Frankreich und der Grosse Preis von Berlin

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Frankreich und der Grosse Preis von Berlin
 Presseinformation Frankreich und der Grosse Preis von Berlin Nur bei 12 der bisher 121 Austragungen des Grossen Preises von Berlin ging der Sieg ins Ausland: 1941 nach Italien durch Niccolo dell`Arca des großen Pferdemannes Federico Tesio, zwischen 1990 und heute sechsmal nach Großbritannien und insgesamt fünfmal nach Frankreich. Weitaus der bedeutendste der französischen Siege war 1937 der Erfolg von Corrida. Die Stute des berühmten Unternehmers und jahrzehntelang dominierenden Vollblutzüchters Marcel Boussac siegte gegen 11 Gegner mit einer Länge Vorsprung. Geritten wurde sie von dem damals legendären Jockey Charlie Elliott, einem Mann, der, wenn es ihm beliebte, auch einmal per Sonderzug reiste. Das ganz Außergewöhnliche an Corrida war, dass sie als „amtierende“ Siegerin im Prix de l`Arc de Triomphe nach Hoppegarten kam. Etwas Vergleichbares hat sich nie wiederholt, nur das Umgekehrte hat es durch Marienbard und Danedream später noch gegeben: Sie siegten erst im Grossen Preis von Berlin und danach im „Arc“. Corrida schaffte das auch, denn sie gewann das Super‐Rennen in Paris‐
Longchamp 1936 und 1937, also sowohl vor als auch nach ihrem Start in Hoppegarten. Corrida war die erste Stute, der ein Doppelsieg im „Arc“ gelang, noch heute erinnert ein wichtiges Rennen in Paris an die Spitzenstute. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als der Grosse Preis noch „im Exil“ in Düsseldorf gelaufen wurde, gewannen mit Lydian (Freddy Head) und dem in deutschem Besitz stehenden Le Glorieux (Alain Lequeux) noch zweimal in Frankreich trainierte Pferde den Grand Prix. Viele Starter waren es insgesamt nicht, die aus Frankreich kamen. Frankreichs langjähriger Abonnementchampion der Trainer André Fabre hat dem Rennen bisher recht konsequent die kalte Schulter gezeigt. Der Franzose, der einen Teil seiner Jugend und seines Studiums in Deutschland verbrachte (Gymnasium in Berlin, Studium teilweise in Saarbrücken), hat auch seit 19 Jahren keinen Starter in Hoppegarten mehr gehabt. Nur dreimal, während der Jahre 1992 und 1993, schickte Fabre Pferde aus seinem gewaltigen Trainingsunternehmen in Chantilly (zeitweise fast 300 Pferde) auf die Hauptstadtrennbahn. Zwei von ihnen platzierten sich, davon Rosefinch als Dritter im damaligen Superrennen um das BMW EuropaChampionat. Die Teilnahme des Fabre‐Schützlings Meandre im Besitz der Familie Rothschild und damit einer der ältesten Rennstallbesitzerfamilien der Welt ist somit etwas ganz Außergewöhnliches. Fabre ist diplomierter Jurist (mit guten Examensnoten), der es jedoch vorzog, die Laufbahn als Amateurreiter, Jockey und Trainer einzuschlagen. In letzterem Beruf brachte es der 66jährige, den wegen seines sehr eigenwilligen Stils der Ruf des geheimnisvollen Genies begleitet, zu Weltruhm und 19 Trainerchampionaten/Meisterschaften. 1