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www.SalvationAndService.org & Das Magazin für junge Christen ISSN 1991-8879 Juli 3/2011 Nummer: 28 INTERVIEW Die weltweite Mission der Jugend Mit Ted Wilson HIStory Eine Nacht auf dem See Von Cedric Vogel LIFESTYLE: Von Gott berufen! ...wirklich? Von Winfried Vogel God Experienced Gott online gefunden Von Roman Ril Berufen - ich?! MANCHES KOMMT TOTAL UNGEPLANT. Und manches auch wieder nicht. Menschen für Jesus gewinnen, zum Beispiel. Das macht man nicht ungeplant. Das passiert nicht von heut‘ auf morgen. Deswegen gibt‘s jetzt was Neues! Die „plant Academy“ bietet dir ein Jahr, in dem du lernst, missionarisch zu pflanzen, neue Samen unter Menschen zu streuen und selbst geistlich zu wachsen. Interessiert? Mehr auf www.plant-academy.at Editorial F ür die meisten von uns ist der Sommer eine spannende Zeit: Ferien, Urlaub, Entspannung, Sonnenschein. Oft stehen aber auch gerade im Sommer große Entscheidungen und Veränderungen ins Haus, oder sogar neue Lebensabschnitte. Da kann die Spannung schon mal ein ziemlich hohes Maß erreichen! Entscheidungen holen einen immer wieder ein, selbst wenn man denkt, dass die wichtigsten Weichen schon gestellt sind. Was sind Gottes Pläne für mein Leben? Wo möchte er mich gebrauchen? Habe ich überhaupt eine Wahl, oder ist alles bereits vorherbestimmt? Stoff genug für eine Salvation&ServiceAusgabe, dachten wir uns, und du hältst sie jetzt in den Händen. Es ist gar nicht einfach, zu so einem hochgradig individuellen Thema etwas zu schreiben, wo doch jeder Mensch Gottes Führung ganz persönlich und anders erlebt, aber wir hoffen, dass du dieses Heft trotzdem mit Gewinn lesen wirst und auf deine Lebenssituation übertragen kannst. Was für ein Geschenk Beim Nachdenken über das Thema Berufung ist mir erneut aufgefallen, wie wunderbar ein Leben mit Gott ist. Es gibt kein Detail unseres Lebens, das ihm verborgen oder gleichgültig wäre. Uns kann nichts begegnen, was ihn überrascht und wofür er nicht Vorsorge getroffen hätte. Es gibt keine Entscheidung, die wir ohne seinen Beistand treffen müssten, wenn wir mit ihm in Verbindung bleiben. Wir haben einen Gott, der unsere Zukunft kennt und uns dorthin begleitet, weil er uns dazu berufen hat. cheidung die Waage halten oder ich die Folgen gar nicht absehen kann. Jede Weggabelung im Leben ist eine Chance, Gott näher zu kommen, auch jede Fehlentscheidung, nach der ich mich ihm wieder zuwende und neue Orientierung suche. Er möchte mich in allem verändern und aus mir einen ganz neuen Menschen machen. Wir wünschen dir, dass Gott dein Leben formt und gestaltet und dass du ihn als Hauptakteur darin erkennst. Im Namen der Redaktion, Diese Geborgenheit und Sicherheit – ich wünschte, sie wäre mir immer bewusst! –, macht einen gravierenden Unterschied zwischen dem Leben eines Gläubigen und dem eines Ungläubigen aus. Allein der Gedanke, noch einmal ohne Gott zu leben, wird dadurch unendlich trostlos und unerträglich. Luise Schneeweiß Vertraue ich ihm wirklich? Jede Entscheidung in meinem Leben stellt mich erneut vor die Frage: Vertraue ich ihm wirklich? Besonders dort, wo meine Geduld herausgefordert ist, wo sich Pro und Kontra einer Ents- 3 Editorial 6 LET'S TALK: Gideons Fell und die Würmer im Salat 8 ÜBER DEN TELLERRAND: News aus aller Welt 10 AN(GE)DACHT: Wenn dich Jesus beruft! Von Peter Walter 12 HISTORY: Eine Nacht auf dem See Von Cedric Vogel 14 ELLEN (BIO): Ein nicht alltägliches Begräbnis Ella M. Robinson schreibt über Ellen G. White 16 ELLEN (MESSAGE): Geht voran! Aus Ellen G. Whites Schriften 20 MISSION: POSSIBLE!: Verschollen... am richtigen Ort! Von Robert Reimer und Jonathan Walter 22 LIFESTYLE I: Berufen - Ich!? Von Luise Schneeweiß 24 LIFESTYLE II: Von Gott berufen! ...wirklich? Von Winfried Vogel 28 BIBEL-RÄTSEL: Prüfe dein Bibelwissen! Inhaltsverzeichnis 34 INTERVIEW: Die weltweite Mission der Jugend Mit Ted Wilson 36 ADEVENTISTEN: Die wichtigsten Events in Bildern 5. Youth in Mission Kongress 2011 in Mannheim 38 TERMINE: Alles Wichtige auf einen Blick 40 EURE SEITE: Jugend Voitsberg 41 CD - UND BUCHTIPPS Aktuell, ausgewogen und vielfältig 42 ABC OF HEALTH: Auswege aus der Depression Von Ingrid Tajti und DDr. Oskar Sommer 48 SECRETS: Versiegelung Von Heinz Schaidinger 52 GOD EXPERIENCED: Gott "online" gefunden Von Roman Ril 54 WAHRHEIT ODER WIDERSPRUCH?!: Vorherbestimmung oder freier Wille? Von Martin Pröbstle 59 KOLUMNE: Transzendentale Obdachlosigkeit Von René Walter 46 IMPRESSUM Inhaltsübersicht 4 NEU: TGM XL und TGM XTREME Ausbildung zum Lifestylecounselor und Neulandpionier – fundiert, rasch, praktisch und weltweit gefragt TGM XL work-study program [noch praktischer] durch Mitarbeit in Gesundheitszentrum, Garten und Infrastruktur niedrige Kurskosten mit Missiontrip [noch mehr Erfahrung] 1 Monat in einem Partnerprojekt mit David Gates oder OCI länger [und trotzdem günstiger] EUR 1500.- für 12 Monate zuzüglich Kosten Missionstrip Ausbildung bei TGM mit ca. 4 Wochen Missionstrip Termin: 4. September 2011 – 26. August 2012 (Verlängerung möglich) TGM XTREME Du suchst die Herausforderung? Dann ist TGM XTREME das Richtige für dich. TGM XTREME: entspricht inhaltlich weitgehend TGM XL. Ausbildung auf den Philippinen, zweites halbes Jahr bei TGM/Gesundheitszentrum. Kosten EUR 1200.- (inkl. Reisekosten Missiontrip) Termin: 4. Dezember 2011 – 25. November 2012 (Verlängerung möglich) Warum alles neu? Weil wir neue internationale Partner haben. Weil wir uns immer verbessern wollen. Weil wir dich individuell auf deinen zukünftigen Einsatz vorbereiten werden. Country Life Institut Mattersdorferhof Mattersdorf 10 | A-9560 Feldkirchen in Kärnten | www.tgm-austria.at | [email protected] T 43 (0)4277 2337 35 | M +43 (0)650 250 6502 Let's Talk Wer von uns hat sich nicht schon gewünscht, von Gott in den entscheidenden Situationen des Lebens ein Zeichen zu bekommen? V ielleicht hast du es auch schon erlebt, dass etwas passiert ist, das du als „Wink des Himmels“ gedeutet hast. Oder denken wir an Gideon: Gott hat ihm zweimal ein Zeichen gegeben, als er darum gebeten hat. Wie sieht es also aus mit den Zeichen? Zeichen? Es ist keine Frage, dass Gott Zeichen geben kann, die Menschen den Weg weisen. Trotzdem gibt es nicht bei jeder Entscheidung ein übernatürliches Signal. Zeichen bleiben die Ausnahme. Die Frage ist, warum das so ist. Sind wir Gott nicht nah genug? Hören wir nicht genau genug hin? Beten wir zu wenig? Auch wenn ich keine dieser Möglichkeiten für dich oder mich ausschließe – da können wir alle noch wachsen – gibt es beim Thema Zeichen einiges zu bedenken. Ohne Zeichen geht gar nichts? Vor einigen Jahren lernte ich in einem Hauskreis Menschen kennen, die sich auf das „Hören auf Gott“ spezialisiert hatten. Alles in ihrem Leben wurde über himmlische Zeichen geregelt. Einmal berichtete jemand, wie er im Supermarkt eine göttliche Eingebung Let's Talk 6 Was denkt ihr darüber, Gott um ein Zeichen zu bitten? hatte, genau diesen Salatkopf zu kaufen. Die Person war aber „ungehorsam“ und nahm trotzdem einen anderen Salat. Wenig später stellte sich heraus, dass er lauter Würmer hatte. Diese Erfahrung – es war längst nicht die einzige dieser Art – beeindruckte mich. Ich sehnte mich auch nach einer tieferen Beziehung zu Gott und offensichtlich gab es da noch eine Dimension der Heiligung, die ich nicht kannte. Dass Gott sich täglich übernatürlich zeigte und für jede Entscheidung Zeichen gab, war wirklich etwas Besonderes. Ich beschloss, von nun an alles zu tun, damit mein Leben auch so werden würde. Erfahrungen dürfen geprüft werden! Es dauerte lange, bis ich lernte, solche Erfahrungen in Frage zu stellen. Bis ich mich das überhaupt traute – denn was darf man schon gegen ein übernatürliches Zeichen (wow!!!) sagen? Mit der Zeit begann mein Bild dieses „heiligen“ Lebensstils zu bröckeln. Anstatt dass diejenigen, die so lebten, geistlich vorankamen, weil sie ja immer so gehorsam waren, schienen sie allmählich die Bodenhaftung zu verlieren. Eine Bekannte, die ein ungutes Gefühl hatte, als sie einen wilden Tanz-Gottesdienst (ja, so etwas gibt es!) besuchte, bat Gott um ein Zeichen, ob er das gut findet oder nicht. Sie fuhr im Auto, und in der ganzen Stadt hingen Smiley-Plakate. Überrascht stellte sie fest, dass das, was ihr komisch vorkam, für Gott ganz okay war! Die einen zerstritten sich mit der Gemeinde, in der sie jahrelang engagiert waren. (Natürlich hatte Gott ihnen gezeigt, dass dort nicht mehr ihr Platz war.) Der andere gab seine Arbeitsstelle auf, um noch mehr „auf Gott zu hören“. Wieder andere hatten nach den Hochs einer Mega-Heiligen-GeistErfahrung tiefe Glaubenskrisen. Dazu kam, dass sie sich nicht – wie ich auf jeden Fall erwartet hatte – nach und nach für Botschaften der Bibel entschieden (Johannes 16,13!). Im Gegenteil: Als mein Bruder und ich vom Sabbat erzählten, hieß es: „Der Heilige Geist hat mir gezeigt, dass der Sabbat für mich gerade nicht dran ist.“ Ich begann, mich sehr zu wundern. Gideons Fell und die Würmer im Salat Von Luise Schneeweiß Freiheit! Mir fiel außerdem auf, wie schwierig es ist, eine ganz normale Entscheidung zu treffen, wenn man alle möglichen und unmöglichen Dinge als Zeichen bzw. himmlische Orakel interpretiert. Die Folge: Unfreiheit und Unmündigkeit. Eine ständige Unsicherheit: Was will Gott jetzt schon wieder? Wie habe ich das zu deuten? Ich begann, mich zu fragen, was für einen Gott wir da anbeten. Möchte er, dass wir uns ständig verzweifelt und verkrampft fragen, was er uns sagen möchte oder warum er schweigt? Kann er sich nicht verständlich machen oder will er nicht? Liebt er uns vielleicht gar nicht so, wie wir dachten? Es gibt viele Alltagsentscheidungen, die ich – natürlich unter Gebet – aber doch auch mit meiner Vernunft abwägen und nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden darf. Gottes größtes Geschenk an uns ist unser freier Wille und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Seine Führung schaltet dieses Geschenk nicht aus, sondern baut es in seinen Plan ein. (Manche nennen das eine „geheiligte Vernunft“.) Gott traut uns das zu. Ich brauche nicht für alles ein Zeichen. Ich bin sogar dazu aufgefordert, Zeichen und Wunder – mit der Vernunft anhand von Gottes Wort – zu prüfen!!! Und was ist mit Gideon? Das heißt aber nicht, dass Zeichen unwichtig wären. Wenn es darum geht, dass ich nächstes Jahr in die Mission nach Pakistan gehen soll, dann möchte ich zu Recht ein sehr, sehr deutliches Zeichen dafür. Gott kann im Einzelfall nämlich etwas von mir verlangen, was aus meiner Sicht gar nicht vernünftig erscheint (siehe Abrahams Auftrag, Isaak zu opfern). In solchen Situationen ist er aber sehr wohl in der Lage, sich verständlich zu machen. In diese Kategorie fällt für mich auch das, was Gideon erlebte. Lies mal die Geschichte! Gott kam hier zu einem jungen Mann, der ihn eigentlich gar nicht kannte, und verlangt von ihm etwas, das völlig unmöglich war: aus dem Nichts eine Revolution unter den eigenen Leuten anzetteln und dann einen Krieg gegen ein übermächtiges Land zu führen. In dieser Lage erbittet sich Gideon ein Zeichen zur Bestätigung – das versteht man doch, oder? Aber mal ehrlich: Wann sind wir denn schon in so einer Situation? Münzwurf ist zu einfach! Wenn ich entscheide, ob ich am nächsten Wochenende A oder B besuchen soll, kann ich darum beten und dann eine vernünftige Entscheidung tref- fen, auch ohne ein Zeichen. Gott kann mein Gebet aber auch so beantworten, dass A keine Zeit hat. Oder er spricht in einem nächtlichen Traum zu mir und sagt, ich solle lieber zu Hause bleiben und … Salat essen. Gottes Führung ist vielfältig, sehr individuell und sie wird oft erst im Nachhinein verstanden. Wichtig ist unsere Bereitschaft, auf Gott zu hören und ihn in alle Entscheidungen mit einzubeziehen. Das ist nicht mit einem Münzwurf getan! Von uns initiierte Zeichen sind trügerisch und oft mehr Manipulation oder Zufall als alles andere. Wir können Gott vertrauen, dass er auch heute noch konkret sprechen kann, wenn er will. Außerdem möchte er uns aktiv gebrauchen, indem er unser Denken und unsere Einstellung prägt, anstatt uns von Orakeln abhängig zu machen. Ja, manchmal gibt Gott uns Zeichen, aber überlassen wir das lieber ihm. Wenn es kein Zeichen gibt, ist das kein Grund zur Sorge. Jetzt habe ich meine Meinung zwar mit einer Erfahrung begründet, aber ich bin mir sicher, dass du sie gut prüfen wirst. 7 Lets's Talk Über den Tellerrand News aus aller Welt Österreich: Gesetzesentwurf soll Anerkennung von Kirchen neu regeln (Wien/Österreich, 03.06.2011 / APD) Das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur begutachtet gerade einen Gesetzentwurf für neue Regeln zur Anerkennung von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Auch für die Aberkennung des Status sollen Kriterien definiert werden, die aber bei den kleinen Kirchen mit unter 16.000 Mitgliedern auf Kritik gestoßen sind. Gesetzliche Bestimmungen, die zwanzig- beziehungsweise zehnjährige Fristen vorsehen, bevor es überhaupt zu einer Anerkennung als gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft kommen kann, sind als verfassungswidrig aufgehoben worden. Vorgeschlagen werden nun drei Wege, um die volle Anerkennung zu erhalten: Entweder eine mindestens fünfjährige Existenz als „religiöse Bekenntnisgemeinschaft“, oder ein 100-jähriger Bestand, verbunden mit einer zehnjährigen Tätigkeit in Österreich in organisierter Form, oder ein allgemeines Bestehen als Religionsgemeinschaft von mindestens 200 Jahren. Erstmals konkret geregelt ist auch das Verfahren zur Aberkennung des öffentlich-rechtlichen Status als Religionsgesellschaft. Der dafür vorgeschlagene Gesetzesentwurf enthalte jedoch aus Sicht kleinerer Kirchen eine textliche Unsicherheit, auf die AltKatholiken und Methodisten in einer Stellungnahme aufmerksam gemacht haben. Diese befürchten, dass künftig eine Statusaberkennung dann möglich sein könnte, wenn sie die erforderliche Über den Tellerrand 88 Mindestmitgliederanzahl von derzeit 16.000 Gläubigen (zwei Promille der Bevölkerung) unterschreiten. Aus dem Kultusamt im zuständigen Ministerium hieß es am 2. Juni dazu gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“, dass von dem Gesetzesentwurf keine Gefahr ausgehe. Man werde nicht die Zahlen einzelner Kirchen überprüfen. Der aktuelle Gesetzesentwurf ist eine Erneuerung des Gesetzes über religiöse Bekenntnisgemeinschaften, das seit 1998 in Kraft ist. Derzeit gibt es in Österreich elf eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften und 15 gesetzlich anerkannte Kirchen beziehungsweise Religionsgesellschaften, zu letzteren zählen seit 2009 auch die Zeugen Jehovas. der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich am 27. November 2008 beim Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur den Antrag auf volle staatliche Anerkennung ein. Der Antrag wurde jedoch am 23. März 2009 abgelehnt, da die Adventisten nicht die nach dem Anerkennungsgesetz erforderliche Anzahl von Mitgliedern in Österreich hätten. Die Beschwerde vom 22. April 2009 beim Verfassungsgerichtshof gegen den Ablehnungsbescheid blieb ebenfalls erfolglos. Das Gericht rechtfertigte die bestehende Ungleichbehandlung von nicht anerkannten Religionsgemeinschaften damit, dass die Unterscheidung zwischen anerkannten und nicht anerkannten Religionsgemeinschaften in Österreich „sachlich begründbar ist“. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich hatte bereits am 21. Dezember 1989 beim zuständigen Bundesministerium den „Rechtsstatus einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft“, also einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, beantragt. Das 1989 von den Adventisten gestellte erste Gesuch wurde acht Jahre später abgelehnt; allerdings erst, nachdem 1997 eine Säumnisbeschwerde wegen Nichtbehandlung ihres Antrages auf staatliche Anerkennung beim Verwaltungsgericht Wien eingelegt worden war. Stattdessen erteilte am 11. Juli 1998 das zuständige Bundesministerium die Zuerkennung der Rechtspersönlichkeit als „eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft“. Eine der 1997 beschlossenen zusätzlichen Voraussetzungen für eine Anerkennung ist die „Anzahl der Angehörigen in der Höhe von mindestens zwei von Tausend der Bevölkerung Österreichs nach der letzten Volkszählung.“ Das bedeutet, dass sich derzeit über 16.000 Personen zu einer Kirche bekennen müssten, damit diese zukünftig die Möglichkeit hat, den Status einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft zu erlangen. Damit ist eine volle staatliche Anerkennung selbst nach Ablauf der Zehn-Jahres-Frist für alle derzeit elf eingetragenen Bekenntnisgemeinschaften unmöglich. Sie scheitern an der seit 1998 benötigten Mindestmitgliederzahl. Nach Ablauf der zehnjährigen Frist für eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften reichte die Kirche Experten erscheint die vom Gesetz geforderte Zahl von 16.000 Anhängern in Österreich als willkürlich, da sieben der zwölf Religionsgemeinschaften, die 1997 bereits anerkannt waren, deutlich weniger Mitglieder hätten. Adventisten gab es seit 1890 in der damaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Seit 1903 ist die Kirche auf dem Boden der heutigen Republik Österreich vertreten. Sie hatte es schwer, Fuß zu fassen. Öffentliche Versammlungen und Vorträge mussten bei der Polizei angemeldet werden. An den Saaltüren war der Vermerk „nur für geladene Gäste“ anzubringen. Lag keine behördliche Genehmigung vor, verwehrte ein „Wachmann“ den Zutritt zum Saal. Immer wieder wurden Gottesdienste durch Polizeibeamte aufgelöst. Erst 1909 gelang es der Adventgemeinde Wien, die rechtliche Anerkennung für die Bildung eines Vereins zu erlangen, der sich jedoch nur „Leseverein Mehr Licht“ nennen durfte. Die Begriffe „Advent“ oder „Adventisten“ als Namensbestandteil wurden untersagt. Ein Bittgesuch an Kaiser Franz-Josef I. im Frühjahr 1914, „die volle Religionsausübung mit gemeinschaftlichem Gottesdienst allergnädigst zu gestatten“, wurde nicht beantwortet. Erst der Vertrag der alliierten Siegermächte von SaintGermain im Jahr 1919 gewährleistete die Religions- und Gewissensfreiheit, sodass auch die Adventisten ihre Gottesdienste ohne polizeiliche Störungen feiern konnten. Momentan gibt es in Österreich 3.897 getaufte Adventisten in 49 Gemeinden. In anderen vorwiegend katholischen Ländern Europas, wie Italien, Spanien und Polen, aber auch in mehrheitlich orthodoxen Ländern, wie Rumänien und Bulgarien, sind die Adventisten längst staatlich anerkannt. Europäische Sonntagsallianz in Brüssel gegründet (Brüssel/Belgien, 21. Juni 2011 / APD) Am Sitz des Europäischen Wirtschaftsund Sozialausschusses (EWSA) in Brüssel wurde am 20. Juni im Rahmen einer Expertenkonferenz zum Sonntags- schutz die Europäische Sonntagsallianz gegründet. Die Europäische Sonntagsallianz ist ein Netzwerk bereits bestehender nationaler Sonntagsallianzen, Gewerkschaften, kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich für gerechte und angemessene Arbeitsbedingungen, die Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Privatleben sowie die Stärkung des sozialen Zusammenhalts einsetzten. Gleichzeitig fordere die Allianz auch die Verankerung des arbeitsfreien Sonntags in der neu auszuhandelnden Arbeitszeitrichtlinie (2003/88/EG) auf EU-Ebene. Die „erste europäische Konferenz zum Schutz des arbeitsfreien Sonntags“ am 24. März 2010 im Europäischen Parlament in Brüssel, habe den Auftakt zur Gründung der Europäischen Sonntagsallianz gebildet, teilte das Netzwerk mit. Ein arbeitsfreier Sonntag und angemessene Arbeitszeiten seien ein hohes Gut für die Bürgerinnen und Bürger, heißt es in der Gründungserklärung der Allianz. Arbeitnehmer hätten das Recht auf angemessene Arbeitszeiten, „die prinzipiell den späten Abend, die Nächte, die gesetzlichen Feiertage sowie die Sonntage von der Regelarbeitszeit“ ausnähmen. Sonntagsarbeit nachteilig für Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben Sonntagsarbeit wirke sich nachteilig auf das Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben aus, betonte die „Allianz für den freien Sonntag Österreich”. Ein Ersatzruhetag während der Woche könne diese negativen Effekte nicht aufwiegen. Menschen, die an Sonntagen oder zu unregelmäßigen Zeiten arbeiteten, täten dies aus finanzieller Notwendigkeit und nicht aus freier Wahl. Ein gemeinsamer wöchentlicher Ruhetag bilde den Bezugspunkt für die Zeitgliederung in Staat und Gesellschaft und einen kollektiven Zeitrhythmus in allen EU-Mitgliedsstaaten, was den sozialen Zusammenhalt stärke. Reaktionen auf die Gründung der Europäischen Sonntagsallianz Der römisch-katholische Linzer Altbischof Maximilian Aichern, zeigte sich im Vorfeld der Gründung der Europäischen Sonntagsallianz laut Kathpress erfreut: “Der freie Sonntag ist das älteste Sozialgesetz der christlich-jüdischen Zivilisation, begründet im Alten Bund (3. der 10 Gebote Gottes). Das gemeinsame Rasten, die sozialen Kontakte und das Lob Gottes sind bedeutsamste christliche Werte, die für die Menschenwürde wohl unabdingbar sind.” „Der Kampf für den arbeitsfreien Sonntag in Europa muss auf allen Ebenen, ob national, regional oder lokal, geführt werden”, betonte Hannes Kreller, Arbeitsexperte der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Deutschland. Mit der Gründung der Europäischen Sonntagsallianz sollten einerseits die Aktivitäten vernetzt und andererseits der Druck auf das EU-Parlament und die EU-Kommission erhöht werden, unterstrich die KAB. Seitens der Siebenten-Tags-Adventisten nahm Pastor Raafat Kamal, Abteilungsleiter für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der nordeuropäischen Kirchenleitung, an der Expertenkonferenz zum Sonntagsschutz in Brüssel teil. Er äußerte: “Wir unterstützen die Auffassung, dass der Mensch einen Tag der Ruhe braucht, um ein Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben zu erreichen und damit die Gesundheit sowie Sicherheit der Arbeitnehmer zu erhalten. Uns ist aber auch wichtig, dass diejenigen, für die der Sonntag kein religiöser Ruhetag darstellt, mit ihrer Auffassung respektiert und toleriert werden. Ich hoffe, dass die Partner in der Europäischen Sonntagsallianz, die das Bewusstsein für den Wert gemeinsamer freier Sonntage in den europäischen Gesellschaften zu wecken versuchen, sowohl die Pluralität der Länder der Europäischen Union zu schätzen wissen, als auch die Notwendigkeit, jene mit einer anderen religiösen Überzeugung und Praktik, zu achten.” 9 Über den Tellerrand An(ge)dacht Wenn dich Jesus beruft Von Peter Walter U nd danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. (Lukas 5, 27-28) soll ich ergreifen? Was für Fähigkeiten habe ich eigentlich? Wozu bin ich berufen, das für die eine oder andere Erwerbstätigkeit günstig wäre?“ Wenn wir diese kurze Berufung Levis lesen, dann ist sie ziemlich weit weg von dem, was heute in Sachen Berufung und Berufswahl vor sich geht. Schön wär‘s, wenn es so einfach ginge wie bei Levi, der im gleichnamigen Evangelium übrigens auch den Namen Matthäus hat. Es ist schon erstaunlich, wie schwer es heutzutage geworden ist, eine geeignete Branche zu finden, in der man tätig sein kann. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das war früher noch einfacher, als es einige wenige Berufssparten gab, die hauptsächlich mit Handwerk zu tun hatten. Da kristallisierten sich die Fähigkeiten bei den Heranwachsenden mit der Zeit heraus. Die Qual der (Berufs-)Wahl Trotz der großen Auswahl an Berufsmöglichkeiten stehen heute viele nach der allgemeinen Schulausbildung oder Matura vor der Frage: „Welches Studium soll ich beginnen? Welchen Beruf Heute aber werden oft Berufsberatungen aufgesucht, weil man kaum eine Ahnung hat, was man werden will. Und zugegebenermaßen ist es ja auch nicht leicht, zu wissen, für welchen Job man letztlich berufen ist. An(ge)dacht 10 Im falschen Beruf? In unserer Geschichte mit dem Zöllner Levi sieht es so aus, als ob das damalige Finanzamt nicht sein eigentlicher Bestimmungsort war. Wie er Zöllner wurde, wird uns nicht berichtet, aber vielleicht wurde er einmal von der römischen Besatzungsmacht beauftragt, die Steuern von der jüdischen Bevölkerung einzuheben. Und Levi tat es, allerdings sehr zum Ärger seiner Landsleute, die ihn dadurch als Verräter ihres Volkes ansahen. Ja, diese Zöllner waren beim Volk Israel ziemlich verhasst, weil sie von der Bevölkerung mehr Steuern verlangten, als notwendig war. Schließlich mussten sie der römischen Verwaltung auch gewisse Summen an Steuern abgeben. Durch die ständige Verbindung zur römischen Besatzungsmacht, die als heidnisch und unrein galt, verschärfte sich die Abneigung gegen diese jüdischen Zöllner noch mehr. Und so zählten diese allgemein zur dritten Kategorie der Gesellschaft, zu den Sündern. Levi war es gewohnt, die Leute aufzurufen, damit sie die Steuern bezahlten. Wie erstaunt wird er wohl gewesen sein, als plötzlich Jesus an seiner Zollstelle vorbeikommt und ihn aufruft: „Folge mir nach!“ In erster Linie dürfte hier das Verlassen der bisherigen Lebensgewohnheiten gemeint sein. Ein Brechen mit der eigensüchtigen Gesinnung, ein Loslösen von zweifelhaften Bindungen. Und in Anbetracht der Endzeit, in der wir offensichtlich leben, hat schon der Apostel Paulus im Brief an die Römer geschrieben: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.“ (Röm 13,12) Eine reife Entscheidung Wie hätten wir wohl an Levis Stelle gehandelt, wenn ein derartiger Ruf an uns ergangen wäre oder heute an uns ergehen würde? Vielleicht mitten in unserer Arbeit, in unserem Lernen, in unserer Freizeitbeschäftigung? Würden wir nicht fragen: „Moment einmal, wer bist du? Was willst du? Wohin soll ich dir nachfolgen?“ Und außerdem: „Was bringt mir das? Wie viel verdiene ich dabei?“ Eine neue Richtung Von Jesus berufen zu sein heißt also, sich in Bewegung zu setzen und das zurückzulassen, was einen aufhält. Levi setzte sich in Bewegung. Er saß, stand auf und ging. Die Bibel bezeichnet dies als Selbstverleugnung. Das ist aber keine Selbstquälerei. Selbstverleugnung besteht nicht darin, dass man sich möglichst viel Entbehrungen, Arbeit und Schweres zumutet, wobei man oft doch ganz selbstherrlich bleibt. Man fragt sich, ob der Zöllner Levi überhaupt nichts gedacht hat und Jesus so mir nichts dir nichts nachgefolgt ist! Wenn Gott ruft, dann beruft er zum Glauben an ihn, zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander und zum Dienst für ihn. Mit diesem Ruf zum Glauben, zur Gemeinschaft und zum Dienst will Gott den Menschen retten. Der Mensch wird herausgerufen aus dem Krieg mit Gott und den Menschen, hinein in den wahren Frieden. Aus der Traurigkeit und der falschen Freude hinein in die echte Freude. Gott ruft ihn letztlich aus diesem Vergänglichen heraus - hinein in das ewige Leben. Levi hat sicher schon vorher von Jesus gehört, ihn da und dort erlebt, wenn er das Evangelium gepredigt oder auch Kranke gesund gemacht hat. Vielleicht war er bereits ein heimlicher Anhänger Jesu, sah aber bisher keine Chance, zu ihm zu kommen. Vielleicht hatte er auch Angst davor. Wenn er daran dachte, dass Jesus nur Gutes sagte und tat und er, Levi, ein Sünder war, … Genau das ließ ihn die Gesellschaft ja auch immer wieder spüren. Eine Einladung Gottes Ist es nicht so, dass du dich manchmal auch nicht in die Nähe Gottes getraut hast wegen einer Sünde und die Distanz zu ihm sehr groß wurde? Wie erlösend und wohltuend ist es dann, wenn du auf ein Bibelwort oder eine Predigt stößt, die dir die Einladung Gottes zeigt, nämlich zu ihm zu kommen, so wie du bist, weil er dir in Jesus Christus vergibt. Ähnlich mag der Zöllner Levi empfunden haben, denn der Aufruf Jesu zur Nachfolge löst bei ihm eine radikale Reaktion aus. Es heißt: „Er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.“ Was heißt es aber, von Jesus berufen zu sein? Bedeutet das wirklich ein sofortiges Verlassen meiner Familie, meiner Freunde, meines bisherigen Lebenserwerbs? Es lohnt sich! Wenn Jesus dich ruft, dann heißt das, dass Er die Marschroute bestimmt und du auf deine verzichtest, weil er das Beste für dich weiß. Ja zu sagen zu Jesus, heißt aber auch, sein Schicksal zu teilen. Mit anderen Worten: Du wirst nicht immer verschont bleiben von Schwierigkeiten und Leid. Ja zu sagen zum Ruf Jesu, kann auch zu gewissen Zeiten ein Suchen und Fragen, ein Hangen und Bangen nach Klarheit sein. Jedoch bedeutet Jesus nachzufolgen, sich in jeder Situation geborgen zu wissen. Und es bedeutet, immer eine klare Führung zu haben. Wenn man Jesu Ruf folgt, dann heißt das, wie der Zöllner Levi bewusst seine ganze Existenz unter Jesu Führung zu stellen. Lass dich von Jesus berufen und folge du ihm nach, dann hast du einen sicheren Lebensweg mit einer großartigen Zukunftsperspektive. 11 An(ge)dacht HIStory Von Cedric Vogel Eine Nacht auf dem See D as sieht aber gar nicht gut aus!“, „ sagte Heman, und man konnte die Angst in seiner Stimme fast greifbar spüren. „Schaut doch mal da, die Wolken, die sind wirklich sehr, sehr dunkel, und sie kommen direkt auf uns zu! Es kann nicht mehr lange dauern, und dann stecken wir mittendrin im Sturm“, sagte er und blickte besorgt in die Gesichter seiner drei Mitfahrerinnen. Doch diese konnten ihn nicht unbedingt beruhigen. Schon HIStory 12 bald brach ein solcher Sturm über ihr kleines Segelboot herein, wie es ihn in Massachusetts selten zuvor gegeben hatte. Die Wellen im See vor Buzzard’s Bay waren bald so hoch, dass man ihr kleines Boot kaum noch erkennen konnte. Es war wie ein Spielzeug und die Elemente schienen ihren Spaß damit treiben zu wollen. Heman versuchte verzweifelt, die Segel so zu richten, dass sie dem Wind standhalten konnten. Doch die Mühe war vergebens. Immer mehr Wasser strömte ins Boot und bald schon schien es unter der großen Last unterzugehen. Sarah, Ashley und Heman suchten noch nach irgendwelchen Gefäßen, mit denen sie das Wasser aus dem Boot schöpfen könnten, doch eigentlich war ihnen längst klar geworden, dass ihnen jetzt nur noch ein Wunder helfen konnte. Gott gemacht haben? Doch ihre sehr demütige und aufrichtige Art imponierte ihm. Beim besten Willen konnte er keinen Fehler an ihr finden. Aber er blieb zurückhaltend. Ihre Botschaft konnte und wollte er nicht so einfach akzeptieren und übernehmen. Er entschied sich, dem Ganzen nachzugehen und für sich selbst herauszufinden, was an der ganzen Sache dran war. Er gab seine Arbeit als Schmied auf und reiste nach Maine. Dort wurde er von Ellens Familie herzlich willkommen geheißen. Er wollte zuerst mit Ellens Vater sprechen, doch am wichtigsten war ihm, das Gespräch mit der jungen Frau zu suchen, die immer wieder Visionen von Gott zu bekommen schien. Beide nahmen sich bereitwillig Zeit für ihren Gast und wiederum konnte sich Heman des Eindrucks nicht erwehren, wie echt Ellens Erfahrungen waren und dass sie Gott wirklich erlebt hatte. Er sprach danach noch mit Nachbarn, Freunden und Bekannten und alle konnten ihm seinen Eindruck nur bestätigen. Jetzt gab es auch für ihn keinen Zweifel mehr. Ellen war zu etwas Höherem berufen worden und er nahm ihre Botschaft an. Er wollte sie in ihrer Arbeit unterstützen und so zahlte er die Hälfte der Druckkosten des Flugblatts, in dem sie ihre erste Vision publizierte. Die andere Hälfte wurde übrigens von einem gewissen James White bezahlt. Überzeugt Heman S. Gurney war nicht jemand, der sich eine Entscheidung leicht machte. Bevor er wirklich von etwas überzeugt werden konnte, bedurfte es langer und reiflicher Prüfung. So auch, als er das erste Mal von Ellen Harmon hörte. Schon kurz zuvor hatte er die Lehren William Millers angenommen und wartete auf Jesu Kommen. Als Ellen nach New Bedford kam, um dort über ihre Erlebnisse zu sprechen, machte er sich auf, um sie zu hören. Als er sie sah, traute er seinen Augen nicht. Wie konnte eine solch junge Frau schon derartige Erfahrungen mit In Ellen Whites Aufzeichnungen kommt Heman Gurney immer wieder vor. Dort beschreibt sie ihn meist als einen Mann des Gebets und auch als jemanden, der in Aktion tritt, wenn Hilfe gebraucht wurde. Er war oft anwesend, wenn für die Kranken oder Bedürftigen gebetet wurde. Obwohl nicht viel über sein Leben bekannt ist, so wissen wir doch, dass es zu seinem Lebensziel wurde, anderen von der baldigen Wiederkunft Jesu zu erzählen und sie darauf vorzubereiten. Gewissheit Ellen begann zu beten: „Lieber Gott, bitte hilf uns! Wir gehen unter!“ Die Wellen schlugen immer höher über dem kleinen Boot zusammen und Blitze krachten in immer kürzeren Abständen am Himmel. Es schien keinen Ausweg zu geben. Doch auf einmal hatte Ellen eine Vision. Als sie sich später an die Begebenheit erinnerte, sagte sie: „Ich sah, dass alles Wasser im Meer ausgetrocknet sein würde, bevor uns etwas geschehen würde, denn meine Arbeit hatte gerade erst begonnen.“ Und auf einmal war auch alle Angst wie vom Sturm weggeweht. Sarah, Ashley, Ellen und Heman begannen Loblieder zu singen, obwohl ihr kleines Boot von der einen auf die andere Seite geworfen wurde. Es war so dunkel, dass sie sich gegenseitig gar nicht sehen konnten. Dennoch hatten sie keine Angst mehr. Jesus war bei ihnen, diese Sicherheit konnte ihnen nun keiner mehr nehmen, auch keine meterhohe Welle. Nach einiger Zeit begann sich der Sturm so schnell wieder zu legen, wie er gekommen war. Als Heman den Anker auswarf, wussten alle, dass sie es geschafft hatten. Die restliche Nacht verbrachten die vier jungen Leute damit, Gott zu loben und ihm für seine wunderbare Rettung zu danken. Wertvoll Ich finde es immer wieder ermutigend, solche Geschichten zu lesen. Gott hat seine Gemeinde von Anfang an geführt und sogar die größten Stürme dieser Welt können seinem Plan nichts anhaben. Heman S. Gurney war jemand, der seine Entscheidungen nicht vorschnell zu treffen wusste. Doch war er einmal von etwas überzeugt, konnte ihn nichts und niemand mehr von dieser Sache abbringen. Er war sicher kein Mann, der im Vordergrund der ersten Adventistengemeinde stand. Und doch war er wertvoll und wichtig. Es geht auch in unserer heutigen Zeit nicht darum, immer in irgendeiner Form präsent sein zu müssen. Es braucht genauso Menschen, die eine Arbeit im Hintergrund tun, welche vielleicht nicht immer von allen gleich wahrgenommen wird. Was aber nicht bedeutet, dass sie nicht genauso gut und wichtig ist. Vielleicht denkst du dir manchmal, dass du den Eindruck hast, nicht genug für Gottes Werk zu tun, weil du eher schüchtern und zurückhaltend bist. Denk immer daran, dass Gott dein Herz sieht und dass ein Gebet oder eine kleine Tat vielleicht viel mehr bewirken können als ein großer Auftritt. Lass dich nicht entmutigen, Gott braucht DICH! 13 HIStory Ellen (Bio) Ein nicht alltägliches Begräbnis Von Ella M. Robinson A uf ihren Reisen trafen die Whites in der kleinen Siedlung Lovett's Grove, Ohio, eine Gruppe von vierzig neuen Sabbathaltern. Diese Leute waren von George Holt, einem Evangelisten, in den biblischen Wahrheiten unterwiesen worden. Eines Sonntagnachmittags fand dort ein Begräbnis statt. Ein junger Mann, in der Siedlung gut bekannt, sollte beerdigt werden, und man bat James White, die Ansprache zu halten. Als er geendet hatte, stand Ellen White auf, um ebenfalls einige tröstende Worte an die Versammelten zu richten. Sie erzählte von der Wiederkunft Jesu und von der Auferstehung. Während sie von dem freudigen Wiedersehen mit allen Lieben im Himmel sprach, hielt sie plötzlich inne. Die Zuhörer sahen auf und fragten sich, warum sie auf einmal schwieg. Sie bemerkten, dass sich ihr Gesichtsausdruck verändert hatte. Sie sah nicht mehr die vor ihr sitzenden Zuhörer, ihre Augen waren unbeweglich nach oben gerichtet, als ob sie etwas weit Entferntes erblickte. Eine besondere Vision Dann hörte man sie mit wohlklingender Stimme ausrufen: „Ehre sei Gott!" Und wieder die gleichen Worte, genauso melodisch wie vorher, nur leiser und weicher, wie aus weiter Ferne. James White begriff sofort: Seine Frau hatte ein Gesicht. Wie gewöhnlich war Ellen zu Anfang der Vision völlig kraftlos, sodass sie sich auf den Arm ihres Mannes stützen musste. Dann stand Ellen auf und bewegte sich einen Schritt vorwärts, ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie schien angestrengt auf eine Szene zu schauen, die sich weit entfernt abspielen musste. Ein Mann sprang an ihre Seite und meinte, sie stützen zu müssen. Doch die Schwäche von vorhin war vorüber. Sie war von Kraft erfüllt, obwohl sie nicht atmete. Die Anwesenden beobachteten alles in ehrfürchtigem Schweigen. Hin und wieder hörten sie ein Wort, einen Satz, Ellen (Bio) 14 einen Ausruf oder eine Frage. Einige flüsterten miteinander. „Seid still! Sie redet wohl mit jemandem." Verständlich, dass jetzt viele Fragen aufkamen. James White antwortete gerne. Er gab den Anwesenden einige Erläuterungen, damit auch sie verstehen konnten, was da vor sich ging: „Der Engel, der mit ihr spricht, ist jedes Mal derselbe, eine große, majestätische Gestalt. Zuweilen redet meine Frau sogar mit Christus selbst. Die großartigen Prophezeiungen, die ihr hier in diesem kleinen Schulhaus studiert habt, sind von Gott auf genau die gleiche Art und Weise den Prophe-ten offenbart worden und bestätigen unsere Hoffnung, dass Jesus bald auf diese Erde zurückkommen wird, um aller Sünde und allem Leid ein Ende zu machen. Dies wird Ellen in vielen Einzelheiten vorgeführt, damit wir in der Botschaft der Bibel umso gewisser werden." So verwandelte sich die Trauer in frohe Hoffnung. Der Sarg, der im vorderen Raum stand, war für eine Weile vergessen. Inzwischen war es später Nachmittag geworden. Die Versammelten bemerkten, wie jetzt eine Veränderung mit Ellen White vor sich ging. Zwei Stunden lang hatte sie nicht ein einziges Mal geatmet, doch nun kam sie nach und nach wieder zu sich und nahm von ihrer Umgebung Notiz. Alle hatten sich dicht um sie geschart und fragten, was sie in der Vision gesehen habe. Aber sie wollte nicht sprechen – noch nicht. Sie musste sich erst fassen. Man trug den Sarg zum Friedhof. Verwandte und nahe Freunde des Verstorbenen verließen das Schulgebäude, in dem die Trauerfeier stattgefunden hatte. Als die Gruppe sich auflöste, weil alle nach Hause wollten – einige zu Pferd, andere in Kutschen –, hörte man da und dort: „Was haben wir heute gesehen! Jetzt brauchen wir nicht mehr daran zu zweifeln, dass Jesus wiederkommt, um uns in die himmlischen Wohnungen zu nehmen!" Angriff Zwei Tage später fuhren die Whites nach Battle Creek zurück. Sie sprachen voller Vorfreude von ihren Kindern, von denen sie nun drei Wochen getrennt gewesen waren. Während der Zug dahinfuhr, erzählte Ellen ihrem Mann die Vision in allen Einzelheiten und fügte hinzu: „Sobald ich die wichtigste Post erledigt habe, werde ich beginnen, alles aufzuschreiben." „Und wir werden es in einem kleinen Buch veröffentlichen", meinte James, „und es überallhin verschicken." In Jackson, Michigan, machten sie Zwischenstation und besuchten ihre alten Freunde, die Palmers. Herr Palmer nahm James mit vor das Haus, um ihm den Garten zu zeigen; die beiden Frauen unterhielten sich. Plötzlich, mitten im Satz, verspürte Ellen eine Lähmung in der Mundhöhle. Ihre Zunge schien geschwollen und taub zu sein. Sie konnte die Worte nicht mehr aussprechen, die sie gerade sagen wollte. Ein Kälteschauer fuhr ihr über den Kopf und die rechte Seite herab; sie verlor das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kam, hörte sie die beiden Männer beten. Sie sah um sich und versuchte aufzustehen, fiel aber kraftlos zurück. Eine Zeit lang lag sie bewegungslos da und dachte im Stillen: Werde ich meine drei kleinen Jungen nie wiedersehen? Henry, Edson, Willie – wenn ich euch doch nur noch einmal sehen dürfte, nur ein einziges Mal! „Ein Schlaganfall! Ein schwerer Schlaganfall!" hörte sie die Männer sagen. Doch sie beteten weiter. Nach einiger Zeit bemühte Ellen sich erneut aufzustehen. Mit Hilfe ihres Mannes schaffte sie es und konnte sogar ein wenig umhergehen. Am nächsten Morgen schlugen die Palmers vor: „Bruder White, fahre heute nicht weiter. Bleibt bei uns, bis deine Frau wieder bei Kräften ist." James sah seine kleine Frau lange an, die mit aller Kraft versuchte, sich aufzurichten. Wenn sie fahren wollten, mussten sie jetzt zum Bahnhof aufbrechen. „Was sollen wir tun, Ellen?", fragte er. Sie hatte in der Nacht große Schmerzen gehabt, doch kam die Antwort ohne Zögern: „Sag den Palmers, dass wir fahren." Mit Hilfe ihres Mannes machte sie sich unter Schmerzen auf den Weg zur Kutsche. James musste sie hineinheben. Bald waren sie im Zug. Noch zwei Stunden bis nach Hause! Zu Hause angekommen, konnte meine Großmutter wochenlang weder alleine gehen, noch hatte sie das geringste Temperaturempfinden am Kopf. Und doch blieb ihr der Befehl des Engels in Erinnerung: „Schreibe und veröffentliche die ganze Vision!" Sie bat um Schreibzeug, obwohl ihre Seite immer noch gelähmt war. Mit aller Kraft bemühte sie sich, wenigstens ein paar Sätze zustande zu bringen und schaffte am ersten Tag gerade eine Seite. Stets voran „Ich gebe nicht auf!", beharrte sie. „Ich wurde gewarnt: Satan würde versuchen mich am Niederschreiben der Vision zu hindern. Darin werden nämlich seine geheimen Pläne enthüllt, mit denen er die Menschen verführen und vernichten will. Doch wurde mir verheißen, dass Engel mich stärken würden." Ellen White setzte ihren Kampf fort. Es gelang ihr, jeden Tag etwas mehr zu schreiben. Dann endlich war die Vision zu Papier gebracht und wurde gedruckt. Die Nachwirkungen des Schlaganfalls waren inzwischen abgeklungen, und Ellen war wieder so gesund wie vorher. Die Beschreibung dieser Vision füllte 219 Seiten und wurde als Buch für 50 Cent verkauft. Darin ist vom Ursprung der Sünde im Himmel und dann im Garten Eden berichtet. Das Gesicht offenbarte, wie der Sohn Gottes sich anbot, anstelle der Sünder zu sterben. Es zeigte, wie er hier auf der Erde gegen seinen großen Widersacher – Satan – kämpfte, der schließlich boshafte Menschen dazu anstiftete, Jesus ans Kreuz zu nageln. Große Anteilnahme Ellen berichtete über das Interesse, das Engel und Bewohner der ungefallenen Welten an Gottes großem Erlösungsplan zur Rettung der gefallenen Menschheit an den Tag legen. Sie beschrieb die Verwunderung des ganzen Universums über die unsagbare Liebe Gottes, der seinen eigenen Sohn dahingab, um das rebellische Menschengeschlecht zu retten. Sie erzählte von der Freude im Universum, als Christus zu neuem Leben auferstand und in den Himmel zurückkehrte, denn er hatte Satan, Sünde und Tod besiegt. Sie schilderte den freudigen Empfang, die Jubelrufe und Loblieder der unzähligen Engelscharen bei seiner Rückkehr in das Haus seines Vaters. Später fügte Ellen White einen kurzen Abriss der Geschichte des Volkes Gottes hinzu; er beginnt mit dem Sündenfall und endet mit der Ausrottung der Sünde in alle Ewigkeit. Dieser wunderbare Bericht füllte später, als Ellen White alles noch ausführlicher schilderte, fünf große Bände, genannt „Entscheidungsserie". Diese Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden und werden von Millionen Menschen gelesen. Sie bringen Licht in viele Geheimnisse, die mit dem großen Kampf zwischen Christus und Satan zu tun haben. Anmerk. d. Red.: Die „Entscheidungsserie“ besteht aus den Bänden „Patriarchen und Propheten“ (vom Sündenfall bis zu König David), „Propheten und Könige“ (von König Salomo bis zur Rückkehr aus dem babylonischen Exil), „Das Leben Jesu“, „Das Wirken der Apostel“, „Der große Kampf“ (von der Zerstörung Jerusalems bis zur Wiederkunft). Gekürzt aus: Ella M. Robinson, Großmutter macht Geschichte(n), AdventVerlag, Zürich 1989, Seiten 117-121. 15 Ellen (Bio) Ellen (Message) Geht voran! Von Ellen G. White D ie Geschichte der Israeliten ist auch für Christen lehrreich. Als Gefahren und Schwierigkeiten sie überraschten, verloren sie ihren Glauben und murrten gegen Mose. Sie warfen ihm vor, sie in Gefahr gebracht zu haben, obwohl er doch nur Gott gehorsam gewesen war. Der göttliche Befehl lautete: „Geht voran!“ Sie sollten nicht warten, bis der Weg frei ist und sie alle Einzelheiten des Planes verstehen. Zögern und Murren bedeutete Misstrauen Gott gegenüber. In seiner Weisheit führte Gott sie in die Sicherheit der Berge – vor ihnen das Rote Meer –, um sie zu befreien und sie für immer von ihren Feinden zu erretten. Er hätte sie auch auf eine andere Art befreien können, aber er hatte diesen Weg gewählt, um ihren Glauben auf die Probe zu stellen und ihr Vertrauen in ihn zu stärken. Es war nicht Moses Schuld, dass das Volk rebellierte. Er glaubte den Verheißungen Gottes und befolgte Gottes Anweisungen. Diejenigen aber, die ihn eigentlich hätten unterstützen sollen, wurden mutlos und sahen vor sich nur Unheil, Vernichtung und Tod. Der Herr beschäftigt sich jetzt mit seinem Volk, das sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennt. Er will bedeutende Erfolge erzielen. Während er in seiner Vorsehung auf dieses Ziel hinwirkt, spricht er zu ihnen: „Geht voran!“ Der Weg ist zwar noch nicht frei, aber wenn sein Volk in der Kraft des Glaubens mutig vorangeht, wird Gott ihn vor ihren Augen ebnen. Es wird immer Menschen geben, die sich – wie die Israeliten damals – beklagen und die Verantwortung für ihre Schwierigkeiten denen geben wollen, die Gott dazu berufen hat, sein Werk voranzubringen. Sie erkennen nicht, dass Gott sie prüft, indem er sie in Schwierigkeiten bringt, aus denen nur er retten kann. Es gibt Zeiten, in denen das christliche Leben von Gefahren umgeben und der Auftrag schwer zu erfüllen scheint. Die Einbildung sieht vor sich den drohenden Untergang und hinter sich Ellen (Message) 16 16 Tod und Gefangenschaft. Gleichzeitig ist Gottes Stimme deutlich über allen Schwierigkeiten zu hören: „Geht voran!“ Wir sollten dieser Aufforderung gehorchen, ganz gleich, wie das Ergebnis aussehen mag. Wir sollten selbst dann gehen, wenn unsere Augen die Finsternis nicht durchdringen können und unsere Füße die kalten Wellen um sich spüren. Im Glauben vorwärts Die Israeliten waren erschöpft und verängstigt. Wenn sie aber zurückgeblieben wären und sich geweigert hätten, in Richtung des Meeres zu ziehen, hätte Gott niemals den Weg geebnet. Indem sie geradeaus zum Wasser hinab marschierten, zeigten sie, dass sie dem Wort Gottes glaubten. Sie taten alles, was in ihrer Macht stand, und dann erfüllte Gott seinen Teil: Er trennte die Wasser. Vor einem zögernden, zweifelnden Menschen werden die Wolken, die den Weg verdunkeln, nie verschwinden. Der Unglaube spricht: „Wir können diese Hindernisse niemals überwinden. Lasst uns warten, bis sie beseitigt sind und wir den Weg klar erkennen können.“ Der Glaube hingegen drängt unerschrocken und zielstrebig vorwärts, alles hoffend, alles glaubend. Gehorsam Gott gegenüber bringt auf jeden Fall den Sieg. Nur durch den Glauben allein können wir am Ende der Tage das Himmelreich erlangen. Zwischen der Geschichte der Adventbewegung und der des Volkes Israel bestehen große Ähnlichkeiten: Gott führte sein Volk aus Ägypten in die Wüste, denn dort konnten sie sein Gesetz halten und seiner Stimme gehorchen. Die Ägypter, die keine Ehrfurcht vor dem Herrn hatten, hatten ihr Lager ganz in ihrer Nähe aufgeschlagen. Doch was den Israeliten als eine ungeheure Lichtfülle erschien, war für die Heere Pharaos eine Wolkenwand, die die Dunkelheit der Nacht noch verstärkte. Ebenso gibt es in unserer Zeit ein Volk, das Gott dazu berufen hat, sein Gesetz zu bewahren. Die Gebote Gottes sind für die Menschen, die ihnen gehorchen, wie eine Feuersäule, die den Weg zum ewigen Heil erleuchtet. Für den aber, der die göttlichen Gebote missachtet, sind sie wie dunkle Wolken. „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.“ (Psalm 111, 10) Besser als alles andere Wissen ist, das Wort Gottes zu verstehen. Im Halten der Gebote Gottes liegt eine große Belohnung. Nichts in dieser Welt sollte einen Christen dazu führen, auch nur für einen Augenblick in seiner Treue zu wanken. Reichtum, Ehre und weltliche Pracht gleichen der Schlacke, die vor dem Feuer des Zornes Gottes vergehen wird. Die Stimme des Herrn, die den treuen Gläubigen befiehlt „Geht voran“, prüft den Glauben oft bis zum Äußersten. Wenn sie mit dem Gehorsam so lange warten würden, bis alle Ungewissheit verschwunden ist und es kein Risiko mehr gibt, würden sie nie vorangehen. Wer denkt, dass es unmöglich sei, sich dem Willen Gottes anzuvertrauen und seinen Verheißungen zu glauben, bevor nicht alles ausgeräumt und geebnet ist, wird sich nie Gott hingeben. Glaube ist nicht die Gewissheit des Wissens. Glaube ist „eine gewisse Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“. (Hebräer 11,1) Der einzige Weg, Gott zu gefallen, ist, seinen Geboten zu folgen. „Geht voran“ sollte das Motto aller Christen sein. Die Vision der zwei Wege Auf der Konferenz in Battle Creek, am 27. Mai 1856, wurden mir in einer Vision einige Dinge gezeigt, die die Gemeinde allgemein betreffen: Die Herrlichkeit und Majestät Gottes zog an mir vorüber. Der Engel sprach: „Er ist gewaltig in seiner Majestät, und ihr verhaltet euch nicht danach. Er ist schrecklich in seinem Zorn, und ihr wagt es, täglich gegen seine Gebote zu verstoßen! ‚Ringt danach, dass ihr durch die enge Pforte eingeht’, denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt und viele wandeln darauf. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet und wenige sind es, die ihn finden’.“ (Lk 13,24; Mt 7,13.14.) Diese Wege sind deutlich erkennbar, voneinander getrennt und gehen in entgegengesetzte Richtungen. Der eine führt zum ewigen Leben, der andere zum ewigen Tod. Ich sah im Geist die Verschiedenheit dieser Wege und der Menschen, die darauf gehen. Die eine Lebensbahn ist breit und eben, die andere schmal und uneben. Dementsprechend sind auch die beiden Gruppen in Charakter, Lebensart, Kleidung und ihren Gesprächen verschieden. Die Wanderer auf dem schmalen Weg sprechen von der Freude und dem Glück, das am Ende ihrer Reise auf sie wartet. Ihre Gesichter sind ernst, aber dennoch liegt oft ein Glanz heiliger, geweihter Freude auf ihnen. Sie sind nicht gekleidet wie die Wanderer des breiten Weges. Sie sprechen und handeln auch nicht wie sie, denn sie haben ein anderes Vorbild: Jesus Christus, der mit Schmerz und Leid vertraut ist, weist ihnen den Weg, den er selbst gegangen ist. Seine Nachfolger sehen seine Fußtapfen und sind ermutigt und getröstet. Auf dem breiten Weg sind alle mit sich selbst beschäftigt, mit ihrem Äußeren und mit ihren Vergnügungen. Sie sind fröhlich und ausgelassen und denken nicht an das Ende ihrer Lebensreise – an den sicheren Untergang in der Verdammnis. Immer rasender und hemmungsloser tollen sie dahin. Jeder Tag bringt sie dem Untergang näher. O wie furchtbar erschien mir dieser Anblick! Viele Wanderer auf diesem breiten Weg trugen eine Aufschrift: „Der Welt abgestorben. Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid auch ihr bereit!“ Sie schauten genauso aus wie die anderen Eitlen ihrer Umgebung, nur dass ich auf ihren Gesichtern einen Anflug von Ernsthaftigkeit bemerkte. Ihre Unterhaltung glich den lustigen und gedankenlosen Gesprächen ihrer Weggefährten. Gelegentlich wiesen sie mit großer Befriedigung auf die Aufschriften an ihrer Kleidung hin und forderten alle anderen dazu auf, die gleiche Beschriftung zu tragen. Sie befanden sich auf dem breiten Weg, obwohl sie vorgaben, zu denen 17 Ellen (Message) zu gehören, die den schmalen Weg gingen. Die Menschen um sie herum antworteten: „Es gibt doch keinen Unterschied zwischen uns. Wir sind alle gleich in der Art, wie wir uns kleiden, wie wir reden und handeln.“ Eine nicht gewürdigte Segnung Danach wurde ich in die Jahre 1843 und 1844 zurückversetzt. Damals gab es noch einen Geist der Weihe, der jetzt nicht zu finden ist. Was ist nur mit dem Volk Gottes geschehen? Ich schaute im Geist, wie es der Welt gleich geworden und nicht bereit ist, um des Werkes Gottes willen zu leiden. Es mangelt an der Befolgung des Willens Gottes. Mir wurden die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten gezeigt. Gott hatte sie in seiner Barmherzigkeit aus Ägypten geführt, damit sie ihm ohne Hindernis und Einschränkung dienten. Er wirkte große Wunder, prüfte und versuchte sie, indem er sie durch Schwierigkeiten führte. Obwohl Gott viele Wunder für sie getan und sie oftmals vor dem Untergang bewahrt hatte, murrten sie in den göttlichen Prüfungen. Sie sagten: „Wären wir doch in Ägypten gestorben durch des Herrn Hand.“ (2. Mose 16, 3.) Sie sehnten sich nach Ägypten zurück. Viele, die vorgeben, die Wahrheit für die letzte Zeit zu glauben, wundern sich über das Verhalten der Israeliten. Nachdem Gott so wunderbar gewirkt hatte, wie konnten sie das vergessen? Der Engel sprach: „Ihr habt es noch schlimmer getrieben als sie!“ Gott hat seinen Dienern eine so klare und reine Botschaft gegeben, die die Menschen überzeugen muss. Wohin sie auch gehen, der Sieg ist ihnen gewiss. Ihre Feinde werden nicht in der Lage sein, die Kraft des Wortes Gottes zu schwächen. Das Licht der Wahrheit strahlt so eindringlich, dass die Diener Gottes überall auftreten und den Sieg davontragen können. Diese große Gnade wurde weder gewürdigt noch erkannt. Treten Anfechtungen auf, schauen manche gleich zurück und meinen, sie hätten es besonders schwer. Manche sogenannte Diener Gottes kennen den Wert läuternder Prüfungen nicht. Sie erleben manchmal scheinbare Not und sind dann schnell entmutigt und verletzt. Die eigene Ehre meldet sich, sodass sie sich selbst, anderen und auch Gottes Werk schaden. Satan versucht sie umso mehr. Wenn sie den Gedanken, die er ihnen eingibt, Raum geben, werden ihr Einfluss und ihre Brauchbarkeit zunichte gemacht. […] Bis ans Ende Ich bete ernstlich, dass unser Werk, das wir in dieser Zeit tun, Herz, Geist und Seele tief durchdringt. Die Schwierigkeiten werden zunehmen, doch wir, als die Gläubigen Gottes, wollen uns gegenseitig Mut zusprechen. Wir wollen die Anforderungen nicht herabsetzen, sondern hochhalten, indem wir auf den schauen, der der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, richte ich mein Herz im Gebet zu Gott empor, und er stärkt mich und schenkt mir die Zuversicht, dass er mit seinen Dienern nah und fern ist. Ich bin ermutigt und froh, da ich erkenne, dass der Gott Israels auch heute noch sein Volk führt und dass er bis ans Ende mit ihnen sein wird. Mit vermehrtem Einsatz voran Mir ist aufgetragen worden, unsern Predigern zu sagen: Die Worte, die über eure Lippen kommen, sollen von der Kraft des Geistes erfüllt sein. Wenn es je eine Zeit gab, da wir der besonderen Leitung des Heiligen Geistes bedurften, dann ist es heute. Wir benötigen völlige Hingabe und Weihe. Ellen (Message) 18 18 Es ist höchste Zeit, der Welt die Kraft Gottes in unserm persönlichen Leben und Dienst vor Augen zu führen. Der Herr möchte die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft mit zunehmender Wirkung vorangetragen sehen. So wie er in allen Zeiten seinem Volk Siege schenkte, so möchte er es heute für seine Gemeinde tun. Er gebietet ihnen, gemeinsam von Kraft zu größerer Kraft und vom Glauben zu völliger Gewissheit voranzugehen, im Vertrauen auf die Wahrheit und Gerechtigkeit seiner Sache. Das Werk, das Gott durch sein Volk getan hat, sollte uns das Wertvollste sein. Es wird im Laufe der Zeit immer größer und einflussreicher werden. Der Feind versucht, das Unterscheidungsvermögen der Kinder Gottes und ihre Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Wenn sie aber arbeiten, wie der Heilige Geist sie leitet, wird er Türen öffnen, damit sie an wüsten Orten etwas aufzubauen. Ihre Erfahrung wird beständig zunehmen, bis der Herr mit großer Kraft und Herrlichkeit vom Himmel herabkommt und sein Siegel des Endsieges auf sie drücken wird. Wir sollen felsenfest zu den Grundsätzen des Wortes Gottes stehen und daran denken, dass Gott mit uns ist und uns Kraft gibt, jede neue Situation zu meistern. Wir wollen in unserm Leben die Grundsätze der Gerechtigkeit stets aufrechterhalten, damit wir im Namen des Herrn von Kraft zu Kraft gehen können. Wir sollen unseren Glauben als Allerheiligstes bewahren, der uns durch den Geist Gottes gegeben worden ist und sich immer wieder bestätigt hat. Die Verheißung des Sieges Das vor uns liegende Werk wird all unsere Kräfte in Anspruch nehmen. Es wird starken Glauben und unablässige Wachsamkeit erfordern. Wir werden Dinge erleben, die sehr entmutigend sind und die gewaltige Größe der Aufgabe wird uns erschrecken. Dennoch werden Gottes Diener mit seiner Hilfe den Sieg erringen. „Darum bitte ich, dass ihr nicht müde werdet“ (Eph 3,13), weil schwere Erfahrungen vor euch liegen. Jesus wird mit euch sein. Er wird durch den Heiligen Geist vor euch hergehen und euch den Weg bereiten, und er wird in jeder Notlage euer Helfer sein. … (Eph 3, 14-21.) (Bericht der Generalkonferenz vom 27. Mai 1913, S. 164-165.) Ich bin von den Ereignissen, die kürzlich nachts an meinen Augen vorüberzogen, tief beeindruckt. Eine große Bewegung, eine Erweckung, schien an vielen Orten vor sich zu gehen. Als Antwort auf den Ruf Gottes nahmen unsere Geschwister die Arbeit auf. Meine Geschwister, der Herr spricht zu uns. Sollen wir seiner Stimme nicht folgen? Wollen wir nicht unsere Lampen reinigen und wie Menschen handeln, die auf das Kommen ihres Herrn warten? Die Zeit fordert Lichtträger, sie fordert Taten. Aus: ELLEN G. WHITE, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 411-413; I:2830; III: 378-381. 19 Ellen (Message) Mission: Possible: Marshall Islands Verschollen ... am richtigen Ort! www.adventistvolunteers.org W er denkt, dass es auf der anderen Seite der Erde nur Wasser gibt, liegt damit gar nicht mal so falsch. Die paar Brocken Land, die man nur bei sehr genauem „google-earthen" findet, sind ein Hauch im Vergleich zu der unendlich weit scheinenden Wasserfläche des Pazifiks. ziemlich schockierend. Aus dem Nichts des Ozeans taucht auf einmal ein schmaler flacher Landstrich auf. Die erste Frage, die man sich stellt, ist: „Wo soll man denn hier landen, bitte?“. Aber es ist möglich und so haben wir im August 2009 marshallesischen Boden betreten. „Land of the Sea“ - Land des Meeres, so nennt man die Marshall-Inseln, und die Bezeichnung ist recht passend, denn die zugehörigen Inseln sind auf eine Fläche von 1.900.000km² aufgeteilt. Der erste Eindruck, den man bekommt, wenn man von Hawaii zur Hauptinsel Majuro fliegt, ist schon Wir, Robert und Jonathan, zwei Jugendliche aus Österreich, hatten uns entschlossen, ein Jahr als Studentenmissionare mit Adventist Volunteers auf die Marshall-Inseln zu gehen und dort als Lehrer für Gott zu arbeiten. Doch in Majuro war unsere Reise noch nicht beendet. Wir hatten uns Mission: Possible! 20 entschieden, auf eine der sogenannten „Outer-Islands“, der Äußeren, „einsamen“ Inseln - zu gehen, denn wir wollten wirklich die „Tom-Hanks-Wilson-Verschollen“-Erfahrung machen. Und genauso war es auch. Woja war das Ziel Eine knapp neun Kilometer lange, an der breitesten Stelle um die 500m breite und an der höchsten Stelle ca. fünf Meter hohe Insel mitten im Nirgendwo des Pazifiks. Auf dem Teil eines Atolls ist man in Woja (7°26'47.51"N, 168°33'4.59"E), wohl auf einem der entlegensten Orte der Welt. Knapp 300 Menschen leben Inselbevölkerung ist wie eine große Familie und immer wieder wurden wir eingeladen und man kümmerte sich um uns. Besonders in der Zeit, als es aufgrund einer dreimonatigen Dürre und Transportproblemen des Versorgungsschiffes kaum Trinkwasser und so gut wie kein Essen mehr gab, wurden wir trotzdem bewahrt und die Menschen teilten gerne mit uns. Als es endlich wieder regnete, konnten wir ein wenig nachvollziehen, wie es für Israel gewesen sein muss nach der Geschichte am Berg Karmel, als endlich wieder Regen kam. hier, wobei die meisten davon Kinder sind. Es ist eine Insel, wie man sie sich erträumt. Palmen, wo man hinsieht, weißer Sandstrand (ohne Touristen!), kristallklares Wasser mit einem Riff und einer fantastischen Unterwasserwelt und natürlich einem Sternenhimmel, der absolut frei ist von jeglicher Lichtverschmutzung. Es war wirklich überwältigend schön und es dauerte Monate, bis man sich an diese traumhafte Gegend „gewöhnt“ hatte. Die Lebensumstände sind sehr primitiv. Kein fließendes Wasser, d.h. man ist vollkommen vom Regen abhängig, kein Strom außer einer kleinen Solarzelle, kein Internet, kein Telefon, auf gut österreichisch: „Nix!“. Wir wohnten in einem kleinen Holzhaus (wir nannten es eher „Unterstand, der die Sonne abhält“, denn außer den Sonnenstrahlen blies, kroch und rann alles durch). Doch all diese Umstände, ja, auch das Kleidungwaschen mit der Hand, waren uns eigentlich ziemlich egal. Es gehört zu der Erfahrung dazu und wir hatten uns selbst dazu entschieden. Was macht man im Paradies? Wie immer in Dritte-Welt-Ländern muss man sehr flexibel sein, was Arbeit und Planung von Organisationen betrifft, die dort tätig sind. Ursprünglich hätten wir jeweils eine Klasse unterrichten sollen; geendet hat es mit vier bzw. fünf Klassen und die alle in einem Raum zur selben Zeit. In Europa würde man das pädagogischen Wahnsinn nennen, dort jedoch ist das relativ normal. Mit dieser neuen Situation war es anfangs eine große Herausforderung für uns, die Aufgaben als Lehrer zu erfüllen, da uns jegliche Unterrichtserfahrung fehlte. Unterrichtet wurde auf Englisch und da wir die zwei einzigen Lehrer an der Woja SDA School waren (übrigens auch die zwei einzigen Weißen auf der Insel) mussten wir auch jedes Fach unterrichten. Auf uns alleine gestellt standen wir der Herausforderung gegenüber, dass wir (strenge) Lehrer, Freunde und christliche Vorbilder gleichzeitig sein sollten. Bei den Disziplinproblemen mancher Kids war das nicht einfach aber mit Gottes Hilfe konnten wir gut durch das Schuljahr kommen und schafften es sogar, in einem landesweiten Test zu den Top-Schulen gezählt zu werden. Das überraschte uns wohl mehr als alle anderen. „Teacher, what is snow?“ Es ist nicht immer leicht gewesen, jungen Menschen, die nichts kennen, außer ihrer Insel, einen Einblick in unsere Welt zu vermitteln. Diese Kinder wissen nicht, was ein Berg ist, können sich nichts unter Schnee vorstellen und sind wahrscheinlich noch nie schneller als 25 km/h gefahren. Gerade deswegen haben die Bewohner dort auch kaum große Ziele oder Perspektiven für ihr Leben. Trotzdem sind die Menschen auf Woja sehr liebe und herzliche Leute. Die gesamte Es zahlt sich aus! Die wohl schönste Erfahrung, die wir machen durften war eine Taufe. Woja hatte noch keine Adventisten und wir freuten uns sehr, als sich 9 unserer Schüler und 3 weitere Menschen für Jesus und die Taufe entschieden. Heute vergeht fast kein Tag, an dem wir nicht zurückdenken. Die Sehnsucht nach der Insel kann uns niemand nehmen. Bevor wir im Mai 2010 Woja verließen sagte man uns: „Ihr werdet die Insel verlassen, aber die Insel wird euch nie verlassen“, und es stimmt. Die Gelassenheit und Ruhe, die wir dort erlebten, die vollkommene Abhängigkeit von Gott in fast allen Lebensbereichen, die Liebe und Freundschaft zu den Menschen, die Freude an der genialen Natur Gottes, all das und mehr, machte dieses Jahr zu einer Erfahrung, die uns geprägt hat und die wir JEDEM empfehlen können. Es zahlt sich aus! Wenn man Gott dient, wird man nicht enttäuscht! Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wende dich gerne an uns bzw., wenn du Interesse hast, auch ein Jahr irgendwo in der Welt für Gott zu arbeiten, besuche www.adventistvolunteers.org . Es warten hunderte Möglichkeiten! 21 Mission: Possible! Titelthema - Lifestyle I D as hätte Mose sich nicht gedacht, als er – wie schon so oft – mit seiner Herde aufbrach, um Weideplätze zu suchen. Dieser brennende Busch, den er sich ansehen wollte, und dann diese Stimme. Er hörte sie zum ersten Mal. Sie war so eindringlich, aber doch so, als hätte er sie schon immer gekannt. Obwohl ihn die Furcht ergriff, zog es ihn doch zu diesem göttlichen Wesen hin, das mit ihm sprach. Sein Leben, das schon einige spektakuläre Erlebnisse aufzuweisen hatte, sollte von nun an noch eine völlig andere Wendung nehmen. Er sollte Führer eines Volkes werden, von dem er als Kind getrennt worden war. Und dieser Gott, der sich ihm hier mit Namen offenbarte, würde sein engster und sein einziger Freund sein. Wir nennen das Berufung. Für Mose war das, was er erlebte, völlig irreal. „Sende doch, wen du willst“, entgegnete er Gott – vielleicht mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme – „ich kann doch nicht reden“. Aber Gott ließ sich nicht davon abbringen. „Ich habe dich geschaffen, da kann ich doch auch machen, dass du reden kannst.“ Der Logik des Schöpfers kann man nichts entgegenhalten. Und doch – können wir Mose nicht gut verstehen? Was geschieht hier? Solche und andere biblische Geschichten fallen uns ein, wenn wir an Berufung denken. Vielleicht auch die eine oder andere Erfahrung von Missionaren, Predigern oder Evangelisten, die wir gehört haben. Alles beginnt mit einer spektakulären und unerwarteten Begegnung mit Gott. Dann folgt ein riesiger Auftrag. Das Thema Berufung ist faszinierend. Da wird jemand aus dem Leben gerissen und von Gott selbst mit unwiderstehlicher Macht in eine Richtung gezogen, die er selbst nie eingeschlagen hätte. Warum Gott gerade diese Menschen auserwählt hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Fest steht, dass sie genauso fehlerhaft waren wie wir und genauso wenig damit rechneten, wie wir heute es tun würden. Wir heute? Eigentlich gibt es keinen Grund, warum Gott nicht auch heute noch Menschen zu bestimmten Aufgaben beruft, oder? Berufen – ich?! Von Luise Schneeweiß Titelthema - Lifestyle 22 22 Was wäre wenn? Nun stell dir einmal vor, dass Gott DICH berufen möchte! Du hast eine unglaubliche Begegnung mit ihm, die dich völlig aus der Bahn wirft, und jetzt sollst du deiner ganzen Schulklasse, deiner Familie oder deinen Kollegen eine göttliche Botschaft überbringen. Wird es dir da ganz anders? – mir schon! Oder: Du sollst nächste Woche deine Koffer packen und nach Grönland auswandern, um dort missionarisch zu wirken – oder anderswo hin. So ein einfaches Gedankenspiel kann uns verstehen helfen, was Berufung für die Menschen aller Zeiten bedeutet hat. Wie radikal sie eigentlich war. So faszinierend dieses Thema ist, bin ich ehrlich gesagt froh, wenn ich es aus einiger Distanz betrachten darf. Da bin ich doch ganz zufrieden mit meinem bescheidenen Wirkungskreis und einem mehr oder weniger kalkulierbaren Alltag. Ein wenig Abenteuer – ja, das muss auch sein – aber bitte in Maßen! Ich glaube, dass es gut ist, wenn wir eine gewisse Ehrfurcht vor dem Thema Berufung behalten. Jeder von uns sehnt sich danach, Gott auf besondere Weise zu erleben und auf mächtige Weise von ihm gebraucht zu werden. Doch wenn es so weit ist, geht es uns vielleicht wie Mose. „Herr, lass mich lieber bei den Schafen!“ Eine Berufung für jeden Die Wahrheit ist, dass es nicht nur diese spektakulären Berufungen gibt, sondern auch eine für jeden einzelnen von uns. In der Bibel werden schließlich alle Gläubigen als „Berufene“ bezeichnet. Jede Bekehrung ist deshalb eigentlich ein Berufungserlebnis! Du begegnest Gott, siehst, wie er ist, und lernst im gleichen Moment deine neue Lebensaufgabe kennen. Hast du eine Begegnung mit Gott gehabt? Wenn ja, dann war das auch deine Berufung! Selbst wenn du deine Bekehrung nicht auf einen bestimmten Punkt datieren kannst: Wenn du Jesus als persönlichen Herrn angenommen hast, bist du berufen! Wozu sind wir berufen? Zu ewigem Leben (1. Petr 5,10), zur Gemeinschaft mit Jesus (1. Kor 1,9), zur Mitgliedschaft und Mitarbeit in seiner Gemeinde (Kol 3,15), zur Heiligung (1. Thess 4,7), zur Nachfolge unter allen Bedingungen (1. Petr 2,21) und zu vielem mehr. (Ein Tipp für die Stille Zeit: ES lohnt sich, einmal mit der Konkordanz alle Stellen zu suchen, die von unserer Berufung sprechen!) Wir leben nicht „einfach so“ in der Welt, sondern sollen uns täglich dessen bewusst sein, wozu wir da sind. Das nennt die Bibel „die Berufung fest machen“ (2. Petr 1,10) oder „der Berufung würdig zu leben“ (Eph 4,1-4). Aber wie oft hat Gott nur die Nebenrolle in unserem Leben? Töpfer und Ton Gott möchte in meinem Leben schöpferisch tätig werden. Ein schönes Bild dafür ist der Beruf des Töpfers. So wie der Tonklumpen in seinen Händen in eine schöne Form gebracht wird, möchte Gott auch unser Leben umgestalten. Das ist auch ein Ausdruck seiner Liebe, denn etwas Besseres könnte uns nie passieren. Wenn wir seine Pläne einsehen könnten und das, was er aus uns machen möchte, wären wir begeistert davon. Gott freut sich sehr über jeden Menschen, der sich auf die Töpferscheibe begibt, um sich ihm zur Verfügung zu stellen. Wir werden dann wie die Jünger bei Jesus für den Rest unseres Lebens Kinder, Schüler und Mitarbeiter Gottes. Das gibt unserem Leben einen Wert und Sinn, wie es nichts anderes kann. Berufung – Berufe … Gott hat uns sehr unterschiedlich gemacht. Manche Fähigkeiten und Talente sind offensichtlicher. Andere bemerkt man erst, wenn man sie ausprobiert oder man erlernt sie in einer Ausbildung. So hat es auch nicht jeder leicht, die berufliche Richtung für sein Leben zu finden. Gott braucht Menschen in den unterschiedlichen Bereichen. Aber egal, welche Ausbildung du gewählt hast oder wählen wirst, eine Berufung ist schon an dich ergangen. Sie kommt vor jeder Karriere und steht weit darüber. Sich jeden Tag Jesus zu übergeben, jede Entscheidung unter Gebet zu treffen, auf seinen Willen zu achten – das sind viel mehr als fromme Sätze. Die Verbindung zu ihm ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben (Joh 15,5). Hast du deine Berufung schon erfahren? 23 Titelthema - Lifestyle Titelthema - Lifestyle II Von Winfried Vogel Von Gott berufen! ...wirklich? M enschen, die mit Gott leben, wünschen sich eine gute Kommunikation zwischen ihm und sich. So gerne würden sie Gott direkt zu sich reden hören, so wie es im Alten Testament scheinbar ständig passierte. Wenn ich Gott aber nicht mit meinen Ohren hören kann, wie kann ich dann wissen, was er in meinem Leben will? Diese Frage ist in kaum einer Hinsicht so dringend wie bei der Berufung zum Dienst für Gott. Wir sind zwar einsichtig und bescheiden genug, dass wir nicht eine Vision oder Audition von Gott verlangen, aber eine Theophanie (Gotteserscheinung) in etwas abgeschwächter Form hätten wir schon gern: • Vielleicht eine plötzliche Erleuchtung beim Lesen eines Bibeltextes • Vielleicht eine schwärmerische Begeisterung, eine emotionale Hochstimmung bei einer Versammlung oder in einer Predigt • Vielleicht ein Aufgewühltsein nach einem Schicksalsschlag • Vielleicht haben wir so starkes Verlangen nach einer solchen direkten Bekundung Gottes, dass wir auf Zeichensuche gehen: - Wir schlagen die Bibel auf und zeigen blind auf einen Text, der dann die Antwort geben soll - Wir warten auf die Reaktion von Menschen (Eltern, Freunden, etc.). Wenn sie positiv ist, handeln wir Titelthema - Lifestyle 24 entsprechend, wenn sie negativ ist, dann lassen wir es bleiben - Welche Ausbildungsstätte meldet sich zuerst? Dort gehen wir dann hin. Oder wenn eine Ablehnung kommt, dann nehmen wir das als Willensbekundung Gottes - Wie klärt sich die finanzielle Frage? Positiv oder eher nicht? Es ist klar: Gott kann alle diese Dinge gebrauchen, um seinen Willen deutlich zu machen, aber sie machen nicht die Berufung an sich aus. Dazu gehört mehr, wesentlich mehr! Das Wesen der Berufung Gottes 1. Gott ruft den Menschen Bevor Gott zu irgendeinem Dienst ruft, ruft er in die Nachfolge (siehe voriger Artikel). Paulus hat das in seinem zweiten Brief an Timotheus sehr klar zum Ausdruck gebracht: „Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, […] durch das Evangelium, für das ich eingesetzt bin als Prediger und Apostel und Lehrer. Aus diesem Grund leide ich dies alles, aber ich schäme mich dessen nicht, denn ich weiß, woran ich glaube …“ Wenn wir dem Begriff „rufen“ in der Bibel nachgehen, stellen wir fest, dass es immer in erster Linie um den Ruf zur Erlösung geht. Fazit: Gott beruft nur Berufene, d.h., er ruft nur die in seinen besonderen Dienst, die seinen grundsätzlichen Ruf in die Nachfolge Jesu positiv beantwortet haben. Diese Annahme Jesu als persönlichen Retter und Herrn ist unbedingte Voraussetzung für die Berufung zum Dienst. 2. Gott ruft zu Dienst und Zeugnis Der Ruf in die Nachfolge geschieht nicht ohne den gleichzeitigen, grundsätzlichen Ruf in den Dienst für Gott. Beides gehört zusammen! Paulus schreibt: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt (= parakalountos – fleht, bittet, ruft) durch uns… Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2 Kor 5, 20) Wir werden also Instrumente des Heiligen Geistes (= parakletos), der uns seine Gaben verleiht, damit wir diesen Dienst auch tun können. E.G.White hat diesen berühmten Satz geprägt: „Alle seine Aufträge sind auch Befähigungen“ (COL 333). Fazit: Die Berufung zur aktiven, zeugnishaften Nachfolge ist die Grundvoraussetzung zu jeder weitergehenden Berufung! 3. Gott ruft zum besonderen Dienst in seiner Gemeinde Eine wichtige Erkenntnis: Gott ruft und beruft! Deshalb darf es weder eine Einbildung noch eine eigenmächtige Ernennung sein. Eph 4,11 „Er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evange- listen, einige als Hirten und Lehrer…“ 1 Kor 12, 11 „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.“ Fazit: Die Entscheidung zu einem besonderen oder vollzeitlichen Dienst in der Gemeinde darf nicht leichtfertig oder eigenmächtig getroffen werden. Schließlich hat sie weitreichende Folgen sowohl für denjenigen selbst, als auch für seine Familie und für die Gemeinde, der er dienen wird. In Epheser 4, 12-16 sagt Paulus etwas über das Ziel dieser besonderen Berufung: „damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden…“ Es geht also bei der Berufung gar nicht in erster Linie um den Berufenen, sondern um den Aufbau der Gemeinde und die Herbeiführung des Reiches Gottes. Das bedeutet, dass wir uns selbst nicht so wichtig nehmen sollen. Wir stehen hier eigentlich gar nicht im Mittelpunkt, sondern es geht Gott um seine Gemeinde und darum, dass Menschen gewonnen werden! Die Faktoren der Berufung Gottes Wie sieht eine Berufung zum besonderen Dienst für Gott nun praktisch aus? Wie kann ich sicher werden, dass Gott mich berufen hat? Diese besondere Berufung ist nach aller Erfahrung vieler Menschen in den meisten Fällen keine plötzliche und wundersame Eingebung, die wie ein Blitz vom Himmel einschlägt. Auch wenn es stimmt, dass Gott durch eine Berufung in die Lebenswirklichkeit eines Menschen regelrecht hereinbricht, so besteht sie doch aus verschiedenen Faktoren. Dies kann ein längerer Prozess sein, der über Jahre hinweg stattfindet, in denen die Berufung sich festigt und bestätigt. Erst wenn diese Faktoren erkennbar sind, kann man von einer Berufung sprechen: • Völlige Hingabe an Jesus Christus als Erlöser und Herrn • Die biblisch-moralischen Voraussetzungen, wie sie in 1 Tim 3, 2ff und Titus 1, 5ff. aufgeführt werden, sollten erfüllt sein • Eine große Liebe zu Menschen und eine ebenso große Sehnsucht, sie für die Ewigkeit zu retten. Wer kein Interesse an Menschen hat, sondern sich z.B. lieber Dingen wie Computern und Medien widmet, der sollte nicht einen Beruf ergreifen, der vor allem mit Menschen zu tun hat. • Eine große Liebe für die Gemeinde Jesu und ein lebhaftes Interesse an ihrem Aufbau und Wachstum • Eine große Liebe zum Wort Gottes als der Richtschnur für Lehre und Leben und damit auch eine Liebe zur Lehre der Gemeinde • Ein unstillbares, überwältigendes Verlangen nach dem besonderen bzw. vollzeitlichen Dienst in der Gemeinde (1 Kor 9, 16 „Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen, denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predige.“) • Die Erfahrung mit Gott in der Stille, wo unter Gebet (und vielleicht auch Fasten) die Berufung persönlich festgemacht wird. Der Anstoß kann durchaus bei einer Predigt oder einer geistlichen Versammlung geschehen, doch die tiefe innere Bestätigung muss in der Stille vor Gott erfolgen. Gott lässt nach anfänglichem Aufruhr im Herzen einen tiefen Frieden einziehen. • Eine Grundausstattung natürlicher Gaben und Fähigkeiten muss vorhanden sein. Dazu gehört eine gewisse Redegabe, auch die Gabe des Lehrens sowie Organisationstalent und die Gabe der Überzeugung. Vieles mag erst im Ansatz vorhanden sein und muss sich noch entwickeln, aber es muss schon zur Zeit der Berufung erkennbar sein, dass hier ein Mensch mit gewissen Fähigkeiten ausgestattet worden ist, die ihn für einen solchen Dienst in der Gemeinde geeignet erscheinen lassen. • Die Bestätigung der Berufung durch Menschen, die geistliche Einsicht, Lebenserfahrung und gute Menschenkenntnis besitzen. Es gibt keine „einsamen“ Berufungen, wo derjenige, der sich berufen fühlt, der einzige ist, der diese Erkenntnis hat. Sie muss bestätigt werden durch andere Menschen, denen man zutraut, dass sie ein ehrliches und verlässliches Urteil abgeben. • Die Bestätigung durch die geschenk- te geistliche Vollmacht und das positive Ergebnis, das durch die Gaben und Fähigkeiten möglich ist. Erst derjenige, der sich positiv in der Gemeinde einbringt, seine Gaben einsetzt und dadurch feststellt, dass er sie tatsächlich hat, wird die Bestätigung finden, die er für seine Berufung braucht. • Die Berufung zum besonderen Dienst in der Gemeinde, z.B. den des Predigers, erfordert auch eine Zeit der Vorbereitung und Ausbildung. Die Bewältigung dieser Vorbereitungszeit ist ein entscheidender Gradmesser für die Gültigkeit der Berufung durch Gott. Wer hier die Belastungen aushält, sich selber organisieren kann und dabei auch Zeit für Menschen hat und das Ziel ihrer Gewinnung für die Ewigkeit nicht aus den Augen verliert, hat einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Qualifizierung für den Dienst getan. Hier zeigt sich, wer das Zeug zum Prediger hat. • Eins darf bei all dem nicht vergessen werden: Gott beruft auch immer den Ehepartner. Dies ist wesentlich für das Verständnis von Berufung. Es ist eben nicht bloß ein Beruf, sondern eine Lebens-Berufung. Auch wenn die Funktion des Dienstes durch den Ehepartner aller Wahrscheinlichkeit nach eine andere ist, so sind doch Wesen und Ziel der Berufung gleich. Der vollzeitliche Dienst für Gott ist so sehr Lebensart und Lebensstil, dass der Ehepartner sich damit – aus geistlichen Motiven – identifizieren können muss. Es muss eine ganz ähnliche Berufungsgewissheit einsetzen, damit die Herausforderungen des Dienstes gemeinsam gemeistert werden können. Alles andere gefährdet die Berufung des Berufenen. Wenn diese Faktoren der Berufung im eigenen Leben feststellbar sind, dann entsteht die immer stärkere Gewissheit, dass Gott gerufen hat. Dies ist nicht bloß ein besonderes Gefühl, das einen überkommt, sondern es ist ein Gesamtbild, das sich Puzzlestück für Puzzlestück zusammenfügt und die notwendige Sicherheit schenkt, die sogar einen lebenslangen Dienst für Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde lebbar macht. 25 Titelthema - Lifestyle ! t h c u s e g n e f Fotogra √ Du könntest dir vorstellen, Fotos für die S&S zu machen? √ Du hast eine gute Foto-Ausrüstung und Erfahrung in diesem Bereic √ Du möchtest dazu beitragen, dass junge Menschen durch unser Heft in ihrem Glaubensleben gestärkt werden? √ Dann werde Mitglied unseres Fototeams! Schicke deine Bewerbung (Beispielbilder und Infos über dich) an [email protected] Neu! Sonntag Eingeladen sind alle Mädels zwischen 12 und 19 Jahren Wir treffen uns zu einem Brunch um 11 Uhr und bleiben bis ca. 16 Uhr zusammen. Thema ch? „Mach dich mit Jesus auf die Socken, strickst du noch oder trägst du sie schon?“ Es wird ein kreativ-besinnlicher und lustiger Tag werden. Das ”girls4christ“ Team, u.a. mit Silvia (De Simone), Sabine (Janosch) und Anita (Schleicher), wird mit euch diesen Tag gestalten. t Wann/Wo 23. Oktober 2011 in der Gemeinde Kagran 25. März 2012 in der Gemeinde Dornbirn 11. November 2012 in der Gemeinde Linz Leitung Gerd-Laila Walter "Girls4Christ" Team Einladung Such dir den nähesten Ort aus, nimm deine Freundinnen (auch nicht STA) mit, wir freuen uns auf deine Anmeldung – 5 Tage vor dem Termin (wegen Essen und Material). Kosten 10 EUR Wir freuen uns DICH kennenzulernen! 27 Bibel-Rätsel Von Catherina Gehring Senkrecht Waagrecht Lösung auf Seite 46 Bibel-Rätsel 28 Student Missionaries gesucht ... Heimleitungsassistenz, Betriebstechnik, Gärtnerei, Küchenhilfe, Audio- und Videotechnik, Sprachschule, Bibliothek ... die uns während eines einjährigen, freiwilligen missionarischen Jahres unterstützen. ✓ Du möchtest Gott gerne ein Jahr missionarisch dienen. ✓ Dir macht die Arbeit und der Umgang mit jungen Menschen viel Freude. ✓ Du möchtest gerne einige Zeit in einem christlich geprägten Umfeld tätig sein. Wir übernehmen alle Kosten für Wohnen, Essen und Krankenversicherung und zahlen dir außerdem ein monatliches Taschengeld. Wir bieten dir auch die Möglichkeit, deine missionarische Aufgabe mit der Teilnahme an einigen interessanten Theologie- und Missionskursen zu verbinden. Wir freuen uns über deine Bewerbungsunterlagen - egal zu welchem Zeitpunkt du bei uns anfangen könntest. Seminar Schloss Bogenhofen, z.H. Thomas Küsel, Bogenhofen 1, A 4963 St. Peter am Hart, Tel: 0772263125-100, www.bogenhofen.at, [email protected] eine schule fürs leben schau TAKE STEPS TO CHRIST Oberstufenrealgymnasium Theologie plant Academy Sprachschule doch mal vorbei auf www.adventjugend.at NUSANA Gesundkostladen A-4963 St. Peter/Hart · Bogenhofen 1 Tel +43-(0)7722/631 25-195 [email protected] www.nusana.at Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10:00 – 12:00 Uhr Mo und Do 16:30 – 18:30 Uhr Bücher • Musik • DVD • Software Neue CDs und DVDs mit beeindruckender Musik der Fountainview Academy. Wer hat schon je ein ganzes Orchester am Meeresstrand oder in den Bergen spielen sehen? Sensationell. Natürlich mit Probehören und Probeschauen – nur bei uns. Deine Vorteile ... Große Auswahl. Bibeltreu und innovativ. Schneller Versand. Viele englische Artikel. Neu www.adventistbookcenter.at Mission: Possible! 20 Josia - Missionsschule [entdecken – leben – Weitergeben] Wenn du Gott dieses Jahr schenkst, wird Gott dein Leben für immer verändern! Und am Ende wirst du feststellen, dass nicht du Gott, sondern Er dich beschenkt hat! Nächster Kurs: 11. september 2011 – 7. Juli 2012 Weitere infos findest du unter: www.josia-missionsschule.de eine einrichtung der Baden-Württembergischen Vereinigung 21 Mission: Possible! Interview Ted N. C. Wilson ist seit Juli 2010 Präsident der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten Die weltweite Mission der Jugend Die Fragen stellte Jonathan Walter I n den meisten Ländern und Divisionen, in denen die Kirche der Siebenten-Tags Adventisten heute präsent ist, gibt es ein stetiges Gemeindewachstum. Europa ist eines der am langsamsten wachsenden Felder. Was denkst du sind die Gründe für diese Entwicklung? Viele Faktoren kommen hier zusammen; unter Anderem eine stark säkulare Gesellschaft, die auf Materialismus ausgerichtet ist und die nicht willig ist, sorgfältig auf Gottes Wort zu hören. Ich glaube, dass Gott in diesen Interview 34 wohlhabenden Ländern, wie in den USA, Kanada, Europa und Australien auf sehr wundersame Art und Weise etwas tun wird, um die Ohren und Augen dieser Menschen zu öffnen. Wenn das passiert, müssen wir bereit sein, die wunderbare Endzeitbotschaft, die Gott uns gegeben hat, kraftvoll zu verkündigen und auf die baldige Wiederkunft Jesu hinweisen. Ich glaube und bete, dass Europa eine große Erweckung erleben wird. Deshalb bereise ich Europa einige Male dieses Jahr, weil ich die große Bürde spüre, einem jeden klar zu machen, dass der Herr einen jeden von uns SiebentenTags-Adventisten gebrauchen möchte. Es ist eine traurige Tatsache, dass viele junge Adventisten in Europa die Adventgemeinde verlassen. Was tut die Generalkonferenz, um gegen diesen Trend anzukämpfen? Das ist eine gute Frage. Es muss verstanden werden, dass nur das Handeln der Generalkonferenz allein nicht die einzige Lösung ist. Trotzdem sind wir auf jeden Fall pro-aktiv darin, die tol- len Talente von euch Jugendlichen für die Mission unserer Kirche zu nutzen. Das ist auch der Grund dafür, weshalb ich so begeistert über den Youth in Mission Congress bin. Es ist aufregend, so viele junge Leute zu sehen, die nicht nur bereit sind, Gottes Wort aufzunehmen, sondern es auch weiter zu geben. Wir planen spannende Projekte, wie zum Beispiel die weltweite Verteilung von Ellen Whites Buch „Der große Kampf“. Überall auf der Welt werden Bibel- und Missionskongresse stattfinden. Diese sind zwar hauptsächlich für Prediger und Lehrer gedacht, damit auch sie erneut für unsere prophetische Bewegung begeistert werden, aber eben auch ihr jungen Adventisten werdet stark involviert werden in Aktivitäten wie Outreach und direkter Evangelisation. Erst kürzlich hab ich mich mit den Jugendsekretären von allen Weltdivisionen getroffen. Sie wollen Gottes Wort in den Mittelpunkt stellen und euch Jugendlichen helfen, an der Mission unserer Gemeinschaft teilzuhaben. Der Satz „Geht voran!“ fand eine ganz besondere Betonung in deiner Antrittsansprache bei der letzten Generalkonferenz Vollversammlung in Atlanta, USA, im Juni 2010. Was soll „Geht voran!“ ausdrücken und was ist seine Anwendung für uns adventistische Jugendliche heute? Es bedeutet, voran zu gehen im Glauben. Ich bin überzeugt davon, dass die Kirche der Siebenten-TagsAdventisten die in Offenbarung 12,17 prophezeite Endzeitgemeinde der Übrigen ist. Das sage ich nicht auf eine stolze und arrogante Weise, sondern in voller Demut, wissend, dass Gott jeden Menschen in diese Gemeinde der Übrigen inkludieren möchte. Wenn wir verstanden haben, dass der Herr sagt: „Glaubt an mich und geht voran im Glauben gemäß dem Wort Gottes“, dann sollten wir sein Wort so nehmen, wie es ist, und sollten nicht nachgeben, frustriert werden oder uns entmutigen lassen. Ganz besonders die Jugend will vorwärts gehen und sehen, dass sich etwas bewegt. Als junger Mensch in der Adventgemeinde sollte man sich definitiv als Teil von Gottes Mission fühlen. Ganz auf Gottes Wort fokussiert und verständig in dem, was der Geist der Weissagung über die Art und Weise wie wir Menschen erreichen sollen zu sagen hat. Insbesondere die Millionen Menschen, die in den großen Städten leben. Bei diesem gewaltigen Unterfangen wird die Jugend eine große Rolle spielen und im Glauben voran gehen. Den adventistischen Jugendlichen ist die momentane Lage der Adventgemeinde sehr wohl bewusst, besonders hier in Mittel- und Westeuropa. Was sollte die Richtlinie für uns sein, da manche von uns sich an die Wand gedrängt fühlen in der Diskussion zwischen „Liberal“ und „Konservativ“? Ich denke man muss ganz einfach zum Wort Gottes zurückkehren und mit einem Lächeln im Gesicht und in freundlicher Begegnung die Begeisterung über die Bedeutung, ein Nachfolger Jesu im 21. Jahrhundert zu sein, weitergeben. Wenn du wirklich verstanden hast, wer wir als Volk sind, dass wir nicht einfach nur eine weitere Kirche, eine weitere Glaubensgemeinschaft sind, sondern eine gewaltige Bewegung, die Adventbewegung, dann bekommst du eine neue Perspektive und bist nicht nur Teil von einer Routine. Wenn du darauf ausgerichtet bist, dann wirst du nicht in Streitereien und Auseinandersetzungen verwickelt werden. Wir müssen auf die Wahrheit gerichtet bleiben und uns durch den Heiligen Geist in die Mission drängen lassen. Das ist ein weiterer Grund, warum ich von Youth in Mission so begeistert bin. Dieser Kongress hat absolut den richtigen Fokus und die richtige Ausrichtung. Die meisten unserer Leser sind junge Menschen, manche noch Teenager. Was würdest du ihm/ihr gerne persönlich sagen? Ich möchte dich ermutigen, dich nicht auf die geistliche Erfahrung deiner Eltern oder deines Predigers oder von irgendjemand Anderem zu stützen, sondern die persönliche Erfahrung mit Jesus wirklich dein eigen zu machen. Das tust du, indem du von deinen Eltern, deinem Prediger und Anderen lernst, aber das Wichtigste ist, dass du alleine und in Ruhe Zeit mit dem Lesen von Gottes Wort verbringst. Lass den Heiligen Geist wirklich dein Leben verändern. Dadurch wirst du motiviert, Teil dieser großartigen Mission zu sein, Jesu Liebe und das Versprechen seiner Wiederkunft zu verkündigen. Man wird so leicht abgelenkt, ganz besonders wenn man jung ist. Man beginnt sein Leben gerade erst und sucht vielleicht die richtige Ausbildung, oder wenn man in die Zwanziger kommt einen Partner fürs Leben. Alle möglichen Dinge lenken einen ab, aber Gott möchte, dass du das tust was recht und gut ist. Er möchte, dass du weißt, dass er dich auf dem Weg unterstützt, wenn du auf ihn fokussiert bleibst, damit du die Mission dieser Kirche erfüllen kannst. Ich möchte dich ermutigen, nicht entmutigt zu werden, wenn du auf Andere schaust, sondern deinen Blick immer auf Jesus gerichtet zu halten. Vielen Dank für das Interview! 35 Interview AdEventisten Von Anna Schmidlechner Ein Feuer entfacht... F aith on Fire“ lautete das Motto des " 5. Youth in Mission Kongresses vom 21.04. bis 25.04. in Mannheim. Dort kamen um die 1.800 Jugendliche aus der ganzen Welt zusammen, um gemeinsam Gott näher zu kommen. Ein besonderer Höhepunkt in den fünf Tagen war, dass wir sogar die Möglichkeit hatten, dem Präsidenten der Generalkonferenz, Dr. Ted Wilson, in einer „Let’s Talk“-Stunde Fragen zu stellen. Wir wurden nicht nur durch die inspirierenden Ansprachen von Michael Dörnbrack, Ted Wilson, Erhard Biró und Petras Bahadur ermutigt, sondern konnten auch von den verschiedensten Workshopthemen viel mitnehmen. Doch bei diesem Kongress ging es ja vor allem darum, den Glauben auch praktisch auszuleben. Deshalb gab es am Sabbatnachmittag die Gelegenheit, Menschen auf den Straßen Mannheims beispielsweise durch Meinungsumfragen auf den Glauben anzusprechen. Und als bei der Abendveranstaltung die Zeit für die Erfahrungsberichte AdEventisten 36 gekommen war, gab es noch eine Reihe von Jugendlichen, die ihre Erlebnisse gar nicht mit der ganzen Versammlung teilen konnten, da es so viele spannende Gespräche gegeben hatte. Am Sonntagabend durften wir noch miterleben, wie drei junge Menschen Zeugnis davon gaben, dass sie Gott in ihrem Leben an die erste Stelle setzen wollen. Dies bezeugten sie öffentlich durch die Taufe. Als bei der letzten Veranstaltung am Montagvormittag das Lied „Wir sind voll Hoffnung“ erklang, hatte man den Eindruck, dass es allen schwer fiel, den Kongress nun hinter sich zu lassen. Wir freuen uns daher schon auf das nächste Jahr und vielleicht ist das dann auch eine Chance für DICH, dieses besondere Ereignis mitzuerleben. 37 AdEventisten Termine & News Bewahre den Überblick H ier findest du einen kurzen Überblick über die Termine in den nächsten Monaten. Weitere Infos, sowie alle Termine mit Anmeldeformular gibt's auf www.adventjugend.at. Schau doch mal vorbei! September 2011 16. - 18.09. Jugendleitertagung (JULETA) in Strobl 23. - 25.09. AMICUS International Student Congress in Paris 23. - 25.09. Jugendchor S4J Wochenende in Strobl 23. - 25.09. ADWA-Basiskurs in Bogenhofen 24.09. ATS Youth Congress in Eisenach Oktober 2011 02. - 09.10. Termine & News 38 JAWE 2011 in Basel und d n a )S u a B ( , e n n o S Afrika hautnah ... r h e m l ie v h c o n r e Schweiss, ab … beim ADRA XL Gruppeneinsatz in Tansania (30.1.-24.2.2012). Sei dabei und unterstütze die Menschen und ihren Alltag im adventistischen Kibidula Outpost Center. Als Gruppe aus Österreich werden wir gemeinsam ein Versammlungsgebäude für die verschiedenen Schulen auf dem Gelände bauen. Du kannst dabei sein, wenn etwas Großes von Grund auf entsteht! Du musst kein Handwerker sein :-). Wenn du gern mit beiden Händen anpacken möchtest, freuen wir uns, wenn du dabei bist! Für alle, die erst in den nächsten Wochen ihre Semesterdaten bekommen, haben wir die Anmeldefrist bis in den Oktober hinein verlängert! Melde dich so schnell wie möglich an - denn wir möchten möglichst günstige Flüge ergattern! Sponsorenlauf in Dornbirn und Wien Am 18. September in Dornbirn und am 23. Oktober in Wien - lauf mit und lass dich sponsern - gemeinsam erlaufen wir das Budget für den Bau in Tansania! Infos zum Einsatz und zu den Sponsorenläufen findest du unter http://www.adventjugend.at/termine/ Eure Seite DIE JUGEND VOITSBERG STELLT SICH DIE JUGEND VOITSBERG STELLT SICH … … VOR VOR der Weststeiermark - im Grünen Herz Österreichs wo InInder Weststeiermark - im Grünen Herz Österreichs wo man im Kernöl schwimmt und auf Lipizzanern reitet, liegt man im Kernöl schwimmt und auf Lipizzanern reitet, liegt die Gemeinde Voitsberg. Unsere Kompanie besteht aus die Gemeinde Voitsberg. Unsere Kompanie besteht aus folgenden Kameraden: folgenden Kameraden: Verena & Peter, Andrea, Pia, Jona, Simone, David, Paul, Dani & nette Gäste sind immer gern gesehen. bilden die junge Garde Voitsberg. Ebenso gernDani gesehen, wenn auch selten sindimmer unseregern gesehen. Verena & Peter, Wir Andrea, Pia, Jona, Simone, David, Paul, & nette Gäste sind „Fahnenflüchtigen“ Liesa & Nora. Wir bilden die junge Garde Voitsberg. Ebenso gern gesehen, wenn auch selten sind unsere Wir treffen uns jeden 2. Sabbat„Fahnenflüchtigen“ um TAUSENDACHTHUNDERT (18:00 Uhr) zur Jugendstunde – die Liesa & Nora. immer ein anderes Programm bietet. Jeder übernimmt mal die Andacht - auch wenn’s der 1. Versuch is Bergpredigt hat unsum lange &wir konnten wertvolle Erkenntnisse daraus mitnehmen. Wir treffen.Die uns jeden 2. Sabbat Tbeschäftigt AUSENDACHTHUNDERT (18:00 Uhr) zur Jugendstunde – die immer ein anderes Programm bietet. übernimmt diewie Andacht - auch wenn’s derPizzen, 1. Versuch is Ist das Feldbesteck bereit, dannJeder gibt’s immer leckeresmal Essen „panierte Lasagne“, 5cm hohe Palatschinken usw. =) lange Während dem Essen &wir werden aktuelle Themen diskutiert: Bundesliga ( alle Sturm .Die Bergpredigt hat uns beschäftigt konnten wertvolle Erkenntnisse daraus mitnehmen. Graz Fans, bis auf Paul, der is hartnäckiger LASK –Fan (warum auch immer? - das kann keiner Ist das Feldbesteck dann gibt’saktiv immer leckereskönnen Essen wie „panierte Lasagne“, 5cm hohe Pizzen, verstehen)), bereit, wie wir die Gemeinde unterstützen (KISS, Jugendklasse, Schaukasten, musikalisch, und dem überlegen uns gemeinsam, was wir mit dem angebrochenen noch machen. Palatschinken usw. =)Technik) Während Essen werden aktuelle Themen diskutiert:Abend Bundesliga ( alle Sturm Ob es Filmabende oder Tischtennis-Rundengangerl sind - die gesamte Truppe ist für jeden Spaß zu Graz Fans, bis auf Paul, der is hartnäckiger LASK –Fan (warum auch immer? - das kann keiner haben. verstehen)), wie wir die Gemeinde aktiv unterstützen können (KISS, Jugendklasse, Schaukasten, Auf die Frage: Vorhaben? Kam von Jona „Wachstum“ – welches Wachstum gemeint ist (Länge oder musikalisch, Technik) und überlegen uns gemeinsam, was wir mit dem angebrochenen Abend noch machen. Breite), keine Ahnung =) ?!? Ob es Filmabende oder Tischtennis-Rundengangerl sind - die gesamte Truppe ist für jeden Spaß zu haben. Was wir in Zukunft planen sind Gokart Fahren, Rodeln (unser Solzstiegl hot a beleuchtete Rodelbahn), Kegeln, und zusammen mit der Gemeinde einen Spielenachmittag „LPT – Let’s play togehter“ mit einem Quiz, Fußballmatch, & gemeinsamem Essen. Auf die Frage: Vorhaben? Sackhüpfen Kam von Jona „Wachstum“ – welches Wachstum gemeint ist (Länge oder Breite), keine Ahnung =) ?!? Was wir in Zukunft planen sind Gokart Fahren, Rodeln (unser Solzstiegl hot a beleuchtete Rodelbahn), Kegeln, und zusammen mit der Gemeinde einen Spielenachmittag „LPT – Let’s play togehter“ mit einem Quiz, Fußballmatch, Sackhüpfen & gemeinsamem Essen. Eure Seite 40 CD und Buch - Tipps Von Miriam Unterweger und Luise Schneeweiß Autor: Lawrence Elliot Titel: Der Mann, der überlebte – George W. Carver – eine faszinierende Lebensgeschichte Verlag: Aussaat Verlag Seiten: 221 Ausgabe: 2008 Preis: 13,30 € ISBN-13: 978-3-7615-5100-4 Zu beziehen bei: www.adventistbookcenter.at, [email protected] George W. Carver setzte all seine Kraft ein, um selbst Kleinstes zu erreichen. Dadurch entdeckte er Großes für seine Mitmenschen. Als Schwarzer in der Sklaverei geboren, kämpfte er lange gegen die Mauer der Vorurteile, um nach mühevollen Jahren endlich sein Examen in Agrarwissenschaft und Botanik abzulegen. Ständig auf der Suche nach dem „Warum?“, erhielt er von Gott Antworten, mit denen er nicht rechnete. Warum hast du das Universum geschaffen? Warum den Menschen? Warum die Erdnuss? Als er an seine Arbeit ging, zeigte Gott es ihm in gewaltiger Vielfalt. Er sah Gottes Willen darin, sein Wissen notleidenden Menschen zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Mittel besser nutzen können. George W. Carver strebte niemals nach Ruhm und Reichtum und doch drängte sich die Welt um ihn, um an seinem Wissen und seiner Freundschaft teilzuhaben. Die zu Herzen gehende Geschichte eines Mannes voller Leidenschaft. Autor: Henry T. Blackaby, Claude V. King Titel: Gott erfahren – Den Willen Gottes erkennen und tun Verlag: Brunnen-Verlag Seiten: 240 Ausgabe: 2005 Preis: 20,40 € ISBN: 3-87939-000-2 ISBN-13: 978-3-87939-000-7 Zu beziehen bei: www.adventistbookcenter.at, [email protected] Das Arbeitsbuch eignet sich sowohl zum persönlichen Studium als auch für eine Gruppe. Die Autoren eröffnen durch lebendige biblische und persönliche Beispiele entscheidende Prinzipien, die dem Leben Sinn und Kraft geben: Hören, was Gott sagt! Entdecken, wo Gott schon wirkt! Handeln, wie Gott es will! Erleben, was Gott durch uns tut! Lebensnah und praktisch lässt dieses Arbeitsbuch den aufrichtigen Leser nicht dort stehen, wo er vorher war und führt in eine innigere Beziehung mit unserem Gott. I will praise Him Von Sehnsüchten Wie auf dem Cover unschwer zu erkennen ist, wird hier in die Tasten gegriffen. 18 Hymns (englischsprachige geistliche Lieder) erklingen instrumental, stilvoll interpretiert von Kenon D. Renfrow, der mit diesen Liedern Gott die Ehre geben und ihn preisen möchte. Das ist wohl gelungen. Eine wirklich schöne CD, die zum ruhig werden einlädt und zur Andacht einstimmen kann. Eine Erscheinung nicht aus Hawaii, sondern aus Österreich, obwohl der Klang es anders vermuten ließe: Hier mischen sich Gitarren- und andere Klänge (bis zur akustischen Kulisse eines Strandes) zu einem entspannenden Hörgenuss. Wer etwas für die ruhigen Klänge einer Gitarre übrig hat und sehnsüchtig an seinen Urlaub (zurück) denkt, hat mit dieser CD seine Freude. Probehören unter www.gitarrenklang.at! Album: I will praise Him Interpret: Kenon D. Renfrow Preis: ca. € 10,00 Zu beziehen bei: www.adventistbookcenter.at Album: Von Sehnsüchten Interpret: Pierre Intering Preis: € 15,00 Zu beziehen bei: www.adventistbookcenter.at 41 CD und Buch - Tipps ABC of Health Denn das Leben kann wieder Freude machen! Auswege aus der Depression Von Ingrid Tajti und DDr. Oskar Sommer (Facharzt für Psychiatrie) I m zweiten Teil des Artikels zum Thema Depression geht es um die verschiedenen Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten einer Depression, sowie den Zusammenhang zwischen Glaube und Depression. Auch wenn Menschen, die mitten in einer schweren Depression stecken, jede Hoffnung auf Besserung verloren haben mögen, beweisen viele Studien, dass ein Großteil von ihnen mit der richtigen Kombination von Psychotherapie und eventuell Antidepressiva wieder gesund werden und Freude am Leben finden kann. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Grundsätzlich kann eine Depression, je nach Schweregrad, ambulant (leichte bis mittelschwere Depression bei familiärer Unterstützung), in einer ABC of Health 42 Tagesklinik (mittelschwere Depression mit fehlender familiärer Unterstützung tagsüber) oder stationär (schwere depressive Episoden mit Selbstmordgefahr, psychotischer Symptomatik, beruflicher Funktionsstörung, Vorliegen anderer Erkrankungen und Suchterkrankung) behandelt werden. Psychotherapeutische Maßnahmen Eine richtige Psychotherapie zielt darauf ab, dass die Gedankenmuster verändert werden, die krankheitsmachend oder –aufrechterhaltend sind. Es gibt verschiedene Formen der Psychotherapie, von denen wir zwei wichtige erwähnen wollen. Die Supportive Psychotherapie stellt eine begleitende Maßnahme dar, bei der eine tragfähige therapeutische Beziehung aufgebaut wird. Sie umfasst z. B. die Informationsvermittlung zu Entstehung und Umgang mit Depression, die Bewusstmachung individueller Vorläufersymptome, die Förderung der Akzeptanz der Erkrankung und das Erarbeiten des Umgangs mit Selbstmordgedanken. Aber auch die Vermittlung von praktischen Hilfen, die Strukturierung der Tagesabläufe, Hilfe bei der Entscheidungsfindung (Lebenssinn) sowie die Aufklärung der Angehörigen gehören hier dazu. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT = Cognitive Behavoral Therapy) Der griechische Philosoph Epiktet (ca. 50-130 n. Chr.) sagte einmal: „Es sind nicht die Dinge, die uns unglücklich machen, es ist unsere Sicht der Dinge.“ Von dieser erstaunlich modernen Erkenntnis geht die kognitive Therapiemethode aus. Unsere Gedanken sind der Ursprung für unsere Gefühle. Negative Gefühle entstehen aus nega- tiven Gedanken, positive aus positiven. Die kognitive Verhaltenstherapie ist von allen Psychotherapien am gründlichsten erforscht worden und hat dabei ihre Wirksamkeit vor allem bei leichten bis mittleren Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen bewiesen. Der große Vorteil bei dieser Methode ist, dass in relativ kurzer Zeit sichtbare Erfolge erzielt werden können. Doch dazu müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Dazu gehört eine Bereitschaft, mit dem Therapeuten zusammenzuarbeiten und eine neue Sicht der Dinge zu akzeptieren. Wenn der Patient darauf besteht, dass er seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert ist oder er nur glücklich sein kann, wenn jemand oder etwas ihn glücklich macht, ist ein Behandlungserfolg unwahrscheinlich. Die kognitive Verhaltenstherapie hilft dem Betroffenen, Verantwortung zu übernehmen. Die Erkenntnis, dass ein erwachsener Mensch im Wesentlichen selbst bestimmt, ob er glücklich ist oder nicht, eröffnet große Möglichkeiten. Sie zeigt, dass jeder Mensch jederzeit in der Lage ist, sein Denken, sein Verhalten und damit sein Leben zum Besseren zu wenden. Niemand mag mich! Stell dir mal vor und achte darauf, wie ein Gedanke den nächsten gebiert: Du triffst im Stiegenhaus deinen Lehrer und wünschst ihm freundlich einen ‚Guten Morgen’ - aber er antwortet dir nicht. Vielleicht denkst du dann sofort Dinge wie: ‚Er mag mich nicht. Niemand mag mich. Ich werde die Schule nicht schaffen.’ Solches Denken versetzt dich in eine trübselige Stimmung, und du kommst gar nicht erst auf die Idee, dass dein Lehrer dich ein- fach nicht gehört hat oder zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Oder hast du schon einmal gedacht, du seist nicht schlau genug, nicht erfolgreich oder attraktiv genug, um dich glücklich und erfüllt zu fühlen? Oder dass deine negativen Gefühle ausschließlich die Schuld anderer seien? Natürlich passieren negative Dinge tatsächlich und das Leben hält für die meisten von uns ab und zu Schläge bereit. Aber all diese Gedanken haben die Tendenz, uns zu Opfern zu machen – weil wir denken, dass die Ursachen irgendwo außerhalb unserer eigenen Kontrolle liegen. Forschungen haben dokumentiert, dass negative Gedanken, die einen gefühlsmäßigen Aufruhr verursachen, fast immer grobe Verzerrungen enthalten. An der Oberfläche erscheinen sie stichhaltig, aber beim näheren Hinsehen erkennt man, dass sie unvernünftig oder ganz einfach falsch sind. Verkehrtes Denken ist einer der Hauptgründe für Leiden. Negative Gedanken enttarnen Hat man diesen Zusammenhang erst einmal akzeptiert, fällt auch der nächste Schritt nicht schwer: Wir können unsere Gefühle und Stimmungen mit unseren Gedanken aktiv beeinflussen. Das heißt, wir sind ihnen nicht länger ausgeliefert. Doch um unser Denken zu kontrollieren, bedarf es einiger Übung. Mit Unterstützung des Therapeuten können wir die negativen Gedanken näher beleuchten und sehen, ob sie wirklich berechtigt sind. Meistens ist das nicht der Fall. Oft sind wir selbst diejenigen, die uns unglücklich machen. Tatsächlich schleppen viele Menschen jahrelang Überzeugungen mit sich herum, die ihnen das Leben schwer machen, obwohl sie überhaupt nicht zutreffen. Die kognitive Therapie hilft uns, unser negatives Denken zu stoppen, die negativen, unwahren Gedanken gegen wahre, sachlichere und gesündere zu ersetzen und unsere grundlegenden Werte, Prioritäten und Überzeugungen wo nötig zu ändern. Wenn man das tut, wird man oft auf Dauer Veränderungen in seiner Gemütslage, seiner Perspektive und Produktivität erleben. Doch oft gilt es, nicht nur negative Gedanken auszuschalten, sondern auch störende Verhaltensmuster aufzubrechen. Dazu werden Methoden aus der klassischen Verhaltenstherapie herangezogen. Negatives Verhalten verlernen Wir alle haben uns im Laufe unseres Lebens Verhaltensmuster angeeignet, die uns helfen, mit verschiedenen Situationen fertig zu werden. Ein Kind kann beispielsweise die Erfahrung gemacht haben, dass die Mutter es in den Arm nimmt, wenn es nach einem Missgeschick in Tränen ausbricht. Für einen erwachsenen Menschen, dem ein beruflicher Fehler unterläuft, ist dies jedoch ganz offensichtlich keine besonders geeignete Strategie. Trotzdem kann es sein, dass der betreffenden Person die Tränen kommen, sobald sie kritisiert wird. Der Therapeut entwickelt gemeinsam mit dieser Person neue Strategien, die anschließend in Rollenspielen geübt werden. Z. B. wie mit Kritik erfolgreich und sachlich umgegangen werden kann, anstatt wie bisher die "beleidigte Leberwurst" zu spielen. 43 ABC of Health So vorbereitet, kann das neue Verhaltensmuster dann auch im Alltag angewendet werden. Die positiven Erfahrungen werden die Person anschließend in den neuen Verhaltensmöglichkeiten bestärken und ihr Selbstbewusstsein heben. Medikamentöse Behandlung Antidepressiv wirksame Medikamente sind die häufigste Behandlungsform für Depression. Medikamente sind wie eine Art Krücke bei einem gebrochenen Bein anzusehen, damit man sich weiterbewegen und funktionieren kann. Sie sind nicht heilend sondern wirken nur unterstützend für eine gewisse Zeit. Manchmal sind sie eine unbedingte Voraussetzung, um überhaupt eine Psychotherapie beginnen zu können, v.a. bei moderaten oder schweren Depressionen. Bei leichten Depressionen haben sie sich als nicht effektiv erwiesen. Für die Erstbehandlung einer leichten Depression wird kein Antidepressivum empfohlen, da das Risiko-Nutzen-Verhältnis zu ungünstig ist. Eine Gefahr beim Einsatz von Antidepressiva ist, dass das Aktivitätsniveau schneller gehoben wird, als die Heilung der Depression voranschreitet. Dadurch wird auch die Suizidgefahr während der ersten 1-3 Wochen erhöht. Als Vorsichtsmaßnahme sollen speziell junge Erwachsene unter Medikation engmaschig überwacht werden. Andere begleitende Therapieformen Dazu zählt die Sport und Bewegungstherapie. Wenn man sich in einer Depression nicht bewegt, sondern nur herumliegt, signalisiert man dem Körper, dass man krank ist. Es gibt gute Studien die zeigen, dass ausreichende körperliche Bewegung bei einer leichten Depression manchmal schon ausreichend ist, um aus der Krankheit wieder herauszukommen. Bei moderaten und schweren Depressionen kann körperliche Bewegung in Verbindung mit anderen Maßnahmen den Heilungsprozess stark unterstützen. Eine besonders gute Wirkung hat Bewegung in der freien Natur oder im sozialen Kontakt mit anderen gezeigt. Lichttherapie ist bei saisonaler Depression (Winterdepression), aber auch bei anderen Formen wirksam. Auch Kunsttherapie (Musik-, Mal-, Tanz-, Ergotherapie), Psychoedukation und Bibliotherapie (d.h. das Lesen von Selbsthilfebüchern) werden eingesetzt. Noch ein Wort zur Vorsicht – manche Substanzen aus der Pflanzenheilkunde ABC of Health 44 44 (z.B. Johanneskraut) können in Verbindung mit Medikamenten Wechselwirkungen hervorrufen, und sollten daher nur nach Absprache mit dem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Kann eine Depression geheilt werden, oder bleibt ein erhöhtes Risiko? Wenn die Depression genetisch bedingt ist, bleibt das ganze Leben eine höhere Bereitschaft für eine Depression. Wenn die Krankheit durch Umstände bedingt ist, kann sie ganz ausgeheilt werden, sobald die Umstände sich ändern. Gibt es Möglichkeiten, einer Depression vorzubeugen? Die schlechte Nachricht ist, dass wir nicht viel an unseren Erbanlagen und den Umständen unserer Entwicklung und Erziehung ändern können. Es kann jedoch von entscheidender Bedeutung sein, die in der Kindheit verwurzelten krankmachenden Ursachen in einer jedoch länger dauernden Psychotherapie aufzuarbeiten. Wir haben es aber sehr wohl in der Hand, die Entwicklung unserer Kinder und Enkel zu beeinflussen und ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die gute Nachricht ist, dass wir die übrigen Risikofaktoren in den meisten Fällen beeinflussen können, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Depression sinkt, oder sie innerhalb einiger Monate geheilt werden kann – selbst wenn unsere Erbanlagen und unsere Kindheitsumstände problematisch waren. Es wurde schon erwähnt, dass viel körperliche Bewegung in der frischen Luft sich positiv auf unsere Psyche auswirkt. Wir können Entscheidungen treffen, die auf lange Sicht unser Leben positiv verändern und unsere psychische Gesundheit fördern. Dabei ist es ganz wichtig ein gesundes Gefühlsleben zu entwickeln, und dazu gehört ein offener Umgang mit unseren Emotionen. Ein bloßes Verdrängen oder Unterdrücken von Gefühlen kann zu körperlichen und seelischen Beschwerden führen. Es gibt primäre Gefühle, wie Wut und Zorn, wenn jemand Grenzen überschreitet. Wir sollen lernen, ihnen in einer Form Ausdruck zu verleihen, die andere nicht schädigt. Werden diese primären Gefühle nicht konstruktiv verarbeitet, können in der Folge sekundäre Gefühle, wie Depression und Müdigkeit auftreten. Es ist ein Prozess, sowohl seine eigenen als auch die Gefühle anderer zu erken- nen, anzunehmen und richtig damit umzugehen. Gerade Jugendliche können oft ihre Gefühle nicht beschreiben oder sind nicht gewohnt, darüber zu reden, denn das muss gelernt sein! Das Pflegen guter Beziehungen ist ein weiterer wichtiger Schutzfaktor. Das soziale Netzwerk, das man sich aufbaut - offene, gute Beziehungen, in denen man wirklich alles sagen kann – gleicht einem Sicherheitsnetz in Krisenzeiten. Wie hängen Glaube und Depression zusammen? Depression ist extrem selten ein Zeichen für zu wenig Glauben! Depression ist ein psychosozialbiologisches Krankheitsbild. Dass ein Christ keine Depression haben darf, oder dass sie ein Hinweis auf zu wenig Glauben sei, ist vollkommen falsch und gefährlich! Betroffenen glauben, dass sie verloren oder verdammt seien. Auf der anderen Seite können ein gesunder Glaube und ein richtiges Gottesbild, die auf dem Wort Gottes basieren und nicht allein auf Gefühlen, sehr wesentlich dazu beitragen, eine Depression zu überwinden. Er stellt auch einen Schutz vor Selbstmord dar. Denn ein gesunder Glaube vermittelt immer Hoffnung und erhöht das Selbstwertgefühl. Wenn man Gott als Partner hat, dessen Liebe bedingungslos ist, mit dem man über alles reden kann, und der einen versteht und tröstet, ist man nie ganz allein. Rezept Hollerblütensirup Rezept Topfentascherl mit Erdbeerfülle Eine Depression ist eine Erkrankung des Gefühlslebens. Damit sind viele der Gemütsäußerungen beeinträchtigt. Wenn jetzt jemand sein Glaubensleben und ob er ein guter oder schlechter Christ ist, über Gefühle definiert, dann ist er unter einer Depression besonders schwer betroffen. Er steht in Gefahr zu denken, ein ganz schlechter Christ zu sein, oder sogar an seiner Beziehung zu und Annahme bei Gott zu zweifeln. Wenn man ein falsches Gottesbild hat, das davon ausgeht, dass Gott bei den Menschen nur Fehler sucht, kann das eine bestehende Depression beträchtlich erschweren. Bei psychotischen Depressionen, und hier besonders bei gläubigen Menschen, wird der Inhalt der Depression manchmal stark von religiösen Inhalten gefärbt. Die Buchempfehlungen: David D. Burns, M.D., Feeling Good: Depressionen überwinden, Selbstachtung gewinnen. Wie Sie wieder lernen sich wohlzufühlen, Junfermann Verlag, 2006 Neil Nedley, M.D., Depression ein Ausweg, 2009 Internetseiten: www.depression.at www.innenwelt.at 45 ABC of Health / Rezepte Impressum Herausgeber: Adventjugend Österreich Tel.: +43 (0)1 319 93 01 Nussdorfer Straße 5 Fax: +43 (0)1 319 93 01–23 A 1090 Wien [email protected] Jugendsekretär Reinhard Schwab www.adventjugend.at Chefredakteur: Luise Schneeweiß [[email protected]] Lösung von Seite 36 Stellvertretende Chefredakteure: René Walter, Cedric Vogel Hollerblütensirup Redaktionsteam: Carina Brugger, Catherina Gehring, René Gehring, Kathrin Müller, Martin Pröbstle, Heinz Schaidinger, Friedemann Schneeweiß, Reinhard Schwab, Ingrid Tajti, Liesa Tunner, Miriam Unterweger, Carsten Vogel, Jonathan Walter, u. a. m. Zutaten für 5 Liter Sirup: 30 – 40 handgroße Hollunderblütendolden, 3 unbehandelte Zitronen in Scheiben geschnitten, 3 kg Kristallzucker, 3 Liter Wasser, 3 Esslöffel Zitronensäure. www.SalvationAndService.org: Aaron Lauterer Anzeigen an: [email protected] 1. Hollunderblüten an einem sonnigen Tag pflücken. 2. Die Blüten in ein großes Gefäß (Eimer) legen, mit Zitronensäure bestreuen und mit Wasser aufgießen. 3. Damit die Dolden nicht oben schwimmen, werden die Zitronenscheiben oben aufgelegt. 4. Gefäß abdecken und bei kühler Raumtemperatur den Ansatz ca. 36 Stunden ziehen lassen. 5. Gut durchrühren und den goldgelben Sirup durch ein Sieb gießen. 6. Zucker einrühren, bis er aufgelöst ist. 7. In verschließbare Flaschen abfüllen. 8. Kühl lagern. Anzeigenschluss: 1. Nov. 2010, 1. Febr. 2011 TIPP: Holunderblütensirup mit Mineralwasser aufgegossen – ein köstliches Sommergetränk! Bilder: Florian Huber: 1, 6, 7, 16-19, 22-25, 48-51, 60; Johannes Huber: 11, 45, 54-57; Michaela Cazacu: 42-44, 53; Henry Stober: 34, 35; flickr.com: gsagostinho: 10; photocase.com: Gerti.G: 8, 9; joexx: 30, 31; adventistheritage.com: 14; deviantart.com: markocav: 12; Layout und Design: Johannes Huber Druck und Vertrieb: Top Life Wegweiser-Verlag GmbH Industriestraße 10 A 2104 Spillern Tel.: +43 (0)22 66 805 20 E-Mail: [email protected] www.toplife-center.com Bildarchiv: Salvation & Service Team. Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen weder ganz noch teilweise ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Urhebers vervielfältigt, weitergegeben und/oder veröffentlicht werden. Topfentascherl mit Erdbeerfülle Zutaten Topfenteig: 60 g zerlassene Butter oder Bio-Margarine, 1 Ei, geriebene Schale einer halben Bio-Zitrone, 250 g Topfen, 150 g glattes Mehl, Prise Salz. Zutaten Fülle: 150 – 200 g Erdbeeren. Zutaten Butterbrösel: 125 g Butter oder Bio-Margarine, 100 g Semmelbrösel, 2 Esslöffel braunen Zucker, etwas Staubzucker. 1. Butter mit Ei, geriebener Zitronenschale und Salz verrühren. 2. Topfen und Mehl zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. 3. Teig eine Stunde kühlstellen. 4. Erdbeeren waschen und in kleine Stücke schneiden. 5. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 2 - 3 mm dick ausrollen und 16 Scheiben mit ca. 8 cm Durchmesser ausstechen. 6. Je einen Esslöffel Erdbeerstücke in die Mitte der Teigscheiben setzen. 7. Teig darüber klappen und die Ränder gut zusammendrücken. 8. Reichlich Salzwasser aufkochen, Tascherl einlegen und bei schwacher Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. 9. Butter erhitzen, Brösel und Zucker zugeben und goldbraun rösten. 10. Tascherl mit einem Gitterlöffel aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und behutsam in den Bröseln wälzen. 11. Mit Staubzucker bestreuen und mit Erdbeersoße servieren. Rezepte / Impressum 46 Spenden und Sponsoren: Das Magazin „Salvation & Service“ finanziert sich zum größten Teil durch Spenden und Sponsoren. Auch du kannst die Förderung des Magazins durch deinen Beitrag unterstützen. Danke! Spendenkonto: BankAustria-Creditanstalt Kto.: 007 4122 4000 Kirche der STA BLZ: 12 000 BIC: BKAUATWW Kennwort: „Salvation & Service“ IBAN: AT42 1200 0007 4122 4000 Abo: Ein Abonnement kostet 13,60 € für 4 Ausgaben pro Jahr. Es ist zu bestellen unter www.salvationandservice.org. Herzlichen Dank, wenn du uns durch ein Abo unterstützt! Ziel dieser Zeitschrift ist es, für die Botschaft Jesu Christi zu begeistern, in seine Nachfolge zu rufen und als Zeuge für IHN zu wirken. .org für agazin Das M Service nd 2009 er 1/ Jänn mer: 18 Num tionA Salva www. & en Christ junge & agazin Das M www. Salva eew eiß STUD YING WER : IST G OTT? rg W urmit ? r vor zer INTE RVIE i DER Mit Re W: NEU inha E rd Sc SECR hwab ETS: 666 D Kenn as ande re zeich Von en Heinz ,w Gott Scha idinge r S: CRET BAB YLO N SE IG E N Ü B R dinger D IE hai U N D einz Sc H Von ?!: UCH R ERSP WID TTES T G OPröbstle N TA n AT T E Von Marti S A D HEIT R WAH ODER ELLE NUT Aus WA Ellen N (M ESSA G E): ZE D E TALE INE NTE! hites G. W Schr iften. DAV HRHEIT OD IDS V ER W ID ZÄH LST D OLKSZÄ ERSPRUCH?! HL : U NO CH O UNGEN DER Von ... ? Marti n Pr öbst le Kennst du schon deine neue Lieblingswebsite? www.salvationandservice.org √ Persönliches Abo bestellen! √ Alle alten Ausgaben downloaden! √ Zahlreiche Poster runterladen! √ Leserbrief schreiben! tionA ndSe rvice Juli 3/ .org Num 2008 mer: 16 Y Von Jö tm s l u mi d e i t s Z as ha junge Christ en VALU LE: E DER GENESIS 143 MÄU , DIE MA Von Luise SE CHT Schn & ! icher azin fü r LIFEST en Christ junge für Das M ag Secrets I m Zusammenhang mit der Zeit des Endes ist oft auch von der sogenannten „Versiegelung“ die Rede. Worum geht es dabei? Beginnen wir mit einem Überblick darüber, was der Begriff „Siegel“ in biblischer Zeit alles bezeichnet hat: I. Was „Siegel“ bedeuten kann … Eigentum und Zugehörigkeit - Ein Siegel war immer Zeichen eines Besitzanspruchs oder der Herkunft. Zur Zeit des Alten Testaments wurden die Hohepriester mit einem Stirnblatt ausgerüstet, das hergestellt wurde „wie ein Siegel“ und die Aufschrift trug: „Heilig dem Herrn“ (2 Mo 28,36). Damit wurde ausgedrückt, dass der Priester dem Herrn heilig war, dass er ihm gehörte. - Abraham bekommt die Beschneidung als Siegel für seine Glaubensgerechtigkeit: Das Siegel der Beschneidung macht ihn auch äußerlich zum Eigentum Gottes (Röm 4,11). - Wenn ein Siegel dem Ton eingedrückt wird, dann passt sich der Ton dem Siegel an (Hiob 38,14). Der Ton nimmt also das Bild des Siegels auf. Im geistlichen Sinn bedeutet das, dass wir mit Gottes Siegel sein Bild tragen, also deutlich als sein Eigentum bezeichnet sind und ihm ähnlich sind. - Zwei Liebende setzen einander ihr Siegel auf das Herz und auf den Arm: Denken und Tun gehören nun dem anderen (Hld 8,6). Sie tragen des anderen Bild, sind ihm ähnlich. Eine Braut war dem Bräutigam versiegelt: Nur er hatte das Recht, sie zu berühren (Hld 4,12). - Luzifer selbst wird ursprünglich als Siegel bezeichnet – er gehörte ganz Gott und widerspiegelte dessen Herrlichkeit und Willen, verkörperte ihn sozusagen (Hes 28,12). - Ein Siegel ist etwas unverwechselbares, sehr persönliches. So auch Gottes Siegel. Wer von ihm abfällt, ist wie Jechonja, der als Siegelring abgezogen und verworfen wird. Serubabel hingegen wird als treuer Nachfolger Gottes wie ein Siegelring gehalten, den Gott erwählt hat (Jer 22,24; Hag 2,23). Secrets 48 Von Heinz Schaidinger Versiegelung - Für den Apostel Paulus sind die bekehrten Korinther ein „Siegel“ seines Apostelamts, eine göttliche Bestätigung also, dass Paulus im Sinne Gottes gearbeitet hat (1 Kor 9,2). - Paulus definiert auch das Siegel Gottes. Gottes Siegel ist die Tatsache, dass Gott die Basis unserer Errettung ist. Dies hat zwei Säulen: 1. Gott kennt die Seinen, 2. Wer Gott nachfolgt, lebt anders (2 Tim 2,19). In dieser Definition ist klar: Die Versiegelten sind Eigentum Gottes und widerspiegeln seinen Charakter. Autorität Schon in biblischer Zeit verwendete man Siegel, um zu verhindern, dass jemand unberufen sich mit etwas zu schaffen machte, was man bewahren wollte: So sollte niemand Daniel helfen können, den man den Löwen preisgegeben hatte (Dan 6,17), so sollte auch niemand eine Auferstehung Jesu vortäuschen können, indem man seinen Leichnam stahl (Mt 27,66). Wenn Gott den Teufel in den Abgrund werfen und ihn versiegeln wird, wird er nicht herauskommen, bevor Gott es will (Offb 20,3). In diesem Sinn konnte auch ein Buch versiegelt sein, dass man es nicht öffnen, also nicht verstehen konnte, wenn man dazu noch nicht berufen war, sozusagen die göttliche Erlaubnis nicht hatte (Dan 12,4.9), ebenso ist wohl das Büchlein aus Offenbarung 5 und 10 zu deuten. Dagegen heißt es vom Buch Offenbarung selbst, dass es nicht versiegelt sei, also verstanden sein wolle (Offb 22,10). Andererseits kann Gott auch im Sinne eines Gerichts seinem Volk Unverständnis seines Wortes und Gesetzes verordnen, das unbußfertige Volk kann dann Gottes Wort gar nicht mehr verstehen (Jes 8,16; 29,11). Jesus, der Sohn Gottes, war vom Vater versiegelt (Joh 6,27), was nicht nur bedeutet, dass Gott ihn als den Seinen betrachtete (Aspekt der Zugehörigkeit), sondern auch, dass er ihn bestätigte und mit Autorität ausrüstete. In diesem Sinn kann man auch verstehen, dass eine Weissagung versiegelt sein kann (Dan 9,24): Gott bestätigt seine Weissagung durch die Erfüllung, die Erfüllung erklärt sie sozusagen. Gott ist es, der uns festigt und versiegelt (2 Kor 1,22). Versiegelt sein bedeutet also ein Gegründetsein, Verwurzeltsein in der Wahrheit Gottes, im Evangelium. Dieses Siegel erwerben wir bei unserer Bekehrung (Eph 1,13), wir erhalten es, um bewahrt zu sein auf den Tag der Erlösung, d. h. der Wiederkunft (Eph 4,30). Da diese Verwurzelung in der Wahrheit immer mehr zunimmt in unserer Nachfolge, nähern wir uns immer mehr dem Siegel der Endzeit: jenem Siegel, das die in den Tagen der Endzeit lebenden Angehörigen des Gottesvolks schützen soll vor den Gefahren einer den Plagen Gottes ausgesetzten, verdorbenen Welt. II. Die Versiegelung in der Endzeit Über diese Endzeitversiegelung berichtet das Buch Offenbarung in den Kapiteln 7 und 14. Das ist jedoch nicht die einzige Erwähnung des Begriffs „Siegel“. Es ist vorher schon die Rede von einem Buch, das mit sieben Siegeln versiegelt ist. Wer darf es öffnen? Es gibt nur einen, der würdig ist, diese Siegel zu brechen, nämlich der Löwe aus dem Stamm Juda – doch als Johannes hinsieht, erblickt er ein Lamm, das aussieht wie geschlachtet (5,1-10). Dann werden die Siegel nacheinander gebrochen, und zwar nur die ersten sechs, und jedes Mal wird eine Geschichte dazu erzählt, die letzte handelt von der Wiederkunft Christi (Offb 6). Danach ein Einschnitt: Plötzlich ist die Rede vom „Siegel des lebendigen Gottes“ (7,2), mit dem alle seine Knechte versiegelt werden sollen, nämlich 144.000 „an der Zahl“, versiegelt an ihren Stirnen, je 12.000 aus den zwölf Stämmen Israels. Wer sind die 144.000? Über die Zahl der 144.000 ist schon viel gerätselt worden (siehe Artikel in der S&S Nr. 20, 3/2009). Ist sie wörtlich zu verstehen oder symbolisch? Ich 49 Secrets erinnere mich an eine Diskussion aus meiner Kindheit: In den späten 1960er Jahren hatte die Adventgemeinde etwa drei Millionen Glieder. Ein Bruder argumentierte in unserer Gemeinde auf folgende Weise: 50% dieser drei Millionen fallen ohnehin weg, denn fünf von den zehn Jungfrauen sind ja „töricht“. Das ergibt also schon nur mehr eineinhalb Millionen. Und sagt nicht der Prophet Jesaja, dass kaum der zehnte Teil übrigbleiben wird (Jes 6,11ff.)? Dann sind wir von den 144.000 nicht mehr weit entfernt … Nun, glücklicherweise argumentiert heute niemand mehr so. Es geht ja mittlerweile auch gar nicht mehr, weil sich die Mitgliederzahl der Adventgemeinde seit den späten 60er Jahren inzwischen nahezu versechsfacht hat. Was aber machen wir nun wirklich mit der Zahl der 144.000? Ist sie wörtlich zu verstehen oder symbolisch? Nun, die ganze Anlage des Textes ist symbolisch. Das ist eigentlich leicht zu erkennen: Es geht um 12.000 versiegelte Knechte Gottes aus den zwölf Stämmen Israels. Das kann im endzeitlichen Sinne nur symbolisch sein. Denn endzeitlich geht es immer um das geistliche Israel, nie um die wirklichen zwölf Stämme aus dem Alten Testament. Die quadratische Regelmäßigkeit der Zahl zeigt ebenfalls ihre Symbolhaftigkeit auf: 12x12x1000 bedeutet die Zahl des Gottesvolks (12) multipliziert mit sich selbst, also Gottesvolk zur Potenz, multipliziert mal 1000. Das bedeutet, dass Gottes Rettungswille eindeutig und stark ist: Er wird jeden Menschen retten, den er nur irgendmöglich zu seinem Volk zählen kann! Und das mit tausendfacher Zusicherung und Gewissheit! Dies wird auch durch die Nennung der zwölf Namen bestätigt: Diese Namen sollen Symbole sein, es sind nicht die wirklichen zwölf Stämme Israels gemeint. Die Stämme, wie sie in Offenbarung 7 genannt werden, tauchen in der Bibel nirgendwo sonst in dieser Anordnung auf. Ursprünglich gab es die zwölf Söhne Jakobs (1 Mo 35,23-26). Diese zwölf Söhne segnete Jakob auch bei seinem Tod, allerdings segnete er Joseph doppelt, indem er auch dessen beiden Söhne Ephraim und Manasse segnete (1 Mo 49-50). Danach folgen in den Büchern der Bibel an verschiedenen Stellen Aufzählungen der zwölf Stämme Israels, bei denen der Stamm Levi nicht unter die zwölf gerechSecrets 50 50 net wird, weil er kein eigenes Land bekommt, sondern verstreut unter den anderen Stämmen lebt. Es waren aber trotzdem zwölf, weil statt Joseph seine beiden Söhne (Ephraim und Manasse) gezählt wurden (siehe z. B. Jos 13,114,5 oder Hes 48)! Bei der Aufzählung der zwölf Stämme in Offenbarung 7 jedoch passiert etwas Eigenartiges: Es sind zwar wirklich zwölf Namen, aber der Name Levi ist darunter, ebenso der Name Joseph! Da müssten es doch dann 14 Namen sein? Nein, es sind nur zwölf, denn Dan und Ephraim fehlen. Warum fehlen gerade diese beiden? Eine mögliche Erklärung könnte sein: In Dan und Ephraim, also im Norden und Süden innerhalb des Nordreiches Israel, stand nach der Reichsteilung je ein Tempel mit einem goldenen Kalb, das Jerobeam hatte errichten lassen. Die Botschaft wäre also eindeutig: Gott rettet, wen immer er retten kann (12x12x1000!), doch der Sünder in seinem Land wird ausgesichtet! Aus all diesen Überlegungen ergibt sich damit nur ein möglicher Schluss: Die Zahl der 144.000 ist eine symbolische Zahl, in Wirklichkeit handelt es sich um eine unzählbare Schar (Offb 7,9-17). Der zweite Teil des Kapitels erklärt somit den ersten Teil! Nach diesem Exkurs über die 144.000 wird in der Offenbarung endlich das siebente Siegel geöffnet (Offb 8,1), das Buch ist somit offen, die Offenbarung des Buches wird in der Vision des Johannes in den folgenden Kapiteln weiter verarbeitet. Ein weiteres Mal wird vom „Siegel Gottes“ in Offenbarung 9,4 gesprochen: Zur Zeit der fünften Posaune sollen viele Menschen Schaden leiden, aber nicht jene, die Gottes Siegel an ihren Stirnen haben. Für manche Bibelausleger ist dies ein Argument, die Geschehnisse der fünften Posaune nach dem Ende der Gnadenzeit anzusiedeln. Andere wiederum zeigen auf, dass dies strukturmäßig wenig Sinn macht und verstehen Offenbarung 9,4 so, dass hier nicht das endzeitliche Siegel Gottes gemeint ist, sondern das Siegel, mit dem wir zu allen Zeiten versiegelt sind auf den Tag der Erlösung hin (Eph 4,30), versiegelt am Tag der Bekehrung (Eph 1,13). Ein besonderes Zeichen Die für die Endzeit Versiegelten werden nochmals erwähnt als 144.000 in Kapitel 14, dort wird ihr Charakter beschrieben als gottähnlich. Versiege- lung in der Endzeit beinhaltet also all die Aspekte, die wir schon im Alten und Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Begriff „Siegel“ vorgefunden haben: Die Versiegelten sind fest gegründet in der Wahrheit, sie sind in ständiger Verbindung mit Gott, sie gehören Gott, sie widerspiegeln seinen Charakter. Weil sie versiegelt sind, unterstehen sie der Autorität Gottes, niemand darf sie antasten, sie sind versiegelt, niemand anders als Gott selbst hat Zugriff auf sie! Es erscheint interessant, dass diese Eigentums- und Autoritätsaspekte auch im Sabbatgebot verankert sind (2 Mo 20,8-11; 5 Mo 5,12-15). Könnte der Sabbat als Zeichen zwischen Gott und seinem Volk, dass sie zusammengehören, dass sie durch Gott geheiligt werden (2 Mos 31,13-17), in der Endzeit eine Rolle spielen? Könnte es sein, dass die Auseinandersetzung der Endzeit mit den Geboten Gottes zu tun hat, die von den einen verteidigt und gelebt, von den anderen verändert und verzerrt werden? Wie kann ich in der Endzeit zu den Versiegelten gehören? Eines muss klar bleiben: Die Versiegelung, also das Verwurzeltsein in Gottes Wesen und Wahrheit, der Schutz vor den geistlichen Gefahren der Endzeit, kann nicht „erworben“ oder „verdient“ werden. Sie ist nicht das Ergebnis unserer Leistung. Der Zustand der Versiegelung entsteht aus unserer täglich praktizierten Gemeinschaft mit Gott, durch die wir ihm immer ähnlicher werden, weil er an unserem Herzen wirkt. Und wenn er uns wirklich in seiner Hand hält, dann kann niemand uns aus seiner Hand reißen (Joh 10,28f.) – das ist letztlich der Zustand der Versiegelung. In der Endzeit werden alle Nachfolger Jesu durch den Heiligen Geist in diesen Zustand geführt. Die Versiegelung ist das Ergebnis der besonderen Gemeinschaft mit Gott – für die eben auch der Sabbat ein Zeichen ist. Für uns als auf die Wiederkunft Wartende ist die Hoffnung auf die Versiegelung Teil der frohen Botschaft von der baldigen Errettung, an die wir jetzt nicht nur glauben, sondern die einmal greifbare Wirklichkeit werden wird. Wir sollen versiegelt werden an unseren Stirnen: „Heilig dem Herrn“ lautete die Aufschrift, die die Hohepriester des Alten Bundes auf ihrer Stirn trugen. „Heilig dem Herrn“ – ein Volk von Priestern und Königen, versiegelt an ihren Stirnen … der Plan Gottes von Ewigkeit her … für die Ewigkeit, durch die Gefahren der Endzeit hindurch! Auf diese Weise wird das Wort erfüllt werden: „Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.“ (Ps 91,7) 51 Secrets God Experienced B ereits in jungen Jahren war ich für Erzählungen über Gott offen und nachdem meine Schwester und meine Mutter zum Glauben gefunden hatten, zog Gott auch mich zu sich. Durch Verständnisschwierigkeiten in Glaubensfragen und meinen Stolz wurde ich aber wieder ungehorsam und alte Gewohnheiten kehrten in mein Leben zurück. Zusammen mit meinen weltlich gesinnten Freunden fing ich an, Diskotheken zu besuchen, Alkohol zu trinken und vieles mehr. In dieser Zeit verschlechterte sich mein seelischer Zustand immer weiter. Ich war voller Schuldgefühle, Hass und hatte Depressionen. Ein Leben in Sorge und Angst Während meines Studiums nahm mein Interesse an politischen und wirtschaftlichen Ereignissen in der Welt zu. Aufgrund der Wirtschaftskrise fiel mein Blick auf die Geld- und Finanzpolitik, sodass ich mehr und mehr die Zusammenhänge verstand. Mir wurden die Ausmaße des Bösen in der Politik und Wirtschaft immer deutli- cher, was dazu führte, dass ich in Sorge und Angst um die Zukunft lebte. In dieser Zeit kam ich mit jungen Menschen zusammen, um mich über Ereignisse in der Politik, Wirtschaft etc. auszutauschen. Wichtige Informationen trugen wir auf einer Internetseite ein und verlinkten sie. Ein junger Mann setzte auf der Internetseite einen Link zu einem You-Tube-Video im Internet, - den Gesprächen nach zu urteilen, war er ein Atheist. Dieses Video beschäftigte sich mit Ernährung und weckte mein Interesse. Gott „online“ gefunden Von Roman Ril God Experienced 52 52 Vorträge im Internet Der Vortrag, der von Prof. Dr. Walter Veith gehalten wurde, sprach mich sehr an. Wie es bei You-Tube üblich ist, sind verwandte Videos auf der rechten Seite vermerkt. Mein Blick fiel auf den Titel eines der Videos: „Offenbarung“. Ich wusste, dass es sich um ein Buch aus der Bibel handelte, welches mir früher Unbehagen bereitet hatte. Daher las ich es auch nicht gerne und kannte mich darin im Grunde gar nicht aus. Meine Neugier triumphierte in diesem Moment, sodass ich den Klick auf das Video wagte. Ich stellte fest, dass es sich um eine Vortragsreihe über das Buch der Offenbarung handelte. Es erstaunte mich, Christen zu sehen, die die Zusammenhänge der Politik und Geschichte so gut kannten. Durch die Vorträge wurde mir klar, wie nahe wir am Ende der Zeit angelangt sind und dass alles, was in der Welt passiert, bereits in der Bibel vorhergesagt ist. Diese Botschaft, dieses klare Wort Gottes, weckte in mir ein Verlangen nach mehr. Ich verschlang die Vorträge regelrecht! Jede Gelegenheit nutzte ich, um mehr zu erfahren. Mir wurde deutlich, dass die Zeit, Spiele zu spielen, vorbei ist! Der Gedanke, dass, wenn ich sterben würde, ich nicht in die himmlische Ewigkeit einziehen würde, lag schwer auf mir. Diese Vorträge führten mir deutlich vor Augen, dass ich Frieden mit Gott brauchte. Bekehrung vor dem Laptop Über die Vorträge aus dem Internet stieß ich auf die Adventgemeinde. Voller Erstaunen durfte ich feststellen, dass der Sonntag nicht der biblische Sabbat ist! So fing ich an, in meinem Zimmer den Sabbat zu halten. Ich ruhte von der Arbeit und las stattdessen und hörte mir Vorträge und Predigten an. Kurze Zeit später stieß ich auf Lightchanneltv.de. Die Botschaft des Evangeliums ergriff mich so, dass ich in meinem Herzen spürte, dass es Gottes Wahrheit ist. Bei einer Predigt, die ich mir von dieser Internetseite anhörte, sprach Gott auf besondere Weise zu meinem Herzen. Der Prediger rief dazu auf, sich ganz auf Gott einzulassen und von der Welt zu trennen! Ich spürte, dass es Gott war, der mich rief. Am Ende der Predigt wurden diejenigen, die ihr Leben Gott übergeben wollten, aufgefordert, aufzustehen. Ich saß allein in meinem Zimmer, doch das innere Bedürfnis, Gott nahe zu sein und mich ganz für ihn zu entscheiden, bewegte mich zum Aufstehen. Der Prediger rief nun alle, die aufgestanden waren, dazu auf, nach vorne zu kommen und zum Gebet niederzuknien. So habe auch ich kniend, vor meinem NotebookComputer, mein Leben Jesus Christus übergeben. Ein neues Leben Gott öffnete mir für viele Dinge in meinem Leben die Augen, auf denen sein Segen nicht ruhen konnte. Ich zerstörte meine DVD-Sammlung weltlicher Filme, löschte Filme und weltliche Musik von meinem Notebook, prüfte meine Kleidung im Licht Gottes und beseitigte alles mit okkulten Symbolen. Gott hat mir die Kraft gegeben, mein Leben mit anderen Menschen in Ordnung zu bringen und das wieder gut zu machen, wo ich gestohlen oder andere schlecht behandelt hatte. Kurze Zeit später lud mich ein junger Mann, den ich persönlich nicht kannte, über Facebook zur Come-and-SeeEvangelisation in Bielefeld im Oktober 2010 ein. Nach anfänglichen Zweifeln fuhr ich dorthin und wurde in den Veranstaltungen und der Gemeinschaft sehr gesegnet. Ich durfte zum ersten Mal erleben, welche Freude es ist, Menschen von Gottes Liebe und von der Erlösungstat Jesu Christi zu erzählen! In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine so segensreiche „Arbeit“ erlebt und wusste in meinem Inneren: „Das ist es, was ich machen möchte!“ Es ist mein sehnlicher Wunsch, mich für Gott in der Mission einzusetzen. Gott ist die Quelle der Freude Gott hatte in dieser Woche in Bielefeld auf wunderbare Weise zu mir gesprochen, so dass ich den festen Eindruck bekam, mich taufen zu lassen. Vom Pastor der Gemeinde erfuhr ich dann, dass es nicht üblich sei, jemanden so schnell zu taufen. Da ich in meinem Wunsch, mich taufen zu lassen, nicht nachließ, wurde mir gestattet, vor den Gemeindeausschuss zu kommen, welcher mir, nach einem intensiven Gespräch, die Ausnahme gewährte. Ich wurde am 16. Oktober 2010 getauft! Gott hat mich aus einem unbefriedigenden Leben und aus einer inneren Niedergeschlagenheit herausgeholt. Ich darf erfahren, dass Gott uns Menschen voller Gnade und Liebe ansieht und alles dafür getan hat, damit wir ein Leben des Glücks, der Freude und Hoffnung leben dürfen! Alles, was er möchte, ist eine klare Entscheidung von mir und von dir! Bis zum heutigen Tag hat mich Gott geführt und geleitet. Ich kann bezeugen, dass Jesus Christus lebendig und mächtig ist, jedes Leben zu verändern. Er ist meine Quelle des Lebens, der Hoffnung und der Freude! 53 God Experienced Wahrheit oder Widerspruch?! Berufen zum ewigen Leben? Bestimmt zum ewigen Tod? Hat Gott alles vorherbestimmt? H at dich auch schon die Frage geplagt: Wenn Gott alles im Voraus weiß, kann ich dann überhaupt noch frei entscheiden? Ich werde doch nichts anderes tun als das, was Gott bereits weiß, was ich tun werde. Wo bleibt mein freier Wille? Lese ich freiwillig diesen Artikel über den freien Willen oder ist das so vorhergesehen und vorherbestimmt? Dann kommen noch solche Texte hinzu wie Römer 8,29.30: „Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt … Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.“ Lehrt dieser Text, dass nur diejenigen errettet werden, die von Gott zum Heil vorherbestimmt wurden? Und der Rest, den Gott nicht vorher erkannt hat, fährt ins ewige Verderben? Hier betreten wir das Hoheitsgebiet der Prädestination, die der Duden als „göttliche Vorherbestimmung hinWahrheit oder Widerspruch?! 54 sichtlich der Seligkeit oder Verdammnis des einzelnen Menschen“ definiert. In der Frage der Prädestination geht’s um alles, weil dabei auch immer Gottes Souveränität, seine Allwissenheit, seine Allmacht, Erwählung, Versöhnung, und der freie Wille des Menschen auf dem Prüfstand stehen. Und nicht zuletzt prägt unsere Auffassung von der Prädestination unser Verständnis von der Erlösung. Rückblende Wir sind keineswegs die ersten, die über die göttliche Vorherbestimmung nachdenken. Man könnte sagen, dass seit Anbeginn der christlichen Gemeinde darüber gegrübelt, diskutiert und gestritten wurde, wobei die Köpfe nicht nur rauchten, sondern zuweilen auch rollten. Im Großen und Ganzen kann man die theologische Diskussion um Prädestination in zwei Lager teilen (ich bin mir sicher, dass du diese Vereinfachung begrüßt): Die einen scharen sich um Augustinus (354-430) und Calvin (15091564), die anderen um Pelagius (ca. 360-435) und Arminius (1560-1609). Man sieht, dass der theologische Streit im 4. Jh. auch im 16./17. Jh. ausgetragen wird, und in der Tat schwelt er immer noch. Worum geht es? Augustinus vertrat, dass Menschen in ihrer totalen Verderbtheit durch die Sünde nicht aus freiem Willen das Gute wählen können. Deshalb war es für Gott notwendig, im Vorhinein gewisse Menschen zur Erlösung zu bestimmen. Gottes errettende Gnade gilt genau diesem Teil der Menschen, der andere Teil geht verloren. Zwingli, Luther und Calvin sahen dies auch so, wobei Calvin theologisch am durchdachtesten argumentierte. Für ihn ist die Prädestination „unbedingt“, also unabhängig von der Antwort oder dem Tun und Denken des Menschen. Sie geht von Gott aus und wen Gott im Voraus erwählt, der wird dann auch errettet. Erlösung ist also eine Sache der Wahl Gottes. Die nichterwählten Menschen müssten dann vom ewigen Heil ausgeschlossen sein. So wird die Idee der doppelten Prädestination, der Vorherbestimmung zu Heil und Verwerfung, geboren. Einige Formulierungen in Römer 9,16-23 scheinen dafür eine biblische Vorherbestimmung oder freier Wille? Von Martin Pröbstle Grundlage zu liefern: „wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er“ (V. 18); Menschen als symbolische Töpfergefäße „die zum Verderben zubereitet sind“ (V. 22) und andere, „die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat” (V. 23). „Doppelte Prädestination“ meint also, dass Gott bereits vor der Schöpfung und dem Sündenfall in einem geheimen Ratschluss festgelegt hat, welche Menschen zum Heil und welche zum Unheil gelangen, wer für den Himmel und wer für die Hölle bestimmt ist. Calvin nannte diese Lehre ein decretum horrible (Institutio III, 23,7), eine schrecklich Lehre, bestand jedoch darauf, dass sie biblisch sei. Sie wurde später auf der calvinistischen Synode in Dordrecht (1618-19) bekräftigt. Das ist Determinismus. Alles ist festgelegt. Dein Ausgang ist (vorher) bestimmt. Du kannst nichts an deinem Schicksal ändern. Als Menschen würden wir so zu Spielfiguren werden, die Gott eben nach seinem Belieben einsetzt. Zu Recht zählte Ellen White die Lehre der doppelten Prädestina- tion zu jenen „ungeheuerlichen Lehren“, die nach der Reformationszeit herrschten (Der große Kampf, 262). Zwei der größten Probleme der calvinistischen Prädestinationslehre sind die biblisch gut begründeten Lehren des universellen Gnadenwillen Gottes (Gott will, dass alle Menschen errettet werden) und des freien Willens und der Verantwortlichkeit des Menschen. Diesen beiden Lehren versucht nun die andere Seite Rechenschaft zu tragen. Pelagius meinte, dass der Prädestination zum Heil die Entscheidung des Menschen folgen muss, damit dieser gerettet wird. Arminius sah das ähnlich und vertrat eine universelle Gnade, die jedem Menschen zuteilwerden kann (manchmal auch „allgemeine Prädestination“ genannt), und die Freiheit des menschlichen Willens. Die göttliche Gnade versetzt den Menschen trotz seiner Sünde in die Lage, sich frei für Gott zu entscheiden. Gott weiß im Vorhinein, wer ihn wählen wird, und diese Personen werden von ihm im Voraus erwählt. Nach dieser Ansicht ist die Prädestination „bedingt“, denn sie hängt von der Antwort des Menschen ab, die Gott allerdings voraussieht. Damit haben wir wieder eine Art Vorherbestimmung zum Heil. Das kann kaum befriedigen. Um eine biblische Position in der Diskussion zu finden, sind die biblischen Begriffe und Texte immer die erste und beste Adresse. Eine Untersuchung von drei Wortgruppen bietet sich an: Erwählen, vorherwissen und vorherbestimmen. Erwählen Die Wortgruppe „erwählen“ findet sich an 51 Stellen (22x „erwählen“ [eklegomai], 22x „auserwählt“ [eklektos], 7x „Erwählung“ [ekloge]). In den meisten Fällen ist es Gott, der auserwählt, und die Erwählung betrifft Menschen. Dabei geschieht Erwählung häufig in der Wahl aus einer größeren Gruppe, aber immer zu einem bestimmten Zweck oder einer Aufgabe (siehe Tabelle). Nur so lässt sich zum Beispiel verstehen, warum Jesus von Gott als „erwählt“ bezeichnet worden ist (Lk 9,35), eben weil der Sohn Gottes seine besondere Aufgabe in der Erlösung der Menschen übernommen hat. 55 Wahrheit oder Widerspruch?! Erwählung Wer erwählt? Wer ist erwählt? Aus welcher Gruppe? Zu welchem Zweck? Bibeltext Jesus Die Zwölf Aus den Nachfolgern Jesu Besondere Zeugen Lk 6,13; Jo 6,70; 13,18; 15,16.19; Apg 1,2 Gott Jesus – Verkündiger Lk 9,35 Gott Israel Aus den Völkern Mission: alle Nationen Apg 13,17; vgl. 5 Mo 7,6.7 Gott Paulus – Mission unter den Nationen und Israel Apg 9,15 Gott Petrus – Mission unter den Nationen Apg 15,7 Gott Matthias (nicht Josef Barsabbas) Aus den Augenzeugen 12. Zeuge der Auferstehung Apg 1,24 Gott Jakob Jakob & Esau Träger der Verheißung Rö 9,11 Gott Wir – Sohnschaft Eph 1,4.5 Gemeinde 7 Männer Aus der Gemeinde Diakonie Apg 6,5 Gemeinde Judas Silas Aus der Gemeinde Gesandte Apg 15,22.25 Interessant ist die Aussage Jesu, “Viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte” (Mt 22,14), weil sie einen Unterschied zwischen „Berufenen“ und „Auserwählten“ macht. Es gibt mehr Berufene als Auserwählte, weil die Auserwählten nur jene Berufene sind, die den Ruf Gottes angenommen haben, während die anderen Berufenen diesem Ruf nicht folgten. So können die Glaubenden ganz allgemein als Auserwählte bezeichnet werden (z. B. Mt 24,22.31; Rö 8,33; 2 Tim 2,10; Offb 17,14). Ob Menschen auserwählt bleiben, hängt also von ihrer Entscheidung ab. Um die Erwählung der Gläubigen geht es auch in Epheser 1,4.5: „wie er [Gott] uns in ihm [Christus] auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ Was wird hier gesagt? (1) Gott ist es, der erwählt. Er tat dies noch vor der Schöpfung der Welt. Somit hat diese Erwählung herzlich wenig mit unserer Entscheidung und unseren Taten zu tun. (2) Stattdessen hat sie alles mit Christus zu tun. Gott hat uns „in ihm“ auserwählt - ohne Christus keine Erwählung und keine Erlösung. (3) Die Auserwählung Gottes hat ganz praktische Folgen: Die Glaubenden stehen „heilig und tadellos“ vor Gott und leben auch dementsprechend, was beides nur in Christus möglich ist. Wahrheit oder Widerspruch?! 56 Karl Barth nannte die Erwählung die „Summe des Evangeliums“ (Kirchliche Dogmatik II/2, §32). Dadurch dass Gott die Menschen erwählt, wird er erst für uns sichtbar und greifbar. Hätte er uns nicht erwählt, würden die Menschen nach dem Sündenfall einfach nur sterben und das war’s. Aber durch seine Erwählung gibt es plötzlich eine Langzeitperspektive für uns, vorausgesetzt – und das ist wichtig – wir wählen Gott. Erwählte sind dauerhaft nur jene, die an Christus glauben. Natürlich wünscht sich Gott, dass alle seinen Ruf annehmen, damit „alle Menschen errettet werden“ (1 Tim 2,4). Schließlich gilt Jesu Sühnetod „für die ganze Welt“ (1 Jo 2,2). Selbst für Personen, die ins Verderben gehen, ist Christus gestorben (2 Pt 2,1). Er „will nicht, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2 Pt 3,9). Diese Texte zeigen klar, dass Gott keinen Menschen zur Verdammnis bestimmt hat; er ist „ein Retter aller Menschen, besonders der Gläubigen“ (1 Tim 4,10). Wenn also Gott die Menschen zum Glauben und damit zur Erlösung erwählt, haben die Menschen die Wahl, ob sie dieser Erwählung folgen und treu bleiben. Judas konnte sich trotz Erwählung anders entscheiden (Jo 6,70; 13,18). Es gilt also die Gnadenwahl Gottes durch entsprechendes Leben „fest zu machen“ (2 Pt 1,10). Halten wir fest: Gottes Erwählung setzt nicht den freien Willen des Menschen außer Kraft. Vorherwissen An fünf Stellen kommt das Verb „vorher erkennen“ (proginosko) vor, dreimal mit Gott als Subjekt. Er hat, die ihn lieben, vorher erkannt (Rö 8,29), er hat sein Volk Israel vorher erkannt (Rö 11,2), und Jesus Christus „ist im Voraus vor Grundlegung der Welt erkannt“ (1 Pt 1,20). Zwei Dinge fallen auf. Erstens wird eine besondere Beziehung zwischen dem vorherwissenden Gott und jenen, die vorher erkannt werden, impliziert. Zweitens betonen die Texte, dass Gottes Plan bereits lange zuvor gefasst worden ist. Von einer unverrückbaren Vorherbestimmung ist hier nicht die Rede. Vorherbestimmen Es gibt sechs Stellen, in denen das Verb „vorherbestimmen“ (proorizo) verwendet wird. Was ist vorherbestimmt? Zum einen das göttliche Erlösungshandeln in Jesus Christus (Apg 4,28; 1 Ko 2,7) und zum anderen die verschiedenen Erlösungsereignisse, die den Gläubigen zugutekommen, von der Rechtfertigung (Rö 8,29) und der Adoption als seine Kinder (Eph 1,5), über die Umwandlung in das Bild seines Sohnes (Rö 8,29), bis hin zum ewigen Erbe (Eph 1,11) und der Verherrlichung (Rö 8,30). Nochmal. Das Leiden und Sterben Jesu geschah nach dem Plan Gottes (Apg 4,28; 1 Ko 2,7), wobei der stellvertretende Tod Jesu, nicht jedoch die Personen, die daran beteiligt waren, von Gott vorherbestimmt waren. Gott musste ja nicht die bösen Taten der Menschen vorschreiben, dafür sorgte schon die Sünde. Den Plan der Erlösung durch den Tod Jesu fasste Gott bereits „vor den Zeitaltern“ (1 Ko 2,7), also vor Beginn der Menschheitsgeschichte. Genauso war bereits lange vorher bestimmt, dass der Sohn Gottes Mensch und der „Erstgeborene unter vielen Brüdern“ werden würde (Rö 8,29). In Epheser 1 wird Gottes Plan beschrieben, den er nach seinem göttlichen Willen schon längst gefasst hatte. Es geht um die Vorherbestimmung der Gläubigen zum Heil. Genau das ist es, was Rö 8,29.30 so wunderbar beschreibt. Gott tut alles zur Erlösung. Jeder einzelne Schritt ist von ihm geplant. Deshalb stößt Paulus gleich im Anschluss den christlichen Siegesruf aus: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ (V. 31) Es geht bei Vorherbestimmung also um Gottes erlösendes Handeln, das nach seinem Willen und Plan vor aller Zeit beschlossen wurde. Gott ist kein Gott des „Vielleicht“ oder des „Schau ma amoi“. Auf gar keinen Fall. Denn was er sich vorgenommen hat, führt er auch durch. Er ändert seine Pläne nicht, denn er hat es so vorherbestimmt. Fazit Gott weiß alle Dinge im Voraus (Ps 139,1-18; Jes 46,9-10) und „kennt alles“ (1 Jo 3,20). Gott weiß natürlich, wer errettet wird und wer nicht, aber sein Vorherwissen beeinflusst nicht die Entscheidung des einzelnen Menschen (wie das genau zu erklären ist, bleibt meines Erachtens ein Rätsel). Der freie Wille des Menschen wird durch Gottes Vorhersehen und Vorherbestimmen nicht vergewaltigt. Er ist und bleibt der entscheidende Faktor in der Frage der Erlösung oder der Verdammnis des Einzelnen. Niemand wird die Schuld an seinem eigenen Verderben auf irgendjemand anders schieben können, sondern der Mensch ist deshalb verloren, weil er sich weigerte, zu glauben. Woher wissen wir, dass es einen freien Willen gibt? Gott legt den Menschen zwei Wege vor – Leben und Tod – und ermutigt sie, das Leben zu wählen (5 Mo 30,15-20; Jos 24,15; Jer 21,8). Gott ringt ständig darum, dass der Mensch sich für ihn entscheidet (Joel 2,12; Amos 5,4.14, Hbr 3,7.8). Er ruft und beruft, aber der Mensch hat die Wahl. Auch die Möglichkeit, dass jemand, der sich für Gott entschieden hat und später wieder abfällt (Hbr 6,46), lässt darauf schließen, dass der freie Wille des Menschen die entscheidende Instanz ist (vgl. Hbr 10,29; 1 Ko 9,27; Gal 5,4). Was ist also die biblische Sicht der Prädestination? Es ist Gottes Plan und Wille, alle Menschen durch sein Erlösungshandeln in Jesus Christus zu erretten, noch bevor er sie erschaffen hat. Prädestination hat ihren Anfang von Ewigkeit her, ist nach göttlichem Plan, geschieht in Christus, hat als Ziel die Wiederherstellung der Menschen in der Beziehung zu Gott und will jeden einzelnen Menschen erreichen. Rückwärts verstehen – vorwärts leben Sören Kirkegaard prägte dieses Motto. "Es ist wahr, was die Philosophie sagt, daß das Leben rückwärts verstanden werden muss. Aber darüber vergisst man den andern Satz, daß vorwärts gelebt werden muß" (1843, Journal JJ 167 in Die Tagebücher 1834-1855). Mir scheint, dass dies eine gesunde Einstellung zur Prädestination sein könnte. Die Erwählung Gottes kann man erst im Rückblick vollständig erkennen und verstehen. Die biblische Prädestination legt uns jedoch nahe, das Leben mit dem Blick nach vorne zu leben. Denn wir alle sind zu weit mehr bestimmt, als wir jetzt sind. 57 Wahrheit oder Widerspruch?! BETEN RADIKAL BETEN Das radikale Gebet s dein Leben grundlegend verändern und dir ganz e Ergebnisse bescheren wird? s Gott mit einem klaren „Ja“ beantworten wird? diesen Seiten das unglaublich machtvolle Gebet, das es du bereit, ht, die WeltBist zu verändern – durchdas dich. radikale Gebet „Verlasse die gewohnten Wege und vereinige dich mit dem Herrn der Ernte in seiner Arbeit.“ Derek J. Morris Morris ereit, dasDerek radikaleJ.Gebet zu beten? Josh McDowell zu beten? Ein Gebet, das dein Leben grundlegend und dir nn Dinge verändern. Ein radikales Gebetverändern kann die Dinge radikal Wenn du diesesganz Büchlein liest und das radikale Gebet, das uns Jesus überraschende Ergebnisse be, betest, könntescheren das dein Lebenwird? von GrundEin auf verändern und Gebet, dir das Gott reude bereiten. Und was Gott in deinem Leben bewirkt, wird auch mit einem klaren „Ja“ beantworten nderer Menschen radikal verändern. Von ganzem Herzen empfehle ich wird?Nachfolger Entdecke ein jedem aufrichtigen Jesu. auf diesen Seiten das unglaublich machtvolle Gebet, das es Gott ermöglicht, die Welt zu genwärtige Hingabe an Christus und Herrschaft über sein verändern – dessen durch dich. Alvin VanderGriend, Mitglied des „US-National-Prayer-Komitee“ der Ernte den Vorrang in unserem Leben einräumen, er uns die Kraft des Heiligen Geistes verleihen wird, um die Welt zu verWenn du diese Zeilen liest, dann Derek J. Morris,ändern. D.Min, ist derzeit verantwortlicher Pastoröff von der Forest Lake Church ne dein Herz, um mit dem Herrn der in Apopka, Florida. Seine größte Freude ist Ernte eine neue Erfahrung machen.“ anderen zu helfen, eine lebensverändernde Top LifezuCenter Robert Folkenberg, Leiter von „Global Evangelism/Share Him“ Begegnung mit Jesus zu erfahren. Er und Mark Finley, Evangelist seine Frau Bodil haben zwei Söhne und teilen ein gemeinsames Hobby: Sie schreiben Scripture Songs. Format: Umfang: Verlag: Preis: ISBN 978-3-900160-68-5 10,5 x 14,8 cm 110 Seiten Top Life Wegweiser-Verlag € 6,90 Das radikale Das radikale Gebet berprüfen und bewerten möchte, muss dieses Buch lesen. „Das et“ erinnert jeden„Dieses ernsten Christen an das, wasDerek Jesus seinem Volk ist voller Buch von Morris hat. Es ist an der Zeit, dass wir dem Herrn der Ernte gestatten, Kraft. Es ist eine Pflichtlektüreunsfür alle, die u schicken. Keine Ausreden. Kein Aufschub. Ich empfehle dieses Buch Gott näher kennenlernen wollen. Ich bin lgern Jesu, die wahrhaftig bestrebt sind, Christi großen und letzten füllen, um eineüberzeugt, verlorene Welt zudass, erreichen.wenn wir dem Herrn Gebet Derek J. Morris Bezugsadressen: Advent-Verlag Zürich Leissigenstrasse 17 CH-3704 Krattigen [email protected] www.advent-verlag.ch Top Life Wegweiser-Verlag Wien Industriestrasse 10 A-2104 Spillern [email protected] www.toplife-center.com Advent-Verlag Lüneburg Pulverweg 6 D-21337 Lüneburg [email protected] www.advent-verlag.de Kolumne Transzendentale Obdachlosigkeit Von René Walter G enuss, Internet- und Körperkult sind laut der österreichischen Jugendforschung die wichtigsten Werte der Jugend von heute. Es gibt aufgrund von Online-Kommunikation heute mehr Einzelgänger, schwächere soziale Bindungen, die Jugend beginnt früher und endet immer später. (Deswegen lesen wahrscheinlich auch noch 35-Jährige unsere Jugendzeitschrift ;-P). Fragt man Jugendliche, wie sie das Leben sehen, antworten sie meist: „Das Leben ist zum genießen da!“ Den Grund dafür haben die Jugendforscher richtig erkannt: Der Mensch lebt heute in einer sogenannten „transzendentalen Obdachlosigkeit“. Deshalb will man alles, was irgendwie geht, aus dem Leben rausholen, denn es kommt kein „Danach“. Wie kam es zu dieser religiösen Entwurzelung? Wagen wir einen Blick vierzig Jahre zurück: Die Kinder der gut-bürgerlichen Nachkriegsgeneration hatten es satt, dass ihre Eltern die ach so-puritanischen Tugenden nur scheinheilig hochhielten. Die 68er Generation befreite sich von gesellschaftlichen Zwängen und begründete das Motto: „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“. Diese 68er sind die Firmenbosse und (Ver)Führer von heute und haben die Gesellschaft dementsprechend nachhaltig geprägt. Deren Kinder sind wiederum die Eltern der heutigen Jugend. Kein Wunder also, dass die Enkel der Erfinder der antiautoritären Erziehung und Laissez-faire-Freiheit heute keinen Halt mehr im Leben haben. Kein Wunder, dass die Jugendforschung von einer „transzendentalen Obdachlosigkeit“ spricht. Leider schlägt sich diese Entwicklung auch bei jungen Adventisten nieder. Ein Beispiel: Was früher normales STA-Allgemeinwissen war, ist heute ganz und gar nicht selbstverständlich, wie sich jüngst im Religionsunterricht zeigte: Als der Prediger in einer ReliStunde zwei STA-Kinder fragte, was sie denn von Nebukadnezar wüssten, kam folgende Antwort: „Das ist doch das Schiff in den Matrix-Filmen!“ Völlige Ahnungslosigkeit herrschte auch, als die Daniel-Statue aus der Tasche gezogen wurde: „Kennt ihr die?“ Kopfschütteln beim einen. Der andere: „Die hat doch mit dem König David zu tun, oder?“ Und als dann das Thema Babylon angeschnitten wurde, traute sich einer: „Ist Babylon nicht durch die Menschen mit den Trompeten eingestürzt?“ Dieser biblische Analphabetismus ist nicht auf geistliches Desinteresse der Jugendlichen zurückzuführen. Jugendliche sind heute religiös sehr offen. Das beweisen Erfolge der Entertainment-Industrie: Lady Gaga & Co. bieten mit ihrem okkultpornografischen Ansatz den religiös Verwahrlosten eine antichristliche und doch mit religiösen Motiven gespickte Alternative. Dürfen wir uns wundern, wenn Kinder und Jugendliche heute täglich unglaubliche 7,5 Stunden für Musikhören, Computer/Internet, Games und Kino aufwenden, dem aber nur 3 Tischgebete entgegenstehen? Dürfen wir uns wundern, dass Jugendliche sich dem Wirken des Heiligen Geistes verschließen, wenn zu Hause kein lebendiger Glaube gepflegt wird? Doch es gibt noch Hoffnung: Der Andrang bei Veranstaltungen wie den Youth in Mission-Kongressen ist ein Indikator dafür, dass die jungen Leute sich nach einer geistlichen Heimat sehnen. Hier sind zum einen Eltern aufgefordert, selbst Gott ernst zu nehmen und authentisch durch Liebe, Gebet und Beziehung das Interesse an einer lebensrevolutionierenden Erfahrung mit Jesus zu wecken. Und für alle Jugendlichen, die den Eindruck haben sollten, dass ihre Eltern nur noch lasche, Glaubenspunkte-fürwahr-haltende Gottesdienstbesucher geworden sind, gilt: Schließt YouTube, öffnet das Wort Gottes, und lasst den Heiligen Geist mächtig an euch wirken! Wenn ihr keine Vorbilder mehr seht, werdet sie selbst! 59 Kolumne