Umwelterklärung der Standorte Köln-Merkenich und Köln
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Umwelterklärung der Standorte Köln-Merkenich und Köln
Umwelterklärung der Standorte Köln-Merkenich und Köln-Niehl 2011 Inhaltsverzeichnis 2 Vorwort 4 RheinEnergie und Umwelt 6 Der Standort Köln-Merkenich 14 Der Standort Köln-Niehl 28 Kernindikatoren 38 Umweltziele und Umweltprogramm 42 Gültigkeitserklärung und Standorteintragung 48 Begriffserläuterungen und Impressum 52 Themen 2011 3 Legende Sehr geehrte Leserinnen und Leser, seit der ersten Stunde beteiligt sich die RheinEnergie AG mit ihren verschiedenen Standorten im Bereich der Kraftwerke sowie der gesamten Wasserversorgung an dem Managementsystem EMAS zur kontinuierlichen Verbesserung im Bereich des Umweltschutzes. Am 12. Februar 1996 wurde der Standort Köln-Niehl mit der Registriernummer DE-142-00006 erstmals in das Standortregister bei der Industrie- und Handelskammer zu Duisburg eingetragen. Am 28. April 1997 folgte der Standort Köln-Merkenich, der mit der Registrierungsnummer DE-142-00021 in das Standortregister bei der Industrie- und Handelskammer zu Duisburg eingetragen wurde. In den nachfolgenden Jahren fanden an den Standorten Köln-Niehl und Köln-Merkenich wiederkehrende Umweltbetriebsprüfungen statt. Das Ergebnis dieser Prüfungen hat die RheinEnergie der Öffentlichkeit in Form der Umwelterklärungen präsentiert. 4 det Die Prüfung im Jahr 2011 erfolgte nach der 2009 novellierten Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates (EMAS III). Die Verordnung sieht vor, bis zum Zeitpunkt der nächsten Umweltprüfung jährlich vereinfachte Umwelterklärungen zu erstellen und zu veröffentlichen. Wie bereits in der vereinfachten Umwelterklärung 2010 werden zukünftig die Kernindikatoren veröffentlicht. Das Ergebnis der Prüfung 2011 möchten wir Ihnen im Rahmen der hier vorliegenden Umwelterklärung präsentieren. Wir würden uns freuen, über die vorliegende Umwelterklärung mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Dr. Steinkamp Breuer Hassel Schöneberg 5 RheinEnergie und Umwelt Umwelt- und Klimaschutz stehen bei der RheinEnergie ganz oben auf der Agenda – bei der Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser, bei der umweltschonenden Erzeugung von Energie und beim Umgang mit Arbeitsstoffen oder Abfällen. 6 Themen RheinEnergie und Umwelt Das Unternehmen Die RheinEnergie ist ein Beteiligungsunternehmen der Stadtwerke Köln GmbH und der RWE AG. Das Unternehmen versorgt die Stadt Köln und die umliegende Region unter anderem mit Gas, Elektrizität, Wasser und Wärme. Absatz Unternehmensdaten 14.152* GWh Gas (einschl. Gashandel) 7.728 GWh Wärme 1.456 GWh Strom (einschl. Stromhandel) 2010 im Überblick Wasser (Trink- und Betriebswasser) 82,8 Mio. m3 Dampf 620 GWh Umsatz 2.455* Zahl der Mitarbeiter 3.009 Mio. Euro Zur Versorgung mit Strom und Fernwärme betreibt die RheinEnergie an verschiedenen Standorten in der Stadt Köln Heizkraftwerke und Heizwerke. Umweltpolitik Der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Umwelt ist eine zentrale Unternehmensaufgabe der RheinEnergie. Aus diesem Grund wurde bereits 1995 die Umweltpolitik als Selbstverpflichtung in Form von Umweltschutzleitlinien eingeführt. Diese Leitlinien enthalten verbindliche Vorgaben für die Mitarbeiter, nach denen alle Tätigkeiten und Abläufe auszurichten sind. Umweltschutz ist eine zentrale Unternehmensaufgabe und fester Bestandteil unserer Unternehmensziele. Alle Mitarbeiter sind dem Umweltschutz in ihrem Handeln verpflichtet. Grundlagen unseres Handelns im Umweltschutz sind die gesetzlichen und behördlichen Vorgaben sowie die darauf aufbauenden RheinEnergieinternen Regelungen. Wo es technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist, werden Maßnahmen ergriffen, die über die gesetzlichen und behördlichen Anforderungen hinausgehen. Umweltschutz ist eine Führungsaufgabe mit dem Ziel, die Mitarbeiter für den Umweltschutz zu motivieren und zu schulen. 8 Begriffserläuterungen Unsere Anlagen werden sicher und umweltgerecht geplant, ausgewählt, errichtet und betrieben. Wir treffen Vorkehrungen, um die Auswirkungen von Unfällen auf die Umwelt zu vermeiden und zu begrenzen. Wir nutzen die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, um Emissionen und Abfälle zu vermeiden oder zu vermindern. Nicht vermeidbare Emissionen und Abfälle werden umweltgerecht entsorgt. Wo es möglich ist, werden verwendete Stoffe der Verwertung zugeführt. Neue umweltgerechte Technologien werden auf ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Energieversorgung überprüft und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimal eingesetzt und gefördert. Unsere Kunden werden über den sicheren und umweltgerechten Umgang mit Wasser und Energie durch Aufklärung und Beratung informiert. Betriebs- und Hilfsstoffe werden umweltschonend transportiert, gelagert, angewendet und entsorgt. Werden dazu Dritte eingesetzt, prüfen wir deren Sachkunde und Zuverlässigkeit. Durch Maßnahmen der Selbstkontrolle stellen wir die eigenverantwortliche Überwachung der Betriebe, der Anlagen und eingesetzten Hilfsstoffe sowie deren Emissionen und Entsorgung sicher. Wir wenden geeignete Verfahren an, um die Übereinstimmung unserer Tätigkeit mit unseren Umweltschutzleitlinien und unseren Umweltschutzzielen zu gewährleisten. Wir wirken auf unsere Vertragspartner ein, bei Tätigkeiten auf unseren Betriebsgeländen die gleichen Umweltschutznormen anzuwenden wie wir selbst. Wir arbeiten mit den Behörden, den Verbänden und anderen Fachinstitutionen in Fragen des Umweltschutzes zusammen. Wir betreiben eine offene Informationspolitik nach innen und außen, um das Vertrauen in unser verantwortungsvolles Handeln im Umweltschutz zu festigen. 9 Umwelt- und Sicherheits- Die Umweltorganisation und die damit verbundene Umweltvorsorge blicken managementsystem auf eine lange Unternehmenstradition zurück. Bereits 1975 wurde der erste Umweltschutzbeauftragte des Unternehmens für den Bereich des Immissionsschutzes ernannt. Im Laufe der Jahre hat sich diese Umweltorganisation zu einem integrierten Sicherheitsmanagementsystem weiterentwickelt, das sowohl die Umwelt- als auch die Arbeitsschutzorganisation umfasst. Die Umweltpolitik sowie das Umweltmanagementsystem sind im Umweltschutzhandbuch dokumentiert und werden mindestens einmal jährlich aktualisiert. Das Umweltmanagementsystem der RheinEnergie ist integraler Bestandteil des gesamten übergreifenden Managementsystems. Es umfasst die aufbauund ablauforganisatorischen Maßnahmen und Regelungen, die sicherstellen, dass die gesetzlichen, behördlichen und unternehmensinternen Anforderungen im Umweltschutz eingehalten werden. Wie Puzzleteile greifen die einzelnen Managementbestandteile ineinander und ergeben zusammengenommen das integrierte Managementsystem der RheinEnergie. Trennung von Stabs- und Linienfunktionen Grundprinzip des Umweltmanagementsystems ist die Trennung von Linienfunktionen, die für die Errichtung und den Betrieb der Anlagen die Verantwortung tragen, sowie von Stabsfunktionen, die überwachend und unterstützend tätig sind. Betreiberpflichten Die Mitglieder des Vorstands nehmen die Betreiberpflichten für die nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigungsbedürftigen Anlagen wahr. Die Einhaltung der in diesem Zusammenhang resultierenden Anforderungen und Pflichten obliegt an den Standorten Köln-Merkenich und Köln-Niehl den Kraftwerksleitern. 10 Vorstand RheinEnergie AG I II K Kraftwerke III IV V DU Umweltschutz u. Arbeitssicherheit Das Umweltmanagementsystem der RheinEnergie KM Standort Merkenich Bereichskoordinator Umweltschutz u. Arbeitssicherheit KN Standort Niehl Bereichskoordinator Umweltschutz u. Arbeitssicherheit Aufgrund sich überschneidender Aufgabenfelder werden die zentralen Aufgaben Abteilung für im Bereich Umweltschutz und Arbeitssicherheit gemeinsam von einer Abteilung Umweltschutz und betreut. Dies sind unter anderem. Arbeitssicherheit (DU) gesetzlich geforderte Beauftragtenfunktionen Belange der Arbeitssicherheit der Umgang mit Arbeits- und Gefahrstoffen Organisation der Abfallwirtschaft Aus- und Weiterbildung im Bereich Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Die Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit ist als Managementvertreterin für die Anwendung und Aufrechterhaltung des übergreifenden Managementsystems zuständig. Rechtliche Änderungen sowie relevante umweltschutzbezogene Informationen werden von der Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit erfasst, dokumentiert und den Mitarbeitern im Unternehmen über das Intranet bekannt gegeben. 11 Ausschuss für Als Ansprechpartner für die Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit wurden Umweltschutz und in den einzelnen Fachbereichen des Unternehmens Bereichskoordinatoren für Arbeitssicherheit Umweltschutz und Sicherheit benannt. Die Zusammenarbeit aller in den Bereichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit tätigen Fachkräfte wird in einem Ausschuss für Umweltschutz und Sicherheit gewährleistet. Vorstand RheinEnergie AG I II III IV V Ausschuss für Umweltschutz und Arbeitssicherheit Notfallbeauftragter Brandschutzbeauftragter Beauftragte für: Referenten für: - Immissionsschutz - Gewässerschutz - Störfall - Strahlenschutz - Abfall - Gefahrgut - Schadstoffe - Umweltschutz Bereichskoordinatoren für Umweltschutz und Sicherheit Integriertes Sicherheitsmanagement Sicherheitsfachkräfte Betriebsarzt Vertreter Betriebsrat Die mit dem Betrieb der Anlagen und Einrichtungen verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt werden fortlaufend registriert und überwacht sowie im Rahmen von Umweltbetriebsprüfungen bewertet. Zur Verhütung und Begrenzung umweltschädigender Unfälle sieht das Umweltmanagementsystem umfangreiche technische und organisatorische Maßnahmen vor. Dazu zählen sicherheitstechnische Schutzvorkehrungen wie der Betrieb von Brandmeldeanlagen sowie von Löschanlagen. Organisatorische Maßnahmen sind in der Erste-Hilfe- und Brandschutzordnung sowie im Organisationshandbuch festgeschrieben. Situationsbezogene Verhaltensvorschriften für die Standorte Köln-Merkenich und Köln-Niehl werden in Form von Technischen Betriebsanweisungen geregelt und sind Bestandteil des Betriebshandbuches Kraftwerke, das im Intranet der RheinEnergie bereitgestellt wird. 12 Themen Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen von umweltschädigenden Notfallplanung Unfällen sind in den Notfallhandbüchern der RheinEnergie dokumentiert, die für das gesamte Unternehmen und somit auch für die Standorte Köln-Merkenich und Köln-Niehl gelten. Umweltrelevante Unfälle sind bisher an den Standorten nicht aufgetreten. Zur Förderung des Umweltbewusstseins der Mitarbeiter wurde bei der Umweltbildung durch RheinEnergie ein spezielles Aus- und Weiterbildungsprogramm entwickelt. Im Aus- und Weiterbildung Rahmen der Berufsausbildung wird Umweltschutz in Form eigenständiger Weiterbildungstage in den Werksunterricht integriert. Die Änderung von Rechtsvorschriften sowie für das Unternehmen relevante umweltschutzbezogene Informationen aus der Literatur und den Medien werden von der Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit erfasst und dokumentiert sowie den Mitarbeitern im Unternehmen bekannt gegeben. Die Öffentlichkeit wird seitens der RheinEnergie mit Hilfe der Medien über Kommunikation umweltrelevante Tätigkeiten des Unternehmens informiert. Darüber hinaus durch den Dialog mit werden die Kunden in Beratungszentren über den sicheren und umweltgerech- der Öffentlichkeit ten Umgang mit Wasser und Energie aufgeklärt. In einem jährlich erscheinenden Umweltbericht legt das Unternehmen spartenübergreifend Rechenschaft über seine Umweltschutzaktivitäten ab. Im Internet können neben aktuellen Informationen Broschüren und Informationsmaterial, Geschäfts- und Umweltberichte angefordert bzw. sofort heruntergeladen werden. Über 785.000 Interessierte besuchten 2010 den Internet-Auftritt des Unternehmens. Auf die „Umwelt-Seiten“ sind ca. 85.000 Zugriffe erfolgt. Es wurden Beratungen zur Senkung des Stromverbrauchs durchgeführt und Strommessgeräte an die Kunden ausgeliehen. An den Standorten selbst werden Führungen für Gruppen und die interessierte Öffentlichkeit angeboten. 13 Der Standort Köln-Merkenich Das Heizkraftwerk Köln-Merkenich, Merkenicher Hauptstraße 2, ist das Herzstück der Fernwärme- und Dampfversorgung im Kölner Norden. Die Anlage sichert die Fernwärmeversorgung der Kölner Stadtteile Bocklemünd und „Neue Stadt“. Zugleich versorgt sie die umliegenden Industriebetriebe mit Wärme, Dampf und vollentsalztem Wasser (VE-Wasser). Der dabei in Kraft-WärmeKopplung erzeugte Strom wird in das Netz der RheinEnergie eingespeist. Am Standort Köln-Merkenich sind 85 Mitarbeiter beschäftigt, die den Produktionsbetrieb – teils im Schichtbetrieb – rund um die Uhr sicherstellen. 14 Themen Der Standort Köln-Merkenich Geschichte des Umweltschutzes Seit Aufnahme der Energieerzeugung am Standort Köln-Merkenich konnte durch technischen Fortschritt der Wirkungsgrad der Anlagen stetig verbessert und konnten somit die spezifischen Emissionen gesenkt werden. Weitere Verbesserungen für die Umwelt wurden durch die Wahl des Energieträgers sowie durch technische Neuerungen erreicht. 16 1958 Inbetriebnahme der Dampf- und Stromversorgung am Standort Köln-Merkenich mit zwei Dampfkesseln. 1961–1969 Ausbau der Anlage um drei weitere Kessel und Aufnahme der Fernwärmeversorgung „Neue Stadt“. Sämtliche Dampferzeuger werden mit schwerem Heizöl befeuert. 1978 Installierung eines zusätzlichen Heizvorwärmers und eines Spitzen- vorwärmers zur Optimierung der Kraft-Wärme-Kopplung. 1985 Umstellung der Kessel 4 und 5 auf Zweistofffeuerung mit Erdgas und leichtem Heizöl. Hierdurch konnte die gesamte Schweröl- feuerung am Standort stillgelegt und damit der Emissionsanteil an SO2 um 80 % reduziert werden. 1985–1986 Umbau der beiden Kessel 4 und 5 auf Low-NOx-Brenner. Diese Maßnahme führte in Kombination mit der Brennstoffum- stellung zu einer Reduktion der NOx-Emissionen um über 80 %. 1986–1989 Kessel 1–3 werden abgerissen und durch Kessel 6 mit einer zirku- lierenden Wirbelschichtfeuerung für Braunkohlegranulat ersetzt. 1998–2000 Errichtung und Inbetriebnahme der neuen Gas- und Dampfturbi- nenanlage als Ersatz für die alte Blockanlage (Kessel 5/Turbine 4). 2004 Stilllegung der Blockanlage (Kessel 5/Turbine 4). Durch die höhere Energieeffizienz der GuD-Anlage konnten der Brennstoffaufwand sowie der Schadstoffausstoß im Vergleich zur Altanlage deutlich reduziert werden. 2010 Ertüchtigung des Kessels 6 und Ersatz der Dampfturbine 3 durch die neue Dampfturbinenanlage 6. Dadurch wurde der elektrische Wirkungsgrad deutlich gesteigert und die Wärmeauskopplung wurde flexibler und effizienter gestaltet. Auflösung der Frischdampf-Sammelschienenanlage in die beiden Blöcke Kessel 4/Turbine 2 und Kessel 6/Turbine 6. Themen Die RheinEnergie erzeugt mit dem in einem Industriegebiet gelegenen Heiz- Erzeugung von Strom, kraftwerk am Standort Köln-Merkenich Strom, Prozessdampf und Fernwärme. Dampf, Fernwärme und Weiterhin wird VE-Wasser an benachbarte Industriebetriebe abgegeben. VE-Wasser Die Gesamtanlage besteht nach Abschluss der aktuellen Modernisierung aus den Blöcken 4 und 6 sowie der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage). Anlage Betrieb Feuerungswärmeleistung Block 4 mit Kessel 4/ Seit 1965 121,4 MW Turbine 2 Block 6 mit Kessel 6/ Seit 1989, mo- 228,6 MW Turbine 6 dernisiert 2010 (GuD) mit Reservekessel Ab 2000 Daten zu den Erzeugungsanlagen 335,0 MW Der Block 4 besteht aus dem Kessel 4 (4) und dem Turbosatz 2 (5). Der Kessel Block 4 4 wird mit dem Hauptbrennstoff Gas (1) befeuert, eine Ölfeuerung (2) ist zudem möglich. Der Block 6 besteht aus dem Kessel 6 (6) und dem zugehörigen Turbinen- Block 6 satz 6 (7). Bei dem Kessel 6 handelt es sich um eine zirkulierende Wirbelschichtfeuerung, bei der Braunkohlegranulat als Brennstoff eingesetzt wird. In den beiden Blöcken wird durch den Verbrennungsprozess in den Kesseln Dampf erzeugt, der den Turbinen zugeleitet wird. Diese wiederum sind zur Erzeugung elektrischer Energie (10) mit den zugehörigen Generatoren verbunden. Gleichzeitig wird Wärme (8) ausgekoppelt und in das Fernwärmenetz (9) der RheinEnergie gespeist sowie die Dampfversorgung der Industriekunden (11) sichergestellt (s. Grafik Seite 18). 17 GuD-Anlage in GuD-Anlage Köln-Merkenich 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 1 1 Gasreduzierstation 12 2 Brennstofflager Öl 3 Siloanlage Sammelschiene 4 Kessel 4 5 Turbine 2 2 6 Kessel 6 11 4 7 Turbine 6 8 Fernwärmstation 9 Fernwärmenetz 5 10 Stromeinspeisung 10 11 Dampflieferung an Industriebetriebe 12 Kondensator 13 13 Organisches Material 3 6 7 9 8 Im Februar 2000 wurde die Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage S. 19) in Betrieb genommen. Je nach Kundenwunsch kann mit der Anlage in KraftWärme-Kopplung Strom, Prozessdampf und Fernwärme erzeugt werden. Zusätzlich dient ein Reservedampferzeuger (1) zur Absicherung der Prozessdampf- und Fernwärmeversorgung mit einer Wärmeleistung von 80 MW. Das Kernstück der Anlage, die Gasturbine (2), saugt die zuvor gefilterte Außenluft an und verdichtet sie. In sechs Brennkammern (3) verbrennt zunächst das Erdgas-Luft-Gemisch und strömt anschließend in die Gasturbine ein. In diesem Modul wird das Abgas entspannt und treibt einen Generator zur Stromerzeugung an. 18 Themen G B S K K T T T F F D a 12 S 13 K 14 O Eine Besonderheit ist hierbei die Ausführung als Einwellenanlage: Der Stromgenerator (4) wird dabei von der einen Seite über ein Getriebe durch die Gasturbine und von der anderen Seite über eine Spezialkupplung durch die Dampfturbine (6) angetrieben. Durch diese Anordnung wurde die Konstruktion vereinfacht und der Wirkungsgrad der Gesamtanlage verbessert. Die im Abgas enthaltene Wärme wird im nachgeschalteten Abhitzekessel genutzt, um Heißwasser und Heißdampf zu erzeugen. Der im Abhitzekessel (5) erzeugte Hoch- und Niederdruckdampf wird in der so genannten Dampfturbine, einer Entnahme-Kondensationsturbine (6), entspannt. Die Dampfturbine (6) treibt aber nicht nur den Generator an, sondern verfügt außerdem über zwei Entnahmestellen für Prozessdampf und Fernwärme. Der nicht zur Wärmeversorgung benötigte Dampf schlägt sich im Kondensator (7) als Wasser nieder. Das Kondensat wird dem Abhitzekessel wieder zugeführt. Dadurch schließt sich der Wasser-Dampf-Kreislauf. Bei reiner Stromerzeugung liegt der elektrische Nettowirkungsgrad der Anlage bei ca. 53 %. Bei gleichzeitiger Strom- und Wärmeerzeugung kann ein Brennstoffnutzungsgrad von bis zu 84 % erreicht werden. Der tatsächlich erreichte Wert hängt von der momentanen Abnahmesituation (Strom, Dampf, Fernwärme) ab. 5 1 Funktionsprinzip der GuD-Anlage 1 Reservedampferzeuger 2 Gasturbine 3 Brennkammer 4 Stromgenerator 7 5 Abhitzekessel 6 Dampfturbine 6 4 2 3 7 Kondensator 19 Umweltauswirkungen Die nachstehende Übersicht enthält eine zusammenfassende Darstellung der wesentlichen Energie- und Stoffströme am Standort Köln-Merkenich. 83,8 t Schwefeldioxid Überblick über Energieund Stoffströme 2010 471,9 t Stickoxide 0,9 t Staub 199.089.865 m3 Erdgas Standort Kölne M rkenich 136.216,31 t WS-Braunkohle 2.332.571 m3 Wasser 657.321 t Kohlendioxid 637.330 t Wasserdampf 898.954 MWh Strom 280.346 MWh Fernwärme 482.942 MWh Dampf 5.234,92 t Abfälle 314.030 m3 VE-Wasser 3.910 m3 1.019.488 m3 Kühl- und Abwasser Sanitär- und Laborwasser in den Rhein Im Rahmen der durchgeführten Umweltbetriebsprüfung waren die Umweltauswirkungen der Tätigkeiten am Standort unter folgenden Gesichtspunkten zu betrachten: Energieströme Wasserbezug und Wasserverwendung Luftemissionen Abfälle und Reststoffe Lärm Transporte Die zentralen Umweltauswirkungen resultieren dabei aus der Verwendung fossiler Energieträger mit der Folge der Freisetzung von CO2 sowie aus dem Einsatz von Uferfiltrat zu Kühlzwecken. 20 Themen Am Standort Köln-Merkenich werden im Zuge der Energieumwandlung aus den Energieströme Primärenergieträgern Erdgas und Wirbelschichtbraunkohle die Nutzenergien Strom, Wärme und Dampf erzeugt. Im Betrachtungszeitraum lag diesem Umwandlungsprozess folgender Primärenergieeinsatz zugrunde: Energieträger Anlagenart Erdgas SamS/Block 4/Block 6 GuD-Anlage Reservekessel Wirbelschicht- SamS/Block 4/Block 6 2009 2010 141.638 122.716 1.632.874 1.666.455 4.696 30.550 1.779.208 1.819.721 979.095 812.302 2.758.303 2.632.023 Primärenergieeinsatz (MWh) braunkohle Nutzenergieart Anlagenart Fernwärme SamS/Block 4/Block 6 GuD-Anlage Reservekessel Strom Dampf 2009 2010 44.547 61.034 208.525 216.862 0 2.450 252.972 280.346 SamS/Block 4/Block 6 204.918 170.456 GuD-Anlage 716.324 728.498 921.242 898.954 SamS/Block 4/Block 6 282.824 254.013 GuD-Anlage 160.412 206.760 Reservekessel 4.396 22.169 447.632 482.942 1.621.846 1.662.242 Nutzenergieerzeugung (MWh) Der von der verbrauchsbestimmten strom-, dampf- und fernwärmeabhängigen Fahrweise beeinflusste Brennstoffnutzungsgrad des gesamten Heizkraftwerkes lag im Jahr 2010 bei 58,0 %. Die Sammelschiene (Summe Block 4 und Block 6) erreichte einen Brennstoffnutzungsgrad von 43,7 %. Der Brennstoffnutzungsgrad der GuD-Anlage lag bei 68,9 %, der des Reservekessels bei 95 %. 21 Luftemissionen Mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern ist zwangsläufig die Emission bestimmter Luftschadstoffe verbunden. Mit der Auswahl des Primärenergieträgers Erdgas als vorrangig einzusetzendem Brennstoff hat man sich am Standort Köln-Merkenich bereits für den Energieträger entschieden, dessen Verbrennung im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die geringsten Umweltauswirkungen aufweist. Der weitere Einsatz von schwefelarmer Braunkohle soll darüber hinaus als weiteres Standbein der Energieerzeugung ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit gewährleisten. Abweichend von der absoluten Darstellung der Luftemissionsfrachten in Tonnen pro Berichtsjahr in den vorangegangenen Umwelterklärungen sollen künftig die Luftemissionen ins Verhältnis zur Nutzenergieabgabe gesetzt werden. Die Berichtszeiträume werden somit in Zukunft besser miteinander vergleichbar. Unter Einhaltung der gesetzlich und behördlich vorgegebenen Emissionsgrenzwerte wurden dabei die nachfolgend aufgeführten Schadstoffkonzentrationen in die Atmosphäre abgegeben: Luftemissionen (mg/kWh)* Staub 2009 2010 3,6 0,6 SO2 43,1 50 NOx 244,2 284 CO2 423.110 395.422 Auf die Darstellung der Parameter „Organische Verbindungen“ wird an dieser Stelle verzichtet, da es sich bei diesen um rechnerische Emissionswerte handelt, die nicht real gemessen werden. 22 * Berechnung je kWh Gesamtnettoenergieerzeugung am Standort Köln-Merkenich. Die spezifischen Emissionen variieren mit den Lastprofilen der Anlage der Brennstoff- und Zusatzstoffbeschaffenheit sowie dem Anteil der witterungsbedingten Auskopplung an Fernwärme. In Ermangelung verfahrenstechnischer Möglichkeiten können die von Heizkraftwerken ausgehenden CO 2-Emissionen gegenwärtig nur durch die Auswahl des Energieträgers sowie durch den Wirkungsgrad der jeweiligen Anlagen beeinflusst werden. Regelmäßig wird durch verfahrenstechnische Änderungen das Ziel der Emissionsminderung verfolgt. Ein weiteres Instrument zur Emissionsreduktion, insbesondere von Treibhausgasen, ist durch die Einführung des europaweiten Handelssystems mit Emissionsrechten im Jahre 2005 entstanden. Jede von einer Anlage emittierte Tonne CO2 muss durch den Nachweis eines Emissionszertifikates abgedeckt sein. Um eine Reduktion zu erzielen, wurde die Gesamtmenge an verfügbaren Emissionszertifikaten durch die Anwendung verschiedener Kürzungsmechanismen begrenzt. In der ersten Handelsperiode 2005–2007 wurden alle nach dem TEHG (Treibhausgasemissionshandelsgesetz) emissionshandelspflichtigen Anlagen in einem durch das ZuG 2007 (Zuteilungsgesetz 2007) festgeschriebenen Verfahren mit Emissionshandelszertifikaten ausgestattet und konnten diese nun zur Deckung des eigenen Bedarfs oder im Emissionshandel einsetzen. In der für das Jahr 2010 maßgeblichen zweiten Handelsperiode (2008–2012) wurden die Zuteilungsregeln gegenüber der ersten Handelsperiode ambitionierter ausgestaltet. Diese wurden in Form eines Zuteilungsgesetzes (ZuG 2012) und einer Zuteilungsverordnung (ZuV 2012) verbindlich geregelt. Die Betreiber von Anlagen mit weniger effizienten Prozessen bzw. von Anlagen für den Einsatz von Brennstoffen mit einem hohen CO2-Potenzial müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihren Bedarf an Emissionsrechten zu decken. Moderne Anlagen oder der Einsatz von Brennstoffen mit einem geringeren CO 2-Potenzial können hier einen Ausgleich in der CO2-Bilanz schaffen bzw. sogar Handelsmengen generieren. 23 Lärm Für den Betrieb des Heizkraftwerkes Köln-Merkenich gilt an den Immissionsorten „Ivenshofweg 21“ und „Alte Merkenicher Hauptstraße 43“ der nächtliche akzeptorbezogene Immissionsrichtwert von 45 dB (A). Im Rahmen der schalltechnischen Abnahmemessungen für die durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen am Standort Köln-Merkenich konnte nachgewiesen werden, dass der Richtwert eingehalten wird. Es werden alle in der Genehmigung angegebenen schallschutztechnischen Maßnahmen durchgeführt. Die neue Dampfturbine wurde zusätzlich mit einer Schallschutzhaube ausgestattet. Der neue Kühlturm ist für die Lärmminderung mit entsprechenden Abluftschallkulissen ausgerüstet worden. Wasserbezug und Wasserverwendung Für den Betrieb des Heizkraftwerkes Köln-Merkenich wurde 2010 eine Wassermenge von 2.332.571 m³ benötigt. Wasserbezug (m3) Uferfiltrat 24 2010 2.325.735 Brauchwasser 2.926 Trinkwasser 3.910 Themen Abwassereinleitung (m3) 2010 Abwasser in den Rhein 1.019.488 Sanitär-/Laborwasser 3.910 Aus drei in Rheinufernähe gelegenen Brunnen wird Uferfiltrat entnommen und Wasserbezug im Heizkraftwerk als Kühlturmzusatzwasser sowie in der Wasseraufbereitung eingesetzt. Um eine Notversorgung bei Störungen der betriebseigenen Wasserversorgung sicherzustellen, ist der Standort Köln-Merkenich ebenfalls an das Brauchwassernetz der RheinEnergie angeschlossen, das von Brunnengalerien im linksrheinischen Stadtgebiet mit Grundwasser und Uferfiltrat gespeist wird. Der Einsatz von Trinkwasser, das nur für soziale Zwecke benötigt wird, kann so auf das notwendige Maß beschränkt werden. Das aus dem Kühlkreislauf abgeschlämmte Kühlwasser, das Abwasser aus Abwassereinleitung dem Bereich der Wasseraufbereitung und ein Teil des auf dem Betriebsgelände anfallenden Niederschlagswassers werden dabei nach einer Vorbehandlung dem Rhein direkt zugeleitet. Das restliche Niederschlagswasser, das sanitäre Abwasser sowie die Abwässer aus dem am Standort ansässigen zentralen Kraftwerkslabor werden dem städtischen Kanalnetz zugeleitet und vor der Einleitung in den Rhein in einer kommunalen Kläranlage vorbehandelt. Die direkte Einleitung von Abwässern in den Rhein unterliegt der ständigen Überwachung. Damit ist sichergestellt, dass die gesetzlich und behördlich vorgeschriebenen Grenzwerte sicher eingehalten werden. Die mit den Abwassereinleitungen in den Rhein gelangten Stofffrachten resultieren aus der unverzichtbaren Verwendung von Chemikalien zum Zwecke des Wassereinsatzes in den Anlagen. Darüber hinaus bestimmt vor allem die Vorbelastung des für den Kühlkreislauf als Zusatzwasser verwendeten Uferfiltrats die Fracht, die über die Kühlwasserabflutung dem Rhein wieder zugeführt wird. Ein ebenfalls nicht vermeidbarer Stoffeintrag resultiert aus Korrosionsvorgängen sowie aus dem Materialabtrag im Rohrleitungssystem der Heizkessel. 25 Abfälle Im Jahr 2010 fielen am Standort Köln-Merkenich insgesamt rund 5.234,92 t zu entsorgende Abfälle in 20 unterschiedlichen Abfallarten an. Der überwiegende Anteil, rund 95 % des Abfallaufkommens, in Form von Braunkohleasche, resultiert aus dem Einsatz des Primärenergieträgers Wirbelschichtbraunkohle. Soweit die Abfälle nicht vermieden werden können, werden sie vorrangig der Verwertung zugeführt. Im Jahr 2010 betrug die Verwertungsquote am Standort Köln-Merkenich über 99 %. Transporte Das Transportaufkommen am Standort Köln-Merkenich wird im Wesentlichen durch die Anlieferung von Braunkohlegranulat sowie durch den Abtransport von Braunkohleasche bestimmt. Im Jahr 2010 wurden 136.981 t Braunkohlegranulat per Bahn über einen standorteigenen Gleisanschluss angeliefert. Demgegenüber wurden 4.990 t Asche per LKW abtransportiert. Leerfahrten werden dadurch vermieden, dass bei der Ascheabholung gleichzeitig Braunkohlegranulat angeliefert wird. Die Anlieferung des Energieträgers Erdgas erfolgt über zwei unterirdische Pipelines. Lediglich die zur Wasseraufbereitung benötigten Chemikalien sowie Kleinmengen an Betriebsmitteln werden regelmäßig über den Verkehrsweg Straße angeliefert. 26 Themen Transport (t/a) 2009 2010 Asche (per LKW) 6.932 4.990 Transporte im Vergleich Unabhängig von der Bewertung der Transportwege ergeben sich aus der Qualität der zu befördernden Einsatzstoffe und Betriebsmittel besondere Anforderungen, da es sich zum Teil um gefährliche Güter im Sinne der Gefahrgutvorschriften handelt. Diesen Anforderungen wird im Wege organisatorischer und technischer Vorkehrungen Rechnung getragen. Ziel ist es hier, eine maximale Transportsicherheit zu gewährleisten. Im Berichtszeitraum sind keine umweltrelevanten Ereignisse aufgetreten. Besondere Umweltaspekte 27 Der Standort Köln-Niehl In Köln-Niehl, Am Molenkopf 3, betreibt das Unternehmen eine hochmoderne Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage), das HKW Niehl II, und sichert so die Fernwärmeversorgung der Kölner Innenstadt. Der hierbei erzeugte Strom wird in das Netz der RNG eingespeist. Am Standort sind 65 Mitarbeiter beschäftigt, die den Produktionsbetrieb – teils im Schichtbetrieb – rund um die Uhr sicherstellen. 28 Themen Der Standort Köln-Niehl Geschichte des Seit Aufnahme der Energieerzeugung am Standort Köln-Niehl konnte durch Umweltschutzes technischen Fortschritt der Wirkungsgrad der Anlagen stetig verbessert und somit konnten die spezifischen Emissionen gesenkt werden. Weitere Verbesserungen für die Umwelt wurden durch die Wahl des Energieträgers sowie technische Neuerungen erreicht. 1972Inbetriebnahme des Heizwerkes (HW) Niehl. In acht Dampfkesseln wird aus schwerem und leichtem Heizöl Fernwärme erzeugt. 1976Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes (HKW) Niehl. Zum Einsatz kommen schweres und leichtes Heizöl sowie Erdgas. 1985Die gesamte Schwerölfeuerung wird stillgelegt und damit der Emissionsanteil an SO2 um 70 % reduziert. 1986Reduktion der NOx-Emissionen um das 10fache durch den Einbau von Low-NOx-Brennern im Kessel 1. 1988Der Einbau von Low-NOx-Brennern erfolgte nun auch in Kessel 2. 1994Umbau des stillgelegten Schweröltanks in einen Fernwärmespeicher zur Optimierung der Fernwärmeversorgung. Durch den Betrieb des Fernwärmespeichers können jährlich bis zu 20.000 MWh Wärme ressourcenschonend genutzt werden. 2005Inbetriebnahme der Gas- und Dampfturbinenanlage Niehl II. Durch den hohen Energienutzungsgrad und die verbesserte Verbrennungstechnik werden deutliche Einsparungen im Schadstoffausstoß erbracht. Beginn der Arbeiten zum Abbruch der Anlage in Niehl I. 2006Steigerung der Feuerungswärmeleistung um 30 MW durch Optimierung der Verdichterschaufeln der Gasturbine. Installation einer Gasvorwärmung zur Steigerung des Anlagenwirkungsgrades. 2007Steigerung der elektrischen Leistung und des Wirkungsgrades durch eine Upgrade-Maßnahme. 2008Ende der Abbrucharbeiten des stillgelegten HKW Niehl I. 30 Themen Die RheinEnergie erzeugt am Standort Köln-Niehl Strom und Fernwärme. Die Die Erzeugung von betriebsbereite Gesamtanlage besteht aus der Gas- und Dampfturbinenanlage. Strom und Fernwärme Anlage Betrieb Gas- und Dampfturbinen- Ab 2005 Feuerungswärmeleistung 775 MW anlage (GuD) Das Funktionsprinzip der GuD-Anlage wurde bereits ausführlich im voran- Die GuD-Anlage gegangenen Kapitel beschrieben. Im Gegensatz zu der GuD-Anlage am Standort Köln-Merkenich besitzt die hochmoderne GuD-Anlage Niehl II eine separate Dampfturbine, die einen zweiten Generator zur Stromerzeugung antreibt. Auch hier kann über einen Wärmeübertrager Dampf zur Erzeugung von Fernwärme ausgekoppelt werden. Wirkungsgrade bis zu 86 % sind so abhängig von der jeweiligen Abnahmesituation (Strom und/oder Fernwärme) möglich. Ansaugluft Das Funktionsprinzip Kamin Filter der GuD-Anlage Gasturbine Generator Abhitzedampferzeuger Erdgas Heizöl Fernwärme Generator Dampfturbine Wärmeübertrager Kondensator Rhein 31 Umweltauswirkungen Die nachstehende Übersicht enthält eine zusammenfassende Darstellung der wesentlichen Umweltauswirkungen am Standort Köln-Niehl. 3,1 t Schwefeldioxid Übersicht über Energieund Stoffströme 2010 770,3 t Stickoxide 1,5 t Staub 331.2 t Heizöl 984.850 t Kohlendioxid Standort Köln-Niehl 531.574.605 m3 Erdgas 908.518 MWh Fernwärme 2.564.303 MWh Strom 134.397.368 m3 Wasser 104,6 t Abfall 134.362.209 m3 Kühl- und Abwasser Im Rahmen der durchgeführten Umweltbetriebsprüfung waren die Umweltauswirkungen der Tätigkeiten unter folgenden Gesichtspunkten zu betrachten: Energieströme Wasserbezug und Wasserverwendung Luftemissionen Abfälle und Reststoffe Lärm Transporte Energieströme Am Standort Köln-Niehl werden im Wege der Energieumwandlung aus den Primärenergieträgern Erdgas und leichtem Heizöl die Nutzenergien Strom und Wärme erzeugt. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden alle Energieträger in MWh angegeben. 32 Themen Energieträger Anlagenart 2009 2010 Erdgas HKW Niehl II 4.808.631 4.843.659 Heizöl HKW Niehl II 2.211 3.920 4.810.842 4.847.579 Anlagenart 2009 2010 Erdgas HKW Niehl II 2.549.781 2.546.303 Heizöl HKW Niehl II 743.760 908.518 3.293.541 3.472.821 Gesamt Erdgas/Heizöl Energieträger Gesamt Strom/Fernwärme Primärenergieeinsatz (MWh) Nutzenergieerzeugung (MWh) Der Brennstoffnutzungsgrad der neuen GuD-Anlage Niehl II lag im Jahr 2010 bei rund 72 %. Der Wirkungsgrad der Anlagen ist abhängig von der Fahrweise der Kraftwerke, die wiederum durch den jeweiligen Bedarf an Strom und/oder Fernwärme bestimmt wird. Mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern ist zwangsläufig die Emission Luftemissionen bestimmter Luftschadstoffe verbunden. Mit der Auswahl des Primärenergieträgers Erdgas als vorrangig einzusetzender Brennstoff sowie der Ausweichmöglichkeit auf den Zweitbrennstoff leichtes Heizöl hat man sich am Standort Köln-Niehl bereits für die Energieträger entschieden, deren Verbrennung im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die geringsten Umweltauswirkungen aufweist. Unter Einhaltung der gesetzlich und behördlich vorgegebenen Emissionsgrenzwerte wurden dabei die nachfolgend aufgeführten Schadstoffkonzentrationen in die Atmosphäre abgegeben. Um die Daten besser vergleichen zu können, erfolgte eine Umrechnung der absoluten Frachten. 33 Luftemissionen (mg/kWh)* 2009 2010 Staub 0,38 0,43 SO2 0,67 0,90 NOx 169,3 221,81 CO2 248.396 283.588 Dargestellt sind die Luftemissionen im Verhältnis zur Nutzenergieabgabe in mg/kWh. Die spezifischen Emissionen variieren mit den Lastprofilen der Anlage der Brennstoff- und Zusatzstoffbeschaffenheit sowie dem Anteil der witterungsbedingten Auskopplung an Fernwärme. Der NOx-Gehalt ist wegen der stark verschmutzen Brenner leicht angestiegen. In Ermangelung verfahrenstechnischer Möglichkeiten können die von Heizkraftwerken ausgehenden CO2-Emissionen gegenwärtig nur durch die Auswahl des Energieträgers sowie durch den Wirkungsgrad der jeweiligen Anlagen beeinflusst werden. Regelmäßig wird durch verfahrenstechnische Änderungen das Ziel der Emissionsminderung verfolgt. Ein weiteres Instrument zur Emissionsreduktion, insbesondere von Treibhausgasen, ist durch die Einführung des europaweiten Handelssystems mit Emissionsrechten im Jahre 2005 entstanden. Jede von einer Anlage emittierte Tonne CO 2 muss durch den Nachweis eines Emissionszertifikates abgedeckt sein. Um eine Reduktion zu erzielen, wurde die Gesamtmenge an verfügbaren Emissionszertifikaten durch die Anwendung verschiedener Kürzungsmechanismen begrenzt. In der ersten Handelsperiode 2005–2007 wurden alle nach dem TEHG (Treibhausgasemissionshandelsgesetz) emissionshandelspflichtigen Anlagen in einem durch das ZuG 2007 (Zuteilungsgesetz 2007) festgeschriebenen Verfahren mit Emissionshandelszertifikaten ausgestattet und konnten diese nun zur Deckung des eigenen Bedarfs oder im Emissionshandel einsetzen. In der für das Jahr 2010 maßgeblichen zweiten Handelsperiode (2008–2012) wurden die Zuteilungsregeln gegenüber der ersten Handelsperiode ambitionierter ausgestaltet. Diese wurden in Form eines Zuteilungsgesetzes (ZuG 2012) und einer Zuteilungsverordnung (ZuV 2012) verbindlich geregelt. 34 * Berechnung je kWh Gesamtnettoenergieerzeugung am Standort Köln-Niehl. Themen Die Betreiber von Anlagen mit weniger effizienten Prozessen bzw. von Anlagen für den Einsatz von Brennstoffen mit einem hohen CO2-Potenzial müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihren Bedarf an Emissionsrechten zu decken. Moderne Anlagen oder der Einsatz von Brennstoffen mit einem geringeren CO2-Potenzial können hier einen Ausgleich in der CO2-Bilanz schaffen bzw. sogar Handelsmengen generieren. Um die umliegende Nachbarschaft vor Lärmeinwirkungen zu schützen, müssen Lärm während des Heizkraftwerkbetriebs bestimmte Schall-Immissionswerte eingehalten werden. Daher wurde bei der Planung und Errichtung der GuD-Anlage besonderes Augenmerk auf die Lärmschutzmaßnahmen gelegt. Nach der Schallprognose sollte der Beurteilungspegel der GuD-Anlage am Aufpunkt „Riehler Heimstätten“ bei etwa 33 dB (A) liegen. Der Prognosewert stellt gleichzeitig den geltenden Grenzwert dar. Eine gutachterliche Überprüfung im Jahr 2005 hat ergeben, dass der tatsächliche Immissionspegel am Aufpunkt den Grenzwert um 2 dB (A) unterschreitet. Zum Betrieb des Heizkraftwerkes sowie des Gasturbinenheizkraftwerkes wur- Wasserbezug und den im Berichtsjahr 134.397.368 m3 Wasser benötigt, die je nach Nutzung aus Wasserverwendung unterschiedlichen Quellen stammen. Wasserbezug (m3) Rheinwasser Brauchwasser Trinkwasser 2010 134.271.274 124.000 2.094 Abwassereinleitung (m3) Kühlwasser Betriebswasser Trommelabsalzwasser 2010 134.343.193 5.244 13.772 Den mengenmäßig größten Anteil stellt das dem Niehler Hafen entnommene Wasserbezug Rheinwasser dar. Nach einer mechanischen Reinigung wird das Rheinwasser zu Kühlzwecken im Heizkraftwerk eingesetzt. 35 Beim Brauchwasser handelt es sich um Uferfiltrat, das ohne Aufbereitung zur Verfügung gestellt wird. Dadurch kann der Einsatz von aufwendig aufbereitetem Trinkwasser auf das notwendige Maß beschränkt werden. Das Brauchwasser wird in der Wasseraufbereitung gereinigt und entsalzt und dient als Kesselspeisewasser und zum Einsatz in der Fernwärmeversorgung. Trinkwasser, das mengenmäßig den geringsten Teil des Wasserbezugs darstellt, wird für soziale Zwecke benötigt. Abwassereinleitung Die direkte Einleitung von Abwässern in den Rhein unterliegt der Überwachung. Damit ist sichergestellt, dass die gesetzlich und behördlich vorgegebenen Grenzwerte sicher eingehalten werden. Das chemisch unbehandelte und nur erwärmte Kühlwasser und der überwiegende Teil des Betriebswassers werden dem Rhein direkt zugeleitet. Hierbei wird das Kühlwasser vor der Einleitung über eine Kaskadenführung mit Sauerstoff angereichert. Im Bedarfsfall kann auch der zum Heizkraftwerk gehörende Kühlturm in Betrieb genommen werden. In jedem Fall wird dabei sichergestellt, dass an der Einleitstelle die genehmigte Höchsttemperatur von 30 °C nicht überschritten sowie die Aufwärmspanne zwischen dem entnommenen und dem eingeleiteten Kühlwasser von maximal 10 °C eingehalten wird. Die mit dem Betriebswasser in den Rhein gelangten Schadstoffe resultieren vor allem aus dem unverzichtbaren Einsatz von Chemikalien zum Zwecke der Wasseraufbereitung. Darüber hinaus kommt es infolge des Materialabriebs im Rohrleitungssystem der Heizkessel zu einem nicht vermeidbaren Materialeintrag in das Abwasser. Das Betriebswasser wird vor der Einleitung neutralisiert. Annähernd 100 % der eingeleiteten Schadstofffrachten resultieren jedoch aus der Vorbelastung des Rheins selbst. Ein Teil der Betriebswässer werden in das geschlossene FW-Netz eingeleitet und ersetzen somit die natürlichen Verluste im Netz. Das Sanitärabwasser wird über die kommunale Abwasserbehandlungsanlage dem Vorfluter zugeführt. 36 Themen Mit der Auswahl der Energieträger Erdgas und leichtes Heizöl hat sich die Abfälle RheinEnergie bereits beim Bau der Anlagen am Standort Köln-Niehl für einen abfallarmen Betrieb entschieden. Abfälle fallen in erster Linie durch produktionsbegleitende Tätigkeiten wie Instandsetzungs- und Revisionsarbeiten an. Nach Auswertung der Begleitscheine im RE-Nachweisbuch fielen im Jahre 2010 am Standort Köln-Niehl im Regelbetrieb 13 unterschiedliche Abfallarten an. Die Gesamtmenge der Abfälle betrug 104,64 t. Der Anstieg der Abfallmenge kann durch die turnusmäßigen Reinigungsarbeiten im Entnahmebauwerk begründet werden. Soweit Abfälle nicht vermieden werden können, werden sie möglichst sortenrein erfasst, vorrangig verwertet oder einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Die Verwertungsquote lag im Jahr 2010 bei rund 98 %. Das Transportaufkommen am Standort Köln-Niehl wird überwiegend durch die Transporte Anlieferung der Hauptenergieträger bestimmt. Der Bezug von Erdgas, das nahezu 100 % des anfallenden Transportvolumens ausmacht, erfolgt über eine unterirdische Pipeline, was aus wirtschaftlicher und sicherheitstechnischer Sicht als Optimum anzusehen ist. Heizöl als Reserveenergieträger wird per Schiff geliefert und in einem Vorratstank gelagert. In den letzten Jahren ist aufgrund des geringen Verbrauchs keine Anlieferung erfolgt. Lediglich die zur Wasseraufbereitung benötigten Chemikalien sowie Kleinmengen an Betriebsmitteln werden regelmäßig über den Verkehrsweg Straße angeliefert. Unabhängig von der Bewertung der Transportwege ergeben sich aus der Qualität der zu befördernden Einsatzstoffe und Betriebsmittel besondere Anforderungen, da es sich zum Teil um gefährliche Güter im Sinne der Gefahrgutvorschriften handelt. Diesen Anforderungen wird im Wege organisatorischer und technischer Vorkehrungen Rechnung getragen. Ziel ist es hier, eine maximale Transportsicherheit zu gewährleisten. Im Berichtsjahr sind keine umweltrelevanten Ereignisse aufgetreten. Besondere Umweltaspekte 37 Kernindikatoren Entsprechend dem Anhang IV der EMAS-III-Verordnung sind in der Umwelterklärung Kernindikatoren anzugeben, soweit sich diese auf die direkten Umweltaspekte des Unternehmens beziehen. Jeder Indikator setzt sich zusammen aus einer Zahl A zur Angabe des gesamten jährlichen Inputs/Auswirkungen in dem betroffenen Bereich einer Zahl B zur Angabe des gesamten jährlichen Outputs der Organisation und einer Zahl R zur Angabe des Verhältnisses A/B. Die Kernindikatoren dienen der besseren Vergleichbarkeit von Umweltparametern. Standort Köln-Merkenich Für die Zahl B (zur Angabe des gesamten jährlichen Outputs), die Gesamtausbringungsmenge, wurde der Wert für die gesamte Nutzenergieerzeugung von 1.662.242 MWh angesetzt. Um aussagestarke Werte zu erhalten, wird nachfolgend der Anteil an erneuerbarer Energie nur in Prozent und nicht als Kernindikator angegeben. Der Anteil an erneuerbaren Energien an der gesamten Strommenge der RheinEnergie betrug 22,3 % im Jahr 2009. (Gemäß § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes werden die Daten für 2010 im Jahr 2012 veröffentlicht.) Für die Angaben zur Flächenbefestigung wurde zusätzlich für die Zahl B die Gesamtfläche angegeben. Das Verhältnis der befestigten Fläche zur Gesamtfläche beträgt 0,6. Bereich Kernindikator Kernindikator R 2010 R 2009 2.632.023 MWh 1,6 1,7 199.089.865 m3 119,8 m3/MWh 119,8 m3/MWh 136.216,31 t 0,08 t/MWh 0,10 t/MWh Zahl A Energieeffizienz Primärenergieverbrauch1) Materialeffizienz2) Erdgas Braunkohle 38 Themen Bereich Kernindikator Kernindikator R 2010 R 2009 2.332.571 m3 1,403 m3/MWh 1,747 m3/MWh 5.234,92 t 3,15 kg/MWh 8,68 kg/MWh 5.090,45 t 3,06 kg/MWh 8,62 kg/MWh 4.989,82 t 3,00 kg/MWh 4,27 kg/MWh 144,47 t 0,0869 kg/MWh 0,0642 kg/MWh 75.634 m2 0,046 m2/MWh 0,0466 m2/MWh 398,505 kg 436,979 kg Zahl A Wasser Gesamter jährlicher Wasserverbrauch Abfall Gesamtes jährliches Abfallaufkommen Gesamtmenge nicht gefährlicher Abfälle ASN 10 01 15: Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub3) Gesamtmenge nicht gefährlicher Abfälle Biologische Vielfalt Gelände gewerblicher Tätigkeit Emissionen Jährliche Gesamtemissionen von Treibhausgasen 662.411 t CO2 CO2- Äquivalent/MWh CO2- Äquivalent/MWh 659.866 t 290 t N2O 2.255 t Jährliche Gesamtemissionen in die Luft 396,974 kg 436,979 kg CO2- Äquivalent/MWh CO2- Äquivalent/MWh CH4 0,175 kg 0,182 kg CO2- Äquivalent/MWh CO2-Äquivalent/MWh 1,357 kg 0,1308 kg CO2- Äquivalent/MWh CO2- Äquivalent/MWh 556,6 t 0,3348 kg/MWh 0,3002 kg/MWh SO2 NOX Staub 83,8 t 0,0504 kg/MWh 0,044 kg/MWh 471,9 t 0,2830 kg/MWh 0,252 kg/MWh 0,9 t 0,0005 kg/MWh 0,004 kg/MWh 1)Der direkte Energieverbrauch bildet den Verbrauch an energiehaltigen Rohstoffen und Materialien ab, die direkt für wirtschaftliche Aktivitäten eingesetzt werden, unabhängig von deren Aggregatzustand. Quantitativ ist der direkte Energieverbrauch identisch mit dem in der Energiebilanz ausgewiesenen Primärenergieverbrauch. 2)Der Bereich der Materialeffizienz bezieht sich auf die effiziente Nutzung von Einsatzmaterialien. Die Haupteinsatzstoffe im Kraftwerksbereich sind die Brennstoffe. Mit dieser Angabe kann die Umweltleistung des Unternehmens der Energieversorgung unverfälscht dargestellt werden. 3)Diese Abfallart wurde wegen ihres relativ großen Anteils am Gesamtabfallaufkommen als Beispiel angegeben. 39 Standort Köln-Niehl Für die Zahl B (zur Angabe des gesamten jährlichen Outputs), die Gesamtausbringungsmenge, wurde der Wert für die gesamte Nutzenergieerzeugung von 3.472.821 MWh angesetzt. Um aussagestarke Werte zu erhalten, wird nachfolgend der Anteil an erneuerbarer Energie nur in Prozent und nicht als Kernindikator angegeben. Der Anteil an erneuerbaren Energien an der gesamten Strommenge der RheinEnergie betrug 22,3 % im Jahr 2009. (Gemäß § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes werden die Daten für 2010 im Jahr 2012 veröffentlicht.) Für die Angaben zur Flächenbefestigung wurde zusätzlich für die Zahl B die Gesamtfläche angegeben. Das Verhältnis der befestigten Fläche zur Gesamtfläche beträgt 0,5. Bereich Kernindikator Kernindikator R 2010 R 2009 4.847.579 MWh 1,40 1,46 531.574.605 m3 153,07 m3/MWh 158,73 m3/MWh 331,2 t 0,095 kg/MWh 0,057 kg/MWh 134.397.368 m3 38,70 m3/MWh 51,3 m3/MWh 104,643 t 0,0301 kg/MWh 0,015 kg/MWh 80,57 t 0,0232 kg/MWh 0,0083 kg/MWh 24,073 t 0,0069 kg/MWh 0,0069 kg/MWh 74.351 m2 0,0214 m2/MWh 0,0215 m2/MWh Zahl A Energieeffizienz Primärenergieverbrauch1) Materialeffizienz2) Erdgas Heizöl Wasser Gesamter jährlicher Wasserverbrauch Abfall Gesamtes jährliches Abfallaufkommen Gesamtmenge nicht gefährlicher Abfälle Gesamtmenge nicht gefährlicher Abfälle Biologische Vielfalt Gelände gewerblicher Tätigkeit 40 Themen Bereich Zahl A Kernindikator Kernindikator R 2010 R 2009 286,864 kg 299,333 kg CO2-Äquivalent/MWh CO2-Äquivalent/MWh 285,226 kg 297,619 kg CO2-Äquivalent/MWh CO2-Äquivalent/MWh 0,138 kg 0,144 kg CO2-Äquivalent/MWh CO2-Äquivalent/MWh 1,50 kg 1,57 kg Emissionen Jährliche Gesamtemissionen 996.228 t von Treibhausgasen CO2 990.539 t CH4 478 t N2O 5.211 t CO2-Äquivalent/MWh CO2-Äquivalent/MWh jährliche Gesamt- 774,9 t 0,223 kg/MWh 0,2042kg/MWh SO2 3,1 t 0,0009 kg/MWh 0,0009 kg/MWh NOx 770,3 t 0,222 kg/MWh 0,203 kg /MWh 1,5 t 0,0004 kg/MWh 0,0004 kg/MWh emissionen in die Luft Staub 1)Der direkte Energieverbrauch bildet den Verbrauch an energiehaltigen Rohstoffen und Materialien ab, die direkt für wirtschaftliche Aktivitäten eingesetzt werden, unabhängig von deren Aggregatzustand. Quantitativ ist der direkte Energieverbrauch identisch mit dem in der Energiebilanz ausgewiesenen Primärenergieverbrauch. 2)Der Bereich der Materialeffizienz bezieht sich auf die effiziente Nutzung von Einsatzmaterialien. Die Haupteinsatzstoffe im Kraftwerksbereich sind die Brennstoffe. Mit dieser Angabe kann die Umweltleistung des Unternehmens der Energieversorgung unverfälscht dargestellt werden. 41 Umweltziele und Umweltprogramm Viele Maßnahmen haben bereits in der Vergangenheit zu einer kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes beigetragen. Im Zuge der Umweltbetriebsprüfung konnte festgestellt werden, dass die in den vergangenen Jahren für die beiden Standorte festgelegten Umweltziele weitestgehend erreicht wurden und das darauf aufbauende Umweltprogramm zeitnah umgesetzt war. Rückblickend auf eine langjährige Teilnahme der Standorte am Umweltaudit wurden zahlreiche Verbesserungen im Umweltschutz und in der Arbeitssicherheit erreicht. Diese konsequente Arbeit soll durch nachfolgende Ziele und Maßnahmen erfolgreich fortgeführt werden Umweltziele für den Standort Köln-Merkenich 2008 bis 2011 Umweltziele Quantifizierung Termin Maßnahme Mittel Zuständigkeit 1. Effizienzsteigerung der Sammelschiene 5 % CO2Minderung Dez. 2010 * KM 2. Effizienzsteigerung des HW Ford-Merkenich Einsparung von 7.000 t CO2/a Dez. 2008 Verbesserung des Nutzungsgrades der Anlage; Bau einer neuen Dampfturbinenanlage zur Steigerung des Wirkungsgrades und der Effizienz der Dampfauskopplung Lieferung von Dampf aus dem HKW Merkenich an einen Vertriebspartner als Ersatz für ein Heizwerk mit Öl-/ Gaskessel Prüfung aller Eigenverbräuche auf Einsparpotenziale Intensivierung der Durchführung von Notfallübungen Einführung einer EDV-Software für die Durchführung von Unterweisungen Ca. 8 Mio. Euro KM * KM * KM * KM 3. Einsparungen beim Energieeigenverbrauch 4. Optimierung der Notfallorganisation 5. Verbesserung des Informationsstandes der Mitarbeiter Umweltziel 1 Umweltprogramm Inhalt Dez. 2010 Dez. 2010 Dez. 2010 Die neue Dampfturbine ist installiert worden. Durch die Auskopplung von Prozess- und Abdampf für Fernwärme ist ein höherer Nutzungsgrad der Anlage erreicht worden. So konnte der Brennstoffnutzungsgrad von 58,9 % im Jahr 2009 auf 62,9 % im Jahr 2011 erhöht werden. Umweltziel 2 Mit der Inbetriebnahme der Wärmetauscheranlage und der Dampf- und Kondensatleitung zum HW Ford-Merkenich im Oktober 2008 ist das Umweltziel erfüllt worden. Somit können 7.000 t CO2 pro Jahr eingespart werden. 42 * Die erforderlichen Mittel sind im Finanzplan berücksichtigt und freigegeben. Themen Umweltziel 3 Alte Schaltanlagen und alte Pumpen wurden im Rahmen der Sanierung im Bereich des Kühlwassersystems ausgetauscht. Umweltziel 4 Während der Bauphase wurde im September 2010 eine Räumungsübung mit ca. 300 Teilnehmern durchgeführt. Umweltziel 5 Die EDV-Software für die Durchführung von Unterweisungen ist seit Juni 2009 zur Verbesserung des Informationsstandes der Mitarbeiter eingesetzt worden. Des Weiteren wurden an mehreren Gebäuden umfangreiche Schalldämmungen vorgenommen. Umweltziele Umweltprogramm Umweltziele Inhalt Quantifizierung Termin Maßnahme Mittel 1. Einsparung des Energieverbrauchs 15 %* Dez. 2014 k. A.** 2. Ressourcenschonender Umgang mit Wasser 10 %* Dez. 2013 Durch die Erneuerung der Beleuchtung im Maschinenhaus soll Optimierung bei der Beleuchtung erfolgen Reduktion des Kühlwasserbedarfs und somit auch der Abschlämmwässer in den Rhein durch Optimierung der Anlagen Durch Abriss der 110-kV-Freiluftschaltanlage werden wassergefährdende Stoffe wie ölgefüllte Transformatoren entfallen Senkung des Papierverbrauchs durch die Einführung des papierarmen Büros 3. Reduzierung des Gefährdungspotenzials 4. Ressourcenschonung Dez. 2012 15 %* Dez. 2014 * Prozentzahlen beziehen sich auf die Verbräuche von 2010. ** keine Angaben möglich 2011 bis 2014 k. A.** k. A.** k. A.** 43 Umweltziele für den Standort Köln-Niehl 2008 bis 2011 Umweltziel 1 Umweltziele Umweltprogramm Inhalt Quantifizierung 1. Ressourcenschonung Kühlwasser 5 % Kühlwas- Dez. 2010 sereinsparung 2. Verkürzung geplanter Stillstände durch schnelle Inbetriebnahme der effizienten Anlage mit hohem Wirkungsgrad 3. Optimierung der Notfallorganisation Dez. 2009 Optimierung der organisatorischen Abläufe am Standort Dez. 2010 4. Einsparungen beim Energieeigenverbrauch 5. Verbesserung des Informationsstandes der Mitarbeiter Dez. 2010 Regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter in der Handhabung von Feuerlöschern Prüfung aller Eigenverbräuche auf Einsparpotenziale Einführung einer EDV-Software zur Durchführung von Unterweisungen Termin Dez. 2010 Maßnahme Mittel Optimierung des Einsatzes von Hauptkühlwasser bis 20.000 Euro k. A.* Die Prüfung erfolgte. Im Winterhalbjahr kann die Pumpe aufgrund des geringeren Kühlwasserbedarfs abgeschalten werden. Umweltziel 2 Das Ziel wurde durch Umorganisation der Fachbereiche erreicht. Umweltziel 3 Im Jahr 2009 ist eine Notfallübung mit Feuerlöschern durchgeführt worden. Umweltziel 4 Es wurden alle Eigenverbräuche auf Energiesparpotenziale überprüft. Durch die Abschaltung der Hallenbeleuchtung in den Maschinenhäusern zur Spätund Nachtschicht kann eine Einsparung von ca. 15 kW jährlich erreicht werden. Eine jährliche Einsparung von ca. 2 kW kann durch die Abschaltung der Außenbeleuchtung im Bereich der Maschinentransformatoren erreicht werden. Umweltziel 5 Die EDV-Software für die Durchführung von Unterweisungen ist seit Juni 2009 zur Verbesserung des Informationsstandes der Mitarbeiter eingesetzt worden. Rückblickend auf die über zehnjährige Teilnahme des Standortes am Umweltaudit wurden zahlreiche Verbesserungen im Umweltschutz und in der Arbeitssicherheit erreicht. Diese konsequente Arbeit soll durch nachfolgende Ziele und Maßnahmen erfolgreich fortgeführt werden. 44 * keine Angaben möglich Themen k. A.* k. A.* k. A.* Umweltziele Inhalt 1. Fortführung der Optimierung der Notfallorganisation 2. Einsparung von Brauchwasser und Verringerung von Neutralisationsabwasser 3. Verringerung der abzuleitenden Salzfracht Umweltprogramm Quantifizierung Termin Maßnahme Mittel Ende 2011 Notfallübung mit Feuerwehr auf dem gesamten Gelände k. A.* Max. 27.000 cbm/a Nutzung des Trommelabsalzwassers als Zusatzwasser für den Abhitzekessel der GuD-Anlage k. A.* Max. 400 kmol/a Einsatz von salzärmerem Einsatzwasser k. A.* * keine Angaben möglich Umweltziele 2011 bis 2014 45 Gültigkeitserklärung und Standorteintragung Die Gültigkeitserklärung durch den Umweltgutachter erfolgte mit Datum vom 31. Mai 2011 und wurde der Registrierungsstelle vorgelegt. Damit ist die Fortdauer der Standorteintragung mit den Register-Nummern DE-142-00006 für das HKW Köln-Niehl und DE-142-00021 für das HKW Köln-Merkenich im EMASRegister festgestellt. 46 Themen Gültigkeitserklärung und Standorteintragung Zugelassener Umweltgutachter Als zugelassene Umweltgutachterorganisation wurde die Firma KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Zulassungsnummer DE-0016, vertreten durch Herrn Dipl.-Ing. Joachim Ganse, ausgewählt. Aufgabe des Umweltgutachters ist es, zu prüfen, ob die Bestimmungen der EMAS-Verordnung in Bezug auf das Umweltmanagementsystem, die Umweltbetriebsprüfung und die Ergebnisse eingehalten wurden und die Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Richtigkeit der Daten und Informationen der Umwelterklärung gewährleistet sind. Die Prüfung durch den Umweltgutachter wurde am 28. März 2011 und am 29. März 2011 durchgeführt. Nächste Betriebsprüfung Im Jahr 2011 wurde an den Standorten Köln-Merkenich und Köln-Niehl eine und Umwelterklärung Umweltbetriebsprüfung durchgeführt. Diese umfasst die Überprüfung der Einhaltung der Umweltpolitik, der Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems sowie der Umsetzung des Umweltprogramms und der Umweltziele. Die Ergebnisse der Umweltbetriebsprüfung werden in einer Umwelterklärung veröffentlicht. Entsprechend der Vorgaben der EMAS werden an den Standorten regelmäßig alle drei Jahre Umweltbetriebsprüfungen durchgeführt. Zwischenzeitlich werden jährlich die vereinfachten Umwelterklärungen erstellt. Die nächste Umweltbetriebsprüfung findet im März 2014 statt. Gültigkeitserklärung und Standorteintragung Die Gültigkeitserklärung durch den Umweltgutachter erfolgte mit Datum vom 18. Mai 2011 und wurde der Registrierungsstelle vorgelegt. Damit ist die Fortdauer der Standorteintragung mit den Registriernummern DE-142-00006 für das HKW Köln-Niehl und DE-142-00021 für das HKW Köln-Merkenich im EMAS-Register festgestellt. 48 Themen Der Unterzeichnende, Joachim Ganse, EMAS-Umweltgutachter mit der Regist- Erklärung des Um- rierungsnummer DE-0016, akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Erzeu- weltgutachters zu den gung von Strom, Gas, Dampf und Heißwasser, bestätigt, begutachtet zu haben, Begutachtungs- und ob die Standorte bzw. die gesamte Organisation, wie in der Umwelterklärung Validierungstätigkeiten der Organisation RheinEnergie, Standorte Köln-Merkenich und Köln-Niehl mit der Registrierungsnummer DE-142-00006 und DE-142-00021 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Köln, den 18. Mai 2011 Joachim Ganse Umweltgutachter KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Barbarossaplatz 1a 50674 Köln www.kpmg.de 49 50 Themen 51 Begriffserläuterungen a Jährlich CH4 Methan CO2 Kohlendioxid dB (A) A-bewerteter Schalldruckpegel in Dezibel EMAS EG-Umweltaudit-Verordnung FW Fernwärme GuD-Anlage Gas- und Dampfturbinenanlage GWh Gigawattstunde kg Kilogramm kmol Kilomol kWh Kilowattstunde MW Megawatt MWh Megawattstunde NOx Stickoxide NO2 Stickstoffdioxid RE RheinEnergie RNG Rheinische Netzgesellschaft SamS Sammelschiene SO2 Schwefeldioxid t Tonnen VE-Wasser Vollentsalztes Wasser WS-Braunkohle Wirbelschichtbraunkohle Impressum Herausgeber: RheinEnergie AG Parkgürtel 24, 50823 Köln Ansprechpartner: Ellen Albrecht Abteilung Umweltschutz und Arbeitssicherheit Telefon 0221 178-3019 Telefax 0221 178-83019 E-Mail: [email protected] Gestaltung: Abteilung Unternehmenskommunikation 52 Fotos: Archiv RheinEnergie Juli 2011 Impressum RheinEnergie AG Parkgürtel 24 50823 Köln Telefon 0221 178-0 Telefax 0221 178-3322 www.rheinenergie.com [email protected]