PDF , 3,3 MB
Transcription
PDF , 3,3 MB
D 8512 NACHRICHTEN BUNDESWEHR Gesünder arbeiten Bei einem Pilotlehrgang in Oberammergau lernen Multi plikatoren Betriebliches Gesund heitsmanagement. Seiten 6/7 BUNDESWEHR Attacke von oben Fallschirmjäger trainieren im Gefechtsübungszentrum den Angriff nach einer Luftlande operation. Seite 8 MILITÄRGESCHICHTE 65 Jahre NATO Die NATO wird 65 Jahre. Sie hat sich mittlerweile vom Verteidi gungsbündnis zur Sicherheit sallianz entwickelt. Seite 9 SPORT Ein persönlicher Sieg Hauptfeldwebel Stefanie Böhler kämpfte erst gegen den Krebs, dann in Sotschi um Medaillen im Skilanglauf. Seite 10 Nr. 13 Montag, 7. April 2014 „Ich bin hier, um zu lernen“ Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr. von Uwe Henning Feldkirchen. Verteidigungs ministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Dienstag den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr im niederbayeri schen Feldkirchen besucht. Bei ihrem Antrittsbesuch erhielt die Ministerin einen breitgefächer ten Eindruck vom Leistungsspektrum des Sanitätsdienstes. Am frühen Nachmittag traf von der Leyen in der Gäuboden kaserne ein. Gleich zu Beginn machte die Ministerin die Absicht ihres Besuches deutlich: „Ich bin hier, um etwas über den Sanitäts dienst zu lernen.“ Diese Chance ließen sich die Gastgeber nicht entgehen und zeigten viele Facet ten ihres Könnens. Höhepunkt des Besuches war die Besichtigung des Rettungs zentrums. Es bietet auf dem Niveau eines Kreiskrankenhau ses breite medizinische Fach expertise auf engstem Raum und hat sich bereits in z ahlreichen Foto: Bannert/Bundeswehr 50. Jahrgang Besuch bei Kollegen: Die Ministerin im bayrischen Feldkirchen. Auslandseinsätzen bewährt. Mit den drei medizinischen Ins tituten des medizinischen ABC- Schutzes wurden der M inisterin zudem weitere Facetten des Sanitätsdienstes präsentiert. Beeindruckt zeigte sich von der Leyen auch von dem Infor mationssystem für die Ver wundetensteuerung im Einsatz, genannt „SAFES“. Es ist mit einem Rettungsleitsystem bei den F euerwehren vergleichbar. „Jede Sekunde im Notfall ist kostbar. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass dieser komplexe Ablauf gut organisiert ist.“ Eine weitere Facette des Sanitätsdienstes und der Luft waffe konnte von der Leyen in Manching besichtigen. Der dort zu sehende „MedEvac“-Airbus ist eine „fliegende Intensiv station“ und kam kürzlich zum Einsatz: Das Spezialflugzeug zur medizinischen Evakuierung hatte vor wenigen Wochen 24 U krainer nach Deutschland gebracht, die während der Proteste auf dem Maidan schwer verletzt worden waren. „Ich konnte hier erleben, wie im Sanitätsdienst Spitzenmedi zin auf engstem Raum erbracht wird. Ich bin beeindruckt von der hohen Qualität, aber auch von der Vielfalt, die sich hier gezeigt hat“, resümierte von der Leyen nach ihrem Besuch. Das Urteil der Verteidigungsminis terin hat in Fragen der medizi nischen Versorgung besonderes Gewicht. Schließlich ist sie nicht „nur“ Ministerin für das Vertei digungsressort, sondern auch Ärztin. „Die heutige Vorfüh rung gibt mir Zuversicht und Vertrauen, dass unsere Solda tinnen und Soldaten im Einsatz bestmöglich medizinisch versorgt werden“, sagte von der Leyen. DIE BUNDESWEHR IM INTERNET Ehrenkreuze für Tapferkeit verliehen Zwei Angehörige des Kommandos Spezialkräfte für Operation in Afghanistan ausgezeichnet. www.bundeswehr.de www.youtube.com/bundeswehr www.facebook.com/bundeswehr www.twitter.com/bundeswehrInfo www.flickr.com/photos/ augustinfotos www.wirdienendeutschland.de Leib und Leben aus der Schuss linie zu bringen, in einer nahen Deckung sanitätsdienstlich zu versorgen und schließlich voll ends zu bergen. Hierbei wurde er selbst schwer verwundet. Hauptfeldwebel B. gelang es, seinen KSK-Kamera den aus der Feuerzone zu retten. Trotz seiner Verwundung wirkte E. bei seiner eigenen Rettung unter großer Kraftanstrengung entscheidend mit, um möglichst wenig eigene Kräfte zu binden. Nachdem er seinen Kameraden den Sanitätskräften vor Ort über geben hatte, setzte B. seinen Auf trag fort und unterstützte weiter die afghanischen Partner. Durch beherztes Eingreifen und Führen durch Vorbild tru gen die beiden Deutschen maß Foto: Gubner/BMVg www.bmvg.de Berlin. Die beiden Hauptfeld webel Benjamin B. und Jürgen E. haben am vergangenen Mon tag aus den Händen von Vertei digungsministerin Ursula von der Leyen das Ehrenkreuz der Bun deswehr für Tapferkeit erhalten. Die Soldaten sind Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK) und waren am 21. Februar vergangenen Jahres mit weiteren Kameraden als Berater (sogenannte „Advisor“) eingesetzt, um die Operationsführung einer Einheit der „Afghan National Security Forces“ (ANSF) im Raum K unduz zu unterstützen. Bei der Operation wurden die afghanischen Partner in ein Feuer gefecht mit regierungsfeindlichen Kräften verwickelt. Beim Zugriff auf einen Gebäudekomplex, in dem sich die Gegner verschanzt hatten, fiel ein Angehöriger der ANSF-Einheit, ein weiterer wurde schwer verwundet. Haupt feldwebel E. gelang es, den Ver wundeten unter g roßer Gefahr für Hohe Auszeichnung: Zwei KSK-Männer mit ihren Ehrenkreuzen. geblich dazu bei, dass die afgha nischen Kräfte das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten nicht verloren und den Gegner trotz dessen erbitterten Widerstandes schließlich niederringen konn ten. Das entschlossene, mutige und umsichtige Handeln der deutschen Kommandosoldaten in kritischer Situation trug somit erheblich zum Gesamterfolg der Operation bei. Von der Leyen betonte, dass einen Soldaten zwar die Pflicht zur Tapferkeit ausmache, beide Soldaten jedoch über das zumut bare Maß hinaus agiert hätten. Sie dankte ihnen hierfür und richtete auch den Familien der Männer ihren besonderen Dank aus. Die Belastung eines solchen Einsat zes sowohl für die Soldaten, wie auch die Familien und Freunde werde in Momenten wie diesen deutlich. Die Beteiligten hätten besonderes Können, Willenskraft und Durchsetzungsstärke bewiesen. (eb) 2 aktuell IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Zentralredaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin Telefon: (0 30) 67 94 - App Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00 E-Mail: [email protected] INTERN ZITAT EDITORIAL „Da musst du cojones haben. Das ist das einzige Wort, das ich auf Spanisch kenne.“ Der Beruf des Soldaten ist stets mit Gefahr für Leib und Leben verbunden. Aus diesem Grund wurde das Ehrenkreuz der Bundeswehr im Jahr 2008 um eine zusätzliche Stufe erweitert: für Tapferkeit. Hiermit sollten jene Soldaten ausgezeichnet werden, die ihren Auftrag in vorbild licher Weise und unter besonderer Gefährdung von Leib und Leben tapfer weiter verfolgt haben. 2010 wurde zudem die Einsatzmedaille „Gefecht“ gestiftet. Diese sollte den geänderten Rahmenbedingungen der weltweiten Einsätze der Bundeswehr Rechnung tragen. Beide Medaillen sind weder an Dienstgrade noch an -zeiten gebunden und zeichnen Soldaten in b esonderer Weise aus. Anlässlich der Verleihung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit am Montag vergangener Woche betonte Verteidigungsministerin von der Leyen in ihrer Laudatio, welche Belastung ein Einsatz trotz aller Ausbildung für die Soldaten und insbesondere ihre Familien sein kann (S. 1). Die a usgezeichneten Hauptfeldwebel des Kommandos Spezialkräfte waren bei einem Einsatz schwer verwundet worden und haben ihren Auftrag dennoch vorbildlich zu Ende geführt. Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, vor dem C hampions League Spiel gegen Real Madrid. Leitender Redakteur: Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 39) Redakteur Politik: Markus Tiedke (mat, App: 20 55) Jörg Fleischer (jf, App: 20 55) Redakteur Streitkräfte: Oberleutnant Tim Schmidt (tss, App: 20 38) Redakteur Sport/Vermischtes: Oberleutnant Patricia Franke (fra, App: 20 40) Obergefreiter Alexander Linden (afl, App: 20 40) Mediendesign: Eva Pfaender (epf, App: 20 37) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr – Info-Service Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 15-1 (Vermittlung) E-Mail: [email protected] ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. 7. April 2014 KALENDERBLATT Vor 20 Jahren: Am 8. April 1994 wird die erste ThailändischLaotische Freundschaftsbrücke eröffnet. Sie verbindet Vientiane mit Nong Khai. Als zweite den Mekong überspannende Brücke ermöglicht sie einen direkten Weg von Bangkok bis nach Vientiane. Vor 55 Jahren: Am 10. April 1959 heiratet der zukünftige japanische Tenno Akihito Michiko Shoda. Damit wird erstmals eine Bürgerliche Mitglied des Japanischen Kaiserhauses. Vor 80 Jahren: Am 12. April 1934 beginnt mit der Aussetzung zweier Waschbärpaare am hessischen Edersee die Ausbreitung der Tiere in Mitteleuropa. Vor 140 Jahren: Am 8. April 1874 wird im Deutschen Reich mit dem Reichsimpfgesetz die Schutzimpfung gegen Pocken für Kinder verpflichtend eingeführt. Vor 155 Jahren: Am 10. April 1849 erhält Walter Hunt das Patent auf die von ihm erfundene Sicherheitsnadel. Vor 230 Jahren: Am 12. April 1784 vollendet Wolfgang Amadeus Mozart sein 17. Klavierkonzert in G-Dur, Köchelverzeichnis 453. Vor 505 Jahren: Am 11. April 1499 geht die Schlacht im Schwader loh im Thurgau als erste große Schlacht des Schwabenkriegs mit einem Sieg der Eidgenossen über die Truppen des Schwäbischen Bundes aus. (eb) Wie kostbar das Leben ist, sehen wir jedoch nicht nur bei Extremfällen wie diesen. Manchmal ereilt einen das Schicksal heimlich, still und leise, ohne unser Zutun. Das musste auch Hauptfeldwebel Stefanie Böhler erleben, als sie vor zwei Jahren die Diagnose Schilddrüsenkrebs erhielt. Somit begann für die Sportsoldatin ein ganz eigener Kampf gegen die Krankheit, der nach zwei Operationen hoffentlich für immer gewonnen ist. Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi meldete sie sich eindrucksvoll im Spitzensport zurück (S. 10 und 12). Doch auch in der alltäglichen Arbeit lauern Gefahren, wie uns das betriebliche Gesundheitsmanagement lehrt. Wie wir mit der Belastung für unseren Rücken durch den Büroalltag umgehen können, zeigt die Reportage des Pilotlehrgangs „Gesundheitsprävention“, der kürzlich in Oberammergau stattgefunden hat (S. 6/7). Alexander Linden Redakteur Sport und Vermischtes Foto: MC2 Adam D. Wainwright/U.S. Navy BILD DER WOCHE Hybrid: Ein Luftkissenboot LCAC 9 (Landing Craft Air Cushion) bei der gemeinsamen Übung „Foal Eagle“ der USA und Südkoreas. 7. April 2014 MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell 3 „Konsequent für die Truppe da sein“ Nach hundert Tagen im Amt spricht Ursula von der Leyen über ihre persönlichen Eindrücke und Ziele. Berlin. Nach hundert Tagen im Amt spricht Ursula von der Leyen mit Norbert Stäblein über ihre Erfahrungen im Amt als Verteidigungsministerin, zieht eine erste Bilanz und setzt Akzente für die anstehenden Herausforderungen. Frau Ministerin, wann haben Sie zum ersten Mal realisiert, welche Verantwortung Sie übernommen haben? Das ging sehr schnell. Als ich kurz vor Weihnachten in A fghanistan war, da stand mir die Dimension des Amtes klar vor Augen. Die Truppe, die hochkonzentriert in einem schwierigen Gebiet sehr verantwortungsbewusst ihre Aufgaben erfüllt, während die Familien zuhause sich auf das Fest vorbereiten. Da war mir klar, was für einen Einsatz die Soldaten leisten und wie groß die Verantwortung ist, die wir gemeinsam tragen. Wie empfinden Sie den Unterschied zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Arbeitsministerium? Die Themen sind v öllig unterschiedlich und auch der Unterschied in der Struktur ist groß. Das Verteidigungs ministerium hat eine ganz besondere Aufgabe, aber es funktioniert ansonsten wie ein faszinierender weltweit tätiger Konzern. Dazu gehören eine Reederei, ein Flottenverband, ein Luftfahrtunternehmen, ein Krankenhausverbund, L ogistik, um nur einige Themen zu nennen. Im Arbeitsministerium geht es sehr stark um die Balance zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Das ist in der Bundeswehr ganz anders. Hier spüre ich die Motivation, aber auch die Erwartungen der eigenen Truppe, für die ich als Dienstherrin ganz konsequent da sein möchte. Welche Ziele haben Sie sich für die ersten 100 Tage gesteckt? Ich möchte möglichst häufig die Truppe besuchen. Nicht nur wo sie im Einsatz ist, sondern auch bei den Routinearbeiten zuhause, ohne die alles andere nicht stattfinden könnte. Die ersten Einsatzreisen haben mich von Afghanistan über Senegal, Mali bis in die Türkei und auf den Balkan geführt. Da merkt man eigentlich erst, worum es wirklich geht. Dann kommt das Riesenthema Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber und spätestens mit der Münchner Sicherheitskonferenz und der Ukraine-Krise die Frage: Wie ist die Bundeswehr international eingebunden, in der NATO und der EU? Bei der Rüstung gilt es vor allem, Transparenz zwischen Verteidigungsministerium und Rüstungsindustrie sowie dem Parlament herzustellen, vor allem im Haushaltsausschuss. Bleiben Sie auch als Ministerin die Ärztin von der Leyen? Ja, die kann ich nie abschütteln. Immer wenn ich den Sanitäts- dienst besuche, dann kommt die Ärztin in mir wieder zum Vorschein. Dann sehe ich Kolleginnen und Kollegen und wir gehen sofort ins Fachsimpeln über. In der Medizin habe ich auch gelernt, von Anfang an einerseits das große Ganze zu sehen, Krankenhauspolitik, oder Krankheiten und Therapien. Aber viel mehr noch den einzelnen Menschen. Zum Schluss ist immer wieder das Arzt-Patienten-Verhältnis, das persönliche Vertrauen am wichtigsten. Das ist etwas, was man im Leben nie vergisst. Kritik gibt es auch im „Konzern“ Bundeswehr. Welche Botschaften möchten Sie den Bundeswehrangehörigen mitgeben? Wir sind mittendrin in einer großen Reform, von der ich nach wie vor überzeugt bin, dass sie richtig ist. Das heißt, wir müssen auch den langen Atem, also das Durchhaltevermögen haben. Aber mir ist aufgefallen, dass Gefühle, Begeisterung und Emotionen bei der Abschlussfeier der Paralympics die deutsche Fahne tragen durfte. Dies sei das stärkste Symbol für die Bedeutung der im vergangenen November gestarteten Kooperation zwischen Bundeswehr und Deutschem Behindertensportverband (DBS), sagte von der Leyen. Dem schloss sich Verbandspräsident Friedhelm Julius Beucher an. Die Kooperation mit der Bundeswehr stehe erst am Anfang. Beucher betonte, es helfe dem Verband sehr, „dass wir auf Ihre Hilfe zählen können.“ Durch die Zusammenarbeit könnten nun auch einsatzgeschädigte Soldaten den Weg in den Behindertensport finden. Zehn der 19 deutschen Medaillen bei den Olympischen Winterspielen gewannen Bundeswehr-Sportler. Bei den Paralympics erreichte Brem im Biathlon Platz sieben. Hauptgefreiter N orman Schlee brachte als Begleitläufer die sehbehinderte Vivian Hösch zu Platz fünf. Außerdem unterstützte die Bundeswehr das deutsche O lympiateam mit Trainern, Technikern, einem Arzt sowie einem Physiotherapeuten. (mag) Foto: Wilke/ZRedBw Stabsunteroffizier (FA) Eric Frenzel und Hauptfeldwebel Stefanie Böhler, die mit der Langlaufstaffel Bronze gewann, lobten die Unterstützung der Bundeswehr: „Um konstant gute Leistungen erbringen zu können, brauchen wir optimale Rahmenbedingungen, wie sie uns die Spitzensportförderung der Bundeswehr gibt.“ Zum Dank überreichten sie der Ministerin ein Olympia-Maskottchen und ein Paar Langlaufski. Als besonderer Moment war der Ministerin die Szene in Erinnerung, als der blinde Bundeswehr-Biathlet, Wilhelm Brem, Ministerieller Dank: Die Olympioniken und Paralympioniken beim Festakt im Bendlerblock. Das vollständige Interview lesen Sie auf www.bmvg.de. Bundestag stimmt für EUTM Somalia Verteidigungsministerin dankt Bundeswehr-Athleten für ihre Leistungen bei den Winterspielen. Berlin. Viermal Gold, viermal Silber und zwei Bronzemedaillen – das ist die Ausbeute der 75 Bundeswehr-Olympioniken bei den Winterspielen im russischen Sotschi. Beim Empfang der Olympiateilnehmer im Ministerium ehrte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am vergangenen Dienstag Sportler, Trainer und Betreuer. Erstmalig waren auch zwei Bundeswehr-Teilnehmer der Paralympics vertreten. Von der Leyen unterstrich bei dem Festakt die Bedeutung der Sportsoldaten als Botschafter für Deutschland, aber auch für die Bundeswehr: „Sie alle haben in uns Gefühle, Begeisterung, Emotionen entfacht und weckten unsere Leidenschaft.“ Die erbrachten Leistungen zeigten, dass die Bundeswehr „ein unverzichtbarer Partner des Sports in Deutschland ist.“ Deshalb werde die Spitzensportförderung auch im Zuge der Neuausrichtung ihren festen Platz in der Bundeswehr behalten. Als attraktiver Arbeitgeber fördere die Bundeswehr die Ausbildung der Athleten und unterstütze die Traineroffensive des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Den Sportlern stehe der Weg zum Berufssoldaten offen – ob als Trainer oder in einer anderen Funktion. Der Goldmedaillengewinner der Nordischen Kombination, wir als Arbeitgeber besser werden können und mehr von dem Soldaten, von der Soldatin her denken können. Wie kommt der einzelne, die einzelne zurecht, wo sind im Alltag die Hürden und wie können wir mehr auf die Bedürfnisse eingehen? Wie sind Einsatz und Dienst zu Hause miteinander verschränkt? Wie funktionieren das Thema Pendeln und die Balance zwischen Dienst und Freizeit? Sind die Karriereperspektiven und Laufbahnraster attraktiv genug? Wie verzahnen wir uns mit der Gesellschaft? Wie sieht es aus, wenn man später in einen zivilen Beruf wechseln möchte? Das sind Themen, die wir intensiv unter die Lupe nehmen wollen. Was nützt der schönste Puma, wenn in ein paar Jahren die gut qualifizierten Menschen fehlen, die das Gerät bedienen? Berlin. Der Deutsche Bundestag hat mit großer Mehrheit die Wiederaufnahme der deutschen Beteiligung an der EU-geführten militärischen Ausbildungsmis sion EUTM Somalia (EU Training Mission Somalia) beschlossen. Bis zu 20 deutsche Soldaten können nun bis zum 31. März 2015 wieder im Rahmen der Mission eingesetzt werden. (flo) Ministerin empfängt Geistliche aus Afrika Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Dienstag drei Religionsführer aus der Zentralafrikanischen Republik empfangen. Der katholische Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, der Präsident des Islamischen Rates der Zentralafrikanischen Republik, Imam Omar Kobine Layama und der Präsident der Evangelischen Allianz Zentralafrikas, Pastor Nicolas Guerekoyame- Gbangou berichteten über die kritische Situation in ihrem Land, dankten für die geleistete Unterstützung und baten um weitere sicherheitspolitische und humanitäre Hilfe. Die Wiederherstellung der Sicherheit und der Grundfunktionen des Staates sei nur mit externer Hilfe zu bewältigen. Von der Leyen würdigte das Engagement der religiösen Führer und verwies auf den jüngst in Brüssel angebotenen Beitrag Deutschlands. (flo) aktuell Kooperation mit Russland ausgesetzt Washington. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat die Beziehungen zu Russland ausgesetzt – mit Ausnahme der Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation ISS. Online-Berichten zufolge sind NASA-Beschäftigten Reisen nach Russland vorläufig untersagt. Ebenso dürfen Russen keine NASA-Einrichtungen mehr besuchen. Außerdem werden E-Mail-Kontakte sowie Telefon- und Videokonferenzen eingefroren. In dem zitierten Papier heißt es: „Angesichts Russlands andauernder Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Unversehrtheit hat die US-Regierung bis auf weiteres entschieden, alle NASA-Kontakte zu russischen Regierungsvertretern auszusetzen.“ (bt) Sicherheitskräfte töten Drogenboss Mexiko-Stadt. Mexikanische Sicherheitskräfte haben am vergangenen Montag einen weiteren Anführer des Drogenkartells der „Tempelritter“ getötet. Enrique „Kike“ Plancarte sei im z entralen Bundesstaat Querétaro getötet worden, sagte ein Regierungsvertreter. Plancarte war einer von drei Anführern der Tempelritter. Einen von ihnen, Nazario „El Chayo“ Moreno, hatten Sicherheitskräfte vor drei Wochen im westlichen Bundesstaat Michoacán erschossen. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre lang irrtümlich als tot gegolten. Bei dem dritten Anführer der Bande handelt es sich um Servando „La Tuta“ Gómez. Der frühere Lehrer befindet sich weiterhin auf freiem Fuß. (cfm/hcy) POLITIK/HINTERGRUND 7. April 2014 Erfolg für die Unberührbaren Frankreichs Rechtspopulisten des Front National sind die heimlichen Sieger der Kommunalwahlen von Markus Tiedke Paris. Die französischen Linksparteien haben bei den Kommunalwahlen eine herbe Schlappe erlitten. Nach den Stichwahlen am vorvergangenen Sonntag war klar, dass die Sozialisten landesweit allein mehr als 150 Rathäuser in größeren Städten würden räumen müssen – darunter e tliche historische Bastionen. Insgesamt erreichten sie nur noch gut 40 Prozent der Stimmen. Von der Schwäche der Linken profitierten besonders die Parteien des rechten Lagers, die Zentrumsdemokraten und die konservative UMP des Ex-Präsidenten N icolas Sarkozy. Rund 46 Prozent der Stimmen haben die Konservativen geholt und werden viele Bürgermeistersessel übernehmen. Die Kommunalwahlen waren schon vor Monaten zum Stimmungstest für den sozialistischen Staatspräsidenten Francois Hollande erklärt worden. Im Vorfeld des Urnengangs hatte die Linke noch versucht, die im Land weit verbreitete Unzufriedenheit mit Hollande und seinem Kabinett von den Kommunalwahlen zu trennen. Vergebens, es wurde die befürchtete Ohrfeige für den Élysée-Palast. Und es droht weiteres Ungemach: Weil die Mitglieder des Senats, der zweiten Kammer des französischen Parlaments, indirekt von Vertretern der Kommunen und Regionen gewählt werden, könnte die Linke ihre Mehrheit im Senat verlieren. In der Folge hat Hollande das Kabinett umgebildet, seinen Premier Jean-Marc Ayrault entlassen Foto: dpa-pa 4 Neue Strategie: FN-Chefin Marine Le Pen will das rechtsradikale Image abstreifen und wählbar werden. und durch den bisherigen Innen minister Manuel Valls ersetzt. Ungeachtet dessen haben rund sieben Prozent der Franzosen den rechtsextremen Front National (FN) gewählt. Dessen Chefin Marine Le Pen hatte die Partei 2011 von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen als weitgehend zerstrittenes Sammelbecken für Rechtsextreme und Rassisten, Ultranationalisten und Kolonial- Nostalgiker übernommen. Die Partei blieb trotz gelegentlicher Wahlerfolge eher unbedeutend. Diesmal übernahm sie ein Dutzend Rathäuser und scheinen etabliert im Parteienspektrum. Als größter Erfolg des FN galt bis dahin gemeinhin das Erreichen der Stichwahl im Kampf um das Präsidentenamt 2002. Völlig überraschend hatte Le Pen in der ersten Runde den Sozialisten L ionel Jospin auf den dritten Platz verwiesen und war anschließend gegen Amtsinhaber Jacques Chirac angetreten. Eine konsternierte Linke musste zur Schadensbegrenzung den ungeliebten Konservativen wählen. Nach der Übernahme des FN durch Marine Le Pen hatte diese der Partei eine Verjüngungskur verordnet und diese – zumindest offiziell – von rassistischem und antisemitischem Gedankengut gesäubert. Der Front National präsentiert sich seither bevorzugt mit alerten, modernen Kandidaten, die den Franzosen versprechen, sich um deren Belange zu kümmern. Hohe Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Flaute und die vielen ungelösten Fragen zur Immigration bewegen die Nation seit Jahren. Doch viele Wähler trauen den arrivierten Parteien nicht mehr zu, die Probleme zu bewältigen. Der FN bietet einfache Antworten auf schwierige Fragen. „Franzosen zuerst“ bei Arbeitsplätzen und Sozialleistungen lautet eine dieser Devisen. Vielfach wird Frankreichs alte Größe beschworen und mehr Unabhängigkeit in nationalen Fragen gefordert. Und weil das mit europäischem Recht nicht vereinbar ist, wird gern gegen Brüssel gewettert. Wie in anderen europäischen Staaten hat Euro-Skepsis in Frankreich viele Anhänger. Es ist nicht ohne Ironie, dass der FN hofft, seine aktuell hohen Umfragewerte bei den Europawahlen Ende Mai in Parlamentssitze umzumünzen. Vieles spricht dafür, dass es den Rechtspopulisten gelingen kann. Die Kommunalwahlen haben jedenfalls bewiesen, dass die Partei mittlerweile für viele Franzosen wählbar geworden ist. Koreaner liefern sich Schusswechsel Amokläufer tötet drei Menschen Seoul. Nord- und Südkorea haben sich in der vergangenen Woche an ihrer umstrittenen Seegrenze einen Schusswechsel geliefert. Das südkoreanische Militär erklärte am Montag, einige vom Norden aus abgefeuerte G eschosse seien in südkoreanisches Gebiet gefallen, daraufhin „hat unsere Seite zurückgefeuert“. Zwischenzeitlich wurden die Bewohner einer von Südkorea kontrollierten Insel in dem Gebiet angewiesen, sich in Notunterkünfte zu begeben. Die sogenannte Nördliche Grenzlinie war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN- Truppen einseitig beschlossen worden. Pjöngjang erkennt sie bis heute nicht an. Zu dem Schusswechsel kam es nach einem Manöver nordkoreanischer Verbände in der Gegend. (jpf) Irak-Veteran schießt auf US-Stützpunkt Fort Hood um sich – Erinnerung an Blutbad von 2009 Nach Angaben des Kommandeurs stellte eine Militärpolizistin den Täter später auf einem Parkplatz. Dieser habe sich dar- aufhin in den Kopf geschossen. Die zum Teil schwer Verletzten wurden in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Foto: dpa-pa Los Angeles. Bei einer Schießerei auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood im Bundesstaat Texas hat ein Soldat am vergangenen Mittwoch mit einer Pistole drei Menschen getötet und 16 weitere verletzt. Anschließend erschoss er sich selbst. Bei allen Opfern handelte es sich um Armeepersonal. Der Schütze war ein Soldat, der 2011 vier M onate im Irak diente und wegen psychischer Probleme behandelt wurde, wie der Kommandeur des Stützpunkts, General Mark M illey, mitteilte. Der Mann ging demnach in ein Gebäude, eröffnete das Feuer, bestieg dann ein Auto, feuerte wieder, betrat ein anderes Gebäude und schoss erneut. Ratlos: US-Soldaten warten auf das Ende des Amok-Alarms. Für einen „terroristischen intergrund“ der Tat gebe es H keine Hinweise, sagte Milley. Der Todesschütze befand sich seit Februar in Fort Hood. Wegen der Schießerei wurde der ausgedehnte Militärstützpunkt mehrere Stunden lang abgeriegelt. Die Bluttat auf dem Stützpunkt weckt Erinnerungen im November 2009 waren bei einem Amok lauf in Fort Hood zwölf Soldaten und ein Zivilist erschossen sowie 30 Soldaten verletzt worden. Im vergangenen August war der ehemalige Armeepsychiater und Major Nidal Hasan dafür für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden. Er stand wenige Wochen vor seiner Entsendung nach Afghanistan. ( bt) EINSATZ „Hessen“ trifft auf China Foto: Bundeswehr RAS-Manöver: Die „Hessen“ längsseits des chinesischen Schiffes „Taiu“. Verbindungsoffiziere zwischen den Schiffen ausgetauscht. Eine gemeinsame Stationierungsübung der vier Einheiten bildet den ersten Programmpunkt. Dann folgt ein „Multi-Ship“Versorgungsmanöver. Dabei fahren jeweils zwei Schiffe parallel an den chinesischen Versorger heran und simulieren ein „RAS“ (Replenishment at sea) durch die Übergabe der Abstandsleine. Währenddessen starteten auf dem Flugdeck der deutschen Fregatte die Vorbereitungen für ein Handwaffenschießen aller beteiligten Boardingsicherungsteams. Alle Soldaten stellten dazu ihre jeweiligen Waffen zur Verfügung. So konnten die Teilnehmer an unterschied- lichen, teils unbekannten, Handwaffen üben. Abgerundet wurde der Übungsteil des ersten Tages durch Flug- und Landeübungen der Bordhelikopter auf den verschiedenen Schiffen. Am Abend verabschiedeten sich die Besatzungen dann mit einer „Farewell Ceremony“ voneinander. Die Soldaten traten dabei an Oberdeck an und grüßten mit militärischem Zeremoniell bei einer abschließenden Passierfahrt. Das chinesisch-europäische Manöver zeigt die zunehmende Zusammenarbeit zwischen China und der EU-geführten Operation „Atalanta“ . M anöver dieser Dimension sind ein Gewinn für alle Seiten, fördern das gegenseitige Verständnis und stärken die Verbundenheit im Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika. Zunächst gab es jedoch einige Herausforderungen. Verfahrenssicherheit musste hergestellt und gegenseitiges Verständnis gefördert werden. „Dennoch haben die Tage gezeigt, dass das einheitliche Verständnis in der Auftragserfüllung, das gemeinsame Ziel der Eindämmung der Piraterie und auch das professionelle Miteinander in den Übungen eine sehr gute Basis für eine weitere und vertiefte Zusammenarbeit sind“, urteilte Jacobus gegen Übungsende. Das Training habe gezeigt, wie viel gemeinsam möglich sei, um die Sicherheit im Golf von Aden und darüber hinaus zu verbessern. (ata) Rettungsübung unter glühender Hitze Foto: Schöppel/Bundeswehr Deutsche Sanitätssoldaten trainieren zusammen mit ihren europäischen Partnern in Mali. Koulikoro. Ein belgischer Lkw wird angesprengt. Der nachfolgende Zweitonner kann nicht mehr bremsen und fährt auf. Zehn Personen werden verletzt: Übungslage deutscher Sanitäter bei der europäischen Trainingsmission (EUTM) in Mali. S oldaten informieren die Operationszentrale. Kurz darauf w erden bereits spanische Schutzkräfte und Munitionsaufklärer sowie deutsche und österreichische bewegliche Arzttrupps alarmiert. Innerhalb kürzester Zeit treffen die Kräfte beim inszenierten Anschlag ein und beginnen mit ihrer Arbeit. Multinationale Kollaboration ist der Schlüssel zum Erfolg. In der NATO sind die Abläufe zwar festgelegt, aber für eine EU-Trainingsmission müssen sie gemeinsam erarbeitet werden. Deshalb üben die Soldaten von EUTM das Retten von Verletzen. Bergen: Prozesse müssen multinational abgestimmt werden. Beim Erreichen der Fahrzeuge werden die zehn Verwundeten auf ihre Verletzungen hin abgesucht und umgehend anhand ihrer Verwundung eingestuft. Die gemeinsamen Trupps aus österreichischen und deutschen Sanitätssoldaten beweisen auch unter den klimatischen Herausforderungen Malis ihr Können. Anschließend wird der Sammelpunkt für die Verwundeten 5 Bäume als Symbol der Partnerschaft Chinesische Schiffe üben zusammen mit Teilen der Mission „Atalanta“. Golf von Aden. Auf Abstandsleine an einen chinesischen Tanker heranfahren – kein alltägliches Manöver für eine deutsche Fregatte. Vor kurzem hat eine multinationale Übung zwischen chinesischen Schiffen und der EU-Mission „Atalanta“ im Golf von Aden stattgefunden, um genau das zu trainieren. Neben der Fregatte „Hessen“ und dem französischen Flaggschiff „Siroco“ waren der chinesische Versorger „Taiu“ sowie der Zerstörer „Yancheng“ an der Übung beteiligt. Zusätzlich waren die Bordhubschrauber und Speedboote der Einheiten sowie ein spanisches, ein chinesisches und ein deutsches Boardingsicherungsteam eingebunden. Das Training sollte vor allem die Zusammenarbeit zwischen der europäischen und der chinesischen Anti-Piraterie-Mission im Seegebiet stärken und einen gegenseitiger Erfahrungsaustausch ermöglichen. Nach umfassender Planung im Vorfeld trafen sich die vier beteiligten Schiffe in Sichtweite Dschibutis auf See. „Wir sind alle gespannt auf das Manöver. Es gilt, unterschied liche Verfahren und Erfahrungen zusammenzuführen. Alle haben viel Arbeit in die Planung investiert und nun sehen wir mit Spannung der Durchführung entgegen“, sagte Fregattenkapitän Dirk J acobus, der Kommandant der „Hessen“, am Vorabend des Manövers. Bereits am frühen M orgen des nächsten Tages werden aktuell eingerichtet. Nun können sie stabilisiert und ihr Transport ins Lazarett organisiert werden. Im Feldlazarett, das aus Zelten besteht und den Leistungen eines deutschen Kreiskrankenhauses in nichts nachsteht, werden die Verletzten auf die Abteilungen verteilt und w eiter behandelt. Auch der mögliche Umgang mit getöteten Soldaten wurde geübt. Das komplexe Training, an dem auch belgische, polnische und ungarische Soldaten teilnahmen, zeigte, dass es trotz erfolgreicher Durchführung in einzelnen Bereichen noch Abstimmungsbedarf gibt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen deshalb in eine Folgeübung einfließen. Nur so können alle Beteiligten für einen Notfall bestmöglich ausgebildet werden. (jb/vs) Kahramanmaras. Der türkische Garnisonskommandant, Oberst Kerim Acar, hat vorver gangene Woche eine deutsche Delegation zu einer besonderen Veranstaltung in die Gazi- Kaserne eingeladen. Mit e iner Vielzahl weiterer Gäste, da runter Veteranen der türkischen Streitkräfte, Vertreter der örtlichen Gemeinde, der Polizei und auch Schulkinder aus der Nachbarschaft, wurden über 500 Baum-Setzlinge gepflanzt. Die Aktion wurde von offiziellen Vertretern der Gemeinde sowie der türkischen Streitkräfte geplant und durchgeführt. „Eine solche Aktion ist für uns ein besonderes Zeichen. Man bringt etwas auf den Weg, das noch sehr lange Bestand hat“, sagte Acar in seinen einleitenden Worten. Oberst Stefan Drexler, deutscher Kontingentführer AF TUR, zeigte sich überrascht: „Ein wirklich schöner Rahmen für solch eine besondere, symbolische Aktion.“ Sie sei ein Zeichen für das gute Miteinander und die tägliche Zusammenarbeit. (eb) Führungswechsel am Horn von Afrika Dschibuti. Seit Anfang vergangener Woche haben die Soldaten der Mission „Atalanta“ eine neue Führung. Kapitän zur See Christian Bock, Leiter der Einsatzgruppe „Maritime Operationen“ im Einsatzführungskommando, übergab das Kommando über das deutsche Kontingent von Fregattenkapitän Dirk Jacobus an Fregattenkapitän Gerald Liebich. Die Fregatte „Hessen“ trat da raufhin den Weg in ihrem Heimathafen an. Neue Heimat für den Stab aus 35 Soldaten ist die Fregatte „Brandenburg“. (tss) Für den Einsatz... Foto: Bundeswehr 7. April 2014 ... wurden 936 Paar nadelstichgeschützte Durchsuchungshandschuhe für Feldjäger- und Kampfmittelbeseitigungskräfte beschafft. Sie bieten bei Durchsuchungen von Personen und Kraftfahrzeugen einen geeigneten Schutz vor scharfkantigen oder spitzen Gegenständen wie etwa Rasierklingen oder Spritzen. Zudem schützen sie vor Verletzungen durch kurzfristige Flammeinwirkung. (af) 6 aktuell BUNDESWEHR aktuell 7 „Sitzen ist das neue Rauchen“ Foto (3): Burow/ZRedBw Beim Pilotlehrgang für Betriebliches Gesundheitsmanagement werden Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr Methoden für einen gesünderen Arbeitsalltag vermittelt. Eins sein mit der Matte: Während des Lehrgangs werden Entspannungstechniken aus der Yoga-Schule vermittelt. von Bianca Jordan Oberammergau. Kalter Wind weht den Frauen und Männern um die Nasen, die bei Vollmond und sternenklarem Himmel im Gänsemarsch durch den Schnee stapfen. Die Stimmung ist gut, denn der Berg ruft. Mit Taschenlampen bewaffnet erklimmen die Teilnehmer des Pilotlehrganges „Gesundheitsprävention“ im Gesundheit für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und damit für den Arbeitsschutz innerhalb der gesamten Bundeswehr verantwortlich. „Man muss sich ein paar Highlights aus dem Lehrgang mitnehmen und schauen wie man das im Alltag schafft. Der Dienstherr kann dabei unterstützen“, stellt Bernhard fest. Im Bildungszentrum der Bundeswehr in Oberammergau haben Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Suchtprävention – sollen sensibilisieren und helfen, die Gestaltung gesundheitsförderlicher Strukturen am Arbeitsplatz umzusetzen. Denn zu wenig Bewegung und stundenlange Schreibtischarbeit sind nur zwei Gründe für Rückenschmerzen. Auch Mitarbeiter der Bundeswehr sind vor diesen Beschwerden nicht gefeit. auf dem Programm. Die Augen schließen, ein Bein anheben und dies mindestens vier Sekunden halten. Schnell wackelnd gibt sich der eine oder andere geschlagen und ist froh, wieder beide Beine am Boden zu wissen. Die Teilnehmer sind sich einig: Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, zu viel Stress und auch Suchtverhalten beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit. Der Kräftigung der Brustmuskulatur Kräftigung der Schultermuskulatur Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Die Hände vor der Brust falten. Kinn nach hinten schieben (Doppelkinn m achen). Die Handflächen kräftig gegeneinanderdrücken; Position ca. 20 Sekunden halten. Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Die Hände greifen mit gekrümmten Fingern vor der Brust ineinander. Kinn nach hinten schieben (Doppelkinn machen). Langsam einen Zug nach außen aufbauen und halten; Position ca. 20 Sekunden halten. Zeichen der bundeswehrweiten Gesundheitskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ mit Schneeschuhen den Hang. Gut eine Stunde dauert der Anstieg. Und er hat sich gelohnt: Oben angekommen, blicken sie auf das herrliche Lichtermeer von Oberammergau. „Mir gefällt hier die Mischung aus Theorie und Bewegungsanteil, geprägt von dem Bewusstsein, was kann ich tun und was habe ich bisher falsch gemacht oder unterlassen.“ sagt Erwin Bernhard, Abteilungsleiter „Gesetzliche Schutzaufgaben“ beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw). Als ganz gewöhnlicher Lehrgangsteilnehmer verschafft er sich ein Bild, wie der Lehrgang in Zukunft gestaltet werden soll. Denn er ist auch Schirmherr des Arbeitskreises sich 28 Frauen und M änner als Multiplikatoren aus den unterschiedlichsten Dienststellen der Bundeswehr eingefunden. Teilnehmer des Pilotlehrgangs in Oberammergau sollen Fähigkeiten und Methoden zur Umsetzung des BGM erwerben. Die Inhalte wurden durch das Referat GS I 5 in der Abteilung „Gesetzliche Schutzaufgaben“ des B onner Amtes zusammen mit dem Bildungszentrum der Bundeswehr erarbeitet. Alle Besucher verfügen bereits über Detailkenntnisse und helfen so, mit ihrer Fachexpertise den inhaltlichen Feinschliff bei diesem P iloten zu erzeugen. Gesundheitsprävention für Jedermann Vorträge über die vier Grundbausteine der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) – Die Notwendigkeit eines solchen Lehrganges, an dem perspektivisch jeder Beschäftigte in und ohne Uniform teilnehmen kann, sieht auch Bernhard. „Sport und Bewegung waren schon immer wichtig für mich. Wenn auch wir Zivibeschäftigten die Möglichkeit hätten, Dienstsport zu treiben, ohne uns in unseren wenigen Pausen zu hetzen, wäre das ein großer Vorteil.“ Die Personalvertretungen sieht er in der Pflicht, diese Maßnahmen zu fördern, aber letztendlich läge die Verantwortung bei jedem selbst. „Nicht zu Couchpotatoes werden“ Im Unterrichtsraum lässt Oberfeldarzt Lutz Graumann aus dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr alle Teilnehmer aufstehen. Balance-Übungen stehen Sportmediziner weiß: „Das Seminar ist ein super Augenöffner, bei dem man sich selbst reflektieren kann.“ Sein Rat: „Legen Sie sich einen 30-Tage-Plan mit einer Checkliste neben den PC. Nehmen Sie sich zwei bis drei Übungen täglich am Arbeitsplatz vor. Setzen Sie sich dabei aber keine utopischen Ziele, sondern bleiben Sie realistisch, denn Sitzen ist das neue Rauchen!“ Um dieses Bewusstsein den Mitarbeitern zu vermitteln und beratend zur Seite zu stehen, soll zukünftig in allen Organisationsbereichen der Bundeswehr ein „Arbeitskreis Gesundheit“ eingerichtet werden. Parallel dazu soll in allen Dienststellen ein „Gremium Gesundheit“ arbeiten. Beide sollen sich aus motivierten Soldaten und zivilen Mitarbeitern, Experten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, Sportwissenschaftlern, Interessen- Liebt die Bewegung: Abteilungsleiter Erwin Bernhard (l.) nutzt die Gelegenheit für einen abendlichen Walk nahe des Bildungszentrums Oberammergau. vertretungen und Führungskräften zusammensetzen. „Das ist genau der Kreis, der den Lehrgang „Gesundheitsprävention“ beim BIZBw besuchen sollte, aber grundsätzlich besteht für jeden Mitarbeiter der Bundeswehr diese Möglichkeit“, erklärt Martin Sander, der als Betriebsmediziner des BIZBw das Pilotseminar leitet. Auf Dienststellenebene sei es ratsam, bereits etablierte Gremien wie das Psychosoziale Netzwerk oder den Arbeitsschutzausschuss mit einzubeziehen. Yoga am Arbeitsplatz Am nächsten Morgen zeigt Oberstleutnant Michael Ebersbach, Dozent beim BIZBw, den Teilnehmern auf der Yogamatte effiziente Übungen, die ohne viel Hilfsmittel in den Arbeitsalltag eingebaut werden können. „Das große Übel unserer Zeit ist, dass wir fast alle an den Stuhl gefesselt sind und deshalb unbedingt in Bewegung bleiben müssen“, erklärt der überzeugte Yoga-Fan. Er kam vor elf Jahren durch einen polnischen Kameraden zum Yoga. „Durch Yoga werden Energiequellen im Körper angesprochen, die ich bis dato nicht kannte.“ Der ganze Körper werde gut durchblutet und vitalisiert, bestehende Rückenprobleme werden gemildert und schlussendlich „kennt ein Yogi keinen Rückenschmerz“. Ebersbach gibt sein Wissen zu Entspannungstechniken wei- Kein Stress mit dem Stress Neben der täglichen Bewegung dürfe die Entspannung nicht zu kurz kommen. Ein kurzes „Insichgehen“ abseits des Bildschirms gehöre genauso zum Arbeitsalltag, erklärt Sander zum Thema Verhaltensprävention. Stressfaktoren beeinflussten die Arbeitsqualität, führten zu gerin- sönlichem Engagement umsetzen. „Das geplante Angebot für Zivilbeschäftigte, während der Dienstzeit Sport zu machen, findet großen Anklang in meinem Bereich“, sagt sie. Der nächste Lehrgang ist für Oktober dieses Jahres geplant. Doch damit ist das Konzept BGM noch nicht abgeschlossen. Im Zeitraum April/Mai sollen Sportwissenschaftler an der Dehnung der oberen Rückenmuskulatur Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Arme vor dem Körper gekreuzt ausstrecken, die Finger greifen ineinander. In gestreckter Position die Arme nach vorne schieben, dabei den oberen Rücken kräftig nach hinten strecken, Dehnung ca. 20 Sekunden halten. Fit im Job – Ausgleichsübungen - Die Übungen können sowohl im Sitzen als auch im Stehen ausgeführt werden - Führen Sie die Übungen nicht ruckartig, sondern sehr langsam und vorsichtig aus, um Verletzungen zu vermeiden ter. Das Angebot, in seiner Dienststelle Yoga im Rahmen des Dienstsportes für Soldaten einzuführen, würde sehr gut angenommen. Aber auch die Nachfrage der zivilen Mitarbeiter sei sehr hoch. “Ich denke, im Rahmen des neuen Konzeptes des Betrieblichen Gesundheitsmanagements werden die Dienststellenleiter dazu angehalten, auch allen zivilen Mitarbeitern diese Möglichkeiten während der Dienstzeit zu gewähren.“ ger Motivation. Auch Fehlerquoten könnten sich so in den Dienstbetrieb einschleichen. Und schon wird in Oberammergau praktisch geübt. Die Teilnehmer legen den Kopf in den Nacken, strecken die Beine und schließen die Augen – nicht für lange, aber dennoch effektiv im Ergebnis. Teilnehmerin Sandra Ertl ist von der Vorgehensweise überzeugt. Die Oberregierungsrätin möchte ihre Erfahrungen und Informationen in ihrer Dienststelle im bayerischen Standort Regen mit per- Dehnung der Brustmuskulatur Ausgangsposition: Oberkörper aufrichten Ausführung: Arme auf Schulterhöhe, im Ellenbogengelenk leicht gebeugt nach hinten ziehen, die Schulterblätter nähern sich an; Hände/Daumen nach hinten drehen, Dehnung ca. 20 Sekunden halten. Anmerkung: Schultern unten lassen, nicht nach oben ziehen. Becken nach vorn kippen. Sportschule der Bundeswehr in Warendorf zu BGF-Koordinatoren ausgebildet werden. Sie sollen das bevorstehende BGM-Pilotprojekt an neun Pilotdienststellen betreuen. Ein Praxis-Handbuch zur Umsetzung sowie ein BGM-Ratgeber für alle Vorgesetzten sollen demnächst an die Dienststellen verteilt werden. Betriebliches Gesundheitsmanagement Der Beitrag „Denk an mich Dein Rücken“ unter www.iud. bundeswehr.de/deinruecken. Dehnung der seitlichen Hals-/Nackenmuskulatur Dehnung der Schultermuskulatur Dehnung der seitlichen Rumpfmuskulatur Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Der Kopf wird zur Seite geneigt, der Arm der Gegenseite Richtung Boden gestreckt; Dehnung ca. 20 Sekunden halten, dann Seite wechseln. Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Abgewinkelten Arm hinter dem Rücken oberhalb des Handgelenkes fassen und zur gegenüberliegenden Seite ziehen. Dabei den Kopf in Zugrichtung drehen, Dehnung ca. 20 Sekunden halten, dann Seite wechseln. Ausgangsposition: Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Füße etwa hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt Ausführung: Beide Arme in Hochhalteposition im Wechsel kraftvoll nach oben strecken. Betriebliches Gesundheits management (BGM) ist die systematische, zielorientierte und kontinuierliche Steuerung aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel Gesundheit, Leistung und Erfolg für den Betrieb und alle seine Beschäftigten zu erhalten und zu fördern“. Erfolgreiches BGM trägt nicht nur zum Erhalt der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bei, sondern auch zu einer besseren gesundheitlichen Lebensqualität und leistet darüber hinaus einen bedeutenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitgebers Bundeswehr. BGM ergänzt den Arbeitsschutz beginnend beim Schutz der Beschäftigten vor arbeitsbedingten Gefährdungen über die Prävention von Unfallursachen und krankheitsbedingten Ausfallzeiten bis hin zur Förderung der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Mitarbeiter. Gesundheit und Fitness werden nicht als Zustand verstanden, sondern als positiv entwicklungsfähiger Prozess bei dem der Mensch als Ganzes in seiner Entwicklung und mit all seinen Potentialen gesehen und gefördert werden soll. (tss) BUNDESWEHR Attacke von oben Partnerbesuch in Polen Foto: Wilke/PIZ Marine Neues „Multitool“ der Marine Eckernförde. Das neue See bataillon der Marine ist vergangene Woche in Eckernförde aufgestellt worden. Unter Führung von Fregattenkapitän Arne Krüger werden in diesem Unikat vielfältige Fähigkeiten der Marine in einem Verband zusammengefasst. Dazu gehören eine Küsteneinsatz-, eine Bordeinsatz-, eine M inentaucher-, eine Unterstützungs- sowie eine Aufklärungskompanie. „Wir sind kein typischer Marineverband, wir sind an Land genauso wie an Bord von Schiffen und Booten zuhause“, beschreibt Krüger das scherzhaft als Multitool b ezeichnete Einsatzbataillon. Derzeit befinden sich Teile des Verbandes in jedem Einsatz der Bundeswehr. (tss) Beach Boys und Girls in Warendorf Warendorf. Bereits zum siebten Mal findet auf Einladung des Jugendmarketings der Bundeswehr die „Bw-Olympix“ im Beachvolleyball, Beachhandball, Minisoccer und Streetball statt. Austragungsort des bundesweiten Teamsport-Events vom 13. bis 15. Juni ist die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Bis zum 30. Mai können sich Mädchen und Jungen im Alter von 16 und 17 Jahren unter www. bw-olympix.de anmelden. (eb) Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 üben den Angriff nach einer Luftlandeoperation. Foto: Zwilling Grupa. Eine Abteilung der Logistikschule der Bundeswehr hat vor kurzem ihre polnischen Amtskollegen besucht. Ziel des Besuchs war es, eine mögliche Kooperation zwischen den beiden Institutionen auszuloten. Während seines zweitägigen Aufenthalts im Logistic Training Centre in Grupa und Graudenz machten sich die Soldaten ein Bild von den Ausbildungsinhalten und Lehrgangsangeboten der polnischen Streitkräfte im Bereich Logistik. Dies reicht von der Grundüber die Spezialsausbildung in Themengebieten wie etwa Umschlag, Materialbewirtschaftung und Verpflegung. Schon jetzt findet eine Kooperation mit den polnischen Streitkräften im Joint Force Training Centre (JFTC) in Bydgoszcz statt. Das JFTC bildet Soldaten im Bereich Taktik für gemeinsame NATO-Operationen aus. (tss) 7. April 2014 Spezialzug als erster abgesetzt: Hundeführer erkunden mit ihrem Diensthund das Gelände. von Anne Schönberger Letzlingen. Wie graue Blätter fallen die plötzlich aufgehenden Schirme der Fallschirmjäger vom Himmel. Das Dröhnen der „Transall“-Motoren deutet an, was passiert. Die Übung „Angriff nach Luftlandeoperation“ des verstärkten Fallschirmjägerbataillons 261 aus Lebach hat begonnen. Das Szenario im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) ist für die Infanteristen aus dem Saarland die „Königsdisziplin“. Neben dem Waffenträger „Wiesel“ und dem Transportfahrzeug „Mungo“ sind Teile des Fallschirmjägerbataillons 263 aus Zweibrücken und des Luftlandeunterstützungsbataillons 262 aus Merzig vor Ort. Nachdem alle Hauptkräfte im GÜZ angereist sind, werden Soldaten und Geräte mit dem AGDUS-System (Ausbildungsgerät Duellsimulation) ausgestattet. Damit können Beschuss und Ausfälle realitätsnah simuliert werden. Mit der Befehlsausgabe des Bataillonskommandeurs beginnt am Wochenende die eigentliche Gefechtsübung. Der Fallschirmspezialzug bereitet die Luftlandeoperation vor. Mit ihm zusammen springen auch Soldaten des Diensthundezuges über dem Einsatzgebiet ab. Dabei wird dieses Jahr erstmals auch Oskar mit seinem Hundeführer abgesetzt. „Mit meinem Diensthund den Freifallsprung durchführen zu können, gehört für mich zu den bisher schönsten und aufregendsten Erlebnissen in meiner Dienstzeit“, freut sich Oberstabsgefreiter Stefan Billgen. Die Hauptkräfte führen die Luftlandung zwei Tage nach den Vorauskräften durch. Am Boden angekommen, beziehen die Kompanien ihre Sammelräume. Der geplante Angriff des Gefechtsverbands „Rote Teufel“ führt über zwei Zwischenziele bis hin zum 30 Kilometer entfernten Angriffsziel im südlichsten Teil des Truppenübungsplatzes. Doch zwischen ihnen steht ein feindlicher Kampfverband. Er besteht aus zwei nicht aufgeklärten mechanisierten Infanteriekompanien mit Schützenpanzern vom Typ „Marder“, Kampfpanzern „Leopard 2“, Transportpanzern „Fuchs“ und Mörsern. Beim Nehmen des ersten Zwischenziels steigert sich für alle Soldaten die Intensität des Gefechtes. Die Joint Fire Support Teams (JFST) verstärken die „Wiesel“ und koordinieren den Einsatz von Mörserfeuer und Luftnahunterstützung (CAS). Die Soldaten des Luftlande unterstützungsbataillons 262 sorgen für Nachschub an Munition, Betriebsstoff und Verpflegung. Die Luftlandeaufklärungskompanie 260 liefert, unter anderem durch den Einsatz der Nahaufklärungsaustattung LUNA, notwendige Erkenntnisse. Die Nächte in den Stellungen im bebauten oder bewaldeten Gelände sind kurz – und auch die Tage verlaufen nicht ohne Verluste. Am Ende der Übung, nach dreieinhalb Tagen ohne Unterbrechung, sind die feindlichen Kräfte zerschlagen und das Angriffsziel genommen. Am Ende steht für Brigadegeneral Andreas Hannemann, Kommandeur der Luftlandebrigade 26, fest: „Wir sind auf allen Ebenen besser geworden.“ Adler Nummer 500 Neuer Liefervertrag mit der Bundeswehr über geschützte Fahrzeuge – 500. „Eagle“ übergeben. Kaiserslautern. Das Unter nehmen General Dynamics European Land Systems hat am vergangenen Freitag den 500. „Eagle“ an die Truppe übergeben. Das geschützte Allradfahrzeug ist dabei das Erste vom Typ V. Es bietet eine höhere Nutzlast und einen größeren Schutz bei unverändert hoher Mobilität. Im Februar hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) wei- tere 76 Fahrzeuge beauftragt. Der Vertrag mit dem BAAINBw über die Lieferung von 100 „Eagle V“ 4x4 Führungsfahrzeugen für das “GFF Klasse 2”-Programm, mit der Option über die Lieferung dieser 76 Fahrzeuge, wurde im Juni 2013 unterzeichnet. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der von Deutschland beschafften „Eagle IV“ und „Eagle V“ auf 681 Stück. Die 76 neuen Fahrzeuge sollen bis Ende 2015 ausgeliefert werden. (eb) Sicherheitspolitik hautnah, vernetzt und „zum Anfassen“ erleben: Diese Gelegenheit haben 50 Stipendiaten der Stiftung der deutschen Wirtschaft (sdw) vor kurzem in der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK) in Strausberg ergriffen. Das von der AIK angebotene Programm führte die Studierenden unterschiedlicher Studiengänge in der Hauptstadt zu Diskussionen mit hochrangigen Gesprächspartnern in den Deutschen Bundestag, ins Auswärtige Amt, ins Verteidigungs- und Entwicklungshilfeministerium sowie weitere Institutionen. Nach einhelliger Meinung stellte jedoch der Besuch des Gefechtsübungszentrums Heer in Letzlingen den Höhepunkt der Seminarwoche dar. Dort lernte die Gruppe die Truppe erstmals unmittelbar und, zur großen Überraschung aller, als sehr offen und transparent kennen. (sb) Foto: GDELS aktuell Mehr Schutz für die Truppe: Der 500. „Eagle“ ist ausgeliefert. Foto: Lietzmann 8 7. April 2014 INNERE FÜHRUNG / MILITÄRGESCHICHTE aktuell 9 65 Jahre ein Garant für Sicherheit Vom Verteidigungsbündnis zur Sicherheitsallianz – die Erfolgsstory der NATO ist ihre enorme Wandlungsfähigkeit In 65 Jahren stellte sich das Nordatlantische Bündnis immer neuen Herausforderungen. (Flexible Response) – markierten das sich wandelnde atomare Kräfteverhältnis im Zuge des Ost-West-Konflikts. Die Nato erwies sich schon damals als tragende Säule der westlichen Staatengemeinschaft. Auf Grundlage des Harmel- Berichts aus dem Jahre 1967 gelangte die Allianz zu einem neuen Selbstverständnis, das sich von der Strategie der Massiven Vergeltung abwandte, um atomare Risiken zu verringern. Der neue Sicherheitsbegriff war nicht mehr auf wirksame Verteidigung beschränkt, sondern wurde um den Gedanken der Entspannung erweitert. Der NATO-Doppelbeschluss Ende der 70er Jahre trug den Namen des Bündnisses. Die von Bundeskanzler Helmut Schmidt auf den Weg gebrachte Nachrüstungsinitiative des Westens in Verbindung mit dem Verhandlungsangebot an den Warschauer Pakt galt als richtungweisend. Foto: MHM Geschichte. 65 – und kein bisschen müde. In bewegten politischen Zeiten feiert die NATO in diesen Tagen einen bedeutenden Geburtstag. 65, ein Alter, in dem sich mancher aufs Altenteil setzt. Ganz anders die NATO. Das Nordatlantische Bündnis stellt sich ständig neuen Herausforderungen. Eine davon ist die NATO-Osterweiterung, ein Beispiel für den Wandel des Bündnisses über mehr als sechs Jahrzehnte hinweg. Wer hätte bei der Unterzeichnung des Nordatlantikpakts am 4. April 1949 schon gedacht, dass Polen, Lettland oder Kroatien jemals Mitglieder der Allianz werden würden? Ursprünglich fand die NATO als westliches Verteidigungsbündnis zu Zeiten des Kalten Krieges ihre tragende Rolle in der Nachkriegszeit. Im Zuge der Westintegration unter Bundeskanzler Konrad Adenauer wurde die Allianz mit dem NATO-Beitritt Deutschlands im Jahre 1955 zum sicherheitspolitischen Stabilitätsanker des Wirtschaftswunderlandes. In den folgenden Jahren sollte sich das Bündnis nicht nur als Garant für die Sicherheit Deutschlands erweisen, sondern ebenso als politischer und wirtschaftlicher Stabilisator. Mittlerweile hat sich die NATO, auch durch den maßgeblichen Beitrag der Bundeswehr, vom Verteidigungsbündnis zur Sicherheitsallianz entwickelt. Der Weg dorthin war steinig und lang. Mit dem Warschauer Pakt, der sich im Jahr des NATOBeitritts Deutschlands 1955 gegründet hatte, stand der Allianz im Kalten Krieg der Wider sacher des Ostblocks gegenüber. Wechselnde NATO-Strategien – etwa die der Massiven Vergeltung (Massive Retaliation) oder später die der Flexiblen Antwort Foto: NATO von Jörg Fleischer Doch die Entspannungsbe mühungen waren von Rückschlägen geprägt. Begleitet von heftigen öffentlichen Protesten gegen die Nachrüstungspläne des Westens, die 1983 ihren Höhepunkt angesichts der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa hatten, setzte das Nordatlantische Bündnis unbeirrt seinen Kurs fort. Bundeskanzler Helmut Kohl brachte es auf den Slogan: „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen.“ Die Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion über den INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty), die mit ihrem vorläufigen Abbruch 1983 eine empfindliche Niederlage hinnehmen mussten, führten 1987 schließlich doch zum Erfolg: US-Präsident Ronald Reagan und der sowjetische P arteichef Michael Gorbatschow unterzeichneten im Dezember 1987 den INF-Vertrag, mit dem landgestützte atomare Mittelstreckensysteme weltweit abgeschafft werden sollten. Gorbatschows Glasnost und Perestroika entfalteten schließlich ihre Dynamik. Diese führte 1989 zum Mauerfall und 1990 zum „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ zwischen beiden deutschen S taaten und den Alliierten, wodurch die Deutsche Einheit erst möglich wurde. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs sowie dem Abzug sowjetischer Truppen aus der ehemaligen DDR stand die Allianz vor einer Zäsur. Während sich der Warschauer Pakt auflöste, blieb die NATO als Garant für Sicherheit und Wohlstand bestehen. Grundkennlinien ihrer Neuausrichtung waren die neue strategische Ausrichtung von der Flexible Response hin zum strategischen Dreiklang aus Dialog, Kooperation und Erhalt der Verteidigungsfähigkeit, und schließlich die Bereitschaft zu Out-of-Area-Einsätzen. Die 90er Jahre standen im Zeichen des NATO-Engagements auf dem Balkan. Die im Jahre 1999 verabschiedete NATO-Strategie sah als wichtigste Änderung vor, dass zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung militärische Operationen auch außerhalb des Gebietes der Allianz zur Gefahrenabwehr möglich sein sollten. Der Einsatz im Kosovo, unter maßgeblichem Engagement der Bundeswehr, hat sich in nahezu 15 Jahren zu einer erfolgreichen Mission entwickelt, die Gewalt sowie die humanitäre Krise in der Region nachhaltig eingedämmt hat. Die NATO-Agenda des folgenden Jahrzehnts stand zentral unter dem Eindruck der Terroranschläge am 11. September 2001 in Amerika. Zum ersten Mal in der Geschichte der Allianz wurde der Bündnisfall als Antwort auf den islamistischen Terror zur Wahrung und Wiederherstellung der Sicherheit und zur Abwehr von Angriffen gegen Bündnispartner ausgerufen. Durch die ISAF-Mission in Afghanistan, unter großer Beteiligung der Bundeswehr, hat sich die NATO einmal mehr weiterentwickelt. Der Einsatz am Hindukusch markiert für die Bundeswehr den grundlegenden Wandel von der Armee der Landesverteidigung hin zur Armee im Einsatz – neue Aufgaben warten schon, so etwa in Zentralfrika. Das hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mehrfach betont. Die Erfolgsstory der NATO ist ihre enorme Wandlungsfähigkeit, auch personell. Auf NATO- Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen soll als neuer Chef der Allianz der frühere norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg folgen – er wird das 65 Jahre junge Bündnis führen. Auf ihn warten allerdings keine leichten Aufgaben, so etwa die Beziehungen zu Russland und der geplante Abzug aus Afghanistan. Nach mehr als 100 Jahren letzter Halt im Museum: Was mit purer Muskelkraft in Köln am 26. März begann, endete zwei Tage später mit viel Fingerspitzengefühl in Dresden: Ein über 100 Jahre a lter Güterwaggon (Foto) wurde vom Rheinischen Industriebahnmuseum ins Militärhistorische Museum der Bundeswehr transportiert. Der Waggon ist als eines der beiden Leitexponate der geplanten Sonderausstellung zum Ersten Weltkrieg vorgesehen. Gut erhaltene Exemplare der Güterwaggons der Bauart „G(h)“, später „G10“ von 1910 sind selten: Zwar war die Baureihe mit über 120 000 Einheiten der häufigste Wagentyp, aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Waggons von der Deutschen Bahn komplett umgebaut und nur eine geringe Anzahl blieb in der alten Ausführung erhalten. Diese erhielten die Typ-Bezeichnung „G10“. Bis in die 1980er Jahre waren sie im Einsatz, viele Menschen werden diese Waggons an den Bahnstrecken gesehen haben – ohne zu ahnen, welche Schicksale sich im Zeitalter der Weltkriege in ihnen abgespielt haben. Eines dieser seltenen G10-Exemplare ist nun mit einem 19 Meter langen Schwerlasttransport in Dresden angekommen. Symbolhaft steht dieser Güterwaggon für die seinerzeit neue Dynamik des Krieges: Mit diesem Typ sind die deutschen Soldaten 1914 jubelnd und kriegswillig an die Front gefahren worden – im festen Glauben, der Krieg wäre rasch und in nur wenigen Wochen siegreich zu Ende. Im Ersten Weltkrieg waren unter den Männern auch viele jüdische Soldaten, die rund 30 Jahre später mit dem gleichen Typ Waggon in die Konzentrationslager und in die Vernichtung deportiert wurden. Die Geschichte des G10 schlägt damit auch eine Brücke zum Zweiten Weltkrieg. Auch Wehrmachtsoldaten sind mit ihm im Zweiten Weltkrieg an die Front gefahren worden. (ban) 10 aktuell SPORT 7. April 2014 Kämpferin mit Herz Weltmeister der Soldaten geworden Skilanglauf. Bei den Militärweltmeisterschaften im finnischen Sodankylä, belegte Stabsunteroffizier (FA) Denise Herrmann im Wettkampf der Frauen über 10 Kilometer den ersten Platz vor Hauptfeldwebel Stefanie Böhler. Die Damenmannschaft errang mit Herr mann als Patrouillenführerin den zweiten Platz. (eb) Nach einer schweren Operation erreicht Skilangläuferin Stefanie Böhler wieder die Spitze. Bei bestem Wetter quer durch Berlin Foto: imago Leichtathletik. Oberfeldwebel Sabrina Mockenhaupt (Foto) hat am vorvergangenen Wochenende beim Berliner Halbmarathon den dritten Platz belegt. Die 33-Jährige musste sich im Starterfeld von 7830 Frauen nur der Äthiopierin Tadelech Bekele und Agnes Mutune aus Kenia geschlagen geben. In ihrer Altersklasse war sie sogar die Schnellste. (eb) Judoka mit fünf Podestplätzen Judo. Beim Grand-Prix im türkischen Samsun haben die deutschen Judoka in mehreren Gewichtsklassen Medaillen erkämpft. Stabsunteroffizier (FA) Sven Maresch hat beim Turnier am vorvergangenen Wochenende in der Klasse bis 81 Kilogramm im Finale Hauptgefreiten Alexander Wieczerzak besiegt. Hauptgefreiter Karl-Richard Frey gewann Bronze in der Klasse bis 100 Kilogramm. Bei den Frauen gab es für die Sportsoldaten zwei zweite Plätze. Stabsunteroffizier (FA) Miryam Roper-Yearwood und Hauptgefreiter Jasmin Külbs holten bei den Frauen Medaillen in den Klassen bis 57 Kilogramm und über 78 Kilogramm. (eb) Persönlicher Triumph: Stefanie Böhler auf dem Weg zum sechsten Platz über zehn Kilometer. von Martin Gärtner Berlin. Es war ein Schock. Als Hauptfeldwebel Stefanie Böhler am 16. April 2012 die Diagnose bekam, war auf einmal alles anders: Schilddrüsenkrebs. Sie hätte schon eine Weile gemerkt, dass mit ihrem Körper etwas nicht stimme. „Nach einer Erkältung war ich ewig a ußer Gefecht und hatte Leistungstiefs, die unabhängig vom Training zustande gekommen sind“, erzählt die Skilangläuferin. „Ich war zwar einerseits erschüttert, aber nach der Operation und der Radio-Jod-Therapie anderseits auch erleichtert, dass man was gefunden hat und dass es mir wieder viel besser ging“. Die 33-Jährige raffte sich wieder auf, lies sich nicht unter- kriegen. Da half auch die Unterstützung des Teams, der Trainer, Betreuer und der Sportfördergruppe. „Ich wurde dann gleich wieder mit auf Lehrgang genommen und in den Alltag eingebunden“, erzählt sie. Und das sei gut gewesen, denn wenn man zuhause sitze und anfange zu grübeln, denke man ständig an diese Krankheit. Die Stütze sei aber von allen Seiten hervorragend gewesen. Böhler kämpfte sich – bedingt durch die lange Trainingspause – vom B-Kader wieder zurück in die Weltcupmannschaft und über den Kontinentalcup in die Olympiamannschaft für Sotschi. „Die Vorleistungen waren ja nicht da, und deshalb wussten nicht alle Trainer, ob ich es nach meiner Krankheit noch packe“, erklärt sie. Unter Druck gesetzt habe sich die sympathische Sportsoldatin aber nie. In Sotschi lief alles wie geschmiert: Platz 6 im Einzel über zehn Kilometer und mit der Staffel Bronze. „Dass es dann so gut lief und die Höchstleistung zum richtigen Zeitpunkt gekommen ist, das war ein Traum für mich“, schwärmt sie. Von der großen Euphorie in Deutschland hat Böhler vor Ort selbst wenig mitbekommen. In Deutschland zurück sei sie davon regelrecht überrascht gewesen. In die Sportförderung der B undeswehr ist die quirlige Athletin direkt nach dem Abitur gegangen. Grund war die gute Unterstützung, denn „um konstant gute Leistungen erbringen zu können, brauchen wir optimale Rahmenbedingungen, wie sie uns die Spitzensportförderung der Bundeswehr gibt“, erklärt sie. Ein besonderer Vorteil bei der Bundeswehr sei die Zeit des Berufsförderungsdienstes, denn kaum einer der Sportler hat eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium. „Das gibt einem dann schon ein bisschen Sicherheit, nicht gleich vor dem großen Loch, vor dem Nichts zu stehen“. Böhler selbst nutzt die Berufsfördermaßnahme schon jetzt und studiert berufsbegleitend Grafik design. Denn mit 33 Jahren denke sie schon über ein Ende ihrer aktiven Karriere nach. Die nächste Saison will sie auf jeden Fall noch mitmachen, aber irgendwann müsse man auch mal sagen: „Jetzt ist es gut, jetzt beginnt ein neues Kapitel.“ Ein lächelnder Abschied Hauptfeldwebel Andrea Henkel stellt sich den Fragen von Radio Andernach. Berlin. Sie gehört zu den erfolgreichsten Biathletinnen der Bundeswehr-Sportförderung ihrer Generation. Auf dem offiziellen Empfang im Verteidigungsministerium für die Winterolympioniken der Bundeswehr von Sotschi sprach sie im Interview über Zukünftiges und Vergangenes. Wie sehen Sie den deutschen Biathlon insgesamt als populärste Wintersportart? Momentan wird leider viel schlecht geredet. Wir waren sicher sehr erfolgsverwöhnt. Vielleicht braucht es jetzt erst mal etwas Zeit, bis das wiederkommt. Aber ich mache mir da keine Sorgen. Würden Sie die Sportförderung der Bundeswehr für jeden Spitzensportler empfehlen? Ich fand es für mich perfekt. Die Sportförderung ist aus meiner Sicht optimal. Man muss sich natürlich im Nationalkader halten, um die Verlängerung zu erhalten. Das ist für manche vielleicht etwas stressig. Was waren für Sie die größten Ereignisse und Siege in Ihrer Karriere? Dazu gehört sicherlich der Weltmeistertitel 2005, weil ich dadurch nach einem Formtief wieder in der Weltspitze war. Auch der Gesamtweltcupsieg 2007 fällt unter die ganz großen Momente. Wem sagen Sie die besten Erfolgsaussichten im Biathlon voraus? Das ist immer schwer zu sagen. Aber in der Mannschaft ist g roßes Potential. Das Team wurde verjüngt und in ein, zwei Jahren kommen die Erfolge wieder. Vor allem in den Team- Wettbewerben. Jetzt möchten Sie sich zurückziehen. Was bringen die nächsten Wochen und Monate? Das weiß ich auch noch nicht so genau. Ich habe jetzt noch Zeit zum Abtrainieren bekommen und dann kommt erst mal der Berufsförderungsdienst. Foto: Wilke/ZRedBw Fechten. Bei den Deutschen Meisterschaften der Säbelfechter am vorvergangenen Wochenende hat Hauptgefreiter Matyas Szabo sowohl im Herren-Einzel als auch mit der Mannschaft den Titel erkämpft. Unteroffizier (FA) Benedikt Peter W agner gewann im Einzel das Gefecht um Platz drei. Zwei weitere Top 10-Ränge erreichten die Brüder Hauptgefreiter Robin Schrödter auf dem sechsten und Stabsgefreiter Sebastian Schrödter auf dem siebten Platz. (eb) Foto: imago Deutsche Meisterschaften dominiert Abschied: Henkel zieht eine positive Bilanz ihrer Karriere. Die Fragen stellte Katrin Weber. 7. April 2014 VERMISCHTES Fitness wird zum Lifestyle Foto: DJO Global Switzerland Sàrl in den vergangenen 30 Jahren die FIBO verändert. Auf knapp 100 000 Quadratmetern wurde den rund 97 000 Besuchern in diesem Jahr ein breites Programm rund um die Themen Wellness, Gesundheit, Sport, Ernährung und Fitnessmode geboten. Zudem konnten sich einkaufsfreudige Besucher gleich mit den neusten Kollektionen eindecken, angefangen von neuen Laufschuhen bis hin zu Accessoires wie einem Laufarmband, das den Läufer mit den wichtigsten Infos beim Training versorgt. Darüber hinaus animierten Mitmachworkshops die Besucher aus 38 Ländern zum Ausprobieren der neusten Trends. So konnten sich Sportbegeisterte zum Beispiel beim Bokwa, einer Mischung aus afrikanischem Tanz und Boxen oder beim Ginga verausgaben. Letzteres ist ein intensives Kardio training, das seine Wurzeln im brasilianischen Capoeira hat. Auch Trends der letzten Jahre setzten sich fort. So ging es nicht nur darum, sich zu informieren, wie man seine Muskeln stählt oder die Kondition verbessert. Entscheidend ist, wie sich jeder zum Sport motivieren kann. Hier informierten unter anderem die Weltmeisterin im Kickboxen Christine Theiss oder auch die ehemalige Olympiasiegerin Heike Henkel über die zahlreichen Möglichkeiten, Stress abzubauen und sich körperlich zu betätigen. Über das persönliche Wohlbefinden und deren Auswirkung auf die Gesundheit konnten sich die Besucher zudem bei Fernsehstar Heiner Lauterbach ein Bild machen. „Mit 61 Foto: Chistopher Rausch Köln. Und fünf, sechs, sieben, acht! Die weltweit größte Fachmesse für Fitness und Bodybuilding (FIBO) öffnete am vergangenen Donnerstag mit fast 700 Ausstellern ihre Pforten. Bereits vor dem offiziellen Start der Messe waren die Tickets für die Privatbesucher ausverkauft. Damit setzt sich der Ansturm auf die Fitnessmesse der vergangenen Jahre fort. Mittlerweile schwitzt im Schnitt jeder zehnte Deutsche mehr oder minder regelmäßig im Fitnessstudio. Das sind doppelt so viele wie noch vor fünfzehn Jahren. Gut viereinhalb Milliarden Euro center nicht ganz billig. Doch in den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich auch der Anspruch der Kunden gewandelt. Die Zeiten, in denen der klassische Bodybuilder in einer dunklen Spelunke Eisen stemmt, während sich die Damen in eng anliegenden Leggings und Stulpen á la Jane Fonda Aerobic-Übungen w idmen, sind endgültig vorbei. Im Vordergrund stehen nicht mehr nur der klassische Muskelaufbau, das Herz-Kreislauflauftraining oder Fettreduktion. Vielmehr hat sich Fitness zum Lifestyle entwickelt und die Ansprüche der Hobbysportler sind gestiegen. Gesundheit, Ernährung und 11 Tatort-Kommissar schreibt über Einsatz Die weltgrößte Fachmesse FIBO präsentiert die neusten Trends und animiert zum Mitmachen. von Patricia Franke aktuell Neue Trends konnten auf der FIBO gleich getestet werden. fühle ich mich fitter und gesünder, als mit 35“, erklärt der ehemalige Raucher. Früher eher wenig sportbegeistert, trainiert er inzwischen regelmäßig. Auf der Messe wurden auch gleichzeitig praktische Geräte vorgestellt, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen und somit Wohlbefinden und Gesundheit steigern sollen. So reicht beispielsweise ein einfacher Gurt, ausgestattet mit einem Sender für den Oberkörper bei Büroarbeiten aus, um den Nutzer vor ungesunden Bewegungen zu warnen. Am Computer kann er dann parallel seine Aktivitäten nachvollziehen und verbessern. Franziska van Almsick warb hingegen für ein e-Training. Das soll vor allem Vielbeschäftigten die Möglichkeit bieten, Sport von zu Hause aus zu treiben, wenn sie entweder keine Zeit oder keine Lust haben im Freien oder im Fitnesscenter zu sporteln. Buch. Der ehemalige Tatort- Kommissar Gregor Weber schreibt über seine Zeit als Reservist in Afghanistan. S eine Motivation: Dankbarkeit für die deutsche Verfassung, die das Gewissen des Einzelnen über die Freiheit aller stellt, und ebenso große Wertschätzung dieser Freiheit, die es aktiv zu verteidigen gilt. Er beschreibt die Reaktionen, die seine Entscheidung bei Familie und Freunden hervorrufen sowie die bürokratischen Hürden, die intensive Vorbereitung und den dreieinhalbmonatigem Einsatz als Pressefeldwebel im Feldlager Kunduz. Einmal erlebt Weber Krieg ganz nah: Er übernimmt eine Schicht der Totenwache für einen gefallenen KSK-Soldaten. Ein persönlicher, authentischer und teilweise bewegender Bericht über die Bundeswehr, die Soldaten und den Afghanistaneinsatz. (syb) Gregor Weber: „Krieg ist nur vorne scheiße, hinten geht’s“; Droemer HC; München 2014; 256 Seiten; 18 Euro; ISBN: 978-3-426-27610-5. Einsamer Cowboy kehrt zurück Buch. Er reitet wieder! Der b e r ü h m t e gaben die Deutschen im vergan- Mode stehen ebenso im Fokus Cowboy, genen Jahr für Fitnessprodukte wie eine angenehme A tmosphäre aus. Im Vergleich zum Vorjahr beim Training. Darüber hinaus Lucky Luke, ist das ein Anstieg von vier Pro- schätzen Sportbegeisterte indiist mit neuen zent. Tiefer greifen nur noch die viduelle Betreuung in FitnessGeschichten Briten in die Tasche und bele- centern und wünschen sich Abzurück. Der gen damit europaweit Platz eins. wechslung beim Training. neue Band Mit durchschnittlich 47 Euro pro Ebenso wie die veränderten Nr. 91 „Ein starker Wurf“ g ehört Monat ist ein Abo im Fitness- Ansprüche der Sportler, hat sich in die Kategorie der „ Lucky Kid“-Reihe. Der Comic besteht aus vielen Kurzgeschichten, die jeweils ein bis zwei Seiten einnehmen. In bester Tradition liegt jeder Geschichte ein wahDie öffentlich-rechtlichen Sender feiern Erfolg und freuen sich über zehn von elf Trophäen. rer Kern zugrunde, der am Ende auch kurz erläutert wird. Eine Marl. Am vergangenen Donsender ZDFneo die renommierte Rahmenhandlung gibt es nicht. nerstag hat das Grimme-InstiTrophäe im Bereich „Informa- Der ältere Fan mag sich an dem tut in Anwesenheit von Bunde tion und Kultur“ für die Satire- neuen Format stören, die Liebe spräsident Joachim Gauck zum Reportage „Sonneborn rettet die zum Detail und die Anspielun50. Mal den „Grimme-Preis“ verWelt“ vom ehemaligen Titanic- gen auf Charakteristika des „erliehen. Über eine der begehrten Chefredakteur Martin Sonneborn. wachsenen“ Luke machen auch Auszeichnungen konnten sich die Darüber hinaus erhielt der vom diesen Band zu einem würdigen Entertainer Joko Winterscheidt ORF produzierte Tatort „Ange- Teil der Serie. (afl) und Klaas Heufer-Umlauf freuen. zählt“ einen Preis und konnte Sie gewannen in der Kategorie sich gegen die Sat.1-Satire über Achdé: „Ein starker Wurf“; „Unterhaltung“ mit ihrer SenKarl-Theodor zu Guttenberg Egmont Ehapa Verlag; Berdung „Circus HalliGalli.“ Damit „Der Minister“ durchsetzen. lin 2014; 48 Seiten; 5,95 Euro; war Pro7 der einzige Privat Gleich zwei Auszeichnungen, ISBN: 978-3-770-437-658. sender, der von den Stiftern des den Publikumspreis sowie einen Deutschen Volksschul-Verbands Preis in der Kategorie „Inforaktuell verlost drei Exemgewürdigt wurde. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf triumphieren in Marl. mation und Kultur,“ gingen an plare des neuen Bandes Insgesamt waren 62 Fernden Dokumentarfilm „The Voice „Ein starker Wurf“. Einfach sehproduktionen und Fernseh- Sender und neun von Privat Einer der Gewinner des Abends of Peace“ von Eric Fiedler. eine Mail mit dem Betreff schaffende für den Grimme-Preis sendern. Am Ende gingen zehn war das von Jan Böhmermann Das umstrittene Kriegsdrama „Lucky Luke“ bis 10. April an nominiert, darunter 53 Produk von elf Auszeichnungen an die moderierte „Neo Magazin“. „Unsere Väter, unsere Mütter“ [email protected]. tionen der öffentlich-rechtlichen öffentlich-rechtlichen. Weiterhin erhielt der Fernseh- ging leer aus. (pfr) Das schweizer Trainingsgerät „Compex“ sorgt nicht nur für Muskelaufbau, sondern sorgt auch für Entspannungsmassagen. Foto: Foto Unger/dpa/pa „Grimme-Preis“ für „Circus HalliGalli“ aktuell Ausgewählte Medienbeiträge 8. April, 20:15 Uhr, Phoenix: „Der Dreißigjährige Krieg (Folge 1) – Von Feldherrn, Söldnern, Karrieristen“ Bis in das 20. Jahrhundert hinein blieb der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) eines der großen Traumata der Deutschen. Der aufwändig inszenierte Doku-Drei teiler bietet ein breites P anorama, dieser prägenden Epoche aus der Perspektive von Zeitgenossen. Drei Figuren stehen im Mittelpunkt jeder Folge. Sie leben in und mit dem Krieg, was er an Schrecken und Ängsten, Not und existentieller Bedrohung mit sich bringt. Sie leben aber auch von dem Krieg, sei es als Akteure, Organisatoren, Profiteure oder Mittelsmänner. Youtube-Video der Woche: Feueralarm auf der Korvette „Braunschweig“: So schnell wie möglich müssen die Soldaten des Brandabwehrtrupps den Brandherd lokalisieren, damit sie die Flammen bekämpfen und eine Katastrophe verhindern können. Eine schweißtreibende Angelegenheit für die Soldaten, wenn sie mit ihren Spezialanzügen und Atemschutzgeräten im Inneren des Schiffes vorrücken. (eb) Der Beitrag „Feuerlöschübung Korvette Braunschweig“ unter www.youtube.com/bundeswehr. VERMISCHTES 7. April 2014 Die perfekte Saison Skilangläuferin Stefanie Böhler kämpft sich durch. Berlin. Sie ist ein Routinier in ihrer Sportart, gehört zum „alten Eisen“ – und doch hat Hauptfeldwebel Stefanie Böhler mit ihren 33 Jahren die Saison ihres Lebens beendet. Die Skilangläuferin der Sportfördergruppe Bischofswiesen musste sich nach einer schweren Operation an der Schilddrüse wieder ganz nach oben kämpfen (S. 10). „Ich habe mich nie unter Druck gesetzt und gesagt, ich muss es zu Olympia schaffen“, erzählt die Sportsoldatin. Und trotzdem hat sie sich Schritt für Schritt zurückgekämpft. Der Einsatz hat sich gelohnt, denn Böhler errang bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi Platz sechs im Einzelrennen über zehn Kilometer und Bronze mit der Staffel. Dort hatte Böhler eine tragende Rolle, denn als erfahrene Athletin hatte sie eine gewisse Führungsverantwortung im Team. Dieser ist sie auch gerecht geworden, denn mit ihrem sechsten Platz im E inzel konnte die in Bad Säckingen geborene Soldatin auch die gesamte Mannschaft motivieren. „Die diesjährigen Olympischen Winterspiele waren für mich emotional das Größte, was ich jemals erlebt habe“, resümiert sie. Was ist Ihr wertvollster Besitz? Meine Gesundheit. Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig? „Wadde mal g´schwind.“ Wie können Sie am besten entspannen? Indem ich meine Fantasie beim Malen oder kreativem Schaffen ausleben kann. Foto: Wilke/ZRedBw 12 Zum Saisonabschluss konnte die Langläuferin noch mal so richtig auftrumpfen. Bei den Deutschen Meisterschaften im Skilanglauf holte B öhler gleich zweimal Gold (aktuell Nr. 11/14, S. 10) und bei der Militärwelt meisterschaft im finnischen Sodankylä vorvergangene Woche musste sie sich nur ihrer Kameradin Stabsunteroffizier (FA) Denise Hermann geschlagen geben. „Rückblickend war es für mich die perfekte Saison, mit allen Emotionen, die der Sport so bietet“, freut sich Böhler. Jetzt genießt sie die Zeit mit ihrem Freund und widmet sich ihrem Fernstudium, bevor sie Anfang Mai mit dem Sommertraining startet. (mag) Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen? Mit einem Vogel. Welche lebende Person bewundern Sie am meisten? Meine behinderte Schwester. Was treibt Sie an? Mich nicht nur mit dem standardisierten Abarbeiten der Dinge zufrieden zu geben und ein starker Wille. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem anderen Menschen am meisten? Wenn jemand Verantwortung übernimmt und trotzdem menschlich handelt. Was mögen Sie an sich selbst nicht? Meine Zehen. Was wäre für Sie das größte Unglück? Krieg. Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit? Alle Ärzte, die Leben schenken und retten. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.