auf dem irrweg

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auf dem irrweg
HEFT 1 · 15. JANUAR 2012
www.ace-lenkrad.de
LENKRAD
Versicherung
Diese Fehler sollten
Autofahrer auf
jeden Fall vermeiden
AUF DEM
IRRWEG
Die meisten Autofahrer fühlen sich
nirgends sicherer als auf der
Landstraße. Tatsächlich sterben aber
dort mehr Menschen als auf allen
anderen Straßen. Wir sagen, worauf
bei Überlandfahrten zu achten ist.
DAUERTEST: 50 000 km mit dem Renault Mégane
DAS AUTO: Zweitwohnung auf Rädern
SÜDAFRIKA: Naturschutzprojekte für Urlauber
ACE LENKRAD 5/2011
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E D I T O R I A L
T E S T
INHALT
V E R K E H R & U M W E LT
22 Verkehrssicherheit
Landstraßen werden oft
unterschätzt, dabei sind sie alles
andere als ungefährlich
25 Recht
Fragen an den ACE-Anwalt, Recht in Kürze
26 Psychologie
Das Auto als Schutzhülle
28 Versicherung
Fehler können teuer werden
32 Auf ein Wort
Neujahrsgruß von Wolfgang Rose
33 Magazin
FREIZEIT
TITELFOTOS: FOTOLIA, SES, EMM, FÖRG, TB *Gebühr: 6 Cent aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk ggf. mehr
Zahlreiche technische
Probleme der E-Mobile
sind noch ungelöst.
T E C H N I K
18 Dauertest
Unsere Erfahrungen nach
50 000 Kilometern mit dem
Renault Mégane
14 Kurzvergleich und Kurztests
Audi A6 vs. Mercedes E-Klasse,
Kia Picanto 1.0, Lexus CT 200h,
Hyundai Genesis Coupé 3.8 V6
16 Ratgeber
Kaufberatung zu Halogenlampen,
Übersicht von zwölf H7-Leuchten
18 Neue Autos
Fiat Panda, Kia Optima, Toyota
Avensis, Renault Twingo
20 Magazin
Kein gutes Omen für
die Elektromobilität
Die Elektroauto-Offensive läuft auf
Hochtouren: Autohersteller und Zulieferer
kooperieren bei der Entwicklung der Antriebsund Stromspeicher-Komponenten im großen
Stil, die Bundesregierung plant eine von fünf auf
zehn Jahre verlängerte steuerliche Förderung
der E-Mobile und will deren Kostennachteile bei
der Dienstwagen-Besteuerung zeitnah beseitigen. Alles im grünen Bereich – könnte man
Klaus-Michael Schaal
meinen. Die Kehrseite der Medaille: Im verganChefredakteur
genen Jahr wurden in Deutschland weniger als
[email protected]
2000 Elektroautos neu zugelassen – nicht einmal 120 davon von Privatkunden. Hohe Anschaffungskosten und späte Amortisation, geringe Reichweiten bzw. der
fehlende Durchbruch bei der Entwicklung leistungsfähiger Batterien sind
keineswegs die einzigen Gründe für diese ernüchternde Bilanz. Auch
zahlreiche technische Probleme sind noch nicht gelöst: Sind die derzeit
gängigen Autoakkus recyclingfähig? Welche Stromschlag-Gefahr geht
von der bis zu 400 Volt starken Autotechnik aus – beispielsweise für
Ersthelfer am Unfallort oder bei Unfallreparaturen? Wo sollen die E-Mobile
aufgeladen werden, wenn öffentliche
Ladestationen viel zu selten sind und
rund elf Millionen deutscher Haushalte
noch ein Stromnetz mit einer maximalen
Absicherung von zwölf Ampere haben – Elektroautos wie der neue Opel
Ampera ziehen stundenlang rund 16 Ampere aus der Steckdose …
Apropos Opel Ampera: Für die Januar-Ausgabe von ACE LENKRAD war
ein großer Testbericht dieses viersitzigen Familien-Stromers mit Langstrecken-Qualitäten (siehe Vorstellungsbericht in Ausgabe 7/2011) eingeplant. Aufgrund von Bränden nach Crashversuchen mit dem baugleichen
Modell Chevrolet Volt musste Opel die Auslieferung des Ampera jedoch
mitten in der Markteinführung stoppen – ein gutes Omen für den Fortschritt der Elektromobilität sieht anders aus …
&
&
REISE
34 Südafrika
Urlauber können sich in Reservaten aktiv an Naturschutzprojekten beteiligen
38 Bad Füssing
Die Winterkur hat ihre eigenen Reize
40 Städtereisen
Winterberg im Sauerland
42 Camping
Neue Reisemobile und Caravans
44 Magazin
U N S E R
C L U B
46 So erreichen Sie uns
ACE-Info-Service 0 18 02 / 33 66 77*
ACE-Euro-Notruf 0 18 02 / 34 35 36*
47 Meldungen
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53
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48
50
50
Editorial
Magazin
Post
Finale
Impressum
I
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ACE LENKRAD 1/2012
E
N
3
M A G A Z I N
FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN
DER BUNDESRAT WILLIGT EIN
Zwei Fahrzeuge,
ein Kennzeichen
Fußgänger, Radler
und Autofahrer fühlen sich vermehrt
unsicher.
Ab Mitte des Jahres können zwei Fahrzeuge derselben Fahrzeugart (also nicht
Pkw und Motorrad) mit nur einem Kennzeichen zugelassen werden, wenn beide über
die gleiche Kennzeichengröße verfügen.
Die Bundesregierung geht von Zulassungskosten von rund 65 Euro aus, wenn ein Halter für zwei Fahrzeuge aus dem vorhandenen Bestand Wechselkennzeichen beantragt. Im Verkehrsministerium versteht
man die Einführung des Wechselkennzei-
STUDIE ZUR VERKEHRSSICHERHEIT
Verkehrsklima verschlechtert sich
Einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zufolge wird das
Verkehrsklima in Deutschland zunehmend rauer. Während sich 2008 noch 69 Prozent der Befragten sicher oder sehr sicher fühlten, vergaben im Jahr 2010 nur 53 Prozent die beiden Bestnoten. Gleichzeitig hat sich die Zahl derer – von sechs auf zwölf
Prozent – verdoppelt, die sich nicht sicher im Straßenverkehr fühlen. Obwohl die
Unfallzahl 2010 rückläufig war, spiegelt dies nur einen Teil der Situation wider.
Denn hinzu kommt eine vielfache Zahl an „Beinaheunfällen“ und risikoreichen Erlebnissen der Verkehrsteilnehmer. Knapp vier von zehn Autofahrern erlebten in den
drei Monaten vor der Befragung solch brisante Situationen. Andererseits werden
feststehende Verkehrsregeln nicht ausnahmslos befolgt. So gaben 78 Prozent der
Autofahrer an, mindestens einmal eine rote Ampel missachtet zu haben. Siegfried
Brockmann (Leiter der UDV) plädiert daher an die Verkehrsteilnehmer, mehr Rücksicht, Gelassenheit und Regelbefolgung auf den Straßen walten zu lassen.
Keine Steuerersparnis bei Wechselkennzeichen.
chens als Maßnahme, um die Nutzung
mehrerer Fahrzeuge zu erleichtern und
zum Kauf eines umweltfreundlichen Zweitfahrzeuges zu animieren. Das Wechselkennzeichen besteht aus zwei Teilen:
einem, das am Fahrzeug verbleibt, und
einem aufsteckbaren Zusatzteil bei Einsatz
des Fahrzeugs. Mit Einführung dieser Kombination sind keine steuerlichen Vorteile
für den Autofahrer vorgesehen, aber er
kann bei der Kfz-Versicherung mit günstigeren Prämien rechnen.
ERSTE HILFE
Männer helfen häufiger
Über 35 Prozent der Deutschen haben schon einmal im Notfall Erste
Hilfe geleistet. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Apotheken-Umschau. Demnach haben gut 16 Prozent bei Unfällen im Haushalt geholfen,
knapp 17 Prozent am Arbeitsplatz und 7,4 Prozent der Befragten hatten
Erste Hilfe im Straßenverkehr beziehungsweise bei einem Autounfall geleistet. Generell haben Männer zwischen 40 und 69 Jahren am meisten
Erfahrung als Ersthelfer (46,9 Prozent). Bedenklich ist, dass laut dieser Umfrage knapp zwei Drittel der Bundesbürger noch nie Erste Hilfe geleistet
haben. Der ACE empfiehlt, regelmäßig einen Auffrischungskurs zu machen, damit im Notfall auch wirklich gewusst wird, was zu tun ist. In den
ACE-Kreisen werden immer wieder solche Kurse angeboten.
4
ACE LENKRAD 1/2012
Teilnehmer in Kursen üben die richtigen Handgriffe für Notfälle.
Winterauto des Jahres
Keine Jury war tätig, es handelt sich um keine offizielle Preisverleihung des
ACE – trotzdem prämiert unsere Redaktion den BMW 520d als „Winterauto des Jahres“. Der Grund: Als Service-Fahrzeug bei einem Produkttest in der Schweiz überraschte der „Fünfer“ mit einer geradezu verblüffenden Wintertauglichkeit. Ob im
Tiefschnee oder bei Glätte, die Hinterräder der heckgetriebenen Limousine fanden
stets genügend Halt, um sicheren Vortrieb zu mobilisieren. Beeindruckend, wie geradlinig der sparsame Bayernexpress (Testschnitt 6,5 l/100 km) selbst durch tiefe
Schnee-Verwehungen pflügte und mit welch stoischer Ruhe vereiste Spurrillen auf
der Autobahn gewechselt wurden. Selbst die steile Anfahrt zum Hotel über eine verschneite und mit zahlreichen Serpentinen bestückte Nebenstraße meisterte der immerhin 1620 kg schwere BMW geradezu spielerisch – Kür statt Pflicht! Für uns steht
fest: Wenn sich ideale Gewichtsverteilung, gekonnt austarierte Fahrwerkselektronik und – nicht zu vergessen – hochwertige M&S-Pneus (in diesem Fall Dunlop SP
Wintersport) perfekt ergänzen, gehören die einstmals konzeptbedingten Nachteile
des klassischen Heckantriebs im Winter der Vergangenheit an. Dafür liefert der
BMW 520d (ab 40 400 Euro) mit dem ebenso kultivierten wie durchzugskräftigen
184-PS-Diesel den bislang eindrucksvollsten Beweis!
Überzeugt mit
einer für eine
Limousine mit
Heckantrieb verblüffend guten
Wintertauglichkeit: BMW 520d.
E I N
K L I C K
I N
Ja, einen
Gebrauchtwagen
28,3%
Nein
30,7%
Ja, einen Neuwagen
36,1%
Weiß nicht 4,9%
Planen Sie im neuen Jahr einen Autokauf? Diese Frage haben wir im Dezember gestellt. Und die
Antwort fällt für die Autoindustrie äußerst erfreulich aus: Über 36 Prozent der Teilnehmer an der
Umfrage wollen sich 2012 einen Neuwagen, mehr
als 28 Prozent einen Gebrauchtwagen zulegen.
Knapp fünf Prozent sind sich noch unschlüssig.
Um die Stellplätze in Parkhäusern dreht sich
unsere Januar-Umfrage. Wir wollen von Ihnen
wissen: Ist die Breite von Stellplätzen in Parkhäusern Ihrer Meinung nach zu schmal bemessen, ausreichend oder zu breit bemessen? In den
meisten Parkhäusern sind die Buchten zwischen
2,30 und 2,50 Meter breit.
K
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M
M
E
N
T
A
R
Martina Glücks,
Redakteurin
ACE LENKRAD
Legal, aber
nicht legitim
In der Geschichte des Automobils
gab es immer wieder Meilensteine
der Verkehrssicherheit. Erfindungen,
die tödliche Unfälle drastisch reduziert haben. Dazu gehören beispielsweise der Sicherheitsgurt und der
Airbag. Auch ESP steht in dieser Reihe
und ist vielleicht sogar noch höher
anzusiedeln – werden doch durch das
elektronische Stabilitätsprogramm
nicht nur die Unfallfolgen vermindert, sondern Unfälle können gleich
ganz verhindert werden. Deshalb ist
ESP in der EU für Fahrzeuge, die nach
dem 1. November 2011 neu auf den
Markt kommen, Pflicht. Eigentlich.
Praktisch ist dieser Stichtag jedoch
Makulatur, da die EU ein scheunentorgroßes Schlupfloch gelassen hat.
Und so ist es beispielsweise möglich,
dass die dritte Generation des Fiat
Panda oder der frisch geliftete Renault Twingo, die jetzt aktuell präsentiert wurden, ohne serienmäßiges
ESP zu den Händlern rollen. Der Trick
dabei ist, dass es sich nicht um komplett neu entwickelte Autos handelt,
so basiert der Panda beispielsweise
auf der Plattform des Fiat 500 und
ist so nur eine Weiterentwicklung.
Es ist ein Unding, dass immer noch –
sowohl bei den Autoherstellern wie
auch bei den Käufern – das Motto
„Preis vor Sicherheit“ zu gelten
scheint. Vom Band weg sollten ausnahmslos alle Fahrzeuge mit ESP ausgerüstet sein, denn selbst der vorsichtigste Fahrer kann in eine Situation kommen, wo ihn das System vor
dem Abflug aus der Kurve rettet. Erst
ab 2014 müssen endgültig alle Autos
mit ESP ausgerüstet sein. Oder gibt es
dann wieder ein neues Schlupfloch?
ACE LENKRAD 1/2012
FOTOS: ARCHIV, TSCHOV (1)
BMW 520D
5
FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN
Die Autos der nächsten Generation
erfassen ihre Umgebung mithilfe von „sehenden Dioden“.
ENERGIEEFFIZIENTES FAHREN
Potenzial-Analyse
Spritspar-Tipps wie das „vorausschauende
Fahren“ könnten in einigen Jahren überholt
sein – wenn die im Rahmen des vom Forschungsministerium geförderten Projekts
„Energieeffizientes Fahren 2014“ entwickelten
Maßnahmen umgesetzt werden. Elf Partner aus
der deutschen Auto- und Zulieferindustrie
haben innovative Technologien und Konzepte
zur Reduzierung des Energieverbrauchs erforscht. Das Ziel eines zehn Prozent niedrigeren
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M
N
E
Kurt Bodewig, Präsident der
Deutschen Verkehrswacht
(DVW) und Bundesverkehrsminister a.D., ist Gastautor
und widmet sich in seinen
Beiträgen den Todsünden der
Autofahrer.
Sorglos mit sich
und allen anderen
Die Sonne lacht, der Tank ist voll und es
ist ein freier Tag. Die Maschine ist bereit,
geölt und gewienert. Es ist warm, da tut es
die Jeansjacke und der alte Helm. Alle Sorgen
los – auch die um die eigene Sicherheit?
Sorglosigkeit übersetzt das Synonymwörterbuch mit „leichtfertig sein“. Was wiederum
heißt „ohne die nötige Sorgfalt und Aufmerksamkeit sein“ und oft bedeutet „mit
sich und auch mit anderen sorglos umgehen“. Ich bin so frei – also kann mir nichts
passieren. Nur der Gefahr ist es egal, ob die
6
ACE LENKRAD 1/2012
CO2-Ausstoßes konnte mithilfe von zwei zentralen Ansätzen erreicht werden. Einerseits soll
das Fahrzeug Wissen über sein Fahrumfeld
sammeln: Daten aus Kameras, Radarsensoren
und Navigationskarten werden gekoppelt und
daraus Vorhersagen errechnet: Für Ortseinfahrten oder Stopp-Phasen an Abbiegungen bis hin
zur Abschätzung des Verhaltens von Fußgängern, um dadurch Rückschlüsse auf Verkehrseinflüsse ziehen zu können. Daraus abgeleitet
werden effiziente Betriebsstrategien der Fahrzeugsysteme und Tipps für eine besonders effiziente Fahrweise, die dem Fahrer mittels
neuartiger Anzeigesysteme vermittelt werden.
Zweiter Projektansatz war die Entwicklung
eines neuartigen Energiebordnetzes, das diese
Vorausschau von Fahrsituationen optimal zur
Energierückgewinnung nutzen kann. Neben
den heute üblichen 12-Volt-Aggregaten sieht
dieses Energiebordnetz eine Bordspannung von
48 Volt, eine zusätzliche Batterie sowie einen
neuartigen Generator vor, mit denen deutlich
mehr Bremsenergie zurückgewonnen werden
kann. Der entwickelte Vorschlag für diesen
neuen 48-Volt-Standard birgt große Kostenvorteile gegenüber alternativen Konzepten mit höheren Spannungen, erreicht dabei aber mit
einer Reduzierung um zehn Prozent einen
Großteil der Kraftstoffverbrauchseinsparung.
Fahrt an einem Urlaubs- oder Arbeitstag stattfindet. Sie lauert und wird größer, je leichtfertiger und sorgloser man ihr begegnet oder
sie sogar zu ignorieren versucht. Dabei sind
die Zahlen nicht zu ignorieren: In den Monaten Januar bis Juni 2011 kamen 18,8 Prozent
mehr Motorradfahrer ums Leben als im Vorjahresvergleichszeitraum. Insgesamt starben
327 Menschen auf dem schwarzen Band der
Freiheit. Alle Experten sind sich einig. Dieser
Himmel war von Mai bis Juni zu blau, denn
zu schön war das Wetter nach langen Wintermonaten und es fehlte die Fahrpraxis auf
dem Bock. Aufklärung und Verkehrserziehung müssen die Fahrer dort abholen, wo sie
sind. Doch auch die technischen Voraussetzungen der Motorräder bedürfen einer erweiterten gesetzlichen Regelung. Deshalb
fordert die Deutsche Verkehrswacht, dass bis
spätestens 2015 das Motorrad-ABS für alle
neuen Fahrzeuge ab 125 ccm verbindlich vorgeschrieben sein muss. Die Politik darf nicht
länger sorglos auf schlechtes Wetter vertrauen, auch wenn ihr dabei der vergangene
Sommer in die Hände gespielt hat.
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K
T
Die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern wird seit
Januar 2012 wieder gefördert. Das
entsprechende Förderprogramm ist
neu aufgelegt worden. Anträge auf
Zuzahlung können ab 1. Februar beim
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden.
Gefördert wird die Nachrüstung von
Diesel-Personenkraftwagen und Diesel-Kraftfahrzeugen zur Güterbeförderung mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 Tonnen (leichte
Nutzfahrzeuge).
Einen Reifen ohne Luftfüllung
hat Bridgestone vorgestellt. Dank
einer Speichenstruktur im Innern der
Konzept-Pneus erübrigt sich die regelmäßige Luftdruck-Kontrolle, Reifenpannen sind
nahezu ausgeschlossen. Lauffläche und
Speichen sind
aus wiederverwendbarem
Thermpolat
hergestellt und
damit recyclingfähig.
Pünktlich zur Fußball-EM ist das
polnische Fernstraßennetz auf wichtigen Verbindungen enger geknüpft
und größer geworden. Die A 1 (Danzig–Lodz) wächst bis Juni 2012 um
rund 70 Kilometer zwischen Kowal
und Strykow, die A 2 (Frankfurt/Oder–
Lodz) um rund 90 Kilometer bis Warschau und die A 4 (Görlitz–Krakau)
soll durchgehend bis zur ukrainischen Grenze bei Korczowa führen.
Die Belegschaft des VolkswagenKonzerns ist im vergangenen Jahr
um weltweit 100 000 Mitarbeiter gewachsen. Der Personalzuwachs
ergab sich aus der Integration neuer
Gesellschaften und der Schaffung
von weltweit 28 000 neuen Arbeitsplätzen. Ende des vergangenen Jahres beschäftigte der Konzern mit
Stammsitz in Wolfsburg damit rund
500 000 Mitarbeiter, darunter mehr
als 12 000 Auszubildende.
FOTOS: AUDI (1), ARCHIV
M A G A Z I N
Reisen
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AL 01/2012
TEST & TECHNIK
DAUERTEST
Ob auf Schneepiste in den Alpen,
in der Niederlausitz oder beim
„Heimspiel“ in Frankreich:
der Mégane bewies die Qualität
eines Dauerläufers.
8
ACE LENKRAD 1/2012
LE COMPAGNON
Der kompakte Franzose stellte auf 50 000 Kilometern seine Tauglichkeit
als zuverlässiger Reisebegleiter voll unter Beweis.
FOTOS: AAL (1), BAYER (1), EMM (7), JPS (1), KOV (1), TB (10)
RENAULT MÉGANE 1.5 dCi 110 FAP eco
Als markanter Typ bleibt der Vorgänger
im Gedächtnis. Unkonventionell sein Auftritt, unvergessen sein schräges Hinterteil:
das steil abfallende Heckfenster und der
Blechbürzel darunter. Doch der Wagemut
der Designer endete in der Mutlosigkeit der
Käufer. Kurzum: Die Absatzzahlen schlitterten in den Keller. Der aktuelle Renault Mégane rollt nun seit Ende 2008 stilistisch
weitaus dezenter daher, dafür ist bei den
Händlern wieder mehr Leben in den Showrooms. Auffallen um jeden Preis, das war gestern. Ganz unaufdringlich reihte sich das
Kompaktmodell in den Fuhrpark unserer Redaktion ein, und zwar im positiven Sinne:
keine Pannen, keine Aussetzer, keine Extravaganzen. Die Inspektion nach 30 000 Kilometern war der einzige Werkstattbesuch.
Mit diesem diskreten Charme eroberte sich
der kompakte Franzose in zwölf Monaten
und auf zurückgelegten 50 000 Kilometern
viele Sympathien. Weder die Tiefkühltemperaturen in den Alpen noch die extreme Hitzeperiode in der französischen Provinz Aquitanien, wo die Luft über den Straßen zu flimmern begann, ließen an der unermüdlichen
Fahrbereitschaft des Monsieur Mégane auch
nur geringste Zweifel aufkommen.
Mit den Michelin-Primacy-Alpin-Winterreifen waren teilweise vereiste oder tief verschneite Alpenpässe mit gutem Gefühl zu
überqueren. Auf Schnee lässt sich der Renault gutmütig chauffieren, nur etwas mehr
Feedback über die sehr leichtgängige Lenkung wäre wünschenswert. Das Fahrwerk ist
hingegen von der strafferen Sorte, gar nicht
im französischen Stil. Und eine zügige Fahrt
über Querfugen quittiert die Hinterachse
sogar mit seitlichem Versetzen.
Ganz besonders hervorzuheben ist der sparsame 1,5-l-Dieselmotor mit 106 PS. Klar, das
Triebwerk drückt beim Beschleunigen niemand in die Sitze. Trotzdem harmonieren
Motor und Getriebe passabel, die 240 Newtonmeter, die der Common-Rail-Diesel aufbietet, lässt die 1,3 Tonnen schwere Karos-
ACE LENKRAD 1/2012
9
serie schon ziemlich zügig vom Fleck kommen. Und das sparsame Motörchen motivierte die Testfahrer zu einem grünen Wettbewerb: Wer fährt mit einer Tankfüllung die
größte Reichweite?
Siegerlorbeer gebührt unserem Automann
Jan Schmidt, der auf fast 1100 Kilometern
einen Schnitt von 4,97 Litern herausfuhr.
Und der Autor dieser Zeilen setzte während
einer Fahrt von Stuttgart zum Münchner
Flughafen laut Bordcomputer nur 4,8 Liter
Kraftstoff auf 100 Kilometer Fahrstrecke
ein – allerdings außer Konkurrenz, da nicht
real nachgemessen worden ist. Wobei an dieser Stelle anzumerken sei, dass der Bordcomputer ein ziemlich ehrlicher Kerl ist. Seine
Angaben lagen häufig über den von uns real
errechneten Werten.
Auf der gesamten Fahrdistanz verbrauchte
der Dauerläufer im Schnitt 6,09 Liter Kraft-
Zustand des Schalthebels auf. Die Chromimitation oben auf dem Schaltknauf verfärbte
sich ins Gelbliche, vermutlich reagierte der
Kunststoff auf Schweiß oder Säurewerte der
Fahrerhände.
Doch mit solchen Verschleißerscheinungen
kann vermutlich auch eine überkritische
Fahrerseele leben. Vor allem, wenn sie diese
kleinen Defizite den Vorzügen des Renault
Mégane gegenübergestellt. Der Franzose war
ein hoch geschätzter Reisebegleiter auf Langstreckenfahrten. Das lag an den bequemen
Sitzen für Fahrer und Beifahrer, die auch
nach mehrstündigen Touren den Rücken
nicht strapazierten. Obwohl bei jedem Tester
der erste Eintrag ins Bordbuch Gegenteiliges
erahnen ließ: die Lenkung zu leichtgängig,
das Fahrwerk eine Spur zu schwammig, die
Sitze weich und als Fahrer sitzt man etwas zu
hoch – doch nach ein paar tausend Testkilo-
+
Von Berlin nach Bordeaux: der sparsame Motor, das kom
PLUS: Die Tankklappe ist zugleich der
Verschluss der Tanköffnung. Die Easyentry-Funktion hat sich im Dauereinsatz
bewährt. Der elektronische Schlüssel kann
in der Hosentasche bleiben. Zugang ins
Auto und Start des Motors erfolgen per
Funkcode. Genügend Anschlüsse für externe Audio-Quellen sind vorhanden.
Für seine sittsamen Trinkgewohnheiten bekommt
der Mégane die Note „Eins“. Auf den 50 000 Testkilometern lag der Verbrauch im Schnitt bei 6,09 Litern.
stoff auf die 50 000-km-Distanz. Dafür gibt es
von der Redaktion klar die Note „Eins“. Wozu
anzumerken ist: Andere Méganefahrer machten mit anderen Motorvarianten andere Erfahrungen (siehe Leserumfrage).
Als Golfjäger ist der Franzose dicht an das Referenzmodell herangerückt. Karosserie und
Innenausstattung hinterlassen auch nach
einem Jahr intensiver Beanspruchung einen
soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Als
nachhaltig nervend entpuppten sich Vibrationsgeräusche, die von der Dachkonsole (Innenraumbeleuchung) stammten und erstmalig bei Kilometerstand 27 000 auftraten.
Nach der harten Winterperiode und rund sieben Monaten im Test knarrte beim Betätigen
des elektrischen Fensterhebers die Seitenscheibe an der Fahrertür unangenehm und
lautstark. Unschön fiel nach einem Jahr der
10
ACE LENKRAD 1/2012
metern wandelte sich
die zögerliche Kritik in
positive Schwärmerei.
Groß gewachsene Mitreisende, die in der
zweiten Sitzreihe Platz
nehmen mussten, murrten gelegentlich auf
den Rücksitzen: Zum Einstieg ist eine Buckelposition angesagt, es fehlt an Kopffreiheit beim Sitzen und mancher Fondpassagier
vermisste beim Blick aus dem flachen Seitenfenster den idealen Durchblick. Die Coupéähnliche Linienführung hat ihren Preis. Pluspunkte sammelt der Mégane im Gepäckabteil. Das gehört mit 405 Litern zu den großen
dieser Klasse und übertrifft sogar den Golf.
Aufgeräumt wirkt das Cockpit, alle Funktionen sind wohldurchdacht angeordnet und
intuitiv zu bedienen. Einzige Ausnahme: Der
Wippschalter, der den Tempomaten aktiviert,
befindet sich unterhalb der Mittelarmlehne.
Dort vermutet ihn keiner, jeder Testfahrer
monierte das Suchspiel. Da das gewünschte
Fahrtempo aber nicht nur einzustellen, sondern auch zu speichern ist, lässt sich der Gas-
–
pedalfuß auf langen Autobahnfahrten gelegentlich wirkungsvoll entlasten. Mit wechselweise aktivieren und deaktivieren sind
weite Fahrpassagen ohne direkten Kontakt
zum Gaspedal zu verwirklichen. Bewährt hat
sich auch der Tempobegrenzer, der mit gegenläufigem Tastendruck seine Arbeit aufnimmt. Mit ihm lässt sich eine maximale
Geschwindigkeit einprogrammieren – ideal
bei Stadtfahrten und in Tempo-30-Zonen.
Einen weiteren Bonuspunkt heimste sich
die Klimatisierung ein, die den Insassen bei
Minusgraden ungewöhnlich schnell für
einen Dieseldirekteinspritzer eine behagliche Raumtemperatur schenkt. Ein Eintrag im
Bordbuch hob im Hochsommer die Kühlleistung groß heraus: „Bei fast vierzig Grad Celsius im Schatten begannen die Asphaltfugen
zu schmelzen, aber die Aircondition des Mégane funktioniert. Nun will niemand mehr
fortable Fahrwerk und bequeme Sitze machen den kompakten Renault zum idealen Reisebegleiter.
D
A
U
E
R
T
E
S
T
Renault Mégane 1.5 dCi eco
TECHNIK / DATEN
Hubraum
cm3
1461
Zylinder/Schadstoffklasse
4/Euro 5
Leistung
kW(PS)/min-1 78(106)/4000
max. Drehmoment
Nm/min-1
240/1750
max. Geschwindigkeit
km/h
190
0 bis 100 km/h
s
10,5
Karosserie
5-türig
Länge/Breite/Höhe
mm 4295/1808/1471
Radstand
mm
2641
Spurweite v/h
mm
1546/1547
Leergew./Zuladung
kg
1290/489
Anhängelast ung./gebr.
kg
645/1300
Dachlast/Stützlast
kg
80/75
Kofferraum (VDA)
l
405–1162
Reifendimension
195/65 R 15
Tankinhalt/Reichweite
l/km
60/1363
VERBRAUCH
Verbrauch EG-Mix
l/100 km
4,4 D
ACE-Testverbr. Minimal l/100 km
5,0 D
ACE-Testverbr. Maximal l/100 km
7,6 D
ACE-Testverbr. Schnitt
l/100 km
6,1 D
ACE-Verbrauch Referenzstrecke l/100 km
5,1 D
Kohlendioxid-Ausstoß
g/km
114
PREISE / UNTERHALT
Basispreis
Euro
20 450
Testwagenpreis
Euro
23 130
Schätzpreis nach 48 899 km Euro
14 350
Kfz-Steuer
Euro / Jahr
143
Versicherungs-Klassen HP/VK/TK
16/19/20
Haftpflichtversicherung Euro / Jahr
1223
Vollkaskoversicherung Euro / Jahr
1191
Variable Kosten 1
Cent / km
18,7
Feste Kosten 2
Euro / Jahr
7645
Feste Kosten 2
Cent / km
50,97
Gesamtkosten 3
Euro / Jahr
10 456
Gesamtkosten 3
Cent / km
69,71
Kosten bei 15 000 km/Jahr, 60 Monate Nutzungsdauer, berechnet von
DEKRA. 1 für Kraftstoff, Reifen, Reparatur, Wartung und Pflege. 2 für Verzinsung, Wertverlust, Kfz-Steuer, Versicherung und Unterstellungkosten.
3
variable plus feste Kosten.
MINUS: Die Sicht nach hinten ist eingeschränkt, insbesondere bei verschmutzter
Scheibe. Groß gewachsene Mitfahrer vermissen im Fond ausreichend Kopffreiheit
und haben keinen idealen Ausblick aus
dem Seitenfenster. Die Taste für den Tempomaten und -begrenzer ist neben dem
Handbremshebel etwas deplatziert.
aussteigen.“ Auch wenn sich der Innenraum
nach Standzeiten höllisch aufgeheizt hatte,
schaffte es die Kühlung innerhalb kurzer
Zeit, den Passagierraum herunterzukühlen.
Störend indessen waren die äußeren Luftaustrittsdüsen, die die Kaltluft immer am linken
Arm des Fahrers herausbliesen und nach langen Touren zu einem ausgekühlten linken
Arm führten.
Unser Testwagen hatte die Dynamique-Ausstattung (Aufpreis: 900 Euro) und das Comfort-Paket (790 Euro). Vieles geht leicht (easy)
beim Mégane: easy entry und easy start sorgen dafür, dass der Fahrer seinen Schlüssel
getrost in der Tasche lassen kann. Die Türen
ent- und verriegeln automatisch, nach einem
Fingerdruck auf den Startknopf springt der
Motor an. Auch der konventionelle Tankdeckel entfällt – nach dem Entriegeln der Tankklappe ist schnelles Zapfen möglich. Viel zu
easy war für den Geschmack der Tester die
Lenkung: Das Drehen am Lenkrad erfolgt fast
ohne Widerstand. Gut fürs Rangieren, aber
auf Autobahnen wünscht sich der Fahrer
mehr Rückmeldung.
Thomas Breitling
ACE LENKRAD 1/2012
11
TEST & TECHNIK
LESERUMFRAGE
RENAULT MÉGANE IM LESER-URTEIL
Auf Augenhöhe mit Golf & Co
Viel Auto fürs Geld und obendrein ein
Modell, das in flottem Design daherkommt
und sich vor dem Wolfsburger Platzhirsch
nicht zu verstecken braucht. So skizzierten
viele ACE LENKRAD-Leser ihre Motivation,
und dank Leichtmetallrädern sowie Lederlenkrad und Schalthebelknauf mehr Sportlichkeit zum Ausdruck bringt.
Jeder Dritte unserer privaten Tester ist mit
einem spritsparenden Sechsgang-Schaltge-
Verbrauch von 9,2 Liter/100 km. Und weitere
Leser, die den TCe mit 130 PS fahren, monieren nur eines an ihrem Modell – nämlich die
hohen Verbrauchswerte.
Ein häufig genannter negativer Kritikpunkt
betraf das Sichtfeld beim rückwärtigen Rangieren. „Die Sicht nach hinten und seitlich
nach hinten ist stark eingeschränkt“, merkt
Jürgen Tramper aus Baden-Baden an. Richtig
böse erwischt hatte es Rico Zetsche aus Delmenhorst. An seinem 1.6 Grandtour (110 PS)
musste bei Tachostand 36 000 schon die
komplette Lenkung getauscht werden, die
Übersichtliches Cockpit, gehobenes Ambiente im Interieur: Der Renault Mégane gibt innen wie außen ein positives Bild ab.
die zum Kauf eines Renault Mégane der dritten Generation, der seit November 2008 auf
dem Markt ist, führte. Die meisten MéganeBesitzer aus unserer Leserschaft sind mit
ihrem mobilen Untersatz mehr als zufrieden.
Fast jeder (87 %) erwarb das noch relativ
junge Modell als Neuwagen, im Schnitt sammelte jeder Eigner auf knapp 23 500 Kilometern Erfahrungen mit seinem Mégane. Am
häufigsten sind unsere privaten Tester mit
dem Fünftürer (41 %) unterwegs, dicht gefolgt vom Grandtour (39 %), der Kombiversion des Kompaktmodells. Beachtlich: Jeder
sechste Umfrageteilnehmer fährt das Coupé
(16 %), aber nur drei Prozent sind Frischluftfanatiker und sitzen im Cabrio.
Bei den Motorvarianten setzen sich vier Antriebe ganz deutlich ab. Der 1,6-l-Benziner
mit 110 PS und der 1,9-l-Diesel mit 130 PS sind
die Favoriten (jeweils 19,7 %) unserer Tester.
Dahinter folgen der 1,4-l- Turbo mit 130 PS
(16,4 %) und der 1,6-l-Basisantrieb, ein Ottomotor mit 100 PS Leistung.
Beim Interieur gönnt sich unsere Leserschaft
etwas Feineres: Mehr als die Hälfte unserer
Tester haben sich die Ausstattungslinie
Dynamique bestellt, die optisch mehr Chrom
und Chromapplikationen aufblitzen lässt
12
ACE LENKRAD 1/2012
triebe unterwegs, rund 25 Prozent nutzen das
Drosselklappe war defekt und Softwarepromanuelle Fünfgang-Getriebe und nur jeder
bleme traten auf. Mit seinem Auto ist er trotzzehnte Mégane-Tester wählte die Automatikdem hoch zufrieden, nur den Service bei
varianten, die Renault anbietet.
seiner Renault-Werkstatt bewertet er als miUnd wie bewerten unsere Leser ihren mobiserabel. Überhaupt: Bei den weitaus meisten
len Begleiter? Peter Rudert
Einsendern dominiert die
SCHULNOTEN DER LESER
aus Chemnitz fährt nicht
positive Kritik. Das zeigt
den ersten Mégane. An seisich auch an den Noten, die
Ausstattung
1,9 unsere Leser für den Ménem aktuellen Modell,
einem Benziner mit 130 PS,
gane austeilten. ZeugnisFahrverhalten
1,8 durchschnitt: 2,1. Die Bestbemängelt er den zu
hohen Kraftstoffverbrauch
note holte sich der FranGeräusch
2,2 zose in puncto Zuverlässig(8,8 Liter) und zu wenig
Ablagemöglichkeiten gekeit. Mit der Eins vor dem
Komfort
2,0 Komma bewertete unsere
genüber den Vorgängermodellen. Auch im KomJury außerdem Motor, AusKundendienst
2,0 stattung und Fahrverhalten
fort stellt er Rückschritte
fest. Er trauert ein wenig
ihres privaten Fuhrparks.
Motor
1,9 Kein Wunder: Immer wieseinem 1,6-l-Mégane, Baujahr 2004, nach. „Das war
der betonten unsere Leser
Unterhalt
2,4 in ihren Kommentaren den
der beste Mégane, den ich
je hatte!“
Fahrspaß, den ihnen ihr
Verarbeitung
2,4 Wagen vermittelt.
„Der Verbrauch müsste
niedriger sein“, beklagt
Rund 80 Prozent unserer
Verbrauch
2,7 Lesertester erlebten mit
Frank Nies aus Herborn.
Auch er fährt den TCe mit
ihrem Mégane überhaupt
Zuverlässigkeit
1,5 keine negativen Überra130 PS, er kommt sogar auf
einen durchschnittlichen
schungen. „Der Mégane ist
ein ordentliches, nützliches und wirtschaftliches Fahrzeug, das viel Fahrspaß vermittelt.“ Kurz und prägnant bringt es Hubert
Wetterer aus Schwanau auf den Punkt. „Ein
gutes und seniorenfreundliches Auto“, urteilt
Heinz Schiefer aus Hürth. „Komfortables
Auto mit gutem Platzangebot“, wertet Jochen
Larem. „Feine Details, die man auf den ersten
Blick nicht sieht, etwa die leistungsstarke
Klimaanlage, hochwertige Erstbereifung, ein
dicker Unterbodenschutz“, stellt Ralf Martin
aus Ebersberg fest. Auf Augenhöhe mit
Golf & Co, allerdings sind auch die Preis-
Das sagt Renault zu …
… dem hohen Verbrauch des 1,4-l-Turbomotors (130 PS), den
mehrere Leser monierten: Der an der Instrumententafel angegebene Verbrauch ist leicht irreführend. Eine Änderung wird bei den Fahrzeugen Mégane
Phase 2 vorgenommen. Durch die permanent vorhandene Restbremsung der
Parkbremse wird ein erhöhter Verbrauch (ca. + 0,2 Liter) erzeugt. Das System
wird im Laufe des Jahres 2012 geändert. Der von Renault angekündigte Verbrauchswert resultiert aus einem genormten Zyklus, der für Kunden schwer
reproduzierbar ist.
… dem als zu „laut“ oder zu „rau“ bewerteten Dieselmotor: Ab
der Phase 2 wird dieses Modell mit einem leiseren 1,5-l-Dieselmotor ausgerüstet werden. Zusätzlich wird die Akustik im Fahrgastraum verbessert werden.
... zu der bemängelten Übersichtlichkeit beim Rückwärtsrangieren : Renault ist dieser Kritikpunkt bekannt. Bei dem Mégane Phase 2 wird
optional eine Rückfahrkamera angeboten. Eine Einparkhilfe (mittels Radar)
wird weiterhin zur Verfügung stehen. Diese Funktion erleichert das Rückwärtsfahren erheblich.
... den lauten Quietschgeräuschen beim Betätigen der elektrischen Fensterheber: Die Geräusche der Fensterheber beruhen auf einer
mangelnden Schmierung der Führungselemente der Scheiben. Auch dieses
Problem ist bei den Fahrzeugen ab Mégane Phase 2 gelöst.
... der hohen Markentreue. Rund 89 Prozent unserer Leser, die
einen Mégane fahren, wollen wieder einen Renault kaufen: Es ist
sehr erfreulich, dass so viele Renault-Kunden wieder einen Renault kaufen
möchten. Dies hängt vor allem mit zwei Punkten zusammen: Mit der ausgezeichneten Produktqualität und den hervorragenden Serviceleistungen der
Renault-Händler. In den vergangenen Jahren hat Renault sich kontinuierlich
verbessert. Der Lohn dafür sind zufriedene Kunden, die der Marke Renault
treu sind und bleiben.
unterschiede nicht mehr so deutlich, zieht
Michael Klaiber aus Schramberg sein persönliches Fazit.
Übrigens: Knapp drei Viertel der Befragten
wechselten mit dem Kauf eines Mégane erstmals zur Marke und fast jeder würde wieder
einen Renault kaufen. Ausschlaggebend sind
Preis, Konzept und Zuverlässigkeit.
Thomas Breitling
Ablenkung im Straßenverkehr
kann tödlich sein
Handy, Zigarette, Navi: Vieles kann beim Fahren ablenken.
Fehlende Aufmerksamkeit jedoch kostet viele Menschen
auf Deutschlands Straßen das Leben. Konzentrieren Sie
sich am Steuer aufs Fahren, denn das Leben ist schön.
Mehr unter runtervomgas.de
KURZVERGLEICH
AUDI A6 2.0 TDI vs. MERCEDES E 220 CDI
Masse nach Maß
In der oberen Mittelklasse teilen sich die drei süddeutschen Hersteller den Markt fast
komplett unter sich auf. Im Duell: der älteste und der jüngste Vertreter des Segments.
Ob Propeller, vier Ringe
oder ein Stern, mehr als
95 Prozent aller Fahrzeuge der gehobenen Mittelklasse tragen
eines dieser Logos am oder auf
dem Kühlergrill – so sieht Massenfertigung nach Maß aus. Die
Konkurrenten von Lexus, Jaguar
oder Volvo haben (zumindest
hierzulande) kaum eine Chance.
Seit März 2009 markiert die aktu-
elle E-Klasse das Stuttgarter Revier in der automobilen Business-Klasse. Erst zwei Jahre
später erfolgte die Markteinführung des aktuellen A6 von Audi.
Doch nutzt dem Ingolstädter die
spätere Entwicklungszeit im direkten Vergleich?
Zu unserem Test sind die Selbstzünder mit rund 175 PS und jeder
Menge Drehmoment angetreten.
Der Mercedes-Stern hilft
beim Rangieren. Im Fond
finden sogar drei Personen genug Platz. Das EKlasse-Cockpit ist übersichtlich gestaltet, jedoch sind die Klima-Regler recht tief angebracht.
14
ACE LENKRAD 1/2012
Hier wie dort gibt es Platz in
Hülle und Fülle. Der Größenvorteil des Audi, fünf Zentimeter
länger und zwei breiter, spielt im
Vergleich des Platzangebots so
gut wie keine Rolle. Eher im Gegenteil, denn der Mercedes bietet
nicht nur den größeren Kofferraum (zehn Liter mehr), sondern
lässt sich – dank der durchgehenden Rücksitzbank – auch besser
Mit großem Kühlergrill
und grimmigem Blick genießt der A6 viel Respekt.
Das Klima-Bedienteil im
Fond kostet 650 Euro. Die
Materialwahl im Audi-Interieur ist herausragend,
das Display versenkbar.
als Fünfsitzer nutzen. Nur in der
ersten Reihe profitiert der A6 von
der größeren Innenbreite. Hier
lassen rund drei Zentimeter mehr
nahezu Oberklasse-Feeling aufkommen. Auch bei der Materialwahl und Verarbeitung hängt der
Bayer den Schwaben ab. Dabei
scheint schon die E-Klasse volle
Punktzahl zu verdienen, bis man
in den Audi steigt und feststellt:
Es geht doch noch einen Tick
edler und präziser. Die Bediensysteme beider Limousinen können
ergonomisch vollauf überzeugen. Kleine Vorteile verschafft
sich der A6 aufgrund der höher
platzierten Klima-Regler und
durch das schneller zu steuernde
Navigationssystem. Auch wenn
sich die zusätzliche Bedienung
über das Touchpad erst nach einiger Gewöhnung erschließt.
FOTOS: EMM (8), KMS, WERK (2)
TEST & TECHNIK
Ausführliche Versionen aller Tests auf dieser Doppelseite und weitere Fahrberichte unter: ace-lenkrad.de
Beim Thema der passiven Sicherheit hat dagegen der Mercedes
die Sternen-Nase vorn, nicht zuletzt wegen des zusätzlichen Airbags für die Fahrer-Knie.
Die Abstimmung der Fahrwerke
ist den Ingenieuren sehr markengerecht gelungen. Hier der sanfte
und sich stärker zur Seite neigende Stuttgarter, dort der sportlichere Herr der Ringe. Allerdings
leidet der A6 an seiner etwas digital reagierenden Lenkung, die
häufiger Korrekturen erfordert.
In der E-Klasse erfolgt der Richtungswechsel nicht nur präziser,
er ist auch frei von jeglichen Antriebseinflüssen. Außerdem punktet der Schwabe mit einem, um
knapp 70 Zentimeter, kleineren
Wendekreis.
Seinen Hubraumvorteil von rund
200 Kubik kann der E 220 CDI
nicht in der nominellen Leistung
umsetzen. Dafür bietet er, mit
seinem Drehmoment-Plus von
20 Newtonmetern (400 zu 380
Nm), mehr Durchzug aus dem
Drehzahlkeller. Jedoch lässt sich
die Verwandtschaft der Geräuschkulisse zu seinen alten Taxi-Kollegen erahnen. Ganz anders der
Audi: Er benötigt zwar höhere
Touren, klingt dabei aber deutlich sonorer, ja nahezu sportlich.
Während sich der Bayer im Umweltkapitel – mithilfe seines gezügelten Trinkverhaltens – leicht
absetzen kann, gelingt ihm beim
Vergleich der Kosten sein deutlichster Etappensieg.
Fazit: Der neue Audi A6 ist der EKlasse von Mercedes mehr als
ebenbürtig und entscheidet dieses Duell, wenn auch knapp, für
sich. Respekt verdienen jedoch
beide, vereinen sie doch puren
Luxus mit hoher Effizienz. jps
1
Audi hat mit dem A6 ein
wahres Allround-Talent
im Angebot: Er ist nicht unkomfortabel,
fährt sich sportlich, bietet Platz im Übermaß und geizt zudem mit Sprit. Im Vergleich ist er sogar relativ preiswert.
2
+ enormes Platzangebot, kultivierter
und sparsamer Diesel, außergewöhnliche Verarbeitung, agiles Fahrverhalten,
hoher Bedienkomfort, gute Sitze
– nach hinten unübersichtlich, beengter Fond-Zustieg, Serienausstattung
+ sehr gutes Raumangebot, kräftiger
Diesel, hohes Sicherheitsniveau, komfortables Fahrwerk, präzise Lenkung
– ausgeprägte Seitenneigung, relativ
hohe Unterhaltskosten, selbstbewusste
Preisgestaltung
TECHNISCHE DATEN
Hubraum
cm3
Zylinder/Schadstoffklasse
Leistung
kW(PS)/min-1
Karosserie
Länge/Breite/Höhe
mm
Kofferraum (VDA)
l
ACE-Testverbrauch
l/100 km
Verbrauch EG-Mix
l/100 km
Kohlendioxid-Ausstoß
g/km
Preis ab Werk €
Euro
Variable Kosten 1
Cent / km
Gesamtkosten 2
Cent / km
TEST-ERGEBNIS
Karosserie
235
Bedienung
100
Sicherheit
150
Fahrwerk
100
Antrieb
100
Umwelt
100
Kosten
215
GESAMTERGEBNIS
1000
Die fast drei Jahre alte
E-Klasse schlägt sich
beachtlich gegen den ambitionierten
Newcomer. Den hohen Grundpreis
rechtfertigt die etwas bessere Serienausstattung jedoch nur zum Teil.
AUDI
1968
4/Euro 5
130(177)/4200
4-türig
4915/1874/1455
530
6,8 D
4,9 D
129
38 500
25,9
100,2
A6 2.0 TDI
186
96
123
74
80
72
119
750
MERCEDES
2143
4/Euro 5
125(170)/3000
4-türig
4868/1854/1471
540
7,0 D
5,0 D
130
42 691
26,5
109,1
E 220 CDI
186
94
130
76
81
68
101
736
Kosten bei 15 000 km/Jahr, 60 Monate Nutzungsdauer, berechnet von DEKRA. 1 für Kraftstoff, Reifen, Reparatur,
Wartung und Pflege. 2 variable Kosten plus Verzinsung, Wertverlust, Kfz-Steuer, Versicherung und Unterstellungskosten.
Wendiger Stadtflitzer
Kia Picanto 1.0: Auch wenn er immer noch zu den Kleinwagen
zählt – der Kia Picanto ist in der neuen Generation erwachsen geworden. Materialauswahl und Verarbeitung haben nichts mehr mit
der Billiganmutung des Vorgängers gemeinsam. Ein kleines Plus
von sechs Zentimetern in der Länge bringt deutlich mehr Platz im
Innenraum, vor allem mehr Beinfreiheit. Für die Stadt ist der kleine
Dreizylinder-Motor mit 69 PS allemal ausreichend, im Überlandverkehr nimmt der Verbrauch allerdings drastisch zu.
glü
+ Rundumsicht, Preis, gute Sitze, serienmäßiges Tagfahrlicht
-– ESP und Start-Stopp nicht für alle Modelle, Verbrauch außerorts
Hubraum cm3 / Zylinder
998/3
Leistung kW(PS)/min-1
51(69)/6200
Kofferraum (VDA) l
200-870
Verbrauch EG-Mix l/100 km
4,2 S
ACE-Testverbr. l/100 km
7,8 S
Preis ab Werk Euro
9390
Koreanischer Kraftsportler
Hyundai Genesis Coupé 3.8 V6: Flach, breit, stark: Mit dem
heckgetriebenen Sportcoupé möchte Hyundai sein Markenprofil
schärfen. Hart und direkt: Straffe Federung und präzise Lenkung
vermitteln das Gefühl, ganz nah am Asphalt zu sein. Kraftvoll und
kernig: Der drehfreudige V6 ist bei schneller Gangart kein Kostverächter. Ehrlich und konsequent: Der Genesis ist ein Charakterdarsteller, der hält, was er verspricht – als hochkarätiger Sportler
bietet er ein kompromisslos sportliches Fahrverhalten.
aal
+ souveräne Fahrleistungen, günstiger Preis, gute Ausstattung
– Platz im Fond, Neigung zum Stuckern, spät einsetzendes ESP
Hubraum cm3 / Zylinder
3778/6
Leistung kW(PS)/min-1 223(303)/6300
Kofferraum (VDA) l
332
Verbrauch EG-Mix l/100 km
9,9 S
ACE-Testverbr. l/100 km
12,7 S
Preis ab Werk Euro
34 990
Premium-Ökologe
Lexus CT 200h: Dank der engen technischen Verwandtschaft
zum Toyota Prius kann Lexus – mit dem CT 200h – als erster Hersteller einen kompakten Hybrid im Premium-Segment anbieten.
Neben seinem modernen Antrieb, der aus einem 99-PS-Benziner
und einem 82-PS-E-Motor (Systemleistung: 136 PS) besteht, überzeugt der kleine Lexus mit seiner ausgeprägten Handlichkeit. Auch
das Platzangebot muss sich – trotz der voluminösen Nickel-Metallhydrit-Batterie – nicht vor der Konkurrenz verstecken.
jps
+ sparsam im Stadtverkehr, sehr agil, sehr hohes Sicherheitsniveau
– hoher Verbrauch auf der Autobahn, nach hinten unübersichtlich
Hubraum cm3 / Zylinder
1798/4
Leistung kW(PS)/min-1 100(136)/5200
Kofferraum (VDA) l
375-985
Verbrauch EG-Mix l/100 km
3,8 S
ACE-Testverbr. l/100 km
6,7 S
Preis ab Werk Euro
28 900
ACE LENKRAD 1/2012
15
TEST & TECHNIK
RATGEBER
HALOGENLAMPEN ZUM NACHRÜSTEN
LICHT GESTALTEN
Wer seinem Auto neue Glühlampen spendieren muss, steht im Fachhandel
oft vor einer riesigen Auswahl verschiedener Modelle. Damit Sie den Durchblick
bewahren, haben wir zusammengestellt, was es beim Kauf zu beachten gilt.
Obwohl die ersten HalogenScheinwerfer bereits 1960 auf den
Markt kamen, hat sich bis heute
eines nicht geändert: Glühlampen sind und bleiben Verbrauchsgüter. Nach mehreren
hundert Betriebsstunden brennen sie einfach durch. Leider fallen die Glühlampen meist im
falschen Moment aus. Doch welche Lampe ist der richtige Ersatz?
Neben dem passenden System –
gängig sind: H1, H4 und H7 – gilt
es, den Überblick über das reichhaltige Angebot an Nachrüstprodukten nicht zu verlieren. Denn
auf dem Markt der Glühlampen
wird oft viel versprochen und nicht
16
ACE LENKRAD 1/2012
immer gehalten. Mit 30, 50 oder
gar 100 Prozent mehr Licht – im
Vergleich zur Standard-Lampe
(siehe „So haben wir getestet“) –
sind die Leistungen in den letzten Jahren stark gestiegen.
Wer sich nun fragt, wie sich nahezu identisch aussehende Lampen so deutlich unterscheiden
können, muss genau auf die
Größe und Form des aufgewickelten Wolfram-Drahts achten. Hier
sind die Unterschiede mit dem
bloßen Auge zwar nur schwer erkennbar, doch die Lichtbild-Differenzen umso deutlicher. Hohe
Lichtausbeute geht einher mit
möglichst kompakten Wolfram-
Wendeln. Denn je konzentrierter
die Lichtquelle ist, desto einfacher ist es für den Reflektor des
Scheinwerfers, das Licht optimal
zu verteilen. Aber nicht nur die
Lichtverteilung gelingt mit den
möglichst kleinen Wendeln besser, auch die absolute Lichtausbeute ist höher. Allerdings steigt
durch das eng gewickelte Wolfram auch die Temperatur in den
– aus Hart- oder sogar Quarzglas
gefertigten – Kolben stark an.
Dabei wirkt sich die steigende
Hitze negativ auf die Lebensdauer der Lampe aus. Genau hier
treten nun die Halogen-Gase in
Aktion: Sie zögern das Verdamp-
fen des Wolfram-Drahts hinaus
und ermöglichen dadurch längere Betriebszeiten – nur so wird
die hohe Lichtausbeute der kleinen Gesamtkonstruktion überhaupt erst erreicht. Zusätzlich
befüllen einige Hersteller die Kolben ihrer Topmodelle mit Edelgasen, wie Xenon. Außerdem stehen die Glaskörper unter extrem
hohem Druck – einige Modelle
müssen bis zu 15 bar aushalten.
Dennoch erreichen die besonders
lichtstarken Lampen – physikalisch bedingt – nur Betriebszeiten
von mageren 250 bis maximal
400 Stunden.
Dagegen halten Standard-Exemplare, wie sie auch in vielen Neuwagen verbaut werden,
locker 500 bis 600 Stunden. Speziell auf lange Lebensdauer ausgelegte Halogenlampen ziehen
alle Register des Verdampfungsschutzes. Bei der Lampe mit
der geringsten Lichtleistung im
Test (von Eufab) sind bis zu
1000 Stunden möglich – und das
für erfreulich günstige 9,80 Euro.
Longlife-Produkte aus dem Premium-Bereich versprechen sogar
bis zu 2000 Stunden – ab 30 Euro.
Letztlich kommt es bei der Wahl
MARKTÜBERSICHT
Biolight
HID Feeling
Licht: 61,73 Lux
Preis: 9,90 Euro
Bosch
Plus 50 %
Licht: 67,59 Lux
Preis: 25,90 Euro
der richtigen Lampe darauf an,
was gewünscht wird. Das „eierlegende Wollmilch-Licht“, das extrem hell ist und auch noch
extrem lange hält, ist jedenfalls
noch nicht erfunden – wenn man
von den teuren (Bi-)Xenon- und
Voll-LED-Systemen einmal absieht. So stellen Halogen-Lampen
immer einen Kompromiss aus
Lichtstärke und Haltbarkeit dar.
Wichtige Eckpunkte für die Kaufentscheidung sind daher auch
am Auto selbst zu suchen. So
wirkt sich die Spannung des Bordnetzes nicht nur auf die Lichtstärke, sondern auch auf die
Lebensdauer aus. Als Faustregel
gilt: Überschreitet das Bordnetz die Normal-Spannung von
13,2 Volt um fünf Prozent, so
steigt zwar die Lichtausbeute,
doch leider reduziert sich die Lebensdauer der Lichtquelle auf die
Hälfte. Außerdem ist die benötigte Zeit für den Lampenwechsel
– von Fahrzeug zu Fahrzeug –
höchst unterschiedlich. Seit
August 2006 gilt eine EU-Regelung, die den Austausch der
Leuchtmittel allein mithilfe des
Bordwerkzeugs und ohne Verletzungsgefahr vorschreibt.
Doch bei einigen Autos, die vor
2006 auf den Markt gekommen
sind, müssen erst diverse Verkleidungen, Luftfilter oder gar
Stoßfänger demontiert werden.
Jan Schmidt
SO HABEN WIR GEMESSEN
ACE-TIPPS
Um eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen, haben wir uns für den
Vergleich von Glühlampen des derzeit am weitesten verbreiteten H7-Systems entschieden. Als Testträger kam der Scheinwerfer eines VW Golf V zum Einsatz. Die
konstant gehaltene Bordspannung betrug 13,2 Volt. Der Lichttest fand im Aachener Philips-Labor statt. Den ECE-Normen R37 und R112 für Halogenlampen und
Scheinwerfern entsprechend haben wir die Lichtstärke der zwölf verschiedenen
Probanden dokumentiert. Gemessen wurden hierbei die Lux-Werte an den Punkten, die in den Entfernungen von 75 und 50 Metern am rechten Fahrbahnrand
und 50 Metern in der Mitte der Fahrbahn
liegen. Dabei wird der erste Messpunkt
doppelt gewichtet. Eine Standard-Lampe
sollte bei diesem Test etwa 50 Lux erreichen. Die absoluten Sichtweiten (siehe
Grafiken oben) lagen zwischen knapp
80 (Eufab) und 105 Metern (Philips Xtreme Vision). Alle Ergebnisse wurden aus
den Werten von je zwei Lampen gemittelt.
Damit das Streulicht minimiert
wird, sollten Scheinwerfer regelmäßig
gesäubert werden. Auch wenn nur
eine Lampe kaputt geht, empfiehlt
sich der beidseitige Wechsel. Beim
Ersetzen die Arbeitsschritte im Handbuch beachten. Nicht auf den Glaskolben fassen, da die zurückbleibenden Salz- und Fettrückstände Temperaturspitzen erzeugen. Aufgrund der
hohen Kolbendrücke Schutzbrille und
Arbeitshandschuhe tragen. Nach
jedem Lampenwechsel einen Lichttest machen, Mitglieder können diesen im Rahmen der kostenlosen Fahrzeug-Checks bei den ACE-KFZ-Partnern durchführen lassen.
Bosch
Plus 90 %
Licht: 78,13 Lux
Preis: 34,99 Euro
Cartechnic
(Autolampe) Longlife
Licht: 60,17 Lux
Preis: 9,80 Euro
Eufab
Long Life
Licht: 43,18 Lux
Preis: 9,80 Euro
Hella
Halogen-Glühlampe
Licht: 73,95 Lux
Preis: 12,00 Euro
Herth Buss
Glühlampen
Licht: 69,02 Lux
Preis: 12,90 Euro
Osram
Night Breaker Plus
Licht: 84,78 Lux
Preis: 39,90 Euro
Philips
Vision +30 %
Licht: 73,75 Lux
Preis: 24,90 Euro
Philips
X-treme Vision
Licht: 106,18 Lux
Preis: 44,90 Euro
Spahn
Halogen-Glühlampen
Licht: 48,11 Lux
Preis: 9,80 Euro
FOTOS: EMM (12), JPS (2)
Die Lichtausbeute
einer Glühlampe
hängt hauptsächlich
von der Art und
Weise ab, wie der
Wolfram-Draht gewickelt ist. Einerseits
sorgen hohe Temperaturen für viel Licht,
aber andererseits
nimmt die Lebensdauer mit ansteigender Hitze ab.
White Hammer
Plus 50 %
Licht: 76,03 Lux
Preis: 13,99 Euro
ACE LENKRAD 1/2012
17
TEST & TECHNIK
NEUE AUTOS
Der neue Panda ist der große
Hoffnungsträger für Fiat.
Das Design ist gelungen, die
Verarbeitung macht einen
guten und robusten Eindruck.
FIAT PANDA
Ecken und
Kanten
„Der Panda ist ein Teil der
italienischen Geschichte.“
Mit diesen Worten präsentierte
Fiat die dritte Auflage des Bestsellers, der in 31 Jahren Bauzeit über
6,5 Millionen Käufer fand. Für die
Neuauflage waren den Fiat-Ingenieuren eindeutige Anweisungen
ins Lastenheft geschrieben: Alles
neu zu machen und trotzdem
sollte der Kleinwagen sofort als
Panda zu erkennen sein. So finden sich zahlreiche Zitate im
neuen Kleinen aus Italien. Aus
der ersten Auflage von 1980 ist es
die Mittelkonsole mit dem Armaturenbrett und den großen
Beuteltaschen, aus der zweiten
Generation von 2003 wurde der
hoch angesetzte Schaltknüppel
übernommen. Neu ist die Formensprache im Panda – rund hat
ausgedient, 2012 ist eckig angesagt. Ob Radkasten, Scheinwerfer,
Außenspiegel oder auch das
Lenkrad und die Instrumente im
Armaturenbrett: Die kantige Silhouette des Panda spiegelt sich in
allen Details wider.
TOYOTA AVENSIS
Modern und
doch zeitlos
Leiser und
sparsamer
Zurück ins Segment der
Mittelklasse kehrt im April der
koreanische Hersteller mit einer
knapp 4,85 Meter langen Stufenheck-Limousine. Die gedrungene Linienführung des Kia
Optima stammt vom deutschen
Chefdesigner Peter Schreyer und
vermittelt dem Wagen einen modernen und dennoch zeitlosen
Auftritt. Im Innenraum sind edel
wirkende und sich hochwertig
anfühlende Materialien verbaut.
Großzügig ausgefallen ist das
Platzangebot für die Fondpassagiere. Weniger schön sind die in
den – 505 Liter fassenden – Laderaum ragenden Bügel des Koffer-
Aufgefrischt und runderneuert startet die dritte Generation der japanischen Mittelklasse-Baureihe am 21. Januar.
Der Toyota Avensis als viertürige
Stufenheck-Limousine und der
Avensis Combi als Lastenträger
mit bis zu 1690 Litern Stauraum
erhielten optische Retuschen für
einen dynamischeren und zugleich eleganteren Auftritt. Hinzu
kommen eine höhere Qualitätsanmutung sowie ein verbessertes
Handling durch eine direkter
ausgelegte Lenkung. Minimiert
wurden Geräusche und Vibrationen. Feinschliff an der Aerodynamik sowie rollwiderstandsarme
18
ACE LENKRAD 1/2012
FOTOS: WERK
KIA OPTIMA
Mittelklasse-Limousine mit modern-zeitlosem Auftritt: der neue Kia Optima.
raumdeckels sowie das nackte
Blech im unverkleideten oberen
Bereich des Gepäckabteils. Der
Marktstart erfolgt mit einem
1,7-l-Turbodiesel mit 136 PS. Mit
ihm ist der Optima durchaus
adäquat motorisiert, zumal er
schon bei niedrigen Drehzahlen
seine Muskeln spielen lässt. Für
Juli ist ein 170 PS starker 2,0-lBenzin-Direkteinspritzer geplant.
Im Herbst soll ein Hybrid mit
2,0-l-Benziner (150 PS) und Elektromotor (40 PS) das Angebot abrunden. Die Preise starten bei
24 490 Euro für den Benziner.tgz
RENAULT TWINGO
Aufgefrischter Frauenheld
Gebaut wird der neue Panda nicht
mehr in Polen, sondern im italienischen Werk Pomigliano bei
Neapel. 800 Millionen Euro hat
Fiat in das ehemalige Problemwerk, das 2008 kurz vor der
Schließung stand, investiert. Für
Fiat-Chef Sergio Marchionne hat
die Rückholung des Panda nach
Italien „nicht nur wirtschaftliche
Bedeutung, wir haben es auch
aus Verantwortung gegenüber
dem Land getan, aus dem Fiat
kommt“. Bis zu 1050 Fahrzeuge
können hier maximal täglich
vom Band laufen.
Der Fiat Panda wird in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten angeboten, dabei sind vier
Airbags, Tagfahrlicht und ABS mit
elektronischer Bremskraftverteilung serienmäßig. Unverständlich: ESP wird in keiner Ausstattung serienmäßig, sondern nur
als ein Teil eines Sicherheits-Pa-
ketes angeboten werden. Viel Platz
bietet der – ausschließlich als Fünftürer angebotene – Fünfsitzer.
Vor allem das Kofferraumvolumen ist mit (bei umgeklappten
Rücksitzlehnen) 870 Litern enorm.
Panda-Käufer können zwischen
drei Motorvarianten (zwei Benziner mit 69 und 85 PS sowie ein
Diesel mit 75 PS) wählen. Neu ist
der Zweizylinder-Turbo mit 85 PS,
der – wie auch der Dieselmotor –
mit einem Start-Stopp-System
ausgerüstet ist. Bei ersten Testfahrten zeigte sich der Panda mit
dem neuen Motor durchaus
spritzig und agil, bei einer untertourigen Fahrweise bockt er aber.
Daher wird es äußerst schwierig,
die prognostizierten 4,1 Liter
Benzinverbrauch auf hundert Kilometer zu erreichen. Marktstart
in Deutschland ist Anfang März,
der Einstiegspreis soll unter
10 000 Euro liegen.
glü
Mehr als 70 Prozent aller Twingo sind in weiblichen Händen. Der Leiter des Produktmarketings Marc Osseux bringt es auf
den Punkt: „Wir sind feminin – nach wie vor.“ Da kommt das neue
Renault-Gesicht für den kleinen Charmeur gerade recht. Mit angedeutetem Lidschatten und knuffig dreinblickenden Nebelscheinwerfern (Serie) sollen die Herzen der Damen noch schneller
schlagen. Auch der Innenraum wurde, durch den Einsatz von
neuen Materialien mit unterschiedlich strukturierten Oberflächen,
aufgewertet. Wobei der Fortschritt lediglich optischer Natur ist, da
der haptische Eindruck der harten Kunststoffe nahezu gleich geblieben ist. Auch das variable Rückbank-Konzept bleibt dem Viersitzer erhalten. Damit bietet der Twingo entweder einen großen Laderaum (285 bis 959 Liter) oder überdurchschnitliche Beinfreiheit
im Fond. Das zentral angeordnete Kombiinstrument mit den LCDAnzeigen wurde um einen Bordcomputer ergänzt.
Einen serienmäßigen Drehzahlmesser gibt es jedoch nur im Gordini. In der Ausstattungslinie Dynamique kostet er 80 Euro extra
Doppelte Leuchten an Front und Heck kennzeichnen den neuen Twingo.
Ist in Deutschland beliebter als die Limousine: Toyota Avensis Combi.
Reifen machen den Avensis sparsamer. Technische Eingriffe beim
kleinen Dieselmotor: Mit kompakterem Turbolader entwickelt
der 2.0D-4D bereits früh viel Zugkraft, obwohl die Leistung von
126 auf 124 PS sinkt. Der Normverbrauch reduziert sich dafür
um rund 15 Prozent auf 4,5 Liter.
Die übrigen Motoren (Benziner
mit 132 und 147 PS, Diesel mit
150 und 177 PS) blieben technisch
unverändert. Die Preise beginnen
bei 22 700 Euro für die Limousine. Der Avensis Combi kostet
rund 1000 Euro mehr.
züg
und für die beiden Einstiegsvarianten (Expression und Liberty)
gibt es ihn gar nicht –
ärgerlich, da Renault
auch auf eine Anzeige
für Schaltempfehlungen verzichtet. Unter
dem gelifteten Blechkleid bleibt sich der
Twingo prinzipiell treu.
Die Motorisierungen reichen nach wie vor vom 1,2-l-Sauger mit
75 PS über die 102-PS-Turbo-Version (exklusiv für den sportlichen
Gordini) bis hin zum 86 PS leistenden 1,5-l-Diesel. Letzterer begnügt sich im EU-Mix mit lediglich 3,4 Litern (90 g CO2/km). Für
den 75-PS-Benziner steht ein 200 Euro teures Eco-Drive-Paket zur
Wahl, mit dem der CO2-Ausstoß von 119 auf 105 Gramm pro Kilometer sinkt. Die um rund zehn Prozent reduzierten Verbrauchswerte
erreichen die Renault-Ingenieure durch eine variable Ventilsteuerung, bedarfsgerechtes Wärmemanagement, eine längere Getriebeübersetzung und rollwiderstandsoptimierte Reifen. Trotz aller
Verbesserungen bleibt der Grundpreis mit 9990 Euro weiterhin
vierstellig. Und wer seinen Twingo Expression bis zum 31. Januar
bestellt, zahlt 8990 Euro inklusive Klang-Klima-Paket.
jps
ACE LENKRAD 1/2012
19
TEST & TECHNIK
MAGAZIN
AUDI PARKASSISTENTEN
VOLVO V60 PLUG-IN-HYBRID
Rangieren, wie von Geisterhand
Diesel am
Stromnetz
FOTOS: WERK
dem Display zeigt. Alternativ
können die Kameras direkt angewählt werden.
Ganz ohne Mensch geht es dagegen beim sogenannten pilotierten Parken: Das Auto wird vor
der Parklücke oder der Garage
abgestellt, der Fahrer steigt aus
und betätigt eine Fernbedienung. Dann parkt sich das Auto
völlig ohne menschliches Zutun
selbst, wobei es durch Vor- und
Zurückstoßen korrigiert oder
vor Hindernissen haltmacht.
Was nach Zukunftsmusik klingt,
haben die Entwickler bereits in
einem funktionsfähigen Prototyp verbaut. Das auf Ultraschallsensorik basierende System wird
allerdings erst mittelfristig erhältlich sein. Schneller könnten
Neuentwicklungen wie der AnVielleicht erledigt das Auto das Einparken bald komplett in Eigenregie.
hängerrangierassistent oder der
Ausparkwarner auf den Markt kommen. Letzterer
Fast ohne Mensch geht das Einparken heute
beobachtet beim Rückwärts-Ausparken den fließenschon bei Audi. Der Park Assist lenkt das Auto
den Verkehr und warnt vor herannahenden Fahrzeuselbstständig in die zuvor erkannte Parklücke –
gen, noch bevor diese in der Rückfahrkamera zu
egal ob längs oder quer zur Fahrbahn. Nur bremsehen sind. Das funktioniert mit Radarsensoren, die
sen und Gas geben muss man noch. Die Einparkschon im aktuellen Tote-Winkel-Assistent verwenhilfe plus unterstützt den Fahrer zusätzlich
det werden. Beim Anhängerrangierassistent gibt der
durch vier Kameras im Grill, im Heck und in den
Fahrer den gewünschten Lenkwinkel über einen
Außenspiegeln. Mit deren Hilfe errechnet das
Drehknopf in der Mittelkonsole vor, das System
System ein Bild, das die Position des Autos und
steuert den Hänger dann entsprechend.
lux
der Hindernisse aus der Vogelperspektive auf
D I G I T A L
M O B I L
KIA SOUL
WLAN zum Nachrüsten
Bei BMW ist vernetztes Fahren auch in älteren
Modellen möglich: Mit neuen Produkten aus dem Original-Zubehörprogramm können digitale Lösungen nachgerüstet werden. Der „Car Hotspot“ bietet die Möglichkeit, während der Fahrt über eine WLAN-Anbindung ins
Internet zu gehen – beispielsweise mit Smartphones,
Notebooks oder Tablet-PCs. Dazu ist eine separate DatenSIM-Karte, die in einem Adapter in der Mittelkonsole mit
Strom versorgt wird, erforderlich – oder ein Smartphone
mit SAP-Modul (SIM Access Profile). Die Dachantenne
unterstützt eine stabile Internetverbindung und senkt
die Strahlenbelastung im Innenraum. Die Installation
des 399 Euro teuren „Car Hotspot“ ist, abhängig vom
Baujahr, in allen BMW-Modellreihen möglich.
20
ACE LENKRAD 1/2012
Das Rennen um den weltweit ersten Selbstzünder-Hybrid mit Plug-in-Technologie hat
Volvo für sich entschieden. Auf
Basis des Mittelklasse-Kombis
V60 haben die Schweden einen
Antrieb entwickelt, der die Langstrecken-Vorteile eines Diesels
(215 PS) mit einem 70 PS starken
Elektromotor kombiniert. Dank
der, für einen Hybrid, enormen
Kapazität des Lithium-IonenAkkus von 11,7 Kilowattstunden
soll der V60 Plug-in-Hybrid bis
zu 50 Kilometer weit rein elektrisch fahren können. Im Gegensatz zum Hybrid4-System der
Crossover
mit Seele
Die WLAN-Nachrüstung macht es möglich: Surfen während der Fahrt auch in älteren Autos.
Für das neue Modelljahr
erhält der Kleinwagen-Mischling
aus SUV und Van einen Feinschliff. So wurden vor allem die
Front- und Heckpartie modernisiert. Mit dem neu gestalteten
vorderen Stoßfänger erreicht der
pfiffige Soul nun eine Gesamtlänge von 4,12 Metern. Für den
neuen 1,6-l-Benziner reichen die
Ausstattungslinien vom Attract
(ab 13 900 Euro) über den Edition 7 bis hin zum Spirit, wobei
K
Mit seinem 11,2 Kilowattstunden fassenden Akku fährt der Volvo V60 Plug-in-Hybrid bis zu 50 Kilometer elektrisch.
Konkurrenz von Peugeot bietet
dieser Volvo jedoch die Möglichkeit, seine Batterie schon im
Stand aufzutanken. Am normalen Stromnetz mit 230 Volt und
16 Ampere soll eine volle Ladung
in 3,5 Stunden erfolgen. Im Vergleich zu einem V60 mit identi-
schem Dieselmotor reduziert
sich der CO2-Ausstoß um 65 Prozent auf 49 Gramm pro Kilometer, was einem EU-Mix-Verbrauch von lediglich 1,9 Litern
entspricht. Die ersten 1000 Fahrzeuge der im November anlaufenden Produktion kommen als
Pure-Limited-Edition auf den
Markt. In Deutschland wird der
Preis des nahezu komplett ausgestatteten Sondermodells bei
57 000 Euro liegen. Der Preis des
– wenige Monate – später folgenden Grundmodells ist dagegen noch offen.
O
M
P
A
K
T
Verbundwerkstoff mit Karbon
kommt anstelle von Stahl beim Tank
des Zafira Tourer 1.6 CNG zum Einsatz. Dadurch konnte nicht nur das
Gewicht um beachtliche 85 Kilo gesenkt, sondern auch das Fassungsvermögen um vier Kilo gesteigert
werden. Der Kompakt-Van kann nun
25 Kilo speichern und damit bis zu
530 Kilometer zurücklegen. Die
Reserve übernimmt ein 14-l-Benzintank. Angetrieben wird der ab
27 950 Euro erhältliche Erdgaser
von einem 1,6-l-Turbo mit 150 PS.
Audi bringt im nächsten Halbjahr
einen extremen A1 auf die Straße.
Der auf 333 Stück limitierte Quattro
erhält einen 256 PS starken 2,0-lTurbo. Die Fahrleistungen des Kleinwagens liegen auf Sportwagenniveau: Für den Sprint auf Tempo 100
sollen ihm 5,7 Sekunden genügen.
Seinen mittlerweile dritten Frühling erlebt der Hyundai Santa Fe. Mit
optischem Feinschliff, der sich vor
allem auf den silbern lackierten Unterfahrschutz und zusätzlichen
Chrom-Zierrat beschränkt, geht der
knapp 4,70 Meter lange Offroader
ins neue Modelljahr. Technisch profi-
Durch die neue Frontschürze legt
der Kia Soul um 15 Millimeter zu.
sich die Preise jeweils um 2000
Euro erhöhen. Die Leistung des
nunmehr der Gamma-Baureihe
entstammenden Direkteinspritzers steigt von 126 auf 140 PS.
Gleichzeitig sinkt der Verbrauch
von 6,7 auf 6,4 Liter im EU-Mix.
Der Selbstzünder mit ebenfalls
1,6 Litern Hubraum bleibt unverändert: Trotz seiner 128 PS und
260 Newtonmeter begnügt er
sich mit 4,9 Litern, was einem
CO2-Ausstoß von 129 Gramm
pro Kilometer entspricht. Den
Diesel gibt es lediglich in den
beiden höheren Ausstattungen
ab 18 100 Euro.
MERCEDES SCHENKT DEM JUBILAR EIN NEUES MODELL
Der Silberpfeil wird 60
Nachdem die letzten Modelle immer schwerer wurden, besinnt sich der SL nun wieder zurück auf seinen Namen: S wie Super
und L wie Leicht. Die mittlerweile achte Generation des schwäbischen Sportlers wird erstmals fast vollständig aus Aluminium gefertigt und wiegt dadurch bis zu
140 Kilo weniger als der Vorgänger. Trotz dieser Diät wächst der
SL in der Länge um 50 und in der
Breite um 57 Millimeter. Die bis
zu 29 Prozent sparsameren Motoren sollen den neuen SL noch
vehementer beschleunigen.
Doch so viel Ingenieurskunst hat
auch seinen Preis: mindestens
Der erste Mercedes SL fuhr bereits
93 534 Euro.
1952 beachtliche Rennerfolge ein.
tieren lediglich die Automatikvarianten durch eine neue Bergabfahrhilfe
von der Überarbeitung. Der nunmehr
seit knapp sechs Jahren gebaute Geländewagen verteuert sich geringfügig auf Preise ab 29 700 Euro.
Ab sofort kann der Citroën DS5 bestellt werden. Die Auslieferungen der
mindestens 29 350 Euro teuren designorientierten Schrägheck-Limousine sollen im März beginnen.
ACE LENKRAD 1/2012
21
VERKEHR & UMWELT
VERKEHRSSICHERHEIT
Was dem einen ein Sonntagsvergnügen
bedeutet, treibt anderen den kalten Schweiß
auf die Stirn: Enge Kurvenstrecken wechseln
mit breit ausgebauten Umgehungsstraßen,
Alleen mit Buckelpiste und hinter Kuppen
verschwindende Streckenführung. Außerhalb geschlossener Ortschaften finden sich
auf Landstraßen alle Bedingungen für ein
reizvolles, aber nicht immer ungefährliches
Fahren. Am Wochenende ist Hochbetrieb.
Zumindest auf den Strecken, die durch landschaftlich reizvolle Regionen führen und
22
ACE LENKRAD 1/2012
fahrerisch anspruchsvoll sind. Wohnmobilisten treffen hier auf Kurvenfetischisten,
Cabriofahrer auf Schräglagenkünstler. Nicht
selten prallen dabei Welten aufeinander: Die
einen wollen sich austoben, die anderen in
aller Ruhe dem Genuss frönen und die Dritten nur möglichst schnell und ungestört von
A nach B fahren.
Nicht bei allen hat sich herumgesprochen,
dass das Ortsausgangsschild nicht gleichbedeutend mit einer Aufhebung aller Streckenverbote ist. Auf Landstraßen gilt ein Höchst-
tempo von 100 km/h, jedoch nur unter optimalen Bedingungen und nicht für alle Verkehrsteilnehmer. So ist die Geschwindigkeit
für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen auf 80 km/h
limitiert, Lkw über 7,5 Tonnen dürfen sogar
nur 60 km/h schnell unterwegs sein. Nur auf
Straßen mit mehreren Fahrstreifen pro Richtung kann die erlaubte Geschwindigkeit auch
mehr als 100 km/h betragen.
Auf kleinen Landes- oder Kreisstraßen jedoch
ist selbst Tempo 100 oft schon zu viel. Hier
gilt der Grundsatz der Straßenverkehrsord-
SCHÖN, ABER GEFÄHRLICH
LANDPARTIE
Auf Landstraßen herrschen andere Bedingungen
als im Stadtverkehr oder auf Autobahnen – und es sind
besondere Verkehrsvorschriften zu beachten.
nung, dass nur so schnell gefahren werden
darf, dass man innerhalb der übersehbaren
Strecke anhalten kann. Auf schmalen Straßen, wo ein Ausweichen bei Gegenverkehr
schwierig würde, muss man sogar binnen der
Hälfte der überschaubaren Strecke stoppen
können. Ortsfremde werden sich mit dieser
Regel nicht schwertun. Fahrer jedoch, die
häufig auf schlecht übersehbaren Kurvenpassagen unterwegs sind, sollten nicht darauf vertrauen, die Gegebenheiten im Schlaf
zu kennen. Auch auf die Hausstrecke verir-
ZAHLEN & FAKTEN
Die Streckenlänge von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen übertrifft mit 230 783 Kilometern das
deutsche Autobahnnetz um das 18-Fache. Allein für
die Bundesstraßen errechnete die Bundesanstalt für
Straßenwesen eine Fahrleistung von 106,8 Milliarden Kilometer. Dabei machen Bundesstraßen mit
einer Streckenlänge von 33 539 Kilometern nur
19,1 Prozent des überortlichen Landstraßennetzes
aus. Mit 39,4 beziehungsweise 41,4 Prozent sind
Landes- und Kreisstraßen noch häufiger zu finden.
ren sich andere Verkehrsteilnehmer und mit
plötzlichen Hindernissen auf der Fahrbahn
muss sowieso immer gerechnet werden.
Aber besteht nicht gleichzeitig die Vorgabe,
so schnell zu fahren, dass der fließende Verkehr nicht behindert wird? Der § 3, Abs. 2 der
StVO schreibt dies vor – als angemessen gilt
nach Informationen der Polizei Adenau ein
Tempo zwischen 70 und 80 km/h auf Bundesstraßen. Tempo 50 auf gerader Strecke
könnte also als Behinderung gewertet werden. Der DVR gibt jedoch zu bedenken, dass
es auch für Tempo 50 triftige Gründe geben
kann – etwa, wenn die Strecke unbekannt ist
und aus einem subjektiven Sicherheitsgefühl
heraus langsamer gefahren wird. Zudem haben Autos und Motorräder kein alleiniges
Vorrecht auf schnelles Fortkommen. Wo eine
Landstraße nicht als Kraftfahrstraße ausgelegt ist, muss stets mit Fahrzeugen gerechnet
werden, die gemächlich unterwegs sind:
Fahrräder, Mopeds und Landmaschinen können schon hinter der nächsten Kurve ins
Blickfeld geraten – daher gilt die Devise, stets
bremsbereit zu sein!
Für langsame Verkehrsteilnehmer besteht
die Verpflichtung, notfalls an einer geeigneten Stelle zu warten, um unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen. Nach Informationen der Deutschen
Hochschule der Polizei gilt dies aber nur für
landwirtschaftliche Maschinen und Trecker,
nicht aber für schwere Lastwagen. Eine Vorschrift, wann und wie oft Platz gemacht werden muss, ist nicht festgeschrieben. Allerdings besteht auf Streckenabschnitten, wo
eine breite durchgezogene Linie die Fahrbahn nach rechts hin begrenzt, für sehr langsame Fahrzeuge sogar die Pflicht, die abgeteilte rechte Spur zu benutzen. Geduldet wird
in aller Regel, wenn auch langsamere Autos
oder Lastwagen auf diese Spur wechseln, um
von hinten kommende schnellere Fahrzeuge
passieren zu lassen.
Überholen ist in der Regel dort zulässig,
wo es gefahrlos möglich ist. Die zur Verfügung stehende Strecke darf allerdings nicht
nur dem eigentlichen Überholvorgang genügen – immer sollte damit gerechnet werden,
dass plötzlich Gegenverkehr aus nicht einsehbaren Kurven naht. Dennoch wundert
sich mancher Fahrer, warum auf scheinbar
gut überblickbarer Strecke ein Verbotsschild
am Passieren des vorausfahrenden Lkw hindert. Bedacht werden sollte, dass es sich bei
Verbotsschildern auf Landstraßen in aller
Regel um Folgeerscheinungen handelt – als
Reaktion auf Unfallhäufungen.
Apropos Überholen: Außerhalb geschlossener Ortschaften darf der Überholvorgang
durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen angekündigt werden. Allerdings dürfen entgeACE LENKRAD 1/2012
23
Meter breit sein. Über 2,75 Meter müssen sie
mit einer Warntafel versehen sein.
Einstellen sollte man sich hier auch auf eine
ungewöhnliche Fahrweise. So ist die zulässige Gesamtlänge eines Gespanns zwar identisch mit der eines Lkw, doch dürfen bis zu
zwei Anhänger an einen Traktor angekoppelt
sein. Vor dem Abbiegen auf einen schmalen
Wirtschaftsweg muss also damit gerechnet
werden, dass bis auf die Gegenfahrbahn hinein ausgeholt wird. Nicht nur während der
Erntemonate,
sondern
auch zu Zeiten, in denen
Unfallursache Nummer eins ist die nicht angedie Felder bestellt werden,
mit Lehmspuren auf der
passte Geschwindigkeit. Vor allem auf Landstraßen ist
Fahrbahn zu rechnen. In
kann es immer wieder Überraschungen geben.
Kombination mit Nässe
gibt. Die unvermutete Begegnung mit Wild
sorgte im Jahr 2010 für 2293 Unfälle mit Personenschaden, über die Hälfte davon auf
Landesstraßen. Als besonders gefährlich gelten die Zeiten der Dämmerung am Morgen
und am Abend, doch auch in tiefer Nacht
kann plötzlich eine Rotte Wildschweine
durchs Unterholz brechen. Wo mit starkem
Wildwechsel zu rechnen ist, wird mit Warnschildern auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Beziehen sich Warnzeichen auf lokalisierbare Punkte, sind sie außerorts 50 bis
100 Meter vor der kritischen Stelle angebracht, sofern sich keine separate Entfernungsangabe findet.
Vorab angekündigt werden auch Kreuzungen
und Einmündungen. Der Verwaltungsvor-
FOTOS: EMM (1), DPP
genkommende Fahrzeuge auf keinen Fall geblendet werden.
Alle Ungeduld jedoch ist vergebens, wenn
sich am Kopf der Kolonne ein Traktor oder
Mähdrescher befindet. Zwar gilt normalerweise auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge eine zulässige Höchstbreite von
2,55 Metern. Allerdings kann per Ausnahmegenehmigung davon abgewichen werden.
Mähdrescher, aber auch Traktoren mit ausladenden Arbeitsgeräten können bis zu drei
Die Landstraße teilen sich nicht nur schnelle und langsame Verkehrsteilnehmer, vor allem in der Dämmerung sorgt Wildwechsel für Gefahr.
GEFAHR AUF DER LANDSTRASSE
Die Zahl der schweren Landstraßenunfälle ist seit
1995 von 115 873 auf 73 635 im Jahr 2010 gesunken. Obwohl nur knapp ein Viertel aller schweren
Unfälle auf Landstraßen passieren, fordern sie doch
die meisten Opfer. Eine Studie des ACE ergab, dass
59 Prozent aller tödlich verletzten Verkehrsopfer
auf überörtlichen Straßen ums Leben kommen, bei
Motorradfahrern trifft dies sogar auf 68 Prozent der
Todesopfer zu. Die häufigste Unfallursache ist der
Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug, erst an
zweiter Stelle liegen Kollisionen mit querendem
oder einbiegendem Verkehr. Je schmaler die Straße,
desto größer die Gefahr, nachts von der Fahrbahn
abzukommen. Bei schönem Wetter scheinen Gasfuß
und Gashand besonders agil zu sein – die Unfallzahlen legen ein trauriges Zeugnis davon ab. Auf
trockener Straße passieren fast dreimal so viele Unfälle wie bei nasser Strecke. Als problematisch muss
auch die immer noch zu hohe Anzahl von Nachtunfällen an Wochenenden gewertet werden, an denen
überproportional viele junge Fahrer zwischen
21 und 25 Jahren beteiligt sind. Nicht angepasste
Geschwindigkeit ist laut der Bundesanstalt für Straßenwesen bei 70 Prozent der Motorradunfälle unfallursächlich.
24
ACE LENKRAD 1/2012
verwandelt sich der aus den Profilrillen der
grobstolligen Reifen herausgeschleuderte
Dreck auf der Fahrbahn in eine schmierige
Schicht, die beim Überfahren an Blitzeis erinnern kann. Wer also im Vobeifahren sieht,
dass auf Feldern gearbeitet wird, sollte das
auch immer als Warnhinweis auf möglicherweise verschmutzte Straßen werten.
Einen verschärften Blick wert ist der Straßenzustand auch dann, wenn keine Trecker
unterwegs sind. Gerade auf kleineren Straßen
haben die vergangenen harten Winter für
Schlaglöcher gesorgt – eine ebenso ernst zu
nehmende Gefahr für Motorradfahrer wie das
Füllmittel Bitumen, mit dem häufig die
Straße geflickt wird. Bei Nässe besteht die erhöhte Gefahr, wegzurutschen. Bis ins Frühjahr hinein muss zudem mit plötzlich
auftretender Bodenglätte gerechnet werden.
Nicht nur auf Brücken und unter Unterführungen, sondern auch auf freier Strecke, wo
Waldschneisen eine partielle Abkühlung der
Straße begünstigen.
So reizvoll es ist, bei schönem Wetter die
Natur zu genießen – spätestens am Ende des
Tages wird klar, dass es auf dem Asphaltband
nicht nur menschliche Verkehrsteilnehmer
schrift zur StVO entsprechend wird zudem
vor Ampelanlagen die Geschwindigkeit auf
70 km/h beschränkt. Letztendlich sind Vorfahrtsschilder nicht wie in Stadtgebieten vor,
sondern erst hinter der Kreuzung angebracht.
Muss der Wagen außerhalb einer geschlossenen Ortschaft abgestellt werden, sollte in der
Dunkelheit die entsprechende Beleuchtung
nicht vergessen werden. Eine nur der Fahrbahn zugewandte Parkleuchte reicht nur auf
unbeleuchteten Straßen in der Stadt aus,
außerorts muss es schon das Standlicht sein.
Abseits von Ortschaften darf aber nicht überall geparkt werden. So ist das Abstellen eines
Wagens auf Vorfahrtsstraßen verboten. Gleiches gilt für Straßen, die mit einer Fahrstreifenbegrenzung, also einer weißen Linie,
versehen sind. Tabu sind zudem die 50 Meter
vor und hinter einem Andreaskreuz.
Geht es wieder auf Tour, sollte die Freude
über den Reiz der Landstraße nicht kopflos
machen. In Ortspassagen gilt wieder Tempo
50 – auch dann, wenn es sich nur um ein
Straßendorf handelt! Sich daran zu halten ist
nicht nur eine Frage der Sicherheit – es ist
auch ein Zeichen des Respekts gegenüber
denen, die dort wohnen. Marc Roger Reichel
VERKEHR & UMWELT
VERKEHRSRECHT
RECHT IN KÜRZE
FRAGEN AN DEN ACE-ANWALT
Volker Lempp,
Justiziar beim ACE
in Stuttgart.
Haben Sie eine Frage an
unseren ACE-Anwalt?
Oder wollen Sie einfach
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www.ace-online.de/recht
Frage: Wie interpretieren Sie diese Abfolge von vier untereinander
angebrachten Schildern? Oben das Parkplatz-Zeichen (Zeichen 314),
darunter die Einschränkung für „Bewohner mit Parkausweis“, darunter
Erlaubnis für Kurzparker mit Parkscheibe (bis zu 4 Stunden) und zum
Abschluss der Hinweis „7–20 h“. Ich ging davon aus, dass ich als Nichtanlieger nach 20.00 Uhr unbeschränkt parken darf, und wurde prompt
belangt. Auf meinen Einspruch hin empfahl mir das Amtsgericht die
Rücknahme des Rechtsmittels.
Severin R., Marburg
Antwort: Diese Schilderfolge ist in der Tat verwirrend, da sie verschieden interpretiert werden kann, auch dann, wenn man den
Grundsatz, dass stets „von oben nach unten“ zu lesen ist, das nachfolgende Schild also stets das vorausgegangene einschränkt, beachtet.
Lesart der Bußgeldstelle: Die beiden Schilder nach dem Zeichen 314
schränken die Parkerlaubnis ein, einmal auf Anlieger, sodann auf
Kurzparker bis vier Stunden (mit Parkausweis). Das letzte Schild beschränkt (nur) das vorangegangene (Kurzparker), weshalb außerhalb
der Zeit von sieben Uhr bis 20 Uhr allein Anwohner – nämlich zeitlich unbegrenzt –
parkberechtigt sind.
Möglich wäre jedoch auch folgende
Lesart: Zunächst
kommt die Beschränkung auf die
Parkberechtigung
der Anwohner.
Diese wird dann
weiter dadurch eingeschränkt, dass
auch die Berechtigten nur bis zu vier
Stunden (mit Parkscheibe) parken
dürfen und das
letzte Schild die Parkberechtigung außerhalb des zeitlichen Rahmens
von sieben bis 20 Uhr generell freigibt. Hätte man die beiden unteren
Schilder gesondert angebracht, würden zwei klare Regelungen vorliegen, einmal für die Anwohner, einmal für die Kurzparker. Durch die
unverständliche Häufung der Schilder ist der Kraftfahrer nicht in der
Lage, einen eindeutigen Regelungsgehalt festzustellen. Dies macht
die Beschilderung meines Erachtens insgesamt rechtswidrig.
Wenn die Kosten von einer Rechtsschutzversicherung übernommen
werden, empfehle ich deshalb die Durchführung des Einspruchsverfahrens mit der Begründung einer unklaren Beschilderung. Besteht
dagegen ein Kostenrisiko, sollten Sie zumindest von der Hinzuziehung eines Rechtsanwalts absehen, nachdem sich das Gericht bereits
skeptisch zu den Erfolgsaussichten des Einspruchs geäußert hat.
Auch bei einer Einstellung des Verfahrens würden erhebliche Rechtsanwaltskosten, die nicht von der Staatskasse übernommen werden,
auf Sie zukommen.
FOTOS: ARCHIV, FOTOLIA (1)
Kein Durchblick im
Schilderwald
Nutzungsausfall auch für
demoliertes Fahrrad
Auch Radfahrer haben Anspruch
auf Nutzungsausfallentschädigung, wenn ihr (hier wertvolles)
Bike durch einen Verkehrsunfall
einen „Totalschaden“ erlitten hat
und es einige Zeit dauert, bis es
ersetzt werden kann. (Hier gab
es für 35 Tage 195 Euro von der
Kfz-Haftpflichtversicherung des
Unfallverursachers.)
Landgericht Lübeck, 1 S 16/11
Fahrverbot für „nervenden“ Mofafahrer
Begeht ein Mann, der bereits
wegen verschiedener Delikte seinen Kfz-Führerschein abgeben
musste, auch auf einem (erlaubnisfreien) Mofa mehrere Straftaten (hier Nötigung, Beleidigung
und Sachbeschädigung), so kann
ihm auferlegt werden, ein medizinisch-psychologisches Gutachten beizubringen. Tut er das
nicht, so darf ihm (auch) „das
Führen von Mofas im Straßenverkehr“ untersagt werden. (Hier
war auch von Bedeutung, dass er
einen Aufkleber an seinem Mofa
mit dem Text „Ich fahre so, um
Sie zu nerven“ angebracht hatte.)
Verwaltungsgericht Mainz, 3 K 718/11
Volltrunkener Autofahrer
kann straffrei bleiben
Ordnet ein Polizeibeamter bei
einem Autofahrer nach der
Atemalkoholkontrolle eine ärztliche Blutprobe an, ohne zuvor
die Anordnung eines Richters
eingeholt zu haben, so hat er
damit gegen den „Richter-Vorbehalt“ verstoßen. Das bedeutet:
Wegen „schwerwiegenden Verfahrensfehlers“ darf das Ergebnis der Blutentnahme nicht
verwertet werden – unabhängig
vom gemessenen Promillewert.
Oberlandesgericht Köln, 1 RBs 201/11
ACE LENKRAD 1/2012
25
PSYCHOLOGIE
VERKEHR & UMWELT
PARADOXIE VON SICHTBARKEIT UND ISOLATION
DAS ROLLENDE NEST
Das Auto hat viel mit Vernunft, aber noch mehr mit Gefühlen zu tun.
Es ist technisch ausgereift, die Sicherheit optimiert, der Spritverbrauch gedrosselt. Der Freund auf vier Rädern
vermittelt sowohl Geborgenheit und Privatsphäre als auch Freiheit.
26
ACE LENKRAD 1/2012
FOTOS: EMM, ARVHIV
Schon kleine Kinder nehmen das Auto unbewusst
als Schutzhülle wahr, die
meisten schlafen im Auto
sofort ein. Erwachsene richten sich ihren Wagen gerne
wohnlich ein. Legendär ist
die Blumenvase im Käfer.
Die Anziehungskraft, die von
chromblitzenden Automobilen
ausgeht, ist ungebrochen. Des
Deutschen liebstes Kind war nie
ein reines Fortbewegungsmittel.
Das Auto eignet sich wie kein anderes technisches Gerät „zur
Weltflucht ebenso wie zur Welteroberung“, hat der Philosoph
Peter Sloterdijk festgestellt. „Es
ist Schutzhöhle und Angriffsmittel zugleich.“ Soziale Unterlegenheitsgefühle können ebenso
kompensiert werden wie persönliche Abhängigkeiten. Schon vor
20 Jahren wusste die US-amerikanische Trendforscherin Faith
Popcorn: „Das Automobil ist eine
Zweitwohnung auf Rädern.“ Das
stimmt heute umso mehr.
Der Fahrer nimmt sein Wohnzimmer mit in die Fremde, seinen abgeschlossenen, autonomen Raum, und kann dort seinen
Gewohnheiten nachgehen: rauchen, essen, Wohlfühltemperatur
einstellen, Musik hören, mitsingen oder fluchen. Zudem bestimmt er Abfahrtzeit, Route
sowie Mitfahrer selbst. Das Auto
ist eine Heimat auf Zeit, weil es
die Möglichkeit bietet, sich ge
schützt von der Außenwelt in ihm zu bewegen. Ein scheinbare Paradoxie
von Sichtbarkeit
und
Isolation.
„Hierzu lande besitzen die
Autokäufer
geradezu ein
erotisches Verhältnis zu ihrem
Wagen“, urteilt Ferdinand Dudenhöffer,
Auto-Professor an der
Universität Duisburg-Essen.
„Die Beziehung Auto und Besitzer
baut sich über Jahre auf und wird
von der Industrie sorgsam gepflegt“, so der Marketingfachmann. „Kein Wunder, dass sich
so mancher Autobesitzer über
sein Gefährt definiert.“
„Der Käufer eines neuen Autos ist
im Durchschnitt fünfzig Jahre alt
und damit in einem Alter, in dem
er die Sicherheit zu schätzen
weiß“, erläutert Professor Bernhard Schlag, Verkehrspsychologe
an der Universität Dresden.
„Gerade älteren Menschen und
Frauen bietet das Auto viel Bequemlichkeit und vermittelt den
Wohlfühleffekt, sich in einem
Kokon gegen etwaige Aggressivität von außen zu befinden.“
Eine hohe Sitzposition – wie sie
zum Beispiel in den von diesen
Zielgruppen besonders geschätzten SUV vorzufinden ist – verstärkt dieses Gefühl. Deshalb sind
gerade jene Automobilhersteller
besonders erfolgreich, die das
Auto nicht nur als nützlichen Gebrauchsgegenstand vermarkten,
sondern eher als einen, auf die
Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnittenen, Maßanzug. Manchen Käufer trifft es wie Liebe auf
den ersten Blick, und er möchte
sein Traumauto am liebsten
gleich mitnehmen.
Dass viele Männer eine besondere Beziehung zu ihrem Auto
pflegen, ist ein bekanntes Phänomen. Aber auch Frauen fühlen
sich zunehmend emotional mit
ihrem Wagen verbunden – so ein
Studienergebnis von Aral. Die Art
der Zuneigung wiederum ist
grundverschieden. Männern ist
Größe und Ausstattung des Autos
wichtig. Für Frauen ist es in erster
Linie der Begleiter im Alltag, dem
sie vertrauen, der sie nicht im
Stich lässt oder zu dem sie ein geradezu „kumpelhaftes“ Verhältnis pflegen. Nicht selten hat der
Begleiter einen Kosenamen, die
Beziehung hat die Qualitäten
einer Partnerschaft: „Das Auto ist
mein Ein und Alles.“
Der Diplom-Psychologe Micha
Hilgers ist davon überzeugt, dass
vor diesem Hintergrund jeder
Versuch scheitern wird, den Verkehr über die Kosten oder umweltbewusste Argumente zu regeln. Auch Menschen, die täglich
im Stau stehen, bleiben immun
gegen die Propaganda vom Nutzen durch öffentliche Verkehrsmittel. Andererseits: Wer gerne
Bus oder Bahn fährt, wird das
Auto-Ich nie verstehen. Während
einem in öffentlichen Verkehrsmitteln die Leute auf den Leib
rücken können, sitzt der Autofahrer geschützt in seiner Sicherheitszone und fühlt sich autonom. Zeigt sich beim ICE ein Defekt, steht er eine Stunde im
Niemandsland, so fühlt er sich
hilflos ausgeliefert.
Das Auto als Weg aus dem Alltag
zur großen Freiheit? Nicht mehr
unbedingt zeitgemäß angesichts
wachsender Staus, steigender
Kosten und zunehmender Umweltverschmutzung. Die großen
Automobilproduzenten haben
sich längst darauf eingestellt und
senken den Verbrauch mit jeder
neuen Fahrzeuggeneration deutlich. Auch alternative Antriebe
zum herkömmlichen Otto- oder
Dieselmotor sind auf dem Vormarsch, dabei gehört der HybridAntrieb längst zum Establishment. Der Trend geht zum Elektroauto, zumindest für die Stadt
eine echte Alternative. Denn nur
wenn über die Emotionen hinaus
gegangen wird, kann aus dem
Auto als Kokon, Freund und Begleiter auch eine langlebige Vernunftehe werden. Heike Stüvel
ACE LENKRAD 1/2012
27
VERKEHR & UMWELT
VERSICHERUNG
FEHLER KÖNNEN TEUER WERDEN
EHRLICH BLEIBEN!
Autofahrer, die ihre Pflichten gegenüber der Versicherung nicht beachten, können schnell in Teufels Küche kommen. Dann
wird im Schadenfall der Wagen nicht ersetzt und ein Teil des Fremdschadens muss aus eigener Tasche getragen werden.
Wie schnell schon fehlerhafte
Angaben in der Schadenanzeige
ins Geld gehen können, erlebte
vor einiger Zeit eine BMW-Fahrerin aus Lahr im Schwarzwald.
Ihr BMW der Fünferklasse war
in Polen gestohlen worden. In
der Diebstahlanzeige machte die
Autofahrerin gleich drei Fehler.
Sie gab die Laufleistung des Wagens um rund 24 000 Kilometer
zu gering an, verneinte Vorschäden am Wagen und behauptete,
vom Verkäufer nur zwei Schlüssel erhalten zu haben.
„Die Versicherung konnte dann
28
ACE LENKRAD 1/2012
aber nachweisen, dass es einen
Vorschaden während des Besitzes
gegeben hatte und ein anderer im
Kaufvertrag erwähnt wurde“, erläutert Christian Abel, ACE-Vertrauensanwalt aus Offenburg.
Außerdem bestätigte der Verkäufer, dass er drei Schlüssel übergeben hatte. Doch obwohl der
Wagen in den letzten Jahren von
einem Bekannten repariert worden war und es somit keine
Werkstattrechnung über die
Laufleistung gab, konnte die Versicherung nachweisen, dass der
Wagen statt 185 000 Kilometer
tatsächlich bis zum Diebstahltag
209 232 Kilometer auf dem Buckel hatte. „Diese Daten und die
Abstellzeit auf die Minute genau
konnte die Versicherung aus dem
Schlüssel des Fahrzeuges auslesen“, sagt Verkehrsrechts-Fachanwalt Abel.
Wer Anzeigenverletzungen macht,
muss damit rechnen, dass die
Versicherung den Schaden kürzt.
Kommen, wie hier, gleich mehrere Verletzungen zusammen,
hat der Betroffene besonders
schlechte Karten. Je nach Schwere des Verschuldens kann dann
ein Abzug vorgenommen werden. Im vorliegenden Fall, bei
dem es um einen Schadenersatz
von 12 000 Euro ging, musste die
Autofahrerin in den sauren Apfel
beißen und einen vom Gericht
vorgeschlagenen Vergleich von
7500 Euro hinnehmen. Bei Autodiebstählen, wenn es um höhere
Werte geht, sollte man die Schadenanzeige besser gemeinsam
mit einem Anwalt ausfüllen.
„Versicherungsvertreter werden
dafür nicht extra bezahlt und machen das schnell einmal hopplahopp“, warnt Jurist Abel. Grund-
von deutlich über der Hälfte
möglich sein sollte, muss der
Autofahrer, der seinen fahrbereiten Wagen vor dem Haus unbeaufsichtigt lässt, im Diebstahlfall
mit deutlich höheren Abzügen
rechnen“, schätzt Abel.
Ganz wichtig sind heute gute Versicherungsbedingungen. Denn
viele Tarife zahlen zu 100 Prozent, auch wenn der Autofahrer
grob fahrlässig einen Fahrfehler
begeht. Im Fachchinesisch der
Versicherer heißt es: „Wir verzichten in der Kaskoversicherung
auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls.“ Geschützt ist der
Autofahrer zum Beispiel dann,
wenn er wegen zu schnellen
Tempos von der Straße abkommt
oder ein Rotlicht überfährt.
Allein bei Unfällen unter Alkohol
und Drogen sowie beim Autodiebstahl verzichtet kein Versicherer in Deutschland auf sein
FOTOS: FOTOLIA
sätzlich empfiehlt der Experte,
keine Hemmungen zu haben,
wenn man eine Frage nicht beantworten kann. So werde in
Schadenanzeigen regelmäßig gefragt, ob gegen den Kunden oder
den Unfallgegner ein polizeiliches Ermittlungsverfahren laufe.
Vielfach hätten die Betroffenen
dies aber in der Hektik des Unfalls nicht mitbekommen. „Dann
schreibt man: ‚Ich weiß es nicht’“,
mahnt Abel alle Autofahrer.
Richtig teuer wird es übrigens,
wenn man sich vor und nach
dem Unfall einen schweren Verstoß gegen die Versicherungsbedingungen erlaubt. Ganz typisch:
Die Unfallflucht in betrunkenem
Zustand. Die Alkoholfahrt gilt als
Pflichtverletzung vor dem Schaden, die Flucht als Verstoß nach
dem Schaden. „Damit kann
die Haftpflichtversicherung den
Schaden, den der Fahrer anderen
verursacht hat, in Höhe von bis
zu 10 000 Euro zurückholen“,
warnt Michael Bücken, Fachanwalt für Verkehrsrecht aus Köln.
Außerdem geht der Autofahrer in
der Kaskoversicherung möglicherweise leer aus. So hat schon
der Bundesgerichtshof entschieden, dass die Versicherung den
Schadenersatz auf „null“ kürzen
darf, wenn der Lenker beim Unfall absolut fahruntüchtig ist –
also 1,1 Promille oder mehr im
Blut hat (IV ZR 225/10). Trotzdem
dürfen die Versicherer in diesen
Fällen die Zahlung nicht kategorisch ablehnen. Sie müssen
immer den Einzelfall prüfen. So
sprach das Kammergericht Berlin
einem Autofahrer, der knapp
1,1 Promille hatte, jetzt immerhin
noch eine Entschädigung von
20 Prozent zu (Az.: 6 U 87/10).
Grundsätzlich kann es sich lohnen, um eine Quote vor Gericht
zu kämpfen. Das gilt beispielsweise, wenn man es Autodieben
zu leicht macht. Hier reicht die
Bandbreite der Fehler vom Hängenlassen der Jacke mit Fahrzeugschlüssel in einer öffentlichen Gaststätte über Steckenlassen des Schlüssels beim Einkaufen von Zigaretten an der Tankstelle bis zum Beladen des
Autos vor dem Haus. „Während
im Jackenfall eine Entschädigung
Bei grob fahrlässigen Fahrfehlern zahlen die meisten Versicherer längst
100 Prozent. Allein bei Schäden durch Alkohol und Drogen am Steuer oder
wenn es Autodieben zu leicht gemacht wird, gilt weiterhin die gesetzliche
Regel, dass je nach Schwere des Fehlers Abzüge bis zur Null-Leistung möglich sind. Einige Versicherer haben deutlich schlechtere Tarife im Angebot.
HIER KÜRZEN VERSICHERER – EINE ÜBERSICHT
Versicherer
Tarif
Vom Markt abweichende Regelung
Deutsche internet
Basis
gesetzliche Regelung –
Abzüge bis zur Null-Leistung möglich
Ergo
Basis
gesetzliche Regelung –
Abzüge bis zur Null-Leistung möglich
Europa
Basis
gesetzliche Regelung –
Abzüge bis zur Null-Leistung möglich
R+V24
Basis
gesetzliche Regelung –
Abzüge bis zur Null-Leistung möglich
Wgv
Basis
gesetzliche Regelung –
Abzüge bis zur Null-Leistung möglich
Badische Allgemeine Klassik
Abzüge bei besonders
schwerem Verkehrsverstoß
Barmenia
Classic
Abzüge bei
Handynutzung
Mecklenburgische
Kfz-Versicherung Abzüge bei besonders
schwerem Verkehrsverstoß
Münchener Verein
Autoversicherung Abzüge bei
Handynutzung
Nürnberger
Alle Tarife
Abzüge bei winterlicher Witterung
ohne geeignete Fahrzeugbereifung
Rheinland
Standard
Abzüge bei besonders schwerem
Verkehrsverstoß;
bei 17-Jährigen ohne Begleitung
Recht, nach der Schwere des Fehlers den Schaden zu kürzen.
Einige Versicherer gehen aber
noch weiter. Sie wollen trotz des
Verzichts auf den Einwand der
groben Fahrlässigkeit auch dann
Abzüge machen, wenn der Unfall
durch ein Handy am Ohr, Sommerreifen im Winter oder durch
einen besonders schwerwiegenden Verkehrsverstoß verursacht
wurde. „Die Einschränkung besonders schwere Verkehrsverstöße kann ich nicht nachvollziehen“, wundert sich Jurist Abel.
„Das grenzt schon an eine Mogelpackung. Denn häufig ergeben
sich aus besonders schweren Verkehrsverstößen grob fahrlässig
herbeigeführte Versicherungsfälle“, so der Anwalt. Autofahrer
tun daher gut daran, das Kleingedruckte in ihren Verträgen genau
zu studieren (siehe Übersicht: Bei
diesen Tarifen sind Kürzungen
der Leistungen bei grob fahrlässigen Fahrfehlern generell oder in
besonderen Fällen möglich).
Fehler, die Geld kosten können,
sind übrigens schon beim Abschluss der Versicherung möglich. So dürfen die Versicherer
Vertragsstrafen verhängen, wenn
der Kunde zur Fahrzeugnutzung
falsche Angaben gemacht hat. So
gibt es Nachlässe für Wenig- und
Alleinfahrer sowie für Garagenund Immobilienbesitzer. Wer
hier mogelt und durch eine
Werkstattrechnung oder nach
einem Unfall auffällt, der muss
nicht nur den regulären Versicherungsbeitrag nachentrichten, üblich ist auch eine zusätzliche
Jahresprämie als Strafe. „Allerdings müssen wir als Versicherer
den Vorsatz nachweisen, was in
den meisten Fällen schwer ist“,
sagt HUK-Coburg Sprecher Brendel. Daher werde die Vertragsstrafe so gut wie nie erhoben. Auf
Nummer sicher gehen aber Kunden, die richtige Angaben machen. Dies gilt übrigens auch,
wenn sich etwas ändert. Nutzt
das Kind den Familienwagen
nicht mehr mit oder wird weniger gefahren, weil man künftig
vom Home-Office arbeitet, sollte
man das sofort der Versicherung
melden. Dann wird die Prämie
günstiger. Uwe Schmidt-Kasparek
Quelle: eigene Recherche; www.nafi.de
ACE LENKRAD 1/2012
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AUF EIN WORT
FOTO: ARCHIV
VERKEHR & UMWELT
das Schöne am Winter ist, dass eines unserer
größten Probleme wenigstens zeitweise vom
Schnee zugedeckt wird. Doch spätestens
wenn der Blick auf die wieder freigelegten tiefen Schlaglöcher fällt, werden wir unausweichlich mit den ungelösten Aufgaben
konfrontiert.
Viele unserer Verkehrswege sind bereits verkommen, auf anderen Strecken hat der Verfall schleichend eingesetzt. Seit Jahren
weisen wir darauf hin, dass sich diese Entwicklung nur aufhalten lässt, wenn in die Instandhaltung, Erneuerung und auch den
erforderlichen Neubau der Verkehrsinfrastruktur investiert wird. Hier geht es nicht
bloß um Asphalt, sondern in Wahrheit um
unser gesellschaftliches Vermögen. Wir
müssen dessen Wertverlust endlich stoppen!
Eine Milliarde Euro mehr im Haushalt des
ACE-VORSITZENDER WOLFGANG ROSE
Investiert endlich in die
Verkehrsinfrastruktur!
Die Straßen sind stellenweise
in einem erbärmlichen
Zustand. Dabei braucht unser
Land dringend leistungsfähige
Verkehrswege, um als
Standort wirtschaftlich und
sozial erfolgreich zu bleiben.
32
ACE LENKRAD 1/2012
Bundesverkehrsministers soll es dieses Jahr
geben – das reicht zwar nicht, ist aber mehr
als gar nichts. Gut, dass sich auch die Länderverkehrsminister demnächst mit der Frage
einer ausreichenden Finanzierung der Verkehrswege beschäftigen wollen.
Was mich besorgt macht, ist, dass Verkehrsinfrastrukturprojekte nicht nur an der Finanzierung, sondern häufig auch am Widerstand
unterschiedlichster Interessengruppen zu
scheitern drohen. Unser Land braucht leistungsfähige Verkehrswege, genauso wie wir
Bildung und Forschung brauchen, um auch
künftig als Industrie- und Dienstleistungsstandort wirtschaftlich und sozial erfolgreich
zu sein.
Bildung, Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe auch im Alter – das alles lässt sich ohne
Mobilität nicht machen. Bei alledem behält
das Auto für absehbare Zukunft seine tragende Rolle. Deshalb erwarte ich, dass die
Politik endlich angemessene Lösungsvorschläge für die Probleme, mit denen wir es im
Verkehr zu tun haben, unterbreitet. Dabei
sind selbstverständlich die kurz-, mittel- und
langfristigen Folgen mit zu bedenken.
Natürlich muss es unser Ziel sein, den Verkehrslärm und die Schadstoffemissionen zu
minimieren, den öffentlichen Verkehr auszubauen und attraktiver zu gestalten und
nach Möglichkeit Verkehr erst gar nicht entstehen zu lassen. Wer dabei allerdings allein
auf administrative Ge- und Verbote setzt, der
springt zu kurz. Im Gegenteil, wir müssen
den Herausforderungen mit den Mitteln der
Industriegesellschaft begegnen, das heißt in
erster Linie technische Lösungen suchen und
finden.
Was nicht geht, ist, mit dem Verweis auf irgendwelche Zukunftsszenarien die Menschen mit ihrem alltäglichen Stau und den
sonstigen Problemen des Verkehrs alleine zu
lassen. Mich überrascht gelegentlich schon,
wie Verbände, die sich bei ihren Aktivitäten
alleine dem Umweltschutz verpflichtet fühlen, allzu weltfremd über die Bedingungen
einer hochentwickelten Industriegesellschaft
hinwegreden.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich rede nicht einem hirnlosen Zubetonieren unserer Landschaft das Wort, spreche
mich aber ganz entschieden dafür aus, unsere Verkehrswege so zu planen, dass sie dem
heutigen und dem mittelfristig zu erwartenden Verkehrsaufkommen gerecht werden.
Das wird uns nur gelingen, wenn bei jedem
Projekt die Bürgerinnen und Bürger so umfassend beteiligt werden, dass sie sich ein
eigenes Bild von den Erfordernissen, den
damit verbundenen Erwartungen, aber auch
den Kosten und den auftretenden Belastungen machen können. So gesehen ist Stuttgart
21 überall.
Wir sind zuversichtlich ins neue Jahr gestartet, unsere Mitgliederzahlen steigen und
damit auch unsere erfolgreichen Hilfseinsätze. 98 Prozent unserer Mitglieder sind zufrieden oder sehr zufrieden mit der Art und
Weise, wie wir ihnen im Pannenfall geholfen
haben.
Für alle im ACE ist das Ansporn, auch 2012
durch guten Service und engagierte Interessenvertretung das in uns gesetzte Vertrauen
zu rechtfertigen.
Ich wünsche Ihnen allzeit sichere und gute
Fahrt.
MAGAZIN
K
SALZPREIS GESTIEGEN
O
M
P
A
K
T
Die Diskussion um eine Pkw-Maut
in Deutschland reißt nicht ab. Laut
einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK ist die Mehrheit der
Deutschen im Falle einer Maut-Einführung für eine pauschale Erhebung
in Form einer Jahresvignette. 39 Prozent bevorzugen eine kilometerabhängige Maut. Vignetten werden vor
allem von Autofahrern der klassischen Vielfahrer-Marken wie BMW
oder Audi bevorzugt. Auch das Haushaltsnettoeinkommen spielt eine
Rolle. Je mehr Geld zur Verfügung
steht, desto eher wird eine Pauschale gewünscht.
Weißes Gold
Der ACE fordert das Bundeskartellamt dazu auf, ein wachsames Auge auf die Preisgestaltung der Streusalzanbieter und
-Produzenten zu haben. Denn
nach Recherchen des Clubs sind
die Preise für Streusalz im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So gab es
in Niedersachsen, wo vor dem
Winterbeginn 150 000 Tonnen
Streugut eingelagert wurden,
einen Preissprung von vormals
Busse gelten als sichere Verkehrsmittel. Doch wenn es kracht, kracht es heftig.
Nützliche Assistenzsysteme
Die 900. CNG-Tankstelle wurde
jetzt in Berlin eröffnet. Inzwischen
bietet die aktuelle Infrastruktur eine
gute Grundversorgung mit Erdgas in
ganz Deutschland.
Schwere Busunfälle sind zwar relativ selten, rücken dann aber
umso mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Unfallforschung
der Versicherer (UDV) hat jetzt das Schadengeschehen von Omnibussen in Deutschland genau untersucht und dafür 213 Fälle analysiert.
Dabei zeigte sich, dass bei Kollisionen vor allem Lkw als Unfallgegner besonders gefährlich sind. So gab es in diesen Fällen deutlich
mehr Schwerverletzte und Getötete als bei Bus-Alleinunfällen. Häufig verletzen sich Bus-Insassen bei Fahrmanövern wie starkem Abbremsen und Kurvenfahrten oder beim Ein- und Aussteigen. Wäre
die gesamte Omnibus-Flotte mit modernen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, wäre der Nutzen erheblich. Vor allem die Notbremsassistenten könnten zahlreiche Unfälle verhindern.
Car2go startet im Frühjahr 2012
auch in Düsseldorf. Damit ist die
nordrhein-westfälische Landeshauptstadt der zehnte Standort für
das Mobilitätskonzept der Daimler
AG. Zum Start werden 300 benzinbetriebene Smart in Düsseldorf stationiert sein. Im Rahmen eines
Pilotprojekts soll hier die Möglichkeit
einer Zusammenarbeit zwischen
dem öffentlichen Personennahverkehr und car2go getestet werden.
BUSUNFÄLLE AUF DEM PRÜFSTAND
Die Salzdepots sind noch gut gefüllt.
60 Euro auf derzeit 85 Euro pro
Tonne Salz, das sind rund 42 Prozent mehr. Durchschnittlich sind
im Vergleich zum Vorjahr die
Preise um 20 bis 30 Prozent angestiegen. Generell sind die Salzdepots momentan gut gefüllt.
NEUE DVR-KAMPAGNE
Das nationale Verkehrssicherheitsprogramm gibt ein ehrgeiziges Ziel vor: Bis 2020 soll die
Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen um 40 Prozent
gesenkt werden, auch die Zahl
der Schwerstverletzten soll deutlich sinken. Um die Autofahrer
für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren, fährt der Auch in diesem Jahr fordert der DVR in einer Kampagne: „Runter vom Gas.“
Deutsche Verkehrssicherheitsrat
(DVR), in dessen Vorstand auch der ACE vertreten
neben unangepasster Geschwindigkeit. Dies sind
ist, jedes Jahr unter dem Motto „Runter vom Gas“
vor allem Ablenkung durch Handy, Zigaretten und
eine neue Kampagne zur Verbesserung der VerNavigationsgeräte, gefährliches Überholen, vor
kehrssicherheit. In diesem Jahr liegt das Augenallem auf Landstraßen, rücksichtsloses Drängeln
merk auf weiteren Unfallursachen- und Risiken
und Alkohol am Steuer.
FOTOS: ARCHIV
Immer mit
der Ruhe
Die Firma Würth hat einen Anteil
von 25,1 Prozent der Paravan GmbH
übernommen. Paravan ist einer der
weltweit führenden Anbieter individuell angepasster Fahrzeuge, in den
vergangenen Jahren haben sie die
Mobilität behinderter Autofahrer
durch innovative Entwicklungen erheblich verbessert. Gemeinsam wollen beide Unternehmen ein Wissenschafts-, Technologie- und Mobilitätszentrum am Standort von Paravan in Pfronstetten-Aichelau
errichten.
Mehr als 30 Prozent der Deutschen sind von Straßenlärm betroffen. Laut Prof. Rainer Guski von der
Ruhr-Universität Bochum ist ein
Dauerschallpegel von 60 Dezibel
(db) am Tag und 50 db in der Nacht
gesundheitsschädlich.
ACE LENKRAD 1/2012
33
FREIZEIT & REISE
AFRIKA
Zebras, Gnus, Giraffen, Rhinos:
Die Reiter auf den Pferden sind
für Wildtiere keine Bedrohung!
Aber das hier ist kein Streichelzoo – besser am opulenten
Buffet in Ant’s Nest zugreifen!
34
ACE LENKRAD 1/2012
URLAUBER HELFEN IHREN GASTGEBERN DIE NATUR ZU SCHÜTZEN
DIESSEITS VON AFRIKA
Einmal im Jahr werden im privaten Wildreservat in Südafrika die tierischen Bewohner gezählt – manche Tiere müssen
auch betäubt werden und an anderer Stelle wieder ausgesetzt. Ein dramatischer Job!
Für Europäer klingt das seltsam: In
Südafrika kann man Wildtiere besitzen, man
ist für die Population auf der eigenen Farm
verantwortlich – eine große Verantwortung,
die eben auch Arterhaltung bedrohter Spezies beinhaltet und genetische Selektion. In
einem von hohen Zäunen abgeschlossenen
– wenn auch für europäische Maßstäbe riesigen – Areal käme es zu Inzucht und Krank-
heiten, würden die Tiere nicht reguliert. Vorher aber muss erst einmal klar sein, wie viele
der tierischen Bewohner da sind! Wie aber
bitteschön zählt man Wildtiere? Die stellen
sich ja nicht in einer Reihe auf und warten
brav. Die Tiere sind die verwegenen offenen
Safari-Fahrzeuge zwar gewohnt, bei Ant
Baber, dem Inhaber des Wildtier-Reservats,
aber zählt man vom Pferderücken aus.
„Mit dem Auto bist du ein lauter Eindringling, auf dem Pferd bist du ein sanfter Insider“, sagt Ant. Seine Pferde leben mit den
Wildtieren auf Du und Du. Die Pferde laufen
frei, verbringen ihre Nächte im Busch, da wo
sich Zebra und Giraffe, Njalla und Gnu gute
Nacht sagen, und arbeiten sich über Nacht
langsam bis zur Farm vor, wo es in der Frühe
Heu gibt …
ACE LENKRAD 1/2012
35
5.30 Uhr: Es ist unsittlich früh, kühl und klar.
Die knatschgelben Webervögel, die sonst in
den Morgen hinein lärmen, schlafen noch.
Wir Menschen aber sind wach, es liegt Anspannung in der Luft, es ist der erste Tag des
„game census“ (Wildtierzählung). Mein Pferd
heißt Puzzle, Puzzle hat Ponygröße, ist gescheckt und keck und hoch motiviert. Mit
von der Partie ist Guide Moses. Moses hat
eine Sektion zugeteilt bekommen, wir studieren die Karte, legen den Weg fest, haben
Block und Bleistift parat. Unbeschlagene
Hufe klappern, wir biegen vom Weg ab, hinein in den Busch und da steht eine Herde. Alberne lange Nasen haben sie. „Wilderbeasts“,
Moses strahlt. „Gnus“ heißt man die bei uns
und sie machen das Zählen einfach. In Reih
und Glied marschieren sie vorbei, 19 „adults“,
vier Babys. Gänsehautgefühle – und weiter:
Zebras, vier Stuten, etwas entfernt ein Hengst
mit zwei weiteren Stuten. Ein schwarz-weiß
gestreifter Zebrahengst starrt ein schwarzweiß geflecktes Pony an und prustet. Das
Puzzle-Pony gibt grummelnd Antwort.
Könnte man die Welt jetzt anhalten!
Sie ziehen weiter. Moses erinnert daran, dass
36
ACE LENKRAD 1/2012
wir einen Job haben: Aufschreiben. Von links
kleine Antilopen: acht Impalas. Dann betreten neun riesengroße Eland-Antilopen das
Terrain. Aber dann: Lange Hälse ragen aus
dem Buschwerk. Giraffen sind die wohl erhabensten Tiere, voller Eleganz, sie scheinen
sich in Zeitlupe zu bewegen. 14 sind es, sie
äsen in den Bäumen und stehen still. Zeit
und Raum zerfließen, bis Moses mal an den
Job erinnert. Und daran, dass es gegen halb
zwölf geht. Alle Arbeit muss „before lunchtime“ getan sein, es wird zu heiß. Unsere
Liste, die wir später präsentieren, ist beeindruckend. Wir haben fast 80 Tiere gesehen.
Am nächsten Tag wird’s richtig dramatisch:
Der Mann des Tages heißt Dr. Paul Huber, hat
einen österreichischen Urgroßvater und ist
die Ruhe selbst. Die nächsten Tage stehen im
Zeichen des Dartens. Das ist nun nicht das
launige Kneipen-Pfeilspiel – hier bedeutet es,
Tiere mit dem Betäubungsgewehr zu schießen. Das Fahrzeug holpert und scheppert
über staubige Buschpisten, die Tiere rennen
kreuz und quer. Biologin Helen knüppelt das
Auto rückwärts, dann in immer üblere Hohlwege, Paul grinst. „Die Kleine in der Mitte“,
ruft Helen und macht eine vage Handbewegung, „die brauchen wir.“ Paul schießt. Zack,
rechte Arschbacke, das Tier flüchtet in Panik.
Der Cruiser hinterher, ein zweiter Jeep von
der andern Seite. Das Tier jetzt bloß nicht aus
den Augen verlieren! Es liegt, ein wunderschönes Tier mit riesigen Augen liegt wehrlos im struppigen Gras.
Menschen stürmen heran, Helen ist als Erste
da, dann Lyann, die Pferdefrau. Sie halten die
Hörner fest, jemand verbindet dem Tier die
Augen. Paul hat ein paar Spritzen gezückt,
Impfungen, Entwurmungen, Zeckenprophylaxe, „wenn die Lady grad mal da ist“. Eine
Plane wird ausgerollt, das Tier vorsichtig
draufgehoben. „Achtung auf die Hinterbeine“, zärtlich arrangiert Helen das Bein. Wir
alle heben an. Acht Menschen wuchten,
Himmel ist diese zarte Antilopendame aber
schwer! Sie kommt in einen Trailer und
schon verlässt die erste tierische Fracht das
weiträumige Areal.
Der Helikopter kommt anderntags zum Einsatz. Heute brennt die Luft, alle leiden mit. Es
ist so wenig Zeit! Paul muss eine Giraffe darten und hat dann genau sieben Minuten Zeit.
Dr. Paul Huber trifft immer in
die rechte Arschbacke! Die
Antilope geht nieder, wird geimpft,
gechippt und entwurmt.
AKTIVER URLAUB IN SÜDAFRIKA
Südafrika hautnah erleben: Es gibt eine ganze
Reihe großartiger Projekte, um als Urlauber aktiv
dabei zu sein, um Naturschutz zu unterstützen, um
die lokale Bevölkerung zu stärken. Ökologie und
Nachhaltigkeit statt Cluburlaub!
FOTOS: NICOLA FÖRG
Wir flankieren das Ganze zu Pferd. Der Heli
kommt so halsbrecherisch herein, als würde
er abschmieren, der goldene Giraffenbulle
rennt. Schuss, 2,5 Minuten, dann geht er nieder. „Lasst den Hals nirgendwo aufschlagen“,
heißt das Stoßgebet aller. Bitte!
Das erste gewaltige Risiko ist, dass die Giraffe
unglücklich fällt. Alles ist gut gegangen, ab
jetzt ist Countdown: In lächerlichen sieben
Minuten müssen die Augen verbunden sein,
ein Gegenmittel verabreicht, das Tier in Seilen vertäut und dann wieder stehen. Sieben
Minuten sind ein Wimpernschlag! Jede Minute später kann das Tier wegen seines speziellen Stoffwechsels und des Herzens aber
schon tot sein.
Keiner redet mehr, bis zum Moment, wo Ant
ruft: „Zieht!“ Der goldene Bulle wankt wacklig
auf den Trailer. Klappe zu, nur der Hals
schaut raus. Ein Blick auf die Uhr: 6,5 Minuten. Wir Mädels verdrücken ein paar Tränchen, nur das Puzzle-Pony ist unbeeindruckt
und grast. Ant haut Paul erst auf die Schultern, dann eine Umarmung. Harte Männer
ganz soft, weil Tiere schützen Tiere lieben bedeutet!
Nicola Förg
The Ant’s Collection: Einmal im Jahr findet die
Wildtierzählung statt; sanfte Safaris vom Pferderücken aus gibt es aber das ganze Jahr über. In
Deutschland buchbar über Aeroski Outdoor
Passions, Tel. 0 60 81/20 82, www.aoeroski.com.
Mehr Infos: www.waterberg.net
Bulungula Lodge: An der Wild Coast mit Blick
aufs Meer liegen zehn Cottages mit einem kleinen
Restaurant. Die Lodge gehört zu 40 Prozent den
Bewohnern des Nqileni-Dorfs. Aktivitäten vor Ort:
reiten, wandern, Kanu fahren, schwimmen oder im
Dorf helfen. Alle Aktivitäten werden zu 100 % von
der Kommune durchgeführt. www.bulungula.com
Knysna Living Local: Frauen aus elf verschiedenen Communities an der Garden Route und Klein
Karoo mitten im Western Cape laden Besucher in
ihr Zuhause ein und teilen mit ihnen ihre Geschichte, ihr Essen und ihre Hoffnungen.
www.knysnalivinglocal.co.za
Voluntours: Mit dem neuen Trend „Voluntourism“ vereinen Urlauber Arbeit für ein gemeinnüt-
ziges Projekt in Südafrika mit einer Reise durchs
Land. Für zwei Wochen wird das Wildreservat, die
Marine-Beobachtungsstation oder das Forschungsboot Mittelpunkt eines einmaligen Naturerlebnisses. www.voluntours.co.za
Become a Ranger: Ranger in Südafrika auf Zeit
erfahren mehr über die Arbeit der Ranger, wie man
am besten die Tiere des Busches aufspürt, wozu
Bäume nützlich sein können und in welche Richtung Elefanten gelaufen sind. Mehrere Organisationen bieten Ranger-Kurse von unterschiedlicher
Dauer an. Mindestaufenthalt sind in der Regel vier
Nächte. www.ecotraining.co.za
WESSA – wildlife and enviro society of SA:
Teil der WESSA Conservation-Strategie ist es, die
natürlichen Ressourcen Südafrikas zu schützen,
auch hier gibt es Freiwilligenarbeit.
www.wessa.org.za
Wild Life Act: Wild Life ACT engagiert sich für die
vom Aussterben bedrohten Tierarten in Afrika.
Freiwillige Helfer sind eingeladen, die professionellen Teams vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Wild
Life Act wird vom internationalen World Wildlife
Fund (WWF) unterstützt und beobachtet überwiegend Geparden, den afrikanischen Wildhund, Nashörner, Löwen, Elefanten und Leoparden.
www.wildlifeact.com
ACE LENKRAD 1/2012
37
FREIZEIT & REISE
WELLNESS
BAD FÜSSING
HEISS & KALT
Eine Winterkur in Europas größtem Thermalbad in Niederbayern hat
viele Vorteile – wenig Trubel und hohen Abhärtungsfaktor.
Gelobt sei die Winterkur,
denn sie härtet ab. Gemächlich
lässt man sich im Strömungskanal dahintreiben, versucht im
Nebel menschliche Hindernisse
zu umgehen, rückt ihnen dann
aber ungewollt doch zu nahe.
Doch es meckert keiner! Bad Füssing ist eine Wohltat, denn hier
geht es allen gut. Entspannt lehnt
man sich zurück im wohligen
Wasser der Therme, plaudert
oder lässt sich einfach treiben.
Das niederbayerische Heilbad ist
38
ACE LENKRAD 1/2012
der Kurort mit den meisten Übernachtungsgästen in ganz Europa.
Angelockt werden sie von schwefel- und mineralienhaltigem
Wasser, das mit der ungewöhnlich hohen Quelltemperatur von
56 Grad Celsius an die Oberfläche
kommt.
Therapiert werden in Füssing vor
allem Gelenk-, Wirbelsäulen-,
Herz- und Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen oder
Neurodermitis. Viele Gäste spüren bereits nach sieben Tagen
eine deutliche Linderung der
Schmerzen.
Im Ruheraum, beim Topfentascherl und einem großen Braunen, wie der Kaffee hier österreichisch genannt wird, tauschen
die Kurgäse ihre Veranstaltungstipps für den Abend aus. Und da
bleibt der „Haslinger Hof“ alternativlos – ein Bauernhof mit Stadel, Volksmusikscheune, Disco,
Schrammerlmusik und Schnapsbrennerei. Sonst lässt einen der
Kurort auf fast provozierende
Weise in Ruhe. Diejenigen jedenfalls, die nicht von Ärzten und
Kassen vorgeschrieben bekommen, was sie wann zu tun haben.
Die anderen reden von Anwendungen wie Skiläufer von Pisten.
Wer aber freiwillig kommt, wer
Wellness-Bedürfnisse befriedigen und gesellschaftlichen Zwängen aus dem Weg gehen will,
findet sein Auskommen.
Mittlerweile sind die meisten
Füssing-Kurgäste Selbstzahler;
sie wohnen in der 25-Euro-Pen-
sion oder im Vier-Sterne-Hotel.
Aber alle entdecken die Langsamkeit des Seins: Es ist angenehm,
frühmorgens aufzustehen und
sich zuallererst in heißen Mineralschlamm (vulgo: Fango) zu
legen. Mit anschließender Massage. Dem Frühstück danach.
Und wie einst die Väter vom Nutzen des Schläfchens am Mittag
schwärmten, kann hier der Gast
sogar ungeniert von der heilsamen Wirkung des Vormittagsschlafes erzählen. Der Körper
FOTOS: ARCHIV
Wohlige Temperatur im Wasser,
überm Kopf weht ein kühles Lüftchen, und das Thermalbecken ist in
Nebel gehüllt – die Kur bei Schnee
hat ihre besonderen Reize.
holt sich, was er braucht! Voraussetzung für das Wohlbefinden
hier ist es, sich zur eigenen Faulheit zu bekennen. Aktionismus
würde ins geistig-körperliche Desaster führen.
Füssing ist ein Kurort ohne Geschichte. Gekrönte Häupter sind
hier nie abgestiegen. Alte Grandhotels – Fehlanzeige! Selbst die
Spielbank ist eigentlich fehl am
Orte. Bad Füssing ist auch nichts
für junge Leute, und der Altersdurchschnitt der Menschen auf
den Wegen und in den Bädern
zeigt schon jetzt das Bild der
deutschen Gesellschaft in dreißig
Jahren auf.
Nur die Stadt ist jung. Nichts
scheint älter als 30 Jahre zu sein.
Eine Ansiedlung, wie auf dem
Reißbrett gezeichnet. Die Straßen
sind rechtwinklig angelegt, als
Alleen mit breiten Fuß- und Radwegen. Autos sind unter die Erde
verbannt. Nur in Safferstetten,
ganz am Rande von Füssing, sind
dörfliche Strukturen zu erkennen, Bauernhof, Gasthaus, Bach
und Friedhof.
Ende der 1930er-Jahre zählte Füssing gerade mal 38 Einwohner, als
man anfing, in der Pockinger
Heide nach Erdöl zu bohren. Statt
Öl fand man eine heiße Quelle,
die gleich wieder versiegelt wurde. Erst nach dem Krieg wurde
das Bohrloch erneut geöffnet.
Der Bauer Franz Ortner, auf dessen Grund und Boden sie sprudelte, wurde zum Bademeister.
Für zehn Pfennig durfte bei ihm
im Zuber gebadet werden. Weil
das Wasser viel zu heiß war, eilte
der Bauer mit kaltem Wasser zwischen den Kabinen hin und her.
1952 reisten im Schnitt fünfundzwanzig Badegäste pro Tag auf
schlammigen Feldwegen an und
verbrachten die Nächte in barackenähnlichen Behausungen.
Erst ein Jahr später wurde die
erste Asphaltstraße zwischen
Füssing und Pocking eingeweiht.
1955 verfügte ganz Füssing über
230 Gästebetten.
Dann erfasste das Inntal Goldgräberstimmung. Hotels, Pensionen,
Gasthäuser und Zulieferbetriebe
entstanden. Bei einer zweiten
Bohrung der heutigen EuropaTherme sprudelte wiederum heilendes Wasser aus dem Boden.
1963 verfügte man über tausend
Gästebetten. Allerdings waren
damals die Badebecken der Gründerzeit schon so veraltet, dass sie
dem Massenansturm nicht mehr
gewachsen waren. Aus hygienischen Gründen mussten sie geschlossen werden.
1963 wurde Quelle II gebohrt – die
heutige Europa-Therme. Und
dann kam Dr. Eduard Zwick. Der
Mediziner investierte in ein erstes ärztlich geleitetes Sanatorium, gefördert vom damaligen
Ministerpräsidenten Franz Josef
Strauß. Zwick veranlasste erneut
Bohrungen abseits von Therme I
und II und im August 1964 sprudelte Heilwasser aus der „Johannesquelle“, so genannt nach dem
Sohn von Eduard Zwick.
Fünf Jahre später wurde eines der
modernsten Kurbäder Deutschlands, die Therme III – das Johannesbad – in Betrieb genommen.
Und der ehemalige Weiler durfte
sich daraufhin mit dem Attribut
„Bad“ Füssing schmücken.
Rudi Reutter
INFOS
Millionen Deutsche haben Anspruch
auf eine Kur, für die sie einen Zuschuss ihrer Krankenkasse bekommen. Denn nahezu alle gesetzlichen
Krankenkassen zahlen ihren Versicherten einen Zuschuss, wenn sie im
Urlaub aktiv etwas für ihre Gesundheit tun. Voraussetzung ist die Teilnahme an qualitätsgeprüften und
zertifizierten Gesundheitskursen (zum
Beispiel Nordic Walking, Yoga etc.).
Die meisten Krankenkassen erstatten
bei Teilnahme an zwei Kursen bis zu
150 Euro.
Grundlage hierfür sind die entsprechenden Bestimmungen im Sozialgesetzbuch (§ 20 SGB V) und jeweiligen
Satzungen der Krankenkassen sowie
die gesetzliche Verpflichtung, Versicherten Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge anzubieten.
Viele Veranstalter, wie „Neckermann
Care“ und „Thomas Cook Wellness &
Mehr“ haben Hotels im Angebot, die
Gesundheitsprogramme bieten, die
von Krankenkassen bezuschusst werden. Sie sind mit dem Hinweis „Gesundheitstipp“ gekennzeichnet.
Alle von Spezialveranstalter Dr. Holiday angebotenen Präventionsreisen
entsprechen den strengen gesetzlichen Vorschriften, sind von mindestens einer oder mehreren Krankenkassen geprüft und damit von allen
Krankenkassen bezuschussungsfähig.
Mehr unter www.dr-holiday.de,
www.neckermann-reisen.de/hotel/
wellness/ und beim ACE-Reisebüro
0 18 02/33 66 79, www.ace-reisen.de
AUSKÜNFTE: Gästeservice,
94072 Bad Füssing, Rathausstr. 8,
Telefon 0 85 31/97 55 80;
ww.badfuessing.de
ACE LENKRAD 1/2012
39
STÄDTEPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
WINTERBERG im Sauerland
Die Stadt Winterberg im
Hochsauerland trägt ihren Namen zu Recht. In der kalten Jahreszeit kommen hier große und
kleine Wintersportler voll auf
ihre Kosten. Es gibt zehn Skigebiete, 82 Abfahrten, 50 Pistenkilometer, 54 Lifte, zwölf Hänge
zum Rodeln, sechs Kinderländer
und rund 170 Kilometer Loipen.
Dazu kommen jede Menge Wege
für Schneeschuhtouren und als
Höhepunkte für die Besucher die
großen Sportveranstaltungen auf
der St.-Georg-Skisprungschanze
und auf der Bobbahn.
Winterberg liegt im Nordosten
des Rothaargebirges auf einer
Hochfläche am Fuß des Kahlen
Asten (841 Meter) und ist nur
rund 80 Kilometer von Dortmund
entfernt. Durch die Nähe zum
40
ACE LENKRAD 1/2012
Ruhrgebiet und auch zu Holland
haben sich die Stadt und ihre
Nachbargemeinden (13 000 Einwohner) zu dem bedeutendsten
Wintersportplatz in Nord- und
Westdeutschland entwickelt.
Die Ursprünge Winterbergs gehen bis ins Jahr 1240 zurück.
Über all die Jahrhunderte hatte
die Stadt jedoch keine große Bedeutung, wurde mehrmals durch
Kriege und Feuersbrünste zerstört sowie von der Pest heimgesucht. Die Bevölkerung lebte
überwiegend von Viehzucht und
Waldwirtschaft. Außerdem war
der Wanderhandel mit den im
Sauerland produzierten Eisenwaren bis zum 18. Jh. ein wichtiger
Erwerbszweig. Das änderte sich
erst, als Winterberg 1906 an die
Eisenbahnstrecke angeschlossen
wurde. Zur gleichen Zeit kam der
Wintersport in Mode. Durch die
leichte Erreichbarkeit, die Lage
weit nördlich der Alpen und die
Schneesicherheit begann eine
stürmische Entwicklung des
Fremdenverkehrs. Heute lebt die
Stadt überwiegend von Winterurlaubern, obwohl die Bahnstrecke
seit 1966 außer Betrieb ist.
Vom Tummelplatz auf den Pisten
bis zum Après-Ski, vom Shopping
in stilvollen Geschäften bis zur
gemütlichen Kneipe, von Wanderwegen und Loipen mit Panoramablick bis zu Skihütten,
von Sport-Events bis zu erstklassigen Restaurants – die kleine
Stadt im Sauerland braucht die
große Konkurrenz der bekannten
Wintersportorte in den Alpen
nicht zu fürchten.
rpf
Winterberg liegt im Nordosten
des Rothaargebirges auf einer
Hochfläche. Der Ort bietet in der
kalten Jahreszeit großen und
kleinen Winterurlaubern jede
Menge an Sport und Spaß.
INFORMATIONEN
PREISE: Ü/F in guten Hotels um 40 €
p. P. im DZ, komfortable Ferienwohnungen für 2 Personen kosten etwa
35 Euro. Wohnmobilstellplätze gibt
es in der Stadt, Campingplätze in und
um Winterberg.
Kulinarische Spezialitäten im Sauerland sind gebratene Blut- und Leberwurst mit Sauerkraut und Röstkartoffeln, „Pfefferpotthast“ (Ragout in
Zwiebelsoße), „Potthucke“ (gebratener Kartoffelauflauf mit geräuchertem Knochenschinken) und „Pillekauken“ (Kartoffelpfannkuchen mit
Speck, Zwiebeln und Kräutern). In der
wald- und wasserreichen Region gibt
es köstliche Wild- und Fischgerichte.
AUSKÜNFTE: Tourist-Information,
Hauptstr. 10, 59955 Winterberg, Tel.
0 29 81/9 25 00, www.winterberg.de
FOTOS: ARCHIV
FREIZEIT & REISE
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Entdecken Sie dieses Mal mit uns die Mosel, die sich,
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Spalte: Caravan und Teilintegrierter TEC Travel Style,
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und Arto. Rechte Spalte:
neue Modelle von Knaus,
La Strada, LMC und Carthago.
NEUE REISEMOBILE UND CARAVANS ZUM JAHRESBEGINN
Frühlings-Erwachen
Die schöne Jahreszeit beginnt bei Reisemobilen und Caravans stets im
Januar mit der ersten Frühjahrs-Reisemesse CMT in Stuttgart. Dann heizt die Branche
die Kauflust mit einer Vielzahl von neuen Modellen an.
Branchenkenner bestätigen:
Die Finanzkrise führt zu größerer Nachfrage von Reisemobilen
und Caravans. Wer Angst um sein
Geld hat, der gönnt sich gern ein
neues Freizeitfahrzeug. Kein
&
42
Art des Hauses mit einem Grundpreis von knapp 60 000 Euro
günstig positioniert. Hinter der
gefälligen Optik verbergen sich
handfeste Vorteile wie ein leichter Doppelboden mit langlebiger
Der Unimog ist 60 Jahre alt geworden.
Gefeiert werden kann auch auf Reisen,
etwa in einem Dreiachser auf Basis des
U 4000 von Unicat. Der acht Meter
lange Allesüberwinder mit Komfortausstattung und 430-Liter-Frischwassertank
passt dank eines abnehmbaren Aufbaus
sogar in einen 40-Fuß-Container zur Ver-
schiffung in entlegene Gegenden dieser
Welt. www.unicat.net
F Ü N D I G
FOTOS: ARCHIV
K U R Z
Wunder also, dass genau jetzt
schicke integrierte Reisemobile
aus dem Boden sprießen.
Knaus kehrt nach einer Pause
wieder zurück in dieses Marktsegment. Der neue Sky I ist nach
GfK-Unterseite, die praktische
Technikbox zur Ver- und Entsorgung sowie ein flexibles patentiertes Raumbad.
Kompakt, günstig, schick – Dethleffs macht den Mund mit der
Studie Evan wässrig. Sie ist erstmals auf der Frühjahrsmesse
CMT in Stuttgart ab 14. Januar zu
sehen. Der flotte Integrierte ist
Reisemobil, Van und Büromobil
in einem Fahrzeug. Wer den Mut
der Marke kennt, der weiß, dass
es ganz sicher nicht bei einer Studie bleiben wird.
Hymer erweitert das Programm
seines neuen schlanken Integrierten Exsis-i auf Fiat-Basis. Nur
6,2 Meter misst das Modell 504
ACE LENKRAD 1/2012
Truma feiert 50 Jahre Caravanheizung
– und erweitert das Sortiment um neue
Artikel. Eine Gasfilteranlage soll Flüssiggasanlagen von Verunreinigungen frei
halten. Die Dachklimaanlage Aventa Eco
leistet 1,7 kW und verbraucht 2,8 Ampere Strom – ein Fall für Campingplätze
mit schwachen Sicherungen.
www.truma.com
Der Camping- und Ferienpark Orsingen in Radolfzell am Bodensee lockt
mit besonderen Angeboten in der kalten
mit Hubbett vorn und einem Einzelbett quer hinten für 59 000 Euro. Preislich darüber siedelt Rapido die neue Serie 8 an – trotzdem die Einstiegsmodelle in die
Integriertenwelt der gehobenen
französischen Marke.
Im sechsstelligen Preisbereich zu
Hause ist der neue Concorde
Credo Emotion 831 L. Das Spitzenmodell der Baureihe basiert
auf einem Fiat Ducato mit Dreiachs-Fahrgestell. Es darf bei Concorde auch gerne etwas mehr
sein – etwa ein Modell aus der
Topbaureihe Liner Plus ab
200 000 Euro.
Dreiachser legt auch Niesmann +
Bischoff auf. Die Flaggschiffe der
Baureihe Arto rollen nun auf
sechs Rädern, der längste Arto 88
LE streckt sich auf fast neun
Meter. Das alles lässt Wettbewerber Carthago nicht ruhen: Den
Chic E-Line gibt es nun als Sondermodell mit dem geschwungenen Außendekor des Spitzenmodells Liner de luxe.
Schick geht auch viel günstiger.
TEC testet mit Sondermodellen
den Geschmack des Publikums.
„Travel Style“ heißt ihre neue Einrichtungslinie mit Hell-DunkelKontrasten bei den Möbeln.
Gibt’s für 50 000 Euro als teilintegriertes Reisemobil und ab
12 200 Euro als kompakten Caravan mit frechem Bullaugen-Seitenfenster. Dazu fährt TEC Sondermodelle von Caravans und
Reisemobilen auf.
Damit trumpft auch die Schwestermarke LMC auf: Ein Caravan
der Reihe Musica mit Vollausstattung für 21 000 Euro und der Teilintegrierte Liberty Cruiser für
60 000 Euro fahren mit vielen
tausend Euro Preisvorteil vor.
Auch Wilk und Sunlight locken
mit vergünstigten Angeboten bei
Caravans.
Neu bei den Komfort-Campingbussen ist der Hymer Car 372 mit
seinem modernen Grundriss mit
Einzelbetten im Heck – die Aufteilung eines Großen, übertragen
auf kompakte Maße. Und mit
42 000 Euro viel billiger. La Strada hat Ähnliches vor: Der Avanti
C glänzt mit einem durchgehenden beheizten Doppelboden und
einem großen Doppelbett.
Das fällt im ebenfalls neuen La
Strada Fano etwas kleiner aus.
Sein Reiz besteht im selten verwendeten Basisfahrzeug Renault
Master. Zwar kein Integrierter,
aber optisch ebenfalls aus dem
Rahmen fallend. Randolf Unruh
Jahreszeit. Wer Wintercamping testen
will, mietet eines der 25 Mobilheime.
www.camping-orsingen.de
volle Zentimeter mehr Raum als der Aufbau auf dem Amarok mit Doppelkabine.
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Die erste Wohnkabine für den Pickup VW Amarok mit der neuen Einzelkabine stammt von Tischer. Die absetzbare
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FREIZEIT & REISE
MAGAZIN
BERCHTESGADENER LAND
Mit Sicherheit
macht das Rodeln
noch mehr Spaß.
FOTOS: ARCHIV
Auf Schorschs Spuren
Mit der Rodellegende Georg „Schorsch“ Hackl
ist die neue Naturrodeltrasse „Hirscheckblitz“ an
der Hochschwarzeckbergbahn entwickelt worden.
Spaß und Sicherheit stehen im Vordergrund: Sie
schlängelt sich mit einem kontinuierlichen Gefälle
von 14 bis 22 Prozent über 2,4 Kilometer talwärts.
Hier sind nur Sportler auf zwei Kufen zugelassen
und zahlreiche Gefahrenstellen durch Netze, Warnschilder, Auffangmatten und entsprechende Wartezonen gesichert. Mit dem Sessellift schweben
Piloten samt Schlitten ab acht Euro bequem zum
Ausgangspunkt (Kinder fünf Euro), den Leihrodel
gibt’s ab vier Euro und die täglich präparierte Strecke gratis dazu. Eine Übernachtung ist ab 25 Euro zu
buchen. www.berchtesgadener-land.com
AMEROPA KOOPERIERT MIT DEUTSCHEN BÜHNEN
Einmal in die Semperoper
Elf Opernhäuser kooperieren mit dem Erlebnisveranstalter
Ameropa. Es sind alle führenden deutschen Bühnen und das
Opernhaus Zürich im Katalog „Kunst und Kultur“ angeführt.
Liebhaber des Musiktheaters können sich ohne großen organisatorischen Aufwand auf das Konzert oder die Oper freuen: Die Anreise ist mit der Bahn (auf
Wunsch auch individuell),
in den Kulturpauschalen
sind Hotelübernachtungen,
Eintrittskarten sowie weitere
Zusatzleistungen, etwa ein
Abendessen, ein Glas Sekt
oder ein Audio Guide enthalten. Verdis Rigoletto in
der Dresdner Semperoper
gibt es inklusive zwei Übernachtungen im Vier-SterneHotel mit Frühstück und
Bahnanreise zum Beispiel
für 305 Euro pro Person.
www.ameropa.de
Tolles Bühnenprogramm: Rigoletto.
K
O
M
P
A
K
TRAUMURLAUB AUF DEN MALEDIVEN
Ich bin dann mal weg
Wer frostigen Tagen und langen, dunklen Nächten nur
wenig abgewinnen kann, kann zwischendurch Sonne tanken.
Die meisten Sonnenstunden und die geringsten Niederschläge
haben die Malediven von Januar bis April. Reiseveranstalter TUI
hat sein Malediven-Angebot im noch gültigen Winterkatalog
ausgebaut. Auf Sonnenanbeter und Badefreunde wartet ein
Urlaub zwischen Hängematte und Tauchgängen im glasklaren
Meer. Insgesamt finden Malediven-Liebhaber zwei Tauchkreuzfahrten sowie 26 Hotels im Fernreisen-Katalog „Orient, Indischer
Ozean“. Infos in allen TUI-Agenturen und beim ACE-Reisebüro.
T
Die Urlaubsmesse CMT in Stuttgart
ist vom Corps Touristique (CT), einer Vereinigung ausländischer Tourismus-Organisationen, als beste Reisemesse
Deutschlands ausgezeichnet worden.
Die CMT findet noch bis 22. Januar auf
dem Messegelände beim Stuttgarter
44
Rund 1200 Inseln zählen zum Territorium der Republik Malediven.
ACE LENKRAD 1/2012
Flughafen statt. Die Veranstalter erwarten mehr als 1900 Aussteller aus rund
95 Ländern und Regionen sowie rund
200.000 Besucher. Die beiden Partnerländer der CMT 2012 sind Malaysia und
Kroatien; der Schweizer Kanton Tessin
wirbt als Partnerregion für den Camping- und Caravaning-Bereich.
Neu für den Sommer 2012 ist der erste
Familienkatalog „Familienurlaub ganz nah“
von Dertour. Mit dem
Konzept geht der Veranstalter neue Wege: So wurden nicht nur
familienfreundliche Hotels zusammen-
gefasst, sondern gezielt Urlaubsideen für
die Bedürfnisse von Familien entwickelt,
die alle auch mit dem Auto erreichbar
sind. Kinder haben in diesem Katalog
ihren eigenen Leseteil mit speziell an sie
adressierten Beschreibungen. Der Katalog ist beim ACE-Reisebüro zu erhalten
oder unter www.dertour.de
Reisen
SCHWEIZER WINTERSPORTORT FAMILIENFREUNDLICH
Kinder fahren kostenlos
Savognin, die Graubündner Skiregion am Fuße des Julierpasses, hat
als einer der ersten Wintersportorte der Schweiz seine Liftpreise an
Familien angepasst. Kinder bis zehn Jahre fahren gratis mit den Skiliften auf dem mit über 80 Pistenkilometern ausgestatteten Gebiet
und für die 10- bis
16- Jährigen gelten
die Kinder-, bis zum
20. Geburtstag die
Jugendtarife. Weiterer Bonus: Mietet ein
Elternteil eine Skiausrüstung, erhält ein
Kind unter zehn Jahren seine Ausrüstung
gleichzeitig gratis dazu. www.savognin.ch
Schweizer Orte offerieren Sparangebote.
TRENDSPORTART IM KAISERWINKEL/TIROL
Laufen, schießen, laufen
Biathlon als spannenden Wettkampf, das kann jeder Fernsehzuschauer jetzt selbst erleben. Wie gut Kondition und Konzentration
bei einem Biathleten sein müssen, darf im Kaiserwinkel jeder am
eigenen Körper testen. Die weiten Flächen rund um das majestätische Bergmassiv des Wilden Kaisers bilden mit 140 Loipenkilometern eine herrliche Kulisse für alle, die gerne einmal in den Trendsport Biathlon hineinschnuppern wollen. Mit einem geprüften
Skatinglehrer wird in einer Schnupperstunde zuerst einmal die läuferische Basis geschaffen. Danach geht es für eine Stunde an den
Schießstand. Auf
dem Programm stehen der korrekte
Umgang mit dem Gewehr, Atemtechnik
und Schießen. Pauschalen (sieben Tage)
inklusive Schnupperstunden und Ausrüstung gibt es ab
279 Euro. Infos:
Biathlon findet immer mehr Interesse.
www.langlaufen.com
Budapest gilt als das Paris Osteuropas.
Das Ungarische Tourismusamt lädt zu
vergünstigten Preisen in die Donaumetropole ein. Noch bis zum 31. März werben rund 50 Drei-, Vier- und Fünf-SterneHotels auf der deutschsprachigen Internet-Seite mit besonderen Paketangeboten. Zum Beispiel: drei Nächte buchen
und nur zwei bezahlen. Zu den weiteren
Specials der Aktion gehören der freie
Eintritt in eines der berühmten Thermalbäder der Hauptstadt und eine vergünstigte Budapest Card bei Buchung eines
mindestens dreitägigen
Aufenthaltes.
www.budapestwinter.com
AIDA
A
TUI Cruises
D
Costa
B
E
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(Fluss)
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C
F
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AL 01/2012
U N S E R
C L U B
Treffpunkt ACE
Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Ehrenamtlichen in den ACE-Kreisen wird in diesem
Jahr die umfassende Information der Mitglieder über die Notwendigkeit einer Rettungskarte im Auto sein. In den vergangenen
Jahren sind zum Schutz der Insassen die Fahrzeug-Karosserien immer stabiler geworden.
Für die Rettungsdienste wird es daher immer schwerer, bei einem Unfall zerstörte
Wagen aufzuschneiden, um die Verletzten zu retten. Auf den Rettungskarten sind
für jeden Fahrzeugtyp die Karosseriestrukturen angegeben, sodass am Unfallort
schnell klar ist, wo die Schere am besten angesetzt werden kann, um den Wagen
zu öffnen. Auch die hydraulischen oder elektrischen Einrichtungen wie Gurtstraffer, Airbags oder der Sitz der Batterien sind auf den Rettungskarten angegeben,
damit sie nicht versehentlich ausgelöst werden.
www.ace-online.de/kreisclubs
In über 220 Kreisen sind die ACEMitglieder ehrenamtlich aktiv. Sie
kümmern sich um kommunale Verkehrspolitik und sorgen für ein erlebnisorientiertes Clubleben. Was in den
einzelnen Kreisen los ist, erfahren
Mitglieder im Internet oder vom ACEInfoservice.
Club-Termine: Informationsabende
stehen genauso auf dem Programm
wie kulturelle Veranstaltungen, Pannenkurse oder gemeinsame Clubfahrten. In den ACE-Sprechstunden
werden alle Fragen beantwortet.
Sicherheitstrainings: Der ACE veranstaltet regelmäßig Trainings für Auto-,
Motorrad- und Caravanfahrer. Neben
Basis- werden Aufbautrainings für geübte Fahrer angeboten. Für Mitglieder
gibt es die Sicherheitstrainings zum
Vorteilspreis.
Ansprechpartner: Die Vorsitzenden
der ACE-Kreise haben stets ein offenes
Ohr für die Mitglieder, sie beantworten Fragen und nehmen Anregungen
auf.
Partnerwerkstätten: Hier können
Mitglieder an ihren Fahrzeugen kostenlose Winter- oder Urlaubschecks
durchführen lassen. Mit der ACE-Vorteilskarte gibt es einen Sofortrabatt
von zehn Prozent auf Teile, bei in der
Werkstatt durchgeführten Wartungs-,
Reparatur- und Montagearbeiten.
Vertrauensanwälte: Die vom ACE
ausgesuchten Anwälte sind versiert in
allen Fragen rund um das Verkehrsrecht. Mitglieder haben Anspruch auf
eine kostenlose Erstauskunft.
Teilen Sie Ihre E-Mail mit und
erfahren Sie Neuigkeiten sofort:
[email protected]
Ihr direkter Draht
ACE INFO-SERVICE
Bei Fragen rund um Ihre Mitgliedschaft,
Reiserouten, Sicherheitstrainings und Zusatzleistungen, rund um die Uhr.
Telefon
0 18 02/33 66 77*
Telefon Flatrate-Nutzer 07 11/5 30 33 66 77*
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0 18 02/33 66 78*
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Buchung und Beratung rund um die Uhr.
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Telefon Flatrate-Nutzer
07 11/5 30 36 78*
Fax
07 11/5 30 31 19*
E-Mail
[email protected]*
Auch nachts wird geschweißt
Spätabends auf der Autobahn: Volker Trierscheid will mit seinen beiden kleinen Kindern nach Hause, als ein lautes Donnern die Kinder aus dem Schlaf
reißt – der Auspuff ist abgebrochen. Vom nächsten Parkplatz telefoniert er
mit seinem ACE, kurze Zeit später ist der Pannenhelfer vor Ort. Er rechnet mit
einer Nacht im Hotel, doch dann „hielt der Pannenhelfer an einem Haus, klingelte, sprach mit einem Mann, ging wieder zum Auto und fuhr mit uns im
Schlepptau zur Werkstatt“, schreibt Volker Trierscheid. Die Überraschung war
groß, als er erfuhr, dass der Mann, den der Pannenhelfer nachts herausgeklingelt hat, sein Chef war, der kurze Zeit später in der Werkstatt stand und
den Auspuff anschweißte. Nach insgesamt drei Stunden konnte die Familie
die Fahrt nach Hause, ihr Helfer in der Not seine Nachtruhe fortsetzen.
46
ACE LENKRAD 1/2012
ACE EURO-NOTRUF
Bei Panne oder Unfall rund um die Uhr.
An Notrufsäulen: Verlangen Sie den ACE. Vorwahl aus dem Ausland: 0049
Telefon
0 18 02/34 35 36*
Telefon Flatrate-Nutzer 07 11/5 30 34 35 36*
Fax
0 18 02/34 35 37*
E-Mail
[email protected]*
ACE Notfall-Rechtshilfe
0 18 02/14 71 47*
*Gebühr: 6 Cent aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk ggf. mehr
SO HILFT DER ACE
Meldedienst wieder aktiv
FOTOS: FOTOLIA
Noch hat der Winter das
Land zwar fest im Griff, aber
schon heute ist klar, dass mit
steigenden Temperaturen
nicht nur der Frühling zurückkehrt, sondern auch die
Schlaglöcher auf den Straßen – die zu oft in den vergangenen Jahren nur notdürftig geflickt wurden – sich
wieder bemerkbar machen.
Denn vor allem der Winterfrost setzt altem und rissigem
Asphalt so richtig zu. Wasser
dringt unter die Fahrbahndecke, durch den Bodenfrost
kann es nicht mehr abfließen
und sammelt sich in Hohlräumen. Das Wasser gefriert zu
Eis, welches sich nach allen
Seiten ausdehnt. Unter dem Druck des Eiskerns wölbt sich die Fahrbahndecke. Steigen nun im Frühjahr die Temperaturen an, schmilzt
der Eiskern und zurück bleiben instabile Hohlräume und Wasserlachen. Dieser angegriffene Asphalt bricht jetzt unter dem Gewicht
der Fahrzeuge ein, Teile der Fahrbahndecke zerbröseln – Schlaglöcher entstehen. Viele Kommunen machen es sich einfach, anstatt alte
Straßen umfassend zu sanieren und Schlaglöcher zu reparieren, werden oft nur Warnschilder aufgestellt und an besonders betroffenen
Strecken wird die Geschwindigkeit begrenzt. Dem ACE ist das nicht
genug, der Club fordert, dass die Straßen vernünftig saniert und
nicht nur geflickt werden. Als Anlaufstelle für alle Schlagloch-Geschädigten hat der ACE bereits vor Jahren einen Schlagloch-Meldedienst im Internet installiert. Hier kann jeder die genaue Position der
Straßenschäden melden, „Schlagloch-Scheriff“ Harald Kraus, der den
Internetdienst betreut, informiert die zuständigen Straßenbaubehörden und prüft auch nach, ob diese ihrer Pflicht zur Sanierung
nachgekommen sind.
www.ace-online.de/schlaglochmelder
Exklusiv für Mitglieder
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Sonnenziele im ACE-Reisebüro
Für alle, die vom
Winter so langsam
genug haben, gibt es
eine gute Möglichkeit, der Kälte zumindest gedanklich
für einige Zeit zu
entfliehen. Denn im
ACE-Reisebüro kann
jetzt schon der Sommerurlaub gebucht
werden – natürlich
mit attraktiven Frühbucherrabatten. Wer möchte, kann sich die Kataloge der namhaften Reiseveranstalter nach Hause schicken lassen
oder gleich online durchblättern. ACE-Mitglieder erhalten neben
den Rabatten der Veranstalter exklusiv einen Clubbonus von drei
Prozent auf Katalogreisen.
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Schreiben oder mailen Sie uns.
Ob Lob oder Tadel, wir freuen
uns auf Ihre Meinung.
ACE LENKRAD
70369 Stuttgart
Fax 07 11/5 30 32 10
E-Mail [email protected]
lich schwererer und stärkerer
PKW oder SUV einen vielleicht
um 50 Prozent erhöhten Treibstoffverbrauch hat, dann ist er
sicherlich relativ, aber nicht absolut sparsam! Unsere Umwelt
ist aber nicht relativ, sondern
absolut! Wenn relativ sparsame
Schwergewichte als umweltfreundlich eingestuft werden,
dann ist das für mich mehr als
fragwürdig. Ich lehne solche
„gefälschten Statistiken“ ab.
Bitte immer mit Namen und Anschrift.
Einsender erklären sich
mit Kürzungen einverstanden.
Abblendlichter
falsch eingestellt
Langsam fahren bei schlechter Sicht
In der dunkleren Jahreszeit ist
mir aufgefallen, dass bei vielen
Neufahrzeugen die automatische Scheinwerfereinstellung
nicht korrekt zu funktionieren
scheint. Das Xenon-Licht strahlt
viel zu hoch und die kleinste
Unebenheit auf der Straße lässt
die Scheinwerfer im Rückspiegel
blinken. Beim Škoda Yeti – und
das weiß ich aus eigener Erfahrung – strahlt das Xenon-Abblendlicht nicht weit genug, ist
also zu tief eingestellt. Und
dann sind da noch diese LEDFahrer. Ich finde es gut, dass die
LED-Beleuchtung bei Tag leuchtet. Die Autos werden besser gesehen und energieschonender
sind sie auch. Aber müssen die
bei normaler AbblendlichtFunktion auch leuchten? Zum
Beispiel die Mercedes E-Klasse
oder der Opel Astra. Als entgegenkommendes Fahrzeug wird
man nur noch geblendet. Und
das meistens mit Xenon-Licht.
Georg Brill, Soest
Nicht relativ –
sondern absolut
Editorial
Kann ich Ihren Leitartikel so
verstehen, dass es richtig ist,
eine 80 000 Euro teure Nobelkarosse mit der gleichen Plakette
zu beglücken wie einen Smart,
weil man das Gewicht ins Verhältnis zum Verbrauch rechnet?
Und wie wäre dann das Verhältnis Leopard-Panzer zu Smart, da
Ersterer vermutlich das Hundertfache an Kraftstoff schluckt?
Rudolf Großguth, Reutlingen
Bei mir hat sich starkes Stirnrunzeln eingestellt. Wenn ein
„sparsames“ Auto den Verbrauchsfaktor „x“ und ein deut-
Dr. Wolfgang Neef, Berlin
Umweltfreundlich ist es, den geringsten Verbrauch von Ressourcen anzupreisen. Ein Opel Corsa
Diesel, der sieben Liter verbraucht, ist immer umweltfreundlicher als ein Porsche
Cayenne Diesel, der acht Liter
verbraucht.
FOTO: ARCHIV
Arndt Lubrich, Oldenburg
48
ACE LENKRAD 1/2012
Reiner Arlt, Heidelberg
Pannenset kein
Allheilmittel
Auslaufmodell Ersatzreifen
Die skandalöse Methode der
„PKW-EnVKV“, durch den Bezug
zum Gewicht widerliche QuasiPanzer (SUV), Luxuskarossen
und andere Schädlinge am
Klima mit Pseudo-„A“-Kennzeichnung zu versehen, wird
von Ihnen durch einen Vergleich mit Kühlschränken gebilligt. Es handelt sich doch nicht
um „Familienautos“, um die es
da gegangen ist, sondern um
Fahrzeuge, die mit oft zwei bis
drei Tonnen Gewicht in der
Regel anderthalb Personen (also
etwa 130 Kilogramm) transportieren. Wer so eine Karosse
haben will, hat andere Motive
als Mobilität. Niemand kauft
sich einen viel zu großen Kühlschrank aus Statusgründen oder
weil er seine labile Persönlichkeit nach außen als großartig
verkaufen will.
Anke Hahn, per E-Mail
SUV mit vergleichsweise günstigen Verbrauchswerten – wie der Mercedes
GLK 220 CDI (6,4 l/100 km) – belohnt das Umweltlabel mit guter Einstufung.
erforderlich machte. Aber seit
dem großen Konjunkturprogramm von 2008 hat sich das
entschieden gebessert, und es
gibt für die meisten Menschen
keine Entschuldigung mehr
dafür, mit diesen bedrohlichen
Protzkarren auf der Autobahn
herumzugurken – und seien sie
noch so modern und sparsam!
Gewiss – als nach der Wiedervereinigung alles Geld in den
Osten floss, waren unsere westlichen Straßen lange Zeit in
einem Zustand, der den Kauf
eines Geländewagens beinahe
Sie beschrieben die Vorteile der
Pannenhilfe-Sets – erwähnen jedoch die Nachteile leider nicht.
Was ist, wenn ein Reifen wegen
zu niedrigem Luftdruck platzt?
Wenn die Lauffläche beschädigt
ist, hilft auch ein Reifen-Füllset
nicht. Diese Pannensets sind
kein Allheilmittel.
Ulrich Stoboy, Achim
Nehmt doch bitte
Rücksicht aufeinander!
Rechthaberei hat viele Formen
Herrn Bodewigs Kolumne kann
ich nur zustimmen. Ich bin Triathlet und somit sehr viel mit
meinem Rennrad auf öffentlichen Straßen unterwegs. Was
man dort täglich erleben muss,
kann ich einfach nicht begreifen. Viele Autofahrer fahren
ohne Rücksicht auf Verluste.
Wenn sie mit wenigen Zentimetern Abstand an einem vorbeirasen, scheint es ihnen vollkommen egal zu sein, dass sie mit
dieser Fahrweise das Leben
eines anderen gefährden. Einige
fühlen sich dabei auch noch im
Recht. Unter dem Motto „selber
schuld, wenn der auf der Straße
rumfährt, soll er doch den Gehweg benutzen“. Manche hupen
und verweisen per Handzeichen
auf parallel verlaufende Wege.
Natürlich benutze ich Radwege,
das Fahren auf Gehwegen verbietet mir jedoch die StVZO und
mit einem 23 Millimeter breiten
Reifen kann ich beim besten
Willen auch nicht auf Holper-
GELEGENHEITSBÖRSE
strecken und Schotterwegen
fahren. Ich bitte alle, nehmt
doch aufeinander Rücksicht!
Das gilt für Autofahrer genauso
wie für Radfahrer. Es gibt schon
genügend Verkehrstote.
René Friedrich, Stuttgart
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Wie wird Barzahlung am
sichersten abgewickelt?
Fragen an die ACE-Anwältin
Auch ich habe meine Fahrzeuge
bisher „bar“ bezahlt. Da in 2012
eine Neuanschaffung zumindest
geplant ist und das Fahrzeug
wieder von einem Händler
stammen soll, stellt sich nun die
Frage der „Geldübergabe“. Bisher
habe ich jeweils den Betrag ein
paar Tage vor Fahrzeugübergabe
an den Händler überwiesen und
muss jetzt sagen, dass ich wohl
einfach Glück gehabt habe. Da
im Zeitalter der Bankautomaten
und Bankfilialen ohne Kasse ein
Abheben des Bargeldes in der
Größenordnung für einen neueren PKW nahezu unmöglich erscheint, nun meine Frage: Wie
wird so eine „Barzahlung“ am sichersten abgewickelt, wenn eine
Überweisung im Falle einer Insolvenz eine unsichere Möglichkeit ist? Kein Autohändler wird
wohl die Frage nach Insolvenz
ehrlich beantworten.
Dieter Zempel, Schorndorf
Das Gesetz sieht nicht vor, dass Sie
mit dem Kaufpreis in Vorleistung
gehen. Der Grundsatz lautet, dass
die Übergabe des Fahrzeuges Zug
um Zug gegen Zahlung des Kaufpreises erfolgt. Selbstverständlich
kann etwas anderes mit dem
Händler vereinbart werden. Dies
ist jedoch für den Käufer nachteilig, da er dann immer das Insolvenzrisiko des Verkäufers trägt.
Ich kann Ihnen daher nur raten,
das Bargeld bei Abholung zu übergeben. Ersatzweise kann vereinbart werden, dass der Kaufpreis
bei einem Dritten (Bank, Rechtsanwalt, Notar) vorab auf ein Treuhandkonto hinterlegt und der
Betrag erst nach erfolgter Übergabe freigegeben wird.
Yasmin Domé, ACE-Anwältin
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* MA 2011 Pressemedien II
I
N
A
L
E
Vor ein paar Wochen wurde Impfstoff gegen die Schweinegrippe im
Wert von einigen Millionen Euro vernichtet – das Haltbarkeitsdatum
war abgelaufen. Damals war in aller Eile eine Menge Impfstoff bestellt
und hergestellt worden, alleine kaum jemand hatte auch Lust, sich impfen zu lassen. Hätten Politiker und Pharmaindustrie dagegen für ein anderes Leiden einen zuverlässig wirkenden Impfstoff entwickelt und
millionenfach gekauft – wir wären ihnen heute noch dankbar!
Denn es gibt einige Krankheiten in Deutschland, die nicht nur hochansteckend, sondern darüber hinaus auch unheilbar zu sein scheinen. Und
nur allzu häufig manifestieren sich diese Krankheiten im Straßenverkehr. Da wäre zum einen der Blinkmuffel. Hintergrund dieses Leidens ist
vermutlich eine partielle Lähmung der Finger der linken Hand. Immer
dann, wenn beide Hände etwas Rundes (also das Lenkrad) umfassen,
können die Finger nicht mehr ausgestreckt werden, um einen kleinen
Hebel zu bedienen.
Auch das Krankheitsbild der Mittelspurfahrer ist weit verbreitet, hierbei
handelt es sich vermutlich um einen
Augendefekt. Menschen, die an dieser Krankheit leiden, können es wohl
schlicht nicht sehen, wenn die rechte
Spur frei ist, und bleiben deshalb stur
auf der mittleren Fahrbahn kleben.
An einem ähnlichen Gebrechen, auch
wenn es sich auf gänzlich andere
Weise manifestiert, leiden die NichtEinpark-Könner. Auch sie haben ein
Problem mit den Augen, rangieren sie
ihr Fahrzeug doch immer so in die
Parklücken, dass vorne und hinten jeweils Raum für ein Dreiviertel-Auto
wäre – niemals aber für ein Ganzes!
An einer speziellen Form von Alzheimer müssen wiederum die Nebelschlussleuchtenanlasser leiden. Sie
können nichts dafür und blenden
uns auch nicht absichtlich. Es ist
vielmehr so, dass ein automatischer
Reflex sie die Nebelschlussleuchte
anschalten lässt, sobald die kleinste
Nebelschwade über die Straße wabert – im nächsten Augenblick haben
sie das schon wieder vergessen. Wie sollen sie auch dann daran denken,
die Leuchte wieder auszuschalten? Auch die Handytelefonierer unterliegen einem automatischen Reflex – sie sind unfähig, ein Handy klingeln
zu lassen. Wahrscheinlich ist ihnen gar nicht bewusst, dass sie gegen die
StvO verstoßen, wenn sie das Mobiltelefon gegen ihr Ohr pressen und im
selben Moment zum rollenden Verkehrshindernis mutieren, die Mittelspur blockieren und das Blinken vergessen.
Gegen diese Krankheiten sollte die Pharmaindustrie einmal ein Mittel
oder einen Impfstoff erfinden – Millionen Autofahrer würden dankbar
zugreifen und die Kassen klingeln lassen. Doch vermutlich lassen die
Forscher lieber die Finger von diesen Autofahrer-Krankheiten, da sie
längst auch erkannt haben, dass diese unheilbar sind. Und dazu hochgradig ansteckend, infizieren sich doch immer wieder junge Führerscheininhaber aufs Neue damit. Martina Glücks – [email protected]
IMPRESSUM
ACE LENKRAD ist das offizielle
Mitteilungsblatt des ACE Auto
Club Europa e. V. und erscheint
am 15. des Monats. Für Mitglieder
sind Preis und Zustellung (ohne
besondere Gebühr) im Beitrag
enthalten. ISSN-Nr. 0943-3945.
Postvertrieb E 2304.
Herausgeber:
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Diagnose: Unheilbar
50
ACE LENKRAD 1/2012
ACE-Info-Service
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Redaktion
Klaus-Michael Schaal
(Chefredakteur),
Thomas Breitling
(Stv. Chefredakteur),
Martina Glücks,
Jan Schmidt
Grafik
Jochen Haller, Rigo Ratschke,
Rolf Seufferle
Fotografie
Friedemann Bayer,
Angelika Emmerling,
Konstantin Tschovikov
Autoren dieser Ausgabe
Nicola Förg, Rolf-Peter Frischmann,
Michael Lux, Marc R. Reichel,
Rudi Reutter, Uwe SchmidtKasparek, Heike Stüvel,Randolf
Unruh, Thomas Zügner
Anschrift der Redaktion
Schmidener Str. 227,
70374 Stuttgart
Redaktionstelefon/Leserservice: 0711/5303-0,
Redaktionsfax: 0711/5303-210,
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ILLUSTRATION: BEILHARZ
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