Energieeffizienz in der Industrie im mittleren Westen (USA)
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Energieeffizienz in der Industrie im mittleren Westen (USA)
ENERGIEEFFIZIENZ IN DER INDUSTRIE Zielmarktanalyse USA 2014 Mittlerer Westen, Schwerpunkt Detroit, Michigan BMWi-Markterschließungsprogramm für KMU ENERGIEEFFIZIENZ IN DER INDUSTRIE Zielmarktanalyse USA 2015 mit Profilen der Marktakteure Mittlerer Westen, Schwerpunkt Detroit, Michigan www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. – GACC Midwest AHK USA-Chicago 321 N. Clark St., Suite 1425 Chicago, IL 60654 Telefon: +1 312 644 2662 Fax: +1 312 644 0738 Email: [email protected] Internetadresse: www.gaccmidwest.org Stand 01.07.15 Bildnachweis © Massimo Cavallo – Fotolia.com Kontaktperson Nadine Schieban Senior Manager, Market Entry Programs, Delegations & Events [email protected] Autoren: Emma Bauer Nadine Schieban Svenja Schroeder Virginia Rounds Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. 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Tabellenverzeichnis............................................................................................................................................................4 II. Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................................................................... 5 III. Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................................................................6 1. Executive Summary ...................................................................................................................................................... 8 2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein ...........................................................................................................................9 2.1. Politischer Hintergrund ........................................................................................................................................9 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung................................................................................................................ 10 2.2.1. Aktuelle wirtschaftliche Lage .......................................................................................................................... 10 2.2.2. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland ................................................................................................ 11 2.2.3. Wirtschaftsförderung ..................................................................................................................................... 11 2.3. Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 12 3. Energiemarkt in den USA ............................................................................................................................................ 14 3.1. Energieverbrauch und Erzeugung ...................................................................................................................... 14 3.2. Energiepreise ...................................................................................................................................................... 18 3.2.1. Strompreise .................................................................................................................................................... 19 3.2.2. Gaspreise ........................................................................................................................................................ 19 3.2.3. Treibstoffpreise ............................................................................................................................................. 20 3.3. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Fördermechanismen .............................................................................. 21 3.4. Lage und Perspektive der erneuerbaren Energien im Zielmarkt ........................................................................ 25 4. Energieeffizienz in der Industrie ................................................................................................................................. 28 4.1. Allgemeiner Überblick und Trends .................................................................................................................... 28 4.2. Entwicklung des Energiebedarf der Industriesektoren ...................................................................................... 29 4.3. Ansatzpunkte für Energieeffizienzmaßnahmen in den Schwerpunktindustrien (Querschnittstechnologien) .... 31 4.3.1. Druckluftsystem .............................................................................................................................................32 4.3.2. Prozesswärme.................................................................................................................................................32 4.3.3. Prozessdampf .................................................................................................................................................33 4.3.4. Motorbetrieben Geräte ...................................................................................................................................34 4.3.4.1. Pumpen ......................................................................................................................................................34 4.3.4.2. Ventilatoren................................................................................................................................................ 35 4.3.5. Beleuchtung.................................................................................................................................................... 35 4.3.6. Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagensysteme (HLK) ................................................................................ 35 4.3.7. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) .....................................................................................................................36 4.4. Schwerpunkindustrien und deren Energieeffizienzmaßnahmen ........................................................................ 37 4.4.1. Herstellung von Primärmetallerzeugnissen ................................................................................................... 37 4.4.2. Stahlindustrie ................................................................................................................................................. 37 4.4.3. Aluminumindustrie ....................................................................................................................................... 38 4.4.4. Gießereiindustrie ........................................................................................................................................... 38 4.4.5. Nahrungsmittelindustrie ............................................................................................................................... 38 4.4.6. Fahrzeugindustrie ..........................................................................................................................................39 4.4.7. Zellstoff- und Papierindustrie.........................................................................................................................39 4.4.8. Chemieindustrie ............................................................................................................................................ 40 4.5. Aktuelle Projekte im Bereich industrieller Energieeffizienz .............................................................................. 40 5. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz ................................................................................................43 5.1. Standards, Normen und Zertifizierungen ...........................................................................................................43 5.2. Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen).......................................................................................... 44 5.2.1. Nationale Förderprogramme......................................................................................................................... 44 5.2.1.1. Energy Star................................................................................................................................................ 44 2 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 5.2.1.2. Advanced Manufacturing Office (Industrial Technologies Program) ........................................................ 46 5.2.1.3. Weitere Kampagnen zur Förderung der Energieeffizienz.......................................................................... 49 5.2.2. Bundesstaatliche Förderprogramme ............................................................................................................. 50 5.3. Finanzierungsmöglichkeiten............................................................................................................................... 53 5.4. Genehmigungsverfahren, Steuersysteme............................................................................................................ 54 5.4.1. Steuern ........................................................................................................................................................... 54 5.4.2. Produkthaftung .............................................................................................................................................. 56 5.4.2.1. Verschuldensmaßstab, Einwendungen und Einreden ................................................................................ 56 5.4.2.2. Maßnahmen zur Minimierung des Haftungsrisikos ................................................................................... 57 5.4.3. Zölle und Einfuhrbeschränkungen ................................................................................................................. 57 6. Marktstruktur und Marktchance für deutsche Unternehmen ...................................................................................... 59 6.1. Marktattraktivität für deutsche Unternehmen ................................................................................................... 59 6.2. Einstiegs- und Vertriebsinformation .................................................................................................................. 59 6.3. Marktbarrieren und -hemmnisse........................................................................................................................ 65 6.4. Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken für eine Markterschließung ...................................................... 65 6.5. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen ....................................................................................... 66 7. Marktakteure und Netzwerk ....................................................................................................................................... 68 7.1. Regierungsorganisationen auf nationaler Ebene ............................................................................................... 68 7.2. Regierungsorganisationen auf bundestaatlicher und kommunaler Ebene ........................................................ 69 7.3. Verbände und Non-Profit-Organisationen ......................................................................................................... 71 7.4. Unternehmen im Bereich Energieeffizienz in der Industrie ............................................................................... 74 7.5. Leitmessen und Veranstaltungen ...................................................................................................................... 82 7.6. Fachzeitschriften und Newsportale ................................................................................................................... 83 8. Quellenverzeichnis................................................................................................................................................. 85 8.1. Experteninterviews ............................................................................................................................................ 85 8.2. Literatur, Webseite und Online-Artikel ............................................................................................................. 85 3 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 I. Tabellenverzeichnis Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle 4 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) ............................................................. 14 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2016 ................................................................................... 15 3: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh)...................................................... 19 4: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ................................................................................... 20 5: Verbesserungsmöglichkeiten in der Energieeffizienz von Prozesswärmesystemen ...........................................33 6: Abbildung: Energieverbrauch, Primärmetallen (2010)...................................................................................... 37 7: Better Plants Snapshot, Februar 2015 ............................................................................................................... 49 8: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Energieeffizienz in der Industrie in Michigan ....................... 51 9: SWOT Analyse USA und Energieeffizienz in der Industrie ............................................................................... 66 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA, 2014 .......................................................................................................................... 10 Abbildung 2: US-Rohölpreis (Sorte WTI) ........................................................................................................................... 16 Abbildung 3: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013 ........................................................................................ 16 Abbildung 4: Primärenergieverbrauch pro Sektor, 2012-40 (Billiarden Btu) ..................................................................... 17 Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................. 18 Abbildung 6: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013 .................................................................................................. 20 Abbildung 7: Entwicklung des durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreises in den USA, 1995-2014............................... 21 Abbildung 8: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2015 .........................................................................................23 Abbildung 9: Interconnection-Regelungen in den USA, 2013 ............................................................................................24 Abbildung 10: Net Metering Regelungen in den USA, 2015 ................................................................................................ 25 Abbildung 11: Energiequellen in der verarbeitenden Industrie in den USA, 2002, 2006 und 2010 ................................... 30 Abbildung 12: Brennstoffverbrauch in der verarbeitenden Industrie in den USA, 2002, 2006 und 2010 .......................... 31 5 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 III. Abkürzungsverzeichnis ACEEE AEO AHK AISI AMO ANSI ASD ASME BIP Brd. Btu bzw. CEC CEO CHP CO2 CRRC D.C. DOE DSIRE EERE EERS EIA enMS EO EPA EPI ESCO FERC FOB FTCA gal. HLWG HVAC HLK IAC IDC IEC IRC ISO ITC ITP KJ kW kWh KWK LEED 6 American Council for an Energy Efficient Economy Annual Energy Outlook Auslandshandelskammer American Iron and Steel Institute Advanced Manufacturing Office American National Standards Institute Adjustable Speed Drive American Society of Mechanical Engineers Bruttoinlandsprodukt Billiarden British thermal unit beziehungsweise California Energy Commission Chief Executive Officer Combined Heat and Power Carbon Dioxide Cool Roof Rating Council District of Columbia Department of Energy Database of State Incentives for Renewables & Efficiency Office of Energy Efficiency and Renewable Energy Energy Efficiency Resource Standards Energy Information Administration Energy Management System Energy Optimization Environmental Protection Agency Energy Performance Indicator Energy Service Company Federal Energy Regulatory Commission Free on Board Federal Trade Commission Act Gallon High Level Working Group Heating, Ventilation, and Air Conditioning Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagensysteme Industrial Assessment Centers Integrated Die Casting International Electrotechnical Commission Internal Revenue Code International Organization for Standardization Investment Tax Credit Industrial Technologies Program Kilojoules Kilowatt Kilowatt-hour Kraft-Wärme-Kopplung Leadership in Energy & Environmental Design Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 LPI M&V MDM MECA MECCA MECS Mrd. mt NRTLs OECD OPEC OSHA PACE PKW PSAT PTC REC RFS RPS SEP THG TTIP u.U. UL US USD VFD WPSC WTI z.B. 7 Liberty Paper Industries Measurement and Verification Protocol Motor Decisions Matter Michigan Electric Cooperative Association Michigan Energy Efficiency Contractors Association Manufacturing Energy Consumption Survey Milliarden million tons Nationally Recognized Testing Laboratories Economic Cooperation and Development Organization of Petroleum Exporting Countries Occupational Safety and Health Administration Property Assessed Clean Energy Personenkraftwagen Pumping System Assessment Tool Production Tax Credit Renewable Energy Credit Renewable Fuel Standard Renewable Portfolio Standard Superior Energy Performance Standard Treibhausgasemissionen Transatlantic Trade and Investment Partnership unter Umständen Underwriters Laboratories United States United States Dollar Variable Frequency Drives Wisconsin Public Service Corp. West Texas Intermediate zum Beispiel Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 1. Executive Summary Ein Drittel des Energieverbrauchs der USA fällt auf den industriellen Bereich. Die größten Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Energieeffizienz liegen dabei in der verarbeitenden Industrie. Das Zentrum der verarbeitenden Industrie in den USA bilden die US-Bundesstaaten des Mittleren Westens, im Speziellen Wisconsin, Illinois, Indiana, Ohio und Michigan. Im Vergleich zu den übrigen Bundesstaaten weist die Wirtschaft dieser US-Bundesstaaten einen überdurchschnittlich starken Anteil an der verarbeitenden Industrie auf. Energieeffizienz ist ein zunehmend wichtiges Thema in den USA. Diesbezüglich plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem den Ausstoß von Treibhausgasen bei Kraftwerken zu regulieren. In August 2012 hat Präsident Barack Obama eine Executive Order unterschrieben, die industrielle Energie und Kraft-Wärme-Kopplung unterstützt. Diese Vorlage soll Industrieanlagen ermutigen ihre inländischen Produktionskapazitäten zu modernisieren und dementsprechend zu erheblichen Energiekosteneinsparungen führen. Unter diesem Plan hat die EPA im Juni 2014 den Clean Power Plan für die Verringerung von CO2-Emissionen vorgeschlagen. Der Plan soll bis Ende Sommer 2015 fertig gestellt werden.1 Zusätzlich wird durch das Advanced Manufacturing Office des Office of Energy Efficiency and Renewable Energy (EERE) schon seit einigen Jahren die Entwicklung und Einführung von energieeffizienten Technologien in der Industrie gefördert. Neben Programmen auf föderaler Ebene haben auch viele US-Bundesstaaten individuell Programme für Energieeffizienz in der Industrie entwickelt und umgesetzt. Der US-Bundesstaat Michigan bietet u.a. seit einigen Jahren das We Energy Programm an. Dieses Programm bietet industriellen Strom- und Gaskonsumenten finanzielle Anreize für die Implementierung von Energiesparmaßnahmen an. Mess-, Steuer- und Regeltechnik sind wichtige Bestandteile vieler Energiesparmaßnahmen. Neben allseits gut bekannten Anwendungen, wie Bewegungssensoren, Temperaturmessgeräten, Dampfdruckmesstechniken usw., stehen jene oft im Schatten anderer Technologien. Frequenzumrichter und effiziente Pumpen basieren auf Steuertechnik. Auch die Optimierung von Druckluft kann beispielsweise nur langfristig erfolgreich sein, wenn der Druck den aktuellen Bedürfnissen automatisch angepasst wird. Entsprechend besteht v.a. für deutsche Technologieanbieter der folgenden Bereiche und Technologien großes Potenzial: Industriebeleuchtungstechnik KWK-Anlagen Pumpen und Kompressoren mit Frequenzumrichtern („Variable Frequency Drives“) Prozessoptimierungstechnik Vor allem im Industriesektor des Mittleren Westens besteht ein großes Potential für Energieeffizienzinvestitionen. Alleine in 2014 wurden $1,78 Mrd. in Energieeffizienz im Mittleren Westen investiert.2 Energieeffizienz ist in dieser Region ein wichtiges Thema, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Geld zu sparen. 1 Vgl: EPA: Carbon Pollution Standards (kein Datum), abgerufen am 21.04.2015 8 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada und Russland. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 310 Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering. Im Vergleich dazu – Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern pro km2.3 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste. Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,1% der Gesamteinwohnerzahl.4 Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten5 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch sprechende Bevölkerung abgestimmt. 2.1. Politischer Hintergrund Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze.6 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw. mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export Vgl.: Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung (2012), abgerufen am 17.12.2014 Vgl.: US Census Bureau - Population (2013), abgerufen am 12,01,2015 5 Vgl.: USA.gov - Learn About the United States of America (2014), abgerufen am 18.12.2014 6 Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 18.12.2014 3 4 9 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die folgende Abbildung bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft. Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA, 2014 Bevölkerung: 318,9 Mio. Hauptstadt: Washington D.C. Korrespondenzsprachen: Englisch Spanisch BIP: 16.768 Mrd. USD BIP pro Kopf: 53.001 USD Bevölkerungszuwachs: 0,77% Arbeitslosenquote: 6,3% Jährliche Neuverschuldung: 5,5% des BIP Währungsreserven: 150,2 Mrd. USD Warenimport (fob): 2.273 Mrd. USD Davon aus Deutschland (fob): Warenexport: Davon nach Deutschland: 105,3 Mrd. USD 1.575 Mrd. USD 57,4 Mrd. USD Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2014) und GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2014) Die Vereinigten Staaten erwirtschaften etwa ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit die größte Volkswirtschaft der Welt.7 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 19,5% und die Landwirtschaft rund 1% des BIP.8 2.2.1. Aktuelle wirtschaftliche Lage Auch im Jahr 2015 befinden sich die USA weiterhin auf einem merklichen Erholungskurs. Laut der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) wuchs die amerikanische Wirtschaft im Jahr 2014 um 2,6%. Für das Jahr 2015 wird ein Wirtschaftswachstum von 3,5% erwartet.9 Konjunkturhoffnungen bestehen und beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu verbessern und das Konsumwachstum zu stärken.10 Seit Anfang 2014 führt die US-Notenbank (US Federal Reserve) einen Prozess durch namens Quantitative Easing, um die Käufe von Staatsanleihen zu reduzieren und die US-Geldpolitik auszugleichen.11 Ab dem Sommer 2015 wird jedoch mit einem Anstieg der Zinsen gerechnet.12 Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt die Vgl.: CIA Factbook - USA (2014), abgerufen am 18.12.2014 Vgl.: CIA Factbook - USA (2014), abgerufen am 18.12.2014 Vgl.: OECD Forecast (2014), abgerufen am 18.12.2014 10 Vgl.: IMF, World Economic Outlook (2014), abgerufen am 18.12.2014 11 Vgl: IMF, Regional Economic Outlook: Western Hemisphere (2014), abgerufen am 13.01.2015 12 Vgl.: Wall Street Journal - Fed officials are on track for 2015 rate hike (2015), abgerufen am 19.01.2015 7 8 9 10 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt positive Signale. Innerhalb eines Jahres ist die offizielle Arbeitslosenquote von Dezember 2013 bis Dezember 2014 von 6,7% auf 5,6% abgesunken.13 2.2.2. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland Deutschland und die USA sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Laut dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500 deutsche Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort direkt 620.000 Mitarbeiter.14 Deutsche Firmen haben des Weiteren bis Ende 2013 etwa 209 Mrd. USD in den USA angelegt. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den Vereinigten Staaten.15 Durch das seit dem im Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2013 ein Gesamtvolumen von 137,9 Mrd. EUR, wobei Deutschland aus den USA Waren im Wert von 48,6 Mrd. EUR und die USA Waren im Wert von 89,3 Mrd. EUR aus Deutschland importierten.16 Im Februar 2013 veröffentlichte eine hochrangige EU-US Arbeitsgruppe für Arbeitsplätze und Wachstum (High Level Working Group – HLWG) einen Bericht, in dem sie ein breites Spektrum an Optionen zur Förderung des transatlantischen Handels und Investitionen untersucht. Die Gruppe riet der Europäischen Union und der US-Regierung, Verhandlungen über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) aufzunehmen. Wie der ehemalige Handelsbeauftragte der Europäischen Kommission Karel De Gucht beschreibt: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind die größten Begünstigten des Abkommens, weil sie unter höheren Schwierigkeiten leiden ihre Güter ins Ausland zu exportieren, und deswegen stärker als Großunternehmen profitieren werden.“17 Ausgeführte Güter von deutschen KMUs stellen insgesamt rund 28 % des gesamten Exportwertes dar.18 TTIP fördert KMUs durch reduzierte Zölle und Vereinfachung der Zertifizierungsverfahren für neue Produkte.19 Die Bertelsmann Stiftung in Washington, DC schätzt, dass der Handel zwischen der EU und den USA im Jahr 2012 eine Billion Dollar übertraf, und dass TTIP dieses Wachstum mit mehr als 740.000 neuen Arbeitsstellen unterstützen wird.20 2.2.3. Wirtschaftsförderung In den USA gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Wirtschaftsförderprogramme auf nationaler Ebene. Stattdessen wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten betrieben. Hierbei verwalten die Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können unter Umständen neben den Barmitteln aus den Förderungsfonds auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme in Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden. Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden unter anderem durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen, wie zum Beispiel Steuerermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht. Sowohl die Höhe der Steuervergünstigungen als auch die Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich Vgl.: Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2014), abgerufen am 18.12.2014 Vgl.: RGIT USA, German-American Trade, Investment and Jobs (2015), abgerufen am 15.05.2015 15 Vgl.: US Bureau of Economic Analysis, Foreign Direct Investment in the United States (2014), abgerufen am 18.12.2014 16 Vgl.: GTAI - Wirtschaftsdaten kompakt: USA (2014), abgerufen am 20.01.2015 17 Vgl.: Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 27.01.2015 18 Vgl.: Ibid. Seite 3. 19 Vgl.: Ibid. Seite 9. 20 Vgl.: Atlantic Council, Bertelsman Foundation, British Embassy in Washington - TTIP and the Fifty States (2013), abgerufen am 27.01.2015 13 14 11 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 werden die Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über die Förderungsmittel ab. 2.3. Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen viele Chancen, aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher zwischen Ländern und Kulturen, so dass Produkte oftmals angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur Anpassungen des Produktes selbst, sondern auch die Marketingstrategie betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl zum Praktischen. Kurz gefasst kann man sagen, dass für deutsche Unternehmen die Fakten zählen, für Amerikanische die Präsentation im Vordergrund steht. Abgesehen von den kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch Unterschiede im Vertrags-, Haftungsrecht und bei technischen Standards. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Unternehmen, die in den USA tätig sind, sollten sich umfassend über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und nationaler Ebene informieren, um sich gegen etwaige Regressansprüche abzusichern. Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar verfügen viele US-Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit internationalen Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle Interessengruppen ausreichend beachtet. Oftmals reicht die Einhaltung dieser Standards allein nicht aus, obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst den Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht. Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der International Organization for Standardization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC),21 diese werden aber kaum von normalen StandardEntwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. Das führt dazu, dass es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn das Produkt in den gesamten USA angeboten werden soll. Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, sogenannte local content requirements (Buy America/Buy American). Zum Beispiel muss bei öffentlichen Projekten der Stahl aus den USA stammen, auch wenn Ausnahmen möglich sind. Durch das internationale Abkommen „The Plurilateral Agreement on Government Procurement” sind Deutschland und andere EU Staaten von der „Buy-American-Klausel“ ausgenommen.22 Dies gilt aber nur, wenn wenigstens 50-60 % des Produktwertes in Deutschland geschaffen wurde. Eine weitere Marktbarriere stellen die Zölle auf ausländische Produkte dar. Diese sind sehr produkt- und teilespezifisch und variieren.23 Unternehmen sollten also abwägen, welche Produkte sie in die USA exportieren und welche sie lieber vor Ort herstellen. Die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses wirkt sich im Jahr 2015 positiv auf die Absatzchancen deutscher Unternehmen aus. Im Januar 2015 fiel der Euro auf ein Elf-Jahres-Tief und notierte auf den tiefsten Stand seit November 200324. Der schwächere Euro macht deutsche Produkte für amerikanische Abnehmer günstiger und verbessert somit die Marktchancen für aus Deutschland exportierte Ware. Vgl.: American National Standards Institute (ANSI) - Company Overview (kein Datum), abgerufen am 19.12.2014 Vgl.: World Trade Organization – Parties and Observers to the GPA (2014) abgerufen am 19.12.2014 23 Vgl.: US Customs and Border Protection - Duty, Tariff Rates (kein Datum), abgerufen am 19.12.2014 24 Vgl.: Handelsblatt - Gemeinschaftswährung fällt auf Elf-Jahres-Tief (2015), abgerufen am 29.01.2015 21 22 12 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Im Vergleich zu anderen Ländern sind die rechtlichen Markteintrittsbarrieren für ausländische Firmen verhältnismäßig gering. Nur in einigen Industrien sind FDIs aus Staatssicherheitsgründen explizit verboten oder in Einzelfällen beschränkt (zum Beispiel militärisches Beschaffungswesen oder Bergbau). Eine Niederlassung in den USA eröffnet durch Freihandelsabkommen zwischen den USA und 20 anderen Staaten Zugang zu diversen anderen Märkten rund um die Welt: Australien, Bahrain, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Israel, Jordanien, Korea, Mexico, Marokko, Nicaragua, Oman, Panama, Peru und Singapur.25 Investitionen in die USA werden außerdem durch eine großzügig ausgebaute Infrastruktur begünstigt: Die USA haben eines der umfassendsten Infrastrukturnetzwerke der Welt (Rang 12 weltweit).26 Ein weitläufiges Straßennetz von 6.586.610 km27 sowie eine Reihe von Seehäfen in Boston, Chicago, New York, Houston, Los Angeles und Seattle erleichtern den Warenaustausch. Das Schienennetz ist mit 224.792 km eines der längsten der Welt und wird hauptsächlich zum Güterverkehr von verschiedenen privaten Gesellschaften befahren. Vgl.: Office of the United States Trade Representative – Trade Agreements (kein Datum), abgerufen am 19.12.2014 Vgl.: World Economic Forum - The Global Competitiveness Report (2014), abgerufen am 19.12.2014 27 Vgl.: CIA Factbook - USA (2014), abgerufen am 20.01.2015 25 26 13 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 3. Energiemarkt in den USA 3.1. Energieverbrauch und Erzeugung Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Fünftel des weltweiten Primärkonsums. Besonders durch den hohen Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2-Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen Energiepreise für fossile Brennstoffe, die es erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein. 28 Die nachfolgende Tabelle zeigt den Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der massive Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Im Jahr 2012 (zuletzt erhältliche Daten) war der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem PKW zurückgelegten Kilometer sowie die vermehrte Nutzung des PKWs anstelle von öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist jedoch auch in den USA gleichzeitig eine Abnahme des Pro-Kopf-Verbrauches zu verzeichnen. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch und bis 2040 wird erwartet, dass der Pro-Kopf-Energieverbrauch von 302 Mio. Btu in 2012 auf 279 Mio. Btu sinken wird.29 Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) % Veränderung Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2007-2012 USA 7.758 7.488 7.056 7.162 7.032 6.794 -14,19% Europäische Union 3.534 3.505 3.296 3.417 3.285 3.338 -5,87% Deutschland 4.020 4.075 3.825 4.033 3.811 3.822 -5,18% Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: The World Bank - Databank (kein Datum), abgerufen am 29.01.2015 Der US-Energiemarkt ist nach wie vor stark von Importen geprägt, wobei die Abhängigkeit von Ölimporten durch die heimische Schieferöl- und Schiefergasrevolution seit etwa 2010 abgenommen hat. Zu den wichtigsten Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien. Nach wie vor wird der Energieverbrauch hauptsächlich durch Erdöl gedeckt, gefolgt von Erdgas und Kohle. Entsprechend Tabelle 2 wird laut Prognose der U.S. Energy Information Administration (EIA) sowohl die Erdöl- als auch die Erdgasproduktion innerhalb der USA bis 2016 zunehmen, die prognostizierte Ausweitung beträgt 22% bzw. 10%. Die Kohleproduktion zeigt kaum nennenswerte Veränderung. Durch fast alle Energieträger hinweg zeichnet sich ein steigender Verbrauch in den kommenden Jahren ab. Insbesondere der Zuwachs im Bereich der erneuerbaren Energien (8%) ist erwähnenswert. Der Verbrauch von Kohle wird voraussichtlich minimal zurückgehen. Die Energiepreise variieren sehr stark: Der Preis von Kohle wird als stabil eingeschätzt, während der Erdölpreis zwischen 2013-2016 Preisschwankungen von fast 100% verzeichnen soll. 28 29 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2015), abgerufen am 29.01.2015 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 14 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Tabelle 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2016 Einheit 2013 2014 Energieversorgung 2015 2016 Prognose Erdölproduktion Mio. Barrel pro Tag Erdgasproduktion Kohleproduktion 2013-2016 Veränderung 7,45 8,67 9,31 9,53 22% Mrd. ft3 pro Tag 66,67 70,11 72,26 73,94 10% Mio. US Tonnen 984 994 984 977 -0,7% Rohstoffverbrauch zur Energieerzeugung Flüssige Brennstoffe Mrd. ft3 pro Tag 18,96 19,06 19,32 19,43 2% Erdgas Mio. Barrel pro Tag 71,59 73,62 73,79 74,77 4% Kohle Mio. US Tonnen 925 923 925 915 -1% Strom Mrd. kWh pro Tag 10,5 10,6 10,68 10,78 3% Erneuerbare Energien gesamter Energieverbrauch Brd. Btu 9,32 9,54 9,77 10,15 8% Brd. Btu 97,79 98,64 98,58 99,57 2% Erdöl USD pro Barrel 97,91 93,26 54,58 71 -38% Erdgas USD pro 1.000 ft3 10,3 11 11 10,63 3% Kohle USD pro Mio. Btu 2,35 2,35 2,33 2,35 0% Energiepreise Quelle: Eigene Darstellung nach: U.S. Energy Information Administration - U.S. Energy Market Summary (2015), abgerufen am 30.01.2015 Wie Tabelle 2 veranschaulicht, befindet sich der Rohölpreis der Sorte WTI (West Texas Intermediate), die in den USA am häufigsten zu Benzin und anderen Brennstoffen aufbereitet wird, in einem Abwärtstrend. Laut Prognosen der EIA wird sich der Preis im Laufe des Jahres 2015 stabilisieren, aber auf mittlere Frist deutlich unterhalb der Werte in den letzten Jahren liegen. Gründe dafür sind die Entscheidung der OPEC, bei fallenden Preisen die Fördermenge nicht zu verknappen und eine steigende Binnenproduktion von Rohöl. Im Februar 2015 kostete ein Barrel (ca. 159 Liter) der Sorte WTI ca. 44 USD, was unter der Prognose der EIA aus dem Jahr 2014 liegt. In den USA spiegelt sich dieser Preisverfall vor allem beim Heizöl- und Benzinpreis wider. So wird davon ausgegangen, dass der durchschnittliche US-Haushalt in diesem Winter ca. 27% (632 USD) weniger für Heizöl aufwenden muss. Die EIA kalkuliert für das Jahr 2015 mit einem durchschnittlichen WTI-Preis von 55 USD und für 2016 von 71 USD pro Barrel. Auf den Zeitraum zwischen 2013 und 2016 wird ein um 38% geringerer Preis erwartet. 15 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 2: US-Rohölpreis (Sorte WTI) Quelle: Entnommen aus: U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook (2015), abgerufen am 29.01.2015 Die Entwicklung des Energieverbrauchs variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt stark von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ab. Auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft können zu einer Verringerung der Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z.B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der EndverbrauchEnergieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden. 30 Im Jahr 2013 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. 28% entfallen auf den Verkehrssektor, gefolgt von privaten Haushalten mit gut 22% und dem Dienstleistungssektor, der 18% verbraucht (Abbildung 3). Abbildung 3: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013 Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: U.S. Energy Information Administration - Energy Consumption by Sector (2015), abgerufen am 30.01.2015 Abbildung 4 zeigt den erwarteten Primärenergieverbrauch zwischen 2012 bis 2040, der mit 0,4% jährlichem Wachstum auf 106,3 Brd. Btu bis 2040 ansteigen soll. Der größte Anstieg ist mit 7,8 Mrd. Btu im Industriesektor zu verzeichnen, in dem günstige Erdgaspreise mit gleichzeitig mehr Lieferungen in bestimmten Industriezweigen (z.B. Chemikalien) zu einem verstärkten Verbrauch führen werden. 30 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015 16 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Der zweitgrößte Energieverbrauch wird im Bereich des Handels erwartet, in dem der Verbrauch in den Jahren 2012 bis 2040 auf 3,3 Brd. Btu ansteigen soll. Obwohl die Energieeffizienzstandards für Rohbauten verschärft wurden und die Energieintensität (Energieverbrauch pro Square Foot) bis 2040 um 0,4% abnehmen soll, erwartet die EIA einen Anstieg des Verbrauchs um 0,6% pro Jahr. Der Primärenergieverbrauch im Wohnsektor wächst mit 0,2% pro Jahr, was 1,4 Brd. Btu von 2010 bis 2040 entspricht. Im Jahr 2012 war der Energieverbrauch auf Grund eines milden Winters verhältnismäßig gering. 2040 soll der Energieverbrauch im Wohnsektor auf dem Niveau von 2011 sein. Abbildung 4: Primärenergieverbrauch pro Sektor, 2012-40 (Billiarden Btu) Quelle: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 Auch der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen 2010 und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung soll laut Prognose der EIA aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Andere Quellen gehen von einem deutlich höheren Anteil aus. Nach den konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr 2040 etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen (siehe Abbildung 5). Dabei geht die EIA von der Umsetzung und Einhaltung der mit Stand Oktober 2013 geltenden Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im Energiesektor aus.31 Generell ist anzumerken, dass die EIA Schätzungen sehr konservativ angesetzt sind. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Anteil von erneuerbaren Energien deutlich schneller ansteigt als von der Agentur prognostiziert wird und bereits im Jahr 2018 16% der Gesamtenergieversorgung durch erneuerbare Energien gestellt wird32. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 12%.33 Die Differenzen zwischen EIA Prognosen und Prognosen anderer Analysten resultieren aus Annahmen, zum Beispiel über den technischen Fortschritt und den einhergehenden Kostensenkungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 Vgl.: Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 10.02.2015 33 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 31 32 17 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) 2012 6 Prognose 5 35 4 30 3 16% 12% 2 19 1 37 16 32 1% 1 0 1990 2000 2010 Erdgas Erneuerbare Energien Kernkraft Kohle Erdöl und Erdölprodukte 2020 2030 2040 Quelle: Eigene Darstellung nachU.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 29.01.2015 Während von der EIA erwartet wird, dass die Stromerzeugung aus Rohöl ab 2020 stetig abnimmt, wird für die Stromerzeugung aus Erdgas ein kontinuierliches Wachstum prognostiziert mit einem Zuwachs von 56% in den Jahren 2012 bis 2040. Die EIA rechnet damit, dass Erdgas 2040 38% der Gesamtelektrizität liefern wird, während Kohle lediglich 22% abdecken wird.34 Im Jahr 2035 wird, nach Aussage der EIA, erstmals Erdgas Kohle als bedeutendsten Energieträger ablösen. Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas in Zukunft auf langer Sicht steigen werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen Alternativen. Aufgrund von staatlichen Förderprogrammen wie dem Renewable Fuel Standard, soll laut Prognosen des Short Term Energy Outlooks 201435besonders Biomasse (insbesondere Biosprit) eine größere Rolle spielen. Technologische Entwicklungen werden mittel- und langfristig zu niedrigeren Preisen für erneuerbare Energiequellen und somit mehr Wettbewerbsfähigkeit führen. Präsident Obama setzte das Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien als erster Präsident offiziell auf die politische Agenda (State of the Union Address 2014).36 Generell ist in den USA ein steigendes Umweltbewusstsein festzustellen, das sich teilweise bereits jetzt und vermutlich auch in den nächsten Jahren positiv auf den Energiemarkt auswirken wird. 3.2. Energiepreise Wie bereits erwähnt, sind die Energiepreise in den USA weitaus niedriger als in Deutschland. Die Strom-, Gas-, und Treibstoffpreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe der Preise festlegen, während in anderen Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 36 Vgl.: The White House - President Barack Obama's State of the Union Address (2014), abgerufen am 29.01.2015 34 35 18 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle.37 3.2.1. Strompreise Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen. Tabelle 3: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) Haushalte Dienstleistungen Industrie Verkehr Alle Sektoren Oktober 2009 11,66 10,26 6,53 10,84 9,70 Oktober 2010 11,86 10,25 6,80 10,49 9,81 Oktober 2011 12,12 10,29 6,82 10,37 9,89 Oktober 2012 11,91 10,13 6,70 10,18 9,89 Oktober 2013 12,16 10,34 6,86 10,28 10,13 Oktober 2014 12,54 10,79 7,10 10,32 10,50 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 29.01.2015 Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus Tabelle 3 erkennbar ist, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.38 3.2.2. Gaspreise Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Bedingt durch den Shalegas Boom verfielen die USWellheadpreise39 im Jahr 2012 auf durchschnittlich nur 2,66 USD/1.000 ft3 (entspricht 94 USD/1.000 m3).40 Dies entsprach etwa einem Viertel des zum gleichen Zeitpunkt gültigen europäischen Wellheadpreises und auch einem für die USA verhältnismäßig geringen Preis. Insgesamt wird in den USA jedoch ein steigender Gaspreis prognostiziert, je nach Rechenmodell mit einer mehr oder weniger starken Steigung.41 Unternehmen und Privatverbraucher beziehen Erdgas nicht zu Wellheadpreisen sondern zu jeweils höheren Preisen, die bereits Kosten für die Distribution beinhalten. Durch gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet die EIA mittel- bis langfristig jedoch einen deutlichen Anstieg der Preise mit einer Verdreifachung im Jahre 2040.42 Die nachfolgende Abbildung 6 zeigt die Preisentwicklung von Erdgas in den verschiedenen Sektoren zwischen 1990-2013. Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015 Vgl.: US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015 39 Wellhead Preis: Gaspreis am Bohrloch, ohne weitere Aufschläge. Am gängigsten genutzte Preisgröße im amerikanischen Markt, siehe: U.S. Energy Information Administration - Natural Gas: Definitions, Sources, and Explanatory Notes (kein Datum), abgerufen am 03.03.2015 40 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Wellhead Price (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015 41 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Effect of Increased Levels of Liquefied Natural Gas Exports on U.S. Energy Markets (2014), abgerufen am 30.01.2015 42 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015 37 38 19 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 6: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013 16 14 12 10 Wellhead USD/l 8 Haushalte Handel 6 Industrie 4 2 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014) Wie Abbildung 6 zeigt, zahlte die Industrie für Erdgas zwischen Januar und November 2014 (zuletzt erhältliche Daten) durchschnittlich 5,50 USD/1.000 ft3. Dies entspricht 194,07 USD/1.000 m³. Tabelle 4: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA Sektor Durchschnitt 2003 Durchschnitt 2012 $10,62/1.000 ft³ $12,09/1.000 ft³ Haushalte (=$374,92/ 1.000 m³) (=$426,87/ 1.000 m³) $8,51/1.000 ft³ $8,18/1.000 ft³ Handel (=$300,59/ 1.000 m³) (=$288,76/ 1.000 m³) $5,91/1.000 ft³ $3,85/1.000 ft³ Industrie (=$208,83/ 1.000 m³) (=$135,90/ 1.000 m³) $4,88/1.000 ft³ $2,65/1.000 ft³ Wellhead (=$172,34/ 1.000 m³) (=$93,76/ 1.000 m³) Durchschnitt Jan-Nov 2014 $13,22/1.000 ft³ (=$466,86/ 1.000 m³) $9,23/1.000 ft³ (=$325,95 1.000 m³) $5,50/1.000 ft³ (=$194,07/ 1.000 m³) Daten nicht vorhanden Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014) 3.2.3. Treibstoffpreise Die Treibstoffpreise variieren nicht nur je nach Sektor sondern auch nach Region/Bundesstaat. In den Ostküstenstaaten zahlte die Industrie Anfang 2015 mit ca. 2,088 USD/gal geringere Preise als Verbraucher an der Westküste (2,328 USD/gal), allerdings mehr als Verbraucher Mittleren Westen (2,029 USD/gal) und an der Golfküste 1,860 USD/gal. Auch die Treibstoffpreise sind in den USA im Vergleich zu Deutschland weitaus niedriger. Der landesweite Durchschnittspreis für Benzin (Regular – 87 Oktan) belieft sich im Jahr 2014 auf 3,92 USD/gal (1,03 USD/l). Für Diesel bezahlte man an der Zapfsäule, wie in nachfolgender Abbildung 7 erkennbar, im Jahr 2014 durchschnittlich 3,58 USD/gal (0,94 USD/l). 20 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 7: Entwicklung des durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreises in den USA, 1995-2014 1.2 USD/Liter 1.0 0.8 0.6 0.4 Diesel Benzin 0.2 0.0 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Retail Gasoline and Diesel Prices (2015) Auffällig ist, dass die Preise für Treibstoffe von etwa 0,79 USD/l im Jahr 2010 auf über 1,01 USD/l für Benzin in 2014 und etwa 0,75 USD/l im Jahre 2010 auf über 0,91 USD/l im Jahre 2014 für Diesel gestiegen sind, während die Preise für Erdgas im gleichen Zeitraum massiv gefallen sind. In diesem Zusammenhang wird es für Betreiber von Fahrzeugflotten zunehmend attraktiv, von Dieselbetrieb auf Erdgasbetrieb umzusteigen. Dies eröffnet Chancen für die Einbindung von aufbereitetem Biogas, beispielsweise aus Mülldeponien. Der Benzinpreis erreichte im Juni 2014 seinen letzten Höhepunkt und befindet sich seitdem im Sinkkurs. Im Februar 2015 erreichte er sogar 0,57 USD/l. Der Dieselpreis fiel auch drastisch auf 0,75 USD/l im Februar 2015. Ein viel diskutiertes Thema im Verkehrssektor ist die Treibstoffsteuer, die seit 1993 unverändert bei 0,184 USD/gal liegt. Aufgrund zunehmender Treibstoffeffizienz von Fahrzeugen wird kritisiert, dass die Finanzierungsmittel nicht mehr ausreichend sind, um Straßeninfrastrukturprojekte zu finanzieren. Besonders aufgrund der niedrigen Treibstoffpreise wird aktuell erwartet, dass die Steuern zeitnah angehoben werden.43 3.3. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Fördermechanismen Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weitreichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) zuständig. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion.44 Sie reguliert folgende Bereiche: Stromtransport und Großhandelsraten Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen Transportraten und -dienste von Erdgaspipelines Transportraten und -dienste von Ölpipelines Vgl.: The New York Times - Raise the Gas Tax to Fix America’s Roads (2015), abgerufen am 02.02.2015 Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States (2012) abgerufen am 03.02.2015 43 44 21 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich erneuerbarer Energien sind vielfältig und können sich je nach Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Bei Großprojekten müssen von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme nach Angaben von Marktkennern zwischen drei und sieben Jahre einkalkuliert werden. Es sind zahlreiche Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Netzzugangs bis hin zum Abschluss der Stromabnahmeverträge. Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sie lokal festgelegt werden. Regierungsorganisationen und erneuerbare Energien-Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsverfahren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Renewable Portfolio Standards (RPS) & Renewable Energy Credit (REC) Der Renewable Portfolio Standard (RPS) ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument zur Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Der RPS legt einen Mindestanteil der erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht wird und von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird. Die RPS-Ziele liegen je nach Bundesstaat zwischen 10% und 33%. Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und führt zu mehr Wettbewerb, Effizienz und einer Verringerung der Preise für erneuerbare Energien.45 Da ein RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form ein RPS besteht. Wie Abbildung 8 zeigt, bestehen RPS in 29 Bundesstaaten, dem District of Columbia (D.C.) und Puerto Rico. 45 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 22 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 8: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2015 Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Renewable Portfolio Standard Policies (2015), abgerufen am 01.07.2015 Die dunkelblauen Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die hellblauen Felder auf Staaten hinweisen, die ein so genanntes Renewable Portfolio Goal eingeführt haben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind.46 Die Zahlen in den einzelnen Feldern sind folgendermaßen zu verstehen: Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden soll. Viele Bundesstaaten haben das sogenannte Renewable Energy Credit (REC) Trading System (auch bekannt als Renewable Electricity Certificate) gemeinsam. Das REC System erlaubt Betreibern von erneuerbaren Energie-Anlagen und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können.47 Auch bei den RECs unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Interconnection Standards & Net Metering Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die zu verwendbaren Anlagen, maximale Systemgrößen sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren).48 Offene Fragestellungen sind, inwiefern eine Vgl.: Database for State Incentives for Renewables & Efficiency, abgerufen am 02.02.2015 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency – Renewable Energy Certificates (REC) (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 48 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Interconnection Standards (2015), abgerufen 02.02.2015 46 47 23 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt wird. Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet und seit Februar 2013 gab es in diesem Bereich keine signifikanten Änderungen. Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit und Kosten des Netzanschlusses. Abbildung 9 zeigt die derzeitigen Interconnection-Regelungen in den einzelnen Staaten. Die gelben Felder zeigen den maximalen Einspeisewert pro Anlage in Kilowatt. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Einspeiser handelt. Bei größeren Anlagen müssen individuelle Einspeiseregelungen mit dem lokal zuständigen Stromanbieter ausgehandelt werden. Abbildung 9: Interconnection-Regelungen in den USA, 2013 Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Interconnection Standards (2013), abgerufen am 02.03.2015 In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net Metering-Auflagen legen fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering stellt ein vereinfachtes System dar, um Strom an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Dem Kunden wird der eingespeiste Strom in der Regel als Guthaben verbucht, das innerhalb eines Jahres verbraucht werden kann. Eispeisetarife wie es sie in Deutschland gibt, werden nur vereinzelt auf lokaler Ebene und für bestimmte Technologien angeboten. Hierauf wird in den Staatenberichten eingegangen. Bei Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt wird und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird. Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind Abbildung 10 zu entnehmen. 24 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 10: Net Metering Regelungen in den USA, 2015 Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Net Metering (2015), abgerufen am 02.03.2015 Die hellblauen Felder des Schaubildes geben die für Net Metering maximal erlaubte Einspeisekapazität eines dezentralen Systems in Kilowatt an. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE Webseite zu finden. 49 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführt) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten. 3.4. Lage und Perspektive der erneuerbaren Energien im Zielmarkt Das Bewusstsein über negative Umweltauswirkungen von Energieerzeugung und -verbrauch, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie schlechte Gebäudesubstanzen und veraltete, ineffiziente Infrastruktursysteme haben in den USA dazu geführt, dass es zu einem Umdenken in Richtung Energieeffizienz und erneuerbare Energien kommt. Die erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren in den USA eine entsprechend rasante Entwicklung durchlaufen und der Trend zeigt langfristig sehr großes Potenzial. Die US-Energienachfrage soll laut der Energy Information Administration (EIA) um ca. 0,3% pro Jahr von 2013 bis 2040 wachsen. Im Gegensatz zum Wachstum des Energieverbrauchs in den meisten Sektoren wird eine marginale Verringerung des Energieverbrauchs im Transportsektor erwartet. Das größte Wachstum im Energieverbrauch wird mit 0,7% im industriellen Sektor erwartet. Rückgänge im Energieverbrauch sind in der Regel das Ergebnis der Einführung von energieeffizienten Technologien und bestehenden Richtlinien, die die Steigerung der Energieeffizienz fördern. Im Gegensatz dazu ist das Wachstum normalerweise das Resultat von anderen Faktoren sowie Wirtschaftswachstum 49 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015 25 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 oder niedrigen Energiepreisen.50 Das Wachstum der Stromnachfrage zusammen mit den steigenden Kosten der Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung soll zu einem Anstieg von durchschnittlich 18% im Stromverkaufspreis im Zeitraum von 2013 bis 2040 sorgen. Dabei werden Preisanstiege von 10,1 Cent/kWh in 2013 bis zu 11,8 Cent/kWh im Jahr 2040 erwartet. Laut Prognose sollen erneuerbare Energien den wachsenden Strombedarf decken. Von 2013 bis 2040 wird ein Wachstum von 72% in der Elektrizitätserzeugung durch erneuerbare Energieträger erwartet. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtstromerzeugung wächst von 13% im Jahr 2013 auf 18% im Jahr 2040. Gründe für das starke Wachstum der erneuerbaren Energien sind vor allem die sogenannten Renewable Portfolio Standards, nationale Förderprogramme, wie der Renewable Fuel Standard (RFS), der Production Tax Credit (PTC), der 30% Investment Tax Credit (ITC)51 und verschiedene bundesstaatliche Förderprogramme. Auch neue Finanzierungsinstrumente, die Ausweitung des Übertragungsnetzes sowie sinkende Systempreise tragen maßgeblich zum Wachstum der erneuerbaren Energiebranche bei.52 Ein wichtiges Argument für erneuerbare Energien ist die Unabhängigkeit von Energieimporten. Allerdings bietet auch in den USA gefördertes Erdgas gute Möglichkeiten weniger importabhängig zu werden, insbesondere in Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklungen in den letzten Jahren im Bereich der Schiefergasproduktion. Präsident Obama hat im März 2013 das Ziel bekannt gegeben, die installierte Leistung von erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln (Basisjahr 2012). Gleichzeitig sollen die Ölimporte bis 2020 im Vergleich zum Basisjahr 2008 halbiert werden. Laut Prognosen der EIA können alle erneuerbaren Energien ein positives Wachstum verzeichnen. Die EIA geht von einem robusten Wachstum in den Solar- und Windenergiebranchen aus, wodurch in 2016 rund 5,3% des Stroms aus Windkraftanlagen generiert werden sollen, während Solarenergie derzeit zu ca. 0,7% beiträgt.53 Diese Werte sind als untere Grenzen zu verstehen, da die EIA weder Kostensenkungspotenziale noch den technischen Fortschritt im Bereich der erneuerbaren Energien in Betracht zieht. Experten zufolge sind die wahrscheinlicheren Werte nahezu doppelt so hoch wie die von der EIA prognostizierten.54 Seit 1997 hat es eine fünffache Steigerung der Investitionen in neue Stromübertragungskapazitäten in den Vereinigten Staaten gegeben, die zu einem erheblichen Anstieg der Ausgaben von Vertriebskapazitäten gesorgt haben. Obwohl Investitionen in neue Übertragungs- und Verteilungskapazität nicht im gleichen Maße bis 2040 steigen werden, wird weiterhin in zusätzliche Übertragungs- und Verteilungskapazitäten von neuen erneuerbare Energiequellen investiert. Ohne eine grundsätzliche Änderung der Politik wird der CO2-Ausstoß vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum und der zunehmenden Bedeutung von erneuerbaren Energien und Treibstoffen langsam anwachsen. Nachdem die CO2-Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine Steigerung erwartet, bei der die Ausstöße in 2040 niedriger als die von 2015 sein werden. Laut einer Prognose werden die CO2-Emissionen aus dem kommerziellen Sektor selbst mit Verbesserungen in der Effizienz von Maschinen und Rohbauten um durchschnittlich 0,3% pro Jahr steigen. Dies ist ein Resultat der wachsenden Nutzung von Datenzentren, Netzwerkgeräten, Videodisplays, Erdgas und der KWK-Erzeugung. Diesbezüglich plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 bei Kraftwerken zu regulieren. In August 2012 hat Präsident Barack Obama eine Executive Order unterschrieben, die industrielle Energie und KWK unterstützt. Diese Vorlage soll Industrieanlagen ermutigen ihre Vgl. EIA: Annual Energy Outlook 2015 (2015), abgerufen am 21.04.2015 Investment Tax Credit (ITC) ist eine Subvention für bestimme Technologien, die bis zu einem bestimmten Datum in Operation sein müssen (30% von den Ausgaben). Für weitere Informationen, siehe: Department of Energy - Business Energy Investment Tax Credit (ITC) (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015 52 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015 53 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook - Renewables and CO2 Emissions (2015), abgerufen am 02.02.2015 54 Vgl.: Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 10.02.2015 50 51 26 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 inländischen Produktionskapazitäten zu modernisieren und dementsprechend zu erheblichen Energiekosteneinsparungen führen. Unter diesem Plan hat die EPA im Juni 2014 den Clean Power Plan für die Verringerung von CO2-Emissionen vorgeschlagen. Der Plan soll bis Ende Sommer 2015 fertig gestellt werden.55 Auf internationaler Ebene lässt sich festhalten, dass bis Ende 2015 ein Klimaschutzabkommen erarbeitet werden soll, welches auch für Nicht-Kyoto-Staaten verbindlich sein soll. Dadurch könnten sich langfristig sowohl die Energieproduktion und der Energieverbrauch als auch andere Bereiche der Energiepolitik ändern. Sustainable Energy for All, eine Initiative der Vereinigten Nationen und der Weltbank, will den universellen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen und die globale Rate von Energieeffizienzverbesserungen verdoppeln sowie den globalen Zugriff auf moderne Energiedienstleistungen ermöglichen.56 55 56 Vgl: EPA: Carbon Pollution Standards (kein Datum), abgerufen am 21.04.2015 Vgl.: Climate Summit 2014: Action Areas / Summit Announcements (2014), abgerufen am 27.04.2015 27 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 4. Energieeffizienz in der Industrie Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Energieeffizienz in der Industrie. Es werden derzeitige und künftig zu erwartende Entwicklungen sowie Rahmenbedingungen erläutert, die generelle Marktstruktur beschrieben und in weiterer Folge ein detaillierter Einblick in verschiedene Subsektoren gegeben. 4.1. Allgemeiner Überblick und Trends Um Energieeffizienz in der US-Industrie genauer zu betrachten ist ein Überblick der Energieintensität des Landes hilfreich. Die Energieintensität wird berechnet, indem der Energieverbrauch (Bruttoinlandsverbrauch) eines Landes mit dem erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt in Verbindung gesetzt wird. Energieintensität eines Landes wird in der Regel als Energieverbrauch pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts (BIP) definiert und ist daher ein guter Hinweis auf die Energieeffizienz eines Landes. Im internationalen Vergleich liegt die USA laut dem International Energy Efficiency Scoreboard der American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE) auf Platz 13 von 16 der weltweit größten Wirtschaften im Bereich Energieeffizienz.57 Folglich besteht in den USA erhebliches Potential für die Verbesserung der verschiedenen Industrieproduktionsprozesse im Hinblick auf Energieeffizienz. Laut der International Energy Agency (IEA) soll sich der Energieverbrauch in den USA auch in den nächsten Jahren weiterhin verringern.58 Die Energieintensität wird durch mehr Effizienz und strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft reduziert. Seit 1973 verringert sich die Energieintensität um ungefähr 2% pro Jahr. Bis 2040 soll sich die Energieintensität bei 25% verringert haben (Basisjahr 2005). Laut des ACEEE macht der industrielle Sektor ein Drittel (31%) des nationalen Energieverbrauchs aus. Die folgenden sieben energieintensiven Industrien machen drei Viertel des Energieverbrauchs aus: Aluminium, Chemie, Holz, Glas, Gießmetall, Bergbau und Stahl. Demzufolge fällt der Schwerpunkt von Partnerschaften im öffentlichen und privaten Sektor sowie bei Forschungsprogrammen hauptsächlich auf diese Bereiche. Eines der Hauptziele dieser Programme ist die chemische Industrie, die 29% des gesamten Kraftstoffs des USIndustriesektors verbraucht. Mehr als 80.000 Chemikalien sind für den Einsatz in den Vereinigten Staaten registriert und es werden schätzungsweise 2.000 jedes Jahr neu registriert. Ein Großteil der Energie aus dieser Industrie stammt von Erdöl und Erdgas, die sowohl als Energieträger zur Wärme- und als Ausgangsmaterialen bei der Herstellung von Chemikalien eingesetzt wird. Es gibt jedoch noch viele weitere Möglichkeiten die Energieeffizienz in diesem Bereich zu verbessern.59 Im nationalen Vergleich hat der Mittleren Westen verschiedene Industriesubsektoren mit höheren Energieintensitäten. Die Region in den USA ist der größte Energieverbraucher. Das Bruttosozialprodukt der Industrie Michigans pro Energieeinheitsbeitrag gab im Jahr 2011 $114,3 Mio. USD/KJ an, während das Bruttosozialprodukt der USA in der Industrie pro Energieeinheitsbeitrag $93 Mio. USD/KJ betrug.60 In den 13 Staaten des Mittleren Westens werden 35% des Stromverbrauches und 33% des Erdgasverbrauchs im Industriesektor abgesetzt. In Michigan und dessen umliegenden Staaten (Ohio, Indiana, Illinois und Wisconsin) befindet sich ein Großteil der Herstellungs- und Industriekapazitäten der USA. Dazu gehören große und kleine Unternehmen in der Produktion von Automobilen, Erdöl und Kohle, Maschinen, Chemikalien, Baumaterialien, Arzneimitteln, Metallen, Nahrungsmitteln, Computer und Vgl.:American Council for an Energy-Efficient Economy: The International Energy Efficiency Scorecard (2014), abgerufen am 23.03.2015. Vgl.:U.S. Energy Information Administration: US energy intensity projected to continue its steady decline through 2040, abgerufen am 24.03.2015. 59 Vgl.: The National Academics: Energy Efficiency – Industrial Efficiency, abgerufen am 23.03.2015. 60 Vgl.: U.S. Department of Energy: Energy Consumption in Michigan Industry, abgerufen am 30.03.2015 57 58 28 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Elektronik-Technologien, sowie viele andere Güter. Nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) befinden sich 4 von den 10 Staaten mit dem höchsten Anteil des Industrieenergieverbrauchs im Mittleren Westen.61 Vor allem im Industriesektor des Mittleren Westens besteht ein großes Potenzial für Energieeffizienzinvestitionen. Laut Will Baker, Director of Programs bei Midwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) wurden im Jahr 2014 $1,78 Mrd. USD in Energieeffizienz im Mittleren Westen investiert, was einen Anstieg von Investitionen in diesem Bereich im Jahr 2010 ($1,01 Mrd.) zeigt.62 Energieeffizienz ist in dieser Region ein wichtiges Thema, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Geld zu sparen. Die Kapitalrendite von Energieeffizienz entspricht im Mittleren Westen zwischen $2-$3 USD für jeden Dollar der investiert wurde.63 Ein Großteil der Energieeffizienzprogramme bieten konkrete Möglichkeiten für den Industriesektor.64 4.2. Entwicklung des Energiebedarf der Industriesektoren Die verarbeitende Industrie in den USA macht derzeitig mit 12% des nationalen BIPs einen großen Anteil der USWirtschaft aus. Trotz starker Verluste und der Finanzkrise bleibt sie immer noch Kern der US-Wirtschaft. Laut neusten Daten bringt die verarbeitende Industrie der US-Wirtschaft über 2 Bio. USD ein. Es gibt derzeit mehr als 330.000 Produktionsstätten in den USA. Darüber hinaus beschäftigt die verarbeitende Industrie mehr als 12 Millionen Arbeiter und unterstützt national mehr als 17,6 Mio. Arbeitsstellen.65 Die Industrieverarbeitung von Rohstoffen, wie z.B. Aluminium, Glas, Metall, Holz und Stahl sowie die Chemieindustrie und Erdölverarbeitende Industrie, verbraucht 75% des Energiegesamtverbrauches der verarbeitenden Industrie. Aus diesem Grund gibt es viele Bemühungen Energieeffizienz in der Industrie in den USA zu verbessern.66 In Abbildung 11 stehen die verschiedenen Energiequellen zum Vergleich. Die Darstellung zeigt, dass Erdgas und Elektrizität in der verarbeitenden Industrie sehr wichtige Energiequellen sind und am häufigsten verwendet werden. Vgl.: Midwest Energy Efficiency Alliance: Energy Efficiency Policies, Programs and Practices in the Midwest, abgerufen am 24.03.2015. Expertinterview mit Will Baker, Director of Programs, Miedwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) am 16.06.2015. Expertinterview mit Will Baker, Director of Programs, Miedwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) am 16.06.2015. 64 Vgl.: MEEA: Energy Efficiency Policies and Practices in the Midwest – Industrial Sector, abgerufen am 23.03.2015. 65 Vgl.: US Bureau of Labor Statistics: Industries at a Glance, “Manufacturing: NAICS 31-33”, abgerufen am 17.04.2015. 66 Vgl.: The National Academics: How We Use Energy – Industry, abgerufen am 25.03.2015 61 62 63 29 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 11: Energiequellen in der verarbeitenden Industrie in den USA, 2002, 2006 und 2010 30000 23819 25000 22260 19853 20000 15000 6824 6236 6040 10000 3008 2995 2571 5000 482 429 321 8908 8631 7787 3239 2507 2170 2064 1512 1401 831 770 681 406 395 286 0 Gesamt Elektrizitaet Schweroel Erdgas LPG und NGL Kohle Koks und Creeze Sonstige Lieferungen Bio. KJ 2002 2006 2010 Quelle: Eigen Darstellung nach Daten der US Energy Information Administration (EIA), Energy Manufacturing Survey, Fuel Consumption, abgerufen am 25.03.15. Der Manufacturing Energy Consumption Survey (MECS), eine Umfrage des Energieverbrauchs in der US-verarbeitenden Industrie, wurde zum ersten Mal im Jahr 1985 von der U.S. Energy Information Administration (EIA) veröffentlicht und wird seitdem alle vier Jahr mit neuen Daten veröffentlicht. Der neuste MECS wurde im Jahr 2013 veröffentlicht und enthält Daten bis 2010. Laut Daten des MECS hat sich der Gesamtenergieverbrauch in der verarbeitenden Industrie um 17% von 2002 bis 2010 verringert. Die Bruttoleistung der verarbeitenden Industrie ist im Vergleichszeitraum nur um 3% zurückgegangen (als Auswirkung der Wirschaftskrise). Zusammen zeigen diese Daten einen deutlichen Rückgang in der Menge von Energie pro Einheit der Bruttoindustrieproduktionsausgaben. Dieser Rückgang der Energieintensität spiegelt sich sowohl in der Verbesserung der Energieeffizienz und den Veränderungen in den Industrieproduktionsausgaben wider.67 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing energy Consumption Survey (MECS) - Manufacturing Energy Consumption Data Show Large Reductions in Both Manufacturing Energy Use and the Energy Intensity of Manufacturing Activity between 2002 and 2010, abgerufen am 30.03.2015 67 30 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Abbildung 12: Brennstoffverbrauch in der verarbeitenden Industrie in den USA, 2002, 2006 und 2010 2916 Gesamte verarbeitende Industrie 3990 3909 1222 1251 1177 Nahrungsmittel 2226 Papier 2484 2491 3502 3583 3378 Erdöl und Kohle Produkte 3400 3371 Chemikalien 1746 1840 Primärmetalle 0 500 1000 1500 2000 3977 2240 2500 3000 3500 4000 4500 Bio. KJ 2010 2006 2002 Quelle: Eigen Darstellung nach Daten der US Energy Information Administration (EIA), Energy Manufacturing Survey, Fuel Consumption, abgerufen am 25.03.15. In der US-Produktion wurden laut MECS in 2010 über 14 Brd. Btu an Energie als Brennstoff verbraucht, was einem Rückgang von 13% gegenüber dem Niveau von 2002 entspricht. In Abbildung 12 ist der Kraftstoffverbrauch in den fünf energieintensivsten Teilsektoren zu sehen. Der Treibstoffverbrauch der zwei energieintensivsten Teilsektoren (Erdöl- und Kohleprodukte sowie Lebensmittelprodukte) ist von 2002 bis 2010 um 3,5% angestiegen. Im Gegensatz zu Wohneigentümern, können viele Hersteller ihren Energiebedarf durch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen, einschließlich der Vor-Ort-Verbrennung der Abfälle oder Nebenprodukte, erfüllen. In der Fertigungsindustrie wurden in 2010 ca. 28% der Gesamtenergie aus erneuerbaren Energiequellen erworben. Zum Beispiel konnten US-Hersteller im Jahr 2006 andere Brennstoffe für 17% ihres Erdgases ersetzen. 4.3. Ansatzpunkte für Energieeffizienzmaßnahmen in den Schwerpunktindustrien (Querschnittstechnologien) Querschnitttechnologien finden nicht nur in einer bestimmten Branche Anwendung sondern können über verschiedene Industriezweige hinweg Verwendung finden. Wegen ihrer breiten Anwendung haben die US-Regierung und die private Industrie der Entwicklung und Einführung dieser Technologies den Vorrang gegeben. Unabhängig davon, um welche Technologien es sich handelt, schlagen Experten einen Systemansatz zur Energieeffizienz vor. Statt Einzelelementen sollte das ganze System betrachtet werden. Dieser Ansatz liefert insbesondere einen Anwendungsbereich für Steuer- und Regeltechnik, da die Systemkomponenten im Zusammenspiel energieeffizient arbeiten müssen. 31 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Im Folgenden werden u.a. Technologiebeispiele des DOE für den Einsatz energieeffizienter Produkte erläutert. Deutsche Unternehmen, die diese Technologien anbieten, können während Verkaufsgesprächen auf die Empfehlungen von DOE hinweisen. 4.3.1. Druckluftsystem Druckluft ist eine der am häufigsten verbreiteten Technologien innerhalb der verarbeitenden Industrie. Druckluftsysteme sind in 88% aller US-Fabriken zu finden. Dabei sind sie für ca. 10% des Stromverbrauchs in der verarbeitenden Industrie verantwortlich und bieten vielversprechendes Potenzial für Energieeffizienzmaßnahmen. Laut Experten können durch die Verbesserung dieser Systeme 20-50% des Energiekonsums eingespart werden.68 Durch Prüfungen des Office of Energy Efficiency & Renewable Energy (EERE) Industrial Assessment Centers wurde festgestellt, dass die durchschnittlichen Energieeinsparungsmöglichkeiten mit Ausgaberückgewinnung in weniger als zwei Jahren bei 15% liegen. In einer Studie wurde ebenfalls festgestellt, dass etwa 50% aller derzeit betriebenen Druckluftsysteme ohne erhebliche Kapitalausgaben erzielt werden könnten.69 Im Jahr 2010 haben 21.921 unterschiedliche US-Hersteller Installationen oder Umrüstungen an Druckluftsystemen vorgenommen die zur Steigerung der Energieeffizienz beigetragen haben. Da Druckluftsysteme in nahezu allen bestehenden Fabriken zu finden sind, lässt sich auf ein erhebliches Potential für eine Verbesserung bestehender Druckluftsysteme schließen.70 4.3.2. Prozesswärme Prozesswärmetechnologien spielen in vielen US-Industrien eine entscheidende Rolle. Prozesswärme ist für ca. 36% des Energiekonsums in der Industrie verantwortlich, deshalb ist die Verbesserung der involvierten Prozesse ein guter Ansatzpunkt für Energieeffizienzmaßnahmen. Laut DOE können mit Energiemanagementsystemen Energieeinsparungen von 5% bis zu 15% erreicht werden. Innerhalb hoher Temperaturbereiche lässt sich dabei die meiste Energie einsparen.71 Laut dem U.S. Department of Energy können die folgenden Prozesse zur Verbesserung in der Energieeffizienz in Prozesswärmesystemen hinzufügen. Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy, Office of Industrial Technologies: “Improving Compressed Air System Performance, a Sourcebook for Industry”, abgerufen am 06.04.2015. 69 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energiy Efficiency & Renewable Energy: Office of Industrial Technologies, “Assessment of the Market for Compressed Air Efficiency Services”, abgerufen am 07.04.2015. 70 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey, “Energy Management Activities & Energy-Savings Technologies”, abgerufen am 06.04.2015. 71 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: “Best Practices - Process Heating (2006)”, abgerufen am 06.04.2015. 68 32 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Tabelle 5: Verbesserungsmöglichkeiten in der Energieeffizienz von Prozesswärmesystemen Verbesserungsmöglichkeiten der Energieeffizienz in der Wärmeerzeugung Wärmeerzeugung Steuerung der Luft-Kraftstoffverhältnisse Vorheizung der Verbrennungsluft Nutzung von sauerstoffangereicherter Verbrennungsluft Wärmeübertragung Verbesserung der Wärmeübertragung durch Steuerung und Überwachung von Gasbrennern Verbesserung der Wärmeübertragung in Ofen Wärmerückgewinnung Vorheizen von Flüssigkeiten oder Ladegut Nutzung von Mediumheizungen oder Abhitzekesseln Nutzung von einem mit organischen Arbeitsmitteln betriebener Dampfkraftprozess Unterstützenden Technologien Installation von Druckreduktionsverbrennungssystemen Nutzung von programmierten Temperatureinstellungen für den Teillastbetrieb Nutzung von Ofendruckschaltern und -reglungen Korrekte Anordnung von Sensoren Quelle: Eigendarstellung nach Daten des U.S. Department of Energy. 72 Von 160.543 Fabriken in den gesamten USA haben in 2010 9.625 Verbesserungen oder Neuinstallationen innerhalb ihrer Prozesswärmesysteme durchgeführt.73 4.3.3. Prozessdampf Die US-Industrie verbraucht etwa 34% ihrer Energie in Form von Dampf. Als Sekundärform von Energie wird Dampf durch andere Brennstoffe erzeugt. Fast 70% des von der Industrie erworbenen Erdgases dient der Dampfgenerierung. Die drei größten Verbraucher von Brennstoffen zum Zweck der Dampferzeugung sind die Chemie-, Papier- und Erdölindustrie. Laut DOE kann eine breitere Beachtung von allen Dampfsystemkomponenten große Möglichkeiten zur Energieeinsparung bieten, sogar in Höhe von 20% bis 30%. Folglich bietet Dampfeffizienz erhebliche Energieeinsparungs- und Umweltvorteile.74 Das DOE empfiehlt verschiedene Methoden zur energieeffizienteren Erzeugung, Verteilung und Rückgewinnung von Prozessdampf. Bei der Erzeugung ist auf eine Minimierung des Luftüberschusses bei der Verbrennung, saubere Übertragungsflächen im Kessel, die Berücksichtigung von Hochdruckkesseln mit Gegendruckdampfturbinen und die Verbesserung der Wasseraufbereitung zur Vermeidung von Kesselblasen zu beachten.75 Zur Verteilung des Dampfes sollt der Lüftungsdampf minimiert werden. Gleichzeitig sollte auf eine gute Installation von Rohrleitungen, Ventilen, Passungen und Behältern geachtet werden und Dampf von ungenutzten Leitungen isoliert werden. Außerdem sollten Gegendruckdampfturbinen anstelle von Druckreduzierventilen eingesetzt werden. Bei der Rückgewinnung gilt es die Kondensatrückführung zu optimieren, Hochdruckkondensat für die Herstellung von Niederdruckdampf zu nutzen sowie Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: “Best Practices - Process Heating (2006),” abgerufen am 06.04.2015. Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey, “Energy Management Activities & Energy-Savings Technologies”, abgerufen am 06.04.2015. 74 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: Industrial Technologies Program, “Best Practices Overview: Steam Overview”, abgerufen am 06.04.2015. 75 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: “Best Practices – Steam,” abgerufen am 06.04.2015. 72 73 33 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Kondensat und Speisewasser vorzuwärmen. Hinzu kommt die Möglichkeit Energie von Kesselblasen und Abwasserströmen zurückzugewinnen.76 4.3.4. Motorbetrieben Geräte Motorbetriebene Systeme tragen mit einen Anteil von 16% zum Energieverbrauch der gesamten USIndustrieanwendungen bei, was einem monetären Wert von $30 Milliarden entspricht. Es wird davon ausgegangen, dass bei der Verbesserung der Effizienz von Motorbetriebenen Geräte das Einsparungspotential von Elektrizität bei 5 bis 10% liegt. Zu motorbetriebenen Geräten zählen beispielsweise Pumpen und Ventilatoren.77 Die populärste Maßnahme für Energieeffizienz in diesem Bereich ist der Einsatz von Antrieben mit variabler Geschwindigkeit, Adjustable Speed Drive (ASD). ASD können den Energieverbrauch bei bis zu 60% reuzieren. Dabei wird die Drehzahl des motorenbetriebenen Equipments gesteuert. Am meisten verbreitet ist in diesem Zusammenhang die Verwendung von Frequenzumrichtern und Variable Frequency Drives (VFD). Bei VFDs werden Durchfluss, Flüssigkeitsstand oder Druck von externen Sensoren überwacht und durch Signal an eine Steuerung übertragen, die wiederum die Drehzahl an die Systemanforderung anpasst. Dieser Einsatz ist sehr effizient, da schon eine kleine Reduzierung der Drehzahl eine signifikante Reduzierung des Energieverbrauchs hervorrufen kann. Eine Drehzahländerung von 20% führt beispielsweise zu einer 50%igen Energiereduktion.78 4.3.4.1. Pumpen Pumpen spielen eine zentrale Rolle in der Industrie und tragen etwa 27% zum Stromverbrauch bei. Die Zuverlässigkeit von Pumpen ist für verarbeitende Industrieanlagen unentbehrlich. Betriebsstörungen können katastrophale Folgen haben Um solche Störungen zu vermeiden, verwenden viele Fabriken größere Pumpen, als eigentlich nötig. Daher ist die Optimierung der Pumpengröße ein Hauptziel der Befürworter von Energieeffizienz.79 Im Zuge von Energieeffizienzmaßnahmen gilt es daher zunächst die Pumpenauswahl oder die Pumpenanpassung anhand von Systemanforderungen vorzunehmen. Dabei können Laufräder von zu großen Pumpen auch nachträglich gestutzt oder ersetzt werden. Des Weiteren sollten wenn möglich energieeffiziente Kreiselpumpen eingesetzt werden, die auch bei konstanter Geschwindigkeit variable Durchflussraten liefern können. Außerdem sollten Energieverluste an Regelbetrieben reduziert und der Parallelbetrieb von Pumpen optimiert werden.80 Die effektivste Methode, um den Durchfluss im Hinblick auf Energieeffizienzmaßnahmen zu steuern ist, entweder der Einsatz von polumschaltbaren Motoren oder das Antreiben mit variabler Geschwindigkeit, die im Gegensatz zu dem erstgenannten einen kontinuierlichen Geschwindigkeitsübergang liefern können.81 Das DOE Industrial Technologies Program (ITP), (heute Advanced Manufacturing Office) bietet Unternehmen eine Auswahl von Programmentwicklungssystemen, die Einsparmöglichkeiten in Produktionsstätten feststellen konnten. Das Pumping System Assessment Tool (PSAT) hilft z.B. bei der Evaluierung der Energieeffizienz von Pumpsystemen. So könnten 2008 durch PSAT mehr als 170.000 USD pro Jahr in potenzielle Pumpensystemeinsparungen bei einer Goldmine, 64.000 USD pro Jahr in einer Papierfabrik, und 38.000 USD pro Jahr bei einem Aluminiumwalzwerk Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: Industrial Technologies Program, “Best Practices Overview: Steam Overview”, abgerufen am 06.04.2015. 77 Vgl.: U.S. Department of Energy: “Best Practices - Motor Systems”, abgerufen am 06.04.2015. 78 Vgl.: U.S. Department of Energy: “Energy Tips Motor Adjustable Speed Drive Part-Load Efficiency”, abgerufen am 06.04.2015. 79 Vgl.: U.S. Department of Energy, Office of Energy Efficiency and Renewable Energy: Industrial Technologies Program and the Hydraulic Institute, “Improving Pumping System Performance: A Sourcebook for Industry (2006)”, abgerufen am 06.04.2015. 80 Vgl.: U.S. Department of Energy: “Best Practices - Motor Systems”, abgerufen am 06.04.2015. 81 Vgl.: U.S. Department of Energy: “Best Practices - Motor Systems”, abgerufen am 06.04.2015. 76 34 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 identifiziert werden. Bis 2008 hatte ITP mehr als 1,2 Million USD Pumpensystemeinsparungen in der Minenindustrie, 416.422 USD in der Chemieindustrie, und 251.000 USD in der Stahlindustrie identifiziert.82 4.3.4.2. Ventilatoren Ventilatoren spielen auch eine wichtige Rolle in der verarbeitenden Industrie. Von der Werkstattlüftung bis hin zu den Anwendungen in der Materialienbehandlung und Verbrennung, nehmen Ventilatoren etwa 15% des Stromverbrauchs in der verarbeitenden Industrie ein, was einen Gesamtverbrauch von 78,7 Mrd. KWh pro Jahr ausmacht. Auch bei Ventilatoren werden der Luftstrom und damit auch die verbrauchte Energie durch Geschwindigkeitsanpassungen reguliert. Wie bei den Pumpen gibt es die Möglichkeit polumschaltbare Motoren oder Antriebe mit variabler Geschwindigkeit einzusetzen.83 4.3.5. Beleuchtung Die Beleuchtung von Industrieanlagen ist zwar streng genommen kein eigentlicher Bestandteil des Produktionsprozesses, ist aber in der Industrie auch ein beliebter Ansatzpunkt und soll daher hier kurz Erwähnung finden. Insgesamt trug die Beleuchtung im Jahr 2014 mit 1,3% Anteil zum Gesamtenergieverbrauch der US-Industrie bei.84 Trotz des relativ niedrigen Betrags im Vergleich zu den vorherig beschriebenen Querschnittstechnologien gibt es bei der Beleuchtung zahlreiches Potenzial für Energieeinsparungen mit schnellem ROI. Laut einer Studie der Michigan Public Service Commission, DTE Energy und Consumers Energy, können besonders im Bereich der Beleuchtung in der Industrie hohe Energieeinsparungen geschafft werden. Gemäß der Studie sollen im Jahr 2018 bis zu 26% an Energieeinsparung bei der Beleuchtung durch Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt werden.85 Nach den neusten verfügbaren Daten haben im Jahr 2010 von insgesamt 128.503 Industriebetrieben 41.666 Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz bei der Beleuchtung vorgenommen.86 Anwendung finden Steuerungs- und Regeltechnik beispielsweise bei der Installation von Licht- und Präsenzsensoren. Laut Industrieexperten kann vor allem der Einsatz von energieeffizienten Lampen für große Energie- und Kostenersparnisse sorgen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen können energieeffiziente Lampen sowie Halogen- und Leuchtstofflampen sowie Halbleiter-Dioden 25% bis 80% weniger Energie verbrauchen und 3- bis 25-mal länger halten. Vor allem wenn es um die Beleuchtung von Industrieanlagen geht, kann dies zu großen Energie- und Kostenersparnissen führen. Insbesondere bei Unternehmen die alte Beleuchtungsanlagen benutzten können die Lichtinvestitionen bis zu ein Drittel des Energieverbrauchs der Industrieanlage ausmachen. 4.3.6. Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagensysteme (HLK) Auch Heizungs- Lüftungs- und Klimaanlagensysteme (HLK) haben nur eine unterstützende Aufgabe im Produktionsprozess, tragen aber zu ca. 7% des gesamten industriellen Energieverbrauchs bei und sind daher populär für Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable energy: Industrial Technologies Program, “The Pumping System Assessment Tool (PSAT)”, abgerufen am 08.04.2015. 83 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: “Improving Fan System Performance, a Sourcebook for Industry,” abgerufen am 06.04.2015. 84 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: “How Much Electricity is Used for Lighting in the United States?” (2015). Abgerufen am 12.06.2015. 85 Vgl.: Michigan Public Service Commission, Consumers Energy und DTE Energy: “Michigan Electric and Natural Gas Energy Efficiency Potential Study, Final Report”, abgerufen am 12.06.2015. 86 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey, “Energy Management Activities & Energy-Savings Technologies”, abgerufen am 06.04.2015. 82 35 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Energieeffizienzmaßnahmen. Im Jahr 2010 haben von 144.936 Unternehmen im industriellen Sektor 25.232 Energieeffizienzmaßnahmen vorgenommen die direkt das HLK-System betreffen.87 Dabei ist die Installation von Steuerungs- und Regeltechnik zentraler Bestandteil, um HVAC-Systeme optimal und damit energieeffizient einsetzen zu können. Empfohlen wird beispielsweise die Anwendung von Präsenzsensoren und Steuerungssystemen zur Nachtabsenkung. Des Weiteren wird die Installation unterschiedlicher Steuerungssysteme für verschiedene Bereiche, der Einsatz von Frequenzrumrichtern und damit der variablen Steuerung von motorbetriebenen involvierten Geräten und die Installation von Sparschaltungen, die durch Außensensoren eine optimale Nutzung der Außenluft gewährleistet, empfohlen.88 4.3.7. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Einer im Dezember 2008 veröffentlichten Studie von Oak Ridge National Laboratories zufolge, liegt die derzeitige elektrische Energieversorgung durch KWK bei 12,6% in den gesamten USA. Diese Zahl soll gemäß Industrieexperten bis 2030 auf 20% steigen, was einem Investitionsvolumen von $234 Milliarden und einem Emissionsrückgang von 848 Millionen Tonnen CO2 entsprechen würde. Dies deutet auf einen aussichtsreichen künftigen Markt hin. Während bis heute die meisten KWK-Anlagen in den Bundestaaten Texas, Kalifornien, Louisiana, New York und Florida in Betrieb sind, wird nun großes Wachstumspotenzial in den Bundestaaten des Mittleren Westens gesehen.89 Laut Industrieexperten der Energy Information Administration ist KWK eine der vielversprechendsten Technologien im Bereich der industriellen Energieeffizienz.90 Allein in Michigan wurde im Jahr 2014 in 95 Kraft-Wärme-Kopplungen investiert.91 In den USA gehen 68,3% aller Brennstoffe für die Wärmeerzeugung in Abwärme verloren. Das ist ein größerer Verlust als der gesamte Energieverbrauch von Japan in einem Jahr. Durch die Rückgewinnung von Abwärme bei der Stromerzeugung, kann eine KWK-Anlage alle Prozesswärmebedürfnisse einer Fabrik decken. Als kostengünstiges Mittel zur Selbstversorgung von Energie hat KWK den Vorteil, dass es die Anlageninhaber gegen Brennstoffpreisschwankungen absichert. Des Weiteren wird durch die Nähe zum Verbraucher das Energienetz deutlich entlastet und ein Energieverlust, welcher in der Regel zwischen 6% und 10% beträgt, bei der Übertragung vermieden. Dies ist auch ein Vorteil hinsichtlich veralteter Netze und Naturkatastrophen wie Orkanen, die im vergangenen Jahrzehnt weitreichende Stromausfälle im Süden und Osten des Landes verursacht haben.92 Laut dem Department of Energy entsprechen die Energiekosten des industriellen Sektors mehr als $200 Mrd. USD. Allerdings können Fertigungsanlagen mit KWK-Projekten bis zum Jahr 2020 mehr als $50 Mrd. an Energiekosten sparen. Dies entspricht einer Gesamtenergieeinsparung von 1,4 Quads und $75 Mrd. Das Energieeinsparungspotenzial liegt dabei für Anlagen bei 25%.93 Auch in diesem Bereich besteht Bedarf an Steuerungs- und Regeltechnik. So führte das DOE ab dem Jahr 2009 ein Projekt durch, dass KWK und Hubkolben-Verbrennungsmotoren involvierte. Dazu wurden insbesondere Sensoren benötigt, die den Heizwert der Brennstoffe und die Variabilität der Zusammensetzung detektieren und somit an die Motorensteuerung weitergeben können. Dazu wurden Gasqualitätssensoren, ein Steuerungssystem für die Luft/Brennstoff-Verhältnis-Kontrolle und eine hochentwickelte Motorensteuerung entwickelt. Durch dieses Projekt Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey, “Energy Management Activities & Energy-Savings Technologies”, abgerufen am 06.04.2015. 88 Vgl.: N.C. Department of Environment and Natural Resources: Energy Efficiency in Industrial HVAC Systems Fact Sheet, abgerufen am 06.04.2015. 89 Vgl.: Oak Ridge National Laboratory, “Combined Heat and Power, Effective Energy Solutions for a Sustainable Future” (2008), abgerufen am 06.04.2015. 90 Expertinterview mit Kelly Pearl, Peter Gross, und Paul Otis: Industrial Team, Office of Energy Analysis, U.S. Energy Information Administration am 01.06.2015 91 Vgl.: U.S. DOE Combined Heat and Power Installation Database: Combined Heat and Power Installations in Michigan, abgerufen am 08.04.2015. 92 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: CHP Deployment, abgerufen am 06.04.2015. 93 Vgl.: US Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy, See Action: “Industrial Energy Efficiency and Combined Heat and Power” (2012), abgerufen am 06.04.2015. 87 36 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 sollten Leistung und Zuverlässigkeit und damit auch die Energieeffizienz des Hubkolben-Verbrennungsmotors verbessert werden.94 4.4. Schwerpunkindustrien und deren Energieeffizienzmaßnahmen Im Folgenden sollen die relevanten Industrien in den USA und in Michigan näher beleuchtet werden. Darüber hinaus wird auch auf mögliche Energieeffizienzmaßnahmen eingegangen, um mögliche Absatzpotenziale für Anbieter energieeffizienter Technologien zu identifizieren. 4.4.1. Herstellung von Primärmetallerzeugnissen Zu diesem Industriesektor zählen in den USA vor allem die Eisen-, Stahl- und Aluminiumproduktion und die Gießereiindustrie. In der folgenden Tabelle steht der Energieverbrauch in der Erzeugung von verschiedenen Primärmetallen in den USA zum Vergleich. Tabelle 6: Abbildung: Energieverbrauch, Primärmetallen (2010) Subsektor und Industrie Gesamtenergieverbrauch, 2010 (Billionen KJ) Primärmetalle 1.697 Eisen- und Stahlwerke 1.124 Aluminiumoxid und Aluminium Schmelzen und Legieren von Aluminium 250 25 Nichteisenmetalle, mit Ausnahme Aluminium 145 Gießereien 106 Stahlgießereien 51 Alu-Druckguss-Gießereien 17 Aluminiumgießereien, außer Druckguss 12 Quelle: Eigene Darstellung nach Daten der U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey, “First Use of Energy for All Purposes (Fuel and Nonfuel) 4.4.2. Stahlindustrie Als eine der energieintensivsten Branchen der verarbeitenden Industrie verbraucht die US-Stahlindustrie über 1.000 Bio. Btu an Energie pro Jahr. Nach Angaben des American Iron and Steel Institute (AISI) sind 20% der Produktionskosten auf den Energieverbrauch zurückzuführen. Daher hat die Industrie seit 1975 mehr als $60 Milliarden in energieeffiziente Vgl.: U.S. Department of Energy: “Integrated Combined Heat and Power/Advanced Reciprocating Internal Combustion Engine System for Landfill Gas to Power Applications,” abgerufen am 06.04.2015. 94 37 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Technologien investiert.95 Durch die Produktion von Stahl werden erhebliche Mengen an Strom, Erdgas, Kohle und Koks verbraucht. Jedoch hat es erhebliche Fortschritte in der Energieeffizienz der US-Stahlindustrie gegeben. Seit 1990 hat sich die Energieintensität um 28% und die Treibhausgasemissionen (THG) um 35% im gleichen Zeitraum verringert. Darüber hinaus hat das US-Energieministerium darauf hingewiesen, dass die Stahlindustrie in den USA im internationalen Vergleich die niedrigste Energieintensität und zweitniedrigste CO2-Emissionen-Intensität hat.96 4.4.3. Aluminumindustrie Die Aluminiumproduktion in den Vereinigten Staaten verläuft in zwei verschiedenen Formen mit sehr unterschiedlichen Energieanforderungen. Bei der Primärproduktion werden Aluminiumprodukte aus Rohstoff oder Barren in einem sehr energieintensiven Prozess hergestellt. Es werden sechs bis sieben Kilowattstunden Strom benötigt, um ein Pfund (454 g) Aluminium aus Bauxit herzustellen. Die Stromkosten machen ein Drittel der Gesamtherstellungskosten aus.97 Die sekundäre Produktion, ein weitaus weniger energieintensiver Prozess, beinhaltet das Recycling von Aluminiumschrott, um neue Produkte zu formen. Zum Beispiel wird für die Herstellung von Fluggeräten hauptsächlich Primäraluminium benutzt, während bei der Herstellung von Getränkedosen- und Automobilformen oft Sekundäraluminium verwendet wird.98 Heute wird 20% weniger Energie bei der Herstellung pro Pfund Aluminium verbraucht als noch vor 20 Jahren, hauptsächlich wegen dem Zuwachs von Recycling. Aluminium-Recycling ist in den letzten 4 Jahrzehnten stark gewachsen, da die Verwendung von recyceltem Aluminium 95% weniger Energie als die Umwandlung von Bauxit in Aluminium benötigt.99 4.4.4. Gießereiindustrie US-Gießereien zählen zu den wichtigsten Zulieferern der verarbeitenden Industrien. 90% aller hergestellten Güter beinhalten Gussmetalle.100 Die Gussmetallindustrie hat eine besonders starke Präsenz im Mittleren Westen. Zwei Drittel aller Formgießer werden in dieser Region hergestellt. Lieferungen aus Ohio, Michigan, Indiana, Illinois und Wisconsin tragen allein $15,3 Mrd. zum gesamten US-Markt von $32,1 Mrd. bei.101 In Partnerschaft mit dem USEnergieministerium hat sich die Gussmetallindustrie das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis 2020 um 20% (65,5 Billionen KJ) zu reduzieren. Pro Jahr verbraucht die Gussmetallindustrie mehr als 485 Billionen KJ. Industrieausgaben für Energie (Brennstoffe und Strom) betragen mehr als $1,3 Mrd. Der Vor-Ort-Energiebedarf (73% des Gesamtbedarfs) einer durchschnittlichen Gießerei wird durch Erdgas (83%), Koks und Grus (16%) gedeckt. Elektrizität aus dem Stromnetz deckt den weiteren Gesamtbedarf. Stahl- und Eisengießereien müssen mit den höchsten Energiekosten (13% ihrer Materialienausgaben) rechnen.102 4.4.5. Nahrungsmittelindustrie Die Nahrungsmittelindustrie ist in der verarbeitenden Industrie in Michigan bedeutend und bringt dem Bundesstaat jährlich fast $25 Mrd. ein. Michigan belegt national in der US-Lebensmittelherstellung Platz 19. Die jährliche Wachstumsrate der Lebensmittelindustrie in Michigan beträgt etwa 4%.103 Vgl. American Iron and Steel Institute, “Steel Industry Reaches New Milestone in Energy Efficiency” (2009), abgerufen am 30.03.2015 Vgl. American Iron and Steel Institute, “Steel Industry Reaches New Milestone in Energy Efficiency” (2009), abgerufen am 01.04.2015 97 Vgl.: The NEED Project: Energy Consumption, abgerufen am 20.4.2015. 98 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Energy Needed To Produce Aluminum, abgerufen am 30.03.2015 99 Vgl.: The NEED Project: Energy Consumption, abgerufen am 20.04.2015. 100 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy, “Metal Casting Industry of the Future: Fiscal Year 2004 Annual Report (2004), abgerufen am 30.03.2015. 101 Vgl.: U.S. Census Bureau: Annual Survey of Manufacturers (2013), abgerufen am 30.03.2015. 102 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: Advanced Technology Institute, “Theoretical/Best Practices E nergy Use in Metalcasting Operations”, abgerufen am 20.04.2015. 103 Vgl.: Michigan Department of Agriculture: A New Era for an Economic Powerhouse, Michigan’s Food Processing Industry, abgerufen am 02.04.2015. 95 96 38 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Die verschiedenen Verarbeitungs- und Herstellungsprozesse in diesem Industriezweig sind im Vergleich recht unterschiedlich, wodurch sich auch kaum allgemein gültige Energieeffizienzmaßnahmen ableiten lassen. Generell nennen aber Experten HLK-Anlagen als Hauptverursacher für den Energieverbrauch. Rund 35% des Energiebedarfs des Industriezweigs entstehen durch diese Systeme. Grund dafür sind Entfeuchtungsmaßnahmen nach der Wassernutzung durch das Kochen, Waschen oder Desinfizieren. HLK-Anlagen bieten daher einen guten Ansatzpunkt zur Reduktion des Energieverbrauchs.104 Als weitere Maßnahme wird die effizientere Entfernung von Öl im Abwasser genannt.105 4.4.6. Fahrzeugindustrie Im Mittleren Westen ist insbesondere Detroit, Michigan als „Motor City“ bekannt. Hergestellt werden hier und in der umliegenden Region viele Autos, LKWs und Teile der Zulieferindustrie. Der Mittlere Westen trägt so zu 47% des nationalen Lieferwertes bei. Dabei ist die Energieintensität um 32% höher als der US-Durchschnitt. 106 Es befinden sich etwa 930 Betriebe in der Fahrzeugindustrie in Michigan, was ungefähr einem Anteil von 8% der Betriebe in den USA entspricht.107 Durch diese Zahlen wird deutlich, dass der Fokus der Industrie des Mittleren Westens sich in Michigan befindet. Im Allgemeinen wirken sich Verbesserungen der Energieeffizienz in den oben genannten Querschnitttechnologien positiv auf die Reduktion des Energiekonsums aus. Empfehlungen des Industrial Assessment Centers bezogen sich vor allem auf die Verbesserung der Beleuchtung, der Ausbesserung von Schutzgas- und Druckluftleitungen und der Installation von Anwesenheitssensoren. Die energieeffiziente Ausgestaltung der Druckluftsysteme war und ist ein erheblicher Schwerpunkt. 4.4.7. Zellstoff- und Papierindustrie Im internationalen Vergleich nimmt die US-Papierindustrie einen wichtigen Platz ein. Ein Anteil von 29% der Papierverarbeitung findet in den USA statt. Der Energieverbrauch in diesem Industriesektor ist seit 1978 um über 20% gewachsen. 108 Zusammengefasst ist der Anteil der Zellstoff- und Papierindustrie in den USA von 2007 bis 2012 um etwa 3,4% gewachsen.109 Die Papierindustrie in Michigan hat mir mehr als 162 Papierherstellungsbetrieben einen BIP-Wert von $1,14 Milliarden.110 Die Zellstoff- und Papierindustrie verbraucht jährlich durchschnittlich über $7 Mrd. an Treibstoffen und Strom. Einige neue Technologien im Bereich Energieeffizienz stehen zur Diskussion. Dazu zählen beispielsweise LaserUltraschall-Sensoren, die zur Echtzeit-Erfassungen während des Papierherstellungsprozesses beitragen. Laut Expertenmeinung könnte die Etablierung solcher Sensoren US-weit zu Energieeinsparungen von $200 Millionen und zu Materialkosteneinsparungen von $330 Millionen führen. 111 Vgl.: Food Manufacturing: Q&A, Maximizing Energy Efficiency in Food Processing, abgerufen am 02.04.2015. Vgl.: Food Manufacturing: How Food Producers can Reduce Costs and Increase Efficiency in their Wastewater Treatment System, a White Paper for the Packaged Food Industry, abgerufen am 02.04.2015. 106 Vgl.: Manufacturing Performance Group: 2011 Next Generation Manufacturing Study, abgerufen am 01.04.2015. 107 Vgl.: U.S. Census Bureau: 2012 County Business Patterns, abgerufen am 01.04.2015. 108 Vgl.: Georgia Institute of Technology: “Reinventing Energy Use in a Resource-Constrained World”, abgerufen am 03.04.2015. 109 Vgl.: U.S. Census Bureau: Geographic Area Series, Shipment Characteristics by Origin Geography by NAICS by Mode, 2012, abgerufen am 01.04.2015. 110 Vgl.: U.S. Census Bureau: Geography Area Series, Country Business Patterns, 2013 Business Patterns, abgeerufen am 28.04.2015. 111 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency: Energy Efficiency Improvement and Cost Saving Opportunities for the Pulp and Paper Industry, abgerufen am 01.04.2015. 104 105 39 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 4.4.8. Chemieindustrie Die US-Chemieindustrie ist der weltweit größte Hersteller von Chemikalien und chemischen Produkten. Mit einem Weltmarktanteil von ca. 20% liefert die Chemieindustrie Produkte mit einem jährlichen Warenwert von $720 Milliarden.112 Die Chemieindustrie ist für etwa 6% des US-Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich. Dabei muss allerdings auch angemerkt werden, dass die USA seit 1974 ihren Energiekonsum innerhalb dieser Industrie halbiert haben.113 Für den Mittleren Westen ist die Chemieindustrie ein wichtiger Industriezweig. Michigan trägt mit $16,1 Mrd. zu dem hohen Gesamtwarenlieferungswert bei.114 Der Energieverbrauch pro USD-Lieferwert in der Chemieindustrie hat sich in den letzten zehn Jahren stabilisiert. Allerdings ist der Energieintensität pro USD-Lieferwert im gleichen Zeitraum zurückgegangen.115 Die stabile oder rückläufige Energieintensität dieser Industrie ist ein Hinweis darauf, dass sich die Energieeffizienz dieses Sektors im Allgemeinen verbessert. Im Jahr 2010 haben Massenchemikalien ca. 5% des USA-Gesamtenergieverbrauchs ausgemacht, was einen Anteil von 1,4% des nationalen BIPs entspricht.116 Laut Industrieexperten kann die Chemieindustrie am stärksten von energieeffizienten Technologien profitieren.117 Die Energiekosten eines Unternehmens in der Chemieindustrie können bis zu 70% der Gesamtproduktionskosten beitragen. Somit können Einsparungen in dieser Abteilung einen großen Einfluss haben und laut Experten in dreierlei Hinsicht verbessern: Echtzeit-Optimierung, Dienstprogramme und Design.118 4.5. Aktuelle Projekte im Bereich industrieller Energieeffizienz Im Folgenden sollen aktuelle Projekte im Bereich industrieller Energieeffizienz in den USA und in Michigan näher beschrieben werden. Darüber hinaus wird auch auf mögliche Energieeffizienzmaßnahmen eingegangen, um mögliche Absatzpotenziale für Anbieter energieeffizienter Technologien zu identifizieren. Baytown Industrial Park Der Baytown Industrial Park, ansässig in Baytown, Texas, ist der Standort von Bayer Materialscience LLC, einem Polymerhersteller und eine Tochtergesellschaft der Bayer AG in den Vereinigten Staaten. Aufgrund der Vielfalt von Emissionsreduzierungsbedürfnissen wurde eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage installiert, welche von der Calpine Corporation betrieben wird. Die KWK-Anlage erlaubt Calpine Strom mit 90% weniger NOx-Emissionen und 45% weniger CO2-Emissionen als andere durchschnittliche fossile Energieerzeugungsanlagen in Texas zu produzieren. 119 Detroit Diesel Corporation Detroit Diesel Corporation ist eine Tochterfirma Daimlers, die sich seit über 70 Jahren auf Entwicklung und Produktion von Hochleistungsmotoren spezialisiert. Letztes Jahr gelang es Detroit Diesel Corporation ihren Energieverbrauch von Wasch- und Luftdruckmaschinen um ungefähr 25% zu verringern. Dies wurde durch mehrere Maßnahmen erreicht, Vgl.: U.S. Department of Energy: Chemicals Industry Profile, abgerufen am 01.04.2015. Vgl.: The National Academy of Engineering: Improving Energy Efficiency in the Chemical Industry, abgerufen am 01.04.2015. 114 Vgl.: U.S. Census Bureau: Geographic Area Series: Economy-Wide Key Statistics (2012), abgerufen am 01.04.2015. 115 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Manufacturing Energy Consumption Survey (MECS) – Chemical Industry Analysis Brief, abgerufen am 02.04.2015. 116 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Today In Energy – Bulk Chemicals Industry Uses 5 Percent of U.S. Energy (2013), abgerufen am 01.04.2015. 117 Interview mit Kelly Perl, Industrial Team Leader, Peter Gross, Energy Analyst, und Paul Otis, Operations Research Analyst, vo m Industrial Team beim Office of Energy Analysis, U.S. Energy Information Administration am 15.05.2015 118 Vgl.: Environmental Leader: Chemical Industry Focuses on Energy Efficiency (2009), abgerufen am 02.04.2015. 119 Vgl.: U.S. Department of Energy CHP Industrial Assistance Partnerships: Combined Heat and Power in Industry, Project Profile – Baytown Industrial Park, abgerufen am 14.04.2015 112 113 40 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 darunter die Einführung einer neuen Programmierung, welche die Benutzung der Maschinen misst und sie während niedrigen Produktionsausgaben ausschaltet. Neue Mitarbeiter erhielten außerdem spezielles Training, bei denen diese über Methoden zur Energieeffizienzsteigerung lernen.120 Die Casting Process Um Kraftstoffvorschriften zu erfüllen und den Kraftstoffverbrauch zu verbessern, benutzen Automobilhersteller oft Leichtbaumaterialien bei der Herstellung von großen Automobilteilen. Obwohl Magnesium der leichteste metallische Konstruktionswerkstoff ist, wird es wegen hoher Kosten oft nicht genutzt. Die Druckgießerei ist einer der kostengünstigsten und produktivsten Gussverfahren bei der Herstellung von großen Automobilteilen. Allerdings sind Prozesse für das Magnesium-Druckgussverfahren beschränkt. Um diese Hindernisse zu überwinden hat das Advanced Manufacturing Office der DOE im Jahr 2012 ein Projekt begonnen, um einen Prozess zu entwickeln, der das Druckgussverfahren von Magnesium ermöglicht. Das Integrated Die Casting (IDC), dient dazu, große Automobilteile, wie z.B. Autotüren, aus Magnesium möglichst effizient herzustellen. DOE und seine Projektpartner General Motors, LLC und Meridian Lightweight Technologies, Inc. erwarten Energieeinsparungen bis zu 50% (im Vergleich mit traditionellen Herstellungsverfahren von Automobiltüren. Ziel des Projektes ist es, mit dem neuem Projekt eine Automobiltür aus Magnesium zu entwerfen und zu konstruieren. Die Ergebnisse des IDC-Prozesses sollen bis 2016 fertiggestellt werden.121 Dunn Paper Dunn Paper Company, Inc. ist ein Hersteller von Spezialpapierprodukten aus Port Huron, Michigan. Die Firma bietet eine Vielzahl von behandelten Papierprodukten für den Einsatz in verschiedenen Branchen. Dunn Paper arbeitet derzeit mit Efficiency UNITED Energy Advisors, um den Energieverbrauch ihrer Produktionsanlage zu reduzieren und jährliche Einsparungen zu erhöhen. Die Energiesparmaßnahmen, die durch Dunn Paper in Kraft gesetzt wurden, umfassen Dampfwärmerückgewinnung, die die Sammlung und Wiederverwertung von Wärme aus einem anderen Prozess ermöglicht, sowie mechanische Upgrades für Papiermaschinen. Insgesamt werden die Energieeinsparungen auf 680.000 USD geschätzt. Dunn Paper befindet sich zurzeit im dritten Jahr des Programmes mit Efficiency UNITED. 122 Liberty Paper Liberty Paper Industries hat in Kooperation mit Liberty Paper, der Stadt Becker und einer Vielfalt von wirtschaftlichen Entwicklungsverbänden 15 Mio. USD in eine Wasservorbehandlungsanlage mit einem Bio-Gasgenerator investiert. Dies ist einer der ersten Vergärungsbiogasanlagen, die zu einer Papierfabrik im Bundesstaat Minnesota umgesetzt werden. 123 Die neue Anlage behandelt schätzungsweise 550.000 Gallonen Wasser pro Tag, bevor es an die Industrieabwasserbehandlungsanlage der Stadt Becker geleitet wird. Das Projekt stellt die größte einzelne Investition von LPI seit der Eröffnung der Anlage im Jahr 1995 dar. Die neue Aufbereitungsanlage ist seit 2012 in Betrieb.124 Lorin Industries Lorin Industries, in Muskegon, Michigan gegründet, ist ein Metallveredelungsbetrieb, der seine Produktion im Jahr 1948 auf eloxiertes Aluminium umgestellt hat, und sich seitdem zu einem multinationalen Unternehmen mit um 60 Millionen USD Jahresumsatz ausgebaut hat. Lorin Industries betreibt derzeit ein 3,2 MW KWK-System, welches mit elektrischer Experteninterview mit Carlo Caltagirone, Energy Management Specialist bei Detroit Diesel Corporation am 09.06.2015 U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: Advanced Manufacturing Office, “Development of Integrated Die Casting Process for Large Thin-Wall Magnesium Applications”, abgerufen am 15.06.2015. 122 Vgl.: Midwest Energy Efficiency Alliance: 2014 Case Study, “Dunn Paper” (kein Datum) abgerufen am 17.06.2015 123 Vgl.: World Resources Institute: Energy Efficiency in U.S. Manufacturing, The Case of Midwest Pulp and Paper Mills, abgerufen am 14.04.2015. 124 Vgl.: Sherburne County Citizen Newspaper: “Liberty Paper Building a High-Tech Future,” abgerufen am 14.04.2014. 120 121Vgl.: 41 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Spitzenlast und Dampf das Beheizen ihres Prozessbehälters ermöglicht. Die Hauptanteile der KWK-Anlage sind vier 16Zylinder-Gas Caterpillar Motoren. Pratt Industries Pratt Industries ist ein führender Hersteller von intermodalen Ausrüstungen der Erdölindustrie und verfügt über Produktionsanlagen in Bridgman, Stevensville, und Niles, Michigan. Diese Produktionsanlagen haben durch Efficiency UNITED Energy Advisors an verschiedenen Energieeffizienzprogrammen teilgenommen und das Management Team der Firma hat Energieeffizienz in ihrem langfristigen Business Plan eingesetzt. Im Laufe der letzten drei Jahre erhielt Pratt Industries mehr als $ 124.000 an Energierabatten von Efficiency UNITED. Variable Speed Drive (VSD) Luftkompressoren , die die Geschwindigkeit der Druckkomponente variieren Variable Frequency Drives (VFD) für Klimageräte (diese passen sichden Motoren an, sodass er nicht immer bei Volllast betrieben wird) LED-Beleuchtung Diese Maßnahmen haben zu einer signifikanten Senkung des Energieverbrauchs in den Produktionsanlagen von Pratt Industries geführt. Es wird geschätzt dass die Energieeinsparungen mit diesen Maßnahmen $100.000 pro Jahr erreicht haben.125 Rapid Freeform Sheet Metal Forming (RAFFT) Im Jahr 2013 hat DOE mit Projektpartnn wie Ford Motors und Boeing das sogenannte “Rapid Freeform Sheet Metal Forming” (RAFFT) Projekt durchgeführt, um im Prozess der Blechumformung Energieersparnisse zu erzielen. Traditionell wird ein Metallblech mit einer Reihe von Pressformen hergestellt. Obwohl dieser Prozess bei hohem Produktionsvolumen sehr effektiv ist, ist er bei Produktion von weniger als 1.000 Anteilen eher ineffizient. Durch das RAFT-Projekt wurde ein neuer Herstellungsprozess entwickelt, indem eine Technologie namens Double Sided Incremental Forming (DSIF) verwendet wird. Diese Technologie hat in vielen Industrien, die auf die Herstellung von Metallblech angewiesen sind, Anwendung gefunden. Insbesondere für kleinere Unternehmen mit kundenspezifischen Produkten ist dies sehr nützlich. In 2015 wurde die Technologie erfolgreich bei der Herstellung von Aluminiummotorhauben eingesetzt. Dieser neue Prozess bringt einige Vorteile mit sich, u.a.: Der gesamte Prozess der Blechformung wird von 8-25 Wochen auf weniger als eine Woche verringert. Der Energieverbrauch wird um 50% bis zu 90% reduziert (im Vergleich zu traditionellen Stanzen, Hydroformverfahren oder superplastischen Umformverfahren). Die Materialabfälle werden durch erhöhte Effizienz in der Nutzung von den Materialien erheblich reduziert. Die Gesamtkosten werden für eine Kleinserienproduktion um bis zu 90% verringert.126 Whirlpool Corporation Die Whirlpool Corporation ist ein Hersteller und Vertreiber von Haushaltsgeräten und hat in Benton Harbor, Michigan seinen Hauptsitz. Seit 2012 hat das Unternehmen mit der Hilfe von Efficiency UNITED Energy Advisors 12 Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz ihrer Produktionsanlage implementiert. Verbesserungen wurden u.a. bei HVAC-Anlagen, der Installation von LED-Birnen, Industriebeleuchtungstechnik und -steuerung sowie bei VFDs vorgenommen. Dieses Projekt hat für zu ca. $600.000 an durchschnittlichen jährlichen Energieeinsparungen für Whilpool Corporation gesorgt127 Vgl.: Midwest Energy Efficiency Alliance: 2014 Case Study, “Pratt Industries” (kein Datum) abgerufen am 17.06.2015 Vgl.: U.S. Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy: Advanced Manufacturing Office, “Rapid Freeform Sheet Metal Forming”, abgerufen am 15.06.2015. 127 Vgl.: Midwest Energy Effiency AllianceL Case Study - Whirlpool Corporation (kein Datum), abgerufen am 17.06.2015 125 126 42 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 5. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz In diesem Kapitel wird der gesetzliche und handlungspolitische Rahmen für Energieeffizienz erläutert. Dazu werden zunächst bestehende Zertifizierungen und Standards dargestellt. Des Weiteren werden die nationalen und bundesstaatlichen Programme sowie Initiativen für Energieeffizienz genannt und detailliert beschrieben, um einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten zu geben. Außerdem erfolgt ein Einblick in Zoll- und Einfuhrbestimmungen, Produkthaftung und das Steuersystem. 5.1. Standards, Normen und Zertifizierungen Die US-Regierung verwaltet und überprüft momentan ungefähr 50.000 verbindliche Normen. Weitere 40.000 Standards entstanden aus freiwilligen Initiativen von Industrieorganisationen um einheitliche Maßstäbe zu entwickeln, von denen Verkäufer, Lieferanten und Kunden profitieren können.128 Zertifizierungen im Allgemeinen helfen den potenziellen Endkunden oder Einkäufern, sich zu vergewissern, dass das Produkt den einschlägigen aktuellen Sicherheitsstandards genügt. Es gibt dabei aus der Sicht der Hersteller in Bezug auf die durchgeführten Tests und die Wahl des Testinstituts eine Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten. In diesem Kapitel soll zum einen auf die OSHA-Zertifizierung eingegangen werden, die für Hersteller, also auch Produzenten energieeffizienter Technologien, von Bedeutung ist. Obwohl es im Rahmen dieser Recherche nicht möglich ist, alle relevanten Standard zu identifizieren, werden einige besonders wichtige Standards aufgelistet. Weiterhin werden die Energy Performance Standards und die dazu erforderlichen Bausteine erklärt, da diese für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und hierbei vor allem für Kunden der Energieeffizienztechnologien sowie für Hersteller von Bedeutung sind. Zu den Organisationen, welche Standards entwickeln, zählen unter anderem folgende: American National Standards Institute (ANSI) National Institute of Standards and Technology (NIST) Underwriters Laboratories Inc. (UL) Superior Energy Performance Standards (SEP) Die Überprüfung von US-Normen und -Standards wird im Bereich der Arbeitssicherheitsstandards von der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) übernommen. Zur Bestätigung fordert die OSHA eine Zertifizierung in Form eines Prüfzeichens.129 Dabei erkennt die OSHA die Zertifizierung mehrerer staatlich anerkannter Testlaboratorien – Nationally Recognized Testing Laboratories (NRTLs) – an. Eine aktuelle Liste NRTLs ist online abrufbar.130 Es folgt eine Auswahl der Standards, die für deutsche Unternehmen häufig relevant sind: ANSI/NFPA 70 – National Electric Code NFPA 79 – Elektrische Standards für industrielle Maschinen UL 508 – Standard für industrielle Motorensteuerung UL 2011 – Standard für Automatisierungstechnik UL 8750 - Standard für LED Ausstattungen Vgl.: The International Society of Automation: ISA Standards Practical Solutions from Industry Experts, abgerufen am 27.01.2015 Vgl.: United States Department of Labor: OSHA Law & Regulations (kein Datum), abgerufen am 12.03.2015 130 Vgl.: Occupational Safety and Health Administration - Current list of NRTLs (kein Datum), abgerufen am 11.05.2015 128 129 43 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Die Abnahme von Maschinen in einer Produktionsstätte wird von einer lokalen Organisation oder Einzelperson durchgeführt. Da die Bezeichnung der Funktion unterschiedlich sein kann, z.B. Fire Marshall oder Building Inspector, wird diese Organisation oder Einzelperson „Authority Having Jurisdiction“ (AHJ, etwa zuständige Behörde) genannt. In der Regel überprüfen die AHJs lediglich, dass die Produkte bereits von einem Nationally Recognized Testing Laboratory (NRTL), oder akkreditiertem Testlabor, getestet worden sind.131 An dieser Stelle ist anzumerken, dass das UL sowohl Standards erstellt als auch als NRTL fungiert. Die verschiedenen NRTLs sollten gleichermaßen akzeptiert werden, wobei durch den Bekanntheitsgrad von UL, das UL-Prüfzeichnen oft mit der generellen NRTL-Zertifizierung assoziiert wird. AHJs sind verpflichtet, Siegel von allen NRTLs anzuerkennen, auch wenn es sich um einen UL-Standard handelt. Viele NRTLs auf dem US-Markt haben zumeist auch die Möglichkeit, die für die Zertifizierungsprozesse nötigen Tests in Deutschland durchzuführen und sparen damit den Herstellern Zeit und Kosten. Der Superior Energy Performance Standard (SEP) ist ein Zertifizierungsprogramm, welches industriellen Anlagen eine Richtlinie vorgibt, um stetige Verbesserungen im Bereich Energieeffizienz unter Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen. Standorte oder Anlangen in SEP müssen die Standards von ISO 50001 erfüllen und ihre Gesamtenergieeffizienz bei bis zu 25% innerhalb von drei Jahren oder 40% innerhalb von zehn Jahren reduzieren. SEP-Zertifizierungen haben Anlagen in verschiedenen Industrien geholfen, die folgenden Ergebnisse zu ermöglichen:132 jährliche Ersparnisse von 87.000 USD bis zu 948.000 USD durch operative Maßnahmen mit niedrigen oder keinen Kosten 10% Reduzierung der Energiekosten binnen durchschnittlich 18 Monaten 6% haben ihre Gesamtenergieeffizienz um 25% über drei Jahre verbessert Rückzahlungen in weniger als zwei Jahren in Anlagen mit Energiekosten > $1,5 Millionen jährlich. 5.2. Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen) 5.2.1. Nationale Förderprogramme Nachfolgend soll auf die wichtigsten nationalen Programme und Initiativen eingegangen werden. Dazu zählen zum einen das Energy Star Programm und die Aktivitäten des Advanced Manufacturing Office des Department of Energy. Es werden insbesondere die Industrial Assessment Centers und das Better Building Better Plant Programm beschrieben. 5.2.1.1. Energy Star Das Energy Star Programm wurde 1992 von der US-Environmental Protection Agency (EPA) gegründet, um den Einsatz energieeffizienter Produkte und Methoden im privaten, gewerblichen und industriellen Sektor zu fördern. Seit 1996 führt die EPA das Programm zusammen mit dem US-Department of Energy durch.133 Dabei ist das Energy Star Programm eine vertrauenswürdige Informationsquelle für nachhaltige, kosteneffiziente Energiesparlösungen zum Schutz der Umwelt und dem Einsparen von Treibhausgasen. Diese Informationen können einen erheblichen Nutzen liefern. So existiert eine Kennzeichnung von effizienten Produkten in mehr als 70 Produktkategorien. Hilfe geleistet wird dadurch zudem bei Investitionen in die Haussanierung, den Erwerb von Vgl.: TÜV Rheinland: Zulassung von Maschinen in Nord Amerika (2013):, abgerufen am 28.05.2015 Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Superior Energy Performance (kein Datum), abgerufen am 12.03.2015) 133 Vgl.: Energy Star: History (kein Datum), abgerufen am 16.03.2015 131 132 44 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 effizienten neuen Häusern, die Vergrößerung der Effizienz von öffentlichen und privaten Haushalten, dem Design effizienter Gebäude und der Verbesserung von industriellen Anlagen und Produktionsstätten. Zudem ist Energy Star das am meisten anerkannte Symbol für Energieeffizienz weltweit.134 Sowohl Produkte als auch Gebäude und Produktionsstätten können innerhalb des Programms mit dem Energy Star ausgezeichnet werden. Für die Auszeichnung eines Produkts und der Auflistung auf der Website des Energy Star müssen einige Anforderungen durch das Produkt erfüllt werden: Die Produktkategorie muss auf nationaler Ebene signifikant zu Energieeinsparungen beitragen. Neben der Erfüllung der Energieeffizienz müssen die Produkteigenschaften auch der Nachfrage der Kunden entsprechen. Ist der Erwerb des Produkts mit höheren Kosten als der Erwerb eines gleichartigen, aber nicht energieeffizienten Produkts verbunden, muss sichergestellt sein, dass diese Mehrkosten durch Einsparungen in der Stromrechnung ausgeglichen werden können. Die Energieeffizienz des Produkts kann firmenneutral durch verfügbare Technologien erzielt werden. Der Energieverbrauch und die Leistung des Produkts kann gemessen und durch Tests verifiziert werden.135 Gebäude und Produktionsstätten können jeweils dann ausgezeichnet werden, wenn sie sich im nationalen Vergleich unter den Top 25% auf Basis einer 1-100 Energie Performance Skala befinden. Die Energie Performance Skala beantwortet die Frage, wie effizient eine Produktionsstätte im nationalen (oder ggf. staatlichen/regionalen) Vergleich ist und erlaubt Eigentümern, Managern, Kaufinteressenten und Mietern den Energieverbrauch ihrer Produktionsstätte in Perspektive zu setzen. Die Energie Performance Skala von Energy Star berücksichtigt die verschiedenen Betriebseigenschaften und gibt effizienteren Produktionen somit einen höhere Note. Im Folgenden soll dazu noch näher auf den Industriefokus des Programms eingegangen werden, der auf die unten gelisteten Industrien ausgelegt ist: Maisnassmahlwerke Automobilindustrie Arzneimittelindustrie Flachglasproduktion Behälterglasherstellung Fruchtsaftproduktion Tiefkühl-Kartoffel-Produktion Papier- und Textilindustrie Keks- und Krackerproduktion Erdölraffinerie136 Zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Reduktion von Treibhausgasemissionen in diesen Industriezweigen stellt das Programm verschiedene Instrumente zur Verfügung. Dazu zählen detaillierte Anweisungen zur Reduktion des Energieverbrauchs in Produktionsstätten und die Entwicklung von industriespezifischen Energy Star Energie Performance Indikatoren (EPI), die zur Messung der Energieeffizienz und Festlegung von wettbewerblichen Verbesserungszielen auf nationaler Basis führen sollen, sowie die Bereitstellung von Quellen für Energiemanagementexpertise für die spezifischen Industrien. Dieser Teil des Programms spricht die Kunden der Hersteller energieeffizienter Technologien an und ist daher nur indirekt relevant für die Bereitstellung energieeffizienter Produkte.137 Vgl.: EPA: EPA Announces 70 Top Performing Energy Star Certified Manufacturing Plants in 29 States/ Across the country, Energy Star manufacturing plants are leading their industries by saving energy and money, combating climate change (2015), abgerufen am 16.03.2015 135 Vgl.: Energy Star: How a Product Earns the ENERGY STAR Label (kein Datum), abgerufen am 16.03.2015 136 Vgl.: ENERGY STAR Industrial Plant Certification: Professional Engineers' Guide for Validating Statements of Energy Performance (20 13), abgerufen am 16.03.2015 137 Vgl.: ENERGY STAR Industrial Plant Certification: Professional Engineers' Guide for Validating Statements of Energy Performance (20 13), abgerufen am 16.03.2015 134 45 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 5.2.1.2. Advanced Manufacturing Office (Industrial Technologies Program) Das Advanced Manufacturing Office (AMO), das früher unter dem Namen Industrial Technologies Programm bekannt war, ist das führende Regierungsprogramm und Teil des Department of Energy zur Förderung von Technologien im Hinblick auf die Reduktion von Energieintensität und CO2-Emissionen und die Erhöhung des wirtschaftlichen Wachstums. Dabei gilt es, neuartige energieeffiziente Prozess- und Materialtechnologien in einem angemessenen Maßstab zu entwickeln und zu demonstrieren, um den Lebenszyklusenergiekonsum produzierter Güter um 50% in zehn Jahren zu reduzieren. Das AMO konzentriert sich dabei sowohl auf die Forschung und Entwicklung als auch auf die Verbreitung von Technologien. Dazu sollen insbesondere Technologien der Bereiche Kessel- und Dampfsystem, Verbrennung, Druckluft, dezentrale Energie und Kraft-Wärme-Kopplung, energieintensive Prozesse, Informationstechnologie, Motoren, Lüfter und Pumpen, Nanofertigung und Sensoren sowie Automatisierung gefördert werden.138 Forschung und Entwicklungsprojekte F&E-Projekte des Advanced Manufacturing Office erkunden neue energieeffiziente Materialien und innovative Prozesstechnologien sowie fortgeschrittene Energietechnologien für ein breiteres Spektrum von Branchen. Alle Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen des AMO verwenden Risikostreuung durch Projektvielfalt, visieren wichtige nationale Innovationen an und tragen zu messbaren Energieersparnissen bei. Projektauswahl und -investitionen erfolgen dabei durch wettbewerbliche Selektionen und werden durch den Bund sowie den privaten Sektor gefördert.139 Das AMO entwickelt zusammen mit seinen Partnern aus Industrie und Wissenschaft neue Produktionstechnologien insbesondere in den Bereichen Reaktionen und Trennoperationen, Hochtemperaturprozessen, Minimierung von Wärmeverlusten und Wärmerückgewinnung sowie nachhaltiger Herstellungsverfahren. Bei der Entwicklung neuester Materialien erfolgt insbesondere eine Konzentration auf thermische und abbaubeständige Materialien, hochfunktionelle Hochleistungsmaterialien und kostengünstigere Materialien für Energiesysteme.140 Die Projektauswahl erfolgt dabei durch wettbewerbliche Selektion nach dem Kriterium, inwiefern und in welcher Höhe Potenzial der Verbesserung der Produktion im Hinblick auf Energieeinsparungen besteht. Das Projektmanagement erfolgt durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von F&E-Teams und Konsortien bei vorwettbewerblichen Projekten. Verbreitung von Technologien Zur Verbreitung dieser Technologien betreibt das AMO verschiedene Aktivitäten: Bewährte Instrumente, Trainings, technische Expertise für die kosteneffizientesten Optionen zur Energieeinsparung Lernerfahrungen von Herstellern in Form von Fallstudien, Datenbanken und Erfolgsgeschichten Verfügbarkeit von „Tip Sheets“ für technologiespezifische Energieeinsparungen auf der Webseite vom Office of Energy Efficency & Renewable Energy141 Industrial Assessment Centers (IAC) Hinzu kommt außerdem die Arbeit der Industrial Assessment Centers (IACs). 24 Zentren sowie 32 Universitäten in den USA sind derzeit Teil eines IAC. Kleinen und mittelständischen Unternehmen wird dadurch die Möglichkeit gegeben, eine kostenlose Beurteilung durch das DOE innerhalb eines Energieaudits zu erhalten. Derzeit ist ein solches IAC auch in der University of Michigan eingerichtet. Diese Energieaudits werden von Ingenieursstudenten durchgeführt und sollen zur Verbesserung der Produktivität, der Reduktion von Verschwendungen und dem generellen Einsparen von Energie Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Industries & Technologies (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Research & Development (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 140 Vg.: EDO: Next Generation Manufacturing Process (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 141 Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Tip Sheet by System (kein Datum), abgerufen am 09.06.2015 138 139 46 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 führen. In der Regel identifizieren die IACs mehr als 130.000 USD in potenziellen jährlichen Ersparnissen für jeden bewerteten IACs-Hersteller, wovon fast 50.000 USD im ersten Jahr der Bewertung erspart werden können. Seit 1976 haben die IACs mehr als 16.000 Bewertungen durchgeführt. Ein solcher Energieaudit läuft wie folgt ab: 142 1. 2. 3. 4. 5. Durchführung einer Fernbegutachtung der Produktionsstätte durch das IACs-Team Ein- oder zweitägige Besichtigung der Produktionsstätte inklusive der Durchführung von Energiemessungen Erstellen einer Prozessanalyse mit Empfehlungen hinsichtlich geschätzter Kosten, Leistungen und Rückzahlzeitraum Vertrauliche Berichterstattung der Analyse, Entdeckungen und Empfehlungen innerhalb von 60 Tagen Kontaktaufnahme mit dem Leiter der Produktionsstätte im Hinblick auf Implementierungen innerhalb von zwei bis sechs Monaten Durch diese IACs ergeben sich Vorteile sowohl auf Unternehmens- als auch auf Universitätsseite, da die Studenten bereits während ihrer Universitätszeit Industrieerfahrungen sammeln können. Folgende Voraussetzungen müssen teilnehmende Unternehmen erfüllen:143 Einordnung innerhalb der Standard Industrie Codes (SIC) 20-39 Lage der Produktionsstätte im Umkreis von 150 US-Meilen eines IACs Erzielung eines Bruttojahresumsatzes von weniger als 100 Mio. USD Weniger als 500 Mitarbeiter an der betroffenen Produktionsstätte Jährliche Energierechnung zwischen 100.000 USD und 2,5 Mio. USD Keine internen Arbeitskräfte, die den Energieaudit durchführen könnten Die IACs-Database ist eine der umfangsreichsten industriellen Energiedatenbanken der Welt und enthält mit Wirkung vom 24. März 2015 16.791 Bewertungen und 126.881 Empfehlungen.144 Die Datenbank beinhaltet Informationen von den bewerteten Produktionsstätten (Größe, Industrie, Energiebedarf etc.) und Details der Empfehlungen (Energie- und Kostenersparnisse etc.), die im Folgenden weiter erläutert werden. Typische Einsparungen in verschiedenen Branchen Individuelle Empfehlungen für die einzelnen Bewertungen Preise der Verabschiedung verschiedener Empfehlungen Unternehmensgröße, geografische Lage und Energiekosten Implementierungskosten und Rückzahlungen für industrielle Energieprojekte, Handbücher und andere technische Dokumente Better Buildings, Better Plants Program Im Rahmen des Better Building, Better Plants Programms des AMO haben Unternehmen die Chance als Partner bzw. Teilnehmer, ihre Energieintensität und gleichzeitig ihre Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Ziel des Programms ist es, die Energieintensität der Industrie um mindestens 25% innerhalb von zehn Jahren zu senken. 145 Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich dabei dazu dieses Ziel zu verfolgen. Im ersten Jahr sollen sie dazu eine Basis bezüglich des Energieverbrauchs und der Energieintensität festlegen, einen Energiemanagementplan entwickeln und einen Energiemanager benennen. Das Erreichen der Zielsetzung erfolgt dabei in sieben Schritten, wobei jährlich eine Berichterstattung bezüglich Energieintensität und -verbrauch an das DOE vorgesehen ist. Im Gegenzug erhalten die Unternehmen durch das AMO, beziehungsweise das DOE, Hilfestellung bei der Erweiterung ihres Energiemanagementwissens. Außerdem wird jedem Unternehmen ein Technical Account Manager (TAM) zugeteilt, Vgl.: Industrial Assement Centers Field Manager: What is the IAC? (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Energy: Industrial Assessment Centers (IACS) (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 144 Vgl.: Assessment Centers Database: Industrial Assessment Centers Database (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 145 Vgl.: Office of Energy Efficiency & Renewable Resources: Better Plants (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 142 143 47 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 der bei der Analyse von relevanten Daten Unterstützung leistet. Darüber hinaus erhalten die Partner Zugang zu einem breiten Portfolio von bewährten Instrumenten, Trainingsmöglichkeiten und bundesstaatlichen und Gebrauchsressourcen. Das DOE fördert zudem das Verständnis für bestehende Energieeffizienztechnologien und identifiziert weiteren F&E-Bedarf. Die Ziele sollen innerhalb von sieben Schritten erreicht werden. Schritt 1 – Verpflichtung zu den Programmzielen Das Unternehmen wird zum formalen Better Plants Programm Partner indem es sich zur aktiven Zielverfolgung verpflichtet. Schritt 2 – Durchführung einer ersten Evaluierung und Entwicklung eines Fahrplans Dem Unternehmen wird ein TAM zugeteilt, der Schlüsseldaten der Energieverwendung erhebt und analysiert, um Basislinien und Pläne zu entwickeln und entscheidende Technologien zu identifizieren. Darüber hinaus versorgt der TAM das Unternehmen mit Informationen über Neuerungen aus dem Bereich Energieeffizienz und bewertet den Zielerreichungsprozess. Ergebnis dieser Phase ist ein Fahrplan von Aktivitäten, die dem Unternehmen zur Zielerreichung verhelfen sollen. Schritt 3 – Entwicklung einer Basislinie der Energieintensität und eines Energiemanagementplans Als Basis der Energieintensität gilt das Jahr der Verpflichtung zum Better Plants Program, wobei die Veränderung anhand dieser Basislinie verzeichnet wird. Um diese Basislinie zu identifizieren stellt das DOE ein Instrument zur Bestimmung bereit. Der Energiemanagementplan zur Zielerreichung dient dabei als unternehmerische Blaupause für den internen Gebrauch. Schritt 4 – Beginn des Energiesparens Das Unternehmen erhält Zugang zu Software-Instrumenten, Trainings, Bonussystemen und technischen Informationen. Schritt 5 – Implementierung von Energieeinsparprojekten Nach der Identifizierung von Potenzialen, hilft das DOE den benannten Energiemanagern bei der Abstimmung mit ihren Finanzabteilungen und stellt Informationen über Alternativen zur Finanzierung bereit. Schritt 6 – Jährliche Berichterstattung von Energiedaten und Fortschritten Der Fortschritt wird jährlich als inkrementelle Veränderung der Energieintensität des aktuellen Jahres zum Basisjahr gemessen und richtet sich nach dem Primärenergieverbrauch. Schritt 7 – Veröffentlichung des Engagements und Erfolgs. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht den Erfolg des Better Building, Better Plants Program. 48 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Tabelle 7: Better Plants Snapshot, Februar 2015 Better Plants Snapshot, Februar 2015 Referenzen Nummer von Partnerunternehmen Nummer von Produktionsstätten Prozent der Fertigungsindustrieenergiebilanz Kumulative Energiekostenersparnisse Kumulative Kostenersparnisse Kumulative vermiedene CO2-Emission Mio. t Durchschnittliche jährliche Verbesserungsrate der Energieintensität bis 2013 Total 151 2.300 11% 320 $1.700 18.5 2,4% Quelle: Eigendarstellung nach Angaben dem U.S. Department of Energy 146 Partner des Programms erhalten eine nationale Anerkennung, die sie in verschiedenster Weise für ihre interne und externe Unternehmensdarstellung nutzen können. Erreichen Unternehmen eine jährliche Verbesserungsrate von mehr als 2,5% werden sie besonders ausgezeichnet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit an der Better Buildings, Better Plants Challenge teilzunehmen. Durch diese Initiative hebt das DOE führende Unternehmen, die sich verpflichtet haben ihre Gebäude und Produktionsstätte zu verbessern sowie Energieersparnisdaten und Strategiemodels für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, hervor. Mehr als 170 Organisationen sind Teil der Better Buildings, Better Plants Challenge und repräsentieren 3 Mrd. Quadratfuß von industriellen Gebäuden, 400 Produktionsstätten und mehr als 2 Mrd. USD aus dem privaten Sektor. Darin verpflichten sich die Unternehmen zur Bekanntgabe eines eigenen Energieeffizienzziels, der Vorlage über eine unternehmerische Energieeffizienzinnovation und der Durchführung eines zeitlich naheliegenden Vorzeigeprojekts. Außerdem muss das Unternehmen jährlich Bericht erstatten und unternehmensweite Daten zu Energieverbrauch, Energieverbesserung und Energieinvestitionen veröffentlichen. In jedem Quartal erfolgt zusätzlich eine Berichterstattung und Veröffentlichung von Vorzeigeprojekten und Marktinnovationen.147 5.2.1.3. Weitere Kampagnen zur Förderung der Energieeffizienz Compressed Air Challenge Initiative Die Compressed Air Challenge (CAC) Initiative ist eine freiwillige Gemeinschaft von Herstellern, deren Ziel es ist, eine Optimierung der Druckluftanlagen durchzusetzen und somit einen höheren Nettogewinn zu erzielen. Dabei bietet CAC Schulungen an, um Unternehmen zu helfen, mehr über die Grundlagen der Druckluftsysteme sowie die erweiterte Verwaltung von Druckluftanlagen zu erfahren. Zusätzlich werden Fallstudien, Quellen jeglicher Art und Fact Sheets in der Bibliothek auf der Compressed Air Challenge Webseite zur Verfügung gestellt.148 Motor Decisions Matter (MDM) MDM ist eine nationale Kampagne zur öffentlichen Aufklärung, die von Motorenherstellern, Motordienstleistungszentren, Handelsorganisationen, Energieversorgern und Regierungsbehörden initiiert wurde. MDM unterstützt Firmen, die ein Interesse an Motorenmanagement haben und Unterstützung auf folgende Weise bieten: Tools: Richtlinien, die einen Überblick über die grundlegenden Bestandteile eines wirksamen Motorenmanagements geben sowie Tabellenkalkulationen, mit Hilfe derer der Benutzer einfach Berechnungen der Lebenszykluskosten Vgl.: EDO: Better Buildings, Better Plants Overview (2015), abgerufen am 24.03.2015 Vgl.: EDO: Better Plants Frequequently Asked Questions (kein Datum), abgerufen am 24.03.2015 148 Vgl.: Compressend Air Challenge (kein Datum), abgerufen am 16.03.2015 146 147 49 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 durchführen kann. Webcasts: Nutzer können im Online-Informationsportal die Grundlagen des Motorenmanagements nachlesen, aktuelle Webcasts abrufen und selbst demonstrieren, wie Motormanagement effektiv genutzt wird. Information: Hinweise zu hilfreichen Ressourcen zu Themen wie Gesetzgebung im Bereich Energie, zur Motorenreparatur, Motorenauswahl und weiteren Quellen.149 Pump Systems Matter Pump Systems Matter ist eine Bildungsinitiative, deren Hauptziel es ist, die Entscheidungsprozesse von Pumpsystemverbrauchern beim Kauf neuer Pumpsysteme zu fördern und durch strategische Entscheidungen einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen. Das Programm bietet Verbrauchern ebenfalls einen Rabatt für energieeffiziente Anlagen. Die Entscheidungsfindung wird auf Basis der Lebenszykluskosten und Konzepte zur Systemoptimierung gefördert und verringert somit die Einwirkung von Faktoren, wie u.a. Energieverluste, Wartung und andere erhebliche Kosten für den Betrieb eines Pumpsystems.150 5.2.2. Bundesstaatliche Förderprogramme Michigans Energy Efficiency Resource Standard, wurde im Oktober 2008 mit dem Clean, Renewable and Efficient Energy Act eingeführt. Dieser verpflichtet alle privaten Stromversorger, Elektrizitätsgenossenschaften und Stadtwerke dazu Energy Optimization Programs für Unternehmen anzubieten.151 Wie auch in vielen anderen US-Staaten werden die Förderprogramme in Michigan auf staatlicher Seite zunehmend zurückgefahren. Die Förderprogramme für Energieeffizienz in der Industrie sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt. Vgl.: Motor Decisions Matter: About MDM (kein Datum), abgerufen am 16.03.2015 Vgl.: Pump Systems Matter (kein Datum), abgerufen am 16.03.2015 151 Vgl.: ACEEE: Michigan Energy Efficiency Resource Standards, abgerufen am 12.06.2015 149 150 50 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Tabelle 8: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Energieeffizienz in der Industrie in Michigan Name des Förderprogramms City of Detroit SmartBuildings Detroit Green Fund Loan DTE Energy (Electric) - Commercial and Industrial Energy Efficiency Program 51 Art des Förderprogramms Kommunal vergebenes Darlehen Energiestandards für öffentliche Gebäude Kontakt Beschreibung SmartBuildings Detroit City of Detroit Economic Development Corporation 500 Griswold Suite 2200 Detroit, MI 48226 Phone: +1 313 963 2940 E-Mail: [email protected] Darlehen für private und kommerzielle Anlagen von bis zu 40% der Projektkosten oder bis zu 100.000 USD. Der Empfänger muss dabei mindestens 10% Eigenanteil am Projekt halten. DTE Energy 3031 W. Grand Blvd, Suite 506 Detroit, MI 48202 Tel.: +1 866 796 0512 E-Mail: yourenergysavings@kem a.com Die normativen Programme umfassen eine breite Palette an Gerätetypen und bieten Rabatte pro Einheit. Die benutzerdefinierten Programme bieten einen Rabatt in Höhe von 0.08 US Dollar/kWh und 4.00 US-Dollar/kWh an Einsparungen im ersten Jahr. Alle Anreize sind auf 200.000 USD pro Standort pro Jahr begrenzt. Unternehmen, die Beratungsleistungen oder Produkte zur Energieeffizienzsteigerung anbieten, können sich registrieren lassen. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Efficiency Unity Energy Smart 52 Industrieanwerbung Industrieanwerbung Efficiency United 3100 West Road Building 3 Suite 200 East Lansing, MI 48823 Tel.: +1 877 367 3191 E-Mail: [email protected] m 1400 Abbot Road Suite 400 East Lansing, MI 48823 Phone: +1 877 674 7281 Email: energysmart@franklinen ergy.com Durch das neue Comprehensive C&I Programm können Unternehmen mit Efficiency United zusammenarbeiten, um einen maßgeschneiderten Plan für mehr Energiesparmaßnamen zu entwickeln und durchzuführen. Dieses spezialisiert sich insbesondere auf Anreize für einzigartige und innovative Energieeffizienzausstattungen. Kunden von Indiana Michigan Power, SEMCO Energy Gas, Upper Peninsula Power Company, We Energies, and Michigan Gas Utilities sind hier förderfähig. Energy Smart ist Teil der Michigan Public Power Agency und bietet Energieeinsparungsprogramme für Unternehmen und Wohngebäude. Rabatte sind speziell für Klimaanlagen, Lebensmitteldienste, Drehzahlveränderbare Antriebe, Großküchen und Kühlschränke ausgerichtet. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Interconnection Standards Michigan - Net Metering Michigan Saves Julie Baldwin E-Mail: [email protected] Michigan Public Service Commission Electric Reliability Division, Renewable Energy Section P.O. Box 30221 Lansing, MI 48909 Phone: +1 517 241 6115 Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Net Metering Julie Baldwin E-Mail: [email protected] Michigan Public Service Commission Electric Reliability Division Renewable Energy Section P.O. Box 30221 Lansing, MI 48909 Phone: +1 517 241 6115 Ermöglicht i.d.R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Staatliche vergebenes Darlehen Todd O‘Grady E-Mail: togrady@michigansaves. org Michigan Saves 230 N. Washington Square, Suite 300 Lansing, MI 48933 Phone: +1 517 484 6474 Netzanschluss Michigan Saves bietet Unternehmen und NonProfit-Organisationen die Finanzierungen für Energieeffizienzverbesserungen im Bereich von $2.000 bis $250.000 mit Raten von 6-10% bei einer Laufzeit von 2-5 Jahren. Quelle: Eigene Darstellung nach DSIRE Förderprogramme Details zu den Förderprogrammen sind auf der DSIRE Webseite zu finden. 5.3. Finanzierungsmöglichkeiten Generell bestehen für die Unternehmen herkömmliche Finanzierungsmöglichkeiten wie die Aufnahme von Krediten. Außerdem besteht die Möglichkeit, der Zusammenarbeit mit einer Energy Service Company (ESCOs), um Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz zu finanzieren. 53 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 ESCOs sind Unternehmen, die die Entwicklung, Installation und das Arrangement einer Finanzierung von Projekten zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Senkung von Instandhaltungskosten für andere Unternehmen durchführen. Folgende Dienste zählen zu dem Angebot eines ESCO: Entwicklung, Design, Arrangement der Finanzierung für Energieeffizienzprojekte Installation und Instandhaltung der Energieeffizienzausrüstung Messung, Beobachtung und Verifizierung der Energieeinsparungen Übernahme des Erfolgsrisikos Laut Industrieexperten werden die Kosten für diese Dienste in die Projektkosten eingerechnet und durch die monetären Energieeinsparungen an das ESCO zurückgezahlt. Die Zusammenarbeit mit ESCO zeichnet sich insbesondere durch das Abschließen leistungsorientierter Verträge aus. Finanziert werden die Projekte also wirklich nur aus tatsächlichen Einsparungen. Bei sehr großen Investitionssummen ergeben sich daraus entsprechend lange Rückzahlungsperioden. Hinzu kommt, dass zwischen dem Auftrag gebenden Unternehmen und dem ESCO eine wirkliche Energieeffizienzpartnerschaft entsteht, bei der das ESCO dem Personal des Unternehmens ein spezialisiertes Training für Equipment und Instandhaltung bereitstellt. Außerdem sorgt das ESCO auch für die Entfernung und Entsorgung von gefährlichem Material. Gleichzeitig soll die Arbeit eines ESCO auch einen volkswirtschaftlichen Effekt durch positive Wirkungen auf die US-Wirtschaft erzielen. Eine vollständige Liste der von Energy Service Companies kann auf der Webseite vom Department of Energy gefunden werden.152 5.4. Genehmigungsverfahren, Steuersysteme Die Themen Steuern, Produkthaftung und Einfuhrbestimmungen sind wichtige Themen, die ein deutsches Unternehmen bei dem Agieren auf dem US-Markt beachten muss, weil deutliche Unterschiede zum deutschen und europäischen System auftreten können. 5.4.1. Steuern Das deutsche Steuersystem hat den Ruf äußerst kompliziert zu sein, aber ein Blick in die USA zeigt, dass auch das amerikanische System sehr komplex ist. In den USA wird auf drei unterschiedlichen Ebenen besteuert: 1) auf Bundesebene, 2) auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten und 3) auf lokaler Ebene durch die Kommunen. Diese dreigliedrige Aufteilung kann für den Steuerpflichtigen nicht nur verwirrend sein, sondern unter Umständen auch zu Mehrfachbesteuerungen führen. Zudem besteht zwischen den USA und Deutschland ein Doppelsteuerabkommen, das grenzübergreifend steuerrechtliche Sachverhalte vor einer Besteuerung in beiden Ländern schützt. Steuern auf Bundesebene Zuständig für die Verwaltung der Bundessteuern sind das US-Bundesfinanzministerium (Treasury Department) und die diesem nachgeordnete Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS). Das Steuerrecht des Bundes ist im Internal Revenue Code (IRC), mit dessen Umsetzung der IRS betraut ist, geregelt. Die Besteuerung erfolgt durch die Bundeseinkommensteuer (Federal Income Tax), die Bundeskörperschaftsteuer (Federal Corporate Tax), die Bundeserbschaft- und Bundesschenkungssteuern (Federal Estate and Gift Taxes), Verbrauchsteuern (Federal Excise Taxes) sowie die Bundessozialversicherungsabgaben (Federal Social Insurance). Relevant für ansiedlungswillige deutsche Unternehmen ist die Einkommenssteuer, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll. 152 54 Vgl.: DOE: DOE qualified List of Energy Service Companies (kein Datum), abgerufen am 28.05.2015 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Die Einkommensteuer (Income Tax) wird in den USA sowohl auf das Einkommen von natürlichen Personen als auch Unternehmen (ähnlich der Körperschaftsteuer) erhoben. Begrifflich wird dabei nicht zwischen Einkommensteuer und Körperschaftsteuer unterschieden. Beide Steuerarten werden im Sprachgebrauch als Income Tax bezeichnet. USGesellschaften unterliegen grundsätzlich mit ihrem weltweit erzielten Einkommen der US-Besteuerung, unabhängig von dem Sitz des Unternehmens oder der Staatsangehörigkeit ihrer Anteilseigner. US-Staatsangehörige unterliegen ebenfalls der Besteuerung ihres weltweiten Einkommens. Um eine doppelte Steuerbelastung zu vermeiden haben die USA mit zahlreichen anderen Ländern Abkommen abgeschlossen. Der Begriff des Einkommens wird weit ausgelegt. Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer ist nicht das Bruttoeinkommen (Gross Income), als Gesamteinkommen aus allen Einnahmequellen, sondern das zu versteuernde Einkommen (Taxable Income), das durch Abzug verschiedener Kosten und Ausgaben vom Bruttoeinkommen ermittelt wird. D.h., die Berechnung des zu versteuernden Einkommens eines Unternehmens erfolgt durch Addition der Posten des Bruttoeinkommens (z.B. Dividenden, Honorare, bestimmte erhaltene Zinsen) und Subtraktion aller abzugsfähigen Posten (z.B. Geschäftsausgaben, Wertverlust, Abnutzung, Amortisation, bestimmte bezahlte Zinsen, einzelstaatliche und lokale Steuern). Ähnliche Berechnungsmethoden werden bei der Bestimmung der Einkommensteuer natürlicher Personen angewendet. Nach dem US-Steuergesetz (US Tax Code) werden Aktiengesellschaften generell als eigenständige Steuersubjekte behandelt, die unabhängig von der Steuerpflicht der Anteilseigner besteuert werden. Dementsprechend wird ihr Einkommen auf Ebene der Gesellschaft besteuert. Soweit Gesellschaften Erträge in Form von Dividenden an ihre Anteilseigner ausschütten, sind diese Teil des Einkommens der Anteilseigner und werden zusätzlich auf der persönlichen Ebene besteuert. Somit werden Dividenden zuerst mit der Körperschaftssteuer versteuert, um dann später durch den Empfänger im Rahmen der Einkommenssteuer zum zweiten Mal versteuert zu werden. Neben dem Bund erheben auch die meisten Einzelstaaten und einige Städte mit Selbstverwaltungsrecht eine eigene Einkommensteuer. Während die Einkommensteuer des Bundes auf dem weltweit erzielten zu versteuernden Einkommen basiert, besteuern die Einzelstaaten allerdings nur den Teil des Einkommens, der dem jeweiligen Bundesstaat zugeordnet werden kann. Steuern auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten Die einzelnen Bundesstaaten können Grund- und Vermögenssteuern (State Property Tax), eigene Einkommensteuern (State Income Tax), eigene Körperschaftsteuern (State Corporate Tax), Umsatzsteuern (Sales Tax), eine Arbeitslosenversicherungssteuer (Unemployment Insurance Tax), Erbschaft- und Schenkungssteuern (Estate and Gift Taxes) sowie Konzessionssteuern (Franchise Tax) erheben. Hierbei lohnt es sich, die einzelnen Bundesstaaten vor einer Geschäftsansiedlung genau zu vergleichen, da die Steuersätze stark voneinander abweichen können, bzw. manche Steuern von einzelnen Bundesstaaten überhaupt nicht erhoben werden. Bspw. fällt in Nevada, South Dakota und Wyoming keine bundesstaatliche Körperschaftssteuer an. Maßgebend für die Besteuerung eines Unternehmens bzw. einer natürlichen Person ist i.d.R. der Gründungs- bzw. Wohnsitz. Steuern auf kommunaler Ebene Auf Ebene lokaler Gebietskörperschaften gibt es zudem örtliche Grund- und Vermögenssteuern (Local Property Tax) sowie örtliche Einkommens- und Körperschaftsteuern (Local Income and Corporate Taxes). Hierbei stellt die Grund- und Vermögenssteuer die wichtigste Einnahmequelle für die Kommunen und Landkreise (Counties) dar. Betroffen hiervon sind Grundstücke. Auch auf andere Vermögensgegenstände, wie z.B. Kraftfahrzeuge, Boote, Flugzeuge, Inventar oder immaterielle Vermögenswerte, kann die Steuer erhoben werden. I.d.R. basiert die Vermögenssteuer auf einem bestimmten Anteil des Wertes des besteuerten Vermögensgegenstandes (ad valorem-Besteuerung). Die Höhe der Steuerschuld wird auf der Grundlage des üblichen Marktpreises, also unabhängig von tatsächlichen Gebrauch oder Gewinn aus dem betreffenden Vermögensgegenstand bestimmt. 55 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 5.4.2. Produkthaftung Das amerikanische Recht versteht unter dem Begriff der Produkthaftung (Product Liability) die Haftung von Herstellern, Verkäufern oder Zwischenhändlern für Personen- oder Sachschäden, die auf ein mangelhaftes Produkt zurückzuführen ist. Auch Hersteller von Bauteilen können der Produkthaftung unterliegen. Ein Produkt gilt als mangelhaft und somit als geeigneter Gegenstand einer Produkthaftungsklage, wenn es entweder einen Konstruktionsfehler (design defect), einen Fabrikationsfehler (manufacturing defect), oder einen Instruktionsfehler (defects in instructions or warnings) aufweist. Ein Konstruktionsfehler liegt vor, wenn der Defekt dem Design des Produkts inhärent ist, d.h. das Produkt wurde so konstruiert, dass bereits in dieser Phase ein Sicherheitsmangel vorlag, der sich später in einem Schaden beim Kläger niederschlägt (bspw. ein Konstruktionsplan für einen Stuhl mit lediglich drei Beinen und daher voraussehbar erhöhter Kippgefahr). Ein Fabrikationsfehler ist hingegen gegeben, wenn Sicherheitsmängel auftreten, die auf den Herstellungsprozess zurückzuführen sind. Diese Fallkategorie unterscheidet sich vom Konstruktionsfehler in der Hinsicht, dass das Produktdesign als solches fehlerfrei ist, aber es im Zuge der Fertigung zu qualitativen Abweichungen vom Konstruktionsplan kommt (bspw. ein nach Konstruktionsplan stabiler Stuhl, bei dem im Rahmen der Fertigung jedoch ein Stuhlbein mangelhaft befestigt wurde). Die dritte Kategorie, die im Rahmen einer Produkthaftungsklage einschlägig sein kann, ist der Instruktionsfehler. Ein solcher liegt vor, wenn der Schadenseintritt durch angemessene Anleitung oder Warnung verhindert oder vermindert worden wäre. Laut Aussage des TÜVs (Interview AHK USA-Atlanta und AHK USA-Chicago) sind über 80% aller vor Gericht verhandelten Schadensfälle auf eine mangelhafte Gebrauchsanleitung zurückzuführen. Bei der Produktgestaltung sollte auf eine risikoarme Gestaltung geachtet werden und in ausreichendem Maße Warnungen angebracht werden. Das Wort „ausreichend“ ist dabei relativ und national auszulegen. Vorsichtig gesagt, lässt sich feststellen, dass in den USA Produkte häufig stärker mit Warnhinweisen versehen sind als beispielsweise in Deutschland. Daher sollte vor der Kennzeichnung der Waren ein Gespräch mit einem Experten, beispielsweise mit einem Rechtsanwalt, in Erwägung gezogen werden. Vielfach ist auch eine spanische Version ratsam. Des Weiteren sollte ein deutsches Unternehmen Vorkehrungen treffen, um nicht durch ein Produkt einer amerikanischen Tochtergesellschaft verklagt werden zu können. Da von Fall zu Fall unterschiedliche Gründe für oder gegen eine Haftung seitens des Mutterkonzerns sprechen, sollte gegebenenfalls vertraglich festgelegt werden, bei wem die Haftung liegt. Auch hier ist die Einholung eines Rats von einem Rechtsexperten empfehlenswert. Zwar kann sich kein Unternehmen dem Produkthaftungsrisiko entziehen, dennoch sollte die Befürchtung einem unkalkulierbaren Haftungsrisiko ausgesetzt zu sein, einer Geschäftstätigkeit in den USA nicht im Wege stehen. Die Gesetzgeber auf Bundesstaatenebene bemühen sich wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu finden. Zudem lassen sich Vorkehrungen treffen, um das Haftungsrisiko weiter zu reduzieren, wie z.B. Vorsichtsmaßnahmen bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Produkten. So lassen sich die verbleibenden Sachverhalte zu einem erträglichen, kalkulierbaren und damit auch versicherbaren Risiko reduzieren. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich der Abschluss einer Produkthaftungsversicherung für den US-Markt. Alternativ gilt es zu prüfen, ob sich die Gültigkeit für eine bereits bestehende Produkthaftungsversicherung in Deutschland auf den US-Markt erweitern lässt. 5.4.2.1. Verschuldensmaßstab, Einwendungen und Einreden Eine Produkthaftungsklage kann auf fahrlässige Verursachung, die Verletzung einer Gewährleistung oder einen Gefährdungshaftungstatbestand gestützt werden. Welcher Verschuldensmaßstab einschlägig ist, hängt davon ab, in welchem Bundesstaat geklagt wird und welches Recht dort anwendbar ist. I.d.R. ist die Produkthaftung aber als Gefährdungshaftung ausgestaltet. Dies bedeutet, dass der Beklagte haftet, wenn vom Kläger nachgewiesen werden kann, dass das Produkt fehlerhaft im Sinne einer der drei oben genannten Kategorien (Konstruktionsfehler, Fabrikationsfehler, Instruktionsfehler) ist. Hierbei ist unerheblich, ob der Hersteller oder Zulieferer mit der gebotenen Sorgfalt gehandelt 56 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 hat. Der Beklagte haftet selbst bei sorgfältigstem Vorgehen (z.B. strikte Qualitätskontrolle, Produkttests im Vorfeld der Markteinführung), wenn nachgewiesen werden kann, dass das Produkt einen Fehler aufweist, der beim Beklagten einen Schaden verursacht hat. Der Beklagte ist jedoch nicht schutzlos, denn es können zahlreiche Einwendungen und Einreden gegen die Ansprüche des Klägers geltend gemacht werden. Ein Teil dieser Einwendungen und Einreden stützen sich auf ein Verhalten des Verbrauchers, z.B. Mitverschulden (contributory negligence bzw. comparative fault), freiwillige Übernahme des Risikos (assumption of the risk), falsche Verwendung des Produkts (product misuse) oder unvernünftiges Vertrauen auf eine falsche Produktangabe (unreasonable reliance on an alleged misrepresentation). Andere sind das Vertrauen auf Gestaltungsvorgaben des Käufers (reliance on the purchaser’s design specifications), Einhaltung von staatlichen Vorgaben bei der vertraglichen Herstellung von Produkten für den Staat (conformity with government standards) und Verjährung des Anspruchs (statutes of limitations bzw. statutes of repose). 5.4.2.2. Maßnahmen zur Minimierung des Haftungsrisikos Das Haftungsrisiko lässt sich natürlich durch das Anstreben einer möglichst sicheren und fehlerfreien Produktion minimieren. Sollte es dennoch zu Produktfehlern kommen, sollte versucht werden die Haftung zu verlagern und Ansprüche abzuwehren. Eine Produkthaftpflichtversicherung ist nach Angaben vieler Experten die beste Möglichkeit, das Risiko zu minimieren. Tycho Stahl, Anwalt bei Arnall Golden & Gregory, LLP in Atlanta, empfiehlt seinen Mandanten hierbei darauf zu achten, dass dies aus einer Hand kommt, d.h., nicht verschiede Berater in Deutschland und den USA zu haben, sondern einen deutschen Berater, der über die notwendige Expertise in den USA verfügt oder sich diese einholen kann. Bei der Produkthaftungsversicherung verhält es sich wie mit einer Brandschutzversicherung; jeder sollte sie haben, denn wenn es tatsächlich mal brennt wird es teuer. Genau wie Brände haben Produkthaftungsfälle jedoch Seltenheitswert. Die Schuldfrage ist dabei Nebensache, denn selbst die Verteidigungskosten bei einer unbegründeten Anklage sind hoch, ergänzt Herr Stahl. Kommt es zu Ansprüchen, können diese abgewehrt werden, wenn im Vorfeld stets alle relevanten Produktdaten gesammelt worden sind. So kann bspw. die Qualitätskontrolle nachgewiesen werden. Im Ernstfall empfiehlt es sich, amerikanische Sachverständige und Rechtsanwälte heranzuziehen. 5.4.3. Zölle und Einfuhrbeschränkungen Folgender Abschnitt soll einen Überblick über den Einfuhrprozess geben. Die US Customs and Border Protection gibt eine ausführliche Beschreibung über Anforderungen und wichtige Details, auf die bei der Einfuhr geachtet werden sollte, um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten. Die Zölle unterscheiden sich je nach Produktgruppe. In den USA liegt bezüglich des Zolltarifs ein harmonisiertes System vor, in dem die Verzollung nach Transaktionswert - Free on Board (FOB) Wert - vorgenommen wird. Generell besteht keine Erfordernis von Einfuhrlizenzen, allerdings gibt es Einfuhrkontingente für verschiedene Waren wie Lebensmittel und Textilien. Es gibt bestimmte Regeln, nach denen vorgegangen werden muss, um den zu verzollenden Wert zu bestimmen. Zu bestimmen ist vor allem, in welcher Beziehung Exporteur und Importeur stehen. Generell ist es sinnvoll einen Zollmakler zu befragen. Allgemein lässt sich sagen, dass es für energieeffiziente Produkte keine bestimmten Vorschriften gibt. 57 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Wichtig ist, dass die Einfuhr am Einfuhrhafen generell durch den ausgewiesenen Importeur vorgenommen werden muss. Dies kann zum einen der Besitzer, der Erwerber oder ein lizenzierter Zollmakler sein. Zum anderen sind sorgfältig zusammengestellte Begleitpapiere essenziell für eine reibungslose Abwicklung. 58 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 6. Marktstruktur und Marktchance für deutsche Unternehmen 6.1. Marktattraktivität für deutsche Unternehmen In Anbetracht eines ausgeprägten Wettbewerbs sind Industrieunternehmen auf kontinuierliche Innovation und stets steigende Qualität angewiesen. In genau diesen Bereichen liegen die Stärken der deutschen Technologiehersteller für die energieeffiziente Industrie. Die AHK USA-Chicago hat im Rahmen dieser Recherche mit verschiedenen Industrieexperten gesprochen und diese haben folgende Bereiche als vielversprechend identifiziert: Einfach zu integrierende Produktionstechnologie - Wenn neue Technologien oder Maschinen in bestehende Fertigungsanlagen integriert werden, ist es wichtig, dass der Vorgang schnell, d.h. ohne längere Unterbrechungen der Produktion, durchgeführt wird. Maschinen und Anlagen, die dem modularen Prinzip folgen, erfreuen sich daher immer größerer Beliebtheit. Einfach zu bedienende Produktionstechnologie - Viele Industrieunternehmen in den USA sind mit dem Problem konfrontiert, nicht genug hochqualifiziertes Personal zu finden. Technologien, die einfach, d.h. auch ohne umfangreiche Vorbildung zu bedienen sind, können Unternehmen damit helfen den Fachkräftemangel zu bewältigen. LED-Beleuchtung - Laut Industrieexperten kann vor allem der Einsatz von energieeffizienten Glühbirnen für große Energie- und Kostenersparnisse sorgen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen können energieeffiziente Glühbirnen sowie Halogen- und Leuchtstofflampen sowie Halbleiter-Dioden 25-80% weniger Energie verbrauchen und 3-25-mal länger halten. Vor allem wenn es um die Beleuchtung von Industrieanlagen geht, kann dieses zu großen Energie- und Kostenersparnissen führen. Insbesondere bei Unternehmen die alte Beleuchtungsanlagen benutzten können die Lichtinvestitionen bis zu ein Drittel des Energieverbrauchs der Industrieanlage ausmachen. Energy Management Systems - Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien zur Analyse von der Energieeffizienz von Fertigungssystemen gewinnen immer mehr an Bedeutung. So können Produktionsabläufe energieeffizienter gestaltet werden und so wesentlich zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beitragen. KWK-Anlagen - Laut Industrieexperten ist KWK eine der vielversprechendsten Technologien im Bereich der industriellen Energieeffizienz. Laut der US Department of Energy gibt es in der Industrie mehr als 50 Mrd. USD an potenziellen kosteneffektiven KWK-Investitionen bis zum Jahr 2020. Dies entspricht einer Gesamtenergieeinsparung von 1,4 Quads und 75 Mrd. USD. Damit erreichen viele Einrichtungen eine Energieeinsparung von 25%.153 6.2. Einstiegs- und Vertriebsinformation Es gibt für Anbieter von energieeffizienten Technologien im Bereich der Industrie verschiedene Möglichkeiten Vertriebsaktivitäten in den USA zu beginnen und dauerhaft zu gestalten. Je nach Umfang des geplanten Engagements in den USA, ist die Ausgestaltung der Vertriebskanäle für deutsche Akteure zu differenzieren. Vgl.: US Department of Energy, Energy Efficiency & Renewable Energy, See Action: “Industrial Energy Efficiency and Combined Heat and Power” (2012), abgerufen am 06.04.2015. 153 59 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 6.2.1. Direktvertrieb Durch den Direktvertrieb kann ein Unternehmen eine dauerhafte Beziehung mit den Kunden aufbauen und selbst Marktinformationen sammeln. Neben dem Preis spielt die Beziehung zum Kunden eine zentrale Rolle im Kaufentscheidungsprozess und US-Kunden erwarten generell eine hohe Serviceleistung und Betreuung. Des Weiteren erhöht sich beim Direktvertrieb der Einfluss auf die Aktivitäten durch den eigenen Mitarbeiter, wodurch der Erfolg maßgeblich mitbestimmt werden kann. Direktvertrieb hat auch den Vorteil, dass die Kunden sehen, dass das Unternehmen in den Vertrieb und die Kundenbetreuung investiert. Es bedarf Zeit, Einsatz und nicht zuletzt Investitionen, um gute und langfristige Beziehungen mit amerikanischen Partnern und Kunden aufzubauen. Informelle Gespräche bei Konferenzen oder Treffen sind wichtig, um die Geschäftsverhältnisse aufzubauen. Laut Rainer Aits von P3 Automotive sind diese Treffen eine Voraussetzung für eine Einladung vom Kunden zum Vertriebsgespräch. Harmut Boegel, CEO von Cloos Robotic Welding, stimmt diesem zu. Im Gegensatz zu Deutschland finden meistens nur 2-3 Vertriebsgespräche vor dem Vertragsabschluss statt. Demzufolge müssen angestellte Vertriebler bei diesen Gesprächen gut vorbereitet sein, um den Unternehmenserfolg, Produktvorteile und Referenzen vorzuweisen, um das Geschäfts abzuschließen. Zumeist verkaufen deutsche Anbieter ihre Produkte an Fabriken in amerikanischer Eigentümerschaft. Aufgrund dessen ist es anzuraten, eine gewisse Präsenz in den USA zu haben, um den Abnehmern eine Anlaufstelle zu bieten. Qualifizierte Handelsvertreter bzw. Vertriebsmitarbeiter vor Ort bzw. die Etablierung von Geschäftspräsenzen stellen eine geeignete Maßnahme dar, diesen Anforderungen zu begegnen. Des Weiteren bietet es sich an, Lager- oder gar Produktionsstätten in den USA zu unterhalten, um die Nachfrage zeitnah und flexibel zu bedienen. Insofern ist es zweckmäßig, die räumliche Struktur des Abnehmerpotenzials zu analysieren, um in einem nachfolgenden Schritt die Region(en) zu definieren, in denen diese Maßnahmen etabliert werden sollen. Es gibt jedoch auch gewisse Nachteile beim Direktvertrieb mit eigenen Mitarbeitern. Der Aufbau eines Direktvertriebes ist langwierig und kostenintensiv. Neben der Suche des geeigneten Personals sind Investitionen in die Struktur, den Sales Support, die Verkäufersteuerung und Personal notwendig. Langfristig bringt der eigene Vertrieb viele Vorteile, aber auch Risiken, insbesondere in Rezessionen, während die hohen Strukturkosten nur langsam reduziert werden können. Entscheidend dürfte hier das Produkt und geschätzte Marktvolumen sein, denn sicherlich ist eine höhere Marktdurchdringung zu erreichen. Laut Experten sollten besonders hochtechnische oder erklärungsbedürftige Produkte durch den Direktvertrieb verkauft werden, da die eigene Vertriebsmannschaft mehr Kenntnis und Informationen über das Portfolio hat und demnach den Kunden besser beraten kann. Zudem ist es vor allem in bevölkerungsreichen Regionen empfehlungswert, Kunden direkt zu betreuen. Hinzu kommt noch die Frage, ob man US-amerikanisches Vertriebspersonal einstellt oder alternativ deutsche Mitarbeiter entsendet. Beide Varianten können Vor- und Nachteile mit sich bringen und die Entscheidung muss von Fall zu Fall getroffen werden. Dieses wird im Abschnitt 3.2.4 Verkaufsstrategien weiter erläutert. 6.2.2. Vertriebspartner Grundsätzlich bieten sich in den USA mehrere Arten von Vertriebspartnern an, darunter Handelsvertreter, Distributoren (Vertragshändler). Die Wahl dieser ist von der Marktgröße und dem Produkt abhängig. Der Handelsvertreter oder sogenannte „Sales Reps“ vermitteln Aufträge gegen Provision, schließen aber Verträge nicht selbst ab. Der Verkauf der Ware erfolgt im Namen und auf Rechnung der deutschen Firma. Der Vorteil ist, dass dadurch eine hohe Marktpräsenz und Kundennähe geschaffen wird. Der Handelsvertreter selbst ist für das Aufspüren von Absatzpotenzial und neuen Kunden verantwortlich. Ebenso hat das deutsche Unternehmen die Kontrolle über die 60 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Kundenbeziehungen. Der Vertrag mit dem Handelsvertreter ist, wenn kein Erfolg vorhanden sein sollte, i.d.R. kurzfristig lösbar, so dass es das Geschäftsrisiko verringert. Nachteile ergeben sich daraus, dass die gesamte Verantwortung für Transport, Service, Reparatur, Inkasso und Produkthaftung bei der deutschen Firma verbleibt. Die Handelsvertreter sind gewöhnlich als Vertriebspersonal bei einer Sales Agentur eingestellt. I.d.R. vertritt eine RepAgentur bis zu 20 verschiedene Hersteller, die als „Principals“ bezeichnet werden. Ein Rep bedient gewöhnlich eine geographische Region von einer Großstadt bis hin zu mehreren Bundesstaaten. Bei einem Angebot, das große Territorien der USA abdecken soll, ist es ratsam im Vorfeld intensiv zu prüfen, ob die Agentur Handelsvertreter in allen Zielregionen zur Verfügung stellen kann und auch wirklich über passende Kontakte zu dem gewünschten Kundenkreis verfügt. Nach Aussage von Horst Zemp, President & CEO von Erwin Junker Machinery, Inc., können Handelsvertreter auch Kundenzugang herstellen und somit Teil der Verkaufsstrategie sein. Jedoch sollte dies nicht die Hauptstrategie sein. Grundsätzlich sind die Kosten für Handelsvertreter i.d.R. geringer als die für Eigenpersonal. Einige Handelsvertreter berechnen eine monatliche Gebühr für ihre Dienste, sogenannte „territory development fees“ oder „retained service fees“, insbesondere für Hersteller, die noch keinen bestehenden Kundenstamm haben. Da in den USA jedoch meist auf Provisionsbasis gearbeitet wird, tragen vorwiegend die Handelspartner das Risiko des Scheiterns der Vermittlungsbemühungen. Jedoch ist es auch im Direktvertrieb in den USA üblich, dass nur ein geringes Basisgehalt gezahlt wird und eine hohe Erfolgsprovisionen. Im Gegensatz dazu, kaufen Distributoren die Produkte und Waren direkt ein und verkaufen sie dann unter ihrem eigenem Namen weiter. Dadurch übernimmt der Distributor auch die Risiken des Verkaufs und ist auch für den Service nach dem Verkauf des Produktes zuständig.154 Distributoren können den Verkauf und insbesondere den Service für Produkte in verschiedenen Regionen ermöglichen. Besonders in einem weitläufigen Land wie den USA, ist es notwendig Service in verschiedenen Staaten und Regionen, sowie in abgelegenen Regionen anzubieten. Ein Vorteil der Zusammenarbeit mit Distributoren ist es, dass die geschäftlichen Risiken (außer der Produkthaftung und des gewerblichen Rechtsschutzes) beim Distributor liegen. Dieser hat selbst ein Interesse, den Verkauf zu fördern und er verfügt in der Regel über ein entsprechendes Vertriebsnetz. Ferner leistet er auch den After-Sales-Service. Von Nachteil ist, dass der Absatz auf dem US-Markt in Hand des Distributors liegt und die Gefahr besteht, dass er auch Konkurrenzprodukte vertreibt. Die Kunden sind dem deutschen Unternehmen oft auch nicht bekannt. Ferner erwarten US-Distributoren höhere Margen als in Deutschland und diese Kosten müssen eingerechnet werden. Als Partner für eine Zusammenarbeit käme hier auch ein anderer Hersteller in Betracht, der schon ähnliche Dienstleistungen oder Produkte vertreibt. Einer der entscheidenden Vorteile der Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern liegt darin, dass diese oft bereits ein bestehendes Kontaktnetzwerk und Geschäftsbeziehungen in der Zielregion und zu dem Zielkunden haben. Dies ermöglicht schnellen Zugang zu einem großen potentiellen Kundenkreis und so Produkte oder Dienstleistungen schneller und effizienter vermarkten zu können. Die meisten Vertriebspartner haben bereits langjährige Marktkenntnisse und Erfahrung im Vertrieb in ihren Zielbranchen. Einen weiteren Vorteil bringt die Vielfalt an Verkaufsgesprächen, in denen die Reps oder Händler oftmals Feedback über verschiedene Produkte bekommen und so zukünftige Trends erkennen und dementsprechend Verkaufspräsentationen an die Wünsche des Kunden anpassen können.155 Es gibt jedoch auch gewisse Nachteile beim Einsatz von Vertriebspartnern die in Erwägung gezogen werden sollten. Dazu zählen die Nachhaltigkeit der Geschäftsbedingungen, z.B. durch Personalwechsel, weniger Kontrolle und Transparenz der Vertriebsaktivitäten, Loyalität zum Auftragsgeber und die Vermittlung der Unternehmens- oder Servicekultur. Daher wird geraten, die Auswahl von Vertriebspartnern mit großer Vorsichtig vorzunehmen, genau wie bei der Einstellung von eigenem Personal. Es werden mehrere Gesprächsrunden empfohlen sowie die Überprüfung von Referenzen und die Integration in die Verkaufsstruktur des Herstellers sowie die Festlegung der zu erreichenden Ziele etc. 154 155 61 Vgl.: Agent and Distributor Selection: a how to guide (2007), abgerufen am 18.02.2015 Vgl.: Starting a Business as a Manufacturer's Rep (2004), abgerufen am 16.01.2015 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Die Erfahrung der AHK USA-Chicago hat gezeigt, dass sich besonders hoch-technische oder erklärungsbedürftige Produkte nicht effektiv durch Dritte verkaufen lassen und daher nicht jedes Produkt durch einen externen Handelsvertreter oder Distributor vertrieben werden sollte. Laut Experteninterviews, kann jedoch ein Mix von Vertriebskanälen optimal sein. Der gemischte Einsatz von Direktvertrieb und Handelsvertreter kann einige Vorteile mit sich bringen. Durch direkt beschäftigte Vertriebsmitarbeiter können hochtechnische Produkte verkauf werden, während Standardprodukte von Handelsvertretern vertrieben werden sollten. Des Weiteren können somit die Mitarbeiter im Direktvertrieb bei der Auswahl und dem Training der jeweiligen Vertriebskanalpartner helfen und können ggf. auch bei Vertriebsgesprächen dabei sein. Daher bieten die direkt beschäftigten Mitarbeiter Hilfestellung und Motivation für Vertriebspartner.156 Auch wenn Distributoren häufig die Mehrheit der Kunden betreuen, bevorzugen es große globale Kunden oftmals direkt mit dem Hersteller zusammenzuarbeiten. Hinzu kommt, dass diese Accounts ein großes Verkaufsvolumen haben und somit die Bereitstellung eines direkten Vertriebsansprechpartners rechtfertigen, der die Kunden mehrere Tage in der Woche betreut. Im Gegensatz dazu, empfehlen Industrieexperten relative kleine Accounts durch Distributoren zu vertreten. 6.2.3. Wichtige Entscheidungsträger Die Kaufentscheidung eines Kunden beeinflussen zu können, setzt voraus, dass der richtige Entscheidungsträger bekannt ist. Dieser kann abhängig vom Projekt an unterschiedlichen Stellen sitzen. Traditionell wird die Entscheidung über die Anschaffung von Technologien für den Produktionsprozess vom prozessverantwortlichen Ingenieur getroffen. Er ist verantwortlich für das Design und das reibungslose Funktionieren des Produktionsprozesses. Die beinhaltet auch die Planung, ausreichend Energie für den entsprechenden Prozess zur Verfügung zu stellen. Da er verantwortlich ist, dass der Produktionsprozess optimal läuft, legt der Prozessverantwortliche gewöhnlich den Fokus darauf, dass die benötigte Leistung inklusive eines Puffers zur Verfügung steht. Der Prozessverantwortliche legt dementsprechend auch die Spezifikation für zu beschaffende Technologien fest und definiert somit, welche technischen Anforderungen erfüllt werden müssen. Gibt es mehrere Produkte die die Anforderungen erfüllen, so gibt ggf. der Einkauf Richtlinien vor, welches Produkt anhand von Kostengesichtspunkten zu beschaffen ist. Energieeffizienz hat gewöhnlich nicht erste Priorität für diese Ansprechpartner, da der Ingenieur möglichst viel Leistung für seinen Prozess möchte und der Einkauf möglichst geringe Anschaffungskosten priorisiert. Die haben Die Verantwortung für den Energieverbrauch liegt hingegen für gewöhnlich beim Werks- oder Gebäudemanager. Bei Detroit Diesel Corporation ist z.B. der Facility Manager verantwortlich für Energieeffizienz im Werk. In manchen Fällen wird die Energiebeschaffung ebenfalls der Einkaufsabteilung zugeordnet, dann jedoch i.d.R. nicht derselben Person, die für den technischen Einkauf zuständig ist.157 Einige Unternehmen haben die Bedeutung von Energieeffizienz bereits erkannt und haben direkte Zuständigkeiten geschaffen. Ein Beispiel hierfür ist der Dow Corning Konzern, der weltweit über $5 Mrd. Umsatz erwirtschaftet. Jedes Dow Corning Werk mit über $10 Mio. Ausgaben hat einen eigenen „Energy Champion“, einen für Energieeffizienz zuständigen Mitarbeiter. In kleineren Werken übernimmt ein Energiekoordinator die Verantwortlichkeit, der für gewöhnlich für die Energierechnungen zuständig ist. Die Tätigkeit aller Energy Champions und Energiekoordinatoren wird weltweit von einem „Energy Leader“ koordiniert.158 Technologien, die bei vergleichbarer Leistung den Vorteil haben, besonders energieeffizient zu sein, aber dafür höhere Anschaffungskosten haben, könnten aus den genannten Gründen bei traditionellen Beschaffern nicht im Fokus stehen, auch wenn sie langfristig auf Grund von Energieeinsparungen kostengünstiger sind. Daher besteht die Herausforderung Experteninterview mit dem ehemaligen Geschäftsführer von der US-Tochtergesellschaft eines deutschen Werkzeughersteller am 25.02.2015 Experteninterview mit Carlo Caltagirone, Energy Management Specialist bei Detroit Diesel Corporation am 09.06.2015 158 Experteninterview mit Mike Storey von Dow Corning Corporation am 08.06.2015 156 157 62 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 für Lieferanten von energieeffizienten Technologien darin, diejenigen Ansprechpartner zu ermitteln, die direkt für Energieeffizienz oder zumindest für die Bezahlung der Energierechnung zuständig sind und diese möglichst in den Beschaffungsprozess einzubinden. Die Erfahrung der AHK USA-Chicago hat gezeigt, dass viele Unternehmen keinen direkten Ansprechpartner für Energieeinsparungen haben. Diese sollten Argumenten wie langfristigen Kosteneinsparungen durch Reduzierung des Energieverbrauchs mehr Bedeutung beimessen, als die traditionellen Beschaffer wie beispielsweise Prozessingenieure. Werksleiter oder direkte Energieeffizienzverantwortliche wie bei Dow Corning könnten daher bei Verhandlungen den Ausschlag zu Gunsten der Anschaffung besonders energieeffizienter Technologien geben. Dies erhält in den USA einen besonderen Stellenwert, da das kurzfristige Preisbewusstsein hier im Normalfall stärker ausgeprägt ist, als das Qualitätsbewusstsein. Beschließt ein Unternehmen die Beschaffung von Technologien auszulagern oder Berater für ein Projekt einzuschalten, beispielsweise bei größeren Projekten wie dem Neubau einer kompletten Fertigungsstätte, eines neuen Bürogebäudes oder der Umrüstung einer bestehenden Einrichtung auf neue Technologien, so werden häufig Energieberater damit beauftragt. Die Dienstleistungen von Energieberatern umfassen unter anderem die Messung des aktuellen Energieverbrauchs, die Empfehlung effizienterer Strategien für das zukünftige Energiemanagement und/oder die Empfehlung zur Neuanschaffung oder Umrüstung auf energieeffizientere Technologien und kann unter Umständen schon bei der Planung eines Gebäudes eine energieeffiziente Konstruktion des gesamten Gebäudes beinhalten. Energieberater ist als Begriff nicht genau definiert und umfasst dementsprechend eine relativ große Bandbreite von unterschiedlichen Dienstleistungen. Zu diesen gehören beispielsweise Architektur- oder Ingenieurbüros, die bei großen Projekten häufig mit der Planung und dem Projektmanagement für neue Werke oder Gebäude betraut werden. Dies kann bei einer energieeffizienten Konstruktion für das gesamte Gebäude, unter anderem die Beschaffung von Abwasseraufbereitungsanlagen oder Heizungs- und Belüftungssystemen beinhalten. Bezeichnen sich diese Architekturoder Ingenieurbüros als Energieberater so versuchen sie ihren Kunden auf Wunsch für das jeweilige Werk oder Gebäude Systeme zu empfehlen, die möglichst wenig Energie verbrauchen. Folglich sitzt der Entscheider über die Anschaffung neuer Technologien nicht mehr im Unternehmen selbst. Lieferanten von besonders energieeffizienten Luft- oder Wasserpumpen müssten sich dementsprechend nicht mehr an das Unternehmen selber wenden, sondern an den zuständigen Energieberater im entsprechenden Architektur- oder Ingenieurbüro. Die Energieberater übernehmen in einigen Fällen auch das Projektmanagement zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Entsprechend sollten Lieferanten von energieeffizienten Technologien mit Energieberatern jeder Art möglichst schon im Vorhinein, spätestens jedoch bei aktuellen Ausschreibungen in Kontakt sein, damit ihre Produkte Berücksichtigung finden. Darüber hinaus lassen sich Energieberater hinsichtlich der Produkte, die sie ihren Kunden empfehlen, in zwei Gruppen unterscheiden. Es gibt sowohl produktneutrale Berater, die ihren Kunden keine Produkte bestimmter Herstellers in besonderer Weise anbieten, sondern jeweils aus der gesamten Produkt- und Herstellerpalette das passende Produkt auswählen. Die andere Gruppe stellen Energieberater da, die ausgewählte Hersteller repräsentieren und deren Produkte in besonderer Weise beim Kunden bewerben. 6.2.4. Verkaufsstrategien Im Allgemeinen weisen viele Experten auf die bedeutenden Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Verkaufsprozessen hin. Vertriebsaktivitäten in den USA fokussieren sich mehr auf die praktischen Vorteile und Nutzen des Produkts als auf die technischen Eigenschaften. Während in Deutschland jede Berechnung akribisch überprüft wird, spielt in den USA das Gesamtpaket der Verkaufsargumente die entscheidende Rolle. Auch die Beziehung zwischen Engineering und Einkauf gestaltet sich anders in den USA. Im Gegensatz zu deutschen Firmen, hat der amerikanische Einkauf generell viel mehr Einfluss auf die Auswahl der Produkte als die Fachabteilungen. Und natürlich verfügen die meistens kaufmännisch-geprägten Mitarbeiter im Einkauf über weniger technische Kompetenz, was bei den Verkaufsverhandlungen entsprechend Berücksichtigung finden muss. Deutschen Unternehmen sollte dieser Unterschied deutlich bewusst sein. Es ist wichtig, nicht nur ein erstklassiges Produkt, sondern auch ein überzeugendes Gesamtpaket anzubieten. 63 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Kaufentscheidungen in der US-Maschinenbaubranche basieren wie in Europa auf Technologie, Preis und guten Beziehungen zwischen dem Kunden und dem Lieferanten. Bei der Kaufentscheidung spielen alle drei Aspekte eine Rolle. Dennoch haben verschiedene Branchenexperten in Gesprächen mit der AHK USA-Chicago darauf hingewiesen, dass der Preis in den USA einen größeren Einfluss hat als in Europa. US-Amerikaner haben generell gerne das Gefühl, einen guten „Deal“ gemacht zu haben. Ohne den richtigen Preis anzubieten, haben Unternehmen in den USA geringe Chancen, mit der Technologie allein zu überzeugen. Die direkte deutsche Art ist in den USA eher selten. Verkaufsgespräche verlaufen oft ganz anders als in Deutschland und die Reaktion des potentiellen Kunden ist für den mit amerikanischen Umgangsformen nicht Kundigen oft nicht einfach zu deuten. Direkte Kritik wird von US-Amerikanern vermieden und meist, wenn überhaupt, nur beiläufig erwähnt. Andeutung von Kritik müssen daher nachverfolgt werden und genau so sollten überschwängliches Lob und angebliche Begeisterung mit deutlicher Vorsicht betrachtet werden. Im Allgemeinen legen deutsche Hersteller ihren Fokus auf führende Technologien und akzeptieren den damit verbundenen höheren Preis, wohingegen in den USA Technologievoraussetzungen zwar erfüllt werden müssen, aber der Preis letztendlich entscheidend ist. Das Verständnis und die Anpassung an das amerikanische System und die höhere Preissensitivität ist wichtig für deutsche Zulieferer, um im Wettbewerb mit amerikanischen Anbietern mithalten zu können. Hinzu kommt, dass generell die Unterschiede zwischen der deutschen und der US-amerikanischen Kultur und Mentalität oft unterschätzt werden. Daher ist die Frage, ob man US-amerikanisches Vertriebspersonal einstellt oder alternativ deutsche Mitarbeiter entsendet, wichtig. Viele deutsche Firmen, die bereits im US -Markt ansässig sind, empfehlen kein Verkaufspersonal aus Deutschland zu entsenden, sondern lokale Mitarbeiter möglichst mit Branchenerfahrung zu rekrutieren. Amerikanische Mitarbeiter kennen den Markt, die Kunden, die amerikanische Geschäftsmentalität und haben keine Sprach- und interkulturellen Barrieren zu überwinden, während deutsche Entsandte meistens Erfahrung mit dem Produkt mitbringen, sich innerhalb des deutschen Unternehmens gut auskennen und leichter mit den deutschen Kollegen kommunizieren können. Jedoch weist Christian Hoeferle, ein interkultureller Berater, darauf hin, dass deutsche Entsandte, die das erste Mal in die USA kommen, oft nicht angemessen auf die amerikanische Kommunikationsart vorbereitet sind.159 Viele deutsche Geschäftsführer in den USA, mit denen die AHK USA-Chicago gesprochen hat, stimmen diesem zu. Wenn eine größere Vertriebsmannschaft aufgebaut wird, ist zumindest im Produktsupport als auch in der Abwicklung mit der Muttergesellschaft ein erfahrender Mitarbeiter aus der Zentrale sehr hilfreich. 160 Aktuell stellen ebenfalls die verfügbaren Fördermittel eine gute Möglichkeit dar, um Marktanteile zu gewinnen. Gekoppelt mit dem, in den USA stattfindenden Umdenkprozess unter Lenkung der Obama Administration, bis hin zur Schonung von Ressourcen und durch die öffentliche Förderung und neue verbindliche Richtlinien, entsteht ein großes Potenzial für deutsche Technologien zur Steigerung von Energieeffizienz. Die Produzenten in den USA haben sich noch nicht ausreichend darauf eingestellt. Dies hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt auf Konferenzen gezeigt, bei denen deutsche Unternehmen ihre Technologie präsentierten. Die in den USA bisher vorherrschende Fokussierung auf günstige Anschaffungskosten, kann somit in den nächsten Jahren umgangen werden. Von den Fördermitteln der Bundesregierung und der lokalen Regierungen für die Anschaffung von Technologien mit höherer Energieeffizienz profitieren somit die US-Unternehmen und in der Folge auch die Hersteller dieser Technologien. Bei diesen sind momentan deutsche Hersteller vorne mit dabei, weil ihre Technologien schon seit längerem diese Standards erfüllen. Auch werden die höheren Anschaffungskosten einerseits durch höher entwickelte Effizienz als auch durch die staatlichen Fördermittel relativiert. Dieser temporäre Vorteil kann zur Marktanteilsgewinnung genutzt werden. 159 160 Expertinterview mit Christian Hoeferle, interkultureller Berater am 11.04.2014 Vgl. 9 Tips on How to better communicate with Americans (2012), abgerufen am 16.01.2015 64 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 6.3. Marktbarrieren und -hemmnisse Der amerikanische Markt bietet für deutsche Anbieter von energieeffizienten Technologien in der Industrie viele Chancen. Es gilt aber auch zu beachten, dass der Markteintritt gewisse Risiken mit sich bringt. Der US-Markt ist im Allgemeinen hart umkämpft und deutsche Unternehmen konkurrieren nicht nur mit US-amerikanischen Unternehmen, sondern mit Unternehmen aus der ganzen Welt. Ein weiteres Problem stellt der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, insbesondere für produzierende Betriebe, dar. Da in den USA das Konzept der dualen Ausbildung in Berufsschule und Betrieb noch weitgehend unbekannt ist, fehlen Fachkräfte, die sowohl über theoretisches Hintergrundwissen als auch über Praxiserfahrung verfügen. Dieses Problem trifft nicht nur ausländische Unternehmen. Auch die amerikanischen Hersteller klagen zunehmend über unzureichend qualifizierte Arbeitskräfte. Insbesondere bei Mitarbeitern in der Produktion sehen die Unternehmen Qualifikationsdefizite. Hier gibt es zwar bei Grundfertigkeiten, wie bspw. der manuellen Geschicklichkeit, wenig Nachholbedarf, jedoch vermissen die Arbeitgeber analytische Fähigkeiten, Problemlösungskompetenzen sowie spezielle Softwarekenntnisse. Dies führt zu verstärktem Wettbewerb unter den Unternehmen in der Anwerbung neuer Mitarbeiter. Hier empfiehlt es sich, langfristig in interne Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren. Gerade deutsche Unternehmen bemühen sich in letzter Zeit verstärkt, in Zusammenarbeit mit lokalen Community Colleges das duale Ausbildungssystem auch an ihren US-Standorten zu etablieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Direktrekrutierung an Schulen und Universitäten. Ein weiteres Hemmnis für deutsche Unternehmen stellen die oftmals unerwartet hohen Kosten für juristische Beratung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung dar. So können bereits für die Rechtsberatung, die im Rahmen des Unternehmensgründungsprozesses in den USA erforderlich ist, hohe Kosten entstehen. Eine besondere Herausforderung am US-Markt liegt in der dezentralen Organisation, Planung und Verwaltung von Energieeffizienz-Projekten. Sowohl Implementierungsziele, als auch zum Teil Regulierungen variieren je nach Bundesstaat. Deutsche Unternehmen können nicht davon ausgehen, dass die Vorgehensweise von einem Projekt zum anderen gleich bleibt. Dieser Trend spiegelt sich im Mangel an Richtlinien von der US-Bundesregierung wider. Eine neue gemeinsame Energiepolitik ist in den letzten Jahren wegen der fehlenden politischen und ideologischen Einheit keine politische Realität für die USA gewesen und daher bleibt es den Staaten selbst überlassen, Strategien zu beschließen und Ziele zu bestimmen. 6.4. Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken für eine Markterschließung Nachfolgend wird eine Zusammenfassung von den Chancen und Risiken für eine US-Markterschließung dargestellt. Die aufgelisteten Faktoren beziehen sich sowohl auf den gesamten Standort USA, als auch im Speziellen auf Energieeffizienz in der Industrie. 65 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Tabelle 9: SWOT Analyse USA und Energieeffizienz in der Industrie Stärken Größte Volkswirtschaft der Welt Forschungslandschaft Hohe Arbeitsproduktivität Omnipräsenter Unternehmergeist Gutes Bildungssystem Verarbeitendes Gewerbe befindet sich im Aufschwung Gebildete und wohlhabende Bevölkerung Umfangreiche Infrastruktur Chancen Großer Investitionsbedarf Hochtechnologiestandort Bereitschaft zur Adaption von Innovationen Gute Reputation von „Made in Germany“ Zunehmendes Interesse und Technologien, die bereits in Europa angewandt werden Zunehmender Bedarf an flexiblen Produktionstechniken Schwächen Hohes Außenhandelsdefizit Sparzwänge im privaten und öffentlichen Sektor Nachwirkungen der Finanzkrise Kein Freiheitsabkommen mit der EU Starke Unterschiede zwischen Bundesstaaten Stark umkämpfter Wettbewerbsmarkt mit Herstellern aus Asien, Europa, etc. Starkes Preisbewusstsein, Tiefpreisorientierung Komplexes Rechtssystem Kurzfristige Planung Verfügbarkeit von Fachpersonal Risiken Wechselkursschwankungen Hohe Wettbewerbsintensität Kostengünstige Hersteller dringen in den Markt ein Unterschiedliche Standards 6.5. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen Wie in der SWOT-Analyse aufgezeigt, bietet der US-Markt für energieeffiziente Technologien in der Industrie gute Absatzchancen für deutsche Unternehmen: „Made in Germany“ wird als Qualitätsmerkmal bewertet und bietet oftmals einen Vertrauensvorsprung. Allerdings sind die Gründe für Erfolg oder Scheitern bei der Marktexpansion vielfältig und hängen von einzelnen unternehmerischen Entscheidungen ab. Zusammenfassend sind im Besonderen folgende Erfolgsfaktoren maßgeblich: Bestehender kurz-, mittel- und langfristiger Businessplan Marktkenntnisse (regionale Marktgegebenheiten, Konkurrenz/Mitbewerber, Distributionswege, wichtige Verbände, Messen, Multiplikatoren etc.) Ausreichende Finanzierung und Investitionsbereitschaft für eine lange Aufbauphase (i.d.R. drei bis fünf Jahre bevor die US-Aktivitäten profitabel sind) Realistische Ziele hinsichtlich der Marktgröße (zum Beispiel bei Markteintritt keine nationale USA Markterschließung sondern regionales Wachstum und Aufbau von Referenzkunden) Richtige Personalauswahl (Bspw. Einstellen amerikanischer Mitarbeiter in Sales & Marketing) Kenntnisse des Wettbewerbsumfelds und Abgrenzung von Alleinstellungsmerkmalen Richtige Standortwahl für lokale Produktion oder Lager (strategische Ansiedlung vs. kurzfristige Anreizprogramme) Kontrolliertes Wachstum und Koordination von Absatzschwankungen Deutsche Technologieanbieter für Energieeffizienz in der Industrie beim Markteinstieg, aber auch Unternehmen, die schon langjährig in den USA etabliert sind, müssen für ihre Produkte und Dienstleistungen stets berücksichtigen, wie sie sich im Markt positionieren und wie die oben aufgeführten Faktoren zu priorisieren sind. In vielen Bereichen empfiehlt es sich für deutsche Unternehmen mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten bzw. Partnerschaften einzugehen. So können deutsche Unternehmen von den Marktkenntnissen lokaler Partner, insbesondere 66 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 hinsichtlich der verschiedenen Regulierungen auf Bundesstaatenebene, profitieren. Die Partnerschaft mit einem USUnternehmen oder der Kauf eines solchen kann außerdem die Teilnahme als nicht US-Unternehmen aus steuerlicher und rechtlicher Sicht vereinfachen. Langfristig betrachtet ist eine US-Niederlassung mit eigenen Mitarbeitern oft der beste Weg, sich erfolgreich im Markt zu etablieren. Dies erfordert eine hohe Investitionsbereitschaft. Es fallen Kosten für Personal, Büroanmietung, zusätzliche US-Versicherungen sowie Steuer- und Rechtsberatung an. Für Unternehmen in der Start-Up-Phase ist neben ausreichender Marktkenntnis eine US-Präsenz von großer Bedeutung. Amerikanische Geschäftspartner erwarten schnelle Rückmeldungen, zeitnahe Auslieferungen, eine permanente Erreichbarkeit und lokale Ansprechpartner. Exportierende Unternehmen aus Deutschland sind daher angehalten, lokale Servicepartner für technische Fragen oder Wartungs- und Reparaturdienstleistungen bereitzustellen. Für den Aufbau einer neuen Produktionsstätte sind nicht nur Produktionskosten oder Grundstückspreise, sondern auch die Zeitverschiebung nach Deutschland, Lebensqualität für die Mitarbeiter oder die Anbindung zu Flughäfen wichtig. Darüber hinaus sind interkulturelle Aspekte nicht zu unterschätzen. Unterschiedliche Vorgehensweisen oder Sprachbarrieren spiegeln sich in der täglichen Zusammenarbeit, bei der Personalführung, in Entscheidungsprozessen und in Projekten wider. Kulturelle Unterschiede zeigen, dass Deutsche dazu tendieren (speziell im Ingenieursbereich), sehr detaillierte Planungen, Berechnungen etc. durchzuführen. Dies spricht für die Qualität deutscher Produkte, ist aber nicht zielführend für eine Marketingstrategie in den USA. Es empfiehlt sich deshalb bei der Personalfindung eine Mischung aus US-Amerikanern und Deutschen anzustreben. Die AHKs unterstützen gerne bei der US-Expansion mit Marktstudien, Geschäftspartnersuchen, bei der Einrichtung einer lokalen Geschäftspräsenz oder bei Fragen zur Standortwahl. 67 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7. Marktakteure und Netzwerk 7.1. Regierungsorganisationen auf nationaler Ebene Name Beschreibung American Council on Renewable Energy 1600 K St. NW Suite 650 Washington, DC 20006 USA www.acore.org Der American Council für Renewable Energy (ACORE) ist eine gemeinnützige Mitgliedsorganisation, welche Fürsprecher und Innovatoren aller Hierarchien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien zusammenbringt. ACORE verfolgt das Ziel erneuerbare Energien zu einem etablierten Element der amerikanischen Wirtschaft zu machen. Bipartisan Policy Center 1225 Eye St. NW Suite 1000 Washington, DC 20005 USA www.bipartisanpolicy.org Das Bipartisan Policy Center (BPC) ist ein Think Tank mit Sitz in Washington, D.C., welches aktiv die Zusammenarbeit im ZweiParteien-System in den Bereichen Gesundheit, Energie, Nationale Sicherheit, Heimatschutz, Konjunkturfragen, Wohnungsbau, Immigration und Regierungsführung fördert. U.S. Environmental Protection Agency 1310 L St. NW. Washington, DC 20005 USA www.epa.gov Tel.: +1 (202) 272-0167 Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA oder USEPA) ist eine Abteilung der nationalen Regierung, die basierend auf Gesetzen des Kongresses Vorschriften verfasst und durchsetzt, welche die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt schützen sollen. U.S. Department of Energy 1000 Independence Ave. Washington, DC 20585 USA www.energy.gov Tel.: +1 (202) 586-5000 Das U.S. Department of Energy (DOE) ist verantwortlich für eine effiziente und zuverlässige Energieversorgung der Vereinigten Staaten. Forschung im Bereich Energie, das Nuklearwaffenprogramm und Reaktorsicherheit sind weitere Verantwortlichkeitsbereiche des DOE. U.S. Energy Information Administration 1000 Independence Ave. Washington, DC 20585 USA www.eia.gov Tel.: +1 (202) 586-8800 E-Mail: [email protected] Die U.S. Energy Information Administration (EIA) sammelt, analysiert und verbreitet unabhängige Informationen aus dem Bereich Energie, um nachhaltige Politik, effiziente Märkte und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen und ein positives Zusammenwirkung zwischen Wirtschaft und Umwelt zu fördern. 68 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7.2. Regierungsorganisationen auf bundestaatlicher und kommunaler Ebene Name Beschreibung Efficiency United 3100 West Road Building 3, Suite 200 East Lansing, MI 48823 USA www.efficiencyunited.com Tel.: +1 (877) 367-3191 [email protected] Efficiency United bietet Energiesparprogramme und Lösungen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Environment Michigan 103 E. Liberty, Ste. 202 Ann Arbor, MI 48104 USA www.environmentmichigan.org Tel.: +1 (734) 662-9797 Environment Michigan ist eine staatliche Organisation zur Förderung des Umweltschutzes und der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, einschließlich Energie. Industrial Assessment Center - University of Michigan 1221 Beal Avenue Ann Arbor, MI 48109-2102 USA www.iac.engin.umich.edu Dr. Arvind Atreya, Director [email protected] Das Industrial Assessment Center ist ein Testzentrum, bei dem gemessen werden kann, wie energieeffizient Michigans‘ Hersteller arbeiten. Dieses Programm wird vom Department of Energy gefördert. Michigan Department of Natural Resources Executive Division P.O. Box 30028 Lansing, MI 48909 USA www.michigan.gov/dnr Das Department of Natural Resources erhält, schützt, und kontrolliert die staatliche Nutzung der natürlichen und kulturellen Resourcen des Staates. Michigan Economic Development Corporation 300 N. Washington Sq. Lansing, MI 48913 USA www.michiganbusiness.org Tel.: +1 (888) 522-0103 Die Michigan Economic Development Corporation (MEDC) ist der Marketing-Arm des Staates und bietet eine Reihe von BusinessAssistance-Dienstleistungen und Kapital-Programmen für Unternehmen. 69 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Michigan Environmental Council 602 W. Ionia Street Lansing, MI 48933 USA www.environmentalcouncil.org Tel.: +1 (517) 487-9539 Der Michigan Environmental Council (MEC) ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die den Umweltschutz und die nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, einschließlich Energie fördert. Michigan Public Service Commission 7109 W. Saginaw Highway Lansing, MI 48917 USA www.michigan.gov/mpsc Die Public Service Commission of Michigan (MPSC) ist eine unabhängige Regulierungsbehörde, die für die Regulierung der öffentlichen Energieversorger zuständig ist und sich somit für das öffentliche Interesse einsetzt. Michigan State Senate - Energy and Technology Committee PO Box 30036 Lansing, MI 48909-7536 USA www.senate.michigan.gov/committee/energy Tel.: +1 (517) 373-2400 Das Energie und Technologie Komitee in Michigan diskutiert und entscheidet Gesetzentwürfe zum Thema Energie und Technologie. Midwest Energy Efficiency Alliance 20 N. Wacker Drive Chicago, IL 60606 www.mwalliance.org Tel.: +1 (312) 587-8390 Die Midwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) ist ein Netzwerk mit dem Ziel, die Energieeffizienz im Mittleren Westen zu erhöhen und so die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sowie setzt sich für Umweltschutz ein. Michigan Public Power Agency 809 Centennial Way Lansing, MI 48917 USA www.mpower.org Tel.: +1 (517) 323-8919 [email protected] Das Michigan Public Power Agency (MPPA) ist eine öffentliche Einrichtung vom Staat, die in 1978 unter dem Act 448 Public Acts of Michigan gegründet wurde. MPPA hilft ihren Mitgliedern in der Planung, Entwicklung, Akquise und im Management von elektrischen Dienstleistungen, die ihre Bedürfnisse rechtfertigten. MPPA besteht derzeit aus 17 kommunalen und vier assoziierten Mitgliederunternehmen in Michigan. National Institute of Standards and Technology 100 Bureau Drive Stop 1070 Gaithersburg, MD 20899 USA www.nist.gov Tel.: +1 (301) 975-6478 [email protected] Die Bundesbehörde National Institute of Standards and Technology (NIST) ist für Standardisierungsprozesse in den USA zuständig. Es legt die Standards für alle Einheiten, für Zahlensysteme, ebenso wie für physikalische und technische Einheiten fest. 70 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7.3. Verbände und Non-Profit-Organisationen Name Beschreibung Alliance to Save Energy 1850 M Street, NW Suite 610 Washington, DC 20036 USA www.ase.org Tel.: +1 (202) 857-0666 Die Alliance to Save Energy fördert seit 25 Jahren Technologielösungen und Energieeffizienzprogramme im Bereich der Forschung und Analyse, Entwicklung von Standards und nationale Energieeffizienzmaßnahmen. Business Council for Sustainable Energy 505 9th Street NW Suite 800 Washington, DC 20004 USA www.bcse.org Tel.: +1 (202) 785-0507 [email protected] Der Business Council for Sustainable Energy (BCSE) setzt sich für Energie- und Umweltschutzrichtlinien, die den Markt für effiziente und erneuerbare Energieprodukte und -Services fördern, ein. Edison Electric Institute 701 Pennsylvania Avenue, N.W. Washington, DC 20004-2696 USA www.eei.org Tel.: +1 (202) 508-5000 Das Edison Electric Institute (EEI) ist ein Verband von privaten Stromversorgungsunternehmen. EEIs Mitglieder versorgen 220 Millionen Amerikaner mit Elektrizität. EEI ist in allen 50 Staaten der USA vertreten und beschäftigt mehr als 500.000 Mitarbeiter. Industrial Energy Consumers of America 1776 K Street, NW Suite 720 Washington, D.C. 20006 USA www.ieca-us.com Tel.: +1 (202) 223-1420 Industrial Energy Consumers of America (IECA) eine nationale brancheübergreifende Non-Profit-Organisation, die das Interesse von Industrieunternehmen im Bereich von Energie und Umweltfragen hilft. Mitglieder in der IECA sind in einer Vielzahl von Industriezweigen tätig, wie z.B. Chemie, Kunststoff, Stahl, Eisen, Aluminium, Papier, Nahrungsmittel, Dünger, Isolierung, Glas, Industriegase, Pharmazeutische Produkte, Bauprodukte, Öl-Raffination und Zement. Michigan Energy Efficiency Contractors Association www.meeca.info Tel.:+1 (517) 203-9180 Die Michigan Energy Efficiency Contractors Association (MEECA) ist ein führender Fachverband für Michigans Unternehmen, die im Bereich der Energieeffizienz tätig sind. Michigan Manufacturers Association 620 S. Capitol Ave. Lansing, MI 48933 USA www.mimfg.org Tel.: +1 (517) 372-5900 Die Michigan Manufacturers Association (MMA) wird von mehr als 2.500 Arbeitgebern aus den verschiedensten Sektoren der Wirtschaft gebildet. Hinzu klärt MMA die Öffentlichkeit über die wichtige Rolle von Produktionsherstellern in Michigan auf. 71 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Michigan Manufacturing Technology Center 47911 Halyard Dr. Plymouth, MI 48170 USA www.mmtc.org Tel.: +1 (888) 414-6682 Das Michigan Manufacturing Technology Center (MMTC) bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Michigan Unterstützung in den Bereichen Export, Innovation, Wachstum und Supply Chain Management. MMTC setzt sich dabei besonders stark für Hersteller aus Michigan ein. National Association of Energy Service Companies 1615 M Street, NW, Suite 800 Washington, DC 20036 USA www.naesco.org Tel.: +1 (202) 822-0950 [email protected] National Association of Energy Service Companies (NAESCO) ist eine Mitgliedsorganisation, die sich für die kostengünstige Bereitstellung von umfassenden Energiedienstleistungen aktiv einsetzt. National Association of State Energy Officials 2107 Wilson Boulevard Suite 850 Arlington, VA 22201 USA www.naseo.org Tel.: +1 (703) 299-8800 [email protected] National Association of State Energy Officials (NASEO) ist eine Non-Profit-Organisation, die als Ressource für und über staatliche Energieprogramme dient. National Electrical Manufacturers Association 1300 North 17th Street Suite 900, Arlington, VA 22209 USA www.nema.org Tel.: +1 (703) 841-3200 Die National Electrical Manufacturers Association ist ein Fachverband für Hersteller von elektronischen Anlagen sowie von medizinischen Abbildungsverfahrensystemen. United States Clean Heat and Power Association 718 7th Street NW 2nd Floor Washington, DC 20001 USA www.chpassociation.org Tel.: +1 (202) 888-0708 [email protected] CHP Association (CHPA) fördert das Wachstum von sauberen, effizienten lokaler Energieerzeugung in den Vereinigten Staaten. Der Fachverband organisiert und sponsort Konferenzen, Workshops und Veranstaltungen zugunsten ihrer Mitglieder und erstellt Berichte und Veröffentlichungen für die Öffentlichkeit. United States Energy Association 1300 Pennsylvania Avenue, NW, Suite 550 Washington, DC 20004 USA United States Energy Association (USEA) ist ein Mitglied des Member Committee of the World Energy Council (WEC). USEA vertritt das Interesse vom US-Energiesektor in den USA und im Ausland. 72 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 www.usea.org Tel.: +1 (202) 312-1230 University of Michigan Energy Institute Michigan Memorial Phoenix Laboratory 2301 Bonisteel Blvd. Ann Arbor, MI 48109-2100 USA www.energy.umich.edu Tel.: +1 (734) 763-7401 73 Das Energy Institut forscht im Bereich Energie. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7.4. Unternehmen im Bereich Energieeffizienz in der Industrie Name Beschreibung ABB Automation 12040 Regency Parkway Cary, NC 27518 USA www.new.abb.com Tel.: +1 (919) 856-2360 ABB Automation ist weltweit agierendes Unternehmen im Bereich der Energie- und Automatisierungstechnik, das vor allem einen Fokus auf die Minimierung negativer Umwelteinwirkungen legt. Neben dem amerikanischen Stammsitz in Cary, hat das Unterneben neben anderen US-Vertretungen auch drei Standorte in Wisconsin mit den Schwerpunkten Zellstoff- und Papierindustrie: Antriebssysteme, Motoren Generatoren und Leistungselektronik sowie Niederspannungsprodukte. AFC-HOLCROFT, L.L.C. 49630 Pontiac Trl Wixom, MI 48393-2009 USA www.afc-holcroft.com Tel.:+1 (248) 624-8191 AFC-Holcroft designt, produziert, installiert und wartet alle Arten von kundenspezifischen und Standard-Wärmebehandlungsanlagen. Astyx 116 West Illinois Street Suite 3-E Chicago, IL 60654 USA www.astyx.net Tel.: +1 (800) 620-2126 [email protected] Blue Terra Energy 116 Quincy Street Hancock, MI 49930 USA www.blueterraenergy.com Tel.: +1 (906) 487-5342 [email protected] Brüel & Kjær 2815-A Colonades Court Norcross, GA 30071 USA www.bkhome.com Tel.: +1 (770) 209-6907 BS&B Safety Systems, LLC 7422 East 46th Place Tulsa, OK 74145 USA www.bsbsystems.com Tel.: +1 (918) 622-5950 [email protected] 74 ASTYX entwickelt und vermarktet Hochfrequenz-Produkte für die Automobil- sowie die Automation-Industrie. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Ottobrunn. Blue Terra Energy liefert unabhängige Energieberatung und gibt detaillierte Energieauditberichte wodurch Unternehmenskosten gesenkt und Energieeffizienz gesteigert werden können. Brüel & Kjær liefert integrierte Lösungen für die Messung und Analyse von Schall und Schwingung. BS&B Safety Systems bietet ein weltweites Servicenetzwerk von Ingenieurund Produktionsdienstleistungen an. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Camgian Microsystems 100 Research Boulevard Suite 313 Starkville, MS 39759 www.camgian.com Tel.: +1 (662) 320-1062 Camgian Microsystems ist ein führender Hersteller von komplexen Informationstechnologien und -lösungen. Mit Produkten von PowerProzessoren bis zu fortgeschrittenen Sensorplattformen, ist Camigian ein Pionier in der Entwicklung von hochleistungsfähigen Informationstechnologien für den Verteidigungs- und Sicherheitssektor sowie für die Industrie und den Handel. Cappy Heating & Air Conditioning Inc. 12551 Globe Street Livonia, MI 48150 USA www.cappyheating.com Cappy Heating & Air Conditioning Inc. ist ein führender Lieferant von Heizungs- und Klimanlagen. Century Instrument Company 11865 Mayfield Livonia, MI 48150 USA www.centuryinstrument.com Tel.: +1 (734) 427-0340 [email protected] Century Instrument Company produziert Stromregelventile. Colibrys Inc. 8343 Roswell Road Suite 393 Atlanta, GA 30350 USA www.colibrys.com Tel.: +1 (972) 314-3608 [email protected] Colibrys Inc. ist ein führender Lieferant von Standard- und Semi-CustomSensoren und Aktuatoren, die auf MEMS-Technologie basieren. Diese kommen in der Industrie sowie im Energie-, Militär-, und Raumfahrtmarkt zum Einsatz. Compressor Controls Corporation 4725 121st Street Des Moines, IA 50323 USA www.cccglobal.com Tel.: +1 (515) 270-0857 Compressor Controls Corporation spezialisiert sich auf Turbomaschinen innerhalb der Kontrolltechnologie. Diese Maschinen finden in verschiedenen Märkten Anwendung, wie zum Beispiel in der Erdöl- und Gasbranche, in der Chemiebranche, in der Stahlindustrie, in der Pharmazie, im Maschinebau und in der Energieerzeugung. Consumers Energy www.consumersenergy.com Consumers Energy ist einer der größten Anbieter von Elektrizität und Erdgas in Michigan. Cummins Inc. Columbus, IN www.cummins.com Tel.: +1 (800) 343-7357 Cummins Inc. ist ein führendes Unternehmen in der Konstruktion, der Herstellung, dem Vertrieb und der Wartung von Diesel- und Erdgasmotoren. Es entwickelt, fertigt und vertreibt Cummins Kraftstoff-, Steuerungs-, Luftaufbereitungs-, Filtrations- und Stromerzeugungssysteme sowie Emissionslösungen. 75 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 DC Hydraulics, Inc. 42010 Koppernick Rd Suite 118 Canton, MI 48187 USA www.dchydraulics.com Tel.: +1 (734) 416-8999 Development Solutions 9295 Minx Road Temperance, MI 48182 USA www.dsds1.com [email protected] DOD Technologies, Inc. 740 McArdle Drive Unit C Crystal Lake, IL 60014 USA www.dodtec.com Tel.: +1 (815) 788-5200 [email protected] E3, Inc. 12719 S. West Bay Shore Dr. Suite 10 Traverse City, MI 49684 USA www.e3inc.us Tel.: +1 (855) 338-4733 Electro-Matic Products, Inc. 23409 Industrial Park Court Farmington Hills, MI 48335 USA www.electro-matic.com Tel.: +1 (248) 478-1182 Energy Smart 1400 Abbot Road Suite 400 East Lansing, MI 48823 www.mienergysmart.com [email protected] Tel.: +1 (877) 674-7281 76 DC Hydraulics, Inc. produziert und vertreibt kundenspezifische Stromregelventile. Development Solutions bietet Dienstleistungen für industrielle Kunden im Bereich Energieeffizienz, um ihre Betriebskosten zu verbessern. DOD Technologies ist ein führender Lieferant von integrierten GasErkennungssystemen und -lösungen. E3, Inc. bietet Dienstleistungen im Bereich der Energieeffizienz und analysiert die Effizienz der Beleuchtung, HVAC-Systeme, Steuerungen und Gebäudehüllen, um den Gesamtenergieverbrauch und Betriebskosten von den Gebäuden ihrer Kunden zu senken. Electro-Matic Products, Inc. ist ein Anbieter von Produkten, Komponenten und Dienstleistungen im Bereich der Industrieautomatisierung. Energy Smart ist Teil der Michigan Public Power Agency und bietet Energieeinsparprogramme für Unternehmen und Wohngebäude. Rabatte sind speziell für Klimaanlagen und Großküchen ausgerichtet. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Electrical and Security Management www.esmresults.com [email protected] Tel.: +1 (989) 587-3129 Electrical and Security Management bietet die neuesten innovativen Energiereduktionsprodukte in den USA. Fife Pearce Electric Company 20201 Sherwood St Detroit, MI 48234 USA www.fifepearce.com Tel.: +1 (313) 369-2560 [email protected] Fife Pearce Electric Company ist ein Lieferant von AC- und DCElektromotoren und Motorantrieben für die Stromübertragungsbranche. ISO 9001:2000 zertifiziert und UL-gelistet. GLOBAL PUMP COMPANY, L.L.C. 10162 E Coldwater Rd. Davison, MI 48423-8598 USA www.globalpump.com Tel.: +1 (810) 653-4828 Global Pumps entwickelt und produziert Pumpen für eine Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Bau und Minenentwässerung, der Öl-, Gas- und Wasserversorgung sowie bei verschiedenen industriellen Anwendungen. Hierbei bietet Global Pumps Pumpen und Zubehör für hochspezialisierte und komplexe Bedürfnisse der Industrie und den Fertigungssektor. Humphrey Products Company 5070 E N Avenue Kalamazoo, MI 49048 USA www.humphrey-products.com Tel.: +1 (269) 381-5500 Humphrey Products Company ist ein Anbieter von Standard- und kundenspezifischen Stromventilen. Anwendungen finden sich in den Bereichen Medizintechnik, dem Gesundheitswesen, dem Transportwesen sowie bei analytischen Instrumenten. Light Corporation 14800 172nd Avenue Grand Haven, MI 49417-8969 USA www.lightcorp.com Tel.: +1 (616) 842-5100 Light Corporation ist ein Weltklasse-Speziallichtdesigner und Hersteller von kosteneffizienter Büro- und Industriebeleuchtung und drahtlosen Steuerungssystemen. Malema Sensors USA 1060 South Rogers Circle Boca Raton, FL 33487 USA www.malema.com Tel.: +1 (561) 995-0595 Die Produkte von Malema Sensors USA erlauben eine verbesserte Prozesskontrolle durch innovative Technologien im Bereich der Messtechnik. Malema entwickelt dabei insbesondere Mess- und Kontrolltechnik für abrasive Medien und Flüssigkeiten sowie Chemikalien. Matt + Hummel, Inc. 6400 S Sprinkle Rd. Portage, MI 49002-9706, USA www.mann-hummel.com Tel.: +1 (269) 329-3900 Matt + Hummel produziert und liefert Filterelemente. Zudem bedient Mann + Hummel den automobilen und industriellen Serien- und Ersatzteilemarkt. Für den Maschinenbau, die Verfahrenstechnik und industrielle Anwendungen umfasst das Produktportfolio Industriefilter, Membranfilter für die Wasserfiltration und Filteranlagen. 77 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 MESH SYSTEMS 12400 N. Meridian Street Suite 175 Carmel, IN 46032 www.mesh-systems.com Tel.: +1 (317) 661-4800 [email protected] Mesh Systems bietet schlüsselfertige, drahtlose M2M (Machine-toMachine) Lösungen, die individuell entwickelt werden, damit sie schneller einsatzbereit sind. Die MeshVista® Platform erlaubt OEMs Daten kosteneffizient und zeitnah von externen Geräten zu sammeln und zu kontrollieren. Michigan South Central Power Agency 720 Herring Rd Litchfield, MI 49252-9510 USA www.mscpa.net Tel.: +1 (517) 542-2346 Michan South Central Power Agency betätigt Kraftwerksprojekte in den folgenden fünf Regionen: Clinton, Coldwater, Hillsdale, Marshall und Union City. MicroGen Systems Inc. 95 Brown Road Ithaka, NY 14850 USA www.microgensystems.com Tel.:+1 (585) 214-2426 [email protected] MicroGen Systems, Inc. entwickelt verschiedene MEMS-Produkte, die sich auf piezoelektrische vibrierende Energiegewinnungstechnologien basieren (piezoelectric vibrational energy harvester (PZEH) technology). Micropac Industries, Inc. 905 E. Walnut Street P.O. Box 469017 Garland, TX 75040 USA www.micropac.com Tel.: +1 (972) 272-3571 Micropac Industries, Inc. bietet Komponenten und Module im Bereich Mikroelektronik und Optoelektronik an sowie Dienstleistungen im Bereich elektronischer Herstellung. Midé Technology Corporation 200 Boston Avenue Suite 1000 Medford, MA 02155 USA www.mide.com Tel.: +1 (781) 306-0609 Midé Technology Corporation ist ein Ingenieurunternehmen, das intelligente Technologien und Material entwickelt und herstellt. Motion Index Drives, Inc. 1204 East Maple Troy, MI 48083 USA www.motionindexdrives.com Tel.: +1 (877) 626-6097 [email protected] Motion Index Drives, Inc. produziert Präzisionsschrittantriebe für Automatisierungsanwendungen. 78 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Nordson SEALANT EQUIPMENT 45677 Helm Street PO Box 701460 Plymouth, MI 48170 USA www.sealantequipment.com Tel.: +1 (734) 459-8600 Nordson SEALANT EQUIPMENT entwickelt, produziert und vermarktet Produkte und Systeme für Klebstoff-, Beschichtungs- und Biomaterialien. Nordson bietet eine große Auswahl an Technologien, die in verschiedenen Endmärkten Gebrauch finden. Rapid Engineering LLC 1100 7 Mile Rd Nw Comstock Park, MI 49321-9782 USA www.rapidengineering.com Tel.: +1 (616) 784-0500 Rapid Engineering LLC spezialisiert sich auf Gebäudemanagement im Bereich Heizung, Belüftung, Klimaanlagen und Energietechnik und ist ein innovativer Marktführer für hocheffiziente Luftmanagementsysteme. Rockwell Automation 1201 South Second Street Milwaukee, WI 53204 USA www.rockwellautomation.com Rockwell ist einer der größten Anbieter von Steuerungstechniken sowie Informationslösungen in Form von unternehmensweit integrierten Systemen für die verarbeitende Industrie. Neben einem weitgefassten Produktportfolio bietet Rockwell auch Dienstleistungen wie Energieaudits an. SAIC, Inc. 1710 SAIC Drive McLean, VA 22102 USA www.saic.com Tel.: +1 (703) 676-4300 SAIC bietet Dienstleistungen im Bereich Energiemanagement an und berät seine Kunden hinsichtlich ihres Energiekonsums und Möglichkeiten die Energieeffizienz in diversen Prozessen, Anlagen und Arbeitsvorgängen zu steigern. Schneider Electric 11950 W. Lake Park Dr. Ste. 240 Milwaukee, WI 53224 USA www.schneider-electric.com Schneider Electric ist im Bereich der Steuerungs- und Regeltechnik zur sicheren Stromversorgung tätig. Das internationale Unternehmen ist auf dem US-Markt stark vertreten. Setra Systems Inc. 159 Swanson Road Boxborough, MA 01719 USA www.setra.com Tel.: +1 (855) 465-4774 Setra Systems ist ein Hersteller von Technologien im Bereich der Sensorik. Siemens Industry Inc. 300 New Jersey Avenue Suite 1000 Washington, DC 20001 www.usa.siemens.com Tel.: +1 (800) 743-6367 [email protected] 79 Siemens ist in den USA in zahlreichen industriellen Bereichen tätig, unter anderem im Bereich der Automation. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Spinworks 10093 West Main Road North East, PA 16428 USA www.spin-works.com Tel.: +1 (814) 725-4173 Spinworks ist ein weltweit führender Anbieter von Keramikprodukten, welche in Prozessen mit hohen Temperaturen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz eingesetzt werden. STRIKO-WESTOFEN-DYNARAD FURNACE CORPORATION 501 E Roosevelt Ave Zeeland, MI 49464-1343 USA www.strikodynarad.com Tel.: +1 (616) 355-2327 Striko-Westofen-Dynarad Furnace Corporation ist ein globaler Anbieter von NE-Gießerei-Lösungen. Bei der Optimierung von Ofenanlagen für einzelne Produktionsprozesse konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf den Kundennutzen. Syndevco Inc. 24205 Telegraph Road Southfield, MI 48033 USA www.syndevco.com Tel.: +1 (248) 356-2839 [email protected] Sundevco Inc. produziert und vertreibt Kupfer-Terminals. Das Kabelmanagement kann Ausfallzeiten reduzieren oder sogar eliminieren. Teledyne LeCroy 700 Chestnut Ridge Road Chestnut Ridge, NY 10977-6499 USA www.teledynelecroy.com Tel.: +1 (845) 425-2000 [email protected] Teledyne LeCroy ist ein führender Anbieter von Oszilloskopen, Protokollanalysatoren und verwandten Test- und Messlösungen, die es Unternehmen in sämtlichen Branchen ermöglichen, elektronische Geräte aller Art zu testen. TMI Climate Solutions, Inc. 200 Quality Way Holly, MI 48442-9400 USA www.tmiclimatesolutions.com Tel.: +1 (810) 603-3300 Xspec Energy Engineering Ann Arbor, MI 48105 USA www.esnaexpo.com Tel.: +1 (517) 775 9169 [email protected] 80 TMI entwickelt und produziert Lüftungs- und Klimaanlagen (Hydronic Systeme). Xspec Energy Engineering bietet allgemeine Energieeffizienzdienstleistungen und Beratungen für gewerbliche und industrielle Unternehmen an. Die wichtigsten Dienstleistungen umfassen professionelle Energiebilanzberechnungen sowie Installation zur Verbesserung der Energieeffizienz. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 WILO USA 9550 W. Higgins Road Suite 300 Rosemont, IL 60018 USA www.wilo-usa.com Tel.: +1 (708) 338-9456 81 WILO USA ist ein Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für HVAC, Wasser- und Abwasserversorgung. Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7.5. Leitmessen und Veranstaltungen Datum Ort Titel Webseite 11.-14. Juli 2015 Chicago, Illinois IFT 2015 www.am-fe.ift.org 14.-16. Juli 2015 San Francisco, California Semicon West www.semiconwest.org 28.-30. September 2015 Houston, Texas ATCE www.spe.org/atce/2015 13.-15. Oktober 2015 San Diego, California Energy Storage North America (ESNA) www.esnaexpo.com 4.-5. November 2015 Minneapolis, Minnesota MD & M Minneapolis 2015 http://mdmminn.mddionline.c om 8.-10. Dezember 2015 Las Vegas, Nevada REWNA www.renewableenergyworldevents.com 25.-27. Januar 2016 Orlando, Florida AHR Expo www.ahrexpo.com 3.-5. Februar, 2016 San Diego, California EUEC www.euec.com 9.-11. Februar 2016 Anaheim, California Design & Manufacturing Pacific http://pacdesignshow.designn ews.com Electronic West http://electronicswest.designn ews.com 9.-11. Februar 2016 Anaheim, California 9.-10. März 2016 Boston, Massachusetts GLOBALCON www.globalconevent.com 12.-17. September 2016 Chicago, Illinois IMTS 2016 www.imts.com 82 Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 7.6. Fachzeitschriften und Newsportale Name Beschreibung Webseite Automation World Automation World ist eine Webseite mit täglichen Neuigkeiten über die Automatisierungsindustrie in den Vereinigten Staaten. www.automationworld.com American Maschinist American Maschinist ist eine Webseite mit den neusten Nachrichten im Bereich Maschinenbau, Automation, Werkzeuge und Software. www.americanmachinist.com Applied Automation Applied Automation dient der Herstellungsund Versorgungsindustrien und konzentriert sich auf Neuigkeiten im Bereich Automation, Ausstattung und Steuerungstechnik. www.plantengineering.com/ad vertise/applied-automation/aasupplement.html Der Inhalt des Magazins deckt wichtige Entwicklungen, erfolgreiche Anwendungen und Best Practices in der verarbeitenden Chemieindustrie ab. www.chemicalprocessing.com Das Magazin enthält Artikel über Erfolsgeschichten über die energieeffizientere Gestaltung von Druckluftsystemen in verschiedenen Industrien. www.airbestpractices.com Energy Efficiency & Renewable Energy Network News EERE Network News fokussiert sich auf nationale und internationale Entwicklungen Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energie. www.apps1.eere.energy.gov/ne ws/enn.cfm Energy Efficiency & Technology Das Magazin fokussiert auf das Design von energieeffizienten Technologien und Prozessen. Chemical Processing Compressed Air Best Practices HPAC Engineering Industrial Embedded Systems 83 Die Zeitschrift enthält Artikel über technologische Neuerungen, inklusive Steuerungs- und Regeltechnik im Bereich der HVK-Systeme. Die Zeitschrift enthält Artikel über die Verwendung von Steuerungs- und Regeltechniksystemen in verschiedenen Industrien. www.foodprocessing.com http://hpac.com http://industrialembedded.com/ Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 Industrial Machinery Digest IMD ist eine monatlich erscheinende Publikation, die die Eigentümer und Manager der abwechslungsreichsten Maschinenbaugeschäfte, Werkstätten, Lohnhersteller und Fertigungsanlagen in den USA dient. Machine Design Die Artikel der Zeitschrift gehen auf verschiedene Komponenten des Maschinendesigns ein. Dazu zählt unter anderem Steuerung und Regeltechnik. MIT Technolgoy Review Technology Review identifiziert neu entstehende Technologien und analysiert deren Auswirkungen für Technologie- und Wirtschaftsführer. Paper Industry Die Zeitschrift enthält Artikel über Entwicklungen von Produkten, Prozessen und verwendeten Technologien. Power Engineering Magazine Das Magazin enthält u.a. Information über die neusten Energieversorgungstechnologien und einen Industrie-Guide für Produkte und Dienstleistungen. Process Heating Das Magazin enthält u.a. Information zu technischen Entwicklungen im Bereich der Prozesswärme. Pumps&Systems Die Zeitschrift berichtet über Neuigkeiten im Bereich von Pumpen und rotierenden Ausrüstungen. 84 http://www.industrialmachiner ydigest.com http://machinedesign.com www.technologyreview.com www.paperindustrymag.com http://www.power-eng.com www.process-heating.com www.pump-zone.com Zielmarktanalyse USA – Energieeffizienz in der Industrie 2015 8. Quellenverzeichnis 8.1. Experteninterviews Interview mit mit Christian Hoeferle, interkultureller Berater am 11.04.2014 Interview mit Will Baker, Director of Programs bei der Midwest Energy Efficiency Alliance am 13.05.2015 Interview mit Mike Storney, Technology Center Manager bei Dow Corning am 14.05.2015 Interview mit Kelly Perl, Industrial Team Leader, Peter Gross, Energy Analyst, und Paul Otis, Operations Research Analyst, Industrial Team, Office of Energy Analysis, U.S. Energy Information Administration am 15.05.2015 Interview mit Kelly Perl, Industrial Team Leader, Peter Gross, Energy Analyst, und Paul Otis, Operations Research Analyst, vom Industrial Team beim Office of Energy Analysis, U.S. Energy Information Administration am 15.05.2015 Interview mit einem Vertreter bei Midwest Energy Group am 18.05.2015 Interview mit Jan Hoetzel, Managing Director bei SIGA Development, LLC am 20.05.2015 Interview mit einem Vertreter bei Indiana Michigan Power am 21.05.2015 Interview mit Kenneth Boyce, Manager Principal Engineers bei Underwriters Laboratories am 27.05.2015 Interview mit Hartmut Boegel, President bei Cloos Robotic Welding, Inc. am 28.05.2015 Interview mit Sarah Platt, Director of External Communications and Chad Bulman, Director of Energy Portfolios bei Focus on Energy am 29.05.2015 Interview mit Brindley Byrd, Executive Director bei Michigan Energy Efficiency Contractors Association am 29.05.2015 Interview mit Carlo Caltagirone, Energy Management Specialist bei Detroit Diesel am 09.06.2015 8.2. 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