Humorvoller «Lie-Guide - Mein Lie

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Humorvoller «Lie-Guide»
Heimatverbunden und interessiert am Geschehen rund um Liechtenstein – Leander Schädler
gestaltetTouren und Führungen an wesentlichen Schauplätzen des Landes. Der Liechtensteiner
versteht es, individuell auf die Gruppen einzugehen.
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STECKBRIEF
Name: Leande Schädle
Wohnort: Tiesenbeg
Alter: 55 Jahe
Beruf: selbstständig und
Kaufmännische Angestellte
Hobbys: Begsteigen, Skitouen,
Natu und Geschichte
Leibspeise: «Chäsknöpfli» von
meine Fau
Getränk: ein gutes Glas Wein
Musik: Chogesang
Lektüre: «Kiegszeiten» von Pete
Geige
Stadt/Land? Land
Sommer/Winter? Hebst
Ort: in den Begen
Stärke: kann gut zuhöen
Schwäche: Zu oft auf den letzten
Dücke
Einer, der aus dem
Vollen schöpft
Leande Schädle weiss, wie e Menschen von etwas übezeugen kann. Mit de nötigen Pise
Humo und seinem Feingefühl fü Menschen gelingt es ihm, auf sympathische At und Weise
sein Wissen übe die Heimat zu vemitteln. Als «LieGuide» füht e Touisten sowie Einheimische
duch Liechtenstein und zeigt auf keative At und Weise Schätze auf, die sonst wohl veloen gingen.
Von Mijam Posch
A
uch
wenn
Leander
Schädler keiner Gymnastikgruppe angehört,
so stellte die Gymnaestrada in Dornbirn vor rund fünf
Jahren sein Leben auf den Kopf. Da
Liechtenstein an diesem Grossanlass Gastland war, wurden auch im
Land sehr viele Besucher erwartet.
So suchte die Organisation Liechtenstein Tourismus Aushilfen, die
Busfahrten durch Liechtenstein begleiten sollten. «Als Voraussetzung
wurden gute Englischkenntnisse
sowie geschichtliches Interesse und
Wissen genannt», erinnert sich Le-
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ander Schädler schmunzelnd zurück. Er nutzte die Chance, um seine Englischkenntnisse aufzufrischen und bewarb sich. So wurde
er als einziger Mann angestellt und
absolvierte diverse Trainingsfahrten und Kurse, bevor es so weit war
und er die ersten Touristen durch
seine Heimat führen durfte. «Es hat
mir enorm gut gefallen», beschreibt Schädler heute den Eifer,
der ihn gepackt hat.
Als die Verantwortlichen von
Liechtenstein Tourismus auch nach
der Gymnaestrada mit dem Triesenberger zusammenarbeiten wollten,
willigte Leander Schädler freudig
ein. «So bin ich, je länger ich dabei
Motto: Jede soll nach seine
Fasson selig weden.
Kontakt:
www.mein-lieguide.li
war, irgendwie immer mehr hinein- die Ausbildung zum eidgenössigerutscht», beschreibt er seinen schen Marketingplaner machte.
Werdegang zum «LieGuide».
Nachdem Leander Schädler dann
auch noch Weiterbildungen in Betriebs- und Führungspsychologie
Stets seiner Berufung
abgeschlossen hatte, half er bei seitreu geblieben
Sein guter Draht zu Menschen so- nem Bruder Arthur im Hotel Kulm
wie sein Wissensdurst machten es in Triesenberg aus. Eigentlich war
wohl aus, dass so viele Gäste be- diese Hilfe nur für eine begrenzte
geistert mit dem Naturliebhaber Zeit angedacht, doch es kam ganz
sein Heimatland Liechtenstein er- anders: «Aus diesem bisschen Auskunden wollten. Leander Schädler, helfen wurden schliesslich zwölf
der zu dieser Zeit noch sein Wein- Jahre», lacht Schädler. Heute ist
und Spirituosengeschäft in Schaan Leander Schädler immer noch
führte, kommt ursprünglich aus mehr als nur zufrieden mit seiner
dem Tourismusbereich. So absol- beruflichen Situation. So arbeitet
vierte er in jungen Jahren die Ho- er die Hälfte der Zeit beim Ausläntelfachschule in Luzern, bevor er der- und Passamt, während er den
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Rest seiner straffen Woche als Reiseführer verbringt. «Es ist sehr angenehm für mich, beim Amt zu arbeiten, wo ich sehr nette Arbeitskollegen habe. Sie ermöglichen mir
die nötige Flexibilität», führt
Schädler aus.
Ein gutes Miteinander ist für
Schädler in allen Belangen wichtig.
Er sei ein richtiger Familienmensch, meint der stolze Vater von
drei erwachsenen Söhnen – und
nicht zu vergessen zweifacher
Grossvater von Lea und Hanna.
«Für mich ist es zudem sehr beglückend, mit meiner Frau ein gemeinsames Hobby zu haben – den Bergsport», beschreibt Leander Schädler den Jungbrunnen seiner Ehe.
Eines schätzt er daran besonders:
«Wir können so, trotz unregelmässiger Arbeitszeiten, auch unter der
Woche miteinander die Natur geniessen.»
Gutes Allgemeinwissen
vorausgesetzt
Heute ist Leander Schädler ein
weitaus kreativerer Reiseführer als
noch zu seinen Anfangszeiten im
Bus. So organisiert und leitet er die
unterschiedlichsten Aktivitäten in
der Region – von Vollmondwanderungen über Vorträge bis hin zu
Führungen durch das Landtagsgebäude. «Es ist wie eine Kettenreaktion», erläutert Schädler, «mein Interesse wurde stets grösser und
ebenso mein Wissen.» Neben einer
Schatzsuche durch Liechtenstein
gehört so auch eine Gourmetreise,
welche durch die Restaurants in Vaduz führt, zu den Grundbausteinen
des Touristenführers. Für Menschen aus der Region setzt sich der
heimatverbundene Mann besonders
gerne
besonders
ein.
Bei der abenteuerlichen Wanderung «Auf den Spuren der Wilderer» verkleidet er sich themengetreu und wechselt gekonnt die Erzählperspektive – auch wenn dies
nicht immer ganz einfach sei und
eine besondere Herausforderung
für den «LieGuide» darstelle. Dieses Thema packte Schädler besonders, da der Ururgrossvater seiner
Frau Margrit ein Wilderer und
Schmuggler gewesen sei. Dessen
Bild hängt heute noch im Landesmuseum und ist für Schädler ein
wichtiger Ausgangspunkt für die
Wanderung, deren Inhalte auf detaillierten Gerichtsakten beruht.
So informiert Leander Schädler bei
Tag und Nacht Vereine, Firmen und
Schulen über die Geschehnisse
rund um 1829.
Kreative Touren
Eine weitere beliebte Tour ist die geführte Wanderung entlang des Triesenberger Sagenwegs. Auch hier
kann er sein schier unerschöpfliches
Wissen rund um seine Heimat anbringen. «Ich versuche, die Führungen stets getreu meinem Leitsatz zu
gestalten», erklärt Schädler. «Spannend, interessant und lustig müssen
sie sein!» Eine durchaus ambitionierte Einstellung, denn Voraussetzung dafür ist nach Schädlers Erfahrung ein breit gefächertes Naturwissen, Kenntnis von Geschichte, Land
und Leuten sowie die Kunst des fesselnden Erzählens. «Ist das Wetter
schön, kann ich gut auf die geografische Lage eingehen. Doch auch
wenn alles neblig ist, möchte ich davon berichten. Dann kommt es natürlich noch sehr viel mehr auf meinen Text an», beschreibt Schädler
die Herausforderungen bei der Ausübung seiner Leidenschaft.
Im Landtagsgebäude kennt sich de Vize-Landtagsabgeodnete bestens aus.
Liechtenstein-Safari für alle
in Planung
Den roten Faden verlieren würde
Schädler wohl nie an einem ganz bestimmten Ort: dem Landtagsgebäude. Als ehemaliger stellvertretender
Landtagsabgeordneter und Mitglied
in der parlamentarischen Versammlung beim Europarat freut er sich besonders, im Landtagsgebäude Führungen machen zu können.
Doch dies soll noch lange nicht
alles sein. Leander Schädler ist ein
Mann voller Tatendrang und unerschöpflicher Kreativität. Die Ideen,
wie man Land, Leute und natürlich
die Geschichte Liechtensteins
spannend vermitteln kann, gehen
ihm nicht aus. Er träumt aber nicht
nur von seinen nächsten Aktionen,
sondern setzt diese auch stets um.
«Eine Liechtenstein-Safari mit
kleineren Bussen gehört zu meinen
nächsten Plänen», gibt Leander
Schädler bereits einen kleinen Ausblick in die Zeit nach der Winterpause. Bis dahin kann er aber für
Führungen im Landtagsgebäude
und im Talgebiet sowie für Vorträge
gebucht werden.
Ob bei offiziellen Anlässen im Vaduze Städtle ode spannenden Thementouen – Leande Schädle ist stets passend gekleidet und gut ausgeüstet.
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FOTOS: DANIEL SCHWENDENEr / ZVG
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