windenergie - AHK USA

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WINDENERGIE
Zielmarktanalyse USA 2015
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Inhaltsverzeichnis
I. Tabellenverzeichnis ..............................................................................................................................3
II. Abbildungsverzeichnis .........................................................................................................................3
III. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... 4
IV. Währungsumrechnung ....................................................................................................................... 5
V. Energieeinheiten .................................................................................................................................. 5
1.
Executive Summary.......................................................................................................................... 6
2.
Länderprofil USA .............................................................................................................................. 7
3.
2.1.
Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................... 7
2.2.
Wirtschaftsstruktur und Entwicklung ....................................................................................................................... 8
Energiemarkt .................................................................................................................................. 10
3.1.
Entwicklungen auf dem Energiemarkt .....................................................................................................................10
3.2.
Energiepreise .............................................................................................................................................................. 13
3.2.1.
Strompreise ............................................................................................................................................................ 13
3.2.2. Gaspreise ................................................................................................................................................................ 13
3.3.
4.
Rahmenbedingungen und Förderinstrumente für erneuerbare Energien .............................................................. 14
Windenergie in den USA ................................................................................................................. 18
4.1.
Ausgangssituation ...................................................................................................................................................... 18
4.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen im Windenergiemarkt ...................................................................................... 23
4.3.
Überblick über bestehende Anlagen und Anlagen im Bau ..................................................................................... 24
4.4.
Marktausblick ............................................................................................................................................................ 26
4.5.
Marktstruktur und Projektvergabeprozess .............................................................................................................. 29
4.6.
Wettbewerbssituation und Chancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 31
4.6.1.
Komponentenherstellung ..................................................................................................................................... 32
4.6.2. Turbinenherstellung ............................................................................................................................................. 33
4.6.3. Projektentwicklung ............................................................................................................................................... 34
4.6.4. Wartung und Service ............................................................................................................................................ 35
5.
2
4.7.
Markteintrittsstrategien............................................................................................................................................ 36
4.8.
Administrative Instanzen und politische Stellen..................................................................................................... 38
4.9.
Leitmessen und Fachzeitschriften ............................................................................................................................ 39
Quellen ............................................................................................................................................42
5.1.
Interviews .................................................................................................................................................................. 42
5.2.
Literatur ..................................................................................................................................................................... 42
I. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) .................................................................10
Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh) ......................................................... 13
Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA ......................................................................................... 14
Tabelle 4 : Wachstumstreiber für die US-Windindustrie ........................................................................................................ 28
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: US-Rohölpreis (Sorte WTI) .................................................................................................................................. 11
Abbildung 2: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013 ............................................................................................ 11
Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ............................................... 12
Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013 ........................................................................................................ 14
Abbildung 5: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2014 .............................................................................................. 15
Abbildung 6: Interconnection-Regelungen in den USA ........................................................................................................... 16
Abbildung 7: Net Metering Regelungen in den USA ................................................................................................................. 17
Abbildung 8: Durchschnittliche, jährliche Windgeschwindigkeiten in den USA in 100m Höhe ........................................... 18
Abbildung 9: Neuinstallierte Leistung USA 2011-2014 bezogen auf Region ........................................................................... 19
Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA (Q1 2015) ................................................................................. 20
Abbildung 11: Prozentualer Anteil Windenergie in den Bundesstaaten (2014) ...................................................................... 21
Abbildung 12: Rekord-Stromerzeugung durch Windenergie in den verschiedenen regionalen Stromnetzen/Strommärkten
(2014) .......................................................................................................................................................................................... 22
Abbildung 13: Anzahl US-Windprojekte nach Größe ............................................................................................................... 24
Abbildung 14: Leistungsanteil US-Windprojekte nach Größe ................................................................................................. 25
Abbildung 15: Windparks im Bau (Q1 2015) ............................................................................................................................ 26
Abbildung 16: Kumulierte und jährlich hinzugefügte Windleistung USA 2001-2015 ............................................................27
Abbildung 17: Projizierte Windleistung in den Jahren 2030 und 2050 ................................................................................. 28
Abbildung 18: Höhe der Stromabnahmeverträge (PPAs), 1996-2014 .................................................................................... 30
Abbildung 19: SWOT-Analyse Windenergie USA ..................................................................................................................... 31
Abbildung 20: Produktionsstätten von Windenergiekomponenten in den USA (2014)........................................................ 32
Abbildung 21: Marktanteile Windturbinenhersteller USA (2014) .......................................................................................... 33
Abbildung 22: Marktanteile Projektentwickler USA (2015) .................................................................................................... 34
Abbildung 23: Marktchancen im Wartungs- und Servicemarkt ............................................................................................. 35
3
III. Abkürzungsverzeichnis
AEO
AWEA
BMWi
CAISO
EE
EEG
EIA
EPA
EPC
ERCOT
FDI
FERC
FIT
fob
GW, GWh
HVDC
IPP
ISO
ISP
ITC
kW, kWh
MISO
Mrd.
MW, MWh
NREL
NYISO
O&M
OEM
PPA
PTC
Q
REC
RFP
RPS
US
WKA
4
Annual Energy Outlook
American Wind Energy Association
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
California Independent System Operator
Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien-Gesetz
Energy Information Administration
Environmental Protection Agency
Engineering, Procurement, Construction
Electric Reliability Council of Texas
Foreign Direct Investment
Federal Energy Regulatory Commission
feed-in tariff
free on board
Gigawatt, Gigawattstunde
high voltage direct current
Independent Power Producer
Independent System Operator
Independent Service Provider
Investment Tax Credit
Kilowatt, Kilowattstunde
Midwest Independent System Operator
Milliarde
Megawatt, Megawattstunde
National Renewable Energy Laboratory
New York Independent System Operator
Operations and Maintenance
Original Equipment Manufacturers/ Hersteller
Power Purchase Agreement
Production Tax Credit
Quartal
Renewable Energy Credit, auch Renewable Energy Certificate
request for proposal
Renewable Portfolio Standard
United States
Windkraftanlage
IV. Währungsumrechnung
Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben.
1 USD = 0.87911 EUR (Stand: 19.06.2015)
1 EUR = 1.13736 USD (Stand: 19.06.2015)
V. Energieeinheiten
Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben.
Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben.
1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW
Flüssigkeitsmengen z. B. von Transportkraftstoffen werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben.
1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal)
Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (MMBtu) angegeben.
1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 MMBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases).
1.000 ft³ = 28 m³ ≈ 1 MMBtu
1.000 m³ = 35.310 ft³ ≈ 35,8 MMBtu
5
1. Executive Summary
Die USA stellen einen der zukunftsweisenden Kernmärkte für die Windindustrie dar. Mit Gesamtinvestitionen in Höhe
von 100 Mrd. USD (88,9 Mrd. EUR) zwischen 2008 und 2014 waren die USA nach China führend bei Privatinvestitionen
in Windenergieprojekte. Die derzeit installierte Windenergieleistung beträgt 65,9 GW, wobei im Jahr 2014 eine Leistung
von 4,85 GW neu angeschlossen wurde. Für das Jahr 2015 werden Neuinstallationen von 6,6-9 GW erwartet und für das
Jahr 2016 4,5-7 GW. Die längerfristigen Wachstumsaussichten der Industrie sind auch für Marktexperten schwer
einzuschätzen.
Die USA zeichnen sich in weiten Teilen des Landes durch hervorragende Windressourcen aus. Laut Industrieexperten
sind die Windressourcen der USA im Durchschnitt um 25% besser als die Windressourcen in Europa. Abgesehen von den
Küstengewässern und den Großen Seen befinden sich die windreichsten Regionen im sogenannten Windkorridor in der
Mitte des Landes. Aufgrund des enormen Onshore-Windpotenzials und der deutlich höheren Kosten und Risiken für
Offshore-Wind wird die Branche weiterhin von Onshore-Projekten dominiert. Im Offshore-Bereich bestehen
Marktchancen vor allem bei Windmessungen, Machbarkeitsstudien und der Projektentwicklung.
Die staatliche Förderung von erneuerbaren Energien erfolgt in erster Linie über steuerliche Anreize. Staatlich garantierte
Einspeisevergütungen, wie das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland, werden nur vereinzelt für Anlagen
im Kilowattbereich angeboten. Aufgrund der Förderung durch Steueranreize ist die Einbindung von Private Equity
Investoren in ein Projekt wichtig. Eine Fremdkapitalfinanzierung durch Banken, wie aus Deutschland bekannt, ist
weniger üblich. Das wichtigste Förderprogramm für die Windenergiebranche ist der auf Bundesebene vergebene
Production Tax Credit (PTC).
Die Windindustrie in den USA stellt sich zunehmend auf Bedingungen ohne staatliche Förderung ein. In einigen
Gegenden ist Windenergie bereits heute ohne staatliche Förderung gegenüber Kohle- und Gaskraftwerken
wettbewerbsfähig.
Die meisten Windparks befinden sich in den Staaten des Mittleren Westens sowie in Texas. Viele Projekte werden derzeit
auch in den bevölkerungsreichen Ostküstenstaaten entwickelt. Auch in den Südoststaaten, in denen bislang noch keine
größeren Windanlagen stehen, sollen zukünftig Windparks gebaut werden.
Auffallend ist die für den amerikanischen Markt typische Größe der einzelnen Projekte. Viele Windparks haben eine
Größe von über 100 MW.
Im Jahr 2014 produzierten in den USA über 500 Unternehmen Komponenten für die Windindustrie. Etwa 25% der
Windturbinenkomponenten werden weiterhin importiert. Die höchste Konzentration an Produktionsstandorten für
Windkomponenten befindet sich im Mittleren Westen im Gebiet der Großen Seen. Die Marktführer für Windkraftanlagen
sind GE Energy, Vestas und Siemens, die laut der American Wind Energy Association (AWEA) im Jahr 2014 basierend
auf der installierten Gesamtleistung insgesamt 81% des Marktes auf sich vereinen.
Der Markt für Projektentwicklung in den USA hat viele Anbieter. Etwa 100 unterschiedliche Anbieter brachten zwischen
Q1 2011 und Q1 2015 Windparks ans Netz. Der US-Markt für Service und Wartung wird in den kommenden Jahren stark
wachsen. Für das Jahr 2020 wird ein Marktvolumen von 3,8 Mrd. USD prognostiziert.
Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Attraktivität der internationalen Windmärkte für Investoren ist der sogenannte
Renewable Energy Country Attractiveness Index von Ernst & Young. Dieser evaluiert in regelmäßigen Abständen die
Situation auf den internationalen Windmärkten und bewertet die Investitionsattraktivität. Im zuletzt erschienenen
Ranking (Juni 2015) lagen die USA nach China auf Platz zwei.
6
2. Länderprofil USA
Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km 2 haben
sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada
und Russland.1
2.1. Politischer Hintergrund
Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und
gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken
politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die
gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben.
An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch
Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten
Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die
Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer
Spitze. 2
Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale
Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte
Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen
vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar
Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen
Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht
unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist.
Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den
Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene
mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen,
stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte.
Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In
diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte
Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw.
mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export
in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen
Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. Trotz einer
Einwohnerzahl von mehr als 310 Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33
Einwohnern pro km² relativ gering. Im Vergleich dazu – Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern
pro km2.3 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. an der Ostküste.
Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf
Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen
1
Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015
2
Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA (kein Datum), abgerufen am 18.12.2014
3
Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung (2012), abgerufen am 17.12.2014
7
Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,1% der Gesamteinwohnerzahl.4 Infolgedessen steigt die Verbreitung der
spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl
Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von
verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten 5 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch
sprechende Bevölkerung abgestimmt.
2.2. Wirtschaftsstruktur und Entwicklung
Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet.
Die Vereinigten Staaten erwirtschaften etwa ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit nach der
Volksrepublik China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.6 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten
Dienstleistungssektor, der 77,7% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20,7% und die Landwirtschaft
rund 1,6% des BIP.7
3,5% Wirtschaftswachstum prognostiziert
Auch im Jahr 2015 befinden sich die USA weiterhin auf
einem merklichen Erholungskurs. Laut der Organization
for Economic Co-operation and Development (OECD)
wuchs die amerikanische Wirtschaft im Jahr 2014 um
2,6%. Für das Jahr 2015 wird ein Wirtschaftswachstum
von 3,5% erwartet.8 Konjunkturhoffnungen bestehen
und beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und
Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin
unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das
unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die
Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die
Haushaltsbilanz zu verbessern und das
Konsumwachstum zu stärken.9
Seit Anfang 2014 führt die US-Notenbank (US Federal
Reserve) einen Prozess namens Quantitative Easing
durch, um die Käufe von Staatsanleihen zu reduzieren
und die US-Geldpolitik auszugleichen.10 Ab dem
Sommer 2015 wird jedoch mit einem Anstieg der Zinsen
gerechnet.11 Von zentraler Bedeutung für die weitere
Entwicklung bleibt die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser
lieferte zuletzt positive Signale. Innerhalb eines Jahres
ist die offizielle Arbeitslosenquote von März 2014 bis
März 2015 von 6,3% auf 5,5% abgesunken.12
Wirtschaftseckdaten USA, 2014
Bevölkerung:
318,9 Mio.
Hauptstadt:
Washington D.C.
Korrespondenzsprachen:
Englisch
Spanisch
BIP:
16.768 Mrd. USD
BIP pro Kopf:
53.001 USD
Bevölkerungszuwachs:
0,77%
Arbeitslosenquote:
6,3%
Jährliche Neuverschuldung:
5,5% des BIP
Währungsreserven:
150,2 Mrd. USD
Warenimport (fob):
2.273 Mrd. USD
Davon aus
Deutschland:
Warenexport:
1.575 Mrd. USD
Davon nach
Deutschland:
57,4 Mrd. USD
Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA (2014) und GTAI Wirtschaftsdaten Kompakt USA (2014)
4
Vgl. US Census Bureau - Population (2013), abgerufen am 12.01.2015
5
Vgl. USA.gov - Learn About the United States of America (2014), abgerufen am 18.12.2014
6
Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015
7
Vgl. CIA Factbook - USA (2015), abgerufen am 22.06.2015
8
Vgl. OECD Forecast (2014), abgerufen am 22.06.2015
9
Vgl. IMF - World Economic Outlook (2014), abgerufen am 19.12.2015
10
Vgl. IMF - Regional Economic Outlook: Western Hemisphere, abgerufen am 13.1.2015
11
Vgl. Wall Street Journal - Fed officials are on track for 2015 rate hike (2015), abgerufen am 19.1.2015
12
Vgl. Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey (2014), abgerufen am 18.12.2014
8
105,3 Mrd. USD
Deutschland und die USA sind wichtige Handelspartner
Deutschland und die USA sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner
Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU.
Laut dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft (Representative of German Industry and Trade, RGIT) sind 3.500
deutsche Unternehmen in den USA aktiv. Sie beschäftigen dort direkt 620.000 Mitarbeiter.13 Deutsche Firmen haben des
Weiteren bis Ende 2013 etwa 209 Mrd. USD in den USA angelegt. Deutschland ist damit viertgrößter Investor in den
Vereinigten Staaten.14
Durch das seit dem Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur
Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Im Februar
2013 veröffentlichte eine hochrangige EU-US Arbeitsgruppe für Arbeitsplätze und Wachstum (High Level Working
Group – HLWG) einen Bericht, in dem sie ein breites Spektrum an Optionen zur Förderung des transatlantischen
Handels und Investitionen untersucht. Die Gruppe riet der Europäischen Union und der US-Regierung, Verhandlungen
über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) aufzunehmen.
Wie der ehemalige Handelsbeauftragte der Europäischen Kommission Karel De Gucht beschreibt: „Kleine und
mittelständische Unternehmen sind die größten Begünstigten des Abkommens, weil sie unter höheren Schwierigkeiten
leiden, ihre Güter ins Ausland zu exportieren, und deswegen stärker als Großunternehmen profitieren werden.“ 15
Ausgeführte Güter von deutschen KMUs stellen insgesamt rund 28% des gesamten Exportwertes dar.16 TTIP fördert
KMUs durch reduzierte Zölle und Vereinfachung der Zertifizierungsverfahren für neue Produkte.17 Die Bertelsmann
Stiftung in Washington, DC schätzt, dass der Handel zwischen der EU und den USA im Jahr 2012 eine Billion Dollar
übertraf, und dass TTIP dieses Wachstum mit mehr als 740.000 neuen Arbeitsstellen unterstützen wird. 18
Günstige Wechselkursentwicklung
Die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses wirkt sich im Jahr 2015 positiv auf die Absatzchancen deutscher
Unternehmen aus. Im Januar 2015 fiel der Euro auf ein Elf-Jahres-Tief und notierte auf den tiefsten Stand seit November
2003.19 Der schwächere Euro macht deutsche Produkte für amerikanische Abnehmer günstiger und verbessert somit die
Marktchancen für aus Deutschland exportierte Ware.
13
Vgl. RGIT USA - German-American Trade, Investment and Jobs (2014), abgerufen am 22.06.2015
14
Vgl. US Bureau of Economic Analysis - Foreign Direct Investment in the United States (2014), abgerufen am 22.06.2015
15
Vgl. Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014), abgerufen am 27.01.2015
16
Vgl. Ibid. Seite 3.
17
Vgl. Ibid. Seite 9.
18
Vgl. Atlantic Council, Bertelsman Foundation, British Embassy in Washington - TTIP and the Fifty States (2013), abgerufen am 27.01.2015
19
Vgl. Handelsblatt - Gemeinschaftswährung fällt auf Elf-Jahres-Tief (2015), abgerufen am 29.1.2015
9
3. Energiemarkt
3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Fünftel des weltweiten Primärkonsums.20 Tabelle 1 zeigt den
Primärenergie-Pro-Kopf-Verbrauch der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor
allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Im Jahr 2012 (zuletzt
erhältliche Daten) war der Pro-Kopf-Verbrauch in den USA fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Ursachen dafür sind
unter anderen die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen aufgrund schlechter
Gebäudeisolierung in den USA, der höhere Motorisierungsgrad und die höhere Anzahl der durchschnittlich mit dem
PKW zurückgelegten Kilometer. Es ist jedoch auch in den USA gleichzeitig eine Abnahme des Pro-Kopf-Verbrauches zu
verzeichnen. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch und bis 2040 wird erwartet, dass
der Pro-Kopf-Energieverbrauch von 302 Mio. Btu im Jahr 2012 auf 279 Mio. Btu sinken wird.21
Tabelle 1: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent)
Land
USA
Europäische Union
Deutschland
2007
7.758
3.534
4.020
2008
7.488
3.505
4.075
2009
7.056
3.296
3.825
2010
7.162
3.417
4.033
2011
7.032
3.285
3.811
2012
6.794
3.338
3.822
% Veränderung
2007-2012
-14,19%
-5,87%
-5,18%
Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: The World Bank - Databank (kein Datum), abgerufen am 29.01.2015
Wie Abbildung 1 veranschaulicht, befindet sich der Rohölpreis der Sorte WTI (West Texas Intermediate), die in den USA
am häufigsten zu Benzin und anderen Brennstoffen aufbereitet wird, in einem Abwärtstrend. Laut Prognosen der U.S.
Energy Information Administration (EIA) wird sich der Preis im Laufe des Jahres 2015 stabilisieren, aber auf mittlere
Frist deutlich unterhalb der Werte in den letzten Jahren liegen. Gründe dafür sind die Entscheidung der OPEC, bei
fallenden Preisen die Fördermenge nicht zu verknappen und eine steigende Binnenproduktion von Rohöl. Im Februar
2015 kostete ein Barrel (ca. 159 Liter) der Sorte WTI ca. 44 USD, was unter der Prognose der EIA aus dem Jahr 2014
liegt. In den USA spiegelt sich dieser Preisverfall vor allem beim Heizöl- und Benzinpreis wider. So wird davon
ausgegangen, dass der durchschnittliche US-Haushalt im Winter 2014/2015 ca. 27% (632 USD) weniger für Heizöl
aufwenden musste. Die EIA kalkuliert für das Jahr 2015 mit einem durchschnittlichen WTI-Preis von 55 USD und für
2016 von 71 USD pro Barrel.
20
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Monthly Energy Review (2015), abgerufen am 29.01.2015
21
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015
10
Abbildung 1: US-Rohölpreis (Sorte WTI)
Quelle: Vgl. U.S. Energy Information Administration - Short Term Energy Outlook (2015), abgerufen am 29.01.2015
Die Entwicklung des Energieverbrauchs variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und
Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt stark von der wirtschaftlichen und
konjunkturellen Lage ab. Auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft können zu einer Verringerung der
Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z. B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum
Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in
der Endverbrauch-Energieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung
von Gebäuden.22
Im Jahr 2013 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. 28% entfallen auf den
Verkehrssektor, gefolgt von privaten Haushalten mit gut 22% und dem Dienstleistungssektor, der 18% verbraucht
(Abbildung 2).
Abbildung 2: US-Gesamtenergieverbrauch nach Sektoren, 2013
Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: U.S. Energy Information Administration - Energy Consumption by Sector (2015), abgerufen am 30.01.2015
22
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Total Energy (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015
11
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. Etwa 28% der zwischen 2010
und 2040 jährlich hinzugefügten Leistung soll laut Prognose der EIA aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Andere
Quellen gehen von einem deutlich höheren Anteil aus. Nach den konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare
Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr 2040 etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen
(siehe Abbildung 3). Dabei geht die EIA von der Umsetzung und Einhaltung der mit Stand Oktober 2013 geltenden
Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im Energiesektor aus. 23 Generell ist
anzumerken, dass die EIA Schätzungen sehr konservativ angesetzt sind. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Anteil
von erneuerbaren Energien deutlich schneller ansteigt als von der Agentur prognostiziert wird und bereits im Jahr 2018
16% der Gesamtenergieversorgung durch erneuerbare Energien gestellt wird24. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 12%.25
Die Differenzen zwischen EIA Prognosen und Prognosen anderer Analysten resultieren aus unterschiedlichen
Annahmen, zum Beispiel über den technischen Fortschritt und den einhergehenden Kostensenkungen im Bereich der
erneuerbaren Energien.
Abbildung 3: Stromerzeugung nach Energiequelle, 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr)
2012
6
Prognose
5
35
4
30
3
16%
12%
2
19
1
37
16
32
1%
1
0
1990
2000
2010
Erdgas
Erneuerbare Energien
Kernkraft
Kohle
Erdöl und Erdölprodukte
2020
2030
2040
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 29.01.2015
Während von der EIA erwartet wird, dass die Stromerzeugung aus Rohöl ab 2020 stetig abnimmt, wird für die
Stromerzeugung aus Erdgas ein kontinuierliches Wachstum prognostiziert, mit einem Zuwachs von 56% in den Jahren
2012 bis 2040. Die EIA rechnet damit, dass Erdgas 2040 38% der Gesamtelektrizität liefern wird, während Kohle
lediglich 22% abdecken wird.26 Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird
dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas auf lange Sicht steigen
werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen
Alternativen.
23
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015
24
Vgl. Clean Technica: Just How Off Is EIA’s Renewable Energy Outlook? How About 20+ Years?, abgerufen am 10.02.2015
25
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015
26
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview (2014), abgerufen am 29.01.2015
12
3.2. Energiepreise
Die Energiepreise in den USA sind weitaus niedriger als in Deutschland. Die Preise werden von zahlreichen Faktoren, die
zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In einigen Staaten gibt es Bestimmungen, die
die Höhe der Preise festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren
spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken
und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine Rolle. 27
3.2.1. Strompreise
Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im
Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher
Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen.
Tabelle 2: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in den USA (US-Cent/kWh)
Haushalte
Dienstleistungen
Industrie
Verkehr
Alle Sektoren
Oktober 2009
11,66
10,26
6,53
10,84
9,70
Oktober 2010
11,86
10,25
6,80
10,49
9,81
Oktober 2011
12,12
10,29
6,82
10,37
9,89
Oktober 2012
11,91
10,13
6,70
10,18
9,89
Oktober 2013
12,16
10,34
6,86
10,28
10,13
Oktober 2014
12,54
10,79
7,10
10,32
10,50
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 29.01.2015
Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie aus Tabelle 2
ersichtlich wird, sind die Preise im privaten Sektor am höchsten. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie
einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.28
3.2.2. Gaspreise
Erdgas ist in den USA weitaus günstiger als in Europa. Bedingt durch den Schiefergas-Boom verfielen die USWellheadpreise29 im Jahr 2012 auf durchschnittlich nur 2,66 USD/1.000 ft3 (entspricht 94 USD/1.000 m3).30 Dies
entsprach etwa einem Viertel des zum gleichen Zeitpunkt gültigen europäischen Wellheadpreises und auch einem für die
USA verhältnismäßig geringen Preis. Insgesamt wird in den USA jedoch ein steigender Gaspreis prognostiziert, je nach
Rechenmodell mit einer mehr oder weniger starken Steigung.31 Unternehmen und Privatverbraucher beziehen Erdgas
nicht zu Wellheadpreisen sondern zu jeweils höheren Preisen, die bereits Kosten für die Distribution beinhalten. Durch
gesteigerte Exporte und Nachfrage erwartet die EIA mittel- bis langfristig jedoch einen deutlichen Anstieg der Preise mit
einer Verdreifachung im Jahre 2040.32
27
Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015
28
Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Explained (2012), abgerufen am 30.01.2015
29
Wellhead Preis: Gaspreis am Bohrloch, ohne weitere Aufschläge. Am gängigsten genutzte Preisgröße im amerikanischen Markt, siehe: U.S. Energy
Information Administration - Natural Gas: Definitions, Sources, and Explanatory Notes (kein Datum), abgerufen am 03.03.2015
30
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Wellhead Price (kein Datum), abgerufen am 05.02.2015
31
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Effect of Increased Levels of Liquefied Natural Gas Exports on U.S. Energy Markets (2014), abgerufen
am 30.01.2015
32
Vgl. U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook (2014), abgerufen am 05.02.2015
13
Abbildung 4 zeigt die Preisentwicklung von Erdgas in den verschiedenen Sektoren zwischen 1990-2013.
Abbildung 4: Entwicklung der US-Gaspreise, 1990-2013
16
14
12
10
Wellhead
USD/l 8
Haushalte
Handel
6
Industrie
4
2
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014)
Wie Tabelle 3 zeigt, zahlte die Industrie für Erdgas zwischen Januar und November 2014 (zuletzt erhältliche Daten)
durchschnittlich 5,50 USD/1.000 ft3. Dies entspricht 194,07 USD/1.000 m³.
Tabelle 3: Durchschnittliche Gaspreise nach Sektoren in den USA
Sektor
Durchschnitt 2003
Durchschnitt 2012
$10,62/1.000 ft³
$12,09/1.000 ft³
Haushalte
(=$374,92/ 1.000 m³)
(=$426,87/ 1.000 m³)
$8,51/1.000 ft³
$8,18/1.000 ft³
Handel
(=$300,59/ 1.000 m³)
(=$288,76/ 1.000 m³)
$5,91/1.000 ft³
$3,85/1.000 ft³
Industrie
(=$208,83/ 1.000 m³)
(=$135,90/ 1.000 m³)
$4,88/1.000 ft³
$2,65/1.000 ft³
Wellhead
(=$172,34/ 1.000 m³)
(=$93,76/ 1.000 m³)
Durchschnitt Jan-Nov 2014
$13,22/1.000 ft³
(=$466,86/ 1.000 m³)
$9,23/1.000 ft³
(=$325,95 1.000 m³)
$5,50/1.000 ft³
(=$194,07/ 1.000 m³)
Daten nicht vorhanden
Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Natural Gas Prices (2014)
3.3. Rahmenbedingungen und Förderinstrumente für erneuerbare Energien
Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen kompetitive Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und
Deregulierung unterscheidet sich in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen
und unterschiedlich weitreichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist
die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) zuständig und regelt unter anderem den Stromtransport und
Großhandelsraten.33
Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich erneuerbarer Energien können sich je nach Standort der
Anlagen erheblich unterscheiden. Bei Großprojekten müssen von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme bis zu 10
33
Vgl. Federal Energy Regulatory Commission - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in
the United States (2012) abgerufen am 03.02.2015
14
Jahre einkalkuliert werden.34 Es sind Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese
betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Netzzugangs bis hin zum Abschluss der Stromabnahmeverträge.
Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sie lokal festgelegt werden.
Regierungsorganisationen und Erneuerbare-Energien-Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die
administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsverfahren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Renewable Portfolio Standards (RPS) & Renewable Energy Credit (REC)
Der Renewable Portfolio Standard (RPS) ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument zur Förderung des Ausbaus
erneuerbarer Energien. Der RPS legt einen Mindestanteil der erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der
Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht wird und von den einzelnen
Bundesstaaten bestimmt wird. Die RPS-Ziele liegen je nach Bundesstaat zwischen 10% und 33%. Da der RPS eine
marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und führt zu mehr Wettbewerb,
Effizienz und einer Verringerung der Preise für erneuerbare Energien.35
Da ein RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form ein
RPS besteht. Wie Abbildung 5 zeigt, bestehen RPS in 29 Bundesstaaten, dem District of Columbia (D.C.) und Puerto Rico.
Abbildung 5: Renewable Portfolio Standards in den USA, 2014
Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Renewable Portfolio Standard Policies (2014), abgerufen am 02.03.2015
Detaillierte Informationen zu den RPS in den einzelnen Bundesstaaten sind in den einzelnen Staatenberichten zu finden.
Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die orangefarbenen Felder auf
Staaten hinweisen, die ein so genanntes Renewable Portfolio Goal eingeführt haben. Renewable Portfolio Goals sind
Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind.36 Die gelben Felder sind folgendermaßen zu verstehen:
34
Vgl. New England Wind, Project Development Timeline (2015), abgerufen am 29.07.2015
35
Vgl. U.S. Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015
36
Vgl. Database for State Incentives for Renewables & Efficiency, abgerufen am 02.02.2015
15
Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden soll. Zum Beispiel muss in
D.C. bis 2020 20% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden.
Viele Bundesstaaten haben das sogenannte Renewable Energy Credit (REC) Trading System (auch bekannt als
Renewable Electricity Certificate) gemeinsam. Das REC System erlaubt Betreibern von Erneuerbare-Energie-Anlagen
und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von
RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können. 37 Auch bei den RECs
unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Interconnection Standards & Net Metering
Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen
Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische
Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess
des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die verwendbaren Anlagen,
maximale Systemgrößen sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards
vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren).38 Offene Fragestellungen sind, inwiefern eine Einspeisung der
dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt
wird.
Abbildung 6 zeigt die Interconnection-Regelungen in den einzelnen Staaten.
Abbildung 6: Interconnection-Regelungen in den USA
Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Interconnection Standards (2013), zuletzt erhältliche Übersicht, abgerufen am
02.03.2015
37
Vgl. U.S. Environmental Protection Agency – Renewable Energy Certificates (REC) (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015
38
Vgl. U.S. Environmental Protection Agency - Interconnection Standards (2015), abgerufen 02.02.2015
16
Die gelben Felder zeigen den maximalen Einspeisewert pro Anlage in Kilowatt. Manche Bundesstaaten unterscheiden
ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Einspeiser handelt. Bei größeren Anlagen
müssen individuelle Einspeiseregelungen mit dem lokal zuständigen Stromanbieter ausgehandelt werden.
Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet und seit Februar 2013 gab es in
diesem Bereich keine signifikanten Änderungen. Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für
die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt
und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit und Kosten des Netzanschlusses.
In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net-Metering-Auflagen legen
fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering
stellt ein vereinfachtes System dar, um Strom an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein
Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Dem Kunden wird der
eingespeiste Strom in der Regel als Guthaben verbucht, das innerhalb eines Jahres verbraucht werden kann.
Eispeisetarife wie es sie in Deutschland gibt, werden nur vereinzelt auf lokaler Ebene und für bestimmte Technologien
angeboten. Hierauf wird in den Staatenberichten eingegangen. Bei Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler
gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt wird und dreht sich
rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird.
Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind Abbildung 7 zu entnehmen.
Abbildung 7: Net Metering Regelungen in den USA
Quelle: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Net Metering (2014), abgerufen am 02.03.2015
Die hell-orangefarbenen Felder des Schaubildes geben die für Net Metering maximal erlaubte Einspeisekapazität eines
dezentralen Systems in Kilowatt an. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE Webseite
zu finden.39 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte
Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführte) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten.
39
Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (kein Datum), abgerufen am 02.02.2015
17
4. Windenergie in den USA
4.1. Ausgangssituation
Die USA zeichnen sich in weiten Teilen des Landes durch hervorragende Windressourcen aus. Neben den
Küstengewässern und den Großen Seen befinden sich die windreichsten Regionen im sogenannten Windkorridor in der
Mitte des Landes. Die Landesmitte verfügt mit 8-9 m/s (in 100 Metern Höhe) über hervorragende Windbedingungen für
die Erzeugung von Windenergie (siehe Abbildung 8). Allerdings ist die Landesmitte sehr spärlich besiedelt, was einen
langen und teuren Transport der Windenergie zu den bevölkerungsreichen Regionen weiter östlich (Illinois, Indiana,
Ohio), erforderlich macht.
Abbildung 8: Durchschnittliche, jährliche Windgeschwindigkeiten in den USA in 100m Höhe
Quelle: DOE, AWS Truepower, NREL
Die Windstärken an den Küsten bieten mit 8,5-11 m/s (in 100 Metern Höhe) ebenfalls hervorragende Windbedingungen
für die Windindustrie. In den Küstenregionen an der Ost- und Westküste und an den Großen Seen, wo Energiekosten
und Energienachfrage besonders hoch sind, leben auch über 53% der Bevölkerung. 40 Die hervorragenden OffshoreWindressourcen haben daher das Potenzial, große Küstenstädte wie zum Beispiel New York City und Boston mit
zuverlässigem, erneuerbarem Strom zu versorgen.
Mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 100 Mrd. USD (88,9 Mrd. EUR) zwischen 2008 und 2014 waren die USA nach
China führend bei Privatinvestitionen in Windenergieprojekte.41 Im Jahre 2014 wurden 23 Mrd. USD im US-Windsektor
investiert und 23.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.42
40
Vgl. The Wind Power - Offshore Wind Energy (2015), abgerufen am 16.06.2015
41
Vgl. AWEA - Wind Energy Facts at a Glance (2015), abgerufen am 15.06.2015
42
Vgl. Spotlight: US wind power industry needs govt support for development (2015), abgerufen am 16.05.2015
18
Im Offshore-Bereich befinden sich insgesamt 58 Projekte in mehreren Bundesstaaten in der Planungsphase. Elf Projekte
davon befinden sichin der Entwicklungsphase.43 Diese beinhaltet hauptsächlich notwendige Schritte wie
Machbarkeitsstudien sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren.44 Nur ein Offshore-Projekt befindet sich im Jahr
2015 im Bau: die sogenannte „Block Island Wind Farm“ in Rhode Island mit einer Leistung von 30 MW (fünf Turbinen
der Sorte Alstom Power Haliade 150, Leistung 6.000 kW, Diameter 150 m). 45 Drei weitere Offshore-Projekte (Offshore
Wind Power Systems of Texas Titan Platform, Cape Wind Power, Fisherman’s Energy Atlantic City Wind Farm Phase I)
sind in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien.46 Insgesamt hat die Offshore-Windindustrie in den USA jedoch noch
große regulative und finanzielle Hürden zu bewältigen. Die größte Marktaktivität im Offshore-Bereich liegt bei
Windmessungen, Machbarkeitsstudien und Projektentwicklung.
Auch aufgrund des enormen Onshore-Windpotenzials und den deutlich höheren Kosten und Risiken für Offshore-Wind
ist Onshore-Windenergie mittelfristig für Windenergieinvestoren noch deutlich attraktiver. Die derzeitige
Windenergieleistung in den USA (Onshore) beträgt 66 GW (Stand 1. Quartal 2015). Im Jahr 2014 wurde eine Leistung
von 4,85 GW neu angeschlossen. Die Zahl neu installierter Turbinen im Jahre 2014 lag bei 2.500.47 Zwischen 2011 und
2014 war Windenergie mit über 60% der neu installierten Gesamtleistung in mehreren US-Regionen die führende
Technologie im Leistungszubau (siehe Abbildung 9).
Abbildung 9: Neuinstallierte Leistung USA 2011-2014 bezogen auf Region
Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report (2014), abgerufen am 18.06.2015
43
Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Offshore Wind Energy (2015), abgerufen am 22.06.2015
44
Vgl. http://www.newenglandwind.coop/project.php?pid=6, abgerufen am 29.07.2015
45
Vgl. Deepwater Wind - Block Island Wind Farm (2015), abgerufen am 16.06.2015
46
Vgl. The Wind Power - Offshore Windfarm List (2015), abgerufen am 16.06.2015
47
Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 16.06.2015
19
Insgesamt trug Windenergie zwischen 2010 und 2014 zu 28% an der neu installierten Leistung bei. 48 Die Top 5 Staaten,
gemessen an kumulierter installierter Leistung, waren Anfang 2015 Texas, Kalifornien, Iowa, Oklahoma und Illinois
(siehe Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA).49 In einigen Bundesstaaten trägt Windenergie mit
Anteilen von fast 30% zur Stromerzeugung bei.
Abbildung 10: Kumulierte Windenergieleistung in den USA (Q1 2015)
Quelle: AWEA - Wind Industry Market Report First Quarter 2015 - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015
Abbildung 11 gibt einen Überblick, zu wieviel Prozent Windenergie in 2014 an der Stromerzeugung in den einzelnen
Bundesstaaten beigetragen hat. Hierbei handelt es sich nicht um Nennleistungen sondern um die tatsächlichen Anteile an
der Stromerzeugung. US-weit deckt Windenergie etwa 4,4% des Strombedarfes.
48
Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015
49
Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report (Q1 2015) - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015
20
Abbildung 11: Prozentualer Anteil Windenergie in den Bundesstaaten (2014)
Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - State Capacity and Generation (2015), abgerufen am 18.06.2015
Im Bundesstaat Iowa (IA) deckt Windenergie mittlerweile fast 30% des Strombedarfes und auch in Kansas (KS) und
North Dakota (ND) liegt der Anteil bei über 20%. Dabei ist anzumerken, dass diese Bundesstaaten relativ spärlich
besiedelt sind, in Iowa leben beispielsweise nur etwa 3 Mio. Menschen.50
Die Strominfrastruktur ist, ähnlich wie in Deutschland, nicht nach Bundesstaaten sondern in regionalen Strommärkten
aufgeteilt. Daher ist es wichtig, die Anteile von Windenergie an der Stromerzeugung nicht nur in den Bundesstaaten,
sondern auch in den regionalen Netzen zu betrachten. Abbildung 12 zeigt die Verteilung der Windleistung auf die
einzelnen Strommärkte innerhalb der USA. An Spitzentagen ist Windenergie bereits in der Lage, große Anteile der
Stromnachfrage in den einzelnen Strommärkten zu decken. An einem Spitzentag im März 2014 bediente Windenergie im
ERCOT-Netz beispielweise fast 40% der Stromnachfrage.
50
Vgl. United States Census Bureau - State Quick Facts (2014), abgerufen am 23.01.2015
21
Abbildung 12: Rekord-Stromerzeugung durch Windenergie in den verschiedenen regionalen
Stromnetzen/Strommärkten (2014)
Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Transmission (2015), abgerufen am 22.06.2015
Die zunehmend hohen Anteile an Windenergie im Netz bedürfen Investitionen in den Ausbau und die Erneuerung der
Strominfrastruktur. Für die kommenden Jahre sind mehrere Projekte zum Bau von Hochspannungsleitungen in der
Planung, die darauf abzielen, den Windkorridor in der Mitte des Landes mit den großen Bevölkerungszentren weiter
östlich zu vernetzen. Speziell wird der Bau von neuen high voltage direct current (HVDC) Leitungen vorbereitet. Eines
der führenden Unternehmen ist hierbei Clean Line Energy Partners, die derzeit mindestens fünf HVDC Leitungen mit
einer Gesamtlänge von über 2.000 Meilen (rund 3.219 Kilometer) und eine Gesamtübertragungsleistung von 16 GW
entwickeln.51 Diese Vernetzung wird erwartungsgemäß zu einer Vielzahl an bislang nicht umsetzbaren
Windenergieprojekten in der windreichen Mitte des Landes führen. Laut dem Edison Electric Institute sind zudem 63
andere Projekte zum Bau von Hochspannungsleitungen (>345kV) in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen.52 Diese
Ausweitung der Übertragungsleistung wird laut Marktkennern neue Regionen für den Bau von Windparks erschließen
und langfristig den Zubau von 55-60 GW ermöglichen.53
51
Vgl. Clean Line Energy Partners - Projects (2015), abgerufen am 19.06.2015
52
Vgl. EEI - High Voltage Transmission Projects (2015), abgerufen am 22.06.2015
53
Vgl. AWEA - Transmission and Wind Energy (2015), abgerufen am 22.06.2015
22
4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen im Windenergiemarkt
Die Nachfrage nach Windenergie ergibt sich in den USA vor allem durch gesetzliche Vorgaben der einzelnen
Bundesstaaten. Die meisten Bundesstaaten (29 von 50 Bundesstaaten) haben Renewable Portfolio Standards (RPS, siehe
Kapitel 3.3) gesetzlich festgeschrieben.54 Hierbei handelt es sich um Mindestanteile von erneuerbarer Energie am
Strommix, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden müssen und in der Regel zwischen 10% und 40% liegen.55
Acht weitere Staaten haben Renewable Portfolio Goals definiert, welche lediglich freiwillige Ziele darstellen, bis zu einem
bestimmten Datum einen bestimmten Anteil an erneuerbarer Energie im Strommix zu erreichen. Der aus den RPS
resultierende US-weite Bedarf an zusätzlicher Leistung aus erneuerbaren Energien wird von Marktexperten zwischen
2014 und 2024 auf etwa 10 GW geschätzt.56 Obwohl der RPS mit keiner monetären Größe verknüpft ist, bewerten
verschiedene Projektentwickler das Vorhandensein eines RPS mit einem Äquivalent von bis zu 2 Cent/kWh Förderung. 57
Die staatliche Förderung von erneuerbaren Energien erfolgt in den USA in erster Linie über steuerliche Anreize. Dies gilt
sowohl für Programme des Federal Governments als auch für Programme der einzelnen State Governments. Aufgrund
der Förderung durch Steueranreize ist die Einbindung von Private Equity Investoren (institutionelle Investoren) in ein
Projekt sehr wichtig. Eine Fremdkapitalfinanzierung durch Banken, wie aus Deutschland bekannt, ist hingegen weniger
üblich.
Production Tax Credit derzeit (noch) das zentrale Förderinstrument
Das wichtigste Förderprogramm für die Windenergiebranche ist der auf Bundesebene vergebene Production Tax Credit
(PTC). Der PTC fördert eingespeiste Windenergie mit 2,3 Cent/kWh für einen Zeitraum von zehn Jahren. Der PTC wird
nicht direkt an den Windparkbetreiber ausgezahlt sondern fungiert in Form einer Steuergutschrift. Daher ist eine
Einbindung von institutionellen Investoren mit einer hohen Steuerschuld (in der Regel Großkonzerne und andere große
Private Equity Investoren) in das Projekt notwendig. Dies begrenzt die Menge an verfügbarem Kapital und potenziellen
Geldgebern für erneuerbare Energie-Projekte in den USA.58
Der PTC und sein Fortbestehen sind ein politisch brisantes Thema. Der PTC wird von der Obama-Regierung unterstützt,
von der republikanischen Opposition im Repräsentantenhaus und im Senat aus Budgetgründen hingegen zum großen
Teil abgelehnt. Auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten befürworten mehrere republikanische Gouverneure den PTC,
zum Beispiel aus Iowa, Kansas und Texas, da diese Staaten stark von der lokalen Windindustrie profitieren.
Der PTC ist zuletzt im Januar 2015 rückwirkend für das Jahr 2014 verlängert worden. Dies bedeutet, dass Projekte, die
im Jahr 2014 mit dem Bau begonnen haben, durch den PTC gefördert werden können.59 Diese Art von unvorhersehbarer
und extrem kurzfristiger Förderpolitik beeinträchtigt die Planungssicherheit der Windenergiebranche stark. Derzeit ist
der PTC wieder abgelaufen. Ob und inwiefern der PTC ein weiteres Mal verlängert wird, wird wahrscheinlich im
November 2015 vom Kongress im Rahmen von umfangreicheren „Tax Extender“ Paketen entschieden. Experten gehen
davon aus, dass der PTC im Jahr 2015 entweder ein letztes Mal um ein Jahr (rückwirkend) verlängert wird oder über ein
sogenanntes Phase-Out über mehrere Jahre degressiv abläuft.60
Kleinwindanlagen bis zu einer Nennleistung von 100 kW sind alternativ zum PTC durch den 30% Investment Tax Credit
(ITC) förderfähig, der erst Ende 2016 ausläuft.61 Zu den Förderinstrumenten des Federal Governments für die
54
Vgl. NCSL - State Renewable Portfolio Standards and Goals (2015), abgerufen am 17.06.2015
55
Vgl. NCSL - State Renewable Portfolio Standards and Goals (2015), abgerufen am 17.06.2015
56
Vgl. North American Windpower - MAKE updates North American Outlook (2015), abgerufen am 22.06.2015
57
Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015
58
Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015
59
Vgl. DSIRE - PTC (2015), abgerufen am 22.06.2015
60
Vgl. SNL Financial - Wind tax credits likely to get ‘rolled over in some capcity,’ GE’s Immelt says (2015), abgerufen am 24.04.2015
61
Vgl. DOE - Business Energy Investment Tax Credit (2015), abgerufen am 23.06.2015
23
Windindustrie zählen auch beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten (accelerated depreciation) von 50% des
Investitionswertes im ersten Jahr und 100% des Wertes der Anlage nach spätestens fünf Jahren.62 Zudem bestehen
teilweise auf Ebene der State Governments weitere staatliche Fördermöglichkeiten, zum Beispiel in Iowa, auf die in den
jeweiligen Staatenberichten (siehe regionale Zielmarktanalysen 2015 für den Mittleren Westen, den Nordosten, den
Süden und den Westen der USA) weiter eingegangen wird.
Staatlich garantierte Einspeisevergütungen wie das EEG in Deutschland (feed-in tariff, FIT) finden auf kommerzielle
Windenergieanlagen keine Anwendung. Einspeisevergütungen werden zwar zunehmend auf lokaler Ebene von
verschiedenen Stromanbietern angeboten, sind aber auf Anlagen mit geringer Leistung (v. a. Solar auf Wohnhäusern)
ausgelegt.63
4.3. Überblick über bestehende Anlagen und Anlagen im Bau
Im 1. Quartal 2015 waren in den USA insgesamt 66 GW Windleistung installiert. Diese waren auf 48.000
Windkraftanlagen in mehr als 890 Windparks verteilt.64 4,85 GW (2.500 Turbinen) wurden hiervon im Jahr 2014 neu
angeschlossen, die sich auf insgesamt 51 Windparks in 19 US-Bundesstaaten verteilen. Die durchschnittliche
Turbinengröße im Jahr 2014 lag bei 1,92 MW.65
Auffallend ist die für den amerikanischen Markt typische Größe der einzelnen Projekte, siehe Abbildung 13. 45% der
zwischen 2011 und 2014 gebauten Windparks hatten dabei eine Größe von über 50 MW.
Abbildung 13: Anzahl US-Windprojekte nach Größe
2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4
8%
< 10 MW
9%
36%
10 MW - 49 MW
50 MW - 99 MW
12%
100 MW - 149 MW
150 MW - 200 MW
> 200 MW
16%
19%
Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, Daten für Q4 2012 nicht erhältlich
Die zehn größten Windparks der USA übertreffen alle eine Leistung von 500 MW, wobei der größte Park, das Alta Wind
Energy Center in Kalifornien, eine Leistung von 1.320 MW hat. Die nächstgrößeren Windparks der USA sind die
Shepherds Flat Wind Farm in Oregon mit 845 MW, die Roscoe Wind Farm in Texas (781 MW), das Horse Hollow Wind
Energy Center in Texas (736 MW) und die Tehachapi Pass Wind Farm in Kalifornien (690 MW). Zwar sind in den letzten
62
Vgl. DSIRE - Modified Accelerated Cost-Recovery System (MACRS) (2014), abgerufen am 23.06.2015
63
Vgl. Worldwatch Institute - North American Feed-in Tariff Policies Take Off (2015), abgerufen am 23.06.2015
64
Vgl. AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 30.07.2015
65
Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 30.07.2015
24
Jahren auch viele kleinere Projekte (<10 MW) gebaut worden, die Gesamtleistung dieser Projekte macht aber nur 1,0%
der zwischen 2011 und 2014 installierten Leistung aus (siehe Abbildung 14).
Abbildung 14: Leistungsanteil US-Windprojekte nach Größe
2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4
1%
8%
< 10 MW
30%
17%
10 MW - 49 MW
50 MW - 99 MW
100 MW - 149 MW
150 MW - 200 MW
21%
> 200 MW
23%
Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, Daten für Q4 2012 nicht erhältlich
Anlagen im Bau
Anfang 2015 befanden sich schätzungsweise 13,5 GW neuer Windleistung im Bau, verteilt auf über 100 Projekte in 23
Bundesstaaten (siehe Abbildung 15).66 Der Großteil der sich im Bau befindlichen Windparks befindet sich in Texas
(>7,8 GW). Knapp 20% der sich im Bau befindlichen Windparks befindet sich im Mittleren Westen der USA.
66
Vgl. AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report (2015) - Executive Summary, 2015, abgerufen am 16.06.2015
25
Abbildung 15: Windparks im Bau (Q1 2015)
Quelle: AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 17.06.2015
Einige Windparks entstehen derzeit auch an der Ost- und Westküste. Auf die Entwicklungspipeline wird in Kapitel 4.4
eingegangen.
4.4. Marktausblick
Marktentwicklung nur schwer einschätzbar
Laut einem Webinar mit Dan Shreve von MAKE Consulting werden für das Jahr 2015 Neuinstallationen von 6,6-9 GW
und für das Jahr 2016 4,5-7 GW erwartet.67 Dies sind mehrheitlich die Projekte, die sich bereits im Bau befinden. Die
längerfristigen Wachstumsaussichten der Industrie sind auch für Marktexperten schwer einzuschätzen. Die Gründe
hierfür sind nicht nur die unvorhersehbare Förderpolitik auf nationaler Ebene (PTC), sondern auch die Entwicklung der
Förderpolitik auf Bundesstaatenebene. Auch die Preisentwicklung fossiler Brennstoffe, insbesondere Erdgas, hat
maßgeblichen Einfluss auf das Ausschreibungsverhalten von Stromanbietern/privaten Nachfragern für neue
Windparks/Windenergie. Im Folgenden wird auf die verschiedenen Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf die
Windindustrie eingegangen.
Unbestängie Förderpolitik beeinflusst Wachstum negativ
Die Windindustrie in den USA wird seit Jahren von sogenannten Boom- und Bust-Zyklen negativ beeinflusst. Diese
Zyklen werden durch die kurzfristig bereitgestellte staatliche Förderung im Rahmen des in Kapitel 4.2 vorgestellten
67
Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015
26
Production Tax Credits (PTC) verursacht. Abbildung 16 veranschaulicht diese Boom- und Bust-Zyklen (siehe die Jahre
2002, 2004, 2010 und 2013).
Abbildung 16: Kumulierte und jährlich hinzugefügte Windleistung USA 2001-2015
Quelle: AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary, 2015, abgerufen am 17.06.2015
Um die Boom- und Bust-Zyklen der letzten Jahre zu vermeiden, hat die American Wind Energy Association
vorgeschlagen, den PTC über die nächsten fünf Jahre schrittweise von derzeit 2,3 Cent/kWh auf null herabzufahren. Die
Planungssicherheit, die ein solcher „Phase Out“ mit sich bringen würde, wird von Marktexperten einem Leistungszubau
von 13 GW bis zum Jahr 2020 gleichgesetzt.68 Die Meinungen von Industrieexperten, wie realistisch ein stufenartiger
„Phase Out“ des PTC ist, sind gespalten. Während die Mehrheit der Windindustrieakteure die stufenweise Herabsetzung
des PTC als eher unrealistisch ansieht, sieht beispielsweise der US-Marktführer für Windturbinen, General Electric,
dieser Entscheidung deutlich zuversichtlicher entgegen.69
Langfristiger Ausblick weiterhin positiv
Der Wind Vision Report des US Department of Energy versucht, mit verschiedenen Szenarien, die Entwicklung der
Branche bis zum Jahr 2015 abzubilden. Abbildung 17 projiziert die Entwicklung der installierten Windleistung in den 50
Bundesstaaten bis in die Jahre 2030 und 2050 bei günstigen, aber dennoch realistischen Rahmenbedingungen. 70 Laut
dem Szenario werden die meisten Windparks auch in Zukunft in Texas gebaut werden. Zudem sollen in der Great Lakes
Region, vor allem in den Bundesstaaten Illinois, Indiana und Ohio, neue Windparks mit Leistungen von bis zu 25 GW im
Jahr 2030 und 35 GW im Jahr 2050 entstehen. Zudem wird der Bau von Windparks in südöstlichen Bundesstaaten wie
Arkansas, Louisiana, Alabama und North- und South Carolina erwartet. In diesen Bundesstaaten sind die
68
Vgl. North American Windpower - MAKE updates North American Outlook (2015), abgerufen am 22.06.2015
69
Vgl. SNL Financial - Wind tax credits likely to get ‘rolled over in some capcity,’ GE’s Immelt says (2015), abgerufen am 24.04.2015
70
Die Best Case Projektionen des DOE Wind Vision Report aus dem Jahr 2008 für das Jahr 2013 wurden bereits übertroffen, vgl. US Department of
Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
27
Windressourcen und die politischen Rahmenbedingungen weniger gut und daher bislang noch keine Windparks zu
finden.71
Abbildung 17: Projizierte Windleistung in den Jahren 2030 und 2050
Quelle: US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
Unabhängig von den aktuellen Unsicherheiten bei der staatlichen Förderung von Windenergie bleibt der langfristige
Ausblick der Branche positiv. Bei Betrachtung makroökonomischer Faktoren wie der Entwicklung der Stromnachfrage,
der Strom- und Gaspreise, des Netzausbaus und der Kosten für Windenergie (siehe Tabelle 4) deuten alle Faktoren
daraufhin, dass die Branche zukünftig auch ohne staatliche Förderung wettbewerbsfähig sein wird.
Tabelle 4: Wachstumstreiber für die US-Windindustrie
Zu erwartende
Faktor
Grund
Entwicklung
Stromnachfrage
↑
Allgemeines Wirtschaftswachstum
↑ (langfristig),
Strompreise
Verschiedene Angebots- und Nachfragefaktoren
→ (kurzfristig)
Kontinuierliche Modernisierung und Ausbau der
Stromübertragung
↑
Stromnetze, vor allem im nördlichen Teil des Mittleren
Westens und in Texas
Ausscheiden von Kohlekraftwerken durch UmweltschutzVerfügbare Gesamtleistung
↓
bestimmungen und bevorstehende CO2-Grenzwerte
Export von Schiefergas führt zu Annäherung des USErdgaspreise
↑
Gaspreises an Weltmarktpreise
Entwicklungs- und Baukosten
einfachere Genehmigungsverfahren, Lernkurveneffekt und
↓
für Windparks
technologischer Fortschritt
Quelle: Eigene Darstellung
71
Vgl. AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015
28
Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Attraktivität der internationalen Windmärkte für Investoren ist der sogenannte
Renewable Energy Country Attractiveness Index von Ernst & Young. Dieser evaluiert in regelmäßigen Abständen die
Situation auf den internationalen Windmärkten und bewertet die Investitionsattraktivität. Im zuletzt erschienenen
Ranking (Juni 2015) lagen die USA nach China auf Platz zwei.72
4.5. Marktstruktur und Projektvergabeprozess
Anders als in Deutschland erhalten Windparkentwickler in den USA keine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung.
Stattdessen werden individuell ausgestaltete Stromabnahmeverträge mit verschiedenen Stromabnehmern verhandelt.
Diese Stromabnahmeverträge werden Purchase Power Agreement (PPA) genannt. PPAs haben gewöhnlicher Weise eine
Laufzeit von 20 Jahren und sind zur Finanzierung der meisten Windprojekte unabdingbar.73 Teilweise sind PPAs mit
Laufzeiten von 5-10 Jahren zu finden, wobei kurzfristigere PPAs die Projektfinanzierung erschweren.
Die Abnehmer von Windenergie sind entweder Stromversorgungsunternehmen (utilities) oder private Großkunden. Im
Jahr 2014 wurden etwa 77% der Stromabnahmeverträge mit Stromversorgern und 23% der Stromabnahmeverträge mit
privaten Großkunden geschlossen. Der Anteil privater Großkunden nimmt derzeit stark zu. Zwischen Januar und März
2015 wurden über 50% der PPAs mit privaten Großkunden geschlossen. Hierzu zählen Dow Chemical (200 MW),
Walmart (50 MW), Kaiser Permanente (43 MW) und Google Energy (43 MW). 74
Erzielte Preise für Windenergie stark regionsabhängig
Die Preise, zu denen der Strom im Rahmen von PPAs abgenommen wird, variiert nach Regionen. Wie Abbildung 18 zeigt,
wurden im Jahr 2013 die höchsten Preise mit bis zu 80 USD/MWh in den Westküstenstaaten erzielt. In der Region der
Großen Seen und im Nordosten der USA lagen die Preise zuletzt bei 40-60 USD/MWh. Die niedrigsten Preise werden in
der windreichen aber spärlich besiedelten Mitte des Landes erzielt (Interior). Diese extrem niedrigen Preise werden zum
einen durch die exzellenten Windenergieressourcen ermöglicht, durch die Nutzungsgrade von bis zu 50% erzielt
werden.75 Zum anderen können bei großen Windparks Skaleneffekte erzielt werden, die die Wartungskosten pro
Windkraftanlage (WKA) gering halten.76
72
Vgl. EY Renewable Energy Country Attractiveness Index - Index Highlights (2015), abgerufen am 16.06.2015
73
Gespräch mit einem Vertreter von Invenergy am 17.06.2015
74
Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report First Quarter 2015 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015
75
Vgl. Bloomberg New Energy Finance - Factbook Sustainable Energy in America (2015), abgerufen am 23.06.2015
76
Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
29
Abbildung 18: Höhe der Stromabnahmeverträge (PPAs), 1996-2014
Die Größe der Kreise reflektiert den Umfang der PPAs, gemessen in MW.
Quelle: AWEA - PPA Price for Wind Energy Projects, over time, by region (2015), abgerufen am 23.06.2015
Hervorzuheben ist, dass die meisten Windparkbetreiber den vom Federal Government vergebenen Production Tax Credit
in Höhe von 23 USD/MWh in Anspruch nehmen. So erhalten die meisten Windparkbetreiber auch bei sehr niedrigen
PPAs von unter 20 USD/MWh insgesamt wenigstens 40 USD/MWh.
Der Preisdruck der niedrigen PPAs wirkt sich auch auf die Hersteller von Windturbinen und die damit verbundene
Wertschöpfungskette sowie die Wartungsbranche aus. Zwischen 2008 und 2013 sind die Kosten von
Windenergieprojekten um über ein Drittel gefallen.77
Projektvergabe häufig durch Ausschreibungen
Die Stromaufsichtsbehörde eines Staates (Public Utility Commission, PUC) ermittelt in Abhängigkeit von ausscheidender
Leistung (zum Beispiel Kohlekraftwerke) und dem RPS des Staates, wie viel Leistung ersetzt oder neu hinzugefügt
werden muss und aus welcher Quelle der Strom erzeugt werden soll (erneuerbar oder konventionell). Daraufhin eröffnen
die in dem Staat ansässigen Stromunternehmen einen Ausschreibungsprozess, an dem sich in der Regel beliebig viele
Projektentwickler beteiligen können (request for proposal, RFP). Aus den Bewerbern werden die besten Projekte von
einem unabhängigen Gutachter ausgewählt. Auswahlkriterien sind unter anderem die geografische Lage des Projekts
(Energieausbeute, etwaige Umwelt- und Naturschutzauflagen), Zugang zum Stromnetz und Rentabilität, aber auch die
Erfahrung und Reputation des jeweiligen Projektentwicklers. Eine Liste von aktuellen Ausschreibungen ist auf der
Webseite des US Department of Energy erhältlich.78 Projektentwicklern aus Deutschland, die einen Markteinstieg in den
USA in Erwägung ziehen, wird von der AHK USA daher empfohlen, zunächst Referenzprojekte in Zusammenarbeit mit
einem US-Partner aufzubauen.
77
Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
78
Vgl. US Department of Energy - Renewable Energy RFPs (2015), abgerufen am 23.06.2015
30
Projektentwickler agieren als Independent Power Producer
Im Regelfall baut, finanziert und betreibt ein Projektentwickler in Kooperation mit einem Investor ein Windprojekt, und
agiert als Independent Power Producer (IPP), der den Strom an den regionalen Stromversorger über den vereinbarten
Stromabnahmevertrag (PPA) verkauft. Über 81% der zwischen Q1 2011 und Q1 2015 angeschlossenen Windparks
(gemessen an der Leistung) werden von IPPs betrieben. 79 Die zugehörigen Renewable Energy Credits (RECs) verbleiben,
je nach Vertragsvereinbarung, entweder beim Projektentwickler oder gehen mit auf den Stromversorger über.80
Vereinzelt entwickeln und bauen Stromversorgungsunternehmen Windprojekte auch selbst. Hier wird das Projekt in der
Regel in Übereinstimmung mit der PUC über eine Strompreiserhöhung finanziert. Bei diesen Projekten spielen PPAs
keine Rolle. Beispiele von Stromanbietern, die Projekte auf diese Weise umgesetzt haben, sind MidAmerican Energy in
Iowa und Detroit Edison in Michigan.
4.6. Wettbewerbssituation und Chancen für deutsche Unternehmen
Die folgende SWOT-Analyse verknüpft die Vorteile von Windenergie mit den damit verbundenen Geschäftsmöglichkeiten
im Windenergiemarkt USA. Gleichzeitig werden die technologischen Schwächen von Windenergie und bestehende
Marktrisiken der Industrie aufgeführt und den Vorteilen und Marktchancen gegenübergestellt.
Abbildung 19: SWOT-Analyse Windenergie USA
Quelle: Eigene Darstellung
79
Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015
80
Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015
31
In den folgenden Unterkapiteln wird auf die Wettbewerbssituation in den Bereichen Komponentenherstellung,
Turbinenherstellung, Projektentwicklung und Wartung & Service eingegangen.
4.6.1. Komponentenherstellung
Im Jahr 2014 produzierten in den USA über 500 Unternehmen Komponenten für die Windindustrie, verteilt auf 43
Bundesstaaten.81 Zu den Produktionsstätten zählen unter anderem 10 Rotorblattwerke (für große WKAs), neun
Windturmproduktionsstätten und sechs Gondelkonstruktionsstätten. 82 Die jährliche Produktionsleistung
(Gondelmontierung, Rotorblätter, Türme) liegt bei etwa 8-10 GW/Jahr.83 Der Anteil der Wertschöpfung innerhalb der
USA nimmt seit Jahren zu und liegt derzeit bei ca. 70-75%.84
Die höchste Konzentration an Produktionsstandorten befindet sich im Mittleren Westen, im Gebiet der Großen Seen
(siehe Abbildung 20). In den stark industrialisierten Staaten Michigan und Ohio, aber auch Indiana, Illinois und
Wisconsin sind traditionell viele Unternehmen aus der Stahlindustrie und der Automobilbranche angesiedelt. Viele
dieser Unternehmen haben sich in den letzten Jahren in den Bereich Windenergie diversifiziert. Deutsche Unternehmen,
die neben der Windindustrie auch andere Industrien, wie z. B. die Automobilindustrie beliefern, können hier von der
Dichte an produzierenden Unternehmen profitieren. Das gleiche gilt für das vom Stahlbau geprägte, östlich von Ohio
gelegene, Pennsylvania. Die Midwest-Staaten profitieren auch von der hervorragend ausgebauten Schienen- und
Wasserverkehrsinfrastruktur, die den Transport von Windenergiekomponenten in die gesamten USA ermöglicht.
Abbildung 20: Produktionsstätten von Windenergiekomponenten in den USA (2014)
Quelle: AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 19.06.2015
81
Vgl. AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015
82
Vgl. AWEA - US Wind Energy Annual Report 2014 - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015
83
Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
84
Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
32
Andere Staaten (z. B. Colorado, Iowa, Minnesota, Kalifornien und Texas) haben durch gute Windressourcen und
windfreundliche Politik Windprojekte und, hiermit verbunden, Windkomponentenhersteller anziehen können. Auch viele
Projektentwickler haben in diesen Staaten ihren Sitz. Deutsche Unternehmen, die in erster Linie mit Projektentwicklern
zusammenarbeiten, können in diesen Staaten auf besonders viele Geschäftskontakte treffen.
Im Südosten der USA wurden noch fast keine Windparks gebaut (außer Tennessee, mit 29 MW installierter Leistung),
dennoch ist die Konzentration von Komponentenherstellern beachtlich. Die hier angesiedelten Unternehmen profitieren
vor allem von der günstigen Steuerstruktur und den verhältnismäßig niedrigen Lohnkosten und nehmen dafür weitere
Transportstrecken in Kauf.
4.6.2. Turbinenherstellung
In den USA sind laut Aussage von Industrieexperten 27 Windturbinenhersteller niedergelassen. Die Marktführer sind,
wie Abbildung 21 zeigt, GE Energy, Siemens und Vestas, die insgesamt 81% des Marktes unter sich vereinen.
Abbildung 21: Marktanteile Windturbinenhersteller USA (2014)
Gemessen an installierter Leistung (MW) 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4
1% 1%
1%
1%
2%
3%
2%
2%
GE Energy
Vestas
Siemens
Gamesa
Clipper
Mitsubishi
Nordex
Suzlon
DeWind
Goldwind
Senvion
Andere
6%
44%
18%
19%
* REPower, eine Gesellschaft der Suzlon Gruppe, wurde am 20. Januar 2014 in Senvion umbenannt
Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015
Für deutsche Unternehmen, die Turbinenhersteller beliefern, bestehen gute Markteintrittsbedingungen, wenn deren
Produkte bereits in Europa vom Kunden genutzt werden oder indirekt, z. B. in Form von OEM-Teilen, importiert werden.
Dies zeigt, dass die Produkte leicht in die Wertschöpfungskette integriert werden können und kann als wichtige Referenz
angebracht werden.
33
4.6.3. Projektentwicklung
Der Markt für Projektentwicklung ist stark fragmentiert. Zwischen 2011 und 2014 haben über 100 verschiedene
Projektentwickler Windparks fertiggestellt und viele weitere waren an der Planung beteiligt, siehe Abbildung 22.
Während die zehn größten Projektentwickler insgesamt 8.919 GW bzw. 53% der installierten Neuleistung zwischen Q1
2011 und Q1 2015 unter sich vereinten, verteilte sich der Rest des Marktes auf mehr als 86 weitere Projektentwickler.85
Die meisten Projektentwickler sind private Unternehmen. Stromversorger haben, wie bereits erwähnt, in den
vergangenen Jahren nur wenige Projekte selbst entwickelt. Unter den Top 20 Projektentwicklern im Zeitrahmen Q1 2011
bis Q1 2015 sind MidAmerican, Puget Sound Energy und Portland General Electric die einzigen
Stromversorgungsunternehmen, die Projekte auch selbst entwickelt haben.
Abbildung 22: Marktanteile Projektentwickler USA (2015)
gemessen an installierter Leistung (MW) 2011-Q1 bis 2015-Q1, ausschl. 2012-Q4
2%
2%
2%
2%
Portland General Electric (267 MW)
2%
First Wind (268 MW)
2%
2%
2%
Infinity Wind Power (272 MW)
enXco (308 MW)
Midwest Wind Energy (320 MW)
26%
Puget Sound Energy (343 MW)
3%
EDF Renewable Energy (393 MW)
3%
3%
Wind Capital Group (404 MW)
RPM Access Wind Development (467 MW)
MidAmerican Energy (474 MW)
4%
RES Americas (542 MW)
Pattern Energy Group (594 MW)
4%
8%
BP Wind Energy (626 MW)
TradeWind Energy (798 MW)
5%
8%
5%
6%
5%
6%
Caithness (845 MW)
Iberdrola Renewables (877 MW)
Terra-Gen Power (946 MW)
E.ON Climate & Renewables (1014 MW)
Invenergy (1268 MW)
NextEra Energy Resources (1408 MW)
Andere (4384 MW)
Quelle: Eigene Darstellung nach AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015
Die meisten Projekte (über 75% der zwischen Q1 2011 und Q1 2015 angeschlossenen Leistung) bleiben auch nach ihrer
Fertigstellung in den Händen des jeweiligen Projektentwicklers.86
85
Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015
86
Vgl. Eigene Datenauswertung aus AWEA - US Wind Industry Annual Reports 2011, 2012, 2013, 2014 & Q1 2015, abgerufen am 18.06.2015
34
4.6.4. Wartung und Service
Der US-Markt für Wartung und Service verzeichnet ein starkes Wachstum. Analysten prognostizieren bis 2020 global ein
durchschnittliches, jährliches Marktwachstum von 10%. Für die USA werden ebenfalls zweistellige Wachstumsraten und
für das Jahr 2020 ein Marktvolumen von 3,8 Mrd. USD prognostiziert. 87 Dabei variieren die Gewinnspannen je nach
Wartungs- und Reparaturdienstleistung, siehe Abbildung 23. Reguläre Wartungsarbeiten haben üblicherweise die
geringsten Gewinnspannen von bis zu 5%, während große Reparaturarbeiten (Getriebewechsel, Kranarbeiten) und
Komponentenupgrades die höchsten Gewinnspannen von durchschnittlichen über 30 % aufweisen.88
Abbildung 23: Marktchancen im Wartungs- und Servicemarkt
Quelle: Eigene Darstellung nach MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am
04.06.2015
Die jährlichen Wartungskosten pro WKA liegen in den USA durchschnittlich bei 30.000 USD. In Texas und im
Südwesten der USA sind die Kosten mit durchschnittlich 26.000 USD/WKA deutlich niedriger als im Nordosten
(40.000 USD/WKA). Dies liegt zum einen an der verschiedenen Größe und Dichte der Windparks und führt wiederrum
zu unterschiedlichen Logistik- und Ersatzteillagerhaltungskosten pro WKA. Auch Unterschiede im Klima und der
geographischen Struktur führen zu unterschiedlich häufigen und aufwendigen Reparaturarbeiten. 89
Die Garantien auf neue Windturbinen sind in den letzten Jahren länger geworden. Mittlerweile sind
Garantievereinbarungen von fünf Jahren gängig, vereinzelt bis zu 15 Jahren. Dabei übernehmen die WKA-Hersteller die
Garantie in der Regel nur, wenn sie auch die Wartung selbst durchführen bzw. über die Wartung entscheiden.90 Mit dem
Ablauf der Garantie stellt sich Windparkbetreibern die wichtige Frage, von wem die Windkraftanlagen in Zukunft
gewartet werden sollen. Hierbei kommen Kombinationen aus den folgenden drei Parteien in Frage:



Independent Service Providers (ISPs) / unabhängige Wartungs-/Reparaturunternehmen,
Original Equipment Manufacturers (OEMs) / Hersteller von Windkraftanlagen,
Wind Farm Owners / Windparkbetreiber.
Der Wettbewerbsdruck zwischen diesen Anbietern hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Aufgrund der
unsicheren Marktsituation im WKA-Neugeschäft sind WKA-Hersteller darauf bedacht, auch nach Ablauf der Garantie die
Wartung weiter durchzuführen. Für Turbinenhersteller wie GE Energy, Nordex, Senvion (ehemals REpower) und Vestas
ist der Bereich O&M ein Wachstumsmarkt, der stabile Kapitalrückflüsse bietet. Alle führenden OEMs bieten deshalb
Rundum-Wartungsverträge auch über die Mindestgarantiedauer hinaus an. Viele Wartungsverträge werden auch nach
Ablauf der Garantie erneut an den OEM vergeben. Windparkbetreiber schätzen bei Wartungsverträgen mit OEMs
87
Vgl. North American Wind Power - 'Significant' Opportunity Exists Within Wind Energy's O&M Services Market (2014), abgerufen am 22.06.2015
88
Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015
89
Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015
90
Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc. am 03.03.2015
35
insbesondere die Erfahrung mit den eigenen Produkten, die mit Kapital abgesicherten Garantien sowie die Verfügbarkeit
an Ersatzteilen.91
Viele Windparkbetreiber führen Wartungsarbeiten zunehmend selbst, bzw. durch eigens gegründete
Tochtergesellschaften, aus. Während der Jahre, in der WKAs unter Garantie stehen, haben Windparkbetreiber die
Möglichkeit, sich mit den Anlagen vertraut zu machen, um nach Garantieende selbst einen Teil der Instandhaltung zu
übernehmen. Vor allem große Betreiber wie NextEra Energy Resources, Iberdrola, Invenergy und EDPR führen
Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst durch.92 Ausnahme sind Spezialarbeiten, (z. B. Kletterarbeiten, Kranarbeiten)
die besonderes Fachpersonal und Equipment erfordern. Diese Spezialarbeiten werden in der Regel an unabhängige
Spezialanbieter vergeben. Die Verlierer des Konkurrenzkampfes im Wartungs- und Servicemarkt scheinen Full-Service
Anbieter zu sein. Diese verlieren derzeit an Marktanteilen und nehmen zunehmend die Rolle von Reparaturwerkstätten
ein.93 Markteintrittsmöglichkeiten bestehen hingegen für Spezialanbieter bestimmter Reparaturarbeiten.
Kooperationsmöglichkeiten bestehen hierbei sowohl mit dem WKA-Hersteller als auch mit dem Windparkbetreiber, je
nachdem, wer für die Wartung des jeweiligen Windparks zuständig ist.
Insgesamt geht der Trend zu erzeugungsbasierten Wartungsverträgen (production based service contracts) anstelle von
zeitbasierten Verträgen. So sollen die Interessen vom Wartungsunternehmen und dem Betreiber in eine Linie gebracht
werden. Anstatt eine bestimmte Anzahl an Betriebstagen zu garantieren, wird ein bestimmter jährlicher Ertrag (abhängig
von den Windverhältnissen) garantiert. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass WKAs möglichst nicht zu
Hauptzeiten außer Betrieb sind.94
Bietet ein Turbinenhersteller bestimmte Ersatzteile nicht mehr an, fragen Windparkbetreiber, wenn identifizierbar, bei
den einzelnen Komponentenherstellern der defekten Teile an. Bei der Lieferung von Ersatzteilen an den Endkunden
(Windparkbetreiber) besteht laut Marktkennern nach wie vor hervorragendes Potenzial und eröffnet wiederum
Komponentenherstellern, deren Komponenten in WKAs in den USA integriert sind, Markteinstiegschancen.
In diesem Zusammenhang sollte jedoch das Risiko des Geschäftsverlustes durch Ersatzteillieferungen an den WKAHersteller selbst nicht außer Acht gelassen werden.95
Wie auch in Deutschland ist eine gute Kommunikation zwischen Betreiber und Serviceanbieter unerlässlich. Für deutsche
Serviceunternehmen ist daher eine Präsenz vor Ort sehr wichtig.
4.7. Markteintrittsstrategien
Laut Aussage der American Wind Energy Association werden nach wie vor ca. 25% der Windturbinenkomponenten
importiert, da diese Komponenten nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen in den USA erhältlich sind.96 Dies betrifft
insbesondere bestimmte hochtechnologische Produkte. Für Anbieter entsprechender Komponenten und Technologien
besteht daher nach wie vor Potenzial, in die Wertschöpfungskette des amerikanischen Windenergiemarktes einzusteigen.
Da Technologien und Produkte aus Deutschland in den USA traditionell einen guten Ruf genießen, bestehen für deutsche
Komponentenhersteller bei einem dem Markt angemessenen Preis gute Marktchancen. Wie auch in Deutschland werden
in den USA die Windturbinen höher, die Rotorblätter länger und die Leistung der Turbinen größer. Die durchschnittliche
Nabenhöhe der im Jahr 2014 installierten WKAs lag bei 82,4 Metern und der Rotordurchmesser bei 99,7 Metern. Diese
Maße liegen zwar unter den durchschnittlichen Maßen von WKAs in Deutschland, aber dennoch ermöglichten die
91
Vgl. North American Wind Power - 'Significant' Opportunity Exists Within Wind Energy's O&M Services Market (2014), abgerufen am 22.06.2015
92
Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015
93
Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015
94
Vgl. Wind Energy Update - O&M supply contract long-term requirements (2014), abgerufen am 24.06.2015
95
Vgl. MAKE Consulting - Demand Uncertainty Driving Evolution of the US Wind Services Aftermarket (2015), abgerufen am 04.06.2015
96
Vgl. US Department of Energy - Wind Vision Report (2015), abgerufen am 18.06.2015
36
höheren Windtürme den Bau von mehr Windprojekten in der (verhältnismäßig windärmeren) Region der Großen Seen.97
Auch erste Direct Drive Turbinen wurden in den vergangenen Jahren installiert. Hierbei bleibt allerdings abzuwarten, ob
sich daraus ein Trend entwickelt.
Gute Markteintrittsbedingungen bestehen für Unternehmen, deren Produkte bereits indirekt, z. B. in Form von OEMTeilen importiert werden bzw. von Kunden genutzt werden, die bereits auf dem US-Markt aktiv sind. Bevor eine
Produktionsstätte eröffnet wird, sollte sichergestellt werden, dass der Kundenstamm ausreichend diversifiziert ist, damit
das Unternehmen nicht primär von einem Hauptkunden abhängig ist. Ist die Eröffnung einer Niederlassung mit
Produktions- oder Lagerfläche geplant, steht die AHK USA als regional bestens vernetzter, neutraler Partner bei der
Standortwahl zur Verfügung.
Im Offshore-Bereich befinden sich insgesamt 58 Projekte in mehrere Bundesstaaten in verschiedenen Phasen des
Entwicklungsprozesses.98 Allerdings befindet sich, wie bereits in Kapitel 4.1 erwähnt, bislang nur ein Projekt mit einer
Leistung von lediglich 25 MW im Bau. Andere, relativ weit entwickelte Projekte sind das viel zitierte Cape Wind Projekt in
Nantucket Sound, Massachusetts mit einer geplanten Leistung von 454 MW und das Deepwater Projekt in Rhode Island
mit einer geplanten Leistung von bis zu 1.000 MW. Bei beiden Projekten verzögert sich der Baustart durch verschiedene
Genehmigungs- und Finanzierungshürden allerdings schon seit Jahren.99
Die besten Marktchancen im Offshore-Bereich bestehen daher bei Windmessungen, Machbarkeitsstudien und in der
Projektentwicklung. Hier ist der Markt sehr aktiv. Durch die Erfahrung mit Offshore-Parks in Deutschland haben
deutsche Unternehmen mit Dienstleistungsangeboten für verschiedene Bereiche der Offshore-Projektentwicklung hier
gute Marktchancen.
Auch in den Bereichen intelligente Vernetzung von Windparks und dem Netzanschluss/Netzmanagement bestehen
Marktchancen. Da der Projektentwickler in der Regel selbst für den Netzanschluss Sorge zu tragen hat, sind
Projektentwickler bzw. der jeweils zuständige EPC-Partner hier die richtigen Ansprechpartner.
Besonders gute Markchancen bestehen laut Aussagen von Marktexperten im Bereich Service und Wartung. In den USA
gibt es mittlerweile über 48.000 Windturbinen, die gewartet werden müssen.100 Gleichzeitig ist der Wartungsmarkt in
den USA relativ jung. Da vor allem in älteren Turbinen viele aus Europa importierte Komponenten zu finden sind, haben
Wartungsunternehmen mit Fachkenntnis von europäischer Komponententechnik hier einen Wettbewerbsvorteil. Dies
eröffnet Chancen für deutsche, erfahrene Serviceunternehmen im Bereich Komponentenreparatur. Marktchancen für
eine potenzielle Ausweitung der Geschäftsaktivität in den Servicemarkt bestehen auch für Komponentenhersteller, deren
Komponenten bereits in US-Turbinen integriert sind.
Zu erwähnen ist außerdem, dass der Markteintritt in die USA auch die Türen zum kanadischen Markt und in die mittelund südamerikanischen Märkte öffnet. Diese wachsenden Sekundärmärkte (vor allem Kanada, Mexiko, Brasilien, Chile)
stellen für amerikanische Produzenten weitere potenzielle Absatzmärkte dar.101 Vor allem Brasilien und Chile wurden im
zuletzt erschienenen Marktranking von Ernst & Young als Top-Wachstumsmärkte Südamerikas eingestuft. Das OnshoreWindpotenzial Brasiliens wurde außerdem als das sechshöchste weltweit bewertet. 102
Oft empfiehlt sich ein Markteinstieg in Kooperation mit einem lokalen Partner, um möglichst rasch die für den
amerikanischen Markt wichtigen Referenzen aufzubauen. Bei kleineren Pilotprojekten können auch Universitäten gute
97
Vgl. AWEA - Ten top trends for wind power in 2014 (2015), abgerufen am 25.06.2015
98
Vgl. The Wind Power - Offshore Windfarm List (2015), abgerufen am 16.06.2015
99
Vgl. DOE - Offshore Wind Market and Economic Analysis (2014), abgerufen am 25.06.2015
100
Vgl. AWEA - Wind Industry Market Report (Q1 2015) - Executive Summary (2015), abgerufen am 18.06.2015
101
Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc. am 03.03.2015
102
Vgl. EY Renewable Energy Country Attractiveness Index - Index Highlights (2015), abgerufen am 16.06.2015
37
Ansprechpartner sein. Die AHK USA bietet hierbei eine breite Palette an Dienstleistungen an, um deutsche Firmen beim
Markteinstieg zu unterstützen.
Neben einer Zusammenarbeit mit der AHK USA empfiehlt sich auch die Kontaktaufnahme zu den
Wirtschaftsentwicklungsbüros und lokalen Interessensgruppen der unterschiedlichen Bundesstaaten. Die relevanten
Kontakte sind in den jeweiligen Staatenberichten aufgeführt.
Zusammenfassend empfiehlt die AHK USA, durch einen gezielten Kontaktaufbau zu US-Partnern die Grundlage für einen
Markteinstieg zu schaffen und sich damit geschickt zu positionieren, um in den kommenden Jahren Anteile an diesem
Schlüsselmarkt zu erreichen.
4.8. Administrative Instanzen und politische Stellen
American Wind Energy Association (AWEA)
www.awea.org
AWEA ist der nationale Verband für Windenergie in den USA. Neben Lobbyarbeit auf politischer Ebene fungiert der
Verband als Veranstalter von mehreren jährlichen Windenergie-Konferenzen auf regionaler und nationaler Ebene (siehe
Leitmessen). Außerdem veröffentlicht der Verband regelmäßig Industriekennzahlen, die unter anderem auch in dieser
Studie zum Einsatz kommen.
David Ward, Deputy Director, Strategic Communications
1501 M Street, NW, Suite 1000
Washington, DC 20005
+1 202.383.2500
[email protected]
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
www.nrel.gov
NREL ist das einzige Forschungszentrum der USA, das ausschließlich auf erneuerbare Energietechnologien und
Energieeffizienz spezialisiert ist.
Zu den Forschungsschwerpunkten und Aufgaben der in Colorado ansässigen Institution gehören:
 Erneuerbare Kraftstoffe (Biomasse, Wasserstoff, Brennstoffzellen und Fahrzeugtechnologien)
 Strom aus erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Wasser, Geothermie) und Energieeffizienztechnologien (Smart Grid
Technologien, Gebäudetechnologien)
 Energiewissenschaft (Chemie- und Biowissenschaft, Materialforschung und EDV-Entwicklung)
 Strategische Energieanalyse (Technologie, Märkte, Staat und Regierung, Sicherheit)
 Markteinführung und Technologietransfer (in Zusammenarbeit mit der Industrie)
 Informationsplattform für staatliche Stellen und die Öffentlichkeit
Walter Musical, Manager Offshore Wind and Ocean Power Systems
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1 303.275.3000
[email protected]
38
US Department of Energy (DOE)
http://energy.gov
Das US Department of Energy ist das Energieministerium der USA. Die Mission des DOE ist die Sicherung von Amerikas
Energieversorgung durch die Entwicklung von zuverlässigen, bezahlbaren und sauberen Energiequellen. Das DOE
verwaltet ein jährliches Budget von 23 Milliarden USD, hierunter auch zahlreiche Förderprogramme für erneuerbare
Energien.Dem Ministerium untersteht neben einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen unter anderem das
renommierte National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Colorado. Dem DOE untersteht zudem das
Energiestatistikamt der USA (Energy Information Administration, EIA). Die EIA führt sämtliche Statistiken zur
Energieerzeugung und dem Energieverbrauch in den USA. Außerdem verwaltet das DOE die sogenannte DSIREDatenbank, die sämtliche Förderprogramme für erneuerbare Energien und Energieeffizienz enthält.
Jose R. Zayas, Director Wind and Water Power Program
1000 Independence Ave., SW
Washington, DC 20585
+1 202.586.5000
[email protected]
Weitere staatliche Stellen und Verbände sind in den einzelnen Staatenreporten aufgeführt.
4.9. Leitmessen und Fachzeitschriften
Leitmessen und -veranstaltungen
AWEA Wind Power On Capitol Hill
Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=31813
6.-7. Oktober 2015, Washington, DC
AWEA Wind Energy Finance & Investment Seminar
Website: http://www.awea.org/events/Event.aspx?EventID=31814&SubSectionID=7413
14.-15. Oktober 2015, New York City, NY
AWEA Wind Resource & Project Energy Assesment Seminar 2015
Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=15913&navItemNumber=650
16.-17. September 2013, New Orleans, LA
AWEA Offshore WINDPOWER 2015 Conference & Exhibition
Website: http://www.awea.org/events/event.aspx?eventid=31812
29. -30. September 2015, Baltimore, MD
AWEA Wind Energy Fall Symposium 2015
Website: http://www.awea.org/Events/Event.aspx?EventID=15940&navItemNumber=652
3.-5. November 2015, Albuquerque, NM
Renewable Energy World Conference & Expo North America 2015
Website: http://www.renewableenergyworld-events.com/conference.html
8.-10. Dezember, 2015, Las Vegas, NV
39
AWEA WINDPOWER 2016 Conference & Exhibition
Website: http://www.windpowerexpo.org/index.cfm
23.-26. Mai 2016, New Orleans, LA
Offshore Technology Conference
Website: http://2016.otcnet.org/
2.-5. Mai 2014, Houston, TX
Fachzeitschriften
Greentech Media
Website: www.greentechmedia.com
Greentech Media ist ein Unternehmen im Bereich Online Medien und bietet branchen- und industriespezifische
Informationen zu erneuerbaren Energien. Dies beinhaltet unter anderem tägliche Meldungen und Marktanalysen aus
dem Business-to-Business-Bereich. Neben den online erhältlichen News führt Greentech Media auch eigene
Marktrecherchen durch und organisiert Veranstaltungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
North American Windpower
Website: http://www.nawindpower.com/home.php
North American Wind Power ist ein monatliches Print- und Onlinemagazin, welches Fachleuten auf allen Ebenen der
Windindustrie dient. Es ist das einzige Magazin, das sich exklusiv auf den nordamerikanischen Windenergiemarkt
konzentriert.
Renewable Energy Focus
Website: www.renewableenergyfocus.com
Magazin: www.renewableenergyfocus.com/the-magazine
Renewable Energy Focus ist ein Printmagazin, welches alle zwei Monate erscheint und die Themenbereiche Biomasse
und Biogas, Brennstoffzellen, Geothermie, Gezeitenenergie, PV, Solararchitektur, Solarthermie, Wasserkraft und
Windenergie objektiv abdeckt. Das zugehörige Online-Newsportal berichtet täglich über neue Projekte und bietet eine
Dialogplattform für Forschung, Industrie, Investoren und Regierungsorganisationen weltweit.
Renewable Energy World
Website: www.renewableenergyworld.com
Magazin: www.renewableenergyworld.com/rea/magazine
Newsletter: http://www.renewableenergyworld.com/newsletter.html
Die Internetpräsenz von Renewable Energy World wurde 1998 von einer Gruppe aus Fachleuten im Bereich erneuerbarer
Energien ins Leben gerufen. Sowohl der Webauftritt als auch das sechsmal jährlich erscheinende Magazin informieren
über die aktuellen Meldungen und Produkte im erneuerbaren Energien-Sektor, die neusten Technologien,
Veranstaltungen, Karrieremöglichkeiten und viele weitere Themengebiete der entsprechenden Branchen.
SUN & WIND ENERGY
Website: www.sunwindenergy.com
SUN & WIND ENERGY ist ein Forum für Experten im Bereich der erneuerbaren Energien, das etwa 25.000 Fachkundige
weltweit über die wichtigsten Themen der Branche informiert. In dem monatlich erscheinenden SUN & WIND ENERGY
Magazin sind Produktinformationen, Statistiken, Marktübersichten, Prognosen und exklusive Unternehmensprofile aus
den Bereichen Solarthermie, Photovoltaik, Windenergie und Biomasse enthalten. Darüber hinaus werden ein Messebzw. Eventkalender und ein Branchenverzeichnis bereitgestellt.
40
Windpower Monthly
Website: www.windpowermonthly.com
Das Magazin Windpower Monthly erscheint alle zwei Wochen als Printmagazin. Viele Artikel sind auch auf der Website
des Magazins erhältlich. Nützlich ist vor allem die Unterteilung der Nachrichten in verschiedene Windregionen.
Wind Systems Magazine
Website: http://www.windsystemsmag.com/
Wind Systems Magazine fokussiert auf Artikel zu Innovationsthemen in den Bereichen Windparkaufbau, der
Turbinenherstellung, und vielem mehr. Jede Ausgabe des Wind Systems Magazins beinhaltet Leitartikel von globalen
Experten der Windindustrie.
US Department of Energy: Energy Efficiency and Renewable Energy (EERE) News
Website: http://apps1.eere.energy.gov/news/enn.cfm
EERE Network News ist die Nachrichtensektion des US Department of Energy. Es wird über die Themen erneuerbare
Energien und Energieeffizienz aus Perspektive des Energieministeriums berichtet.
41
5. Quellen
5.1. Interviews
Gespräch mit Dan McDevitt, CEO, Nordex USA, Inc am 03.03.2015
Gespräch mit einem Vertreter von Invenergy am 17.06.2015
Gespräch mit einem Industrieinsider am 17.06.2015
Gespräch mit einem Industrieinsider am 18.06.2015
5.2. Literatur
Antlantic Council - The Transatlantic Trade and Investment Partnership: Big Opportunities for Small Business (2014),
abgerufen am 27.01.2015: http://www.atlanticcouncil.org/publications/reports/ttip-sme-report
Atlantic Council, Bertelsman Foundation, British Embassy in Washington - TTIP and the Fifty States (2013), abgerufen
am 27.01.2015: http://www.atlanticcouncil.org/publications/reports/ttip-and-the-fifty-states-job-growth-from-coast-tocoast
AWEA - PPA Price for Wind Energy Projects, over time, by region (2015), abgerufen am 23.06.2015:
http://cleantechnica.com/2015/04/13/solar-wind-power-prices-often-lower-fossil-fuel-power-prices/
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AWEA - US Wind Industry Annual Report 2014 - Offshore Wind Energy (2015), abgerufen am 16.06.2015:
http://www.awea.org/AnnualMarketReport.aspx?ItemNumber=7427&RDtoken=341&userID=
AWEA - US Wind Industry First Quarter 2015 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 22.06.2015:
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AWEA - US Wind Industry Fourth Quarter 2014 Market Report - Executive Summary (2015), abgerufen am 16.06.2015:
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42
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43
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Wind Vision Report 2015 (US Department of Energy, 2015), abgerufen am 16.06.2015:
http://www.energy.gov/sites/prod/files/WindVision_Report_final.pdf
44