Schaderreger-Infoblätter - Schleswig

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Schaderreger-Infoblätter - Schleswig
Pflanzenschutzamt Hamburg
Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg
Universität Hamburg
Tel.: 040 / 42816-590
Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung:
Mo
12.00 – 16.00
Mi + Fr 8.00 – 12.00
Fachbereich Biologie
Informationsblätter zu häufig auftretenden Pflanzenschutzproblemen
im Haus- und Kleingarten
Inhalt
Apfelwickler
Beifuß-Ambrosie
Birkenwanzen
Birnengitterrost
Blattbräune bei Quitte und Weißdorn
Blattbräune der Platane
Blattflecken an Roßkastanien
Blattläuse
Blutläuse am Apfel
Borkenkäfer
Brombeergallmilbe
Buchsbaum-Blattfloh
Buchsbaum-Triebsterben
Dickmaulrüssler
Echte Mehltaupilze
Eisenmangelchlorosen
Engerlinge
Feuerbrand
Feuerwanzen
kleiner Frostspanner
Gallwespen an Eichen
Gehölzschnitt
Gespinstmotten
Grauschimmel an Erdbeeren
Hallimasch
Haselnußbohrer
Hexenbesen
Hexenringe im Rasen
Kiefern-Blasenrost
Kirschfruchtfliege
Knospensterben an Rhododendron
Kräuselkrankheit des Pfirsichs
Krautfäule an Tomaten und Kartoffeln
Malvenrost
Massaria-Krankheit der Platane
Minierfliegen
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Monilia-Spitzendürre
Moos im Rasen
Napfschildläuse
Netzwanzen an Rhododendron + Pieris
Obstbaumkrebs
Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe
Pflaumenrost
Pflaumenwickler
Phytophthora-Triebsterben
Phytophthora-Wurzelfäule
Rasenkrankheiten
Regenflecken an Äpfeln
Rosenkrankheiten
Rosenschädlinge
Rotpustel-Krankheit
Schaumzikaden
Schildläuse
Schnecken
Schneeball-Blattkäfer
Schorf- und Mehltaupilze am Kernobst
Schrotschuß-Krankheit
Sitkafichtenröhrenlaus
Spinnmilben
Sprühfleckenkrankheit der Kirsche
Taschenkrankheit an Pflaumen
Teerfleckenkrankheit des Ahorns
Thripse
Trauermücken
Ulmen-Blasenlaus
Ulmenkrankheit
Verticillium-Welke
Weichwanzen
Weißdorngitterrost
Weisse Fliegen
Wühlmäuse
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Pflanzenschutzamt Hamburg
Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg
Universität Hamburg
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Apfelwickler
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Fachbereich Biologie
Erreger
Der Apfelwickler ist der wichtigste Schädling im Kernobst-Anbau.
Durch den Fraß seiner Larven an den Früchten, kann er einen großen Teil der Apfelernte zerstören. Die Schmetterlinge fliegen je
nach Witterungsverlauf ab Ende Mai und legen ihre Eier an den
jungen Früchten ab. Die hieraus schlüpfenden Larven fressen noch
wenige Tage lang an der Oberfläche der Äpfel und bohren sich
dann in die Frucht ein. Nach etwa 4 Wochen verlassen sie die
Frucht und spinnen sich am Stamm des Baums ein, um dort zu überwintern. In warmen Jahren kommt es im August zur Ausbildung
einer zweiten Generation von Faltern.
Schadbild
Durch den Fraß der Apfelwickler-Larven geschädigte Früchte wer- Apfelwickler-Männchen
den vorzeitig abgeworfen. Sie sind an ihren Einbohrlöchern zu erkennen, die meist mit Kot verstopft sind. Im Inneren findet man die
zunächst weißen, später fleischfarbenen Larven des Apfelwicklers.
Der Zeitpunkt des Fruchtfalls überschneidet sich häufig mit dem
natürlichen Juni-Fruchtfall, so daß der Baum einen starken Apfelwickler-Befall oft durch einen verringerten Juni-Fruchtfall ausgleichen kann. Große Schäden entstehen aber durch die zweite Generation des Apfelwicklers, da diese sich in die schon reifenden Früchte
einbohrt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Die Larven des Apfelwicklers überwintern am Baumstamm, wo sie
sich unter Rindenschuppen einspinnen. Durch das Entfernen der
Kokons, z.B. mit Hilfe einer Bürste im Winter, läßt sich also der Raupe in befallener Frucht
Befallsdruck senken. Einfacher ist es aber, im Juli Wellpappegürtel
um den Stamm zu befestigen, die von den Larven als Unterschlupf
angenommen werden. Diese sollten bis zum September wöchentlich
auf Larven untersucht werden. Ab der Eiablage im Juni kann dann
eine direkte Bekämpfung der Larven mit Hilfe von Granulose-Viren
(z.B. Granupom) erfolgen. Diese sind für den Menschen ungefährlich und befallen ausschließlich den Apfelwickler. Um den richtigen
Einsatzzeitpunkt zu ermitteln, muß der Flugverlauf des Apfelwicklers mit Hilfe von Lockstoff-Fallen überwacht werden. Werden
innerhalb einer Woche mehr als 5 Wickler gefangen, sollte nach
einer Woche das Granulose-Virus gespritzt werden. Außerdem kann
ab dem Schlupf der Larven das Insektizid „Runner“ eingesetzt werden. Abgefallene Früchte, die vom Apfelwickler befallen sind, sollten laufend entfernt werden, da die Larven zum Teil noch in den
Früchten stecken.
Kotkrümel an befallener Frucht
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten
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Pflanzenschutzamt Hamburg
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Problempflanze Beifuß-Ambrosie
Die Pflanze
Die Beifuß-Ambrosie bzw. das beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia
artemisiifolia) ist eine je nach Standort etwa 20 bis 150 cm grosse, einjährige Pflanze. Die Pflanzen sind meist buschig verzweigt. Die Blätter sind
doppelt gefiedert, die Triebe sind behaart. Nach sehr langsamer Anfangsentwicklung kommen die Pflanzen erst im Spätsommer oder Herbst zur
Blüte. In Norddeutschland gelangt Ambrosia je nach Witterungsverlauf
unter Umständen auch gar nicht zur Blüte. Häufig ist Ambrosia daher im
Folgejahr am gleichen Standort nicht mehr vorhanden. Kommt es zur
Blüte, so entstehen diese in traubig angeordneten Köpfchen. Da die Pflanze vom Wind bestäubt wird, sind die Einzelblüten wie bei den meisten
Windbestäubern eher unauffällig. Je Pflanze können dann mehrere tausend Samen entstehen, die einige Jahre lang keimfähig bleiben. Die
Verbreitung der Pflanze erfolgt häufig über Vogelfutter, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist. Aufgrund der langsamen Anfangsentwicklung
breitet sich die Pflanze meist dort aus, wo gestörte, offene Böden vorhanden sind und nur eine geringe Konkurrenz durch andere Pflanzen gegeben
ist. Dies sind häufig Brachflächen, Straßenränder oder Erdaufschüttungen.
In Hamburg ist Ambrosia bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts immer
wieder sporadisch aufgetreten. In den vergangenen 10 Jahren ist die
Pflanze an etwa 30 Standorten in Hamburg nachgewiesen worden. Eingebürgert ist sie bislang aber offensichtlich nur an einem Standort im Hafen.
Schadbild
Problematisch ist beim Auftreten von Ambrosia die Blüte der Pflanzen.
Da die Pflanze vom Wind bestäubt wird, bildet sie sehr grosse Mengen
Pollen aus. Die Pollen der Pflanze haben ein sehr hohes allergenes Potential. Ambrosia gilt weltweit als die Pflanze mit den am stärksten allergenen Pollen. Probleme können bei Aufnahme über die Atemwege, aber
auch bei Hautkontakt entstehen. Bei Aufnahme über die Atmung können
Reaktionen bis zu schwerem Asthma entstehen. Durch die späte Blüte
verlängert die Pflanze außerdem die Pollensaison erheblich. In Nordamerika sollen 10-20 % der Bevölkerung und 75 % der Pollenallergiker auf
Ambrosia reagieren. Bei Berührung der Haut kann es zu einer Kontaktdermatitis kommen. Beim Umgang mit der Pflanze sollten deshalb Handschuhe und Feinstaubmaske getragen werden.
Beifuß-Ambrosie kurz vor der Blüte
Vorbeugung und Bekämpfung
Ambrosia-Pflanzen sollten immer möglichst mit der Wurzel entfernt werden, da sie sich sonst schnell wieder regenerieren können. Ein Abmähen
der Pflanzen verhindert also nicht die Blüte. Hierbei sollten Handschuhe
und Feinstaubmaske getragen werden. Pflanzen, die in oder kurz vor der
Blüte stehen, sollten als Restmüll entsorgt werden. Bitte melden Sie Ambrosia-Bestände außerhalb von Gärten bei der Pflanzenschutzberatung. Wo
es bereits zur Samenbildung gekommen ist oder durch Vogelfutter Samen
eingetragen wurden, sollte der Standort in den kommenden Jahren auf
vorhandene Ambrosia-Pflanzen überprüft werden. Die Bekämpfung von
Ambrosia durch Herbizide hat sich als ungünstig erwiesen, da hierdurch
andere Unkräuter ebenfalls abgetötet werden und die entstehenden Freiflächen günstige Bedingungen für die Entwicklung von Ambrosia bieten.
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Birkenwanzen
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Fachbereich Biologie
Erreger
Birkenwanzen sind bis zu 6 mm grosse, braune Insekten mit
schwarzen Pünktchen, die sich von den Fruchtständen und Blättern
von Birken ernähren. Vor allem bei trocken-warmer Witterung im
Frühjahr kann es zu Massenvermehrungen der Birkenwanze (Kleidocerys resedae) kommen, da die Tiere wärmeliebend sind und die
Bäume dann oftmals auch stark fruchten und den Wanzen entsprechend viel Nahrung bieten. Die Tiere bilden eine Generation im
Jahr und legen zum Sommer hin Eier ab. Ab Ende Juli treten dann
die zuerst nur gut 2 mm grossen Larven auf, die an den Fruchtständen der Bäume saugen. Die zum Herbst hin entstehenden erwachsenen Tiere saugen auch an den Blättern der Birke. Neben der Birke können sporadisch auch Erle, Kirsche, Eberesche und verschiedene krautige Pflanzen befallen werden. Auch bei massenhaftem Larve der Birkenwanze
Auftreten kommt es aber nicht zu einer ernsthaften Schädigung der
Wirtspflanzen. Die erwachsenen Tiere überwintern in der Bodenstreu und besiedeln zum Frühjahr hin wieder die Baumkrone.
Schadbild
Der Schaden durch massenhaftes Auftreten der Birkenwanze stellt
sich eher als Belästigung der Anwohner dar. Durch Wind werden
die Tiere aus der Baumkrone geweht und sind dann im Garten, auf
Terrassen oder auch im Haus wiederzufinden. Da die Tiere bei
Gefahr ein unangenehm riechendes Sekret abgeben, kommt es oftmals zu starken Geruchsbelästigungen. Aber auch das massenhafte
Auftreten der kleinen Insekten an sich ruft Probleme hervor. Vor erwachsene Birkenwanze
allem bei trocken-warmer Witterung kann die Belästigung bis in
den Oktober anhalten. Bei kühler Witterung sind die Tiere wenig
aktiv und treten meist kaum in Erscheinung. Bei kalten Nächten
sind die Tiere oft in großer Zahl an wärmespeichernden Hauswänden zu finden. Die Birkenwanze überträgt keine Krankheiten und
kann auch nicht längere Zeit in Wohnräumen überdauern. Das Auftreten der Birkenwanze ist sehr unregelmäßig. Während es in manchen Jahren zu Massenvermehrungen kommt, spielen die Tiere in
anderen Jahren kaum eine Rolle. An sehr geschützten, warmen
Standorten kann es aber regelmäßig zu Problemen mit der Birkenwanze kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Birkenwanze an den Bäumen ist in
den meisten Fällen aufgrund der Baumgröße nicht möglich, aber in
Bezug auf die Bäume auch nicht notwendig. Im Terrassen- und
Wohnungsbereich sollten die Tiere aufgesaugt oder weggefegt
werden. Durch feinmaschige Netze an den Fenstern oder doppelseitiges Klebeband am Rahmen kann meist ein Eindringen in die
Wohnung weitgehend verhindert werden. Eine Bekämpfung der
Tiere im Garten ist rechtlich kritisch zu betrachten und wenig erfolgversprechend, da immer nur ein kleiner Teil der Population
getroffen wird und meist schnell eine erneute Besiedelung erfolgt.
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Birnengitterrost
Erreger
Der Birnengitterrost (Gymnosporangium sabinae) gehört zu den
wirtswechselnden Rostpilzen. Er überwintert an den Trieben bestimmter Wacholder-Arten und bildet dort Sporen, die im Frühjahr
die jungen Blätter des Birnbaums befallen. An den Birnenblättern
werden zum Herbst hin wiederum Sporen gebildet, die den Wacholder infizieren. Während ein befallener Wacholder dauerhaft
infiziert bleibt, ist die Birne nach Abwurf des Laubs wieder befallsfrei, da lediglich die Blätter der Birne befallen werden. Neben der
Birne werden seltener auch Quitten befallen.
Schadbild
Beim Wacholder ist eine Infektion an warzenartigen Verdickungen
infiziertes Birnenblatt
an den Ästen zu erkennen, an denen Mitte April zunächst braune,
später gelbe, im feuchtem Zustand gallertartige Sporenlager entstehen. Diese können bis 2 cm groß werden. Da die Sporenlager häufig dicht an dicht stehen, können ganze Zweigpartien orange gefärbt sein. Befallene Äste können absterben. An den Blättern der
Birne erscheinen ab Mitte Mai orangerote Flecken auf der Blattoberseite, die bis zu 1 cm Durchmesser erreichen können. Ab August entstehen an diesen Stellen helle Warzen auf der Unterseite.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die räumliche Trennung der
beiden Wirtspflanzen bzw. die Rodung eines der Wirte. Obwohl die
Sporen sehr große Entfernungen überbrücken können, kann man
hierdurch den Befallsdruck deutlich senken. Vom Birnengitterrost
werden vor allem einige Sorten des China-Wacholders (Juniperus
chinensis), sowie der Sadebaum (Juniperus sabina und seine Sorten) befallen. Bei der Birne können grundsätzlich alle Sorten befallen werden, die japanischen Nashi-Birnen gelten aber als wenig
anfällig. Anfällige Wacholder-Büsche sollten spätestens im Frühjahr auf Befall kontrolliert werden, befallene (angeschwollene)
Astpartien sind zu entfernen. Bereits vor dem Aufquellen der Sporenlager können die infizierten Zweigpartien Sporen freisetzen. Fruchtkörper am Wacholder (nur im April)
Schwache Infektionen an den Birnen, die nicht zum vorzeitigen
Abwerfen der Blätter führen, werden von den Bäumen ertragen.
Nur bei massivem Befall (>40 % befallene Blätter) ist mit einer
Schwächung des Wachstums zu rechnen. Zur Bekämpfung kann
das gegen den zeitgleich auftretenden Schorfpilz am Kernobst zugelassene Pilzfrei Ectivo eingesetzt werden. Die erste Behandlung
sollte erfolgen, sobald die ersten Blätter sichtbar werden. Eine
chemische Behandlung der Wacholder-Büsche ist nicht sinnvoll.
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Blattbräune bei Quitte und Weißdorn
Erreger
Die häufig auftretenden Flecken an den Blättern von Quitte und
Weißdorn, sowie an den Quittenfrüchten werden meist durch den
Pilz Diplocarpon mespili verursacht. Dieser infiziert im Frühjahr
die jungen Blätter und Triebe und führt zum vorzeitigen Abwerfen
der Blätter im Sommer. Weitere Wirtspflanzen sind der Rotdorn
und Mispeln, sowie selten auch Birnen, Äpfel und der Feuerdorn.
Der Pilz überwintert am Fallaub, sowie an den infizierten Trieben
und bildet dort Sporen, die im Frühjahr wiederum auf dem jungen
Laub auskeimen.
Schadbild
Schon bald nach dem Austrieb erscheinen auf den Blättern feine
rötliche Flecken, die sich mit der Zeit vergrößern und dabei verbräunen. Im Zentrum der Flecken entstehen kleine, schwarze Sporenlager mit Sporen, die für die weitere Ausbreitung sorgen. Im
Laufe des Sommers laufen die größer werdenden Blattflecken häufig zusammen, so daß die Blätter ganz verbräunen und häufig abfallen. Befallene Pflanzen sind oft schon von weitem zu erkennen, da
sie von unten her aufkahlen. Insbesondere bei Rotdörnern sind im
Sommer oft Bäume anzutreffen, die bis auf wenige Blätter in den
Wipfeln völlig entlaubt sind. Als Folge der Schwächung des Baums
durch diesen Pilz kommt es hier über die Jahre auch häufig zum
Absterben von Ästen oder auch ganzen Baumkronen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Um das Infektionspotential zu verringern, sollte befallenes Laub
befallene Frucht und befallenes Blatt
möglichst entfernt werden. Da auch junge Triebe von dem Pilz
infiziert werden, ist auch der Rückschnitt befallener Zweige notwendig. Auch befallene Quitten-Früchte sollten mitgepflückt werden. In dichten Baumkronen siedelt sich der Pilz leichter an, da hier
die Blätter nach Niederschlägen sehr lange feucht bleiben, so daß
die Infektionsgefahr steigt. Deshalb bei sehr dichten Baumkronen
einige Äste herausschneiden. Bei starkem Vorjahresbefall erscheint
- sofern es die Baumgröße zuläßt - eine Behandlung mit Fungiziden
im Mai sinnvoll. Beim Weißdorn können zur Bekämpfung u.a. die
Mittel Fungisan, Euparen M WG, Maneb oder Polyram WG eingesetzt werden. Bei der Quitte kann das gegen den zeitgleich auftretenden Schorfpilz am Kernobst zugelassene Produkt Pilzfrei Ectivo
eingesetzt werden.
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Blattbräune der Platane
Erreger
Die Blattbräune der Platane wird hervorgerufen durch den Pilz
Apiognomonia veneta. Die Pilzkrankheit tritt bei der bei uns hauptsächlich vorkommenden Ahornblättrigen Platane (Platanus x acerifolia), aber auch bei anderen Platanen-Arten auf. Der Pilz besiedelt
vor allem die erste Blattgeneration im Frühjahr, aber auch die jungen Triebe. Als Folge kommt es zum Absterben der Blätter und zu
Welkeerscheinungen an der Triebspitzen. Vor allem in niederschlagsreichen Frühjahren ist regelmäßig ein starkes Auftreten des
Pilzes zu beobachten.
Schadbild
Blätter der ersten Blattgeneration weisen gezackte Verbräunungen befallene Blätter
auf, die meist von den Blattadern, häufig auch von der Blattbasis
ausgehen. Diese Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Außerdem
kann es zu Infektionen der Rinde von jungen Trieben kommen.
Diese machen sich häufig erst im Folgejahr bemerkbar, indem sie
etwa das Absterben von Triebspitzen und Blüten verursachen oder
dafür sorgen, daß Knospen nicht bzw. kaum austreiben. Während
die erste Blattgeneration häufig stark betroffen ist, können sich die
Bäume in der Regel schnell regenerieren, da die nachwachsenden
Blätter meist gesund bleiben. Insgesamt ist die Blattbräune der
Platane für die stark wachsenden Bäume in der Regel nicht existenzbedrohend. Bei Bäumen, die wiederholt befallen werden, kann
es aber zu einem zunehmenden Verlust der Feinäste kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Der Verursacher der Blattbräune überwintert an den befallenen
Pflanzenteilen. Daher kann durch das Entfernen des kranken Falllaubs der Befallsdruck für das Folgejahr erheblich gesenkt werden.
Ein weiterer Überwinterungsort des Pilzes sind die befallenen Triebe. Wenn die Baumgröße es zulässt, ist es daher sinnvoll, Zweige
mit erkennbaren Rindeninfektionen im Winter herauszuschneiden.
Für eine direkte Bekämpfung des Pilzes sind im Haus- und Kleingartenbereich keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Chemische
Maßnahmen sind aufgrund der Baumgröße aber auch meist weder
sinnvoll umzusetzen noch notwendig.
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Pflanzenschutzamt Hamburg
Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg
Universität Hamburg
Tel.: 040 / 42816-590
Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung:
Mo
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Mi + Fr 8.00 – 12.00
Fachbereich Biologie
Blattflecken an Roßkastanien
Erreger
Die wichtigsten Erreger von Blattflecken an der Roßkastanie sind
die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) und der Pilz
Guignardia aesculi. Die Kastanienminiermotte ist ein nur etwa 1 cm
großer Schmetterling, dessen Larven zwischen den Blattoberseiten
und den Blattunterseiten der weißblühenden Roßkastanien fressen.
Durch diese Miniertätigkeit stirbt das befallene Gewebe ab und
verbräunt. Guignardia aesculi befällt bis auf die Strauchkastanie
alle bei uns vorkommenden Roßkastanien und führt ebenfalls zu
Blattverbräunungen. Bei wiederholt starkem Auftreten kann die
Vitalität der Bäume hierdurch gemindert werden.
Schadbild
Zur Blütezeit legen die Weibchen der Kastanienminiermotte zahlreiche Eier an den Blättern der Kastanie ab. Hieraus schlüpfen nach
Schadbild der Kastanien-Miniermotte
2 bis 3 Wochen die Larven und beginnen zu minieren. Die Blattminen können mehrere cm lang werden und werden oft durch Blattadern begrenzt. In den Blattminen finden sich die 3 bis 4 mm langen Larven und später die Puppen. Das betroffene Gewebe verbräunt mit der Zeit. Im August schlüpft eine zweite Generation von
Faltern, im Herbst zum Teil auch noch eine dritte. Erste Befallssymptome des Blattbräune-Pilzes sind meist im Juli in Form zunächst kleiner, gelber Flecken zu erkennen. Diese vergrößern sich
rasch und verbräunen im Zentrum. Oftmals fließen die einzelnen
Blattflecken später zusammen und nehmen teilweise die gesamte
Blattfläche ein. Bei starkem Befall rollen sich die Blätter nach oben
ein und fallen schon frühzeitig ab. An den Befallsstellen sind auf
den Blattunterseiten die 0,1 mm großen, schwarzen Fruchtkörper
des Pilzes zu erkennen. Ähnliche Blattflecken an Roßkastanien
können auch durch Spinnmilben (Verbräunungen v.a. entlang der
Blattmittelrippe) oder durch Trockenheit bzw. Streusalz hervorgerufen werden (Verbräunungen vom Blattrand ausgehend).
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist bei beiden Erregern das Kastanien-Miniermotte
Entfernen des Fallaubes, da hierin die Puppen der Miniermotte
überwintern, bzw. sich die Sporen des Blattbräune-Pilzes bilden,
die im Frühjahr die neuen Blätter infizieren. Eine Kompostierung
der Blätter im eigenen Garten ist nicht anzuraten, da die hierbei
erreichte Temperatur meist nicht ausreicht, die Erreger abzutöten.
Eine chemische Bekämpfung ist aufgrund der Baumgrösse meist
kaum möglich. Von der Pflanzung von Rosskastanien muß momentan abgeraten werden.
Raupe der Kastanienminiermotte
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Blattläuse
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Fachbereich Biologie
Erreger
Blattläuse sind saugende Insekten, die bei unterschiedlichsten Pflanzen
auftreten können und sich vom Pflanzensaft ihrer Wirtspflanzen ernähren.
Während viele Blattläuse auf eine einzige oder wenige miteinander verwandte Wirtspflanzen angewiesen sind, vollziehen andere regelmäßig
einen Wirtswechsel, haben z.B. eine krautige Pflanze als Sommer- und ein
Gehölz als Winterwirt. Wieder andere Blattläuse können viele verschiedene Pflanzenarten besaugen. Blattläuse bilden zum Teil viele Generationen
im Jahr aus, geflügelte Tiere werden oft nur zu bestimmten Jahreszeiten
gebildet, um neue Wirtspflanzen zu besiedeln. Meist erfolgt die Überwinterung im Eistadium. Einige Arten überwintern aber auch als Larve oder
erwachsenes Tier.
Schadbild
Durch das Aussaugen von Pflanzensaft schwächen Blattläuse ihre Wirtspflanze. Bevorzugt saugen sie an jungen Pflanzenteilen. Dort sind sie z.T.
in großen Kolonien anzutreffen. Einige Blattläuse geben über ihren Speichel beim Saugen Stoffe ab, die Wucherungen oder Verkrüppelungen der
Blätter bewirken. Häufig dienen dabei die entstehenden Wucherungen den
Läusen als Versteck vor Fraßfeinden oder Witterungseinflüssen. Einige
Blattläuse schädigen aber auch durch Übertragung von Viren. Hierbei
saugen die Tiere an einer virusbefallenen Pflanze, wechseln auf eine gesunde Pflanze über und Übertragen beim Saugen das Virus auf die andere
Pflanze. Während einige Blattläuse einzelne Zellen aussaugen, saugen
andere Arten gezielt an den Leitungsbahnen der Pflanze. Da in den Leitungsbahnen viel Zucker enthalten ist, der von den Läusen nicht verwertet
wird, scheiden diese Tiere Honigtau aus, der die Blätter verklebt. Auf dem
Honigtau siedelt sich häufig ein Rußtaupilz an, der sich von dem Honigtau
ernährt, für die Pflanze aber unschädlich ist. Nur indirekt schädigt der
schwarz erscheinende Pilz durch die Schattierung der Blätter. Als Folge
der Honigtau-Ausscheidungen von Blattläusen sind an befallenen Pflanzen oft auch Ameisen anzutreffen, die den Honigtau in ihr Nest abtransportieren. Ameisenstraßen an der Pflanze sind also meist ein Hinweis auf
Blattlaus-Befall.
Rosenblattläuse
Vorbeugung und Bekämpfung
Blattläuse können sich an geschwächten Pflanzen sehr gut ernähren, da
diese eine für die Laus günstigere Zusammensetzung des Pflanzensaftes
aufweisen. Gleiches gilt für sehr stark mit Stickstoff versorgten Pflanzen.
Deshalb spielen die richtige Standortwahl und maßvolle Düngung eine
Rolle. Die Ansiedlung von natürlichen Blattlaus-Gegenspielern wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, sowie Schlupfwespen sollte gefördert
werden. Zum Teil lassen sich Blattlaus-Kolonien einfach durch Rückschnitt der Pflanze oder durch Abspülen entfernen. Blattläuse, die offen an
der Pflanze sitzen und sich nicht durch Wachsausscheidungen o.ä. schützen, können leicht durch Mittel auf Basis von Rapsöl, Kali-Seife oder
Pyrethrum bekämpft werden. Rapsöl empfiehlt sich auch für eine Austriebsspritzung gegen überwinternde Blattlaus-Eier bei Obstbäumen. Bei
versteckt sitzenden Läusen oder Tieren die sich durch Wachs schützen, ist
auf eine gute Benetzung der Läuse zu achten. Systemisch wirkende Mittel
wie Provado 5 WG oder Careo sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt
werden, da sie auch auf viele nützliche Insekten eine schädigende Wirkung haben.
geflügelte Blattläuse an Ahorn
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Blutläuse am Apfel
Erreger
Die Blutlaus (Eriosoma lanigerum) ist eine etwa 2 mm grosse, rötlich gefärbte Blattlaus, die vor allem bei Apfelbäumen, seltener
auch bei anderen Rosengewächsen auftritt. Die Tiere saugen an den
Trieben und Ästen der Pflanze, wo sie sich in Kolonien aufhalten.
Da die Blutlaus über die Haut Wachsfäden ausscheidet, erscheinen
die Blutlauskolonien als weisser, wolliger Belag an den Trieben.
Die Tiere überwintern als nicht von Wachs bedeckte Nymphen in
Rindenrissen an den Zweigen oder im Oberboden an den Wurzeln.
Die Blutlaus-Kolonien werden dann wieder ab April sichtbar. Zum
Sommer hin entstehen geflügelte Tiere, die für eine Ausbreitung
auf andere Apfelbäume sorgen. Die Verbreitung erfolgt aber häufig
auch durch das Verwehen der ungeflügelten Tiere mit dem Wind.
Insgesamt geht die Population witterungs- und ernährungsbedingt
im Sommer aber meist zurück und steigt zum Herbst wieder an.
Schadbild
Von der Blutlaus befallene Triebe und Äste erscheinen durch die
Wachsausscheidungen der Tiere weiß und wollig. Erst unter der
Wachswolle werden die gesellig lebenden roten Tiere sichtbar.
Durch die Saugtätigkeit der Läuse kommt es zu einer Anschwellung der befallenen Triebe, dem sogenannten Blutlauskrebs. Die
Rinde ist in diesem Bereich häufig aufgerissen, diese Risse sind
wiederum Eintrittspforten für Pilze wie den Obstbaumkrebs. Häufig
sind die Blutlaus-Kolonien im Bereich der Kurztriebe oder an
Schnittwunden zu finden. An den Wunden bilden sich die Kolonien
meist kreisförmig um den Wundrand. Bei starkem Befall sterben Blutlaus-Befall
die Triebe oberhalb der Befallsstelle mit der Zeit ab. Größere Schäden können vor allem an jungen Bäumen entstehen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Das Auftreten der Blutlaus ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einige Sorten wie Cox Orange, Gloster oder weisser Klarapfel
sind dabei recht anfällig. Aber auch die Unterlage des Baums hat
einen Einfluß, so gelten die sehr schwachwüchsigen Unterlagen M9
und M27 als sehr anfällig, MM106 hingegen als kaum anfällig. Da
die Tiere wärmeliebend sind und häufig an Schnittstellen auftreten,
sind Spalierbäume, die in geschützten Lagen stehen, häufig stärker
betroffen. Wenn eine starke Nützlingspopulation aus Marienkäfern,
Florfliegen und vor allem der Blutlaus-Zehrwespe vorhanden ist, ist
mit einem stärkeren Auftreten aber nicht zu rechnen. Auch Ohrwürmer sind wichtige Gegenspieler der Blutlaus. Durch das Aufhängen von mit Holzwolle gefüllten Blumentöpfen in der Krone
kann die Ohrwurmpopulation gefördert werden. Stark von der Blutlaus befallene Stellen sollten herausgeschnitten werden, ansonsten
können die Kolonien bei Einzelbäumen an stärkeren Zweigen auch
abgespült oder abgebürstet werden. Eine chemische Bekämpfung
sollte zur Schonung der natürlichen Gegenspieler unterbleiben.
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Borkenkäfer
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Fachbereich Biologie
Erreger
Borkenkäfer sind kleine, meist braun bis schwarz gefärbte Käfer,
die sich in die Rinde von Bäumen einbohren und zwischen Rinde
und Holz Fraßgänge anlegen. An Nadelbäumen treten häufig der
bis zu 5 mm große Buchdrucker und der etwas kleinere Kupferstecher auf. An Laubgehölzen sind etwa der große und kleine Obstbaum-Splintkäfer, sowie der kleine und der ungleiche Holzbohrer
anzutreffen. Im Jahr entstehen je nach Käferart ein oder zwei, in
trocken-warmen Jahren zum Teil auch 3 Generationen. Typischerweise werden vorgeschädigte und geschwächte Bäume befallen.
Diese verströmen Duftstoffe, durch die die Käfer angelockt werden.
Ansonsten sind gerade gesunde Nadelbäume meist in der Lage,
Käfer, die sich einzubohren versuchen, mit ihrem Harz zu ersticken.
Schadbild
Durch den Fraß der Käfer-Larven werden Leitungsbahnen des
Baums zerstört, so daß befallene Stämme, Äste oder Zweige kümmern, vorzeitig Laub abwerfen und absterben können. Befallene
Äste weisen Ein- oder Ausbohrlöcher auf, manchmal ist auch
Bohrmehl zu finden. Einige Borkenkäfer leben mit Pilzen verge- Borkenkäferfraß
sellschaftet, die eine Holzfäule hervorrufen. Meist werden vorgeschädigte Bäume befallen. Ausgehend von befallenen Bäumen
werden häufig aber auch benachbarte gesunde Bäume besiedelt.
Bäume, die bei trocken-heißer Witterung unter starkem Wassermangel leiden, sind ebenfalls anfällig für Borkenkäfer. Umgekehrt
ist trocken-warme Witterung während der Vermehrungszeit günstig
für die Entwicklung der Käfer, so daß dann bis zu 3 Generationen
im Jahr entstehen können. Auch Bäume, die frisch gepflanzt wurden, sind oft anfällig für Borkenkäfer.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die richtige Standortwahl Kupferstecher
für die Pflanzen, sowie optimale Nährstoff- und Wasserversorgung
der Bäume. Absterbende Äste sollten möglichst entfernt werden.
Stark befallene Bäume sollten spätestens im Frühjahr vor dem
Schlupf der nächsten Käfergeneration gefällt und das Holz oder
zumindest die Rinde aus dem Garten entfernt werden. Eine direkte
Bekämpfung von Borkenkäfern am stehenden Baum ist nicht möglich. Das im Forstbereich praktizierte Aufstellen von LockstoffFallen ist im Haus- und Kleingarten nicht sinnvoll, da im direkten
Umkreis der Fallen durch die Lockwirkung der Befallsdruck eher
noch erhöht wird.
Ausbohrlöcher
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Brombeergallmilbe
Erreger
Die Brombeergallmilbe (Acalitus essigi) ist eine bis zu 0,2 mm
große, weißliche Milbe mit langgestrecktem, geringeltem Körper.
Sie überwintert in den Blattachseln, zwischen den Knospenschuppen oder an befallenen Früchten, von wo sie bei Austrieb im Frühjahr die Blätter und später die Blüten der Brombeeren befallen. Bei
günstigen Bedingungen kommt es im Sommer zu einer Massenvermehrung der Tiere, wodurch im Extremfall ein Großteil der
Ernte zerstört werden kann. Die natürliche Sterblichkeitsrate der
Tiere ist im Herbst aber recht hoch, so daß nur ein relativ kleiner
Teil der Population die Winterquartiere erreicht.
Schadbild
Das Saugen der Milben an den Blättern ist meist von untergeordneter Bedeutung. Hierdurch kommt es bei starkem Befall zu einer
Sprenkelung der betroffenen Blätter. Wichtiger ist hingegen der
Befall an den Blüten und den sich entwickelnden Früchten. Die
Milben besaugen einzelne Teilfrüchte, bevorzugt an der Fruchtbasis Schadbild der Brombeer-Gallmilbe
im Schutz der Kelchblätter. Durch Ausscheidung von Giftstoffen
bleiben die befallenen Teilfrüchte hart und rot. Bei starkem Auftreten bleiben entsprechend ganze Früchte rot.
Vorbeugung und Bekämpfung
Spät reifende Brombeersorten werden verstärkt durch die Brombeergallmilbe befallen, da die Population der Gallmilben Anfang
September meist ihren Höhepunkt erreicht. Durch einen Verzicht
auf diese Sorten läßt sich die Wahrscheinlichkeit eines starken Befalls entsprechend senken. Ebenfalls sind sehr warme und geschützte Lagen zu meiden, da sich die Gallmilben bei Trockenheit und
Wärme besonders gut vermehren können. Da die Milben an den
einjährigen Ruten und insbesondere an hängengebliebenen, befallenen Früchten überwintern, ist auf jeden Fall das Entfernen der
Fruchtmumien und eventuell ein Rückschnitt der Ruten anzuraten. Bekämpfungszeitpunkt: 5-10 cm Trieblänge
Trockenheit und übermäßige Stickstoffdüngung sind zu vermeiden.
Für eine direkte Bekämpfung ist das Präparat Schädlingsfrei Naturen (Wirkstoff: Rapsöl) zugelassen. Die erste Behandlung sollte
bei 10 cm Trieblänge erfolgen, zwei weitere Spritzungen können
nach 10 Tagen, sowie kurz vor der Vollblüte erfolgen.
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Buchsbaum-Blattfloh
Erreger
Der Buchsbaum-Blattfloh (Psylla buxi) ist ein weit verbreiteter
Schädling, der ausschließlich bei Buchsbaum auftritt. Die Tiere
überwintern als Ei an den Trieben des Buchsbaums. Zum Zeitpunkt
des Austriebs der Pflanzen schlüpfen die gelbgrünen Larven aus
dem Ei und beginnen an den Triebspitzen zu saugen. Hierbei scheiden die Larven weisse Wachsfäden aus, unter denen sie versteckt
leben. Etwa 6 Wochen nach dem Schlupf haben sich die Larven zu
den sprungbegabten erwachsenen Tieren entwickelt. Diese sind
ebenfalls gelbgrün gefärbt und etwa 3 mm groß, ihre Flügel sind im
Ruhezustand dachförmig gestellt. Im Spätsommer legen diese wiederum Eier ab, es entsteht also nur eine Generation im Jahr.
Schadbild
Durch die Saugtätigkeit des Buchsbaum-Blattflohs kommt es zu
Verkrüppelungen und Aufwölbungen an den jüngsten Blättern des
Buchsbaums. Da die dicht stehenden Blätter der im Streckungswachstum befindlichen Triebe befallen werden, entstehen durch das
Saugen der Tiere kopfkohl-ähnliche Gallen, die noch lange an den
Pflanzen zu finden sind. Im Bereich dieser Gallen sind meist auch
die Wachsausscheidungen der Larven zu sehen. Der Hauptschaden
entsteht also an den jungen Triebspitzen. Larven und erwachsene
Tiere können aber auch an ausgewachsenen Blättern saugen und Schadbild des Buchsbaum-Blattflohs
rufen hier ebenfalls Verformungen und Vergilbungen hervor. Da
die Tiere als Kot Honigtau ausscheiden, kommt es an befallenen
Pflanzen zu Verklebungen und zum Teil auch zu schwarz verfärbten Blättern, wenn sich auf dem Honigtau ein Russtaupilz ansiedelt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da sich der Buchsbaum-Blattfloh häufig an den Triebspitzen aufhält, lässt sich der Befall oftmals bereits durch das zeitige Herausschneiden befallener Spitzen ausreichend reduzieren. Bei starkem
Befall kann eine Bekämpfung mit einem Insektizid gegen saugende
Insekten sinnvoll sein. Hierzu können z.B. Mittel wie Spruzit Neu
(sehr gründliche Benetzung notwendig) oder Provado 5 WG (bieBuchsbaum-Blattfloh
nengefährlich) eingesetzt werden.
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Buchsbaum-Triebsterben
Erreger
Seit 2004 tritt in Deutschland der Pilz Cylindrocladium buxicola als
Erreger eines Triebsterbens an Buchsbäumen auf. Der Pilz tritt
ausschließlich bei Buchsbaum auf, die häufig für Einfassungen
verwendete Sorte ‚Suffruticosa' gilt dabei als besonders anfällig.
Insbesondere auf Friedhöfen, wo häufig Gräber mit Buchsbaum
dieser Sorte eingefasst sind, kommt es oft zu schweren Infektionen.
Schadbild
Durch Cylindrocladium buxicola kommt es bei Buchsbaum zu
massivem Blattfall und zum Absterben von Trieben. An befallenen
Blättern entstehen dunkelbraune Blattflecken, die häufig vom Rand
ausgehen. Bei hoher Luftfeuchte ist auf der Blattunterseite ein weißer Sporenbelag zu sehen. An den absterbenden Trieben sind
schwarze Streifen zu erkennen. An befallenen Trieben verfärben
sich die Blätter hellbraun und fallen bald ab. Der Pilz führt häufig
zum Absterben der gesamten Pflanze. Kommt es beim Buchsbaum
zum Triebsterben ohne die genannten Symptome, sind natürlich
auch andere Ursachen möglich.
Vorbeugung und Bekämpfung
Blattinfektionen
Um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, sollte befallenes Pflanzenmaterial bald entfernt werden. Ein Rückschnitt befallener Pflanzen ins gesunde Gewebe ist theoretisch möglich. Da aber
häufig auch wenige cm über dem Boden am alten Holz noch Infektionsstellen (schwarze Verfärbungen am Trieb) zu finden sind,
scheidet die Möglichkeit häufig aus. Außerdem bleiben in den geschnittenen Pflanzen meist befallene Blätter zurück, die bei feuchter Witterung für neue Infektionen sorgt, bevor sich die Pflanze
richtig regeneriert hat. Da der Pilz an den befallenen Blättern überdauert, sind diese möglichst vollständig zu entfernen. Dies bedeutet, daß beim Roden befallener Pflanzen auch der Boden mit den
heruntergerieselten Blättern entfernt werden sollte. Chemische
Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Pilzes sind aufgrund der
geschilderten Lebensweise des Pilzes wenig erfolgversprechend.
Bei Pflanzung von Buchsbaum sollte die Pflanzware sehr genau auf
mögliche Symptome untersucht werden. Die Sorte ‚Blauer Heinz'
gilt als weniger anfällig als ‚Suffruticosa', wo im Bestand ein hoher
Befallsdruck durch Pilzsporen gegeben ist, kommt es aber auch an
‚Blauer Heinz' zu Infektionen. Die Sorte ‚Herrenhausen' scheint
nach bisherigen Erfahrungen auch wenig anfällig, ist aber für Einfassungen wenig geeignet. Bei vorhandenen Buchsbaum-Bestände
sollte durch gute Pflege und regelmäßige Düngung die Wiederstandskraft der Pflanzen gestärkt werden. Bewässerung von BuchsTriebinfektionen
baum muß unbedingt von unten erfolgen, nasses Laub ist zu vermeiden.
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Dickmaulrüssler
Erreger
Der gefurchte Dickmaulrüssler gehört zur Familie der Rüsselkäfer.
Sowohl der Käfer als auch seine Larven schädigen die Pflanze.
Während der Blattfraß des etwa 1 cm großen, grau-schwarzen Käfers meist von untergeordneter Bedeutung ist, können die im Boden
lebenden Larven durch ihren Fraß an den Wurzeln die Pflanzen
stark schädigen. Der Dickmaulrüssler tritt häufig an Rhododendron
und Eiben, aber auch an zahlreichen anderen Gehölzen, Zierpflanzen und Stauden auf.
Schadbild
Erste sichtbare Zeichen eines Befalls sind meist die buchtenartigen
Fraßspuren des Käfers an den Blättern. Der Fraß geht immer von Schadbild des Dickmaulrüsslers
den Blatträndern aus, da der Käfer auf dem Blattrand reitet und
daher immer am Blattrand zu fressen beginnt. Da der Käfer nachtaktiv ist, bekommt man ihn selten zu Gesicht. Seine hellen, beinlosen Larven werden bis zu 1 cm groß, haben eine hellbraune Kopfkapsel und sind typischerweise leicht gekrümmt. Sie entrinden
Wurzeln und Wurzelhals der Pflanzen, was zu Welkeerscheinungen
und bei stärkerem Befall zum Absterben der Pflanze führen kann.
Häufig kommt es aber auch zu unspezifischen Wuchsdepressionen,
die nur im direkten Vergleich zu nicht geschädigten Pflanzen erkennbar sind. Schäden treten häufig im Kübelpflanzenbereich oder
auch bei Balkonkästen auf. Bei Gartengehölzen entstehen Schäden
meist nur in den ersten fünf Standjahren, ältere, eingewachsene
Gehölze können mit dem Befall meist leben.
Vorbeugung und Bekämpfung
Ein direktes Absammeln der Käfer von der Pflanze ist schwierig,
da diese nachtaktiv sind und sich bei Gefahr schnell fallenlassen.
Im Terrassenbereich sind die Käfer tagsüber oft unter den Töpfen
oder in anderen Verstecken zu finden. Zur Bekämpfung der Larven
können nützliche Nematoden der Gattung Heterorhabditis einge- Larve des Dickmaulrüsslers
setzt werden. Diese suchen die Larven im Boden aktiv auf, dringen
in sie ein und töten sie ab. Voraussetzung für einen erfolgreichen
Einsatz ist allerdings eine Bodentemperatur von mindestens 12 °C.
Daher sollte der Einsatz im Spätsommer oder zeitig im Herbst erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Larven noch sehr klein. Eine
rechtzeitige Kontrolle bei Befallsverdacht ist wichtig. Die Nematoden können im Handel bestellt werden und werden dann in Tonmineralen eingebettet geliefert. Sie werden dann in Wasser aufgelöst
mit der Gießkanne ausgebracht. Wird eine Bekämpfung im Herbst
versäumt, können ab Mai bzw. wenn die Bodentemperatur wieder
hoch genug ist, die Nematoden noch gegen die jetzt im Boden vorhandenen Puppen eingesetzt werden. Die Wirksamkeit des Einsatzes läßt sich leicht überprüfen, da sich befallene Larven und Puppen rot-braun verfärben.
Dickmaulrüssler
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echte Mehltaupilze
Erreger
Echte Mehltaupilze unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lebensweise in einigen Aspekten grundsätzlich von den meisten anderen
pflanzenschädigenden Pilzen. So gehören sie zu den Ektoparasiten,
d.h. sie bilden ihr Pilzgeflecht nicht im Pflanzengewebe, sondern
obenauf und senken lediglich die ihrer Ernährung dienenden
Haustorien ins Gewebe ein. Daher ist der charakteristische, weiße
Belag von den Blättern abwischbar. Während die meisten Pilze
zum Auskeimen ihrer Sporen auf Blattfeuchte angewiesen sind,
keimen die Sporen der echten Mehltaupilze nur auf trockenen Blättern, aber bei hoher Luftfeuchte. Deshalb gelten sie auch als
Schönwetterpilze, da sie sich bei trocken-warmen Wetterlagen,
wenn es abends zu Taubildung kommt, stark ausbreiten können.
Dritte Besonderheit: echte Mehltaupilze sind obligate Parasiten,
d.h. sie können sich nur auf lebenden Pflanzen weiterentwickeln.
Daher gehen sie mit ihren Wirtspflanzen meist sehr pfleglich um echter Mehltau am Ahornblatt
und auch stark befallene Pflanzen können noch relativ lange weiterleben. Die meisten echten Mehltaupilze überwintern am Fallaub
ihrer Wirtspflanzen, wo sie ihre Überwinterungform bilden. Der
häufig auftretende Stachelbeermehltau, sowie der Apfelmehltau
überwintern aber auch an den Knospen.
Schadbild
Charakteristisch für echte Mehltaupilze ist der meist weiße, selten
braune, abwischbare Belag. Befallen werden sowohl Blattober- und
Unterseite, als auch Triebe und Blüten. Grundsätzlich können alle echter Mehltau an Phlox
grünen Pflanzenteile infiziert werden. Der Apfelmehltau infiziert
auch junge Früchte und führt zu einer Berostung der Äpfel. Während es an manchen Pflanzen bereits mit dem Austrieb zur Infektion kommt, breitet sich an anderen Pflanzen (z.B. Eiche) der Befall
erst mit dem Johannistrieb richtig aus.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahmen gegen Mehltaupilze ist das
Entfernen des Fallaubs. Bei denjenigen Erregern, die an den Knospen überwintern, sollten außerdem die befallenen Zweige vor dem
Austrieb weggeschnitten werden. Befallene Triebe sind daran zu
erkennen, daß die Knospenschuppen nicht eng anliegen, wie bei
gesunden Knospen, sondern abgespreizt sind. Bei vielen Pflanzen
(z.B. Stachelbeere, Apfel) sind mehltau-resistente Sorten im Handel. Trocken-warme Standorte bei anfälligen Pflanzen meiden (z.B.
Südbalkone). Vom Mehltau befallene Triebe sofort entfernen. Im
Haus- und Kleingarten können echte Mehltaupilze z.B. durch
mehrmalige Behandlungen mit Netzschwefel, BioBlattMehltaumittel, Cueva Wein-Pilzschutz oder Pilzfrei Ectivo behan- echter Mehltau an Rosenblatt
delt werden.
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Eisenmangelchlorosen
Ursache
Eisenmangelchlorosen treten meist dann auf, wenn das im Boden
vorhandene Eisen nicht für die Pflanze verfügbar ist, weil der pHWert des Bodens zu hoch ist. Nur sehr selten ist tatsächlich zu wenig Eisen im Boden. Hohe pH-Werte treten oft bei Böden mit hohem Gehalt an Kalziumkarbonat auf. Deshalb spricht man auch
von Kalkchlorosen. Hierbei kann das Eisen nicht in die pflanzenverfügbare Form umgewandelt werden. Verstärkt wird dieser Effekt durch hohe CO2-Gehalte im Boden. Deshalb treten die Symptome auf gefährdeten Böden häufig bei kühl-feuchter Witterung
auf, da hier durch Staunässe die Bodendurchlüftung eingeschränkt
ist und der CO2-Gehalt im Boden ansteigt. Man spricht hier auch
von Schlechtwetter-Chlorosen.
Die Verfügbarkeit anderer Pflanzennährstoffe, wie Mangan, Bor,
Kupfer oder Zink ist bei hohen pH-Werten ebenfalls eingeschränkt,
so daß sich bei einigen Pflanzenarten auch andere Mangelsymptome einstellen können.
Bei Topf- und Kübelpflanzen ist meist hartes Gießwasser die Ursache für das allmähliche Ansteigen des pH-Wertes. Im Freiland
treten Kalkchlorosen oft an Rhododendron, Birnbäumen oder an
Weinreben auf, im Zimmer oder auf der Terrasse häufig an CitrusPflanzen.
Eisenmangel-Chlorosen beim Rhododendron
Schadbild
Bei Eisenmangel ist die Bildung des Blattgrüns gestört. Betroffene
Blätter werden deshalb vom Blattrand her gelb, wobei die Blattadern noch lange grün bleiben. Später trocknen die Blätter oft vom
Blattrand her ein. Da Eisen innerhalb der Pflanze schwer verlagerbar ist, treten die Symptome vor allem an den jüngeren Blättern
auf.
Vorbeugung und Behebung
Zur Vermeidung von Kalkchlorosen sollten anfällige Pflanzenarten
nicht auf kalkreichen Böden gepflanzt werden. Kalkungen sind auf
diesen Böden zu unterlassen, alkalisch wirkende Dünger wie Kalksalpeter oder Kalkstickstoff zu vermeiden. Bodenverdichtung und
die Zufuhr großer Mengen leicht zersetzbarer organischer Substanz
in den Boden erhöhen den CO2-Gehalt und verschlechtern dadurch
die Verfügbarkeit des Eisens. Auch sollte auf gefährdeten Böden
von häufiger Bodenbearbeitung abgesehen werden, da es hierdurch
ebenso zu einem beschleunigten Abbau der organischen Substanz
und damit zu CO2-Entwicklung kommt. Bei vorhandenen Symptomen kann als Sofortmaßnahme mit Eisendüngern wie Fetrilon
13 % Fe oder Ferroaktiv 6 % Fe gegossen oder eine Blattdüngung
mit Ferramin oder Ferroaktiv 6 % Fe vorgenommen werden. Mit
dem Algenpräparat Rhodovital läßt sich der pH-Wert des Bodens
absenken. Insbesondere bei Rhododendron und anderen Moorbeetpflanzen bietet sich das Einarbeiten von Torf in den Boden an.
Betroffene Zimmerpflanzen eventuell umtopfen und wenn möglich
mit Regenwasser oder abgekochtem Wasser gießen.
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Engerlinge
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Fachbereich Biologie
Erreger
Engerlinge sind die Larven der Blatthornkäfer. Zu den wichtigsten
bei uns verbreiteten Blatthornkäfer-Arten zählen der Maikäfer, aber
auch der Junikäfer und der Gartenlaubkäfer. Die erwachsenen Käfer schädigen die Pflanzen durch Ihren Blattfraß. Schwerwiegender
ist aber meist der Wurzelfraß durch die Engerlinge. Nicht alle Engerlinge sind jedoch Pflanzenschädlinge. So ernähren sich die Larven des Nashornkäfers, die häufiger im Komposthaufen zu finden
sind ausschließlich von toter organischer Substanz und helfen somit
bei der Umsetzung der Gartenabfälle.
Schadbild
Die erwachsenen Käfer fressen je nach Art zwischen Mai und August an den Blättern verschiedener Laubgehölze. Bevorzugt werden
Eiche, Buche, Ahorn, Weide, Hasel oder auch Obstbäume befallen.
Bei starkem Auftreten ist ein Kahlfraß möglich. Selten werden auch
Nadelhölzer befallen. Der Entwicklungszyklus des Maikäfers dau- Maikäfer-Engerling
ert 3 bis 4 Jahre, daher kommt es bei diesem Schädling in regelmäßigen Abständen zu Massenvermehrungen. Der Gartenlaubkäfer
bringt hingegen eine Generation im Jahr hervor. Durch Wurzelfraß
der Engerlinge geschädigte Pflanzen sind an ihrem mehr oder weniger stark vermindertem Trieb zu erkennen. Teilweise sterben
befallene Pflanzen ganz ab. Fressen die Engerlinge im Rasen an
den Wurzeln, verbräunt der Rasen. Oftmals wird dann durch Vögel,
die im Boden nach Engerlingen suchen, die Grasnarbe weiter zerstört.
Vorbeugung und Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen, die eine Eiablage durch die Käfer verhindern, sind kaum durchzuführen. Allerdings werden in dichten
Pflanzenbeständen oder auf unbewachsenem Boden keine Eier
abgelegt. Bei vorhandenen Engerlingen ist eine Bestimmung der
Gattung wichtig. Diese wird z.B. von der Pflanzenschutzberatung
der Pflanzenschutzämter vorgenommen. Die Engerlinge des Gartenlaubkäfers sind mit Nematoden der Gattung Heterorhabditis
bacteriophora bekämpfbar. Diese können bei Bodentemperaturen
über 12 °C eingesetzt werden. Nähere Informationen zum Nematodeneinsatz erhalten Sie ebenfalls bei der Pflanzenschutzberatung.
Für eine chemische Bekämpfung der Engerlinge sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.
Junikäfer
Gartenlaubkäfer mit Eiern
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Feuerbrand
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Erreger
Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora hervorgerufen. Betroffene Pflanzen werden meist über die Blüte oder
Triebspitzen infiziert. Anfällig für das Bakterium sind nur einige
Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse, so z.B. Rot- und
Weißdorne, Apfel, Birne und Quitte oder einige großblättrige Cotoneaster-Arten. Das Feuerbrand-Bakterium kann von der Infektionsstelle schnell in das ältere Holz vordringen und Pflanzen in kurzer Zeit zum Absterben bringen. Am älteren Holz überwintert der
Erreger auch und bildet hier im Frühjahr Bakterienschleim, der
durch Insekten, Wind oder Regen verbreitet wird. Günstige Infektionsbedingungen liegen bei feucht-warmer Witterung vor.
Aufgrund der Aggressivität des Feuerbrand-Erregers und wegen
seines Auftretens an wirtschaftlich wichtigen Kulturen, ist ein Feuerbrand-Verdacht meldepflichtig. Bestätigt sich der Verdacht, ordnet das zuständige Pflanzenschutzamt die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen an.
Schadbild
Bei Infektion der Blüten verfärben sich diese schwarz und vertrocknen. Dringt der Erreger in den Trieb vor, kommt es zu Welkeerscheinungen an den Triebspitzen. Blätter und Triebspitze verdorren sehr schnell und verfärben sich schwarz. Die noch nicht
verholzten Triebspitzen verkrümmen sich hakenförmig. Die Blätter Feuerbrand-Infektion bei Birne
befallener Triebe werden nicht abgeworfen. Aus dem erkrankten
Gewebe tritt bei hoher Luftfeuchte Bakterienschleim aus, der zunächst milchigweiß ist, sich abgetrocknet dann bernsteinfarben und
später schwarz verfärbt. Dringt der Erreger in das ältere Holz vor,
schrumpft hier die Rinde häufig zusammen und sinkt ein. Das darunterliegende Holz verfärbt sich rotbraun.
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung des Feuerbrands ist nicht möglich ! Umso wichtiger ist deshalb die regelmäßige Beobachtung anfälliger
Pflanzen. Wenden Sie sich bei Befallsverdacht telefonisch (040 /
42816-590) an das Pflanzenschutzamt Hamburg. Sollte sich der
Verdacht bestätigen, ist bei leichtem Befall ein Rückschnitt bis 30
cm in das gesunde Holz ausreichend. Bei starkem Befall ist die
Rodung der Pflanze notwendig. Befallenes Material sollte – wenn
möglich – vor Ort verbrannt werden, da auch aus dem totem Holz
im Folgejahr noch Bakterienschleim freigesetzt werden kann.
Schnittwerkzeuge nach der Arbeit mit Alkohol desinfizieren oder
abflammen.
Starke Stickstoff-Düngung erhöht die Anfälligkeit der Pflanze,
wenn bei hohen Temperaturen die Pflanzen „über Kopf“ gegossen
werden, erleichtert dies ebenfalls die Ansiedlung des Erregers.
In gefährdeten Gebieten - insbesondere in der Nähe von Obstplantagen und Baumschulen - sollte auf die Pflanzung anfälliger Ziergehölze verzichtet werden.
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Feuerwanzen
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Erreger
Die Feuerwanze Pyrrhocoris apterus ist ein etwa 10 bis 13 mm
großes, auffällig rot-schwarz gefärbtes saugendes Insekt. Wie alle
Wanzen weisen die erwachsenen Tiere ein deutlich erkennbares
Dreieck auf dem Rücken auf. Die Feuerwanze überwintert als erwachsenes Tier gesellig in der Bodenstreu und wird mit zunehmenden Temperaturen ab März/April wieder aktiv. Die Weibchen legen
im Frühjahr etwa 100 Eier am Boden ab. Die hieraus geschlüpften
Larven häuten sich mehrfach und sind weitgehend rot gefärbt. Bis
zum Spätsommer entwickeln sie sich zum erwachsenen Tier. Feuerwanzen sind häufig im unteren Stammbereich von Linde, Robinie
und Ulme, aber auch an anderen Laubgehölzen zu finden. Sie saugen an den heruntergefallenen Samen und Früchten dieser Bäume,
können sich aber auch von lebenden und toten Insekten ernähren.
Feuerwanzen neigen zu Massenvermehrungen und treten gerade im
Frühjahr und Herbst in großen Kolonien an den beschriebenen
Pflanzen auf. Sie können nicht fliegen. Bei Gefahr sondern die
Tiere ein stinkendes Sekret ab.
Schadbild
Feuerwanzen sind für Pflanzen und Menschen unschädlich. Durch
ihr Massenauftreten können sie aber für den Gartenbesitzer sehr
lästig sein. Insbesondere bei sonniger Witterung sind sie auch an
Hauswänden zu finden und gelangen so zum Teil auch ins Haus.
Die Tiere übertragen aber keine Krankheiten auf den Menschen.
Feuerwanze
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine Bekämpfung von Feuerwanzen ist in der Regel nicht notwendig. Durch Fliegengaze an Fenstern und anderen Gebäudeöffnungen kann das Eindringen der Tiere ins Haus weitgehend verhindert
werden. Da bodendeckende Pflanzen, Laub oder auch Kaminholzstapel von den Tieren gerne als Versteckmöglichkeiten genutzt
werden, sollten diese möglichst nicht direkt bis an die Hauswand
heranreichen, um ein Einwandern ins Haus zu vermeiden.
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Fachbereich Biologie
kleiner Frostspanner
Erreger
Der kleiner Frostspanner (Operophtera brumata) ist ein graubrauner Schmetterling mit 2 bis 3 cm Flügelspannweite. Die Larven
des Frostspanners treten als Fraßschädlinge an Obstgehölzen, aber
auch an Eiche, Ahorn, Linde oder Rose auf. Etwa ab Oktober
schlüpfen die Frostspanner aus dem Boden und paaren sich. Die
Weibchen sind flugunfähig und deshalb darauf angewiesen am
Stamm ihrer Wirtsbäume hochzukriechen, um ihre Eier in der Krone in Rindenritzen abzulegen. Die Eier sind etwa 0,8 mm groß und
orange-rot gefärbt. Die zeitig im Frühjahr auftretenden, grünen
Raupen sind an ihrer charakteristischen „katzenbuckelartigen“
Fortbewegung zu erkennen. Sie erreichen eine Größe bis zu 2,5 cm
und verpuppen sich Anfang Juni im Boden.
Schadbild
Vom Knospenaufbruch bis zur Blüte der Obstbäume schlüpfen die
Raupen des Frostspanners und fressen an den Knospen, Blättern,
Blüten oder jungen Früchten. Bei größeren Bäumen ist vor allem
die untere Kronenhälfte betroffen. Bevorzugt befallen werden
Kirschbäume und ihre Früchte. Diese werden häufig kochlöffelartig
ausgehöhlt. Zum Teil werden Blätter zusammengesponnen und die
Raupen halten sich im Schutz der so entstandenen Kuppel auf. An
einem Spinnfaden abgeseilt, lassen sich die Raupen vom Wind auf
benachbarte Pflanzen herüberwehen. Bei starkem Befall kann es
zum Kahlfraß oder zu starken Ernteausfällen durch den Fraß an den Frostspanner-Fraß bei Hainbuche
Früchten kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das Anbringen von Leimringen an den Stämmen und Pfählen der Obstbäume. Diese verhindern das Aufsteigen der flugunfähigen Weibchen in die Baumkrone, so daß es nicht zur Eiablage kommt. Die Leimringe sollten
mindestens 8 cm breit sein und eng am Stamm anliegen. Sie sind
Anfang Oktober anzubringen und müssen bis zum ausgehenden
Winter am Stamm verbleiben. Es ist regelmäßig zu kontrollieren,
ob z.B. durch Fallaub Brücken entstanden sind, die den Frostspanner-Weibchen ein Passieren des Leimrings ermöglichen können.
Für eine direkte Bekämpfung der Frostspanner-Larven im Frühjahr
stehen verschiedene Produkte zur Verfügung: Bei ausreichend hohen Temperaturen (>15 °C) kann das biologische Produkt „Xen
Tari“ eingesetzt werden. Dies wirkt selektiv gegen Schmetterlings- Larve des kleinen Frostspanners
raupen. „Schädlingsfrei Neem“ erfasst neben dem Frostspanner
z.B. auch am Baum vorhandene Blattläuse. Aufgrund der geringen
Kontaktwirkung werden nützliche Insekten geschont. Darüber hinaus kann auch das Produkt „Runner„ eingesetzt werden.
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Gallwespen an Eichen
Erreger
Gallwespen sind nur 1 bis 5 mm grosse, meist schwarz gefärbte
Wespen, deren Larven durch Abgabe von Sekreten die Pflanze zur
Bildung von Gallen anregen. Die Larven ernähren und entwickeln
sich dann in diesen Gallen. An Eichen treten etwa 100 verschiedene
Gallwespen-Arten auf, andere Arten kommen z.B. bei Rosen oder
am Ahorn vor. Die hervorgerufenen Gallen sind arttypisch und
können an Blättern, Knospen, Blütenständen, Wurzeln oder Früchten auftreten. Manche Arten haben einen Generationwechsel mit
einem Wechsel zwischen ein- und zweigeschlechtlichen Generationen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten verschiedenartige Gallen
hervorrufen.
Schadbild
Die durch Gallwespen verursachten Gallen können je nach Wespen-Art wenige mm bis mehrere cm Durchmesser erreichen. Die Gallapfel am Eichenblatt
Formen können sehr unterschiedlich sein, so kommen etwa linsenförmige, kugelrunde oder auch Gallen mit unregelmäßig geformten
Auswüchsen vor. Die Konsistenz der Gallen ist zum Teil sehr fest,
zum Teil sind die Gallen aber auch schwammartig. Ältere Gallen
verholzen meist. In der Galle sind eine oder mehrere Larven zu
finden. Die Gallen können je nach Wespen-Art an Blattober- oder
Blattunterseiten auftreten, können sich aus Knospen entwickeln, an
den Blütenständen auftreten oder an den Eichelbechern entstehen.
Auch Gallen an den Wurzeln der Eichen kommen vor. Bei kleineren Gallen können sich zum Teil bis zu 100 Stück am Blatt entwickeln.
Vorbeugung und Bekämpfung
Auch wenn die Gallen an den Pflanzen teilweise sehr zahlreich
auftreten und manchmal sehr auffällig sind, entsteht durch die
Gallwespen kein nennenswerter Schaden. Ein Entfernen der Gallen Eichengallwespe
oder gar eine Bekämpfung der Tiere ist daher nicht notwendig.
Larve der Eichengallwespe
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Gehölzschnitt
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Fachbereich Biologie
Vielfach wird bei der Anlage eines Gartens die Wuchsstärke der
einzelnen Gehölze unterschätzt, so daß im Laufe der Jahre häufig
sehr dichte Pflanzenbestände entstehen. Dies führt zum verstärkten
Auftreten von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Bei dichten
Beständen trocknen die Blätter nach Niederschlägen nur langsam
ab, da wenig Licht und Wind an die Pflanzen gelangt. Insbesondere
Pilzkrankheiten können sich hier besonders gut ausbreiten. Aber
auch die einzeln stehende Pflanze wird oft einfach zu groß oder die
Krone eines Baumes wird zu dicht. Bei Obstbäumen geht dies auch
zu Lasten der Fruchtqualität, es entstehen viele kleine Früchte, die
in der dicht gewachsenen Krone nicht optimal ausreifen, da sie zu
wenig Sonne bekommen.
Oftmals ist es daher sinnvoll, in dichten Pflanzenbeständen einzelne Gehölze ganz herauszunehmen und die übrigen Pflanzen auszulichten. Dies bedeutet, daß je nach Wuchsverhalten der Pflanze,
ganze Äste aus der Baumkrone bzw. bei Sträuchern die älteren
Zweige in Bodennähe entfernt werden. Vom Zurückschneiden
(Kappen) von Ästen ist meist abzuraten. Dies führt dazu, daß unterhalb der Schnittstelle meist mehrere Knospen wieder durchtreiben und die Krone im Außenbereich dadurch noch dichter wird,
während sie im Inneren verkahlt, da hier zuwenig Licht hingelangt.
Sollen Bäume oder Sträucher in der Höhe deutlich reduziert werden, ist es meist besser, die einzukürzenden Äste auf schwächere
Zweige abzuleiten. Hier wird also direkt über einer Astgabel oder
einer Verzweigung der stärkere Ast entfernt.
Wenn Schnittmaßnahmen durchgeführt werden, sollten zunächst
kranke Zweige, z.B. Krebsstellen (wenn nicht am Traggerüst des
Baums) oder Spitzendürre sowie vorhandene Fruchtmumien entfernt werden. Diese Infektionsstellen dienen meist zur Überdauerung der pilzlichen Erreger und setzen im Frühjahr Sporen frei, die
für eine weitere Ausbreitung sorgen. Beim Apfel und vor allem bei
Stachelbeeren ist auf den echten Mehltau zu achten. Infizierte
Zweige sind bald nach Austrieb an den mehligen Belägen auf den
Blättern und Trieben zu erkennen und sollten entfernt werden. Mit
geübtem Auge erkennt man befallene Knospen bereits im Winter
an den abgespreizten Knospenschuppen.
Der günstigste Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist je nach Pflanze
unterschiedlich. Die meisten Pflanzen lassen sich aber im Herbst
oder im zeitigen Frühjahr problemlos schneiden. Gegenüber dem
Winterschnitt verheilen zu diesen Zeiten die Schnittwunden schneller. Einen anderen Schnittzeitpunkt verlangen vor allem diejenigen
Gehölze, die zu starkem Bluten neigen. Dies sind etwa Walnuß,
Ahorn, Birke, Kirsche und Pfirsich. Diese werden am besten im
Spätsommer geschnitten. Schnittmaßnahmen sollten möglichst bei
trockener Witterung erfolgen, um der Ansiedlung von holzzerstörenden Pilzen vorzubeugen.
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Gespinstmotten
Erreger
Schmetterlingsraupen aus der Familie der Gespinstmotten können
an verschiedenen Gehölzen im Frühjahr starke Fraßschäden bis hin
zum Kahlfraß ganzer Bäume verursachen. Insbesondere Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Weißdorn, sowie Pflaume und Apfel
werden häufiger befallen. Die bis zu 20 mm langen Raupen fressen
in Gruppen und erzeugen dabei mehr oder weniger große Gespinste. Nach der Fraßtätigkeit verpuppen sie sich in den Gespinsten.
Etwa im Juli erscheinen dann die 10 bis 15 mm langen Falter, deren
weiße Flügel mit schwarzen Punkten versehen sind. Diese legen
wiederum ihre Eier an den Wirtspflanzen ab. Aus den Eiern schlüpfen zwar im Herbst noch die Larven, diese beginnen aber erst im
Frühjahr wieder an den Gehölzen zu fressen.
Gespinst mit Raupen
Schadbild
Im Frühjahr entstehen an den betroffenen Pflanzen Gespinste, die
z.T. nur Faustgröße erreichen, bei starkem Befall können aber auch
ganze Sträucher oder Bäume eingesponnen werden. Die Zweige im
Inneren der Gespinste werden von den gelbgrauen bis graugrünen,
gesellig lebenden Raupen kahlgefressen. In den Gespinstfäden hängen schwarze, krümelige Kothäufchen. Im weiteren Verlauf verpuppen sich die Raupen wieder und weiße bis gelbliche, bis 10 mm
lange Puppenkokons werden sichtbar. Das Gespinst ist sehr elastisch und zäh. Die einzelnen Motten-Arten sind oft auf eine oder
wenige Wirtspflanzen-Arten beschränkt. Bei sehr starkem Befall
kann es aber sein, daß benachbarte Pflanzen oder anderer Art miteingesponnen und befressen werden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Das Auftreten von Gespinstmotten ist auf relativ wenige Wirtspflanzen beschränkt und erfolgt unregelmäßig. Oft baut sich eine
Population über mehrere Jahre auf, und bricht wieder zusammen,
wenn sie eine gewisse Stärke erreicht hat. Ein zu starker Befall
fördert z.B. das Auftreten von Krankheitserregern innerhalb der
Population. Chemische Gegenmaßnahmen sind in der Regel nicht
notwendig. Selbst ein Kahlfraß schädigt die Bäumen oder Sträuchern nicht nachhaltig, sie treiben mit dem Johannistrieb wieder
durch und sind wieder grün. Kleinere Befallsnester können ausge- Gespinstmotte
schnitten werden. Wird der Befall frühzeitig (vor der Bildung dichter Gespinste entdeckt) kann auch eine Behandlung mit dem biologischen Produkt „Xen Tari“ erfolgen.
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Grauschimmel an Erdbeeren
Erreger
Der Grauschimmel an Erdbeeren wird durch den Pilz Botrytis cinerea hervorgerufen. Dieser Pilz infiziert die Blüten der Erdbeere und
wächst so in die reifende Frucht. Die Überwinterung des Pilzes
erfolgt an Fruchtmumien oder alten abgestorbenen Blättern. Außer
der Erdbeere können auch zahlreiche andere Pflanzen befallen werden. Auch hier kommt es besonders bei feucht-warmen Bedingungen zu Infektionen an jungen oder anderen weichen Pflanzenteilen.
Schadbild
Vom Grauschimmel infizierte Erdbeer-Früchte wachsen zunächst
normal heran, reifen aber dann nicht aus, bekommen braune Flecken, werden dann weich und von einem grauen Pilzrasen bedeckt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung eines Grauschimmelbefalls
ist, das Beet so anzulegen, daß die Pflanzen nach Niederschlägen
schnell abtrocknen. Dies kann durch große Pflanzabstände, Entfernen von Unkräutern aus dem Bestand und durch einstreuen von
Stroh oder Holzwolle nach der Blüte erreicht werden. Außerdem
dürfen Erdbeer-Bestände nicht zu alt werden, nach spätestens 3 befallene Erdbeere
Jahren sollte der Bestand verjüngt werden, damit die Pflanzen nicht
zu dicht wachsen. Bei Neupflanzung sind robuste Sorten zu bevorzugen. Sorten bei denen die Blüten über dem Laub stehen sind dabei meist weniger anfällig als Sorten die unter dem Laub blühen.
Als robust gilt etwa die Sorte ‚Tenira’. Da überdüngte Pflanzen
anfälliger für einen Befall sind, sollte im Frühjahr nur mäßig Stickstoff gedüngt werden. Um den Infektionsdruck gering zu halten,
unbedingt infizierte Früchte bei der Ernte in einem separaten Behälter mitgepflücken und aus dem Bestand entfernen. Infizierte
Früchte stecken sonst leicht noch gesunde benachbarte Früchte an.
Außerdem überwintert der Pilz an den befallenen Früchten im Bestand. Vor Beginn der Blüte im Frühjahr sollten außerdem abgestorbene Blätter entfernt werden, da auch diese häufig vom Grauschimmel befallen sind. Werden diese Maßnahmen beachtet, kann
auf eine chemische Behandlung des Grauschimmels meist verzichtet werden. Nur bei sehr häufigem Regen zur Blütezeit kann dann
der Einsatz von Fungiziden wie „Teldor“ oder „Erdbeerspritzmittel
Botrysan“ sinnvoll sein. Hier sind Spritzungen bei Blühbeginn (10
– 20 % offene Blüten) und zur Hauptblüte (80 % offen) durchzuführen.
Infektionszeitpunkt: Blüte
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Hallimasch
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Erreger
Der Hallimasch (Armillaria mellea), auch Honigschwamm genannt,
zählt zu den eßbaren Hutpilzen, wobei er nicht von allen Pilzfreunden gut vertragen wird. Er ist im Boden weit verbreitet anzutreffen
und ernährt sich von abgestorbenem organischen Material. Häufig
sind die Fruchtkörper an Baumstubben anzutreffen. Bisweilen
greift er aber auch auf lebende Pflanzen über. Diese kann er je nach
Situation innerhalb kurzer Zeit, oft aber auch erst nach mehreren
Jahren zum Absterben bringen. Anfällig für den Hallimasch sind
zahlreiche Nadelgehölze, wie Kiefer und Fichte, aber auch viele
Laubgehölze, z.B. Birken, Eichen oder Rhododendron. Der Pilz
infiziert die Pflanzen von der Wurzel her und wächst von dort aus
zwischen Holzkörper und Rinde im Stamm aufwärts.
Schadbild
Neben Welkeerscheinungen und Kümmerwuchs der befallenen
Pflanzen kommt es bei Koniferen auch oft zu Harzaustritt an der
Stammbasis. Zwischen Rinde und Holzkörper sind weißliche flache Fruchtkörper des Hallimasch
Häute oder bindfadendicke, schwarzbraune Stränge zu erkennen.
Der Pilz tötet das befallene Gewebe ab und bewirkt eine Weißfäule.
Zum Herbst hin bilden sich auf dem Boden oder am Stamm die
eßbaren Fruchtkörper. Sie haben einen beringten Stiel und einen 5
bis 15 cm großen, rötlichbraunen Hut. Häufig sind die betroffenen
Pflanzen bereits abgestorben, wenn die Fruchtkörper erscheinen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da es sich beim Hallimasch um einen Schwächeparasiten handelt,
sind vorbeugend die Standortbedingungen der Pflanze zu optimieren. Der Standort sollte klimatisch und vom Boden her für die jeweilige Pflanze geeignet sein, Düngung, Bewässerung, Frostschutzmaßnahmen etc. sind entsprechend vorzunehmen. Diese
Maßnahmen sind umso wichtiger, da die Bekämpfung einer vorhandenen Infektion nicht möglich ist. Größere Schäden durch den
Hallimasch entstehen oft durch anhaltende Trockenheit, die insbesondere Nadelgehölze anfällig werden lässt. Aber auch bei vorhandenen Baumstümpfen in der Nachbarschaft, greift der Hallimasch
immer wieder von den Baumstümpfen ausgehend auch auf vorhandene lebende Pflanzen über.
Befallene Pflanzen sind mit Stubben und möglichst vielen Wurzeln
zu roden. Die teilweise empfohlene Maßnahme, befallene Pflanzengruppen durch 30 bis 50 cm tiefe Gräben zu isolieren, hat sich
weißes Myzel unter der Rinde bei Fichte
nicht als wirksamer Schutz erwiesen.
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Haselnußbohrer
Erreger
Der Haselnußbohrer (Curculio nucum) gehört zur Familie der Rüsselkäfer. Der erwachsene Käfer ist etwa 8 mm lang und verfügt
über einen langen, gebogenen Rüssel, mit dessen Hilfe er im Juni
die jungen Früchte anfrißt, um ein Ei hinein zu legen. Ein Weibchen belegt dabei etwa 50 Eier einzeln in die dann etwa 1 cm grossen Nüsse. Die cremefarbene Larve wird bis zu 15 mm lange und
entwickelt sich in der wachsenden Nuß. Im August verlassen sie
die Frucht und verkriechen sich im Boden, wo sie überwintern und
sich dann verpuppen. Die erwachsenen Käfer fressen im Frühjahr
an den Blättern der Haselnuß, aber auch an Blättern und jungen
Früchten anderer Pflanzen.
Nüsse mit Ausbohrlöchern
Schadbild
Der Reifungsfraß der Käfer am Laub im Frühling ist als Schaden in
der Regel zu vernachlässigen. Entscheidend ist vielmehr der Fraß
der Larven, der die Nußernte stark beeinträchtigen kann. Befallene
Früchte sind im Juni an einer kleinen Fraßstelle zu erkennen, die
die Weibchen bei der Eiablage verursacht haben. Mit der Zeit vernarben diese Wunden aber weitgehend. Ab August bohrt sich an
der gleichen Stelle aber die Larve aus der Frucht heraus und hinterläßt eine etwa 2 mm grosse Öffnung an der Nuß. Die Nüsse sind
innen ausgefressen und enthalten meist nur noch einige Kotkrümel
der Larve.
Vorbeugung und Bekämpfung
Abgesehen vom Abklopfen der erwachsenen Käfer bei kleineren
Sträuchern sind direkte Gegenmaßnahmen gegen den Haselnußbohrer kaum möglich. Früchte mit sichtbaren Eiablagestellen sollten
entfernt werden. Bei der Pflanzung sind früh reifende Sorten zu
bevorzugen, da diese weniger stark befallen werden. In Erwerbsanlagen in Frankreich werden seit einigen Jahren Versuche mit dem
Einsatz von parasitären Nematoden durchgeführt, die die Larven im
Boden abtöten. Hiermit sind durchaus gute Ergebnisse zu erzielen,
die Nematoden müssen aber zu dem Zeitpunkt gegossen werden,
wenn die Larven gerade die Nuß verlassen und sich in der oberen
Verletzung durch Eiablage
Bodenschicht aufhalten. Später wandern die Larven in Bodentiefen
bis zu 25 cm ab und sind dort kaum noch zu bekämpfen. Da der
richtige Zeitpunkt für den Nematodeneinsatz schwer zu ermitteln
ist, kann der Einsatz von Nematoden daher vorerst nur versuchsweise empfohlen werden.
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Hexenbesen
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Fachbereich Biologie
Hexenbesen können an verschiedenen Laub- und Nadelgehölzen
auftreten. Besonders bei den Laubgehölzen sind die meist kugeligen Gebilde im Winter gut sichtbar. Die Ursachen für die Entstehung von Hexenbesen können sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich unterscheidet man Hexenbesen, die durch Schaderreger wie
Pilze, Bakterien oder Viren hervorgerufen werden und solche, die
durch Mutationen, also spontane genetische Veränderungen in einer
Knospe der Pflanze entstanden sind.
Bei den durch genetische Veränderungen entstandenen Hexenbesen
verursacht die Mutation eine mehr oder weniger starke Stauchung
der Triebs. Hierdurch sitzen die Knospen am Trieb sehr dicht beieinander. Beim Austreiben der Seitenknospen an dem gestauchten
Trieb entstehen dann die typischen besenartigen Gebilde. Die gestauchten Triebe verdicken dabei mit den Jahren immer mehr. Form
und Färbung von Nadeln oder Blättern am Hexenbesen können
deutlich von denen der restlichen Pflanze abweichen. Ähnlich äußern sich aber auch Hexenbesen, die durch Krankheitserreger hervorgerufen werden. Hier kommt es ebenfalls zu einer Stauchung
der betroffenen Triebe. Virus-bedingte Hexenbesen können etwa
bei Eschen oder auch Robinien auftreten. Bakteriell bedingte Hexenbesen sind bei Lärchen bekannt. Hexenbesen, die durch Pilze
verursacht werden, sind z.B. bei Birken oder Tannen zu finden. Bei Hexenbesen bei einer Birke
der Birke besiedelt der Pilz Taphrina betulina die Rinde des Triebs
und bewirkt durch das Ausscheiden von Wuchsstoffen das massenhafte Austreiben schlafender Knospen unterhalb der Infektionsstelle. Bei der Tanne ist ein Rostpilz für die Entstehung der Hexenbesen an den Zweigen verantwortlich. Der gleiche Pilz verursacht bei
Infektionen am Stamm der Tanne knollenartige Verdickungen.
Dieser Pilz vollzieht außerdem einen Wirtswechsel mit Hornkrautoder Miere-Arten.
Meist beschränkt sich das Auftreten von Hexenbesen auf wenige
Äste innerhalb einer Baumkrone, so daß das Wachstum des Baums
insgesamt meist nicht beeinträchtigt wird. Ein Entfernen der besenartigen Gebilde ist daher in der Regel nicht notwendig. Hexenbesen, die durch Mutationen im Erbgut der Pflanze entstanden sind,
konnten in der Vergangenheit sogar teilweise zur Erweiterung des
Gehölzsortiments beitragen. Viele der im Handel befindlichen sogenannten Zwerggehölze sind aus schwachwüchsigeren Mutationen
hervorgegangen, die gezielt weitervermehrt wurden.
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Hexenringe im Rasen
Hexenringe im Rasen können durch verschiedene Hut- oder Ständerpilze verursacht werden. Ausgehend von einer Infektionsstelle
breiten sich die Pilze sternförmig aus, so daß bei gleichmäßigen
Bodenverhältnissen die Symptome in Form von Ringen sichtbar
werden. Insgesamt kommen über 50 Arten als Verursacher in Betracht. Sehr häufig sind Schwindlinge, wie z.B. der Nelkenschwindling verantwortlich für das Schadbild.
Schadbild
Abhängig vom jeweils verursachenden Pilz können 3 unterschiedliche Erscheinungsformen von Hexenringen entstehen. Beim ersten
Typ bildet sich ein Kranz abgestorbener Gräser, der nach innen und
außen von Bereichen mit sehr dunkelgrünen Gräsern begrenzt wird.
Bei günstigen Bedingungen bilden sich auch Fruchtkörper. Bei den
anderen Erscheinungsformen tritt entweder nur ein Ring von dunkelgrünen Gräsern (zum Teil mit Fruchtkörpern) auf oder es wer- ein Verursacher von Hexenringen:
den nur Fruchtkörper sichtbar. Die Bereiche mit dunkelgrünen Grä- Mai-Ritterling
ser sind auf die Ausscheidung von Ammonium-Verbindungen
durch den Pilz zurückzuführen, die als Stickstoffquelle vorübergehend das Wachstum der Gräser fördern. Der Durchmesser von Hexenringen kann zwischen einem halben und mehreren Metern
betragen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Hexenringe treten in der Regel dann verstärkt auf, wenn das
Wachstum des Rasens durch Nährstoffmangel, Trockenheit oder
Bodenverdichtung gehemmt ist. Auch ein dichter Rasenfilz wirkt
begünstigend. Als vorbeugende Maßnahmen sind deshalb eine ausgewogene Nährstoff- und Wasserversorgung, sowie regelmäßiges
vertikutieren zu nennen. Rasenschnitt sollte entfernt werden. Bei
Auftreten von Hexenringen sollten - wenn vorhanden - die Fruchtkörper vorsichtig entfernt werden, um die hier gebildeten Sporen
aus dem Garten entfernen zu können. Dann sollte der betroffene
Bereich mit einer Grabgabel bis zu einer Tiefe von 25 cm intensiv
gelockert werden. Anschließend wird stark gewässert. Für eine
chemische Bekämpfung sind momentan keine Pflanzenschutzmittel
zugelassen. Führen die beschriebenen Maßnahmen nicht zum Erfolg, ist deshalb im Anfangsstadium eventuell ein Bodenaustausch
bis zu einer Tiefe von 30 cm vorzunehmen.
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Kiefern-Blasenrost
Erreger
Der Kiefern-Blasenrost (Cronatium ribicola) ist ein wirtswechselnder Rostpilz, der einerseits an fünfnadeligen Kiefern-Arten, andererseits an Johannisbeeren auftritt. Der Pilz wird auch als Johannisbeer-Säulenrost bezeichnet. An den Kiefern, bei denen die Rinde
durch den Pilz infiziert wird, werden im Frühjahr Sporen gebildet,
die die Blätter der Johannisbeere befallen, im Herbst erfolgt dann
der Wechsel von der Johannisbeere zurück zur Kiefer. Befallen
werden können alle fünfnadeligen Kiefern, besonders anfällig ist
die Weymouth-Kiefer, weniger anfällig sind Tränenkiefer, Arve
und Mazedonische Kiefer. Bei den Johannisbeeren sind vor allem
die schwarzfrüchtigen Sorten betroffen.
Schadbild
An befallenen Johannisbeeren sind im Sommer gelbe Flecken zu
sehen. Im weiteren Verlauf bilden sich auf der Blattunterseite gelbbraune etwa 1 mm lange Säulchen. Diese stehen sehr dicht und
erwecken einen pelzigen Eindruck. Bei starkem Befall kommt es
zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter. Starkes Verkahlen der
Pflanzen kann ein erneutes Austreiben im Spätsommer bewirken.
Dies birgt die Gefahr, daß die Triebe bis zum Winter nicht mehr
ausreifen und durch Frost geschädigt werden. Die im Herbst infizierten Zweige oder Äste der Kiefer schwellen im Laufe des nächsten Jahres spindelförmig an. Zum Teil weisen die Nadeln betroffener Zweige chlorotische Flecken auf. Im zweiten oder dritten Frühjahr nach der Infektion brechen die Infektionsstellen auf und es
erscheinen bis zu 1 cm breite, blasenförmige cremefarbene bis
gelbliche Fruchtkörper. Diese fließen manchmal zu Bändern zusammen. Von der Infektionsstelle ausgehend kann der Pilz sich
nach oben und unten ausbreiten. Die Rinde reisst hierbei häufig auf
und es tritt Harz aus. Befallene Zweige und Äste sterben nach Jahren ab. Wenn der Stamm oder stammnahe Äste betroffen sind, kann Schadbild an der Weymouth-Kiefer
es zum Absterben der ganzen Pflanze kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Aufgrund der weiten Verbreitung von Johannisbeeren ist von der
Pflanzung der sehr anfälligen Weymouthkiefer abzuraten. Auch die
Sorten der schwarzen Johannisbeere sind unterschiedlich anfällig.
Die Sorten ‚Ometa’ und ‚Titania’ gelten als wenig anfällig. Grundsätzlich sollten Johannisbeeren und fünfnadelige Kiefern nicht benachbart gepflanzt werden. Es wird diskutiert, daß der Pilz auch
ohne Wechsel auf die Kiefer am Fallaub der Johannisbeere überwintern kann. Daher sollte befallenes Laub der Johannisbeere aus
dem Garten entfernt werden. Sichtbar befallene Triebe und Äste der
Kiefer sollten entfernt, stark befallene Bäume gerodet werden. Eine
chemische Bekämpfung des Pilzes bei der Kiefer ist nicht möglich,
bei der Johannisbeere kann bei starkem Befallsdruck das gegen die
Blattfallkrankheit zugelassene Fungizid Euparen M WG eingesetzt Schadbild an Johannisbeere
werden.
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Kirschfruchtfliegen
Erreger
Die europäische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist eine etwa
4 mm grosse, schwarze Fliege mit gelber Zeichnung. Sie legt ihre
Eier in die reifenden Früchte der Kirschen. Die Eiablage erfolgt,
wenn sich die Kirschen von grün auf gelb umfärben. Je Kirsche
wird dabei immer nur ein Ei abgelegt, eine Doppelbelegung wird
durch eine Duftmarkierung der Kirsche verhindert. Die aus dem Ei
schlüpfenden Larven fressen in den Kirschen um den Stein herum
das Gewebe weg. Betroffene Früchte verfaulen teilweise vorzeitig
oder sind aufgrund der enthaltenen Maden nicht mehr genießbar.
Die Maden verlassen die Frucht, um sich im Boden zu verpuppen.
Probleme durch die europäische Kirschfruchtfliege entstehen vor
allem bei späten Süßkirschensorten aber auch bei manchen Sauerkirschsorten. In südlichen Anbaugebieten tritt auch die amerikanische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cingulata) auf. Diese fliegt
etwa 3-4 Wochen später als die europäische Art und verursacht vor
allem bei spät reifenden Süß- und Sauerkirschen Schäden.
europäische Kirschfruchtfliege
Schadbild
Von der Kirschfruchtfliege befallen Kirschen verlieren ihren Glanz
und sind weicher als gesunde Früchte. Durch den Fraß der Made im
Inneren läßt sich der Stein in der Frucht verschieben. Bei fortgeschrittenem Befall kommt es teilweise auch zum Verfaulen der
Frucht am Baum. In der Frucht ist eine weisse, bis zu 6 mm lange
Made zu finden. Teilweise verlassen die Maden aber auch schon
die noch am Baum hängende Frucht.
Vorbeugung und Bekämpfung
In Regionen wo nur die europäische Kirschfruchtfliege Probleme bereitet,
sollten bei Neupflanzungen früh reifende Sorten ausgewählt werden, da
diese meist nicht befallen werden. Ungünstig ist, wenn in der Nähe der
Kirschbäume Vogelkirschen oder Traubenkirschen wachsen, da die
Kirschfruchtfliege auch bei diesen Bäumen auftritt. Kleinkronige Bäume
können mit engmaschigen Netzen vor der Fruchtumfärbung eingepackt
werden. Bei der Kirschernte ist auf das vollständige Entfernen auch kranker Früchte zu achten. Befallene Früchte sollten aus dem Garten entfernt
werden. Die Überwinterung der Kirschfruchtfliege erfolgt als Puppe in der
obersten Bodenschicht. Durch oberflächige Lockerung des Bodens im
Herbst kann das Erfrieren der Puppen im Winter gefördert werden. Zur
Überwachung des Auftretens der Kirschfruchtfliege sind im Handel entsprechende Fallen erhältlich. Die Fallen sollten auf der Südseite des
Baums aufgehängt werden. Durch die Fallen kann ein leichte Reduzierung
der Population erreicht werden, sie dienen im wesentlichen aber der Bestimmung des richtigen Bekämpfungszeitpunktes. Nach dem Flug der
Kirschfruchtfliege sollten die gelben Fallen bald abgehängt werden, da sie
auch nützliche Insekten anlocken. Zur Erntezeit kann durch das Auslegen
von Folie oder feinmaschigen Netzen das Eindringen der Larven in den
Boden verhindert werden. Im Haus- und Kleingarten sind momentan keine
Mittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege zugelassen.
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Knospensterben an Rhododendron
Erreger
Das Knospensterben an Rhododendron wird durch den Pilz Pycnostysanus azaleae verursacht. Das Auftreten des Pilzes ist aber eng
mit dem Vorkommen der Rhododendronzikade (Graphocephala
fennahi) verbunden. Diese schafft im Sommer bei der Eiablage an
den Knospen Wunden, die dann dem Pilz als Eintrittspforten dienen.
Schadbild
Die Blütenknospen verfärben sich im Laufe des Winters grau bis
braun und sterben ab. Die dunklen Sporenträger des Pilzes wachsen
aus der Knospe heraus, so daß diese behaart erscheint. In der Regel
beschränkt sich der Schaden auf das Absterben der Knospe, nur
sehr selten erfolgt ein Übergreifen des Pilzes auf den Trieb.
Vorbeugung und Bekämpfung
Das Knospensterben tritt verstärkt an Pflanzen auf, die an stärker
besonnten Standorten stehen, da die Zikade warme Standorte bevorzugt. Optimale Standortwahl (Halbschatten) ist daher der erste
Schritt zur Vermeidung eines starken Auftretens. Außerdem wird
sortenweise unterschiedlich starkes Auftreten beobachtet. Durch
das Entfernen befallener Knospen im Frühjahr kann der Infektionsdruck etwas verringert werden.
Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung des Knospensterbens ist
aber die Bekämpfung der Rhododendronzikade. Ihre blaßgelben, tote Blütenknospe
sehr beweglichen Larven erscheinen meist ab Ende Mai und saugen
an den Blattunterseiten. Da sie sich mehrmals häuten, sind oft auch
weißliche Häutungsreste unter den Blättern zu finden. Die erwachsenen Zikaden treten dann ab Juli auf. Sie sind etwa 1 cm groß und
schlank. Die grünen Tiere sind auffällig orange-rot gestreift und
fliegen bei Störung leicht auf. Nur bei starkem Befall ist eine
Sprenkelung der Blätter durch die Saugtätigkeit zu erkennen. Eine
Bekämpfung der Zikade ist ab dem Auftreten der Larven möglich
und bei regelmäßigem Auftreten von abgestorbenen Knospen sinnvoll. Hierbei ist zu beachten, daß die Blattunterseiten gut benetzt
werden. Bekämpfungsmaßnahmen sollten in den frühen Morgenstunden geschehen, da die ansonsten sehr beweglichen Tiere dann
noch nicht so leicht flüchten. Die Bekämpfung ist z.B. mit Präparaten wie Spruzit Neu, Schädlingsfrei Neem oder Careo möglich.
Rhododendron-Zikade
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Kräuselkrankheit des Pfirsichs
Erreger
Die Kräuselkrankheit des Pfirsichs wird durch den Pilz Taphrina
deformans hervorgerufen. Der Pilz überwintert auf den Trieben
oder in den Knospen der Bäume und infiziert im Frühjahr schon
bald nach dem Austrieb die jungen Blätter. Durch wiederholten
Befall der Bäume kann es zu einer starken Schwächung kommen,
die den Fruchtertrag stark mindert. Bei starkem Befall kann es zum
Absterben einzelner Äste oder ganzer Bäume kommen. Neben dem
Pfirsich werden auch Aprikose und Nektarine befallen.
Schadbild
Bald nach dem Austrieb kräuseln sich die befallenen Blätter und
weisen weißliche oder rote Verwerfungen auf. Die befallenen
Blattpartien sind verdickt und brüchig. Ab Juni ist auf den infizierten Blättern ein weißer, haariger Belag zu finden. Die betroffenen
Blätter verbräunen schließlich und werden meist schon im Frühsommer abgeworfen. Durch den Verlust der Blätter bleiben die befallene Blätter
Früchte häufig klein oder werden vorzeitig abgeworfen. An den
Früchten kann es ebenfalls zu Infektionen kommen, die sich als
flächige Auftreibungen zeigen. Durch die Schwächung befallener
Bäume wird die Blütenknospenbildung für das Folgejahr gehemmt.
Betroffene Bäume sondern häufig Harz ab.
Vorbeugung und Bekämpfung
Bei der Pflanzung von Pfirsichen empfiehlt es sich, weniger anfällige Sorten, wie etwa ‚Amsden‘, ‚Benedicte’, Kernechter vom Vorgebirge‘‚ Rekord von Alfter‘ oder ‚Revita’ auszuwählen. Weißfleischige Sorten sind insgesamt weniger anfällig als gelbfleischige
Sorten.
Da auf den infizierten Blättern bald wieder Sporen gebildet werden,
die entweder die Rinde oder die Knospen des Baums besiedeln,
sollten befallene Zweige oder Blätter möglichst bald herausge- Infektionszeitpunkt: Knospenschwellen
schnitten werden. Eine direkte Bekämpfung des Pilzes ist nur vorbeugend möglich. Die jungen Blätter werden bereits in der anschwellenden Knospe infiziert. Daher muß bereits im Februar /
März beim Anschwellen der Knospen mit Hilfe von Fungiziden das
Auskeimen der Pilzsporen verhindert werden. Momentan sind zur
Bekämpfung der Kräuselkrankheit im Haus- und Kleingartenbereich allerdings keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Eine gewisse Wirkung kann aber durch Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln wie z.B. Neudo-Vital erzielt werden.
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Krautfäule an Tomaten und Kartoffeln
Erreger
Die Kraut- und Braunfäule der Tomate und die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel werden durch den Pilz Phytophthora infestans
verursacht. Der Pilz überdauert an befallenen Pflanzenteilen, wie
z.B. im Boden verbliebenen oder auf den Kompost gegebenen,
befallenen Kartoffeln. Treiben diese Kartoffeln im Frühjahr wieder
aus, werden an den sofort befallenen Trieben schnell Sporen gebildet, die für eine weitere Ausbreitung sorgen. Aber auch am befallenen Kraut von Tomate oder Kartoffel kann der Erreger überdauern.
Die Ausbreitung des Pilzes erfolgt besonders bei feucht-warmen
Bedingungen sehr schnell und kann unter Umständen den ganzen
Pflanzenbestand zerstören.
Schadbild
Infektionen durch die Krautfäule werden durch zunächst graugrüne
Flecken, meist an den unteren Blättern sichtbar. Die Flecken werden später braun und können sich schnell ausdehnen. Bei Feuchtigkeit entsteht an der Blattunterseite ein schimmelartiger Pilzrasen.
Neben Blättern werden auch Triebe infiziert. Befallene Tomatenfrüchte zeigen vor allem an der Oberseite die beschriebenen Flecken. Da von dem Pilz Giftstoffe gebildet werden, sind die Früchte
nicht mehr für den Verzehr geeignet. Befallene Kartoffeln sind bei
der Ernte an grauen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen, die
später einsinken. Das Gewebe unter den Flecken ist verbräunt.
befallene Tomaten
Vorbeugung und Bekämpfung
Tomaten möglichst nicht in direkter Nachbarschaft von Kartoffeln
anbauen. Kein befallenes Pflanzenmaterial kompostieren. Stützstäbe von Tomaten vor der Wiederverwendung mit heißem Wasser
reinigen. Es empfiehlt sich, Tomaten unter Foliendächern anzubauen oder mit Folienhauben abzudecken. Durch eine geringe befallene Tomatenblätter
Pflanzdichte (2,5 Pflanzen /m²) wird gewährleistet, daß der Bestand
schnell abtrocknet. Tomaten am besten morgens und nur an die
Wurzel gießen. Im Gewächshaus für gute Belüftung sorgen, um
Taubildung zu vermeiden. Erste befallene Blätter entfernen.
Bei Kartoffeln offene Lagen auswählen, die leicht abtrocknen, nicht
zu dicht pflanzen und nur gesundes Pflanzgut verwenden. Nicht auf
schweren Böden kultivieren. Fruchtfolge einhalten, also erst nach 3
bis 4 Jahren wieder Kartoffeln auf derselben Fläche anbauen.
Eine Bekämpfung der Krautfäule kann nur vorbeugend erfolgen.
Der Einsatz von Fungiziden ist deshalb nur sinnvoll, wenn er bei
Sichtbarwerden erster Symptome sofort erfolgt. Erste Infektionen
sind meist ab Ende Juni zu erwarten. Momentan gegen die Krautfäule zugelassen sind z.B. Maneb WP, Fungisan, Polyram WG,
sowie verschiedene Kupferspritzmittel.
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Malvenrost
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Erreger
Der Malvenrost (Puccinia malvacearum) gehört zur Gruppe der
Rostpilze. Er kann bei Pflanzen aus der Familie der Malvengewächse auftreten, sehr anfällig für den Erreger sind Stockrosen. Da
die Sporen des Pilzes schon sehr zeitig im Frühjahr gebildet werden, können bereits die ersten Blätter der Pflanze im Frühjahr infiziert werden. Von den ersten Infektionsstellen an den Blättern ausgehend kommt es oft zu einer schnellen Ausbreitung im Bestand.
Der Pilz überwintert an den befallenen Pflanzenteilen und kann hier
im Frühjahr erneut Sporen bilden, die die jungen Blätter wieder
infizieren.
Schadbild
Befallene Blätter weisen auf der Oberseite gelbliche Flecken auf.
Auf der Unterseite bilden sich bald zunächst gelb-orange, später
braune Pusteln von 1-2 mm Durchmesser. Befallene Blätter welken
bald und sterben vorzeitig ab. Neben der Blattfläche können auch
Blattstiele und Triebe befallen werden. Durch die oftmals starken
Infektionen kahlen die Pflanzen im Laufe des Jahres von unter immer mehr auf. Stark befallene Pflanzen sind auch in ihrer Blühfreude beinträchtigt.
befallenes Blatt (Unterseite)
Vorbeugung und Bekämpfung
Da der Pilz an befallenen Pflanzenteilen überwintert, sollten diese
im Herbst möglichst vollständig aus dem Garten entfernt werden.
Die ersten Blätter, die im Frühjahr austreiben, werden meist schon
von dem Pilz befallen, da sie nahe am Boden entstehen, wo sie
aufgrund der hier im Frühjahr meist vorhandenen Feuchtigkeit gut
infiziert werden können. Deshalb sollten die ersten 5 Blätter der
Stockrosen im Frühjahr bald nach dem Erscheinen schon entfernt
werden. Später sollten befallene Blätter umgehend entfernt werden,
da hier sonst sehr bald wieder Sporen entstehen, die für zahlreiche
weitere Infektionen sorgen. Ein sonniger, windoffener Standort
sorgt außerdem für ein schnelles Abtrocknen des Bestands und
verhindert, daß es zu starken Infektionen kommt. Wichtig ist au- befallenes Blatt (Oberseite)
ßerdem eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen. Eine direkte
Bekämpfung des Pilzes kann mit den meisten im Handel erhältlichen Rosenspritzmitteln erfolgen. Diese sollten bei ersten sichtbaren Symptomen eingesetzt werden.
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Massaria-Krankheit der Platane
Erreger
Die Massaria-Krankheit der Platane wird durch den Pilz Splanchnonema platani verursacht. Das Vorkommen des Pilzes wurde in
Deutschland erstmals 2003 nachgewiesen. Mittlerweile tritt die
Massaria-Krankheit an Platanen in ganz Deutschland auf. Andere
Pflanzen sind nicht betroffen. Der Pilz infiziert Zweige und Äste
der Platane, wo er das Rindengewebe abtötet und eine sehr schnell
verlaufende Weißfäule des Holzes verursacht. Hierdurch kann es
innerhalb weniger Monate zum Abbrechen der betroffenen Zweige
und Äste kommen, so daß die Massaria-Krankheit die Verkehrssicherheit des Baums beeinträchtigt. Das Auftreten von Massaria ist
häufig nach trocken-heißer Witterung zu beobachten.
Schadbild
An befallenen Äste kommt es durch Massaria zunächst zum Absterben der Rinde. Infizierte Rinde verfärbt sich zuerst rosa, im
weiteren Verlauf wird die Rinde durch die Entstehung von Pilzfruchtkörpern und Sporen fleckig schwarz. Die absterbenden Rindenbereiche sind oft mehrere Meter lang. Meist wird allerdings die
Oberseite von Ästen befallen, so daß die Verfärbungen der Rinde
vom Boden aus oft nicht zu erkennen sind. Später wird die Rinde
rissig und blättert ab. Unter der Rinde ist das Holz grau-braun verfärbt, im Querschnitt des Holzes zieht sich die Verfärbung meist
tief bis ins Holz. Sie ist zum gesunden Holz scharf abgegrenzt.
Außerdem wird im befallenen Holz eine schnell fortschreitende
Weißfäule sichtbar. Infizierte Äste sind oft nur noch spärlich belaubt. Ein Befall durch Massaria beschränkt sich aber meist auf
schwachwüchsige und unterdrückte Äste im unteren Kronenbereich, so daß es nur zu einer Verlichtung der unteren Baumkrone
kommt. In der lichten Baumkrone sinkt aufgrund des günstigeren
Kleinklimas und der nun fehlenden geschwächten Äste die Gefahr
von weiteren Infektionen deutlich. Ein Absterben von Platanen
durch Massaria ist nicht zu erwarten und wurde bislang nicht beobachtet.
Schwarzfärbung durch Fruchtkörper auf
befallener Rinde
Vorbeugung und Bekämpfung
Befallene Äste sollten wegen der Bruchgefahr, aber auch wegen der
Sporenbildung des Pilzes bald entfernt werden. Befallenes Material
kann nach Zerkleinerung (Häckseln) kompostiert oder verbrannt
werden. Auch potentiell gefährdete, unterdrückte Äste sollten bei
Baumpflegemaßnahmen mit entnommen werden. Bei Straßenbäumen die bereits Befall aufwiesen, sind aufgrund der Bruchgefahr
kürzere Kontrollintervalle notwendig.
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Minierfliegen
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Erreger
Minierfliegen sind nur etwa 1 bis 5 mm grosse, meist dunkel gefärbte Fliegen, deren Larven im Inneren von Blättern fressen. Die
Weibchen legen ihre Eier an den Blättern ab, die herausschlüpfenden Maden bohren sich in das Blatt und fressen zwischen Blattoberhaut und Blattunterhaut von außen erkennbare Gänge. Das
Blatt bleibt äußerlich unversehrt. Bei starkem Befall kann die
Wuchskraft der Pflanze gemindert sein. Minierfliegen können im
Freiland und bei Gewächshaus-Pflanzen auftreten. Sie sind meist Schadbild der Ilex-Minierfliege
auf eine oder wenige miteinander verwandte Pflanzen-Arten spezialisiert. So tritt etwa die Ilex-Minierfliege nur bei Stechpalmen
(Ilex) auf. Im Gewächshaus und bei manchen Arten im Freiland
können mehrere Generationen im Jahr entstehen.
Schadbild
Die Fliegen selbst sind aufgrund ihrer Färbung und Größe meist
recht unscheinbar. Sie erscheinen meist im Mai. Die Fraßtätigkeit
der Maden ist an zunächst punktförmigen, später meist schlangenförmigen Miniergängen zu erkennen. Diese heben sich gelblich
oder pergamentartig von der übrigen Blattfläche ab. In den Gängen
scheint oft der dunkle Kot der Maden durch. Im Gegenlicht sind
meist auch die etwa 3 mm langen Maden oder später die Puppen zu
erkennen. Oft vergrößern sich die zunächst schmalen Fraßgänge
später zu sogenannten Platzminen, die sich zur Oberseite des Blattes leicht ausbeulen. Neben den Minierfliegen können auch die
Larven der Miniermotten ähnliche Schadbilder hervorrufen.
Minierfliegen-Made
Vorbeugung und Bekämpfung
Häufig beschränkt sich der Befall auf einzelne Blätter, die einfach
abgepflückt und entfernt werden können. Tritt regelmäßig ein stärkerer Befall auf, kann im Haus- und Kleingartenbereich bei sichtbar
werden der ersten Symptome eine Behandlung mit dem Präparat
„Schädlingsfrei Neem“ durchgeführt werden.
Minierfliegen-Puppe
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Monilia-Spitzendürre
Erreger
Die Spitzendürre bei Steinobst und Äpfeln wird durch die Pilzkrankheit Monilia laxa verursacht. Der Pilz überwintert in befallenen Zweigen oder auf Fruchtmumien, auf denen zum Frühjahr hin
graue Sporenrasen gebildet werden. Die hier gebildeten Sporen
infizieren die Blüten und der Pilz wächst in den Trieb ein. Die
Krankheit tritt bei Kirschen und zunehmend auch bei Äpfeln auf.
Bei Sauerkirschen sterben die einjährigen Langtriebe ab. Bei Süßkirschen und Äpfeln werden die blütentragenden Kurztriebe abgetötet. Ein Vordringen des Pilzes in älteres Holz erfolgt in der Regel
nicht.
Schadbild
Befallene Blüten welken und verbräunen innerhalb weniger Tage,
bleiben aber am Trieb hängen. Da das Pilzgeflecht in die Leitungsbahnen des Triebs einwächst, welken auch die jungen Blätter und
der Zweig stirbt ab. Im Übergangsbereich zum gesunden, zweijährigen Holz kommt es beim Steinobst oft zu Harzfluß. Dies stellt
eine Abwehrreaktion des Baums dar. Bei sehr anfälligen Sauerkir- Spitzendürre beim Apfel
schen-Sorten wie z.B. ‚Schattenmorelle’ kann es durch wiederholten Befall zum Absterben der Bäume kommen.
Im Sommer kann Monilia auch die reifenden Früchte befallen. Hier
tritt der Pilz aber als Wundparasit auf, der Früchte infiziert, die z.B.
von Wespen angefressen oder vom Apfelwickler angebohrt sind.
Betroffene Früchte verfaulen dann innerhalb weniger Tage. Auf
befallenen Früchten bilden sich Ringe aus grauen Fruchtkörpern
des Pilzes.
Vorbeugung und Bekämpfung
Um das Sporenpotential möglichst gering zu halten, sollten am
Baum oder auf dem Boden verbliebene Fruchtmumien bei der Ernte mit entfernt werden. Die auf ihnen entstehenden Sporen können
ebenfalls die Spitzendürre am Steinobst auslösen. Außerdem sollten
befallene Zweige nach Sichtbarwerden der Symptome bis in das
gesunde Holz zurückgeschnitten werden.
Kühle und regnerische Witterung während der Blüte begünstigt die
Infektion mit Monilia, da Feuchtigkeit die Infektion erleichtert und
niedrige Temperaturen die Blütezeit verlängern. Bei starkem Befallsdruck und günstigen Infektionsbedingungen kann durch Fungizidspritzungen ein Befall verhindert werden. Die erste Behandlung
ist bei 20 % offenen Blüte, eine zweite bei Vollblüte durchzufüh- Monilia-Fruchtfäule bei der Pflaume
ren. Hierzu können die Mittel Pilzfrei Ectivo oder Teldor (nur bei
Steinobst) eingesetzt werden. Einige Sauerkirschen-Neuzüchtungen
sind nicht anfällig für Monilia. Dies sind z.B. die Sorten ‚Karneol‘
und ‚Korund‘.
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Moos im Rasen
Ursachen
Das verstärkte Auftreten von Moosen im Rasen kann verschiedene Ursachen haben. Die wichtigsten Einflußfaktoren sind die Beschattung der
Rasenfläche, ein zu niedriger pH-Wert des Bodens, schlechte Nährstoffversorgung des Rasens, sowie ein sehr lehmiger oder verdichteter Boden.
In jedem Fall herrschen ungünstige Wachstumsbedingungen für die Rasengräser. Als Folge wird die Grasnarbe dünn und lückig, so daß Moose
und andere Wildpflanzen sich leichter ansiedeln können. Beschattung und
Bodenverdichtungen führen außerdem dazu, daß die Bodenoberfläche
nach Niederschlägen lange feucht bleibt, so daß ein günstiges Kleinklima
für die Ansiedlung und Entwicklung von Moosen gegeben ist. Im Gegensatz zu den Gräsern werden Moose durch Nährstoffmangel nicht im
Wachstum behindert, da sie ausgesprochen anspruchslos sind.
Vorbeugung und Bekämpfung
Moos
Um die Ansiedlung von Moosen zu verhindern, müssen optimale Wachstumsbedingungen für die Rasengräser geschaffen werden. Für schattige
Flächen werden spezielle Schattenrasen-Mischungen angeboten, im tiefen
Schatten von Bäumen oder Gebäuden wird man aber auch mit diesen
keinen Erfolg haben. Durch das Aufasten von beschattenden Bäumen
können die Lichtverhältnisse häufig verbessert werden. Der Unterboden
muß durchlässig sein, damit Niederschläge rasch aufgenommen werden
können. Der Bodenhorizont bis 20 cm Tiefe sollte gut mit Humus versorgt
sein. Bei Böden mit hohem Lehm- oder Tonanteil kommt es leicht zu
Staunässe. Hier kann die Wasserführung des Bodens durch Einarbeiten
von Sand bei der Neuanlage verbessert werden. Aber auch bei bestehenden Flächen kann durch Aufbringen von 2 bis 3 mm Sand ein schnelleres
Abtrocknen der Bodenoberfläche erzielt werden. Zusätzlich kann durch
Aerifizieren des Bodens und Verfüllen der Löcher mit Sand die DrainageWirkung des Bodens verbessert werden. Sehr leichte Böden können durch
Einarbeiten von Kompost verbessert werden. Der optimale pH-Wert des
Bodens liegt zwischen 5,5 (leichte Böden) und 6,5 (schwerere Böden). Bei
zu sauren Böden kann durch Kalkung der pH-Wert angehoben werden.
Darüber hinaus ist für einen dichten Rasen eine regelmäßige Düngung
notwendig. Hierzu eignen sich am besten Langzeitdünger, die die Nährstoffe über einen Zeitraum von 3-4 Monaten dem Pflanzenwachstum angepasst freisetzen. Eine kalium-betonte Düngung im Herbst erhöht außerdem die Frosthärte des Rasens. Bei bereits stark vermoosten Rasenflächen
sollte zunächst durch Vertikutieren des Rasens der dichte Filz entfernt
werden, bevor durch die oben genannten Maßnahmen eine erneute Ausbreitung verhindert wird. Zur direkten Bekämpfung der Moose sind im
Handel verschiedene Moosvernichter auf Basis von Eisensulfaten, Essigsäure-Produkte, Mittel auf Basis von Pelargon-Säure, sowie das Mittel
Mogeton erhältlich. Werden die Ursachen für das starke Mooswachstum
aber nicht beseitigt ist früher oder später immer mit einer erneuten Ansiedlung von Moosen zu rechnen.
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Napfschildläuse
Erreger
Napfschildläuse treten bei verschiedenen Straßenbaumarten, aber auch
zunehmend bei Gartengehölzen verstärkt auf. Bei den Straßenbäumen sind
vor allem Linde, Ahorn und Roßkastanie betroffen. Hier hat sich die wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis), aber auch die verwandte Art Eupulvinaria hydrangeae ausgebreitet. Vor allem letztere tritt zunehmend
auch in den Gärten an Hortensien, Magnolien, Zierkirschen, Rosen und
anderen Gehölzen auf. Eine weitere Art tritt häufig bei Stechpalmen (Ilex)
auf. Die Tiere bringen eine Generation im Jahr hervor. Die Weibchen
legen im Frühjahr im Bereich der Äste oder unter den Blättern in sogenannten Eisäcken mehrere hundert Eier ab. Die auf Wachsfäden bestehenden Eisäcke sind oval und bis etwa 7 mm lang. Obenauf sitzt als braunes
Schild das Weibchen, das bald nach der Eiablage stirbt. Aus dem Eisack
schlüpfen im Mai/Juni die Larven der Laus, die wiederum die Blätter
besiedeln, um dort an den Blattadern zu saugen. Vor dem Laubfall im
Herbst wandern die Larven auf dünne Zweige über, auf denen sie überwintern.
Schadbild
Auffälligstes Anzeichen einer Besiedlung durch Napfschildläuse sind die
Eisäcke, die im Frühjahr an Ästen oder Blättern erscheinen. Die Laus
schädigt ihre Wirtspflanzen vor allem durch den Entzug von Pflanzensaft.
Da der Saft der Leitungsbahnen viel Zucker enthält, den die Läuse nicht
vollständig verwerten, scheiden die Tiere als Kot klebrigen Honigtau aus.
Der herunterfallende Honigtau verklebt andere Blätter und unter den
Bäumen wachsende Pflanzen, sowie unter betroffenen Straßenbäumen
parkende Autos. Auf dem Honigtau wächst häufig ein Russtaupilz, der
sich von dem Honigtau ernährt und bewirkt, daß sich die Blätter schwarz
verfärben. Für die Pflanzen ist der Pilz unschädlich, beeinträchtigt sie aber
indirekt, indem er die Blätter schattiert. Durch den Saftentzug der Napfschildläuse kommt es bei starkem Befall zu einer Schwächung der Pflanze
und besonders bei jährlich wiederkehrendem Befall sind auch nachhaltige
Schäden möglich. Dies gilt besonders, wenn andere Schaderreger oder
ungünstige Standortbedingungen hinzukommen, wie dies bei Straßenbäumen im städtischen Bereich häufig der Fall ist.
Eisäcke am Stamm einer Linde
Vorbeugung und Bekämpfung
Direkte Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung von Napfschildläusen an
Bäumen sind oft aufgrund der Baumgrösse kaum möglich. Wenn machbar, sollten die im Frühjahr erscheinenden Eisäcke vor dem Schlüpfen der
Larven entfernt werden. Dies kann im Astbereich durch Abbürsten oder
bei entsprechend robuster Borke auch vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger erfolgen. Bei strauchigen Pflanzen ist bei starkem Befall eine Bekämpfung mit Ölpräparaten gegen die überwinternden Larven bei beginnendem Austrieb der Pflanzen möglich. Eine Bekämpfung der Junglarven
im Sommer sollte nur mit bienenungefährlichen Mitteln und nach Ende
des täglichen Bienenflugs erfolgen, da sich tagsüber aufgrund der Honigtau-Ausscheidungen der Läuse Bienen an den Pflanzen aufhalten können.
Larven der wolligen Napfschildlaus
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Netzwanzen an Rhododendron und Pieris
Erreger
Netzwanzen sind bis etwa 4 mm große Insekten mit einer stark
ausgeprägten, netzartigen Flügeladerung. An Rhododendron treten
bei uns 2 verschiedene Arten auf, seit wenigen Jahren ist bei uns
außerdem die Andromeda-Netzwanze anzutreffen, die vor allem bei
der Lavendelheide (Pieris) und sporadisch auch an Rhododendron
auftritt. Alle Arten halten sich vor allem auf der Blattunterseite auf
und saugen dort an den Blättern. Die Überwinterung erfolgt jeweils
als Ei, das im Bereich der Hauptader des Blattes in das Pflanzengewebe der jüngsten Blätter geschoben wird. Ab Mai sind die zunächst nur 2 mm großen Larven zu finden, im Sommer dann die
geflügelten erwachsenen Tiere. Insbesondere die AndromedaNetzwanze zeichnet sich durch eine sehr hohe Vermehrungsrate
aus, so daß vor allem an Pieris starke Schäden möglich sind.
Schadbild
Die von den Netzwanzen ausgesaugten Zellen verfärben sich hell,
so daß befallene Blätter an vielen kleinen Sprenkelungen in der
Blattfläche zu erkennen sind. Auf den Blattunterseiten sind braune
Kottröpfchen und im Sommer die Tiere selbst zu finden. Da Netzwanzen wärmeliebend sind, sind insbesondere Pflanzen in sonnigen
Lagen stärker betroffen und größere Schäden entstehen vor allem in
heißen Sommern. Stark befallene Blätter können völlig eintrocknen
und werden vor allem bei Pieris auch vorzeitig abgeworfen. Im
Schadbild der Andromeda-Netzwanze
Extremfall kann es durch wiederholten Befall zum Absterben von
Sträuchern kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Beim Kauf von Pflanzen sollte auf Befallssymptome geachtet werden, um eine mögliche Einschleppung auf diesem Wege zu verhindern. Rhododendron und Pieris sollten entsprechend ihren Ansprüchen an nicht zu sonnigen Standorten gepflanzt werden. Bei Rhododendron treten die Wanzen dann oft nur sporadisch auf, so daß
eine Bekämpfung meist nicht notwendig ist. Insbesondere bei Pieris Andromeda-Netzwanze
ist aber bei Befall mit der Andromeda-Netzwanze eine Bekämpfung anzuraten. Eine direkte Bekämpfung kann im Sommer mit
Produkten wie Provado 5 WG (systemische Wirkung) oder Schädlingsfrei Neem bzw. Neudosan Neu (beide mit Kontaktwirkung,
gründliche Benetzung der Blattunterseiten notwendig) erfolgen.
Die genannten Mittel haben eine Nebenwirkung auf die bei Rhododendron gleichzeitig auftretende Rhododendron-Zikade.
Larve der Rhododendron-Wanze
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Fachbereich Biologie
Obstbaumkrebs
Erreger
Der Obstbaumkrebs wird durch den Pilz Nectria galligena hervorgerufen. Er kann bei Apfel und Birne auftreten. Andere Arten der
Gattung Nectria können z.B. bei Rotbuche, Esche oder Eberesche
ähnliche Symptome hervorrufen. Der Pilz infiziert die Zweige der
Pflanzen über Wunden, dies können Schnittwunden, aber auch
feine Risse oder frische Blatt- und Fruchtnarben sein. Besonders
bei feuchter Witterung ist die Zeit des Laubfalls im Oktober daher
Hauptinfektionszeit für den Pilz. Von den Befallsstellen ausgehend
tötet der Pilz das Rindengewebe ab.
Schadbild
Die durch den Pilz abgetöteten Rindenbereiche verfärben sich
braun, werden trocken und rissig. Im Frühjahr und Sommer sind
hierauf zeitweise gelblich-weiße Sporenlager zu sehen. Vor allem
im Herbst sind dann sehr kleine kugelig-rötliche Sporenlager zu
finden. Bei jungen Trieben kann der Pilz oft triebumfassend die
Rinde zerstören, wodurch es zum Absterben des Triebs kommt.
Dickere Zweige und Äste können oft lange mit einer Infektion
weiterleben, wobei sich bei einigen Sorten mit den Jahren ein immer dickerer Kragen um die Infektionsstelle bildet, wovon sich
auch die Bezeichnung "Obstbaumkrebs" ableitet. Der Kragen entsteht dadurch, daß der Baum die Wunde zu überwallen versucht.
Neben den Triebinfektionen kann es durch Nectria galligena auch
Obstbaumkrebs beim Apfel
zu einer Fruchtfäule beim Kernobst kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahmen sind die Auswahl gesunden
Pflanzenmaterials und die Pflanzung wenig anfälliger Sorten. Die
Apfelsorten ‚Cox Orange', ‚Gloster', ‚Klarapfel' und ‚Berlepsch'
gelten z.B. als sehr anfällig. Bei dichten Pflanzenbeständen und
dichtgewachsenen Baumkronen können sich Pilze allgemein gut
ausbreiten, da sich Feuchtigkeit lange im Bestand hält. Deshalb ist
regelmäßiges Auslichten der Bestände bzw. Baumkronen notwendig. Bei vorhandenen Infektionen sollten diese herausgeschnitten
werden, um einer weiteren Ausbreitung im Bestand vorzubeugen.
Für eine direkte Bekämpfung kann im Haus- und KleingartenBereich das Mittel „Cuprozin WP“ eingesetzt werden.
Infektion an Eberesche
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Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe
Erreger
Die Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe ist ein nur ca. 0,2 mm großer
Schädling mit wurmförmig langgestrecktem Körper. Aufgrund
seiner Größe, der hellen Färbung und der versteckten Lebensweise
ist er mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Die Gallmilben überwintern zwischen den Knospenschuppen oder in Rindenrissen und
besiedelt von dort aus im Frühjahr die Blätter und Blüten, sowie die
jungen Früchte der Pflaume, wo sie durch ihre Saugtätigkeit Gewebeveränderungen verursachen. Es entstehen mehrere Generationen
pro Jahr. Vor dem Laubfall verlassen die erwachsenen Tiere das
Laub und besiedeln wiederum die Knospen. Als besonders anfällig
gilt die Sorte „Hauszwetschge“.
Schadbild
An befallenen Blättern erscheinen schon kurz nach dem Austrieb
im Frühjahr beutelförmige Gallen von bis zu 3 mm Durchmesser.
Schadbild der Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe
Diese treten bevorzugt im Bereich der Mittelrippe und der Blattränder auf. Die Gallen verfärben sich zum Teil rötlich und sind auf
der Unterseite leicht behaart. Bei starkem Befall kommt es auch zu
Verdrehungen der Blattfläche. Seltener werden auch Früchte befallen. Betroffene Früchte weisen unregelmäßig geformte, kraterartige
Vertiefungen auf. Außerdem ist das Fruchtfleisch zum Teil mit dem
Stein verwachsen. Die reifenden Früchte sind aber frei von Gallmilben und können bedenkenlos gegessen werden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe ist
normalerweise nicht notwendig. Durch die Pflanzung an einem
nicht zu feuchten Standort und regelmäßiges Auslichten der Krone
können die Entwicklungsbedingungen der Milbe verschlechtert
werden. Bei kleinen Bäumen befallene Blätter abpflücken. War im
Vorjahr ein starker Fruchtbefall vorhanden, so können zum Austrieb 2 Spritzungen mit rapsöl-haltigen Präparaten wie „Schädlingsfrei Naturen“ erfolgen.
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Pflaumenrost
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Erreger
Beim Pflaumenrost (Tranzschelia pruni spinosae) handelt es sich
um einen wirtwechselnden Rostpilz. Der Pilz befällt die Blätter von
Pflaumen und Zwetschen, seltener auch Mirabellen, Pfirsiche und
Schlehen. Durch die Infektion kommt es zu Blattflecken und zu
vorzeitigem Abwerfen der Blätter. Die Schwächung der Bäume
führt zu Ertragsminderungen. Der Pilz vollzieht im Frühjahr einen
Wirtswechsel. Nach der Überwinterung an befallenen Pflaumenblättern werden im April die Knospen von Buschwindröschen (A- befallenes Blatt (Unterseite)
nemonen) infiziert. Auf deren Blättern entstehen kurz später wiederum Sporen, die erneut die jungen Blätter der Pflaume infizieren.
In einigen Fällen wurde aber auch beobachtet, daß es ohne Zwischenwirt direkt wieder zur Infektion der Pflaume kam.
Schadbild
Befallene Blätter sind zunächst an kleinen gelblichen Flecken zu
erkennen. Diese treten ab Anfang Juni auf. Bald werden auf der
Blattunterseite stecknadelkopf-grosse Pusteln sichtbar, die zunächst
gelblich, dann rostig-braun und schwarz werden. Hier entstehen
Sporen, die weitere Blätter infizieren. Befallene Blätter werden von
der Spitze her braun, vertrocknen und werden vorzeitig abgewor- befallenes Blatt (Oberseite)
fen. Besonders in nassen Jahren kommt es zur starken Ausbreitung
des Pilzes, wodurch die Bäume bereits ab August allmählich kahl
werden. Seltener kommt es auch zu Infektionen an fast reifen
Früchten, die dann einen schorfigen Überzug aufweisen und nicht
richtig ausreifen.
Befallene Anemonen sind an ihren fahlgrünen Blättern mit sehr
langen Blattstielen zu erkennen. Außerdem kommt es zu Blütendeformationen. Befallene Anemonen bleiben zeitlebens infiziert.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da die Überwinterung an den befallenen Blättern erfolgt, sollten
diese nach Möglichkeit aus dem Garten entfernt werden. Auf die
Pflanzung von Anemonen sollte verzichtet werden, da diese als
Zwischenwirt für den Pflaumenrost fungieren, vorhandene infizierte Pflanzen sollten entfernt werden. Lockerer Kronenaufbau und
ausreichender Pflanzabstand gewährleisten, daß das Laub nach
Niederschlägen schnell abtrocknen kann und es nicht zum Auskeimen der Pilzsporen kommt. Um dies zu gewährleisten, sollten ältere Baumkronen regelmäßig ausgelichtet werden. Die Pflaumensorten ‚Bühler Frühzwetsche‘‚ Zimmers Frühzwetsche‘ und ‚Anna
Späth‘ gelten als wenig anfällig für den Pflaumenrost.
Für den Haus- und Kleingartenbereich sind momentan keine Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung des Pflaumenrostes zugelassen.
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Pflaumenwickler
Erreger
Der Pflaumenwickler ist ein unauffälliger, grauer Schmetterling mit
einer Flügelspannweite von nur etwa 15 mm, der seine Eier an den
Früchten von Pflaumen,-, Zwetschen- und Mirabellenbäumen ablegt. Die aus dem Ei schlüpfenden Raupen bohren sich in die
Frucht ein und bewirken oft ein vorzeitiges Abwerfen der Früchte.
Der Pflaumenwickler entwickelt 2 Generationen im Jahr. Die erste
Generation tritt etwa Ende Mai auf. 2 bis 3 Wochen nach der Blüte
legen die Weibchen ihre Eier an den jungen Früchten ab und die
hieraus schlüpfenden Raupen bohren sich in die Frucht. Hierdurch
entsteht meist kaum Schaden, da im Juni ohnehin noch viele Früchte vom Baum abgestossen werden und bei einem Befall durch den
Pflaumenwickler werden vorrangig befallene Früchte abgeworfen.
Am Boden verlassen die Raupen die Frucht bald und verpuppen
sich in der Bodenstreu. Eine zweite Generation des Schmetterlings
entsteht im Sommer und befällt die reifenden Früchte. Es werden
bevorzugt mittlere und späte Pflaumensorten befallen.
Schadbild
Die zunächst weißlichen, später rötlichen Raupen des Pflaumenwicklers fressen sich im Fruchtfleisch bis zum Stein vor. Die Fraßgänge sind mit Kotkrümeln gefüllt. Die Einbohrstelle der Raupe ist
an einem farblosen Gummitropfen zu erkennen. Die Früchte wer- Raupe des Pflaumenwicklers
den häufig notreif und fallen vorzeitig vom Baum. Am Boden liegende befallene Früchte weisen oft ein etwa 2 mm grosses
Ausschlupfloch der Raupe auf. In Jahren mit schwachem Fruchtbehang kann schon durch die erste Generation des Wicklers die Ernte
weitgehend zerstört werden. In Jahren mit gutem Behang, wird der
Befall der ersten Generation meist mit dem Junifruchtfall ausgeglichen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Größere Schäden durch die zweite Generation lassen sich oft schon
dadurch verhindern, dass im Juni die abgestossenen Früchte eingesammelt werden, bevor die Raupen die Frucht wieder verlassen
haben. Durch Schütteln des Baums kann das Abwerfen befallener
Früchte beschleunigt werden. Die Raupen der zweiten Generation
überwintern gerne in Rindenrissen am Stamm. Daher empfiehlt es
sich, Ende August Wellpappe-Fanggürtel am Stamm anzubringen.
Die Raupen nutzen die Hohlräume der Wellpappe, um sich darin
einzuspinnen und können Anfang Oktober mit den Fanggürteln
entfernt werden. Darüber hinaus sollte bei Bäumen deren Stämme
schon Borke ausbilden, im Winter der Stamm mit einer Bürste bearbeitet und so von überwinternden Raupen-Kokons befreit werden.
Durch Aufhängen von Pheromonfallen ab Mai kann durch das
Wegfangen von Schmetterlings-Männchen die Paarung unterbunden und die Population ebenfalls etwas dezimiert werden. Für eine
chemische Bekämpfung des Pflaumenwicklers stehen im Haus- und
Gummitropfen an befallener Frucht
Kleingartenbereich keine zugelassenen Mittel zur Verfügung.
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Triebsterben durch Phytophthora ramorum
Erreger
Der zu den Algen-Pilzen zählende Erreger Phytophthora ramorum kann
bei unterschiedlichen Gehölzen ein Triebsterben verursachen. In
Deutschland wurde der Erreger bislang vor allem bei Rhododendron,
aber auch bei Schneeball-Sträuchern (Viburnum) und Lavendelheide
(Pieris) nachgewiesen. Die Symptome sind dabei mit denen anderer Pilz
verwechselbar, eine exakte Bestimmung kann nur im Labor erfolgen.
Weltweit tritt der Pilz auch an zahlreichen anderen Gehölzen und krautigen Pflanzen auf, so wurde in Kalifornien ein massives Eichensterben
von dem Erreger verursacht. Aufgrund des breiten WirtspflanzenSpektrums und der in den USA zum Teil gravierenden Schäden wurde
der Pilz in der EU als Quarantäne-Erreger eingestuft. In Deutschland
beschränkt sich das Auftreten bislang auf wenige Nachweise im Jahr. In
Großbritannien und den Niederlanden gibt es einzelne Funde auch an
Eichen und Buchen, jedoch immer nur in direkter Nachbarschaft zu stark
befallenen Rhododendron. Bei Bäumen äußert sich der Befall meist
durch Schleimfluß im Bereich der Stammbasis. Schleimfluß kann generell aber sehr unterschiedliche Ursachen haben. Infektionen durch Phytophthora ramorum erfolgen über Sporen, die durch die Luft oder Wasserspritzer transportiert werden. Zum Auskeimen benötigen die Sporen
dann mindestens 24 Stunden Blattnässe. An toten Blättern und Trieben
kann der Erreger noch lange Zeit überdauern und weiter Sporen freisetzen.
befallene Triebspitze am Rhododendron
Schadbild
Von Phytophthora ramorum infiziertes Pflanzengewebe verfärbt sich
dunkelbraun bis schwarz und ist meist scharf von gesundem Gewebe
abgegrenzt. Bei Rhododendron dringt der Erreger in der Regel über die
Spitzen ein, so daß es von der Triebspitze abwärts zum Absterben
kommt. An befallenen Trieben verfärben sich die Blätter vom Blattstiel
her häufig ebenfalls braun-schwarz und werden bald abgeworfen. Beim
Schneeball kommt es dagegen meist zu Infektionen an der Triebbasis,
häufig im bodennahen Bereich. Dies äußert sich dann in Form von Welkeerscheinungen an ganzen Zweigen oder Ästen. Da für das Keimen der
Sporen Feuchtigkeit notwendig ist, sind eher Pflanzen in schattigen Lagen und oft zunächst bodennahe Triebe betroffen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Beim Kauf von Rhododendron und anderen Wirtspflanzen sollte unbedingt auf mögliche Symptome von Phytophthora ramorum geachtet werden. Da Wasser eine wichte Rolle bei der Ausbreitung spielt, ist Überkopfbewässerung unbedingt zu vermeiden, außerdem sind zu Staunässe
neigende Böden zu meiden. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich,
befallenes Pflanzengewebe muß daher unbedingt entfernt werden. Bei
Befall im Bestand ist neben befallenen Zweigen auch die Bodenstreu zu
beseitigen.
Wenden Sie sich bei Befallsverdacht bitte an die Pflanzenschutzberatung.
befallener Rhododendron
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Phytophthora-Wurzelfäule
Erreger
Verschiedene Erreger aus der Pilz-Gattung Phytophthora können
bei zahlreichen Pflanzen eine Wurzelfäule verursachen, die zum
Absterben von Pflanzenteilen oder häufig auch der ganzen Pflanze
führt. Die Infektionen sind dabei meist bodenbürtig, seltener kann
auch eine Infektion der Triebe erfolgen. Der Erreger tötet die Wurzelrinde der Pflanze ab, so daß die Triebe und Blätter nicht mehr
ausreichend versorgt werden können. Betroffen sind häufig Pflanzen, die an ungünstigen Standorten stehen oder Pflanzen die z.B.
durch Staunässe oder durch Überdüngung anfälliger sind. Häufig
befallen werden z.B. Rhododendron, Scheinzypressen oder auch
Erdbeeren. Eine Form der Phytophthora tritt in den letzten Jahren
verstärkt bei Erlen auf. Hierbei wird der Erreger meist über das
Wasser zu den häufig an Bächen gepflanzten Bäumen weiterverschleppt.
Schadbild
Phytophthora-Infektionen äußern sich häufig erst im fortgeschritte- Triebsterben bei Rhododendron
nen Stadium der Erkrankung. Typisch sind plötzliche WelkeErscheinungen bei krautigen Pflanzen und sommergrünen Gehölzen, bei hartlaubigen Pflanzen oder Nadelgehölzen entstehen oft
auch erst Vergilbungen der Blätter oder es kommt zum allmählichen Vertrocknen der betroffenen Zweige oder Pflanzen. Befallene
Pflanzen nehmen gegenüber gesunden Pflanzen oft eine fahlgrüne
Färbung an. Während kleinere Pflanzen meist ganz betroffen sind,
fallen bei größeren Gehölzen oft erst einzelne Äste aus. Die Symptome treten typischerweise bei einsetzender trocken-warmer Witterung auf, also dann, wenn die Pflanzen viel Wasser benötigen und
die verbliebenen gesunden Wurzeln nicht mehr in der Lage sind,
die Blätter zu versorgen. An den Wurzeln sind die Infektionen an
Verbräunungen im Rindenbereich zu erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium ziehen sich diese Verbräunungen oft zungenförmig bis
in den Wurzelhalsbereich der Pflanze hoch.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da die Symptome der Phytophthora-Wurzelfäule meist erst im
fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sichtbar werden, sind die
betroffenen Pflanzen häufig nicht mehr zu heilen. Um ein Auftreten
der Erkrankung zu vermeiden sollten die Standortansprüche der
Pflanzen beachtet werden und insbesondere Staunässe und Überdüngung vermieden werden. Kranke Pflanzen sollten umgehend
aus dem Bestand entfernt werden. Empfindliche Kulturen können Rinden-Verbräunungen bei Rhododendron
vorbeugend mit dem Fungizid Aliette behandelt werden. Bitte
wenden Sie sich bei Befallsverdacht an die Pflanzenschutzberatung.
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Rasenkrankheiten
Erreger
Als Krankheitserreger bei Rasengräsern können vor allem verschiedene Pilze auftreten. Diese können sich dabei häufig sowohl
von den lebenden Gräsern als auch vom Rasenfilz, also den abgestorbenen Gräsern ernähren, so daß viele Pilze oft ständig in der
Fläche vorhanden sind. Ob es aber zur Infektion von lebenden Gräsern kommt, hängt einerseits von der Vitalität der Gräser und andererseits davon ab, ob die Infektionsbedingungen für den jeweiligen
Pilz erfüllt sind. Hierbei spielen vor allem Feuchtigkeit und Wärme
eine Rolle.
Schadbild
Unterschiedliche Pilze verursachen unterschiedliche Schadbilder.
Zum Teil sterben lediglich einzelne Halme ab, die entsprechend
verbräunen, zum Teil können betroffene Gräser ganz absterben. In
diesem Fall sind die Befallsstellen meist als mehr oder weniger
kreisrunde helle Flecken in der Fläche zu erkennen. Bei Befall
durch den Schneeschimmel weisen die Flecken einen schimmeligen
Rand auf. Bei der Rotspitzigkeit wachsen aus den toten Halmen
geweihartige, rötliche Myzelfäden heraus. Bei Befall durch Getreiderost werden an den Halmen die orange-farbenen Fruchtkörper
des Pilzes sichtbar.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wenn sich Pilzerkrankungen in Rasenflächen stärker ausbreiten,
hängt dies häufig mit für den Rasen ungünstigen Standortverhältnissen zusammen. So spielen häufig Bodenverdichtungen eine Rolle. Gräser wurzeln schlecht in den verdichteten Boden ein, es
kommt leichter zu Staunässe und Sauerstoffmangel im Boden. Das
nur langsam in den Boden eindringende Wasser begünstigt die
Ansiedlung von Pilzen an der Bodenoberfläche. Nährstoffmangel
macht die Gräser ebenfalls anfälliger für Infektionen, eine regelmäßige Düngung von Rasenflächen ist daher sinnvoll.
Auch zu starke Beschattung schwächt die Gräser und bei der höheren Luftfeuchte im Schatten kommt es leichter zu Infektionen. Der
richtige Standort und die richtige Rasenpflege sind daher die wichtigsten Voraussetzungen für einen gesunden Rasen. Die auftretenden pilzlichen Erreger sind meist auf Feuchtigkeit und Wärme angewiesen, damit ihre Sporen auskeimen können. Auch aus diesem
Grund sollten Rasenflächen bei langanhaltender Trockenheit nur
selten, aber dann durchdringend bewässert werden. Bei täglichem
Wässern wird meist nur die oberste Bodenschicht befeuchtet, was
dem Rasen nicht hilft, die nassen Halme können aber leicht von
Pilzen infiziert werden. Wichtig ist auch, die Messer des Rasenmähers regelmäßig zu schärfen, um einen glatten Schnitt zu erhalten.
Ausgefranste Schnittstellen an den Halmen sind günstige Eintrittspforten für viele Pilze. Bei starkem Rasenfilz sollte vertikutiert
werden, da sich die Pilze im dichten Filz besonders gut ansiedeln
können.
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Regenflecken an Äpfeln
Erreger
Regenflecken an Äpfeln werden durch den Pilz Gloeodes pomigena
hervorgerufen. Dieser kann insbesondere bei kühl-feuchter Witterung in den Monaten August und September verstärkt auftreten.
Häufig ist er mit dem Erreger der Fliegenschmutz-Krankheit (Schizothyrium pomi) vergesellschaftet. Die Pilze besiedeln lediglich die
Wachsschicht der Apfelschale, sie dringen nicht ins Fruchtfleisch
ein. Neben dem Apfel werden auch Blätter, Früchte oder Triebe
verschiedener Laubgehölze, wie Esche, Weide, Linde, Eiche und
vor allem Brombeere befallen. Eine unterschiedliche Anfälligkeit
verschiedener Apfelsorten konnte bisher nicht festgestellt werden.
Schadbild
Befallene Früchte sind an grau-grünen, verwaschenen, abreibbaren
Flecken zu erkennen, die oft zu ausgedehnten Flächen oder Streifen
zusammenfließen. Stark befallene Früchte welken im Lager vorzeitig, da die schützende Wachsschicht des Apfels verletzt ist. Die
Symptome treten erst mehrere Wochen nach der Infektion auf.
Meist werden sie kurz vor der Fruchtreife sichtbar. Bei einer Infektion mit der Fliegenschmutz-Krankheit treten ebenfalls dunkle,
Regenflecken
verwaschene Flecken auf in die sehr kleine, rundliche Fruchtkörper
eingebettet sind.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da die genannten Pilze für eine starke Ausbreitung auf Feuchtigkeit
angewiesen sind, ist als vorbeugende Maßnahme für eine gute Belichtung und Durchlüftung der Baumkrone zu sorgen. Dies setzt die
Auswahl eines entsprechenden Standortes voraus und ist bei bestehenden Bäumen vor allem durch ein regelmäßiges Auslichten der
Krone zu erreichen.
Eine direkte Bekämpfung der Erreger ist in der Regel nicht notwendig, da sich stärkere Infektionen auf niederschlagsreiche Sommer beschränken und durch den Befall zwar die optische Qualität
und die Lagerfähigkeit eingeschränkt sind, aber die Früchte trotzdem geniessbar bleiben.
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Rosenkrankheiten
Als Krankheitserreger an Rosen sind insbesondere die pilzlichen Erreger Sternrußtau, Rosenrost und echter Mehltau von Bedeutung. Als
häufigster und wichtigster Erreger ist hierbei der Sternrußtau zu nennen. Bei Sternrußtau-Infektionen erscheinen auf der Oberseite des
Blattes rundliche, zunächst violette, später schwarze Flecken mit oft
sternförmig gezacktem Rand. Die Flecken werden bis zu 1 cm groß.
Befallene Blätter vergilben sehr schnell und fallen ab. Die Pflanzen
werden hierdurch stark geschwächt, was sich nachteilig auf Blütenreichtum und die Entwicklung des Holzes auswirkt. Beim Rosenrost
treten auf der Blattunterseite feine, gelblich-orange, später rostbraune
bis schwarze Pusteln auf. Blattoberseits erscheinen kleine gelblichorange Flecken. Bei starker Infektion kommt es auch hier zu vorzeitigem Blattfall. Beide Pilze entwickeln sich vorrangig bei feuchtwarmer Witterung, da die Sporen der Pilze nur bei Feuchtigkeit auskeimen können. Infektionen vom Echten Mehltau zeigen sich besonders an jungen Blättern als zarter, weißlicher Belag. Die befallenen
Blätter bleiben in der Entwicklung zurück und fallen auch hier oft
vorzeitig ab. Bei einigen Sorten bildet sich zusätzlich an den Blütenkelchen und Blütenstielen ein dicker, mehlartiger Belag, der zunächst
weiß ist und sich später grau verfärbt. Das Wachstum wird stark gehemmt, Blätter, Triebe und Knospen zeigen Deformationen und trocknen allmählich ein. Durch den vorzeitigen Blattfall kommt es zu einem
echter Mehltau
ungenügenden Ausreifen des Holzes. Echter Mehltau tritt im Gegensatz zu den vorgenannten Pilzen vor allem bei trocken-warmen Witterungsverhältnissen und in geschützten, warmen Lagen verstärkt auf,
daher spricht man hier auch von einem Schönwetterpilz.
Um dem Befall mit Schadpilzen vorzubeugen, ist der Standort so zu
wählen, daß die Pflanzen gute Wachstumsbedingungen vorfinden und
dadurch weniger anfällig für Krankheiten sind. Rosen mögen tiefgründige, kalkreiche (pH-Wert 6,5 bis 7,0) und nicht zu sandige Böden.
Der Standort sollte gut durchlüftet sein, damit nach Niederschlägen ein
schnelles Abtrocknen erfolgen kann. Bei der Pflanzung sollten wenig
anfällige Sorten ausgewählt werden. Die Kataloge von Rosenzüchtern
weisen meist auf besonders robuste Sorten hin. Um ein schnelles Abtrocknen zu gewährleisten, sollte nicht zu dicht gepflanzt werden.
Wichtig ist auch, die Pflanzen im Sommer von unten zu bewässern,
damit die Blätter trocken bleiben. Rosen brauchen eine gute Nährstoffversorgung, einseitige Stickstoffdüngung ist aber zu vermeiden.
Bei geringem Befall sollten die kranken Pflanzenteile bald entfernt
werden. Auch bereits abgefallene, kranke Blätter sind zu entfernen.
Bei Beachtung dieser Massnahmen läßt sich die Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln oft vermeiden. Bei stärkerem Befallsdruck etwa
durch anhaltend nasse Witterung können aber besonders im Frühjahr
auch chemische Massnahmen sinnvoll sein. Hierzu sind bei entsprechend feuchter Witterung ab Befallsbeginn mehrere Spritzungen im
Abstand von 7 bis 14 Tagen notwendig. Für die Bekämpfung der beschriebenen Rosenkrankheiten im Haus- und Kleingarten kommen
verschiedene Mittel in Frage, wie z.B. Pilzfrei Ectivo, Fungisan, Orti- Sternrußtau
va-Rosen-Pilzschutz oder Cueva Weinpilzschutz. Bei kleinen Flächen
bietet sich auch die Anwendung gebrauchsfertiger Sprays an.
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Rosenschädlinge
Blattläuse
Überwiegend an jungen Pflanzenteilen sitzen vor allem im Frühjahr und
Frühsommer Kolonien von grünen Blattläusen, die sich bei warmer und
trockener Witterung besonders stark vermehren. Durch die Saugtätigkeit
kommt es zu Wachstumshemmungen und Verkrüppelungen der Blätter,
Triebe und Knospen. Außerdem siedeln sich auf den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse (Honigtau) Schwärzepilze (Rußtau) an, die bei
starkem Befall die Assimilationstätigkeit der Blätter beeinträchtigen können. Zur Bekämpfung der Wintereier der Blattläuse kann vor Austrieb
eine Spritzung mit Mineralöl-Produkten (z.B. Promanal Neu) oder RapsölPräparaten (z.B. Schädlingsfrei Naturen) erfolgen. Eine Bekämpfung
vorhandener Läuse und Zikaden ist mit Pyrethrum-Mitteln (z.B. Spruzit
Schädlingsfrei) oder Neudosan Neu möglich.
Rosenzikaden
Auf den Blättern sieht man zunächst vereinzelte, im Laufe der Zeit zahlreicher werdende kleine, weiße Sprenkel. Verursacht werden diese Schäden durch die Saugtätigkeit einer etwa 3 mm langen, gelbgrünen, breitköpfigen Zikade, die meist blattunterseits sitzt. Bei Berührung der Pflanze
springt diese auf und fliegt davon. Die Rosenzikade bringt jährlich zwei
Generationen hervor. Die Überwinterung erfolgt im Eistadium. Eine Bekämpfung ist meist nicht erforderlich, ansonsten wirken auch hier die bei
der Rosenblattlaus genannten Produkte.
Rosen-Blattrollwespe
Die bis zu 5 mm lange Wespe legt ab Mai bis Anfang Juni an den Blättern
der Rosen ihre Eier ab. Bei befallenen Blättern rollen sich die Blatthälften
zur Mittelrippe hin auf. Hierin geschützt fressen die zunächst weißlichen,
später hellgrünen Larven an den Blättern. Diese vergilben mit der Zeit und
fallen ab. Das Abpflücken befallener Blätter vor dem Verlassen der Larven reicht als Gegenmaßnahme in der Regel aus.
Kleiner Frostspanner
Den ersten Schaden der zunächst olivgrünen, später hell gelblichgrünen
Raupe mit dunkelgrüner Mittellinie erkennt man an unregelmäßigen Einbuchtungen, die an Blatträndern ausgefressen sind (Schartenfraß). In Jahren mit starkem Auftreten entstehen nicht nur an den Blättern Loch- und
Schartenfraß, sondern auch an den jungen Knospen. Eine Beeinträchtigung des ganzen Bestandes in seiner Entwicklung kann die Folge sein. Für
die Bekämpfung des Frostspanners kann die Nebenwirkung des Mittels
Spruzit Schädlingsfrei genutzt werden.
Rosenblattläuse
Rosentriebbohrer
Der Rosentriebbohrer ist eine Blattwespenlarve, die sich im Frühjahr in
den jungen Austrieb der Rose einbohrt und dort das Mark herausfrißt. Als
Folge kommt es zum Absterben der befallenen Triebspitzen. Das Herausschneiden der welkenden Triebspitzen bevor die Larven den Trieb verlassen haben reicht als Gegenmaßnahme in der Regel aus.
Schadbild der Rosen-Blattrollwespe
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Rotpustel-Krankheit
Erreger
Die Rotpustel-Krankheit wird durch den Pilz Nectria cinnabarina
hervorgerufen. Sie tritt bei verschiedenen Laubgehölzen auf, als
sehr anfällig gelten dabei Ahorn-Arten. Befallen werden aber auch
Linde, Hainbuche, Rosskastanie und andere. Betroffen sind vor
allem Gehölze in den ersten Standjahren, die z.B. durch Wasserstreß anfällig sind. Auch durch Frost geschädigte Pflanzenteile
werden bevorzugt befallen. Meist tritt der Pilz an absterbenden
Zweigen oder Aststummeln auf, bei geschwächten Pflanzen wird
aber auch lebendes Gewebe befallen. Der Pilz dringt über Schnittverletzungen oder andere Wunden in die Pflanze ein.
Schadbild
Durch die Rotpustel-Krankheit kommt es im Sommer zu WelkeErscheinungen an den Trieben, das Laub vertrocknet und der Zweig
stirbt ab. Das Holz verfärbt sich grünlich bis bräunlich. Im Herbst
entstehen an den betroffenen Trieben etwa 1 mm grosse, kugelige
rote Fruchtkörper. Zum Frühjahr hin entwickelt sich eine ebenfalls
rote, etwa 0,5 mm grosse Fruchtkörper-Form. Beide Fruchtkörper
werden in feuchtem Zustand orange-rot. Die AbsterbeErscheinungen sind häufig im Bereich von Schnittwunden, besonders an Aststummeln zu finden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Zur Vermeidung von Rotpustel-Infektionen an Gehölzen ist vor
allem für eine ausreichende Wasser- und Nährstoff-Versorgung der
Pflanzen zu sorgen. Bei der Pflanzung von wurzelnackten Pflanzen
ist das Austrocknen der Wurzeln zu vermeiden. Schnittmaßnahmen
Rotpusteln an Rotbuche
sollten bei anfälligen Gehölzen möglichst im Spätsommer und bei
trockener Witterung erfolgen. Hierbei dürfen keine Aststummel
stehen bleiben. Damit glatte Schnittflächen entstehen, sollten nur
scharfe Schnitt-Werkzeuge verwendet werden. Befallene Zweige
sollten bis ins gesunde Holz zurück geschnitten werden. Das befallene Holz ist aus dem Garten zu entfernen. Werden diese Maßnahmen berücksichtigt, ist eine chemische Behandlung der RotpustelKrankheit nicht notwendig.
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Fachbereich Biologie
Schaumzikaden
Erreger
Schaumzikaden sind je nach Art 5 bis 10 mm grosse Insekten, deren Larven in einer schaumartigen Masse eingebettet leben. Hierdurch sind sie an der Pflanze sehr gut sichtbar. Der Schaum entsteht
dadurch, daß die Larven ihren Kot - den Honigta- mit Luft aufpumpen. Der Schaum wird landläufig auch als Kuckucksspeichel bezeichnet, vermutlich, weil diese Gebilde im Frühling entstehen,
also zu der Zeit, wenn der Kuckuck ruft. Die Tiere sind in dem
Schaummantel weitgehend vor Fraßfeinden sicher. In Mitteleuropa
sind 35 Schaumzikaden-Arten bekannt, von denen die Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) am häufigsten auftritt. Sie ist
an zahlreichen Gehölzen, sowie verschiedenen krautigen Pflanzen
und Gräsern anzutreffen. Larven und erwachsene Tiere sind stromlinienförmig gebaut, die Larven sind hell gefärbt, die Erwachsenen
gelblich bis bräunlich.
Schadbild
Je nach auftretender Zikaden-Art und Populationsdichte kann es
durch das Saugen zu mehr oder weniger starken Verkrüppelungen
an Triebspitzen, Blättern oder Blüten kommen. Bei der Wiesenschaumzikade ist aber häufig auch gar kein Schadbild sichtbar. Die
Ausbildung der Schaumhäufchen kann sicher nur in Ausnahmefällen - z.B. bei Verkaufsware - als Schaden angesehen werden.
Schaumzikadenbefall an der Rose
Vorbeugung und Bekämpfung
Bei starkem Auftreten können Larven eventuell mit einem scharfen
Wasserstrahl abgespült werden. Weitere Bekämpfungsmaßnahmen
sind nicht erforderlich.
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Schildläuse
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Erreger
Als Schildläuse werden die Familien der Deckelschildläuse, der Napfschildläuse, sowie der Woll- und Schmierläuse zusammengefasst. Diese
Pflanzenschädlinge können an zahlreichen Zimmer- und Kübelpflanzen,
aber auch an vielen Gartengehölzen auftreten. Sie schädigen durch ihre
Saugtätigkeit, zum Teil auch durch Ausscheidung von pflanzenschädlichen Stoffen. Viele Arten treten an geschwächten Pflanzen verstärkt auf,
daher sind sie z.B. bei Zimmerpflanzen oft in der lichtarmen Zeit vermehrt
zu finden. Weil sie durch Schilde (Napf- und Deckelschildläuse) bzw.
Wachsausscheidungen (Woll- und Schmierläuse) recht gut geschützt sind,
ist die Bekämpfung oftmals schwierig.
Schadbild
Schildläuse halten sich überwiegend in Blattachseln, an den Blattadern
oder an den Trieben der Pflanzen auf. Dort saugen sie direkt an den Leitungsbahnen der Pflanzen. Da hier im Pflanzensaft mehr Zucker enthalten
ist als die Tiere verwerten können, scheiden sie überschüssigen Zucker als
Honigtau wieder aus. Befallene Pflanzen sind hierdurch oft stark verklebt.
Da die Tiere oft recht unauffällig sind, sind solche klebrigen Honigtauflecken auf den Blättern oder auf der Fensterbank oft der erste Hinweis auf
den Schädlingsbefall. Deckelschildläuse unterscheiden sich in sofern von
den anderen Schildläusen, daß sie einzelne Zellen aussaugen und keinen
Honigtau produzieren. Im Freiland siedeln sich auf Honigtau häufig Rußtaupilze an, die das Blatt schwarz überziehen. Stärker befallene Blätter
verfärben sich gelblich, verkrümmen sich zum Teil und fallen schließlich
ab. Woll- und Schmierläuse sind durch ihre Wachsausscheidungen leicht
zu erkennen, oft scheidet eine Kolonie von Läusen so viele Wachsfäden
aus, daß ein zusammenhängendes Knäuel entsteht. Napf- und Deckelschildläuse sind durch ihre meist braunen oder grauen Schilde aber nicht
sehr auffällig. Die erwachsenen Tiere der unterschiedlichen Arten sind
zwischen einem und 4 mm groß.
Napfschildläuse an Kaffeepflanze
Wollaus
Vorbeugung und Bekämpfung
Schildläuse treten häufig als Schwächeerreger an Pflanzen auf, die unter
ungünstigen Standortbedingungen leiden. Häufig sind Zimmerpflanzen
betroffen, die im Winter im Haus wenig Licht bekommen, aber sehr warm
stehen. Hierdurch verändert sich die Zusammensetzung des Pflanzensaftes
und bietet günstige Bedingungen für eine schnelle Entwicklung der Läuse.
Eine zu starke Stickstoff-Düngung begünstigt auf die gleiche Weise einen
Befall.
Durch Absammeln oder Abwischen sichtbarer Tiere läßt sich der Befall
nur reduzieren, kleine Larven oder versteckt sitzende Tiere werden dabei
meist übersehen und breiten sich bald weiter aus. Im Gewächshaus und
Wintergarten ist vor allem im Sommerhalbjahr der Einsatz von Nützlingen
gegen Woll- und Schmierläuse möglich. An hartlaubigen Pflanzen oder
bei unbelaubten Pflanzen kann eine Bekämpfung mit Ölpräparaten (Rapsöl, Mineralöl-Mittel) erfolgen. Hierbei ist auf eine gute Benetzung der
Schädlinge zu achten, nur Tiere die direkt getroffen werden, ersticken
auch durch den Ölfilm. Auch die Anwendung von systemisch wirkenden
Mitteln wie Lizetan, oder Schädlingsfrei Careo ist möglich. Auf jeden Fall
ist eine wiederholte Anwendung notwendig, da die Schildläuse Ruhephasen durchlaufen, in denen sie kaum zu bekämpfen sind.
Deckelschildläuse
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Schnecken
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Fachbereich Biologie
Erreger
Schnecken können durch Ihre Fraßtätigkeit erhebliche Schäden bei
einer Vielzahl von Kulturpflanzen anrichten. In der Praxis werden
Schäden meist durch Nacktschnecken, seltener durch
Gehäuseschnecken hervorgerufen. Die zwittrigen Tiere sind
vorwiegend nachtaktiv. Sie können bis zu 1 Jahr alt werden und bis
zu 500 etwa 2 mm grosse Eier ablegen. Die Eiablage erfolgt meist
im Frühjahr und Herbst in Gelegen zu etwa 10 Stück. In sehr kalten
Wintern überleben nur die Eier, in milden Wintern auch die Tiere
Wegschnecke
selbst.
Schadbild
Während Jungtiere mit Ihrer Raspelzunge zunächst nur die Blattoberhaut der Pflanzen abfressen, fressen die größeren Tiere bald
deutlich Löcher ins Gewebe, bei einigen Pflanzen kann es zum
völligen Kahlfraß kommen. Gefressen wird auch totes Pflanzenmaterial, Kannibalismus ist ebenfalls zu beobachten. Schnecken sind
bezüglich ihrer Nahrung also wenig wählerisch, nur wenige Pflanzen werden von Schnecken nicht befressen. Die Tiere fressen vor
allem nachts, bei ausreichender Feuchtigkeit aber auch tagsüber.
Während trockener Phasen verkriechen sie sich in feuchten und
schattigen Ritzen oder unter Blättern. Hinweise auf Schneckenfraß
sind neben den Fraßstellen auch die hinterlassenen Schleimspuren.
Vorbeugung und Bekämpfung
Generell sind alle Maßnahmen, die ein schnelles Abtrocknen des
Pflanzenbestandes fördern, geeignet Schnecken zurückzudrängen.
Dichte Pflanzenbestände sollten ausgelichtet werden, damit sie
schneller abtrocknen. Ideal für Schnecken sind langes Gras, Gräben
etc. Wenn aus solchen Bereichen eine Zuwanderung in den Garten Schneckeneier
stattfindet, kann durch Schneckenzäune die Besiedlung des Gartens
unterbunden werden oder besonders gefährdete Bereiche wie Gemüse- oder Anzuchtbeete werden durch die Zäune geschützt. Neben dem Absammeln von Schnecken können diese auch durch
Bierfallen angelockt werden. Bierfallen sind aber nur in großen
Gärten oder eingezäunten Bereichen zu empfehlen, da sonst auch
Schnecken aus der Nachbarschaft angelockt werden. In größeren
Gärten ist auch die Anschaffung von Indischen Laufenten zu erwägen, die gerne Schnecken vertilgen. Wenn vorrangig Ackerschnecken Probleme bereiten, können diese außerdem durch nützliche
Nematoden bekämpft werden, die im Handel zu bestellen sind.
Gegen die meist im Garten vorhandenen Wegschnecken ist die
Wirkung der Nematoden allerdings unzureichend. Eine direkte
Bekämpfung der Schnecken kann außerdem durch SchneckenkornProdukte auf Basis von Eisenphosphat (Ferramol) oder Metaldehyd
(zahlreiche Produkte) erfolgen.
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Schneeball-Blattkäfer
Erreger
Der Schneeball-Blattkäfer (Pyrrhalta viburni) ist ein 5 bis 6 mm
großer, hellbrauner Käfer, der sich von verschiedenen SchneeballArten ernährt. Die 6 bis 9 mm langen Larven des Käfers fressen im
Mai-Juni an den jungen Blättern und können bei starkem Auftreten
ganze Sträucher kahl fressen. Die Larven sind grünlich-gelb gefärbt
und haben zahlreiche schwarze Warzen auf dem Körper. Wie alle
Blattkäfer-Larven haben sie 3 Paar Beine im Brustbereich. Nach 4
bis 5 Wochen Fraßtätigkeit verpuppen sie sich am Boden. Dort
schlüpfen nach wenigen Wochen die erwachsenen Tiere. Nach der
Paarung legen die Weibchen bis zu mehreren hundert Eier an den
einjährigen Trieben ab. Hierzu fressen sie kleine Mulden in den
Trieb, legen die Eier hinein und verschließen die Eigelege wieder
mit den durch Speichel verklebten Rindenstückchen. Im Frühjahr
schlüpfen dann wieder die Larven aus den Eiern und besiedeln die
Blätter.
Schadbild
Ab Mai sind Fraßstellen an den Blättern von Schneeball-Arten zu
finden. Meist ist der gemeine Schneeball (Viburnum opulus) betroffen, aber auch an anderen Arten sind Schäden zu finden. Die
Larven fressen zwischen den Blattadern das Gewebe weg, bei starkem Befall können die Blätter völlig skelettiert sein. Im Bereich der
Fraßstellen sind die Larven zu finden, die meist von der Blattunterseite aus fressen. Auch das nicht gefressene Blattgewebe verfärbt
sich bei stark befallenen Blättern oftmals braun. Ab Juli sind die
erwachsenen Käfer anzutreffen und im Herbst kann man dann an
den einjährigen Trieben die etwa 3 mm großen Eiablagestellen
finden. Im Frühjahr befressene Sträucher erholen sich in der Regel
bis zum Sommer wieder, sind aber in ihrem Wachstum gebremst.
Larven des Schneeball-Blattkäfers
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das Herausschneiden der
Eiablagestellen im Bereich der einjährigen Triebe. Ist dies verpasst
worden, so reicht bei nesterweisem Auftreten der Larven ebenfalls
ein Zurückschneiden der befressenen Zweigpartien als Gegenmaßnahme aus. Bei starkem Befall kann bei Auftreten der Larven im
Mai eine Bekämpfung mit einem Mittel gegen beißende Insekten
erfolgen. Im Haus- und Kleingartenbereich kann hierfür z.B. das Schneeball-Blattkäfer
Mittel „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ eingesetzt werden.
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Schorf- und Mehltaupilze am Apfel
Erreger
Der Apfelschorf (Venturia inaequalis) und der Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha) sind die wichtigsten Krankheitserreger im
Apfelanbau. Beide können sowohl das Laub als auch die Früchte
und die Triebe des Apfelbaums infizieren. Der Anfälligkeit für
diese Pilzkrankheiten ist sortenabhängig sehr unterschiedlich.
Schadbild
Bei Befall durch den Apfelschorf erscheinen auf dem jungen Laub
zunächst olivgrüne Flecken, die später braun oder schwarz werden.
Oft fließen mehrere Befallsstellen zusammen. Das betroffene Gewebe vertrocknet, stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Auf jungen Früchten entstehen dunkle Flecke, die bald Schorfbefall am Apfelblatt
rissig werden und oft als Eintrittspforten für andere Erreger dienen.
Bei Fruchtinfektion kurz vor der Ernte kommt es meist erst im Lager zur Ausbildung der Symptome. Trieb -infektionen – sogenannter Zweiggrind – treten am Apfel nur selten auf.
Der echte Mehltau überwintert als Pilzgeflecht in den Knospen, vor
allem in den Spitzenknospen. Diese sind an ihrer rundlichen Gestalt
und an den abstehenden Knospenschuppen zu erkennen. Mit dem
Austrieb des Laubs wächst auch der Pilz weiter, so daß die jungen
Blätter, Triebe und Blüten bald mit dem charakteristischen weißen
Belag überzogen sind. Befallene Blätter rollen ihre Blatthälften
nach oben hin auf, sind oft rötlich verfärbt und sitzen steil aufgerichtet am Trieb. Sie werden bald spröde, vertrocknen und fallen
ab, so daß die Jahrestriebe von unten her aufkahlen. Infizierte
Früchte sind an ihrer netzartigen Berostung zu erkennen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste Maßnahmen zur Vorbeugung von Schorf und Mehltau
ist die Auswahl wenig anfälliger oder resistenter Sorten. Da Feuchtigkeit das Auskeimen der Pilzsporen fördert, sollte ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt der Krone vorgenommen werden, damit Fruchtschorf
das Laub nach Niederschlägen schnell wieder abtrocknet. Der Apfelschorf überwintert in den befallenen Laubblättern am Boden und
bildet hier Sporen, die im Frühjahr wiederum den jungen Austrieb
infizieren. Befallenes Laub sollte deshalb aus dem Garten entfernt
werden. Mit dem Apfelmehltau infizierte Knospen sind aufgrund
ihrer veränderten Form auch im Winter zu erkennen und sollten
deshalb beim Winterschnitt entfernt werden. Hierbei übersehene
Triebe sollten nach dem Austrieb ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden, bevor sich neue Sporen bilden. Da die Sporen des echten Mehltaus im Gegensatz zu den meisten anderen Pilzen zwar bei
hoher Luftfeuchte, nicht aber auf tropfbarem Wasser keimen, tritt
dieser vor allem bei schwülwarmem Wetter verstärkt auf, während
der Schorf eher in feuchteren Jahren verstärkt auftritt. Für eine
wirksame Bekämpfung von Schorf und Mehltau sind sehr regelmäßige Spritzungen exakt zu den jeweiligen Infektionszeitpunkten
notwendig. Deshalb sollte im Haus- und Kleingartenbereich von
einer chemischen Bekämpfung dieser Pilze abgesehen werden.
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Schrotschuß-Krankheit
Erreger
Schrotschuß-Symptome können durch verschiedene Pilze hervorgerufen werden. Während an Kirschlorbeer meist der Pilz Trochila
laurocerasi als Verursacher auftritt, werden die Infektionen beim
Steinobst meist durch Clasterosporium carpophilum hervorgerufen.
Der Pilz kann an allen Steinobst-Arten auftreten, bevorzugt werden
aber Kirschen und Pfirsichbäume. Neben den Blättern werden auch
die Triebe befallen. Insbesondere beim Pfirsich kann es durch
Triebinfektionen zu großen Schäden kommen. Bei Kirschen können außerdem die Früchte betroffen sein. Der Erreger überwintert
hauptsächlich an Triebinfektionen und befällt im Frühjahr von dort
die jungen Blätter.
Schrotschuß-Symptome am Pflaumenblatt
Schadbild
Schon bald nach dem Austrieb erscheinen auf den Blättern feine
rötliche Flecken, die einen Durchmesser von mehreren mm erreichen. Das Gewebe stirbt bald ab und bricht mehr oder weniger
vollständig aus dem Blatt heraus, so daß die typischen Schrotschußlöcher entstehen. Stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Meist ist der untere Kronenbereich aufgrund der hier günstigeren Infektionsbedingungen für Pilze stärker betroffen. Bei Infektionen an jungen Kirsch-Früchten kommt es ebenfalls zur Ausbildung
von Flecken, die zu Verkrüppelungen an der Frucht führen. Die
Früchte sind ungenissbar. Infektionen an den Trieben führen zu
eingesunkenen Stellen, häufig mit einem Harztropfen. Jüngere
Triebe können absterben, wenn die Infektionsstelle den Trieb ganz
umfasst. Beim Pfirsich können an älteren Trieben krebsähnliche Schrotschuß-Symptome bei Kirschlorbeer
Wucherungen entstehen.
Durch Virusbefall oder Bakterienbrand können an Kirschenblättern
ähnliche Symptome entstehen. Wenden Sie sich im Zweifel an die
Pflanzenschutzberatung.
Vorbeugung und Bekämpfung
Die Überwinterung der Schrotschuß-Pilze erfolgt überwiegend an
den befallenen Trieben, deshalb sollten Infektionsstellen beim Winterschnitt der Bäume herausgeschnitten werden. Da auch eine Überwinterung an den befallenen Blättern erfolgen kann, sollten
diese im Herbst aus dem Garten entfernt werden. Lockerer Kronenaufbau und ausreichender Pflanzabstand sorgen für gute Belichtung
der Baumkronen und gewährleisten schnelles Abtrocknen der Blätter nach Niederschlägen. Auf trockenen Blättern können die Pilzsporen nicht auskeimen. Deshalb kommt es vor allem in Jahren mit
hohen Niederschlägen im April / Mai verstärkt zu Infektionen
durch Pilzkrankheiten.
Im Haus- und Kleingartenbereich sind momentan keine Mittel zur
direkten Bekämpfung der Schrotschuß-Krankheit zugelassen.
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Sitkafichtenröhrenlaus
Erreger
Die Sitkafichtenröhrenlaus (Liosomaphis abietinum) ist eine etwa
1,5 mm große, grüne Blattlaus mit auffälligen roten Augen. Die
Läuse halten sich bevorzugt im unteren Bereich der Fichten auf und
saugen an den Unterseiten der älteren Nadeln. Befallen werden vor
allem Blaufichten, Sitkafichten und Stechfichten, aber auch Omorika- und Rotfichten.
Schadbild
Befallene Nadeln werden zunächst gelbfleckig, verfärben sich dann
braun bis violett und fallen schließlich ab. Die Bäume kahlen so Sitka-Laus
von innen her auf. Die Symptome treten ab dem Frühjahr auf, verstärkt nach milden Wintern, da die Läuse bei sehr tiefen Temperaturen absterben. Der Befall schreitet von unten nach oben und von
innen nach außen fort.
Vorbeugung und Bekämpfung
Bäume, die bereits durch ungünstige Standortbedingungen geschwächt sind, sind besonders anfällig. Durch entsprechende
Standortwahl und Kulturmaßnahmen kann der Befall daher verringert oder sogar vermieden werden. Bei Vorjahresbefall sollte im
Winter durch eine Klopfprobe die Befallsstärke festgestellt werden.
Hierzu werden Äste aus dem unteren, inneren Bereich der Krone
mehrfach geklopft oder geschüttelt. Auf einem untergehaltenen
weißen Karton werden die abgeschüttelten Sitka-Läuse ausgezählt.
Werden an verschiedenen Stellen auf einem DIN A 4-großen Karton im Durchschnitt mehr als 5 Läuse gefunden, ist eine Bekämpfung anzuraten. Aber nicht alle abgeklopften Insekten sind Schädlinge. Da unter günstigen Bedingungen (hohe Temperaturen in
Winter und Frühjahr) eine sehr schnelle Vermehrung der Läuse
möglich ist, muß eventuell mehrfach kontrolliert werden. Zur Bekämpfung können Rapsöl- oder Mineralöl-Präparate, Neudosan
Neu oder Schädlingsfrei Neem eingesetzt werden. Hierbei ist auf
eine gute Benetzung aller Zweige zu achten, da die Läuse nur bei
direktem Kontakt mit der Spritzbrühe absterben. Stark geschädigte
und aufgekahlte Bäume werden im Inneren keine neuen Nadeln
mehr bilden. Hier ist unter Beachtung der Baumschutzverordnung
stark befallene Fichte
eine Fällung in Erwägung zu ziehen.
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Spinnmilben
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Erreger
Spinnmilben sind 0,3 bis 0,5 mm große Spinnentiere. Sie schädigen
die Pflanze, indem sie mit Hilfe ihrer Stechorgane die Pflanzenzellen aussaugen. Da sie meist auf der Blattunterseite sitzen, sind sie
relativ schwer zu bekämpfen. Bei trocken-warmen Bedingungen
können sie sich sehr schnell vermehren, so daß es dann oft zu einem sprunghaften Anstieg des Befalls kommt. Durch die schnelle
Generationsfolge entstehen bei diesen Schädlingen auch leicht Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmitteln. Spinnmilben können
zahlreiche Pflanzen im Haus, aber auch im Freiland befallen.
Schadbild
Eine Schädigung durch Spinnmilben ist zunächst an einer weißlichgelben Sprenkelung der Blätter zu erkennen. Diese können sich bei
starkem Befall schnell vergrößern und zusammenfließen. Zum Teil
verfärben sich die Blätter kupferfarben. Schließlich welken sie und
fallen oftmals ab. Auf der Blattunterseite sind bei starkem Befall
Gespinstfäden zu finden.
Obstbaumspinnmilbe
Vorbeugung und Bekämpfung
Da Spinnmilben trocken-warme Standorte bevorzugen, kann man
durch entsprechende Wahl des Standorts oftmals einen Befall verhindern. Im Freiland kommt es oft nur dann zu einer größeren Ausbreitung von Spinnmilben, wenn durch andere Pflanzenschutzmaßnahmen die Raubmilbe als natürlicher Gegenspieler der Spinnmilbe
getötet wurde. Deshalb sind bei Pflanzenschutzmaßnahmen möglichst raubmilben- bzw. nützlingsschonende Mittel auszuwählen.
Im Gewächshaus und z.T. auch im Wintergarten ist eine Bekämpfung durch Aussetzen von Raubmilben möglich. Dies stellt aber
bestimmte Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchte und ein
frühzeitiges Erkennen des Befalls ist notwendig. Raubmilben können bei verschiedenen Herstellern bestellt werden.
Bei einer chemischen Bekämpfung ist auf eine gute Benetzung der Spinnmilbenschadbild an Bohnenblatt
Blattunterseiten zu achten. Für die Bekämpfung in Räumen stehen
zahlreiche Sprays zur Verfügung, z.B. „Pflanzenspray Hortex D“
oder „Bio Myctan Spinnmilbenfrei“. Im Freiland sind unter anderem „Spruzit Neu“, „Schädlingsfrei Neem“, „Neudosan Neu“ oder
„Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ zugelassen. Bei häufigerer Anwendung den Wirkstoff wechseln, um die Bildung von resistenten
Stämmen zu vermeiden.
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Sprühfleckenkrankheit der Kirsche
Erreger
Die Sprühfleckenkrankheit der Kirsche wird durch den Pilz Blumeriella jaapii hervorgerufen. Der Pilz überwintert an befallenen Blätter und an den Blattnarben in der Baumkrone. Hier werden im
Frühjahr Sporen gebildet, die direkt nach der Blüte die jungen Blätter von Süß- und Sauerkirsche infizieren. Gelegentlich werden auch
Pflaumen befallen. Bei günstigen Infektionsbedingungen kommt es
zu massivem Blattfall, so daß zum Zeitpunkt der Ernte schon ein
Großteil der Blätter abgeworfen sein kann.
Schadbild
Ab Anfang Juni sind auf der Oberseite befallener Blätter rot begrenzte Flecken zu finden. Auf der Unterseite entsteht ein weißer, Sprühflecken bei Süßkirsche
wachsartiger Belag. Hier werden die sogenannten Sommersporen
des Pilzes gebildet, die jetzt die inzwischen nachgewachsenen Blätter des Baums infizieren können. Insbesondere bei anhaltend feuchter Witterung kann sich der Pilz explosionsartig ausbreiten. Befallene Blätter färben sich im fortgeschrittenen Stadium gelb und fallen bald ab. Vor allem der innere und untere Kronenbereich ist
betroffen. Bei wiederholtem Befall ist der Zuwachs und der Fruchtansatz des Baums geschwächt. Auch die Ausreife der Früchte wird
durch den vorzeitigen Blattfall gehemmt. Im Extremfall kann es
zum Absterben der Bäume kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine wichtige Infektionsquelle ist das unter dem Baum verbliebene
Fallaub vom Vorjahr. Befallene Blätter sollten deshalb möglichst
aus dem Garten entfernt werden. Darüber hinaus spielen der Standort und der Kronenaufbau eine wichtige Rolle. Die Baumkrone
sollte regelmäßig ausgelichtet werden, damit genug Licht in die
Krone gelangen und das Laub nach Niederschlägen schnell abtrocknen kann. Außerdem ist ein zu dichter Stand der Obstbäume
zu vermeiden.
Wenn die Baumgröße es erlaubt, kann bei starkem Vorjahresbefall
auch eine chemische Bekämpfung sinnvoll sein. Im Haus- und
Kleingartenbereich sind momentan allerdings keine Mittel zur direkten Bekämpfung der Sprühflecken-Krankheit zugelassen.
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Taschenkrankheit an Pflaumen
Erreger
Die Taschenkrankheit der Pflaumen wird durch den Pilz Taphrina
pruni verursacht. Dieser infiziert die Pflanzen über die offene Blüte
und bewirkt die taschenartige Mißbildung der Früchte. Der Pilz
überdauert an Trieben und Knospen, die er aber selten befällt, sowie an unter dem Baum verbliebenen, befallenen Früchten. Befallen werden vor allem Zwetschen und Pflaumen, sowie Aprikosen
und Traubenkirschen. Mirabellen und Renekloden werden nur selten befallen.
Schadbild
Von der Taschenkrankheit befallene Früchte bleiben flach und
wachsen ungewöhnlich schnell bis zu einer Länge von 4 bis 7 cm
heran. Sie sind oft schotenförmig verkrümmt und innen hohl. Sie befallene Pflaumenfrucht
werden bald runzelig und verfärben sich zunächst rötlich, später
erscheinen sie gelblich-grau bepudert. Bei anfälligen Sorten können
im Extremfall über 50 % der Ernte vernichtet werden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Um den Infektionsdruck niedrig zu halten, sollten befallene Früchte
möglichst bald abgepflückt und aus dem Garten entfernt werden.
Auf ihnen bilden sich sonst neue Sporen, die auf den Trieben auskeimen und dort - ohne den Baum zu schädigen - als Pilzgeflecht
überwintern. Günstige Infektionsbedingungen für den Pilz sind bei
kühler und feuchter Witterung zur Blütezeit gegeben. Damit die
Zweige nach Niederschlägen schnell abtrocknen, sollte die Krone
deshalb regelmäßig ausgelichtet werden. Dies dient auch zur Vorbeugung vor anderen Pilzkrankheiten.
Besonders anfällig sind die Zwetschen-Sorten ‚Hauszwetsche‘, Infektionszeitpunkt: Blüte
‚Ortenauer‘, und ‚Auerbacher‘. Dies sollte bei Neupflanzung in
Befallslagen beachtet werden. Als weniger anfällig gelten Frühsorten wie z.B. ‚Wangenheims Frühzwetsche‘, ‚Hermann‘ oder ‚Bühler Frühzwetsche‘.
Vorbeugend kann zur Befallsminderung im Oktober / November
ein Baumanstrich mit Kalkbrühe erfolgen. Für den Haus- und
Kleingartenbereich sind momentan keine Pflanzenschutzmittel zur
Bekämpfung der Taschenkrankheit zugelassen. Schachtelhalmoder Knoblauchbrühe sollen befallsmindernd wirken.
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Mo
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Fachbereich Biologie
Teerfleckenkrankheit des Ahorns
Erreger
Die Teerfleckenkrankheit des Ahorns wird durch den Pilz Rhytisma
acerinum hervorgerufen. Die Krankheit wird auch als AhornRunzelschorf bezeichnet. Sie tritt bei verschiedenen Ahorn-Arten
auf, am häufigsten ist aber der Spitzahorn betroffen. Insbesondere
in niederschlagsreichen Jahren kann es im Frühjahr zu zahlreichen
Infektionen an den Blättern kommen, die zu einem vorzeitigen
Abwerfen der Blätter führen.
Schadbild
Einige Wochen nach der Infektion durch die Pilzspore verfärbt sich
das befallene Blattgewebe gelblich, im Sommer werden infizierte
Blattpartien oberseits dann pechschwarz. Die schwarzen Flecken
erreichen dabei Durchmesser von 1 bis 2 cm. Die Oberfläche der befallenes Spitzahorn-Blatt
Flecken erhebt sich unregelmäßig, woraus sich die Bezeichnung
Runzelschorf ableitet. Stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Insbesondere auf den herbstlich gelb gefärbten Blättern
sind die schwarzen Flecken sehr auffällig.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da der Pilz an befallenen Blättern überwintert, ist das gründliche
Entfernen des Fallaubs die wichtigste vorbeugende Maßnahme.
Darüber hinaus sollten bei Neupflanzungen sehr schattige oder
feuchte Lagen gemieden werden, da es hier leichter zu Infektionen
kommt. Insgesamt ist das Schadbild der Teerfleckenkrankheit zwar
sehr auffällig, für den Baum aber meist kaum schädlich, so daß
direkte Bekämpfungsmaßnahmen durch Fungizide nicht notwendig
sind.
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Thripse
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Fachbereich Biologie
Erreger
Thripse sind nur knapp 2 mm große, saugende Insekten mit einem
wurmförmigen Körper. Während die nur etwa 1 mm großen Larven
meist gelblich-weiß gefärbt sind, sind die erwachsenen Tiere grauschwarz und häufig arttypisch gebändert. Thripse werden auch
Fransenflügler oder Blasenfüsse genannt. Zu den Thripsen gehören
auch die sogenannten Gewitterwürmchen oder Gewitterfliegen.
Hierbei handelt es sich um Getreidethripse, die im Sommer nach
der Getreide-Ernte häufig anzutreffen sind, wenn sie nach neuen
Wirtspflanzen suchen. Wie der Name Fransenflügler schon ahnen
lässt, sind sie schlechte Flieger und bewegen sich in der Luft eher
segelnd fort. Thripse mögen feucht-warme Bedingungen und sind
daher bei schwülem Wetter - also vor Gewittern - besonders aktiv.
Insgesamt spielen sie im Freiland nur eine geringe Rolle und treten
vor allen an Zimmer- und Gewächshaus-Pflanzen als Schädlinge
auf. Thripse, die in Freiland auftreten, überwintern im Boden. In
geheizten Räumen und Gewächshäusern treten sie ganzjährig auf.
Schadbild
Thrips-Larven und erwachsene Thripse saugen an den Blättern
ihrer Wirtspflanzen einzelne Zellen aus. Hierdurch kommt es zu
einer feinen Sprenkelung der Blätter, d.h. es entstehen punktartige
gelbe oder weißliche, sehr kleine Flecken. Das Schadbild ähnelt
also einem Spinnmilben-Symptom, wobei Thripse mit bloßem Auge noch erkennbar sind, Spinnmilben hingegen kaum noch. Durch
Lufteintritt in die ausgesaugten Zellen schimmern stark befallene
Blätter z.T. silbrig. Meist sind Thripse an der Blattunterseite zu
finden, wo auch Kottropfen auf einen Befall hinweisen. Bei starkem Befall werden die Blätter trocken und vorzeitig abgeworfen.
Schadbild an Ficus
Neben Blättern können auch Blütenblätter betroffen sein.
Vorbeugung und Bekämpfung
Während im Gewächshaus-Bereich oder in Wintergärten eine
Thrips-Bekämpfung auch mit Nützlingen erfolgen kann, ist im
Zimmerpflanzen-Bereich meist eine chemische Behandlung notwendig. Durch Leimtafeln kann das Vorhandensein von Thripsen
überprüft werden. Zur Bekämpfung stehen verschiedene Pflanzenschutzmittel gegen saugende Insekten wie etwa „Spruzit Schädlingsfrei“ oder „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ zur Verfügung.
erwachsener Thrips
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Trauermücken
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Erreger
Trauermücken sind meist nur etwa 2 mm große, dunkel gefärbte
Mücken, deren Larven sich im Boden von toter oder absterbender
organischer Substanz ernähren. Während sich die Tiere im Freiland
damit in den natürlichen Kreislauf des Stoffabbaus einfügen, können Sie bei Zimmerpflanzen manchmal lästig, vor allem bei der
Jungpflanzen-Anzucht aber auch schädlich werden. Die milchigweißlichen Larven sind schlank bis wurmförmig und werden etwa
5 mm lang. Trauermücken können sich vor allem bei hoher Bodenfeuchtigkeit gut entwickeln und vermehren. Da die Weibchen bis
zu 100 Eier legen, kann es unter günstigen Bedingungen zu einer
rasanten Ausbreitung kommen. Die erwachsenen Tiere sind anhand
ihres schlanken Körperbaus und den nur 2 Flügeln als Mücken zu
identifizieren. Trauermücken zeichnen sich durch eine gegabelte
Hauptader der Flügel aus.
Trauermücke
Schadbild
Bei Jungpflanzen kann es durch das Fressen der Larven im Boden
zu Verletzungen an den Wurzeln der Pflanzen kommen. Diese Verletzungen können wiederum Eintrittspforten für bodenbürtige Pilze
sein. Zum Teil bohren sich die Larven aber auch in Wurzeln, Knollen oder etwa Stecklinge ein oder fressen an den Wurzelhaaren. Im
Wurzelbereich sind neben den Larven häufig auch die seidigweißen Kokons zu finden. Im Zimmerpflanzenbereich fallen meist
zuerst die erwachsenen Tiere auf, die beim Blumengießen oft in
großer Zahl auffliegen und lästig werden können. Die Mücken
werden auch vom Licht angezogen, so daß sie im Dunkeln im Bereich von Lampen zu finden sind.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist, die Pflanzen nicht zu
feucht zu halten, da sich Trauermücken in feuchten Substraten sehr Trauermückenlarve
wohl fühlen. Bei Pflanzen, die viel Wasser brauchen, sollte das
Giessen besser von unten erfolgen, damit die Substratoberfläche
trocken bleibt. Sind erst einmal Trauermücken im Boden, sind sie
aber meist auch durch trockenfallenlassen der Pflanzen nicht mehr
zu entfernen. Zur direkten Bekämpfung bietet sich hier der Einsatz
von nützlichen Nematoden (Fadenwürmern) an. Diese können im
Handel bestellt und im Gießverfahren ausgebracht werden. Die
Nematoden suchen im Boden die Larven der Trauermücken auf
und parasitieren diese. Die Nematoden sind für die Pflanzen und
andere Tiere ungefährlich. Die erwachsenen Trauermücken lassen
sich mit Hilfe von Gelbtafeln / Gelbstickern anlockern und wegfangen.
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Ulmen-Blasenlaus
Erreger
Die Ulmen-Blasenlaus (Tetraneura ulmi) ist ein weit verbreiteter
und häufiger Schädling an Ulmen. Die bis zu 3 mm grossen, gelblichen Läuse scheiden über die Haut zahlreiche Wachsfäden aus,
wodurch sie weißlich erscheinen. Zu sehen sind die Tiere auf den
ersten Blick aber nicht, da sie durch Speichelausscheidungen, die
sie beim saugen an den Blättern der Ulme ins Blatt abgeben, die
Pflanzen zur Bildung von Blattgallen anregen. Die Tiere selbst sind
dann in den Gallen zu finden. Im Laufe des Sommers verlassen die
dann geflügelten Tiere die Ulme und wechseln auf Gräser über, an
denen sie an den Wurzeln saugen. Im Herbst kehren sie dann zur
Ulme zurück.
Schadbild
Eine Besiedlung durch die Ulmen-Blasenlaus ist an bis zum 15 mm
langen Gallen zu erkennen, die im Frühjahr an einem kurzen Stiel
auf der Oberseite der Ulmenblätter entstehen. Die Gallen sind grün
und glattwandig, werden mit der Zeit aber cremefarben und
schließlich braun. In den hohlen Gallen sind die durch Wachsausscheidungen weißlich erscheinenden Läuse zu finden, die dort an Schadbild der Ulmen-Blasenlaus
der Gallenwand saugen. Im Sommer ist im unteren Bereich der
Galle die Öffnung zu finden, durch die die Tiere die Galle verlassen
haben.
Vorbeugung und Bekämpfung
Auch bei starkem Auftreten der Ulmen-Blasenlaus, ist mit keiner
ernsthaften Schädigung der Bäume zu rechnen. Gegenmaßnahmen
sind daher nicht erforderlich. Bei kleineren Pflanzen betroffene
Blätter vor der Abwanderung der Läuse absammeln.
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Ulmenkrankheit
Erreger
Die Ulmenkrankheit wird durch die Pilze Ophiostoma ulmi und O.
novo-ulmi hervorgerufen. Durch die Ulmenkrankheit ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein großer Teil der europäischen Ulmen
abgestorben. Sie wird meist durch Ulmensplintkäfer übertragen, bei
benachbarten Bäumen kann es aber auch zu einer Übertragung
durch Wurzelverwachsungen kommen. Die Ulmenkrankheit kann
innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tod der Bäume führen. Der
Pilz breitet sich in den Leitungsbahnen der Pflanze, wodurch die
Wasserversorgung betroffener Pflanzenteile gestört wird. Betroffen
sind vor allem Feldulme und Bergulme, aber auch Flatterulme und
amerikanische Ulme.
Schadbild
Durch die Ausbreitung des Pilzes in den Gefässen kommt es zu
Welkeerscheinungen an den betroffenen Pflanzenteilen. Da die
Übertragung der Pilzsporen meist beim Reifungsfraß von Ulmensplintkäfern an den jungen Zweigen erfolgt, kommt es zunächst
zum Welken und Absterben einzelner Zweige in der Krone. Im
weiteren Verlauf der Erkrankung sind dann immer größere Zweig
und Astpartien betroffen, bis der Baum meist ganz abstirbt. Bei
Baumreihen kann es durch Wurzelverwachsungen auch zu Wurzelinfektionen kommen. Hier werden die Bäume dann der Reihe nach
befallen (Zündschnureffekt). Im Querschnitt befallener Zweige und
Äste ist die Ulmenkrankheit an einer Verbräunung im Bereich des
jüngsten Jahresrings zu erkennen.
Verbräunung im Bereich der Gefässe
Vorbeugung und Bekämpfung
Um die weitere Ausbreitung der Ulmenkrankheit zu bremsen, sollten befallene Bäume bald entfernt werden, da sie sonst als Ansteckungsquelle dienen. Da der Pilz bis in die Wurzeln des Baums
vordringt, kommt es leider immer wieder zur Infektion von Stockausschlägen nach der Fällung von Bäumen. Wurzelstöcke sollten
daher möglichst auch entfernt werden. Bei der Pflanzung von Ulmen sollten die im Handel erhältlichen resistenten Sorten ausgewählt werden. Eine chemische Bekämpfung der Ulmenkrankheit ist
nicht möglich. Noch in 2007 soll aber auch in Deutschland das
Pflanzenstärkungsmittel „Dutch Trig“ gelistet werden. Dieses soll
bei jährlicher Anwendung gesunde Ulmen vor einer Infektion durch
die Ulmenkrankheit schützen. Vertrieb und Anwendung werden
vermutlich nur über Fachfirmen erfolgen. Bitte wenden Sie sich bei
Fragen zur Verfügbarkeit an die Pflanzenschutzberatung.
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Verticillium-Welke
Erreger
Pilze aus der Gattung Verticillium können bei einer Vielzahl von
Gehölzen, aber auch bei einigen krautigen Pflanzen Welke- und
Absterbeerscheinungen hervorrufen. Bei den Gehölzen sind häufig
Ahorne (v.a. Fächerahorn), Perückenstrauch, Trompetenbaum,
Eberesche, Robinie oder auch Mandelbäumchen betroffen. Bei den
krautigen Pflanzen werden z.B. Erdbeeren häufig infiziert. Der Pilz
infiziert vom Boden aus die Wurzel oder über oberirdische Verletzungen die Triebe der Pflanze und verstopft die Wasserleitungsbahnen der betroffenen Pflanzenteile. Hierdurch kommt es zu Welkeerscheinungen und häufig zum Absterben von Trieben oder der
gesamten Pflanze.
Schadbild
Verticillium-Infektionen äußern sich in plötzlich auftretenden Welkeerscheinungen, die sich vor allem während trocken-warmer Witterungsperioden zeigen, also dann, wenn der Wasserverbrauch der befallener Trieb im Querschnitt
Pflanzen hoch ist. Zum Teil erholen sich die betroffenen Pflanzenteile wieder von der Welke. Im weiteren Verlauf der Erkrankung
kommt es zum Absterben von einzelnen Trieben oder Ästen. Bei
jüngeren Pflanzen, kann es relativ schnell zum Absterben der gesamten Pflanze kommen, bei größeren Gehölzen verläuft die Erkrankung oft chronisch, d.h. es sterben immer wieder Zweige oder
Äste ab, was zum Verkahlen der Baumkrone führt. Bei vorhandenen Triebinfektionen ist im Querschnitt des Triebs eine ringförmige
Verbräunung im Bereich des Splintholzes zu finden. Die vom
Pilzmyzel besiedelten Leitungsbahnen sind hier braun verfärbt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Da der Pilz im Boden Überdauerungsorgane bildet, von denen noch
nach vielen Jahren Infektionen ausgehen können, sollten keine für
den Pilz empfindlichen Pflanzen an Standorte gepflanzt werden, wo
bereits empfindliche Pflanzen gestanden haben. Soll an gleicher
Stelle eine an Verticillium eingegangene Pflanze ersetzt werden, ist
zuvor möglichst großräumig der Boden auszutauschen. Da geschwächte Pflanzen anfälliger für Pilzinfektionen sind, sollten die
Standortfaktoren für die Pflanze z.B. bezüglich der Wasser- und
Nährstoffversorgung optimiert werden. Auf Böden, die z.B. durch
Bodenverdichtungen zu Staunässe neigen, treten bodenbürtige Pilze
ebenfalls häufiger auf. Eine direkte Bekämpfung der VerticilliumWelke ist nicht möglich. Bei betroffenen Pflanzen sollten die welkenden Zweige herausgeschnitten werden, stark befallene Pflanzen
sind zu roden.
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Weichwanzen
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Erreger
Weich- oder Blindwanzen sind etwa 5 mm grosse Insekten, die
durch Besaugen von Blättern, Knospen oder Früchten eine Vielzahl
von Pflanzen schädigen können. Da die Basis ihrer Flügeldecken
im Vergleich zu anderen Wanzen nur leicht verhornt ist, werden sie
Weichwanzen genannt. Neben den pflanzenschädlichen Arten treten bei uns auch verschiedene räuberisch lebende, nützliche
Weichwanzen auf. Die wichtigsten pflanzenschädlichen Arten sind Wanzenschadbild bei Datura
bei uns die grüne Futterwanze und die nordische Apfelwanze. Beide können an verschiedenen Gehölzen und krautigen Pflanzen auftreten. Häufig betroffen sind z.B. Engelstrompeten (Datura), Fuchsien, Schmetterlingsflieder und Johannisbeeren. Die Tiere sind sehr
beweglich und flugfähig. Sie treten im Frühjahr zunächst an den
Gehölzen auf, an denen sie meist als Ei überwintert haben und
wechseln dann auf krautige Pflanzen über von wo sie im Herbst
wieder zur Eiablage zu den Gehölzen zurückkehren. Da sich das
Schadbild der Tiere erst nach Tagen bis Wochen ausprägt, sind die
Tiere oft schon nicht mehr an der Pflanze anzutreffen, wenn der
Schaden sichtbar wird.
Schadbild
An den von Weichwanzen besaugten Blättern entstehen Löcher und
Verkrüppelungen, bei manchen Pflanzen auch rötliche Verfärbungen. Dies entsteht dadurch, daß die von den Tieren besaugten Zellen absterben. Wenn die besaugten Blätter noch im Wachstum sind,
reissen die betroffenen Stellen auf und Löcher entstehen. Je jünger
die Blätter zum Zeitpunkt des Saugens sind, desto größer sind hinterher die Löcher und Verkrüppelungen der Blätter. Das Schadbild
wird häufig mit Fraßschäden von beißenden Insekten verwechselt.
Zum Teil saugen die Tiere auch an den Knospen der Pflanze. Aus
diesen Knospen treiben dann ebenfalls durchlöcherte oder verkrüppelte Blätter aus. Bei Fuchsien, Clematis und Dahlien kann es
durch Besaugen der Blütenknospen auch zu verkrüppelten Blüten
oder zum Absterben der Blütenknospen kommen. Bei Apfelbäumen
kann es neben Blattschäden auch zu Verkrüppelungen an den
Früchten kommen, wenn die Tiere die jungen Blätter besaugt haben.
Vorbeugung und Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Weichwanzen sind
kaum möglich, stärkerer Befall ist aber häufig in Waldnähe zu beobachten. Schäden an den Blättern sind insbesondere bei größeren
Pflanzen meist zu vernachlässigen und eine Bekämpfung ist hier
nicht notwendig. Da die Tiere sich nicht ständig an der Pflanze
aufhalten und die Schäden erst zeitversetzt auftreten, ist eine Bekämpfung der Weichwanzen generell schwierig. Wo wiederholt
Probleme mit diesen Wanzen auftreten, kann eine Bekämpfung mit
dem Mittel Provado 5 WG erfolgen. Da das Mittel bienengefährlich
ist, darf es allerdings nicht bei blühenden Pflanzen eingesetzt werden.
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Weißdorngitterrost
Erreger
Der Weißdorn-Gitterrost (Gymnosporangium clavariiforme) gehört
zu den wirtswechselnden Rostpilzen. Er überwintert an den Trieben
bestimmter Wacholder-Arten und bildet dort Sporen, die im Frühjahr die jungen Blätter, Triebe, sowie Blüten- und Fruchtstände von
Weiß- und Rotdorn befallen. Hier werden zum Herbst hin wiederum Sporen gebildet, die den Wacholder infizieren. Während ein
befallener Wacholder dauerhaft infiziert bleibt, müssen Weiß- und
Rotdorn jedes Jahr aufs Neue infiziert werden. In den letzten Jahren
tritt der Weißdorn-Gitterrost immer häufiger auf. Neben den beschriebenen Arten werden seltener auch Felsenbirnen (Amelanchier) befallen.
Schadbild
Beim Wacholder ist eine Infektion an warzenartigen Verdickungen
an den Ästen zu erkennen, an denen Mitte April zunächst braune, befallene Blätter
später gelbe, im feuchtem Zustand gallertartige Sporenlager entstehen. Diese können 1 bis 2 cm groß werden. Da die Sporenlager
häufig dicht an dicht stehen, können ganze Zweigpartien orange
gefärbt sein. Befallene Äste können absterben. An den Blättern von
Weiß- und Rotdorn werden ab Mitte Mai orangerote Flecken auf
der Blattoberseite sichtbar, die bis zu 5 mm Durchmesser erreichen
können. Später sind im Bereich der Blattadern oder Blattstiele bis
zu 1 cm große Verdickungen zu erkennen. Diese porösen Verdickungen sind dann häufig auch an Trieben, sowie Blüten- und
Fruchtständen zu sehen. Durch die Triebinfektionen ist im Sommer
häufig zu beobachten, daß die jungen Zweige oberhalb der Verdickungen absterben.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die räumliche Trennung der befallener Trieb
beiden Wirtspflanzen bzw. die Rodung eines der Wirte. Obwohl die
Sporen sehr große Entfernungen überbrücken können, kann man
hierdurch den Befallsdruck deutlich senken. Wacholder-Büsche
sollten im Frühjahr auf Befall kontrolliert werden, befallene (angeschwollene) Astpartien sind zu entfernen. Bereits vor dem Aufquellen der Sporenlager können die infizierten Zweigpartien Sporen
freisetzen. Schwache Infektionen an Weiß- und Rotdorn werden
von den Bäumen ertragen. Nur bei massivem Befall ist mit einer
Schwächung des Wachstums zu rechnen. Beim Weißdorn können
zur Bekämpfung u.a. die Mittel Fungisan, Euparen M WG, Maneb
oder Pilzfrei Ectivo eingesetzt werden. Eine chemische Behandlung
der Wacholder-Büsche ist nicht sinnvoll.
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Weiße Fliegen
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Erreger
Weiße Fliegen sind nur etwa 1,5 bis 2 mm grosse saugende Insekten. Die zu den Mottenschildläusen zählenden Tiere erscheinen
aufgrund ihrer mit Wachs bestäubten Flügeldecken weiß gefärbt.
Die Bezeichnung Fliege ist im zoologischen Sinne falsch. Bei uns
treten verschiedene Arten von Weißen Fliegen auf. Die größte Bedeutung hat hierbei die Gewächshaus-Mottenschildlaus, außerdem
treten die Rhododendron-Mottenschildlaus, die Kohlmottenschildlaus und wenige andere Arten auf. Die Tiere bringen je nach Art
und Standort ein bis fünf Generationen im Jahr hervor und können
vor allem in Gewächshäusern, Wintergärten und draußen in warmen, geschützten Lagen bzw. bei entsprechender Witterung verstärkt auftreten. Larven und erwachsene Tiere saugen an den Blättern und schwächen die Pflanze durch den Saftentzug. Die erwachsenen Tiere fliegen bei Störung leicht auf. Sie legen ihre Eier auf
der Blattunterseite in ringförmigen Ablagestellen ab. Je nach Mottenschildlaus-Art können z.B. Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Kohlpflanzen, Rhododendron, aber auch verschiedene Zier- und Kübelpflanzen befallen werden.
Schadbild
Von der weißen Fliege befallene Pflanzen sind meist an stark verschmutzten Blättern zu erkennen. Der von den Tieren als Kot ausgeschiedene Honigtau ist als klebriger, glänzender Fleck auf dem
Blatt zu sehen. Auf dem Honigtau siedeln sich oft Rußtaupilze an,
die die betroffenen Blattpartien schwarz verfärben. Stark befallene
Blätter der Pflanze sterben vorzeitig ab. Bei günstigen Klimabedingungen – z.B. im Gewächshaus – kann sich der Schäding rasant
schnell vermehren.
Erwachsenes Tier
Vorbeugung und Bekämpfung
Da Weiße Fliegen häufig an Kübelpflanzen überwintern, sollten
diese im Frühjahr unbedingt auf Befall kontrolliert werden. Zur
Überwachung des Auftretens können gelbe Leimtafeln eingesetzt
werden. Diese stellen natürlich auch eine gewisse Bekämpfungsmaßnahme dar. Da die Tiere ein geschütztes, warmes Kleinklima
mögen, hilft im Gewächshaus eine verbesserte Lüftung häufig,
einer Massenvermehrung vorzubeugen. Im Gewächshaus können
beim Auftreten der ersten Weißen Fliegen auch Schlupfwespen als
Nützlinge eingesetzt werden. Eine direkte Bekämpfung ist häufig
schwierig, da die Tiere recht versteckt auf der Blattunterseite leben
und gegenüber einigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen Resistenzen ausgebildet haben. Im Haus- und Kleingartenbereich können
Produkte wie Schädlingsfrei Neem, Neudosan Neu Blattlausfrei,
Lizetan Plus Zierpflanzenspray (bienengefährlich) oder Schädlingsfrei Naturen eingesetzt werden.
Larve der Weißen Fliege
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Wühlmäuse
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Erreger
Die große Wühlmaus oder Schermaus (Arvicola terrestris) kann durch
ihren unterirdischen Fraß an Pflanzenwurzeln erhebliche Schäden verursachen. Sie ist zwischen 12 und 22 cm lang, hat ein schwarzes, rotbraunes
oder braungraues Fell, eine stumpfe Schnauze und kurze Ohren. Besonders im nahrungsknappen Winter kommt es häufig zu Schäden an jungen
Bäumen, Blumenzwiebeln usw. Bei vorhandenen Erdhaufen und Gängen
ist aber zunächst zu klären, ob diese durch die Wühlmaus oder durch den
Maulwurf verursacht wurden. Der Maulwurf frißt keine Pflanzenwurzeln,
er ernährt sich von Insekten und Würmern. Er ist durch das Bundesartenschutz-Gesetz geschützt.
Schadbild
Durch die Wühlmaus geschädigte Pflanzen treiben im Frühjahr nicht oder
nur schwach aus, welken oder fallen sogar um. Im Gegensatz zu den
Haufen des Maulwurfs sind die Erdhaufen der Wühlmaus kleiner (etwa
faustgroß) und nicht mittig über dem Loch, wie beim Maulwurf, sondern
seitlich. Die Gänge sind hochoval (beim Maulwurf queroval) und etwas
größer als Maulwurfsgänge. Vom Menschen geöffnete Gänge werden
von der Wühlmaus innerhalb weniger Stunden wieder verschlossen. Der
Maulwurf verschließt geöffnete Gänge erst nach längerer Zeit oder gar
nicht. Er legt häufig einfach neue Gänge in dem Bereich an.
befressene Wurzeln
Vorbeugung und Bekämpfung
Durch eine regelmäßige Bodenbearbeitung kann der Ansiedlung von
Wühlmäusen entgegengewirkt werden, da diese hierdurch gestört werden
und ihre natürlichen Feinde (Greifvögel, Hermelin usw.) das Gelände
besser einsehen können. In größeren Anlagen kann durch das Anlegen
von Steinhaufen die Ansiedlung von Wieseln gefördert werden. Durch
das Aufstellen von Sitzstangen können Greifvögel angelockt werden.
Insbesondere bei den häufig befallenen Obstbäumen kann durch Pflanzung in einen Drahtkorb (Maschenweite etwa 16 mm) ein Befall verhindert werden. Eine Zuwanderung von Wühlmäusen von Nachbargrundstücken kann durch mindestens 20 cm tief eingegrabene Zäune erreicht
werden, die 30 cm aus dem Boden reichen. Die obersten 10 cm sollten
nach außen umgebogen werden. Auf einem 1 m-Streifen hinter dem
Zaum sollte der Bewuchs kurz gehalten werden.
Die umweltfreundlichste Methode zur direkten Bekämpfung stellt der
Einsatz von Fallen dar. Hierbei ist zu beachten, daß die Fallen in einem
gerade verlaufenden Gangstück eingesetzt werden. Beim Fallenstellen
Handschuhe tragen und neue Fallen mit Erde abreiben. Bei Fallen, die
mit Ködern arbeiten eignen sich Möhren oder Sellerie-Stücke gut als
Köder.
Für die Bekämpfung von Wühlmäusen mit Hilfe von Ködern stehen zur
Zeit für den Haus- und Kleingarten verschiedene Produkte mit dem
Wirkstoff Zinkphosphid und das Produkt Quiritox Neu mit dem Wirkstoff Warfarin zur Verfügung. Diese unbedingt unzugänglich für andere
Tiere auslegen. Der Einsatz von Ködern ist nur in der nahrungsarmen
Winterzeit erfolgversprechend. Darüber hinaus sind auch Begasungsmittel mit dem Wirkstoff Calciumcarbid zugelassen. Vor dem Einsatz von
Bekämpfungsmitteln sollte durch eine Verwühlprobe sichergestellt werden, daß die Gänge noch bewohnt sind.
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