung unter den Sekundarlehrerinnen und -lehrern in Winterthur, wo sich 80% für ein dreiteiliges Oberstufensystem aussprechen würden, wovon sogar 60% der bislang in einer zweiteiligen Sekundarschule unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer, Wie stellt sich der Stadtrat zu der Tatsache, dass in einer überwiegenden Mehrheit der Schulgemeinden im Kanton Zürich an der Oberstufe nach dem dreiteiligen Modell unterrichtet wird? Wie viel wird die Stadt die Umstellung des Oberstufen-Systems approximativ kosten? Mitteilung an den Stadtrat. 2090. 2007/471 Schriftliche Anfrage von Daniela Schicker (AL) und Peider Filli (AL) vom 29.8.2007: Schulhaus Riedenhalden, Raumluft-Messungen Von Daniela Schicker (AL) und Peider Filli (AL) ist am 29.8.2007 folgende Schriftliche Anfrage eingereicht worden: Mit einem Brief vom 28.08.2007 an die Eltern der Schülerinnen und Schüler der Schule Riedhalden informierte der Schulleiter die Eltern darüber, dass nach Abschluss der Bauarbeiten in den Sommerferien Raumluft-Messungen durchgeführt wurden. Dabei wurde festgestellt dass die Formaldehydwerte zum Teil über den Grenzwerten lagen. Da mögliche Reaktionen auf Formaldehyd unter anderem Antriebsverlust, Appetitmangel, Asthma, Augenentzündung, Bronchitis, Depression, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Krebs, Nervosität, Ohrenentzündung, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Verhaltensstörungen sein können, ist es verständlich, dass sich die Eltern trotz regelmässigen Lüftens der Räume Sorgen machen um die Gesundheit ihrer Sprösslinge. Zu Schadstoff-Kontaminationen in Städtischen Gebäuden von Schuleinheiten ergeben sich die folgenden Fragen an den Stadtrat: 1. Werden Raumluft-Messungen sporadisch auch in Schulhäusern, Horten, Kindergärten, Turnhallen etc. durchgeführt, die nicht gerade Bauarbeiten hinter sich haben? Wenn nein, warum nicht? 2. Gelten in Schulhäusern die gleichen Grenzwerte wie bei Einrichtungen für Erwachsene? 3. Was ist die Quelle der Formaldehydverseuchung des Schulhauses Riedhalden? 4. Was wird unternommen, um die Formaldehydquelle definitv zu beseitigen? 5. Welche städtische Instanz koordiniert bei baulichen Veränderungen an schulischen Bauten die Interessen der jeweiligen Schuleinheit wahr? 6. Werden bei Bauarbeiten an Städtischen Schulen ausschliesslich schadstofffreie Materialen verwendet? 7. Werden von der Stadt neu erworbene Einrichtungen wie zum Beispiel Einbauschränke vorher auf formaldehydfreie Verarbeitung geprüft? 8. Wer haftet für allfällige Gesundheitsschäden und Mehrkosten an Bauten? Mitteilung an den Stadtrat. 1366 - 29. August 2007 - 2091–2095 Kenntnisnahmen 2091. 2005/312 Interpellation von Dr. Bernhard im Oberdorf (SVP) vom 24.8.2005: Sonneggstrasse, Velospuren; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4483/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 66 vom 25. Januar 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2092. 2005/313 Interpellation von Markus Schwyn (PFZ) und Mauro Tuena (SVP) vom 24.8.2005: Manesseplatz, Verkehrsberuhigungsmassnahmen; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4484/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 165 vom 8. Februar 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2093. 2005/314 Interpellation von Susi Gut (PFZ) und Markus Schwyn (PFZ) vom 24.8.2005: Prostitution, Situation in der Stadt wegen der EU-Freizügigkeit; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4485/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 185 vom 1. März 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2094. 2005/315 Interpellation von Bruno Sidler (SVP) und Theo Hauri (SVP) vom 24.8.2005: Schulanlagen, Nutzung der Abwartwohnungen; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4486/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 157 vom 8. Februar 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2095. 2005/316 Interpellation von Monjek Rosenheim (FDP) und Dr. Doris Weber (FDP) vom 24.8.2005: Sihlufer bei der Börse, Besetzung und Erstellen eines Barackendorfes; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4487/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 189 vom 1. März 2006. 1367 2095–2098 - 29. August 2007 - Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2096. 2005/317 Interpellation von Susi Gut (PFZ) und Mauro Tuena (SVP) vom 24.8.2005: Festveranstaltungen, Überlassen von öffentlichem Grund, Untervergaben; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4488/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 187 vom 1. März 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2097. 2005/318 Interpellation von Susi Gut (PFZ) und Mauro Tuena (SVP) vom 24.8.2005: Festveranstaltungen, Beschäftigung ausländischer Schaustellender; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4489/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 184 vom 1. März 2006. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. 2098. 2005/319 Interpellation von Dr. Bernhard im Oberdorf (SVP) und Monika Erfigen (SVP) vom 24.8.2005: Stadion Hardturm, Übernahme durch die Stadt Zürich; Abschreibung (Vergleiche Protokoll-Nr. 4490/2005) Schriftliche Beantwortung gemäss Stadtratsbeschluss 1625 vom 23. November 2005. Die Interpellation wird abgeschrieben (Art. 87 Abs. 3 GeschO GR). Mitteilung an den Stadtrat. Schluss der Sitzung: 21.20 Uhr. Nächste Sitzung: 5. September 2007, 09.30 Uhr, 5. gemeinsame Sitzung Landrat Kanton Uri - Gemeinderat von Zürich (Brückenschlag Uri – Zürich). 1368