Neue Berufsbilder bei Sana

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Neue Berufsbilder bei Sana
profile
Das Magazin der Sana Kliniken AG
Ausgabe 3_2008
www.sana.de
Entlastung für Pflegekräfte und Ärzte
Neue Berufsbilder
bei Sana
Medizin
Betreuung von Spitzensportlern
Pflege
Weiterbildung zur Diabetes Nurse
Management & Organisation
Dr. Reinhard Schwarz im Interview
profile
3-08
Inhalt
14
4
5
28
Editorial
Unter uns
Pflege
10
11
12
6
Oldenburg – Diabetes Nurse
Rügen – Bildungs-Insel
PKV – Compass Private Pflegeberatung
30
Medizin
Management & Organisation
14
21
22
23
26
30 34
36
39
41
Sana-Ärzte betreuen Spitzensportler
Bad Oeynhausen – Magnetisch navigiert
Dresden – Neue Herzkatheterlabore
Lübeck – Tako-Tsubo-Kardiomyopathie
Albstadt – Frühmobilisation
Dr. Reinhard Schwarz im Interview
Einkäufer tagen an der Ostsee
QM – Gegenseitige interne Audits
Duisburg – Positive Bilanz
Stabwechsel beim Einkauf Investitionsgüter
Menschen bei Sana
Schwerpunkt
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6Neue Berufsbilder
bei Sana
Professor Dr. Michael Wich
Vor Ort
28
44Leute
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Impressum
Sana Ohre-Klinikum, Haldensleben
Eigner der Sana Kliniken AG
Allianz Private Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
www.gesundheit.allianz.de
CONCORDIA Krankenversicherungs-AG
www.concordia.de
HanseMerkur Krankenversicherung AG
www.hansemerkur.de
PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG
www.familienfuersorge.de
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung V.V.a.G.
www.alte-oldenburger.de
Continentale Krankenversicherung a.G.
www.continentale.de
HUK-COBURG-Krankenversicherung AG
www.huk24.de, www.huk.de
Provinzial Krankenversicherung Hannover AG
www.vgh.de
ARAG Krankenversicherungs-AG
www.arag.de
Debeka Krankenversicherungsverein a.G.
www.debeka.de
INTER Krankenversicherung aG
www.inter.de
R+V Krankenversicherung AG
www.ruv.de
AXA Krankenversicherung AG
www.axa.de
DEUTSCHER RING Krankenversicherungsverein a.G.
www.deutscherring.de
Landeskrankenhilfe V.V.a.G.
www.lkh.de
SIGNAL Krankenversicherung a.G.
www.signal.de
Barmenia Krankenversicherung a.G.
www.barmenia.de
DEVK Krankenversicherungs-AG
www.devk.de
LIGA Krankenversicherung Kath. Priester V.V.a.G.
Süddeutsche Krankenversicherung a.G.
www.sdk.de
Bayerische Beamtenkrankenkasse AG
www.vkb.de
DKV Deutsche Krankenversicherung AG
www.dkv.com
BBV Krankenversicherung AG
www.bbv.de
Gothaer Krankenversicherung AG
www.gothaer.de
CENTRAL KRANKENVERSICHERUNG AG
www.central.de
HALLESCHE Krankenversicherung a.G.
www.hallesche.de
2
LVM Krankenversicherungs-AG
www.lvm.de
Mannheimer Krankenversicherung AG
www.mannheimer.de
Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft
www.mecklenburgische.de
MÜNCHENER VEREIN Krankenversicherung a.G.
www.muenchener-verein.de
UKV - UNION KRANKENVERSICHERUNG AG
www.ukv.de
uniVersa Krankenversicherung a.G.
www.universa.de
VICTORIA Krankenversicherung AG
www.victoria.de
www.pkv.de
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profile
3-08
Editorial
Unter uns
Transparenz und Partnerschaft
In den vergangenen drei Jahren hat
die Sana Klinken AG 16 Krankenhäuser
erfolgreich in den Konzern integriert.
Grundlage dafür waren eine offene und
partnerschaftliche Kommunikation und
die bei Sana bestehende Gewissheit,
dass vor dem Erwerb gemachte Zusagen danach auch eingehalten werden.
Kommunikation auf Augenhöhe und
partnerschaftlicher Umgang miteinander waren und sind bei uns zentrale
unternehmerische Grundsätze. Diese
praktizierte Offenheit und die gelebte
Authentizität haben die Entwicklung
der Sana zu einem der führenden Klinikunternehmen in Deutschland entscheidend gefördert.
Weil Sana die Rahmenbedingungen
gut kennt, in denen sich unsere Partner in den Kommunen, auf Kreis- oder
Landesebene bewegen, gehen wir
bei der Privatisierung einer Klinik in
öffentlicher Trägerschaft besonders
sensibel vor. Von Anfang an werden
die verschiedenen Mitarbeitergruppen
eingebunden und „ins Boot geholt“.
Managementwissen und fachliche Unterstützung, die wir aus dem Konzern
einbringen, werden durch die regionalen Marktkenntnisse und speziellen
Erfahrungen der Mitarbeiter vor Ort
ergänzt. Denn Sana geht es vor allem
um eine hochwertige Gesundheitsversorgung, die nur von emotional
abgeholten Mitarbeitern geleistet werden kann. Daraus leitet sich gerade
auch bei der Übernahme öffentlicher
Kliniken ein partnerschaftliches, vertrauensvolles Zusammenwirken von
öffentlicher Verantwortung und privatem Unternehmertum ab. Privates Management und Kapital werden so sinnvoll genutzt, um Krankenhäuser langfristig leistungsfähig zu erhalten. Dass
die Aktionäre der Sana ausschließlich
private Krankenversicherungen sind,
für die nicht allein die Höhe der Ren4
dite ausschlaggebend ist, erhöht dabei
unsere Glaubwürdigkeit.
Auch in den nächsten Jahren werden Qualität und Transparenz die zentralen Bestandteile der Sana-Unternehmensphilosophie und die Basis
für Kooperationen mit allen Partnern
im Gesundheitswesen sein. Bewusst
schaut Sana dabei über den Tellerrand
der stationären Patientenversorgung in
der Klinik. Neue Versorgungsformen
und die Aufhebung der Trennung zwischen ambulantem und stationärem
Bereich erfordern innovative Strukturen. Nur wenn wir gemeinsam und
partnerschaftlich im Sinne unserer
Patienten handeln, werden wir auch
in der Zukunft in der Lage sein, die
Gesundheitsversorgung in Deutschland weiter auszubauen und mit der
medizinischen Entwicklung Schritt zu
halten. Die Sana Kliniken AG ist dazu
bereit – mit Offenheit und gleichberechtigter Kommunikation gegenüber
allen Partnern.
Dr. Reinhard Schwarz
Vorstandsvorsitzender
profile
3-08
• Ab Januar 2009
Dr. Müschenich komplettiert
Sana-Vorstand
Zum 1. Januar 2009 wird das Führungsteam der Sana Kliniken AG wieder aus
vier Vorständen bestehen. Zu diesem Zeitpunkt wird Dr. Markus Müschenich seine Position als Vorstand für die Ressorts Medizin, Pflege, Prozessoptimierung,
Qualitätsmanagement und Neue Versorgungsformen antreten. Der 47-Jährige
gebürtige Düsseldorfer ist seit 2001 Medizinischer Direktor und seit 2004 Medizinvorstand des Vereins zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser e.V., dem
größten freigemeinnützigen Krankenhausträger in Berlin. Er hatte an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und ist Facharzt für Kinderheilkunde. Ebenfalls an der Universität seiner Heimatstadt absolvierte Dr. Müschenich
zusätzlich das Studium zum Master of Public Health (MPH). Darüber hinaus initiierte er das Brainpool ConceptHospital, die Zukunftswerkstatt für visionäre Klinikkonzepte. ••
• Patientensicherheit
Sana setzt Maßstäbe
Für die Kliniken im Sana-Verbund ist der Begriff „Patientensicherheit“ keine leere Worthülse. Vielmehr setzt
Sana in diesem Bereich Maßstäbe. So haben sich die
Kliniken des Konzerns bereits einem Risikoaudit der Gesellschaft für Risikoberatung unterzogen. Alle Prozesse
innerhalb der Kliniken wurden dabei genau unter die Lupe genommen, so zum Beispiel die Dokumentation, das
Notfallmanagement und die Patientenaufklärung.
Daneben wurden in vielen Bereichen einfache aber
sehr effektive Strukturen eingeführt, die Behandlungsfehler verhindern helfen. So werden, um Patientenverwechslungen zu vermeiden, die Patienten vor einer
Operation und noch im Operationssaal immer wieder
von den Ärzten und Pflegerinnen nach ihrem Namen
und Geburtsdatum gefragt; bei Operationen an paarigen
Organen wie etwa der Niere wird die betroffene Seite
mit wasserfestem Filzstift markiert, damit es im OP
nicht zu einer Verwechslung kommt; bestehende Normen, etwa bei der Bereitstellung von Blutkonserven, bei
der Händedesinfektion oder beim Umgang mit schwierigen Infektionen, werden penibel eingehalten. „Damit
gehört Sana in Sachen Sicherheit ohne Zweifel zu den
führenden Klinik-Konzernen in Deutschland“, sagt der
Vorstandsvorsitzende der Sana, Dr. Reinhard Schwarz.
Um die Aktivitäten in Sachen Patientensicherheit zu
unterstreichen, ist Sana nun dem Aktionsbündnis Patientensicherheit beigetreten und fördert dieses auch finanziell. „Damit wollen wir auch nach Außen dokumentieren, dass Patientensicherheit bei uns den Stellenwert
genießt, den sie genießen sollten: den höchsten“ betont
Dr. Schwarz.
Das Aktionsbündnis wurde 2005 gegründet und hat
sich die Verbesserung der Sicherheit in der Gesundheitsversorgung auf die Fahnen geschrieben. Dem Bündnis
gehören unter anderem Einzelpersonen, Krankenhäuser,
Krankenkassen und Berufsverbände an. ••
•
Weitere Informationen gibt es im Internet unter
www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de.
5
Schwerpunkt
profile
3-08
Neue Berufs­
bilder bei Sana
• Entlastung für Pflegekräfte und Ärzte
Entspricht das, was Pflegekräfte und Ärzte alltäglich tun, auch wirklich ihrem Berufsbild?
Könnten nicht andere Berufe manche dieser Arbeiten übernehmen? Sana hat die tatsächlichen Tätigkeiten unter die Lupe genommen und daraus eine Konzeption benötigter
Berufsbilder entwickelt.
Eigentlich ist es eine klare Sache: Der Arzt in einem Krankenhaus versorgt die Patienten medizinisch, die Krankenschwes­
ter ist für die pflegerische Betreuung zuständig. Jeder
Außenstehende wird das so sehen und auch viele Schulabgänger haben dieses klare Bild vor Augen, wenn sie sich für
einen dieser Berufe entscheiden. Dabei spricht die Realität
längst eine andere Sprache. Pflegefremde Tätigkeiten nehmen immer stärker zu, für die eigentliche Arbeit der Pflege
und Zuwendung bleibt den Krankenschwester und -pflegern
immer weniger Zeit. Und auch die Ärzte verbringen einen
großen Teil ihrer Arbeitszeit am Schreibtisch anstatt bei
ihren Patienten. „Die Bedürfnisse der Patienten wie auch
eines modernen Krankenhausmanagements verändern sich
und damit auch das klassische Aufgabenspektrum in Medizin und Pflege“, sagt Sana-Vorstand Dr. Michael Philippi
(siehe auch Interview auf der folgenden Seite).
Die Frage lautet nun, ob sich die Berufsbilder des Arztes
und der Krankenschwester den neuen Anforderungen anpassen sollen oder ob es nicht sinnvoller wäre, sich auf die
Kernkompetenzen zurückzubesinnen und die neuen Anforderungen anderen, neuen Berufsbildern zu überlassen? Zur
6
Klärung dieser Fragen hat Sana die bestehenden Berufsbilder umfassend analysiert und die tatsächlichen Tätigkeiten
der Ärzte und des Pflegepersonals ermittelt. „Auf Basis dieser für die gesamte Krankenhausbranche einmaligen Revision bestehender Berufsbilder haben wird dann eine Konzeption benötigter neuer Berufe entwickelt“, so Dr. Philippi.
Es ist eine ganze Reihe neuer Berufsbilder, die Sana nun
kurzfristig verwirklichen will. Sie betreffen alle Bereiche und
Abläufe in einem Krankenhaus. Die Krankenschwestern
und Pfleger auf den Stationen werden beispielsweise durch
Service- und Pflegeassistenten unterstützt, die Ärzte finden
durch die Physician Assistants Entlastung. Und die administ-­
rativen Tätigkeiten, die von Pflegekräften und Medizinern
oft nebenbei auch noch erledigt werden, sollen von Aufnahme-, Belegungs- und Entlassmanagern übernommen werden. „Mit der Entwicklung dieser neuen Berufsbilder wird
es Sana gelingen, die Bedürfnisse der Patienten und die Anforderungen an moderne Krankenhausprozesse miteinander
zu verbinden – zum Nutzen aller“ freut sich Dr. Philippi. „Das
Krankenhaus der Zukunft ist damit zum Greifen nahe und
wird bei Sana jeden Tag ein Stückchen mehr Realität.“ ••
7
profile
3-08
Schwerpunkt
„ Eine Win-Win-Situation
für alle“
• Sana-Vorstand Dr. Michael Philippi im Gespräch
Aber dieses Wissen zu erhalten und gleichzeitig den neuen
Anforderungen gerecht zu werden ist ein enormer Spagat?
Das funktioniert, indem die examinierte Krankenpflegerin
auf der Station Unterstützung erhält, etwa durch Pflegeassistenten, Serviceassistenten und Dokumentationsassistenten. Diese Aufteilung ermöglicht eine Fokussierung der Aufgaben auf die Kernkompetenzen der jeweiligen Mitarbeiterinnen. So kann die Servicekraft den Patienten erklären, wie
etwa das Telefon funktioniert. Warum sollten solche Aufgaben von examinierten Pflegekräften übernommen werden,
die eigentlich mit patientennahen Tätigkeiten bereits voll
ausgelastet sind.
sana profile: Immer mehr junge Mediziner gehen nach dem
Studium lieber in die Industrie als an ein Krankenhaus. Auch
die Zahl der Pflegekräfte, die dem Krankenhaus den Rücken
kehren, steigt. Woran liegt´s?
Dr. Philippi: Dafür gibt es sicherlich mehrere Gründe. Mit
entscheidend ist aber, dass sich die Bedürfnisse der Patienten wie auch eines modernen Krankenhausmanagements
verändern und damit auch das klassische Aufgabenspektrum in Medizin und Pflege. Aber wer seine ursprüngliche
Berufserwartung nur unzureichend erfüllt sieht, weil zahlreiche andere Pflichten und Tätigkeiten in den Vordergrund
drängen, der sucht sich oft eine Arbeit, die mehr seinem
Wunsch entspricht.
…was sehr schade ist.
Ja natürlich. Im Bereich der Krankenpflege etwa sind bundesweit rund 220.000 Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger tätig. Ihr Berufsbild hat sich im Laufe der Jahre stetig gewandelt – hin zu mehr Aufgaben und Verpflichtungen.
Aufstiegs- und Entwicklungschancen sind dagegen spärlich
gesät, dazu ist die Arbeit mitunter körperlich wie seelisch
belastend. Wenn sie sich deshalb irgendwann neu orientieren und das Krankenhaus verlassen, geht uns ungeheuer
viel Erfahrung und Wissen verloren.
8
Die Liste der neuen Berufsfelder, die von Sana konzipiert
wurden, ist lang. Lassen sich so viele neue Berufe ohne
weiteres in den Ablauf eines Krankenhauses integrieren?
Mit der Herausbildung dieser neuen Berufsbilder geht sicherlich eine grundlegende Veränderung der Strukturen im
Krankenhausprozess einher – was ja auch sinnvoll und wichtig ist. Das beginnt bereits bei der Aufnahme der Patienten,
die nicht mehr getrennt ist in einen administrativen und einen medizinischen Vorgang, sondern in einem Arbeitsgang
durch den Aufnahmemanager erledigt wird. Auch der Belegungsmanager mit seinen vielfältigen Steuerungsfunktionen wird die bisherigen Abläufe durcheinander bringen, im
positiven Sinne.
Wichtig ist uns dabei aber, dass diese neuen Berufsbilder
keine autarken Einheiten bilden. Wir wollen damit vielmehr
eine bessere Verzahnung erreichen. Gerade die neuralgischen Punkte im Klinikalltag – Aufnahme, Behandlung auf
der Station und Entlassung – werden damit sinnvoll und
mehrschichtig miteinander verknüpft und arbeiten nun Hand
in Hand, was die Effizienz deutlich steigern wird. Wobei Effizienz hier im Einklang mit dem bei Sana groß geschriebenen
Dienstleistungsgedanken steht.
Nutznießer einer solchen Effizienzsteigerung sind die Patienten …
Sicher, eine größere Effizienz ist auch im Sinne des Patien-
ten, denn den Pflegern und Ärzten bleibt dank der Unterstützung durch Assistenzkräfte mehr Zeit für die heilende
Tätigkeit am Patienten. Belegungs- und Entlassmanager
sorgen dafür, dass von der Ankunft bis weit über die Abreise des Patienten hinaus keine Versorgungslücken entstehen
und sich der Patient zu jeder Zeit aufgehoben und versorgt
fühlen kann.
… und die Mitarbeiter?
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten sich durch
die Etablierung der neuen Berufsbilder zahlreiche inte­
ressante Aufstiegschancen. Insbesondere die Tätigkeiten
des Belegungsmanagers, des Entlassmanagers oder des
Wundmanagers erfordern einen großen Erfahrungsschatz,
verbunden mit einer intensiven Aus- und Weiterbildung. Für
examinierte Pflegekräfte, die etwa aus gesundheitlichen
Gründen nicht mehr direkt am Patienten arbeiten können
oder nach Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Konzerns
suchen, entstehen somit vielfältige Betätigungsmöglichkeiten und erweiterte Handlungsfreiräume. So gesehen ergibt
sich aus den neuen Berufsbildern eine Win-Win-Situation
für alle – für die Patienten, für die Belegschaften und für das
Krankenhaus. ••
••
•
Breites Spektrum
Beispiele für die von Sana konzipierten neuen Berufsbilder sind:
•Aufnahmemanager: unterstützt in der zentralen Aufnahme den Arzt bei der administrativen und ärztlichen
Aufnahme, die bei Sana künftig nicht mehr getrennt
erfolgen
•Belegungsmanager: steuert Aufnahmetermine, sorgt
für eine gleichmäßige Auslastung der OP-Kapazitäten,
teilt die Betten auf den Stationen zu, …
•Pflegeassistent: übernimmt Pflegeleistungen, die für
die Patienten essentiell sind, aber nicht zwangsläufig
von einer examinierten Pflegekraft geleistet werden
müssen
•Serviceassistent: erklärt den Patienten Telefon und
andere technischen Einrichtungen, hilft bei der Essensauswahl, …
•Dokumentationsassistent: unterstützt Pflegepersonal
wie Ärzte bei den in immer stärkerem Maße anfallenden
Pflichten zur Dokumentation
•Physician Assistant: als Schnittstelle zwischen dem
ärztlichen und dem pflegerischen Bereich trägt er zur
Entlastung der Mediziner bei
•Entlassmanager: regelt für den Patienten dessen Situation nach der Entlassung; dazu wird er bereits bei der
Aufnahme über die persönliche Situation des Patienten
informiert
•Wundmanager: behandelt Wunden fachgerecht und
nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
• Remscheid Geschwisterkurs
An der Bergischen Elternschule des Sana-Klinikums
Remscheid fand im Juli der erste Geschwisterkurs statt.
Sieben Kinderkrankenschwestern der Intensivstation für
Kinder und Jugendliche zeigten dabei den werdenden
Geschwistern spielerisch anhand von Puppen, wie gefüttert, gewickelt oder gebadet wird. Die kleinen Helfer
waren mit Begeisterung dabei und erhielten als Anerkennung am Ende eine Urkunde, die sie als große Schwes­
ter bzw. großen Bruder auszeichnet. Die Bergische Elternschule wurde 2005 auf Initiative der Frauenklinik des
Sana-Klinikums Remscheid gegründet. Sie bietet mit
Kursen wie „Erste Hilfe im Kindesalter“, „Babytreff“
oder „Säuglingspflege“ sowie einem interessanten
Vortragsprogramm Hilfe „rund um das Kind“ von der
Schwangerschaft bis in die Schulzeit. ••
• Ostholstein Lob für die Ausbildung
Die schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete Herlich Marie Todsen-Reese und der Geschäftsbereichsleiter
Aus- und Weiterbildung der IHK Lübeck, Dr. Ulrich Hoffmeister, zeigten sich bei einem Besuch der Sana Kliniken
Ostholstein von den dortigen Ausbildungsmöglichkeiten
und der Ausbildungsbereitschaft beeindruckt. Nur mit einem solch überzeugenden Ausbildungskonzept könnten
die Kliniken weiterhin ihren Nachwuchsbedarf sichern,
betonte Hoffmeister. Die Sana Kliniken Ostholstein bieten 105 Plätze für die Ausbildung zum Gesundheits- und
Krankenpfleger sowie jährlich einen Platz für die Ausbildung der Kaufleute im Gesundheitswesen. ••
• Bad Oeynhausen Arbeitskreis
Der Arbeitskreis leitender Krankenpflegekräfte herzchi­
rurgischer Intensivstationen tagte im Sommer im Herzund Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen. Auf
dem Programm standen unter anderem die Themen
Personalentwicklung und Einführung des elektronischen
Heilberufeausweises. Der Arbeitskreis war vor 16 Jahren
von zwei Mitarbeitern des Herz- und Diabeteszentrums
gegründet worden und trifft sich seither zweimal jährlich,
um sich über neue Entwicklungen im Bereich der kardiochirurgischen Pflege, der pflegerischen Ausbildung und
des Personalmanagements zu informieren. ••
9
profile
3-08
Pflege
• Physician Assistants
• Oldenburg
Ehrenmitgliedschaft
Neu: Weiterbildung zur Diabetes Nurse
Das Diabeteszentrum der Sana Klinik Oldenburg startet im
November ein neues Weiterbildungsangebot: die berufsbegleitende Qualifizierung zur „Diabetes nurse – Sana“. „Die
optimale Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus
stellt aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen und psychologischen Probleme dieser Patienten eine besondere He­
rausforderung dar“, betont Dr. Thomas Schaum. Daher sei
es notwendig, so der Leiter des Diabeteszentrums, dass in
den Krankenhäusern die fachlichen Voraussetzungen dafür
geschaffen werden.
Die Weiterbildung zur Diabetes nurse soll hier Unterstützung bieten und die Pflegefachkräfte in die Lage versetzen,
Diabetes-Patienten kompetent zu versorgen. Das Programm
steht allen examinierten Krankenschwestern und -pflegern
offen. „Interessant ist es für Pflegekräfte aus allen stationären Bereichen, da beispielsweise auch in der Chirurgie
zunehmend Patienten behandelt werden, die zusätzlich zu
ihrer Erkrankung einen Diabetes haben“, so Dr. Schaum.
Die Maßnahme besteht aus fünf Modulen mit zusammen
146 Unterrichtsstunden. „Von den medizinisch-diabetologischen Grundlagen über die unterschiedlichen Therapieformen bis zur Wundbehandlung bei diabetischem Fußsyn-
drom reicht das inhaltliche Spektrum“, erklärt Diabeteswissenschaftler Lars Hecht, „außerdem sind kommunikative
und psychologische Komponenten Teil des Unterrichts.“
Eine Hospitation von 38 Stunden auf einer Diabetesstation
oder in einer Fußambulanz ergänzt diesen theoretischen
Teil.
Die gesamte Weiterbildung verteilt sich über zwölf Monate, wobei vier Präsenzphasen von je einer Arbeitswoche im
Therapie- und Schulungszentrum für Diabetologie der Sana
Klinik Oldenburg vorgesehen sind. „Am Ende folgen dann
eine mündliche Prüfung sowie eine schriftliche Abschluss­
arbeit“, sagt Diabetesexperte Hecht. ••
•
Sana Kliniken Ostholstein
Lars Hecht, Diabeteswissenschaftler am Therapie- und Schulungszentrum für Diabetologie
der Sana Klinik Oldenburg
Neuorganisation
Bildungs-Insel
Telefon 04361 513130
E-Mail [email protected]
Modellprojekt: Anrechnung des Zivildienstes
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• Freiberg
• Rügen
• Erding
Das Kreiskrankenhaus Erding ist Standort eines bundesweit
einmaligen Modellprojekts: Erstmalig in Deutschland können Zivildienstleistende ihren Zivildienst auf die Ausbildung
zum Krankenpflegehelfer – in Bayern: staatlicher anerkannter Pflegefachhelfer (Krankenpflege) – anrechnen lassen.
Der neunmonatige Zivildienst wird dabei mit allen Rechten und Pflichten in einer anerkannten Ausbildungseinrichtung für Krankenpflegehilfe abgeleistet, die Teilnehmer des
Projekts nehmen jedoch wie die anderen Auszubildenden
auch am theoretischen Unterricht teil. Ist der Zivildienst abgeleistet, schließen die Teilnehmer einen Ausbildungsvertrag mit dem Krankenhaus, um die restlichen zwei Monate
der Ausbildungsdauer abzudecken.
„Das Projekt soll jungen Männern neue Chancen auf dem
Arbeitsmarkt eröffnen, insbesondere im Bereich der Pfle-
Die Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V.
(DGPA) hat Dr. Michael Philippi zum Ehrenmitglied ernannt.
Sie würdigt damit das Engagement des Sana-Vorstandes für
das neue Berufsbild des Physician Assistant. Sana ist ein
Vorreiter in diesem Bereich, im November 2007 startete der
erste Sana-Studiengang mit 19 Studenten aus den Häusern
im Sana-Verbund, die sich zum Physician Assistant qualifizieren wollen. Die DGPA wurde im Februar 2008 als Interessenvertretung des neuen Berufsstandes gegründet. ••
ge“, sagt Elke Freidhöfer, Leiterin der Berufsfachschulen für
Krankenpflegehilfe und Altenpflege am Kreiskrankenhaus
Erding. Getragen wird das Modellprojekt vom Kreiskrankenhaus, der Schwesternschaft München vom BRK e.V., dem
BRK München und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. ••
•
Kreiskrankenhaus Erding
Elke Freidhöfer, Leiterin der Berufsfachschulen
für Krankenpflegehilfe und Altenpflege
Telefon 08122 59-1730
E-Mail [email protected]
Am Sana-Krankenhaus Rügen soll bereits im nächsten
Jahr ein Aus- und Fortbildungszentrum für Ärzte und Pflegepersonal entstehen. „Es wird den Fachkräften aus allen Einrichtungen des Sana-Verbunds offen stehen“, sagt
Dietrich Goertz, Geschäftsführer des Bergener SanaHauses. Geplant sind mehrwöchige Kurse, die neben
fachlichen Inhalten auch psychologische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln sollen. „So können
sich etwa Oberärzte, die eine Laufbahn als Chefarzt anstreben, hier entsprechend qualifizieren“, nennt Goertz
ein Beispiel.
In Abstimmung mit der Sana-Zentrale in München entwickeln die Rügener derzeit in Zusammenarbeit mit der
Universität Greifswald ein entsprechendes Ausbildungsund Kooperationskonzept. „Wir gehen davon aus, dass
sich allein in den nächsten zehn Jahren etwa 2.000 Ärzte
in Bergen fortbilden werden“, so Goertz.
Der Geschäftsführer des Sana-Krankenhauses hat freilich noch mehr Ideen. Zusammen mit der Stadt Bergen
und dem Verein „Gesundheitsinsel Rügen“ arbeitet er da­
ran, die Insel mittelfristig zur Bildungs-Insel zu entwickeln.
Unter dem Namen Rügen-Institut sind neben dem SanaAusbildungszentrum bereits eine Altersuniversität und ein
Kongresszentrum sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch
universitäre Forschung und Lehre geplant. ••
Am 1. August hat die Vereinigte Gesundheitseinrichtungen
Freiberg GmbH (VGE) ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Die Gesellschafter der neuen Verwaltungs- und Managementholding in Rechtsform einer GmbH sind der Landkreis Mittelsachsen und die Sana Kliniken AG. Aufgaben sind
die Steuerung, Verwaltung, Organisation und insbesondere
die einheitliche Ausrichtung der Geschäftsstrategie der Einrichtungen der VGE. Unter ihrem Dach werden in Zukunft
sämtliche vorhandenen und künftigen Gesundheitsbetriebe
zusammengeführt. Diese werden in den vier Säulen der Gesundheitsversorgung abgebildet. Neben den vorhandenen
Einrichtungen Krankenhaus, MVZ und Servicegesellschaft
werden in einer ambulanten Gesundheitsservicegesellschaft
der vor- und nachstationäre Bereich gebündelt. Die Trennung
der einzelnen Leistungsspektren sichert langfristig die Gemeinnützigkeit des Kreiskrankenhauses. Zusätzlich sind Tarifanpassungen anhand der tatsächlichen Leistungen in den
jeweiligen Bereichen möglich. „Die VGE schafft damit zukunftsfähige und effiziente Strukturen und dient der Weiterentwicklung unserer Gesundheitseinrichtungen im Landkreis
Mittelsachsen“, sagt Geschäftsführer Gunter John. ••
Krankenhaus
Medizinisches
Versorgungszentrum (MVZ)
VGE
Servicegesellschaft
Ambulante Gesundheitsservicegesellschaft
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profile
3-08
Pflege
Hochwertig, zeitnah
und aufsuchend
• COMPASS Private Pflegeberatung
Warum ist es für einen Pflegebedürftigen besser, wenn der
Berater zu ihm kommt?
Nach unserem Verständnis muss sich das Angebot zur Beratung auf die Menschen zubewegen, niedrigschwellig und
unabhängig sein. Bei Pflegebedürftigkeit oder drohender
Pflegebedürftigkeit ist auch häufig die allgemeine Mobilität
eingeschränkt. Die Beratung erfolgt daher direkt bei den
Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu Hause, in einer stationären Pflegeeinrichtung, im Krankenhaus oder in
einer Rehabilitationseinrichtung. Die Beratung ist regional
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„Nach unserem Verständnis muss
sich das Angebot zur Beratung auf
die Menschen zubewegen.”
Ab Januar 2009 haben alle Personen, die Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz erhalten, einen Anspruch auf kostenlose Beratung und Hilfestellung durch einen
Pflegeberater. Während die gesetzliche Pflegeversicherung für diese Leistung so genannte Pflegestützpunkte einrichtet, setzt die private Pflegepflichtversicherung auf ein eigenes Modell und hat hierfür ein unabhängiges Unternehmen gegründet: Die COMPASS
Private Pflegeberatung. Im Gespräch mit sana profile nennt PKV-Verbandsdirektor Dr.
Volker Leienbach deren Vorzüge.
sana profile: Mit der COMPASS Private Pflegeberatung hat
die PKV ein Alternativmodell zu den Pflegestützpunkten geschaffen. Was zeichnet Ihr Modell aus?
Dr. Volker Leienbach: Die PKV greift den Kerngedanken des
Gesetzes auf, durch eine umfassende Pflegeberatung den
Versicherten Unterstützung und Hilfestellung zu allen Fragen der Pflege zu geben. Unser Beratungsangebot richtet
sich an pflege- und hilfsbedürftige Menschen, deren Angehörige oder Betreuer sowie an allgemein Ratsuchende.
COMPASS bietet zwei Möglichkeiten der Information und
Aufklärung: zum einen durch eine zentrale telefonische Pflegeberatung, zum anderen durch eine aufsuchende Beratung
eines Pflegeberaters vor Ort.
• Dr. Volker Leienbach
vernetzt und verfügt über detaillierte Informationen zum Hilfesystem vor Ort.
Was sind die weiteren Kernpunkte der Pflegeberatung von
COMPASS?
Das neuartige Konzept von COMPASS setzt Maßstäbe in
der Pflegeberatung: Sie ist qualitativ hochwertig, zeitnah
und aufsuchend. Unter der bundesweit gebührenfreien
Nummer 0800 101 88 00 der zentralen telefonischen Pflegeberatung von COMPASS geben Pflegeexperten Information und Aufklärung für Ratsuchende, die mehr über Pflege
und Pflegebedürftigkeit wissen möchten. Innerhalb von 24
Stunden vermitteln sie zusätzlich Informations- und Beratungsgespräche zu Hause.
Der Pflegeberater als „Coach“ der Pflegebedürftigen. Was
ist darunter zu verstehen?
Die Pflegeberatung von COMPASS konzentriert sich auf die
persönliche Beratung und Betreuung im Lebensumfeld des
Versicherten. Denn nur der direkte Kontakt zu den Pflegebedürftigen sichert die bestmögliche Beachtung ihrer Bedürfnisse und schafft schnelle Abhilfe bei Problemen. So
finden wir individuelle Lösungen, die auch bei gesundheitlichen Einbußen Lebensqualität und eine selbstbestimmte
Lebensweise erhalten.
Eine Vor-Ort-Beratung bedeutet, allein schon durch die
Fahrtzeiten, einen höheren Aufwand. Ist Ihr Modell teurer?
Es geht aus unserer Sicht bei dem Thema Pflegeberatung
nicht um teure oder weniger teure Modelle, sondern um eine Nutzensteigerung in zweierlei Hinsicht: Zum einen um
die Stabilisierung der Pflegebedürftigen und ihrer Familien
im Sinne von mehr Lebensqualität und zum anderen um
einen sachgerechten und effektiven Einsatz von Versichertengeldern. Nach unserem Qualitätsverständnis ist diese
Sichtweise längerfristig für alle Beteiligten der Schlüssel
zum Erfolg in der Pflegeberatung – auch unter dem Aspekt
der Wirtschaftlichkeit.
Die PKV hat für die Beratungsleistungen ein eigenständiges
Pflegeberatungsunternehmen gegründet. Warum bedarf es
eines neuen Unternehmens...
Das Unternehmen COMPASS Private Pflegeberatung
GmbH ist eine hundertprozentige Tochter des Verbandes
der privaten Krankenversicherung (PKV). Mit der Gründung
von COMPASS hat die private Pflegeversicherung ein eigenständiges Konzept entwickelt. Es sichert bundesweit für Privatversicherte eine qualitativ hochwertige Beratung.
...und wie wird diese Gesellschaft personell und sachlich
ausgestattet sein?
Anfang Oktober 2008 ist die COMPASS Private Pflegeberatung GmbH mit der zentralen telefonischen Pflegeberatung
und den ersten Pflegeberatern in Südbaden sowie in der Region Köln-Bonn und Umgebung an den Start gegangen. Mit
Beginn des Jahres 2009 stehen rund 250 Pflegeberater vor
Ort in zehn Regionen und rund 20 Pflegeberater für die telefonische Beratung den Versicherten im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung. Abhängig von der Inanspruchnahme
ist ein Ausbau von COMPASS auf bis zu 800 Mitarbeitern im
Jahr 2012 geplant. Jeder Pflegeberater vor Ort erhält einen
Home-office-Arbeitsplatz.
Welche Qualifikation müssen Ihre Pflegeberater mitbringen
und wie werden sie auf ihre Arbeit vorbereitet?
Der rasche Aufbau von Beratungskapazitäten ist unser vorrangiges Ziel. Wir suchen Fachleute aus dem Gesundheits-,
Sozial- und Versicherungswesen mit entsprechender Expertise. Für Angehörige der Sozial- und Pflegeberufe bietet sich
hier ein neues Betätigungsfeld. COMPASS muss für den
Auf- und Ausbau der Pflegeberatung erhebliche Kapazitäten
schaffen, deshalb arbeiten wir mit einer großen Personalberatungsagentur zusammen. Ein unternehmenseigenes
Schulungskonzept soll ein gleichbleibend hohes Niveau in
der Beratung sicherstellen.
An wen richtet sich das Beratungsangebot von COMPASS
und muss man, um diese Leistung in Anspruch nehmen zu
können, in der privaten Krankenversicherung versichert gewesen sein?
Die COMPASS Private Pflegeberatung bietet in erster Linie
für Privatversicherte kostenlose Information, Beratung und
Hilfestellung rund um das Thema Pflege. Bei der telefonischen Pflegeberatung wird man mit einer begrenzten Inanspruchnahme von Ratsuchenden der sozialen Pflegeversicherung rechnen müssen. ••
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profile
3-08
Medizin
Rubrikname xxxxxxxx
Medizin
profile
3-08
• Sana-Ärzte betreuen Spitzensportler
Medaillen für die
Mediziner
Es sind meist die persönlichen Kontakte, die aus einem Sportmediziner einen Mannschaftsarzt machen oder Kooperationen mit Vereinen und Sportmannschaften herstellen. Im Sana-Verbund gibt es so manchen Orthopäden, Unfallchirurgen, Sportmediziner
oder Physiotherapeuten, der in der Halle, auf Sportplätzen oder im Stadion genauso häufig anzutreffen ist wie in der Klinik.
„Es ist die Liebe zu diesem Sport, die einen antreibt“, sagt
Dr. Rainer Eckhardt, Mannschaftsarzt der deutschen C- und
A-Kader-Turnerinnen. Seit 13 Jahren schon betreut der Ärztliche Direktor des Zentrums für Integrierte Rehabilitation
an den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU)
die deutschen Turnerinnen. In jungen Jahren hat der heute 55-Jährige selbst in der ersten Bundesliga und sogar für
die Jugendnationalmannschaft geturnt. Heute sorgt Dr. Eckhardt in Trainingslagern und auf Wettkämpfen für die sportmedizinischen Rahmenbedingungen der Hochleistungssportlerinnen. „Wir führen regelmäßige, auch präventive
Untersuchungen aller Kader-Turnerinnen durch und beraten
bei Beschwerden aber auch zur Vorsorge von Überbelastungen“, erklärt der Sportmediziner. So bildet er zusammen mit
der Cheftrainerin Ulla Koch ein Team, das aus den Mädchen
das Optimum herausholen kann. Zum ersten Mal war Dr.
Eckhardt dieses Jahr bei den Olympischen Spielen, für die
sich die deutschen Mädchen seit 1992 zum ersten Mal wieder qualifiziert haben – nicht zuletzt dank Oksana Chousovitina, der 33-jährigen Usbekin, die eingebürgert wurde und
für Deutschland Silber am Sprungtisch holte. „Ich betreue
Oksana seit vielen Jahren, uns verbindet eine enge Freundschaft“, sagt Dr. Eckhardt. Dass sie in ihrem Alter überhaupt
noch solche Leistungen erbringen kann, sieht er durchaus
als Früchte seiner Arbeit. Leider konnte er beim Sprungfinale nicht dabei sein, musste bereits wieder arbeiten, da er
all seinen Urlaub für die diesjährigen Wettkämpfe und Trai14
ningslager aufgebraucht hatte. „Aber man hat es im Fernsehen gesehen – das erste was sie nach ihrem Erfolg gemacht hat, war mich anzurufen“, erzählt er strahlend, „und
so etwas entschädigt mich für all die Zeit und Mühe, die ich
in die Mädchen investiere.“
Große Entwicklung im Behindertensport
Sowohl bei den Paralympics in Peking wie auch schon in
Seoul, Barcelona, Atlanta, Sydney und Athen war auch Dr.
Rita Taurman, ehemals Strohm. Die Funktions-Oberärztin
des RKU ist bereits seit 1986 im Bereich Medizin im Behindertensport tätig, insbesondere betreut sie die deutschen
Fechter. Die Spiele in Peking fand sie imposant und sehr
gut organisiert, „aber die Leute waren doch sehr unflexibel,
Sprachprobleme schränkten die Kommunikation ein und jeder kannte nur seine eigene kleine Aufgabe.“ Die Orthopädin, selbst ehemalige Fechterin, betreute die Fechter bereits
lange als Physiotherapeutin. In Peking war sie als Klassifizierer tätig, das heißt dafür zuständig, die Sportler je nach Grad
der Behinderung in Startklassen einzuteilen. „Der Behindertensport hat eine große Entwicklung durchlaufen“, sagt
Dr. Taurman, „es gibt zunehmend behinderte Profisportler
– nicht zuletzt durch die immer besser werdende sportmedizinische Betreuung.“ Einmal jährlich findet die sportmedizinische Untersuchung der Kaderathleten statt, medizinische
Grundlage jeder Nominierung zu internationalen Turnieren.
Ein zentrales Thema ist hier auch Antidoping, da be- ••
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Medizin
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hinderte Sportler oft Medikamente einnehmen müssen. „Wir müssen sehr genau darauf achten, welche Mittel
eingenommen werden. Umso wichtiger ist deshalb die regelmäßige Schulung und Aufklärung der Sportler.“
Dem Anti-Doping hat sich auch Rüdiger Hennig, leitender Arzt der Sportmedizinischen Abteilung der Sana-Klinik
Zollernalb, verschrieben. Als erklärter Doping-Gegner arbeitet der Sportmediziner mit der Nationalen Antidoping
Agentur – NADA zusammen. Entsprechend versucht er
sein Wissen und seine Erfahrung an die jungen Sportler
weiterzugeben: „Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie mit
bestimmten Mitteln schon gesundheitsschädliches Doping
betreiben“, berichtet Hennig. Oft höre er, wenn es ein Produkt frei verkäuflich im Internet gibt, dann könne das doch
nicht als Doping verboten sein. Dem Sportmediziner nützt
bei solchen Diskussionen die eigene sportliche Erfahrung
als Leistungssportler. Zweimal war Rüdiger Hennig Deutscher Meister im Kanu. Als Sportmediziner hat er dann
unter anderem viele Jahre das Radsportteam Gerolsteiner
und den Profiboxer Sven Ottke betreut. Bevor Hennig die
Sportmedizinische Abteilung in der Sana-Klinik Zollernalb
übernahm, arbeitete er außerdem am Olympiastützpunkt
Bayern. Zurzeit kümmert er sich um den Triathleten und Europameister Wolfgang Angst sowie den Boxer und badenwürttembergischen Meister im Welter-Gewicht Joachim
Feig. Für die Leistungssportler führt die Sportmedizinische
Abteilung der Sana-Klinik Zollernalb umfangreiche Funktions- und Leistungsdiagnostik durch, auch bei Verletzungen.
„Unser großes Plus für unsere Sportler ist hier in der SanaKlinik Zollernalb sicher auch die orthopädische Fachklinik
im Hintergrund“, urteilt Rüdiger Hennig. Bei Verletzungen
kann seine Abteilung ohne Verzögerungen auch die operative Versorgung bieten. Als Orthopäde operiert er dann die
von ihm betreuten Sportler gleich selbst.
Das macht auch Dr. Ernst-Otto Münch. Der Belegarzt in
der Sana Klinik München-Sendling und Orthopäde der angegliederten OCM-Praxis (Orthopädische Chirurgie München)
ist seit 1980 Arzt der Deutschen alpinen Ski-Nationalmann-
Dr. Klaus-Peter Mellwig (2. v. l.) mit den Handballern Christian
Zeitz, Dominik Klein und Hennig Fritz
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Einem Endspiel – genauer gesagt dem Eishockey-PlayoffFinale – strebt in dieser Saison auch die DEG Metro Stars
Düsseldorf entgegen. Zu diesem Zweck haben sich wie
schon in den Jahren zuvor alle 25 DEG-Profis im Rahmen
ihrer Saisonvorbereitung eine Woche lang in den Sana Kliniken Düsseldorf umfangreichen Untersuchungen unterzogen. Ziel war es, den Trainingszustand festzustellen und
zu verhindern, dass gesundheitliche Schäden unentdeckt
bleiben. Chefarzt Professor Dr. Wolf-Dieter Schoppe war
voller Lob für die Fitness der Spieler – dem Erfolg in der
Liga steht also nichts mehr im Weg. Erfolgreich wollen
auch die Nachwuchs-Basketballer von Alba Berlin sein. Der
NBBL-Kader (Nachwuchs-Basketball-Liga) wird von Dr. Christian Müller, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie am Sana Klinikum Lichtenberg,
medizinisch begleitet. „Wir stellen sowohl bei Alba als auch
beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin sozusagen das
medizinische Backup dar“, erklärt Dr. Müller. Je nach Bedarf
wenden sich die Physiotherapeuten oder Mannschaftsärzte
an den Chefarzt. Zudem berät der Sportmediziner verschiedene Spielervermittler, indem er die Profis auf ihren Gesundheits- und Fitnesszustand hin untersucht. ••
Dr. Raines Eckhardt (3. v. l.) mit seinen Turn-Mädchen; Oksana
Chousovitina (2. v. l.) holte Silber in Peking
• Rügen
schaft und Verbandsarzt des Deutschen Skiverbandes. Von
Markus Wasmaier über Katja Seizinger bis Martina Ertl – all
die Goldmedaillengewinner und viele andere Skiläufer haben sich in den vergangenen 28 Jahren in die medizinische
Obhut von Dr. Münch begeben, der bei allen Olympischen
Winterspielen, Welt- und Europameisterschaften am Hang
stand – und immer noch steht.
Augenmerk liegt auf Prävention
Zu den wohl verletzungsintensivsten Sportarten zählt zweifelsohne der Handball. Eine optimale sportmedizinische
Betreuung von Profi-Handballern, die zum Teil bis zu 100
Pflichtspiele pro Jahr bewältigen müssen, ist deshalb unerlässlich. Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ) in Bad
Oeynhausen hat bereits 2002 einen Kooperationsvertrag mit
dem Deutschen Handballbund (DHB) geschlossen. In regelmäßigen internistisch-kardiologischen Untersuchungen im
Herz- und Diabeteszentrum werden spezielle Gesundheitsund Leistungstests sowie spezielle kardiologische Untersuchungen durchgeführt. „Die Spiele sind immer rasanter
geworden, die Trainingseinheiten haben zugenommen, was
alles in einer hohen Verletzungsanfälligkeit mündet“, sagt
Dr. Klaus-Peter Mellwig, Leiter der Sportkardiologischen Abteilung am HDZ. Aus diesem Grund richten die Sportmediziner ihr Augenmerk vor allem auch auf die Prävention und
schnelle Regeneration von Verletzungen. Die sportkardiologische Abteilung wird zunehmend bundesweit von Sportlern kontaktiert bei spezifischen kardiologischen Fragestellungen zur Beurteilung der Sporttauglichkeit, insbesondere
nach abgelaufenen Herzmuskelentzündungen, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und überproportinal verdickten Herzwänden. Nicht zuletzt durch diese
optimale Betreuung haben die Handballer im vergangenen
Jahr ihren größten Erfolg feiern dürfen: den Weltmeistertitel
im eigenen Land. Sportkardiologe Dr. Klaus-Peter Mellwig
hat die Mannschaft während des Turniers begleitet und war
natürlich auch beim Endspiel und der Siegesfeier mit dabei
– nun hoffen alle auf selbiges bei der Weltmeisterschaft Anfang nächsten Jahres.
Die pure Lust am
Sport
Vor dreieinhalb Jahren haben sieben SanaMitarbeiter die Sana-Sportgemeinschaft
(SSG) Rügen gegründet. Mit Erfolg – heute
hat der Verein 190 Mitglieder und fünf Abteilungen.
Begonnen hat alles mit einer ziemlich bitteren Erfahrung.
„Wir waren sieben Sportbegeisterte aus der Klinik, die gerne Volleyball spielten“, erzählt Olaf Stoll von der Sana DGS
GmbH am Krankenhaus Rügen, „also haben wir uns zum
Volleyballturnier der regionalen Krankenhäuser angemeldet.“
Und verloren. „Wir wurden elfter von zwölf.“ Das Jahr drauf
wurden sie zehnter. „Wir haben gedacht, das ist doch blöd,
wir müssen üben, sonst wird das nichts.“ Sie gingen zur
Stadt und fragten nach einer Halle. Dort aber hieß es, eine
Halle könne nur an Vereine vermietet werden. „Also haben
wir einen Verein gegründet.“ Im Mai 2005 wurde die Sana
Sportgemeinschaft (SSG) Rügen aus der Taufe gehoben, sie
hatte sieben Mitglieder, Olaf Stoll wurde Vorsitzender.
Heute zählt der Verein 190 Mitglieder, die sich in fünf
verschiedenen Sportarten engagieren. „Immer mehr Leute
kamen auf uns zu, die in ihrem Verein unzufrieden waren
und sich lieber uns anschließen wollten“, sagt Olaf Stoll.
Was bei der SSG anders ist? „Bei uns gibt es keine Vereinsmeierei, keinen Leistungsdruck und auch keine Jugendarbeit, wir sind einfach eine lockere Truppe, die gerne Sport
macht.“
Mittlerweile schwitzen 45 Mitglieder beim Steppaerobic,
fahren 41 Rad im Rad-Team Rügen und spielen 70 Volley-
ball. Beim Turnier der regionalen Krankenhäuser liegen die
Rügener mittlerweile ganz vorne. Anfang 2006 schließlich
betrat Olaf Stoll ein für ihn völliges Neuland: das Wasser.
„Der hiesige Ruderklub in Zittvitz war vollständig heruntergewirtschaftet worden und sollte aufgelöst werden“, erzählt er. Der SSG-Chef dachte sich, warum nicht auch noch
eine Ruder-Abteilung? Und legte der Stadt ein Konzept für
die Sanierung des Klubs vor. „Wir bekamen den Zuschlag
und brachten den maroden Klub wieder auf die Beine.“ Er
selbst ist jetzt begeisterter Ruderer – einer von insgesamt
30. Mit im Boot sitzt ein buntgemischter Sana-Haufen von
Ärzten, Krankenschwestern, Therapeuten und Dienstleis­
tern. 13.000 Mannschafts- und 600 bis 800 Bootskilometer
haben sie im vergangenen Jahr absolviert. „Damit liegen
wir bundesweit auf Platz 18“, sagt Stoll stolz. In diesem
Jahr haben die Rügener Ruderer am Mirow-Marathon und
am Berlin-Marathon teilgenommen.
„Bei uns kostet der Monatsbeitrag nur fünf Euro, damit
kommen wir hin“, sagt Olaf Stoll, „hier will keiner etwas
verdienen, alle wollen einfach nur Sport machen und Spaß
haben.“ Das kommt an auf Rügen. Und so haben sich zu
guter Letzt vor einem Jahr auch die Kanuten der SSG angeschlossen. ••
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Medizin
• Breitensport im Sana-Verbund
Ein bisschen Spaß muss sein
startete Team in den von den Sana Kliniken Lübeck gesponserten und mit Logo bedruckten, blauen Poloshirts nun eine
Betriebssportgruppe gründen.
• Medigames 2008 in Garmisch
Es muss nicht immer um Medaillen und Rekorde gehen. Spaß und Teamgeist über die
Grenzen der Berufe hinweg – in vielen Häusern der Sana haben sich Mannschaften gefunden, die gemeinsam aktiv sind.
Auch im Norden sind die Drachen los. Zum ersten Mal liefen beim Lübecker Drachenbootrennen „Die Glorreichen
17“ auf, eine kunterbunte Mischung der Sana-Kliniken
Lübeck. Die Idee zur Teilnahme wurde auf Station C8 geboren, die Stimmung war großartig, die Kostüme umwerfend. Drei Trainingseinheiten haben für Platz 41 von 134 gereicht – was zwar kurzfristig zu einer kleinen Verstimmung
führte, dann aber sofort in große Pläne für das nächste Jahr
umschlug. Kerstin Paetow, Volker Bomke, Stefan Krüger,
Jörg Metzner, Andrea Schenk, Kirsten Börner, Kathrin Eickenbusch, Remko von Harlem, Michael Möller, Thomas
Hoffmeister, Sebastian unser PJ, Florian Schröter, Philipp
Woltermann, Laif Casper, Martin Cordes, Jens Paprotny, Kai
Rutter, Kim Rauke, Jörn Paetow und Claudia Lunow werden
wieder in einem Boot sitzen und natürlich viel, viel schneller
sein!
Platz eins für die „Herzensbrecher“ und das originellste
Kostüm
Da soll sich noch mal einer beklagen: Platz eins und damit die
Startlizenz für 2009 gab es beim diesjährigen Drachenbootrennen für das Drachenboot-Team des Dresdner Herzzentrums. Allerdings nicht für die sportliche, sondern vielmehr
für eine äußerst kreative Leistung. Denn die „Herzensbrecher“ präsentierten während einer attraktiven Performance
das originellste Kostüm! Allerdings war’s sportlich gesehen
auch nicht schlecht, immerhin konnte das Team den dritten
Platz im Pillencup belegen. Rekordverdächtig dagegen war
der Schlachtruf: „Hip hip hurra, die Herzensbrecher sind da,
mit Stethoskop und Spritze fahren wir an die Spitze!“
Lassen die Kugel rollen: Stefan Reimers, Arne Mangelsen (hinten), Renate Gartz und Andreas Förster
Das wollen übrigens auch andere. Angela Rahn, Tobias Katzer, Matthias Lenk, Sören Lieb, Christoph Rachstein und
Bodo Bachmann stellten das sechsköpfige Team der Sana
Kliniken Lübeck für die 155 Kilometer-Runde der Vattenfall
Cyclassics in Hamburg. „Wir starten zusammen und kommen auch zusammen an!“ hieß deren Motto – und so haben sie es auch gemacht: Während innerhalb anderer Teams
sehr unterschiedliche Zeiten notiert wurden – die vier Bes­
ten zählen – fuhr das Sana-Sextett nach knapp viereinhalb
Stunden geschlossen über die Ziellinie, allerdings als 115tes
von 129 angekommenen Teams. Das geht aber besser,
dachten sich die Radler – und hoffen nun im nächsten Jahr
auf weitere Mitstreiter – vielleicht sogar Sana-weit. „Ähnlich wie die Firma Hochtief, die in unserem Block mit schätzungsweise 50 Fahrern an den Start ging.“ Wer also Lust
hat: bitte melden bei:
Sibylle Beringer, Telefon 0451 585-1439.
Der Geist von Olympia wehte dieses Jahr nicht nur im
fernen Peking, sondern auch hierzulande. Die 29. Medigames, Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit,
fanden heuer in Garmisch-Partenkirchen statt. Bei den
Spielen darf jeder mitmachen, der eine Ausbildung im
Gesundheitsbereich absolviert hat. „Das ist wirklich einzigartig“, sagt Dr. Yorck-Bernhard Kalke von den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm. Der Leiter des
Querschnittgelähmtenzentrums Ulm war zum ersten Mal
dabei und wurde von mehr als nur sportlichem Ehrgeiz
angetrieben: Er hatte einen Sponsor gefunden, der sich
bereit erklärte, für eine Bronzemedaille 250, für Silber 500
und für Gold 1.000 Euro zu zahlen. Das Geld sollte der
Fördergemeinschaft für das Querschnittgelähmtenzentrum zugute kommen – und so legte sich der Orthopäde
mächtig ins Zeug. Herausgekommen ist in der Altersklas-
Gemeinsam starten, gemeinsam ankommen: Das Lübecker
Radteam
In bester Stimmung: „Die Glorreichen 17“
In Lübeck wird allerdings nicht nur gerudert, hier rollt auch
die Kugel. Denn nicht nur in ihrem Fachgebiet sondern auch
im Sport gehen die Mitarbeiter der Sana Kliniken Lübeck
engagiert ans Werk. So haben die „Sana Blue Pins“ beim 1.
Barmer-Firmen-Bowling-Cup einen hervorragenden siebten
Platz belegt – bei immerhin 80 gemeldeten Teams. Angesichts dieses Erfolgs will das als „Gelegenheitstruppe“ ge18
Olympische Gefühle
se M 45 ein zweiter Platz über 200 Meter in 27,59 Sekunden und mit 5,10 m Gold im Weitsprung – und damit eine
stolze Summe für den Förderverein.
2.000 Sportler aus 39 Nationen waren bei den Spielen dabei, „es war überwältigend, die Stimmung war in
der ganzen Stadt zu spüren“, schwärmt Dr. Kalke. Auch
Bernadette Hudy, Physiotherapeutin an der Sana Klinik
München-Sendling war mit von der Partie und durfte sich
dabei gleich über drei Medaillen freuen: Sie gewann Gold
beim 10 Kilometer Geländelauf und im Halbmarathon sowie Silber über 1.500 Meter. ••
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Medizin
Foto: Armin Kühn
profile
• Bad Oeynhausen Auszeichnung
Wissenschaftler des Diabeteszentrums am Herz- und
Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen sind für den
Einsatz der Stammzelltherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus mit dem Preis der International Union auf
Angiology (IUA) ausgezeichnet worden. Die Internationale Gesellschaft für Gefäßmedizin honorierte die neue
Methode, bei der die Diabetes-Patienten, die aufgrund
von Durchblutungsstörungen in den Beinen unter chronischen, nicht heilenden Wunden leiden, erfolgreich mit
körpereigenen Knochenmark-Stammzellen behandelt
werden. ••
• Remscheid Spitzenposition
In der Akutversorgung der Schlaganfall-Patienten hat die
Neurologische Klinik des Sana-Klinikums Remscheid wieder Spitzennoten im Vergleich zu 33 anderen Kliniken in
NRW erreicht: 43 Prozent der Patienten in Remscheid
bekommen hier innerhalb der ersten 30 Minuten nach
Aufnahme ein CT (Durchschnitt 35 Prozent), 25 Prozent
werden während der ersten halben Stunde lysiert (Durchschnitt 12,9 Prozent). Das ist das Ergebnis der aktuellen
Auswertung des Institutes für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) für das Projekt „Schlaganfallbehandlung Nordrhein“. ••
• Wolfenbüttel 25 Jahre Luftrettung
Vor nunmehr 25 Jahren ist in Wolfenbüttel der erste Hubschrauber in die Luft gestiegen, um Menschenleben zu
retten. Seither fliegt „Christoph 30“, dessen Stützpunkt
das Klinikum Wolfenbüttel ist, pro Jahr rund 1.600 Einsätze. Mit an Bord des ADAC-Hubschraubers ist immer ein
Sanitäter sowie ein Notarzt des Klinikums. ••
• Düsseldorf Ärzte aus aller Welt
Immer häufiger ist die Brustchirurgie der Sana Kliniken
Düsseldorf Ziel von Ärzten und Wissenschaftlern aus aller Welt, die sich hier weiterbilden wollen. Zuletzt waren
Brustchirurgen aus Daegu (Korea) in Gerresheim, um
sich über moderne Möglichkeiten der speziellen Brustchirurgie und Brustrekonstruktion zu informieren, sowie
auch Titia Lans von der Erasmus-Universität in Rotterdam. Grund für das internationale Interesse: Die in den
Sana-Kliniken Düsseldorf entwickelte OP-Methode der
onkoplastischen Brustchirurgie. ••
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• Rendsburg
• Weltweite Premiere
Klare Regeln im OP
Magnetisch gesteuert bis in
die kleinsten Gefäße
Dr. Holger Otto, Facharzt für Anästhesiologie und hauptamtlicher OP-Koordinator am Krankenhaus Rendsburg, hat in
der Zeitschrift HOSPITAL, Europas offizielle Zeitschrift für
Krankenhausdirektoren, einen Fachbeitrag über Verantwortlichkeiten, Konflikte und mögliche Lösungswege im OP veröffentlicht. In dem Beitrag beschreibt er zudem den Unterschied zwischen OP-Management und OP-Koordination sowie die strukturelle Architektur dieser Position in der Klinik.
Am Beispiel des Krankenhauses Rendsburg zeigt er auch,
wie die tägliche Zusammenarbeit im OP geregelt werden
kann und welche positiven Effekte die OP-Koordination seit
ihrer Einführung vor über zwei Jahren gebracht hat: die perioperativen Prozesse sind besser aufeinander abgestimmt,
Wechselzeiten konnten signifikant reduziert werden, für die
operativen Fachabteilungen gibt es klare Vorgaben und Sicherheiten für ihre OP-Planung. „Im Ergebnis führte das zu
einer optimierten Ressourcenallokation im Hochkostenbereich OP“, so Dr. Otto.
Der Artikel kann nachgelesen werden in HOSPITAL Vol 9,
ISSUE 4/2007, Oct, Nov, S. 20 ff. ••
•
Krankenhaus Rendsburg
Dr. Holger Otto, OP-Koordinator
Telefon 04331 200-4082
E-Mail [email protected]
• Unbürokratische Hilfe
Im Rahmen des SanaEngagements für die
Hilfsaktion „Menschen
für Menschen“ hatte Dr.
Michael Siassi, Chirurg
am Sana Klinikum Hof,
bei seinen Besuchen
im Mettu-Karl-Hospital
auch den dortigen Arzt
Dr. Nigatu Tilahun kennen gelernt – und von dessen angeborenem Herzfehler erfahren. Da der Wanddefekt im Herzvorhof in Äthiopien nicht operiert werden kann, vermittelte ihn
Dr. Siassi an das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik,
wo Dr. Nigatu im September in der Klinik für Kardiochirurgie
von Dr. Utz Kappert (re., mit Dr. Nigatu und GF Marcus Polle)
und seinem Team erfolgreich operiert wurde. Die Kosten für
die unbürokratische Hilfe hatte Sana übernommen. ••
Die Kinderkardiologen des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen haben
einem 10-jährigen Jungen mit komplexem angeborenem Herzfehler die Lungenhilfsgefäße aufgedehnt. Der Kinderherzkathetereingriff wurde – weltweit erstmalig – magnetisch
navigiert.
Um die Katheter zur Behandlung von Gefäßen richtig zu
platzieren, verließen sich die Bad Oeynhausener Kinderkardiologen bisher auf die Röntgendurchleuchtung. Doch seit
kurzem nutzen sie die magnetische Navigation „Damit können wir uns sehr viel besser und gezielter durch das Herz
und in den Gefäßen bewegen“, sagt Professor Dr. Deniz Kececioglu, Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler. Ein
spezielles Computerprogramm, das die Bilder der Durchleuchtung in dreidimensionale Bilder umwandelt, macht es
möglich. „Dadurch sehen wir sehr schnell wo sich der Katheter befindet und können dann den eigentlichen Eingriff
zügig vornehmen.“ Neben der Zeitersparnis hat diese neue
Technik für den Patienten zudem den Vorteil der geringeren
Strahlenbelastung.
Auch macht es die magnetische Navigation des Ballonkatheters möglich, in kleinste verengte Gefäße vorzudringen und eine Gefäßerweiterung vorzunehmen. Am 1. Juli
hat das Kinderkardiologenteam des Herz- und Diabeteszentrums um Oberarzt Dr. Nikolaus Haas erstmals einen solchen Eingriff bei dem 10-jährigen Tobias vorgenommen.
Dem Jungen fehlen von Geburt an die Lungenschlagader
und die linke und rechte Lungenarterie. Zum Ausgleich hatte sein Körper zahlreiche Hilfsgefäße gebildet. „Diese sind
allerdings, wie Krampfadern, geschlängelt und weisen häufig Engstellen auf“, erklärt Dr. Haas. Tobias litt daher seit
Jahren unter Sauerstoffmangel und war kaum belastbar.
Dieser angeborene Herzfehler ist so komplex, dass selbst
eine operative Behandlung des Fehlers nicht möglich ist.
Dr. Haas hatte daher bereits mehrere herkömmliche Herzkathetereingriffe durchgeführt, die eine erste Besserung erbrachten. „Um aber eine anhaltende Verbesserung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, setzten wir auf die moderns­
te Kathetertechnik mit magnetischer Navigation“, so der
Oberarzt. Es gelang ihm, eines dieser sehr geschlängelten
und verengten Hilfsgefäße erfolgreich aufzudehnen und mit
einem Stent zu versehen. Bereits 48 Stunden nach dem
sechsstündigen Herzkathetereingriff konnte der Junge das
Herzzentrum verlassen. „Mit Hilfe dieser neuen Technik
können wir zukünftig auch Patienten helfen, die bisher in
ihrem Leben sehr stark beeinträchtigt waren und nur wenige Behandlungsoptionen hatten“, freute sich Dr. Haas nach
der gelungenen Herzkathetereingriff mit magnetischer Navigation. ••
Freude über den gelungenen Herzkathetereingriff: Oberarzt Dr.
Nikolaus Haas (li.) und Chefarzt Professor Dr. Deniz Kececioglu
mit dem 10-jährigen Tobias
•
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie
Professor Dr. Deniz Kececioglu, Direktor
Telefon 05731 97-1380
E-Mail [email protected]
Dr. Nikolaus Haas, Oberarzt, Leitung Herzkatheterlabor
Telefon 05731 97-2040
E-Mail [email protected]
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Medizin
• Neuausrichtung der Herzkatheterlabore
Investition in die Zukunft
Im Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik an der Technischen Universität Dresden,
wurden in Rekordzeit bei laufendem Betrieb alle drei Herzkatheteranlagen vollkommen
neu ausgerüstet. In die zwei biplanen und die monoplane Anlagen investierte das Haus
insgesamt drei Millionen Euro.
Drei Millionen Euro investiert: Geschäftsführer Marcus Polle
und Ärztliche Direktorin Professor Dr. Ruth Strasser
Die Konzeption der neuen biplanen Anlagen beinhaltet die
innovative Möglichkeit der Rotationsangiographie zur dreidimensionalen Darstellung der Gefäße. „Sie erlaubt zudem
unter Verwendung von wenig Kontrastmittel eine extrem
schnelle Angiographie und die genaue räumliche Darstellung der Gefäßanatomie“, erklärt Univ.-Professor Dr. Ruth
H. Strasser, Ärztliche Direktorin des Herzzentrums und Direktorin der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie. Durch
die vollautomatische Programmierung mit gleichzeitiger
Ansteuerung beider Röntgenröhren kann eine Routinekoronarangiographie in sechs bis acht Minuten durchgeführt
werden.
22
Für Interventionen wie Stentimplantation und Ballondilatation ermöglichen die neuen Herzkatheteranlagen durch die
biplane Technologie ein sehr effizientes Arbeiten auch für
hochkomplexe Gefäßengstellen. „Außerdem sind Bildauflösung und -schärfe der Darstellung von bisher ungekannter
Qualität, wobei eine zusätzliche, innovative Technologie sogar die Darstellung der feinen Koronarstents ohne Kontrastmittel ermöglicht“, so Professor Strasser. Zukunftsweisend
war auch die Entscheidung des Hauses, einen der Herzkatheterräume als Hybridraum auszurüsten, sodass Implantate wie Aortenstents, Schirmverschlüsse für Scheidewanddefekte und auch interventionelle, kathetertechnische Aortenklappen über die Herzspitze oder über die Gefäße, gegebenenfalls in voller Bereitschaft der Herzlungenmaschine,
implantiert werden können.
Die monoplane Herzkatheteranlage mit großem Röntgenschirm und integrierter dynamischer CT-Funktion erlaubt die
hochauflösende Darstellung aller Gefäße von den Kopfgefäßen bis zur Fußspitze. Diese Anlage findet auch Verwendung bei der Implantation von Schrittmachern und Defibrillatoren und für elektrophysiologische Untersuchungen und
Ablationen von Herzrhythmusstörungen. „Auch hier wurde
in die Zukunft investiert“, sagt die Ärztliche Direktorin, „indem die neue Anlage für die Elektrophysiologie zusätzlich
zum dreidimensionalen Mapping-System (Erstellung einer
„elektrischen“ Landkarte des Herzens) durch einen neuen
Ablationsgenerator ergänzt wurde.“
Dieser neue Ablationsgenerator, der die Verödung von
Herzrhythmusstörungen über Hochfrequenzstrom und vor
allem auch die punktuelle Kryoablation (durch Vereisung) erlaubt, wird voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres durch eine Plattform zur flächigen Kryoablation ergänzt.
„Damit sind dann alle Wege für den weiteren Ausbau einer
hochmodernen Elektrophysiologie gegeben“, so Professor
Strasser. ••
• emotionaler Stress als Auslöser der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie
Wenn etwas sehr zu
Herzen geht ...
Anfang der 90er Jahre wurde in Japan erstmals eine Erkrankung beschrieben, die zwar vom klinischen Bild her zunächst
einem Herzinfarkt ähnelt, aber durch einen völlig anderen
Verlauf gekennzeichnet ist: die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie.
Tako-Tsubo-Register
In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Leitende
Kardiologische Krankenhausärzte (ALKK) wurde in
Deutschland ein Tako-Tsubo-Register aufgebaut, an das
die beteiligten Kliniken ihre Krankheitsfälle melden. Das
Register, welches von den Sana Kliniken Lübeck und dem
Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart geleitet wird, ist
das größte Register dieser Art weltweit, mittlerweile sind
mehr als 260 Patienten aufgenommen worden. Mit Hilfe
dieses Registers sollen weitere Erkenntnisse über diese
spannende und noch verhältnismäßig unerforschte Erkrankung gesammelt werden.
Die Patienten leiden unter Brustschmerzen und Luftnot, zeigen Infarkt-typische EKG-Veränderungen und weisen eine
Erhöhung der „Herzenzyme“ auf. Bei der Herzkatheteruntersuchung kann allerdings keine Durchblutungsstörung infolge
von Engstellen im Bereich der Herzkranzgefäße nachgewiesen werden. „Auffallend ist aber beim Kontraktionsablauf
der linken Herzkammer eine Wandbewegungsstörung im
Bereich der Herzspitze, welche zu einem `Ballooning` in
dieser Region führt“, erklärt Dr. Birke Schneider, Chefärztin
der Kardiologie an den Sana Kliniken Lübeck. Da dieses typische Bild der Herzkammer (Bild rechts oben) einer japanischen Tintenfischfalle, einem Tako-Tsubo gleicht, wurde die
Erkrankung von den Erstbeschreibern als Tako-Tsubo-Kardiomyopathie bezeichnet. „Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt
kommt es bei Patienten mit einer solchen Erkrankung immer
zu einer vollständigen Rückbildung der Wandbewegungsstörung“, so die Kardiologin. „Bei richtiger Behandlung können
die Patienten das Krankenhaus geheilt wieder verlassen.“
Betroffen sind vor allem Frauen in der 5. und 6. Lebensdekade. Und auch die Ursache lässt sich gut eingrenzen:
„Fast immer kann ein extremes emotionales Stressereignis
als Auslöser der Erkrankung herausgefragt werden“, sagt
Oberarzt Dr. Kay Peters, „das reicht vom brennenden Haus
in der Nachbarschaft über Partnerschaftskonflikte bis zum
Tod naher Angehöriger.“ Daneben können aber auch physische Stressoren wie Luftnot im Rahmen einer Lungenerkrankung, Unfälle oder schwere Operationsverläufe eine
Tako-Tsubo-Kardiomyopathie auslösen.
Es wird davon ausgegangen, dass zwei bis drei Prozent der
Patienten, die mit einem akuten Koronarsyndrom behandelt
werden, eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie aufweisen, die
initial hochdramatisch verlaufen kann. „Als Komplikationen
wurden unter anderem schwere Herzrhythmusstörungen,
ein kardiogener Schock, Herzwandrupturen und Schlaganfälle beschrieben“, berichtet Dr. Peters. Insgesamt wird die
Prognose der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie aber als günstig
angesehen. Nach Ausheilung der Erkrankung müssen die
betroffenen Patienten allerdings – wie nach einem Herzinfarkt – regelmäßig Medikamente einnehmen. „Ohne diese
Therapie konnte bei bis zu zehn Prozent der Patienten ein
Rezidiv beobachtet werden“, sagt Chefärztin Schneider. ••
•
Sana Kliniken Lübeck
Klinik für Kardiologie
Telefon 07432 169-4200
Dr. Birke Schneider
E-Mail [email protected]
Dr. Kay Peters
E-Mail [email protected]
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Medizin
• Neue Verfahren, neue Fachbereiche, neue Geräte
• Duisburg/Düsseldorf Kooperation
Auf aktuellstem Stand
Eine besondere Kooperation bei der Behandlung von
Frauen mit Mammakarzinom wird es zwischen den Sana
Kliniken Düsseldorf und dem Klinikum Duisburg geben.
Hier kann den betroffenen Patientinnen jegliche Diagnos­
tik angeboten werden – von der Sonographie (DEGUM
II in Düsseldorf und Duisburg) über die digitale Mammografie (Duisburg und Düsseldorf) bis zum MammografieMRT (Düsseldorf) und der Vakuumbiopsie (Duisburg).
Die operativen Möglichkeiten umfassen das komplette
brustchirurgische Spektrum, einschließlich aller plastischrekonstruktiven Verfahren, die von den beiden Häusern
angeboten werden. ••
Wer vorankommen will muss sich bewegen. Dieser Maxime folgen auch die Krankenhäuser im Sana-Verbund. Um für ihre Patienten attraktiv zu bleiben und um im Wettbewerb
zu bestehen wird in neue Behandlungsverfahren, Fachbereiche oder Geräte investiert,
wie die folgenden Beispiele zeigen.
Kyphoplastie: Verfüllung eines Wirbelkörpers mit
Knochenzement
Über zwei Millionen Personen sind in Deutschland jährlich
von einer osteoporotischen Wirbelkörperdeformation betroffen. Etwa die Hälfte der Wirbelkörperfrakturen führt nach
dem akut schmerzhaften Ereignis zu einem chronischen
Schmerzsyndrom. Als minimalinvasives Operationsverfahren zur Behandlung derartiger Frakturen erfährt die Ballonkyphoplastie eine zunehmende Verbreitung. Auch im Sana
Ohre-Klinikum Haldensleben wurde kürzlich diese Methode durch die Chirurgen Dr. Jens Marggraff und Dr. Tankred
Schuschke etabliert, um den betroffenen Patienten eine heimatnahe Versorgung auf diesem Gebiet zu ermöglichen.
Im Rahmen der Operation erfolgt nach kleinen Hautschnitten über fünf Millimeter starke Zielhülsen das Einbringen eines Ballons in den gebrochenen Wirbelkörper. „Unter
Durchleuchtungskontrolle wird der Ballon mittels Flüssigkeit entfaltet, was zur Aufrichtung des Wirbelköpers führt“,
erklären die beiden Chirurgen. „Nach Entfernung des Ballons kann nun die geschaffene Höhle mit Knochenzement
aufgefüllt werden.“ Nach Aushärtung des Zements ist der
Wirbelkörper sofort belastungsstabil. „Die Patienten profitieren durch einen meist unmittelbar eintretenden Schmerzrückgang.“
wurde dieses System im Frühjahr erstmals eingesetzt –
durch Privatdozent Dr. Andreas Halder, Chefarzt der Klinik
für Endoprothetik der Sana Kliniken Sommerfeld. „Die Implantation dieses unikonylären Kniegelenkersatzes ist sehr
fehleranfällig und erfordert daher besondere Sorgfalt. Mit
dem neuen Navigationssystem erreichen wir im Ergebnis
ein hochpräzise eingepasstes Implantat, das sich optimal
in das Kniegelenk einfügt“, sagt Dr. Halder. Er setzt jährlich
rund 150 Knie-Teilprothesen ein, „das neue Navigationssys­
tem kommt derzeit vor allem bei den schwierigen Fällen
zum Einsatz. Langfristig wollen wir das System aber breiter
einsetzen.“
Bei der Implantation künstlicher Gelenke sorgen ärztliche
Kunst und Navigationsgeräte für hohe Präzision. Ein neues System ermöglicht jetzt sogar das navigierte Operieren
von Teilendoprothesen für das Kniegelenk. In Deutschland
24
Body-Plethysmographie: Verfahren zur exakten Bestimmung
des Lungenvolumens
Onkologische Abteilung
Im Juli fand an der Klinik Dorfen des Kreiskrankenhauses
Erding die feierliche Einweihung der Abteilung für Hämatologie und Onkologie statt. Mit dieser Erweiterung des
medizinischen Spektrums entspricht die Klinik dem gestiegenen Bedarf an stationärer Behandlung von Patienten mit
hämatologischen und onkologischen Erkrankungen. „Gerade Menschen mit diesen Krankheitsbildern benötigten Hilfe, die konkret, erreichbar und nicht weit weg ist“, betont
Landrat Martin Bayerstorfer.
Geleitet wird die Abteilung auf Kooperationsvertragsbasis
von Professor Dr. Folke Schriever, der eine Praxis mit onkologischem Schwerpunkt führt und als Konsiliararzt in der Klinik
Dorfen tätig ist. „Durch diese zukunftsweisenden kooperativen Strukturen kann die vielfach geforderte Verzahnung von
ambulanter und stationärer Versorgung wesentlich besser
gewährleistet werden“, sagt Dr. Ramming, Vorstand des
Kreiskrankenhauses Erding. Zusätzlich besteht eine enge
Zusammenarbeit mit ambulanten und stationären Partnern
in der Region und in der Universitätsmedizin.
Einrichtung einer Allergieambulanz
Navigierte Knie-Teilprothesen
• Remscheid Palliativnetzwerk
Neu im Leistungsspektrum des Klinikums Duisburg ist die
Allergologie in der Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Die
Klinik reagiert damit auf die stetige Zunahme von Allergien
bei jungen Menschen. Kernpunkt des neuen Angebotes ist
die Allergieambulanz, die sich durch eine besonders um-
Um die ambulante Versorgung von unheilbar kranken
Menschen in der Bergischen Region zu verbessern, haben der niedergelassene Arzt Dr. Harald Bannies und Dr.
Uwe Junker, Chefarzt der Abteilung Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin am Sana-Klinikum Remscheid, sowie seine Oberärztin Hanna Ludwig das Palliativnetz Remscheid-Solingen-Wermelskirchen gegründet.
Mittlerweile zählt es schon über 30 Ärzte, denen im Klinikum Fortbildungen und regelmäßige Konferenzen zum
Thema angeboten werden. ••
• Dahme-Spreewald Herzsicher
fangreiche Feindiagnostik auszeichnet. „Dies spielt eine
wichtige Rolle, denn nur mit der richtigen Diagnose kann
festgestellt werden, ob eine Vermeidung des krankmachenden Stoffes ausreicht oder ob Medikamente verabreicht
werden müssen“, sagt Chefarzt Dr. Rainer Schramedei. Der
Allergologe bietet daher in der Ambulanz unter anderem
Anamnese-Erhebung und körperliche Untersuchung sowie
spezielle allergologische Laboratoriumsdiagnostik wie PrickTest oder Metacholin-Test an.
Außerdem haben die Duisburger ein Kompetenzzentrum
für geriatrische Traumatologie und Orthopädie/Unfallchi­
rurgie eingerichtet. „Bisher wurden die Patienten von den
Ärzten getrennt aus chirurgischer oder geriatrischer Sicht
betrachtet, zukünftig wird man sie als Patienten mit all ihren Erkrankungen gemeinsam sehen“, sagen die Initiatoren
dieses Projektes, die Chefärzte Dr. Christian Rülander (Orthopädie/Unfallchirurgie) und Dr. Wolfrid Schröer (Geriatrie).
So werden die Patienten jetzt bereits bei der Aufnahme von
Ärzten beider Fachrichtungen untersucht und behandelt.
Dazu wurden interdisziplinäre Behandlungsbereiche geschaffen. „Neben der Verkürzung der Aufenthaltsdauer ist
die Minimierung des Komplikationsrisikos bei den Patienten
ein großer Vorteil dieses gemeinsamen Vorgehens“, so die
beiden Chefärzte. ••
Beide Standorte der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH,
Spreewaldklinik Lübben und Achenbach-Krankenhaus
Königs Wusterhausen, sind durch unabhängige Gutachter als herzsichere Krankenhäuser zertifiziert worden. Damit wurde beiden Häusern ein perfektes Notfallmanagement bescheinigt. Durch das Audit der Gutachter wurde
das intern aufgebaute Notfallmanagement zur sofortigen
Behandlung akut lebensbedrohlicher Herzprobleme im
regulären Klinikbetrieb getestet. ••
• Dresden 30.000 Herzoperationen
Am 26. September haben die Herzchirurgen der Klinik für
Kardiochirurgie im Herzzentrum Dresden die 30.000ste
Herz-OP durchgeführt: eine Bypassoperation bei einem
56-jährigen Patienten. Die Klinik unter der Leitung von
Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Matschke gehört zu den
führenden herzchirurgischen Zentren in Deutschland mit
rund 2.300 Herzoperationen mit und ohne Herz-LungenMaschine pro Jahr. ••
25
profile
3-08
Foto: Michael Helbig
Menschen
• Cottbus Herzklappen im Doppelpack
Eine nicht alltägliche Situation erlebte das Ärzteteam des
Sana-Herzzentrums Cottbus im August: In aufeinander
folgenden Operationen ließen sich Irmgard und Siegfried
Sommerfeld (im Bild oben mit Oberarzt Dr. Yorck Finkbeiner) eine künstliche Herzklappe einsetzen. Das RentnerEhepaar aus Klausdorf im Kreis Teltow-Fläming hatte sich
zur Herzklappen-Operation im Doppelpack entschieden,
da beide unter, wenn auch etwas unterschiedlichen,
Herzproblemen litten. Die Eingriffe mit der Herz-LungenMaschine verliefen komplikationslos, so dass die Eheleute einige Tage später gemeinsam in die Reha entlassen
werden konnten. ••
• Erding Frühe Hüft-Untersuchung
Bereits bei der U2-Untersuchung zwischen dem dritten und fünften Lebenstag eines Neugeborenen wird
im Kreiskrankenhaus Erding ein kostenloser Ultraschall
der Hüfte angeboten. Im Rahmen einer Kooperation mit
niedergelassenen Fachärzten werden hierbei die Hüftgelenke der Säuglinge auf eventuelle Fehlstellungen untersucht. Normalerweise wird diese Sonografie erst bei der
U3 (4.-6. Lebenswoche) durchgeführt. ••
• Bad Wildbad Referenzzentrum
Im Bereich des künstlichen Kniegelenkersatzes ist das
Sana Rheumazentrum Baden-Württemberg in Bad Wildbad als „European Centre of Excellence“ ausgezeichnet
worden. Als Leiter des neuen europäischen Referenzzentrums ist der Chefarzt der Klinik für Rheumaorthopädie, Endoprothetik, Gelenk-, Fuß- und Handchirurgie,
Professor Dr. Stefan Sell, künftig für Hospitationen europäischer Kollegen zuständig, die neue Informationen und
internationale Erfahrungen zum Thema Kniegelenkersatz
sammeln wollen. ••
• Ulm/Hof Kampf gegen Osteoporose
Die Orthopädische Universitätsklinik Ulm koordiniert im
Rahmen einer internationalen Untersuchung eine Studie
an zehn deutschen Krankenhäusern zur Versorgung nach
osteoporotischen Knochenbrüchen. Erste Ergebnisse
zeigen, dass die Nachversorgung erhebliche Mängel aufweist. Unterstützt wird die Studie durch eine Spende aus
Hof, einer zweckgebundenen Erbschaft zur Erforschung
der Osteoporose in Höhe von 21.000 Euro. Sie wurde im
Sana Klinikum Hof überreicht. ••
• Albstadt
Frühmobilisation
Minimalinvasive Operationstechniken sind in der Knie- und
Hüftendoprothetik auf dem Vormarsch. Die Vorteile sind
deutlich: geringerer Blutverlust, geringere Gewebeschädigung und Luxationsgefahr. „Außerdem sind die Patienten
signifikant früher mobil und auch belastbarer“, sagt Kai
Hemmes, Physiotherapeut an der Sana-Klinik Zollernalb,
„weshalb wir in Anlehnung an ein Modell der Universitätsklinik Halle ein Konzept entwickelt haben, das eben diesen
Vorteil der Frühmobilisation stärker berücksichtigt.“
Dieses Konzept legt den gesamten Behandlungsprozess
genau fest. Kernpunkt ist dabei die Bildung von Patientengruppen, die gemeinsam ihren Akutaufenthalt bestreiten:
• Patienten die sich anmelden, werden auf Einschlusskriterien für die Frühmobilisation abgecheckt. Im Vordergrund
stehen dabei Alter und Compliance des Patienten.
• Die Patienten werden in Gruppen zusammengefasst und
kommen zu einem prästationären Aufnahmetag. Dieser
Tag dient unter anderem der Information und dem Kennenlernen der Patienten untereinander.
• Die Patienten reisen sonntags an und werden am nächs­
ten Tag operiert. Geplanter Entlasstermin ist der darauf
folgende Sonntag.
• Etwa fünf Stunden nach der OP finden die ersten Mobilisationsversuche statt, wie Sitzen an der Bettkante,
Stehen vor dem Bett, erste Gehversuche.
• Nach der Nacht auf der Wachstation werden die Patienten auf Station verlegt. Tagesziel ist es, dass alle Patienten am Ende des Tages mobil sind.
• Ab dem zweiten Tag gehen die Patienten gemeinsam zu
allen Mahlzeiten.
• Spätestens am dritten Tag normales Treppensteigen.
Häufig gehen die Hüft–TEP Patienten schon ohne Stützen in die Reha.
„Durch die intensive Information, das Gruppengefühl und
das Aufzeigen der Tagesziele sind die Patienten viel aktiver
und motivierter – und dadurch wieder schneller selbständig“, so Hemmes. Und auch die Klinik profitiert davon: „Neben der Reduzierung der Pflegetage sind vor allem ein signifikant geringerer postoperativer Blutbedarf und ein reduzierter Schmerzmittelverbrauch spürbar“, betont der Ärztliche
Direktor Professor Dr. Bernhard Gondolph-Zink.“ ••
•
Sana-Klinik Zollernalb
Kai Hemmes, Leiter Physiotherapie
Telefon 07432 169-4200
E-Mail [email protected]
26
Menschen bei Sana
• Professor Dr. Michael Wich
Seinen 50. Geburtstag feiert er im Dezember, doch ein lang gehegter Wunsch ist bereits
jetzt in Erfüllung gegangen: Am 30. September wurde Dr. Michael Wich, Chefarzt der
Chirurgie am Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen, zum Professor ernannt.
Die entsprechende Qualifikation sieht bei Professor Wich kurzgefasst so aus: Studium
in seiner Heimatstadt Frankfurt/Main, Assistenzzeit in Wiesbaden und Mainz, Facharzt
für Unfallchirurgie und Orthopädie, Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie, Oberarzt
in Bad Kreuznach und Berlin, Qualifikation zum Leitenden Notarzt, Dozent an der AliceSalomon-Fachhochschule Berlin, Board Member der Küntscher Society. 2001 wurde er
stellvertretender Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Unfallkrankenhauses Berlin, eine Tätigkeit die er neben seiner Stelle in Königs Wusterhausen weiterhin
ausübt. Rund eine halbe Stunde Autofahrt liegt zwischen seinen beiden Arbeitsplätzen
und wenn die Strecke mal wieder dicht ist, wünscht er sich an das Steuer einer Cessna
oder Piper. Den dafür nötigen Pilotenschein hat Professor Wich seit 1986. Allerdings ist
er derzeit – seinem 13-jährigen Sohn zuliebe – eher auf Fußballplätzen als auf Flugplätzen
zu finden. Als Fan von Energie Cottbus hat er aber weiterhin Gelegenheit, um ab und zu
in die Luft zu gehen.
Wo möchten Sie leben? Südfrankreich.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Den menschlichen Irrtum.
Ihre liebsten Romanhelden? Der junge Werther, Romeo Montecchi, Graf Pierre Besuchow.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi.
Ihre Lieblingskünstler? Georg Baselitz, Enrico Caruso.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, am meisten? Loyalität,
Engagement, Flexibilität.
Ihre Lieblingstugend? Professionalität.
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Operieren.
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Christiaan Barnard, Charles August Lindbergh.
Ihr Traum vom Glück? Meine Frau Silke und unser Sohn Alex.
Ihre Helden in der Gegenwart? Menschen, die in brenzligen Situationen spontane Hilfe leisten.
Was verabscheuen Sie am meisten? Rücksichtslosigkeit.
Welche medizinischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Die Fortschritte in der Genetik.
Worin sehen Sie die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen? Das Machbare mit dem Finanzierbaren
zu verbinden.
Welche Einrichtungen in anderen Ländern könnten Impulse für das deutsche Gesundheitswesen geben? Mayo
Clinic – Medical Treatment und Research Center.
Ihr Motto? Carpe diem, quam minimum credula postero.
Fragen, die Persönlichkeit zeigen: In den
viele Jahre Einblick in Überzeugungen und
worte aus dem Bereich des Gesundheits­
Salons des 19. Jahrhunderts war er ein be-
Vorlieben berühmter Zeitgenossen nehmen.
wesens ergänzt. Mit ihren Antworten geben
liebtes Gesellschaftsspiel, im Magazin der
Sana profile hat den Fragebogen der FAZ in
Menschen in der Sana Auskunft über ihre
Frankfurter Allgemeinen Zeitung ließ er uns
gekürzter Form übernommen und um Stich-
ganz persönliche Sicht der Dinge.
27
profile
3-08
Vor Ort
Außergewöhnliche
Strukturen, optimale
Versorgung
• Sana Ohre-Klinikum: Bewegte Zeiten in Haldensleben
In nur einem Jahr hat das Sana Ohre-Klinikum eine Standortzusammenlegung gemeis­
tert, ein MVZ und einen ambulanten Pflegedienst gegründet. Zudem ist im Haus ein
kassenärztlicher Notfalldienst angelaufen. Das Klinikum hat den Umbruch als Chance
begriffen – und geht gut gerüstet und mit viel Schwung in die Zukunft.
Im März 2007 übernahm die Sana Kliniken AG das Ohre-Klinikum und besiegelte damit ihren Markteintritt in SachsenAnhalt. Unter Sana-Federführung ging kurz darauf die Vereinigung der beiden Standorte des Hauses reibungslos über
die Bühne – beispielsweise, weil das Sana Ohre-Klinikum
vorbildliche Wege beim Patienten- und Besucherservice
ging: Mit dem Tag der Zusammenlegung wurde ein kostenloser Shuttle-Service zwischen den Standorten Wolmirstedt
und Haldensleben eingerichtet, der bis heute Bestand hat.
Für die Versorgung der Patienten steht nun in Haldensleben ein hochmoderner Krankenhauskomplex zur Verfügung
– mit zwei neuen Bettenhäusern, einem neuen Gebäude für
Zentrallabor und Funktionsdiagnostik, einer neue Intensivtherapiestation und einem neuen Operationstrakt. Als Akutkrankenhaus der Basisversorgung gewährleistet das Sana
Ohre-Klinikum hier mit seinem breiten Leistungsspektrum
eine qualifizierte stationäre Versorgung der Bevölkerung
in der Region. Durch die Fachdisziplinen Augenheilkunde,
HNO und Urologie mit ihren ausgewiesenen medizinischen
Leistungen gewinnt das Klinikum zudem eine überregionale
Bedeutung, und auch das Leistungsprofil der Radiologie hat
sich aktuell mit der Inbetriebnahme einer neuen Angiografieeinheit als multifunktionellem Arbeitsplatz entscheidend
erweitert. Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten in
der Unfallchirurgie ermöglichen dem Sana Ohre-Klinikum
eine schwerpunktmäßige Versorgung bei Erkrankungen der
28
Gelenke (Endoprothetik) und der Wirbelsäule – mit Angeboten, die von modernsten Verfahren der Schmerztherapie bis
hin zu Aufbauplastiken reichen.
Mit seinen ambulanten Versorgungsangeboten bietet das
Sana Ohre-Klinikum Rundumbetreuung: Eine HNO-, eine
Herzschrittmacher- und eine Endoprothesen-Sprechstunde
sowie ambulante physiotherapeutische Behandlung werden
derzeit am „alten“ Standort in Wolmirstedt angeboten – der
perspektivisch zur Praxisklinik ausgebaut werden soll. Ein
weiteres Standbein der ambulanten Versorgung der Region
ist der Pflegedienst sana mobil, mit dem das Sana OhreKlinikum seit März 2008 den nahtlosen Übergang von der
stationären in die ambulante Pflege anbietet. Kurz darauf,
im Juli, eröffnete das Klinikum schließlich noch sein Augenärztliches Zentrum in Magdeburg. Hier werden zum einen
alle in augenärztlichen Praxen üblichen Untersuchungen
und Behandlungen auf hohem Niveau durchgeführt, zum
anderen können in Zusammenarbeit mit der Klinik für Augenheilkunde des Sana Ohre-Klinikums auch sämtliche Augenerkrankungen therapiert werden.
Das Sana Ohre-Klinikum hat seine Chance genutzt und
aus dem Umbruch einen Aufbruch gemacht: Mit einer
durchdachten Kombination stationärer und ambulanter Angebote, hervorragenden medizinischen Leistungen und zeitgemäßen Strukturen ist das Haus in eine vielversprechende
Zukunft gestartet. ••
Nach umfangreichen Umbauarbeiten steht heute in Haldensleben
ein hochmoderner Krankenhauskomplex zur Verfügung.
Zahlen und Daten
Sana Ohre-Klinikum
Mitarbeiter: Betten: Patienten stationär: Patienten ambulant: 550
266
ca. 13.000
ca. 14.500
•H
als-, Nasen-, Ohrenheilkunde mit
Kopf-Hals-Chirurgie und Schlaflabor sowie
Phoniatrie/Pädaudiologie
•U
rologie, Uroonkologie und Kinderurologie
•A
llgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie
•U
nfall- und Orthopädische Chirurgie
Geschäftsführer: Manfred Glasmeyer
Ärztlicher Direktor: Dr. med. Hans-Joachim Presser
Kaufmännische Direktorin: Constanze Dulich
Pflegedirektorin: Birgit Baier
esondere Angebote
B
•S
prechstunden Wolmirstedt
•A
ugenarztzentrum Magdeburg
•P
flegedienst sana mobil
Fachrichtungen
•G
ynäkologie und Geburtshilfe
•A
nästhesiologie und Intensivmedizin
•A
ugenheilkunde
•K
inder- und Jugendmedizin
• Innere Medizin
Sana Ohre-Klinikum
Kiefholzstraße 27
39340 Haldensleben
•
Telefon 03904 474-0
E-Mail [email protected]
Internet www.sana-ok.de
29
Management & Organisation
profile
3-08
„Unwirtschaftlichkeit
ist unethisch”
• Im Interview: Dr. Reinhard Schwarz
Als einer der ersten Krankenhausmanager Deutschlands hat Dr. Reinhard Schwarz rund
30 Jahre lang den Umbruch in Gesundheitswesen und Klinik-Management mitgestaltet.
Jetzt verabschiedet sich der Sana-Vorstands­vor­sitzende in den Ruhestand.
Herr Dr. Schwarz, 1980 haben Sie als Verwaltungsdirektor im Frankfurter Universitätsklinikum Ihre erste Aufgabe im Krankenhaus übernommen. Wo sehen Sie seitdem
die größten Veränderungen im Klinik-Management?
Vor 30 Jahren war modernes Management im Krankenhaus
fast noch ein Fremdwort. Führungskräfte mit Hochschulausbildung in der Klinikverwaltung waren Exoten. Es gab
praktisch niemanden, der verantwortlich das Gesamtinte­
resse des Hauses vertrat und das auch durchsetzen konnte. Die Realität entsprach eher der Fernsehwirklichkeit der
„Schwarzwaldklinik“. Der Verwalter war in erster Linie Erfüllungsgehilfe des Trägers und der Chefärzte, vieles in der
Führung eines Krankenhauses war dem Zufall überlassen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich hier ein Veränderungsprozess vollzogen, der einem Erdbeben gleicht: Dazu
gehört auch, dass Nicht-Mediziner Vorgesetzte der Chefärzte wurden, heute ist das selbstverständlich. Vor dreißig Jahren haben wir den Einsatz von betriebswirtschaftlichem und
fundiertem Management mühsam entwickeln und durchsetzen müssen. Es gab damals angesichts großer organisatorischer und finanzieller Defizite in den Krankenhäusern
keine Alternative. Die Aufgabe des Krankenhausmanagers
lag für mich von Anfang an darin, das Unternehmen aktiv
zu steuern und zu führen, bestehende Strukturen und Prozesse zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Bei
den Chefärzten habe ich dafür geworben, dass nur dann,
wenn es dem Krankenhaus als Ganzem gut geht, es auch
den Chefärzten gut geht.
Sind Sie heute, dreißig Jahre später, mit der Entwicklung zufrieden?
Die Anforderungen an modernes und erfolgreiches KlinikManagement sind kontinuierlich gestiegen. Inzwischen sind
Wert und Bedeutung eines exzellenten Managements weitgehend anerkannt. Immer mehr Mediziner übernehmen
heute auch Verantwortung in der Unternehmensleitung, sie
bringen über Zusatzausbildungen erworbene Managementkompetenz mit. Medizin und Betriebswirtschaft wachsen
im Gesundheitsmanagement zusammen. Dazu gehört auch,
dass die starren Klinikstrukturen mit den klassischen Säulen
Medizin, Pflege und Verwaltung inzwischen überholt sind.
Die Steuerung und das Veränderungsmanagement in den
Kliniken erfolgt heute mehr und mehr unabhängig von der
fachlichen Herkunft der Führungskräfte. Sie kümmern sich
mit vereinter Kraft um effiziente Abläufe im Klinikalltag, um
die Fortentwicklung medizinischer Strukturen, um ••
31
profile
3-08
Management & Organisation
••
Ist das in den Sana-Kliniken immer gelungen?
Aktuell fordern die Krankenhäuser von der Gesundheitspolitik vehement mehr finanzielle Unterstützung, weil
sonst die Patientenversorgung nicht mehr gesichert sei.
Teilen Sie diese Einschätzung?
Wenn die Sana in der Vergangenheit Kliniken übernommen
hat, dann waren es meist Häuser, die über Jahrzehnte Investitionen vor sich hergeschoben und wichtige, vielleicht
auch unpopuläre Maßnahmen nicht eingeleitet hatten. Um
hier schnell Verbesserungen und hohe Qualität zu erreichen,
können für kurze Zeit auch Quersubventionen aus unserem
Konzern gerechtfertigt sein. Aber grundsätzlich gilt nach
meiner Meinung: Ein Krankenhaus muss sich selbst helfen
können. Modernes Krankenhausmanagement analysiert
deshalb nüchtern, ist das Haus zukunftsfähig, stimmen die
Grundstrukturen, und wie steht es mit seiner Wettbewerbsfähigkeit? Gibt es Nischen bei den angebotenen Leistungen,
die noch nicht besetzt sind? In fast allen Krankenhäusern, in
die ich gekommen bin, gab es Potenziale für eine positive
Entwicklung. Ein erfolgreicher Krankenhausmanager verhält
sich also unternehmerisch und denkt nicht vorrangig an Kos­
tensenkungen, sondern an Leistungssteigerungen.
eine gute Kommunikation und um eine neue Interdisziplinarität – sowohl zwischen den medizinischen Fachrichtungen als auch zwischen den handelnden Berufsgruppen.
Allerdings darf auch niemand im Krankenhaus seine Bedeutung überschätzen, im Mittelpunkt muss immer die Heilung der Patienten stehen. Auch jeder Krankenhausmanager
muss sich dessen bewusst sein, dass nicht die eigene Profilierung wichtig ist, sondern das Patientenwohl. Denn die
Patienten interessieren sich kaum dafür, ob es sich um ein
privatisiertes oder um ein öffentliches Krankenhaus handelt
oder wer es managt. Die Patienten wollen, dass im Krankenhaus hervorragende Qualität geboten wird und dass sie
medizinisch und pflegerisch bestmöglich und mit mensch­
licher Zuwendung versorgt werden.
Ich habe mich immer schwer getan, bei den finanziellen
Rahmenbedingungen von Katastrophe oder vom erreichten Ende der Fahnenstange zu sprechen. Generell meine
ich, dass Jammern und Klagen nicht wirklich weiterhelfen.
Wichtiger ist es, Problemlösungen zu suchen und sich mit
den bestehenden Bedingungen offensiv auseinanderzusetzen. Damit ich nicht missverstanden werde: Natürlich muss
insbesondere der gesetzliche Rahmen so gestaltet sein,
dass qualitätsvolles und menschenwürdiges Arbeiten sowohl für die Mitarbeiter als auch in der Patientenversorgung
gleichermaßen möglich sind. Insofern halte ich die derzeitigen Forderungen an die Gesundheitspolitik für berechtigt.
Für mich – und das war auch immer Politik der Sana – steht
aber zunächst die Suche nach Veränderungs- und Verbesserungspotenzialen im Vordergrund, um schwierige Situationen aus eigener Kraft zu meistern. Unwirtschaftlichkeit und
schlechte Organisation sind gerade im Gesundheitswesen
unethisch. Es ist deshalb auch nicht in Ordnung, wenn Krankenhäuser über Jahre Millionenbeträge aus öffentlichen Kassen, also aus Steuergeldern, zugeschustert bekommen. Frei
gemeinnützige und private Träger wie Sana beweisen, dass
man Krankenhäuser in der Regel defizitfrei führen kann.
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Seit 1991 sind Sie bei Sana, seit 1993 in der Geschäftsführung, zuletzt als Vorstandsvorsitzender. 2008 hat der
Umsatz der Sana Kliniken AG die Milliardengrenze erreicht. Was sind die Gründe für diesen Erfolg?
Zunächst ist es uns wohl gelungen, in all den Jahren ohne
Kompromisse bei der Qualität mit Augenmaß zu wachsen
und uns beständig weiter zu entwickeln. Dabei war es uns
vor allem wichtig, das medizinische Profil der übernommenen Häuser zu stärken. In dieser Weise haben wir allein
zwischen 2004 und 2007 16 öffentliche Krankenhäuser
übernommen, darunter zwei Herzzentren, eine orthopädische Fachklinik sowie fünf Seniorenheime, und sie erfolgreich in den Konzern integriert. In unseren 37 Kliniken betreuen heute über 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
jährlich mehr als 860.000 Patienten ambulant und stationär.
Die Sana Kliniken haben sich zu einem wichtigen Player in
der deutschen Krankenhauslandschaft entwickelt. Dass ich
daran mit meiner Arbeit einen Anteil hatte, den Erfolg der
Sana mitgestalten und das Unternehmen prägen konnte,
darüber freue ich mich. Zugleich macht mir das den Abschied aus dem aktiven Berufsleben leicht. Anders als bei
mancher exponierten Führungskraft ist es kein erzwungener
Abgang, und wenn meine Selbstwahrnehmung richtig ist,
wartet wohl auch nicht eine große Zahl von Mitarbeitern
darauf, dass ich endlich das Feld räume. Mein Wechsel in
den Ruhestand ist also ein ganz normaler Vorgang, den ich
für mich persönlich auch richtig gut finde.
Dieses ganze Szenario zusammen mit einer überzeugenden Nachfolgeregelung ist auch ein Teil unseres Unternehmenserfolges und unserer Unternehmenskultur. Praktizierte soziale Verantwortung in Verbindung mit emotionaler Intelligenz sind Faktoren, die den Sana-Klinikenverbund bisher
und künftig voranbringen.
Was ist denn Ihr persönliches Rezept für einen Führungsstil, der zum Erfolg führt?
Ich habe mich immer bemüht, offen und intensiv zu kommunizieren, und dies nicht nur mit den Chefs, sondern über
Hierarchiegrenzen hinweg für alle Mitarbeiter ansprechbar
zu sein. Der Pförtner in der Frankfurter Uniklinik sprach mich
einmal an und sagte: „Es heißt, Sie seien zugänglich. Kann
ich Ihnen mal meinen miserablen Fußboden zeigen, auf
dem ich den ganzen Tag stehe?“ Offenbar meinte er, dass
man mit mir reden kann.
Nicht immer zur Freude meiner Umgebung delegiere ich
auch konsequent, anders ist ein großer Konzern nicht zu leiten. Ich mache nicht alles selbst, versuche allerdings mir die
Fähigkeit zu erhalten, es notfalls selbst machen oder zumindest einsteigen zu können. Ich habe auch immer den Anspruch, selbst und in der Einschätzung meiner engsten Mitarbeiter über den notwendigen Durchblick zu verfügen. Den
Mitarbeitern, denen Aufgaben übertragen wurden, habe ich
hoffentlich immer auch Freiräume für die eigene Gestaltung
eingeräumt. Dazu gehört ebenso ihnen Vertrauen zu geben
und die Kraft des Teams zu nutzen. Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Führungsteams gehe ich sehr
offen um, was auch heißt, dass Emotionen gezeigt werden
dürfen. Mit dieser Offenheit bin ich im Übrigen mein ganzes Berufsleben gut gefahren und nie enttäuscht worden.
Nur wer offen und vertrauensvoll kommuniziert, wird auch
ehrlich und kritisch beraten. Ich schätze die Diskussion im
kleinen, vertrauten Kreis, so bilde ich mir gern meine Meinung, bin nicht abhängig von der Beratung, aber auch nicht
beratungsresistent.
Die erfolgreiche Entwicklung der Sana gefördert hat besonders in den letzten Jahren aber auch die kollegiale, von
persönlicher Sympathie und Kompetenz geprägte Zusammenarbeit im Vorstand – das werde ich wohl vermissen.
Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, im Vorstand den
Generationenwechsel erfolgreich zu gestalten und meine
Nachfolge rechtzeitig und mit ausgezeichnetem Ergebnis zu
regeln. Für Sana ist das ein weiteres großes Plus.
Nicht eine Frage des Führungsstils ist es, sondern der
Kraft, die man für eine solche Aufgabe braucht, ob man familiären Rückhalt hat und ein intaktes privates Umfeld. Ich
habe das große Glück, dies von mir sagen zu dürfen. Vor
allem meine Frau hat mich immer unterstützt, mich hervorragend beraten und zugleich kritisch begleitet. Sie und auch
unsere drei Kinder haben meine meist große berufliche Inanspruchnahme nicht nur hingenommen, sondern mitgetragen und so meinen Werdegang ermöglicht. Für all dies bin
ich sehr dankbar. ••
33
profile
3-08
Einkäufer tagen
an der Ostsee
Zur Jahrestagung des Strategischen Einkaufs hatten Sana-Vorstand Jan Stanslowski und Oliver Kranz, Leiter des Zentralen Einkaufs, in diesem Jahr an die
mecklenburgische Ostseeküste geladen
– und rund 150 Einkäufer aus den Häusern
im Sana-Verbund waren dieser Einladung
gerne gefolgt. Es erwartete sie ein interessantes Programm mit internen wie externen Referenten. Auf der Agenda standen Kurzberichte aus den Fachbereichen
und Arbeitsgruppen des Strategischen
Einkaufs, Präsentationen einzelner SanaTöchter und externe Dienstleister sowie
Vorträge über innovative Themen, wie
beispielsweise das „Mobilien-Leasing“.
Spannend war dann auch das Abendprogramm: Neben exotischer Livemusik sorgte das EM-Viertelfinale zwischen
Deutschland und Portugal für aufregende Momente. Da bevorzugten einige Tagungsteilnehmer doch lieber die Terrasse
des Restaurants „Viel Meer“ – und die beruhigende Aussicht über die Ostsee. ••
• Workshop Konzernbilanzrichtlinien 2008
Vom FIS-Redesign bis zur Urlaubsrückstellung
Über 20 Mitarbeiter aus den Häusern im Sana-Verbund sowie externe Wirtschaftsprüfer waren Ende Juni in Unterföhring zum „Sana Workshop Konzernbilanzrichtlinien 2008“
zusammengekommen. Dazu eingeladen hatte der Leiter des
Konzernrechnungswesens, Jens Hartung-Pugla.
Die Themen des zweitätigen Workshops waren breit angelegt. Am Anreisetag stand neben allgemeinen Themen
wie etwa dem Rückblick auf die Kundenbefragung oder
auf die Finanztagung vor allem das Redesign des Finanzinformationssystems (FIS) im Mittelpunkt. Dieses Redesign,
das mittlerweile umgesetzt und „am Laufen“ ist, war notwendig, um das FIS den Strukturen der SAP-Einmandantenlösung anzupassen, und wurde, so die stellvertretende Leiterin des Konzernrechnungswesens, Nevenka Mrzljak, „von
einigem Überflüssigem befreit.“
Um dem Charakter eines Workshop gerecht zu werden,
wurden die Themen nach den jeweiligen Referaten in drei
Gruppen – geleitet von Nevenka Mrzljak sowie Markus
Rungg und Mathias Miersch, den beiden Regionalleitern des
Sana Konzernrechnungswesen – vertieft. Die Ergebnisse
der intensiven Diskussionen in diesen Gruppen wurden anschleißend wieder in der kompletten Runde vorgestellt.
Auch am zweiten Tag wurde derart verfahren, die Themen drehten sich beispielsweise um die Bewertung von
Vertragsarztsitzen, den Umgang mit Drittmitteln oder die
verschiedenen Möglichkeiten der Chefarztabrechnung. Zudem wurden die vorgegebenen Konzernbilanzrichtlinien den
Konzentriertes Arbeiten: (v.l.) Mathias Miersch, Jens HartungPuglia, Markus Rungg und Hajo Remmers
individuellen Modellen gegenübergestellt, etwa im Bereich
der Einzelwertberichtigung oder der Überstunden- und Urlaubsrückstellungen.
Und da solche – jedenfalls für Außenstehende doch sehr
trocken wirkende – Themen auch etwas Auflockerung benötigen, gab es am Abend eine gepflegte Runde Bowling. Wie
oft dabei „alle Neune“ fielen? „Für diese Bilanz besteht zum
Glück keine Veröffentlichungspflicht. Sie bleibt damit unser
Verschluss“, sagt Jens Hartung-Puglia. ••
• Sana-Management-Handbuch
Dokumentenlenkung mit System
Interne Abläufe sind im Sana-Verbund klar geregelt. Ob Verfahrensanweisungen, Formulare oder Geschäftsordnungen
– im Sana-Management-Handbuch ist alles dokumentiert.
Dieses Handbuch wird ständig aktualisiert – was allerdings
aufgrund eines bisher noch fehlenden elektronischen Sys­
tems eine teilweise recht aufwändige Sache ist. Das soll
nun bald ein Ende haben: „Wir haben eine EDV-Plattform
geschaffen, die diese Abläufe automatisieren wird“, sagt
Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Bereichsleiterin Medizin
und Qualitätsmanagement bei Sana.
Die automatische Aktualisierung ist aber nicht alles. Das
neue System erlaubt auch das direkte Ausfüllen und Versenden von Dokumenten, ermöglicht über eine umfangreiche
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Suchfunktion Volltextrecherchen und Stichwortsuche, erstellt Listen individuell bevorzugt benötigter Dokumente (so
genannte Hits) und vieles mehr. „Die neue Plattform bedeutet eine große Arbeitserleichterung und macht die internen
Prozesse sicherer“, so Dr. Haeske-Seeberg. „Es ist somit
ein weiterer Schritt weg vom Papier und hin zum elektronischen Krankenhaus.“
Ende des Jahres wird das neue System an der Sana Herzchirurgie Stuttgart und ein bis zwei weiteren Häusern in den
Testbetrieb gehen. Die bundesweite Umsetzung beginnt
dann im kommenden Jahr, wenn nach und nach an den einzelnen Häusern die technischen Voraussetzungen geschaffen sind. ••
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profile
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Management & Organisation
Nach der Zertifizierung ist vor
der Zertifizierung
• Gegenseitige interne Audits
• Stuttgart
• hof Gutes Risikomanagement
Unter neuem Namen
Die Sana Herzchirurgische Klinik Stuttgart GmbH heißt seit
Ende Juni gemäß Gesellschafterbeschluss Sana Herzchirurgie Stuttgart GmbH. „Mit diesem neuen Namen werden wir uns deutlicher als bisher als ein eigenständiges Fachkrankenhaus positionieren können“ sagt Geschäftsführer
Michael Osberghaus. ••
Mit gegenseitigen internen Audits stellen sich die Kliniken im Sana-Verbund der Überprüfung ihrer Qualitätsmanagementsysteme. Im Mittelpunkt dieser Audits, die künftig
jährlich stattfinden sollen, stehen in diesem Jahr die Dokumentenlenkung sowie das Beschwerdemanagement.
Bei Sana wird nachweislich auf hohem Qualitätsniveau gearbeitet: Nahezu alle Einrichtungen im Verbund sind inzwischen entsprechend zertifiziert: Die Krankenhäuser nach
KTQ, die Reha-Häuser nach KTQ-Reha, die Holding und
die Tochtergesellschaften nach DIN ISO. Das Thema Qualität ist damit aber keineswegs erledigt. „Zum einen wollen wir im Sinne von EFQM natürlich immer noch besser
werden, zum anderen gilt: nach der Zertifizierung ist vor der
Zertifizierung“, betont Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg. Die
Bereichsleiterin Medizin und Qualitätsmanagement in der
Münchner Sana-Zentrale hat deshalb den nächsten Schritt
im Aufbau des Sana-QM-Systems eingeläutet. „Im Gegensatz zum DIN ISO-Standard sind im KTQ-System keine
gegenseitigen internen Audits gefordert. Weil es aber eine
sinnvolle Sache ist, haben wir entschieden, das auch in den
Kliniken im Sana-Verbund durchzuführen.“
Bis Ende des Jahres sollen alle Verbund-Einrichtungen auditiert sein
Jede Klinik stellt dazu einen internen Auditor, der eine andere Verbund-Einrichtung auditiert. Im Frühjahr 2008 wurden
diese Auditoren geschult, im Sommer erhielten sie dann
von Dr. Haeske-Seeberg ein Haus im Sana-Verbund zugeteilt, das sie auditieren sollten. „Inzwischen stehen die einzelnen Termine fest“, so die Bereichsleiterin. Bis Ende des
Jahres soll die komplette Aktion abgeschlossen sein.
Da die Ergebnisse der Audits nach der Auswertung in
einem Benchmark münden sollen, ist es natürlich wichtig, dass alle Auditoren dieselben Bereiche unter die Lupe
nehmen. „Für 2008 haben wir die Themen Dokumentenlenkung und Beschwerdemanagement in den Auditkatalog
aufgenommen“, sagt Dr. Haeske-Seeberg und ergänzt: „Es
geht uns dabei darum, dass das QM-System einer Klinik
36
inhaltlich stimmig ist und ob die Kliniken die Vorgaben der
Sana-Zentrale umgesetzt haben.“
Entspricht die Struktur des QM-Handbuchs den Vorgaben? Haben alle Dokumente die vereinbarte Dokumentenstruktur? Sind Verfahrensanweisungen korrekt abgelegt?
Solchen Fragen gehen die Auditoren beim Thema Dokumentenlenkung auf den Grund. Beim Thema Beschwerdemanagement wird die Ablauforganisation überprüft:
Sind verschiedene Beschwerdewege eingerichtet, werden
Fristen eingehalten, werden die Beschwerden ausgewertet und Verbesserungen daraus abgeleitet? Dazu wird die
Bearbeitung von mindestens drei konkreten Beschwerden
aus verschiedenen Bereichen nachvollzogen und bewertet.
„Wenn die Häuser umgesetzt haben, was wir gemeinsam
vereinbart hatten, dann sind diese Fragestellungen sicher
kein Problem“, sagt die Bereichsleiterin.
Sie will diese gegenseitigen internen Audits künftig jährlich durchführen, mit wechselndem Auditkatalog. Sana-Vorstand Dr. Michael Philippi hat bereits grünes Licht signalisiert: „Das ist ein gutes Instrument, das weiterhin Anwendung finden sollte.“ ••
• Berlin-Lichtenberg Babyfreundlich
Impressum
sana profile
Das Magazin der Sana Kliniken AG
Ausgabe 3-2008, 18. Jahrgang
Herausgeber
Sana Kliniken AG
Verantwortlich für den Inhalt:
Susanne Heintzmann
Bereichsleiterin Marketing und PR
Gustav-Heinemann-Ring 133
81739 München
Telefon089 678204-340
Telefax089 678204-153
E-Mail [email protected]
www.sana.de
Redaktion
Frank Westbomke (verantwortlich),
Sven Greiner, Katharina Weber ­
E-Mail [email protected]
Realisation
Amedick & Sommer GmbH
Eierstraße 48, 70199 Stuttgart
Telefon0711 621039-0
E-Mail [email protected]
Grafische Gestaltung
Xiaoling Huang
•
Sana Kliniken AG
Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Bereichsleiterin
Medizin und Qualitätsmanagement
Telefon 089 678204-113
E-Mail [email protected]
Die unabhängige Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH
(GRB) hat das Sana Klinikum Hof für seine Maßnahmen
im Bereich Risikovorbeugung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Vorab prüfte die GRB in Gesprächen mit Mitarbeitern, an Unterlagen und durch Beobachtung den Umgang mit krankenhaustypischen Risiken. In so genannten
Audits wurden die Bereiche Behandlung, Dokumentation, Patientenaufklärung und Organisation untersucht.
Geschäftsführer Dr. Boris Rapp freut sich über die Auszeichnung, sieht sie aber auch als Verpflichtung für die
Zukunft: „Unser oberstes Gebot ist die größtmögliche
Sicherheit für unsere Patienten.“ ••
Fotografie
die arge lola: S.8
Evelina Pezer: S.3,30,32,33
Fotolia.com: S.1,2,6,11,13,14,40
Druck
ORT Studios Berlin GmbH, Berlin
Nach umfangreicher Prüfung durch ein Gutachterteam
der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ hat das Sana Klinikum Lichtenberg das internationale Prädikat „Babyfreundliches Krankenhaus“ erhalten. Das Haus gehört damit zu den bisher 35 Kliniken in
Deutschland, die dieses Siegel führen dürfen. Zu den
Qualitätskriterien, die erfüllt sein müssen, gehören unter anderem ständige Schulungen der Mitarbeiter sowie
eine umfassende Betreuung der Mütter auch nach der
Entlassung. ••
• Königs Wusterhausen Leserforum
Das Achenbach-Krankenhaus Königs Wusterhausen und
die Märkische Allgemeine Zeitung haben eine monatliche Serie gestartet: Zunächst wird ein Fachbereich des
Krankenhauses und der zuständige Chefarzt vorgestellt,
dann folgt am Tag darauf ein Lesertelefonforum, bei dem
sich der Chefarzt und einer seiner Mitarbeiter in der Redaktion den Fragen der Anrufer widmen. Wieder einen
Tag später werden dann in der Zeitung die Ergebnisse
der Telefonate redaktionell zusammengefasst. Die HNOKlinik und die Chirurgie wurden auf diese Weise bereits
vorgestellt. ••
• Berlin-Brandenburg Intranet
Die Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH verfügt seit
August über ein Einrichtungsübergreifendes Intranet. Die
Kommunikations- und Informationsplattform bietet den
über 2.000 Mitarbeitern unter anderem Neuigkeiten der
Geschäftsführung, Zugriff auf Dokumente und Vordru­
cke, eine tägliche Presseschau und das Foto des Tages.
Ein interaktives Forum erlaubt zudem die Kommunikation
untereinander bis hin zum virtuellen Marktplatz mit der
Rubrik „Biete und Suche“. ••
37
profile
3-08
Management & Organisation
• Ein Jahr Minderheitsbeteiligung in Duisburg
Bauen, renovieren, modernisieren
Bauen im Sana-Verbund
Düsseldorf: Neuer Gymnastikraum
Schöner, größer, heller: Der neue Gymnastikraum im Sana
Krankenhaus Benrath begeistert seine Nutzerinnen. Hebammen und Krankengymnastinnen bieten hier Schwangerschafts- und Rückbildungsgymnastikkurse an. „Der Raum
wurde auf Anregung junger Mütter aus dem Keller in die
Ebene der Geburtshilfe verlegt“, erklärt Tilo Hütter, Projektmanager der Sana Kliniken Düsseldorf. Die konstruktive Kritik der Patienten ist ihm wichtig: „Sie hat uns einmal
mehr geholfen, Verbesserungspotenzial zu entdecken und
es schnell und flexibel zu nutzen.“ Mit dem neuen Raum ergänzt die geburtshilfliche Abteilung des Hauses ihr umfangreiches Angebot einer optimalen wohnortnahen Betreuung
rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. ••
Gransee: Neue Intensivstation
Nach nur dreimonatiger Bauzeit wurde im Juli die neue Intensivstation des Sana Krankenhauses Gransee bezogen.
Sie verfügt über modernste Medizintechnik – beispielsweise mit Beatmungsgerät, invasiver Herz-Kreislauf­über­
wachung, einer Hämofiltrationsanlage und einer Schaltzentrale, in der auf einem einzigen Monitor die Herztätigkeit
und Vitalfunktionen von acht Patienten beobachtet werden
können. Besondere Vorteile für die Arbeitsabläufe bieten
die kurzen Wege: Die neue Station, deren vier Intensiv- und
sechs Überwachungsbetten zum Großteil in Einzelzimmern
untergebracht sind, liegt in unmittelbarer Nähe zu den Operationssälen. ••
Duisburg: Platz für Jugendliche
Das Klinikum Duisburg plant in der Klinik für Kinderheilkunde
und Jugendmedizin die Einrichtung mehrerer Jugendzimmer – um chronisch kranken, schwerverletzten oder krebskranken Jugendlichen die Zeit so angenehm wie möglich zu
gestalten. Dazu wurden Jugendliche nach ihren Wünschen
befragt: Sie möchten Pflanzen, Farbe in den Zimmern, Pinnwände für Bilder, ein eigenes Badezimmer… einfach eine
privatere Atmosphäre. Für die Finanzierung der neuen Jugendzimmer sucht das Klinikum nun Sponsoren. Bereits fertig gestellt ist ein Aufenthaltsraum, den ein Unternehmen
im Rahmen einer Projektarbeit verwirklicht hat. ••
Sommerfeld: Dritter Bauabschnitt
Die Klinik für Manuelle Medizin ist in das sanierte Haus 8
der Sana Kliniken Sommerfeld eingezogen und markiert damit einen weiteren Meilenstein des mehrjährigen Bauprojekts auf dem Klinikgelände. In dem denkmalgeschützten
Gebäude entstanden unter anderem neue Behandlungsräume, Arzt- und Schwesternzimmer, großzügige Speiseräume
und 26 Patientenzimmer. Bei laufendem Krankenhausbetrieb werden nun noch sechs weitere „Großpavillons“ von
Grund auf modernisiert. Die Gesamtinvestition für diesen
mittlerweile dritten Bauabschnitt beträgt 14,7 Mio. Euro und
wird vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und
Familie mit über 10 Mio. Euro gefördert. ••
38
Stuttgart: Radiologie runderneuert
Das Karl-Olga-Krankenhaus hat seine Zentrale Röntgenabteilung grundlegend modernisiert. Alle Geräte wurden sukzessive gegen neue Siemens-Hochleistungsgeräte ausgetauscht – beispielsweise einen AXIOM Artis dMP und einen
brandneuen 16-Zeilen-CT. Die Neuanschaffungen wurden
auch an das PACS-System des Hauses angeschlossen, so
dass das KOK nun über ein außerordentlich leistungsfähiges
System für die digitale Radiologie verfügt. Mit der Modernisierung gingen auch Umbauarbeiten einher: Die Räumlichkeiten wurden für die Arbeit mit den neuen Geräten optimiert, zudem entstand ein neuer Demoraum. ••
Positive Bilanz – gesunde
Zukunft
Ende April 2007 übernahm die Sana Kliniken AG von der Stadt Duisburg 49 Prozent der
Anteile der Kliniken Duisburg und stellt seither zudem das Management des 678-BettenHauses. Das erste Fazit der Zusammenarbeit fällt durchweg positiv aus.
Bereits nach einem Jahr eine erste Bilanz zu ziehen, ist
durchaus nicht üblich, ist es doch eine relativ kurze Zeitspanne, um nachhaltige Änderungen spürbar werden zu lassen. In Duisburg jedoch hat die Kooperation zwischen Stadt
und Sana schnell Früchte getragen, so dass sich die Verantwortlichen im August gerne der Presse stellten und auf das
erste gemeinsame Jahr zurückblickten.
„Die Zusammenarbeit stellt sich aus unserer Sicht als
offen und konstruktiv dar, gemeinsame Projekte werden
zielgerichtet und zügig auf den Weg gebracht“, betonte der
Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland und fügte
freudig hinzu: „Die Entscheidung für diese Partnerschaft hat
sich als die richtige erwiesen.“ In der Tat kann das Klinikum
viele Zuwächse vorweisen: Die Zahl der stationären Patienten hat ebenso zugelegt wie die Zahl der Neugeborenen,
der Auslastungsgrad ist gestiegen sowie der CMI-Wert, der
den durchschnittlichen Schweregrad der Erkrankungen angibt. Und auch die Zahl der Mitarbeiter hat sich nach oben
entwickelt: Allein von Juli 2007 bis Juli 2008 stieg die Zahl
der Vollkräfte um rund fünf Prozent (von 952 auf 999 VK).
Dass auch dringend notwendige Sanierungen und Umbaumaßnahmen nicht auf die lange Bank geschoben werden, stellten der Sana-Generalbevollmächtigte Nordwest,
Hans-Joachim Ehrhardt, und die kaufmännische Direktorin
des Klinikums, Claudia Scherrer, vor. 3,5 Millionen Euro sind
allein für 2008 vorgesehen, für den Ausbau des Intensivbereichs, den Umzug der Geriatrie, die Implementierung der
ambulanten neurologischen Rehabilitation und vieles mehr.
Einen Schritt nach vorne gab es schließlich auch im medizinischen Bereich. „Wir konnten das Leistungsangebot
nochmals erweitern und einige weitere Projekte stehen
kurz vor der Umsetzung“, so Sana-Manager Ehrhardt. Als
Beispiele nannte er die Erweiterung der Kinderheilkunde
um den Schwerpunkt Allergologie und die Einrichtung eines
Kompetenzzentrums für geriatrische Traumatologie und Orthopädie.
Seine Freude über das gelungene erste Jahr äußerte auch
Sana-Vorstand Dr. Michael Philippi, der zur Pressekonferenz
aus München angereist war. Er lobte die Kreativität und das
Engagement der Duisburger Belegschaft und versprach,
auch weiterhin in den Duisburger Standort zu investieren.
Zudem sei Duisburg ein Paradebeispiel für die schnelle
und gelungene Integration eines Hauses in den Verbund.
„Das Haus ist stets innovativ dabei, wenn es darum geht,
was Neues anzupacken.“ So hob er etwa die Sana-interne
Fachgruppe Neurologie hervor, in der acht Kliniken aus dem
Sana-Verbund zur Verbesserung der übergreifenden Versorgung neurologisch erkrankter Patienten zusammenarbeiten
– unter der Leitung des Klinikums Duisburg. „Mit Sana bli­
cken wir gemeinsam in eine gute und gesicherte Zukunft“,
ist OB Sauerland sicher. ••
39
profile
3-08
Management & Organisation
• Interview
• Einkauf Investitionsgüter
Nachdenken über Mobilität
Deutliche Schwerpunktsetzung
Die Sana-Zentrale in München beteiligt sich am Projekt „Betriebliches Mobilitätsmanagement München“ (BMM) der bayerischen Landeshauptstadt. Das Projekt will eine effiziente, umwelt- und sozialverträgliche Abwicklung der Verkehrsströme erreichen, die von
Unternehmen ausgehen. Wir sprachen darüber mit Michael Rabus, stellvertretender Bereichsleiter Personal und Tarifwesen und Personalleiter der Sana-Holding.
sana profile: Warum benötigt Sana ein Mobilitätsmanagement? Finden die Mitarbeiter den Weg in die Sana-Zentrale
nicht mehr?
Michael Rabus: Also bisher ist uns noch niemand verloren
gegangen. Und ich bin sicher, dass das auch weiterhin nicht
passieren wird, auch wenn der Verkehr in München stetig
zunimmt. Insofern ist es aber gewiss nicht falsch, über Alternativen nachzudenken.
Der eigentliche Auslöser für unsere Beteiligung an dem
BMM-Projekt ist aber der für das Frühjahr 2009 vorgesehene Umzug der Sana-Zentrale nach Ismaning. Wir sind uns
bewusst, dass dieser Umzug für die in der Sana-Zentrale
Beschäftigen zu Veränderungen bei der täglichen Anreise
zum Arbeitsplatz führt. Im Rahmen des Projekts wird es
möglich sein, für jeden Mitarbeiter die persönliche Situation
des Anfahrtsweges und der benutzten Verkehrsmittel zu ermitteln und zu optimieren.
Einen versierten Autofahrer werden Sie nicht so leicht zum
ÖPNV bekehren.
40
Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn er dadurch nachweislich
Zeit und Kosten spart, ist das für ihn bestimmt eine Option,
über die es sich nachzudenken lohnt. Zumal die Möglichkeit
eines verbilligten Job-Tickets der Münchner Verkehrsbetriebe auch einen finanziellen Anreiz bietet. Und es gibt ja auch
noch andere Alternativen wie Fahrgemeinschaften oder sogar das Fahrrad.
Gibt es neben dem individuellen Weg zur Arbeit noch andere Ansatzpunkte für die Beteiligung an dem BMM-Projekt?
Sana ist bundesweit vertreten, was für die Mitarbeiter der
Zentrale zwangsläufig zahlreiche Dienstreisen zur Folge hat.
Vor allem was die Wahl der Verkehrsmittel betrifft, gibt es
hier sicher Optimierungspotenzial. Es muss ja nicht immer
das Flugzeug sein. Wir werden daher im Rahmen des Projektes unsere Reisekostenrichtlinie überarbeiten. Darüber
hinaus kommt das Projekt der Umwelt zugute, was ja unserem Unternehmenswert „Ressourcen“ entspricht. Und
nicht zuletzt ist die Beteilung am BMM für Sana auch ein
Imagegewinn – den wir natürlich gerne mitnehmen. ••
Am 1. Oktober wurde im Bereich Strategischer Einkauf Investitionsgüter ein Stabwechsel vollzogen. Nach über elf
Jahren an der Spitze des Bereichs ist Dr. Norbert Kirmaier in
den Ruhestand gegangen. Sana-Vorstand Jan Stanslowski
dankte dem langjährigen Einkäufer „für die maßgebliche
Gestaltung des Bereichs sowie für das stets hohe Engagement in der Beschaffung medizinischer Großgeräte und
Ausstattungsinvestitionen.“
Zugleich wurde mit Ulrike Hoffmann seine Nachfolgerin
als Bereichsleiterin vorgestellt. „Wir freuen uns, mit Frau
Hoffmann eine überaus erfahrene Beschaffungsmanagerin für das Einkaufsteam gewonnen zu haben“, betonte
Vorstand Stanslowski. Angesichts der wichtigen Rolle, die
dem Klinik-Einkauf beim verantwortungsvollen Umgang mit
knappen Ressourcen zukomme, sei die Arbeit der neuen
Bereichsleiterin mit hohen Erwartungen verbunden.
Diesen Erwartungen möchte die 54-jährige Diplomingenieurin (siehe auch Kasten) gerecht werden, indem sie
„die Identifikation des Reinvestitionsbedarfs, in Abhängigkeit von den strategischen Zielen und den entsprechenden
Erfordernissen der Kliniken“ fortsetzt. Als weiteren Themenschwerpunkt hat sie sich die Entwicklung von finanzierungsoptimierten Einkaufsmodellen als Alternative zu dem
klassischen Investitionsgüterkauf vorgenommen. Sie betont
auch, dass „das verbundweite Netzwerk weiter auszubauen eine große Herausforderung darstellt.“ ••
Zur Person
Ulrike Hoffmann stammt aus dem thüringischen Sonneberg und hatte an der TU Ilmenau Elektroingenieurswissenschaften mit
Abschluss zur Diplomingenieurin studiert.
Später folgte an der Akademie für Ärztliche
Fortbildung ein Postgradualstudium mit dem
Titel Fachingenieur der Medizin. Nach mehreren Jahren als Leiterin des Fachbereichs
Medizintechnik am Städtischen Krankenhaus
Berlin-Weißensee ging sie in die Medizintechnikindustrie –
erst zur Gesellschaft für Krankenhaustechnische Dienste,
dann zu Dräger TGM. Von Juni 2002 bis zum jetzigen
Wechsel zur Sana war sie bei der Vivantes Netzwerk für
Gesunde Dienste GmbH in Berlin als Abteilungsleiterin für
das Ressort Einkauf-Logistik-Apotheke zuständig. Ulrike
Hoffmann ist 54 Jahre alt und zweifache Mutter.
• Stuttgart Spende fürs ZAHF
Exakt 401 Euro haben Maria Röhl und Annalena BinderWallisch im Tabaluga TV, einer Quizsendung von ZDF und
Kinderkanal, gewonnen. Das Geld muss gespendet werden und da bei Maria zu Hause oft über herzkranke Kinder gesprochen wird – ihr Papa ist Anästhesist der Sana
Herzchirurgie Stuttgart (SHS) – war den beiden Neunjährigen schnell klar, wer profitieren sollte: Sie spendeten
ihren Gewinn dem Zentrum für angeborene Herzfehler
(ZAHF), in dem SHS und die Kinderkardiologie des Stuttgarter Olgahospitals zusammenarbeiten. ••
• Oldenburg Fünf Jahre Grüne Helfer
Im Jahr 2003 wurde an der Sana-Klinik Oldenburg erstmals ein ehrenamtlicher Besuchsdienst eingerichtet.
Nun, zum fünfjährigen Jubiläum, sind es bereits 20 „Grüne Damen und Herren“, die in dem Sana-Haus ihre hilfreiche Arbeit erledigen. „Als Ehrenamtler bringen Sie für
die Patienten etwas Kostbares mit: Ihre Zeit“, bedankte
sich Beate Rinck bei der Jubiläumsfeier. Die Oldenburger Pflegedienstleitung hatte zusammen mit Sabine Angele seinerzeit den Besuchsdienst gegründet. ••
• Hof Hochzeit im Krankenhaus
Das Aufgebot war bestellt, die Ringe lagen bereit, die
Einladungen zur Hochzeitsfeier waren verschickt. Dann
aber setzten plötzlich die Wehen ein und der werdende
Vater musste donnerstags seine schwangere Braut ins
Sana Klinikum Hof bringen. Dort legten die Ärzte den
Termin für den Kaiserschnitt auf Sonntag fest, um den
Zustand des Ungeborenen zu stabilisieren. Zeit genug,
dachte sich der Bräutigam und organisierte heimlich alles um. So trat am Samstag eine überraschte Braut in der
Raphael-Kapelle des Klinikums vor die Standesbeamtin.
Ideenreich verschönerte auch das Personal des SanaHauses den Tag – es stellte ein zweites Bett ins Zimmer
und hängte ein Schild an die Tür: Hochzeitssuite. ••
• Dahme-Spreewald interne Feier
Zum zweiten standortübergreifenden Mitarbeiterfest
hatte die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH Anfang
September die Belegschaften der beiden Häuser in Königs Wusterhausen und Lübben eingeladen. „Mit dieser
Feier wollen wir die verschiedenen Berufsgruppen des
Klinikums zusammenbringen und damit die Kommunikation untereinander erleichtern“, sagt Geschäftsführerin
Jutta Soulis. Rund 300 Mitarbeiter hatten die Einladung
gerne angenommen. ••
41
profile
3-08
Management & Organisation
+++
Veranstaltungen im Sana-Verbund
++ Patientenforen, Fachtagungen
und, und, und… ++ +++ +++ +++
Mit ihren Veranstaltungen informieren die Häuser im Sana-Verbund Fachpublikum sowie
medizinische Laien kompetent und zielgruppengerecht.
+++ Rügen +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++
+++ +++ +++ +++ +++ Remscheid +++ +++ ++
Die Sprechstunde am Meer ist ein ganz besonderes Event
auf Rügen: Der Verein Gesundheitsinsel Rügen e.V. lädt mit
einem abwechslungsreichen und informativen Programm
zur Freiluftsprechstunde ein. Als Mitbegründer und Kooperationspartner des Vereins war auch das Sana-Krankenhaus
Rügen aktiv an der Veranstaltung beteiligt – beispielsweise
mit ärztlichen Vorträgen und einem eigenen Messestand. An
diesem konnten sich interessierte Besucher über das SanaKrankenhaus informieren oder verschiedenen GesundheitsChecks absolvieren. ••
Formen und Therapiemöglichkeiten des Kopfschmerzes
waren Thema eines Patientenseminars am Sana-Klinikum
Remscheid, das anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages stattfand. Die Sana-Experten klärten die Besucher zum
Beispiel darüber auf, dass über hundert verschiedene Arten
des „Brummschädels“ bekannt sind. Meist steckt keine
ernste Krankheit dahinter, resümierten die Referenten –
warnten aber zugleich davor, den Kopfschmerz per se auf
die leichte Schulter zu nehmen.
Ein weiteres Patientenseminar des Hauses setzte thematisch deutlich weiter unten an: am Knie. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie informierte mit Partnern zum Thema „Endoprothetik des Kniegelenks“. Die Knieprofis stellten
in Vorträgen das medizinische Leistungsspektrum des Hauses in diesem Bereich vor und beantworteten die Fragen
des Publikums; zum Rahmenprogramm zählten zudem auch
Vorführungen an Kniemodellen. ••
+++ +++
miert wurde beispielsweise über anatomische Grundlagen
und OP-Techniken – im ersten Teil der Veranstaltung fachlich
dargestellt für die niedergelassenen Kollegen, im zweiten Teil
einfach und verständlich für das interessierte Laienpublikum.
Abgerundet wurden die beiden Teile des Leistenhernien-Tages mit jeweils einem runden Tisch, an dem die Referenten
Rede und Antwort standen. ••
+++ Königs Wusterhausen/Lübben +++ +++
180.000 Besucher verzeichnete der diesjährige Brandenburg-Tag, der von Ministerpräsident Matthias Platzeck (im
Bild rechts) im Klinikum Dahme-Spreewald eröffnet wurde.
Das Programm war äußerst vielfältig: Verschiedene Abteilungen des Achenbach-Krankenhauses und der Spreewaldklinik präsentierten sich mit Gesundheits-, Mitmach- und Informationsangeboten. Vor allem der Sonntag der Veranstaltung stand dabei unter dem Stern eines guten Zwecks: Die
Besucher konnten sich eine Gedenkmünze prägen – gegen
einen kleinen Obulus, der dem „Dahme-Spreewald-Netzwerk Gesunde Kinder“ zugute kommt, einem vom Klinikum
initiierten Kinderschutz-Bündnis. ••
+++ +++ Nürnberg +++ +++ +++ +++ +++ ++
Zum Leistenhernien-Tag hatte die Sana-Klinik Nürnberg Ärzte sowie Patienten und deren Angehörige eingeladen. Infor42
schen Krankenhäusern. Das Sana-Herzzentrum Cottbus ist
eine der wenigen Klinken Brandenburgs, die sich von Anfang an konsequent an dieser Aktion beteiligt und somit eine
sorgfältige Händedesinfektion in der Klinik thematisiert. ••
+++ +++ +++ Stuttgart +++ +++ +++ +++ +
Die Stiftung LebensBlicke hat sich das Ziel gesetzt, die
jährliche Zahl der Darmkrebstoten in Deutschland zu halbieren. Anlässlich einer bundesweiten Aktion der Stiftung
führte das Karl-Olga-Krankenhaus ein Arzt-Patienten-Seminar durch, das über Vorsorgemaßnahmen und aktuelle
therapeutische Möglichkeiten von Darmkrebs informierte.
Neben Gesprächsangeboten mit Ärzten gab es auch Demonstrationen der Untersuchungs- und Behandlungstechniken sowie ein umfangreiches Vortragsprogramm.
Das Seminar hatte sich eingereiht in das Vorhaben des
Karl-Olgakrankenhaus, die eigenen Veranstaltungsaktivitäten zu intensivieren: 2008 führt jede Klinik des Hauses
mindestens zwei Infoveranstaltungen durch, die durch Anzeigen in der Tagespresse unterstützt werden. Der Erfolg
ist bislang groß: Bei den Veranstaltungen wurden jeweils
zwischen 80 und 120 Besucher gezählt. ••
+++ +++ +++ +++ +++ +++ Eutin +++ +++ +++
+++ +++ +++ Bad Wildbad +++ +++ +++ +++
Auch in Bad Wildbad stand das Knie im Fokus einer gut
besuchten Vortragsveranstaltung – wenn auch verstärkt im
Hinblick auf die Rheumaorthopädie. Im Rahmen der Reihe „Gelenkschmerz – was tun?“ informierte Professor Dr.
Stefan Sell, Chefarzt der Klinik für Rheumaorthopädie im
Sana Rheumazentrum Baden-Württemberg, zahlreiche Patienten, Betroffene und Interessierte über Gelenkerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten des Knies. ••
+++
+++ +++ +++ +++ Cottbus +++ +++ +++ +
Mit Aktivitäten für alle Beschäftigten hat sich das Sana-Herzzentrum Cottbus am bundesweiten 1. Aktionstag zur Händedesinfektion beteiligt. Dabei wurden Informationen zur
richtigen Händedesinfektion vermittelt – beispielsweise, indem mit Hilfe einer Schwarzlichtlampe und einer fluoreszierenden Flüssigkeit die Verteilung von möglichen Krankheitserregern in einem Raum verdeutlicht oder die Sauberkeit der
Hände vor und nach der Desinfektion in mikrobiologischen
Platten gezeigt wurde. Aufgerufen zum Aktionstag hatte die
"Aktion saubere Hände", eine bundesweite Kampagne zur
Verbesserung des Händedesinfektionsverhaltens in deut-
Arbeit statt Schulbank: Nach diesem Prinzip funktioniert in
Schleswig-Holstein seit 1998 der „Soziale Tag“. Schüler gehen für einen Tag in ein Unternehmen und arbeiten dort mit –
um dann ihr Einkommen für einen guten Zweck zu spenden.
Unter dem Motto „Hilfe und Zukunft für Jugendliche in Not“
waren in diesem Jahr auch in den Sana Kliniken Ostholstein
fünf Schüler zugange. Sie wurden in der EDV-Abteilung, der
Werkstatt und der Krankenpflegeschule der Sana Klinik Eutin
eingesetzt und spendeten das verdiente Geld unter anderem
für Projekte in Albanien und Bosnien-Herzegowina. ••
+++ +++ +++ Wolfenbüttel +++ +++ +++ +++
Patientenverfügungen sind ein Thema, das seit Jahren aktuell ist. Kein Wunder, gibt es doch bis heute keine klaren
gesetzlichen Vorgaben dazu. Mit 230 Teilnehmern entsprechend groß war der Zuspruch beim Vortrag des Städtischen
Klinikums Wolfenbüttel, das sich mit dieser Problematik beschäftigte. Dabei wurden Patientenverfügungen von den Referenten aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet – aus
rechtlicher, ärztlicher, pflegerischer und religiöser Sicht. ••
43
profile
3-08
Leute
• Duisburg/Düsseldorf
Hauptgeschäftsführer
Die Sana Kliniken Düsseldorf sowie das Klinikum Duisburg haben seit Dezember
einen gemeinsamen Hauptgeschäftsführer: Martin Windmann. Der gelernte
Sozialversicherungsfachangestellte und studierte Diplom-Kaufmann ist erfahrener Krankenhausmanager. Er arbeitete bereits für das Lukas-Krankenhaus
Bünde, für das Klinikum Region Hannover sowie seit 2005 als Geschäftsführer
des Kreiskrankenhauses Gifhorn und des Städtischen Krankenhauses Wittingen
(beide Rhön-Gruppe). Dort verantwortete der 38-Jährige Neubauten mit einem
Gesamtvolumen von über 60 Millionen Euro. ••
• Stuttgart
• Sana
Betriebsleiterin
Personalmanager
Barbara Greiff, Personalchefin und
stellvertretende Kaufmännische Leitung des Karl-Olga-Krankenhauses
(KOK) hat eine weitere Position im
Sana-Verbund übernommen: Seit April fungiert die 46-Jährige auch als Betriebsleiterin des im Stuttgarter Stadtteil
Bad Cannstatt gelegenen Rot-Kreuz-Krankenhauses. Barbara Greiff verantwortet zudem in beiden Sana-Häusern das
Qualitätsmanagement. Die Diplom-Kauffrau stammt aus
Ludwigshafen und hat in Mannheim Betriebswirtschaft studiert. Am KOK ist sie seit April 2004. ••
• Düsseldorf
• Duisburg
• Ohre-Klinikum
Neue Verwaltungsspitze
Kaufmännische Leitung
Kaufmännische Direktorin
Neben dem neuen Hauptgeschäftsführer Martin Windmann haben die
Sana Kliniken Düsseldorf auch eine
neue Verwaltungsspitze bekommen: Geschäftsführerin ist seit August Dr. Birgit Fouckhardt-Bradt.
Die Fachärztin für Anästhesie war
lange Zeit als Oberärztin in der Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin tätig. Berufsbegleitend studierte sie an der
FH Hannover Krankenhausmanagement, absolvierte eine
Ausbildung zum ärztlichen Qualitätsmanager und setzte
an der Purdue University in Indiana noch ein MBA-Studium obenauf. Seit 2001 arbeitete sie dann im Management des Klinikums Hildesheim, zuletzt als Verwaltungsdirektorin.
Am Klinikum Duisburg wurden die
Kaufmännische Direktion sowie die
Verwaltungsleitung neu besetzt. Die
Position der Kaufmännischen Direktorin hat im Juli 2008 Claudia Scherrer
übernommen. Die Betriebswirtin ist
bereits seit 1999 am Klinikum Duisburg tätig, zuletzt als Prokuristin und
Verwaltungsleiterin. Seit September
2007 zeichnet sie gemeinsam mit Geschäftsführer HansJoachim Ehrhardt für den wirtschaftlichen Erfolg des Klinikums Duisburg. Sie ist verantwortlich für ein jährliches Budget des Klinikums von 80 Millionen Euro.
Bereits seit Mai ist Till Schneider
Kaufmännischer Direktor in Düsseldorf. Der Diplom-Betriebswirt hatte
sein BWL-Studium mit Schwerpunkt
„Gesundheitswesen“ in Osnabrück
absolviert und war anschließend in
Krankenhäusern in Hamburg und
Lörrach beschäftigt. Es folgte der
Wechsel zu einer Softwarefirma,
für die der 38-Jährige Kostenrechnungssoftware in Krankenhäusern einführte. Im Jahr 2000 kehrte Till Schneider
als Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Klinik Karlsruhe
ins Krankenhausmanagement zurück. ••
44
Neue Verwaltungsdirektorin ist seit
Oktober Cornelia Müller-Wenzel. Ihre Schwerpunkte in Duisburg sind das
Controlling und die Finanzbuchhaltung.
Davor arbeitete sie lange Jahre in verschiedenen Funktionen in der Verwaltung des Knappschaftskrankenhauses
Bottrop, zuletzt als Leiterin des Zentralen Controllings. Von 1999 bis 2002 absolvierte die 46-Jährige ein postgraduales Diplom-Studium
an der FH für Wirtschaft Berlin. Zudem ist sie seit 2004 geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins
für Krankenhaus-Controlling e.V.. ••
Constanze Dulich ist seit dem 18.
August die neue Kaufmännische Direktorin am Sana Ohre-Klinikum in Haldensleben. Die 31-Jährige ist Volkswirtin und Wirtschaftspädagogin. Studiert hat sie an der Otto
von Guericke Universität Magdeburg und an der Universität
Rostock. Vor ihrem Wechsel nach Haldensleben war Constanze Dulich als Controllerin und Abteilungsleiterin beim
Deutschen Roten Kreuz sowie als Geschäftsbereichsleiterin
in der IKK gesund plus beschäftigt. ••
• Nordbrandenburg
Direktor für Gransee und
Templin
Zum 1. September hat Michael Kabiersch als Direktor die Leitung des Sana
Krankenhausverbundes Nordbrandenburg übernommen. Der 42-jährige ist gelernter Tischler und
Diplom-Kaufmann. Er studierte BWL an der Freien Universität Berlin mit den Schwerpunkten Marketing, Organisation
und Führung, Umwelt- und Ressourcenökonomie sowie Finanzwissenschaften. Nach mehreren Jahren im Controlling
und Qualitätsmanagement des Krankenhauses Spandau
war er zuletzt bei Vivantes im Direktorat Unternehmensstrategie tätig. ••
Klaus-Dieter Grosche (55) verstärkt
seit Oktober das Konzernpersonalmanagement bei Sana, um so die Verantwortlichen in Geschäftsführungen und
Personalabteilungen der Sana-Konzerneinrichtungen stärker
unterstützen zu können. Der operativ und strategisch sehr
erfahrenen Personalmanager stand viele Jahre als Leiter
Personalwesen der Zehnacker Gruppe Deutschland in der
Verantwortung für 13.000 Mitarbeiter und begleitete dabei
bereits Sana-Tochterunternehmen wie die Sana DGS GmbH
und die Sana-Catering-Service GmbH. Davor war Klaus-Dieter Grosche Personalmanager im Hertie Konzern sowie Personalleiter des Hotels Bayerischer Hof in München. ••
• Stuttgart
Mitglieder des Direktoriums
Das Karl-Olga-Krankenhaus (KOK) hat seine oberste
Führungsebene erweitert: Seit Juli gehören neben Geschäftsführung, Ärztlichem Direktor und Pflegedirektor
auch René Bärreiter als Kaufmännischer Leiter und Dr.
Achim Weber als Leiter Medizinische Prozesse dem
Krankenhausdirektorium an.
René Bärreiter ist seit zehn Jahren im Karl-Olga-Krankenhaus tätig und war zuletzt Leiter des Controllings.
Der 38-Jährige ist Diplom-Betriebswirt und hat an der
Fachhochschule Kempten studiert.
Dr. Achim Weber kam 1987 als Assistenzarzt ans
KOK. Nach seiner Facharztweiterbildung war er als
Oberarzt an der Chirurgischen Klinik tätig. 2004 übernahm der 47-Jährige die Leitung des Medizincontrollings/Patientenmanagements. ••
45
profile
3-08
Leute
• Sana
• Stuttgart
• Bad Oeynhausen
• Stuttgart
Regionalleiter West
Chefarzt Anästhesie
Kinderherz-Spezialist
Ärztlicher Direktor
Zum 1. August hat Dirk Schneider
die Position des Regionalleiters West
im Sana Kompetenzcenter Benchmarking Medizincontrolling übernommen.
Als gelernter Fachkrankenpfleger Anästhesie/Intensivmedizin leitete er über 15 Jahre verschiedene Intensivstationen.
2002 schloss er sein betriebswirtschaftliches Studium als
Sozialwirt mit dem Schwerpunkt DRG-System erfolgreich
ab. Es folgten vier Jahre im Medizincontrolling des Klinikums Esslingen. 2007 kam der 43-jährige Westerwälder
dann als Kaufmännischer Direktor zur Sana Kliniken Solln
Sendling GmbH. ••
Zum 1. Oktober hat Privatdozent Dr.
Torsten Schroeder als Chefarzt die
Leitung der Klinik für Anästhesiologie
und Operative Intensivmedizin im KarlOlga-Krankenhaus übernommen. Zuvor war der 42-Jährige
geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Tübingen. Seine klinischen Schwerpunkte sind die interdisziplinäre Umsetzung moderner Frührehabilitations-Verfahren nach
großen Oberbaucheingriffen, die Versorgung extrem adipöser Patienten und polytraumatisierter Patienten sowie die
postoperative Schmerztherapie. ••
Der Kinderherzchirurg Dr. Eugen Sandica ist seit Juli der erste Chefarzt des
neu geschaffenen „Departments für
die Chirurgie Angeborener Herzfehler“
im Zentrum für Angeborene Herzfehler des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen.
Der 41-Jährige stammt aus Rumänien, seine Ausbildung absolvierte er in den USA, England und Deutschland. Zuletzt
war Dr. Sandica Leitender Oberarzt der Kinderherzchirurgie
an Universitätsklinikum Rostock. ••
• Bad Oeynhausen
• Ohre-Klinikum
Chefarzt Innere Medizin
Pflegedirektorin
Ernennung zum Professor
Foto: Armin Kühn
• Düsseldorf
Im August hat die Ruhr-Universität
Bochum Privatdozent Dr. Nils Reiss
(46), geschäftsführender Oberarzt der
Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen, zum außerplanmäßigen Professor
ernannt. Professor Reiss ist seit 1994 in Bad Oeynhausen
tätig, mit einer einjährigen Unterbrechung im Jahr 2006, als
er an der größten herzchirurgischen Klinik Frankreichs, La
Pitié Salpêtrière in Paris, tätig war – was zudem mit einer
Professur für Herzchirurgie an der Universität Pierre et Marie Curie verbunden war. ••
Nachfolger von Professor Dr. Theodor
Königshausen als Chefarzt der Klinik
für Innere Medizin des Sana Krankenhauses Gerresheim ist seit September
Privatdozent Dr. Thomas Zöpf. Der 45-jährige profilierte
Gastroenterologe ist Facharzt für Innere Medizin und kommt
vom Universitätsklinikum Essen, wo er als Leitender Endoskopie-Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie tätig war. Dr. Zöpf stammt aus Balingen in BadenWürttemberg, studiert hat er an der Universität Ulm. ••
Das Sana Ohre-Klinikum in Haldensleben hat seit September mit Birgit Baier
eine neue Pflegedirektorin. Die 41-Jährige ist examinierte Krankenschwester
mit Fachweiterbildung Anästhesie und Intensivpflege und
studierte berufsbegleitend Pflegemanagement an der Hamburger Fern-Universität. Derzeit schreibt sie die Diplomarbeit
zum Thema „Verbesserung des Workflow im Krankenhaus
unter DRG-Bedingungen“. Zuletzt war Birgit Baier als Pflegedienstleitung im Herzzentrum Coswig tätig. ••
• Duisburg
• Hof
• Duisburg
Leiterin der Apotheke
Ärztlicher Direktor
Chefarzt Rheumatologie
Die Apotheke des Klinikums Duisburg
steht seit Juli unter der Leitung von
Dr. Petra Kluge. Nach dem Pharmaziestudium in Marburg und der Promotion in Münster war sie zunächst im Reinhard-Nieter-Krankenhaus in Wilhelmshaven tätig. Zuletzt arbeitete Dr. Kluge
in der Zentralapotheke der St. Elisabeth-Stiftung in Bochum,
wo sie auch am Aufbau des QM-Systems beteiligt war. In
Duisburg ist sie zudem Vorsitzende der Arzneimittelkommission und Mitglied der Hygiene- und Transfusionskommission. ••
Das Sana Klinikum Hof hat in Privatdozent Dr. Matthias Schürmann
einen neuen Ärztlichen Direktor. Der
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie
und orthopädische Chirurgie übernahm die Position zum
1. Juli von Dr. Herbert Militzer. PD Dr. Schürmann ist seit
fünf Jahren am Hofer Sana-Haus beschäftigt. Die Schwerpunkte des 46-Jährigen sind die Gelenkprothetik und die
Wirbelsäulenchirurgie. Als Gründer des Trauma-Netzwerks
Oberfranken engagiert er sich zudem in der optimalen Versorgung von Polytrauma-Patienten. ••
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Seit Juli ist Dr. Hans Joachim Bergerhausen Chefarzt der Klinik für Rheumatologie am Klinikum Duisburg. Er ist
Facharzt für Innere Medizin mit Teilgebiet Rheumatologie und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Physikalische Therapie sowie Osteologe (DVO). Zuletzt
war der 47-jährige gebürtige Bergneustädter 1. Oberarzt des
Rheumazentrums Ruhrgebiet. Studiert hatte Dr. Bergerhausen an der Universität Essen, direkt nach dem Studium war
er als Assistenzarzt bereits mehrere Jahre in Duisburg tätig
gewesen. ••
Nachfolger von Professor Dr. JoachimGerd Rein als Ärztlicher Direktor der
Sana Herzchirurgie Stuttgart ist ab
1. November 2008 Privatdozent Dr.
Nicolas Doll. Der 44-Jährige ist Facharzt für Herzchirurgie
und war zuletzt Oberarzt in der Abteilung für Kardiochirurgie am Herzzentrum der Universität Leipzig. Dr. Doll hat das
Studium der Medizin an der Universität Göttingen absolviert.
Die Habilitation erfolgte 2004 an der Universität Leipzig. Zu
seinen chirurgischen Schwerpunkten gehören unter anderem die Rhythmus- und die minimalinvasive Klappenchirurgie sowie die Bypasschirurgie ohne HLM.
Professor Rein bleibt der SHS bis März 2009 als Senior
Consultant erhalten. Als Tagungspräsident bereitet er die
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie vor, die vom 15. bis 18. Februar in
Stuttgart stattfindet. ••
• Lübeck
Nachfolge geregelt
Seit Juli ist Professor Dr. Christian
Blöchle Ärztlicher Direktor der Sana
Kliniken Lübeck. Er übernahm die Position von Professor Dr. Thomas-H. Hütteroth, der in den Ruhestand gegangen ist. Professor Blöchle ist seit Mai
2002 Chefarzt der Klinik für Allgemeinund Visceralchirurgie des Lübecker
Sana-Hauses. Der 45-Jährige Facharzt
für Allgemeinchirurgie hat sein Medizinstudium in Homburg/Saar, Berlin,
Heidelberg und Mannheim absolviert
und war danach in Hamburg und in Witten tätig.
Professor Hütteroths Nachfolger als Chefarzt der Medizinischen Klinik ist Privatdozent Dr. Matthias Johannes Bahr. Der 43-Jährige hat an der Medizinischen
Hochschule Hannover (MHH) studiert, er ist Facharzt
für Innere Medizin mit Teilgebietsbezeichnung Gastroenterologie. Zuletzt war der gebürtige Delmenhorster
Oberarzt im Zentrum für Innere Medizin an der MHH.
Dr. Bahr ist Spezialist für Lebererkrankungen und wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten mit mehreren
Forschungspreisen ausgezeichnet. ••
47
Einrichtungen des Sana Kliniken-Verbundes
Stand: Juli 2008