Schaderreger-Infoblätter - Schleswig
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Schaderreger-Infoblätter - Schleswig
Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Informationsblätter zu häufig auftretenden Pflanzenschutzproblemen im Haus- und Kleingarten Inhalt Apfelwickler Beifuß-Ambrosie Birkenwanzen Birnengitterrost Blattbräune bei Quitte und Weißdorn Blattbräune der Platane Blattflecken an Roßkastanien Blattläuse Blutläuse am Apfel Borkenkäfer Brombeergallmilbe Buchsbaum-Blattfloh Buchsbaum-Triebsterben Dickmaulrüssler Echte Mehltaupilze Eisenmangelchlorosen Engerlinge Feuerbrand Feuerwanzen kleiner Frostspanner Gallwespen an Eichen Gehölzschnitt Gespinstmotten Grauschimmel an Erdbeeren Hallimasch Haselnußbohrer Hexenbesen Hexenringe im Rasen Kiefern-Blasenrost Kirschfruchtfliege Knospensterben an Rhododendron Kräuselkrankheit des Pfirsichs Krautfäule an Tomaten und Kartoffeln Malvenrost Massaria-Krankheit der Platane Minierfliegen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 Monilia-Spitzendürre Moos im Rasen Napfschildläuse Netzwanzen an Rhododendron + Pieris Obstbaumkrebs Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe Pflaumenrost Pflaumenwickler Phytophthora-Triebsterben Phytophthora-Wurzelfäule Rasenkrankheiten Regenflecken an Äpfeln Rosenkrankheiten Rosenschädlinge Rotpustel-Krankheit Schaumzikaden Schildläuse Schnecken Schneeball-Blattkäfer Schorf- und Mehltaupilze am Kernobst Schrotschuß-Krankheit Sitkafichtenröhrenlaus Spinnmilben Sprühfleckenkrankheit der Kirsche Taschenkrankheit an Pflaumen Teerfleckenkrankheit des Ahorns Thripse Trauermücken Ulmen-Blasenlaus Ulmenkrankheit Verticillium-Welke Weichwanzen Weißdorngitterrost Weisse Fliegen Wühlmäuse 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Apfelwickler Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Der Apfelwickler ist der wichtigste Schädling im Kernobst-Anbau. Durch den Fraß seiner Larven an den Früchten, kann er einen großen Teil der Apfelernte zerstören. Die Schmetterlinge fliegen je nach Witterungsverlauf ab Ende Mai und legen ihre Eier an den jungen Früchten ab. Die hieraus schlüpfenden Larven fressen noch wenige Tage lang an der Oberfläche der Äpfel und bohren sich dann in die Frucht ein. Nach etwa 4 Wochen verlassen sie die Frucht und spinnen sich am Stamm des Baums ein, um dort zu überwintern. In warmen Jahren kommt es im August zur Ausbildung einer zweiten Generation von Faltern. Schadbild Durch den Fraß der Apfelwickler-Larven geschädigte Früchte wer- Apfelwickler-Männchen den vorzeitig abgeworfen. Sie sind an ihren Einbohrlöchern zu erkennen, die meist mit Kot verstopft sind. Im Inneren findet man die zunächst weißen, später fleischfarbenen Larven des Apfelwicklers. Der Zeitpunkt des Fruchtfalls überschneidet sich häufig mit dem natürlichen Juni-Fruchtfall, so daß der Baum einen starken Apfelwickler-Befall oft durch einen verringerten Juni-Fruchtfall ausgleichen kann. Große Schäden entstehen aber durch die zweite Generation des Apfelwicklers, da diese sich in die schon reifenden Früchte einbohrt. Vorbeugung und Bekämpfung Die Larven des Apfelwicklers überwintern am Baumstamm, wo sie sich unter Rindenschuppen einspinnen. Durch das Entfernen der Kokons, z.B. mit Hilfe einer Bürste im Winter, läßt sich also der Raupe in befallener Frucht Befallsdruck senken. Einfacher ist es aber, im Juli Wellpappegürtel um den Stamm zu befestigen, die von den Larven als Unterschlupf angenommen werden. Diese sollten bis zum September wöchentlich auf Larven untersucht werden. Ab der Eiablage im Juni kann dann eine direkte Bekämpfung der Larven mit Hilfe von Granulose-Viren (z.B. Granupom) erfolgen. Diese sind für den Menschen ungefährlich und befallen ausschließlich den Apfelwickler. Um den richtigen Einsatzzeitpunkt zu ermitteln, muß der Flugverlauf des Apfelwicklers mit Hilfe von Lockstoff-Fallen überwacht werden. Werden innerhalb einer Woche mehr als 5 Wickler gefangen, sollte nach einer Woche das Granulose-Virus gespritzt werden. Außerdem kann ab dem Schlupf der Larven das Insektizid „Runner“ eingesetzt werden. Abgefallene Früchte, die vom Apfelwickler befallen sind, sollten laufend entfernt werden, da die Larven zum Teil noch in den Früchten stecken. Kotkrümel an befallener Frucht Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 1 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Problempflanze Beifuß-Ambrosie Die Pflanze Die Beifuß-Ambrosie bzw. das beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) ist eine je nach Standort etwa 20 bis 150 cm grosse, einjährige Pflanze. Die Pflanzen sind meist buschig verzweigt. Die Blätter sind doppelt gefiedert, die Triebe sind behaart. Nach sehr langsamer Anfangsentwicklung kommen die Pflanzen erst im Spätsommer oder Herbst zur Blüte. In Norddeutschland gelangt Ambrosia je nach Witterungsverlauf unter Umständen auch gar nicht zur Blüte. Häufig ist Ambrosia daher im Folgejahr am gleichen Standort nicht mehr vorhanden. Kommt es zur Blüte, so entstehen diese in traubig angeordneten Köpfchen. Da die Pflanze vom Wind bestäubt wird, sind die Einzelblüten wie bei den meisten Windbestäubern eher unauffällig. Je Pflanze können dann mehrere tausend Samen entstehen, die einige Jahre lang keimfähig bleiben. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt häufig über Vogelfutter, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist. Aufgrund der langsamen Anfangsentwicklung breitet sich die Pflanze meist dort aus, wo gestörte, offene Böden vorhanden sind und nur eine geringe Konkurrenz durch andere Pflanzen gegeben ist. Dies sind häufig Brachflächen, Straßenränder oder Erdaufschüttungen. In Hamburg ist Ambrosia bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder sporadisch aufgetreten. In den vergangenen 10 Jahren ist die Pflanze an etwa 30 Standorten in Hamburg nachgewiesen worden. Eingebürgert ist sie bislang aber offensichtlich nur an einem Standort im Hafen. Schadbild Problematisch ist beim Auftreten von Ambrosia die Blüte der Pflanzen. Da die Pflanze vom Wind bestäubt wird, bildet sie sehr grosse Mengen Pollen aus. Die Pollen der Pflanze haben ein sehr hohes allergenes Potential. Ambrosia gilt weltweit als die Pflanze mit den am stärksten allergenen Pollen. Probleme können bei Aufnahme über die Atemwege, aber auch bei Hautkontakt entstehen. Bei Aufnahme über die Atmung können Reaktionen bis zu schwerem Asthma entstehen. Durch die späte Blüte verlängert die Pflanze außerdem die Pollensaison erheblich. In Nordamerika sollen 10-20 % der Bevölkerung und 75 % der Pollenallergiker auf Ambrosia reagieren. Bei Berührung der Haut kann es zu einer Kontaktdermatitis kommen. Beim Umgang mit der Pflanze sollten deshalb Handschuhe und Feinstaubmaske getragen werden. Beifuß-Ambrosie kurz vor der Blüte Vorbeugung und Bekämpfung Ambrosia-Pflanzen sollten immer möglichst mit der Wurzel entfernt werden, da sie sich sonst schnell wieder regenerieren können. Ein Abmähen der Pflanzen verhindert also nicht die Blüte. Hierbei sollten Handschuhe und Feinstaubmaske getragen werden. Pflanzen, die in oder kurz vor der Blüte stehen, sollten als Restmüll entsorgt werden. Bitte melden Sie Ambrosia-Bestände außerhalb von Gärten bei der Pflanzenschutzberatung. Wo es bereits zur Samenbildung gekommen ist oder durch Vogelfutter Samen eingetragen wurden, sollte der Standort in den kommenden Jahren auf vorhandene Ambrosia-Pflanzen überprüft werden. Die Bekämpfung von Ambrosia durch Herbizide hat sich als ungünstig erwiesen, da hierdurch andere Unkräuter ebenfalls abgetötet werden und die entstehenden Freiflächen günstige Bedingungen für die Entwicklung von Ambrosia bieten. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 2 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Birkenwanzen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Birkenwanzen sind bis zu 6 mm grosse, braune Insekten mit schwarzen Pünktchen, die sich von den Fruchtständen und Blättern von Birken ernähren. Vor allem bei trocken-warmer Witterung im Frühjahr kann es zu Massenvermehrungen der Birkenwanze (Kleidocerys resedae) kommen, da die Tiere wärmeliebend sind und die Bäume dann oftmals auch stark fruchten und den Wanzen entsprechend viel Nahrung bieten. Die Tiere bilden eine Generation im Jahr und legen zum Sommer hin Eier ab. Ab Ende Juli treten dann die zuerst nur gut 2 mm grossen Larven auf, die an den Fruchtständen der Bäume saugen. Die zum Herbst hin entstehenden erwachsenen Tiere saugen auch an den Blättern der Birke. Neben der Birke können sporadisch auch Erle, Kirsche, Eberesche und verschiedene krautige Pflanzen befallen werden. Auch bei massenhaftem Larve der Birkenwanze Auftreten kommt es aber nicht zu einer ernsthaften Schädigung der Wirtspflanzen. Die erwachsenen Tiere überwintern in der Bodenstreu und besiedeln zum Frühjahr hin wieder die Baumkrone. Schadbild Der Schaden durch massenhaftes Auftreten der Birkenwanze stellt sich eher als Belästigung der Anwohner dar. Durch Wind werden die Tiere aus der Baumkrone geweht und sind dann im Garten, auf Terrassen oder auch im Haus wiederzufinden. Da die Tiere bei Gefahr ein unangenehm riechendes Sekret abgeben, kommt es oftmals zu starken Geruchsbelästigungen. Aber auch das massenhafte Auftreten der kleinen Insekten an sich ruft Probleme hervor. Vor erwachsene Birkenwanze allem bei trocken-warmer Witterung kann die Belästigung bis in den Oktober anhalten. Bei kühler Witterung sind die Tiere wenig aktiv und treten meist kaum in Erscheinung. Bei kalten Nächten sind die Tiere oft in großer Zahl an wärmespeichernden Hauswänden zu finden. Die Birkenwanze überträgt keine Krankheiten und kann auch nicht längere Zeit in Wohnräumen überdauern. Das Auftreten der Birkenwanze ist sehr unregelmäßig. Während es in manchen Jahren zu Massenvermehrungen kommt, spielen die Tiere in anderen Jahren kaum eine Rolle. An sehr geschützten, warmen Standorten kann es aber regelmäßig zu Problemen mit der Birkenwanze kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Eine direkte Bekämpfung der Birkenwanze an den Bäumen ist in den meisten Fällen aufgrund der Baumgröße nicht möglich, aber in Bezug auf die Bäume auch nicht notwendig. Im Terrassen- und Wohnungsbereich sollten die Tiere aufgesaugt oder weggefegt werden. Durch feinmaschige Netze an den Fenstern oder doppelseitiges Klebeband am Rahmen kann meist ein Eindringen in die Wohnung weitgehend verhindert werden. Eine Bekämpfung der Tiere im Garten ist rechtlich kritisch zu betrachten und wenig erfolgversprechend, da immer nur ein kleiner Teil der Population getroffen wird und meist schnell eine erneute Besiedelung erfolgt. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 3 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Birnengitterrost Erreger Der Birnengitterrost (Gymnosporangium sabinae) gehört zu den wirtswechselnden Rostpilzen. Er überwintert an den Trieben bestimmter Wacholder-Arten und bildet dort Sporen, die im Frühjahr die jungen Blätter des Birnbaums befallen. An den Birnenblättern werden zum Herbst hin wiederum Sporen gebildet, die den Wacholder infizieren. Während ein befallener Wacholder dauerhaft infiziert bleibt, ist die Birne nach Abwurf des Laubs wieder befallsfrei, da lediglich die Blätter der Birne befallen werden. Neben der Birne werden seltener auch Quitten befallen. Schadbild Beim Wacholder ist eine Infektion an warzenartigen Verdickungen infiziertes Birnenblatt an den Ästen zu erkennen, an denen Mitte April zunächst braune, später gelbe, im feuchtem Zustand gallertartige Sporenlager entstehen. Diese können bis 2 cm groß werden. Da die Sporenlager häufig dicht an dicht stehen, können ganze Zweigpartien orange gefärbt sein. Befallene Äste können absterben. An den Blättern der Birne erscheinen ab Mitte Mai orangerote Flecken auf der Blattoberseite, die bis zu 1 cm Durchmesser erreichen können. Ab August entstehen an diesen Stellen helle Warzen auf der Unterseite. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die räumliche Trennung der beiden Wirtspflanzen bzw. die Rodung eines der Wirte. Obwohl die Sporen sehr große Entfernungen überbrücken können, kann man hierdurch den Befallsdruck deutlich senken. Vom Birnengitterrost werden vor allem einige Sorten des China-Wacholders (Juniperus chinensis), sowie der Sadebaum (Juniperus sabina und seine Sorten) befallen. Bei der Birne können grundsätzlich alle Sorten befallen werden, die japanischen Nashi-Birnen gelten aber als wenig anfällig. Anfällige Wacholder-Büsche sollten spätestens im Frühjahr auf Befall kontrolliert werden, befallene (angeschwollene) Astpartien sind zu entfernen. Bereits vor dem Aufquellen der Sporenlager können die infizierten Zweigpartien Sporen freisetzen. Fruchtkörper am Wacholder (nur im April) Schwache Infektionen an den Birnen, die nicht zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter führen, werden von den Bäumen ertragen. Nur bei massivem Befall (>40 % befallene Blätter) ist mit einer Schwächung des Wachstums zu rechnen. Zur Bekämpfung kann das gegen den zeitgleich auftretenden Schorfpilz am Kernobst zugelassene Pilzfrei Ectivo eingesetzt werden. Die erste Behandlung sollte erfolgen, sobald die ersten Blätter sichtbar werden. Eine chemische Behandlung der Wacholder-Büsche ist nicht sinnvoll. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 4 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Blattbräune bei Quitte und Weißdorn Erreger Die häufig auftretenden Flecken an den Blättern von Quitte und Weißdorn, sowie an den Quittenfrüchten werden meist durch den Pilz Diplocarpon mespili verursacht. Dieser infiziert im Frühjahr die jungen Blätter und Triebe und führt zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter im Sommer. Weitere Wirtspflanzen sind der Rotdorn und Mispeln, sowie selten auch Birnen, Äpfel und der Feuerdorn. Der Pilz überwintert am Fallaub, sowie an den infizierten Trieben und bildet dort Sporen, die im Frühjahr wiederum auf dem jungen Laub auskeimen. Schadbild Schon bald nach dem Austrieb erscheinen auf den Blättern feine rötliche Flecken, die sich mit der Zeit vergrößern und dabei verbräunen. Im Zentrum der Flecken entstehen kleine, schwarze Sporenlager mit Sporen, die für die weitere Ausbreitung sorgen. Im Laufe des Sommers laufen die größer werdenden Blattflecken häufig zusammen, so daß die Blätter ganz verbräunen und häufig abfallen. Befallene Pflanzen sind oft schon von weitem zu erkennen, da sie von unten her aufkahlen. Insbesondere bei Rotdörnern sind im Sommer oft Bäume anzutreffen, die bis auf wenige Blätter in den Wipfeln völlig entlaubt sind. Als Folge der Schwächung des Baums durch diesen Pilz kommt es hier über die Jahre auch häufig zum Absterben von Ästen oder auch ganzen Baumkronen. Vorbeugung und Bekämpfung Um das Infektionspotential zu verringern, sollte befallenes Laub befallene Frucht und befallenes Blatt möglichst entfernt werden. Da auch junge Triebe von dem Pilz infiziert werden, ist auch der Rückschnitt befallener Zweige notwendig. Auch befallene Quitten-Früchte sollten mitgepflückt werden. In dichten Baumkronen siedelt sich der Pilz leichter an, da hier die Blätter nach Niederschlägen sehr lange feucht bleiben, so daß die Infektionsgefahr steigt. Deshalb bei sehr dichten Baumkronen einige Äste herausschneiden. Bei starkem Vorjahresbefall erscheint - sofern es die Baumgröße zuläßt - eine Behandlung mit Fungiziden im Mai sinnvoll. Beim Weißdorn können zur Bekämpfung u.a. die Mittel Fungisan, Euparen M WG, Maneb oder Polyram WG eingesetzt werden. Bei der Quitte kann das gegen den zeitgleich auftretenden Schorfpilz am Kernobst zugelassene Produkt Pilzfrei Ectivo eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 5 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Blattbräune der Platane Erreger Die Blattbräune der Platane wird hervorgerufen durch den Pilz Apiognomonia veneta. Die Pilzkrankheit tritt bei der bei uns hauptsächlich vorkommenden Ahornblättrigen Platane (Platanus x acerifolia), aber auch bei anderen Platanen-Arten auf. Der Pilz besiedelt vor allem die erste Blattgeneration im Frühjahr, aber auch die jungen Triebe. Als Folge kommt es zum Absterben der Blätter und zu Welkeerscheinungen an der Triebspitzen. Vor allem in niederschlagsreichen Frühjahren ist regelmäßig ein starkes Auftreten des Pilzes zu beobachten. Schadbild Blätter der ersten Blattgeneration weisen gezackte Verbräunungen befallene Blätter auf, die meist von den Blattadern, häufig auch von der Blattbasis ausgehen. Diese Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Außerdem kann es zu Infektionen der Rinde von jungen Trieben kommen. Diese machen sich häufig erst im Folgejahr bemerkbar, indem sie etwa das Absterben von Triebspitzen und Blüten verursachen oder dafür sorgen, daß Knospen nicht bzw. kaum austreiben. Während die erste Blattgeneration häufig stark betroffen ist, können sich die Bäume in der Regel schnell regenerieren, da die nachwachsenden Blätter meist gesund bleiben. Insgesamt ist die Blattbräune der Platane für die stark wachsenden Bäume in der Regel nicht existenzbedrohend. Bei Bäumen, die wiederholt befallen werden, kann es aber zu einem zunehmenden Verlust der Feinäste kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Der Verursacher der Blattbräune überwintert an den befallenen Pflanzenteilen. Daher kann durch das Entfernen des kranken Falllaubs der Befallsdruck für das Folgejahr erheblich gesenkt werden. Ein weiterer Überwinterungsort des Pilzes sind die befallenen Triebe. Wenn die Baumgröße es zulässt, ist es daher sinnvoll, Zweige mit erkennbaren Rindeninfektionen im Winter herauszuschneiden. Für eine direkte Bekämpfung des Pilzes sind im Haus- und Kleingartenbereich keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Chemische Maßnahmen sind aufgrund der Baumgröße aber auch meist weder sinnvoll umzusetzen noch notwendig. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 6 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Blattflecken an Roßkastanien Erreger Die wichtigsten Erreger von Blattflecken an der Roßkastanie sind die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) und der Pilz Guignardia aesculi. Die Kastanienminiermotte ist ein nur etwa 1 cm großer Schmetterling, dessen Larven zwischen den Blattoberseiten und den Blattunterseiten der weißblühenden Roßkastanien fressen. Durch diese Miniertätigkeit stirbt das befallene Gewebe ab und verbräunt. Guignardia aesculi befällt bis auf die Strauchkastanie alle bei uns vorkommenden Roßkastanien und führt ebenfalls zu Blattverbräunungen. Bei wiederholt starkem Auftreten kann die Vitalität der Bäume hierdurch gemindert werden. Schadbild Zur Blütezeit legen die Weibchen der Kastanienminiermotte zahlreiche Eier an den Blättern der Kastanie ab. Hieraus schlüpfen nach Schadbild der Kastanien-Miniermotte 2 bis 3 Wochen die Larven und beginnen zu minieren. Die Blattminen können mehrere cm lang werden und werden oft durch Blattadern begrenzt. In den Blattminen finden sich die 3 bis 4 mm langen Larven und später die Puppen. Das betroffene Gewebe verbräunt mit der Zeit. Im August schlüpft eine zweite Generation von Faltern, im Herbst zum Teil auch noch eine dritte. Erste Befallssymptome des Blattbräune-Pilzes sind meist im Juli in Form zunächst kleiner, gelber Flecken zu erkennen. Diese vergrößern sich rasch und verbräunen im Zentrum. Oftmals fließen die einzelnen Blattflecken später zusammen und nehmen teilweise die gesamte Blattfläche ein. Bei starkem Befall rollen sich die Blätter nach oben ein und fallen schon frühzeitig ab. An den Befallsstellen sind auf den Blattunterseiten die 0,1 mm großen, schwarzen Fruchtkörper des Pilzes zu erkennen. Ähnliche Blattflecken an Roßkastanien können auch durch Spinnmilben (Verbräunungen v.a. entlang der Blattmittelrippe) oder durch Trockenheit bzw. Streusalz hervorgerufen werden (Verbräunungen vom Blattrand ausgehend). Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist bei beiden Erregern das Kastanien-Miniermotte Entfernen des Fallaubes, da hierin die Puppen der Miniermotte überwintern, bzw. sich die Sporen des Blattbräune-Pilzes bilden, die im Frühjahr die neuen Blätter infizieren. Eine Kompostierung der Blätter im eigenen Garten ist nicht anzuraten, da die hierbei erreichte Temperatur meist nicht ausreicht, die Erreger abzutöten. Eine chemische Bekämpfung ist aufgrund der Baumgrösse meist kaum möglich. Von der Pflanzung von Rosskastanien muß momentan abgeraten werden. Raupe der Kastanienminiermotte Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 7 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Blattläuse Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Blattläuse sind saugende Insekten, die bei unterschiedlichsten Pflanzen auftreten können und sich vom Pflanzensaft ihrer Wirtspflanzen ernähren. Während viele Blattläuse auf eine einzige oder wenige miteinander verwandte Wirtspflanzen angewiesen sind, vollziehen andere regelmäßig einen Wirtswechsel, haben z.B. eine krautige Pflanze als Sommer- und ein Gehölz als Winterwirt. Wieder andere Blattläuse können viele verschiedene Pflanzenarten besaugen. Blattläuse bilden zum Teil viele Generationen im Jahr aus, geflügelte Tiere werden oft nur zu bestimmten Jahreszeiten gebildet, um neue Wirtspflanzen zu besiedeln. Meist erfolgt die Überwinterung im Eistadium. Einige Arten überwintern aber auch als Larve oder erwachsenes Tier. Schadbild Durch das Aussaugen von Pflanzensaft schwächen Blattläuse ihre Wirtspflanze. Bevorzugt saugen sie an jungen Pflanzenteilen. Dort sind sie z.T. in großen Kolonien anzutreffen. Einige Blattläuse geben über ihren Speichel beim Saugen Stoffe ab, die Wucherungen oder Verkrüppelungen der Blätter bewirken. Häufig dienen dabei die entstehenden Wucherungen den Läusen als Versteck vor Fraßfeinden oder Witterungseinflüssen. Einige Blattläuse schädigen aber auch durch Übertragung von Viren. Hierbei saugen die Tiere an einer virusbefallenen Pflanze, wechseln auf eine gesunde Pflanze über und Übertragen beim Saugen das Virus auf die andere Pflanze. Während einige Blattläuse einzelne Zellen aussaugen, saugen andere Arten gezielt an den Leitungsbahnen der Pflanze. Da in den Leitungsbahnen viel Zucker enthalten ist, der von den Läusen nicht verwertet wird, scheiden diese Tiere Honigtau aus, der die Blätter verklebt. Auf dem Honigtau siedelt sich häufig ein Rußtaupilz an, der sich von dem Honigtau ernährt, für die Pflanze aber unschädlich ist. Nur indirekt schädigt der schwarz erscheinende Pilz durch die Schattierung der Blätter. Als Folge der Honigtau-Ausscheidungen von Blattläusen sind an befallenen Pflanzen oft auch Ameisen anzutreffen, die den Honigtau in ihr Nest abtransportieren. Ameisenstraßen an der Pflanze sind also meist ein Hinweis auf Blattlaus-Befall. Rosenblattläuse Vorbeugung und Bekämpfung Blattläuse können sich an geschwächten Pflanzen sehr gut ernähren, da diese eine für die Laus günstigere Zusammensetzung des Pflanzensaftes aufweisen. Gleiches gilt für sehr stark mit Stickstoff versorgten Pflanzen. Deshalb spielen die richtige Standortwahl und maßvolle Düngung eine Rolle. Die Ansiedlung von natürlichen Blattlaus-Gegenspielern wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, sowie Schlupfwespen sollte gefördert werden. Zum Teil lassen sich Blattlaus-Kolonien einfach durch Rückschnitt der Pflanze oder durch Abspülen entfernen. Blattläuse, die offen an der Pflanze sitzen und sich nicht durch Wachsausscheidungen o.ä. schützen, können leicht durch Mittel auf Basis von Rapsöl, Kali-Seife oder Pyrethrum bekämpft werden. Rapsöl empfiehlt sich auch für eine Austriebsspritzung gegen überwinternde Blattlaus-Eier bei Obstbäumen. Bei versteckt sitzenden Läusen oder Tieren die sich durch Wachs schützen, ist auf eine gute Benetzung der Läuse zu achten. Systemisch wirkende Mittel wie Provado 5 WG oder Careo sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, da sie auch auf viele nützliche Insekten eine schädigende Wirkung haben. geflügelte Blattläuse an Ahorn Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 8 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Blutläuse am Apfel Erreger Die Blutlaus (Eriosoma lanigerum) ist eine etwa 2 mm grosse, rötlich gefärbte Blattlaus, die vor allem bei Apfelbäumen, seltener auch bei anderen Rosengewächsen auftritt. Die Tiere saugen an den Trieben und Ästen der Pflanze, wo sie sich in Kolonien aufhalten. Da die Blutlaus über die Haut Wachsfäden ausscheidet, erscheinen die Blutlauskolonien als weisser, wolliger Belag an den Trieben. Die Tiere überwintern als nicht von Wachs bedeckte Nymphen in Rindenrissen an den Zweigen oder im Oberboden an den Wurzeln. Die Blutlaus-Kolonien werden dann wieder ab April sichtbar. Zum Sommer hin entstehen geflügelte Tiere, die für eine Ausbreitung auf andere Apfelbäume sorgen. Die Verbreitung erfolgt aber häufig auch durch das Verwehen der ungeflügelten Tiere mit dem Wind. Insgesamt geht die Population witterungs- und ernährungsbedingt im Sommer aber meist zurück und steigt zum Herbst wieder an. Schadbild Von der Blutlaus befallene Triebe und Äste erscheinen durch die Wachsausscheidungen der Tiere weiß und wollig. Erst unter der Wachswolle werden die gesellig lebenden roten Tiere sichtbar. Durch die Saugtätigkeit der Läuse kommt es zu einer Anschwellung der befallenen Triebe, dem sogenannten Blutlauskrebs. Die Rinde ist in diesem Bereich häufig aufgerissen, diese Risse sind wiederum Eintrittspforten für Pilze wie den Obstbaumkrebs. Häufig sind die Blutlaus-Kolonien im Bereich der Kurztriebe oder an Schnittwunden zu finden. An den Wunden bilden sich die Kolonien meist kreisförmig um den Wundrand. Bei starkem Befall sterben Blutlaus-Befall die Triebe oberhalb der Befallsstelle mit der Zeit ab. Größere Schäden können vor allem an jungen Bäumen entstehen. Vorbeugung und Bekämpfung Das Auftreten der Blutlaus ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einige Sorten wie Cox Orange, Gloster oder weisser Klarapfel sind dabei recht anfällig. Aber auch die Unterlage des Baums hat einen Einfluß, so gelten die sehr schwachwüchsigen Unterlagen M9 und M27 als sehr anfällig, MM106 hingegen als kaum anfällig. Da die Tiere wärmeliebend sind und häufig an Schnittstellen auftreten, sind Spalierbäume, die in geschützten Lagen stehen, häufig stärker betroffen. Wenn eine starke Nützlingspopulation aus Marienkäfern, Florfliegen und vor allem der Blutlaus-Zehrwespe vorhanden ist, ist mit einem stärkeren Auftreten aber nicht zu rechnen. Auch Ohrwürmer sind wichtige Gegenspieler der Blutlaus. Durch das Aufhängen von mit Holzwolle gefüllten Blumentöpfen in der Krone kann die Ohrwurmpopulation gefördert werden. Stark von der Blutlaus befallene Stellen sollten herausgeschnitten werden, ansonsten können die Kolonien bei Einzelbäumen an stärkeren Zweigen auch abgespült oder abgebürstet werden. Eine chemische Bekämpfung sollte zur Schonung der natürlichen Gegenspieler unterbleiben. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 9 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Borkenkäfer Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Borkenkäfer sind kleine, meist braun bis schwarz gefärbte Käfer, die sich in die Rinde von Bäumen einbohren und zwischen Rinde und Holz Fraßgänge anlegen. An Nadelbäumen treten häufig der bis zu 5 mm große Buchdrucker und der etwas kleinere Kupferstecher auf. An Laubgehölzen sind etwa der große und kleine Obstbaum-Splintkäfer, sowie der kleine und der ungleiche Holzbohrer anzutreffen. Im Jahr entstehen je nach Käferart ein oder zwei, in trocken-warmen Jahren zum Teil auch 3 Generationen. Typischerweise werden vorgeschädigte und geschwächte Bäume befallen. Diese verströmen Duftstoffe, durch die die Käfer angelockt werden. Ansonsten sind gerade gesunde Nadelbäume meist in der Lage, Käfer, die sich einzubohren versuchen, mit ihrem Harz zu ersticken. Schadbild Durch den Fraß der Käfer-Larven werden Leitungsbahnen des Baums zerstört, so daß befallene Stämme, Äste oder Zweige kümmern, vorzeitig Laub abwerfen und absterben können. Befallene Äste weisen Ein- oder Ausbohrlöcher auf, manchmal ist auch Bohrmehl zu finden. Einige Borkenkäfer leben mit Pilzen verge- Borkenkäferfraß sellschaftet, die eine Holzfäule hervorrufen. Meist werden vorgeschädigte Bäume befallen. Ausgehend von befallenen Bäumen werden häufig aber auch benachbarte gesunde Bäume besiedelt. Bäume, die bei trocken-heißer Witterung unter starkem Wassermangel leiden, sind ebenfalls anfällig für Borkenkäfer. Umgekehrt ist trocken-warme Witterung während der Vermehrungszeit günstig für die Entwicklung der Käfer, so daß dann bis zu 3 Generationen im Jahr entstehen können. Auch Bäume, die frisch gepflanzt wurden, sind oft anfällig für Borkenkäfer. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die richtige Standortwahl Kupferstecher für die Pflanzen, sowie optimale Nährstoff- und Wasserversorgung der Bäume. Absterbende Äste sollten möglichst entfernt werden. Stark befallene Bäume sollten spätestens im Frühjahr vor dem Schlupf der nächsten Käfergeneration gefällt und das Holz oder zumindest die Rinde aus dem Garten entfernt werden. Eine direkte Bekämpfung von Borkenkäfern am stehenden Baum ist nicht möglich. Das im Forstbereich praktizierte Aufstellen von LockstoffFallen ist im Haus- und Kleingarten nicht sinnvoll, da im direkten Umkreis der Fallen durch die Lockwirkung der Befallsdruck eher noch erhöht wird. Ausbohrlöcher Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 10 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Brombeergallmilbe Erreger Die Brombeergallmilbe (Acalitus essigi) ist eine bis zu 0,2 mm große, weißliche Milbe mit langgestrecktem, geringeltem Körper. Sie überwintert in den Blattachseln, zwischen den Knospenschuppen oder an befallenen Früchten, von wo sie bei Austrieb im Frühjahr die Blätter und später die Blüten der Brombeeren befallen. Bei günstigen Bedingungen kommt es im Sommer zu einer Massenvermehrung der Tiere, wodurch im Extremfall ein Großteil der Ernte zerstört werden kann. Die natürliche Sterblichkeitsrate der Tiere ist im Herbst aber recht hoch, so daß nur ein relativ kleiner Teil der Population die Winterquartiere erreicht. Schadbild Das Saugen der Milben an den Blättern ist meist von untergeordneter Bedeutung. Hierdurch kommt es bei starkem Befall zu einer Sprenkelung der betroffenen Blätter. Wichtiger ist hingegen der Befall an den Blüten und den sich entwickelnden Früchten. Die Milben besaugen einzelne Teilfrüchte, bevorzugt an der Fruchtbasis Schadbild der Brombeer-Gallmilbe im Schutz der Kelchblätter. Durch Ausscheidung von Giftstoffen bleiben die befallenen Teilfrüchte hart und rot. Bei starkem Auftreten bleiben entsprechend ganze Früchte rot. Vorbeugung und Bekämpfung Spät reifende Brombeersorten werden verstärkt durch die Brombeergallmilbe befallen, da die Population der Gallmilben Anfang September meist ihren Höhepunkt erreicht. Durch einen Verzicht auf diese Sorten läßt sich die Wahrscheinlichkeit eines starken Befalls entsprechend senken. Ebenfalls sind sehr warme und geschützte Lagen zu meiden, da sich die Gallmilben bei Trockenheit und Wärme besonders gut vermehren können. Da die Milben an den einjährigen Ruten und insbesondere an hängengebliebenen, befallenen Früchten überwintern, ist auf jeden Fall das Entfernen der Fruchtmumien und eventuell ein Rückschnitt der Ruten anzuraten. Bekämpfungszeitpunkt: 5-10 cm Trieblänge Trockenheit und übermäßige Stickstoffdüngung sind zu vermeiden. Für eine direkte Bekämpfung ist das Präparat Schädlingsfrei Naturen (Wirkstoff: Rapsöl) zugelassen. Die erste Behandlung sollte bei 10 cm Trieblänge erfolgen, zwei weitere Spritzungen können nach 10 Tagen, sowie kurz vor der Vollblüte erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 11 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Buchsbaum-Blattfloh Erreger Der Buchsbaum-Blattfloh (Psylla buxi) ist ein weit verbreiteter Schädling, der ausschließlich bei Buchsbaum auftritt. Die Tiere überwintern als Ei an den Trieben des Buchsbaums. Zum Zeitpunkt des Austriebs der Pflanzen schlüpfen die gelbgrünen Larven aus dem Ei und beginnen an den Triebspitzen zu saugen. Hierbei scheiden die Larven weisse Wachsfäden aus, unter denen sie versteckt leben. Etwa 6 Wochen nach dem Schlupf haben sich die Larven zu den sprungbegabten erwachsenen Tieren entwickelt. Diese sind ebenfalls gelbgrün gefärbt und etwa 3 mm groß, ihre Flügel sind im Ruhezustand dachförmig gestellt. Im Spätsommer legen diese wiederum Eier ab, es entsteht also nur eine Generation im Jahr. Schadbild Durch die Saugtätigkeit des Buchsbaum-Blattflohs kommt es zu Verkrüppelungen und Aufwölbungen an den jüngsten Blättern des Buchsbaums. Da die dicht stehenden Blätter der im Streckungswachstum befindlichen Triebe befallen werden, entstehen durch das Saugen der Tiere kopfkohl-ähnliche Gallen, die noch lange an den Pflanzen zu finden sind. Im Bereich dieser Gallen sind meist auch die Wachsausscheidungen der Larven zu sehen. Der Hauptschaden entsteht also an den jungen Triebspitzen. Larven und erwachsene Tiere können aber auch an ausgewachsenen Blättern saugen und Schadbild des Buchsbaum-Blattflohs rufen hier ebenfalls Verformungen und Vergilbungen hervor. Da die Tiere als Kot Honigtau ausscheiden, kommt es an befallenen Pflanzen zu Verklebungen und zum Teil auch zu schwarz verfärbten Blättern, wenn sich auf dem Honigtau ein Russtaupilz ansiedelt. Vorbeugung und Bekämpfung Da sich der Buchsbaum-Blattfloh häufig an den Triebspitzen aufhält, lässt sich der Befall oftmals bereits durch das zeitige Herausschneiden befallener Spitzen ausreichend reduzieren. Bei starkem Befall kann eine Bekämpfung mit einem Insektizid gegen saugende Insekten sinnvoll sein. Hierzu können z.B. Mittel wie Spruzit Neu (sehr gründliche Benetzung notwendig) oder Provado 5 WG (bieBuchsbaum-Blattfloh nengefährlich) eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 12 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Buchsbaum-Triebsterben Erreger Seit 2004 tritt in Deutschland der Pilz Cylindrocladium buxicola als Erreger eines Triebsterbens an Buchsbäumen auf. Der Pilz tritt ausschließlich bei Buchsbaum auf, die häufig für Einfassungen verwendete Sorte ‚Suffruticosa' gilt dabei als besonders anfällig. Insbesondere auf Friedhöfen, wo häufig Gräber mit Buchsbaum dieser Sorte eingefasst sind, kommt es oft zu schweren Infektionen. Schadbild Durch Cylindrocladium buxicola kommt es bei Buchsbaum zu massivem Blattfall und zum Absterben von Trieben. An befallenen Blättern entstehen dunkelbraune Blattflecken, die häufig vom Rand ausgehen. Bei hoher Luftfeuchte ist auf der Blattunterseite ein weißer Sporenbelag zu sehen. An den absterbenden Trieben sind schwarze Streifen zu erkennen. An befallenen Trieben verfärben sich die Blätter hellbraun und fallen bald ab. Der Pilz führt häufig zum Absterben der gesamten Pflanze. Kommt es beim Buchsbaum zum Triebsterben ohne die genannten Symptome, sind natürlich auch andere Ursachen möglich. Vorbeugung und Bekämpfung Blattinfektionen Um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, sollte befallenes Pflanzenmaterial bald entfernt werden. Ein Rückschnitt befallener Pflanzen ins gesunde Gewebe ist theoretisch möglich. Da aber häufig auch wenige cm über dem Boden am alten Holz noch Infektionsstellen (schwarze Verfärbungen am Trieb) zu finden sind, scheidet die Möglichkeit häufig aus. Außerdem bleiben in den geschnittenen Pflanzen meist befallene Blätter zurück, die bei feuchter Witterung für neue Infektionen sorgt, bevor sich die Pflanze richtig regeneriert hat. Da der Pilz an den befallenen Blättern überdauert, sind diese möglichst vollständig zu entfernen. Dies bedeutet, daß beim Roden befallener Pflanzen auch der Boden mit den heruntergerieselten Blättern entfernt werden sollte. Chemische Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Pilzes sind aufgrund der geschilderten Lebensweise des Pilzes wenig erfolgversprechend. Bei Pflanzung von Buchsbaum sollte die Pflanzware sehr genau auf mögliche Symptome untersucht werden. Die Sorte ‚Blauer Heinz' gilt als weniger anfällig als ‚Suffruticosa', wo im Bestand ein hoher Befallsdruck durch Pilzsporen gegeben ist, kommt es aber auch an ‚Blauer Heinz' zu Infektionen. Die Sorte ‚Herrenhausen' scheint nach bisherigen Erfahrungen auch wenig anfällig, ist aber für Einfassungen wenig geeignet. Bei vorhandenen Buchsbaum-Bestände sollte durch gute Pflege und regelmäßige Düngung die Wiederstandskraft der Pflanzen gestärkt werden. Bewässerung von BuchsTriebinfektionen baum muß unbedingt von unten erfolgen, nasses Laub ist zu vermeiden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 13 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Dickmaulrüssler Erreger Der gefurchte Dickmaulrüssler gehört zur Familie der Rüsselkäfer. Sowohl der Käfer als auch seine Larven schädigen die Pflanze. Während der Blattfraß des etwa 1 cm großen, grau-schwarzen Käfers meist von untergeordneter Bedeutung ist, können die im Boden lebenden Larven durch ihren Fraß an den Wurzeln die Pflanzen stark schädigen. Der Dickmaulrüssler tritt häufig an Rhododendron und Eiben, aber auch an zahlreichen anderen Gehölzen, Zierpflanzen und Stauden auf. Schadbild Erste sichtbare Zeichen eines Befalls sind meist die buchtenartigen Fraßspuren des Käfers an den Blättern. Der Fraß geht immer von Schadbild des Dickmaulrüsslers den Blatträndern aus, da der Käfer auf dem Blattrand reitet und daher immer am Blattrand zu fressen beginnt. Da der Käfer nachtaktiv ist, bekommt man ihn selten zu Gesicht. Seine hellen, beinlosen Larven werden bis zu 1 cm groß, haben eine hellbraune Kopfkapsel und sind typischerweise leicht gekrümmt. Sie entrinden Wurzeln und Wurzelhals der Pflanzen, was zu Welkeerscheinungen und bei stärkerem Befall zum Absterben der Pflanze führen kann. Häufig kommt es aber auch zu unspezifischen Wuchsdepressionen, die nur im direkten Vergleich zu nicht geschädigten Pflanzen erkennbar sind. Schäden treten häufig im Kübelpflanzenbereich oder auch bei Balkonkästen auf. Bei Gartengehölzen entstehen Schäden meist nur in den ersten fünf Standjahren, ältere, eingewachsene Gehölze können mit dem Befall meist leben. Vorbeugung und Bekämpfung Ein direktes Absammeln der Käfer von der Pflanze ist schwierig, da diese nachtaktiv sind und sich bei Gefahr schnell fallenlassen. Im Terrassenbereich sind die Käfer tagsüber oft unter den Töpfen oder in anderen Verstecken zu finden. Zur Bekämpfung der Larven können nützliche Nematoden der Gattung Heterorhabditis einge- Larve des Dickmaulrüsslers setzt werden. Diese suchen die Larven im Boden aktiv auf, dringen in sie ein und töten sie ab. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz ist allerdings eine Bodentemperatur von mindestens 12 °C. Daher sollte der Einsatz im Spätsommer oder zeitig im Herbst erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Larven noch sehr klein. Eine rechtzeitige Kontrolle bei Befallsverdacht ist wichtig. Die Nematoden können im Handel bestellt werden und werden dann in Tonmineralen eingebettet geliefert. Sie werden dann in Wasser aufgelöst mit der Gießkanne ausgebracht. Wird eine Bekämpfung im Herbst versäumt, können ab Mai bzw. wenn die Bodentemperatur wieder hoch genug ist, die Nematoden noch gegen die jetzt im Boden vorhandenen Puppen eingesetzt werden. Die Wirksamkeit des Einsatzes läßt sich leicht überprüfen, da sich befallene Larven und Puppen rot-braun verfärben. Dickmaulrüssler Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 14 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie echte Mehltaupilze Erreger Echte Mehltaupilze unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lebensweise in einigen Aspekten grundsätzlich von den meisten anderen pflanzenschädigenden Pilzen. So gehören sie zu den Ektoparasiten, d.h. sie bilden ihr Pilzgeflecht nicht im Pflanzengewebe, sondern obenauf und senken lediglich die ihrer Ernährung dienenden Haustorien ins Gewebe ein. Daher ist der charakteristische, weiße Belag von den Blättern abwischbar. Während die meisten Pilze zum Auskeimen ihrer Sporen auf Blattfeuchte angewiesen sind, keimen die Sporen der echten Mehltaupilze nur auf trockenen Blättern, aber bei hoher Luftfeuchte. Deshalb gelten sie auch als Schönwetterpilze, da sie sich bei trocken-warmen Wetterlagen, wenn es abends zu Taubildung kommt, stark ausbreiten können. Dritte Besonderheit: echte Mehltaupilze sind obligate Parasiten, d.h. sie können sich nur auf lebenden Pflanzen weiterentwickeln. Daher gehen sie mit ihren Wirtspflanzen meist sehr pfleglich um echter Mehltau am Ahornblatt und auch stark befallene Pflanzen können noch relativ lange weiterleben. Die meisten echten Mehltaupilze überwintern am Fallaub ihrer Wirtspflanzen, wo sie ihre Überwinterungform bilden. Der häufig auftretende Stachelbeermehltau, sowie der Apfelmehltau überwintern aber auch an den Knospen. Schadbild Charakteristisch für echte Mehltaupilze ist der meist weiße, selten braune, abwischbare Belag. Befallen werden sowohl Blattober- und Unterseite, als auch Triebe und Blüten. Grundsätzlich können alle echter Mehltau an Phlox grünen Pflanzenteile infiziert werden. Der Apfelmehltau infiziert auch junge Früchte und führt zu einer Berostung der Äpfel. Während es an manchen Pflanzen bereits mit dem Austrieb zur Infektion kommt, breitet sich an anderen Pflanzen (z.B. Eiche) der Befall erst mit dem Johannistrieb richtig aus. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahmen gegen Mehltaupilze ist das Entfernen des Fallaubs. Bei denjenigen Erregern, die an den Knospen überwintern, sollten außerdem die befallenen Zweige vor dem Austrieb weggeschnitten werden. Befallene Triebe sind daran zu erkennen, daß die Knospenschuppen nicht eng anliegen, wie bei gesunden Knospen, sondern abgespreizt sind. Bei vielen Pflanzen (z.B. Stachelbeere, Apfel) sind mehltau-resistente Sorten im Handel. Trocken-warme Standorte bei anfälligen Pflanzen meiden (z.B. Südbalkone). Vom Mehltau befallene Triebe sofort entfernen. Im Haus- und Kleingarten können echte Mehltaupilze z.B. durch mehrmalige Behandlungen mit Netzschwefel, BioBlattMehltaumittel, Cueva Wein-Pilzschutz oder Pilzfrei Ectivo behan- echter Mehltau an Rosenblatt delt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 15 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Eisenmangelchlorosen Ursache Eisenmangelchlorosen treten meist dann auf, wenn das im Boden vorhandene Eisen nicht für die Pflanze verfügbar ist, weil der pHWert des Bodens zu hoch ist. Nur sehr selten ist tatsächlich zu wenig Eisen im Boden. Hohe pH-Werte treten oft bei Böden mit hohem Gehalt an Kalziumkarbonat auf. Deshalb spricht man auch von Kalkchlorosen. Hierbei kann das Eisen nicht in die pflanzenverfügbare Form umgewandelt werden. Verstärkt wird dieser Effekt durch hohe CO2-Gehalte im Boden. Deshalb treten die Symptome auf gefährdeten Böden häufig bei kühl-feuchter Witterung auf, da hier durch Staunässe die Bodendurchlüftung eingeschränkt ist und der CO2-Gehalt im Boden ansteigt. Man spricht hier auch von Schlechtwetter-Chlorosen. Die Verfügbarkeit anderer Pflanzennährstoffe, wie Mangan, Bor, Kupfer oder Zink ist bei hohen pH-Werten ebenfalls eingeschränkt, so daß sich bei einigen Pflanzenarten auch andere Mangelsymptome einstellen können. Bei Topf- und Kübelpflanzen ist meist hartes Gießwasser die Ursache für das allmähliche Ansteigen des pH-Wertes. Im Freiland treten Kalkchlorosen oft an Rhododendron, Birnbäumen oder an Weinreben auf, im Zimmer oder auf der Terrasse häufig an CitrusPflanzen. Eisenmangel-Chlorosen beim Rhododendron Schadbild Bei Eisenmangel ist die Bildung des Blattgrüns gestört. Betroffene Blätter werden deshalb vom Blattrand her gelb, wobei die Blattadern noch lange grün bleiben. Später trocknen die Blätter oft vom Blattrand her ein. Da Eisen innerhalb der Pflanze schwer verlagerbar ist, treten die Symptome vor allem an den jüngeren Blättern auf. Vorbeugung und Behebung Zur Vermeidung von Kalkchlorosen sollten anfällige Pflanzenarten nicht auf kalkreichen Böden gepflanzt werden. Kalkungen sind auf diesen Böden zu unterlassen, alkalisch wirkende Dünger wie Kalksalpeter oder Kalkstickstoff zu vermeiden. Bodenverdichtung und die Zufuhr großer Mengen leicht zersetzbarer organischer Substanz in den Boden erhöhen den CO2-Gehalt und verschlechtern dadurch die Verfügbarkeit des Eisens. Auch sollte auf gefährdeten Böden von häufiger Bodenbearbeitung abgesehen werden, da es hierdurch ebenso zu einem beschleunigten Abbau der organischen Substanz und damit zu CO2-Entwicklung kommt. Bei vorhandenen Symptomen kann als Sofortmaßnahme mit Eisendüngern wie Fetrilon 13 % Fe oder Ferroaktiv 6 % Fe gegossen oder eine Blattdüngung mit Ferramin oder Ferroaktiv 6 % Fe vorgenommen werden. Mit dem Algenpräparat Rhodovital läßt sich der pH-Wert des Bodens absenken. Insbesondere bei Rhododendron und anderen Moorbeetpflanzen bietet sich das Einarbeiten von Torf in den Boden an. Betroffene Zimmerpflanzen eventuell umtopfen und wenn möglich mit Regenwasser oder abgekochtem Wasser gießen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 16 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Engerlinge Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Engerlinge sind die Larven der Blatthornkäfer. Zu den wichtigsten bei uns verbreiteten Blatthornkäfer-Arten zählen der Maikäfer, aber auch der Junikäfer und der Gartenlaubkäfer. Die erwachsenen Käfer schädigen die Pflanzen durch Ihren Blattfraß. Schwerwiegender ist aber meist der Wurzelfraß durch die Engerlinge. Nicht alle Engerlinge sind jedoch Pflanzenschädlinge. So ernähren sich die Larven des Nashornkäfers, die häufiger im Komposthaufen zu finden sind ausschließlich von toter organischer Substanz und helfen somit bei der Umsetzung der Gartenabfälle. Schadbild Die erwachsenen Käfer fressen je nach Art zwischen Mai und August an den Blättern verschiedener Laubgehölze. Bevorzugt werden Eiche, Buche, Ahorn, Weide, Hasel oder auch Obstbäume befallen. Bei starkem Auftreten ist ein Kahlfraß möglich. Selten werden auch Nadelhölzer befallen. Der Entwicklungszyklus des Maikäfers dau- Maikäfer-Engerling ert 3 bis 4 Jahre, daher kommt es bei diesem Schädling in regelmäßigen Abständen zu Massenvermehrungen. Der Gartenlaubkäfer bringt hingegen eine Generation im Jahr hervor. Durch Wurzelfraß der Engerlinge geschädigte Pflanzen sind an ihrem mehr oder weniger stark vermindertem Trieb zu erkennen. Teilweise sterben befallene Pflanzen ganz ab. Fressen die Engerlinge im Rasen an den Wurzeln, verbräunt der Rasen. Oftmals wird dann durch Vögel, die im Boden nach Engerlingen suchen, die Grasnarbe weiter zerstört. Vorbeugung und Bekämpfung Vorbeugende Maßnahmen, die eine Eiablage durch die Käfer verhindern, sind kaum durchzuführen. Allerdings werden in dichten Pflanzenbeständen oder auf unbewachsenem Boden keine Eier abgelegt. Bei vorhandenen Engerlingen ist eine Bestimmung der Gattung wichtig. Diese wird z.B. von der Pflanzenschutzberatung der Pflanzenschutzämter vorgenommen. Die Engerlinge des Gartenlaubkäfers sind mit Nematoden der Gattung Heterorhabditis bacteriophora bekämpfbar. Diese können bei Bodentemperaturen über 12 °C eingesetzt werden. Nähere Informationen zum Nematodeneinsatz erhalten Sie ebenfalls bei der Pflanzenschutzberatung. Für eine chemische Bekämpfung der Engerlinge sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Junikäfer Gartenlaubkäfer mit Eiern Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 17 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Feuerbrand Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora hervorgerufen. Betroffene Pflanzen werden meist über die Blüte oder Triebspitzen infiziert. Anfällig für das Bakterium sind nur einige Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse, so z.B. Rot- und Weißdorne, Apfel, Birne und Quitte oder einige großblättrige Cotoneaster-Arten. Das Feuerbrand-Bakterium kann von der Infektionsstelle schnell in das ältere Holz vordringen und Pflanzen in kurzer Zeit zum Absterben bringen. Am älteren Holz überwintert der Erreger auch und bildet hier im Frühjahr Bakterienschleim, der durch Insekten, Wind oder Regen verbreitet wird. Günstige Infektionsbedingungen liegen bei feucht-warmer Witterung vor. Aufgrund der Aggressivität des Feuerbrand-Erregers und wegen seines Auftretens an wirtschaftlich wichtigen Kulturen, ist ein Feuerbrand-Verdacht meldepflichtig. Bestätigt sich der Verdacht, ordnet das zuständige Pflanzenschutzamt die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen an. Schadbild Bei Infektion der Blüten verfärben sich diese schwarz und vertrocknen. Dringt der Erreger in den Trieb vor, kommt es zu Welkeerscheinungen an den Triebspitzen. Blätter und Triebspitze verdorren sehr schnell und verfärben sich schwarz. Die noch nicht verholzten Triebspitzen verkrümmen sich hakenförmig. Die Blätter Feuerbrand-Infektion bei Birne befallener Triebe werden nicht abgeworfen. Aus dem erkrankten Gewebe tritt bei hoher Luftfeuchte Bakterienschleim aus, der zunächst milchigweiß ist, sich abgetrocknet dann bernsteinfarben und später schwarz verfärbt. Dringt der Erreger in das ältere Holz vor, schrumpft hier die Rinde häufig zusammen und sinkt ein. Das darunterliegende Holz verfärbt sich rotbraun. Vorbeugung und Bekämpfung Eine direkte Bekämpfung des Feuerbrands ist nicht möglich ! Umso wichtiger ist deshalb die regelmäßige Beobachtung anfälliger Pflanzen. Wenden Sie sich bei Befallsverdacht telefonisch (040 / 42816-590) an das Pflanzenschutzamt Hamburg. Sollte sich der Verdacht bestätigen, ist bei leichtem Befall ein Rückschnitt bis 30 cm in das gesunde Holz ausreichend. Bei starkem Befall ist die Rodung der Pflanze notwendig. Befallenes Material sollte – wenn möglich – vor Ort verbrannt werden, da auch aus dem totem Holz im Folgejahr noch Bakterienschleim freigesetzt werden kann. Schnittwerkzeuge nach der Arbeit mit Alkohol desinfizieren oder abflammen. Starke Stickstoff-Düngung erhöht die Anfälligkeit der Pflanze, wenn bei hohen Temperaturen die Pflanzen „über Kopf“ gegossen werden, erleichtert dies ebenfalls die Ansiedlung des Erregers. In gefährdeten Gebieten - insbesondere in der Nähe von Obstplantagen und Baumschulen - sollte auf die Pflanzung anfälliger Ziergehölze verzichtet werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 18 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Feuerwanzen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Die Feuerwanze Pyrrhocoris apterus ist ein etwa 10 bis 13 mm großes, auffällig rot-schwarz gefärbtes saugendes Insekt. Wie alle Wanzen weisen die erwachsenen Tiere ein deutlich erkennbares Dreieck auf dem Rücken auf. Die Feuerwanze überwintert als erwachsenes Tier gesellig in der Bodenstreu und wird mit zunehmenden Temperaturen ab März/April wieder aktiv. Die Weibchen legen im Frühjahr etwa 100 Eier am Boden ab. Die hieraus geschlüpften Larven häuten sich mehrfach und sind weitgehend rot gefärbt. Bis zum Spätsommer entwickeln sie sich zum erwachsenen Tier. Feuerwanzen sind häufig im unteren Stammbereich von Linde, Robinie und Ulme, aber auch an anderen Laubgehölzen zu finden. Sie saugen an den heruntergefallenen Samen und Früchten dieser Bäume, können sich aber auch von lebenden und toten Insekten ernähren. Feuerwanzen neigen zu Massenvermehrungen und treten gerade im Frühjahr und Herbst in großen Kolonien an den beschriebenen Pflanzen auf. Sie können nicht fliegen. Bei Gefahr sondern die Tiere ein stinkendes Sekret ab. Schadbild Feuerwanzen sind für Pflanzen und Menschen unschädlich. Durch ihr Massenauftreten können sie aber für den Gartenbesitzer sehr lästig sein. Insbesondere bei sonniger Witterung sind sie auch an Hauswänden zu finden und gelangen so zum Teil auch ins Haus. Die Tiere übertragen aber keine Krankheiten auf den Menschen. Feuerwanze Vorbeugung und Bekämpfung Eine Bekämpfung von Feuerwanzen ist in der Regel nicht notwendig. Durch Fliegengaze an Fenstern und anderen Gebäudeöffnungen kann das Eindringen der Tiere ins Haus weitgehend verhindert werden. Da bodendeckende Pflanzen, Laub oder auch Kaminholzstapel von den Tieren gerne als Versteckmöglichkeiten genutzt werden, sollten diese möglichst nicht direkt bis an die Hauswand heranreichen, um ein Einwandern ins Haus zu vermeiden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 19 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie kleiner Frostspanner Erreger Der kleiner Frostspanner (Operophtera brumata) ist ein graubrauner Schmetterling mit 2 bis 3 cm Flügelspannweite. Die Larven des Frostspanners treten als Fraßschädlinge an Obstgehölzen, aber auch an Eiche, Ahorn, Linde oder Rose auf. Etwa ab Oktober schlüpfen die Frostspanner aus dem Boden und paaren sich. Die Weibchen sind flugunfähig und deshalb darauf angewiesen am Stamm ihrer Wirtsbäume hochzukriechen, um ihre Eier in der Krone in Rindenritzen abzulegen. Die Eier sind etwa 0,8 mm groß und orange-rot gefärbt. Die zeitig im Frühjahr auftretenden, grünen Raupen sind an ihrer charakteristischen „katzenbuckelartigen“ Fortbewegung zu erkennen. Sie erreichen eine Größe bis zu 2,5 cm und verpuppen sich Anfang Juni im Boden. Schadbild Vom Knospenaufbruch bis zur Blüte der Obstbäume schlüpfen die Raupen des Frostspanners und fressen an den Knospen, Blättern, Blüten oder jungen Früchten. Bei größeren Bäumen ist vor allem die untere Kronenhälfte betroffen. Bevorzugt befallen werden Kirschbäume und ihre Früchte. Diese werden häufig kochlöffelartig ausgehöhlt. Zum Teil werden Blätter zusammengesponnen und die Raupen halten sich im Schutz der so entstandenen Kuppel auf. An einem Spinnfaden abgeseilt, lassen sich die Raupen vom Wind auf benachbarte Pflanzen herüberwehen. Bei starkem Befall kann es zum Kahlfraß oder zu starken Ernteausfällen durch den Fraß an den Frostspanner-Fraß bei Hainbuche Früchten kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das Anbringen von Leimringen an den Stämmen und Pfählen der Obstbäume. Diese verhindern das Aufsteigen der flugunfähigen Weibchen in die Baumkrone, so daß es nicht zur Eiablage kommt. Die Leimringe sollten mindestens 8 cm breit sein und eng am Stamm anliegen. Sie sind Anfang Oktober anzubringen und müssen bis zum ausgehenden Winter am Stamm verbleiben. Es ist regelmäßig zu kontrollieren, ob z.B. durch Fallaub Brücken entstanden sind, die den Frostspanner-Weibchen ein Passieren des Leimrings ermöglichen können. Für eine direkte Bekämpfung der Frostspanner-Larven im Frühjahr stehen verschiedene Produkte zur Verfügung: Bei ausreichend hohen Temperaturen (>15 °C) kann das biologische Produkt „Xen Tari“ eingesetzt werden. Dies wirkt selektiv gegen Schmetterlings- Larve des kleinen Frostspanners raupen. „Schädlingsfrei Neem“ erfasst neben dem Frostspanner z.B. auch am Baum vorhandene Blattläuse. Aufgrund der geringen Kontaktwirkung werden nützliche Insekten geschont. Darüber hinaus kann auch das Produkt „Runner„ eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 20 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Gallwespen an Eichen Erreger Gallwespen sind nur 1 bis 5 mm grosse, meist schwarz gefärbte Wespen, deren Larven durch Abgabe von Sekreten die Pflanze zur Bildung von Gallen anregen. Die Larven ernähren und entwickeln sich dann in diesen Gallen. An Eichen treten etwa 100 verschiedene Gallwespen-Arten auf, andere Arten kommen z.B. bei Rosen oder am Ahorn vor. Die hervorgerufenen Gallen sind arttypisch und können an Blättern, Knospen, Blütenständen, Wurzeln oder Früchten auftreten. Manche Arten haben einen Generationwechsel mit einem Wechsel zwischen ein- und zweigeschlechtlichen Generationen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten verschiedenartige Gallen hervorrufen. Schadbild Die durch Gallwespen verursachten Gallen können je nach Wespen-Art wenige mm bis mehrere cm Durchmesser erreichen. Die Gallapfel am Eichenblatt Formen können sehr unterschiedlich sein, so kommen etwa linsenförmige, kugelrunde oder auch Gallen mit unregelmäßig geformten Auswüchsen vor. Die Konsistenz der Gallen ist zum Teil sehr fest, zum Teil sind die Gallen aber auch schwammartig. Ältere Gallen verholzen meist. In der Galle sind eine oder mehrere Larven zu finden. Die Gallen können je nach Wespen-Art an Blattober- oder Blattunterseiten auftreten, können sich aus Knospen entwickeln, an den Blütenständen auftreten oder an den Eichelbechern entstehen. Auch Gallen an den Wurzeln der Eichen kommen vor. Bei kleineren Gallen können sich zum Teil bis zu 100 Stück am Blatt entwickeln. Vorbeugung und Bekämpfung Auch wenn die Gallen an den Pflanzen teilweise sehr zahlreich auftreten und manchmal sehr auffällig sind, entsteht durch die Gallwespen kein nennenswerter Schaden. Ein Entfernen der Gallen Eichengallwespe oder gar eine Bekämpfung der Tiere ist daher nicht notwendig. Larve der Eichengallwespe Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 21 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Gehölzschnitt Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Vielfach wird bei der Anlage eines Gartens die Wuchsstärke der einzelnen Gehölze unterschätzt, so daß im Laufe der Jahre häufig sehr dichte Pflanzenbestände entstehen. Dies führt zum verstärkten Auftreten von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Bei dichten Beständen trocknen die Blätter nach Niederschlägen nur langsam ab, da wenig Licht und Wind an die Pflanzen gelangt. Insbesondere Pilzkrankheiten können sich hier besonders gut ausbreiten. Aber auch die einzeln stehende Pflanze wird oft einfach zu groß oder die Krone eines Baumes wird zu dicht. Bei Obstbäumen geht dies auch zu Lasten der Fruchtqualität, es entstehen viele kleine Früchte, die in der dicht gewachsenen Krone nicht optimal ausreifen, da sie zu wenig Sonne bekommen. Oftmals ist es daher sinnvoll, in dichten Pflanzenbeständen einzelne Gehölze ganz herauszunehmen und die übrigen Pflanzen auszulichten. Dies bedeutet, daß je nach Wuchsverhalten der Pflanze, ganze Äste aus der Baumkrone bzw. bei Sträuchern die älteren Zweige in Bodennähe entfernt werden. Vom Zurückschneiden (Kappen) von Ästen ist meist abzuraten. Dies führt dazu, daß unterhalb der Schnittstelle meist mehrere Knospen wieder durchtreiben und die Krone im Außenbereich dadurch noch dichter wird, während sie im Inneren verkahlt, da hier zuwenig Licht hingelangt. Sollen Bäume oder Sträucher in der Höhe deutlich reduziert werden, ist es meist besser, die einzukürzenden Äste auf schwächere Zweige abzuleiten. Hier wird also direkt über einer Astgabel oder einer Verzweigung der stärkere Ast entfernt. Wenn Schnittmaßnahmen durchgeführt werden, sollten zunächst kranke Zweige, z.B. Krebsstellen (wenn nicht am Traggerüst des Baums) oder Spitzendürre sowie vorhandene Fruchtmumien entfernt werden. Diese Infektionsstellen dienen meist zur Überdauerung der pilzlichen Erreger und setzen im Frühjahr Sporen frei, die für eine weitere Ausbreitung sorgen. Beim Apfel und vor allem bei Stachelbeeren ist auf den echten Mehltau zu achten. Infizierte Zweige sind bald nach Austrieb an den mehligen Belägen auf den Blättern und Trieben zu erkennen und sollten entfernt werden. Mit geübtem Auge erkennt man befallene Knospen bereits im Winter an den abgespreizten Knospenschuppen. Der günstigste Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist je nach Pflanze unterschiedlich. Die meisten Pflanzen lassen sich aber im Herbst oder im zeitigen Frühjahr problemlos schneiden. Gegenüber dem Winterschnitt verheilen zu diesen Zeiten die Schnittwunden schneller. Einen anderen Schnittzeitpunkt verlangen vor allem diejenigen Gehölze, die zu starkem Bluten neigen. Dies sind etwa Walnuß, Ahorn, Birke, Kirsche und Pfirsich. Diese werden am besten im Spätsommer geschnitten. Schnittmaßnahmen sollten möglichst bei trockener Witterung erfolgen, um der Ansiedlung von holzzerstörenden Pilzen vorzubeugen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 22 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Gespinstmotten Erreger Schmetterlingsraupen aus der Familie der Gespinstmotten können an verschiedenen Gehölzen im Frühjahr starke Fraßschäden bis hin zum Kahlfraß ganzer Bäume verursachen. Insbesondere Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Weißdorn, sowie Pflaume und Apfel werden häufiger befallen. Die bis zu 20 mm langen Raupen fressen in Gruppen und erzeugen dabei mehr oder weniger große Gespinste. Nach der Fraßtätigkeit verpuppen sie sich in den Gespinsten. Etwa im Juli erscheinen dann die 10 bis 15 mm langen Falter, deren weiße Flügel mit schwarzen Punkten versehen sind. Diese legen wiederum ihre Eier an den Wirtspflanzen ab. Aus den Eiern schlüpfen zwar im Herbst noch die Larven, diese beginnen aber erst im Frühjahr wieder an den Gehölzen zu fressen. Gespinst mit Raupen Schadbild Im Frühjahr entstehen an den betroffenen Pflanzen Gespinste, die z.T. nur Faustgröße erreichen, bei starkem Befall können aber auch ganze Sträucher oder Bäume eingesponnen werden. Die Zweige im Inneren der Gespinste werden von den gelbgrauen bis graugrünen, gesellig lebenden Raupen kahlgefressen. In den Gespinstfäden hängen schwarze, krümelige Kothäufchen. Im weiteren Verlauf verpuppen sich die Raupen wieder und weiße bis gelbliche, bis 10 mm lange Puppenkokons werden sichtbar. Das Gespinst ist sehr elastisch und zäh. Die einzelnen Motten-Arten sind oft auf eine oder wenige Wirtspflanzen-Arten beschränkt. Bei sehr starkem Befall kann es aber sein, daß benachbarte Pflanzen oder anderer Art miteingesponnen und befressen werden. Vorbeugung und Bekämpfung Das Auftreten von Gespinstmotten ist auf relativ wenige Wirtspflanzen beschränkt und erfolgt unregelmäßig. Oft baut sich eine Population über mehrere Jahre auf, und bricht wieder zusammen, wenn sie eine gewisse Stärke erreicht hat. Ein zu starker Befall fördert z.B. das Auftreten von Krankheitserregern innerhalb der Population. Chemische Gegenmaßnahmen sind in der Regel nicht notwendig. Selbst ein Kahlfraß schädigt die Bäumen oder Sträuchern nicht nachhaltig, sie treiben mit dem Johannistrieb wieder durch und sind wieder grün. Kleinere Befallsnester können ausge- Gespinstmotte schnitten werden. Wird der Befall frühzeitig (vor der Bildung dichter Gespinste entdeckt) kann auch eine Behandlung mit dem biologischen Produkt „Xen Tari“ erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 23 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Grauschimmel an Erdbeeren Erreger Der Grauschimmel an Erdbeeren wird durch den Pilz Botrytis cinerea hervorgerufen. Dieser Pilz infiziert die Blüten der Erdbeere und wächst so in die reifende Frucht. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt an Fruchtmumien oder alten abgestorbenen Blättern. Außer der Erdbeere können auch zahlreiche andere Pflanzen befallen werden. Auch hier kommt es besonders bei feucht-warmen Bedingungen zu Infektionen an jungen oder anderen weichen Pflanzenteilen. Schadbild Vom Grauschimmel infizierte Erdbeer-Früchte wachsen zunächst normal heran, reifen aber dann nicht aus, bekommen braune Flecken, werden dann weich und von einem grauen Pilzrasen bedeckt. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung eines Grauschimmelbefalls ist, das Beet so anzulegen, daß die Pflanzen nach Niederschlägen schnell abtrocknen. Dies kann durch große Pflanzabstände, Entfernen von Unkräutern aus dem Bestand und durch einstreuen von Stroh oder Holzwolle nach der Blüte erreicht werden. Außerdem dürfen Erdbeer-Bestände nicht zu alt werden, nach spätestens 3 befallene Erdbeere Jahren sollte der Bestand verjüngt werden, damit die Pflanzen nicht zu dicht wachsen. Bei Neupflanzung sind robuste Sorten zu bevorzugen. Sorten bei denen die Blüten über dem Laub stehen sind dabei meist weniger anfällig als Sorten die unter dem Laub blühen. Als robust gilt etwa die Sorte ‚Tenira’. Da überdüngte Pflanzen anfälliger für einen Befall sind, sollte im Frühjahr nur mäßig Stickstoff gedüngt werden. Um den Infektionsdruck gering zu halten, unbedingt infizierte Früchte bei der Ernte in einem separaten Behälter mitgepflücken und aus dem Bestand entfernen. Infizierte Früchte stecken sonst leicht noch gesunde benachbarte Früchte an. Außerdem überwintert der Pilz an den befallenen Früchten im Bestand. Vor Beginn der Blüte im Frühjahr sollten außerdem abgestorbene Blätter entfernt werden, da auch diese häufig vom Grauschimmel befallen sind. Werden diese Maßnahmen beachtet, kann auf eine chemische Behandlung des Grauschimmels meist verzichtet werden. Nur bei sehr häufigem Regen zur Blütezeit kann dann der Einsatz von Fungiziden wie „Teldor“ oder „Erdbeerspritzmittel Botrysan“ sinnvoll sein. Hier sind Spritzungen bei Blühbeginn (10 – 20 % offene Blüten) und zur Hauptblüte (80 % offen) durchzuführen. Infektionszeitpunkt: Blüte Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 24 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Hallimasch Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Der Hallimasch (Armillaria mellea), auch Honigschwamm genannt, zählt zu den eßbaren Hutpilzen, wobei er nicht von allen Pilzfreunden gut vertragen wird. Er ist im Boden weit verbreitet anzutreffen und ernährt sich von abgestorbenem organischen Material. Häufig sind die Fruchtkörper an Baumstubben anzutreffen. Bisweilen greift er aber auch auf lebende Pflanzen über. Diese kann er je nach Situation innerhalb kurzer Zeit, oft aber auch erst nach mehreren Jahren zum Absterben bringen. Anfällig für den Hallimasch sind zahlreiche Nadelgehölze, wie Kiefer und Fichte, aber auch viele Laubgehölze, z.B. Birken, Eichen oder Rhododendron. Der Pilz infiziert die Pflanzen von der Wurzel her und wächst von dort aus zwischen Holzkörper und Rinde im Stamm aufwärts. Schadbild Neben Welkeerscheinungen und Kümmerwuchs der befallenen Pflanzen kommt es bei Koniferen auch oft zu Harzaustritt an der Stammbasis. Zwischen Rinde und Holzkörper sind weißliche flache Fruchtkörper des Hallimasch Häute oder bindfadendicke, schwarzbraune Stränge zu erkennen. Der Pilz tötet das befallene Gewebe ab und bewirkt eine Weißfäule. Zum Herbst hin bilden sich auf dem Boden oder am Stamm die eßbaren Fruchtkörper. Sie haben einen beringten Stiel und einen 5 bis 15 cm großen, rötlichbraunen Hut. Häufig sind die betroffenen Pflanzen bereits abgestorben, wenn die Fruchtkörper erscheinen. Vorbeugung und Bekämpfung Da es sich beim Hallimasch um einen Schwächeparasiten handelt, sind vorbeugend die Standortbedingungen der Pflanze zu optimieren. Der Standort sollte klimatisch und vom Boden her für die jeweilige Pflanze geeignet sein, Düngung, Bewässerung, Frostschutzmaßnahmen etc. sind entsprechend vorzunehmen. Diese Maßnahmen sind umso wichtiger, da die Bekämpfung einer vorhandenen Infektion nicht möglich ist. Größere Schäden durch den Hallimasch entstehen oft durch anhaltende Trockenheit, die insbesondere Nadelgehölze anfällig werden lässt. Aber auch bei vorhandenen Baumstümpfen in der Nachbarschaft, greift der Hallimasch immer wieder von den Baumstümpfen ausgehend auch auf vorhandene lebende Pflanzen über. Befallene Pflanzen sind mit Stubben und möglichst vielen Wurzeln zu roden. Die teilweise empfohlene Maßnahme, befallene Pflanzengruppen durch 30 bis 50 cm tiefe Gräben zu isolieren, hat sich weißes Myzel unter der Rinde bei Fichte nicht als wirksamer Schutz erwiesen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 25 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Haselnußbohrer Erreger Der Haselnußbohrer (Curculio nucum) gehört zur Familie der Rüsselkäfer. Der erwachsene Käfer ist etwa 8 mm lang und verfügt über einen langen, gebogenen Rüssel, mit dessen Hilfe er im Juni die jungen Früchte anfrißt, um ein Ei hinein zu legen. Ein Weibchen belegt dabei etwa 50 Eier einzeln in die dann etwa 1 cm grossen Nüsse. Die cremefarbene Larve wird bis zu 15 mm lange und entwickelt sich in der wachsenden Nuß. Im August verlassen sie die Frucht und verkriechen sich im Boden, wo sie überwintern und sich dann verpuppen. Die erwachsenen Käfer fressen im Frühjahr an den Blättern der Haselnuß, aber auch an Blättern und jungen Früchten anderer Pflanzen. Nüsse mit Ausbohrlöchern Schadbild Der Reifungsfraß der Käfer am Laub im Frühling ist als Schaden in der Regel zu vernachlässigen. Entscheidend ist vielmehr der Fraß der Larven, der die Nußernte stark beeinträchtigen kann. Befallene Früchte sind im Juni an einer kleinen Fraßstelle zu erkennen, die die Weibchen bei der Eiablage verursacht haben. Mit der Zeit vernarben diese Wunden aber weitgehend. Ab August bohrt sich an der gleichen Stelle aber die Larve aus der Frucht heraus und hinterläßt eine etwa 2 mm grosse Öffnung an der Nuß. Die Nüsse sind innen ausgefressen und enthalten meist nur noch einige Kotkrümel der Larve. Vorbeugung und Bekämpfung Abgesehen vom Abklopfen der erwachsenen Käfer bei kleineren Sträuchern sind direkte Gegenmaßnahmen gegen den Haselnußbohrer kaum möglich. Früchte mit sichtbaren Eiablagestellen sollten entfernt werden. Bei der Pflanzung sind früh reifende Sorten zu bevorzugen, da diese weniger stark befallen werden. In Erwerbsanlagen in Frankreich werden seit einigen Jahren Versuche mit dem Einsatz von parasitären Nematoden durchgeführt, die die Larven im Boden abtöten. Hiermit sind durchaus gute Ergebnisse zu erzielen, die Nematoden müssen aber zu dem Zeitpunkt gegossen werden, wenn die Larven gerade die Nuß verlassen und sich in der oberen Verletzung durch Eiablage Bodenschicht aufhalten. Später wandern die Larven in Bodentiefen bis zu 25 cm ab und sind dort kaum noch zu bekämpfen. Da der richtige Zeitpunkt für den Nematodeneinsatz schwer zu ermitteln ist, kann der Einsatz von Nematoden daher vorerst nur versuchsweise empfohlen werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 26 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Hexenbesen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Hexenbesen können an verschiedenen Laub- und Nadelgehölzen auftreten. Besonders bei den Laubgehölzen sind die meist kugeligen Gebilde im Winter gut sichtbar. Die Ursachen für die Entstehung von Hexenbesen können sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich unterscheidet man Hexenbesen, die durch Schaderreger wie Pilze, Bakterien oder Viren hervorgerufen werden und solche, die durch Mutationen, also spontane genetische Veränderungen in einer Knospe der Pflanze entstanden sind. Bei den durch genetische Veränderungen entstandenen Hexenbesen verursacht die Mutation eine mehr oder weniger starke Stauchung der Triebs. Hierdurch sitzen die Knospen am Trieb sehr dicht beieinander. Beim Austreiben der Seitenknospen an dem gestauchten Trieb entstehen dann die typischen besenartigen Gebilde. Die gestauchten Triebe verdicken dabei mit den Jahren immer mehr. Form und Färbung von Nadeln oder Blättern am Hexenbesen können deutlich von denen der restlichen Pflanze abweichen. Ähnlich äußern sich aber auch Hexenbesen, die durch Krankheitserreger hervorgerufen werden. Hier kommt es ebenfalls zu einer Stauchung der betroffenen Triebe. Virus-bedingte Hexenbesen können etwa bei Eschen oder auch Robinien auftreten. Bakteriell bedingte Hexenbesen sind bei Lärchen bekannt. Hexenbesen, die durch Pilze verursacht werden, sind z.B. bei Birken oder Tannen zu finden. Bei Hexenbesen bei einer Birke der Birke besiedelt der Pilz Taphrina betulina die Rinde des Triebs und bewirkt durch das Ausscheiden von Wuchsstoffen das massenhafte Austreiben schlafender Knospen unterhalb der Infektionsstelle. Bei der Tanne ist ein Rostpilz für die Entstehung der Hexenbesen an den Zweigen verantwortlich. Der gleiche Pilz verursacht bei Infektionen am Stamm der Tanne knollenartige Verdickungen. Dieser Pilz vollzieht außerdem einen Wirtswechsel mit Hornkrautoder Miere-Arten. Meist beschränkt sich das Auftreten von Hexenbesen auf wenige Äste innerhalb einer Baumkrone, so daß das Wachstum des Baums insgesamt meist nicht beeinträchtigt wird. Ein Entfernen der besenartigen Gebilde ist daher in der Regel nicht notwendig. Hexenbesen, die durch Mutationen im Erbgut der Pflanze entstanden sind, konnten in der Vergangenheit sogar teilweise zur Erweiterung des Gehölzsortiments beitragen. Viele der im Handel befindlichen sogenannten Zwerggehölze sind aus schwachwüchsigeren Mutationen hervorgegangen, die gezielt weitervermehrt wurden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 27 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Erreger Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Hexenringe im Rasen Hexenringe im Rasen können durch verschiedene Hut- oder Ständerpilze verursacht werden. Ausgehend von einer Infektionsstelle breiten sich die Pilze sternförmig aus, so daß bei gleichmäßigen Bodenverhältnissen die Symptome in Form von Ringen sichtbar werden. Insgesamt kommen über 50 Arten als Verursacher in Betracht. Sehr häufig sind Schwindlinge, wie z.B. der Nelkenschwindling verantwortlich für das Schadbild. Schadbild Abhängig vom jeweils verursachenden Pilz können 3 unterschiedliche Erscheinungsformen von Hexenringen entstehen. Beim ersten Typ bildet sich ein Kranz abgestorbener Gräser, der nach innen und außen von Bereichen mit sehr dunkelgrünen Gräsern begrenzt wird. Bei günstigen Bedingungen bilden sich auch Fruchtkörper. Bei den anderen Erscheinungsformen tritt entweder nur ein Ring von dunkelgrünen Gräsern (zum Teil mit Fruchtkörpern) auf oder es wer- ein Verursacher von Hexenringen: den nur Fruchtkörper sichtbar. Die Bereiche mit dunkelgrünen Grä- Mai-Ritterling ser sind auf die Ausscheidung von Ammonium-Verbindungen durch den Pilz zurückzuführen, die als Stickstoffquelle vorübergehend das Wachstum der Gräser fördern. Der Durchmesser von Hexenringen kann zwischen einem halben und mehreren Metern betragen. Vorbeugung und Bekämpfung Hexenringe treten in der Regel dann verstärkt auf, wenn das Wachstum des Rasens durch Nährstoffmangel, Trockenheit oder Bodenverdichtung gehemmt ist. Auch ein dichter Rasenfilz wirkt begünstigend. Als vorbeugende Maßnahmen sind deshalb eine ausgewogene Nährstoff- und Wasserversorgung, sowie regelmäßiges vertikutieren zu nennen. Rasenschnitt sollte entfernt werden. Bei Auftreten von Hexenringen sollten - wenn vorhanden - die Fruchtkörper vorsichtig entfernt werden, um die hier gebildeten Sporen aus dem Garten entfernen zu können. Dann sollte der betroffene Bereich mit einer Grabgabel bis zu einer Tiefe von 25 cm intensiv gelockert werden. Anschließend wird stark gewässert. Für eine chemische Bekämpfung sind momentan keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Führen die beschriebenen Maßnahmen nicht zum Erfolg, ist deshalb im Anfangsstadium eventuell ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 30 cm vorzunehmen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 28 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Kiefern-Blasenrost Erreger Der Kiefern-Blasenrost (Cronatium ribicola) ist ein wirtswechselnder Rostpilz, der einerseits an fünfnadeligen Kiefern-Arten, andererseits an Johannisbeeren auftritt. Der Pilz wird auch als Johannisbeer-Säulenrost bezeichnet. An den Kiefern, bei denen die Rinde durch den Pilz infiziert wird, werden im Frühjahr Sporen gebildet, die die Blätter der Johannisbeere befallen, im Herbst erfolgt dann der Wechsel von der Johannisbeere zurück zur Kiefer. Befallen werden können alle fünfnadeligen Kiefern, besonders anfällig ist die Weymouth-Kiefer, weniger anfällig sind Tränenkiefer, Arve und Mazedonische Kiefer. Bei den Johannisbeeren sind vor allem die schwarzfrüchtigen Sorten betroffen. Schadbild An befallenen Johannisbeeren sind im Sommer gelbe Flecken zu sehen. Im weiteren Verlauf bilden sich auf der Blattunterseite gelbbraune etwa 1 mm lange Säulchen. Diese stehen sehr dicht und erwecken einen pelzigen Eindruck. Bei starkem Befall kommt es zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter. Starkes Verkahlen der Pflanzen kann ein erneutes Austreiben im Spätsommer bewirken. Dies birgt die Gefahr, daß die Triebe bis zum Winter nicht mehr ausreifen und durch Frost geschädigt werden. Die im Herbst infizierten Zweige oder Äste der Kiefer schwellen im Laufe des nächsten Jahres spindelförmig an. Zum Teil weisen die Nadeln betroffener Zweige chlorotische Flecken auf. Im zweiten oder dritten Frühjahr nach der Infektion brechen die Infektionsstellen auf und es erscheinen bis zu 1 cm breite, blasenförmige cremefarbene bis gelbliche Fruchtkörper. Diese fließen manchmal zu Bändern zusammen. Von der Infektionsstelle ausgehend kann der Pilz sich nach oben und unten ausbreiten. Die Rinde reisst hierbei häufig auf und es tritt Harz aus. Befallene Zweige und Äste sterben nach Jahren ab. Wenn der Stamm oder stammnahe Äste betroffen sind, kann Schadbild an der Weymouth-Kiefer es zum Absterben der ganzen Pflanze kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Aufgrund der weiten Verbreitung von Johannisbeeren ist von der Pflanzung der sehr anfälligen Weymouthkiefer abzuraten. Auch die Sorten der schwarzen Johannisbeere sind unterschiedlich anfällig. Die Sorten ‚Ometa’ und ‚Titania’ gelten als wenig anfällig. Grundsätzlich sollten Johannisbeeren und fünfnadelige Kiefern nicht benachbart gepflanzt werden. Es wird diskutiert, daß der Pilz auch ohne Wechsel auf die Kiefer am Fallaub der Johannisbeere überwintern kann. Daher sollte befallenes Laub der Johannisbeere aus dem Garten entfernt werden. Sichtbar befallene Triebe und Äste der Kiefer sollten entfernt, stark befallene Bäume gerodet werden. Eine chemische Bekämpfung des Pilzes bei der Kiefer ist nicht möglich, bei der Johannisbeere kann bei starkem Befallsdruck das gegen die Blattfallkrankheit zugelassene Fungizid Euparen M WG eingesetzt Schadbild an Johannisbeere werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 29 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Kirschfruchtfliegen Erreger Die europäische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist eine etwa 4 mm grosse, schwarze Fliege mit gelber Zeichnung. Sie legt ihre Eier in die reifenden Früchte der Kirschen. Die Eiablage erfolgt, wenn sich die Kirschen von grün auf gelb umfärben. Je Kirsche wird dabei immer nur ein Ei abgelegt, eine Doppelbelegung wird durch eine Duftmarkierung der Kirsche verhindert. Die aus dem Ei schlüpfenden Larven fressen in den Kirschen um den Stein herum das Gewebe weg. Betroffene Früchte verfaulen teilweise vorzeitig oder sind aufgrund der enthaltenen Maden nicht mehr genießbar. Die Maden verlassen die Frucht, um sich im Boden zu verpuppen. Probleme durch die europäische Kirschfruchtfliege entstehen vor allem bei späten Süßkirschensorten aber auch bei manchen Sauerkirschsorten. In südlichen Anbaugebieten tritt auch die amerikanische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cingulata) auf. Diese fliegt etwa 3-4 Wochen später als die europäische Art und verursacht vor allem bei spät reifenden Süß- und Sauerkirschen Schäden. europäische Kirschfruchtfliege Schadbild Von der Kirschfruchtfliege befallen Kirschen verlieren ihren Glanz und sind weicher als gesunde Früchte. Durch den Fraß der Made im Inneren läßt sich der Stein in der Frucht verschieben. Bei fortgeschrittenem Befall kommt es teilweise auch zum Verfaulen der Frucht am Baum. In der Frucht ist eine weisse, bis zu 6 mm lange Made zu finden. Teilweise verlassen die Maden aber auch schon die noch am Baum hängende Frucht. Vorbeugung und Bekämpfung In Regionen wo nur die europäische Kirschfruchtfliege Probleme bereitet, sollten bei Neupflanzungen früh reifende Sorten ausgewählt werden, da diese meist nicht befallen werden. Ungünstig ist, wenn in der Nähe der Kirschbäume Vogelkirschen oder Traubenkirschen wachsen, da die Kirschfruchtfliege auch bei diesen Bäumen auftritt. Kleinkronige Bäume können mit engmaschigen Netzen vor der Fruchtumfärbung eingepackt werden. Bei der Kirschernte ist auf das vollständige Entfernen auch kranker Früchte zu achten. Befallene Früchte sollten aus dem Garten entfernt werden. Die Überwinterung der Kirschfruchtfliege erfolgt als Puppe in der obersten Bodenschicht. Durch oberflächige Lockerung des Bodens im Herbst kann das Erfrieren der Puppen im Winter gefördert werden. Zur Überwachung des Auftretens der Kirschfruchtfliege sind im Handel entsprechende Fallen erhältlich. Die Fallen sollten auf der Südseite des Baums aufgehängt werden. Durch die Fallen kann ein leichte Reduzierung der Population erreicht werden, sie dienen im wesentlichen aber der Bestimmung des richtigen Bekämpfungszeitpunktes. Nach dem Flug der Kirschfruchtfliege sollten die gelben Fallen bald abgehängt werden, da sie auch nützliche Insekten anlocken. Zur Erntezeit kann durch das Auslegen von Folie oder feinmaschigen Netzen das Eindringen der Larven in den Boden verhindert werden. Im Haus- und Kleingarten sind momentan keine Mittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege zugelassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 30 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Knospensterben an Rhododendron Erreger Das Knospensterben an Rhododendron wird durch den Pilz Pycnostysanus azaleae verursacht. Das Auftreten des Pilzes ist aber eng mit dem Vorkommen der Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) verbunden. Diese schafft im Sommer bei der Eiablage an den Knospen Wunden, die dann dem Pilz als Eintrittspforten dienen. Schadbild Die Blütenknospen verfärben sich im Laufe des Winters grau bis braun und sterben ab. Die dunklen Sporenträger des Pilzes wachsen aus der Knospe heraus, so daß diese behaart erscheint. In der Regel beschränkt sich der Schaden auf das Absterben der Knospe, nur sehr selten erfolgt ein Übergreifen des Pilzes auf den Trieb. Vorbeugung und Bekämpfung Das Knospensterben tritt verstärkt an Pflanzen auf, die an stärker besonnten Standorten stehen, da die Zikade warme Standorte bevorzugt. Optimale Standortwahl (Halbschatten) ist daher der erste Schritt zur Vermeidung eines starken Auftretens. Außerdem wird sortenweise unterschiedlich starkes Auftreten beobachtet. Durch das Entfernen befallener Knospen im Frühjahr kann der Infektionsdruck etwas verringert werden. Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung des Knospensterbens ist aber die Bekämpfung der Rhododendronzikade. Ihre blaßgelben, tote Blütenknospe sehr beweglichen Larven erscheinen meist ab Ende Mai und saugen an den Blattunterseiten. Da sie sich mehrmals häuten, sind oft auch weißliche Häutungsreste unter den Blättern zu finden. Die erwachsenen Zikaden treten dann ab Juli auf. Sie sind etwa 1 cm groß und schlank. Die grünen Tiere sind auffällig orange-rot gestreift und fliegen bei Störung leicht auf. Nur bei starkem Befall ist eine Sprenkelung der Blätter durch die Saugtätigkeit zu erkennen. Eine Bekämpfung der Zikade ist ab dem Auftreten der Larven möglich und bei regelmäßigem Auftreten von abgestorbenen Knospen sinnvoll. Hierbei ist zu beachten, daß die Blattunterseiten gut benetzt werden. Bekämpfungsmaßnahmen sollten in den frühen Morgenstunden geschehen, da die ansonsten sehr beweglichen Tiere dann noch nicht so leicht flüchten. Die Bekämpfung ist z.B. mit Präparaten wie Spruzit Neu, Schädlingsfrei Neem oder Careo möglich. Rhododendron-Zikade Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 31 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Kräuselkrankheit des Pfirsichs Erreger Die Kräuselkrankheit des Pfirsichs wird durch den Pilz Taphrina deformans hervorgerufen. Der Pilz überwintert auf den Trieben oder in den Knospen der Bäume und infiziert im Frühjahr schon bald nach dem Austrieb die jungen Blätter. Durch wiederholten Befall der Bäume kann es zu einer starken Schwächung kommen, die den Fruchtertrag stark mindert. Bei starkem Befall kann es zum Absterben einzelner Äste oder ganzer Bäume kommen. Neben dem Pfirsich werden auch Aprikose und Nektarine befallen. Schadbild Bald nach dem Austrieb kräuseln sich die befallenen Blätter und weisen weißliche oder rote Verwerfungen auf. Die befallenen Blattpartien sind verdickt und brüchig. Ab Juni ist auf den infizierten Blättern ein weißer, haariger Belag zu finden. Die betroffenen Blätter verbräunen schließlich und werden meist schon im Frühsommer abgeworfen. Durch den Verlust der Blätter bleiben die befallene Blätter Früchte häufig klein oder werden vorzeitig abgeworfen. An den Früchten kann es ebenfalls zu Infektionen kommen, die sich als flächige Auftreibungen zeigen. Durch die Schwächung befallener Bäume wird die Blütenknospenbildung für das Folgejahr gehemmt. Betroffene Bäume sondern häufig Harz ab. Vorbeugung und Bekämpfung Bei der Pflanzung von Pfirsichen empfiehlt es sich, weniger anfällige Sorten, wie etwa ‚Amsden‘, ‚Benedicte’, Kernechter vom Vorgebirge‘‚ Rekord von Alfter‘ oder ‚Revita’ auszuwählen. Weißfleischige Sorten sind insgesamt weniger anfällig als gelbfleischige Sorten. Da auf den infizierten Blättern bald wieder Sporen gebildet werden, die entweder die Rinde oder die Knospen des Baums besiedeln, sollten befallene Zweige oder Blätter möglichst bald herausge- Infektionszeitpunkt: Knospenschwellen schnitten werden. Eine direkte Bekämpfung des Pilzes ist nur vorbeugend möglich. Die jungen Blätter werden bereits in der anschwellenden Knospe infiziert. Daher muß bereits im Februar / März beim Anschwellen der Knospen mit Hilfe von Fungiziden das Auskeimen der Pilzsporen verhindert werden. Momentan sind zur Bekämpfung der Kräuselkrankheit im Haus- und Kleingartenbereich allerdings keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Eine gewisse Wirkung kann aber durch Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln wie z.B. Neudo-Vital erzielt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 32 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Krautfäule an Tomaten und Kartoffeln Erreger Die Kraut- und Braunfäule der Tomate und die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel werden durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Der Pilz überdauert an befallenen Pflanzenteilen, wie z.B. im Boden verbliebenen oder auf den Kompost gegebenen, befallenen Kartoffeln. Treiben diese Kartoffeln im Frühjahr wieder aus, werden an den sofort befallenen Trieben schnell Sporen gebildet, die für eine weitere Ausbreitung sorgen. Aber auch am befallenen Kraut von Tomate oder Kartoffel kann der Erreger überdauern. Die Ausbreitung des Pilzes erfolgt besonders bei feucht-warmen Bedingungen sehr schnell und kann unter Umständen den ganzen Pflanzenbestand zerstören. Schadbild Infektionen durch die Krautfäule werden durch zunächst graugrüne Flecken, meist an den unteren Blättern sichtbar. Die Flecken werden später braun und können sich schnell ausdehnen. Bei Feuchtigkeit entsteht an der Blattunterseite ein schimmelartiger Pilzrasen. Neben Blättern werden auch Triebe infiziert. Befallene Tomatenfrüchte zeigen vor allem an der Oberseite die beschriebenen Flecken. Da von dem Pilz Giftstoffe gebildet werden, sind die Früchte nicht mehr für den Verzehr geeignet. Befallene Kartoffeln sind bei der Ernte an grauen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen, die später einsinken. Das Gewebe unter den Flecken ist verbräunt. befallene Tomaten Vorbeugung und Bekämpfung Tomaten möglichst nicht in direkter Nachbarschaft von Kartoffeln anbauen. Kein befallenes Pflanzenmaterial kompostieren. Stützstäbe von Tomaten vor der Wiederverwendung mit heißem Wasser reinigen. Es empfiehlt sich, Tomaten unter Foliendächern anzubauen oder mit Folienhauben abzudecken. Durch eine geringe befallene Tomatenblätter Pflanzdichte (2,5 Pflanzen /m²) wird gewährleistet, daß der Bestand schnell abtrocknet. Tomaten am besten morgens und nur an die Wurzel gießen. Im Gewächshaus für gute Belüftung sorgen, um Taubildung zu vermeiden. Erste befallene Blätter entfernen. Bei Kartoffeln offene Lagen auswählen, die leicht abtrocknen, nicht zu dicht pflanzen und nur gesundes Pflanzgut verwenden. Nicht auf schweren Böden kultivieren. Fruchtfolge einhalten, also erst nach 3 bis 4 Jahren wieder Kartoffeln auf derselben Fläche anbauen. Eine Bekämpfung der Krautfäule kann nur vorbeugend erfolgen. Der Einsatz von Fungiziden ist deshalb nur sinnvoll, wenn er bei Sichtbarwerden erster Symptome sofort erfolgt. Erste Infektionen sind meist ab Ende Juni zu erwarten. Momentan gegen die Krautfäule zugelassen sind z.B. Maneb WP, Fungisan, Polyram WG, sowie verschiedene Kupferspritzmittel. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 33 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Malvenrost Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Der Malvenrost (Puccinia malvacearum) gehört zur Gruppe der Rostpilze. Er kann bei Pflanzen aus der Familie der Malvengewächse auftreten, sehr anfällig für den Erreger sind Stockrosen. Da die Sporen des Pilzes schon sehr zeitig im Frühjahr gebildet werden, können bereits die ersten Blätter der Pflanze im Frühjahr infiziert werden. Von den ersten Infektionsstellen an den Blättern ausgehend kommt es oft zu einer schnellen Ausbreitung im Bestand. Der Pilz überwintert an den befallenen Pflanzenteilen und kann hier im Frühjahr erneut Sporen bilden, die die jungen Blätter wieder infizieren. Schadbild Befallene Blätter weisen auf der Oberseite gelbliche Flecken auf. Auf der Unterseite bilden sich bald zunächst gelb-orange, später braune Pusteln von 1-2 mm Durchmesser. Befallene Blätter welken bald und sterben vorzeitig ab. Neben der Blattfläche können auch Blattstiele und Triebe befallen werden. Durch die oftmals starken Infektionen kahlen die Pflanzen im Laufe des Jahres von unter immer mehr auf. Stark befallene Pflanzen sind auch in ihrer Blühfreude beinträchtigt. befallenes Blatt (Unterseite) Vorbeugung und Bekämpfung Da der Pilz an befallenen Pflanzenteilen überwintert, sollten diese im Herbst möglichst vollständig aus dem Garten entfernt werden. Die ersten Blätter, die im Frühjahr austreiben, werden meist schon von dem Pilz befallen, da sie nahe am Boden entstehen, wo sie aufgrund der hier im Frühjahr meist vorhandenen Feuchtigkeit gut infiziert werden können. Deshalb sollten die ersten 5 Blätter der Stockrosen im Frühjahr bald nach dem Erscheinen schon entfernt werden. Später sollten befallene Blätter umgehend entfernt werden, da hier sonst sehr bald wieder Sporen entstehen, die für zahlreiche weitere Infektionen sorgen. Ein sonniger, windoffener Standort sorgt außerdem für ein schnelles Abtrocknen des Bestands und verhindert, daß es zu starken Infektionen kommt. Wichtig ist au- befallenes Blatt (Oberseite) ßerdem eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen. Eine direkte Bekämpfung des Pilzes kann mit den meisten im Handel erhältlichen Rosenspritzmitteln erfolgen. Diese sollten bei ersten sichtbaren Symptomen eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 34 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Massaria-Krankheit der Platane Erreger Die Massaria-Krankheit der Platane wird durch den Pilz Splanchnonema platani verursacht. Das Vorkommen des Pilzes wurde in Deutschland erstmals 2003 nachgewiesen. Mittlerweile tritt die Massaria-Krankheit an Platanen in ganz Deutschland auf. Andere Pflanzen sind nicht betroffen. Der Pilz infiziert Zweige und Äste der Platane, wo er das Rindengewebe abtötet und eine sehr schnell verlaufende Weißfäule des Holzes verursacht. Hierdurch kann es innerhalb weniger Monate zum Abbrechen der betroffenen Zweige und Äste kommen, so daß die Massaria-Krankheit die Verkehrssicherheit des Baums beeinträchtigt. Das Auftreten von Massaria ist häufig nach trocken-heißer Witterung zu beobachten. Schadbild An befallenen Äste kommt es durch Massaria zunächst zum Absterben der Rinde. Infizierte Rinde verfärbt sich zuerst rosa, im weiteren Verlauf wird die Rinde durch die Entstehung von Pilzfruchtkörpern und Sporen fleckig schwarz. Die absterbenden Rindenbereiche sind oft mehrere Meter lang. Meist wird allerdings die Oberseite von Ästen befallen, so daß die Verfärbungen der Rinde vom Boden aus oft nicht zu erkennen sind. Später wird die Rinde rissig und blättert ab. Unter der Rinde ist das Holz grau-braun verfärbt, im Querschnitt des Holzes zieht sich die Verfärbung meist tief bis ins Holz. Sie ist zum gesunden Holz scharf abgegrenzt. Außerdem wird im befallenen Holz eine schnell fortschreitende Weißfäule sichtbar. Infizierte Äste sind oft nur noch spärlich belaubt. Ein Befall durch Massaria beschränkt sich aber meist auf schwachwüchsige und unterdrückte Äste im unteren Kronenbereich, so daß es nur zu einer Verlichtung der unteren Baumkrone kommt. In der lichten Baumkrone sinkt aufgrund des günstigeren Kleinklimas und der nun fehlenden geschwächten Äste die Gefahr von weiteren Infektionen deutlich. Ein Absterben von Platanen durch Massaria ist nicht zu erwarten und wurde bislang nicht beobachtet. Schwarzfärbung durch Fruchtkörper auf befallener Rinde Vorbeugung und Bekämpfung Befallene Äste sollten wegen der Bruchgefahr, aber auch wegen der Sporenbildung des Pilzes bald entfernt werden. Befallenes Material kann nach Zerkleinerung (Häckseln) kompostiert oder verbrannt werden. Auch potentiell gefährdete, unterdrückte Äste sollten bei Baumpflegemaßnahmen mit entnommen werden. Bei Straßenbäumen die bereits Befall aufwiesen, sind aufgrund der Bruchgefahr kürzere Kontrollintervalle notwendig. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 35 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Minierfliegen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Minierfliegen sind nur etwa 1 bis 5 mm grosse, meist dunkel gefärbte Fliegen, deren Larven im Inneren von Blättern fressen. Die Weibchen legen ihre Eier an den Blättern ab, die herausschlüpfenden Maden bohren sich in das Blatt und fressen zwischen Blattoberhaut und Blattunterhaut von außen erkennbare Gänge. Das Blatt bleibt äußerlich unversehrt. Bei starkem Befall kann die Wuchskraft der Pflanze gemindert sein. Minierfliegen können im Freiland und bei Gewächshaus-Pflanzen auftreten. Sie sind meist Schadbild der Ilex-Minierfliege auf eine oder wenige miteinander verwandte Pflanzen-Arten spezialisiert. So tritt etwa die Ilex-Minierfliege nur bei Stechpalmen (Ilex) auf. Im Gewächshaus und bei manchen Arten im Freiland können mehrere Generationen im Jahr entstehen. Schadbild Die Fliegen selbst sind aufgrund ihrer Färbung und Größe meist recht unscheinbar. Sie erscheinen meist im Mai. Die Fraßtätigkeit der Maden ist an zunächst punktförmigen, später meist schlangenförmigen Miniergängen zu erkennen. Diese heben sich gelblich oder pergamentartig von der übrigen Blattfläche ab. In den Gängen scheint oft der dunkle Kot der Maden durch. Im Gegenlicht sind meist auch die etwa 3 mm langen Maden oder später die Puppen zu erkennen. Oft vergrößern sich die zunächst schmalen Fraßgänge später zu sogenannten Platzminen, die sich zur Oberseite des Blattes leicht ausbeulen. Neben den Minierfliegen können auch die Larven der Miniermotten ähnliche Schadbilder hervorrufen. Minierfliegen-Made Vorbeugung und Bekämpfung Häufig beschränkt sich der Befall auf einzelne Blätter, die einfach abgepflückt und entfernt werden können. Tritt regelmäßig ein stärkerer Befall auf, kann im Haus- und Kleingartenbereich bei sichtbar werden der ersten Symptome eine Behandlung mit dem Präparat „Schädlingsfrei Neem“ durchgeführt werden. Minierfliegen-Puppe Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 36 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Monilia-Spitzendürre Erreger Die Spitzendürre bei Steinobst und Äpfeln wird durch die Pilzkrankheit Monilia laxa verursacht. Der Pilz überwintert in befallenen Zweigen oder auf Fruchtmumien, auf denen zum Frühjahr hin graue Sporenrasen gebildet werden. Die hier gebildeten Sporen infizieren die Blüten und der Pilz wächst in den Trieb ein. Die Krankheit tritt bei Kirschen und zunehmend auch bei Äpfeln auf. Bei Sauerkirschen sterben die einjährigen Langtriebe ab. Bei Süßkirschen und Äpfeln werden die blütentragenden Kurztriebe abgetötet. Ein Vordringen des Pilzes in älteres Holz erfolgt in der Regel nicht. Schadbild Befallene Blüten welken und verbräunen innerhalb weniger Tage, bleiben aber am Trieb hängen. Da das Pilzgeflecht in die Leitungsbahnen des Triebs einwächst, welken auch die jungen Blätter und der Zweig stirbt ab. Im Übergangsbereich zum gesunden, zweijährigen Holz kommt es beim Steinobst oft zu Harzfluß. Dies stellt eine Abwehrreaktion des Baums dar. Bei sehr anfälligen Sauerkir- Spitzendürre beim Apfel schen-Sorten wie z.B. ‚Schattenmorelle’ kann es durch wiederholten Befall zum Absterben der Bäume kommen. Im Sommer kann Monilia auch die reifenden Früchte befallen. Hier tritt der Pilz aber als Wundparasit auf, der Früchte infiziert, die z.B. von Wespen angefressen oder vom Apfelwickler angebohrt sind. Betroffene Früchte verfaulen dann innerhalb weniger Tage. Auf befallenen Früchten bilden sich Ringe aus grauen Fruchtkörpern des Pilzes. Vorbeugung und Bekämpfung Um das Sporenpotential möglichst gering zu halten, sollten am Baum oder auf dem Boden verbliebene Fruchtmumien bei der Ernte mit entfernt werden. Die auf ihnen entstehenden Sporen können ebenfalls die Spitzendürre am Steinobst auslösen. Außerdem sollten befallene Zweige nach Sichtbarwerden der Symptome bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Kühle und regnerische Witterung während der Blüte begünstigt die Infektion mit Monilia, da Feuchtigkeit die Infektion erleichtert und niedrige Temperaturen die Blütezeit verlängern. Bei starkem Befallsdruck und günstigen Infektionsbedingungen kann durch Fungizidspritzungen ein Befall verhindert werden. Die erste Behandlung ist bei 20 % offenen Blüte, eine zweite bei Vollblüte durchzufüh- Monilia-Fruchtfäule bei der Pflaume ren. Hierzu können die Mittel Pilzfrei Ectivo oder Teldor (nur bei Steinobst) eingesetzt werden. Einige Sauerkirschen-Neuzüchtungen sind nicht anfällig für Monilia. Dies sind z.B. die Sorten ‚Karneol‘ und ‚Korund‘. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 37 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Moos im Rasen Ursachen Das verstärkte Auftreten von Moosen im Rasen kann verschiedene Ursachen haben. Die wichtigsten Einflußfaktoren sind die Beschattung der Rasenfläche, ein zu niedriger pH-Wert des Bodens, schlechte Nährstoffversorgung des Rasens, sowie ein sehr lehmiger oder verdichteter Boden. In jedem Fall herrschen ungünstige Wachstumsbedingungen für die Rasengräser. Als Folge wird die Grasnarbe dünn und lückig, so daß Moose und andere Wildpflanzen sich leichter ansiedeln können. Beschattung und Bodenverdichtungen führen außerdem dazu, daß die Bodenoberfläche nach Niederschlägen lange feucht bleibt, so daß ein günstiges Kleinklima für die Ansiedlung und Entwicklung von Moosen gegeben ist. Im Gegensatz zu den Gräsern werden Moose durch Nährstoffmangel nicht im Wachstum behindert, da sie ausgesprochen anspruchslos sind. Vorbeugung und Bekämpfung Moos Um die Ansiedlung von Moosen zu verhindern, müssen optimale Wachstumsbedingungen für die Rasengräser geschaffen werden. Für schattige Flächen werden spezielle Schattenrasen-Mischungen angeboten, im tiefen Schatten von Bäumen oder Gebäuden wird man aber auch mit diesen keinen Erfolg haben. Durch das Aufasten von beschattenden Bäumen können die Lichtverhältnisse häufig verbessert werden. Der Unterboden muß durchlässig sein, damit Niederschläge rasch aufgenommen werden können. Der Bodenhorizont bis 20 cm Tiefe sollte gut mit Humus versorgt sein. Bei Böden mit hohem Lehm- oder Tonanteil kommt es leicht zu Staunässe. Hier kann die Wasserführung des Bodens durch Einarbeiten von Sand bei der Neuanlage verbessert werden. Aber auch bei bestehenden Flächen kann durch Aufbringen von 2 bis 3 mm Sand ein schnelleres Abtrocknen der Bodenoberfläche erzielt werden. Zusätzlich kann durch Aerifizieren des Bodens und Verfüllen der Löcher mit Sand die DrainageWirkung des Bodens verbessert werden. Sehr leichte Böden können durch Einarbeiten von Kompost verbessert werden. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt zwischen 5,5 (leichte Böden) und 6,5 (schwerere Böden). Bei zu sauren Böden kann durch Kalkung der pH-Wert angehoben werden. Darüber hinaus ist für einen dichten Rasen eine regelmäßige Düngung notwendig. Hierzu eignen sich am besten Langzeitdünger, die die Nährstoffe über einen Zeitraum von 3-4 Monaten dem Pflanzenwachstum angepasst freisetzen. Eine kalium-betonte Düngung im Herbst erhöht außerdem die Frosthärte des Rasens. Bei bereits stark vermoosten Rasenflächen sollte zunächst durch Vertikutieren des Rasens der dichte Filz entfernt werden, bevor durch die oben genannten Maßnahmen eine erneute Ausbreitung verhindert wird. Zur direkten Bekämpfung der Moose sind im Handel verschiedene Moosvernichter auf Basis von Eisensulfaten, Essigsäure-Produkte, Mittel auf Basis von Pelargon-Säure, sowie das Mittel Mogeton erhältlich. Werden die Ursachen für das starke Mooswachstum aber nicht beseitigt ist früher oder später immer mit einer erneuten Ansiedlung von Moosen zu rechnen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 38 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Napfschildläuse Erreger Napfschildläuse treten bei verschiedenen Straßenbaumarten, aber auch zunehmend bei Gartengehölzen verstärkt auf. Bei den Straßenbäumen sind vor allem Linde, Ahorn und Roßkastanie betroffen. Hier hat sich die wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis), aber auch die verwandte Art Eupulvinaria hydrangeae ausgebreitet. Vor allem letztere tritt zunehmend auch in den Gärten an Hortensien, Magnolien, Zierkirschen, Rosen und anderen Gehölzen auf. Eine weitere Art tritt häufig bei Stechpalmen (Ilex) auf. Die Tiere bringen eine Generation im Jahr hervor. Die Weibchen legen im Frühjahr im Bereich der Äste oder unter den Blättern in sogenannten Eisäcken mehrere hundert Eier ab. Die auf Wachsfäden bestehenden Eisäcke sind oval und bis etwa 7 mm lang. Obenauf sitzt als braunes Schild das Weibchen, das bald nach der Eiablage stirbt. Aus dem Eisack schlüpfen im Mai/Juni die Larven der Laus, die wiederum die Blätter besiedeln, um dort an den Blattadern zu saugen. Vor dem Laubfall im Herbst wandern die Larven auf dünne Zweige über, auf denen sie überwintern. Schadbild Auffälligstes Anzeichen einer Besiedlung durch Napfschildläuse sind die Eisäcke, die im Frühjahr an Ästen oder Blättern erscheinen. Die Laus schädigt ihre Wirtspflanzen vor allem durch den Entzug von Pflanzensaft. Da der Saft der Leitungsbahnen viel Zucker enthält, den die Läuse nicht vollständig verwerten, scheiden die Tiere als Kot klebrigen Honigtau aus. Der herunterfallende Honigtau verklebt andere Blätter und unter den Bäumen wachsende Pflanzen, sowie unter betroffenen Straßenbäumen parkende Autos. Auf dem Honigtau wächst häufig ein Russtaupilz, der sich von dem Honigtau ernährt und bewirkt, daß sich die Blätter schwarz verfärben. Für die Pflanzen ist der Pilz unschädlich, beeinträchtigt sie aber indirekt, indem er die Blätter schattiert. Durch den Saftentzug der Napfschildläuse kommt es bei starkem Befall zu einer Schwächung der Pflanze und besonders bei jährlich wiederkehrendem Befall sind auch nachhaltige Schäden möglich. Dies gilt besonders, wenn andere Schaderreger oder ungünstige Standortbedingungen hinzukommen, wie dies bei Straßenbäumen im städtischen Bereich häufig der Fall ist. Eisäcke am Stamm einer Linde Vorbeugung und Bekämpfung Direkte Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung von Napfschildläusen an Bäumen sind oft aufgrund der Baumgrösse kaum möglich. Wenn machbar, sollten die im Frühjahr erscheinenden Eisäcke vor dem Schlüpfen der Larven entfernt werden. Dies kann im Astbereich durch Abbürsten oder bei entsprechend robuster Borke auch vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger erfolgen. Bei strauchigen Pflanzen ist bei starkem Befall eine Bekämpfung mit Ölpräparaten gegen die überwinternden Larven bei beginnendem Austrieb der Pflanzen möglich. Eine Bekämpfung der Junglarven im Sommer sollte nur mit bienenungefährlichen Mitteln und nach Ende des täglichen Bienenflugs erfolgen, da sich tagsüber aufgrund der Honigtau-Ausscheidungen der Läuse Bienen an den Pflanzen aufhalten können. Larven der wolligen Napfschildlaus Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 39 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Netzwanzen an Rhododendron und Pieris Erreger Netzwanzen sind bis etwa 4 mm große Insekten mit einer stark ausgeprägten, netzartigen Flügeladerung. An Rhododendron treten bei uns 2 verschiedene Arten auf, seit wenigen Jahren ist bei uns außerdem die Andromeda-Netzwanze anzutreffen, die vor allem bei der Lavendelheide (Pieris) und sporadisch auch an Rhododendron auftritt. Alle Arten halten sich vor allem auf der Blattunterseite auf und saugen dort an den Blättern. Die Überwinterung erfolgt jeweils als Ei, das im Bereich der Hauptader des Blattes in das Pflanzengewebe der jüngsten Blätter geschoben wird. Ab Mai sind die zunächst nur 2 mm großen Larven zu finden, im Sommer dann die geflügelten erwachsenen Tiere. Insbesondere die AndromedaNetzwanze zeichnet sich durch eine sehr hohe Vermehrungsrate aus, so daß vor allem an Pieris starke Schäden möglich sind. Schadbild Die von den Netzwanzen ausgesaugten Zellen verfärben sich hell, so daß befallene Blätter an vielen kleinen Sprenkelungen in der Blattfläche zu erkennen sind. Auf den Blattunterseiten sind braune Kottröpfchen und im Sommer die Tiere selbst zu finden. Da Netzwanzen wärmeliebend sind, sind insbesondere Pflanzen in sonnigen Lagen stärker betroffen und größere Schäden entstehen vor allem in heißen Sommern. Stark befallene Blätter können völlig eintrocknen und werden vor allem bei Pieris auch vorzeitig abgeworfen. Im Schadbild der Andromeda-Netzwanze Extremfall kann es durch wiederholten Befall zum Absterben von Sträuchern kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Beim Kauf von Pflanzen sollte auf Befallssymptome geachtet werden, um eine mögliche Einschleppung auf diesem Wege zu verhindern. Rhododendron und Pieris sollten entsprechend ihren Ansprüchen an nicht zu sonnigen Standorten gepflanzt werden. Bei Rhododendron treten die Wanzen dann oft nur sporadisch auf, so daß eine Bekämpfung meist nicht notwendig ist. Insbesondere bei Pieris Andromeda-Netzwanze ist aber bei Befall mit der Andromeda-Netzwanze eine Bekämpfung anzuraten. Eine direkte Bekämpfung kann im Sommer mit Produkten wie Provado 5 WG (systemische Wirkung) oder Schädlingsfrei Neem bzw. Neudosan Neu (beide mit Kontaktwirkung, gründliche Benetzung der Blattunterseiten notwendig) erfolgen. Die genannten Mittel haben eine Nebenwirkung auf die bei Rhododendron gleichzeitig auftretende Rhododendron-Zikade. Larve der Rhododendron-Wanze Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 40 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Obstbaumkrebs Erreger Der Obstbaumkrebs wird durch den Pilz Nectria galligena hervorgerufen. Er kann bei Apfel und Birne auftreten. Andere Arten der Gattung Nectria können z.B. bei Rotbuche, Esche oder Eberesche ähnliche Symptome hervorrufen. Der Pilz infiziert die Zweige der Pflanzen über Wunden, dies können Schnittwunden, aber auch feine Risse oder frische Blatt- und Fruchtnarben sein. Besonders bei feuchter Witterung ist die Zeit des Laubfalls im Oktober daher Hauptinfektionszeit für den Pilz. Von den Befallsstellen ausgehend tötet der Pilz das Rindengewebe ab. Schadbild Die durch den Pilz abgetöteten Rindenbereiche verfärben sich braun, werden trocken und rissig. Im Frühjahr und Sommer sind hierauf zeitweise gelblich-weiße Sporenlager zu sehen. Vor allem im Herbst sind dann sehr kleine kugelig-rötliche Sporenlager zu finden. Bei jungen Trieben kann der Pilz oft triebumfassend die Rinde zerstören, wodurch es zum Absterben des Triebs kommt. Dickere Zweige und Äste können oft lange mit einer Infektion weiterleben, wobei sich bei einigen Sorten mit den Jahren ein immer dickerer Kragen um die Infektionsstelle bildet, wovon sich auch die Bezeichnung "Obstbaumkrebs" ableitet. Der Kragen entsteht dadurch, daß der Baum die Wunde zu überwallen versucht. Neben den Triebinfektionen kann es durch Nectria galligena auch Obstbaumkrebs beim Apfel zu einer Fruchtfäule beim Kernobst kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahmen sind die Auswahl gesunden Pflanzenmaterials und die Pflanzung wenig anfälliger Sorten. Die Apfelsorten ‚Cox Orange', ‚Gloster', ‚Klarapfel' und ‚Berlepsch' gelten z.B. als sehr anfällig. Bei dichten Pflanzenbeständen und dichtgewachsenen Baumkronen können sich Pilze allgemein gut ausbreiten, da sich Feuchtigkeit lange im Bestand hält. Deshalb ist regelmäßiges Auslichten der Bestände bzw. Baumkronen notwendig. Bei vorhandenen Infektionen sollten diese herausgeschnitten werden, um einer weiteren Ausbreitung im Bestand vorzubeugen. Für eine direkte Bekämpfung kann im Haus- und KleingartenBereich das Mittel „Cuprozin WP“ eingesetzt werden. Infektion an Eberesche Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 41 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe Erreger Die Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe ist ein nur ca. 0,2 mm großer Schädling mit wurmförmig langgestrecktem Körper. Aufgrund seiner Größe, der hellen Färbung und der versteckten Lebensweise ist er mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Die Gallmilben überwintern zwischen den Knospenschuppen oder in Rindenrissen und besiedelt von dort aus im Frühjahr die Blätter und Blüten, sowie die jungen Früchte der Pflaume, wo sie durch ihre Saugtätigkeit Gewebeveränderungen verursachen. Es entstehen mehrere Generationen pro Jahr. Vor dem Laubfall verlassen die erwachsenen Tiere das Laub und besiedeln wiederum die Knospen. Als besonders anfällig gilt die Sorte „Hauszwetschge“. Schadbild An befallenen Blättern erscheinen schon kurz nach dem Austrieb im Frühjahr beutelförmige Gallen von bis zu 3 mm Durchmesser. Schadbild der Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe Diese treten bevorzugt im Bereich der Mittelrippe und der Blattränder auf. Die Gallen verfärben sich zum Teil rötlich und sind auf der Unterseite leicht behaart. Bei starkem Befall kommt es auch zu Verdrehungen der Blattfläche. Seltener werden auch Früchte befallen. Betroffene Früchte weisen unregelmäßig geformte, kraterartige Vertiefungen auf. Außerdem ist das Fruchtfleisch zum Teil mit dem Stein verwachsen. Die reifenden Früchte sind aber frei von Gallmilben und können bedenkenlos gegessen werden. Vorbeugung und Bekämpfung Eine direkte Bekämpfung der Pflaumenblatt-Beutelgallmilbe ist normalerweise nicht notwendig. Durch die Pflanzung an einem nicht zu feuchten Standort und regelmäßiges Auslichten der Krone können die Entwicklungsbedingungen der Milbe verschlechtert werden. Bei kleinen Bäumen befallene Blätter abpflücken. War im Vorjahr ein starker Fruchtbefall vorhanden, so können zum Austrieb 2 Spritzungen mit rapsöl-haltigen Präparaten wie „Schädlingsfrei Naturen“ erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 42 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Pflaumenrost Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Beim Pflaumenrost (Tranzschelia pruni spinosae) handelt es sich um einen wirtwechselnden Rostpilz. Der Pilz befällt die Blätter von Pflaumen und Zwetschen, seltener auch Mirabellen, Pfirsiche und Schlehen. Durch die Infektion kommt es zu Blattflecken und zu vorzeitigem Abwerfen der Blätter. Die Schwächung der Bäume führt zu Ertragsminderungen. Der Pilz vollzieht im Frühjahr einen Wirtswechsel. Nach der Überwinterung an befallenen Pflaumenblättern werden im April die Knospen von Buschwindröschen (A- befallenes Blatt (Unterseite) nemonen) infiziert. Auf deren Blättern entstehen kurz später wiederum Sporen, die erneut die jungen Blätter der Pflaume infizieren. In einigen Fällen wurde aber auch beobachtet, daß es ohne Zwischenwirt direkt wieder zur Infektion der Pflaume kam. Schadbild Befallene Blätter sind zunächst an kleinen gelblichen Flecken zu erkennen. Diese treten ab Anfang Juni auf. Bald werden auf der Blattunterseite stecknadelkopf-grosse Pusteln sichtbar, die zunächst gelblich, dann rostig-braun und schwarz werden. Hier entstehen Sporen, die weitere Blätter infizieren. Befallene Blätter werden von der Spitze her braun, vertrocknen und werden vorzeitig abgewor- befallenes Blatt (Oberseite) fen. Besonders in nassen Jahren kommt es zur starken Ausbreitung des Pilzes, wodurch die Bäume bereits ab August allmählich kahl werden. Seltener kommt es auch zu Infektionen an fast reifen Früchten, die dann einen schorfigen Überzug aufweisen und nicht richtig ausreifen. Befallene Anemonen sind an ihren fahlgrünen Blättern mit sehr langen Blattstielen zu erkennen. Außerdem kommt es zu Blütendeformationen. Befallene Anemonen bleiben zeitlebens infiziert. Vorbeugung und Bekämpfung Da die Überwinterung an den befallenen Blättern erfolgt, sollten diese nach Möglichkeit aus dem Garten entfernt werden. Auf die Pflanzung von Anemonen sollte verzichtet werden, da diese als Zwischenwirt für den Pflaumenrost fungieren, vorhandene infizierte Pflanzen sollten entfernt werden. Lockerer Kronenaufbau und ausreichender Pflanzabstand gewährleisten, daß das Laub nach Niederschlägen schnell abtrocknen kann und es nicht zum Auskeimen der Pilzsporen kommt. Um dies zu gewährleisten, sollten ältere Baumkronen regelmäßig ausgelichtet werden. Die Pflaumensorten ‚Bühler Frühzwetsche‘‚ Zimmers Frühzwetsche‘ und ‚Anna Späth‘ gelten als wenig anfällig für den Pflaumenrost. Für den Haus- und Kleingartenbereich sind momentan keine Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung des Pflaumenrostes zugelassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 43 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Pflaumenwickler Erreger Der Pflaumenwickler ist ein unauffälliger, grauer Schmetterling mit einer Flügelspannweite von nur etwa 15 mm, der seine Eier an den Früchten von Pflaumen,-, Zwetschen- und Mirabellenbäumen ablegt. Die aus dem Ei schlüpfenden Raupen bohren sich in die Frucht ein und bewirken oft ein vorzeitiges Abwerfen der Früchte. Der Pflaumenwickler entwickelt 2 Generationen im Jahr. Die erste Generation tritt etwa Ende Mai auf. 2 bis 3 Wochen nach der Blüte legen die Weibchen ihre Eier an den jungen Früchten ab und die hieraus schlüpfenden Raupen bohren sich in die Frucht. Hierdurch entsteht meist kaum Schaden, da im Juni ohnehin noch viele Früchte vom Baum abgestossen werden und bei einem Befall durch den Pflaumenwickler werden vorrangig befallene Früchte abgeworfen. Am Boden verlassen die Raupen die Frucht bald und verpuppen sich in der Bodenstreu. Eine zweite Generation des Schmetterlings entsteht im Sommer und befällt die reifenden Früchte. Es werden bevorzugt mittlere und späte Pflaumensorten befallen. Schadbild Die zunächst weißlichen, später rötlichen Raupen des Pflaumenwicklers fressen sich im Fruchtfleisch bis zum Stein vor. Die Fraßgänge sind mit Kotkrümeln gefüllt. Die Einbohrstelle der Raupe ist an einem farblosen Gummitropfen zu erkennen. Die Früchte wer- Raupe des Pflaumenwicklers den häufig notreif und fallen vorzeitig vom Baum. Am Boden liegende befallene Früchte weisen oft ein etwa 2 mm grosses Ausschlupfloch der Raupe auf. In Jahren mit schwachem Fruchtbehang kann schon durch die erste Generation des Wicklers die Ernte weitgehend zerstört werden. In Jahren mit gutem Behang, wird der Befall der ersten Generation meist mit dem Junifruchtfall ausgeglichen. Vorbeugung und Bekämpfung Größere Schäden durch die zweite Generation lassen sich oft schon dadurch verhindern, dass im Juni die abgestossenen Früchte eingesammelt werden, bevor die Raupen die Frucht wieder verlassen haben. Durch Schütteln des Baums kann das Abwerfen befallener Früchte beschleunigt werden. Die Raupen der zweiten Generation überwintern gerne in Rindenrissen am Stamm. Daher empfiehlt es sich, Ende August Wellpappe-Fanggürtel am Stamm anzubringen. Die Raupen nutzen die Hohlräume der Wellpappe, um sich darin einzuspinnen und können Anfang Oktober mit den Fanggürteln entfernt werden. Darüber hinaus sollte bei Bäumen deren Stämme schon Borke ausbilden, im Winter der Stamm mit einer Bürste bearbeitet und so von überwinternden Raupen-Kokons befreit werden. Durch Aufhängen von Pheromonfallen ab Mai kann durch das Wegfangen von Schmetterlings-Männchen die Paarung unterbunden und die Population ebenfalls etwas dezimiert werden. Für eine chemische Bekämpfung des Pflaumenwicklers stehen im Haus- und Gummitropfen an befallener Frucht Kleingartenbereich keine zugelassenen Mittel zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 44 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Triebsterben durch Phytophthora ramorum Erreger Der zu den Algen-Pilzen zählende Erreger Phytophthora ramorum kann bei unterschiedlichen Gehölzen ein Triebsterben verursachen. In Deutschland wurde der Erreger bislang vor allem bei Rhododendron, aber auch bei Schneeball-Sträuchern (Viburnum) und Lavendelheide (Pieris) nachgewiesen. Die Symptome sind dabei mit denen anderer Pilz verwechselbar, eine exakte Bestimmung kann nur im Labor erfolgen. Weltweit tritt der Pilz auch an zahlreichen anderen Gehölzen und krautigen Pflanzen auf, so wurde in Kalifornien ein massives Eichensterben von dem Erreger verursacht. Aufgrund des breiten WirtspflanzenSpektrums und der in den USA zum Teil gravierenden Schäden wurde der Pilz in der EU als Quarantäne-Erreger eingestuft. In Deutschland beschränkt sich das Auftreten bislang auf wenige Nachweise im Jahr. In Großbritannien und den Niederlanden gibt es einzelne Funde auch an Eichen und Buchen, jedoch immer nur in direkter Nachbarschaft zu stark befallenen Rhododendron. Bei Bäumen äußert sich der Befall meist durch Schleimfluß im Bereich der Stammbasis. Schleimfluß kann generell aber sehr unterschiedliche Ursachen haben. Infektionen durch Phytophthora ramorum erfolgen über Sporen, die durch die Luft oder Wasserspritzer transportiert werden. Zum Auskeimen benötigen die Sporen dann mindestens 24 Stunden Blattnässe. An toten Blättern und Trieben kann der Erreger noch lange Zeit überdauern und weiter Sporen freisetzen. befallene Triebspitze am Rhododendron Schadbild Von Phytophthora ramorum infiziertes Pflanzengewebe verfärbt sich dunkelbraun bis schwarz und ist meist scharf von gesundem Gewebe abgegrenzt. Bei Rhododendron dringt der Erreger in der Regel über die Spitzen ein, so daß es von der Triebspitze abwärts zum Absterben kommt. An befallenen Trieben verfärben sich die Blätter vom Blattstiel her häufig ebenfalls braun-schwarz und werden bald abgeworfen. Beim Schneeball kommt es dagegen meist zu Infektionen an der Triebbasis, häufig im bodennahen Bereich. Dies äußert sich dann in Form von Welkeerscheinungen an ganzen Zweigen oder Ästen. Da für das Keimen der Sporen Feuchtigkeit notwendig ist, sind eher Pflanzen in schattigen Lagen und oft zunächst bodennahe Triebe betroffen. Vorbeugung und Bekämpfung Beim Kauf von Rhododendron und anderen Wirtspflanzen sollte unbedingt auf mögliche Symptome von Phytophthora ramorum geachtet werden. Da Wasser eine wichte Rolle bei der Ausbreitung spielt, ist Überkopfbewässerung unbedingt zu vermeiden, außerdem sind zu Staunässe neigende Böden zu meiden. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich, befallenes Pflanzengewebe muß daher unbedingt entfernt werden. Bei Befall im Bestand ist neben befallenen Zweigen auch die Bodenstreu zu beseitigen. Wenden Sie sich bei Befallsverdacht bitte an die Pflanzenschutzberatung. befallener Rhododendron Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 45 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Phytophthora-Wurzelfäule Erreger Verschiedene Erreger aus der Pilz-Gattung Phytophthora können bei zahlreichen Pflanzen eine Wurzelfäule verursachen, die zum Absterben von Pflanzenteilen oder häufig auch der ganzen Pflanze führt. Die Infektionen sind dabei meist bodenbürtig, seltener kann auch eine Infektion der Triebe erfolgen. Der Erreger tötet die Wurzelrinde der Pflanze ab, so daß die Triebe und Blätter nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Betroffen sind häufig Pflanzen, die an ungünstigen Standorten stehen oder Pflanzen die z.B. durch Staunässe oder durch Überdüngung anfälliger sind. Häufig befallen werden z.B. Rhododendron, Scheinzypressen oder auch Erdbeeren. Eine Form der Phytophthora tritt in den letzten Jahren verstärkt bei Erlen auf. Hierbei wird der Erreger meist über das Wasser zu den häufig an Bächen gepflanzten Bäumen weiterverschleppt. Schadbild Phytophthora-Infektionen äußern sich häufig erst im fortgeschritte- Triebsterben bei Rhododendron nen Stadium der Erkrankung. Typisch sind plötzliche WelkeErscheinungen bei krautigen Pflanzen und sommergrünen Gehölzen, bei hartlaubigen Pflanzen oder Nadelgehölzen entstehen oft auch erst Vergilbungen der Blätter oder es kommt zum allmählichen Vertrocknen der betroffenen Zweige oder Pflanzen. Befallene Pflanzen nehmen gegenüber gesunden Pflanzen oft eine fahlgrüne Färbung an. Während kleinere Pflanzen meist ganz betroffen sind, fallen bei größeren Gehölzen oft erst einzelne Äste aus. Die Symptome treten typischerweise bei einsetzender trocken-warmer Witterung auf, also dann, wenn die Pflanzen viel Wasser benötigen und die verbliebenen gesunden Wurzeln nicht mehr in der Lage sind, die Blätter zu versorgen. An den Wurzeln sind die Infektionen an Verbräunungen im Rindenbereich zu erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium ziehen sich diese Verbräunungen oft zungenförmig bis in den Wurzelhalsbereich der Pflanze hoch. Vorbeugung und Bekämpfung Da die Symptome der Phytophthora-Wurzelfäule meist erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sichtbar werden, sind die betroffenen Pflanzen häufig nicht mehr zu heilen. Um ein Auftreten der Erkrankung zu vermeiden sollten die Standortansprüche der Pflanzen beachtet werden und insbesondere Staunässe und Überdüngung vermieden werden. Kranke Pflanzen sollten umgehend aus dem Bestand entfernt werden. Empfindliche Kulturen können Rinden-Verbräunungen bei Rhododendron vorbeugend mit dem Fungizid Aliette behandelt werden. Bitte wenden Sie sich bei Befallsverdacht an die Pflanzenschutzberatung. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 46 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Rasenkrankheiten Erreger Als Krankheitserreger bei Rasengräsern können vor allem verschiedene Pilze auftreten. Diese können sich dabei häufig sowohl von den lebenden Gräsern als auch vom Rasenfilz, also den abgestorbenen Gräsern ernähren, so daß viele Pilze oft ständig in der Fläche vorhanden sind. Ob es aber zur Infektion von lebenden Gräsern kommt, hängt einerseits von der Vitalität der Gräser und andererseits davon ab, ob die Infektionsbedingungen für den jeweiligen Pilz erfüllt sind. Hierbei spielen vor allem Feuchtigkeit und Wärme eine Rolle. Schadbild Unterschiedliche Pilze verursachen unterschiedliche Schadbilder. Zum Teil sterben lediglich einzelne Halme ab, die entsprechend verbräunen, zum Teil können betroffene Gräser ganz absterben. In diesem Fall sind die Befallsstellen meist als mehr oder weniger kreisrunde helle Flecken in der Fläche zu erkennen. Bei Befall durch den Schneeschimmel weisen die Flecken einen schimmeligen Rand auf. Bei der Rotspitzigkeit wachsen aus den toten Halmen geweihartige, rötliche Myzelfäden heraus. Bei Befall durch Getreiderost werden an den Halmen die orange-farbenen Fruchtkörper des Pilzes sichtbar. Vorbeugung und Bekämpfung Wenn sich Pilzerkrankungen in Rasenflächen stärker ausbreiten, hängt dies häufig mit für den Rasen ungünstigen Standortverhältnissen zusammen. So spielen häufig Bodenverdichtungen eine Rolle. Gräser wurzeln schlecht in den verdichteten Boden ein, es kommt leichter zu Staunässe und Sauerstoffmangel im Boden. Das nur langsam in den Boden eindringende Wasser begünstigt die Ansiedlung von Pilzen an der Bodenoberfläche. Nährstoffmangel macht die Gräser ebenfalls anfälliger für Infektionen, eine regelmäßige Düngung von Rasenflächen ist daher sinnvoll. Auch zu starke Beschattung schwächt die Gräser und bei der höheren Luftfeuchte im Schatten kommt es leichter zu Infektionen. Der richtige Standort und die richtige Rasenpflege sind daher die wichtigsten Voraussetzungen für einen gesunden Rasen. Die auftretenden pilzlichen Erreger sind meist auf Feuchtigkeit und Wärme angewiesen, damit ihre Sporen auskeimen können. Auch aus diesem Grund sollten Rasenflächen bei langanhaltender Trockenheit nur selten, aber dann durchdringend bewässert werden. Bei täglichem Wässern wird meist nur die oberste Bodenschicht befeuchtet, was dem Rasen nicht hilft, die nassen Halme können aber leicht von Pilzen infiziert werden. Wichtig ist auch, die Messer des Rasenmähers regelmäßig zu schärfen, um einen glatten Schnitt zu erhalten. Ausgefranste Schnittstellen an den Halmen sind günstige Eintrittspforten für viele Pilze. Bei starkem Rasenfilz sollte vertikutiert werden, da sich die Pilze im dichten Filz besonders gut ansiedeln können. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 47 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Regenflecken an Äpfeln Erreger Regenflecken an Äpfeln werden durch den Pilz Gloeodes pomigena hervorgerufen. Dieser kann insbesondere bei kühl-feuchter Witterung in den Monaten August und September verstärkt auftreten. Häufig ist er mit dem Erreger der Fliegenschmutz-Krankheit (Schizothyrium pomi) vergesellschaftet. Die Pilze besiedeln lediglich die Wachsschicht der Apfelschale, sie dringen nicht ins Fruchtfleisch ein. Neben dem Apfel werden auch Blätter, Früchte oder Triebe verschiedener Laubgehölze, wie Esche, Weide, Linde, Eiche und vor allem Brombeere befallen. Eine unterschiedliche Anfälligkeit verschiedener Apfelsorten konnte bisher nicht festgestellt werden. Schadbild Befallene Früchte sind an grau-grünen, verwaschenen, abreibbaren Flecken zu erkennen, die oft zu ausgedehnten Flächen oder Streifen zusammenfließen. Stark befallene Früchte welken im Lager vorzeitig, da die schützende Wachsschicht des Apfels verletzt ist. Die Symptome treten erst mehrere Wochen nach der Infektion auf. Meist werden sie kurz vor der Fruchtreife sichtbar. Bei einer Infektion mit der Fliegenschmutz-Krankheit treten ebenfalls dunkle, Regenflecken verwaschene Flecken auf in die sehr kleine, rundliche Fruchtkörper eingebettet sind. Vorbeugung und Bekämpfung Da die genannten Pilze für eine starke Ausbreitung auf Feuchtigkeit angewiesen sind, ist als vorbeugende Maßnahme für eine gute Belichtung und Durchlüftung der Baumkrone zu sorgen. Dies setzt die Auswahl eines entsprechenden Standortes voraus und ist bei bestehenden Bäumen vor allem durch ein regelmäßiges Auslichten der Krone zu erreichen. Eine direkte Bekämpfung der Erreger ist in der Regel nicht notwendig, da sich stärkere Infektionen auf niederschlagsreiche Sommer beschränken und durch den Befall zwar die optische Qualität und die Lagerfähigkeit eingeschränkt sind, aber die Früchte trotzdem geniessbar bleiben. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 48 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Rosenkrankheiten Als Krankheitserreger an Rosen sind insbesondere die pilzlichen Erreger Sternrußtau, Rosenrost und echter Mehltau von Bedeutung. Als häufigster und wichtigster Erreger ist hierbei der Sternrußtau zu nennen. Bei Sternrußtau-Infektionen erscheinen auf der Oberseite des Blattes rundliche, zunächst violette, später schwarze Flecken mit oft sternförmig gezacktem Rand. Die Flecken werden bis zu 1 cm groß. Befallene Blätter vergilben sehr schnell und fallen ab. Die Pflanzen werden hierdurch stark geschwächt, was sich nachteilig auf Blütenreichtum und die Entwicklung des Holzes auswirkt. Beim Rosenrost treten auf der Blattunterseite feine, gelblich-orange, später rostbraune bis schwarze Pusteln auf. Blattoberseits erscheinen kleine gelblichorange Flecken. Bei starker Infektion kommt es auch hier zu vorzeitigem Blattfall. Beide Pilze entwickeln sich vorrangig bei feuchtwarmer Witterung, da die Sporen der Pilze nur bei Feuchtigkeit auskeimen können. Infektionen vom Echten Mehltau zeigen sich besonders an jungen Blättern als zarter, weißlicher Belag. Die befallenen Blätter bleiben in der Entwicklung zurück und fallen auch hier oft vorzeitig ab. Bei einigen Sorten bildet sich zusätzlich an den Blütenkelchen und Blütenstielen ein dicker, mehlartiger Belag, der zunächst weiß ist und sich später grau verfärbt. Das Wachstum wird stark gehemmt, Blätter, Triebe und Knospen zeigen Deformationen und trocknen allmählich ein. Durch den vorzeitigen Blattfall kommt es zu einem echter Mehltau ungenügenden Ausreifen des Holzes. Echter Mehltau tritt im Gegensatz zu den vorgenannten Pilzen vor allem bei trocken-warmen Witterungsverhältnissen und in geschützten, warmen Lagen verstärkt auf, daher spricht man hier auch von einem Schönwetterpilz. Um dem Befall mit Schadpilzen vorzubeugen, ist der Standort so zu wählen, daß die Pflanzen gute Wachstumsbedingungen vorfinden und dadurch weniger anfällig für Krankheiten sind. Rosen mögen tiefgründige, kalkreiche (pH-Wert 6,5 bis 7,0) und nicht zu sandige Böden. Der Standort sollte gut durchlüftet sein, damit nach Niederschlägen ein schnelles Abtrocknen erfolgen kann. Bei der Pflanzung sollten wenig anfällige Sorten ausgewählt werden. Die Kataloge von Rosenzüchtern weisen meist auf besonders robuste Sorten hin. Um ein schnelles Abtrocknen zu gewährleisten, sollte nicht zu dicht gepflanzt werden. Wichtig ist auch, die Pflanzen im Sommer von unten zu bewässern, damit die Blätter trocken bleiben. Rosen brauchen eine gute Nährstoffversorgung, einseitige Stickstoffdüngung ist aber zu vermeiden. Bei geringem Befall sollten die kranken Pflanzenteile bald entfernt werden. Auch bereits abgefallene, kranke Blätter sind zu entfernen. Bei Beachtung dieser Massnahmen läßt sich die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln oft vermeiden. Bei stärkerem Befallsdruck etwa durch anhaltend nasse Witterung können aber besonders im Frühjahr auch chemische Massnahmen sinnvoll sein. Hierzu sind bei entsprechend feuchter Witterung ab Befallsbeginn mehrere Spritzungen im Abstand von 7 bis 14 Tagen notwendig. Für die Bekämpfung der beschriebenen Rosenkrankheiten im Haus- und Kleingarten kommen verschiedene Mittel in Frage, wie z.B. Pilzfrei Ectivo, Fungisan, Orti- Sternrußtau va-Rosen-Pilzschutz oder Cueva Weinpilzschutz. Bei kleinen Flächen bietet sich auch die Anwendung gebrauchsfertiger Sprays an. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 49 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Universität Hamburg Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Rosenschädlinge Blattläuse Überwiegend an jungen Pflanzenteilen sitzen vor allem im Frühjahr und Frühsommer Kolonien von grünen Blattläusen, die sich bei warmer und trockener Witterung besonders stark vermehren. Durch die Saugtätigkeit kommt es zu Wachstumshemmungen und Verkrüppelungen der Blätter, Triebe und Knospen. Außerdem siedeln sich auf den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse (Honigtau) Schwärzepilze (Rußtau) an, die bei starkem Befall die Assimilationstätigkeit der Blätter beeinträchtigen können. Zur Bekämpfung der Wintereier der Blattläuse kann vor Austrieb eine Spritzung mit Mineralöl-Produkten (z.B. Promanal Neu) oder RapsölPräparaten (z.B. Schädlingsfrei Naturen) erfolgen. Eine Bekämpfung vorhandener Läuse und Zikaden ist mit Pyrethrum-Mitteln (z.B. Spruzit Schädlingsfrei) oder Neudosan Neu möglich. Rosenzikaden Auf den Blättern sieht man zunächst vereinzelte, im Laufe der Zeit zahlreicher werdende kleine, weiße Sprenkel. Verursacht werden diese Schäden durch die Saugtätigkeit einer etwa 3 mm langen, gelbgrünen, breitköpfigen Zikade, die meist blattunterseits sitzt. Bei Berührung der Pflanze springt diese auf und fliegt davon. Die Rosenzikade bringt jährlich zwei Generationen hervor. Die Überwinterung erfolgt im Eistadium. Eine Bekämpfung ist meist nicht erforderlich, ansonsten wirken auch hier die bei der Rosenblattlaus genannten Produkte. Rosen-Blattrollwespe Die bis zu 5 mm lange Wespe legt ab Mai bis Anfang Juni an den Blättern der Rosen ihre Eier ab. Bei befallenen Blättern rollen sich die Blatthälften zur Mittelrippe hin auf. Hierin geschützt fressen die zunächst weißlichen, später hellgrünen Larven an den Blättern. Diese vergilben mit der Zeit und fallen ab. Das Abpflücken befallener Blätter vor dem Verlassen der Larven reicht als Gegenmaßnahme in der Regel aus. Kleiner Frostspanner Den ersten Schaden der zunächst olivgrünen, später hell gelblichgrünen Raupe mit dunkelgrüner Mittellinie erkennt man an unregelmäßigen Einbuchtungen, die an Blatträndern ausgefressen sind (Schartenfraß). In Jahren mit starkem Auftreten entstehen nicht nur an den Blättern Loch- und Schartenfraß, sondern auch an den jungen Knospen. Eine Beeinträchtigung des ganzen Bestandes in seiner Entwicklung kann die Folge sein. Für die Bekämpfung des Frostspanners kann die Nebenwirkung des Mittels Spruzit Schädlingsfrei genutzt werden. Rosenblattläuse Rosentriebbohrer Der Rosentriebbohrer ist eine Blattwespenlarve, die sich im Frühjahr in den jungen Austrieb der Rose einbohrt und dort das Mark herausfrißt. Als Folge kommt es zum Absterben der befallenen Triebspitzen. Das Herausschneiden der welkenden Triebspitzen bevor die Larven den Trieb verlassen haben reicht als Gegenmaßnahme in der Regel aus. Schadbild der Rosen-Blattrollwespe Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 50 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Rotpustel-Krankheit Erreger Die Rotpustel-Krankheit wird durch den Pilz Nectria cinnabarina hervorgerufen. Sie tritt bei verschiedenen Laubgehölzen auf, als sehr anfällig gelten dabei Ahorn-Arten. Befallen werden aber auch Linde, Hainbuche, Rosskastanie und andere. Betroffen sind vor allem Gehölze in den ersten Standjahren, die z.B. durch Wasserstreß anfällig sind. Auch durch Frost geschädigte Pflanzenteile werden bevorzugt befallen. Meist tritt der Pilz an absterbenden Zweigen oder Aststummeln auf, bei geschwächten Pflanzen wird aber auch lebendes Gewebe befallen. Der Pilz dringt über Schnittverletzungen oder andere Wunden in die Pflanze ein. Schadbild Durch die Rotpustel-Krankheit kommt es im Sommer zu WelkeErscheinungen an den Trieben, das Laub vertrocknet und der Zweig stirbt ab. Das Holz verfärbt sich grünlich bis bräunlich. Im Herbst entstehen an den betroffenen Trieben etwa 1 mm grosse, kugelige rote Fruchtkörper. Zum Frühjahr hin entwickelt sich eine ebenfalls rote, etwa 0,5 mm grosse Fruchtkörper-Form. Beide Fruchtkörper werden in feuchtem Zustand orange-rot. Die AbsterbeErscheinungen sind häufig im Bereich von Schnittwunden, besonders an Aststummeln zu finden. Vorbeugung und Bekämpfung Zur Vermeidung von Rotpustel-Infektionen an Gehölzen ist vor allem für eine ausreichende Wasser- und Nährstoff-Versorgung der Pflanzen zu sorgen. Bei der Pflanzung von wurzelnackten Pflanzen ist das Austrocknen der Wurzeln zu vermeiden. Schnittmaßnahmen Rotpusteln an Rotbuche sollten bei anfälligen Gehölzen möglichst im Spätsommer und bei trockener Witterung erfolgen. Hierbei dürfen keine Aststummel stehen bleiben. Damit glatte Schnittflächen entstehen, sollten nur scharfe Schnitt-Werkzeuge verwendet werden. Befallene Zweige sollten bis ins gesunde Holz zurück geschnitten werden. Das befallene Holz ist aus dem Garten zu entfernen. Werden diese Maßnahmen berücksichtigt, ist eine chemische Behandlung der RotpustelKrankheit nicht notwendig. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 51 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Schaumzikaden Erreger Schaumzikaden sind je nach Art 5 bis 10 mm grosse Insekten, deren Larven in einer schaumartigen Masse eingebettet leben. Hierdurch sind sie an der Pflanze sehr gut sichtbar. Der Schaum entsteht dadurch, daß die Larven ihren Kot - den Honigta- mit Luft aufpumpen. Der Schaum wird landläufig auch als Kuckucksspeichel bezeichnet, vermutlich, weil diese Gebilde im Frühling entstehen, also zu der Zeit, wenn der Kuckuck ruft. Die Tiere sind in dem Schaummantel weitgehend vor Fraßfeinden sicher. In Mitteleuropa sind 35 Schaumzikaden-Arten bekannt, von denen die Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) am häufigsten auftritt. Sie ist an zahlreichen Gehölzen, sowie verschiedenen krautigen Pflanzen und Gräsern anzutreffen. Larven und erwachsene Tiere sind stromlinienförmig gebaut, die Larven sind hell gefärbt, die Erwachsenen gelblich bis bräunlich. Schadbild Je nach auftretender Zikaden-Art und Populationsdichte kann es durch das Saugen zu mehr oder weniger starken Verkrüppelungen an Triebspitzen, Blättern oder Blüten kommen. Bei der Wiesenschaumzikade ist aber häufig auch gar kein Schadbild sichtbar. Die Ausbildung der Schaumhäufchen kann sicher nur in Ausnahmefällen - z.B. bei Verkaufsware - als Schaden angesehen werden. Schaumzikadenbefall an der Rose Vorbeugung und Bekämpfung Bei starkem Auftreten können Larven eventuell mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült werden. Weitere Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht erforderlich. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 52 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Schildläuse Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Als Schildläuse werden die Familien der Deckelschildläuse, der Napfschildläuse, sowie der Woll- und Schmierläuse zusammengefasst. Diese Pflanzenschädlinge können an zahlreichen Zimmer- und Kübelpflanzen, aber auch an vielen Gartengehölzen auftreten. Sie schädigen durch ihre Saugtätigkeit, zum Teil auch durch Ausscheidung von pflanzenschädlichen Stoffen. Viele Arten treten an geschwächten Pflanzen verstärkt auf, daher sind sie z.B. bei Zimmerpflanzen oft in der lichtarmen Zeit vermehrt zu finden. Weil sie durch Schilde (Napf- und Deckelschildläuse) bzw. Wachsausscheidungen (Woll- und Schmierläuse) recht gut geschützt sind, ist die Bekämpfung oftmals schwierig. Schadbild Schildläuse halten sich überwiegend in Blattachseln, an den Blattadern oder an den Trieben der Pflanzen auf. Dort saugen sie direkt an den Leitungsbahnen der Pflanzen. Da hier im Pflanzensaft mehr Zucker enthalten ist als die Tiere verwerten können, scheiden sie überschüssigen Zucker als Honigtau wieder aus. Befallene Pflanzen sind hierdurch oft stark verklebt. Da die Tiere oft recht unauffällig sind, sind solche klebrigen Honigtauflecken auf den Blättern oder auf der Fensterbank oft der erste Hinweis auf den Schädlingsbefall. Deckelschildläuse unterscheiden sich in sofern von den anderen Schildläusen, daß sie einzelne Zellen aussaugen und keinen Honigtau produzieren. Im Freiland siedeln sich auf Honigtau häufig Rußtaupilze an, die das Blatt schwarz überziehen. Stärker befallene Blätter verfärben sich gelblich, verkrümmen sich zum Teil und fallen schließlich ab. Woll- und Schmierläuse sind durch ihre Wachsausscheidungen leicht zu erkennen, oft scheidet eine Kolonie von Läusen so viele Wachsfäden aus, daß ein zusammenhängendes Knäuel entsteht. Napf- und Deckelschildläuse sind durch ihre meist braunen oder grauen Schilde aber nicht sehr auffällig. Die erwachsenen Tiere der unterschiedlichen Arten sind zwischen einem und 4 mm groß. Napfschildläuse an Kaffeepflanze Wollaus Vorbeugung und Bekämpfung Schildläuse treten häufig als Schwächeerreger an Pflanzen auf, die unter ungünstigen Standortbedingungen leiden. Häufig sind Zimmerpflanzen betroffen, die im Winter im Haus wenig Licht bekommen, aber sehr warm stehen. Hierdurch verändert sich die Zusammensetzung des Pflanzensaftes und bietet günstige Bedingungen für eine schnelle Entwicklung der Läuse. Eine zu starke Stickstoff-Düngung begünstigt auf die gleiche Weise einen Befall. Durch Absammeln oder Abwischen sichtbarer Tiere läßt sich der Befall nur reduzieren, kleine Larven oder versteckt sitzende Tiere werden dabei meist übersehen und breiten sich bald weiter aus. Im Gewächshaus und Wintergarten ist vor allem im Sommerhalbjahr der Einsatz von Nützlingen gegen Woll- und Schmierläuse möglich. An hartlaubigen Pflanzen oder bei unbelaubten Pflanzen kann eine Bekämpfung mit Ölpräparaten (Rapsöl, Mineralöl-Mittel) erfolgen. Hierbei ist auf eine gute Benetzung der Schädlinge zu achten, nur Tiere die direkt getroffen werden, ersticken auch durch den Ölfilm. Auch die Anwendung von systemisch wirkenden Mitteln wie Lizetan, oder Schädlingsfrei Careo ist möglich. Auf jeden Fall ist eine wiederholte Anwendung notwendig, da die Schildläuse Ruhephasen durchlaufen, in denen sie kaum zu bekämpfen sind. Deckelschildläuse Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 53 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Schnecken Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Schnecken können durch Ihre Fraßtätigkeit erhebliche Schäden bei einer Vielzahl von Kulturpflanzen anrichten. In der Praxis werden Schäden meist durch Nacktschnecken, seltener durch Gehäuseschnecken hervorgerufen. Die zwittrigen Tiere sind vorwiegend nachtaktiv. Sie können bis zu 1 Jahr alt werden und bis zu 500 etwa 2 mm grosse Eier ablegen. Die Eiablage erfolgt meist im Frühjahr und Herbst in Gelegen zu etwa 10 Stück. In sehr kalten Wintern überleben nur die Eier, in milden Wintern auch die Tiere Wegschnecke selbst. Schadbild Während Jungtiere mit Ihrer Raspelzunge zunächst nur die Blattoberhaut der Pflanzen abfressen, fressen die größeren Tiere bald deutlich Löcher ins Gewebe, bei einigen Pflanzen kann es zum völligen Kahlfraß kommen. Gefressen wird auch totes Pflanzenmaterial, Kannibalismus ist ebenfalls zu beobachten. Schnecken sind bezüglich ihrer Nahrung also wenig wählerisch, nur wenige Pflanzen werden von Schnecken nicht befressen. Die Tiere fressen vor allem nachts, bei ausreichender Feuchtigkeit aber auch tagsüber. Während trockener Phasen verkriechen sie sich in feuchten und schattigen Ritzen oder unter Blättern. Hinweise auf Schneckenfraß sind neben den Fraßstellen auch die hinterlassenen Schleimspuren. Vorbeugung und Bekämpfung Generell sind alle Maßnahmen, die ein schnelles Abtrocknen des Pflanzenbestandes fördern, geeignet Schnecken zurückzudrängen. Dichte Pflanzenbestände sollten ausgelichtet werden, damit sie schneller abtrocknen. Ideal für Schnecken sind langes Gras, Gräben etc. Wenn aus solchen Bereichen eine Zuwanderung in den Garten Schneckeneier stattfindet, kann durch Schneckenzäune die Besiedlung des Gartens unterbunden werden oder besonders gefährdete Bereiche wie Gemüse- oder Anzuchtbeete werden durch die Zäune geschützt. Neben dem Absammeln von Schnecken können diese auch durch Bierfallen angelockt werden. Bierfallen sind aber nur in großen Gärten oder eingezäunten Bereichen zu empfehlen, da sonst auch Schnecken aus der Nachbarschaft angelockt werden. In größeren Gärten ist auch die Anschaffung von Indischen Laufenten zu erwägen, die gerne Schnecken vertilgen. Wenn vorrangig Ackerschnecken Probleme bereiten, können diese außerdem durch nützliche Nematoden bekämpft werden, die im Handel zu bestellen sind. Gegen die meist im Garten vorhandenen Wegschnecken ist die Wirkung der Nematoden allerdings unzureichend. Eine direkte Bekämpfung der Schnecken kann außerdem durch SchneckenkornProdukte auf Basis von Eisenphosphat (Ferramol) oder Metaldehyd (zahlreiche Produkte) erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 54 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Schneeball-Blattkäfer Erreger Der Schneeball-Blattkäfer (Pyrrhalta viburni) ist ein 5 bis 6 mm großer, hellbrauner Käfer, der sich von verschiedenen SchneeballArten ernährt. Die 6 bis 9 mm langen Larven des Käfers fressen im Mai-Juni an den jungen Blättern und können bei starkem Auftreten ganze Sträucher kahl fressen. Die Larven sind grünlich-gelb gefärbt und haben zahlreiche schwarze Warzen auf dem Körper. Wie alle Blattkäfer-Larven haben sie 3 Paar Beine im Brustbereich. Nach 4 bis 5 Wochen Fraßtätigkeit verpuppen sie sich am Boden. Dort schlüpfen nach wenigen Wochen die erwachsenen Tiere. Nach der Paarung legen die Weibchen bis zu mehreren hundert Eier an den einjährigen Trieben ab. Hierzu fressen sie kleine Mulden in den Trieb, legen die Eier hinein und verschließen die Eigelege wieder mit den durch Speichel verklebten Rindenstückchen. Im Frühjahr schlüpfen dann wieder die Larven aus den Eiern und besiedeln die Blätter. Schadbild Ab Mai sind Fraßstellen an den Blättern von Schneeball-Arten zu finden. Meist ist der gemeine Schneeball (Viburnum opulus) betroffen, aber auch an anderen Arten sind Schäden zu finden. Die Larven fressen zwischen den Blattadern das Gewebe weg, bei starkem Befall können die Blätter völlig skelettiert sein. Im Bereich der Fraßstellen sind die Larven zu finden, die meist von der Blattunterseite aus fressen. Auch das nicht gefressene Blattgewebe verfärbt sich bei stark befallenen Blättern oftmals braun. Ab Juli sind die erwachsenen Käfer anzutreffen und im Herbst kann man dann an den einjährigen Trieben die etwa 3 mm großen Eiablagestellen finden. Im Frühjahr befressene Sträucher erholen sich in der Regel bis zum Sommer wieder, sind aber in ihrem Wachstum gebremst. Larven des Schneeball-Blattkäfers Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das Herausschneiden der Eiablagestellen im Bereich der einjährigen Triebe. Ist dies verpasst worden, so reicht bei nesterweisem Auftreten der Larven ebenfalls ein Zurückschneiden der befressenen Zweigpartien als Gegenmaßnahme aus. Bei starkem Befall kann bei Auftreten der Larven im Mai eine Bekämpfung mit einem Mittel gegen beißende Insekten erfolgen. Im Haus- und Kleingartenbereich kann hierfür z.B. das Schneeball-Blattkäfer Mittel „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 55 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Schorf- und Mehltaupilze am Apfel Erreger Der Apfelschorf (Venturia inaequalis) und der Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha) sind die wichtigsten Krankheitserreger im Apfelanbau. Beide können sowohl das Laub als auch die Früchte und die Triebe des Apfelbaums infizieren. Der Anfälligkeit für diese Pilzkrankheiten ist sortenabhängig sehr unterschiedlich. Schadbild Bei Befall durch den Apfelschorf erscheinen auf dem jungen Laub zunächst olivgrüne Flecken, die später braun oder schwarz werden. Oft fließen mehrere Befallsstellen zusammen. Das betroffene Gewebe vertrocknet, stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Auf jungen Früchten entstehen dunkle Flecke, die bald Schorfbefall am Apfelblatt rissig werden und oft als Eintrittspforten für andere Erreger dienen. Bei Fruchtinfektion kurz vor der Ernte kommt es meist erst im Lager zur Ausbildung der Symptome. Trieb -infektionen – sogenannter Zweiggrind – treten am Apfel nur selten auf. Der echte Mehltau überwintert als Pilzgeflecht in den Knospen, vor allem in den Spitzenknospen. Diese sind an ihrer rundlichen Gestalt und an den abstehenden Knospenschuppen zu erkennen. Mit dem Austrieb des Laubs wächst auch der Pilz weiter, so daß die jungen Blätter, Triebe und Blüten bald mit dem charakteristischen weißen Belag überzogen sind. Befallene Blätter rollen ihre Blatthälften nach oben hin auf, sind oft rötlich verfärbt und sitzen steil aufgerichtet am Trieb. Sie werden bald spröde, vertrocknen und fallen ab, so daß die Jahrestriebe von unten her aufkahlen. Infizierte Früchte sind an ihrer netzartigen Berostung zu erkennen. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste Maßnahmen zur Vorbeugung von Schorf und Mehltau ist die Auswahl wenig anfälliger oder resistenter Sorten. Da Feuchtigkeit das Auskeimen der Pilzsporen fördert, sollte ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt der Krone vorgenommen werden, damit Fruchtschorf das Laub nach Niederschlägen schnell wieder abtrocknet. Der Apfelschorf überwintert in den befallenen Laubblättern am Boden und bildet hier Sporen, die im Frühjahr wiederum den jungen Austrieb infizieren. Befallenes Laub sollte deshalb aus dem Garten entfernt werden. Mit dem Apfelmehltau infizierte Knospen sind aufgrund ihrer veränderten Form auch im Winter zu erkennen und sollten deshalb beim Winterschnitt entfernt werden. Hierbei übersehene Triebe sollten nach dem Austrieb ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden, bevor sich neue Sporen bilden. Da die Sporen des echten Mehltaus im Gegensatz zu den meisten anderen Pilzen zwar bei hoher Luftfeuchte, nicht aber auf tropfbarem Wasser keimen, tritt dieser vor allem bei schwülwarmem Wetter verstärkt auf, während der Schorf eher in feuchteren Jahren verstärkt auftritt. Für eine wirksame Bekämpfung von Schorf und Mehltau sind sehr regelmäßige Spritzungen exakt zu den jeweiligen Infektionszeitpunkten notwendig. Deshalb sollte im Haus- und Kleingartenbereich von einer chemischen Bekämpfung dieser Pilze abgesehen werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 56 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Schrotschuß-Krankheit Erreger Schrotschuß-Symptome können durch verschiedene Pilze hervorgerufen werden. Während an Kirschlorbeer meist der Pilz Trochila laurocerasi als Verursacher auftritt, werden die Infektionen beim Steinobst meist durch Clasterosporium carpophilum hervorgerufen. Der Pilz kann an allen Steinobst-Arten auftreten, bevorzugt werden aber Kirschen und Pfirsichbäume. Neben den Blättern werden auch die Triebe befallen. Insbesondere beim Pfirsich kann es durch Triebinfektionen zu großen Schäden kommen. Bei Kirschen können außerdem die Früchte betroffen sein. Der Erreger überwintert hauptsächlich an Triebinfektionen und befällt im Frühjahr von dort die jungen Blätter. Schrotschuß-Symptome am Pflaumenblatt Schadbild Schon bald nach dem Austrieb erscheinen auf den Blättern feine rötliche Flecken, die einen Durchmesser von mehreren mm erreichen. Das Gewebe stirbt bald ab und bricht mehr oder weniger vollständig aus dem Blatt heraus, so daß die typischen Schrotschußlöcher entstehen. Stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Meist ist der untere Kronenbereich aufgrund der hier günstigeren Infektionsbedingungen für Pilze stärker betroffen. Bei Infektionen an jungen Kirsch-Früchten kommt es ebenfalls zur Ausbildung von Flecken, die zu Verkrüppelungen an der Frucht führen. Die Früchte sind ungenissbar. Infektionen an den Trieben führen zu eingesunkenen Stellen, häufig mit einem Harztropfen. Jüngere Triebe können absterben, wenn die Infektionsstelle den Trieb ganz umfasst. Beim Pfirsich können an älteren Trieben krebsähnliche Schrotschuß-Symptome bei Kirschlorbeer Wucherungen entstehen. Durch Virusbefall oder Bakterienbrand können an Kirschenblättern ähnliche Symptome entstehen. Wenden Sie sich im Zweifel an die Pflanzenschutzberatung. Vorbeugung und Bekämpfung Die Überwinterung der Schrotschuß-Pilze erfolgt überwiegend an den befallenen Trieben, deshalb sollten Infektionsstellen beim Winterschnitt der Bäume herausgeschnitten werden. Da auch eine Überwinterung an den befallenen Blättern erfolgen kann, sollten diese im Herbst aus dem Garten entfernt werden. Lockerer Kronenaufbau und ausreichender Pflanzabstand sorgen für gute Belichtung der Baumkronen und gewährleisten schnelles Abtrocknen der Blätter nach Niederschlägen. Auf trockenen Blättern können die Pilzsporen nicht auskeimen. Deshalb kommt es vor allem in Jahren mit hohen Niederschlägen im April / Mai verstärkt zu Infektionen durch Pilzkrankheiten. Im Haus- und Kleingartenbereich sind momentan keine Mittel zur direkten Bekämpfung der Schrotschuß-Krankheit zugelassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 57 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Sitkafichtenröhrenlaus Erreger Die Sitkafichtenröhrenlaus (Liosomaphis abietinum) ist eine etwa 1,5 mm große, grüne Blattlaus mit auffälligen roten Augen. Die Läuse halten sich bevorzugt im unteren Bereich der Fichten auf und saugen an den Unterseiten der älteren Nadeln. Befallen werden vor allem Blaufichten, Sitkafichten und Stechfichten, aber auch Omorika- und Rotfichten. Schadbild Befallene Nadeln werden zunächst gelbfleckig, verfärben sich dann braun bis violett und fallen schließlich ab. Die Bäume kahlen so Sitka-Laus von innen her auf. Die Symptome treten ab dem Frühjahr auf, verstärkt nach milden Wintern, da die Läuse bei sehr tiefen Temperaturen absterben. Der Befall schreitet von unten nach oben und von innen nach außen fort. Vorbeugung und Bekämpfung Bäume, die bereits durch ungünstige Standortbedingungen geschwächt sind, sind besonders anfällig. Durch entsprechende Standortwahl und Kulturmaßnahmen kann der Befall daher verringert oder sogar vermieden werden. Bei Vorjahresbefall sollte im Winter durch eine Klopfprobe die Befallsstärke festgestellt werden. Hierzu werden Äste aus dem unteren, inneren Bereich der Krone mehrfach geklopft oder geschüttelt. Auf einem untergehaltenen weißen Karton werden die abgeschüttelten Sitka-Läuse ausgezählt. Werden an verschiedenen Stellen auf einem DIN A 4-großen Karton im Durchschnitt mehr als 5 Läuse gefunden, ist eine Bekämpfung anzuraten. Aber nicht alle abgeklopften Insekten sind Schädlinge. Da unter günstigen Bedingungen (hohe Temperaturen in Winter und Frühjahr) eine sehr schnelle Vermehrung der Läuse möglich ist, muß eventuell mehrfach kontrolliert werden. Zur Bekämpfung können Rapsöl- oder Mineralöl-Präparate, Neudosan Neu oder Schädlingsfrei Neem eingesetzt werden. Hierbei ist auf eine gute Benetzung aller Zweige zu achten, da die Läuse nur bei direktem Kontakt mit der Spritzbrühe absterben. Stark geschädigte und aufgekahlte Bäume werden im Inneren keine neuen Nadeln mehr bilden. Hier ist unter Beachtung der Baumschutzverordnung stark befallene Fichte eine Fällung in Erwägung zu ziehen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 58 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Spinnmilben Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Spinnmilben sind 0,3 bis 0,5 mm große Spinnentiere. Sie schädigen die Pflanze, indem sie mit Hilfe ihrer Stechorgane die Pflanzenzellen aussaugen. Da sie meist auf der Blattunterseite sitzen, sind sie relativ schwer zu bekämpfen. Bei trocken-warmen Bedingungen können sie sich sehr schnell vermehren, so daß es dann oft zu einem sprunghaften Anstieg des Befalls kommt. Durch die schnelle Generationsfolge entstehen bei diesen Schädlingen auch leicht Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmitteln. Spinnmilben können zahlreiche Pflanzen im Haus, aber auch im Freiland befallen. Schadbild Eine Schädigung durch Spinnmilben ist zunächst an einer weißlichgelben Sprenkelung der Blätter zu erkennen. Diese können sich bei starkem Befall schnell vergrößern und zusammenfließen. Zum Teil verfärben sich die Blätter kupferfarben. Schließlich welken sie und fallen oftmals ab. Auf der Blattunterseite sind bei starkem Befall Gespinstfäden zu finden. Obstbaumspinnmilbe Vorbeugung und Bekämpfung Da Spinnmilben trocken-warme Standorte bevorzugen, kann man durch entsprechende Wahl des Standorts oftmals einen Befall verhindern. Im Freiland kommt es oft nur dann zu einer größeren Ausbreitung von Spinnmilben, wenn durch andere Pflanzenschutzmaßnahmen die Raubmilbe als natürlicher Gegenspieler der Spinnmilbe getötet wurde. Deshalb sind bei Pflanzenschutzmaßnahmen möglichst raubmilben- bzw. nützlingsschonende Mittel auszuwählen. Im Gewächshaus und z.T. auch im Wintergarten ist eine Bekämpfung durch Aussetzen von Raubmilben möglich. Dies stellt aber bestimmte Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchte und ein frühzeitiges Erkennen des Befalls ist notwendig. Raubmilben können bei verschiedenen Herstellern bestellt werden. Bei einer chemischen Bekämpfung ist auf eine gute Benetzung der Spinnmilbenschadbild an Bohnenblatt Blattunterseiten zu achten. Für die Bekämpfung in Räumen stehen zahlreiche Sprays zur Verfügung, z.B. „Pflanzenspray Hortex D“ oder „Bio Myctan Spinnmilbenfrei“. Im Freiland sind unter anderem „Spruzit Neu“, „Schädlingsfrei Neem“, „Neudosan Neu“ oder „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ zugelassen. Bei häufigerer Anwendung den Wirkstoff wechseln, um die Bildung von resistenten Stämmen zu vermeiden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 59 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Sprühfleckenkrankheit der Kirsche Erreger Die Sprühfleckenkrankheit der Kirsche wird durch den Pilz Blumeriella jaapii hervorgerufen. Der Pilz überwintert an befallenen Blätter und an den Blattnarben in der Baumkrone. Hier werden im Frühjahr Sporen gebildet, die direkt nach der Blüte die jungen Blätter von Süß- und Sauerkirsche infizieren. Gelegentlich werden auch Pflaumen befallen. Bei günstigen Infektionsbedingungen kommt es zu massivem Blattfall, so daß zum Zeitpunkt der Ernte schon ein Großteil der Blätter abgeworfen sein kann. Schadbild Ab Anfang Juni sind auf der Oberseite befallener Blätter rot begrenzte Flecken zu finden. Auf der Unterseite entsteht ein weißer, Sprühflecken bei Süßkirsche wachsartiger Belag. Hier werden die sogenannten Sommersporen des Pilzes gebildet, die jetzt die inzwischen nachgewachsenen Blätter des Baums infizieren können. Insbesondere bei anhaltend feuchter Witterung kann sich der Pilz explosionsartig ausbreiten. Befallene Blätter färben sich im fortgeschrittenen Stadium gelb und fallen bald ab. Vor allem der innere und untere Kronenbereich ist betroffen. Bei wiederholtem Befall ist der Zuwachs und der Fruchtansatz des Baums geschwächt. Auch die Ausreife der Früchte wird durch den vorzeitigen Blattfall gehemmt. Im Extremfall kann es zum Absterben der Bäume kommen. Vorbeugung und Bekämpfung Eine wichtige Infektionsquelle ist das unter dem Baum verbliebene Fallaub vom Vorjahr. Befallene Blätter sollten deshalb möglichst aus dem Garten entfernt werden. Darüber hinaus spielen der Standort und der Kronenaufbau eine wichtige Rolle. Die Baumkrone sollte regelmäßig ausgelichtet werden, damit genug Licht in die Krone gelangen und das Laub nach Niederschlägen schnell abtrocknen kann. Außerdem ist ein zu dichter Stand der Obstbäume zu vermeiden. Wenn die Baumgröße es erlaubt, kann bei starkem Vorjahresbefall auch eine chemische Bekämpfung sinnvoll sein. Im Haus- und Kleingartenbereich sind momentan allerdings keine Mittel zur direkten Bekämpfung der Sprühflecken-Krankheit zugelassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 60 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Taschenkrankheit an Pflaumen Erreger Die Taschenkrankheit der Pflaumen wird durch den Pilz Taphrina pruni verursacht. Dieser infiziert die Pflanzen über die offene Blüte und bewirkt die taschenartige Mißbildung der Früchte. Der Pilz überdauert an Trieben und Knospen, die er aber selten befällt, sowie an unter dem Baum verbliebenen, befallenen Früchten. Befallen werden vor allem Zwetschen und Pflaumen, sowie Aprikosen und Traubenkirschen. Mirabellen und Renekloden werden nur selten befallen. Schadbild Von der Taschenkrankheit befallene Früchte bleiben flach und wachsen ungewöhnlich schnell bis zu einer Länge von 4 bis 7 cm heran. Sie sind oft schotenförmig verkrümmt und innen hohl. Sie befallene Pflaumenfrucht werden bald runzelig und verfärben sich zunächst rötlich, später erscheinen sie gelblich-grau bepudert. Bei anfälligen Sorten können im Extremfall über 50 % der Ernte vernichtet werden. Vorbeugung und Bekämpfung Um den Infektionsdruck niedrig zu halten, sollten befallene Früchte möglichst bald abgepflückt und aus dem Garten entfernt werden. Auf ihnen bilden sich sonst neue Sporen, die auf den Trieben auskeimen und dort - ohne den Baum zu schädigen - als Pilzgeflecht überwintern. Günstige Infektionsbedingungen für den Pilz sind bei kühler und feuchter Witterung zur Blütezeit gegeben. Damit die Zweige nach Niederschlägen schnell abtrocknen, sollte die Krone deshalb regelmäßig ausgelichtet werden. Dies dient auch zur Vorbeugung vor anderen Pilzkrankheiten. Besonders anfällig sind die Zwetschen-Sorten ‚Hauszwetsche‘, Infektionszeitpunkt: Blüte ‚Ortenauer‘, und ‚Auerbacher‘. Dies sollte bei Neupflanzung in Befallslagen beachtet werden. Als weniger anfällig gelten Frühsorten wie z.B. ‚Wangenheims Frühzwetsche‘, ‚Hermann‘ oder ‚Bühler Frühzwetsche‘. Vorbeugend kann zur Befallsminderung im Oktober / November ein Baumanstrich mit Kalkbrühe erfolgen. Für den Haus- und Kleingartenbereich sind momentan keine Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Taschenkrankheit zugelassen. Schachtelhalmoder Knoblauchbrühe sollen befallsmindernd wirken. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 61 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Teerfleckenkrankheit des Ahorns Erreger Die Teerfleckenkrankheit des Ahorns wird durch den Pilz Rhytisma acerinum hervorgerufen. Die Krankheit wird auch als AhornRunzelschorf bezeichnet. Sie tritt bei verschiedenen Ahorn-Arten auf, am häufigsten ist aber der Spitzahorn betroffen. Insbesondere in niederschlagsreichen Jahren kann es im Frühjahr zu zahlreichen Infektionen an den Blättern kommen, die zu einem vorzeitigen Abwerfen der Blätter führen. Schadbild Einige Wochen nach der Infektion durch die Pilzspore verfärbt sich das befallene Blattgewebe gelblich, im Sommer werden infizierte Blattpartien oberseits dann pechschwarz. Die schwarzen Flecken erreichen dabei Durchmesser von 1 bis 2 cm. Die Oberfläche der befallenes Spitzahorn-Blatt Flecken erhebt sich unregelmäßig, woraus sich die Bezeichnung Runzelschorf ableitet. Stark befallene Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Insbesondere auf den herbstlich gelb gefärbten Blättern sind die schwarzen Flecken sehr auffällig. Vorbeugung und Bekämpfung Da der Pilz an befallenen Blättern überwintert, ist das gründliche Entfernen des Fallaubs die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Darüber hinaus sollten bei Neupflanzungen sehr schattige oder feuchte Lagen gemieden werden, da es hier leichter zu Infektionen kommt. Insgesamt ist das Schadbild der Teerfleckenkrankheit zwar sehr auffällig, für den Baum aber meist kaum schädlich, so daß direkte Bekämpfungsmaßnahmen durch Fungizide nicht notwendig sind. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 62 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Thripse Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Thripse sind nur knapp 2 mm große, saugende Insekten mit einem wurmförmigen Körper. Während die nur etwa 1 mm großen Larven meist gelblich-weiß gefärbt sind, sind die erwachsenen Tiere grauschwarz und häufig arttypisch gebändert. Thripse werden auch Fransenflügler oder Blasenfüsse genannt. Zu den Thripsen gehören auch die sogenannten Gewitterwürmchen oder Gewitterfliegen. Hierbei handelt es sich um Getreidethripse, die im Sommer nach der Getreide-Ernte häufig anzutreffen sind, wenn sie nach neuen Wirtspflanzen suchen. Wie der Name Fransenflügler schon ahnen lässt, sind sie schlechte Flieger und bewegen sich in der Luft eher segelnd fort. Thripse mögen feucht-warme Bedingungen und sind daher bei schwülem Wetter - also vor Gewittern - besonders aktiv. Insgesamt spielen sie im Freiland nur eine geringe Rolle und treten vor allen an Zimmer- und Gewächshaus-Pflanzen als Schädlinge auf. Thripse, die in Freiland auftreten, überwintern im Boden. In geheizten Räumen und Gewächshäusern treten sie ganzjährig auf. Schadbild Thrips-Larven und erwachsene Thripse saugen an den Blättern ihrer Wirtspflanzen einzelne Zellen aus. Hierdurch kommt es zu einer feinen Sprenkelung der Blätter, d.h. es entstehen punktartige gelbe oder weißliche, sehr kleine Flecken. Das Schadbild ähnelt also einem Spinnmilben-Symptom, wobei Thripse mit bloßem Auge noch erkennbar sind, Spinnmilben hingegen kaum noch. Durch Lufteintritt in die ausgesaugten Zellen schimmern stark befallene Blätter z.T. silbrig. Meist sind Thripse an der Blattunterseite zu finden, wo auch Kottropfen auf einen Befall hinweisen. Bei starkem Befall werden die Blätter trocken und vorzeitig abgeworfen. Schadbild an Ficus Neben Blättern können auch Blütenblätter betroffen sein. Vorbeugung und Bekämpfung Während im Gewächshaus-Bereich oder in Wintergärten eine Thrips-Bekämpfung auch mit Nützlingen erfolgen kann, ist im Zimmerpflanzen-Bereich meist eine chemische Behandlung notwendig. Durch Leimtafeln kann das Vorhandensein von Thripsen überprüft werden. Zur Bekämpfung stehen verschiedene Pflanzenschutzmittel gegen saugende Insekten wie etwa „Spruzit Schädlingsfrei“ oder „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ zur Verfügung. erwachsener Thrips Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 63 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Trauermücken Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Trauermücken sind meist nur etwa 2 mm große, dunkel gefärbte Mücken, deren Larven sich im Boden von toter oder absterbender organischer Substanz ernähren. Während sich die Tiere im Freiland damit in den natürlichen Kreislauf des Stoffabbaus einfügen, können Sie bei Zimmerpflanzen manchmal lästig, vor allem bei der Jungpflanzen-Anzucht aber auch schädlich werden. Die milchigweißlichen Larven sind schlank bis wurmförmig und werden etwa 5 mm lang. Trauermücken können sich vor allem bei hoher Bodenfeuchtigkeit gut entwickeln und vermehren. Da die Weibchen bis zu 100 Eier legen, kann es unter günstigen Bedingungen zu einer rasanten Ausbreitung kommen. Die erwachsenen Tiere sind anhand ihres schlanken Körperbaus und den nur 2 Flügeln als Mücken zu identifizieren. Trauermücken zeichnen sich durch eine gegabelte Hauptader der Flügel aus. Trauermücke Schadbild Bei Jungpflanzen kann es durch das Fressen der Larven im Boden zu Verletzungen an den Wurzeln der Pflanzen kommen. Diese Verletzungen können wiederum Eintrittspforten für bodenbürtige Pilze sein. Zum Teil bohren sich die Larven aber auch in Wurzeln, Knollen oder etwa Stecklinge ein oder fressen an den Wurzelhaaren. Im Wurzelbereich sind neben den Larven häufig auch die seidigweißen Kokons zu finden. Im Zimmerpflanzenbereich fallen meist zuerst die erwachsenen Tiere auf, die beim Blumengießen oft in großer Zahl auffliegen und lästig werden können. Die Mücken werden auch vom Licht angezogen, so daß sie im Dunkeln im Bereich von Lampen zu finden sind. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist, die Pflanzen nicht zu feucht zu halten, da sich Trauermücken in feuchten Substraten sehr Trauermückenlarve wohl fühlen. Bei Pflanzen, die viel Wasser brauchen, sollte das Giessen besser von unten erfolgen, damit die Substratoberfläche trocken bleibt. Sind erst einmal Trauermücken im Boden, sind sie aber meist auch durch trockenfallenlassen der Pflanzen nicht mehr zu entfernen. Zur direkten Bekämpfung bietet sich hier der Einsatz von nützlichen Nematoden (Fadenwürmern) an. Diese können im Handel bestellt und im Gießverfahren ausgebracht werden. Die Nematoden suchen im Boden die Larven der Trauermücken auf und parasitieren diese. Die Nematoden sind für die Pflanzen und andere Tiere ungefährlich. Die erwachsenen Trauermücken lassen sich mit Hilfe von Gelbtafeln / Gelbstickern anlockern und wegfangen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 64 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Ulmen-Blasenlaus Erreger Die Ulmen-Blasenlaus (Tetraneura ulmi) ist ein weit verbreiteter und häufiger Schädling an Ulmen. Die bis zu 3 mm grossen, gelblichen Läuse scheiden über die Haut zahlreiche Wachsfäden aus, wodurch sie weißlich erscheinen. Zu sehen sind die Tiere auf den ersten Blick aber nicht, da sie durch Speichelausscheidungen, die sie beim saugen an den Blättern der Ulme ins Blatt abgeben, die Pflanzen zur Bildung von Blattgallen anregen. Die Tiere selbst sind dann in den Gallen zu finden. Im Laufe des Sommers verlassen die dann geflügelten Tiere die Ulme und wechseln auf Gräser über, an denen sie an den Wurzeln saugen. Im Herbst kehren sie dann zur Ulme zurück. Schadbild Eine Besiedlung durch die Ulmen-Blasenlaus ist an bis zum 15 mm langen Gallen zu erkennen, die im Frühjahr an einem kurzen Stiel auf der Oberseite der Ulmenblätter entstehen. Die Gallen sind grün und glattwandig, werden mit der Zeit aber cremefarben und schließlich braun. In den hohlen Gallen sind die durch Wachsausscheidungen weißlich erscheinenden Läuse zu finden, die dort an Schadbild der Ulmen-Blasenlaus der Gallenwand saugen. Im Sommer ist im unteren Bereich der Galle die Öffnung zu finden, durch die die Tiere die Galle verlassen haben. Vorbeugung und Bekämpfung Auch bei starkem Auftreten der Ulmen-Blasenlaus, ist mit keiner ernsthaften Schädigung der Bäume zu rechnen. Gegenmaßnahmen sind daher nicht erforderlich. Bei kleineren Pflanzen betroffene Blätter vor der Abwanderung der Läuse absammeln. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 65 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Ulmenkrankheit Erreger Die Ulmenkrankheit wird durch die Pilze Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi hervorgerufen. Durch die Ulmenkrankheit ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein großer Teil der europäischen Ulmen abgestorben. Sie wird meist durch Ulmensplintkäfer übertragen, bei benachbarten Bäumen kann es aber auch zu einer Übertragung durch Wurzelverwachsungen kommen. Die Ulmenkrankheit kann innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tod der Bäume führen. Der Pilz breitet sich in den Leitungsbahnen der Pflanze, wodurch die Wasserversorgung betroffener Pflanzenteile gestört wird. Betroffen sind vor allem Feldulme und Bergulme, aber auch Flatterulme und amerikanische Ulme. Schadbild Durch die Ausbreitung des Pilzes in den Gefässen kommt es zu Welkeerscheinungen an den betroffenen Pflanzenteilen. Da die Übertragung der Pilzsporen meist beim Reifungsfraß von Ulmensplintkäfern an den jungen Zweigen erfolgt, kommt es zunächst zum Welken und Absterben einzelner Zweige in der Krone. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind dann immer größere Zweig und Astpartien betroffen, bis der Baum meist ganz abstirbt. Bei Baumreihen kann es durch Wurzelverwachsungen auch zu Wurzelinfektionen kommen. Hier werden die Bäume dann der Reihe nach befallen (Zündschnureffekt). Im Querschnitt befallener Zweige und Äste ist die Ulmenkrankheit an einer Verbräunung im Bereich des jüngsten Jahresrings zu erkennen. Verbräunung im Bereich der Gefässe Vorbeugung und Bekämpfung Um die weitere Ausbreitung der Ulmenkrankheit zu bremsen, sollten befallene Bäume bald entfernt werden, da sie sonst als Ansteckungsquelle dienen. Da der Pilz bis in die Wurzeln des Baums vordringt, kommt es leider immer wieder zur Infektion von Stockausschlägen nach der Fällung von Bäumen. Wurzelstöcke sollten daher möglichst auch entfernt werden. Bei der Pflanzung von Ulmen sollten die im Handel erhältlichen resistenten Sorten ausgewählt werden. Eine chemische Bekämpfung der Ulmenkrankheit ist nicht möglich. Noch in 2007 soll aber auch in Deutschland das Pflanzenstärkungsmittel „Dutch Trig“ gelistet werden. Dieses soll bei jährlicher Anwendung gesunde Ulmen vor einer Infektion durch die Ulmenkrankheit schützen. Vertrieb und Anwendung werden vermutlich nur über Fachfirmen erfolgen. Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Verfügbarkeit an die Pflanzenschutzberatung. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 66 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Verticillium-Welke Erreger Pilze aus der Gattung Verticillium können bei einer Vielzahl von Gehölzen, aber auch bei einigen krautigen Pflanzen Welke- und Absterbeerscheinungen hervorrufen. Bei den Gehölzen sind häufig Ahorne (v.a. Fächerahorn), Perückenstrauch, Trompetenbaum, Eberesche, Robinie oder auch Mandelbäumchen betroffen. Bei den krautigen Pflanzen werden z.B. Erdbeeren häufig infiziert. Der Pilz infiziert vom Boden aus die Wurzel oder über oberirdische Verletzungen die Triebe der Pflanze und verstopft die Wasserleitungsbahnen der betroffenen Pflanzenteile. Hierdurch kommt es zu Welkeerscheinungen und häufig zum Absterben von Trieben oder der gesamten Pflanze. Schadbild Verticillium-Infektionen äußern sich in plötzlich auftretenden Welkeerscheinungen, die sich vor allem während trocken-warmer Witterungsperioden zeigen, also dann, wenn der Wasserverbrauch der befallener Trieb im Querschnitt Pflanzen hoch ist. Zum Teil erholen sich die betroffenen Pflanzenteile wieder von der Welke. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zum Absterben von einzelnen Trieben oder Ästen. Bei jüngeren Pflanzen, kann es relativ schnell zum Absterben der gesamten Pflanze kommen, bei größeren Gehölzen verläuft die Erkrankung oft chronisch, d.h. es sterben immer wieder Zweige oder Äste ab, was zum Verkahlen der Baumkrone führt. Bei vorhandenen Triebinfektionen ist im Querschnitt des Triebs eine ringförmige Verbräunung im Bereich des Splintholzes zu finden. Die vom Pilzmyzel besiedelten Leitungsbahnen sind hier braun verfärbt. Vorbeugung und Bekämpfung Da der Pilz im Boden Überdauerungsorgane bildet, von denen noch nach vielen Jahren Infektionen ausgehen können, sollten keine für den Pilz empfindlichen Pflanzen an Standorte gepflanzt werden, wo bereits empfindliche Pflanzen gestanden haben. Soll an gleicher Stelle eine an Verticillium eingegangene Pflanze ersetzt werden, ist zuvor möglichst großräumig der Boden auszutauschen. Da geschwächte Pflanzen anfälliger für Pilzinfektionen sind, sollten die Standortfaktoren für die Pflanze z.B. bezüglich der Wasser- und Nährstoffversorgung optimiert werden. Auf Böden, die z.B. durch Bodenverdichtungen zu Staunässe neigen, treten bodenbürtige Pilze ebenfalls häufiger auf. Eine direkte Bekämpfung der VerticilliumWelke ist nicht möglich. Bei betroffenen Pflanzen sollten die welkenden Zweige herausgeschnitten werden, stark befallene Pflanzen sind zu roden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 67 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Weichwanzen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Weich- oder Blindwanzen sind etwa 5 mm grosse Insekten, die durch Besaugen von Blättern, Knospen oder Früchten eine Vielzahl von Pflanzen schädigen können. Da die Basis ihrer Flügeldecken im Vergleich zu anderen Wanzen nur leicht verhornt ist, werden sie Weichwanzen genannt. Neben den pflanzenschädlichen Arten treten bei uns auch verschiedene räuberisch lebende, nützliche Weichwanzen auf. Die wichtigsten pflanzenschädlichen Arten sind Wanzenschadbild bei Datura bei uns die grüne Futterwanze und die nordische Apfelwanze. Beide können an verschiedenen Gehölzen und krautigen Pflanzen auftreten. Häufig betroffen sind z.B. Engelstrompeten (Datura), Fuchsien, Schmetterlingsflieder und Johannisbeeren. Die Tiere sind sehr beweglich und flugfähig. Sie treten im Frühjahr zunächst an den Gehölzen auf, an denen sie meist als Ei überwintert haben und wechseln dann auf krautige Pflanzen über von wo sie im Herbst wieder zur Eiablage zu den Gehölzen zurückkehren. Da sich das Schadbild der Tiere erst nach Tagen bis Wochen ausprägt, sind die Tiere oft schon nicht mehr an der Pflanze anzutreffen, wenn der Schaden sichtbar wird. Schadbild An den von Weichwanzen besaugten Blättern entstehen Löcher und Verkrüppelungen, bei manchen Pflanzen auch rötliche Verfärbungen. Dies entsteht dadurch, daß die von den Tieren besaugten Zellen absterben. Wenn die besaugten Blätter noch im Wachstum sind, reissen die betroffenen Stellen auf und Löcher entstehen. Je jünger die Blätter zum Zeitpunkt des Saugens sind, desto größer sind hinterher die Löcher und Verkrüppelungen der Blätter. Das Schadbild wird häufig mit Fraßschäden von beißenden Insekten verwechselt. Zum Teil saugen die Tiere auch an den Knospen der Pflanze. Aus diesen Knospen treiben dann ebenfalls durchlöcherte oder verkrüppelte Blätter aus. Bei Fuchsien, Clematis und Dahlien kann es durch Besaugen der Blütenknospen auch zu verkrüppelten Blüten oder zum Absterben der Blütenknospen kommen. Bei Apfelbäumen kann es neben Blattschäden auch zu Verkrüppelungen an den Früchten kommen, wenn die Tiere die jungen Blätter besaugt haben. Vorbeugung und Bekämpfung Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Weichwanzen sind kaum möglich, stärkerer Befall ist aber häufig in Waldnähe zu beobachten. Schäden an den Blättern sind insbesondere bei größeren Pflanzen meist zu vernachlässigen und eine Bekämpfung ist hier nicht notwendig. Da die Tiere sich nicht ständig an der Pflanze aufhalten und die Schäden erst zeitversetzt auftreten, ist eine Bekämpfung der Weichwanzen generell schwierig. Wo wiederholt Probleme mit diesen Wanzen auftreten, kann eine Bekämpfung mit dem Mittel Provado 5 WG erfolgen. Da das Mittel bienengefährlich ist, darf es allerdings nicht bei blühenden Pflanzen eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 68 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Weißdorngitterrost Erreger Der Weißdorn-Gitterrost (Gymnosporangium clavariiforme) gehört zu den wirtswechselnden Rostpilzen. Er überwintert an den Trieben bestimmter Wacholder-Arten und bildet dort Sporen, die im Frühjahr die jungen Blätter, Triebe, sowie Blüten- und Fruchtstände von Weiß- und Rotdorn befallen. Hier werden zum Herbst hin wiederum Sporen gebildet, die den Wacholder infizieren. Während ein befallener Wacholder dauerhaft infiziert bleibt, müssen Weiß- und Rotdorn jedes Jahr aufs Neue infiziert werden. In den letzten Jahren tritt der Weißdorn-Gitterrost immer häufiger auf. Neben den beschriebenen Arten werden seltener auch Felsenbirnen (Amelanchier) befallen. Schadbild Beim Wacholder ist eine Infektion an warzenartigen Verdickungen an den Ästen zu erkennen, an denen Mitte April zunächst braune, befallene Blätter später gelbe, im feuchtem Zustand gallertartige Sporenlager entstehen. Diese können 1 bis 2 cm groß werden. Da die Sporenlager häufig dicht an dicht stehen, können ganze Zweigpartien orange gefärbt sein. Befallene Äste können absterben. An den Blättern von Weiß- und Rotdorn werden ab Mitte Mai orangerote Flecken auf der Blattoberseite sichtbar, die bis zu 5 mm Durchmesser erreichen können. Später sind im Bereich der Blattadern oder Blattstiele bis zu 1 cm große Verdickungen zu erkennen. Diese porösen Verdickungen sind dann häufig auch an Trieben, sowie Blüten- und Fruchtständen zu sehen. Durch die Triebinfektionen ist im Sommer häufig zu beobachten, daß die jungen Zweige oberhalb der Verdickungen absterben. Vorbeugung und Bekämpfung Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die räumliche Trennung der befallener Trieb beiden Wirtspflanzen bzw. die Rodung eines der Wirte. Obwohl die Sporen sehr große Entfernungen überbrücken können, kann man hierdurch den Befallsdruck deutlich senken. Wacholder-Büsche sollten im Frühjahr auf Befall kontrolliert werden, befallene (angeschwollene) Astpartien sind zu entfernen. Bereits vor dem Aufquellen der Sporenlager können die infizierten Zweigpartien Sporen freisetzen. Schwache Infektionen an Weiß- und Rotdorn werden von den Bäumen ertragen. Nur bei massivem Befall ist mit einer Schwächung des Wachstums zu rechnen. Beim Weißdorn können zur Bekämpfung u.a. die Mittel Fungisan, Euparen M WG, Maneb oder Pilzfrei Ectivo eingesetzt werden. Eine chemische Behandlung der Wacholder-Büsche ist nicht sinnvoll. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 69 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Weiße Fliegen Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Weiße Fliegen sind nur etwa 1,5 bis 2 mm grosse saugende Insekten. Die zu den Mottenschildläusen zählenden Tiere erscheinen aufgrund ihrer mit Wachs bestäubten Flügeldecken weiß gefärbt. Die Bezeichnung Fliege ist im zoologischen Sinne falsch. Bei uns treten verschiedene Arten von Weißen Fliegen auf. Die größte Bedeutung hat hierbei die Gewächshaus-Mottenschildlaus, außerdem treten die Rhododendron-Mottenschildlaus, die Kohlmottenschildlaus und wenige andere Arten auf. Die Tiere bringen je nach Art und Standort ein bis fünf Generationen im Jahr hervor und können vor allem in Gewächshäusern, Wintergärten und draußen in warmen, geschützten Lagen bzw. bei entsprechender Witterung verstärkt auftreten. Larven und erwachsene Tiere saugen an den Blättern und schwächen die Pflanze durch den Saftentzug. Die erwachsenen Tiere fliegen bei Störung leicht auf. Sie legen ihre Eier auf der Blattunterseite in ringförmigen Ablagestellen ab. Je nach Mottenschildlaus-Art können z.B. Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Kohlpflanzen, Rhododendron, aber auch verschiedene Zier- und Kübelpflanzen befallen werden. Schadbild Von der weißen Fliege befallene Pflanzen sind meist an stark verschmutzten Blättern zu erkennen. Der von den Tieren als Kot ausgeschiedene Honigtau ist als klebriger, glänzender Fleck auf dem Blatt zu sehen. Auf dem Honigtau siedeln sich oft Rußtaupilze an, die die betroffenen Blattpartien schwarz verfärben. Stark befallene Blätter der Pflanze sterben vorzeitig ab. Bei günstigen Klimabedingungen – z.B. im Gewächshaus – kann sich der Schäding rasant schnell vermehren. Erwachsenes Tier Vorbeugung und Bekämpfung Da Weiße Fliegen häufig an Kübelpflanzen überwintern, sollten diese im Frühjahr unbedingt auf Befall kontrolliert werden. Zur Überwachung des Auftretens können gelbe Leimtafeln eingesetzt werden. Diese stellen natürlich auch eine gewisse Bekämpfungsmaßnahme dar. Da die Tiere ein geschütztes, warmes Kleinklima mögen, hilft im Gewächshaus eine verbesserte Lüftung häufig, einer Massenvermehrung vorzubeugen. Im Gewächshaus können beim Auftreten der ersten Weißen Fliegen auch Schlupfwespen als Nützlinge eingesetzt werden. Eine direkte Bekämpfung ist häufig schwierig, da die Tiere recht versteckt auf der Blattunterseite leben und gegenüber einigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen Resistenzen ausgebildet haben. Im Haus- und Kleingartenbereich können Produkte wie Schädlingsfrei Neem, Neudosan Neu Blattlausfrei, Lizetan Plus Zierpflanzenspray (bienengefährlich) oder Schädlingsfrei Naturen eingesetzt werden. Larve der Weißen Fliege Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 70 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Wühlmäuse Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Erreger Die große Wühlmaus oder Schermaus (Arvicola terrestris) kann durch ihren unterirdischen Fraß an Pflanzenwurzeln erhebliche Schäden verursachen. Sie ist zwischen 12 und 22 cm lang, hat ein schwarzes, rotbraunes oder braungraues Fell, eine stumpfe Schnauze und kurze Ohren. Besonders im nahrungsknappen Winter kommt es häufig zu Schäden an jungen Bäumen, Blumenzwiebeln usw. Bei vorhandenen Erdhaufen und Gängen ist aber zunächst zu klären, ob diese durch die Wühlmaus oder durch den Maulwurf verursacht wurden. Der Maulwurf frißt keine Pflanzenwurzeln, er ernährt sich von Insekten und Würmern. Er ist durch das Bundesartenschutz-Gesetz geschützt. Schadbild Durch die Wühlmaus geschädigte Pflanzen treiben im Frühjahr nicht oder nur schwach aus, welken oder fallen sogar um. Im Gegensatz zu den Haufen des Maulwurfs sind die Erdhaufen der Wühlmaus kleiner (etwa faustgroß) und nicht mittig über dem Loch, wie beim Maulwurf, sondern seitlich. Die Gänge sind hochoval (beim Maulwurf queroval) und etwas größer als Maulwurfsgänge. Vom Menschen geöffnete Gänge werden von der Wühlmaus innerhalb weniger Stunden wieder verschlossen. Der Maulwurf verschließt geöffnete Gänge erst nach längerer Zeit oder gar nicht. Er legt häufig einfach neue Gänge in dem Bereich an. befressene Wurzeln Vorbeugung und Bekämpfung Durch eine regelmäßige Bodenbearbeitung kann der Ansiedlung von Wühlmäusen entgegengewirkt werden, da diese hierdurch gestört werden und ihre natürlichen Feinde (Greifvögel, Hermelin usw.) das Gelände besser einsehen können. In größeren Anlagen kann durch das Anlegen von Steinhaufen die Ansiedlung von Wieseln gefördert werden. Durch das Aufstellen von Sitzstangen können Greifvögel angelockt werden. Insbesondere bei den häufig befallenen Obstbäumen kann durch Pflanzung in einen Drahtkorb (Maschenweite etwa 16 mm) ein Befall verhindert werden. Eine Zuwanderung von Wühlmäusen von Nachbargrundstücken kann durch mindestens 20 cm tief eingegrabene Zäune erreicht werden, die 30 cm aus dem Boden reichen. Die obersten 10 cm sollten nach außen umgebogen werden. Auf einem 1 m-Streifen hinter dem Zaum sollte der Bewuchs kurz gehalten werden. Die umweltfreundlichste Methode zur direkten Bekämpfung stellt der Einsatz von Fallen dar. Hierbei ist zu beachten, daß die Fallen in einem gerade verlaufenden Gangstück eingesetzt werden. Beim Fallenstellen Handschuhe tragen und neue Fallen mit Erde abreiben. Bei Fallen, die mit Ködern arbeiten eignen sich Möhren oder Sellerie-Stücke gut als Köder. Für die Bekämpfung von Wühlmäusen mit Hilfe von Ködern stehen zur Zeit für den Haus- und Kleingarten verschiedene Produkte mit dem Wirkstoff Zinkphosphid und das Produkt Quiritox Neu mit dem Wirkstoff Warfarin zur Verfügung. Diese unbedingt unzugänglich für andere Tiere auslegen. Der Einsatz von Ködern ist nur in der nahrungsarmen Winterzeit erfolgversprechend. Darüber hinaus sind auch Begasungsmittel mit dem Wirkstoff Calciumcarbid zugelassen. Vor dem Einsatz von Bekämpfungsmitteln sollte durch eine Verwühlprobe sichergestellt werden, daß die Gänge noch bewohnt sind. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 71 Pflanzenschutzamt Hamburg Ohnhorststraße 18 22609 Hamburg Universität Hamburg Tel.: 040 / 42816-590 Auskunftszeiten der Pflanzenschutzberatung: Mo 12.00 – 16.00 Mi + Fr 8.00 – 12.00 Fachbereich Biologie Weitere Informationen erhalten Sie bei der Pflanzenschutzberatung während der oben genannten Zeiten Dieses und andere Info-Blätter finden Sie auch unter www.pflanzenschutzamt-hamburg.de 72