HERBST-

HEFT 10 · 15. OKTOBER 2012
www.ace-lenkrad.de
LENKRAD
Opel Astra
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Kia Ceed Sportswagon
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Seat Toledo
Versicherung
Jedes zweite Fahrzeug
wird in eine neue
Typklasse eingestuft
Renault Clio
Mitsubishi Outlander
Hyundai Santa Fe
HERBSTPARADE
STREUSALZ: Wintervorbereitungen auf Hochtouren
VW Golf
Mehr Komfort und Sicherheit, weniger Verbrauch: erste
Fahreindrücke von der siebten Generation des Wolfsburger
Bestsellers und sechs weiteren Modellneuheiten.
LADUNGSSICHERUNG: ACE sieht Handlungsbedarf
JORDANIEN: Rundreise mit Ruhepausen
DER NEUE MITSUBISHI OUTLANDER*
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100 km
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KANN VIEL. BRAUCHT WENIG.
Kann viel: bis zu 7 Sitze1 – bis zu 1.754 l Laderaumvolumen1 – hohe Sitzposition – Zwei-Zonen-Klimaautomatik1 – luxuriöses
Ambiente – elektrisch bedienbare Heckklappe1 – Auffahrwarnsystem1 – Spurhalteassistent1 – 7 Airbags inkl. Fahrer-Knieairbag – Tempoautomatik mit Geschwindigkeitsbegrenzer – auch mit Allradantrieb1 – Eco-Mode-Funktion – Automatisches
Start/Stopp System (AS&G)1 und vieles mehr. Braucht wenig: schon ab 4.8 l */ 100km. Ab 24.490 €2 oder günstig für 199 €
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letzte Rate 10.530 €, Gesamtbetrag 26.710,88 €. Finanzierungsbeispiel ist ein freibleibendes Angebot der MKG Bank, Zweigniederlassung der MCE
Bank GmbH, Schieferstein 5, 65439 Flörsheim zzgl. Überführungskosten und stellt ein repräsentatives 2/3-Beispiel gemäß § 6 a Abs. 3 PAngV dar.
3 Finanzierungsbeispiel
* NEFZ-Messverfahren (RL 715 / 2007 EG): Outlander Gesamtverbrauch (l / 100 km) kombiniert
6.8 - 4.8 / CO2(PLVVLRQNRPELQLHUWJNP(I¿]LHQ]NODVVHQ'&%$
E D I T O R I A L
T E S T
I N H A L T
E-Mobilität &„e-fuels“ –
zwei Wege zum Ziel!
Einzeller machen‘s
möglich: CO als
Rohstoff für Sprit
T E C H N I K
V E R K E H R & U M W E LT
24 Reportage
Ohne Streusalz geht im Winter
auf der Straße nichts mehr.
Doch wo kommt das Salz her?
28 Versicherung
Neue Typ- und Regionalklassen
32 ACE-Aktion
Mängel bei der Ladungssicherung
34 Recht
Fragen an den ACE-Anwalt
35 ACE vor Ort
Die Wildparker von Zeil
38 Bio-Kraftstoffe
Audi braut Zukunfts-Sprit im Labor
39 Magazin
FREIZEIT
TITELFOTOS: SONNTAG, ARCHIV; *Gebühr: 6 Cent aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk ggf. mehr
Fast zeitgleich mit dem Autogipfel
im Kanzleramt öffnete vor knapp zwei Wochen
der Pariser Autosalon seine Pforten. Während in
Berlin einmal mehr Elektroautos im Fokus standen (siehe Seite 4), waren E-Mobile in den Messehallen an der Seine nur eine Randerscheinung: Gemeinsam mit der siebten Generation
des VW Golf (Seite 8) feierten ungewöhnlich
viele Modelle der Klein- und Kompaktklasse
Klaus-Michael Schaal
Weltpremiere. Dieser Schritt zurück zur VerChefredakteur
nunft war überfällig – nicht zuletzt vor dem
[email protected]
Hintergrund der Kaufzurückhaltung in den
Euro-Krisenstaaten: Wenn der steigende Ersatzbedarf zunächst in Deutschland sowie Frankreich und – in etwa zwei
Jahren – in Südeuropa für wirtschaftliche Erholung sorgt, sind genau in
diesen Fahrzeugklassen Modelle mit aktueller Technik gefragt.
Dass klassische Verbrennungsmotoren durchaus Zukunft haben, zeigen
weitere Innovationen, die in den letzten Wochen präsentiert wurden.
Ausgerechtet Sechszylinder-Spezialist BMW
entwickelt einen fast 180 PS starken Dreizylinder mit beeindruckender Kraftentfaltung
2
(Seite 22), der im Konzeptfahrzeug Active
Tourer in Verbindung mit Hybridtechnik
weniger als 2,5 Liter verbrauchen soll.
Einen Schritt weiter in Richtung CO2-Reduktion geht Audi: Die Ingolstädter engagieren sich als erster Autohersteller in der Entwicklung und
Produktion erneuerbarer Kraftstoffe – mit dem Projekt „Audi e-fuels“
(Seite 38). Der Ansatz, ausgetüftelt von der US-Firma Joule, ist verblüffend: Als Rohstoff soll Kohlendioxid – also das Treibhausgas CO2 – genutzt werden, das von Einzellern in regenerativen Kraftstoff verwandelt
wird. Nur mithilfe von Salz, Sonne und Abwasser, also ohne fossile
Quellen und ohne Biomasse, sprich Nahrungsmittel.
Damit ist der Wettbewerb der alternativen Energieträger, die Benzin
und Diesel als Autosprit einmal ablösen könnten, um einen interessanten Mitstreiter erweitert. Und dies ist nur zu begrüßen: Alle Wege, die
uns dem Ziel einer CO2-neutralen Mobilität näher bringen, sollten mit
Nachdruck verfolgt werden.
&
08 Neue Autos
Heißer Herbst – erste Fahreindrücke von VW Golf und
sechs weiteren Neuheiten:
11 Opel Astra
12 Renault Clio
13 Hyundai Santa Fe
14 Seat Toledo, Kia Ceed Sportwagon,
Mitsubishi Outlander
15 Die Stars des Pariser Autosalons
18 Test Felgenreiniger
Welches Mittel beseitigt den Bremsstaub ohne lästiges Schrubben?
20 Kurzvergleich und Kurztests
Kia Rio vs. Toyota Yaris; VW CC 2.0,
Peugeot 308 2.0 HDI, Volvo XC60 D5
22 Magazin
&
REISE
40 Rundreise Jordanien
Das Königreich wartet mit
historischen Schauplätzen
und großartiger Natur auf.
45 Städteporträt
Oppenheim in Rheinland-Pfalz
46 Adventstouren
Ungewöhnliche Weihnachtsmärkte
50 Camping
Designermodelle am Haken
52 Magazin
U N S E R
C L U B
54 So erreichen Sie uns
55 Meldungen
ACE-Info-Service 0 18 02/33 66 77*
ACE-Euro-Notruf 0 18 02/34 35 36*
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58
Editorial
Magazin
Post
Finale
Impressum
B
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ACE LENKRAD 1
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FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN
NATIONALE PLATTFORM ELEKTROMOBILITÄT
Die Spannung ist abgefallen
FOTOS: ARCHIV, SAWATZKI
Die Messlatte war hoch gesteckt, als im Mai 2010 die Nationale Plattform Elektromobilität ins Leben gerufen worden ist. Innerhalb von zehn Jahren – so das ehrgeizige Vorhaben – soll Deutschland sich zum Leitmarkt der Elektromobilität entwickelt haben.
Deutsche Autohersteller sollten sich außerdem zum Leitanbieter für Elektrofahrzeuge
profilieren, Stromanbieter die passende Infrastruktur entwickeln. Bis 2020, so die Vision,
sollen eine Million Batteriefahrzeuge über die deutschen Straßen surren. Beim Elektromobilitätsgipfel Anfang Oktober folgte jetzt die Ernüchterung. Bis zum dritten Quartal
2012 waren gerade knapp 6000 E-Autos zugelassen. Viele davon auf Gewerbebetriebe, die
E-Mobile als Werbefahrzeuge oder Showcars benutzen. Jetzt will Bundeskanzlerin Angela
Merkel die Spannung erhöhen, am Ziel jedoch festhalten. Geplant ist, Elektroautos zehn
Jahre von der Kfz-Steuer zu befreien und bei der Dienstwagensteuer sind Privilegien für
elektrische Dienstfahrzeuge vorgesehen. An dem Milliarden-Zuschuss in die Forschung
der Batterietechnik wird festgehalten. Mit einem klaren Nein reagierte die Bundesregierung auf das Ansinnen, den Kauf eines Stromautos mit Prämien zu bezuschussen.
Nur bei Zweirädern ist die Nachfrage nach elektrischen Antrieben groß.
Vorsicht bei Dunkelheit und rutschigem Asphalt.
HERBSTZEIT IST NEBELZEIT
Helle sein
Nebel, Nieselregen und die früher beginnende Dämmerung sorgen für schlechte
Sicht. Hinzu kommen erste Nachtfröste
und Laub; sie verwandeln Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Erste Regel für
Autofahrer ist jetzt: Vorsichtig mit Gas und
Bremse hantieren. Außerdem: Sehen und
gesehen werden. Im dichten Nebel sind Abblendlicht und Tagfahrlicht ratsam. Fernlicht ist dagegen tabu. Denn die feinen
Wassertröpfchen im Nebel reflektieren erbarmungslos das Licht, sodass der Fahrer
sich selbst blendet. Besser sind Nebelscheinwerfer in Bodennähe. Die sind aber
innerhalb geschlossener Ortschaften verboten. Die Nebelschlussleuchte darf erst bei
Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet
werden. Das ist der Abstand zwischen zwei
Leitpfosten an Landstraßen und Autobahnen. Dann gilt jedoch maximal Tempo 50.
Weitere Herbsttipps unter:
www.ace-online.de/ratgeber
VORSICHT BEIM GEBRAUCHTWAGENKAUF
Leichtes Spiel für Trickser
Der Preis ist heiß, der Tachostand niedrig. Das beeindruckt Gebrauchtwagenkäufer. Und ist für Trickser ein lukratives Geschäft.
Schon mit wenigen Handgriffen lässt sich die Laufleistung verringern, wenn über einen elektronischen Steckanschluss der Kilometerstand manipuliert werden soll. Normalerweise dient dieser Anschluss digitalen Wartungsgeräten in Werkstätten. Experten schätzen, dass bei einem Drittel aller Gebrauchten der Kilometerstand
frisiert worden ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem rät der
ACE zu einem Schnelltest, wie ihn viele Partnerwerkstätten anbieten. Hier untersuchen Fachleute das Fahrzeug auf Verschleißspuren,
die einfach nicht zum ausgewiesenen Kilometerstand passen.
4
ACE LENKRAD 10/2012
Mit elektronischen Wartungsgeräten lässt sich der Tachostand manipulieren.
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KÄFER-KULT DER BESONDEREN ART
Wenn der Vater mit dem Sohne
Technik und Kunst in automobiler Symbiose: Marc Böhringer (18), Mechatronik-Azubi bei Porsche, hat einen orangefarbenen Käfer Baujahr 1974 in zweijähriger
Arbeit v0n Grund auf restauriert. Vater – und ACE-Mitglied – Peter (49) hat als Grafik-Designer Hand angelegt und den Käfer als Kult-Auto der Hippie-Bewegung mit
plastischen Konterfeis von John Lennon, Joe Cocker, Jim Morrison, Janis Joplin und
Jimi Hendrix kunstvoll bemalt – in filigraner Feinarbeit mit Pinsel, Acrylfarbe und
vier Schichten Klarlack. Zu bewundern auch unter
www.peter-böhringer.de
O
L
U
M
N
E
Dr. Walter Eichendorf,
Präsident des Deutschen
Verkehrssicherheitsrates
(DVR), ist Gastautor und
beleuchtet in seinen
Beiträgen Möglichkeiten
in der Verkehrserziehung,
dem Ziel Vision Zero
näher zu kommen.
Vision Zero heißt, Verkehrsräume und Fahrzeuge so sicher zu gestalten, dass es keine
Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr
mehr geben soll.
Unterschätzte
Gefahr: Ablenkung
Schaustück: Vater Peter Böhringer und Sohn Marc mit ihrem Kult-Käfer „Flower-Power“.
EIN KLICK IN ACE-ONLINE.DE
Nein, ich bin ein/-e
gute/-r Fahrer/-in, auch
ohne Training 5,2 %
Ja, jetzt bin ich optimal
vorbereitet 28,2 %
Weiß nicht 2,6 %
Nein, aber ich
würde gerne 32 %
Ja, aber ich sollte öfters
eines mitmachen 32 %
Haben Sie schon einmal an einem Verkehrssicherheitstraining teilgenommen? Das
wollten wir im letzten Monat wissen. 64 Prozent haben noch keines gemacht oder wollen
noch einmal teilnehmen. Der ACE bietet Trainings für Mitglieder zum Sonderpreis an.
Der Autobestand in Deutschland hat ein
Durchschnittsalter von 8,5 Jahren. Wir wollen
in diesem Monat von Ihnen wissen, wie es
mit Ihrem Wagen aussieht. Fahren Sie Ihren
Wagen, bis dass der TÜV Sie scheidet? Oder
setzen Sie auf neuere Modelle, die weniger
Mängel und eine bessere Sicherheitsausstattung haben? Oder kaufen Sie sich ein neues
Auto, sobald die Reparaturen überhandnehmen? Klicken Sie mit!
In unserer digitalen, vernetzten Welt
stehen wir vor der Herausforderung,
ständig „online“, jederzeit erreichbar sein
zu müssen. Auch beim Autofahren wollen viele Verkehrsteilnehmer auf E-Mails,
SMS, Facebook, Twitter und Co. nicht verzichten. Und selbstverständlich muss
man heute multitaskingfähig sein, also
mehrere Dinge gleichzeitig erledigen
können. Außerdem sind wir ja alle hervorragende und sichere Fahrer, die jede
noch so komplexe Situation stets voll im
Griff haben. Das intensive Gespräch mit
dem Beifahrer oder über die Freisprecheinrichtung am Telefon? Kein Problem,
beide Hände sind am Steuer. Die Zeit bis
zum nächsten Termin ist knapp? Wird
das Ziel eben während der Fahrt in das
Navi eingegeben. Alles unter Kontrolle,
die ständigen Blickwechsel lenken vom
Fahren nicht ab. Eine trügerische subjektive Sicherheit, die mit einem hohen Unfallrisiko einhergeht. Ein Risiko, das von
vielen Verkehrsteilnehmern unterschätzt
wird. Die meisten Fahrer sind davon
überzeugt, dass sie sich ablenken können, ohne dass es für sie gefährlich ist.
Dabei werden rund zehn Prozent der Verkehrsunfälle nach Ergebnissen einer Studie des Allianz Zentrums für Technik
maßgeblich durch Ablenkung verursacht.
Jeder Fahrzeuglenker, aber auch jeder
Fußgänger, der gedankenverloren mit
dem Handy am Ohr oder mit Kopfhörern
die Straßenseite wechselt, ohne auf das
Verkehrsgeschehen zu achten, sollte sich
der Gefahr durch Ablenkung bewusst
sein. Der Grundsatz ist doch klar: Die
Konzentration muss auf den Straßenverkehr gerichtet sein.
ACE LENKRAD 10/2012
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K O M P A K T
AUTOPRODUKTION
heiten in 2012 erwarten die Branchenexperten,
dass damit die Talsohle endgültig erreicht ist. Bis
2014 erwarten sie einen Produktionsanstieg in
Europa um knapp zwei auf rund 17,4 Millionen
Pkw und Transporter. Nach einer Prognose des
Die weltweite Pkw-Produktion wird in
Center Automotive Research (CAR) der Universiden kommenden Jahren im Schnitt um 5,6 Protät Duisburg-Essen wird vor allem der Markt der
zent steigen – so eine Analyse der WirtschaftsBilligautos zum weltweiten Wachstum beitragen.
prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Mit
Vor allem in den Krisenländern Südeuropas und
einem Produktionsrückgang von 900 000 Einin den wachsenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas werden Fahrzeuge wie beispielsweise der Renault-Tochter
Dacia verstärkt nachgefragt.
CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass 2030
weltweit 25 Millionen Billigautos
verkauft werden, 2011 waren es
noch 6,5 Millionen. Er sieht auch
die angestrebte Marktführerschaft von VW gefährdet, da die
Wolfsburger es bisher nicht geschafft haben, in diesem Segment ein überzeugendes AngeNach Meinung von Experten steigt die Nachfrage nach Autos wieder an.
bot zu entwickeln.
Talsohle ist erreicht
Land Rover und Jaguar feiern das
50-jährige Jubiläum der James-BondReihe. Denn auch in der 23. Auflage
des Agenten-Klassikers spielen Modelle der beiden britischen Marken
eine Rolle. Neben dem Land Rover
Defender (Bild) werden ab dem
30. Oktober auch der neue Range
Rover und der Jaguar XJ im BondFilm Skyfall zu sehen sein. Außerdem
besinnt sich 007 auf den Aston Martin DB5 zurück, der ihn schon in Goldfinger stilvoll von A nach B brachte.
Dem Einsatz von Alkohol-InterlockGeräten stehen die meisten Autofahrer aufgeschlossen gegenüber. Diese
Geräte verhindern nach Abgabe einer
auffälligen Atemalkoholprobe, dass
sich der Fahrzeugmotor starten
lässt. Rund 40 Prozent der Teilnehmer
einer Dekra-Umfrage sind dafür, solche Geräte für alle Fahrer vorzuschreiben. Weitere 40 Prozent verlangen die Alkohol-Interlocks für Fahrer,
die schon einmal mit Alkohol am
Steuer aufgefallen sind. 19 Prozent
lehnen solche Vorschriften ab.
KOSTENLOSER SEHCHECK
Jeder dritte Autofahrer fühlt sich durch
winterliche Sichtverhältnisse deutlich beeinträchtigt – so das Ergebnis einer Emnid-Umfrage. Kommt eine unkorrigierte Sehschwäche
dazu, steigt die Unfallgefahr deutlich an. Deshalb sollten Kraftfahrer ihre Augen mindestens
alle zwei Jahre überprüfen lassen, fordert das
Kuratorium Gutes Sehen. Im Rahmen der SehCheck-Kampagne bieten viele Augenoptiker
noch bis Ende Oktober kostenlose Sehtests an.
Ein erster Schnellcheck zum Nah-, Fern- und
Farbsehen kann auch im Internet gemacht werden, unter „Augenoptikersuche“ werden die Optiker in der Nähe angezeigt. www.seh-check.de
Nur wer gut sieht, bewegt sich sicher im Verkehr.
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ACE LENKRAD 10/2012
FOTOS: ARCHIV
Voller Durchblick
In Umweltzonen gilt eine neue Verordnung.
BUNDESRAT-BESCHLUSS
Knöllchen für Parker
In Umweltzonen können künftig auch parkende Autos auf die Einhaltung der Plakettenpflicht kontrolliert werden. Das hat der
Bundesrat jetzt beschlossen. Bisher war die
Kontrolle des ruhenden Verkehrs nicht möglich, da der Bußgeldbescheid über 40 Euro plus
ein Punkt in Flensburg nur direkt an den Fahrer, nicht an den Halter gehen konnte. Die Verordnung soll zum 1. April 2013 in Kraft treten.
In Deutschland haben derzeit 60 Städte und
Gemeinden Umweltzonen eingerichtet, teilweise gilt bereits die dritte Stufe, wonach nur
noch Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren
dürfen. www.ace-online.de/umweltzonen
Der Lkw-Markt wächst weiter an,
bis 2020 sollen die weltweiten Gewinne von heute 7,2 auf 10,5 Milliarden Euro steigen, so eine McKinseyPrognose. In Europa stagniert der
Markt momentan wegen der Wirtschaftskrise, in den Schwellenmärkten
China und Indien wächst dagegen die
Nachfrage nach technisch und qualitativ anspruchsvolleren Lkw.
Opel geht einen mutigen Schritt zur
Verkaufsförderung: Wer mit seinem
neuen Opel nicht zufrieden ist, kann
ihn innerhalb von 30 Tagen und mit
maximal 3000 Kilometern auf dem
Tacho ohne Angabe von Gründen zurückgeben. Opel will mit der Aktion
„Begeistert oder einfach zurück“ zeigen, dass der Hersteller von der Qualität und Ausstrahlung seiner Fahrzeuge überzeugt ist.
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TEST & TECHNIK
NEUHEITEN
HEISSER
HERBST
Die Automobilindustrie ist zweigeteilt:
Die großen Global-Player konnten den
stagnierenden europäischen Markt mit den
Zuwächsen in China, Indien und Lateinamerika
in den letzten Jahren mehr als ausgleichen.
Doch Anbieter wie Opel, der französische PSAoder der italienische Fiat-Konzern, die ihren
Umsatz überwiegend mit Klein- und Kompaktwagen auf dem europäischen Markt generieren,
stecken tief in der Krise. Mit neuen Modellen
soll der Abwärtstrend nun aufgehalten werden.
Entsprechend waren dann auch Fahrzeuge
der pragmatischen „Brot und Butter“-Fraktion
die Stars des diesjährigen Autosalons
in Paris: die Neuauflagen von VW Golf,
Renault Clio & Co.
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ACE LENKRAD 10/2012
Artenschutz
SCHON
GEFAHREN
VW GOLF 7
Er wird bedrängt, die Konkurrenz
fletscht die Zähne. Nicht dass der Golf vom
Aussterben bedroht wäre, keine Angst! Eher
das Gegenteil ist der Fall: Er ist immer noch
Chef im Ring der Kompakten. Die Säulen des
Erfolges sind schnell aufgezählt: ein Design,
an dem sich niemand wirklich stört, Technikkomponenten, die möglichst unauffällig
und effizient ihren Dienst verrichten, und
eine, gemessen an der Fahrzeugklasse, eher
hochwertige Anmutung.
Das konnte auch schon die sechste Generation ganz gut, insofern hätten die Herren in
Wolfsburg bei der Neuauflage sehr behut-
Etwas größer, aber auch geduckter
und formal nachgeschärft bleibt
der Golf sich trotzdem selber treu.
Die überarbeiteten Motoren kommen jetzt ohne Abdeckung daher.
ponenten, die zu immer neuen Modellen
gemixt werden können und somit ungeahntes Einsparpotenzial bieten. Mehr als 43 Modelle, bis hinein in die Nutzfahrzeugschiene,
sollen in Zukunft darauf basieren. Der Golf
VII ist die Nummer zwei auf der langen Liste – nach dem unlängst renovierten Audi A3.
Darum wurden auch gleich die Golf-Antriebsaggregate neu entwickelt. Die bisherigen
hätten ohnehin nicht mehr in den neuen
Unterbau gepasst. Die TSI-Benziner erhielten eine Zylinderabschaltung und einen
leichten Aluminium-Motorblock, die Diesel
wurden konsequent auf Euro 6 getrimmt.
Alle haben jetzt Blue-Motion-Technologie
serienmäßig an Bord.
Auch beim Fahrwerk hat sich einiges getan.
Die Spur wurde breiter, die Vorderräder
rückten etwas weiter nach vorn. Die stärkeren Versionen behielten das Hinterteil mit
FOTOS: SONNTAG
sam vorgehen können. Taten sie aber
nicht – oder zumindest nur auf den ersten
Blick. Das glattflächige, gefällige Design
bleibt erhalten, ergänzt von ein paar schnittigen Linien. Schick, schick – und aus keinem Blickwinkel provokant.
Unter dem Blech blieb dagegen kein Teil auf
dem anderen. Die Rede ist vom sogenannten
„modularen Querbaukasten“ und meint
nichts anderes als baugleiche Technik-Kom-
ACE LENKRAD 10/2012
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›
gerten Radstand spürbar gewonnen. Einziger Wermutstropfen: Die Abrollgeräusche
der Räder sind auf rauen Straßen deutlich
hörbar, was sicher auch den Maßnahmen
zur Gewichtsreduktion geschuldet ist. Denn
auch an der Dämmung wurde gespart.
Immerhin: Je nach Ausstattung und Rechenmethode kommen gegenüber dem Vorgänger rund 100 Kilo weniger auf die Waage,
was sowohl dem Temperament als auch dem
Verbrauch dienlich ist. Dabei hilft auch die
Zylinderabschaltung beim Benziner, die sich
nur bei ganz genauem Hinhören akustisch
bemerkbar macht. Der ebenfalls gefahrene
2.0 TDI mit 150 PS (320 Nm Drehmoment)
brummelt bei ruhiger Fahrt nur sehr dezent
vor sich hin. Bei entschlossenem Tritt auf
das Gaspedal macht der tornadorote TDI
dann seiner Farbe alle Ehre und stürmt in
nur 8,6 Sekunden auf Tempo 100.
Im Prinzip bleiben somit keine Wünsche
offen, doch bei den zum Start erhältlichen
Mehrlenkerachse, die Einstiegsversionen
müssen nun mit einer Verbundlenkerachse
auskommen. Diese ist leichter und billiger.
Für Individualität im Massenprodukt Golf
soll eine Aufpreisliste sorgen, die auch vor
Oberklasse-Innovationen wie radargestütztem Tempomat, Spurhalteassistent und
Touchscreen-Monitoren in gleich drei verschiedenen Formaten nicht halt macht.
Smart-Phone-Liebhaber werden an der
„Wisch und Spreiz“-Bedienung ihre wahre
Freude haben.
Das Ganze wirkt sehr oberklassig – zumindest im voll ausgestatteten Testwagen mit
1,4-l-TSI-Benziner (140 PS, 250 Nm) und dem
Siebengang-DSG-Getriebe. Wie sich das Interieur im Einstiegsmodell anfühlt, können
wir noch nicht beurteilen, da dieses beim
Fahrtermin nicht zur Verfügung stand.
Beim Einsteigen fällt auf, dass der Golf VII
zwar etwas flacher, dafür aber 5,6 Zentimeter
länger und eine Spur breiter geworden ist.
Das Raumangebot ist sehr anständig, was
nun auch für die hinteren Plätze gilt. Sitze
und Lenkrad lassen sich extrem weit verstellen, sodass alle Europäer und auch Nicht10
ACE LENKRAD 10/2012
Ein Golf soll praktisch sein und leicht zu
bedienen. Ein einfaches Beispiel ist der
Cupholder in der hinteren Armlehne, ein
eher spektakuläres der große Touchscreen
für mindestens 2315 Euro.
Europäer eine ideale Position hinter dem
Lenkrad finden sollten. Ein heißer Tipp für
Rückengeschädigte ist der sehr bequeme
ErgoActive-Sitz (ab 280 Euro).
Und wie fährt sich die Einheits-Technik? In
einem Wort: gut! Auch der neueste Golf
fährt, bremst und lenkt, wie man es von
einem zeitgemäßen Auto erwartet: präzise
und ohne störende Nebengeräusche. Kurvenlage und Geradeauslauf sind zumindest
in der gefahrenen Version mit 17-Zoll-Rädern und elektronisch geregeltem Fahrwerk
DCC (Aufpreis 990 Euro) über jeden Zweifel
erhaben. Die „Sport“-Einstellung erscheint
auf unebenen Straßen doch etwas hart – in
der Dämpfereinstellung „Comfort“ schwingt
der Golf dafür deutlich nach. Ist der Spieltrieb erloschen, bleibt das Menü am besten
in Stellung „Normal“. Insgesamt hat der
Komfort durch den um 59 Millimeter verlän-
vier Motoren von 85 bis 150 PS wird es natürlich nicht bleiben. Zur Saison 2013 werden
größere aber auch kleinere Motoren folgen,
letztere wohl als Dreizylinder.
Bleibt die Frage nach den Kosten. Bei einem
Einstiegspreis von 16 975 Euro für einen Basis-Golf mit 85 PS beteuert Volkswagen, dass
der Golf VII nicht teurer als sein Vorgänger
sei. Der Diesel (105 PS) ist ab 20 725 Euro zu
haben, das aktuelle Topmodell mit dem bärigen TDI kostet mit 6-Gang-DSG-Getriebe ab
28 825 Euro. An Extras lassen sich gut und
gerne 10 000 Euro unterbringen. Manches davon ist auch in Paketen zu haben. Beispielsweise im Fahrerassistenzpaket für 2350 Euro, das alle wesentlichen Innovationen beinhaltet. Das spektakulärste Extra ist das NaviSystem „Discover pro“ mit 20,3 Zentimeter
großem Touchscreen und sämtlichen multimedialen Möglichkeiten. Kostenpunkt:
2725 Euro. Nicht zu vergessen: Praktische
Dinge wie vier Türen kosten 900 Euro, die zugehörigen Seitenairbags und Gurtstraffer für
die hinteren Plätze nochmals 355 Euro extra.
Billig ist der Golf also nicht geworden, dafür
umso wertvoller für die Konzernbilanz. gb
SCHON
GEFAHREN
OPEL ASTRA
Ganz die
Familie
tinenz der kompakte Rüsselsheimer als viertürige Stufenheck-Limousine auf den deutschen Markt zurück.
Mit dieser zusätzlichen Karosserievariante
ist das Astra-Angebot nach der fünftürigen
Steilheck-Version, dem Kombi mit der Bezeichnung Sports Tourer und dem Dreitürer
GTC komplett.
Bei identischem Radstand übertrifft das als
Astra Limousine bezeichnete StufenheckModell den Fünftürer in der Länge um fast
24 Zentimeter und tendiert mit knapp 4,66
Metern als „kleiner Insignia“ schon ein
Stück weit in Richtung Mittelklasse.
Wie die anderen Karosserieversionen profitiert der im polnischen Gliwice (Gleiwitz)
gebaute Viertürer an der Front vom neuen
Kühlergrill mit der nach oben gezogenen
Chromschwinge am Lufteinlass, die je nach
Version auch in Wagenfarbe lackiert sein
kann.
Die Heckpartie der Limousine wird gekennzeichnet von den sehr schmalen hinteren
Dachpfosten und der breiten Schulter. Die
ziemlich flach stehende Heckscheibe, der
relativ kurze Kofferraumdeckel sowie die
Familien-Facelift: Optische Retuschen hat
Opel der Astra-Baureihe spendiert. Außerdem wurde der Innenraum dezent überarbeitet. Ganz neu als Familienmitglied ist
die Stufenheck-Version Astra Limousine.
um die Ecke laufenden Leuchten tragen zum
sportlich-eleganten Erscheinungsbild des
neuen Viertürers bei, dessen Preise bei
18 270 Euro beginnen.
Der 460 Liter fassende Kofferraum lässt sich
durch Umklappen der Rücksitzlehne auf
1010 Liter erweitern. Die Motoren kommen
auch in den anderen Astra-Modellen zum
Einsatz. Die aktuelle Triebwerkspalette für
die Limousine besteht aus vier Benzinern
mit 100, 115, 140 und 180 PS sowie drei Dieselaggregaten mit 95, 110 und 130 PS. Der
140 PS starke 1,4-l-Turbobenziner besitzt
jetzt eine Overboost-Funktion, die das maximale Drehmoment kurzzeitig von 200 auf
220 Nm anhebt.
Nicht vorgesehen für den Einsatz im Stufenheck-Astra ist ein neuer 2.0 BiTurbo CDTI,
der Anfang 2013 in den drei übrigen Karosserieversionen angeboten wird. Der mit 195 PS
FOTOS:WERK
Überaus vielfältig und umfangreich
ist die Astra-Palette das zentrale Produkt von
Opel. Die inzwischen zehnte Generation (die
diversen Kadett-Baureihen mitgerechnet)
der Kompaktwagen-Familie präsentiert sich
mit optischen Retuschen an Front und Heck,
die den Astra sportlicher und hochwertiger
erscheinen lassen, neuen Farben und Stoffen im Innenraum sowie einem erweiterten
Motorenangebot.
Außerdem kehrt nach mehreren Jahren Abs-
stärkste Astra-Selbstzünder stammt aus dem
Mittelklasse-Modell Insignia und verbindet
temperamentvolle Sechszylinder-Fahrleistungen mit zurückhaltenden VierzylinderVerbrauchswerten.
So begnügt sich beispielsweise der 223 km/h
schnelle Astra GTC 2.0 BiTurbo CDTI laut
Norm mit 4,9 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Die ähnlich flotten Versionen Fünftürer und Sports Tourer benötigen mit 5,1 Litern pro 100 km nur unwesentlich mehr.
Die sequenzielle BiTurbo-Technologie mit
einem kleinen und einem größeren Lader
sowie zwei unterschiedlich großen Ladeluftkühlern bietet gerade bei niedrigen Drehzahlen ein agiles Ansprechverhalten. Von
der maximalen Zugkraft (400 Nm) stehen
80 Prozent (320 Nm) bereits ab 1250 Umdrehungen zur Verfügung.
Obwohl sich der reine BiTurbo-Mehrpreis
gegenüber dem 165 PS starken Selbstzünder
bei etwa 3500 Euro bewegt, wird der Astra
BiTurbo CDTI dem Vernehmen nach ab etwa
31 000 Euro kosten, da Opel für diese Motorisierung eine besonders reichhaltige und
auch hochwertige Ausstattung plant.
tgz
ACE LENKRAD 10/2012
11
›
SCHON
GEFAHREN
RENAULT CLIO
FOTOS:WERK
werk – zumindest für diese Klasse – ausgefallen. Die ersten unwegsamen Stellen der
Landstraße wurden mit ein wenig Angstschweiß angefahren. Doch der Respekt war
nicht notwendig, denn der Clio bügelt den
rauen Asphalt oder kleine Schlaglöcher so
sanft aus, dass die Enden der Wirbelsäule
nicht strapaziert werden und die Fahrt im
Innenraum genossen werden kann. Die Sitze
sind gut konturiert, die leider ein wenig zu
klein ausgefallene Sitzfläche ist eine Spezialität der Franzosen. Die Instrumente und
Schalter sind intuitiv begreifbar, der Innenraum kann je nach Gusto und Portemonnaie
individuell gestaltet werden.
Etwas später bietet Renault das Bediensystem R-Link an, mit dem der Clio ganz im
Sinne nicht nur der jungen Käuferschicht
stets online sein kann, um schon erste Infor-
Sparend
schön
Beim Heimspiel in Paris – auf dem
Autosalon – stand er ein wenig im Schatten
des VW Golf. Dabei hat die vierte Generation
des Renault Clio doch mindestens genauso
viel – wenn nicht mehr – zu bieten als die
siebte Auflage des Klassikers aus Wolfsburg.
Denn während der Golf dem alten Aussehen
weiter vertraut, tritt der Clio in einer fast
gänzlich neuen Optik auf. Das Blechkleid,
die erste Serienarbeit des neuen Designchefs
Laurens van den Acker, ist im Vergleich zur
biederen Optik des in einer Klasse höher angesiedelten Golf schon fast aufregend zu
nennen. Der neue Kühlergrill mit dem stark
gewachsenen Renault-Rhombus gibt die
neue Designlinie vor. Die scharf konturierte
Motorhaube mit den neuen Scheinwerfern
sorgt für einen aggressiven Auftritt.
Das sportliche Erscheinungsbild des Polo12
ACE LENKRAD 10/2012
Die vierte Generation des kleinen Renault
fährt optisch betont sportlich vor – und
überzeugt beim Fahren trotzdem vor
allem mit Komfort und Sparsamkeit. Die
Instrumente sind gut ablesbar, der Innenraum kann individuell gestaltet werden.
Gegners aus Frankreich steht aber im Gegensatz zur Philosophie der Technologie. Denn
hier setzt Renault den Sparhebel an. Erstmals kommt mit dem Clio TCe 90 ein
66 kW/90 PS starker Dreizylinder zum Einsatz, der sich mit einem Spritverbrauch von
4,5 Litern begnügen soll, was einem CO2Ausstoß von 105 Gramm pro Kilometer entspricht. Der Hang zum Sparen wird dann
auch beim Fahren deutlich. Der Clio benötigt Zeit, um auf Touren zu kommen, selbst
die 12,2 Sekunden bis zur 100-km/h-Marke
kommen Fahrer und Beifahrer deutlich länger vor. Bis 182 km/h soll der Clio durchhalten, eine angenehme Reisegeschwindigkeit
befindet sich zwischen 140 und 150 km/h –
und das reicht in diesem Segment auch vollkommen aus.
Überdurchschnittlich ist dagegen das Fahr-
mationen über das Ziel zu erhalten oder
Mails zu empfangen.
Wer etwas schneller am Zielpunkt ankommen möchte, wählt den gleich starken Diesel, der über mehr Drehmoment verfügt als
der Benziner, aber mit 11,7 Sekunden nicht
unbedingt sehr viel zügiger dem dreistelligen Geschwindigkeitsbereich entgegenfährt. Der Selbstzünder kann bis 178 km/h
auf der linken Autobahnspur mithalten,
doch das ist geschenkt. Auch hier haben die
Techniker den Sparhebel angesetzt, sodass
sich der Clio mit 3,6 Litern auf 100 Kilometern begnügen soll, was einem CO2-Ausstoß
über gerade mal 93 Gramm pro Kilometer
entspricht.
Mindestens 18 100 Euro müssen für den Topdiesel gelöhnt werden. Die Preise für den
Diesel mit 75 PS beginnen 4000 Euro früher.
Mit 12 800 Euro für den 75 PS starken Benziner sollen die Kunden angelockt werden.
Mindestens 14 400 Euro müssen investiert
werden, ehe der Clio mit dem neuen Dreizylinder vorgefahren werden kann, um spätestens dann den letzten Schatten, den der Golf
geworfen hat, zu verdrängen.
fle
HYUNDAI SANTA FE
Lifestyle-Charakter
Zwischen ix35 und ix55 rangiert der Santa Fe. Statt der inzwischen in Europa üblichen Namensgebung bei Hyundai als ix45 zu
folgen, darf die dritte Generation des Santa Fe seinen bekannten
Namen behalten. Doch das war es auch mit den Gemeinsamkeiten zu
den Vorgängern. Das Mittelklasse-SUV ist bei konstanter Länge
7,5 Zentimeter flacher geworden. Weg vom praktischen Allrad-Laster,
hin zum Lifestyle-Gefährt. Die Optik mit den drei mächtigen Chromstreben im typischen Kühlergrill ist den Kundenwünschen in den
USA und in Korea geschuldet. Das sind die Hauptmärkte für den Santa
Fe, er ist im Gegensatz zu i30 und i40 nicht speziell für Europa ausgelegt. Die breite D-Säule sieht zwar dynamisch aus, macht aber die Karosserie nach hinten unübersichtlich. Deswegen hat der Santa Fe ab
Werk eine Rückfahrkamera. Obwohl der Koreaner flacher geworden
ist, bietet der Innenraum bis 1,90 Meter Körpergröße ausreichend
Kopffreiheit. Hinter der verschiebbaren Rückbank ein geräumiger
Mächtig: der Kühlergrill des Santa Fe
mit drei dicken
Chromstreben im
„American Style“.
Übersichtlich: Das
aufgeräumte Cockpit mit logisch angeordneten Tasten.
Erst gurten, ...
dann spurten –
»
Kofferraum, der von 534 auf 1680 Liter vergrößert werden kann. Trotz
der dynamischen Optik ist der Santa Fe kein Sportler, das Fahrwerk
animiert zum entspannten Gleiten. Das unterstützt auch der 197 PS
starke Diesel, der für erste Probefahrten zur Verfügung stand. So
kommt der 2.2 CRDi erst bei rund 2000 U/min in Fahrt – untypisch
für einen Common-Rail-Diesel! Die Automatik (1800 Euro), die nur
mit dem Allrad-Diesel zu erhalten ist, unterstreicht den gediegenen
Charakter nochmals. Den Verbrauch gibt Hyundai mit 5,9 Litern (mit
Frontantrieb) bzw. mit 6,1 Litern (mit Allrad) an, nach unserer Landstraßenfahrt wies der Bordcomputer 6,6 l/100 km aus. Kleiner Minuspunkt: Im Santa Fe gibt es kein Start-Stopp-System. Laut Hyundai
werden sich 90 Prozent der Kunden für den 197-PS-Diesel mit Allrad
(ab 39 200 Euro) entscheiden. Ab Januar rundet ein Diesel mit 150 PS
für 32 920 Euro das Angebot nach unten ab. Der Benziner mit 192 PS
(29 990 Euro) ist eher eine Randerscheinung.
ses
Immer wieder stehen wir
Prüfingenieure bei der amtlichen Hauptuntersuchung
ungläubig vor unfachmännischen Reparaturen und
kuriosen Umbauten. Diese
können nicht nur wirkungslos,
sondern eine echte Gefahr
für alle Verkehrsteilnehmer
sein. Deshalb lautet mein Rat:
Fragen Sie vor Umbauten an
Ihrem Fahrzeug immer einen
GTÜ-Prüfingenieur nach
seiner Einschätzung, und
lassen Sie die Reparatur- und
Änderungsmaßnahmen nur
in einer Fachwerkstatt durchführen.“
Ihr Stephan Roth
Prüfingenieur
nach diesem Motto wurde
wohl diese Batterie am
Fahrzeug etwas artfremd
befestigt. Selbst wenn die
Batterie noch zusätzlich mit
Hosenträgern angeschnallt
worden wäre, hätte doch
der „sichere Halt“ gefehlt.
Deshalb wurde der Fahrer
dieses Wagens auch zu einer
Fachwerkstatt geschickt,
die für den richtigen Sitz der
Batterie gesorgt hat. Erst
danach gab es von uns die
HU-Plakette.
Sorry, aber Sicherheit geht
nun mal vor.
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Vor dem Lauch 25 · 70567 Stuttgart
Fon: 0711 97676-0 · Fax: 0711 97676-199
[email protected] · www.gtue.de
SCHON
GEFAHREN
SEAT TOLEDO · KIA CEED KOMBI · MITSUBISHI OUTLANDER
Ein Spanier aus der Tschechischen Republik ist der
neue Seat Toledo. Mit dem weitestgehend baugleichen „Zwilling“ des Škoda Rapid reaktiviert
die iberische Marke nach dreijähriger Pause die Bezeichnung
eines Fahrzeugs nach der gleichnamigen Stadt in der Region
Kastilien-La Mancha.
Der Toledo ist mit einer Außenlänge von 4,48 Metern zwischen
den Baureihen Ibiza und Exeo
angesiedelt. Genau genommen
handelt es sich um eine Stufenheck-Limousine mit weit öffnender Heckklappe. Doch die
nach hinten fast schon coupéhaft verlaufende Dachlinie, die
FOTOS: WERK
Den Namen
wiederbelebt
Sowohl äußerlich als auch im
Innenraum ist der Seat Toledo
seinem „Zwillingsbruder“ Škoda
Rapid weitestgehend ähnlich.
in ein kurzes Stummelheck
mündet, verleiht dem Wagen
eine durchaus schnittige Schrägheck-Optik.
Innen ist der Spanien-Tscheche
erstaunlich geräumig. Die Fondpassagiere freuen sich über
großzügige Knie- und Beinfreiheit, der Kofferraum fasst 550 Liter und lässt sich auf 1490 Liter
erweitern. Dann sind die asym-
metrisch geteilten Rücksitzlehnen umgeklappt und ermöglichen das Verstauen von mehr als
1,80 Meter langem Transportgut.
Gegenüber dem Škoda Rapid
rollt der Seat Toledo wegen einer
leicht veränderten Radaufhängung einen Tick sportlicher und
straffer ab.
Die Motorenpalette besteht aus
vier Benzinern mit 75, 85, 105
und 122 PS sowie einem 105 PS
starken Diesel. Welche Benziner
gleich zur Markteinführung im
Frühjahr 2013 (voraussichtlich
März) zur Verfügung stehen und
welche Triebwerke nachgeschoben werden, stand bei Redaktionsschluss ebenso wenig fest
wie die Preise. Sie sollen dem
Vernehmen nach bei 14 000 Euro
beginnen. Im Laufe des nächsten
Jahres folgt noch ein zweiter Dieselmotor mit 90 PS.
züg
Mehr Transporter als Sportler Sparsamer und hochwertiger
Kia kontert. Zeitgleich zum Konzernzwilling Hyundai i30 cw
bringt die koreanische Schwestermarke jetzt den Ceed Sportswagon
auf den Markt. Dank ihres deutschen Chefdesigners Peter Schreyer
besitzt der 4,51 Meter lange Kombi ein europäisch gefälliges Design,
hochwertig anmutendes Interieur, einen großen und variablen Laderaum, ein gutes Preis-Wert-Verhältnis – aber leider auch einen
unpassenden Namen. Denn für einen „Sportswagon“ fehlen einfach
die entsprechenden
Motoren. Die beiden Diesel mit 90 PS
und 128 PS machen
ihre Sache zwar gut,
der kleine völlig
ausreichend in der
Stadt, der andere
auch bei höherem
Tempo auf der
Autobahn. Doch
Der Kia Ceed Sportswagon gefällt mit
sportlich geht aneuropäisch ansprechendem Design sowie
ders. Daran ändert
einem großen und variablen Gepäckabteil.
auch das Doppelkupplungsgetriebe
für den 1,6-l-Benzin-Direkteinspritzer wenig, das zwar recht flott
die Gänge wechselt, aber auch die 135 PS spürbar beschneidet. Überzeugender ist das ansprechende und sauber gearbeitete Interieur
mit übersichtlichem Cockpit und intuitiver Bedienung. Auch das
528 bis 1642 Liter große Ladeabteil mit steil aufschwingender Heckklappe zur besseren Beladung sieht man so nicht bei der Konkurrenz. Die Preisliste startet beim Basisbenziner 1.4 CVVT mit 100 PS
ab 15 690 Euro – über 1000 Euro günstiger als der Vorgänger!
wal
14
ACE LENKRAD 10/2012
Komplett neu entwickelt ist der Mitsubishi Outlander in seiner dritten Generation. Im Gegensatz zum Vorgänger, der baugleich
mit Citroën C-Crosser und Peugeot 4007 war, ist der Japaner jetzt
eigenständig. Eine verbesserte Aerodynamik sowie zwei Zentner
weniger Gewicht sorgen für einen deutlich geringeren Spritverbrauch. Außerdem führten verschiedene Maßnahmen zu weniger
Vibrationen und Geräuschen. Klavierlack-Optik, Softtouch-Oberflächen und silberfarbene Dekorleisten
im 3D-Carbon-Look
verleihen dem Innenraum ein hochwertiges Ambiente.
Neu ist ein 150 PS
starker Benziner,
modifiziert der jetzt
ebenfalls 150 PS
leistende Diesel.
Klare Oberflächen, weicher gestaltete
Der knapp 4,66 MeRadkästen sowie ein Frontgrill mit filigranen
ter lange Outlander
Chromleisten: Mitsubishi Outlander.
ist als Fünfsitzer
oder mit sieben
Plätzen einschließlich um 25 Zentimeter verschiebbarer zweiter
Reihe erhältlich. Wahlweise steht er zudem mit Frontantrieb oder
einem überarbeiteten Allradsystem mit drei Modi zur Verfügung.
Dabei verteilt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung die
Antriebskräfte je nach Bedarf im Verhältnis zwischen 100:0 und
35:65 zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Preise für den Outlander beginnen bei 24 490 Euro für den Fronttriebler und 31 640 Euro
für die Allradversion.
züg
STANDPREMIEREN
MONDIAL DE L’AUTOMOBILE 2012
Pariser
Bilderbogen
Die französische Automobilindustrie hat mit der rückläufigen Nachfrage auf den südeuropäischen Märkten stark zu kämpfen. Abgesehen vom neuen Renault Clio zeigten die Franzosen
auf der wichtigsten heimischen Automesse dennoch so wenige Premieren wie selten zuvor.
Demnächst erhältliche Premieren fanden sich dagegen überwiegend auf
den Showbühnen der deutschen, japanischen und südkoreanischen Hersteller – die Segmente diesseits der Mittelklasse spielten die Hauptrollen.
Audi spendiert dem neuen A3 Sportback
erstmals einen um vier Zentimeter größeren Radstand. Mit knapp 4,32 Metern ist
der Fünftürer insgesamt rund sieben Zentimeter länger als die dreitürige Version.
Ausschließlich als Fünftürer ist der neue
Seat Leon zu Preisen ab 15 390 Euro bestellbar. Trotz der um fünf Zentimeter gekappten Außenlänge soll das Platzangebot des spanischen Golf gewachsen sein.
Mit dem Adam zielt Opel auf die Lifestyle-Klientel im KleinwagenSegment. Drei Design-Linien bieten unzählige Möglichkeiten zur Individualisierung. Als 1,2-l-Benziner ist er ab 11 500 Euro zu haben.
GM stellte die Europa-Version des Cadillac
ATS vor. Die sportlich ausgerichtete Mittelklasse-Limousine punktet mit ausgeglichener Gewichtsbalance, Heckantrieb und
einem 276 PS starken 2,0-l-Turbobenziner.
Nachdem die Allradversion des alten
Panda noch angeboten wird, präsentierte
Fiat den kleinen 4x4 nun in seiner aktuellen Form. Außerdem neu im Panda-Programm: die Erdgasversion Natural Power.
Der völlig neu entwickelte Ford Mondeo wird ab 2013 weltweit als
Vier- und Fünftürer angeboten. Ausschließlich für den europäischen
Markt vorgesehen ist dagegen die Kombi-Variante „Turnier“.
Bei Kia steht die dynamisch gezeichnete
dritte Generation des Kompakt-Vans Carens in den Startlöchern. Die vier Motoren
des serienmäßigen Fünf- und optionalen
Siebensitzers leisten 115 bis 177 PS.
Nach der Präsentation der Auris-Schräghecklimousine vor wenigen Wochen in
Moskau zeigte Toyota in Paris die KombiVersion. Um 285 Millimeter verlängert,
bietet sie deutlich mehr Ladekapazitäten.
ACE LENKRAD 10/2012
15
16
ACE LENKRAD 7/2012
ACE LENKRAD 7/2012
17
RATGEBER
FOTOS: EMM (1), ARCHIV
TEST & TECHNIK
(13,69 Euro), Nigrin Felgenreiniger Evo Tec (9,99 Euro), Magic
Car Cover Felgenreiniger Power Gel (8,25 Euro), Liqui
Moly Felgen-Reiniger Spezial
(11,66 Euro), Stark Felgenreiniger V12 (4,98 Euro), Lidl W5 Felgen-Reiniger (1,49 Euro) und
Sonax Felgenstar (11,99 Euro).
Die Produkte wurden zunächst
in vier Reinigungsdisziplinen
bewertet: Bei normaler Verschmutzung glänzten die Testfelgen mit jedem Mittel makellos, allerdings nur, wenn zum
Putzen auch noch ein Schwamm
verwendet wurde. Das ist also offenbar keine große Herausforderung. Schwieriger ist es dagegen
schon, hartnäckigen Dreck durch
die Reiniger so zu unterwandern
und anzulösen, dass er mithilfe
des Schwamms leicht von der
FELGENREINIGER-TEST
FELGENREINIGER-TEST
Bremsstaub ade
Spezial-Reiniger versprechen eine gründliche Felgenwäsche – ohne lästiges Schrubben. Doch welches Mittel aus
der Sprühflasche erzielt die höchste Reinigungskraft?
Selbst gute Waschanlagen
schaffen nicht immer allen Felgendreck weg. Denn Straßenschmutz und Bremsstaub bilden
auf filigranen Alus eine hartnäckige Allianz, der oft nur mit
speziellen Felgenreinigern beizukommen ist. Das allerdings
funktioniert genial einfach,
wenn man den Versprechen der
Hersteller glaubt: Einsprühen,
mit Wasser abspritzen, fertig.
Klappt das wirklich?
Die Gesellschaft für Technische
Überwachung (GTÜ) – unser
langjähriger Kooperationspartner bei Produkttests – hat für
ACE LENKRAD elf handelsübliche Felgenreiniger in einer Preisspanne zwischen 1,50 und
20 Euro getestet und festgestellt:
Fest eingebrannten Bremsstaub
packt kein konventioneller Felgenreiniger komplett. Da müs-
sen spezielle Polituren ran, um
in Handarbeit Versäumnisse bei
der regelmäßigen Pflege wieder
wettzumachen. Aber gute Reiniger bringen auf mäßig bis stark
verschmutzten Felgen im Normalfall tatsächlich mühelos nahezu perfekten Glanz.
Als Testsieger ermittelten wir
den P21S Felgen-Reiniger Power
Gel von Dr. Wack, der zum Preis
von 19 Euro pro Flasche nicht
nur bei der Reinigungsleistung
hervorragend abschnitt, sondern
auch in Sachen Materialverträglichkeit am besten punktete
(siehe Tabelle). Auf den Plätzen
der Reihenfolge nach: der neue,
säurefreie Alu-Teufel Spezial von
Tuga Chemie (für 14,99 Euro), XPlosion Felgenreiniger von Uebler (18,90 Euro), Sonax Xtreme
Felgenreiniger Plus (19,99 Euro),
Aral Felgenreiniger Super Shine
ACE LENKRAD 10/2012
Aral
Super
Shine
Flascheninhalt
500 ml
REINIGUNG
Ohne Schwamm normal verschm. 75
65
O. Schwamm stark verschmutzt
75
60
Mit Schwamm normal verschm.
50
50
M. Schwamm stark verschmutzt
50
40
Kapitelwertung
250
215
PRAXISPRÜFUNG
Anwendung/Eigenschaften 1
60
47
Kapitelwertung
60
47
MATERIALVERTRÄGLICHKEIT
mit Reparaturlack
10
10
mit Metall 2
40
38
mit Polycarbonat/Plexiglas
20
19
mit Gummi
10
10
Kapitelwertung
80
77
UMWELT/GESUNDHEIT (laut Deklaration)
grundwasservertr./gefahrstofffrei
60
54
Kapitelwertung
60
54
VERBRAUCH/KOSTEN
Sparsamer Verbrauch
20
12
Ausstattung/Verpackung
10
8
Preis pro Flasche
13,69 €
Preisbewertung
20
7
Kapitelwertung
50
27
GESAMTBEWERTUNG
500
420
URTEIL
1
2
18
Felge zu waschen ist. Das schafften meist nur die Produkte sehr
gut, die auch in der Gesamtbewertung mit empfehlenswert
eingestuft wurden.
Selbst bei nur normal verschmutzten Felgen zeigen die als
bedingt oder nicht empfehlenswert eingestuften Reiniger deutliche Schwächen. Nämlich dann,
wenn es durch bloßes Abspülen
ohne mechanische Nachbehandlung nur mit starkem Wasserstrahl wieder sauber werden
soll. Bei starker Verschmutzung
ohne Schwammunterstützung
schlägt schließlich die Stunde
der wirklich teuren Felgenreiniger. Da glänzten nur die Felgen,
die zuvor mit den Produkten aus
der Spitzengruppe behandelt
wurden: nämlich das Sonax Xtreme plus, Ueblers X-plosion
Lidl
W5
Liqui Moly Magic Car
Cover
Spezial
Power Gel
750 ml
1000 ml
500 ml
40
20
50
35
145
60
10
50
35
155
70
60
50
45
225
44
44
44
44
50
50
10
31
5
10
56
10
34
18
10
72
10
22
5
10
47
60
60
54
54
56
56
18
8
1,49 €
20
46
351
16
8
11,66 €
15
39
364
14
8
8,25 €
12
34
412
empfehlens- bedingt
bedingt empfehlenswert
empfehlens- empfehlenswert
wert
wert
Bewertung von Anleitung, Handhabung, Dichtheit, Geruch, Sprühverhalten und Ablaufverhalten.
Bewertung auf Aluminium, eloxiertem Aluminium, Eisen und Radbolzen.
sowie das P21S von Dr. Wack.
Die strahlenden Ergebnisse haben jedoch ihren Preis – knapp
20 Euro für einen halben Liter
sind schon recht happig.
Für ein sehr gutes Gesamtergebnis braucht es allerdings noch
mehr. Die Besten sollten Pluspunkte im praktischen Umgang
sammeln, etwa beim Sprühen
oder dem Ablaufverhalten, keine
Gefahrstoffe beinhalten, ergiebig
und möglichst preiswert sein.
Insbesondere aber sollten sie
sich bei der Materialverträglichkeit kaum Schwächen leisten.
Wacks P21S sammelt da wichtige
Punkte, die am Ende zum ACEPrädikat „Testsieger“ mit der Einstufung „sehr empfehlenswert“
führen. Bereits unter den empfehlenswerten Reinigern mit
guter bis sehr guter ReinigungsNigrin
Evo Tec
Sonax
Felgenstar
Sonax
Xtreme
Plus
leistung finden sich aber solche,
die unter ungünstigen Bedingungen im Labortest größere
Schäden an Lack, Aluminium,
Stahl oder Scheinwerferstreuscheiben aus Kunststoff anrichten können.
Deshalb auch der ACE-Tipp:
Sprühen Sie bei der Anwendung
von Reinigern möglichst zielgenau auf die Felge, damit nichts
danebengeht und nicht auf Lack,
Kunststoff oder Scheinwerfern
landet. Beachten Sie die vom
Hersteller auf den Sprühflaschen
angegebene Einwirkzeit, damit
die Felgen sauber, aber nicht unnötig strapaziert werden. Spülen
Sie die Substanzen mit wirklich
viel Wasser immer gut ab. Dann
kann eigentlich nichts passieren
und die Felge strahlt im besten
Fall so schön wie neu.
epr
Stark Tuga Chemie Uebler
V12
Alu-Teufel- X-Plosion
Spezial
Dr. Wack
P21S
Power Gel
Clubvorteile
Jetzt rte
editKa
ACE Kr gen und
beantra d 3*
3x iPa n!
ne
gewin
läuft bis
Aktion
012
30.11.2
750 ml
750 ml
500 ml
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500 ml
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43
43
53
53
4
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11
10
58
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9
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10
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6
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10
38
17
10
75
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36
20
10
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54
54
56
56
54
54
60
60
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60
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13
41
315
14
10
19,99 €
1
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12
10
4,98 €
16
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361
18
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14,99 €
13
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12
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18,90 €
1
21
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10
18,99 €
1
25
446
empfehlens- bedingt empfehlens- bedingt empfehlens- empfehlenssehr
wert
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TEST & TECHNIK
KURZVERGLEICH
KIA RIO 1.4 CRDI VS. TOYOTA YARIS 1.4 D-4D
Kleiner Asia-Cup
Der süd-koreanische und der japanische Landesmeister der Kleinwagen-Klasse treffen
aufeinander. Im Test: die effizienten Dauerläufer mit 1,4-l-Dieselmotoren und 90 PS.
Der Auto-Thron im fernen
Osten wackelt: Die höchste
automobile Kompetenz Asiens
wurde lange Zeit zweifelsfrei den
Japanern zugeschrieben. Doch
mit jeder neuen Modellgeneration aus dem Hause Hyundai-Kia
schmilzt der japanische Vorsprung gegenüber der aufstrebenden Konkurrenz aus SüdKorea. Ob der Zeitpunkt für
einen Machtwechsel im Kleinwagen-Segment nun gekommen
ist, klärt der Vergleich zwischen
Kia Rio und Toyota Yaris.
Schnittig und attraktiv gezeichnet sind sie beide: Allerdings
fühlt sich der japanische Yaris
mit seinen 3,89 Metern den Erwartungen an einen Kleinwagen
stärker verpflichtet. Dagegen ist
der 16 Zentimeter längere Rio
dem Segment schon fast entwachsen. Wer nun Platzvorteile
für den Koreaner erwartet, wird
jedoch enttäuscht. Weder im
Fahrgast- noch im Kofferraum
kann sich der Kia vom Toyota
deutlich absetzen. Erstaunlich
ist, dass der Yaris aufgrund sei-
nes sechs Zentimeter höheren
Aufbaus und der niedrigeren
Gürtellinie sogar das bessere
Raumgefühl bietet. Auch der Zustieg in den Japaner fällt – dank
der größeren Türausschnitte –
einfacher aus. Dafür fühlen sich
Reisende auf dem Rio-Gestühl
besser aufgehoben. Sowohl die
vorderen Sitze als auch die Rückbank geben dem Körper mehr
Halt und sind auf langen Strecken deutlich komfortabler. Hier
merkt man, dass sich die ToyotaIngenieure eher an der asiati-
schen Durchschnittsstatur orientiert haben – die Rückenlehnen sind jedenfalls vorne und
vor allem hinten zu niedrig.
Dass der Kia in Europa designt,
entwickelt und gebaut wird,
spiegelt auch der Qualitätseindruck im Cockpit wider. Das
schicke Arrangement besteht aus
hochwertigen Materialien, die
solide verarbeitet werden und
abermals die Tendenz in Richtung Kompaktklasse erkennen
lassen. Diverse Ablagen für die
großen und kleinen ReiseutensiDas Interieur des Kia Rio
gehört dank übersichtlicher Gestaltung und
hochwertigem MaterialMix zur Spitze des Kleinwagensegments. Der
Kofferraum fasst bis zu
923 Liter. Das Fahrwerk
ist gutmütig ausgelegt.
FOTOS: EMM, ARCHIV
Die verwendeten Materialien im Yaris-Cockpit
wirken billiger und sind
kratzempfindlicher. Die
Rücksitzlehnen sind zu
niedrig geraten. Auf verwinkelten Landstraßen
ist der Fahrspaß-Faktor
im Toyota deutlich höher.
20
ACE LENKRAD 10/2012
Ausführliche Versionen der Kurztests auf dieser Doppelseite und weitere Fahrberichte unter: ace-lenkrad.de
lien bieten beide. Die haptischen
Qualitäten des Yaris-Interieurs
fallen dagegen deutlich ab.
Vorteile verschafft sich der Rio
auch durch die übersichtlicheren und im Dunkeln besser ablesbaren Bedienelemente.
Das Sicherheitskapitel endet mit
einem Remis: Neben den obligatorischen sechs Airbags bietet
Toyota zusätzlich einen Luftsack
zum Schutz der Fahrerknie. Nur
aufgrund seiner umfangreichen
(Spirit-)Ausstattung – mit Tempomat, Abbiegelicht, Nebelscheinwerfern, Regen-, Parkund Lichtsensoren – schafft der
Koreaner noch den Ausgleich.
Beide Fronttriebler nähern sich
dem Grenzbereich gutmütig untersteuernd, wobei flotte Kurvenfahrten im Yaris mehr Freude
bereiten. Nicht nur die Lenkung
arbeitet präziser und liefert mehr
Rückmeldung, auch das Fahrwerk ist sportlicher ausgelegt.
Die Kehrseite der Dynamik-Medaille ist allerdings das etwas
hölzerne Ansprechverhalten der
Federung. Trotz der serienmäßigen 17-Zoll-Räder bietet der Rio
deutlich mehr Fahrkomfort.
Unter den steil ansteigenden
Motorhauben brummeln die
1,4-l-Selbstzünder – dank aktueller Common-Rail-Technik – unauffällig vor sich hin. Obwohl
der Drehmoment-schwächere
Toyota-Diesel mit acht Ventilen
Vorlieb nimmt, hängt er besser
am Gas und fährt dem 16-V-Rio
auf Wunsch davon.
Ein Grund dafür liegt im geringeren Leergewicht des Yaris, das
ihm ebenso einen niedrigeren
Verbrauch beschert. Dem günstigeren Einstiegspreis in die D-4DWelt setzt der Kia seine sehr gute
Ausstattung und die 7-JahresGarantie wirksam entgegen.
Fazit: Wer einen fahraktiven
und sparsamen Kleinwagen
sucht, wird bei Toyota mit dem
Yaris sehr gut bedient. Das bessere Gesamtpaket bietet jedoch
der Kia Rio.
jps
1
2
Der 1,4-l-Diesel ist nur
in der teuren SpiritAusstattung zu haben. Aufgrund der
Allroundeigenschaften lohnt sich
der Kia-Kauf trotzdem.
umfangreiche Ausstattung, gute
Verarbeitungsqualität, einfache Bedienung, sieben Jahre Garantie
hohe Ladekante, indirekte Lenkung
TECHNISCHE DATEN
Hubraum
cm3
Zylinder/Schadstoffklasse
Leistung
kW(PS)/min-1
Karosserie
Länge/Breite/Höhe
mm
Kofferraum (VDA)
l
ACE-Testverbrauch
l/100 km
Verbrauch EG-Mix
l/100 km
Kohlendioxid-Ausstoß
g/km
Preis ab Werk €
Euro
Variable Kosten 3
Cent / km
Gesamtkosten 4
Cent / km
TEST-ERGEBNIS
Karosserie
235
Bedienung
100
Sicherheit
150
Fahrwerk
100
Antrieb
100
Umwelt
100
Kosten
215
GESAMTERGEBNIS
1000
Gegenüber dem
Alleskönner von Kia
kann der Yaris fast nur mit seinem
harmonischeren Antrieb punkten:
Er ist schneller und sparsamer.
effizienter Diesel, gute Rundumsicht, niedriger Preis, Knieairbag
mäßige Materialanmutung, relativ straffes Fahrwerk, kleine Sitze
KIA RIO
1396
4/Euro 5
66(90)/4000
5-türig
4045/1720/1455
288 - 923
6,01 / 4,42
4,3 D
113
18 390
19,6
75,2
1.4 CRDi Spirit
178
81
90
63
57
72
154
695
TOYOTA YARIS
1364
4/Euro 5
66(90)/3800
5-türig
3885/1695/1510
286 - 856
5,71 / 4,02
3,9 D
104
17 050
18,4
70,0
1.4 D-4D Cool
159
71
90
62
68
80
147
677
Spritzig und mit viel Platz
Peugeot 308 2.0 HDI FAP – Der kompakte Franzose überzeugt
mit einem guten Raumangebot – sowohl für alle Insassen wie auch
für das Gepäck. Als etwas zu durstig erweist sich der kräftige, etwas
raue Diesel im Alltag, bei langen Autobahnfahrten mit gemäßigtem
Tempo lässt er sich aber ziemlich sparsam bewegen. Die Serienausstattung, vor allem im Kapitel Sicherheit, ist erfreulich komplett,
nur die hinteren Seitenairbags kosten 200 Euro extra.
glü
Platzangebot, agil, Ausstattung, Kofferraum, langstreckentauglich
durstiger Diesel, eingeschränkte Übersicht, etwas weiche Sitze
Hubraum cm3/Zylinder
1997/4
Leistung kW(PS)/min-1
110(150)/3750
Kofferraum (VDA) l
348-1201
Verbrauch EG-Mix l/100 km
5,1 D
ACE-Testverbr. l/100 km
6,4 D
Preis ab Werk Euro
23 300
Eleganter Gleiter
VW CC 2.0 BlueMotion – Mit dem Facelift wurde nicht nur
das Design eigenständiger und die Ausführung höherwertiger,
auch der „Passat“ wurde aus dem Namen gestrichen, das viertürige Coupé firmiert jetzt nur noch als CC. Die Höherstufung funktioniert, die Anmutung der Innenausstattung hat durchaus Oberklasse-Niveau. Dazu passen das unaufgeregte Fahrverhalten und
der – trotz BlueMotion Spritspar-Technologie – leise Diesel. glü
Ausstattung, Sitze, Design, Handling, Verarbeitung, Preis
Einstieg, Verbrauch, Übersichtlichkeit nach hinten, Kopffreiheit
Hubraum cm3/Zylinder
1995/4
Leistung kW(PS)/min-1
135(184)/4000
Kofferraum (VDA) l
210
Verbrauch EG-Mix l/100 km
5,6 D
ACE-Testverbr. l/100 km
8,2 D
Preis ab Werk Euro
39 700
Langläufer mit Stil
Volvo XC60 D5 AWD – Das 4,63 Meter lange SUV gibt sich keilförmig-dynamisch, doch das Handling kommt mit der optischen
Vorgabe nicht mit. Das relativ weich ausgelegte Fahrwerk und die
indirekte Lenkung bereiten auf verwinkelten Landstraßen wenig
Freude – auf der Autobahn ist der XC60 dagegen in seinem Element:
Dank der Kombination aus kräftigem 5-Zylinder-Diesel, unauffälliger 6-Gang-Automatik und der aktiven Geschwindigkeitsregelung
(1700 Euro) ist das Stresspotenzial auf Langstrecken sehr gering. jps
gute Übersicht, top Verarbeitung, viele Assistenzsysteme lieferbar
teils unklare Bedienung, hohes Preisniveau, großer Wendekreis
Hubraum cm3/Zylinder
2400/5
158(215)/4000
Leistung kW(PS)/min-1
Kofferraum (VDA) l
495-1455
Verbrauch EG-Mix l/100 km
6,8 D
ACE-Testverbr. l/100 km
8,4 D
Preis ab Werk Euro
42 680
1
Testschnitt / 2 Minimal-Verbrauch auf ACE-Normrunde. Kosten bei 15 000 km/Jahr, 60 Monate Nutzungsdauer,
berechnet von DEKRA. 3 für Kraftstoff, Reifen, Reparatur, Wartung und Pflege. 4 variable Kosten plus feste Kosten.
ACE LENKRAD 10/2012
21
MAGAZIN
TEST & TECHNIK
K
O
M
P
A
K
T
KOMPAKTER RUMÄNE
Preisschlager
FOTOS: WERK
Ab Januar mit besserer Ausstattung: Dacia Sandero.
Auch nach seinem Facelift bleibt der Dacia
Sandero der günstigste Neuwagen auf dem deutschen Markt. Ab Januar erhält der Kompaktwagen
der Renault-Tochter das aktuelle Markengesicht.
Vier Airbags und ESP sind nun endlich serienmäßig. Trotzdem liegt der Einstiegspreis für den 1,2-lBenziner (75 PS) unverändert bei 6790 Euro. Darüber rangiert ein neuer 0,9-l-Dreizylinder mit 90 PS.
Bis zu 170 km Reichweite: Citroën Berlingo Electrique.
Karosserie aus Aluminium: neuer Jaguar F-Type.
TRANSPORTER AUS FRANKREICH
BRITISCHER ROADSTER
Elektro-Boten
Zeitloser Typ
Auf der IAA für Nutzfahrzeuge zeigte der
PSA-Konzern erstmals die lokal emissionsfreien
Modelle Citroën Berlingo Electrique und Peugeot
Partner Électric. Die beiden Kleintransporter setzen auf die gleiche Technik: Lithium-Ionen-Batterie mit 22,5 Kilowattstunden und ein E-Motor
mit 67 PS und 200 Newtonmetern. Beim Händler
werden die beiden E-Laster ab Frühjahr erwartet.
Ovaler Kühlerschlund mit horizontaler
Chromspange, glattflächige Karosserie mit
langer Motorhaube und Stummelheck – der
neue F-Type macht aus seinem Vorbild kein
Geheimnis. Angetrieben werden die E-TypeEnkel von aufgeladenen 3,0-V6- und 5,0-V8Motoren mit 340 (ab 73 400 Euro) bis 495 PS.
Eine 8-Gang-Automatik ist serienmäßig.
T E C H N I K
T R A N S P A R E N T
Halber Sechsender
Kräftiger 3-Zylinder:
Im BMW 1er-Testträger mobilisiert
der 1,5-l-Benziner
270 Newtonmeter
und knapp 180 PS.
22
ACE LENKRAD 10/2012
Die Bayrischen Motorenwerke feilen an ihrem ersten
Dreizylinder. Ein Brennraum weniger bedeutet: kleiner, leichter, reibungsärmer. Durch seine kompakten Abmessungen ist
der 1,5- l-Benziner vielseitig einsetzbar: Vom Quereinbau in
Kleinwagen mit Frontantrieb bis zum Längseinbau im heckgetriebenen BMW 3er. Seine Premiere feiert der Turbo-Direkteinspritzer jedoch erst 2014 im Hybrid-Sportler i8. Auch
das breite Leistungsspektrum (von 120 bis weit über 200 PS)
erfüllt die Anforderungen vieler Antriebskonzepte. Auf einer
ersten Testfahrt wusste das halbe Six-Pack, verpackt im
knappen 1er-Kleid, zu gefallen: gierige Gasannahme, kräftiger Durchzug in fast allen Drehzahllagen und eine Laufruhe,
die eher einem Sechs- denn einem Vierzylindermotor ähnelt.
Für den Twizy bietet Renault ab
Ende Oktober ein Seitenscheiben-Set
für 299 Euro an. Der Metallrahmen
wird ohne Werkzeug und die Folien
werden einfach per Reißverschluss
fixiert. Beschlagene Folien sollen
durch jeweils zwei kleine Öffnungen
vermieden werden.
Volvo stellt dem neuen V40 eine
robuste Cross-Country-Variante zur
Seite. Bis auf die leicht erhöhte Sitzposition, die Schweller und Schürzen
mit integrierten Schutzleisten unterscheidet sich der Cross Country kaum
vom Standard-V40. Den Einstieg markiert der 1,6-l-Diesel (115 PS, EU-Mix:
3,8 Liter) zum Preis von 26 780 Euro,
damit beträgt der Cross-Country-Aufschlag knapp 2000 Euro. Allradantrieb gibt es nur für das 254 PS starke
Topmodell T5 (ab 35 780 Euro).
Die siebte Mini-Karosserievariante
kommt im März in den Handel. Mit
4,11 Metern ist das Gelände-Coupé
auf Basis des Countryman der längste
Serien-Mini. Der Kofferraum des Viersitzers fasst 330 bis 1080 Liter. Zwei
1,6-l-Benziner mit 122 (23 800 Euro)
und 184 PS sowie zwei Diesel mit
112 und 143 PS stehen zur Wahl. Bis
auf den Basisbenziner sind alle Motorisierungen mit 4x4-Antrieb lieferbar.
Feinschliff: Pirelli hat den neuen
M&S-Reifen „Scorpion Winter“ vor
Produktionsbeginn noch überarbeitet, geändert wurden LaufflächenMischung sowie Details der Unterkonstruktion. Laut Herstellerangaben
wurden Rollwiderstand und Schneeeigenschaften sowie Trockenbremsen
und Trockenhandling verbessert.
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VERKEHR & UMWELT
REPORTAGE
Durch Sprengungen wird das Salz
unter Tage abgebaut und über Förderbänder ans Tageslicht befördert.
Streusalz wird bis zum Wintereinbruch in großen Hallen gelagert.
Weiße Wände reflektieren das Licht der
Scheinwerfer, der Boden glitzert schwach.
Hier, in 850 Meter Tiefe, werden die zu steinhartem Material komprimierten Überreste
eines Urmeers abgebaut, das vor etwa
250 Millionen Jahren die rheinische Tiefebene bedeckte. Vor uns ragt eine 20 Meter
hohe Wand empor, Arbeiter bringen Sprengladungen an. Gezündet wird beim nächsten
Schichtwechsel, wenn die Kumpel die Grube
Borth bei Rheinberg verlassen haben.
An elf Standorten in Deutschland wird Salz
abgebaut, der Verband der Kali- und Salzindustrie gibt eine jährliche Fördermenge von
14 Millionen Tonnen an. Die Grube der K+STochterfirma ESCO ist das größte Steinsalzbergwerk Europas. Jeden Tag werden hier
etwa 9200 Tonnen Steinsalz an die Erdoberfläche befördert, zwischen 30 und 50 Prozent davon werden zu Streusalz verarbeitet.
Der Rest geht an die Industrie, ein kleiner
24
ACE LENKRAD 10/2012
Anteil ist fürs Frühstücksei reserviert. Die
Weiterverarbeitung richtet sich nach dem
Verwendungszweck – Streusalz wird zum
Beispiel in verstärktem Maß mit Rieselmitteln angereichert, um die Streufähigkeit zu
gewährleisten.
Seit 1926 wird in der Grube Borth Salz gefördert, die Reserven reichen für mindestens
30 weitere Jahre. Schon jetzt bedeutet vor Ort
zu sein eine 13 Kilometer weite Anfahrt
unter Tage. Antje Brünig kennt das weitläufige Labyrinth wie ihre Westentasche. Als
Markscheiderin ist sie unter anderem für
das Kartografieren der Grube zuständig. Ausgerüstet mit Grubenlampen und Sauerstoffgeräten führt sie uns per Jeep durch die Unterwelt. Dort, wo gerade frisch gesprengtes
Salz abtransportiert wird befinden wir uns
über 100 Meter unter dem Schacht, durch
den wir eingefahren sind. Je tiefer wir kommen, umso wärmer wird es.
Ein Respekt einflößender Lader nähert sich
dem eben abgesprengten Steinsalz. 20 Tonnen fasst die vordere Schaufel, im Licht seiner Scheinwerfer nimmt er die Fuhre auf
und bringt sie zu Brecheranlagen, wo die
Brocken zerkleinert und per Förderband in
unterirdische Bunker gebracht werden. Erst
auf Anforderung kommt das Rohmaterial
durch einen Förderschacht ans Tageslicht,
wo es weiter gebrochen und gemahlen wird,
bis die gewünschte Körnung und Güte erreicht ist. Nur ein Teil der Produktion wird
daraufhin in Beutel und Säcke verpackt – der
Rest wartet in einer 80 000 Tonnen fassenden Halle auf den Abtransport. Nur dreieinhalb Minuten dauert es, bis ein Sattelschlepper befüllt ist. Zur Hochsaison im Winter
reihen sich hier die Fahrzeuge über mehrere
hundert Meter aneinander.
Ob Streusalz oder Kochsalz, der Grundstoff
ist Natriumchlorid. Was dem Essen Ge-
DIE
SPUR DES SALZES
FOTOS: FOTOLIA (1), STRASSEN NRW (2), REICHEL (1), K+S (3)
WINTER AUF DER STRASSE
schmack gibt, tut auch auf der Straße seine
Wirkung, Streusalz ist jedoch wegen seiner
beigefügten Zusatzstoffe nicht zum Verzehr
geeignet. Stattdessen bringt es Eis zum
Schmelzen. Denn auf jeder Eisdecke befindet sich ein dünner Wasserfilm, dessen Gefrierpunkt bei einer Vermischung mit Salzlösung sinkt. Vorhandenes Eis wird so zum
Schmelzen gebracht, erneute Niederschläge
haben keine Chance mehr zu gefrieren. Zumindest, solange die Temperatur nicht unter
minus zehn Grad fällt. Natriumchlorid
kommt hier an seine Grenzen, Calciumchlorid taut auch noch bis minus 20 Grad. Zudem
muss die Straße befahren sein. Der Druck
der Reifen wird sowohl zum Schmelzen als
auch zum Zerkleinern des Eises benötigt.
Das ständige Aufwirbeln bewirkt eine Verdunstung des Wassers, was eine Erhöhung
der Salzkonzentration nach sich zieht. Beim
Winterdienst gilt keineswegs die Devise
„Viel hilft viel“. Im Gegenteil: Durch bessere
Streutechnik und den vermehrten Einsatz
von Feuchtsalz – auch Sole genannt – konnte
der Materialeinsatz gegenüber den 70er-Jahren um bis zu 75 Prozent gesenkt werden. In
einem mittleren Winter werden in Deutschland etwa 2,3 Millionen Tonnen Streusalz
ausgebracht – in einem harten Winter steigt
die benötigte Menge auf rund 4,4 Millionen
Tonnen. Mehr als 90 Prozent davon werden
in Deutschland abgebaut.
Zuständig für den Räum- und Streudienst
sind die Straßen- und Autobahnmeistereien.
Hier gelten verlässliche Wetterprognosen
als Basis für einen funktionierenden Winterdienst. Dreh- und Angelpunkt ist das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem SWIS, ein Gemeinschaftsprojekt des
Bundesverkehrsministeriums, der Bundesländer und des Deutschen Wetterdienstes.
Der Bedarf an Gerätschaften und Personal
Ein wirkungsvoller Winterdienst wäre
ohne Streusalz kaum zu realisieren.
Doch wo kommt eigentlich das Salz her,
und wie gelangt es auf die Straße?
kann dadurch schon im Vorfeld prognostiziert werden, die Meistereien richten ihre
Schichtpläne nach den Erfordernissen aus.
Bei den von Anfang November bis Ende
April besetzten Winterdienstzentralen laufen die Fäden zur Koordination zusammen.
Maßgabe ist, bereits zwei bis drei Stunden
vor Einsetzen des Berufsverkehrs die Straßen geräumt zu haben.
Lang vorbei sind die Zeiten, als Salz bei langsamer Fahrt mit der Schaufel auf die Straße
geworfen wurde. Moderne Räumfahrzeuge
sind sowohl mit Trockensalz als auch mit
Sole bestückt, die erforderliche Streumenge
wird unter anderem mittels Temperatursensoren bemessen. Während bei trockener
Straße und Temperaturen bis minus fünf
Grad Solelösung den besten präventiven Effekt aufweist, wird bei Schnee und Eis auf
der Fahrbahn eine Mischung aus Streugut
und Sole aufgebracht. Die Anfeuchtung verACE LENKRAD 10/2012
25
›
hindert, dass das Salz durch Reifen und Luftzug fahrender Fahrzeuge aufgewirbelt wird.
Moderne Technik aber hat ihren Preis – je
nach Größe kostet ein Räumfahrzeug zwischen 100 000 und 300 000 Euro.
Bis zu sechs Meter breit ist die Schneise, die
ein Schneeschieber frei räumen kann – das
S E L B E R
S A L Z E N
Während öffentliche Straßen in der Regel
durch die Kommunen geräumt werden, sind die
Anlieger für die Begehbarkeit der Bürgersteige verantwortlich. Je nach Gemeindeverordnung muss
zwischen 7.30 und 19 Uhr geräumt werden, sonntags jedoch erst ab 9.30 Uhr. Der Einsatz von Streusalz ist allerdings nicht zulässig. Als Alternativstoff
bietet sich zum Beispiel Splitt an. Als empfehlenswert gelten Streumittel, die mit dem Umweltzeichen
Blauer Engel versehen sind.
A U T O P F L E G E
Streusalz galt früher als Rostbeschleuniger Nummer eins – heute greifen Auftausalze die Karrosserien weit weniger an. Das liegt nicht nur an der geringeren Streumenge – eine umfassende Korrosionsvorsorge von Blechen und Hohlräumen macht
moderne Fahrzeuge weitgehend immun gegen Salzfraß. Autolackhersteller Dupont empfiehlt für den
Winter die gelegentliche Reinigung in einer Waschstraße und verweist auf die Wichtigkeit von Unterbodenschutz. Schließlich kann Steinschlag im Laufe
des Jahres zu kleinen Beschädigungen der werksseitig aufgebrachten Schutzschicht führen. Mitbewerber Akzo Nobel warnt davor, zum Wagenwaschen zu heißes Wasser zu verwenden: „Ist der Temperaturunterschied zwischen Oberfläche und Wasser
zu hoch, kann es zu Spannungsrissen in der Lackierung kommen. Speziell Kunststoffe sind hier empfindlich.“ Vorhandene Lackschäden sollten noch vor
der Winterperiode ausgebessert werden.
26
ACE LENKRAD 10/2012
entspricht etwa drei Pkw-Breiten. Das Fahren eines Räumfahrzeugs ist anspruchsvoll:
Der Streuvorgang will kontrolliert sein, die
komplizierte Elektronik muss im Auge behalten werden. Die Fahrer sitzen alleine auf
dem Bock, pro Einsatz ist eine vorher festgelegte Route von 30 bis 35 Kilometern möglich. Dann muss nachgeladen werden.
Etwa eine halbe Stunde dauert es, bis das
Räumfahrzeug für die nächste Tour gerüstet
ist. Gestreut wird nach Priorität: Steigungen,
Knotenpunkte sowie Gefahrenstellen und
Umleitungsstrecken werden zuerst angefahren. Autobahnen sollen rund um die Uhr,
überörtliche Straßen zumindest zwischen
sechs Uhr und 22 Uhr befahrbar gehalten
werden. Befahrbar kann aber auch bedeuten,
dass Autofahrer mit einer geschlossenen
Schneedecke rechnen müssen.
Vor allem bei zugeschneiter Straße und stärkerem Schneefall sind die Räumfahrzeuge
licht und Martinshorn ausgerüstet. Streuwagen verfügen nach § 35 StVO über Sonderrechte und dürfen deshalb jede Straßenseite
in jeder Richtung befahren.
Sind Schnee und Eis an der Tagesordnung,
steigt die Anzahl der Unfälle rapide an. In
den meisten Fällen handelt es sich um
Blechschäden, schwere Unfälle sind sogar
seltener als auf trockener Straße. Der Winterdienst hat einen bedeutenden Anteil
daran, dass nicht noch mehr passiert: Jährlich werden nach Berechnungen des saarländischen Landesbetriebs für Straßenbau
etwa 13 000 Unfälle verhindert, die Unfallrate nach dem Räumen ist um über 80 Prozent geringer als vorher. Den Kosten von
immerhin 37 Millionen Euro für den Winterdienst auf Autobahnen stehen in der ersten
Stunde eines Einsatzes vermiedene volkswirtschaftliche Kosten von 45 Millionen
Euro gegenüber.
oft die ersten in der Kolonne. Manch einer
ärgert sich über die niedrige Geschwindigkeit, doch der Streuvorgang limitiert das
Tempo. Immerhin soll das Streugut ja auch
dort ankommen, wo es wirken kann. Michael Demling vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen stellt den Autofahrern ein gutes Zeugnis aus: „Das Verständnis
für die Räumdienste ist in den letzten Jahren
gestiegen. Im Allgemeinen kommen wir gut
miteinander aus.“ Vor allem wenn der Straßenzustand vor dem Räumfahrzeug ungewiss ist, sollte auf Überholvorgänge verzichtet werden. Es bringt schließlich nichts, in
einem Stau zu stehen, der dadurch entsteht,
dass das Räumfahrzeug nicht durchkommt.
Stockt der Verkehr, sollte deshalb besonders
auf die Schaffung einer breiten Gasse geachtet werden. Um der Aufforderung, die Straße
frei zu machen, Nachdruck zu verleihen,
sind immer mehr Räumfahrzeuge mit Blau-
In den Bereich der Legenden gehört die Vermutung, eine geschlossene Schneedecke sei
griffiger als eine abgestreute Fahrbahn. Untersuchungen der Dekra ergaben, dass ein
Wagen bei einer Vollbremsung aus 50 km/h
bei eisglatter Fahrbahn erst nach 100 Metern
zum Stehen kommt – auf Schnee beträgt der
Bremsweg immerhin rund 37 Meter. Bei gestreuter Strecke kommt das Auto nach etwa
20 Metern zum Stehen. Zum Vergleich: Bei
trockener Fahrbahn liegt der Bremsweg bei
12,5 Metern.
So vorteilhaft Streumittel auf der Straße sind
– umweltfreundlich ist Salz nicht. Auf überregionalen Straßen dringt nach Angaben des
Umweltbundesamtes die Hälfte des Salzes
in die Böden ein, der Rest gelangt spätestens
mit dem Schmelzwasser in die Kanalisation.
Bei direktem Kontakt können Pflanzen verätzt werden. Selbst Bauwerke werden in Mitleidenschaft gezogen, wenn Korrosion die
Bewehrung von Beton angreift oder Ziegel
zersetzt. Alternativen sind rar: Splitt erhöht
zwar die Griffigkeit, hat aber keine Tauwirkung. Im Ausland erprobte Salzbeimischungen wie Mais- beziehungsweise Traubenreste oder Rohrzuckermelasse benötigen
eine teure technische Ausrüstung. Auf die
Werte von Umweltzonen hat Salz übrigens
keinen Einfluss. Obwohl es beim Streuen zu
einer zusätzlichen Feinstaubbelastung
kommt, fallen die Streumittel laut BundesImmissionsschutz-Verordnung nicht ins
Gewicht. Der Feinstaub, der auf das Salz zurückzuführen ist, hat eine andere Zusammensetzung als Feinstaub aus anderen
Quellen und kann bei der Ermittlung der
Werte herausgerechnet werden.
Damit das Salz im Winter nicht ausgeht,
wird schon im Sommer mit der Einlagerung
begonnen. Die dafür nötige Infrastruktur
wurde in den letzten Jahren verbessert, um
Engpässe zu vermeiden. Nachdem Salz in
den vergangenen harten Wintern aber
immer wieder knapp wurde, schließen sich
Kommunen vermehrt zu Einkaufsverbünden zusammen und erzielen so bessere
Preise fürs Streumaterial.
Ein Anspruch auf freie Straßen im Winter
besteht übrigens nicht. „Die Träger der Straßenbaulast sollen nach besten Kräften ... die
Bundesfernstraßen bei Schnee und Eisglätte
räumen und streuen“, gibt der § 3, Absatz 3
des Bundesfernstraßengesetzes vor. Außerhalb geschlossener Ortschaften besteht
keine generelle Streupflicht. Es bleibt also
dabei: Die Fahrweise muss den winterlichen
Verhältnissen angepasst werden. Dazu gehören auch Winterreifen bei kritischer Witterung. Gemäßigtes Tempo und viel Abstand
zum Vordermann sind die beste Garantie,
um heil anzukommen. Besonders, wenn es
rundherum glitzert.
Marc Roger Reichel
Der Winterdienst wird
zentral organisiert.
Ein Räumfahrzeug
wieder einsatzfähig zu
machen, dauert rund
eine halbe Stunde,
nach 30 Kilometern
muss Salz wieder
nachgeladen werden.
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KLASSEN-AUF-UND-AB NUTZEN
„Kiez“ und „Typ“ bestimmen Aut
Die Einstufung der Typ- und Regionalklassen ist jedes Jahr aufs
Neue ein Auf und Ab. Berlin bleibt
aber mit Abstand das teuerste
Pflaster, sowohl für Vollkasko wie
auch Autohaftpflicht gelten die
höchsten – und damit teuersten –
Klassen. Wer dagegen beispielsweise im Landkreis Friesland
wohnt, kann sich freuen. Für
Kasko und Haftpflicht gilt jeweils
die günstigste Klasse eins.
28
ACE LENKRAD 10/2012
Ganz schön teuer wird 2013
die Autoversicherung für alle,
die einen Opel Astra Sportstourer 1.6 (85 kW) besitzen. Die Risikoklasse für den „Typ“ schnellt
um sage und schreibe sieben
Klassen in der Vollkaskoversicherung nach oben. Wer dann
C-Max 1.6 (92 kW). Hier steigt die
Vollkasko ebenfalls um vier Stufen. Dafür wird die Kfz-Haftpflicht lediglich um eine Klasse
erhöht. Die Umstufungen sind
das Resultat von mehr Unfällen
und höheren Schäden. „Jeder,
der ein solches Auto fährt, ist
mitgefangen“, sagt Ralph Moser,
Versicherungsmakler aus Prutting. „Auch wenn er im vergangenen Jahr gar keinen Unfall verursacht hat.“ Die Typklassen
spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in
Deutschland zugelassenen Auto-
Internet unter www.typklasse.
de. Die meisten Fahrzeuge werden nur marginal um eine Klasse
nach oben oder unten umgestuft. Doch es gibt auch extrem
positive Beispiele. So können
sich in diesem Jahr die Besitzer
eines Mercedes Benz E 200 CGI
oprämie
noch in einer niedrigen Schadenfreiheitsklasse fährt, weil er
vor einiger Zeit einen Unfall verursacht hat, der dürfte einige
Hundert Euro mehr zahlen müssen. Ein Klassensprung bedeutet
in der Autohaftpflicht im Schnitt
eine Preisveränderung von vier
bis zwölf Prozent, schätzen Experten. In der Vollkasko liegt die
Bandbreite zwischen Veränderungsraten sogar zwischen sechs
und 17 Prozent.
Rund die Hälfte der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge
erhält eine neue Risikobewertung – wird also in eine neue
„Typklasse“ eingestuft. Deutlich
tiefer müssen etwa künftig alle
Eigentümer eines Mitsubishi
ASX (86 kW) oder Alfa Romeo
Giulietta 1.4 (88 kW) in die Tasche greifen. Für beide Modelle
gilt: Vollkasko vier Klassen und
Autohaftpflicht zwei Klassen
rauf. Teurer wird es für Besitzer
des Ford Grand C-Max und
Die Fahrer dieser Autos müssen im nächsten Jahr deutlich tiefer in die Tasche
greifen: Alfa Romeo Giulietta 1.4 T-Jet (88 kW), VW Sharan 2.0 TDI (103 kW),
Audi A1 1.2 TFSI (63 kW), Opel Astra Sportstourer 1.6 (85 kW), Ford Grand C-Max/C-Max 1.6 (92 kW), Mitsubishi
ASX 1.6 (86 kW), Honda Insight Hybrid 1.3 (65 kW), Chevrolet Cruze STH 1.6 (83 kW), Kia Venga 1.4 (66 kW).
FOTOS: ARCHIV, FOTOLIA
Vieles wird anders: Rund
die Hälfte aller in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge wird 2013 in eine
neue Typklasse umgestuft.
Für manche Autofahrer
wird die Versicherung
gleich ein paar Hundert
Euro teurer, andere sparen
dagegen deutlich.
VERLIERER
GEWINNER
Unter anderem werden für diese Automodelle die Vollkasko- und Autohaftpflichtversicherung im nächsten Jahr deutlich günstiger: Mercedes-Benz E 200 CGI
(135 kW), Škoda Yeti 1.2 TSI (77 kW), BMW Mini Cooper Countryman 1.6 (90 kW), Dacia Duster 1.5 D 4x4 (66 kW),
Nissan Micra 1.2 (59 kW), Porsche Cayenne 3.0 TDI (176 kW).
Infos zu allen Fahrzeugen: www.typklasse.de
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Nürnberg
Frankfurt/Main
Köln
Saarbrücken
Düsseldorf
Würzburg
Ludwigshafen
Dortmund
Dresden
Stuttgart
Chemnitz
Hannover
Magdeburg
Hansestadt Bremen
12
12
12
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5
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4
5
5
4
2
4
2
Was Autofahrer in Großstädten so
zahlen: Am teuersten ist die Autoversicherung in Berlin, Hamburg
und München. Am günstigsten in
Bremen, Magdeburg und Hannover.
modells wider. Je höher die Einstufung, desto teurer die Autoversicherung. In der Kaskoversicherung werden neben Verkehrsunfällen auch Autodiebstähle, Fahrzeugbrände oder
Glasschäden bei der Einstufung
berücksichtigt. Um die Typklasse eines Autos zu bestimmen, analysiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft jedes Jahr die
Schadenbilanzen der Fahrzeugtypen – das sind rund 22 000 verschiedene Modelle. Sie ist für die
Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel gilt
sie ab dem 1. Januar 2013.
In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10–
25), in der Vollkaskoversicherung 25 (10–34), in der Teilkasko
24 (10–33). Autofahrer erfahren
die Typklasse ihres Fahrzeugs im
(135 kW), eines Škoda Yeti 2.0 TSI
(77 kW) und eines Volvo V 60 2.0
(120 kW) freuen. Ihre Modelle
werden in der Vollkasko um zwei
und in der Autohaftpflicht um
eine Klasse besser eingestuft.
In der Haftpflichtversicherung
werden jetzt auch die Jahre stärker berücksichtigt, die ein Autofahrer unfallfrei fährt. Bislang
endete die Schadenfreiheitsrabattstaffel bei 25 unfallfreien
Jahren. Nun wird die Staffel auf
35 Jahre erweitert, was in diesem
Jahr wohl alle Autoversicherungen auch in ihrem Tarif umgesetzt haben. An dieser Stelle aber
Vorsicht: Mit der Reform der
Schadenfreiheitsstaffel wurde
die Autoversicherung noch undurchsichtiger. So können die
Rabattsätze unterschiedlicher
Anbieter untereinander nicht
mehr verglichen werden. Entscheidend ist nämlich der sogenannte Grundbeitrag. Und der
kann von Assekuranz zu AssekuACE LENKRAD 10/2012
29
RISIKO-REGIONEN-ÜBERSICHT TEILKASKOVERSICHERUNG
ranz unterschiedlich sein. Wer
prüfen möchte, ob er einen
günstigeren Anbieter am Markt
findet, muss immer einen individuellen Vergleich mit seinen
persönlichen Daten errechnen
lassen. Das dürfte vor allem
Autofahrer interessieren, die in
Regionen wohnen, wo es besonders oft kracht. Denn neben dem
Automodell ist auch der Zulassungsbezirk maßgebend für die
Höhe des Beitrags in der Autoversicherung. Die aktuelle Risikoübersicht der Kfz-Haftpflicht
zeigt, dass die Unfallschwerpunkte in Süddeutschland, vor
allem in Bayern, liegen.
Das Schadenaufkommen in den
einzelnen Zulassungsbezirken
wird jedes Jahr geprüft. In der
An den Rändern von Deutschland grassiert immer noch der
Autoklau. Das treibt die Prämien
für die Kaskoversicherung nach
oben. Besondere Schadenschwerpunkte entstehen aber auch
durch lokale Hagelunwetter.
RISIKO-REGIONEN-ÜBERSICHT AUTOHAFTPFLICHT
Der Südosten, vor allem Bayern
und einige Großstädte, sind
„blutrot“. Hier kracht es immer
noch am meisten. Demgegenüber ist die Unfallbelastung im
Nordosten entspannt. Hier zahlen die Autobesitzer deutlich weniger für ihre Autohaftpflicht.
Kaskoversicherung werden örtliche Besonderheiten berücksichtigt, wie die Diebstahlhäufigkeit,
die Sturm- und Hagelschäden
und die Anzahl der Wildunfälle.
Für die Haftpflicht gibt es zwölf,
für die Teilkasko 16 und die Vollkasko neun Klassen.
Deutlich mehr zahlen müssen
jetzt beispielsweise Autofahrer,
die in Rastatt (Baden-Württemberg) wohnen. Die Autohaftpflicht steigt um zwei Klassen,
zusätzlich wird die Vollkasko um
eine Klasse höher gestuft. Etliche
Euros mehr kostet die Autoversicherung auch in Birkenfeld/
Nahe (Rheinland-Pfalz), Dillingen/Donau (Bayern) sowie Moosburg (Bayern). Unter dem Strich
könnten die Moosburger aber
30
ACE LENKRAD 10/2012
Glück haben: Denn gleichzeitig
wird die Vollkasko eine Klasse
günstiger. Superteuer ist die Autoversicherung in Berlin, Miesbach, Passau/Land, Rosenheim/
Land, Rottal/Inn, Garmisch-Partenkirchen und Ostallgäu. Alle
diese Zulassungsbezirke sind in
der höchsten Regionalklasse in
der Vollkasko eingestuft. Das gilt
für Berlin auch in der Haftpflicht, während die anderen Zulassungsbezirke sich lediglich in
sehr hohen Klassen befinden.
Teuer ist die Autoversicherung
auch in vielen Großstädten, wie
Hamburg, München, Nürnberg
oder Frankfurt. Demgegenüber
können Autofahrer sich in Bremen, Magdeburg oder Hannover
über eine recht günstige Autopolice freuen. In der Autohaftpflicht bedeutet eine Risikoklasse rauf oder runter eine
Preisveränderung von bis zu elf
Prozent. In der Vollkasko können
es 15 Prozent und in der Teilkasko sogar bis zu 16 Prozent
sein. Auch hier sind die Prämienunterschiede zwischen den Klassen uneinheitlich.
Wer zwei Wohnsitze hat, kann
eventuell sparen. „Das Auto
muss am Hauptwohnsitz zugelassen werden“, erläutert Peter
Keulertz, Leiter des Straßenverkehrsamtes in Düsseldorf. Entscheidend ist der Lebensmittelpunkt. „Das ist da, wo man zur
Arbeit geht oder die Familie
wohnt.“ Wer seinen Lebensmittelpunkt ändern kann, weil man
beispielsweise als Rentner mehr
in der Ferien- als der Stadtwohnung lebt, darf auch sein Auto
ummelden. „Gerade zwischen
Stadt und Land gibt es meist
große Prämienunterschiede“,
heißt es bei der Generali Versicherung aus München.
Preiserhöhungen können viele
Autofahrer durch einen Versicherungswechsel auffangen
oder wenigstens abmildern.
Denn die Unterschiede am Markt
sind gewaltig. Nach einer Berechnung der Unternehmensberatung Nafi aus Höxter werden
Preispannen von über 150 Prozent beobachtet. Kündigungstermin ist der 30. November.
Uwe Schmidt-Kasparek
Ich soll nicht zuviel für meine
Versicherung bezahlen.
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ACE-AKTION ZUR LADUNGSSICHERUNG
Es rappelt in der Kiste
Die Ehrenamtlichen aus den ACE-Kreisen haben vor Baumärkten und Möbelhäusern
die Ladungssicherung der Autofahrer unter die Lupe genommen. Fast jeder Zweite, der
vom Hof fährt, ist nicht verkehrssicher unterwegs. Leichtsinn, der tödlich enden kann.
Alltag im Möbelmarkt: Die
vierköpfige Familie schlendert
durchs Geschäft, will eigentlich
nichts kaufen, sondern sich nur
umsehen. Doch dann fällt hier
die Kommode ins Auge, die so
perfekt in den Flur passt, dort die
Gartenstühle aus dem Sonderangebot und die wunderschöne
Palme ist zwar etwas groß, passt
aber so gut neben dieses Stehlampen-Schnäppchen, das künftig die dunkle Wohnzimmerecke
erhellen soll. Das böse Erwachen
kommt am Auto. Die Augen
32
ACE LENKRAD 10/2012
waren mal wieder größer als der
Kofferraum und egal, wie es die
Familie auch versucht, es erweist
sich als unmöglich, alle Einkäufe
plus die vier Personen sicher unterzubringen. Was also tun?
Manche Männer lassen Frau und
Kinder auf dem Parkplatz stehen
und fahren erstmal einen Teil
der Einkäufe nach Hause, bevor
sie den Rest holen. Häufiger werden aber alles und alle irgendwie
ins Auto gequetscht, an mögliche Gefahren wird kein Gedanke
verschwendet.
Das sind zumindest die Erfahrungen, die die Ehrenamtlichen
aus den ACE-Kreisen in den vergangenen Monaten gemacht
haben. Denn sie haben sich auf
den Parkplätzen der Baumärkte,
Möbelhäuser und Einkaufszentren der Republik umgeschaut,
wie es die Autofahrer denn mit
der Ladungssicherung halten.
Die Ergebnisse sind alarmierend:
Von insgesamt 14 818 Fahrzeugen, die von ihren Fahrern vollgeladen wurden, war bei 6670,
oder 45,1 Prozent, die Ladung
nicht ausreichend gesichert. Der
häufigste Fehler, der in mehr als
der Hälfte der Fälle gemacht
wurde, war, dass Kleinteile ungesichert im Wageninnern lagen.
Es klingt zwar wenig dramatisch,
aber es genügt schon ein vergleichsweise harmloser Auffahrunfall, der diese Kleinteile zu lebensgefährlichen Geschossen
werden lässt. So wird zum Beispiel ein nur 300 Gramm schweres Mobiltelefon bei einem Crash
mit 50 km/h ein Aufprallgewicht
von 15 Kilogramm entwickeln.
Eine Handtasche mit drei Kilogramm Gewicht wiegt dann
150 Kilogramm und eine 14 Kilogramm schwere Getränkekiste
wird durch die Fliehkräfte
750 Kilogramm schwer – mit entsprechenden schlimmen Auswirkungen bei einem Unfall.
Immer wieder haben die ACEAktiven vor Ort die Autofahrer
auf ihr leichtsinniges Verhalten
angesprochen und haben ihnen
eine vom ACE entwickelte kleine
Broschüre mit Tipps zur optimalen Ladungssicherung in die
Hand gedrückt.
Bei vielen kam die Botschaft
auch an, aber die meisten fuhren
trotzdem los und hatten immer
das gleiche Argument: „Es ist
nicht weit, ich fahre auch ganz
vorsichtig, es wird schon nichts
passieren.“ Besonders schwer
fiel den Beobachtern die Zurückhaltung, wenn die Fahrer losfuhren, ohne dass alle Insassen
einen sicheren Platz im Auto
hatten. 605 Mal war das der Fall,
oft waren Kinder die Leidtragenden, wenn Ladungsstücke neben
sie auf den Rücksitz gezwängt
wurden oder Kleinteile auf der
Hutablage landeten.
ACE, zeigt die Zählaktion des
Clubs dringenden Handlungsbedarf. Er fordert beispielsweise,
das Thema Ladungssicherung in
den Fahrschulunterricht zu integrieren. Denn neben Gedankenlosigkeit ist es oft auch Unwissenheit, die Autofahrer zu ihrem
Fehlverhalten veranlasst. Und
das müsste laut Becker deutlich
schärfer sanktioniert werden als
bisher. „Wenn wir mit Vernunftgründen nicht weiterkommen,
dann müssen die Autofahrer
eben mit Strafandrohung dazu
gebracht werden, die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu
ergreifen“, so der ACE-Trainer.
Auch die Politik würde er gerne
in die Pflicht nehmen: „Warndreieck und Verbandskasten
sind gesetzlich vorgeschrieben,
warum nicht auch Trennnetze,
Verzurrösen und eine stabile
Kofferraumabdeckung?“
Die meisten Autofahrer, die mit
offener Heckklappe oder über
die Sitzlehnen ragender Ladung
heimfuhren, hätten ihre Einkäufe sicher gerne anders transportiert. Doch wo soll auf die
Schnelle beispielsweise ein
Spanngurt aufgetrieben werden?
Hauptsache, irgendwie ins Auto gebracht,
nach diesem Motto
verfahren viele Kunden
von Möbelhäusern und
Baumärkten, wenn sie
ihre Einkäufe nach
Hause bringen. Der ACE
hat sich die Aufklärung
über dieses gefährliche
Verhalten zur Aufgabe
gemacht.
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ACE-Club-Service und Initiator
der Aktion, appelliert an die Verantwortlichen: „Warum werden
Antirutschmatten oder Zurrgurte nicht im Kassenbereich für
kleines Geld verkauft? Die Autofahrer würden bestimmt gerne
zugreifen und die Unternehmen
müssten doch auch ein Interesse
daran haben, dass ihre Kunden
heil daheim ankommen.“ Handlungsbedarf besteht – das belegen die Zahlen des ACE ganz
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Dabei ist falsche Beladung kein
Kavaliersdelikt. Neben Bußgeldern zwischen 35 und 150 Euro
drohen auch drei Punkte im
Flensburger Zentralregister.
Kommt es durch die Beladungsfehler zu einem Unfall mit Personenschaden, kann dies als Straftat gewertet und mit Freiheitsoder Geldstrafen geahndet werden. In den Jahren 2009 bis 2011
starben in Deutschland 33 Menschen nach Unfällen wegen fehlerhafter Beladung. Für Uwe Becker, Sicherheitstrainer beim
VERKEHR & UMWELT
VERKEHRSRECHT
RECHT IN KÜRZE
FRAGEN AN DEN ACE-ANWALT
Volker Lempp,
Justiziar beim ACE
in Stuttgart.
Frage: Ich war neulich mit rund 160 km/h auf der Autobahn unterwegs, als ein eben eingefahrener Pkw überraschend vor mir auf
meine Fahrspur wechselte und mich zu einer Vollbremsung zwang.
Gleichwohl konnte ich eine Kollision nicht mehr verhindern. Obwohl an dieser Stelle keine Geschwindigkeitsbeschränkung bestand,
will die gegnerische Versicherung nur 75 Prozent meines Schadens
übernehmen. Mich trifft aber keinerlei Verschulden an dem Unfall.
Muss ich diese Regulierung trotzdem akzeptieren?
Manuel K., München
Antwort: Ich fürchte ja. Sie
sind ein Opfer des „Tempolimits durch die Hintertür“,
das der Bundesgerichtshof
bereits im Jahre 1992 eingeführt hat und das zur Folge
hat, dass auch erlaubtes Verhalten – hier: Missachtung
der lediglich empfohlenen
Richtgeschwindigkeit von
130 km/h auf Autobahnen –
zu Rechtsnachteilen bei der
Schadenregulierung führen
kann.
Darin liegt nicht ohne Weiteres ein Schuldvorwurf. Vielmehr gilt, was der BGH in
seinem Urteil vom 17.03.1992
wie folgt formulierte: „Die
Empfehlung des Verordnungsgebers stellt sich damit
trotz ihrer fehlenden rechtlichen Verpflichtungswirkung
als ̦Vernunftaufruf‘ und Appell an die Verantwortung des
Verkehrsteilnehmers dar, den
ein Kraftfahrer, der den erhöhten Anforderungen an
einen ̦Idealfahrer‘ genügen
will, nicht unbeachtet lassen
darf.“ Dies ist bis heute ständige Rechtsprechung der Oberlandesgerichte, und zwar auch in denjenigen Fällen, in denen den Unfallgegner ein erhebliches Verschulden trifft. Die Mithaftungsquote des
Haben Sie eine Frage an
Schnellfahrers liegt im Normalfall bei 20 bis 25 Prozent, bei falscher
unsere ACE-Anwälte?
Reaktion auch darüber.
Schreiben Sie uns:
[email protected] Die einzige Möglichkeit für Sie, dieses Ergebnis zu vermeiden, liegt
im Nachweis, dass der Unfall auch dann passiert wäre, wenn Sie die
Stichwort: ACE-Anwalt.
Richtgeschwindigkeit von 130 km/h eingehalten hätten. MöglicherMitglieder erhalten auch
bei den 475 ACE-Vertrau- weise gelingt ein solcher Beweis durch eine sachverständige Rekonensanwälten eine kosten- struktion des Unfallablaufs. Verbleibende Zweifel gehen dabei zu
ihren Lasten. So betrachtet ist das keine gute Ausgangslage für einen
lose Erstauskunft.
Rechtsstreit.
www.ace-online.de/recht
34
ACE LENKRAD 10/2012
FOTOS: ARCHIV
Das Tempolimit durch
die Hintertür
Auch im Bus das Anschnallen nicht vergessen
Wird eine ältere Frau auf einer
Omnibusreise schwer verletzt,
weil der Fahrer einen doppelgleisigen Bahnübergang zu
schnell überquert hatte, so kann
sie gegen ihn beziehungsweise
den Halter des Busses Schadenersatzansprüche und Schmerzensgeld geltend machen.
Allerdings hat sie sich mit
einem 30-prozentigen Abzug
wegen Mitverschuldens abzufinden, wenn sie nicht angeschnallt war. Da hilft es ihr auch
nichts, dass in Reisebussen „oft
gegen die Gurtpflicht verstoßen
wird“. Denn „auf die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Verstoß gegen die Gurtpflicht zum
Eintritt eines Schadens beiträgt,
hat dies keinen Einfluss“.
Oberlandesgericht Hamm, 6 U 187/11
„Besonders langsame“
Fahrt selten ohne Grund
Ein „besonders auffälliges Langsamfahren“ eines Autos auf
einer Landstraße, die mit bis zu
100 km/h befahren werden darf
(hier waren es nur ca. 18 km/h)
„begründet eine unklare Verkehrslage“. Und das bedeutet
für einen folgenden Motorradfahrer, dass er „misstrauisch“
werden muss und nur dann
überholt, wenn er ganz sicher
ist, dass dies auch gefahrlos
möglich ist. (Hier war der Biker
weniger geduldig, überholte
und stieß mit dem Pkw zusammen, der just in dem Moment,
in dem er auch den Blinker
setzte, nach links abbog. Beide
Kraftfahrer wurden je zur Hälfte
für schuldig an dem Unfall befunden.)
OLG Düsseldorf, 1 U 175/07
ACE VOR ORT
Die Ortsdurchfahrt von Zeil ist ein
Sorgenkind des ACE-Kreises Haßberge. Viele Autofahrer stellen ihre
Fahrzeuge einfach irgendwo ab und
blockieren so die komplette Straße.
*Gebühr: 6 Cent aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunk ggf. mehr
Haßberge
DEN WILDPARKERN AUF DER SPUR
Das Nadelöhr ist dicht
Gemeinsam mit dem Bürgermeister und der Polizei hat sich der ACE-Kreis Haßberge
die „Wildparker“ in Zeil vorgenommen. Denn mitunter ging in der engen Ortsdurchfahrt nichts mehr. Die konzertierte Aktion zeigt schon nach kurzer Zeit Wirkung.
schnell gefunden, neben dem
Bürgermeister ist auch die Polizei
im Boot. Erste Maßnahmen
waren Blumenkästen und Poller,
um das Parken zu erschweren.
Zudem verteilen Thomas Stadelmann und auch die ACE-Ehrenamtlichen freundliche Hinweiszettel an die Wildparker mit der
Aufforderung, doch legale Parkplätze aufzusuchen. Wenn alles
nichts nützt, kommt die Polizei
FOTOS: GLÜ
Rechts steht ein Lieferwagen, auf der linken Seite zwei
Autos halb auf dem Bürgersteig,
halb auf der Straße. Und in der
Ortsdurchfahrt stauen sich die
Autos, die nur noch einzeln die
Engstelle passieren können. Als
auch noch ein Lkw kommt, geht
nichts mehr. Diese Situation ist
Alltag im bayerischen Zeil, wo
Autofahrer ihre Autos immer
dort abstellen, wo es für sie am
bequemsten ist. Und das, „obwohl es im Bereich der Innenstadt mehrere öffentliche Parkflächen gibt“, wie Bürgermeister
Thomas Stadelmann betont.
Die Beschwerden der Anwohner
häuften sich und auch auf einem
Clubabend des ACE war die Situation der Zeiler Ortsdurchfahrt
ein heiß diskutiertes Thema.
„Wir müssen etwas tun“, entschieden die ACE-Mitglieder um
den Kreisvorstand von Haßberge,
Günter Selig. Verbündete waren
und es gibt Strafzettel. Denn Stadelmann hat von seinem Rathaus einen guten Überblick und
informiert auch schon mal persönlich die Ordnungshüter, wenn
es besonders schlimm ist. „ Wir
müssen immer wieder beobachten, dass Rollstuhlfahrer oder
Eltern mit Kinderwagen umkehren müssen, wenn die Straße zugeparkt ist“, echauffiert sich der
engagierte Rathauschef.
DER ACE IST VOR ORT
Haben auch Sie ein verkehrspolitisches Anliegen, welches Sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der
ACE-Kreise lösen wollen? Nehmen
Sie Kontakt auf! Ihren ACE-Kreis finden Sie im Internet unter www.aceonline.de/kreisclubs oder erfragen
Sie Ihren Ansprechpartner beim ACEInfoservice unter 0 18 02/33 66 77*
„Es ist ein großes Glück, jemand
an der Seite zu haben, dem die
Verkehrssicherheit so sehr am
Herzen liegt wie uns auch“, bringt
es der stellvertretende ACE-Kreisvorsitzende Hermann Schmitt
auf den Punkt.
Und Stadelmann wiederum ist
dankbar für die Arbeit des Clubs,
der nicht nur an der Parkfront
für mehr Verkehrssicherheit in
der Region kämpft. „Der ACE
ist für uns ein wichtiger Partner,
wir sind immer im Gespräch“,
sagt er.
So langsam tragen die steten Ermahnungen und Strafzettel
Früchte, immer mehr Autofahrer
parken vorschriftsmäßig. Aber
noch immer kommt es vor, dass
Stadelmann sein Rathaus kurz
verlassen muss, um uneinsichtigen Autofahrern einen freundlichen Zettel an die Windschutzscheibe zu hängen.
glü
Bürgermeister Stadelmann und der ACEKreisvorsitzende Selig.
ACE LENKRAD 10/2012
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Im Gegensatz zu herkömmlichen
Bio-Kraftstoffen fällt der Platzbedarf erstaunlich gering aus. Auch
die Ansprüche an das Grundstück sind äußerst niedrig. Landwirtschaftlich nutzbare Flächen
werden für die sogenannten eFuels jedenfalls nicht benötigt.
Ideal sind dagegen Brachflächen,
die den Prozess durch eine hohe
Anzahl von Sonnenstunden im
Jahresverlauf deutlich verbessern können. Sämtliche Konkurrenz-Debatten zwischen Tank
und Teller sind somit hinfällig.
Bei einer Massenproduktion
wird eine beträchtliche Menge
von Kohlendioxid gebunden und
in Kraftstoff und Sauerstoff umgewandelt. Damit will Audi zukünftig CO2-neutrale Mobilität
anbieten – und das mit kaum
modifizierten Otto-Motoren und
Selbstzündern!
FOTOS: FOTOLIA; WERK
Die Versuchsreihen im Labor
sind beendet und die kraftstofferzeugende Wirkung der
optimierten Cyano-Bakterien
gilt als gesichert. Nun entsteht
eine Demonstrationsanlage im
US-Bundesstaat New Mexico,
die die Effizienz dieser Technologie auch im großen Maßstab beweisen soll. Die Einzeller
sind nur wenige Tausendstel
Millimeter groß.
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE
Sprit aus dem Labor
Viele Firmen tüfteln am Treibstoff der Zukunft. Dank der Partnerschaft mit einem USBio-Energie-Unternehmen ist Audi einen Schritt weiter in Richtung CO2-Neutralität.
Kohlendioxid, Sonne und
Wasser bieten den Nährboden
für einen Bio-Kraftstoff der übernächsten Generation. Wichtigstes Element für diese innovative
Gewinnung von Treibstoff: Photosynthetische Einzeller, denen
Nährstoffe entzogen werden,
damit sie Kraftstoff produzieren,
anstatt neue Zellen zu bilden.
Ebenso wie Pflanzen betreiben
38
ACE LENKRAD 10/2012
diese Organismen die sogenannte oxygene Photosynthese.
Sie nutzen also das Sonnenlicht
und konzentriertes CO2, um Kohlenhydrate zu bilden und zu
wachsen. Dazu benötigen die
Mikroorganismen kein teures
Trinkwasser, ihnen genügt Aboder auch Salzwasser.
Die US-Firma Joule Unlimited
konnte das hohe Potenzial dieser
Technologie im kleinen Maßstab
bereits vorführen. Nun befindet
sich die erste Großanlage zur
Demonstration im Aufbau – das
Investitionsvolumen beträgt
110 Millionen US-Dollar. Nur mithilfe solventer Partner, wie dem
Ingolstädter Autohersteller Audi,
steht die Demonstrationsanlage
im US-Bundesstaat New Mexiko
kurz vor der Fertigstellung.
Während das sogenannte e-Ethanol dieselben chemischen Eigenschaften hat wie etabliertes
Ethanol, das aus Biomasse gewonnen wird, trumpft der e-Diesel auf: Im Gegensatz zu Mineralöldiesel enthält dieser nämlich
keinen Schwefel. Allerdings bereitet die Abscheidung der Dieselbausteine aus dem Brackwasser noch etwas Schwierigkeiten.
Außerdem gefriert der e-Diesel
momentan schon bei Temperaturen von sechs Grad. Ein großer
Vorteil der e-Fuels liegt dagegen
in ihrer uneingeschränkten
Mischbarkeit mit fossilem Sprit.
Die kommerzielle Herstellung
der e-Kraftstoffe wird jedoch
noch mindestens bis 2014 auf
sich warten lassen.
jps
MAGAZIN
K
O
M
P
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T
ECALL FÜR MOTORRADFAHRER
einer Grundidee von hessischen Schülern, die
2010 für den „Jugend forscht“-Wettbewerb einen
Helm konstruiert hatten, der bei einem Unfall
über eine angeschlossene Box einen automatiAuch für Motorradfahrer gibt es jetzt den
schen Notruf aussendet. Das jetzt vorgestellte
automatischen Notruf eCall. Gemeinsam mit
System besteht aus einer Motorrad- und Helmdem Motorradhelm-Hersteller Schuberth, der
einheit, die über Funk miteinander verbunden
Deutschen Telekom und Bosch hat die Björnsind. Der eCall ist mit allen Helmtypen und MoSteiger-Stiftung die Technik zur Marktreife enttorrädern kompatibel und kann jederzeit nachwickelt. Der Motorradfahrer-eCall beruht auf
gerüstet werden. Bei einem Unfall geht der Notruf via SMS direkt an die Notrufzentrale, gleichzeitig wird
eine Sprachverbindung aufgebaut. Reagiert der Motorradfahrer nicht, wird die Rettungskette automatisch in Gang gesetzt. Die eCall-Ausrüstung soll
rund 500 Euro kosten und wird
ab Januar erhältlich sein. Enthalten ist dabei ein 24-monatiges Sicherheitsabonnement.
Eine zweijährige Verlängerung
wird unter hundert Euro kosten, inklusive einer vollständigen Systemüberprüfung.
Auch für Motorradfahrer gibt es jetzt den automatischen Notruf eCall.
www.riderecall.com
Lebensretter im Helm
Flexibel sein
Seit 1988 gibt es Carsharing in
Deutschland, vor allem in den
letzten Jahren legten die Angebote, bei denen die Autofahrer
auf ein eigenes Auto verzichten
und bei Bedarf auf einen Fahrzeug-Pool zurückgreifen, stark
zu. Etwa 140 Anbieter gibt es
derzeit. Gemessen an den Carsharing-Fahrzeugen pro tausend
Einwohner ist Karlsruhe die
Carsharing-Hauptstadt, Berlin
liegt auf Platz fünf – obwohl
dort die meisten Anbieter auf
der Straße sind. Hinter Karlsruhe folgen Düsseldorf, München und Stuttgart.
Mobil sein geht ohne eigenes Auto.
BRENNSTOFFZELLEN-BUS FÜR NOTFÄLLE
Brennstoffzellen
Inverter
Netzspannug
Umschalter
NotstromAnschluss
MOBILE STROMERZEUGUNG
Arbeitet auch im Stand
Mit Wasserstoff betriebene Busse werden in Japan
bereits auf verschiedenen Strecken eingesetzt. Doch nicht
nur unterwegs im Linienverkehr können diese Busse umweltfreundlich betrieben werden. Auch als riesiges Notstromaggregat können die Personentransporter nützlich
sein. Die entsprechende Technik hat Toyota entwickelt und
gerade erst vorgestellt. Der Brennstoffzellen-Bus kann an
zwei elektrischen Ausgängen die in Japan übliche 100-VGleichspannung mit kurzzeitig drei Kilowatt und einer Dauerleistung von 1,5 kW liefern. Mit vollen Wasserstofftanks
kann der Toyota-Bus eine solche Spannungsversorgung
mehr als 100 Stunden lang bereitstellen. In einem früheren
Entwicklungsstadium befindet sich dagegen noch ein weiteres Modell, das mit einer maximalen Leistung von knapp
zehn Kilowatt ein größeres Bürogebäude 50 Stunden lang
mit Strom versorgen können soll. Mögliche Einsatzbereiche
sieht der Hersteller auch in (Natur-)Katastrophengebieten.
Die Mobilitätkosten sind in den
vergangenen zehn Jahren um fast 30
Prozent gestiegen. Laut Statistischem
Bundesamt sind die Preise für Superbenzin um 60, für Diesel um 80 Prozent gestiegen. Autos kosten dagegen lediglich zehn Prozent mehr als
2002. Die Preise für Bahntickets erhöhten sich in diesen zehn Jahren um
38 Prozent, der öffentliche Personennahverkehr wurde um 42 Prozent
teurer. Günstig ist das Fahrradfahren,
die Preise für Fahrräder sind lediglich
um knapp acht Prozent gestiegen.
E-Mobilität wird für immer mehr
Energieversorger zu einem wichtigen
Geschäftsfeld. Aktuell investiert bereits jeder vierte auf diesem Gebiet,
fünf von sechs Energieversorgungsunternehmen planen das Geschäftsfeld E-Mobilität aufzubauen. Das ist
das Ergebnis einer Studie von Steria
Mummert Consulting gemeinsam mit
dem F.A.Z.-Institut. Soll das Ziel der
Bundesregierung – eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 – erreicht werden, fällt den Energieversorgern mit
der Einrichtung der Ladeinfrastruktur
eine tragende Rolle zu.
ACE LENKRAD 10/2012
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FOTOS: ARCHIV
CARSHARING
Die KFZ-Innung Ostfriesland hat
zum neuen Ausbildungsjahr ein Pilotprojekt gestartet, in dem angehende
Mechatroniker eine Zusatzqualifikation für den Service von Old- und
Youngtimern erwerben können. Der
Grund dieses Angebots liegt in der
zunehmenden Bedeutung der oft reparatur- und immer pflegebedürftigen Klassiker für das Kfz-Gewerbe –
schließlich sind in Deutschland derzeit mehr als 250 000 Oldies mit
einem H-Kennzeichen zugelassen.
FREIZEIT & REISE
Die Felsenstadt Petra feiert in diesem Jahr ihre 200-jährige Wiederentdeckung. Nach einem Marsch
durch die stellenweise nur zwei
Meter breite Schlucht erwartet den
Besucher eine prachtvolle Fassade.
Petra diente bei der Indiana-JonesVerfilmung „Suche nach dem Heiligen Gral“ als wichtige Kulisse.
40
ACE LENKRAD 10/2012
MITTLERER OSTEN
„Ist es dort nicht gefährlich?“ So reagieren die meisten, wenn sie von der Reiseplanung in ein Land hören, das von Staaten
wie Israel, Syrien, Saudi-Arabien und dem
Irak umgeben ist. Dabei gilt: Die Reise nach
Jordanien ist trotz des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien kein Problem. „Zwei weitere
deutsche Reiseveranstalter haben dieses Jahr
Jordanien in ihr Programm aufgenommen“,
sagt Tanja Piepenburg vom Fremdenverkehrsamt und ergänzt, „dass auch das Auswärtige Amt keine Veranlassung sieht, die
dern, der von dort auf das „Gelobte Land“ geschaut haben soll. Die Stadt Madaba war
Schauplatz mehrerer Kämpfe der Israeliten
gegen die Moabiter und ein wichtiges frühchristliches Zentrum. Das bezeugen heute
noch die Reste von 14 Kirchen und mehrere
Mosaike. Auf dem Weg nach Petra in Wadi
Musa liegt versteckt hinter einem Shop die
Mosesquelle. Der Legende nach schlug
Moses auf dem Marsch in das gelobte Land
mit seinem Stab das Wasser aus dem Fels,
um den Durst seines Volkes zu stillen.
RUNDREISE JORDANIEN
Im Schmelztiegel
des Orients
Das Königreich wartet mit großer Geschichte und
außergewöhnlicher Gastfreundschaft. Inzwischen setzt das kleine Land
ganz gezielt auf Gesundheits- und Ökotourismus.
Sicherheitslage in Jordanien anders einzustufen als zuvor.“ Zwar wirken sich die Konfliktherde in der Nachbarschaft auf Jordaniens Tourismus aus, doch allmählich ziehen
die Gästezahlen wieder stärker an.
Jahrtausendealte Kultur begegnet dem Jordanienbesucher auf Schritt und Tritt. Die gut
erhaltene römische Stadt Jerash etwa, knapp
zwei Autostunden nördlich von Amman, gehört ins Pflichtprogramm einer Reise. Die
Reste des antiken Gerasa, einer römisch-byzantinischen Provinzstadt, zählen zu den
besterhaltenen Ruinenstätten im Nahen
Osten. 1806 wiederentdeckt vom deutschen
Orientpionier Ulrich Seetzen und bis heute
noch längst nicht komplett ausgegraben.
Das „Pompeji des Ostens“ besticht zunächst
durch ein für klassische Stadtanlagen ungewöhnliches, von ionischen Säulen eingefasstes, ovales Forum. Daran schließt sich
der 700 Meter lange einstige Prachtboulevard
an, der von 250 Säulen gesäumt wird. Beim
Pflaster dieses Cardo Maximus handelt es
sich um das Original. Gut darauf zu erkennen
sind die Fahrrillen schwerer metallener Wagenräder. Erhalten geblieben ist außerdem
die „Cloaka Maxima“, die einen Meter tiefer
liegende Kanalisation.
Für bibelfeste Besucher bietet das Land auch
einige historische Schauplätze. Wer will,
kann am Berg Nebo auf Moses’ Spuren wan-
Höhepunkt einer Jordanien-Reise ist Petra,
die zum Weltkulturerbe zählende Felsenstadt der Nabatäer. Sie feiert dieses Jahr ihre
200-jährige Neuentdeckung. Sommer 1812:
Der 25-jährige Basler Johann Ludwig Burckhardt geht auf Orientreise. Im Ostjordanland
erzählen ihm Beduinen von einer geheimnisvollen Ruinenstätte, die inmitten des unzugänglichen Wüstengebirges verborgen
liegen soll. Getarnt als muslimischer Kaufmann Sheikh Ibrahim Ibn Abdallah – Burckhardt kann Arabisch und kennt sich mit Sitten und Gepflogenheiten aus – findet er
nach über 600 Jahren den Zugang.
Schon der Weg dahin hat es in sich. Er führt
durch den Sik, eine von tektonischen Kräften
aufgerissene Schlucht, die stellenweise nur
zwei Meter breit ist. 80 bis 100 Meter ragen
ihre Steilwände empor, sodass der Himmel
manchmal zum Fleck schrumpft. Dann folgt
nach drei Kilometern Fußmarsch oder Ritt
völlig unvermittelt ein unvergesslicher Anblick: die prachtvolle Fassade der Felsenstadt. Fast 40 Meter hoch und 30 Meter breit
wurde al Khazneh, das „Schatzhaus des Pharao“, aus dem rötlichen Sandstein gehauen.
Es war das Monumentalgrab eines Königs
und seiner Familie vor über 2000 Jahren.
Sechs korinthische Säulen mit Giebel, Attika
und barock anmutenden Aufsätzen, von
einer Urne als Spitze gekrönt. Der Legende
›
ACE LENKRAD 10/2012
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FOTOS: REUTTER
nach birgt die Urne den Schatz des Pharao.
Doch alle Versuche, sie aufzuschießen und
das Gold herausrieseln zu lassen, schlugen
fehl: Die Urne blieb unversehrt.
Petra ist sehr auf Touristen ausgerichtet. Das
wird schon im Eingangsbereich klar, wo auf
einem Kiosk Harrison Ford als „Indiana
Jones“ in Lebensgröße prangt. Denn im dritten Teil der Abenteuerfilme reitet Indiana
Jones auf seiner Suche nach dem Heiligen
Gral durch die Schlucht von Petra.
900 schweißtreibende Stufen führen zum
Kloster Ed Deir, einem weiteren Höhepunkt
einer Jordanienreise. Die mit 40 mal 50 Metern wuchtigste Fassade auf dem Gipfelplateau von Petra wirkt, als sei sie aus der gewaltigen Landschaft herausgestanzt. Dennoch
ist sie felsenfest und für die Ewigkeit verbunden mit dem Gestein.
In Amman erlebt der Reisende den typischen
arabischen Alltag. Die Ursprünge der Stadt
gehen in biblische Zeiten zurück, dort ist sie
unter dem Namen Rabba beschrieben. Die
Ammoniter bezeichneten sie Rabbat-Ammon. Die Stadt dehnte sich damals – wie
42
ACE LENKRAD 10/2012
Rom – auf sieben Hügel aus, inzwischen erstreckt sie sich sogar auf neunzehn Anhöhen. Fantastisch ist der Blick von der hoch
gelegenen Zitadelle über die Stadt mit ihrem
gut erhaltenen römischen Theater. Sehenswert ist außerdem der römische Herkulestempel, der in christlich-byzantinischer Zeit
als Steinbruch für eine dreischiffige Kirche
herhalten musste. Chaotisch ist hingegen
das Gedränge in den Souks (Märkten) der
Millionenstadt. Wohlriechende Gerüche vieler Gewürze betören die Nase, frisches Obst
und Gemüse machen Appetit. Nichts für
zarte Gemüter sind die Ziegenhälften, die inklusive Fell und Kopf an Haken baumeln.
Wer sich von diesem Trubel erholen will,
kann sich im Toten Meer treiben lassen –
Schwimmen ist wegen des extremen Salzgehalts so gut wie nicht möglich – oder in der
Wüstenlandschaft „Wadi Rum“ ein besonders ursprüngliches Stück Arabien erleben.
Im Juni 2011 vergab die UNESCO der Wüstenlandschaft den Status des Naturdenkmals
und nahm sie in die Liste der Weltnaturerbestätten auf.
Die heilende Wirkung des Toten Meeres ist
seit Lebzeiten Herodes bekannt. Fast schon
unwirklich wirkt der Salzsee mit seiner völlig
ruhigen Wasseroberfläche. Das Tote Meer
trägt seinen Namen zu Recht: Weder Tier
noch Pflanze können in dem 80 Kilometer
langen Binnengewässer existieren. Grund
dafür ist der hohe Salzgehalt mit 30 Prozent.
Ursache für diese ungewöhnliche Salzkonzentration liegt in der starken Verdunstung
des Wassers. Der Wasserspiegel sinkt stetig,
weil dem Jordan als einzigem Zufluss von
allen Anrainern immer mehr Wasser für die
Bewirtschaftung der Felder abgezapft wird.
Baden macht hier – etwa 400 Meter unter
dem Meeresspiegel – einen Riesenspaß.
Ohne sich bewegen zu müssen, treibt man
wie ein Ball auf der Meeresoberfläche. Typischen Badetourismus gibt es hier nicht. Wer
ans Tote Meer reist, will sich erholen und die
heilenden Kräfte des salzigen und mineralreichen Wassers nutzen.
Niemand hat die Reize des Wadi Rum so poetisch beschrieben wie Lawrence von Arabien in seinem Klassiker „Die sieben Säulen
der Weisheit“ im Jahre 1926. Der britische
Archäologe, Sprachforscher, Agent und Militärberater musste es wissen: Immer wieder
führten ihn seine Aufträge nach dem Arabischen Aufstand 1917/18 zurück in diese Landschaft, von der er sich magisch angezogen
fühlte. Auch Regisseur David Lean drehte
1962 große Teile seines Monumentalwerkes
„Lawrence von Arabien“ mit Peter O’Toole in
der Hauptrolle an Originalschauplätzen.
Etwa 50 Kilometer östlich von Aqaba, der
einzigen Bade- und Hafenstadt des Landes,
erstreckt sich dieses surreal wirkende Wüstental, das knapp 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt und dessen Felsmassive zusätzlich bis zu 400 Meter emporragen. Ihre
Sockel sind aus Granit, die Spitzen aus rötlichem Sandstein, den Wind und Erosion
30 Millionen Jahre lang in bizarre Formen
geschliffen haben: Pilze, Kuppeln, Orgelpfeifen, Figuren – hier hat die Fantasie freien
Lauf. Im Sandstein sind zahlreiche Versteinerungen und Fossilien zu sehen – Spuren
einer erdgeschichtlichen Epoche, als große
Teile Jordaniens von einem flachen Meer bedeckt waren. Unter Sand und Fels verborgen
liegt der größte Schatz des Staates, in dem
Wälder und Felsen:
das Naturschutzgebiet
von Dana ist ein zauberhaftes Wandergebiet. Aktivurlauber
sollten im „Wadi
Mujib Nature Reservat“ wasserfest sein.
Die Spuren von Lawrence von Arabien sind
in den Ruinen im Wadi
Rum noch sichtbar.
Überwindung kostet
der Blick von der Felsenbrücke.
Sommer ade, barfuß tut weh.
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sonst keine natürlichen Bodenschätze vorkommen: Ein jahrmillionenaltes Wasserreservoir wird angezapft und in dicken Rohren
entlang der Königstraße nach Amman geleitet. Es soll für die nächsten 100 Jahre die
chronische Wasserknappheit lösen.
Zwei Tage sollten eingeplant werden, um
diese Mischung aus Wüste und Canyons zu
erleben. Nur per Jeep oder Kamel ist der Zugang möglich, und auf beides haben die im
Wadi lebenden Howeitat das Monopol. Im
„Captain’s Desert Camp“ hat der Abenteurer
die Möglichkeit, im Zelt oder unter freiem
Himmel am Lagerfeuer zu übernachten. Tags
darauf geht es dann mit dem Kamel oder Jeep
hinaus in die Wüste.
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Ein anderes Tourismusprojekt, rund 200 Kilometer nördlich von Aqaba, hat bescheidenere Ziele: Über die Königsstraße und den
Desert Highway erreichbar, liegt auf knapp
1600 Metern über dem Meer das Bergdorf
Dana. Vor fast zehn Jahren wurde hier das
erste sozialverträgliche Tourismusprojekt
des Landes gestartet – anfangs gegen den
Willen der in den Bergen lebenden Bedui-
nen. Naturschutz hieß für sie vor allem die
Gefährdung ihrer Existenz. Erst als die lokale
Bevölkerung in die Tourismusprojekte stärker eingebunden wurde, fand das Projekt die
nötige Akzeptanz. Heute steht in Dana ein
Besucherzentrum, Zeltplätze und ein Gästehaus warten auf Wanderer und Naturliebhaber. Wanderungen durch mehrere Klimazonen hinunter in das Wadi Araba sind in dem
I N F O R M A T I O N E N
REISEZEIT: Jordanien ist ein Reiseland für das ganze
Jahr. Die Monate Mai und Oktober bieten ein ausgeglichenes, angenehmes Klima. Die Monate zwischen
November und April sind eher kühl und regenreich.
Auf Hochebenen können dann Temperaturen unter
null Grad auftreten. In den Sommermonaten zwischen
Mai und Oktober sind Temperaturen bis über 40 Grad
Celsius besonders in den tieferen Regionen möglich
EINREISE: Ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass und ein Visum sind notwendig – beim
jordanischen Konsulat nachfragen. Impfungen sind
keine erforderlich.
RUNDREISE: Viele Urlauber buchen ihre Jordanientour als Pauschalreise. Aber auch große Hotels vor Ort
bieten Ausflugsprogramme an: zu den Wüstenschlössern, nach Jerash oder ans Tote Meer; von Aqaba aus
nach Petra oder ins Wadi Rum. Für Petra sollte man
eine Übernachtung einplanen, da ein ganzer Tag für
das Besuchsprogramm benötigt wird.
FLUG ab/bis Frankfurt, Anreise zum Flughafen, sieben
Übernachtungen im DZ inkl. HP, Busrundreise ab/bis
Amman über Wüstenschlösser, Um Qeis, Pella, Totes
Meer, Jerash, Ajlun, Madaba, Petra und Wadi Rum.
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ACE LENKRAD 10/2012
mit vier Ü/F im Doppelzimmer im 4-Sterne-Hotel Marina Plaza Tala Bay, Rückflug ab Aqaba über Amman
nach Frankfurt. P. P. inkl. Rundreise ab 1377 Euro.
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AUSKÜNFTE: Fremdenverkehrsamt Jordan Tourism
Board, 60486 Frankfurt, Tel. 0 69/71 91 36 62.
www.de.visitjordan.com
Naturschutzgebiet möglich. Einen Einblick
in die artenreiche Flora und Fauna des Naturparks geben geführte Trekking-Touren.
Aber auch Wanderungen auf eigene Faust
können dort unternommen werden. Karten
zu den verschiedenen Wanderrouten sind im
Informationszentrum erhältlich. Die Touren
reichen von einfachen Strecken von ein bis
zwei Stunden Länge bis hin zu anspruchsvollen Wegen, für die zwischen fünf bis sieben
Stunden eingeplant werden sollten.
Für Aktivurlauber ist das tiefstliegende Reservat der Welt „Wadi Mujib Nature Reserve“
wie geschaffen. Es liegt 400 Meter unter dem
Meeresspiegel, direkt am Toten Meer. Die
zerklüftete, wilde Felsenlandschaft bietet
vielfältige Lebensräume. So sind im Wadi
Mujib zehn verschiedene Raubtierarten beheimatet, darunter der Arabische Leopard,
der Rotfuchs und die Wildkatze. Außerdem
Die Abstecher zur Ruinen-Stadt Jerash und zum
römischen Theater in Amman gehören ins Pflichtprogramm einer Rundreise. Nach einer Wanderung lockt das Bad im Toten Meer.
hat das RSCN (Royal Society for the Conservation of Nature) hier ein besonderes Nachzuchtprogramm für den vom Aussterben
bedrohten Nubischen Steinbock ins Leben
gerufen. Hier gibt es fünf große Wanderwege.
Spektakulär ist der Malaqi-Trail: Auf Touren
von sechs bis acht Stunden wandern die Teilnehmer den Wadi hinauf zu den natürlichen
Wasserbassins und seilen sich dann durch
eine enge Schlucht 20 Meter neben einem
Wasserfall ab. Hierzu muss man schwimmen
können und körperlich fit sein.
Wer weniger Zeit hat, geht zwei Stunden den
Siq-Trail durch den Flusslauf des Mujib-Tals
bis zum Wasserfall. Auch hier sollte man fit
sein und schwimmen können. Trekking ist
im Reservat nur mit Guides erlaubt, doch gerade hier erlebt der Besucher eine außergewöhnliche, aber für Jordanien typische Gastfreundschaft. Guide Ayman Tadros, der in
Deutschland studierte, erklärt: „Jeder Reisende wird wirklich als Gast behandelt. Und
unseren Gästen wollen wir alle Wünsche erfüllen – das hat Tradition.“
Rudi Reutter
FOTOS: ARCHIV
STÄDTEPORTRÄT
RHEINLAND-PFALZ
Oppenheim am Rhein
Gerade jetzt, im Herbst, ist
es am Rhein ganz besonders
schön. Und es gibt dort kleine
Orte, in denen sich Urlaubsgäste
besonders wohlfühlen: zum Beispiel in Oppenheim.
Hier – am Ufer des Rheins –
gründeten schon die Römer eine
Siedlung, aus der sich im Laufe
der Jahrhunderte eine Stadt entwickelte, die im Jahr 1225 sogar
zur Freien Reichsstadt wurde.
Allerdings wurde ein Großteil
Oppenheims während des pfälzischen Erbfolgekriegs von den
Franzosen im Jahr 1689 zerstört.
Wer sich für Geschichte interessiert, kann sich im Stadtmuseum
(Merianstr. 6, Mo.–Fr. von 11 bis
17 Uhr geöffnet) umfassend informieren.
Das Städtchen (ca. 7000 Einwohner) liegt sanft eingeschmiegt in
den Weinhängen, und seine Altstadt begeistert die Besucher mit
ihren verwinkelten Gässchen
und den romantischen Treppengassen. Bei einem Bummel sollte
man sich den Marktplatz mit
dem Rathaus (1621) sowie die
beiden Kirchen St. Katharinen
(13.–15. Jh.) und St. Bartholomäus (14. Jh.) ansehen. An die
große Vergangenheit Oppenheims erinnern auch Teile der
alten Stadtbefestigung, wie das
Gautor, die Rheintorpforte, der
Uhrturm und Reste der Stadtmauer. In der Ruine Landskron,
von der man einen wunderschönen Blick in die Rheinebene hat,
finden heute die Festspiele des
Kultursommers statt.
Und dann hat Oppenheim noch
eine bemerkenswerte Unterwelt!
Ein System von unterirdischen
Gängen, Treppen, uralten Gewölben und Kellern durchzieht die
Altstadt. Sozusagen eine Stadt
unter der Stadt. Wer will, kann
das einzigartige Labyrinth bei
einer Führung besichtigen.
Sehr interessant ist auch ein Besuch des Deutschen Weinbaumuseums (Wormser Str. 12), in
dem die Weinherstellung von
der römischen Zeit bis heute gezeigt wird.
Spätestens zum Ausklang des
Tages sollte man dann aber einkehren, um die hervorragenden
Weine der Gegend zu verkosten.
Besonders stimmungsvoll geht
das natürlich auf einem der zahlreichen Weingüter, in einer
Straußenwirtschaft oder während eines Weinfests, wie etwa
auf dem Katharinenmarkt am
20. und 21. Oktober.
rpf
Eingebettet am Fuß der
Weinberge liegt das Städtchen
Oppenheim am Rhein. Bei
einem Besuch jetzt im Herbst
kann man hier hervorragend
Wein und Kultur genießen.
I N F O R M A T I O N
PREISE: Ü/F in Hotels kosten ab
40 € p. P. im DZ, in Ferienwohnungen
für 2 P. etwa 50 €. Wohnmobil-Stellplätze findet man am Festplatz der
Stadt. Campingplätze gibt es in der
Umgebung.
Als rheinisches Nationalgericht gilt
„Dippedotz“, geriebene Kartoffeln,
die mit geröstetem Speck, Mettwurst
und Zwiebeln gebacken werden.
Auch der „Spuntekäs“, Magerquark
und Frischkäse mit Zwiebeln und Gewürzen, ist typisch. Zum „Federweißen“, dem neuen Wein, der jetzt gerade zu gären beginnt, schmeckt der
Zwiebelkuchen.
AUSKÜNFTE: Stadt Oppenheim,
Merianstr. 2, 55276 Oppenheim,
Tel. 0 61 33/49 09 14,
www.stadt-oppenheim.de
ACE LENKRAD 10/2012
45
FREIZEIT & REISE
RATGEBER
Leckereien satt bietet die ChocolART in Tübingen.
Es gibt alle Geschmacksrichtungen von Nuss bis
Nougat, von chilischarf bis zu cognac. Eine Malerin dekoriert Autos mit Schokolade und die Stadt
erstrahlt im Raureif.
TOUREN IM ADVENT
Abseits von Punsch und Printen
Süßer die Glocken nie klingen … zumindest in der vielbesungenen Weihnachtszeit. Zwischen Alpen und Nordsee läuten
sie die stimmungsvollsten Wochen des Jahres ein. Mit Chorgesang und Lichterketten, mit
Glühwein und Lebkuchenduft
wird Advent gefeiert. Manchmal
etwas schrill und bunt. Doch in
vielen Regionen noch immer
still und besinnlich. Orte wie
Nürnberg, Rothenburg oder Salzburg haben sich zu Massenmärkten entwickelt, wo man in „Weihnachtsläden“ das ganze Jahr über
Christbaumkugeln und Krippen46
ACE LENKRAD 10/2012
figuren kaufen kann. Doch es
gibt lohnende Ziele mit traditionsreichen Weihnachtsbräuchen:
Schokokunst
in Schwaben
Tübingen: Schokoladenduft
liegt in der Luft. Einmal im Jahr
verwandelt sich die Altstadt zur
Welt-Hauptstadt der Chocolatiers. Eine Malerin verziert einen
Mini Cooper mit süßen Motiven.
Rund 100 Experten zeigen, wie
mit Vanillin oder Mandeln, mit
Chili, Pfeffer oder Koriander, mit
Whisky oder Cognac dicke Kakaomasse zu pikanten oder
scharfen Pralinés wird. Proben
gibt es zum Nulltarif. Kurse für
daheim zum Nachmachen ab
rund 20 Euro.
Und wer immer noch nicht
genug Süßes hat, kann sich das
Abendessen mit Entenbrust oder
Hirschfleisch plus Schokosoße
servieren lassen, etwa im „Restaurant Mauganeschtle“ (Burgsteige 18) oder in der „Weinstube
Forelle“. Zum siebten Mal gibt es
in diesem Jahr im Advent das Tübinger Schokoladen-Festival
„chocolART“. Wer noch einen
Ausflug in die nahe Schwäbische
Alb macht, kann sich für die
Festtage reichlich mit Schokolade eindecken: Ritter, eine
der größten Schoko-Fabriken
Deutschlands, verkauft zum
Sonderpreis (ab 50 Cent,
100 Gramm) Bruchstücke der
feinsten Sorten von Alpenvollmilch bis Trauben-Cashews.
Tipp: „chocolART Tour“ mit
Stadtführung, Pralinenkurs, Mittagessen ab 19,50 Euro, Infos:
Verkehrsverein Tübingen,
Tel. 0 70 71/9 13 60 oder
www.chocolART.de/busportal.
Lichterglanz pur macht den „Grand-Place“ im
Herzen von Brüssel zum Anziehungspunkt von
Millionen. Süße Weihnachtsmänner und Pralinen
locken in allen Auslagen. Zum Schmelzen
der Kalorien gibt es Eislaufbahnen.
Noch ist Heiligabend ein paar Wochen entfernt, wer aber eine romantische Reise in die Vorweihnachtszeit plant,
muss sich schon jetzt damit beschäftigen. ACE LENKRAD-Autor Wolfgang Polte hat ein paar Tipps parat.
Süßes schlecken
in Belgien
Flandern: Einer Reise durchs
Schlaraffenland gleicht die
Adventstour durch Flandern,
den nördlichen Teil Belgiens.
Denn nirgendwo sonst geht die
Vorweihnachtszeit so durch den
Magen! Von süß bis sauer, von
deftig bis zartbitter wird im Advent in Belgien genascht und geschleckt. Zwar war der Erfinder
der Praline ein Schweizer, aber
sein erstes Geschäft eröffnete er
1857 in Brüssel: Jean Neuhaus. Er
rührte aus Kakaomehl, Kakaobutter, karamellisierten und gehackten Haselnüssen oder Mandeln seine ersten süßen Trüffel.
Heute gibt es im Familienbesitz
65 Geschäfte in allen größeren
Städten. Unter dem Markenzeichen „N“ verkaufen sie süße
Christbaumkugeln, Schokomänner oder -engel. Drei weitere
Schoko-Dynastien wetteifern
mit den Neuhaus-Spezialiäten:
Leonidas, Godiva und Burie. Sie
haben Läden in Brüssel, Antwerpen, Gent und Brügge. Produziert
wird nach dem belgischen Reinheitsgebot. Die EU erlaubt seit
2000 für Schokolade bis zu fünf
Prozent Fremdfette. Die Belgier
halten an der teuren, reinen Kakaobutter fest. Was man deutlich
schmecken kann.
Naschen steht also an erster
Stelle. Aber auch der christlichbesinnliche Teil des Advents ist
zu spüren. Ich fühle mich
manchmal wie auf einer Fahrt
nach Betlehem. Denn in allen
Städten des Landes sind Krippen
mit lebensgroßen Figuren aufgebaut. Lebendige Ochsen, Esel
und Schafe stehen neben Maria,
Josef und dem Christuskind aus
Holz, Keramik oder Pappma-
schee. Die prächtigste steht in
Brüssel auf dem „Grand-Place“.
Zwischen 15. Dezember und
5. Januar gibt es in der Provinz
Antwerpen Rundfahrten zu den
300 schönsten Krippen. Überhaupt lohnt sich Antwerpen besonders. Hier kommt am Nikolaustag, also am 6. Dezember,
dem Bescherungstag in Flandern
und Holland, „Sinterklaas“ persönlich in einem Boot im Hafen
an. Zur Begrüßung gibt es drei
Tage einen riesigen Weihnachtsmarkt.
Tipp: Pauschal-Rundreise „Advent in Flandern“, fünf Tage mit
ACE LENKRAD 10/2012
47
FOTOS: POLTE (5), ARCHIV
Im Erzgebirge wetteifern 40 Städte mit den
höchsten Lichterbäumen, den größten Holzpyramiden und den längsten Trachten-Paraden. Ein
Weihnachtsmann gibt den Takt an.
Hotel, Frühstück, einem Abendessen und Führungen ab
740 Euro (p. P./DZ). Infos: Studiosus und ACE Reisebüro. Allgemeine Auskünfte: Tourismus
Flandern – Brüssel, Tel. 02 21/
2 70 97 70 oder www.flandern.
com.
Schnitzerkunst
vom Erzgebirge
Erzgebirge: Das deutsche
Weihnachtswunderland liegt im
Erzgebirge. Denn von dort kommen die geschnitzten Holzpyramiden, die sich in fast jedem
deutschen Haushalt drehen, die
geklöppelten Sterne als Adventsschmuck und das Holzspielzeug.
Am 27.11. beginnt im Universitäts-Städtchen Freiberg im Norden des Erzgebirges der Reigen
von 40 Weihnachtsmärkten in
dieser Region. Er endet am Tag
vor Heiligabend. Dazwischen
48
ACE LENKRAD 10/2012
wird geschnitzt, gesungen, geblasen und gefeiert mit Kunsthandwerkern, Musikparaden
und Adventsabenden von Auer
(2. Dezember) bis Zwickau
(15.12.). Mein Lieblingsdorf ist
Seiffen. Denn von hier kam
meine erste Spielzeug-Holzbahn. Jetzt kann man zusehen,
wie sie geschnitzt und bemalt
werden. Im Spielzeugmuseum
stehen alte Kostbarkeiten wie
Krippen, Pyramiden und Leuchter. In der Rundkirche ertönt
Weihnachtsmusik. Am zweiten
Adventssamstag gibt es einen
Lichterzug, in dem Männer in
alten Bergmanns-Trachten mit
Fackeln und Musik durch den
Ort ziehen. Mit Glühwein und
Fettbemmen (Brot mit Schmalz)
klingt das Adventsfest aus. Natürlich wird auch der alte Holzmichel besungen. Denn der lebt
immer noch.
Tipp: Hotel „Erbgericht Buntes
Haus“ (3*) zwei Nächte mit Früh-
Am Wörthersee strahlt Velden mit dem größten
schwimmenden Adventskranz und dem Schlosshotel den größten Glanz aus. Stiller geht es im
benachbarten Pörtschach zu.
stück, Schnitzabend, Holzsouvenir 104 Euro (p. P./DZ). Infos:
Dertour (www.dertour.de) und
ACE Reisebüro (www.ace-online/
reise-urlaub), Allgemein: Tourismusverband Erzgebirge,
www.erzgebirge-tourismus.de
Singende Engel
in Österreich
Wörthersee: Vor dem „Hotel
Schloss Seefeld“ in Pörtschach
dampft es. Bis auf 30 Grad wird
hier das Seewasser in einem Becken erwärmt. Ringsum verzaubert Raureif die Zweige der
Bäume und Büsche. Auf der Ostseite leuchten die Lichterketten
des Panoramabades und einer
kleinen Budenstadt. Zum dritten
Mal feiert der kleine Kurort dieses Jahr seinen stillen Advent
mit Chören und Fackelumzügen.
Von der Westküste glänzen die
Lichter des Christkindlmarktes
in Velden. Junge Mädchen als
Engel verkleidet weisen den Weg
zum Engerlpostamt, in dem
Wunschzettel geschrieben und
aufgegeben werden können,
oder in die Engerlbackstube.
Hier helfen sie Vanillekipferl
und Lebkuchen backen. Abends
stimmen sie himmlische Chöre
an. Rund 80 000 Lichter strahlen
vom mit 25 Meter Durchmesser
größten schwimmenden Adventskranz der Welt, der vor der
Promenade des Adventsmarktes
ankert. Daneben schwimmt eine
riesige Krippe. Der im Sommer
so quirlige Ort verwandelt sich
vom ersten Adventswochenende
bis zum Heiligen Abend in eine
romantische Weihnachtsstadt,
nicht so bunt und laut wie das
„Stille Nacht“-Land um Salzburg
und den Wolfgangsee, dafür mit
viel Musik – Bläserkonzerten,
Gesang, Glühmost und einem
Engerlschiff. Die „Santa Lucia“
verbindet halbstündlich die bei-
Auf der Schneekoppe türmen sich
im Advent bis zu fünf Meter Neuschnee. In Krummhübel ragen die
hohen „drei Steine“ in den Himmel.
den Adventsorte Velden und
Pörtschach. Wer einen Ausflug in
den Schnee sucht, braucht nur
eine knappe halbe Autostunde
bis Ossiach zu fahren und lässt
sich mit einer Seilbahn auf die
Gerlitzen Alpe bringen. Hier
wird mit dem ersten Schnee im
Advent die Skisaison eröffnet.
Tipp: Pauschale „Adventszauber am See“ im „Hotel Schloss
Seefels“ (5*) , drei Übernachtungen mit Frühstück, Fünf-GängeAbendessen, Wellness, 372 Euro
im Doppelzimmer.
Infos: www.seefels.com sowie
www.woerthersee.com oder Österreich Werbung: www.austria.info.
Schlesische
Bräuche in Polen
Riesengebirge: „Oh Tannenbaum! O Tannenbaum“, schallt
es durch die Stabholzkirche
Wang, die 1841 vom damaligen
Preußenkönig Friedrich Wilhelm
IV. vom norwegischen Vang nach
Brückenberg bei Krummhübel
(heute Teil der polnischen Stadt
Karpacz) versetzt wurde.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs
ist der nördliche Teil des Riesengebirges zwar polnisch, doch zur
Vorweihnachtszeit leben die
alten schlesischen Bräuche wieder auf. Nicht weit entfernt von
Krummhübel soll 1611 in einem
Schloss der Herzogin Dorothea
Sibylle von Schlesien der erste
Tannenbaum geschmückt worden sein. Das berühmte Weihnachtslied geht auf ein schlesisches Volkslied zurück. Mohnkuchen und warmer Kartoffelsalat haben als beliebteste
Advents- und Weihnachtsgenüsse allen polnischen Einfluss
überstanden. Längst mischt sich
Schlesisches mit Polnischem wie
Hanfsuppe und Pfefferkuchentunke. Die Weihnachtsmärkte
von Jelenia Góra (bis 1946
Hirschberg), Bad Warmbrunn
(Cieplice), Agnetendorf (bis 1946
Wohnort des Dichters Gerhard
Hauptmann) gleichen denen von
Köln oder Leipzig, nur dass sie
wesentlich kleiner und stiller
sind. Am schönsten sind die
Ausflüge zu den weihnachtlich
geschmückten Schlössern im
Hirschberger Tal und durch die
Tannenwälder in Richtung
Schneekoppe. Meistens liegen
die Flocken dick wie Watte auf
den Zweigen. Im Sessellift ab
Krummhübel kann das Reich des
Waldgeistes Rübezahl bis zur
„Kleinen Koppe“ von oben bestaunt werden. Die letzte, besonders mühsame Strecke auf den
1601 Meter hohen Gipfel muss
man von der polnischen Seite zu
Fuß gehen. Nur vom tschechischen Pec pod Snežkou (Petzer)
gibt es eine Sesselbahn.
Tipp: Pauschal-Busreise „Malerisches Riesengebirge“, fünf
Übernachtungen, Frühstück,
drei Abendessen ab 438 Euro
(p. P./DZ). Infos: www.buswelt.de.
Hotelpauschale: „Mercure Jelenia Góra“ (3*) ab 26 Euro mit
Frühstück (p. P./DZ), Dertour.
Infos: Polnisches Fremdenverkehrsamt, Tel.0 30/2 10 09 20
oder www. polen.travel.
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AL 08/2012
AL 10/2012
FREIZEIT & REISE
CAMPING
NEUE MODERNE CARAVANS
Schick in Schale
Design muss sein: Moderne Caravans widerlegen Vorurteile gegen den braven Campingurlaub. Heute liegen
Designermodelle im Trend, nicht nur in der Luxusklasse.
KURZ
&
Ein dunkles Fensterband
zieht sich wie ein Visier über Bug
und Seiten. Das rundliche Heck
trägt LED-Rückleuchten wie ein
modernes Auto. Vorn und hinten schmiegen sich die Rangiergriffe an den Aufbau. Der Hobby
Premium ist Prototyp einer
neuen schicken Generation von
Caravans. Sie räumt mit den Vorurteilen vom biederen Camping-
urlaub schon äußerlich auf. Der
besondere Pfiff: Den Hobby Premium gibt es bereits für weniger
als 20 000 Euro – dabei sieht er
10 000 Euro teurer aus.
Der neue Tabbert Grande Puccini kostet glatt das Doppelte des
Hobby. Kräftige Rückleuchten,
unten eine Diffusor-Optik – wer
hinter dem neuen Tabbert-Flaggschiff fährt, dem wird nicht lang-
Endorf im Chiemgau an. Es gibt Halb- und
Ganztagskurse. www.camping-stein.de
Bäder und vieles mehr stehen auf dem
Programm. www.hymer.com
Behindertengerecht ausgestattete
Reisemobile bieten Hymer und Fahrzeugumbauer Paravan an. Extrabreite Türen,
Lift, Fahrer- oder Beifahrerplatz für Rollstuhlfahrer, elektrisch absenkbare Betten,
eine Einrichtung mit Durchfahrbreite, verstärkter Fahrzeugboden, angepasste
Camping mal anders: Der Campingplatz Zillertal hat Holzbungalows aufgestellt. Sie bieten Platz für fünf bis sechs
Urlauber und sind vom Ceranfeld über
Geschirrspüler und extra-große Betten
bis zur Heimkinoanlage ausgestattet.
www.zilllertal-camping.at
FÜNDIG
Unter der Marke „Van Avenue“ entwickelt Autoveredler Irmscher Zubehörteile für Reisemobile. Neuestes Produkt
ist eine Bugschürze für den Fiat Ducato
und dessen Parallelmodelle. Es gibt sie
grundiert oder lackiert, auch mit Tagfahrlicht und Kurvenlicht. www.van-avenue.de
Holleri du dödli di – Jodelkurse bietet
im Herbst der Campingplatz Stein in Bad
50
Mal elegant, mal
munter: Interieur von
Adria Astella Glam
und Fendt by Jette
Joop. Automobiles
Außendesign: Hobby
Premium, Dethleffs
Beduin VIP, Tabbert
Grande Puccini.
ACE LENKRAD 10/2012
Camping und Therme verbindet der
Seecamping Oberzenn am Rande des
Naturparks Frankenhöhe. Im Herbst bietet der Platz Sonderangebote mit Eintritt
in die unweit gelegene Franken-Therme
Bad Windsheim. www.seecampingoberzenn.de
Camping mal anders verspricht der
Platz Via Claudia in Lechbruck am See:
Kreuzfahrten
Preisvorteil:
eis
Frühbucherpr
Ostsee-Kreuzfahrt
2013
Mit Costa Pacifica ab/bis Kiel
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5. Tag: Riga | 6. Tag: Tallinn | 7.-8. Tag: St. Petersburg | 9. Tag: Helsinki | 10. Tag: Stockholm | 11. Tag: Erholung auf See | 12. Tag: Kiel
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1. Tag: Hamburg. | 2. Tag: Seetag | 3. Tag: Andalsnes/Trollstigen |
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Honningsvag, Hammerfest | 11. Tag: Seetag | 12. Tag: Hellesylt,
Geiranger | 13. Tag: Bergen | 14. Tag: Seetag | 15. Tag: Hamburg
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21. Juli – 4. August 2013 ab
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Als Mietunterkünfte gibt es jetzt eine
urige Holzhütte, ein kurioses Schlaf-Fass
und drei eiförmige Pods.
www.via-claudia-camping.de
Platz für 70 Reisemobile hat der
jüngst erweiterte Stellplatz in Kitzingen
am Main. Urlauber können mit ihren
Fahrzeugen direkt am Fluss stehen.
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ACE-Mitglieder-Vorteil: Bei uns können Sie mit 3 % Clubbonus die
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AL 10/2012
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FOTOS: WERK, MESSE DÜSSELDORF, CONSTANZE TILLMANN
weilig. Drinnen sieht er aus wie
ein topmodernes Hotelzimmer.
Cremefarbener Lack, silberner
Schmuck und dunkel gemasertes
Holzdekor ergänzen sich vortrefflich. Wer bitte wohnt zu
Hause so elegant? So üppig wie
der Caravan sollte bei 2,3 bis
3,5 Tonnen Gesamtgewicht allerdings auch der Zugwagen ausfallen. Mit bis zu zwei Tonnen Ge-
samtgewicht auch nicht gerade
zart gebaut ist der Adria Astella
Glam. Außen silbrig schimmernd, trumpft er drinnen mit
kräftig gemaserten, aber gleichwohl eleganten Möbeln mit Palisanderdekor auf. Außergewöhnliche Grundrisse vermitteln in
diesem rollenden Appartement
ganz neue Urlaubsgefühle. Der
Begriff „Glam“ leitet sich von glamourös ab; rund 30 000 Euro
kostet der Super-Caravan.
Steht bei Fendt üblicherweise
Eleganz und Gediegenheit im
Vordergrund, so kann der neue
Tendenza „styled by Jette Joop“
auch anders. Das blau-weiße
Streifendekor außen und auf den
Stoffen drinnen siedelt diesen
Fendt irgendwo zwischen
Strandkorb und Markise an. Die
muntere maritime Optik verjüngt den Caravan um eine ganze
Generation. Mit 23 950 Euro liegt
der Preis 1450 Euro über dem Serienmodell und damit in der gehobenen Mittelklasse.
Eine frische Verpackung liefert
Dethleffs beim aktuellen Camper schon in der Caravan-Mittelklasse um 20 000 Euro. Wer Extravagantes sucht, wird hier deutlich unter 20 000 Euro fündig.
Details wie Metalliclack und Aluminiumräder außen oder LEDLichtleiter und zweifarbige
Möbel drinnen gibt es auch bei
den anderen großen CaravanMarken zu habhaften Preisen.
Wer Caravans nicht nur mit Hirn,
sondern auch mit Herz kauft, hat
große Auswahl.
Mag sein, dass in manchen
Köpfen noch das Vorurteil vom
braven und biederen Caravan
steckt – die Realität sieht längst
anders aus.
Randolf Unruh
FREIZEIT & REISE
MAGAZIN
VON DER EIFEL AN DEN RHEIN
Wandern durchs
Rotweinparadies
Gemütliche Fahrt
mit zwei PS über
das Wattenmeer.
FÜNF OSTFRIESISCHE INSELN SIND AUTOFREI
Mit der Eisenbahn und dem
Pferdetaxi ans Wattenmeer
Komplett autofrei sind die ostfriesischen Inseln Spiekeroog, Juist, Langeoog,
Baltrum und Wangerooge. Das ist ideal für Familien, denn der Nachwuchs kann
sich hier frei und gefahrlos bewegen. Und obendrein die frische und gesunde Seebrise einatmen. Als Alternative zum eigenen Auto können Urlauber mit der Deutschen Bahn ans Wattenmeer anreisen. Unter dem Motto „Fahrtziel Natur“ bietet
der Bahn-Reiseveranstalter Ameropa klimaneutrale Bahnreisen an. In Ostfriesland
steht außerdem allen Gästen der Urlauber-Bus zwischen Ems und Jade zur Verfügung. Für nur einen Euro pro Strecke kann an über 4900 Haltestellen ein- und
ausgestiegen werden – eine kostengünstige Alternative zum eigenen Wagen.
www.reiseland-niedersachsen.de und www.ameropa.de
SKISAISON 2012/2013
Mehr Orientierung
Welches Skigebiet eignet sich für
Langlauf, welches für Snowboarden? Welche Regionen bieten eine Schneegarantie?
Wo steigen die besten Après-Ski-Partys?
Wie viele Nebenkosten fallen vor Ort zusätzlich an? Neckermann Reisen gibt im
Der Katalog Berge&Schnee bietet Winterurlaubern Informationen über die Zielregionen.
52
ACE LENKRAD 10/2012
Katalog „Berge & Schnee“ für den Winter
2012/13 neue Orientierungshilfen, die die
Planung des Skiurlaubs erleichtern. Ob
Alpin-, Gletscher-, Boarder-, Langlauf-, Familien-, Aktiv- oder Après-Ski-Tipp – die
neue Schneeflocken-Skala bewertet jede
Ski-Destination nach ihren Schwerpunkten. Die Anzahl der Schneeflocken verrät,
für welche Zielgruppe sich die Region am
besten eignet. Auch wie schneesicher die
Gegend ist, lässt sich auf einen Blick erkennen. Die Skigebiets-Infobox gibt weitere Details zur Region, beispielsweise wie
viele Lifte, Loipen oder Pisten zur Verfügung stehen. Hinzu kommen praktische
Tipps zu Skihütten, Après-Ski-Bars und
Funparks in der Nähe. Mithilfe der Nebenkosten-Infobox erfahren Gäste die Preise
für Skiverleih, Skikurse und Skipässe.
So lässt sich der Skiurlaub schon von zu
Hause aus detailliert planen, ohne dass im
Urlaub unvorhergesehene Kosten anfallen.
www.neckermann.de
Malerische Pfade, faszinierende Felsentäler, traditionsreiche Weindörfer und
traumhafte Weitblicke: Der neue Ahr-Steig
windet sich über rund 90 Kilometer durch
Deutschlands Rotweinparadies. Jetzt Mitte
Oktober ist die Route von Blankenheim in
der Eifel bis Sinzig am Rhein vollständig
mit Hinweisschildern nach Kriterien eines
Premiumweges ausgeschildert. Die gesamte Strecke können Wanderer in sechs
Halb- und Tagesetappen aufteilen, zwischen Sinzig und Kreuzberg beginnen und
enden die Touren in Nähe der Ahrtalbahn.
Bereits zum Start des Wanderweges gibt es
eine Wanderkarte 1: 25 000 und einen
Wanderführer Wanderparadies Ahr-Steig.
Karte (7,95 Euro) und Buch (11,95 Euro)
sind bei den Tourist-Infos an der Ahr und
im Buchhandel erhältlich. www.ahrtal.de
Rund 90 Kilometer lang ist der neue
Wanderweg Ahr-Steig.
K
O
M
P
A
K
T
SCHÖNSTER WANDERWEG
Votum der
Wanderer
LANZAROTE
Weinanbau
im Krater
Auf der Kanareninsel
Lanzarote wird ein ganz besonderes Kapitel zum Thema
Weinanbau geschrieben. Denn
einerseits sind die Böden der
vier Anbaugebiete La Geria, San
Bartolomé/Tías, Tinajo und YéHaría extrem fruchtbare Erde aus
meterdicker Vulkanasche, Lapilli
genannt. Andererseits regnet es
nur selten auf dem Eiland. Deshalb haben die Bauern eine besondere Technik entwickelt, um
auch geringste Mengen Wasser
zu konservieren: Sie setzen die
Eine ganz besondere Variante des Weinanbaus ist auf Lanzarote
Rebstöcke in bis zu drei Meter
zu bestaunen - und das Ergebnis auch zu probieren.
tiefe Einzelkrater, von Mauern
geschützt vor Passatwinden und Austrocknung. Nachts saugen die von der Sonne aufgeheizten
Gesteinsschichten die Feuchtigkeit aus der Luft auf und speichern so jeden einzelnen Tropfen. Die
Anordnung der Reben macht das Einsetzen technischer Hilfsmittel unmöglich, die Weinherstellung erfolgt ausschließlich manuell. Weinzähne können Führungen durch namhafte Bodegas wie
„Martinón“, „Los Bermejos“ oder „Stratvs“ unternehmen und natürlich auch die Tropfen probieren.
Das älteste Weingut der Kanaren, „El Grifo“ in San Bartolomé, ist seit 1775 in Familienbesitz und
beherbergt darüber hinaus ein Weinmuseum. Weitere Infos (auf Englisch): www.dolanzarote.com
Stadtverführer sind witzige Skatoder Romméspiele und gleichzeitig
Cityguides. Vorne auf den Karten
sind die Fotos der Sehenswürdigkeiten und hintendrauf stehen die
Geschichten dazu. Wichtige Orte
sind Asse, eher Nebensächliches
wird als Lusche behandelt. Dazu
schlagen kleine Stadtpläne Touren
vor. Das Skatspiel (für 9,90 Euro)
reicht für ein Wochenende und das
Rommé (für 14,90 Euro) für einen
ganzen Urlaub. Erschienen sind die
Spiele bereits für Dresden, Berlin,
München, Hamburg, Köln, Frankfurt,
Leipzig und jetzt aktuell auch für
Düsseldorf. Unter der Webadresse
www.stadtspiele-verlag.de können
alle Stadtverführer bestellt werden.
Wenn Hotelgäste sich beschweren, sind meistens Zusatzkosten für
Internet, Parkplätze oder Frühstück
der Grund hierfür. Das ergab eine
Umfrage des Online-Portals Hotel.
de. Erst dann folgen unfreundlicher
Service, lauwarme Speisen, durchgelegene Matratzen und unsaubere
Zimmer als weitere Ärgernisse. Die
gute Nachricht: Rund die Hälfte der
Befragten gaben an, sich bislang bei
einer Urlaubs- oder Geschäftsreise
nur selten oder noch nie über das
Hotel geärgert zu haben.
Freizeitparks liegen im Trend: Im
Europapark Rust hat bereits das
fünfte Themenhotel eröffnet, das
Legoland in Günzburg feiert eine
Rekordsaison und Disney baut seine
Parks weiter aus.
Die Lufthansa rangiert in der
Klimabilanz nur mittelmäßig:
Der Kranich belegt nur Platz 54
von 125 untersuchten Airlines.
Dank moderner Jets, enger Bestuhlung und hoher Auslastung schneiden TUIfly (Rang 5) und Condor
(Rang 6) besser ab. Airberlin landet
wegen schwächerer Auslastung
auf Platz 13.
ACE LENKRAD 10/2012
FOTOS: ARCHIV
Der Natur- und Wanderlehrpfad Hofalm in Filzmoos
trägt künftig den Titel „Schönste
Alpenwanderung 2012“. Der
rund sechs Kilometer lange
Themenweg ist mit einer Gehzeit von circa 90 Minuten ideal
für Familien geeignet. Mit dem
Titel „Liabste Ausflugshütt’n
2012“ schmückt sich die Granglerhütte der Familie Bergmann
im Salzburger Lungau. Den Sieg
in der Kategorie „Liabste erwanderbare Hütt’n“ erzielte die urige
Osttiroler Stabanthütte der
Der Themenweg Hofalm in Filzmoos ist zum schönsten
Familie Obkircher. Der Verein
Wanderweg Österreichs gewählt worden.
Österreichs Wanderdörfer hatte
in Kooperation mit dem Alpenverein zur Wahl der schönsten Wanderwege und der „liabsten“ Hütten
in der Alpenrepublik aufgerufen und Tausende von Wanderfreunden beteiligten sich an der Aktion.
Silber und Bronze bei der Tourenwahl sicherten sich die Region Wilder Kaiser mit der Drei-TageHüttenwanderung und Ramsau am Dachstein mit der Königsetappe.
53
U N S E R
Treffpunkt ACE
C L U B
Ihr direkter Draht
Noch sind nicht alle Blätter von den Bäumen gefallen,
aber die grauen und trüben Tage lassen nicht mehr lange
auf sich warten. Im Winter wird es oft den ganzen Tag
nicht richtig hell, „Sehen und gesehen werden“ – das alte
Motto der Verkehrssicherheit – erfährt in jedem Herbst
eine neue Renaissance. „Sichtbarkeit“ ist jetzt das A und O. Deshalb werden
jeden Oktober in Deutschland kostenlose Lichttests durchgeführt, bei denen
acht Beleuchtungspunkte am Fahrzeug in Bezug auf Funktion und Einstellung kontrolliert werden: Fern- und Abblendlicht, Nebel-, Such- und andere
erlaubte Zusatzscheinwerfer, Begrenzungs- und Parkleuchten, Bremslichter,
Schlussleuchten, Warnblinkanlage und Blinker. ACE-Mitglieder können diese
Tests in allen ACE-OK-Servicecentern durchführen lassen. Kombiniert werden
können die Lichttests mit den kostenlosen Fahrzeugchecks, die die Servicecenter exklusiv für ACE-Mitglieder anbieten. Bei der Sichtkontrolle wird unter
anderem nach Reifen, Verbandskasten, Motoröl- und Bremsflüssigkeitsstand
geschaut. Und sollte sich bei den
Checks herausstellen, dass etwas nicht
in Ordnung ist und repariert werden
muss, so erhalten Mitglieder dank der
ACE-Vorteilskarte einen Sofortrabatt
von zehn Prozent auf Teile bei in der
Werkstatt durchgeführten Wartungs-,
Reparatur- und Montagearbeiten.
Alle ACE-OK-Servicecenter sind geprüfte Kfz-Meisterwerkstätten.
ACE INFO-SERVICE
Bei Fragen rund um Ihre Mitgliedschaft,
Reiserouten, Sicherheitstrainings und Zusatzleistungen, rund um die Uhr.
Telefon
0 18 02/33 66 77*
Telefon Flatrate-Nutzer 07 11/5 30 33 66 77*
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Bei Panne oder Unfall rund um die Uhr.
An Notrufsäulen: Verlangen Sie den ACE.
Vorwahl aus dem Ausland: 0049
Telefon
0 18 02/34 35 36*
Telefon Flatrate-Nutzer 07 11/5 30 34 35 36*
Fax
0 18 02/34 35 37*
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[email protected]*
ACE Notfall-Rechtshilfe
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54
ACE LENKRAD 10/2012
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Mitgliederreisen und Katalogreisen,
Buchung und Beratung rund um die Uhr.
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0 18 02/33 66 79*
Telefon Flatrate-Nutzer
07 11/5 30 36 78*
Fax
07 11/5 30 31 19*
E-Mail
[email protected]*
In über 220 Kreisen sind die ACEMitglieder ehrenamtlich aktiv.
Sie kümmern sich um kommunale
Verkehrspolitik und sorgen für ein
erlebnisorientiertes Clubleben.
Was in den einzelnen Kreisen los ist,
erfahren Mitglieder im Internet oder
vom ACE-Infoservice.
Club-Termine: Informationsabende
stehen genauso auf dem Programm
wie kulturelle Veranstaltungen, Pannenkurse oder gemeinsame Clubfahrten. In den ACE-Sprechstunden
werden alle Fragen beantwortet.
Sicherheitstrainings: Der ACE
veranstaltet regelmäßig Trainings für
Auto-, Motorrad- und Caravanfahrer.
Neben Basis- werden Aufbautrainings für geübte Fahrer angeboten.
Für Mitglieder gibt es die Sicherheitstrainings zum Vorteilspreis.
Ansprechpartner: Die Mitglieder
der ACE-Kreisvorstände haben stets
ein offenes Ohr für die Mitglieder,
sie beantworten Fragen und nehmen
Anregungen auf.
Partnerwerkstätten: Hier können
Mitglieder an ihren Fahrzeugen kostenlose Winter- oder Urlaubschecks
durchführen lassen. Mit der ACE-Vorteilskarte gibt es einen Sofortrabatt
von zehn Prozent auf Teile, bei in der
Werkstatt durchgeführten Wartungs-,
Reparatur- und Montagearbeiten.
Vertrauensanwälte: Die vom ACE
ausgesuchten Anwälte sind versiert in
allen Fragen rund um das Verkehrsrecht. Mitglieder haben Anspruch auf
eine kostenlose Erstauskunft.
Teilen Sie Ihre E-Mail mit und
erfahren Sie Neuigkeiten sofort:
[email protected]
Mitgliederversammlungen mit
Neu- und Ergänzungswahlen der
ACE-Kreisvorstände gemäß ACESatzung § 11 Ziffer d
REGION BAYERN
Mitgliederversammlung mit Neuwahl
und Kreiszusammenlegung der ACEKreise Amberg, Sulzbach-Rosenberg
und Neumarkt zum ACE-Kreis Oberpfalz West
92224 Amberg: 6.11., 19:30 Uhr,
Gaststätte Bruckmüller, Vilsstr. 2,
Infos: 01 70/5 72 40 15
Clubvorteile
FOTOS: EMM, FOTOLIA, ARCHIV
Die Karte für den Notfall
Eigenständige Mobilität ist für Kinder heutzutage ganz selbstverständlich. Ob mit Freunden im Winter in die Ski-Freizeit, auf
Klassenfahrt oder alleine mit dem Zug zu den Großeltern. Für
die Eltern ist es dagegen alles andere als einfach, den Nachwuchs
alleine ziehen zu lassen. Als Familien-Autoclub sieht es der ACE
als seine Aufgabe an, die mobile Welt junger Menschen ein Stück
sicherer zu machen und Eltern etwas ihre Angst zu nehmen.
Deshalb gibt es jetzt die kostenlose U18-Travelcard – exklusiv für
Kinder von ACE-Mitgliedern. Und diese europaweiten Leistungen
schützen die Kinder, wenn sie alleine auf Reisen sind: Rückholung, Krankenrücktransport, Vermittlung ärztlicher Betreuung, Arzneimittelversand, Krankenbesuche von Angehörigen,
Rückfahrt nach Krankenhausaufenthalt, Dokumenten-Service,
Hilfeleistung in besonderen Notfällen, Reiserückruf-Service,
Hilfe bei Zahlungsmittelverlust, Hilfe bei Reiseabbruch. Auch vor
dem Auto-Führerschein sind Jugendliche motorisiert im Verkehr unterwegs. Kommt es zu einem Unfall, bietet der ACE eine
telefonische Notfall-Rechtshilfe noch am Unfallort an, zudem
besteht ein Anspruch auf eine juristische Erstauskunft von den
ACE-Vertrauensanwälten bei Verkehrsrecht-Konflikten. Wer
die U18-Travelcard im Urlaubsgepäck hat, hat zudem jederzeit
einen Ansprechpartner, falls die Eltern einmal nicht erreichbar
sein sollten. Der ACE-EuroNotruf ist rund um die Uhr
besetzt und hilft im Notfall
weiter. Die U18-Travelcard
kann entweder über den
ACE-Infoservice oder per
Internet bestellt werden.
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P
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S
T
Bierbrauer beeinflussen
Politiker
mit diesem Vorstoß jetzt wieder
passieren.
Trinken & Fahren sind ein Widerspruch
Heinrich Steffen, Falkensee
56
ACE LENKRAD 10/2012
Als begeisterter Taucher bin ich
fasziniert von den synchron gesteuerten Bewegungsmustern
mancher Fischschwärme. Ob
sich allerdings dieses Verhalten
auf den Straßenverkehr übertragen lässt, wage ich zu bezweifeln. Wir Menschen, eingeschlossen im schützenden
Blech, sind keine Schwarmwesen, sondern eher das Gegenteil:
egoistische Homo sapiens, die
auch auf den nur kleinsten Vorteil erpicht sind. Wie sonst soll
ich die völlig überflüssigen wie
unsinnigen Spurwechsel-Spielchen interpretieren, die ich
ständig beobachte, sobald der
Autoverkehr auf mehreren Fahrspuren sich verdichtet. Und
auch beim Einfädeln – etwa an
den Baustellen – müssen wir
noch viel von Ameisen, Fischen
und Vögeln lernen. Denn wer
nach dem Reißverschlussprinzip einschert, bekommt gelegentlich noch immer einen
Vogel gezeigt.
Lernen vom Schwarm
Die Vorteile
liegen bei Erdgas
Umweltfreundliches Autogas
Dass Autogas in der Gesamtbilanz weniger CO2 produziert
als Erdgas, ist meiner Meinung
nach völlig unmöglich. Erstens
hat Erdgas (= Methan = CH4) weniger Kohlenstoff pro Molekül
als Autogas. Autogas ist ein Gemisch aus Propan (= C3H8) und
Butan (= C4H10), woraus ersichtlich ist, dass hier der Kohlenstoffanteil höher ist. Erdgas
strömt aus der Erde und kommt
praktisch unbearbeitet über
Rohrleitungen zu den Tankstellen. Autogas ist ein Nebenprodukt aus der energieintensiven
Rohöldestillation und wird mit
Tankwagen zu den Tankstellen
befördert. Unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte hat
daher Erdgas eine günstigere
CO2-Bilanz als Autogas. Allerdings wird Autogas auch von
den Mineralölfirmen produziert.
Auch aus polizeifachlicher Sicht
liegt Polizeipräsident Hubert
Wimber (PP Münster) völlig daneben. Wir als Gewerkschaft
würden uns freuen, wenn sich
auch der Auto Club Europa
gegen den grassierenden Personalabbau bei der Polizei wenden
würde. Dies ist nämlich der
Hauptgrund, aus dem solche
„Entlastungs-Vorschläge“ gemacht werden. Gefahrenabwehr
und Strafverfolgung sind Kernaufgaben des Staates. Hierzu
zählt auch die Verkehrssicherheitsarbeit. Die besten Gesetze
und Verordnungen laufen ins
Leere, wenn sie nicht in angemessenem Umfang qualifiziert
überwacht werden.
Ernst Scharbach, Landesvorsitzender
Gewerkschaft der Polizei, Rheinl.-Pfalz
Nach Bohrungen hebt
sich die Stadt
Sarah Schmidt, Bochum
Städteporträt Staufen
Der Urahn Nissan Prairie
lässt grüßen
Die derzeit größte Sensation in
Staufen ist leider in Ihrem Bericht mit keinem Wort erwähnt
worden. Ein Teil der Stadt hebt
sich monatlich um zehn Millimeter, dies führt zu erheblichen
Schäden an den Gebäuden. Dieses Drama wurde durch Erdwärmebohrungen ausgelöst, um das
Rathaus preiswert zu beheizen.
Handbreite Risse ziehen sich inzwischen durch die historischen
Gebäude.
Das Multi-Mäxchen
In ihrem Testbericht über den
Ford B-Max haben sie nicht weit
genug in die Vergangenheit geschaut. Schon der alte Nissan
Prairie (er wurde ab 1981 gebaut)
hatte keine B-Säule und hinten
Schiebetüren. Die Aussage im
Test „So etwas gab es noch nie“
ist deswegen falsch. Ich hatte so
einen Wagen – und würde ihn
heute sofort wieder kaufen.
Josef Stahl, Köln
Walter Kousek, Grasbrunn
Ein wichtiger Beitrag
für mehr Sicherheit
Notbremssystem
FOTO: ARCHIV
Diese Diskussion wurde schon
einmal in Deutschland, nämlich
1989 nach der Vereinigung, geführt. Die Alkoholverbotsregel
der DDR wurde von kompetenten und nichtkompetenten Leuten, einschließlich Politikern, in
Grund und Boden geredet, da sie
angeblich nichts an Vorteilen
gebracht hätte. In Wirklichkeit
stand die alkoholproduzierende
Industrie, insbesondere die Bierbrauer, mit willfährigen Politikern dagegen. So wird es auch
Dr. Gerhard Gerster, Heidenheim
Muss auch bei Blechschäden kommen
Bitte immer mit Namen und Anschrift.
Einsender erklären sich
mit Kürzungen einverstanden.
Norbert Schnekenburger, Bad Dürrheim
Der Homo sapiens zeigt
höchstens mal den Vogel
Kein Personalabbau
bei der Polizei
Schreiben oder mailen Sie uns.
Ob Lob oder Tadel, wir freuen
uns auf Ihre Meinung.
ACE LENKRAD
70369 Stuttgart
Fax 0711/5303210
E-Mail [email protected]
Natürlich bedeutet jeder Verkehrsunfall mit Todesfolge oder
Verletzung ein schreckliches Ereignis für die Betroffenen und
deren Familien. Und doch sollte – um Propaganda zu vermeiden – bei dem Disput um ein generelles Fahrverbot unter Alkohol etwas sachlicher mit den
Zahlen der Statistiken umgegangen werden. Bei 400 Toten und
19 809 verletzten Menschen im
Zusammenhang mit Unfällen
unter Alkoholeinfluss vermute
ich jetzt einfach einmal ins
Blaue hinein, dass der Alkoholgehalt bei den Unfallverursachern höher lag als 0,5 Promille.
Sollte die Mehrzahl der erwähnten Unfälle durch einen Alkoholgehalt von kleiner als
0,5 Promille verursacht worden
sein, dann dürfen sie mich
ab sofort zu den Befürwortern
eines generellen Alkohol-Fahrverbotes zählen.
Sollten diese die Studie der HTW
bezahlt haben, verwundert das
Ergebnis nicht.
Vorbild für den B-Max: Nissan Prairie – ohne B-Säule und mit Schiebetüren.
Das Notbremssystem für den
Fußgängerschutz kann ich nur
begrüßen. Haben wir nicht alle
schon die Situation gehabt,
einen Fußgänger oder spielende
Kinder fast übersehen zu haben,
weil die Straße so unübersichtlich war oder die Kleinen aus
dem Nichts aufgetaucht sind?
Oder auch umgekehrt: Mir sel-
ber ist es schon passiert, dass
ich auf einem Zebrastreifen fast
von einem Auto erfasst worden
wäre. Es wurde auch langsam
Zeit, dass die Autoindustrie sich
nicht alleine nur Gedanken um
den Insassenschutz macht, und
ich kann nur hoffen, dass solche
Sicherheitssysteme bald serienmäßig in allen Fahrzeugen angeboten werden.
Carmen Kruse, Hamburg
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Ich finde es toll, dass ihr jetzt
zeigt, wie der ACE engagiert ist
und im Kleinen auch wirklich
was bewegen kann. Denn seien
wir doch mal ehrlich: In der großen Verkehrspolitik tummeln
sich so viele Lobbyisten und so
viele wollen mitreden, da ist es
doch fast unmöglich, etwas
durchzusetzen. Und uns Autofahrer betrifft die Verkehrspolitik vor der Haustür viel direkter
als alles andere. Ob eine Umgehungsstraße gebaut wird, eine
Tempo-30-Zone eingerichtet
oder die Überwachung einer
gefährlichen Stelle verschärft
wird – das sind die Themen, die
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ideales Reiseauto – dies wage
ich zu bezweifeln. Schon beim
ersten Probesitzen ist mir aufgefallen, dass die Sitze vorne viel
zu klein und zu schmal sind. Es
war für mich unmöglich, eine
perfekte Sitzposition zu finden.
Die Seitenwangen des Sitzes
haben mich an ein enges Sportcoupé erinnert. Obwohl die Innengröße überzeugt, fühlte ich
mich hinterm Lenkrad ziemlich
unwohl, hinzu kommt eine
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Mitteilungsblatt des ACE Auto
Club Europa e.V. und erscheint
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sind Preis und Zustellung (ohne
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enthalten. ISSN-Nr. 0943-3945.
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ACE LENKRAD 10/2012
Herausgeber:
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Redaktion
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(Chefredakteur),
Thomas Breitling
(Stv. Chefredakteur),
Martina Glücks,
Jan Schmidt
Grafik
Jochen Haller, Rigo Ratschke,
Rolf Seufferle
Fotografie
Friedemann Bayer,
Angelika Emmerling,
Konstantin Tschovikov
Autoren dieser Ausgabe
Gunnar Beer, Thomas Flehmer,
Rolf-Peter Frischmann, Wolfgang
Polte, Marc Roger Reichel, Rudi
Reutter, Sebastian Schaal, Uwe
Schmidt-Kasparek, Randolf Unruh,
Frank Wald, Thomas Zügner
© bei ACE Verlag GmbH.
Nachdruck und Weiterverbreitung in allen Medien und OnlineDiensten nur mit Genehmigung
der Redaktion. Gezeichnete
Artikel stimmen nicht immer mit
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ILLUSTRATION: BEILHARZ
Wenn
Mutti
„nein“
sagt …
Wenn kleine Kinder etwas unbedingt haben wollen,
können sie nicht nur extrem hartnäckig, sondern auch
überaus einfallsreich sein. Dabei haben sie verschiedene
Techniken entwickelt, wie ihre Eltern dahin gebracht werden, wo die doch gar nicht hinwollten. Nicht besonders
subtil, aber erfolgreich ist die Supermarkt-SüßigkeitenStrategie. Entdeckt der kleine Sonnenschein seine Lieblings-Nascherei und werden die ersten zarten Andeutungen (Mami, Papi, darf ich das haben?) noch erfolgreich
ignoriert, so endet die Situation nicht selten damit, dass
sich der Nachwuchs stimmgewaltig und mit hochrotem
Kopf auf dem Boden wälzt. Wenn die Eltern das Geschrei
und die Blicke der Nicht-Eltern nicht mehr ertragen können, liegt die gewünschte Süßigkeit am Ende doch auf
dem Kassenband.
Etwas subtiler muss an der Erfüllung der großen Wünsche
gearbeitet werden, wenn die Eltern diese erstmal kategorisch abgelehnt haben. Hierzu verfügen Kinder über ein
mehrstufiges Waffenarsenal, mit dem sie die Nein-Sager
langsam, aber sicher zermürben. Nützen Schmollmund,
Kulleraugen und lieb vorgetragenes „Bitte, bitte“ nichts,
wird in den Nervmodus geschaltet. Dabei verfügen die
Kleinen über einen Sensor, immer genau den Moment abzupassen, in dem die Eltern an nichts Böses denken, um
ihren Wunsch vorzubringen – jedes Mal mit ein bisschen
mehr Nachdruck. Auch im Erfinden neuer Argumente –
die oft nur die alten in neuem Gewand sind – sind die
Kleinen ganz groß. Die besseren Neven haben sie sowieso
und gehen daher aus dem langen Ringen immer häufiger
als Sieger hervor.
Doch nicht nur die Kleinen wenden diese Strategien an,
auch die Politiker haben die Erfolgsrezepte für sich entdeckt. Mal probieren sie es mit der schnellen Überrumpelung und der Hoffnung, dass das Wahlvolk das neue Gesetz erst mitbekommt, wenn es vom Bundespräsidenten
längst unterschrieben ist. In anderen Fällen setzen sie auf
die Zermürbungsstrategie. So kommt das Thema PkwMaut in immer kürzeren Abständen auf die Agenda. Aus
unterschiedlichen Lagern wird mit immer vermeintlich
neuen Argumenten die Einführung der Maut gefordert.
Und geht die Taktik nicht bereits auf? Werden wir Bürger
nicht langsam müde, immer wieder dagegen zu sein? Wie
lange wird es noch dauern, bis der Erste sagt: „Dann macht
es doch endlich, ich mag das Thema nicht mehr hören“?
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