Datei öffnen - Förderverein Francisceum Zerbst
Transcription
Datei öffnen - Förderverein Francisceum Zerbst
NACHRICHTENBLATT für Schüler, Eltern und Ehemalige Francisceum Zerbst November 2006 Mit Einladung zu den Schulfesttagen und zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins 2007 Inhalt Vorwort Einladung zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins 2007 Einladung zu den Schulfesttagen 2007 Statistisches zum Schuljahr 2006/07 Fotos der fünften und elften Klassen In den Ruhestand verabschiedete Kollegen: Helga Schulze Jürgen Spitzer Frank Rudolph Xiaolong Ou: „Schönes Zerbst – schönes Deutschland!“ Rede der Schüler zur Abiturentlassung Die Abiturientinnen und Abiturienten 2006 Veranstaltungen von Juni bis November 2006 Fotos vom Kulturabend „Männer, Frauen und andere Katastrophen“ Studienfahrten: Prag 1 Prag 2 London Weimar Ostsee Paris Trier Berlin Fotos vom neuen Gebäude in der Jeverschen Straße Besuch des Stasigefängnisses in BerlinHohenschönhausen Sicherheitsverfilmung in der Francisceumsbibliothek Vor 400 Jahren starb Wolfgang Amling Spender im Zeitraum vom Mai bis Nov. 2006 Unterkünfte für die Schulfesttage: Hotels und Pensionen in Zerbst Torsten Huß Seite 1 1 Detlev Pöls 2 3 4 Marion Schiller Christel Teßmer Ditha Laube Desirée Mainzer 10 11 12 13 Carolin Schleinig, Susanne Körper 14 18 19 20 Sophie Tentrop, Ariane Herrmann Lisa Giest Stefan Rohm Julia Neumann Olaf Uschmann Marcel Gieseler Christian Elz Friederike Heuseler 22 23 24 26 27 29 31 31 33 Christian Elz Petra Volger, Iruta Völlger Dr. Eberhard Schmaling 35 36 37 40 42 Vorwort In Ergänzung zum anschließend abgedruckten Programm der Schulfesttage möchte ich Sie auf zwei Veranstaltungen am Samstag hinweisen, die in diesem Schuljahr neu aufgenommen wurden. Da die letztjährige Schlossbesichtigung auf sehr große Resonanz stieß, bietet dieses Mal der Förderverein der Nikolaikirche an, die Ruine zu besichtigen. Auch der Turm kann bestiegen werden. Am Abend werden wir auf eine Tanzveranstaltung verzichten und in die Schule zu einem „Abend der Begegnung“ einladen. Hier können ehemalige Schüler aller Jahrgänge ihre alten Lehrer in altvertrauter Umgebung treffen und sich ohne störende Musikuntermalung mit ihnen unterhalten. Wir hoffen, dass dieses Angebot gut angenommen wird. Schüler der 11. Klassen werden die Bewirtung bei dieser Veranstaltung übernehmen. Torsten Huß An die Mitglieder des Fördervereins Francisceum Zerbst e. V. Einladung zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins Francisceum Zerbst e. V. im Jahre 2007 am Freitag, 27. April 2007, 17.00 Uhr im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes, Weinberg 1, 39261 Zerbst Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Vorsitzenden 2. Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2005 3. Bericht der Kassenprüfer 4. Entlastung des Vorstandes 5. Genehmigung des Voranschlages für das laufende Geschäftsjahr 6. Wahl des Vorstandes 7. Verschiedenes Vorschläge zur Tagesordnung gem. Satzung § 8 erbitten wir bis zum 18. April 2007. Mit freundlichen Grüßen Der Vorstand Torsten Huß Vorsitzender Zerbst, 15. November 2006 1 Einladung zu den Schulfesttagen 27. - 29. April 2007 und zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins 27. April 2007 Das Gymnasium Francisceum in Zerbst lädt alle ehemaligen Schüler des Francisceums, der Oberschule, der erweiterten Oberschule, Mitglieder des Fördervereins und Freunde des Francisceums aus Anlass seines 204-jährigen Bestehens seit seiner Neubegründung durch Fürst Leopold Friedrich Franz zu seinen Schulfesttagen vom 27. – 29. April 2007 ein. Programm Freitag, 27. April 2007 ab 8.00 Uhr Projekttag der Schule mit Vorträgen und Präsentation der Schüleraktivitäten 17.00 Uhr Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes 19.00 Uhr Chorkonzert in der Aula Sonnabend, 28. April 2007 10.00 Uhr Festakt in der Aula (Ab ca. 11.30 Uhr wird eine warme Suppe angeboten.) anschließend Führungen durch die Schule ab 14.00 Uhr Treffen ehemaliger Francisceer zum Kaffeetrinken in der Aula (Bitte teilen Sie uns Reservierungswünsche für Klassentreffen in separaten Räumen mit.) 17.00 Uhr Besichtigung der Ruine der Nikolaikirche 19.00 Uhr Abend der Begegnung in der Schule Sonntag, 29. April 2007 10.00 Uhr Frühschoppen in der Turnhalle „Gut Heil“ Dr. E. Schmaling Schulleiter 2 T. Huß Vorsitzender des Fördervereins Förderverein Francisceum Zerbst e. V. Weinberg 1 39261 Zerbst Telefon: 03923/787872 Bürozeiten: mittwochs 9.45 – 11.30 Uhr (außer in den Schulferien) Internetadresse: www.foerderverein-francisceum.de Statistisches zum Schuljahr 2006/2007 Wir haben in diesem Schuljahr 860 Schüler, 365 in den Klassen 5 bis 9 und 495 in den 10. bis 13. Klassen. Die drei 5., zwei 6., vier 7., drei 8. und drei 9. Klassen werden im für uns neuen Schulteil in der Jeverschen Straße unterrichtet. Das ehemalige Gebäude der Sekundarschule „Am Rephuhns Garten“ ist sehr schön und bietet unseren Schülern der Sekundarstufe 1 gute Lernbedingungen. Leider liegt dieses Gebäude viel zu weit von unserem alten Klostergebäude am Weinberg entfernt, in dem fünf 10., sechs 11., sechs 12. und sechs 13. Klassen untergebracht sind. Wir haben nun auch keine eigene Sporthalle mehr, der Unterricht ist auf vier Turnhallen in der ganzen Stadt verteilt. Die Schüler der 12. und 13. Klassen legen am Ende des Schuljahres gleichzeitig das Abitur ab, auf diese Mega-Prüfung „freuen“ wir uns schon alle. Die spannendste Frage dabei lautet dann: Wie wird die Matheprüfung? Aus dem 12. Schuljahrgang sind nach dem 2. Kurshalbjahr 20 Schüler zurückgetreten bzw. abgegangen, vielleicht auch deshalb, weil das Experiment, ob Schüler bis zu 40 Unterrichtsstunden in der Woche verkraften können, gescheitert ist. Eine unglaubliche Geschichte spielte sich im Zusammenhang mit Rechtskunde ab. Unsere einzige Lehrerin für dieses Fach bekam 3 Wochen nach Schuljahresbeginn die Zulassung für ein Studium und war ab Oktober abwesend. Ersatz erhielten wir ab November mit einer Lehrerin aus Köthen, aber nur für die Kurse der 12. und 13. Klassen. Die neu eingerichteten Kurse der 10. und 11. Klassen mussten aufgelöst werden. Detlev Pöls 3 Klassenfotos der 5. Klassen Klasse 5/1 Klasse 5/2 4 Links: Klasse 5/1 Frau Höpfner Hintere Reihe: Romy Schumann, Charleen-Francis Lehmann, Kaja Papenroth, Adelina Berisha, Anna Stein, Wiebke Schönwalder, Malwine Ifferth, Elisabeth Markmann Mittlere Reihe: Tom Lutter, Vincent Neumann, Lisa Marie Engelmann, Jura Fikel, Corinna Kömling, Maximilian Wolf, Leoni Fahle, Chris Specht, Luisa Heuschkel Vordere Reihe: Dennis Linsdorf, Maxi Schmidt, Vivien Hohmann, Nico Wallwitz, Pia Borchert, Sophie Ernst, Jonas Hauser, Christina Schulze, Erik Hünecke Klasse 5/3 Frau Wricke Hintere Reihe: Max Glöckner, Christoph Alarich, Martin Feldmann, Julian Lüdecke, Darja Steinpress, Laura Liensdorf, Henriette Hahn Mittlere Reihe: Kristin Lehmann, Vanessa Hohenstein, Eric Metzker, Leon Rongelraths, Johannes Rückert, Lukas Elz, Neele Ventur, Marvin Albrecht, Lukas Bergholz Vordere Reihe: Sarah Wrahse, Lucie Weferling, Markus Metzker, Josefine-Lourdes Straube, Elisabeth Heil, Patricia Wilk, Julia Hamisch, Lina Elz, Julia Hünecke, Lisa Grögor Es fehlen: Martin-Robert Demski, Erik-Konrad Bettge Links: Klasse 5/2 Frau Hornemann Hintere Reihe: Kristina Khiel, Sarah Sklenar, Esther de Vries, Vivien Ritze, Lea-Jessica Strobel, Ricardo Osman, Henning Schmidt Mittlere Reihe: Heleen Sillekens, Vivian Heitsch, Michelle Schmidtke, Lena Pfützenreuter, Oliver Willno, Felix Häntze, Jakob Neumann, Eric Borutzki, Fabian Schmidt Vordere Reihe: Elisa Bittner, Ulrike Schirmer, Nicole Zilski, Marion van Ginkel, Saskia Peske, Max Kretschmer, Maximilian Schulze, Hannes Sohn, Matthias Schneider, Sebastian Strauß 5 Klassenfotos der 11. Klassen: Klasse 11/1 Klasse 11/2 6 Links: Klasse 11/1 Frau Dreimann Hintere Reihe: Daniel Scholz, Christopher Lachmann, Andreas Löwe, Florian Steinmann, Michael Eckardt, Florian Bergholz, Robert Plettner Mittlere Reihe: Nico Held, Tobias Meier, Claudia Köppen, Cindy Fuhrer, Martin Jakob, Conrad-Lucas Gommlich, Stephanie Ball, Florian Tobis Vordere Reihe: Marie-Christin Dichte, Susann Rießmann, Carolin Böhme, Kirsten Kegel, Jana Siesing, Marianne Weiß, Katharina Pfeiffer, Lisa Nagorski Klasse 11/3 Herr Ritzmann Hintere Reihe: Georg Lange, Matthias Menzel, Yves Schüler Mittlere Reihe: Christian Ernst, Alexander Stephan, Stefan Körtge, Lars Habelmann, Sandra Bartsch, Fabian Raugust, Jakob Neuling, Katrin Unterseher, Lisa Jedwabski Vordere Reihe: Sebastian Dobritz, Kristin Schiller, Sophie Sommer, Maika Brüning, Alexandra Kersten, Paulette Geyer, Melanie Löwe, Angelina Kahlo Es fehlen: Jennifer Hentrich, Nadine Pieper, Katharina Wiebe Links: Klasse 11/2 Frau Borchardt Hintere Reihe: Tobias Bachmann, Rene Eisenhuth, Martin Kiehne, Karsten Schuckert, Marcus Müller, Marcus Kamieth, Martin Riehl Mittlere Reihe: Marcel Sinke, Franz Lange, Birgit Elster, Julia Pflug, Anika Vandrey, Kathleen Dietrich, Evghenija Steinpress, Sascha Prange Vordere Reihe: Kai Lukan, Hannah Heger, Matthias Meißner, Marta Kowalska, Sophie Wenig, Nancy Grubitz, Jenny Anne Berger, Tino Gast 7 Klasse 11/4 Klasse 11/5 8 Links: Klasse 11/4 Herr Krüger Hintere Reihe: Martin Dietze, Christoph Hamisch, Daniel Krone, Denis Schulze, Erik Giese, Tobias Els, Andreas Neumann, Florian Straube Mittlere Reihe: Jana Laukien, Christina Reichelt, Steffi Meyer, Marie-Sophie Specht, Katharina Herrmann, Madlin Bernau, Christopher Jobs Vordere Reihe: Christina Scholz, Kathrin Winkler, Maria Pietschner, Martina Barthel, Martin Malolepsy Es fehlt: Julia Weichold Klasse 11/6 Herr Trautewein Hintere Reihe: Sebastian Schunke, Martin Dähne, Joris Kampschöer, Thomas Telle, Martin Lewin, Toni Hartmann, Viktor Grebe Mittlere Reihe: Julia Reinholz, Caroline Große, Jana Bayer, Michel Wagner, Anja Ostrowski, Anja Steenweg, Monique Holley, Steffen Zimmermann Vordere Reihe: Anna Pinzer, Anja Köhler, Tanja Schochardt, Franziska Müller, Sarah Dubben, Isabel Krmela, Janine Mahlo, Daniel Fink Links: Klasse 11/5 Frau Heise Hintere Reihe: Danilo Benedix, Christian Kantner, Stefan Dose, Christopher Herder, Daniel Reichert, Michael Leps, Ricardo Pietrek Mittlere Reihe: Benjamin Billepp, Kien Nguyen Duc, Philipp Leps, Sarah Gnoth, Annegret Sperling, Ann-Katrin Franke, Julia Milde Vordere Reihe: Laura Klausnitzer, Grit Kraemer, Madleen Zander, Mirjam Mager, Julia Schulze, Anastasia Wachtel, Ilka Schmalenberg, Pia Handrich 9 In den Ruhestand verabschiedete Kollegen: Helga Schulze Als die Deutsch-Russisch-Lehrerin Helga Schulze im Juli 2005 meinem Sohn auf der Bühne der Stadthalle Zerbst das Abiturzeugnis überreichte, erinnerte ich mich daran, dass auch ich 26 Jahre zuvor mein Reifezeugnis aus ihren Händen erhalten hatte. Ein Jahr später, im Juli 2006, stand sie selbst auf dieser Bühne und wurde feierlich von Herrn Dr. Schmaling nach 35 Jahren Schuldienst in die so genannte Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet. Frau Schulze trat nach ihrem Studium an der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald 1971 an der Heimoberschule Wendgräben in den Schuldienst ein. Ich lernte sie 1975 an der EOS „Albert Kuntz“ Zerbst kennen, als ich dort in die 9. Klasse kam und Helga Schulze meine Klassenlehrerin wurde. Sie übte ihren Beruf mit großem Engagement, Fachkompetenz und einer gehörigen Portion Humor aus. Ihr mecklenburgisches Naturell brachte uns so manches Mal ins Schwitzen, denn durch ihre absolut konsequente, aber dennoch herzliche und ehrliche Art förderte sie die Auseinandersetzung mit den nicht immer einfachen (und für uns oftmals schwer einzusehenden) Unterrichtsgegenständen. Darüber hinaus war sie für ihre Schüler nicht nur in schulischen, sondern auch in ganz persönlichen Fragen immer eine Ansprechpartnerin und kompetente Ratgeberin. So sorgte sie dafür, dass wir die (menschliche!!) Reife nicht nur auf dem Papier bestätigt bekamen. Ihren Prinzipien blieb Helga Schulze bis zu ihrer letzten Unterrichtsstunde treu, zahlreiche Schülergenerationen werden dies sicherlich bestätigen können. Im September 1989 begegnete ich Helga Schulze in einer stürmischen Zeit des politischen Umbruchs an der EOS „Albert Kuntz“ als Kollegin wieder. Von Anfang an war unsere Zusammenarbeit gekennzeichnet von Kollegialität, Vertrauen und ständiger Hilfsbereitschaft ihrerseits. Helga Schulze war und ist in vielerlei Hinsicht ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und Arbeitsdisziplin. Trotz offensichtlicher gesundheitlicher Handicaps (große Taschentuchpakete, fehlende Stimmkraft) war Unterrichtsausfall für sie nicht akzeptabel. Bis zu ihrem letzten Arbeitstag bereitete sie sich akribisch auf ihren Unterricht vor und für den „Fall des Falles“ hatte sie immer eine „Variante B“ (oder auch C und D) in der Tasche. Das Kollegium des Francisceums lernte 10 Helga Schulze auch als Mitorganisator geselliger Unternehmungen, wie z.B. Weihnachtsfeiern oder Gewerkschaftsveranstaltungen, kennen und schätzen. Als Verantwortliche für Schulfahrten hatte sie die Fäden fest in der Hand, denn sie konnte jederzeit über rechtliche und finanzielle Aspekte von Klassenfahrten zuverlässig Auskunft geben und kümmerte sich darum, dass Schüler und auch Lehrer die ihnen zustehenden finanziellen Zuwendungen in Anspruch nehmen konnten. Mit dem ihr eigenen Enthusiasmus setzt Helga Schulze nach 35 Dienstjahren nun neue Prioritäten in ihrem Leben. Ihre Aufgaben als Tochter, Ehefrau, Mutter von zwei Töchtern und vorerst ein-fache Oma füllen ihren Tagesablauf. Helga, ich wünsche dir im Namen aller Kolleginnen und Kollegen dafür und für deinen weiteren Lebensweg viel Freude, Gesundheit und Kraft. Wir hoffen alle, dass du mit deiner erfrischenden Art die geselligen Zusammenkünfte und Unternehmungen des Kollegiums noch recht oft bereicherst. Marion Schiller Jürgen Spitzer Es ist eine schöne Tradition am Francisceum, dass während der Abschlussfeier für einen Abiturjahrgang nicht nur die Jugendlichen in einen neuen Lebensabschnitt entlassen, sondern auch Pädagogen mit herzlichen Worten in den Ruhestand verabschiedet werden. Als Jürgen Spitzer am Ende des Schuljahres 2004/05 sein aktives Lehrerdasein beendete, blickte er auf 32 Dienstjahre zurück. Seit 1972 unterrichtete er als Fachlehrer für Deutsch und Geschichte, am Gymnasium Francisceum war er seit 1991 tätig. Seine große Leidenschaft gehört der Literatur und der Malerei, und da er selbst ein anspruchsvoller Leser und auch Autor von zahlreichen Erzählungen und Gedichten ist, war es für ihn immer wichtig, das Interesse seiner Schüler an literarischen Werken zu wecken und mit ihnen daran so zu arbeiten, dass sie nachhaltig wirken. Seinen Unterricht interessant zu gestalten, mit den Jugendlichen niveauvolle Projekte zu verwirklichen und die schöpferische 11 Arbeit zu fördern, das lag Jürgen Spitzer besonders am Herzen. Seine Fachkompetenz, das breite Allgemeinwissen, aber auch sein Witz und Humor wurden von Schülern und Kollegen geschätzt. Engagiert hat sich Jürgen Spitzer bei der Durchführung der Schulfesttage und für das geistig-kulturelle Leben des Fördervereins. Eine besondere Veranstaltung für interessierte Mitglieder, in der er aus einem seiner Manuskripte vorlas, ist uns noch in guter Erinnerung. Wir wünschen für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass genügend Zeit da ist, um den vielen Hobbys nachgehen zu können. Christel Teßmer Frank Rudolph Der 31. 10. 2006 wurde für Frank Rudolph zum Beginn eines neuen Lebensabschnittes, denn nach 39 Dienstjahren hieß es nun für ihn, der Schule ade zu sagen. Frank Rudolph unterrichtete in den Fächern Mathematik und Physik und da er sich sehr für Astronomie interessiert, nahm er die Gelegenheiten wahr, sich auch in diesem Fach weiterzubilden, um es ebenfalls unterrichten zu können. Nach dem Studium in Jena begann seine berufliche Laufbahn in Loburg, aber sehr bald wurde er nach Lübs an die dortige POS versetzt, was gleichzeitig einen Wohnungswechsel nach sich zog. Auch wenn das Leben im Dorf zunächst eine ziemliche Umstellung bedeutete, bezeichnet er die 24 Berufsjahre an der dortigen Schule als die schönsten. Für Frank Rudolph war es immer besonders wichtig, gut mit den Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, Erfahrungen auszutauschen und nach Möglichkeiten zu suchen, den Unterricht interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Dem langjährigen und somit erfahrenen Klassenleiter lag der gute Kontakt zu Schülern und Eltern besonders am Herzen, und weil das nicht nur über den Unterricht zu realisieren war, regte er vielfältige außerunterrichtliche Aktivitäten an. So machte es ihm z. B. sehr viel Spaß, Klassenfahrten zu organisieren. Der Schüleraustausch mit dem Gymnasium Trutnov im tschechischen Riesengebirge, für den er sich sehr engagierte, führte zu freundschaftlichen Kontakten mit dortigen Kollegen, die er auch weiterhin aufrechterhalten wird. 12 Da der „tägliche Gang zur Schule“ für Frank Rudolph nun wegfällt, hat er als passionierter Heimwerker endlich Zeit, sich Haus und Garten zu widmen. Auch das Reisen wird einen großen Platz in den weiteren Planungen einnehmen, wobei die große Liebe den Alpen gilt. Ditha Laube Xiaolong Ou: „Schönes Zerbst - schönes Deutschland!“ Im Juli dieses Jahres hieß es für den aus Peking kommenden Austauschschüler am Francisceum Xiaolong Ou Abschied zu nehmen von seinen Gasteltern und Gastgeschwistern, von Freunden, Mitschülern und Lehrern, von Zerbst. Im Vergleich zu seiner Heimatstadt Peking, wo ca. 16 Millionen Menschen leben, findet er für das beschauliche Zerbst solche Attribute wie klein, ruhig, keine Hektik. Letzteres gefällt ihm besonders gut. Dass bei uns kleinere Maßstäbe als in China herrschen, merkte Xiaolong auch am Francisceum, an dem ca. 1000 Schüler lernen, während an seiner Pekinger Heimatschule zwischen 4000 und 5000 Schüler unterrichtet werden. Die Idee, für ein Jahr nach Deutschland zu gehen, kam ihm während eines Urlaubes hierzulande im Jahre 2001. Auf die Frage, ob es ihm schwer fiel, in Deutschland neue Freunde zu finden, meinte Xiaolong, dass es vor allem in den ersten Wochen aufgrund seiner damals noch nicht genügenden Deutschkenntnisse für ihn etwas problematisch war, Kontakte zu knüpfen. Auch musste er erst lernen, auf die Menschen zuzugehen, denn die Deutschen seien doch etwas verschlossener als die Chinesen, so Xiaolong. Er betont aber, dass die Deutschen sehr nett seien, ist das Eis erst einmal geschmolzen. Heute, nach fast einem Jahr Aufenthalt in Deutschland, schätzt der Siebzehnjährige ein, dass sich seine Deutschkenntnisse enorm verbessert haben. Dies können auch seine Mitschüler bestätigen. Er selbst meint, es hapere nur noch in der Grammatik. Seine erworbenen Deutschkenntnisse können für ihn im späteren beruflichen Fortkommen von Vorteil sein, denn der Handel zwischen Deutschland und China floriert heute 13 besser denn je. Viele namhafte deutsche Firmen sind in China ansässig. In einer von ihnen würde Xiaolong gern arbeiten wollen. Besonders gut fand der junge Chinese, dass er in Deutschland im Vergleich zu China viel Freizeit hatte, die er u. a. nutzte, um im Schulchor des Francisceums mitzuwirken, was ihm viel Freude bereitete. Xiaolong Ou versuchte in diesem Austauschjahr den Deutschen sein Heimatland China näher zu bringen. Seiner Meinung nach zeigt das deutsche Fernsehen zwar viele Berichte über China, aber dabei wird meistens nur von Problemen gesprochen. Xiaolongs Absicht war es, den Deutschen auch die schönen Seiten seiner Heimat zu zeigen. So hielt er Vorträge über China in der Sekundarschule Loburg sowie im Zerbster Francisceum, die eine große Resonanz fanden. Auch hatte er für die Schulfesttage am Francisceum eine Chinakohlsuppe gekocht, die seinen Mitschülern sehr mundete. Auch werden seine Zerbster Freunde die leckeren Bonbons aus China künftig vermissen. Apropos Essen in China und Deutschland: während seines Vortrages über seine Heimat verwies er darauf, dass in einigen wenigen Gebieten Chinas noch Hunde- und Katzenfleisch gegessen wird, aber er betonte, dass so etwas bei ihm niemals auf den Speiseplan kommt. Er bevorzugt lieber die schmackhafte Pekingente. Wenn er demnächst seine Koffer packt, tut er dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut er sich darauf, seine Eltern und Freunde wieder zu sehen und ihnen von seinen Erlebnissen in Deutschland zu erzählen. Andererseits wird er vor allem seine Gastfamilie Schiller, der er für ihre Fürsorge sehr dankt, vermissen, aber auch seine Freunde, Mitschüler und Lehrer aus Zerbst und Deutschland. Die Zerbster Gymnasiasten meinen einstimmig, auch sie hätten von dem gemeinsamen Schuljahr mit Xiaolong sehr profitiert. Die Gespräche mit ihm halfen den jungen Zerbstern, Vorurteile abzubauen, die asiatische Welt, die bisher für die meisten schwer vorstellbar und nicht greifbar war, besser zu verstehen. Alle Francisceer wünschen Xiaolong Ou nur das Beste für seinen weiteren Lebensweg und hoffen ganz stark, dass er Zerbst nie vergessen wird und vielleicht einmal wieder besucht. Desirée Mainzer Rede der Schüler zur Abiturentlassung Liebe Abiturienten, sehr geehrter Herr Dr. Schmaling, verehrte Lehrer, liebe Eltern und liebe Gäste! Im Gegensatz zu „Willkommen am Weinberg!“ klingen die Abschiedsworte: 14 „Nun besitzt ihr die Hochschulreife, viel Glück in der Zukunft!“ doch viel sentimentaler. Während damals das Ziel für die nächsten 3-4 Jahre klar umrissen war, so ist unsere Zukunft jetzt viel ungewisser. Was geht eigentlich in den Köpfen von zukünftigen Architekten, Biologieprofessoren, Journalisten und Beamten vor? Mit euch möchten wir jetzt gemeinsam unsere letzten Schuljahre am Francisceum Revue passieren lassen. Wie verliefen die letzten 3 Jahre einschließlich Abitur? Das Abi begann für uns alle mit der „Versetzung“ an das Gebäude am Weinberg. Während ein Teil der Schüler nun voller Ehrfurcht durch das geschichtsträchtige Gebäude wandelte, war der andere Teil wohl einfach nur froh, endlich legal auf dem Schulhof rauchen zu dürfen. Neben den Eingewöhnungsschwierigkeiten, die das neue Gebäude mit sich brachte (man stelle sich vor: es gibt keine Pausenklingel), wurden wir mit einer weiteren Problemstellung konfrontiert und zwar galt es, zarte Bande zwischen Laurentinern und Francisceern zu knüpfen. Dies gelang sehr schnell, denn schon bald sah man die ersten Pärchen turtelnd über den Südhof spazieren. So perfektionierten die einen ihre Biokenntnisse und die anderen übten sich erfolgreich daran, die Kommunikationsbrücke zwischen zwei doch sehr unterschiedlichen Welten aufzubauen. Dies gelang zum einen bei der Anfang der 11. durchgeführten Klassenfahrt nach Rom und Malente, und zum anderen durch die gemeinsame Bewältigung von Problemen, wie beispielsweise: wo (zur Hölle) ist eigentlich Raum W5?! Nachdem wir diese und ähnlich schwerwiegende Fragen grandios gelöst hatten, starteten wir mit viel Kraft und Elan in die Einführungsphase der 11. Klasse. Nach der erneuten Klassenzusammenlegung in der 12. Klasse kämpften wir nun gemeinsam für das eine Ziel: die Studienfahrt (obwohl einige bestimmt auch an das Abi dachten). Doch bis dahin gab es neben den vielen Anforderungen wie Vorträge, Kontrollen, Tests und Klausuren auch nennenswerte Ereignisse und Darbietungen. So zum Beispiel die alljährlichen Instrumentalwettbewerbe und Kulturabende, bei denen viele von unseren begabten Musikern hervorragende Leistungen und Eigenkompositionen präsentierten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit der 12. Klasse fuhr der Kurs der Ski- und Snowboarder nach Südtirol, um die Theorie auf die Skipiste zu verlagern. Während dieser Zeit, in der einige Schüler ihre sportlichen Geschicke unter Beweis stellten, nutzten andere die Möglichkeit, in der Bergakademie Freiberg Satellitenbilder per GIS auszuwerten. Andere wiederum konnten in verschiedenen Projekten ihre Talente verwirklichen. Ein weiterer Höhepunkt und gleichzeitig erster Beweis für unser Organisationstalent war das Mitternachtsturnier. Viel schwieriger erwies sich die Planung des letzten Schultages, der trotzdem ein voller Erfolg wurde. All dies hat unsere Freundschaft gestärkt und wird unvergesslich bleiben. So kam es 15 dann, dass Anfang des 13. Schuljahres 120 Gymnasiasten auf dem Weg zum Abitur einen Umweg über Prag, Südfrankreich und die Ostsee machten. Aber auch in unserem vermeintlichen Urlaub wurden wir immer wieder daran erinnert, dass das Abi nicht ohne Arbeit geschafft werden kann. Denn eins war allen von uns klar: erst das Vergnügen und dann die Arbeit so weit wie möglich von uns schieben. Doch auch die beste Verdrängungstaktik nützte nichts, als die Prüfungen des Vorabiturs vor der Tür standen. Plötzlich und früher als von uns erwartet, war die Vorbereitungszeit vorbei und wir mussten uns der Generalprobe stellen. Nicht nur diese absolvierten wir erfolgreich, denn sonst würden wir wohl heute nicht hier sitzen, aber wie sagte schon Charles Caleb Colton, ein englischer Kleriker und Schriftsteller, „Prüfungen sind deshalb so scheußlich, weil der größte Trottel mehr fragen kann, als der klügste Mensch zu beantworten vermag.“ Trotz aller Bemühungen und aufmunternder Worte, hatten wir große Schwierigkeiten die laut Kultusministerium „anspruchsvollen Aufgaben“ im Matheabitur zu meistern. In der Presse erschienen täglich neue Beschwerden über die, unserer Meinung nach, zu hoch angesetzten Erwartungen. Doch haben wir eine Chance, uns dagegen zu wehren? Nein! Das Ende vom Lied waren Nachprüfungen und Stress für Abiturienten und Lehrer. Das Geschichtsabi fiel gänzlich aus der Reihe. Da an diesem Tag der 203. Schulgeburtstag zelebriert wurde, waren wir gezwungen, die Prüfung in der Turnhalle zu schreiben. „Ein geschichtliches Ereignis“, wie Herr Dr. Schmaling zu Beginn der Prüfung sagte. So wird unserem Abijahrgang dieses einzigartige Erlebnis für immer in Erinnerung bleiben. Obwohl dieser Weg sehr steinig und Kräfte zehrend war, haben wir dank der zahlreichen Unterstützung, die wir von außen bekamen, das Abitur geschafft. So gilt unsere Dankbarkeit wohl an erster Stelle unseren Eltern, denn für sie ist es am schwersten, uns ziehen zu lassen. Selbst Wilhelm Busch bemerkte „Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit“. Tätigkeiten wie Schultüte tragen, Buchseiten mit Eselsohren versehen, tausende Bleistiftminen zerbrechen und Hausaufgaben abschreiben sind nun Geschichte. Nach endlosen Jahren als Lehrlinge nehmen wir nun unsere Chance war, Meister zu werden. Außerdem danken wir natürlich unseren Großeltern und Verwandten, die uns bis hier begleitet, finanziell unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, zumindest so weit wie es geht, denn man stelle sich vor: es gibt doch tatsächlich Eltern und Großeltern, die mit der Partialbruchzerlegung in der Differentialrechnung nicht klarkommen. Doch auch Freunde, Klassenkameraden und Klassensprecher sowie unsere Schülersprecher haben sich engagiert, uns immer wieder motiviert, unterstützt und von der stressigen Vorbereitungszeit abgelenkt. Mindestens genauso anstrengend wie für uns, war es für unsere Lehrer. 16 Besonders die Tutoren Frau Giese, Frau Gohl, Frau Puppe, Herr Gorski, Herr Hoffmann und Herr Knauer versuchten, uns als ihre Schützlinge auf dem rechten Weg zu halten (sie betätigten sich sozusagen als Leitplanken). Grammatikalische, mathematische und zwischenmenschliche Probleme konnten mit ihrer Hilfe und den Ratschlägen schnell beseitigt werden. An dieser Stelle möchten wir ihnen Dank und Respekt aussprechen. Ein besonders großes Lob vergeben wir an Herrn Gorski. Ohne ihn wäre die Vorbereitung der Abiturfeierlichkeiten weitaus schwieriger gewesen. Des Weiteren schätzen wir die Arbeit von Frau Schimmel und Herrn Dr. Schmaling. Neben den tollen Tipps im Unterricht managten sie unseren Schulalltag und diverse Veranstaltungen. Doch auch die Fachlehrer möchten wir in unserer Dankesrede erwähnen. Durch ihre Begeisterung, ich erinnere an das Augen sezieren, und ihr Engagement trugen sie maßgeblich zum Gelingen des Abiturs bei. Aber nicht nur das. Sie vermittelten uns außer bloßer Fakten auch persönliche Erfahrungen, die uns und unseren Lebensweg prägen. Wir wünschen allen Lehrern, die mit uns die Schule verlassen und in den Ruhestand gehen, alles Gute. Ebenso dankt der Abitur-Jahrgang 06 den „guten Geistern“ des Francisceums: dem Hausmeister-Team, dem Sekretariat, dem Reinigungspersonal und dem Kantinenservice, denn alle sorgten dafür, dass wir in Ordnung und Gemütlichkeit unseren Lernalltag bewältigen konnten. Das ist nur ein kleiner Teil der Erinnerungen, die wir mitnehmen werden, wenn wir nun nach 13 Jahren die Schule verlassen. Viele werden studieren oder aber zunächst ihren Grundwehrdienst bzw. Zivildienst ableisten. Manche hält es nicht in Deutschland, ja nicht mal in Europa. Sie gehen nach Australien, Neuseeland oder nach Amerika. Aber dennoch freuen wir uns auf die bevorstehenden Herausforderungen und den neuen Lebensabschnitt. Trotz der endlosen Motivationen und Predigten müssen spätestens jetzt jedoch alle einsehen: letztendlich muss jeder von uns seinen Weg allein gehen. Und so werden wir nun - bestens ausgerüstet - auf die nichts ahnende Welt losgelassen, (die aber auch schon Schlimmeres als uns überstanden hat). Wir wünschen allen Abiturienten viel Erfolg, und genug Mut und Kraft um ihren Lebensweg nach eigenen Wünschen gestalten zu können. Aber wir können eigentlich optimistisch sein, denn wer ganze 13 Jahre Schule hinter sich gebracht hat, hat auch genügend Durchsetzungsvermögen, um sich in dieser Welt zurechtzufinden. Unser letztes gemeinsames Zusammenkommen beim Abiball heute Abend wird sicherlich gebührend gefeiert. In diesem Sinne verabschieden wir uns von allen Gästen und freuen uns auf die weiteren Höhepunkte des Tages. Dankeschön! Susanne Körper, Carolin Schleinig 17 Abiturientinnen und Abiturienten 2006 13/1 13/2 Abraham Jana Allner Braune Julia Berg Giest Marie Engel Gudella Janet Freihorst Holz Madlen Görisch Klatt Hans-Martin Haseloff Küllenberg Corinne Honigmann Lindner Christina Kantner Nachsel Sebastian Koch Rösschen Anke Lehmann Sandmann Ingrid Minz Schulze Britta Schleinig Semrau Theresia Schneider Wenzlaff Antje Sens Wollschläger Sandra Teßmann Vogel Zander 13/3 Arnold Annelie Bernau Jennifer de Vries Piet Filor Chris Fricke Stephanie Gliffe Franziska Habelmann Annemarie Jensen Anke Kaschewski Julia Köppen Sabine Lemke Hannes Perelman Igor Rose Franziska Schildt Maria Schneider Matthias Stein Cindy Wenske Sabrina Wünschmann Michelle 18 13/4 Arendt Beutelmann Bürgel Engelhardt Friedrich Gohla Henze Jacob Kenzler Körper Lehmann Mohs Moller Richter Schmidt Schuster Thiemann Wiebelitz Stefan Kristin Sandra Chris Caroline Christina Florian Markus Franziska Kai Anne Carolin Kristian Günter Sebastian Jana Rene Nadine Maik Christof Susann René Henriette Michael Marie-Ann Eric Susanne Stephan Konstantin Claudia Dennis Cindy Gerald Michael Maria-Sophie 13/5 Bankov Blumstengel de Vries Fenske Ganzert Groß Kaufmann Kükemück Meibusch Meinhold Rau Ruhmer Schmidt Stöhr Ulrich Wilke Katrin Antje Kees Saskia Johannes Stefanie Fabian Michael Burghard Lisa Matthias Sarah Sascha Elisabeth Marco Elisabeth 13/6 Bartels Briehm Eisenhuth Freier Geyer Gorylla Herfurth Hierse Kalmbach Kammrad Klausnitzer Kronberg Lindemann Nitschke Richter Ruhmer Sauermilch Schneider Seewitz Sticherling Tittel Wollgast Denise Juliane Doreen Tino Julia Claudia Ulrich Helen Lysiann Lisette Sara Steffen Kathrin Carlo Tobias Jenny Stephanie Friederike Claudia Anke Mary Mark Nichtschülerin: Yvonne Däubert Veranstaltungen vom Juni bis November 2006 13.-30. Juni Anfang Juli 8. Juli 14. Juli 9. September 25.-29. September 15. November Mündliche Abiturprüfungen Jeveraner Schüler im Francisceum Ausgabe der Reifezeugnisse und Abiturientenball Kulturabend der 12. und 13. Klassen Rock`n Ruin in der Nikolaikirche Studienfahrten der 12. und 13. Klassen 2. Stufe der Mathematikolympiade 19 Kulturabend: „Männer, Frauen und andere Katastrophen“ 20 21 Studienfahrten: Francisceer erkunden Prag Am 25.09.06 befanden sich 52 Schüler in Aufbruchstimmung. Grund hierfür war die lang ersehnte Studienfahrt nach Prag. Nach 6½ Stunden kamen wir endlich in der „Goldenen Stadt" an. Nicht zu übersehen war unser 20-stöckiges, ziegelrotes 2-Sterne-Hotel. Ein Großteil machte sich auch gleich auf den Weg die Gegend zu erkunden und partytaugliche Locations ausfindig zu machen. Durch das ausgiebige Frühstück waren wir am nächsten Tag fit für unseren 3stündigen Stadtrundgang mit Ludmilla. Bei der Besichtigung der Prager Burg konnten wir die Originalschauplätze der tschechischen Geschichte besuchen. Erleichtert, Freizeit zu haben, bekamen wir anschließend die Möglichkeit, Prag auf eigene Faust zu entdecken. Noch am selben Abend begann für viele das aufregende Nachtleben in der größten Disco Mitteleuropas. Ausgeschlafen traten wir die Reise nach Theresienstadt an, was für viele den Höhepunkt darstellte, da sie hier am Ort des Geschehens das Leben der Juden nachvollziehen konnten. Einfühlsam berichtete unser Gruppenführer von dem Werdegang der Gefangenen, die dann von dort aus in Vernichtungslager deportiert wurden. Dieser Ausflug galt als Grundlage der meisten Studienaufträge. Den letzten Tag brachten wir teilweise im jüdischen Viertel zu und wurden durch die noch erhalten gebliebenen Synagogen und den beeindruckenden jüdischen Friedhof geführt. Der Abschlussabend wurde von allen noch einmal in vollen Zügen genossen. Wohlbehalten kamen wir am Freitagnachmittag in Zerbst an. Wir möchten uns bei den Lehrern Frau Finger und Frau Häntze für den lockeren und einsichtigen Umgang mit uns bedanken. Denn auch ihr Verdienst ist es, dass Prag den meisten als eine eindrucksvolle Stadt in Erinnerung bleiben wird. Sophie Tentrop, Ariane Herrmann Prag Es war der 25. September 2006, an dem sich zwei Lehrerinnen (eine mit ihrem Mann) und ein Bus voller Schüler der 12. und 13. Klassen des Gymnasiums Francisceum Zerbst auf den Weg nach Prag machten. Moment, machen wollten, 22 denn es sollte etwas anders kommen. Alle waren erst einmal geschockt, als bekannt gegeben wurde, dass der Keilriemen des Busses gerissen war. Das fing ja schon mal super an! Jedoch ließen wir uns davon nicht verunsichern und saßen dann ungefähr eine Stunde später aufgeregt und erwartungsvoll im Bus. Ausgeschlafen und mit großen Augen schauten wir uns am Nachmittag Prag aus dem Bus an und wollten endlich wissen, wo denn unsere Bleibe für die nächsten vier Tage ist. Dass Prag die Stadt der Brücken ist, fiel uns schon im Bus auf. Als wir dann nach 10-minütigem Fußmarsch bei unserem Hotel mitten in der großen Stadt angekommen waren und die ersten ihre Aufregungszigarette geraucht hatten, ging es auch schon los mit der Schlüsselvergabe. Die Zimmer waren schön schlicht, was natürlich niemanden störte, da wir uns sicher waren, die Zimmer hauptsächlich zum Schlafen und Ausruhen zu nutzen, was dann auch bei den meisten der Fall war. Den Rest des Tages hatten wir dann Zeit für uns und am nächsten Tag ging die Staunerei weiter, als wir die größte Burganlage der Welt besichtigten. Kulturprogramm hin oder her, da konnte wirklich niemand weggucken. Vor allem die Aussicht von da oben war herrlich und die Fotoapparate und Digicams standen nicht mehr still. Bei einem Wachwechsel ließen es sich einige nicht entgehen, sich mit den netten Herren fotografieren zu lassen, die nichts weiter taten als stehen bzw. Wache halten. Das jüdische Prag besichtigten wir auch, wobei unsere Pragführerin Vera es nicht für notwendig hielt, den jüdischen Friedhof mit einzubeziehen. Eigentlich sollte es nur eine Vorsichtsmaßnahme sein, wegen der Terrorwarnungen. Stattdessen machten wir dann einfach eine lustige Schifffahrt über die breite Moldau, bei der viel erzählt und diskutiert wurde. Was sollte man auch machen, wenn man gerade zusammen saß, wegrennen war nicht und schwimmen wollte auch niemand. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, der Wenzelsplatz und die Karlsbrücke, waren Anlaufpunkt Nr.1. Auf dem Wenzelsplatz schlugen die Frauenherzen höher, weil sich dort die Läden aneinander reihten, und auf der Karlsbrücke waren Künstler und Verkäufer versammelt, welche viel Aufmerksamkeit genossen. Am Donnerstag, einen Tag vor der Abreise, wurde unsere Feierlaune etwas gedämpft. Wir fuhren mit dem Bus nach Lidice und Theresienstadt, eine Erfahrung, die jeder gemacht haben sollte. Lidice war ein kleines Dorf, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Durch eine interessante Ausstellung konnte man alles sehr gut nachvollziehen und es ging vielen von uns nahe. Anschließend fuhren wir in das ehemalige Arbeitslager Theresienstadt, von dem sicher schon jeder etwas gehört hat. Dort wurden wir durch die wichtigsten Teile der Anlage geführt und am Schluss sahen wir noch einen Film über Theresienstadt. Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder zurück, 23 nachdem wir unsere Sachen gepackt und unsere Zimmer aufgeräumt hatten. Nach unserer Mittagspause bei McDonalds schossen wir noch ein Erinnerungsgruppenfoto vor dem Bus. Es sahen zwar alle etwas angegriffen aus, aber irgendwann mussten wir ein Foto machen. Wohlbehalten kamen wir dann am Nachmittag wieder am Weinberg an, mit einem verlängerten Wochenende in Aussicht, das für uns wie gerufen kam, weil wir uns natürlich von der Studienfahrt erholen mussten. Alles in allem war die Studienfahrt lehrreich, abwechslungsreich und wir konnten die meiste Zeit nach unseren Vorstellungen gestalten. Wir bedanken uns bei den Lehrern, welche uns viel Freiraum ließen und diese Verantwortung auf sich nahmen. Lisa Giest London „Very British“ und auf den Spuren William Shakespeares waren vom 27. September bis zum 1. Oktober rund 50 Schüler des Gymnasiums Francisceum Zerbst. Die Zwölft- und Dreizehntklässler hatten sich Oxford als Ziel ihrer Studienfahrt ausgesucht. Begleitet von 3 Lehrerinnen und Busfahrer „Kalle“ ging es Mittwochabend los in Richtung Großbritannien. Nach etwa 12 Stunden Bus- und Fährfahrt erreichten die Zerbster am nächsten Morgen gegen 10 Uhr ihr Ziel, die neu gebaute und jetzt sehr moderne Jugendherberge im Westen Oxfords. Da noch nicht alle Zimmer fertig gesäubert waren, nutzten die Schüler die Wartezeit, um gleich einmal die so geschäftige und bunte Universitätsstadt zu erkunden, und schließlich wollten oder besser sollten ja auch zahlreiche Studienaufträge erfüllt werden. Gestärkt durch leckeren Starbucks-Frappucino ging es schon jetzt auf Studentenjagd, denn von denen sollten 10 interviewt werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, die anders klingt als zu Hause in der Schule, fand sich dann doch jeder in Klang und Aussprache zurecht und aus den zunächst zaghaft geführten Interviews wurde nicht selten Smalltalk, denn auch die Studenten waren neugierig und wollten wissen, was die Zerbster denn alles so machen müssen und noch vorhaben. Nachdem dann zwischendurch die Zimmer in Beschlag genommen waren, ging es mit der Erforschung der britischen Kultur weiter und aus diesem Grund ließ ein Großteil der Gruppe den ersten Abend „very British“ in einem Pub ausklingen. Ausschlafen war am nächsten Morgen dann aber nicht angesagt, denn es ging in die Hauptstadt, nach London. Für viele waren dieser und der 24 Besuch am letzten Tag die Höhepunkte der Reise. Während der dreistündigen Stadtrundfahrt mit Stadtführerin „Rosie“ waren bei vielen Teilnehmern artistische Einlagen von Nöten, um die Kamera vom rechten zum linken Fenster zu bringen, denn in London folgt Sehenswürdigkeit auf Sehenswürdigkeit. Den restlichen Tag hatten die Schüler dann zur freien Verfügung, um einerseits die Studienaufträge zu erfüllen und andererseits einfach London zu genießen: die Art, das Lebensgefühl und die Energie, die diese Stadt ausstrahlt. Der dritte Tag stand ganz im Zeichen William Shakespeares und wurde in seinem Geburtsort Stratford-upon-Avon verbracht. Auch hier gab es wieder Studienaufträge zu erfüllen. Dazu boten sich gute Gelegenheiten, denn dieser Tag war wohl der mit dem größten Kulturanteil. Neben Shakespeares Geburtshaus besuchte die Gruppe das Haus seiner Frau, seines Schwiegersohnes und auch die Dreifaltigkeitskirche in Stratford. Nach einem weiteren erlebnisreichen Tag in London starteten die Francisceer am Sonntag um acht Uhr abends in Richtung Heimat und nicht wenige wären doch noch gerne etwas länger geblieben. Pünktlich um etwa 13 Uhr erreichte der Bus am nächsten Tag dann doch das Francisceum in Zerbst. Für alle Mitreisenden war diese Studienfahrt ein schöner Abschluss der Schulfahrtenserie aus 13 bzw. 12 Jahren Schule und alle Schüler sowie Lehrer werden sich das ein oder andere Mal gerne an diese Fahrt zurück erinnern. Stefan Rohm 25 Studienfahrt nach Weimar Eine kleine Reisegruppe von neun Schülerinnen, einem Schüler und zwei Lehrerinnen traf sich am Montag, dem 25. 9. 2006 um 9:48 Uhr, um nach Weimar zu fahren. Schon der erste Tag war ereignisreich. Gleich, nachdem wir um 13:37 Uhr in Weimar angekommen waren, bekamen wir unsere erste Führung. Anfangs dachten wir, jeden Tag eine Führung wird doch irgendwann langweilig, aber Herr Nasdala, unser Stadtführer, gestaltete seine langen Reden so interessant, dass wir ihm einfach zuhören mussten. Er gab jedem von uns eine Rolle in Goethes Leben, somit hatte man fast das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Der erste Tag ging also mit einer Führung durch Goethes Gartenhaus und Schillers Wohnhaus und einer Pokerrunde, welche jeden Abend wiederholt wurde, zu Ende. Am zweiten Tag stand wieder Kultur pur auf dem Programm. Diesmal besuchten wir das GoetheNationalmuseum und Goethes Wohnhaus. Dort erklärte uns Herr Nasdala einiges zu Goethes berühmtestem Werk – dem Drama „Faust“. Mittwoch begannen wir unseren Tag mit einem gemütlichen Spaziergang zur Herderkirche, die wir zuerst von außen und dann von innen besichtigten. Dies war für uns die letzte Führung mit Herrn Nasdala, den wir dann mit einem 26 kleinen Geschenk verabschiedeten. Danach gingen wir auf den Jakobsfriedhof. Dort mussten wir den Fachkenntnissen von Frau Teßmer und Frau Guschewski vertrauen. Wir konnten sogar die Sakristei besichtigen, in der Goethe Christiane Vulpius geheiratet hatte. Die restliche Zeit des Tages hatten wir zur freien Verfügung. Es wurde uns jedoch nahe gelegt, die Gruft von Goethe und Schiller zu besichtigen. Also begaben sich einige auf den Weg dorthin. Am Abend schauten wir uns gemeinsam „Das Parfum“ im Kino an. Danach gingen manche von uns in den Studententreff. Der Donnerstag stand uns voll und ganz zur Verfügung. Wir nutzten diesen Tag, um nach Erfurt zu fahren, eine Stadtrundfahrt mit den Linienbussen der Stadt zu machen, das Schloss Belvedere oder die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen. Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam im Theater. Wir schauten uns „Die Räuber“ von Schiller an. Doch sogar die Lehrerinnen mussten zugeben, dass es eine sehr moderne, schwer verständliche Inszenierung war. Der letzte Tag in Weimar war gekommen. Wir nahmen Abschied von einer schönen Stadt und fuhren mit einer Menge toller Erinnerung nach Zerbst zurück. Als wir um 13:42 Uhr in Zerbst ankamen, wurden wir schon sehnsüchtig von unseren Eltern erwartet. So ging eine ereignisreiche Woche voller Kultur und Spaß für 10 Schüler und 2 Lehrerinnen zu Ende. Diese Fahrt nach Weimar wird allen Mitreisenden noch lange in guter Erinnerung bleiben. Julia Neumann Mit Wind und Wasser wohin man will - Eine Woche Ostsee und zurück Den Wind nutzen und kontrollieren war das Thema einer ganzen Woche für die Schüler des Francisceums. Auf der Studienfahrt zur Ostsee sollten die 15 Teilnehmer beweisen, wie sie mit dem Wind umgehen können. Am Sonntagmorgen, dem 24.09.2006 ging es los. Nach anstrengender fünfstündiger Zug- und Taxifahrt in Pepelow angekommen, waren die Belehrung, das Beziehen der Zimmer und der Empfang unserer Neoprenanzüge das Wichtigste. Doch auch das Wasser sollte uns an diesem Tag nicht fernbleiben, so wurde unser Gleichgewicht schon am Nachmittag auf die Probe gestellt. Den Abend verbrachten wir nach einem deftigen Essen beim gemütlichen Zusammensein. Die nächsten Tage liefen immer in ähnlicher Form ab. Nach dem Aufstehen und Frühstücken folgte entweder der Theorie- oder der Surfunterricht auf dem Wasser. Geschützt durch den Neoprenanzug spürten wir die Kälte der Ostsee zum Glück nicht, so dass wir uns voll auf die Durchführung der zuvor erlernten Fahrmanöver konzentrieren konnten. Egal ob anluven (zum Wind fahren) oder abfallen (vom Wind wegfahren), Birgit, unsere Praxislehrerin, stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Da der erste Tag 27 nicht von Wind geprägt war, fiel es vielen leicht, die von ihr geforderte Wende oder Halse vorzuführen. Allerdings wurden wir von der Gewalt der Natur schon am darauf folgenden Tag überrascht. Fast wie ein Stehaufmännchen bewegten sich die Riggs (Segel) zwischen Wasseroberfläche und Senkrechte hin und her. Auch das Gleichgewicht halten wurde für viele eine richtige Schwierigkeit. Doch wie man so schön sagt: Aller Anfang ist schwer. Die oberste Priorität nach dem Verlassen des Wassers war in der Regel immer das Duschen, denn selbst verschnupften Schülern kribbelte der Geruch der Neoprenanzüge in der Nase. Unsere recht große Freizeit verbrachten wir so gut wie immer in der Gruppe. Selten den richtigen Ton treffend, war das Singen von Liedern einer der Hauptbestandteile dabei. Der Donnerstag war insgesamt der nervenaufreibenste Tag der Woche, schließlich fanden nun die Prüfungen für den Surfschein statt. Immer das Ziel vor Augen versuchte ein jeder sein Bestes, sowohl in der Theorie-, wie auch in der Praxisprüfung. Nervös warteten wir nachmittags auf Verkündung der Ergebnisse durch unsere Lehrerinnen Frau Gohl und Frau Reinl. „Alle Bestanden“, war der schönste Satz des Tages. Belohnt für unsere Mühen wurden wir mit der Jugenddisko am Abend, an der auch die andern 4 Gruppen der Surfschule teilnahmen. Schlafend verbrachten die meisten den nächsten Tag bei der Rückfahrt mit dem Zug. Froh, wieder in Zerbst angelangt zu sein, waren alle auch ein wenig traurig, dass die schöne Woche schon wieder vorüber war. Olaf Uschmann 28 Paris Am Sonntag dem 24.09.06 trafen sich die Kurse von Französisch und Kunst an der Schwimmhalle in Zerbst. Um 19.00 Uhr ging es mit 30 Schülern endlich los in Richtung Paris. Herr Wedemeyer, Frau Wricke und Frau Heydecke durften die Rollen der Betreuer übernehmen. Morgens um 8.00 Uhr kamen wir in unserem Hotel an und stellten dort unser Gepäck ab. Sofort machten wir uns auf in das Stadtviertel Montmartre, wo wir auch Sacre Coeur besichtigten. Danach ging es mit der Metro zurück zum Hotel, wo wir endlich unsere Zimmer beziehen konnten. Dann hieß es Gepäck auspacken und endlich mal ein paar Stunden schlafen. Am nächsten Tag stand nämlich die Stadtrundfahrt auf dem Plan. Allerdings mussten wir sie aufgrund technischer Probleme des Busses verschieben. Doch bevor wir mit der Metro unser erstes Ziel ansteuerten, versuchten wir vergeblich, den Bus mit neun Mann anzuschieben. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Sicherlich das lustigste Highlight dieser Reise. Doch dann holte uns der Bus von der Rodin-Ausstellung ab. Jetzt ging die Stadtrundfahrt richtig los. Sämtliche Pariser Sehenswürdigkeiten wurden uns innerhalb weniger Stunden präsentiert und durch überragende Schülervorträge näher gebracht. 29 Zwischendurch gab es natürlich Mittagspause und ein wenig Freizeit, in der wir selbstständig die Stadt erkunden konnten. Endpunkt der Stadtrundfahrt war Notre Dame, wo wir dann wieder Zeit zur freien Verfügung erhielten. Am nächsten Morgen ging es dann (viel zu früh!) nach Giverny. Natürlich war der Bus in dieser Situation funktionstüchtig. Jedenfalls begann gegen 10.00 Uhr die Besichtigung des Monet-Gartens in Giverny. Danach ging es wieder zurück nach Paris, wo wir das Musee d' Orangerie besuchten. Dann hatten wir wieder etwas Freizeit, die hauptsächlich zum Shoppen genutzt wurde. Abends war der Großteil von uns auf der Spitze des Eiffelturms und bewunderte Paris bei Nacht. Doch der schönste Anblick bot sich uns, als wir wieder unten waren und der bereits beleuchtete Turm in hellem Glanz erstrahlte. Tausende Blitzlichter funkelten und sorgten so für Erstaunen. Im Anschluss an dieses Highlight machten wir noch eine Rundfahrt auf der Seine. Am späten Abend gab es dann Grund zum Feiern, Tom Plickats 18. Geburtstag. Am Freitag fuhren wir ins Stadtviertel Marais. Nach einigen überaus gelungenen Vorträgen zu diesem Stadtviertel war endlich mal wieder Freizeit angesagt. Viele von uns ließen sich auch von den zahlreichen Künstlern malen, die man eigentlich überall finden konnte, wo sich viele Touristen sammelten. Die Zeit, die wir hatten, reichte kaum aus, um alles zu sehen, was diese Stadt zu bieten hatte. Darum kam die Heimreise für viele von uns zu früh. Jeder von uns hat tolle Erfahrungen gemacht und das ein oder andere schöne Souvenir aus Paris mitgebracht. Außerdem möchte ich mich noch einmal im Namen der gesamten Gruppe bei unseren drei Begleitern bedanken, die mit uns zusammen diese Studienfahrt genießen durften. Marcel Gieseler Trier Insgesamt elf Schüler und zwei Lehrer sind nach Trier auf Studienreise gefahren. Alles begann mit einer strapaziösen Fahrt für die Schüler: denn es wurde nur ein 16-Personenbus gemietet! Sprich zwei Mal ein halber Meter links und einmal ein halber Meter rechts zum sitzen und das Ganze ca. 8 Stunden lang. Nun ja, das Beste, was dann vom Montag geblieben ist, war danach der Abend in Trier, den die meisten in einer irischen Karaoke-Bar bzw. bei McDonalds verbrachten. Am Dienstag informierte uns dann ein 30 Geologie/Ökologie Professor über die Bodenschichten um Trier und natürlich über die Weinanbaugebiete. Wir erhielten eine kleine Führung durch die Trierer Altstadt und die Universität mit den vielen Hightech-Laboren, bei denen Herrn Weis fast „kleben geblieben“ wäre. Mittwoch Vormittag nahmen wir an einer Führung durch eine Weinkellerei teil. Den Nachmittag versüßten wir uns mit vier Stunden Arbeit im Weinberg: Weinlese. Diese „Sinnesfreuden“ konnten wir aber sehr gut bewältigen, weil uns die folgende Weinverkostung anspornte. Den Hochgenuss erhielten wir zum Schluss, jeder durfte sich eine Flasche Weintraubensaft und Wein aussuchen und mitnehmen, quasi als Bezahlung für die Weinlese (obwohl ich glaube, dass wir die anderen Arbeiter eher behinderten, als ihnen zu helfen). Den Donnerstag verbrachten wir in Luxemburg, Bitburg und Trier. Es war für alle Beteiligten eine schöne Fahrt, die wir jederzeit wieder unternehmen würden. Christian Elz Berlin Berlin, Stadt voller Bedeutung, verschiedenster Kulturen und beeindruckender Geschichte. In die Hauptstadt zog es auch einige Francisceer vom 25. bis 29. September, hauptsächlich mit Studienaufträgen für das Fach Geschichte. Somit waren unsere Geschichtslehrer prädestiniert, mit uns diese Reise anzutreten, auserwählt wurden Herr Krüger und Herr Drobig. Die Schüler der 12. und 13. Kursstufe hielten diese immer auf Trab und kein Tag glich dem anderen. Um 9.00 Uhr begann unser Abenteuer. Die Fahrt war ganz angenehm und ohne großen Trubel. Als wir nach 2 Stunden in der Hauptstadt ankamen, wartet dort schon ein sehr interessanter und ausgefallener Stadtführer auf uns. Er zeigte uns „seine“ Stadt auf reizende Art und Weise. Nach diesem ersten Eindruck kamen wir in unserer Unterkunft "PRO-SOCIAL" an und bezogen rasch unsere Zimmer. Dann lag uns das große Berlin zu Füßen, denn unsere Lehrer warteten schon, um uns Berlin bei Nacht zu zeigen und die hungrigen Landeier zu versorgen. Am nächsten Morgen erwartete uns erstmal ein Frühstück, bevor es zur Stadtrundfahrt per Schiff ging, welche uns sehr beeindruckte. Danach gingen wir alle unsere eigenen Wege, um Berlin zu erkunden. Der Abend stand zur freien Verfügung und die meisten von uns tasteten sich in das großstädtische Nachtleben. 31 Mit ein wenig Schlafentzug ging es dann wieder in den nächsten aufregenden Tag, an dem es viel zu entdecken gab. Große Erwartungen waren schon vorprogrammiert, da Checkpoint Charlie, das damit verbundene Mauermuseum und das „History of Berlin“-Museum auf dem Plan standen. Nach dem Frühstück ging es in etwas überfüllte Waggons der S-und U-Bahn zum Alexanderplatz, um den Weg dann per Fuß fortzusetzen. Das „History of Berlin“-Museum war sehr interessant und bettete unser erworbenes Wissen in einen passenden geschichtlichen Rahmen ein. Es erfüllte alle Erwartungen voll und ganz. Nach kurzer Kulturpause ging es dann in das Mauermuseum, welches einen äußert engagierten Museumsführer stellte, mit dem wir sehr zufrieden waren. Die spektakulärsten Fluchtversuche regten uns zum Staunen an. Donnerstag stand ganz im Zeichen der Selbstbestimmung und jeder verwirklichte seine Ziele. Gegen Abend trafen wir uns dann am Reichstag und durften miterleben, wie eine Plenarsitzung abläuft. Doch der Sturz einer Abgeordneten war das Highlight, das leises Schmunzeln auslöste. Den restlichen Abend kostete man noch in der City aus um die letzten Eindrücke zu gewinnen. Am nächsten Morgen stand dann der Abreisetag schneller als erwartet vor der Tür. Bepackt mit unseren Sachen war auf der Rückreise der Zwischenstopp im Cecilienhof in Potsdam geplant. Dort angekommen, wurden wir in den bedeutenden alten Gemäuern herumgeführt. Dies war der runde Abschluss unserer gemeinsamen Fahrt. Nun folgte die Reise ins heimische Zerbst. Das Fazit dieser Reise ist nach anfänglichen Bedenken, da die Masse ins reizendere Ausland fuhr, doch sehr positiv ausgefallen. Wir haben in kurzer Zeit viel gesehen, ohne dabei den Spaßfaktor zu vergessen. Friederike Heuseler 32 Fotos vom neuen Gebäude in der Jeverschen Straße Schulhof Frau Schneider und Frau Lehmann im Sekretariat Die Klasse 6/2 testet mit Frau Köcher die Akustik in der neuen Aula 33 Die Klasse 7/3 im Informatikunterricht Die Klasse 9/1 bei Herrn Wickner im Astronomieunterricht Die Klasse 9/3 mikroskopiert mit Herrn Gorski 34 Besuch des Stasi-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen Am 17. Oktober fuhren die Klassen 13/5 und 13/6 nach Berlin in das ehemalige Staatssicherheitsgefängnis Hohenschönhausen. Dort erläuterte uns ein Zeitzeuge mit Hilfe seiner eigenen Erfahrungen die Härte und die Ungerechtigkeiten des SED-Regimes. „Die Abläufe und Ereignisse, die dort vor sich gegangen sind, wurden von einem ehemaligen Häftling geschildert und waren daher sehr ergreifend, fesselnd und teilweise unfassbar“, so empfand es Nadine Reich. Als aufschlussreich und zugleich schockierend beschreibt Franziska Börnicke diese Besichtigung. Besonders interessant fand Tobias Steinz, wie man ein System voller Lügen durch Terror und Angst am Leben erhalten konnte. Die sehr gut erhaltene und somit authentische Szenerie beeindruckte überaus, wie auch Florian Pietschner fand: „Vor allem der Bau und die Fahrzeuge waren sehr gut erhalten, was den Besuch äußerst anschaulich und interessant machte.“ Ein ganz neues Bild über die politischen Gefangenen, die sich nur durch anderes Denken strafbar gemacht hatten, bekam Nils Nagorsnik. Eine ähnliche Meinung vertrat Josefine Hentschel: „Am meisten schockiert hat mich, mit welchen brutalen Mitteln die Stasi vorgegangen ist, um Andersdenkende gefügig zu machen.“ Ein passendes Schlusswort gab uns der Zeitzeuge noch mit auf den Heimweg, das uns alle sehr nachdenklich gemacht hat: „Wer in einer Demokratie einschläft, sollte sich nicht wundern, in einer Diktatur aufzuwachen.“ Christian Elz Einige Teilnehmer mit dem Zeitzeugen Herrn Krebs 35 Sicherheitsverfilmung in der Francisceumsbibliothek Seit dem Jahr 2000 wird im historischen Bestand der Francisceumsbibliothek neben der Buchpflege, wie Buchrestaurierung und Buchbindearbeiten, auch besonderes Augenmerk auf die Sicherheitsverfilmung der einmaligen Handschriften und wertvollsten Drucke gelegt. Bei der Verfilmung werden die Originale auf Mikrofilm gebracht, um sie so vor Überbeanspruchung durch häufige Benutzung und vor Verlust zu schützen. Dabei werden 2 Filme angefertigt: 1 Masterfilm (= Originalaufnahme) und 1 Diazoduplikat, welches als Arbeitskopie dem Benutzer für die Bearbeitung oder auch zur Ausleihe bereitgestellt werden kann. Wir haben uns für die Mikroverfilmung entschieden, da in dieser schnelllebigen Welt sich die Computertechnik so rasant entwickelt, dass CDs, die schon nach wenigen Jahren Datenverluste erleiden, nicht mehr lesbar sind. Mikrofilme dagegen sind ohne Datenverlust laut Herstellerangaben und Expertenmeinungen ca. 300 Jahre haltbar und deren Informationsgehalt mit geringen technischen Möglichkeiten abrufbar. Die Francisceumsbibliothek verfügt seit 2 Jahren über ein älteres funktionstüchtiges Mikrofilm-Lesegerät, welches uns von unserem leider schon verstorbenen Leser Frank Brandt aus Zerbst geschenkt wurde. Dieses Gerät steht dem Leser in der Bibliothek für die Benutzung des Duplikatfilmes zur Verfügung. Für Benutzer, die Zugang zu so genannten „Readerprintern“ (Mikrofilmlesegeräte mit Druckfunktion) in ihren Heimatbibliotheken haben, stehen die Duplikate zur Entleihung per Leihvertrag zu Verfügung. So befanden sich z. B. Mikrofilme mit Aufnahmen von unseren Handschriften und wichtigen Anhaltina-Drucken zur Bearbeitung nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich, Italien und Kanada. 36 Der Masterfilm wird nicht in der Bibliothek, sondern im Kreisarchiv des Landkreises Zerbst gelagert. Er dient als Besitznachweis und kann bei eventueller Beschädigung oder Zerstörung des Originals an seine Stelle treten, wodurch der Inhalt der Nachwelt erhalten bleibt. Seit 2 Jahren werden wir auch durch den Förderverein Francisceum bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützt. Durch die Bereitstellung von 2000 € jährlich und dem Eigenanteil von Finanzmitteln des Landkreises Anhalt-Zerbst wird die Summe der Fördermittel verdoppelt, so dass uns z. B. in diesem Jahr für Restaurierung, Buchbinder und Sicherheitsverfilmung insgesamt 11.000 € zur Verfügung standen, wovon 4.000 € für die Verfilmung eingesetzt wurden. Mit dieser Summe konnten so 83 Bände (mit 36000 Blatt) des Inkunabel- und Leichenpredigten-Bestandes verfilmt werden. Doch bevor die Bände die Bibliothek zur Mikroverfilmung, die durch die Firma Alpha Com Sachsen GmbH aus Dresden erfolgte, verlassen konnten, musste jeder Band foliiert werden. Das ist notwendig, da eine durchgängige Zählung der Seiten unerlässlich für die Bearbeitung und Dokumentation ist. Dabei muss sowohl jeder einzelne Druck eines Sammelbandes als auch jedes einzelne Blatt des Gesamtbandes chronologisch beziffert werden. Das erfordert viel Konzentration und ein sehr sorgfältiges Arbeiten. Die Bezifferung erfolgt nur mit Hilfe eines weichen Bleistiftes, da dadurch eine Beschädigung der Seite und auch eventuelle chemische Reaktionen auf andere Schreibmittel (wie z. B. Tintenfraß) verhindert werden. Nachdem in den letzten 6 Jahren der gesamte Handschriften- und InkunabelBestand verfilmt werden konnte, wird auch für die nächsten 2-3 Jahre die Mikroverfilmung weiterer kulturhistorisch bedeutsamer Druckwerke der Francisceumsbibliothek im Fokus unserer Arbeit stehen, denn noch sind wichtige Schriften der Leichenpredigten-Sammlung, der Reformationszeit und seltene anhaltische Drucke nicht verfilmt. Iruta Völlger, Petra Volger Vor 400 Jahren starb Wolfgang Amling Vor 400 Jahren, am 18. Mai 1606, starb in Zerbst einer der bedeutendsten Gelehrten und Theologen Deutschlands und Anhalts, Wolfgang Amling. Er hat in die anhaltische Schul-, Kirchen- und Geistesgeschichte in einer Weise eingegriffen, wie vor und nach ihm kein anderer. Mit Recht schrieb der spätere Hofprediger in Berlin, M.Martin Füssel, dass Amling der „Augapfel der Anhaltischen Kirche gewesen“ sei „und sich um dieselbe unsterblich verdient gemacht habe“. So ist sein Name auch aus der anhaltischen Geschichte nicht wegzudenken. Und 37 wer die Geschichte des Gymnasiums illustre in Zerbst, der Anhaltischen Landesuniversität, richtig verstehen will, muss die Person Amlings kennen und sein Werk würdigen. Vom Philippismus zur reformierten Kirche Am 8. März 1542 in Münnerstadt in Franken als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren, kam Amling nach dem Studium an den Universitäten Jena, Tübingen und Wittenberg 1566 nach Zerbst, wo er mit bereits 24 Jahren Rektor der Bartholomäischule wurde. Dieses Amt bekleidete er nur drei Jahre, weil er sich in Münnerstadt um den elterlichen Besitz kümmern musste. 1572 kam er nach Zerbst zurück, ging dann nach Coswig, da in Zerbst keine Pfarrstelle frei war. Aber schon nach einem Jahr wurde er Pfarrer an St. Nikolai in Zerbst. Außerordentlich beliebt in der Zerbster Bürgerschaft und in seiner Gemeinde, hat Amling für die schulischen, kirchlichen und theologischen Verhältnisse – und dies auch nach seinem Tode – eine überaus große Rolle gespielt. Als unbedingter Anhänger Philipp Melanchthons und der philippistischen Bewegung (diese Anhänger nannten sich nach dem Vornamen Melanchthons Philippisten) war Amling seit den 1570-er Jahren uneingeschränkt der Kopf und die Antriebskraft des anhaltischen Philippismus. Man muss wissen, dass nach Luthers Tod die theologischen Streitfragen innerhalb der protestantischen (evangelischen) Kirche, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, zwischen Lutheranern und Philippisten mit größter Schärfe geführt wurden. Diese Auseinandersetzungen und Kämpfe zeichneten sich zwar in ganz Deutschland ab, wurden aber besonders heftig in Anhalt und Zerbst ausgetragen. Wolfgang Amling war es, wovon heute die Mehrzahl der Kirchenhistoriker ausgeht, der nun eindeutig von einer philippistischen auf eine reformierte Konfessionalisierung Anhalts hinsteuerte und sich immer mehr der Durchsetzung von Calvins reformierter Glaubenslehre verpflichtet fühlte. Amlings Bedeutung für die Gründung der Anhaltischen Landesuniversität Amling kam es sehr gelegen, dass der damals Anhalt allein regierende Fürst Joachim Ernst (sein Bild befindet sich in der Aula des Francisceums) bestrebt 38 war, in seinem Land, in der größten und geschichtlich wie wirtschaftlich bedeutendsten Stadt Anhalts, aus Repräsentationsgründen eine eigene Universität vorzuweisen. Vor allem verfolgte er aber das Ziel, die anhaltischen höheren Beamten, Studenten, Lehrer, insbesondere aber die Theologen dem großen Einfluss der streng lutherisch geprägten Universitäten Wittenberg und Leipzig zu entziehen, was Amlings Intentionen verständlicherweise mehr als entgegenkam. Er war die treibende Kraft, der eigentliche Vater der Universitätsgründung. Zunächst vereinte er die beiden bisher getrennten Lateinschulen der Bartholomäi- und Nikolaikirche zur Johannesschule, die sich als Unterbau, als Corpus der Hochschule verstand und die nun in zehn Klassen alle anderen anhaltischen Lateinschulen an Bedeutung weit übertraf. Zu den Lehrern und Schülern dieser Schule kamen nun – als akademisches Element – die Professoren und Studenten der Universität hinzu. Diese wurde dann am 30. Januar 1582 als „Gymnasium illustre academicum“ eingeweiht. Mit neun Professuren war diese kleine Hochschule relativ gut ausgestattet. Amling war die primär treibende Kraft bei der Auswahl der Professoren. Er begründete die Universität „als eine Pflanzstätte der Gelehrsamkeit und weltoffenen Bildung“. An die Universität berief er philippistische bzw. reformierte Professoren von anerkanntem Wissen und Namen, die wegen ihres Glaubens von den lutherischen Universitäten vertrieben worden waren und nun im anhaltischen Geistesleben Großes leisteten und der Universität hohes Ansehen verschafften Der erste Rektor der Universität, Gregor Bersmann, von Leipzig kommend und einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit, bezeichnete Zerbst als „Asyl der Frömmigkeit und der schönen Wissenschaften“. Zerbst rühmte sich, der Zufluchtsort aller Calvinisten zu sein. Und in der Tat strömte neben den anhaltischen Studenten aus Wittenberg und Leipzig nun auch eine Flüchtlingswelle von Studenten aus den reformierten Ländern Deutschlands und des Auslands ins Anhaltische. Schließlich zeichnete Amling auch dafür verantwortlich, dass am 21. Juni 1585 im Renaissancestil das so dringend benötigte Auditoriumsgebäude errichtet wurde. Amlings Name ist mit großen Leistungen und Macht verbunden Wolfgang Amling war eine Kämpfernatur. Er war der eigentliche Wortführer bei den konfessionellen Auseinandersetzungen mit den Lutheranern. Mit einem hervorragenden theologischen Wissen ausgestattet, überaus redegewandt, im Disputieren den meisten Gegnern weit überlegen, erlangte er immer mehr Macht im Lager der Reformierten. Er hatte, wenn nicht nominell – so doch faktisch, die Position eines Generalsuperintendenten oder Kirchenpräsidenten inne. Um die anhaltische Kirche dem lutherischen Einfluss Wittenbergs noch mehr zu 39 entziehen, nahm nun Amling mit Zustimmung des Fürsten die Ordination der anhaltischen Geistlichen selbst vor. Damit war ihm die Kontrolle über die jungen Pfarrer möglich. Neben seiner reichen schriftstellerischen Tätigkeit, neben seinem großen und umfangreichen Briefwechsel war er auch noch ein engagierter Seelsorger und Professor. Er predigte in jeder Woche dreimal und an vier Wochentagen hielt er mit großer Hingabe Vorlesungen in der Universität. Auch auf das Wohl seiner Gemeinde und darüber hinaus der ganzen Stadt war er bedacht. Es wird ihm nachgerühmt, dass er sich besonders der Armen und Kranken annahm. Sein Arbeitseifer blieb bis zu seinem Tode ungebrochen. Amlings Name hat noch heute in der wissenschaftlichen Welt einen hervorragenden Klang. Er gehört zweifelsohne zu den bedeutenden Persönlichkeiten, die damals den Namen Anhalts in Deutschland und darüber hinaus bekannt machten. Viele Schriften Amlings befinden sich im Bestand der Francisceumsbibliothek. Es lohnt sich wirklich, einen Blick in sie zu werfen. Dr. Eberhard Schmaling Spender im Zeitraum vom 16. Mai 2006 bis 15. November 2006 Andre Aust Benedix Beyer Böhlert Bohne Bürger Enke Fricke Funke Halfmann Heinrich Hoppadietz Juschka Koch Köcher Laube Lüdicke Machts Meinecke 40 Klaus Renate u. Jürgen Ilse Jürgen Katrin Gerhard Prof. Dr. Gerhard Klaus Renate Anneliese Gerlinde Christine Karin u. Udo Marie-Luise Andreas Angela Ditha Annemarie Angelika Ruth Nedlitz Bad Hersfeld Gerlingen Korb Hannover Magdeburg Salzmünde Lübeck Ellerau / Holstein Berlin Zerbst Leitzkau Zerbst Mainz Zerbst Zerbst Lübs Zerbst Berlin Zerbst Müller Oertel Ostwald Ott Pannicke Pfeiffer Rawiel Reichel Schmid Schmidt Schulze Schreck Siebenthaler Voßfeld Winkelmann Ruth Karl-Heinz Brigitte Lieselotte Wolfgang Christine Gertraud Dr. Bernd Georg Prof. Dr. Kurt Karl-Heinz Dr. med. Dora Karin Marlies Ursula Norderstedt Dresden Zerbst Garbsen Berlin Lindau Zerbst Magdeburg Hamburg Düsseldorf Wilhelmshaven Berlin Berlin Güterglück Gerlingen Sachspenden erhielten wir von Igor Perelman, Petra Volger und von der Firma Edwin Sperling in Zerbst. Herzlichen Dank für alle Beiträge und Spenden ! Für die Schulfesttage und auch zu anderen Gelegenheiten empfehlen wir Ihnen die Hotels und Pensionen unserer Mitglieder des Fördervereins: Hotel-Restaurant von Rephuns Garten, Rephunstr. 2, 39261 Zerbst, Telefon: 03923 / 61605; Telefax: 03923 / 61607 Hechts Hotel & Restaurant, Dessauer Str. 98, 39261 Zerbst, Telefon u. Telefax: 03923 / 3367 Pension am Stadtrand, Karin Drechsel, Dobritzer Str. 55, 39261 Zerbst, Telefon der Pension: 03923 / 62931 Pension am Klosterhof, Christine Heinrich, Breite 45, 39261 Zerbst, Telefon 03923 / 787035 Hotel & Gaststätte „Am Kamin“, B. Köhler-Richter, Käsperstr. 15 - 17, 39261 Zerbst, Telefon 03923 / 61533, Fax 03923 /780292 Alle Hotels und Pensionen haben gute Parkmöglichkeiten. Ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr wünscht Ihnen der Vorstand des Fördervereins 41 Francisceum e.V. Impressum Redaktion: Torsten Huß Günther Krüger Ditha Laube Dr. Birgit Pflug Christina Schulze Christel Teßmer Titelbild: Ansicht des Schulgebäudes in der Jeverschen Straße Fotos: Foto Royal (Klassenfotos) Helmut Rohm (Kulturabend) Autoren der Artikel (Studienfahrten) Torsten Huß (sonstige) Redaktionsschluss: November 2006 42 Satz und Druck: Medienhaus Gottschalk Aken 43