TOP 5 Vorstellung oertliche Pruefung

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TOP 5 Vorstellung oertliche Pruefung
Gemeinderat
TOP 5
20.06.2016
Forsteinrichtung 2016 - 2025
öS
I. Zu beraten ist:
über den periodischen Betriebsplan der Forsteinrichtung für die Jahre 2016 - 2025.
II. Zum Sachverhalt:
Nach § 46 Landeswaldgesetz (LWaldG) i.V.m. § 45 Abs. 1 LWaldG soll Wald dem Allgemeinwohl in besonderem Maße dienen. Ziel der Bewirtschaftung des Waldes ist, die den standörtlichen Möglichkeiten entsprechende, nachhaltig höchstmögliche Lieferung wertvollen Holzes
zu erbringen bei gleichzeitiger Erfüllung und nachhaltiger Sicherung der dem Wald obliegenden Schutz- und Erholungsfunktionen.
Nach § 50 Abs. 1 LWaldG ist ein periodischer Betriebsplan in der Regel für einen Zeitraum
von zehn Jahren aufzustellen. Er hat den gesamten Betriebsablauf im Hinblick auf die langfristigen Zielsetzungen räumlich und zeitlich zu ordnen sowie die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes aufeinander abzustimmen und sie nachhaltig zu sichern. Dabei
ist auch die nachhaltige Nutzung festzusetzen.
Nach § 50 Abs. 3 LWaldG hat die Gemeinde über den periodischen Betriebsplan zu beschließen und den Beschluss mit den erforderlichen Unterlagen der höheren Forstbehörde vorzulegen.
Der neu aufzustellende und vorliegende Betriebsplan umfasst die Jahre 2016 - 2025 und ist
als Anlage beigefügt.
III. Beschlussvorschlag an den Gemeinderat:
Der Gemeinderat stimmt dem periodischen Betriebsplan für die Jahre 2016 - 2025 zu.
Bad Waldsee, 07.06.2016
Verteiler:
gez. Manz
BM
Schriftführer
1. Beigeordneter.
10
20 (2x)
30
60 / Fr. Denzel
60 / H. Natterer
70
80
Reg.
C:\Users\bws20004\AppData\Local\Microsoft\Windows\Temporary Internet Files\Content.Outlook\9C6HHR78\2016-06-20
Forsteinrichtung 2016-2025.docx
Sitzungsvorlage
zur
Forsteinrichtungserneuerung
Forstbetrieb:
Stadtwald Bad Waldsee
Forstbetriebsnummer:
Forstbezirk:
436 00018
Ravensburg
Einrichtungsstichtag:
Einrichtungszeitraum:
01.01.2016
2016 - 2025
Inventurverfahren:
temporäre BI
Auswertung
Erstellt am:
17.02.2016
Holzbodenfläche:
539,6 ha
Auswertungsebene:
Gesamtbetrieb
Forsteinrichter:
Andreas Kaphegyi
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Inhaltsverzeichnis
1
Zielsetzung.............................................................................................................................................. 3
2
Zusammenfassung .................................................................................................................................. 3
3
Zustand ................................................................................................................................................... 7
4
5
6
3.1
Flächen .......................................................................................................................................... 7
3.2
Baumarten ..................................................................................................................................... 8
3.3
Holzvorrat ...................................................................................................................................... 9
3.4
Verjüngungsvorrat unter Schirm ..................................................................................................... 9
3.5
Verbiss nach Baumarten .............................................................................................................. 10
3.6
Ökologische Parameter ................................................................................................................ 10
3.7
Würdigung des Zustands .............................................................................................................. 11
Betriebsvollzug im abgelaufenen Forsteinrichtungszeitraum .................................................................. 14
4.1
Vollzug Nutzung ........................................................................................................................... 14
4.2
Vollzug Jungbestandspflege / Verjüngung .................................................................................... 15
4.3
Betriebsergebnisse....................................................................................................................... 16
4.4
Würdigung des Vollzugs ............................................................................................................... 16
Planung................................................................................................................................................. 17
5.1
Planung Nutzungen ...................................................................................................................... 17
5.2
Planung Verjüngungsplanung ....................................................................................................... 19
5.3
Sonstige Planungen ..................................................................................................................... 20
5.4
Würdigung der Planung ................................................................................................................ 20
Erläuterungen von Begriffen aus der Forsteinrichtung............................................................................ 23
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1 Zielsetzung
Forsteinrichtung ist die mittelfristige Planung in Forstbetrieben. Im öffentlichen Wald wird sie i.d.R.
alle zehn Jahre durchgeführt und umfasst drei Teile:
-Zustandserfassung (Inventur)
-Kontrolle des Vollzuges der letzten zehn Jahre
-Vorschlag einer Planung für die kommenden zehn Jahr.
Im Vorfeld der Forsteinrichtungserneuerung 2016 hat die Stadt Bad Waldsee als Waldeigentümerin
die Ziele der Waldbewirtschaftung in einem Zielsetzungspapier formuliert. Dieses bindet die
Forsteinrichtung als periodische Betriebsplanung und ist Handlungs- und Entscheidungsbasis für
die Betriebsleitung der Unteren Forstbehörde, Dienststelle Ravensburg.
Gesetzliche Grundlage ist das Landeswaldgesetz. Die Stadt orientiert sich an der Resolution zur
nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder in Europa (sog. Helsinkikriterien, 1993) und folgt als
zertifizierter Forstbetrieb den PEFC-Standards für Deutschland.
Umgesetzt werden die Ziele im Konzept der „naturnahen Waldwirtschaft“.
Folgende Hauptziele sind im Zielsetzungspapier festgehalten:
1. Walderhaltung und weitere Arrondierung des Betriebes
2 Gesunde, vitale Ökosysteme:
3.Schutzfunktion und Artenvielfalt
4. Sozialfunktion:
-Erholungsfunktion an Schwerpunkten hat Vorrang vor Ökonomiefunktion
-Erhalt der Arbeitsplätze im Stadtwald
5. Produktionsfunktion:
-Nachhaltige Nutzung der Produktionsmöglichkeiten mit weitgehender Vorratskonstanz
- positives Betriebsergebnis innerhalb des Hiebsatzes
-Betriebsergebnis soll den Betrieb finanzieren können
Zur Konkretisierung der Ziele wird auf das erwähnte Zielsetzungspapier hingewiesen, in dem die
Ziele nach den Gesichtspunkten der Helsinkikriterien detailliert dargestellt sind.
2 Zusammenfassung
Zustand:
Waldfläche:
Der Stadtwald Bad Waldsee hat eine Forstliche Betriebsfläche von 582 Hektar. Davon sind 540
Hektar Holzboden (tatsächliche Waldfläche). Die Holzbodenfläche hat in den letzten 10 Jahren durch
Waldankäufe leicht zugenommen (1 ha).
Baumartenverhältnis:
Der Stadtwald zeichnet sich aus durch einen hohen überwiegend standortsgerechten
Nadelholzanteil. Das Baumartenverhältnis beträgt derzeit 67 % Nadelbäume und 33 % Laubbäume.
Der Fichtenanteil ist im vergangenen Jahrzehnt durch Kalamitäten wie Sturm und Käfer um 11%
abgesunken. Wichtigste Baumarten sind Fichte mit 57%, und Buche mit 17% (26% sonstige
Baumarten).
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Holzvorrat und Holzzuwachs:
Der Holzvorrat beträgt 426 Vorratsfestmeter je Hektar Wald. Im vergangenen Jahrzehnt hat der
Vorrat um 4% leicht abgenommen. Mit 31% ist der Starkholzanteil am Holzvorrat vergleichsweise
hoch und ist in den letzten 10 Jahren deutlich angestiegen.
Der laufende Holzzuwachs ist mit über 11,5 Efm/ha ebenfalls hoch, bedingt durch die guten
Standortsbedingungen und den hohen Nadelholzanteil. Für den Stadtwald ergeben sich damit auch
weiterhin gute Möglichkeiten für eine nachhaltig hohe Holznutzung.
Naturverjüngung des Waldes:
Der Stadtwald verfügt in den älteren Beständen auf 119 Hektar (46 % der Fläche) einen ausreichend
hohen Anteil an Naturverjüngung (junge Bäume in älteren Waldbeständen). Im Vergleich zu 2006 hat
sich die Fläche mit Naturverjüngung durch den Abbau der Altbestände und den damit verbundenen
Übergang der Naturverjüngung in Jungbestände um ca. 10% verringert.
Der hohe Naturverjüngungsanteil ist Ergebnis einer langfristig und konsequent umgesetzten
naturnahen Bewirtschaftung des Waldes. Er ist für den Stadtwald aus ökologischen Gründen (höhere
Strukturvielfalt und Stabilität des Waldökosystems) und aus ökonomischen Gesichtspunkten
(geringere Kosten für Kulturen und Pflanzenankauf) von hohem Wert.
Schäden am Wald
Die Verbissbelastung durch Rehwild ist lokal unterschiedlich. Der Verbiss macht sich insbesondere
an der Tanne und Bergahorn bemerkbar. Im Bereich der Eigenjagd ist der Verbiss auf ein
waldbaulich verträgliches Maß reduziert, in den eher isolierten Außenbezirken besteht tw. eine sehr
hohe Verbissbelastung.
Durch Sturm- und Insektenschäden war der Stadtwald im letzten Jahrzehnt in geringerem Umfang
betroffen. 21% der Nutzung sind als „zufällige Nutzung“ angefallen.
Schäden an der Esche durch das Eschentriebsterben haben in den letzten Jahren stark
zugenommen und werden voraussichtlich zu einem weitgehenden Absterben der Eschen führen. Bei
einem Baumartenanteil von 3% wird es im Stadtwald kaum betriebsrelevante Auswirkungen haben
Schutz- und Erholungsfunktionen:
Neben der Holzproduktion erfüllt der Stadtwald wichtige Funktionen für die Allgemeinheit. Auf rd. 43
% seiner Waldfläche leistet der Stadtwald wichtige Funktionen für die Erholungsnutzung. 44 % der
Waldfläche ist als Boden- oder Wasser-/Quellschutzwald von besonderer Bedeutung.
27 ha (5% der Betriebsfläche) sind als geschützte Waldbiotope ausgewiesen.
Durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sind keine Bewirtschaftungseinschränkungen zu erwarten.
Vollzug:
Holznutzung und Hiebsergebnis:
Die geplante Nutzung in Höhe von 63.300 Efm bzw. 11,8 Efm/ha wurde zu 98 % vollzogen. Der
Nutzungsschwerpunkt lag mit 60% in der Hauptnutzung, 40% der Nutzung entfallen auf
Durchforstungen.
79% der Nutzung erfolgte planmäßig, die restlichen 21% entfallen auf Sturm-/Käfer-/Pilz- und
sonstige Schäden.
Verjüngungs- und Pflegemaßnahmen:
Die Verjüngungsfläche des vergangenen Jahrzehnts beträgt 43,3 Hektar. 18,3 Hektar wurden
angebaut, die restlichen 25 Hektar über Naturverjüngung begründet.
Der Nadelholzanteil an der Verjüngungsfläche beträgt 47% (Tanne, Fichte, Lärche, Douglasie), die
restlichen 53% entfallen weitgehend auf die Baumart Buche und sonstiges Laubholz.
Zur Vorausverjüngung von älteren Fichtenwäldern wurde auf 3,2 Hektar unter dem Altholzschirm
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vorgebaut, überwiegend mit den Baumarten Tanne und Buche.
Zur Förderung von Stabilität, Mischung und Qualität jüngerer Waldbestände wurden auf 80 Hektar
Jungbestandspflegemaßnahmen und auf rd. 330 Hektar Durchforstungen durchgeführt. 320 Bäume
wurden zur Erzeugung astreinen Wertholzes geastet.
Betriebsergebnis:
Im Stadtwald wurde mit einem durchschnittlichen Überschuss von 125.000 € pro Jahr ein positives
Betriebsergebnis erzielt. Dies entspricht einem Betriebsergebnis von durchschnittlich rd. 231 € je
Hektar Waldfläche bzw. rd. 20 € je Festmeter.
Planung:
Holznutzung / Hiebssatz:
Die geplante Gesamtnutzung für den kommenden Forsteinrichtungszeitraum ergibt sich aus der
waldbaulichen Planung unter Berücksichtigung des derzeitigen Waldzustandes, der Waldfunktionen
und der Zielsetzung für den Stadtwald.
Der Hiebssatz beträgt 59.200 Efm bzw. 11,0 Efm/J/ha. Rund 44% der Hiebsmasse entfällt auf die
Pflege jüngerer Waldbestände (Durchforstung). Die anderen 56 % des Holzes werden als
Hauptnutzung in den mittelalten und älteren Wäldern genutzt.
Der geplante Hiebssatz liegt leicht unter dem prognostizierten Zuwachs.
Verjüngungs- und Pflegemaßnahmen:
Verjüngungsmaßnahmen sind auf 50 Hektar (9% der Betriebsfläche) geplant. Rund 70% der
geplanten Kulturen können über vorhandene Naturverjüngung verjüngt werden. Auf rd. 14 Hektar ist
Anbau erforderlich. Pflanzung von Tanne unter älteren Waldbeständen (Vorbau) ist auf rd. 8 Hektar
vorgesehen. Das Verjüngungsziel sieht einen Nadelholzanteil von 72%vor.
Jungbestandspflege ist auf rd.46 Hektar und Durchforstung auf rd. 245 Hektar geplant. Wertästung ist
bei rd. 150 Bäumen geplant.
Bei den Pflegemaßnahmen werden qualitativ hochwertige Bäume ausgewählt und gezielt gefördert.
Qualität, Stabilität, Baumartenmischung und Wuchsleistung der Waldbestände werden damit
begünstigt.
Waldschutz und Jagd:
Waldschutzmaßnahmen wie Zäune sind nur außerhalb der Eigenjagdflächen in sehr geringem
Umfang (0,3ha) geplant. In diesen Bereichen ist eine Intensivierung der Jagd notwendig.
Einzelschutz ist an exponierten Stellen und bei sehr verbissgefährdeten Baumarten (Tanne, Eiche,
Douglasie) im gesamten Betrieb geplant.
Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes:
Die Sicherung der Schutzfunktionen (Boden, Klima, Wasser, Immissionsschutz) ist bei der Planung
berücksichtigt. Wälder in Schutzgebieten werden entsprechend den jeweiligen Zielen gepflegt.
Entlang öffentlicher Straßen, im Bereich von Bebauungen und an Erholungseinrichtungen besteht
eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht für den Waldbesitzer.
Arbeitskräfte und betriebswirtschaftlicher Ausblick:
Die Stadt beschäftigt derzeit 2 Forstwirte. Die geplanten Betriebsarbeiten für das kommende
Jahrzehnt ergeben ein ausreichendes Arbeitsvolumen, um die vorhandenen Arbeitsplätze im
Stadtwald weiterhin zu erhalten.
Mit dem vorliegenden Betriebsplan ist im Wirtschaftswald auch zukünftig die Erzielung eines positiven
Deckungsbeitrags möglich.
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Steckbrief
Zustand
Menge
Einheit
Forstliche Betriebsfläche*
582,3
ha
davon Holzbodenfläche
539,6
ha
Anteil Extensiv an der Holzbodenfläche
7
%
Anteil Nichtwirtschaftswald an der Holzbodenfläche
0
%
426
Vfm/ha
46
%
Vorrat
Anteil Verjüngungsfläche unter Altbäumen in Beständen > 60 Jahre
und im Dauerwald
Baumartenanteile
Es
3%
Lä
4%
Bi
3%
BAh
3%
sNb
7%
sLb
6%
Fi
57%
Bu
17%
Planung
Menge
Einheit
11,0
Efm/J/ha
59.117
Efm
Laufender Zuwachs (lGz)
11,5
Efm/J/ha
Jungbestandspflege
73,1
ha
Arbeitsfläche
Verjüngungsplanung
50,0
ha
davon Naturverjüngung
35,6
ha
davon Anbau
14,4
ha
7,7
ha
Hiebssatz
Vorbau, Unterbau
* Holzboden- und Nichtholzbodenfläche
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3 Zustand
3.1 Flächen
3.1.1
Aufgliederung der Forstlichen Betriebsflächen
Forstliche Betriebsfläche
Holzboden
Forsteinrichtungsstichtag
Summe
Wirtschaftswald
Summe
Forstliche
Summe
Betriebs- HolzbodenAKlDauerfläche
Wirtschafts
Wald
Wald
fläche
wald
Nichtwirtschaftswald
Nichtholzboden
BW, WR,
BK, BB*
01.01.2006
567,4
538,6
538,6
538,6
0,0
0,0
28,8
01.01.2016
582,3
539,6
539,6
539,6
0,0
0,0
42,7
Differenz
+14,9
+1,0
+1,0
+1,0
0,0
0,0
+13,9
3.1.2
Waldentwicklungstypen/Behandlungstypen nach Fläche
Wirtschaftswald
WET/ BHT
Jpfl*
JDf*
ADf*
Vpfl*
Summe WET
N%
N%
<=40*
>40*
b Bu-Nb
8
8
20
c SEi
3
3
1
f Fi-stab.
20
44
97
h Bunt-Lb
27
20
2
m Fi-Moor
1
s l. Fi-->Ei
1
22
28
Summe
61
97
148
7
148
40
Anteil %
11
18
27
1
27
7
DW*
Ext*
(ohne
(AKL)
Ext)
12
7
17
Ext*
(DW)
ha
Anteil
65
12
6
1
80
37
10
297
55
2
3
3
58
11
7
42
8
71
13
38
540
100
7
100
-
33
20
* Jpfl: Jungbestandspflege; JDF: Jungdurchforstung; ADF: Altdurchforstung; Vpfl: Vorratspflege; N%<=40: Verjüngung mit Nutzung <=
40% vom Vorrat; N%>40: Verjüngung mit Nutzung > 40% vom Vorrat; DW: Dauerwaldnutzung; Ext: Extensiv
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3.2 Baumarten
3.2.1
Baumarten Anteile
Baumartenfläche (% Hbfl)
2016
Fichte
langfristiges
BA-Verhältnis
2006
57
68
45
Weißtanne
3
2
5
Douglasie
2
2
4
Waldkiefer
1
1
2
Lärche (unbestimmt)
4
3
5
Nadelbäume
67
76
61
Rotbuche
16
12
17
Eiche (unbestimmt)
3
1
12
Bergahorn
3
4
4
Gemeine Esche
3
2
1
Birke
3
2
2
Sonstiges Laubholz *2
5
3
3
33
24
39
Laubbäume
*2: REi, SAh, REr, WEr, As, HBu, Kir, Vb, Li, EKa, Wei, StrP
3.2.2
Baumartenflächen nach Altersklassen und Entwicklungsphasen (in ha)
140
120
100
80
60
40
20
0
BL
Fi
Bu
Ia
Ta
Ei
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Ib
II
III
Dgl
BAh
IV
V
Kie
Es
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VI
VII
Lä
Bi
VIII ff
J
W
V
P
sNb *1
sLb *2
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3.3 Holzvorrat
3.3.1
Vorratsentwicklung
Jahr
wirklicher Vorrat
insges.
Ges.betrieb
AKl-Wald
DW
Vfm
Vfm / ha
Vfm / ha
Vfm / ha
2006
237.861
442
442
--
2016
230.087
426
426
--
-7.774
-16
-16
--
-3%
-3%
-3%
--
Differenz
Differenz %
a
3.3.2
Vorratsstruktur nach Baumarten
Baumartenvorrat
Schwachholz
(BHD 7 - 24,9)
Mittelstarkes Holz
(BHD 25 – 49,9)
Starkholz
(BHD ≥50)
%
%
%
Fichte
51
74
65
7
9
15
Summe Nadelholz
58
83
80
Rotbuche
14
13
15
Sonstiges Laubholz
27
4
5
Summe Laubholz
42
17
20
20.245
137.144
72.699
9
60
32
Sonstiges Nadelholz
Vorratsfestmeter
%
Nur Baumarten mit Vorratsanteilen >20%
3.4 Verjüngungsvorrat unter Schirm
3.4.1
Verjüngungsvorrat unter Schirm nach Flächen insgesamt
Bezugsfläche
2016
2006
ha
Anteil an der
Hbfl
ha
Anteil an
der Hbfl
Alterklasse >= IV und
Dauerwald
119
46
162
57
Auswertungsebene
130
24
220
41
Der Verjüngungsvorrat setzt sich zusammen aus Naturverjüngung, Saat, Vorbau und Unterbau.
Abweichungen zur BI können sich durch unterschiedliche Flächengewichtungen ergeben
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3.4.2
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Verjüngungsvorrat unter Schirm nach Baumarten ab AKL IV
Anteil am Verjüngungsvorrat in %
Baumart
2016
Fichte
2006
58
61
Weißtanne
4
1
Sonstiges Nadelholz
1
<0,5
Summe Nadelholz
64
62
Rotbuche
18
8
Bergahorn
12
7
Gemeine Esche
2
13
Sonstiges Laubholz
4
10
Summe Laubholz
36
38
3.5 Verbiss nach Baumarten
Anteil am Verjüngsvorrat in %
Baumart*
Fläche**
Schwach
Mittel
Stark
ha
%
%
%
Fichte
86,4
100
0
0
Weißtanne
6,2
64
34
2
Douglasie
4,1
100
0
0
Rotbuche
28,2
94
3
3
Bergahorn
18,5
50
23
27
3,7
78
9
13
Gemeine Esche
* Nur Baumarten mit Anteil am Verjüngungsvorrat von min. 1%
** Fläche des Verjüngungsvorrats unter Schirm + Fläche aller Bestände/ideellen Teilflächen der Altersstufe 1
3.6 Ökologische Parameter
3.6.1
Waldfunktionen
Waldfunktionen* gesamt
ha
Anteil Gesamtbetrieb(%)
604
103
*Mit Schutzgebiete, Biotope
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Abk.
Insgesamt
Durch
Gesetz / Verordnung
förmlich festgelegt
ha
ha
Wasser- und Quellschutzgebiete
W
203
203
Bodenschutz
B
31
31
Immissionsschutz
I
31
0
Erholungswald Stufe 1
E1
23
23
Erholungswald Stufe 2
E2
210
****
NSG / ND
0/2
0/2
Naturschutzgebiet / Naturdenkmal
Landschaftsschutzgebiet
LSG
76
76
Waldbiotope (22 St)
WB
27
27
Flora-Fauna-Habitat
FFH
1
1
3.6.2
Leitbiotoptypen nach Waldbiotopkartierung
Gesamtbiotopfläche:
27 ha
Anteil an Gesamtbetriebsfläche:
4,5 %
Anzahl der Biotope:
22
Anteil an GesamtBiotopfläche in %
Moorbereich / Feuchtbiotop
Fläche
in ha
21,2
6
Stillgewässer mit Verlandungsbereich
7,6
2
Fließgew. m. naturnah. Begleitvegetation
0,8
<0,5
Wald mit schützenswerten Pflanzenarten
4,8
1
Strukturreiche Waldbestände
34,2
9
Sukzessionsflächen
31,5
9
3.7 Würdigung des Zustands
Fläche:
Die Forstbetriebsfläche im Stadtwald Bad Waldsee beträgt ca. 583 ha und hat gegenüber der letzten
Forsteinrichtungsperiode um ca. 15 ha zugenommen. Die produktive Fläche (Holzbodenfläche) hat sich nur
geringfügig um 1 ha auf 540 ha vergrößert (Waldzukauf). Bei der Nichtholzbodenfläche gab es Zugänge
durch Neuzuordnung von Flächen zum Forstbetrieb (überwiegend im Steinacher Ried).
Waldentwicklungstypen (WET) und Behandlungstypen(BHT):
Das System der Waldentwicklungstypen (WET) ist Planungsgrundlage der Waldbaurichtlinie von ForstBW
und fasst Bestände mit gleichem Ausgangszustand und Entwicklungsziel zusammen. Die waldbauliche
Konzeption orientiert sich an der Leitbaumart wie z.B. Fichte oder Buche.
Analog zum Bestandesalter und der jeweiligen Behandlungsform wie Jungbestandspflege, Durchforstung
oder Verjüngungsnutzung werden die Bestände im Waldentwicklungstyp einem Behandlungstyp (BHT)
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zugeordnet. Auf dieser Ebene erfolgt dann auch die detaillierte Planung.
Schwerpunkt im Stadtwald bildet der WET Fichte-stabil mit ca. 55% der Betriebsfläche.. Daneben spielen
noch die WET Bu, Buntlaubholz und der Umbautyp Fichte labil-Ziel Eiche (13%), der WET Buche (12%) und
der WET Buntlaubholz (11%) eine bedeutendere Rolle.
Bei den BHT nehmen die Jungdurchforstung (18%), die Altdurchforstung (27%) und die Verjüngungsnutzung
(34%) den größten Anteil ein.
38 ha werden aufgrund ökologischer, ökonomischer oder standörtlicher Gegebenheiten extensiv
bewirtschaftet (7% der Betriebsfläche).
Baumartenverhältnis:
Die bedeutendste Veränderung im Baumartenverhältnis ergibt sich aus dem starken Rückgang der Fichte mit
11 %. Der Verlust im Bereich des Nadelholzes wird durch die leichte Zunahme von Tanne und Lärche etwas
abgefedert. Im Laubholzbereich kommt es zu einer deutlichen Zunahme von Buche (4%), Eiche (2%) und
sonstigem Laubholz (2%).
Das Verhältnis Nadelholz zu Laubholz beträgt 67:33 ( Verhältnis 2006 noch 76 :24).
Das langfristige Baumartenverhältnis errechnet sich aus einer Kombination der Vorgaben der WET
(standörtliche Verhältnisse) und den Zielen des Waldbesitzers. Zukünftig wird aufgrund der Standortsituation
im Betrieb und der klimatischen Prognose im Bereich des Nadelholzes ein weiteren Rückgang der Fichte
erwartet. Dieser wird teilweise durch eine Zunahme von Tanne, Lärche, Douglasie und Kiefer ausgeglichen.
Altersklassenverhältnis:
Zur Veranschaulichung und Analyse eines Forstbetriebes wird die Darstellung des Altersklassenverhältnisses
herangezogen. Dabei wird die Fläche des Betriebes mit den Baumartenanteilen in sogenannten Altersklassen
(AKL) zu je 20 Jahren dargestellt. Die AKL I beinhaltet alle Flächen von 10-20jährig, die AKL II von 2040jährig usw. Zur besseren Darstellung des Verjüngungszuganges (VZ) des letzten Einrichtungszeitraumes
wird die AKL I noch in Ia ( 1-10 Jahre) und Ib (10-20 Jahre ) unterteilt.
Im Stadtwald liegen die Betriebsschwerpunkte v.a. in den fichtenbetonten Beständen der AKL III und V sowie
bei den Jungbeständen der AKL I (in der Abbildung orange eingerahmt). Beim Vergleich mit dem
Normalwaldmodell (rote, gestrichelte Linie in der Abbildung), das eine ausgeglichene Flächenverteilung über
die meisten Altersklassen als Weiser für eine nachhaltige Nutzung vorsieht, erkennt man den deutlichen
Überhang in den mittelalten Durchforstungsbeständen und den älteren zur Femelnutzung anstehenden
Beständen. Die jungen AKL sind mit einem höheren Laubholzanteil sowie Tannen- und Douglasienanteilen
ausgestattet, während die Altbestände überwiegend fichtenbetont sind. Die ältesten Bereiche finden sich
überwiegend in den Buchenbeständen.
Wuchsleistung und Bonitierung:
Der dGz 100 (durchschnittlicher Gesamtzuwachs des Betriebes in 100 Jahren) beschreibt die
Zuwachsleistung auf einen längeren Zeitraum, während der lGz (laufender Gesamtzuwachs) die momentane
Zuwachsleistung des Betriebes darstellt. Der lGz dient auch als Richtgröße des Einschlages für das
kommende Jahrzehnt.
Im Stadtwald Bad Waldsee zeigen sich Veränderungen bei den Zuwachsverhältnissen im Anstieg des dGz
(von 9,9 auf 10,8 Efm/ha) und lGz (von 10,2 auf 11,5 Efm/ha). Diese sind durch eine Anpassung an neue
Bonitierungsgrundlagen und Abgleich mit der vorhandenen Betriebsinventur sowie einem Schwerpunkt im
Altersklassenverhältnis bei den jüngeren, zuwachsstarken Altersklassen zu erklären.
Die Güteverteilung der Standorte über den Betrieb ergibt 50% gute, 30% durchschnittliche und 20%
schlechte Standorte.
Vorrat:
Die Angabe des Vorrats bezieht sich auf die Holzmasse, die auf auf einem ha Wald steht und dient in der
Forsteinrichtung neben dem Zuwachs als wichtiger Weiser für die Hiebsatzfestlegung.
Der aktuelle Vorrat beläuft sich im Stadtwald auf 426 Vfm/ha und ist gegenüber dem letzten Jahrzehnt leicht
um ca. 4% zurückgegangen.
Bei der Vorratsstruktur, die das Verhältnis von Stark-, Mittel und Schwachholz im Betrieb beschreibt, ist der
Starkholzanteil am Vorrat von 24% auf 30% angestiegen.
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Verjüngungsvorrat:
Der Verjüngungsvorrat ist der Vorrat an jungen Bäumen, die in älteren Beständen als neue Generation unter
dem Schirm der Altbäume bereits heranwachsen. Er wird erhoben, um Aufschluss über das natürliche
Potenzial zu erhalten, mit dem künftig bei der Verjüngung der Altbestände gearbeitet werden kann.
Im Forstbetrieb ist der Verjüngungsvorrat deutlich zurückgegangen. Dies ist weitgehend damit zu erklären,
das größere Flächen planmäßig oder durch Kalamitäten abgedeckt wurden und der Verjüngungsvorrat somit
nicht mehr als Verjüngung, sondern als Bestand der Altersklasse I aufgenommen wird.
In den über 60jährigen Beständen, in denen der Verjüngungsvorrat für die folgende Waldgeneration relevant
wird, liegt der Flächenanteil bei 46% und bildet einen ausreichenden Grundstock für eine weitgehend
natürliche Verjüngung der Altbestände.
Erfreulich ist die Zunahme der Tanne im Bereich der Naturverjüngung, die den Rückgang der Fichte etwas
relativiert.
Schäden:
Wildverbiss:
Der Verbiss spielt im Zuge der weiteren Verjüngung von Althölzern eine wichtige Rolle, da er für Entmischung
und qualitative Einschränkung in der Naturverjüngung sorgt. Zudem erschwert und verteuert er die
Einbringung und Erhalt bestimmter Baumarten wie Tanne, Lärche oder Douglasie, sowie der meisten
Laubholzarten.
Die Verbisssituation ist im Betrieb lokal unterschiedlich ausgeprägt. Mittlerer bis starker Verbiss findet sich
vor allem bei Tanne und Bergahorn.
Auf den Flächen der Eigenjagd ist der Wildverbiss unter Kontrolle und waldbaulich verträglich. In den
ausgelagerten, isolierten Betriebsteilen zeigt sich tw. eine sehr hohe Verbissbelastung.
Der Anbau von Laubholz, Tanne und Douglasie ist weitgehend nur mit Einzelschutz möglich.
Eschentriebsterben (ETS):
Im gesamten Betrieb ist die Esche vom ETS betroffen. Aufgrund des geringen Eschenanteils im Betrieb sind
die Auswirkungen nicht betriebsrelevant, führt aber auf bestimmten Standorten zu waldbaulichen
Einschränkungen. . Zudem kann es auch zu einem erhöhtem Verkehrssicherungsaufkommen führen.
Waldfunktionen und Biotope:
Neben der Produktionsfunktion erfüllt der Wald auch zahlreiche weitere Funktionen wie Schutz- und
Erholungsfunktion. Diese Mehrfachfunktionen werden in der Waldfunktionenkartierung dokumentiert.
An Waldfunktionen nach der Waldfunktionenkartierung finden sich im Betrieb überwiegend Wasser-, Quellund Bodenschutz. Deutlich hervor tritt auch die große Bedeutung der Erholungsfunktion im Stadtwald.
Insgesamt ist der Betrieb auf 103 % der Fläche mit Mehrfachfunktionen belegt.
Auf 5% (27 ha) der Betriebsfläche ist der Stadtwald mit Biotopen nach der Waldbiotopkartierung ausgestattet.
Dabei handelt es sich überwiegend um Moor- und Feuchtgebiete sowie Sukzessionsflächen.
Der Anteil an Natura 2000-Flächen ist im Betrieb sehr gering (ca. 1 ha), so das keine Restriktionen für die
Bewirtschaftung zu erwarten sind.
Der Betrieb übernimmt das Alt- und Totholzkonzept der Landesforstverwaltung nicht, weist aber selbstständig
Habitatbaumgruppen und kleine Waldrefugien in Extensivbeständen aus.
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4 Betriebsvollzug im abgelaufenen Forsteinrichtungszeitraum
Vollzugszeitraum 2006 bis 2015
4.1 Vollzug Nutzung
4.1.1
Vollzug Nutzung nach Nutzungstypen
Vornutzung
ha AFL*1
Haupt-/ DW-Nutzung
Efm
ha AFL
Efm
Gesamtnutzung
Efm
Efm/J/ha
Plan
425
26.652
-
37.250
63.374
11,8
Vollzug
332
24.042
-
38.140
62.182
11,5
Differenz absolut
-93
-2.610
890
-1.192
0,3
Vollzug in % Plan
78
90
102
98
98
4.1.2
Vollzug Nutzung: planmäßige und zufällige Ergebnisse
Anteil in %
Efm
Betrieb
Planmäßige Hiebe (einschl. a.o.N)
48.957
79
Zufällige Nutzung
13.241
21
6.229
10
190
0
6.524
10
298
0
62.197
100
Sturm
Schnee, Duft, Eisbruch
Insekten
Dürre, Pilze, Sonstige
Summe
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4.1.3
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Vollzug Nutzung nach Jahren
8000
7000
6000
Efm
5000
4000
3000
2000
1000
20
15
20
14
20
13
20
12
20
11
20
10
20
09
20
08
20
07
20
06
0
Jahr
Einschlag
ZN
Hiebsatz
4.2 Vollzug Jungbestandspflege / Verjüngung
Verjüngungszugang
Anbau
Vorbau
Jungbestandspflege*1
Ästung
ha
ha
ha
ha
Stück
Plan*2
33,1
2,3
2,4
61,0
870
Vollzug*3
43,3
18,3
3,2
80,2
320
+ 10,2
16,0
+ 0,8
19,2
- 550
131
796
133
131
37
Differenz absolut
Vollzug in % Plan
Ästung Stu fe 2
320
FE100 Sitzungsvorlage und Allgemeiner Teil
Ästung Stu fe3
0
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4.3 Betriebsergebnisse
4.3.1
Betriebswirtschaftliches Ergebnis nach Jahren
Betriebswirtschaftliches Ergebnis
8.000
600.000
7.000
500.000
6.000
400.000
5.000
4.000
Euro
300.000
3.000
200.000
2.000
100.000
1.000
al
ds
ee
15
W
20
14
20
13
20
12
Jahr
20
11
20
10
20
09
20
08
20
20
20
07
0
06
0
4.3.2
Gesamtausgaben
Betriebsergebnis
Gesamteinschlag
Ba
d
Gesamteinnahmen
Betriebswirtschaftliches Ergebnis tabellarisch
4.4 Würdigung des Vollzugs
Nutzung:
Mit einer Gesamtnutzung von rund 62.200 Efm wurde die Einschlagsplanung von 11,8 Efm/J/ha im letzten
Einrichtungszeitraum zu 98% vollzogen.
Der Nutzungsschwerpunkt lag in der Hauptnutzung (62%). Im Bereich der Vornutzung wurde 10% weniger
als geplant eingeschlagen
Die Anteil an zufälligen Nutzungen (ZN), also Holz, das durch Kalamitäten wie Sturm oder Insektenbefall
unplanmäßig anfällt, war mit 21% an der Gesamtnutzung (13.200 Efm)im letzten Einrichtungszeitraum
verhältnismäßig niedrig. Ca.6500 Efm wurden durch Käfer, der Rest durch Sturm verursacht.
Schwerpunktjahre in der ZN waren 2006, 2009 und 2015.
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Verjüngungszugang (VZ):
Der Verjüngungszugang (VZ) beschreibt die Fläche, bei der durch Nutzung oder ein Schadereignis das
Altholz abgeräumt wird und Jungwald neu entsteht.
Gegenüber den zur Verjüngung vorgesehenen 33,1 ha wurden 43,1 ha (+30%) vollzogen. Begründet lag das
darin, dass durch Sturm- oder Käferbefall größere Flächen abgedeckt bzw. aufgrund der Schädigung
vorsorglich geräumt wurden.
Entsprechend des höheren Verjüngungszugangs fiel auch die Anbaufläche mit 18,3 ha wesentlich höher aus
als geplant. Erfreulicherweise konnten 58% des Verjüngungszuganges über Naturverjüngung wieder in
Bestockung gebracht werden. Die neu entstandenen Bestände haben einen Nadelholzanteil von 47% (Fichte,
Tanne, Douglasie Lärche), im Laubholz stellt den größten Anteil des Verjüngungszuganges die Buche.
Zur Vorausverjüngung von Beständen wurde mit 3,2 ha 30% mehr vorgebaut als geplant (Plan 2,4 ha).
Neben der Buche wurde vor allem Tanne als weitere Nadelholzbaumart in die Bestände eingebracht.
Jungbestandspflege/Ästung
Die geplante Jungbestandspflegefläche (60,1 ha) wurde mit 80,2 ha Vollzug (30%) deutlich überschritten.
Durch den höheren Verjüngungszugang fielen auch mehr Flächen zur Jungbestandspflege an.
Die Jungbestände und Kulturen im Betrieb sind ohne Pflegerückstände und überwiegend von guter Qualität.
Durch Verzicht auf die nicht mehr lohnende Fichtenastung wurden nur 40% des geplanten Astungsumfangs
ausgeführt.
Betriebsergebnis:
Das Betriebsergebnis war im vergangenen Jahrzehnt durchweg positiv, mit sehr guten Ergebnissen 2006,
2007 und 2015. Im Durchschnitt konnte ein jährliches Betriebsergebnis von rund 125.000 € erzielt werden,
was 231 €/ha/J entspricht. Die oben stehende Grafik zeigt Einnahmen-Ausgaben und Betriebsergebnis im
Jahrzehnt und den Einschlagsverlauf.
5 Planung
5.1 Planung Nutzungen
5.1.1
Planung Hiebssatz/Weiser
Gesamtbetrieb
Wirtschaftswald
Gesamtbetrieb
2016
2016
2006
0,0
11,0
11,0
11,7
59.117
0
59.117
59.117
63.113
Efm/J/ha
10,8
(0,0) *1
10,8
10,8
9,9
Efm/J/ha
11,5
(0,0) *2
11,5
11,5
10,2
Vfm/ha
426
0
426
426
442
Einheit
AKLWald
Dauerwald
Efm/J/ha
11,0
Efm
dGz 100
lGz
Hiebssatz
Vorrat / haH
*1 Bonitierung im Anhalt an Bonität vergleichbarer StoE des AKl-Waldes
*2 im DW ist lGz = dGz100
*3 bezogen auf …… Jahre
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5.1.2
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Planung Hiebssatz nach Nutzungstypen
Vornutzung
ha
Hauptnutzung
Efm/ha
ha
Gesamtbetrieb
Efm/ha
ha
Efm/ha
Bestandesfläche *
245
106
233
142
478
124
Arbeitsfläche *
369
70
217
153
586
101
Turnus
Gesamtmenge
1,5
0,9
1,2
25.972 Efm (incl. Jpfl)
33.145 Efm
59.117 Efm
44%
56%
100 %
* ohne Jpfl.-Fläche
5.1.3
Planung Vordringliche Hiebsmaßnahmen
Fläche *
33 ha
6% d. Fläche
Menge
3.598 Efm
---
* Bestandesfläche (für alle Nutzungstypen)
5.1.4
Planung Nutzungsansätze nach WET / BHT
WET /
BHT
b Bu-Nb
c SEi
f Fi-stab.
h Bunt-Lb
Jpfl
JDf
ADf
Vpfl
Summe
WET
90
80
60
63
Efm
320
1.798
960
1.024
4.102
Efm/ha
50
50
25
Efm
126
34
160
Efm/ha
100
130
90
145
325
50
142
4.441
12.673
629
11.669
12.187
501
42.099
Efm/ha
40
50
150
300
20
37
Efm
819
118
345
818
67
2.168
Efm
Efm
Efm
Efm/ha
Summe
Extensiv
(insges.)
40
Efm/ha
s l. Fi-->Ei
N%
>40
Efm/ha
Efm/ha
m Fi-Moor
N%
<=40
Efm
70
56
2.337
2.337
100
125
130
116
2.157
3.486
2.608
8.251
81
122
90
121
323
42
110
7.864
18.108
629
17.919
13.005
1.592
59.117
Die Darstellung der Nutzungsansätze nach BHT bezieht sich nur auf den Wirtschaftswald
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5.2 Planung Verjüngungsplanung
5.2.1
Planung Verjüngungsmassnahmen
geplanter Verjüngungszugang*
Anbau*
Vorbau
Saat
davon DW
davon DW
Unterbau
Zäunung
insgesamt
davon Blöße
Anteil Nvj
ha
ha
%
ha
ha
ha
ha
ha
50,0
0,0
71
14,4
7,7
0,0
0,0
0,3
0,0
0,0
* wird nur im AKL-Wald geplant
5.2.2
Planung Verjüngungsziele des AKl-Waldes nach WET/ Baumarten
WET / Baumart
Summe
Fi
Bu
SEi
REr
Dgl
Ta
sBA *
ha
ha
ha
ha
ha
ha
ha
ha
b
Bu-Nb
1,6
0,0
1,0
0,2
0,0
0,1
0,0
0,4
c
SEi
0,6
0,0
0,0
0,5
0,0
0,0
0,0
0,0
f
Fi-stab.
36,4
27,1
3,6
0,7
0,2
1,3
1,8
1,8
h
Bunt-Lb
6,6
2,3
0,0
0,8
1,7
0,5
0,0
1,3
m
Fi-Moor
1,2
0,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,6
s
l. Fi-->Ei
3,6
1,8
0,0
1,2
0,0
0,0
0,0
0,6
50,0
31,8
4,6
3,4
1,9
1,9
1,8
4,7
100%
64%
9%
7%
4%
4%
4%
9%
Verjüngungsziel insgesamt
(ha)
(%)
Pflanzfläche aus Anbau
Anbaufläche insges. (ha)
14,4
3,9
0,0
3,9**
1,8
1,6
0,3
2,8
Anteil am Verjüngungsziel
(%)
29%
12%
0%
100
96%
82%
18%
59%
* sBA: ELä, Bi, BAh, REi, Kie, Kir, EKa, HNu, Wa, Wb, Es, sLb, Eb, Els, Vb
** 0,5 ha sind Ergänzungspflanzungen
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5.3 Sonstige Planungen
Jungbestandspflege
Ästung
Wegebau
AKl-Wald
DW / unter Schirm /
geplanter VZ
Stufe 1-3
Fahrwege
Maschinenwege
ha
ha
Stck
lfm
lfm
Bestandesfläche
61,2
****
Arbeitsfläche
46,3
26,8
Vordringlich
4,2
Turnus
0,8
150
5.4 Würdigung der Planung
Hiebssatz:
Die Planung für das neue Jahrzehnt sieht einen Hiebsatz von ca. 59.000 Efm, was einer Nutzung von 11,0
Efm/J/ha entspricht.
Der Hiebsatz sinkt gegenüber dem letztem Jahrzehnt um ca. 4000 Efm).
Bei den zu erntenden Holzmassen sowie den zu bearbeitenden Flächen liegt der Schwerpunkt in der
Hauptnutzung (56%), während 44% der Nutzung durch die Pflege der DF-Bestände anfallen.
-Der Hiebsatz bewegt sich im Rahmen der im Vorgespräch festgesetzten Ziele. Es bleibt ein gewisser
Spielraum im Bereich nach oben, die eine Reserve für schlechtere Zeiten bildet.
Die Hauptnutzungsmassen fallen mit 71% der Gesamtnutzung aus dem WET Fichte-stabil an , 14% aus dem
Umbautyp WET labile Fichte Ziel Eiche und 7% aus dem WET Buche.
Im Bezug auf die Behandlungstypen (BHT) liegen die Schwerpunkte in der Altdurchforstung (30% der
Gesamtnutzung) und in der Verjüngungsnutzung (51% der Gesamtnutzung).
Der neue Hiebsatz hat zwei waldbauliche Schwerpunkte:
-Abbau der Altfichtenbestände, die durch ihre erhöhte Anfälligkeit für Sturm- und Käferschäden ein
Betriebsrisiko bilden.
-Pflege der Durchforstungsbestände, in denen durch die Eingriffe die Qualität und Stabilität gesteigert werden
soll.
Dreieck Vorrat-Zuwachs-Nutzung:
Zur Kontrolle der Nachhaltigkeit und der Zielsetzung in einem Forstbetrieb wird das Verhältnis von Vorrat
bzw. der Vorratsentwicklung, des Zuwachses und der Nutzung zueinander betrachtet.
Durch die Nutzung im letzten Jahrzehnt kam es zu einem leichten Vorratsabbau, der Vorrat befindet sich auf
einem für einen fichtendominierten Betrieb normalen Niveau. Der Vorrat kann ohne Destabilisierung der
Bestände leicht ansteigen.
Der Zuwachs ist durch die neue Bonitierung und die Verschiebung im Altersklassenverhältnis angestiegen.
Die geplante Nutzung liegt leicht unter dem Zuwachsniveau; dies wird zu einem leichten Vorratsanstieg im
kommenden Jahrzehnt führen.
Durch die geplante Nutzung werden die waldbaulichen Ziele, d.h. die Pflege der jüngeren Bestände und der
Abbau der risikobehafteten Fichtenalthölzer ermöglicht.
Der Hiebsatz bewegt sich im Rahmen der im Vorgespräch festgesetzten Ziele. Es bleibt ein gewisser
Spielraum im Bereich nach oben, die eine Reserve für schlechtere Zeiten bildet.
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Verjüngung:
Das Verjüngungsziel beschreibt die Anteile der Baumarten, nach denen die neue Waldgeneration, die nach
der Nutzung der Altbestände heranwächst, zusammengesetzt ist.
50 ha sind im kommenden Jahrzehnt zur Verjüngung vorgesehen. Dabei sollen 14,4 ha (29%) angebaut
werden, die Restfläche kann über die vorhandene Naturverjüngung wiederbestockt werden. Das geplante
Verjüngungsziel ist mit 64% Fichten-, 4% Tannen- und 4% Douglasienanteil gemäß der Ausgangsbestände
und des Betriebszieles nadelholzorientiert. Daneben werden Bu, Ei und eine ganze Palette weiterer
Laubholzarten in die Verjüngung eingebracht.
Im Rahmen der Vorausverjüngung sind 7,7 ha Vorbau, überwiegend mit Tanne geplant.
Jungbestandespflege und Ästung:
Eingriffe im Rahmen der Jungbestandspflege dienen der Steuerung des Baumartenverhältnisses im Bestand
(Mischwuchsregulierung) und der Qualitätssteigerung durch Förderung gut veranlagter Bäume.
Entsprechend den Flächenanteilen in der AKL I sind viele Flächen dem Behandlungstyp Jungbestandspflege
zugeordnet (61,2 ha). Auf 80 % dieser Fläche (46,3 ha) ist ein Pflegeeingriff geplant. Dieser dient der
Mischwuchsregulierung zur Förderung bestimmter Baumarten wie Tanne und der Stammzahlregulierung in
den dichten Fichtennaturverjüngungen.
Um schon früher auf die Entwicklung der Naturverjüngung Einfluss zu nehmen, ist auf 26,8 ha
Jungbestandspflege unter dem Schirm des Altholzes geplant.
Zur Wertsteigerung ist die Astung von 150 Bäumen vorgesehen.
Waldschutz und Jagd:
Zu hoher Wildverbiss sorgt für eine Entmischung und für Einbußen bei der Qualität der Jungbestände.
Im Bereich der Eigenjagd ist der Wildverbiss weitgehend unter Kontrolle und in einem waldbaulich
verträglichen Ausmaß. Für exponierte Stellen und stark verbiss- und fegegefährdete Baumarten, v.a. wenn
diese einzeln als Ergänzungspflanzung eingebracht werden sollen, ist Einzelschutz geplant.
Außerhalb der Eigenjagdbereiche ist der Verbissdruck tw. sehr hoch und für den Anbau überwiegend
Einzelschutz und Zaunbau (0,3 ha) notwendig. In diesen Bereichen ist eine Intensivierung der Jagd
notwendig.
Aufgrund des Eschentriebsterbens (ETS) sind die Eschenverjüngungen größtenteils abgestorben und die
Fällung zahlreicher Altbäume auch aus Verkehrssicherungsgründen notwendig geworden. Im Laufe des
Jahrzehnts ist mit weiteren Schäden durch ETS zu rechnen; bis auf wenige vielleicht resistente Individuen
wird die Baumart wohl vorläufig aus dem Stadtwald verschwinden.
Betriebswirtschaftlicher Ausblick und Risiken:
Das Betriebsergebnis wird in erster Linie von der aktuellen Holzpreisentwicklung abhängen. Diese wird
mittlerweile auch von globalen Ereignissen mitbestimmt und ist wie den Holzmarkt beeinflussende
Naturereignisse für den geplanten Einrichtungszeitraum nur schwer vorherzusagen.
Mittelfristig zeichnen sich momentan folgende Rahmenbedingungen ab:



Der Hiebssatz sinkt für die nächsten 10 Jahre geringfügig, somit dürfte sich auch das
Betriebsergebnis parallel dazu in gleichem Umfang verringern.
Die geplante Nutzung entspricht den Möglichkeiten im Rahmen der gesetzten Ziele.
Die übrigen Planungen wie Jungbestandspflegefläche, Anbau usw. bewegen sich auf etwas
niedrigerem Niveau als im letzten Jahrzehnt, so das dort weniger Kosten anfallen sollten.
Die vorliegende Planung ermöglicht die Zielsetzung der Stadt, ein positives Betriebsergebnis zu erzielen, das
den Forstbetrieb finanziert.
Die Planung nimmt Rücksicht auf die intensive Erholungsnutzung und sichert die Arbeitsplätze im Betrieb.
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Risiken:
Wie in allen Betriebe mit der Hauptbaumart Fichte besteht im Stadtwald ein erhöhtes Sturm- und Käferrisiko;
auch lokale Wettergeschehen können den Betrieb stark beeinflussen.
Der globale Holzmark kann auch Einfluss auf das Betriebsergebnis haben, ohne das der Betrieb selber von
Sturmereignissen betroffen ist (sinkende Fichten-Preise durch Kalamitätsereignisse auf überregionaler
Ebene).
Das Eschentriebsterben führt zum Verlust einer Wertholzbaumart, die auch günstig standortsangepasste
Verjüngung lieferte. Die Folgen sind noch nicht abschätzbar. Der Verkehrssicherungsaufwand, besonders im
Erholungsbereich, kann sich dadurch erhöhen.
Die Verbisssituation in bestimmten Betriebsteilen sollte sich verbessern, um waldbauliche Einschränkungen
und höhere Wildschutzkosten zu verhindern.
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6 Erläuterungen von Begriffen aus der Forsteinrichtung
• Abteilung
Die Abteilung ist eine Einheit der Waldeinteilung und wird mit arabischen Ziffern (1, 2, ...) und
Gewannnamen bezeichnet. Ihre Größe beträgt i.a. 10-30 ha.
Sie untergliedert die Distrikte* als übergeordnete Größe.
• Altersklassen
Bei der zahlenmäßigen Darstellung der Ergebnisse der Forsteinrichtung werden die einzelnen Bestände*
zwanzigjährigen Altersklassen zugeteilt. Die Altersklassen werden bei der jüngsten beginnend mit
römischen Ziffern bezeichnet (I=1-20jährig, II=21-40jährig usw.). In der Altersklassenkarte erhält jede
Altersklasse eine landesweit gültige Farbe (I= gelb, II= braun, III= grün usw.). Die Altersklassen können in
jeweils 10 Jahre umfassende Altersstufen* weiter untergliedert werden.
Das Altersklassenverhältnis in einem Betrieb zeigt den aktuellen Altersaufbau nach Baumarten. Zur
Beurteilung der Nachhaltigkeit wird dieses mit einem idealen Altersaufbau (gleichmäßige Verteilung auf die
Altersklassen) verglichen.
• Altersklassenwald
Der Altersklassenwald ist wesentlich durch einen altersmäßig räumlich differenzierten Bestandesaufbau
geprägt. Altersklassenwald ist dadurch gekennzeichnet, dass waldbauliche Maßnahmen, wie Verjüngung,
Jungwuchspflege oder Durchforstung, isoliert voneinander ablaufen und bei dem ganze Bestände oder
Teilflächen in definierten Verjüngungszeiträumen genutzt werden. Die einzelnen Bestände sind besonders
im Hinblick auf das Alter ziemlich einheitlich zusammengesetzt.
• Anbau
Anbau als Planungsgröße ist sowohl die vollständige künstliche Verjüngung* unbestockter Flächen als
auch die Ergänzung von Naturverjüngungen* (Ausbesserung). Zur Herleitung der Anbaufläche wird die
tatsächlich anzubauende (reduzierte) Fläche zugrunde gelegt. Die Reduzierung der Fläche erfolgt im
Anhalt an die üblichen Pflanzverbände. Bei Ausbesserungen bzw. Weitverbandspflanzungen, die über die
maximalen Pflanzabstände hinausgehen, sind reduzierte Flächen anzugeben
• Arbeitsfläche
Die Arbeitsfläche wird für alle Holznutzungen* angegeben. Sie ist die Fläche, die während des
Planungszeitraums durchhauen werden soll. Die Arbeitsfläche wird immer für den Einzelbestand
angegeben
• Behandlungstyp
Behandlungstypen fassen Bestände eines Waldentwicklungstyps zusammen, in denen im
Planungszeitraum eine gleichartige waldbauliche Behandlung vorgesehen ist (z.B. Jungwuchspflege im
WET Fi-Ta-Bu, Durchforstung im WET stabile Fichte).
Aktuelle BHT sind: Jpfl: Jungbestandspflege; JDF: Jungdurchforstung; ADF: Altdurchforstung; Vpfl:
Vorratspflege; N%<=40: Verjüngung mit Nutzung <= 40% vom Vorrat; N%>40*: Verjüngung mit Nutzung >
40% vom Vorrat; DW: Dauerwaldnutzung; Ext: Extensiv
• Bestand
Der Bestand ist ein Kollektiv von Bäumen auf einer zusammenhängenden Mindestfläche, das eine
einheitliche Behandlung erfährt. Er wird im Revierbuch* und in der Karte mit kleinem Buchstaben und der
Altersstufen-Ziffer bezeichnet (a1, b3 ...).
• Bonität
Die Bonität ist der Maßstab für die Zuwachsleistung* einer Baumart. Sie wird als dGz
(⇒Zuwachs).
100
angegeben
• Bruchbestand
Bruchbestände sind Althölzer, deren Kronendach bereits soweit aufgelichtet ist, dass die vorhandene
Naturverjüngung nur noch teilweise überdeckt ist und bereits einer Altersstufe zugeordnet werden kann.
Das dadurch entstehende Mosaik von Altholzkronendach und Verjüngungskegeln wird
forsteinrichtungstechnisch als Bruch beschrieben (a 13/1: a13=Altholz, Altersstufe 13; a1=abgedeckte
Verjüngung, Altersstufe 1).
• Forsteinrichtungswerk
Das Forsteinrichtungswerk ist die zusammenfassende Darstellung und Erläuterung aller
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Forsteinrichtungsergebnisse. Es umfasst den Erläuterungsband, Tabellen, das Revierbuch*,
Flächenbücher*, den Betriebsvollzug, Kartenwerke* u.a.m.
• Derbholz
Derbholz ist die oberirdische Holzmasse über 7 cm Durchmesser mit Rinde.
• Distrikt
Distrikt ist ein von fremden Flurstücken oder von einer anderen Nutzungsart allseits umschlossener
Waldteil und wird mit römischen Ziffern bezeichnet (I, II, usw.).
• Dringlichkeit der Holznutzungen
Bei der Planung der Holznutzungen* ist die Dringlichkeit des Eingriffs zu beurteilen. Dringlichkeitsstufe I
umfasst alle Bestände, unabhängig vom Alter, die vordringlich zu bearbeiten sind. Dringlichkeitsstufe 1
kann für alle Holznutzungen vergeben werden (Jungwuchspflege, Durchforstung, Hauptnutzung, Nutzung
im Dauerwald, Plenterwaldnutzung). Vordringlich zu bearbeitende Bestände sind bis zur Zwischenrevision
zu durchhauen
• Durchforstung
Die Durchforstung dient der Pflege der Bestände, der Mischungsregulierung der Baumarten und der
Erziehung der einzelnen Bestandesmitglieder zu möglichst hohem Massen- und Wertzuwachs.
Die Durchforstungsfläche ist die Fläche in ha, die während des Planungszeitraumes durchforstet werden
soll. Sie errechnet sich aus der Fläche der Durchforstungsbestände und der Anzahl der für die Bestände
geplanten Durchforstungswiederholungen.
Die Wiederholungen der Durchforstungen in einem Bestand werden als Durchforstungsturnus bezeichnet.
Die Stärke des Eingriffes (Nutzungssatz) wird als Erntefestmeter* je ha (Efm/ha) für jeden Bestand und als
Durchschnittswert des Betriebes angegeben.
• Erntefestmeter (Efm)
Der Erntefestmeter ohne Rinde ist die Maßeinheit für Planung, Einschlag, Verkauf und Verbuchung des
Holzes. In der Praxis wird er errechnet, indem vom Vorrat* des stehenden Bestandes (gemessen in Vfm
mit Rinde*) 20 % für Ernte- und Rindenverluste abgezogen werden.
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• Gesamtbetriebsfläche
Gesamtbetriebsfläche
•
alle Flurstücke des Forstbetriebes
•
gliedert sich in
 die sonstige Betriebsfläche
und
Flurstücke, die nicht mit Wald bestockt sind und eine
eigenwirtschaftliche Bedeutung haben (z.B. Kiesgrube),
 die forstliche Betriebsfläche
alle Flurstücke, die der forstlichen Produktion dienen
•
 die Holzbodenfläche
 die Nichtholzbodenfläche
gliedert sich in
Gliedert sich in
•
Wirtschaftswald (tatsächliche Produktionsfläche)
•
Nichtwirtschaftswald (Bannwald, Biosphärenkernzone,
Waldrefugium)
nicht zur Holzerzeugung bestimmte Flächen wie Wege,
Schneisen etc.
• Hauptnutzung
Zur Hauptnutzung gehören: Holznutzungen*, die eine Verjüngung* der Bestände* bezwecken oder erforderlich machen. Hauptnutzung wird nur im Altersklassenwald angegeben
• Hiebssatz
Der Hiebssatz ist die im Forsteinrichtungswerk festgesetzte jährliche planmäßige Holznutzung in Efm ohne
Rinde für den Forsteinrichtungszeitraum. Er gliedert sich in Nutzungen in der Jungwuchspflege, der
Durchforstung, der Verjüngung und in Nutzung im Dauerwald. Für alle Holznutzungen wird
einzelbestandsweise Arbeitsfläche* und Turnus* sowie ggf. Dringlichkeitsstufe I geplant.
• Jungbestandspflege
Die Jungwuchspflege fördert Jungwüchse (gesicherte Naturverjüngungen und Kulturen) und Dickungen*
im Hinblick auf die Ziele des jeweiligen Waldentwicklungstyps* bis zum Eintritt ins Durchforstungsalter.
• Kartenwerke, forstliche
Es werden im wesentlichen folgende Kartenwerke (Maßstab 1: 10.000) anlässlich einer Forsteinrichtung
aufgestellt bzw. fortgeführt:
− Betriebskarte: Sie stellt Baumarten, Anteile von Mischungen und Altersklassen farbig dar. Die
Betriebskarte ist die Hauptkarte der Forsteinrichtung.
− Planungskarte: Sie stellt die Planungen für jeden Einzelbestand und die Wegebauplanung dar.
− sonstige Karten: Je nach betrieblichen Erfordernissen werden Sonderkarten gefertigt. Z.B.: Pflege-,
Ästungs-, Schadens-, Verjüngungsvorratskarte u.a.m..
Neben den Karten der Forsteinrichtung sind wichtige Grundlagen:
a) die forstliche Standortskarte als Ergebnis der Standortskartierung*,
b) die Waldfunktionenkarte*,
c) die Waldbiotopkarte*.
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• Nachhaltigkeit
Unter Nachhaltigkeit versteht man die Fähigkeit eines Forstbetriebes, dauernd und optimal die vielfältigen
Leistungen des Waldes (Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion) zum Nutzen der gegenwärtigen und
künftiger Generationen zu erfüllen. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit ist eine der wichtigsten Aufgaben
der Forsteinrichtung.
• Dauerwald
Dauerwald ist eine Form des Wirtschaftswaldes, bei der ohne festgelegte Produktionszeiträume die
Holznutzung auf Dauer einzelbaum-, gruppen- bis kleinflächenweise erfolgt. Dauerwald benötigt für die
Ausweisung ein hohes Maß an Struktur im Hinblick auf Durchmesserverteilung, Höhenentwicklung und
Baumartenmischung. Im Dauerwald erfolgt die Kennzeichnung neben dem Buchstaben des
Waldentwicklungstyps mit den Ergänzungen J (Jungwuchsphase), W (Wachstumsphase), V
(Verjüngungsphase) und P (Plenterwald) als Kurzbezeichnung der überwiegend vorherrschenden
natürlichen Entwicklungsphase*.
• Nutzung
Die Forsteinrichtung unterscheidet bei der Nutzung
a) die planmäßige Nutzung, die durch den Plan der Forsteinrichtung festgesetzt wird. Sie wird weiter
unterteilt nach Vor- und Endnutzungen.
b) die zufällige Nutzung, die durch verschiedene Schadereignisse unplanmäßig erfolgt,
• Örtliche Prüfung
Die Erörterung der Ergebnisse der Forsteinrichtung erfolgt anlässlich der Örtlichen Prüfung, an der die
Vertreter der Körperschaft, die Vertreter der Abteilung Forsteinrichtung der Forstdirektion sowie der
Forstamtsleiter und die Revierleiter des örtlichen Forstamtes teilnehmen.
Im Körperschaftswald erfolgt diese Schlussabnahme der Forsteinrichtung in der Regel im Rahmen einer
öffentlichen Gemeinderatsitzung mit anschließender Beschlussfassung nach
§ 2 der Körperschaftswaldverordnung.
• Revierbuch
Das Revierbuch ist die Zusammenstellung der Bestandesbeschreibungen*, geordnet nach Distrikten und
Abteilungen. Es ist Teil des Forsteinrichtungswerkes.
• Schutzwald (⇒Waldfunktionenkarte)
Schutzwald nach § 29 Landeswaldgesetz (LWaldG) ist
a) Bodenschutzwald
b) Biotopschutzwald (⇒Waldbiotopkarte)
c) Schutzwald gegen schädliche Umwelteinwirkungen.
Schutzwälder werden durch die Forstbehörde ortsüblich bekannt gemacht und erfahren eine ihrer Funktion
entsprechende Behandlung.
• Standortskartierung
Die Standortskartierung ist die flächendeckende, systematische Erfassung der natürlichen Standorte und
ihrer ökologischen Beschaffenheit. Sie dient als Entscheidungshilfe für die Planung (Baumartenwahl) in der
Forsteinrichtung (Standortskarte mit Standortsbilanz sowie einem Erläuterungsband).
• Summarische Planung
Summarische Nutzungsplanungen werden insbesondere in Betrieben mit Rasterstichprobenergebnissen
auf der Ebene von Waldentwicklungstypen und Behandlungstypen durchgeführt. Sie können
− die einzelbestandsweise Nutzungsherleitung für den gesamten Betrieb oder einzelne
Waldentwicklungs-/Behandlungstypen ersetzen bzw.
− als Gesamtweiser die waldbauliche Einzelplanung überprüfen
• Turnus
Der Eingriffsturnus gibt die Anzahl der Eingriffe in Holznutzungen - bezogen auf den Bestand - innerhalb
des Planungszeitraums an. Er dient zur Berechnung der mehrfachen Arbeitsflächen*. Der Turnus wird mit
einer Stelle hinter dem Komma angegeben. Beispiel: Turnus 1,5 bedeutet, auf 50% der Fläche sollen 2
Eingriffe stattfinden
• Verjüngungsziel
Das Verjüngungsziel gibt Aufschluss über die angestrebte Baumartenmischung des für die nächsten 10
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Jahre geplanten Verjüngungszugangs*. Verjüngungsziele werden auf standörtlicher Grundlage unter
Berücksichtigung der Ergebnisse der Waldfunktionenkartierung* nach betriebstechnischen, betriebswirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten festgelegt
• Vorbau
Der Vorbau ist die künstliche Vorausverjüngung eines Bestandes durch Anbau von Schattbaumarten unter
dem Kronenschirm. Dadurch sollen Baumarten eingebracht werden, die aufgrund fehlender Samenbäume
nicht natürlich zu verjüngen sind.
• Vorrat
Der Vorrat ist das stehende Holzvolumen. Er wird in Vorratsfestmetern Derbholz mit Rinde* (Vfm
ausgedrückt.
D
m.R.)
• Vorratsfestmeter
Vorratsfestmeter ist die Maßeinheit für den stehenden Holzvorrat an Derbholz* mit Rinde und für die
Zuwachswerte*.
• Waldschutzgebiete
Waldschutzgebiete nach § 32 LWaldG sind Bann- und Schonwald. Sie werden mit Zustimmung des
Waldbesitzers durch die höhere Forstbehörde durch Rechtsverordnung ausgewiesen und dienen
ökologischen und wissenschaftlichen Zwecken. Der Bannwald ist ein sich selbst überlassenes
Waldreservat, in dem i.d.R. jeder Eingriff unzulässig ist. Im Schonwald sollen bestimmte
Waldgesellschaften erhalten, entwickelt oder erneuert werden. Die dazu notwendigen Pflegemaßnahmen
werden in der Rechtsverordnung näher geregelt.
• Waldfunktionenkartierung
Die Waldfunktionenkartierung erfasst die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes flächendeckend in
Waldfunktionenkarten* für alle Waldeigentumsarten und stellt damit eine wichtige Entscheidungsgrundlage
für die mittelfristige Planung im Forstbetrieb dar.
• Waldbiotopkartierung
Durch die Waldbiotopkartierung werden Biotopschutzwälder nach § 30 a LWaldG abgegrenzt und
beschrieben sowie in Karten und Verzeichnisse eingetragen. Die Kartierung erfolgt flächendeckend für alle
Waldeigentumsarten und ist ortsüblich durch die Forstbehörde bekanntzumachen.
Die Ausweisung von Biotopschutzwald ist für die Forsteinrichtung bindend und wird entsprechend den
jeweiligen Schutzzielen bei der Planung von Bewirtschaftungsmaßnahmen berücksichtigt.
• Waldentwicklungstyp
Zu Waldentwicklungstypen werden Bestände mit vergleichbarem waldbaulichen Ausgangszustand und
Produktionsziel zusammengefasst. Sie beschreiben die zweckmäßigsten waldbaulichen Verfahren und
Techniken zur Erreichung dieses Zieles unter Beachtung der Funktionenvielfalt des Waldes.
Waldentwicklungstypen sind Einheiten für Zustandserfassung, Planung, Vollzug und Kontrolle.
• Zuwachs
Die Forsteinrichtung unterscheidet im Wesentlichen:
− den durchschnittlichen, jährlichen Gesamtzuwachs (dGz), der die nachhaltig jährlich zuwachsende
und nutzbare Masse im Laufe einer bestimmten Zeit (100 Jahre (dGz 100 ) und den
− laufenden, jährlichen Zuwachs (lGz), der die gegenwärtige Zuwachsleistung wiedergibt.
Die Zuwachswerte werden i.d.R. in Vorratsfestmetern Derbholz mit Rinde* und je Jahr und ha angegeben
(Vfm/J/ha).
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