aktuell Nr. 21 vom 02.06.2014. 02.06.2014
Transcription
aktuell Nr. 21 vom 02.06.2014. 02.06.2014
D 8512 50. Jahrgang Nr. 21 Montag, 2. Juni 2014 NACHRICHTEN POLITIK Prozessmanagement Staatssekretär Gerd Hoofe erläutert im Interview mit aktuell die Grundlagen und Ziele des Prozessmanagements. Seite 4 EINSATZ Fliegende Wahlhelfer VERMISCHTES Im WM-Fieber In 10 Tagen startet in Brasilien die 20. Fußball-Weltmeisterschaft. Der Spielplan zum Eintragen und Mitfiebern. Seite 6/7 BUNDESWEHR Zelte für Pilger Damit die Soldaten der LourdesWallfahrt eine Bleibe haben, stellt das Unterstützungskommando Zelte auf. Seite 8 DIE BUNDESWEHR IM INTERNET „Bundeswehr in Führung“ Aktiv. Attraktiv. Anders. – Verteidigungsministerin startet Attraktivitätsoffensive. Foto: Lang/Bundeswehr Die Bundeswehr unterstützt bei der Präsidentschaftswahl in Afghanistan: Sie fliegt Stimmzettel aus. Seite 5 Berlin. Mit konkreten Plänen zur im Januar angekündigten Initiative, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands zu machen, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am vergangenen Freitag die Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders “ gestartet. Das umfangreiche Konzept, das in Teilen bereits im Koalitionsvertrag angelegt war, soll für die Beschäftigten der Bundeswehr zügig spürbare Verbesserungen erreichen. Das Paket enthält 29 Maßnahmen, die nicht per Gesetz geregelt werden müssen und von denen die meisten bereits Ende 2015 umgesetzt sein sollen. Im kommenden Herbst soll zusätzlich ein Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Artikelgesetz) folgen. „Die Bundeswehr hat viel zu bieten und wir wollen die Besten, die auch anderswo auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen haben“, so von der Leyen. Lesen Sie weiter auf Seite 3 Im Einklang mit vielen Nationen Bei der Großübung JAWTEX trainieren 4500 Soldaten – etwa 1000 Flüge durchgeführt. von Björn Jüttner www.bmvg.de www.youtube.com/bundeswehr www.facebook.com/bundeswehr www.twitter.com/bundeswehrInfo www.flickr.com/photos/ augustinfotos www.wirdienendeutschland.de Jagel. 4500 Soldaten haben beim Manöver JAWTEX („Joint Air Warfare Tactical Exercise“) in Norddeutschland den Ernstfall trainiert. Über 18 Tage hinweg übten die Truppen das Zusammenwirken von Luftstreitkräften, mit Heeres- und Marineverbänden („Air Surface Integration“) sowie die „streitkräftegemeinsame Feuerunterstützung“ wie es im Fachjargon heißt. Insgesamt absolvierten die Luftwaffe und ihre elf internationalen Partnernationen etwa 1000 Flüge, um Luftangriff und -verteidigung, Lufttransport sowie Luftlandeund Evakuierungsoperationen zu üben. Drei Jahre dauerten die detaillierten und langwierigen Vorbereitungen der Übung, in die unter anderem alle betroffenen Landkreise eingebunden waren. JAWTEX, als Nachfolger der ELITE-Übungsserie, ist in vielerlei Hinsicht einmalig. Nicht nur, dass Soldaten aus den Nieder- Foto: Vennemann/ZRedBW www.bundeswehr.de Kooperation: Das Zusammenwirken von Luft- und Landstreit kräften war Teil des Manövers JAWTEX. landen, Italien, Frankreich, Finnland, Slowenien, Griechenland, Österreich, Schweiz, Türkei, Ungarn und den USA ihre Einzelaufträge erfüllten. Für viele Soldaten war es tatsächlich eine der größten Übungen, an der sie bisher teilgenommen haben. Wie auch Oberleutnant Hendrik Bauer. Der Presse- offizier der Luftlandebrigade 31 in Oldenburg hat jahrelang als Fallschirmjäger in Seedorf gedient und war bei mehreren Übungen dabei. Diese Brigade war schwerpunktmäßig bei der Luftlandeübung auf dem Truppenübungsplatz in Klietz eingesetzt. Hier ging es um das Abstimmen von taktischen Abläufen zwischen Luftwaffe und Heer. Der Übungsdirektor, Brigadegeneral Burkhard Pototzky, zieht ein sehr positives Fazit: „Die Gespräche mit den Teilnehmern und Kommandeuren haben ergeben, dass die meisten Übungsziele erreicht wurden, und dass wir sowohl die Besatzungen als auch die Einheiten sehr gut „beüben“ konnten“, unterstreicht Pototzky. Das Manöver JAWTEX 2014 könnte damit auch ein vielversprechender Start in eine ganz neue Übungsreihe sein. Nun gilt es, wie Pototzky sagt, möglichst schnell das Großmanöver auszuwerten und dann mit der Planung von JAWTEX 2016 zu beginnen. 2 aktuell INTERN 2. Juni 2014 IMPRESSUM ZITAT EDITORIAL Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin „Bereit wie nie. Dem ist nichts hinzuzufügen.“ Noch zehn Tage, dann beginnt in Brasilien die 20. Fußballweltmeisterschaft. Zum zweiten Mal nach 1950 ist das Land am Zuckerhut Ausrichter und nicht nur durch den Heimvorteil der Favorit auf den Titel. Nach dem Abschneiden der deutschen Mannschaft bei den vergangenen drei Turnieren, wo einmal das Finale und zweimal das Halbfinale Endstation waren, dürstet Fußball-Deutschland nach dem Titel. Spätestens mit dem ersten Spiel gegen Ronaldos Portugiesen werden Millionen Deutsche wieder zu Bundestrainern. Unsere Jungs treten in Sachen Ziel selbstbewusst auf. So sagte Mittelfeld-As Mesut Özil unlängst in einem Interview, dass für ihn alles andere als der Titel eine Enttäuschung wäre. Spätestens am Abend des 13. Juli werden wir um die Gemütslage Özils wissen. Wenn es gut läuft, sehen wir nach 1990 vielleicht wieder einen Trainer abseits des Trubels auf dem grünen Rasen seine Kreise ziehen. Für unsere Fußballbegeisterten findet sich der Spielplan des Turniers auf S. 6/7. Mit der Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ will die Bundeswehr beim Thema Attraktivität einen großen Sprung nach vorne schaffen. Die Bundeswehr soll sich Redaktionsanschrift: Zentralredaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin Telefon: (0 30) 67 94 - App Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00 E-Mail: [email protected] Roman Weidenfeller über seinen möglichen Einsatz bei der Fußball Weltmeisterschaft, sollte Manuel Neuer aufgrund der Schulterverletzung ausfallen. Leitender Redakteur: Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 39) Redakteur Politik: Jörg Fleischer (jf, App: 20 55) Redakteur Streitkräfte: Oberleutnant Tim Schmidt (tss, App: 20 38) Redakteur Sport/Vermischtes: Oberleutnant Patricia Franke (pfr, App: 20 40) Obergefreiter Alexander Linden (afl, App: 20 40) Mediendesign: Eva Pfaender (epf, App: 20 37) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr – Info-Service Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 15-1 (Vermittlung) E-Mail: [email protected] ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. KALENDERBLATT Vor 30 Jahren: Am 6. Juni 1984 wird die erste spielbare Version von „Tetris“ fertiggestellt. Vor 45 Jahren: Am 8. Juni 1969 schließen sich verschiedene deutsche Autoren – darunter Heinrich Böll und Günther Grass – in Köln zum „Verband Deutscher Schriftsteller“ (VS) zusammen. Vor 65 Jahren: Am 8. Juni 1949 erscheint George Orwells zukunftskritischer Roman „1984“ in London. Vor 85 Jahren: Nach der Unterzeichnung der Lateranverträge wird der Vatikan am 7. Juni 1929 wieder ein souveräner Staat. Vor 90 Jahren: Am 5. Juni 1924 schickt Ernst Alexanderson das erste Fax über den Atlantik. Vor 100 Jahren: Am 8. Juni 1914 durchfährt der US-Dampfer „Alliance“ als erstes Schiff den 82 Kilometer langen Panamakanal. Er verbindet Atlantik und Pazifik – die Bauzeit hatte 33 Jahre betragen. Vor 120 Jahren: Am 4 Juni 1894 tritt in Deutschland das Abzahlungsgesetz in Kraft. Es ermöglicht Käufern den Erwerb von höherwertigen Gütern, deren Kaufsumme sie in Raten begleichen können. Vor 245 Jahren: Am 3. Juni 1769 beobachtet James Cook auf seiner ersten Südseereise auf Tahiti den Durchgang des Planeten Venus vor der Sonne. (eb) zu einem der gefragtesten Arbeitgeber Deutschlands entwickeln. Denn es gilt im Wettbewerb mit anderen Unternehmen, gute Bewerber für den Dienst zu begeistern. Diesen Prozess sollen die Attraktivitätsmaßnahmen unterstützen. Unverändert mitbringen müssen die künftigen Soldaten jedoch die Bereitschaft, an Auslandseinsätzen teilzunehmen. Das wird niemals attraktiv sein, doch es ist eben ein wesentlicher Teil des Soldatenberufs (S.1 und S.3). Die internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes ist nicht nur für die Militärseelsorge ein fester Programmpunkt. Jedes Jahr nehmen viele Soldaten daran teil. Damit diese am Fuße der französischen Pyrenäen auch unterkommen können, sind andere Soldaten gefordert, die dafür eigene Zelte aufbauen. Unser Reporter Roman Pyrdok hat dieses Unterstützungskommando begleitet und berichtet auf Seite 8 von deren schweißtreibender Arbeit. Torsten Sandfuchs-Hartwig Leitender Redakteur Foto: Atienza/Bundeswehr BILD DER WOCHE Tag der offenen Tür: Unter dem Titel „Legacy of Freedom“ hatten US Air Force und deutsche Luftwaffe auf die Holloman Air Force Base in New Mexico/USA geladen. MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell 3 Foto: Richter/Bundeswehr 2. Juni 2014 Aktiv. Attraktiv. Anders. Die Bundeswehr geht mit 29 Maßnahmen in die Attraktivitätsoffensive – Fortsetzung von Seite 1. Berlin. Unter dem Dach der Bun deswehr leisten mehr als eine Viertelmillion Menschen Tag für Tag ausgezeichnete Arbeit, um im Auftrag des deutschen Volkes zu Sicherheit und Frie den in der Welt beizutragen. Die Bundeswehr ist heute nicht nur eine Armee im weltweiten Ein satz, sondern ein hochmoder ner, global agierender Konzern. Um diese anspruchsvolle Auf gabe als Freiwilligenarmee gut zu erfüllen, braucht die Bundes wehr auf allen Ebenen sehr viel seitige Menschen: belastbare, engagierte Mitarbeiter mit fes tem Charakter, Intelligenz und viel sozialer Kompetenz. Das Angebot in Deutschland in dieser Zielgruppe sowie an quali fizierten Fachkräften wird jedoch knapp. Junge und leistungsfähige Talente haben die freie Wahl, für welchen Beruf sie sich ent scheiden und wo sie ihre Chance suchen möchten. Deswegen muss die Bundeswehr schnell in die Spitzengruppe der attraktivsten Arbeitgeber vorstoßen. Ziel ist es, die vielen Guten, die sie hat, zu halten und möglichst viele neue motivierte Männer und Frauen für sich zu gewinnen. Um das zu schaffen, muss die Bundeswehr sich ihrer Stärken als Arbeitge ber bewusst werden, aber auch hart an Schwachpunkten und Wettbewerbsnachteilen im Ver gleich zu jeder anderen Konkur renz arbeiten. Die moderne Bundeswehr bietet zum Beispiel eine enorme Bandbreite an Karrierepfaden. Durch die neutrale Brille betrach tet, ist sie ein Sicherheitsunter nehmen, eine Reederei, eine Fluglinie, ein Logistikkonzern, ein medizinischer Dienstleister – alles auf TopNiveau und welt weit vernetzt: mehr als 240 000 Menschen, mehr als 1000 Berufe an mehr als 300 Standorten. Es gibt kaum etwas, was man bei der Bundeswehr nicht werden kann. Wer sein Handwerk bei der Bun deswehr gelernt hat, dem stehen hinterher viele Türen in der zivi len Arbeitswelt offen. Trotzdem scheuen heute noch viele junge Menschen ein Engagement bei der Bundeswehr oder orientieren sich nach ein paar Jahren bei der Truppe neu, • etwa weil der soldatische Dienst schwer mit dem Privat leben vereinbar ist, • weil die mangelnde Planbarkeit von Versetzungen das soziale Leben belastet, • weil das etablierte Karriere korsett für soldatische Auf stiege als zu starr empfunden wird, insbesondere für Frauen und Männer, die sich in der Familienphase mehr Zeit für Kinder wünschen, • weil wenig Transparenz über Aufstiegs – und Entwicklungs chancen zum Teil auf die Moti vation drückt, • weil Arbeitsbedingungen und Infrastruktur als nicht mehr zeitgemäß empfunden werden, • weil häufig vorhandener guter Wille – auch von Seiten der Vorgesetzten – im Alltag oft unter bürokratischen Vorgaben verkümmert, • weil man sich mit seinen Poten zialen zu wenig einbringen kann. Deswegen wird die Bundes wehr in den nächsten drei Jah ren auf die Überholspur gehen, um sich einen vorderen Platz im Wettbewerb um die besten Köpfe zu sichern – und letztlich auch morgen zusammen mit der best möglichen Ausrüstung die opti male Einsatzfähigkeit zu garan tieren. Wir setzen mit der Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ alles daran, beim Thema Attraktivität einen großen Sprung nach vorne zu schaffen. Wir setzen uns zum Ziel, • dass die Bundeswehr moderne Arbeitszeitmodelle einführt, die ausreichend Flexibilität und Raum für das Privatleben las sen, wenn gerade kein Einsatz ist (etwa mit Langzeitarbeits konten oder der neuen Option „Teilzeit während Elternzeit“), • dass die Bundeswehr zum Vor reiter für Karrieren in Teil zeit wird (wie Infrastruktur für Mobiles Arbeiten, oder dem Abschaffen bestehender Beschränkungen für Soldaten), • dass alle Mitarbeiter mehr Ein blick und Einfluss bekommen, welche Berufswege sie bei der Bundeswehr einschlagen (wie eine Dienstposteninformations börse, eine intensivere Betreu ung und Beratung oder ein Talentpool, um Bewerber mit Potential zu binden), • dass wir die Zahl der belas tenden Versetzungen redu zieren und mehr Planbarkeit gewährleisten (zum Beispiel mehr Möglichkeit für Karrieren am selben Ort, nur noch zwei feste Versetzungstermine im Jahr, eine neue Sechsmonats regel für Versetzungsankündi gungen oder weniger Forderun gen an den Karriereaufbau), • dass die Bundeswehr noch in dieser Legislatur eine vorbild liche Infrastruktur für Kinder betreuung auch in den Rand • • • • zeiten erhält – und zwar flächendeckend (so beispiels weise bis zu 22 neue Projekte Großtagespflege jedes Jahr) dass sich alle Angehörigen der Bundeswehr darauf ver lassen können, dass sie in jeder Lebensphase die volle Unter stützung erhalten (etwa kosten freies surfen und nach Hause telefonieren aus den Einsätzen oder Coachings für Führungs kräfte zu Methoden und Stra tegien, wie sie Bedürfnisse der Mitarbeiter einplanen können, ohne dass der Auftrag leidet) dass die Entwicklung sozialer Kompetenzen in der Bundes wehr wertgeschätzt wird (gute Führung gleich Schulung tausender Führungskräfte) dass Arbeitsplatz und Unter bringung modernen Standards entsprechen (unter anderem WLAN, renovierte Stuben mit TV, Kühlschränke) dass die Bundeswehr mit dem Aufbau eines hochmodernen betrieblichen Gesundheits managements Maßstäbe setzt (Pilotprojekte an zehn Stand orten, ab 2016 für alle Beschäf tigten in der Fläche) Dies sind ehrgeizige Ziele, für deren Umsetzung es aber eine klare Zeitlinie gibt und für die auch Haushaltsmittel bereitge stellt werden. So sind für die nächsten fünf Jahre allein für die 29 untergesetzlichen Maßnahmen rund 100 Millionen Euro einge plant, die aus dem Verteidigungs etat kommen. Das Prädikat „Attraktiver Arbeitgeber“ kann die Bundes wehr allerdings nicht mit einem Federstrich erwerben oder für immer erhalten. Diese 29 Maß nahmen werden Schritt für Schritt in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren umgesetzt. Es wird aber Zeit brauchen, bis alle die Verbesserungen über all spüren. Das gilt auch für das Artikelgesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr, das im Herbst in den Bundestag eingebracht werden soll und im Sommer im Ressortkreis abzustimmen ist. Die Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ ist ein wichtiger Zwi schenspurt. Auch danach wird die Bundeswehr – wie jeder andere Konzern, jeder Verband oder jede Behörde in Deutschland auch – permanent an sich arbeiten müs sen, um eine gute Position am Arbeitsmarkt zu halten. Wichtig ist, dass die Bundes wehr diese Herausforderung aktiv und positiv annimmt, dass alle den Zusatznutzen sehen: • Mehr personelle Ressourcen, Kenntnisse und Erfahrungsho rizonte für den Arbeitgeber Bundeswehr zu erschließen, • mehr Frauen für den heraus fordernden Job zu gewinnen, • die gute Führungsleistung in der Bundeswehr noch stärker an den kontinuierlichen Wan del in der Gesellschaft und die Lebenswirklichkeit auszurich ten, ohne den kein moderner Arbeitgeber mehr Zukunft hat, • die Wurzeln nach dem Ende der Wehrpflicht wieder tiefer in die Gesellschaft zu treiben, • und am allerwichtigsten: Dass wir mit all diesen Anstrengungen sicherstellen, dass unsere Freiwilligenarmee auf Dauer ihre Einsatzfähigkeit behält. (eb) Mehr auf www.bundeswehr.de. 4 aktuell MINISTERIUM / HINTERGRUND 2. Juni 2014 Es geht um gut strukturierte Abläufe Was verbirgt sich hinter dem Begriff Prozessmanagement? Ganz einfach gesagt geht es um die Klärung der Frage, wer ist zu welchem Zeitpunkt für welche Aufgabe in welcher Art und Weise verantwortlich und welche Mittel stehen ihm dafür zur Verfügung. Gleichzeitig geht es darum, über gut strukturierte transparente Abläufe dazu beizutragen, ergebnisorientiert Beiträge zu den gesetzten Zielen zu erreichen. Was heißt das konkret? So wie jedes Lebewesen, das eine bestimmte Größe erreicht, ein Skelett benötigt, braucht auch jede Organisation einer bestimmten Größe klare Regeln für die Zusammenarbeit. Das heißt, wir brauchen ein klares Bild davon, wie die Zusammenarbeit orga- Im Dialog: Staatssekretär Gerd Hoofe erläutert Prozessmanage ment – es geht um Transparenz. nisiert ist und wer an welchem Prozess beteiligt ist. Wir haben uns im Großunternehmen Bundeswehr auf eine Reihe strategischer Ziele verständigt. Aber die bloße Zielsetzung als solche ist noch nicht viel wert. Das Prozessmanagement wird uns künftig unser Skelett stärken und dabei helfen, die Muskeln, also die Abläufe so zu organisieren, dass alle Beteiligten auf ihrer Ebene möglichst effizient an der Umsetzung dieser Ziele mitarbeiten. Was bedeutet das für den Einzelnen? Jeder im System muss wissen, was sein Beitrag für die Erreichung des gesteckten Ziels ist. Das kann aber nur gelingen, wenn die Soldaten und Beschäftigten ein klares Bild von den Abläufen haben. Gerade auf den unteren Ebenen funktioniert ja vieles intuitiv, da kommt uns die erlernte Auftragstaktik zugute. Wir merken aber, dass wir in den höheren Hierarchien – gerade im Zusammenhang mit der Neuausrichtung – dieses Prozessverständnis noch nicht in dem Maße leben, wie es erforderlich wäre. Wo sehen Sie das Problem? Es gibt da nach meiner Überzeugung eine ganz wesentliche kommunikative Komponente bei der Einführung des Prozessmanagements. Wenn wir die Mitarbeiter nicht dafür gewinnen, wird das Prozessmanagement nicht erfolgreich umgesetzt werden können. Wir müssen also klar machen, dass es sinnvoll und nicht bloß Selbstzweck ist, sondern uns wirklich bei der Arbeit hilft. Zum Beispiel, wenn es dazu beitragen kann, dass es künftig keine Munitionsengpässe mehr gibt oder dass neue Ausrüstung rechtzeitig zuläuft. So etwas interessiert die Truppe. Die Antwort auf die Frage, wie wir solche Defizite, diese zum Teil schmerzlichen Lücken, zukünftig vermeiden können. Dazu können bessere Prozesse und ein professionelles umfassendes Prozessmanagement beitragen. Foto: Schwedisches Verteidigungsministerium Berlin. Staatssekretär Gerd Hoofe hat am 20. Mai den Zentralerlass für die Implementierung des Prozessmanagements in Kraft gesetzt. Als Basis für die inhaltliche und organisatorische Ausgestaltung der Prozesse werden darin das neue Prozessmodell sowie die Aufgaben und Zuständigkeiten im Prozessmanagement definiert. Neben dem Vorgehen bei der Einführung des Prozessmanagements im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums (BMVg) beschreibt der Zentralerlass verbindlich alle wesentlichen Rollen. So enthält er unter anderem Rollensteckbriefe sowie eine Übersicht aller Prozesseigner und -verantwortlichen. Weitere Inhalte sind unter anderem Vorgaben für die Prozesslandkarten der Organisationsbereiche und für die Leistungs- und Hauptprozesse. Im Interview erläutert der Staatssekretär die Ziele des Vorhabens. Foto: Grauwinkel/BMVg Prozessmanagement – was ist das eigentlich? Staatssekretär Gerd Hoofe erläutert die Ziele des Vorhabens. Wie schnell werden die erwarteten positiven Effekte denn eintreten? Nach der Implementierung durch den Zentralerlass sind wir auf einem guten Weg, alle Abteilungen sind eingebunden. Der formale Teil der Einführung ist damit erledigt. Bis das Prozessmanagement aber als etwas Selbstverständliches betrachtet wird und die geschilderten Ziele erreicht sind, werden wir einen längeren Atem benötigen. Das werden wir nicht heute oder morgen erreichen, das wird Jahre dauern. Auch andere Großunternehmen haben dazu Jahre gebraucht. Im Zuge der Implementierung gab es Kontakt zu Unternehmen in der freien Wirtschaft. Was hat man im Verteidigungsministerium anhand von deren Erfahrungen gelernt? Die Bundeswehr ist schon etwas Besonderes als Unternehmen – einerseits. Aber sie ist nicht einzigartig, wenn es darum geht, wie ich erfolgreich ein Unternehmen mit mehr als 240 000 Mitarbeitern führe und organisiere. Sicherlich ist nicht alles direkt übertragbar, aber wir können dennoch viel voneinander lernen. Übrigens ausdrücklich auch private Unternehmen und andere Verwaltungen von uns. Deswegen führen wir in dieser Woche auch einen „Thementag Prozessmanagement“ durch, zu dem wir auch Vertreter der privaten Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung eingeladen haben. Diese Veranstaltung bietet uns eine hervorragende Gelegenheit, auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Lässt sich aus alledem neben dem Führungsanspruch des Ministeriums auch ein verstärk- ter Dienstleistungsgedanke des BMVg gegenüber der Bundeswehr herauslesen? Das ist sicher so. Aber man kann nichts so einfach überstülpen, auch keine Dienstleistung. Wir wollen überzeugen und kommunizieren. Mit dem Zentralerlass haben wir Rahmenbedingungen gesetzt. Die Wirkung erziele ich aber erst, wenn ich überzeuge und nachvollziehbar darlege, welchen Mehrwert das Prozessmanagement am jeweiligen Arbeitsplatz entfaltet. Wird erfolgreiches Prozessmanagement auf den unteren Ebenen eines Tages die Rolle des Staatssekretärs überflüssig machen? Das wohl nicht. Aber bestenfalls wäre ich in der Lage, meine Entscheidungsprozesse schneller und besser zu gestalten. Bislang werden mir mitunter aus unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr zu identischen Sachverhalten unterschiedliche Zahlen und Fakten zugearbeitet. Dann komme ich zeitweise vor Unklarheiten nicht schnell und gezielt genug voran. Bei einer eindeutigen Sachlage würden meine Entscheidungen jedenfalls noch schneller fallen können. Gutes Prozessmanagement schafft einen einheitlichen Qualitätsstandard und klare Verhältnisse bei den Leistungsprozessen, an dem sich von der Leitung des Hauses bis zur untersten Hierarchieebene alle orientieren, auf den aber auch alle zählen können. Genau das ist der Vorteil, den wir uns versprechen. Die Fragen stellte Markus Tiedke. Das gesamte Interview finden Sie auf www.bmvg.de Zu Besuch in Stockholm: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (M.) hat am vergangenen Montag ihre schwedische Amts kollegin Karin Enström (l.) besucht. Schwerpunkt des Treffens in Stockholm waren sicherheitspolitische Gespräche zur NATO und zur Situation in der Ukraine. An der Militärhochschule Schloss Karlberg wurde Ministerin von der Leyen mit militärischen Ehren empfangen. Die Reise von der Leyens nach Stockholm ist zwar der offizielle Antrittsbesuch der Ministerin in Schweden, doch der aktuellen Zusammenkunft gingen schon mehrere Treffen voraus. Persönlich kennengelernt haben sich von der Leyen und Enström bereits im Februar auf der Münchner Sicherheitskonfe renz. Die beiden Ministerinnen erörterten im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine vor allem die lange und vertrauens volle Kooperation zwischen Deutschland und Schweden im Be reich der Rüstungskontrolle. Die Zusammenarbeit bei der Imple mentierung des Wiener Dokuments und des Vertrags über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) ist zuverlässig und bewährt. Die Streitkräfte Deutschlands und Schwedens arbeiten auch im Rahmen der ISAFMission in Nordafghanistan seit Jahren eng zu sammen. Für diese lange Kooperation dankte von der Leyen ihrer Amtskollegin ganz ausdrücklich. (flo) 2. Juni 2014 EINSATZ Fliegende Wahlhelfer Foto (2): Lechelt/Bundeswehr von Robert Lechelt Nach dem Entladen: Wahlunterlagen werden vom Flugzeug aus auf LKW verladen. unterlagen auf afghanische Transporter verladen. Insgesamt galt es, innerhalb von zwei Tagen über 1000 versiegelte Kisten mit einem Gesamtgewicht von rund 20 Tonnen zu verladen. Hauptmann Tilman E., Leiter der Wahlbeobachtungsgruppe im Regionalkommando Nord, begleitete diese Aufgabe. Der erfahrene Verbindungsoffizier zeigte sich am Ende zufrieden. „Die heutige Aktion hat erneut gezeigt, wie verlässlich die Afghanen mittlerweile im Bereich der Organisation und Durchführung von solchen Maßnahmen arbeiten.“ In einem nächsten Schritt wird die IEC nun sämtliche Wahlunterlagen unter dem Schutz der afghanischen Sicher- heitskräfte in die Lagerorte der nördlichen Provinzen transportieren. ISAF unterstützt Afghanen: Transport von Wahlunterlagen. Foto: Jonack/Bundeswehr Rechnungsführer an Bord der „Brandenburg“ gebieten über das Geld der seefahrenden Truppe. Zahltag: Soldaten erhalten Sold auf der Fregatte „Brandenburg“. Gehaltsvorschuss erhalten. Das wird immer gern angenommen“, erklärt P., während er einem Soldaten das Geld vorzählt. Ist ein Marinesoldat unterwegs, hat er normalerweise nur selten Zugang zu einem Geldautomaten oder einer Bank. „Bei kurzen Seereisen gibt es so gut wie keinen Bedarf, aber wenn wir wie jetzt insgesamt fünf Monate unterwegs sind, ist das Gehalts- Mazar-e Sharif. Generalmajor Bernd Schütt, Kommandeur des Regionalkommandos Nord, übergab kürzlich einen neuen, geschützten Aufenthaltsbereich, den sogenannten „Safe Haven“ an das Beraterteam im „Camp Shaheen“ unter der Führung von Oberst Axel Hermeling. Im Camp, etwa 25 Kilometer östlich von Mazar-e Sharif, beraten die ISAF-Soldaten ihre afghanischen Partner. Bislang diente es den internationalen Beraterteams als Lager, wurde dann aber vor kurzem an die afghanische Armee übergeben. Seitdem ist es die Heimat des 209. Korps der Afghan National Army (ANA) geworden. Der „Safe Haven“ hat drei Aufgaben. Er soll die Berater im Gefahrenfall schützen. Des weiteren steht er als Anlaufpunkt für den organisatorischen Teil der Beratertätigkeit zur Verfügung. Und darüber hinaus erhöht er die Durchhaltefähigkeit der Berater, sodass sie, beispielsweise bei den Wahlen, auch 24 Stunden vor Ort sein können. (eb) Stelldichein mit Mardern und Katzen Wie eine schwimmende Bank Dschibuti. Die Fregatte „Brandenburg“, das Flaggschiff der Mission „Atalanta“, ist eine fahrende „Kleinstadt“ und jeder an Bord hat einen bestimmten Aufgabenbereich. Laufen die Marineschiffe einen Auslandshafen an, wird der Rechnungsführer zu einer der gefragtesten Personen am Bord. Hauptbootsmann Christian P. und Obermaat Dennis S. sind die Rechnungsführer (Refü) der „Brandenburg“. Sie gehören zum Hauptabschnitt „Zentrale Dienste“ und betreiben unter anderem die „Bank“ auf der Fregatte. Hier kann sich die Crew Bargeld für Einkäufe in der Bordkantine oder den Landgang im Hafen auszahlen lassen. Unter Deck reihen sich die Soldaten wie vor einem Bankschalter in einer langen Warteschlange vor dem Rechnungsführerbüro auf. „Sobald wir einen Hafen ansteuern, können die Kameraden einen 5 Zu Gast bei den Partnern Deutsche Soldaten unterstützen mit Transportleistungen Präsidentschaftswahl in Afghanistan. Mazar-e Sharif. Die Vorbereitungen für die Stichwahl des afghanischen Präsidentenamtes am 14. Juni sind in vollem Gange. In der dritten Maiwoche ist nun die erste von insgesamt fünf Bundeswehrmaschinen auf dem Flughafen von Mazar-e Sharif gelandet. An Bord etwa drei Millionen Wahlzettel und die dazugehörigen Wahlunterlagen. Der Transport der aus Kabul kommenden Unterlagen wird von der unabhängigen Wahlkommission Afghanistans (Independent Election Commission – IEC) geleitet. Sie wird von deutschen Soldaten bei der Luftverladung unterstützt. Alle müssen jedoch Abstand zu den blauen Transportkisten halten, da diese ausschließlich durch Mitarbeiter der IEC bewegt werden dürfen. Überschwemmungen hatten Anfang Mai Teile des „Highways Nr. 1“, der Hauptverbindungsstraße von Kabul nach Mazar-e Sharif, unpassierbar gemacht. Ein Lufttransport war daher notwendig, um die Wahl nicht zu verzögern. Die IEC bat deshalb die ISAF-Truppen um Unterstützung, um den engen Zeitplan einhalten zu können. Nachdem die Fracht mit Hilfe der Bundeswehr entladen wurde, übernahmen die Mitarbeiter der IEC alle weiteren Maßnahmen. Reibungslos wurden die Wahl- aktuell vorschussverfahren ein tolles Angebot“, erläutert der Refü weiter. „Vor jeder Auszahlung muss jedoch eine unterschriebene Einzugsermächtigung zum Lastschriftverfahren vorliegen. Nachdem der Soldat seinen angeforderten Betrag erhalten hat, wird die Summe einige Tage später von seinem Konto abgebucht.“ Dabei wird eine ganze Menge Geld bewegt. Am Ende des Monats weisen wir für die gesamte Crew einen Betrag in sechsstelliger Höhe an – das ist schon eine Hausnummer“, fasst P. zusammen. Deshalb muss der Rechnungsführer genug Bargeld dabei haben. Es wird, wie in einer Bank, in einem Safe verschlossen. „Vor einer längeren Seefahrt wird jeder Soldat befragt, wie viel Geld er im Laufe der Tour benötigt. Steht die Summe fest, fordern wir die Gesamtsumme an. Damit könnte man locker ein ganzes Haus bezahlen.“ Damit kein Euro verloren geht, wird alles am PC berechnet. „Diese Datenbank wird von uns akribisch gepflegt und am Ende des Monats dient sie als Grundlage für die Berechnung aller Auszahlungen“, erklärt Obermaat S. Wenn alles stimmt, können die Soldaten unbeschwert ihr wohlverdientes Gehalt für Souvenirs oder Zusatzverpflegung ausgeben. (sj) Limassol. Nach einem Jahr vor der Küste des Libanon hat das Schnellboot „Frettchen“ Kurs Richtung Heimathafen gesetzt. Am 21. Mai lief „S 79“ zum letzten Mal im Hafen von Limassol ein. An Bord tritt die Besatzung des Schnellbootes „Puma“, die das Boot vor fünf Monaten im Einsatz übernommen hatte, die Heimreise an. Die Ankunft im Heimathafen Rostock-Warnemünde ist für den 13. Juni geplant. Auch für die „Gepard“-Besatzung auf dem zweiten deutschen Schnellboot geht es in die Heimat. Das „Wiesel“ verbleibt jedoch bei UNIFIL und wird von der Besatzung der „Ozelot“ übernommen. (eb) Verletzte Deutsche ausgeflogen Dschibuti. Vergangene Woche sind bei einem Selbstmordanschlag in Dschibuti drei Menschen ums Leben gekommen. 15 weitere wurden verletzt, darunter auch drei Deutsche. Die Bundeswehr hat einen Airbus A310 „MedEvac“ geschickt, um die Verletzten auszufliegen. Der Airbus wurde dafür extra früher von der Internationalen Luft- und Raumfahrzeugausstellung (ILA) abgezogen. Nach ersten Aussagen des Auswärtigen Amts befinden sich alle drei Bundesbürger außer Lebensgefahr. (tss) Finale Sieger HF1 Sieger HF2 So. - 13.07.2014 - Rio de Janeiro - 21:00 Uhr Halbfinale 1 Halbfinale 2 Spiel um Platz 3 Sieger VF1 Sieger VF3 Verlierer HF1 Sieger VF4 Mi. - 09.07.2014 - Sao Paulo - 22:00 Uhr Di. - 08.07.2014 - Belo Horizonte - 22:00 Uhr Verlierer HF2 Sa. - 12.07.2014 - Brasilia - 22:00 Uhr Viertelfinale 1 Viertelfinale 2 Viertelfinale 3 Achtelfinale 4 Sieger AF5 Sieger AF6 Sieger AF1 Sieger AF2 Sieger AF7 Sieger AF8 Sieger AF3 Sieger AF4 Fr. - 04.07.2014 - Rio de Janeiro - 18:00 Uhr Fr. - 04.07.2014 - Fortaleza - 22:00 Uhr Sa. - 05.07.2014 - Brasilia - 18:00 Uhr Sa. - 05.07.2014 - Salvador - 22:00 Uhr Achtelfinale 1 Achtelfinale 2 Achtelfinale 3 Achtelfinale 4 Achtelfinale 5 Achtelfinale 6 Achtelfinale 7 Achtelfinale 8 Sieger A Sieger C Sieger B Sieger D Sieger E Sieger G Sieger F Sieger H Zweiter B Zweiter D Zweiter A Zweiter C Zweiter F Zweiter H Zweiter E Zweiter G Sa. - 28.06.2014 - Belo Horizonte - 18:00 Uhr Sa. - 28.06.2014 - Rio de Janeiro - 22:00 Uhr So. - 29.06.2014 - Fortaleza - 18:00 Uhr So. - 29.06.2014 - Recife - 22:00 Uhr Mo. - 30.06.2014 - Brasilia - 18:00 Uhr Mo. - 30.06.2014 - Porto Alegre - 22:00 Uhr Di. - 01.07.2014 - Sao Paulo - 18:00 Uhr Di. - 01.07.2014 - Salvador - 22:00 Uhr Mo. - 23.06.2014 - Recife - 22:00 Uhr Mo. - 23.06.2014 - Sao Paulo - 18:00 Uhr Di. - 24.06.2014 - Fortaleza - 22:00 Uhr Di. - 24.06.2014 - Belo Horizonte - 18:00 Uhr Mi. - 25.06.2014 - Rio de Janeiro - 22:00 Uhr Mi. - 25.06.2014 - Salvador - 18:00 Uhr Do. - 26.06.2014 - Brasilia - 18:00 Uhr Do. - 26.06.2014 - Curitiba - 22:00 Uhr Mo. - 23.06.2014 - Brasilia - 22:00 Uhr Mo. - 23.06.2014 - Curitiba - 18:00 Uhr Di. - 24.06.2014 - Cuiaba - 22:00 Uhr Di. - 24.06.2014 - Natal - 18:00 Uhr Mi. - 25.06.2014 - Manaus - 22:00 Uhr Mi. - 25.06.2014 - Porto Alegre - 18:00 Uhr Do. - 26.06.2014 - Recife - 18:00 Uhr Do. - 26.06.2014 - Sao Paulo - 22:00 Uhr Mi. - 18.06.2014 - Manaus - 21:00 Uhr Mi. - 18.06.2014 - Rio di Janeiro - 21:00 Uhr Do. - 19.06.2014 - Natal - 00:00 Uhr Fr. - 20.06.2014 - Recife - 18:00 Uhr Fr. - 20.06.2014 - Curitiba - 00:00 Uhr Sa. - 21.06.2014 - Cuiaba - 00:00 Uhr So. - 22.06.2014 - Manaus - 00:00 Uhr So. - 22.06.2014 - Porto Alegre - 21:00 Uhr Di. - 17.06.2014 - Fortaleza - 21:00 Uhr Mi. - 18.06.2014 - Porto Alegre - 18:00 Uhr Do. - 19.06.2014 - Brasilia - 18:00 Uhr Do. - 19.06.2014 - Sao Paulo - 21:00 Uhr Fr. - 20.06.2014 - Salvador - 21:00 Uhr Sa. - 21.06.2014 - Belo Horizonte - 18:00 Uhr Sa. - 21.06.2014 - Fortaleza - 21:00 Uhr So. - 22.06.2014 - Rio de Janeiro - 18:00 Uhr Fr. - 13.06.2014 - Natal - 18:00 Uhr Fr. - 13.06.2014 - Cuiaba - 00:00 Uhr Sa. - 14.06.2014 - Recife - 03:00 Uhr Sa. - 14.06.2014 - Manaus - 00:00 Uhr So. - 15.06.2014 - Porto Alegre - 21:00 Uhr Mo. - 16.06.2014 - Curitiba - 21:00 Uhr Mo. - 16.06.2014 - Natal - 00:00 Uhr Di. - 17.06.2014 - Cuiaba - 00:00 Uhr Do. - 12.06.2014 - Sao Paulo - 22:00 Uhr Fr. - 13.06.2014 - Salvador - 21:00 Uhr Sa. - 14.06.2014 - Belo Horizonte - 18:00 Uhr Sa. - 14.06.2014 - Fortaleza - 21:00 Uhr So. - 15.06.2014 - Brasilia - 18:00 Uhr So. - 15.06.2014 - Rio de Janeiro - 00:00 Uhr Mo. - 16.06.2014 - Salvador - 18:00 Uhr Di. - 17.06.2014 - Belo Horizonte - 18:00 Uhr Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H OR OR OR OR DEM E PROGR DEM E PROGR DEM E PROGR ES ES ES DEM E PROGR ES SO SO SO SO BRA MEX ESP CHI COL CIV URU ENG SUI FRA ARG IRN GER GHA BEL RUS CRO CMR NED AUS GRE JPN CRC ITA ECU HON BIH NGA POR USA ALG KOR Foto: dpa/pa Sieger VF2 8 aktuell BUNDESWEHR 2. Juni 2014 Zelte bauen für die Pilger Foto (4): Kazda/Bundeswehr Soldaten vom Logistikbataillon 172 bereiten Unterkünfte vor. Bedeutender Wallfahrtsort: Seit Jahren kommen Soldaten zur Pilgerfahrt ins französische Lourdes. von Roman Pyrdok Lourdes. Christliche Wallfahr ten dienen meist als Bußwerk, um geheilt zu werden oder in beson deren Anliegen zu beten. Bei einer Pilgerreise steht also nicht der Weg, sondern das Ziel im Vor dergrund. Das Ziel der Beelitzer Logistiker hieß kürzlich Lourdes – der südfranzösische Wallfahrts ort, in dem Pilger zu Tausenden Linderung ihrer Gebrechen oder das Gebet suchen. Schon seit Jahren nehmen auch viele Sol daten der Bundeswehr an der Wallfahrt teil. Und für diese muss entsprechende Infrastruktur vor bereitet werden. Ein Auftrag, den die 3. Kompanie des Logistik bataillons 172 aus Beelitz in die sem Jahr bereits zum vierten Mal in Folge durchführte. Im Soldatenjargon heißt das: Unter stützungskommando zum Vor bereiten, Betreiben und Nach bereiten des Zeltlagers. Hier sollte ein Teil der deut schen Pilger sowie Teilnehmer aus Litauen rund um die Uhr betreut werden. Um diese Auf gabe zu erfüllen, war eine zeitge rechte und umfassende Planung nötig. „Zelte, Feldbetten, Tische, Bänke, Verpflegung und sogar Toilettenpapier, alles musste aus Deutschland mitgenommen werden“, erzählt Stabsfeldwebel Andreas Schenk. Rund 100 Ton nen Material kamen da zusam men. Schenk sah dem Auftrag mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Für ihn war es die vierte Teilnahme an der Vorbereitung zur Wall fahrt und gleichzeitig seine letzte Aufgabe als Kompaniefeldwe bel. Denn am 31. Mai endete seine Dienstzeit. Nach mehre ren Wochen war das benötigte Material besorgt und verladen. Die Mannschaft war ausgesucht und komplett. Viele der Soldaten waren nicht das erste Mal dabei. Anfang Mai war es dann so weit: Unter der Führung von Hauptmann Matthias Carl mach ten sich 48 Soldaten auf den Weg. Für den Transport des Per sonals und Materials wurden insgesamt zwei Sattelzüge, zwei Lkw MULTI, ein Fünftonner mit Anhänger, ein Reisebus sowie mehrere Kleinfahrzeuge zum Einsatz benötigt. Bei einer Fahrstrecke von mehr als 2000 Kilometern wurde die Reise auf mehrere Etappen verteilt. Ziel der ersten Zwischenstation war Karlsruhe. Hier erhielt die Truppe nochmals Personal aus anderen Einheiten, unter anderem vom Logistikregiment 47 in Dorn stadt sowie dem Panzerbatillon 104 aus Pfreimd. „Für mich war es eine Herzensangelegenheit, bei diesem Unterstützungskommando dabei zu sein“, sagt Oberstabsfeld webel Walter Hadler vom Logis tikregiment. „Ich war schon zum neunten Mal dabei, aber jedes Jahr ist es anders“, verrät er. Seine Hauptaufgabe im Kommando war der Aufbau der Unterkunftszelte und das Errichten einer Interna tionalen Begegnungsstätte (IBS) für die Pilger. Während der Wall fahrt übernahm er zudem die Auf gabe des Betriebsleiters der IBS. „Dort treffen sich abends tausende Pilger zum Erfahrungsaustausch, deshalb war dort der Schwerpunkt meiner Arbeit.“ Lourdes liegt am Fuße des 948 Meter hohen Berges „Pic du Jer“ in den Pyrenäen. Im Camp der französischen Streitkräfte „Village des Jeunes“ wurde das internati onale Zeltlager für die Pilger auf gebaut. Als Erstes bezogen die Soldaten ihre Unterkünfte. Der Großteil von ihnen in Schlafsälen mit 19 Betten. Wie es sich für ein Zeltlager gehört, gab es Toiletten und Duschen in einem separaten Gebäude. Nach dem Beziehen der Unterkünfte begannen die Solda ten damit, die Fahrzeuge zu ent laden. Trotz der Reisestrapazen musste der Kompaniegefechts stand und das Betreuungszelt bis zum Ende des Tages als Basis aufgebaut werden. Nach der ersten Nacht und einem französischen Frühstück begann der Tag mit einer Flaggenparade, an der Soldaten aus Frankreich, Deutschland, Kroatien und Österreich teilnah men. Sie waren gemeinsam für den Aufbau des Zeltlagers ver antwortlich. Jeden Tag sollten sich die Soldaten hier zu diesem Zeremoniell treffen. Pfarrer Andreas Vogelmeier, der Seelsorger des Unterstüt zungskommandos und gleichzei tig Stellvertreter des Leiters der Gesamtpilgerleitung, bat danach alle Soldaten in die Kapelle. Hier erklärte er den Anwesenden die historische Bedeutung des Ortes und die Hintergründe, die Lourdes zur Marienpilgerstätte gemacht haben. Dabei betonte Vogel meier auch, welche wichtige und schwierige Aufgabe in den nächs ten Tagen vor ihnen läge. Für den Pfarrer war es mittlerweile der sechste Einsatz bei dieser inter nationalen Wallfahrt. Dann ging es mit der eigent lichen Arbeit los. Im heimat lichen Beelitz waren die ein zelnen Arbeitsgruppen bereits festgelegt worden. Da die Grup pen „Bahnhof und Flughafen abholung der Pilger“ noch nicht gebraucht wurden, unterstütz ten sie die Soldaten vom „Zelt lager“ bei ihrer Arbeit. Als erstes musste der Kompaniegefechts stand eingeräumt werden. Die ser sollte in den nächsten zwei einhalb Wochen das Zentrum des Unterstützungskommandos sein. Alle Fragen zu Planungen, Änderungen und Koordinie rungen liefen hier zusammen. Auch alle Befehle, Weisungen und Neuigkeiten wurden hier in einer täglichen Besprechung an die eingeteilten Gruppenführer weitergegeben. Der größte Anteil der Arbeit war der Aufbau der mehr als 60 Unterkunftszelte für die deut schen und litauischen Pilger. Vor der Ankunft: Bevor die Pilger aus Deutschland kommen, müssen Zelte aufgebaut und Soldaten eingewiesen werden. Für jeden von ihnen musste ein Klappbett sowie ein Stuhl im Zelt bereitgestellt werden. Nach dem die Stromleitungen verlegt waren, konnte in den Zelten die entsprechende Beleuchtung ange bracht werden. Bei den Arbeiten waren die Dienste von Joel Bert hold besonders wertvoll. Denn es mussten Absprachen, Termine und Orte zur Übernahme abge stimmt werden. „Ich freue mich sehr, die deutschen Kameraden auch in diesem Jahr wieder zu unterstützen und bin stolz, ein Mitglied dieser Truppe zu sein“, sagte der Sprachmittler, und eilte davon, da er an allen Ecken und Enden gebraucht wurde. Auch Ralf Kulp ist „Wiederholungs täter“. Der Stabsfeldwebel der Reserve ist normalerweise Kom mandeurfahrer im Kommando Territoriale Aufgaben der Bun deswehr in Berlin und nun zum dritten Mal in Lourdes dabei. Hier chauffierte er den Militär bischoff. „Ich bin beruflich oft im Ausland unterwegs, aber die Soldatenwallfahrt mit den ver schiedenen Nationen ist immer ein ganz besonderes Erlebnis“, so Kulp. Eine weitere Herausforderung bestand im Aufbau der inter nationalen Begegnungsstätte. Dafür mussten sowohl Zelte mit Tischen und Sitzgelegen heiten für die Besucher als auch ein Zelt für die Getränkeausgabe aufgebaut werden. Die medizinische Versorgung stellte Hauptfeldwebel Hagen Kluckow vom Lazarettregiment 31 in BerlinKladow sicher. Und auch darüber hinaus gab es viel zu tun. So mussten die Solda ten zusätzliche Aufgaben wie Wachverstärkung, Küchen und Wäschereidienst übernehmen. Dank der kraftvollen Anstren gung aller Beteiligten stand dem Gelingen der diesjährigen 56. Internationalen Soldaten wallfahrt nichts im Wege – die Pilger konnten kommen. Der Beitrag „Soldatenwall fahrt Lourdes 2014“ unter www.youtube.com/bundeswehr. 2. Juni 2014 INNERE FÜHRUNG / MILITÄRGESCHICHTE Codename D-Day Foto: ullstein bild von Magnus Pahl, Militärhistorisches Museum Blick auf einen Teil der Invasionsflotte in einem US-amerikanischen Landungsabschnitt im Juni 1944. feuervorbereitung beseitigte die aus Pionieren und Schwimmpanzern bestehende erste Landungswelle die Strandhindernisse und bekämpfte deutsche Widerstandsnester. In weiteren Wellen landeten die Alliierten Infanterie und weitere Panzer, zuletzt auch Artillerie an. Die Deutschen erwiesen sich an keiner Stelle dazu imstande, die Invasionstruppen abzuschlagen, auch wenn sie ihnen zum Teil hohe Verluste – besonders am „Omaha Beach“ – beibrachten. Die Alliierten landeten bereits am D-Day rund 156 000 Soldaten an und kämpften sich langsam in das Landesinnere vor. Es folgten wochenlange erbitterte Kämpfe um die Landungsbrückenköpfe. Die Wehrmacht verzögerte zwar das Vorrücken der Alliierten und hielt bis Ende Juli eine geschlossene Front. Ihr Ziel, Briten und Amerikaner zurück ins Meer zu werfen, erwies sich jedoch angesichts der Kräfteverhältnisse als zunehmend unerreichbar: Die Zeit arbeitete für die Alliierten. Sie glichen ihre Verluste aus und verstärkten laufend ihre Truppen. Der Beginn der sowjetischen Sommeroffensive am 22. Juni 1944 vereitelte demgegenüber, dass das deutsche Westheer von der Ostfront Foto: Bundeswehr „Utah Beach“ und am „Omaha Beach“. Im Osten griffen die Briten am „Gold Beach“ und „Sword Beach“, die Kanadier am „Juno Beach“ an. Die deutschen Stellungen waren an diesen Positionen vergleichsweise schwach ausgebaut. Die deutsche Führung erwartete die Hauptlandung an der schmalsten Stelle des Ärmelkanals und hatte demzufolge ihre Hauptressourcen für den Ausbau des so genannten Atlantikwalls an dieser Stelle verwendet sowie einen bedeutenden Teil der gepanzerten Reserven dort konzentriert. Die Alliierten schürten in einem großangelegten Täuschungsunternehmen (Codename „Fortitude“) erfolgreich diese Fehlannahme. Die deutsche Seite bot am Vorabend der Invasion 58 Divisionen in Frankreich auf. Auf dem Papier eine stattliche Anzahl, waren in der Realität die meisten deutschen den alliierten Divisionen personell und materiell deutlich unterlegen, insbesondere die vielen unmittelbar in der Küstenverteidigung eingebauten „bodenständigen“ (das heißt unbeweglichen) Infanteriedivisionen. Die wenigen Panzerdivisionen standen zudem fernab im Hinterland. Nach heftiger Schiffsartillerie- 9 Flugbereitschaft hat neuen Kommandeur Vor 70 Jahren: Am 6. Juni 1944 landen die Alliierten in der Normandie und befreien Westeuropa. Geschichte. Im Morgengrauen des 6. Juni 1944 trat das größte amphibische Landungsunternehmen der Geschichte in seine heiße Phase: Mehr als 4000 alliierte Landungs- und Hilfsboote sowie rund 1000 Kriegsschiffe liefen die von den Deutschen besetzte Küste der Normandie zwischen St. Mère-Eglise im Westen und Ouistreham im Osten an. Unterstützung erfuhren die Landungstruppen aus der Luft: Kurz nach Mitternacht waren die ersten Fallschirmjäger abgesetzt worden. Im Laufe des entscheidenden ersten Landungstages mit dem Codenamen „D-Day“ (zu Deutsch etwa „Tag X“, Deckname der Gesamtoperation war „Overlord“) setzten die Alliierten drei komplette Luftlandedivisionen ab. Zudem führten die alliierten Luftstreitkräfte in knapp 14 000 Einsätzen massive Schläge gegen Küstenstellungen, Infrastruktur, rückwärtige Einrichtungen und Reserven der Wehrmacht. Die deutsche Luftwaffe war zahlenmäßig drastisch unterlegen und erlitt schwerste Verluste. Die Hauptkontingente der Invasionsstreitkräfte stellten die USA, die mit General Dwight D. Eisenhower auch den Oberfehlshaber über die alliierte Streitmacht stellte, sowie Großbritannien und Kanada. Zudem waren polnische, französische und weitere Exil- sowie Commonwealthtruppen beteiligt. Insgesamt waren 39 voll ausgerüstete Divisionen in Großbritannien bereitgestellt worden. Die in der 21. Armeegruppe zusammengefassten Landstreitkräfte führte aus bündnispolitischen Gründen ein Brite, General Bernard L. Montgomery. Die Landung erfolgte jeweils in Divisionsstärke an fünf separaten und mit Codenamen versehenen Abschnitten. Im Westen landeten die US-Amerikaner am aktuell oder aus den ohnehin knappen Reserven nennenswerte Zuführungen bekam. Ende Juli durchstießen US-Truppen bei St. Lô die ausgeblutete deutsche Front, kurz darauf folgte ein Durchbruch bei Avranches. Die US-Verbände strömten durch die Breschen in die Tiefe des Raumes. Hitler befahl einen Gegenangriff am westlichen Flügel bei Mortain und zog dafür Panzer von der Front im Osten gegen die Briten bei Caen ab. Der Gegenangriff scheiterte. Kurz darauf durchbrachen auch die Briten die geschwächte deutsche Front. Mitte August schlossen Briten und Amerikaner große Verbände der Wehrmacht im Raum Falaise ein. Am 15. August glückte eine zweite alliierte Landung in Südfrankreich (Operation „Dragoon“), die Deutschen mussten sich auch von dort zurückziehen. Kurz darauf befreiten die Westalliierten Paris. Der Kampf um Frankreich war damit entschieden. Der „D-Day“ hatte den Auftakt zur Befreiung Westeuropas von der deutschen Besatzung gebildet. Gemeinsam mit der Sommer offensive der Roten Armee im Osten besiegelte er schließlich das Ende des „Dritten Reiches“. Fachleute aus den USA und Deutschland haben sich vor kurzem zum ManfredWörner-Seminar getroffen. Die 30-köpfige Delegation aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen debattierte über die aktuellen Herausforderungen in der Sicherheitspolitik. Neben der Lage in der Ukraine standen auch Afghanistan oder Cybersicherheit auf der Tagesordnung. Teile des neuntägigen Programms fanden in Brunssum, Brüssel, Bonn und Berlin statt. In der Hauptstadt besuchten die Teilnehmer die US-Botschaft und das Verteidigungsministerium. (eb) Köln. Oberst Stefan Neumann ist neuer Kommandeur der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung. Vergangene Woche übernahm er die Dienstgeschäfte von seinem Vorgänger Oberst Helmut Frietzsche. Die Flugbereitschaft stellt mit sechs Airbus A310-300 in verschiedenen Versionen, jeweils zwei Airbus A340-300 und A319CJ, vier Bombardier „Global 5000“ sowie drei Hubschrauber „Cougar“ AS-532 einen großen Teil der Lufttransportkapazität der Bundeswehr, die auch durch den politisch-parlamentarischen Bereich genutzt wird. (eb) Workshop für regenerative Medizin Berlin. Zum ersten Mal hat vorvergangene Woche ein NATO-Workshop zum Thema „Regenerative Medizin“ stattgefunden. Unter Leitung von Oberst arzt Christian Willy, Leitender Arzt der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie des Bundeswehrkrankenhauses in Berlin, tauschten sich international renommierte Wissenschaftler und Ärzte aus 14 Nationen über ihre neusten Erkenntnisse und Behandlungsmethoden auf diesem noch jungen medizinischen Gebiet aus. Ziel des Workshops war es, einen Überblick über den Forschungsstand der teilnehmenden Nationen zu gewinnen, um zukünftig effizienter zusammenarbeiten zu können. Auch Forscher und Klinik-Mitarbeiter müssten besser vernetzt werden, so Willy. Regenerative Medizin umfasst die Heilung von Verletzungen durch Zell-, Gewebeund sogar Organherstellung. Die Möglichkeiten, die sich hier für verletzte Soldaten aus dem Einsatz ergäben seien nach Aussagen des Workshop-Leiters sehr vielversprechend. (am) Neues Y-Magazin in Doppelausgabe Berlin. „Alte Kunst, neuer Kampf“ heißt das Titelthema des neuen Magazins Y, das Anfang Juni in der typischen Doppelausgabe für den Sommer erscheinen wird. Zusammen mit Gladiatores Karlsruhe werden historische, europäische Kampfkünste beleuchtet. Auch Drohnen werden ein Thema des neuen Magazins sein sowie das „Leben für die Landung“ bei JAWTEX, der Großübung der Bundeswehr in diesem Jahr. (eb) 10 aktuell SPORT Volle Kraft voraus Goldmedaille hart erkämpft Tischtennis. Für Hauptgefreiter Ricardo Walther sind die Croatian Open mit dem bislang größten internationalen Erfolg seiner Laufbahn zu Ende gegangen. Der Düsseldorfer gewann bei dem Turnier in Zagreb am vorvergangenen Wochenende die Goldmedaille im Einzel durch einen Finalerfolg über den Japaner Masaki Yoshida. Nach einem 2:3-Satzrückstand benötigte der 22-Jährige auch ein wenig Glück, um nach vier vergebenen Satzbällen den Ausgleich herzustellen. Der entscheidende siebte Durchgang endete klar für Walther. (dtb/eb) 2. Juni 2014 Bei strahlendem Sonnenschein rudern die deutschen Sportsoldaten im Kanu allen davon. Ruhigen Finger am Abzug bewiesen Mit starkem Schlag: Liebscher und Rauhe ziehen der Konkurrenz auch im dritten Rennen in dieser Besetzung davon. von Hans-Peter Wagner Szeged. Am zweiten Finaltag des Weltcups von Szeged am vorvergangenen Wochenende sind zwei Boote des Deutschen Kanu Verbandes (DKV) mit Sportsoldaten auf dem Podest gelandet. Dazu kam auch noch ein vierter Platz. Mit dem dritten Sieg in Folge blickt das neu formierte SprintDuo Stabsunteroffizier (FA) Ronald Rauhe und Obergefreiter Tom Liebscher auf einen Traumstart in die internationale Saison zurück. Nach Siegen in Mailand und Racice über die Olympiasieger und amtierenden Weltmeister aus Russland, die in Szeged allerdings nicht am Start waren, setzte sich das DKV-Boot diesmal vor den Vizeweltmeistern aus Großbritannien und dem Boot aus Litauen durch. Wiederum Weltcup-Silber holte wie schon in Racice der K4 der Damen mit Feldwebel Tina Dietze, Stabsunteroffizier (FA)Verena Hantl, Unteroffizier (FA) Conny Waßmuth und Franziska Weber – diesmal hinter Beachvolleyball. Hauptgefreiter Kira Walkenhorst und Laura Ludwig siegten im kleinen Finale des Beachvolleyball World-Tour-Turniers am vorvergangenen Wochenende. In Prag setzten sie sich gegen das aus Österreich stammende Duo mit 2:1 durch und sicherten sich so den dritten Platz. Schon Anfang Mai hatten Walkenhorst und Ludwig in Shanghai als erstes deutsches Paar einen Grand Slam gewonnen. (sid/eb) Sabrina Hering und Anne Knorr kam im B-Finale auf Rang vier. „Mit den Ergebnissen in Szeged haben unsere Athleten die bisherigen Erfolge von Mailand und Racice im Wesentlichen bestätigt. Wir wissen nun auch, was die starken Ungarn können. Generell muss uns für die Vorbereitung auf die Heim-EM in Brandenburg sowie auf die WM in Moskau nicht bange sein,“ zog DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl zum Abschneiden der deutschen Boote insgesamt als positives Fazit. Plätze gutgemacht Per Pedal zum Soli Kunstturner verpassen eine Medaille knapp. Ulmer Feldjäger radeln für den guten Zweck. Foto: dpa/pa Schießen. Routinier Hauptfeldwebel Christine Wenzel hat bei den Weltcups im kasachischen Alma Ata einen Podestplatz errungen. Die Gewehrschützin der Sportfördergruppe Warendorf traf die Wurfscheiben im Skeetwettbewerb in der vorvergangenen Woche souverän und sicherte sich so die Bronzemedaille. (eb) Bronzerang im Sand errungen dem ungarischen Quartett. Hantl, Jüngste im DKV-Flaggschiff der Damen, sagte nach dem Rennen: „Wir sind am Start gut rausgekommen und müssen nun noch ein bisschen daran arbeiten, dass uns die Ungarinnen nach dem Start nicht so weit weg fahren. Sie sind die gleiche Schlagfrequenz gefahren wie wir, von daher liegt es wohl an der Kraft. Da können wir uns bis zur EM und WM noch verbessern.“ Der Nachwuchs-K4 der Damen mit Obergefreiter Melanie Gebhardt, Obergefreiter Steffi Kriegerstein, Foto: Bundeswehr Schwimmen. Im polnischen Gliwice haben die deutschen Flossenschwimmer reichlich Medaillen aus dem Becken geholt. Hauptgefreiter Max Lauschus holte über 800 Meter Tauchen mit Druckluft Gold, über 400 und 200 Meter an der Oberfläche ebenfalls Gold und Silber. Hauptgefreiter Malte Striegler schwamm über 100 Meter mit Druckluft zu Silber, über 50 Meter ohne zu Bronze. Gold holte er zudem über 50 Meter an der Oberfläche. Bei den Damen kam Gefreiter Josepha Mühlig über 400 Meter an der Oberfläche auf den Bronzerang. Bei dem Weltcup am vorvergangenen Wochenende waren insgesamt 18 Deutsche am Start. (eb) Foto: imago Wie ein Fisch im Wasser zu Medaillen Konzentration: Nguyen und sein Team ließen sich nicht hängen. Ausdauernd: 100 Kilometer saßen beide am Stück im Sattel. Sofia. Die deutschen Kunstturner haben bei der Europameisterschaft in Sofia noch Rang vier geholt. Nach einem enttäuschenden siebten Platz in der Qualifikation standen die Chancen auf Medaillen schlecht. Die Hoffnungen auf Edelmetall zerstoben schon am Reck. Unteroffizier (FA) Sebastian Krimmer stürzte ab und war anschließend sichtlich benommen. Vorturner Fabian Hambüchen turnte hingegen sauber durch. Weniger gut lief es wieder für Stabsunteroffizier (FA) Andreas München. Zwei Ulmer Feldjäger sind per Fahrrad aus Füssen nach München gefahren, um dort an dem von der Universität der Bundeswehr München organisierten Solidaritätslauf teilzunehmen. Nach der ersten Etappe von 100 Kilometern bei fröstelnden Temperaturen durch das Alpenvorland wurde am Starnberger See ein Übernachtungsstopp eingelegt. Für die am folgenden Tage anstehenden restlichen 50 Kilometer und den anschließenden zehn Kilometer-Lauf brauchte es neue Energie. Bretschneider. Beim Bodenturnen kam er bei der dreifachen Schraube zu Fall. Wie schon in der Qualifikation am Donnerstag ging in der Folge Stabilität vor Höchstschwierigkeit. Das Team, zu dem noch Oberstabsgefreiter Marcel Nguyen gehörte, blieb ohne Absteiger am Pferd und an den Ringen setzten sich die soliden Übungen fort. Drei nahezu saubere Sprünge am Tisch sowie flüssige und fast fehlerfreie Übungen am Barren sorgten für ein letztlich versöhnliches Ergenis. (af/eb) Als Motivation zur Bewältigung der Strapazen hatten sie einen zuvor in der Kompanie gesammelten Geldbetrag im Gepäck. So konnten Hauptfeldwebel Gatterer und Oberleutnant Rührmund zusätzlich zu den Startgebühren den stolzen Betrag von 138,44 Euro an das Organisationsteam des Solidaritätslaufes übergeben. Die Erlöse gehen zum einen an die Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung, zum anderen an die Aktion Christkind nach Neubiberg. Beide Stiftungen unterstützen Familien. (srü) 2. Juni 2014 VERMISCHTES aktuell 11 Die Perspektive ändern Oberst Michael A. Tegtmeier hat gemeinsam mit seiner Frau ein Buch zum Thema „Stress im Beruf“ geschrieben. Worin drückt sich eine Über lastung am Arbeitsplatz aus? Wenn es Abweichungen zum normalen Leben gibt. Wenn Sie beispielsweise Probleme haben, sich zu konzentrieren, Schlafstörungen auftreten, wenn Sie sich dauerhaft angespannt fühlen und Kopfschmerzen haben. Es gilt dabei immer, sich selbst zu beobachten und bei Veränderungen zu hinterfragen, warum diese auftreten. Das kann eine einfache Erkältung sein, aber auch eine Erkrankung oder es hat vielleicht etwas mit den Lebensumständen zu tun. Was können Führungskräfte tun, um betroffene Mitarbeiter zu entlasten? zunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Das könnte in letzter Konsequenz eine beruflich Veränderung bedeuten. Foto: Bundeswehr Berlin. Zeitdruck, ständig wachsende Anforderungen und Leistungsdruck erzeugen Stress – egal, ob im Beruf oder Privatleben. Stress ist allgegenwärtig, und es gehört schon fast zum guten Ton Stress „zu haben“. Denn wer Stress hat, ist wichtig und leistet auch viel, so die weitverbreitete Annahme. Dabei kann Stress schwere gesundheitlich Folgen haben. Oberst Michael A. Tegtmeier ist promovierter Pädagoge und Referatsleiter im Verteidigungsministerium. Gemeinsam mit seiner Frau Catri, Chefärztin einer psychosomatischen Klinik, beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem Thema Stress und Burnout. Mit aktuell hat der 53-Jährige über Symptome von Stress, der Verantwortung von Vorgesetzten, aber auch über Wege aus dem Burnout gesprochen. Im Gespräch: Oberst Tegtmeier erklärt die Auswirkungen von Stress. Zum einen sollten Vorgesetzte die Zusammenhänge zwischen Stress und stressigen Situationen und dem normalen Berufsleben kennen – gemeinhin als Fürsorge bezeichnet. Als Vorgesetzter muss ich schauen, sind meine Mitarbeiter richtig eingesetzt und liegt eine gerechte Verteilung von Lasten vor. Achten Sie auf Warnzeichen und schauen Sie, ob jemand unkonzentriert oder müde ist und nicht mehr an der Gemeinschaft teilnimmt. Ich muss mich immer wieder fragen: Kenne ich die Sorgen und Nöte meiner Mitarbeiter? Das heißt nicht, dass wir Aufträge nicht erfüllen. Es ist zudem wichtig, dass man, wann immer möglich, seinem Personal Entscheidungsfreiräume einräumt. Bei der Bundeswehr nennen wir dieses Prinzip Auftragstaktik. Was können Mitarbeiter selbst tun, um Stress zu reduzieren? Das sind drei Dinge. Zum einen führe ich eine Analyse durch und frage: Wie gehe ich mit der ganzen Situation um? Habe ich mich verändert? Danach muss ich Lösungsstrategien entwickeln. Beispielsweise kann ich mit Entspannungstechniken lernen, mit Stress besser umzugehen. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch mein Blick auf die Situation, denn diese wird nicht von allen identisch beurteilt. Die Situation ist erst dann stressig, wenn ich sie persönlich als stressig bewerte. Deswegen muss ich mitunter auch schauen, ob mein persönliches Messinstrument richtig ist und mir die Fragen stellen: Ist das, was ich tue, eigentlich richtig? Kann ich es vielleicht ein Stück entspannter sehen? Und wo habe ich eigentlich Einflussmöglichkeiten? So wie es der US-amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr beschreibt: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hin- Woran erkenne ich, dass ich unter Burnout leide? Wie der Begriff bereits sagt, fühlt man sich ausgebrannt. Indikatoren sind zum Beispiel Müdigkeit, Erschöpfung und sozialer Rückzug. Betroffene werden auch häufig zynisch. Unter Umständen merken sie die Veränderung gar nicht selbst, sondern erst wenn jemand sie darauf aufmerksam macht. Aus diesem Grund kommt dem Faktor „Kameradschaft“ in der Bundeswehr eine hohe Bedeutung zu. Oft haben Betroffene Hem mungen, über ihre Probleme zu sprechen. Das sehe ich als gesamtgesellschaftliches Problem. Wir können mitunter nur schwerlich mit Dingen umgehen, die wir nicht sehen können. Wenn Sie morgens zur Arbeit kommen und Sie hinken, kann man sehen, dass Sie beispielsweise umgeknickt sind. Die psychische Beeinträchtigung können Sie nicht sehen und gesamtgesellschaftlich können wir damit weniger gut umgehen, weil man es nicht greifen, nicht sehen und nicht anfassen kann. Unter Umständen fehlt uns auch das Verständnis dafür. Was können Betroffene tun, wenn sie befürchten, unter Burnout zu leiden? Die Fragen stellte Patricia Franke. Stress vorbeugen Buch. Dieses Handbuch hilft, Entstehen, Auftreten und Auswirkungen von Stress zu verstehen. Unscheinbare Stressoren werden ebenso anschaulich beschrieben wie Burnout, Depression, Angst- und Suchterkrankungen. Das E-Book gibt es kostenlos zum Download dazu. Catri Tegtmeier/ Michael A. Tegtmeier: „Wie Stress im Beruf krank macht und wie Sie sich schützen“; Walhalla Fachverlag; Regensburg 2013; 200 Seiten; 29 Euro; ISBN 9783802938818. aktuell verlost drei Exemplare. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Stress im Beruf“ bis zum 9. Juni senden an [email protected] Govermedia 2014: „Monitoring“ Prinz Poldi privat CD. Fußballstar Lukas Podolski ist nicht nur berühmt für seinen starken linken Fuß, auch dank seiner bodenständigen und unterhaltsamen Art hat der Kicker mit den polnischen Wurzeln heute bei Fans, Fußballkollegen und Reportern in aller Welt Kultstatus erreicht. Schon kurz nach seinem Wechsel zu Arsenal London 2012 gehörte der deutsche Stürmer zu den zehn beliebtesten Spielern der englischen Premier League. In mehreren Episoden erzählt der Nationalspieler nun, wie ihn der Fußball vom Gummiplatz im nordrhein-westfälischen Bergheim über den Herzensverein 1. FC Köln und Rekordmeister Bayern München in die ganz großen Stadien der Welt geführt hat. Die Möglichkeiten sind vielseitig. Zum einen sollte eine Lagefeststellung erfolgen oder das Gespräch mit Kameraden oder Freunden gesucht werden, um die Situation erst einmal korrekt zu analysieren. Danach sollte man den Weg zum Arzt wählen, um professionelle Unterstützung zu erhalten. Schnell wird dabei klar, dass für Podolski neben Talent vor allem Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und die Unterstützung seiner Familie, Freunde und Weggefährten die Basis des Erfolgs sind. „Dranbleiben!“ ist deshalb nicht nur Sport-, sondern auch Lebenseinstellung. Durch sein soziales Engagement in der eigenen Stiftung und seine Arbeit für das Kinder- und Jugendhilfswerk „Die Arche“ will er auch andere dazu motivieren, ihre Chancen wahrzunehmen. Podolski legt einen großen Fokus auf die Arbeit der „Arche“ und das Schicksal der Kinder, die er dort getroffen hat. Er verknüpft seinen eigenen Werdegang mit ihnen und leitet so nach jeder Episode wieder zur Arche über. Teilweise wirken diese Überleitungen etwas erzwungen, aber da der dahinter stehende Gedanke nachvollziehbar und sympathisch ist, verzeiht der geneigte Zuhörer diese kleine Schwäche gerne. Ansonsten beleuchtet das Buch den Profifußball und die Persönlichkeit Podolskis aus einer Perspektive, die für Fans lohnenswerter Einblicke gewährt. Gelesen wird „Dranbleiben!“ von Oliver Rohrbeck, der unter anderem USSchauspieler Ben Stiller seine Stimme leiht. Lukas Podolski: „Dranbleiben! Warum Talent nur der Anfang ist; Gelesen von Oliver Rohrbeck“; Gabriel Verlag; Berlin 2014; gekürzte Hörbuchfassung; 3 CDs; ca. 205 Minuten; 19,99 Euro. aktuell verlost zwei Mal das Hörbuch. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Prinz Poldi“ bis zum 9. Juni senden an [email protected] Strausberg. Auch in diesem Jahr findet vom 23. bis 25. Juni das Symposium „Govermedia“ an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg statt. Das Schwerpunktthema lautet: „Monitoring – was geht?“. Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Experten aus der Bundeswehr, Bundes- und Landesressorts, Kommunen und Behörden, die in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aktiv sind. Auch andere, am Thema Interessierte sind herzlich willkommen, an Workshops und Diskussionen teilzunehmen sowie Erfahrungsaustausch zu betreiben. (eb) Nähere Informationen zu Anmeldungen und Programm unter www.govermedia.de. aktuell Ausgewählte Medienbeiträge 8. Juni, 10:00 Uhr, HR: Horizonte: Frieden um jeden Preis? Mit dem 53-jährigen Sigurd Rink gibt es zum ersten Mal einen hauptamtlichen Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland. Begründet wird dies mit den gestiegenen Herausforderungen an die Bundeswehr, denen auch die Kirche Rechnung tragen müsse. Darf es einen Frieden um jeden Preis geben? Wie steht der von der Friedensbewegung und der Nachrüstungsdebatte geprägte zukünftige Militärbischof zu diesen Fragen? Muss die Kirche ihre starke pazifistische Position angesichts der neuen globalen Konflikte und der veränderten Rolle Deutschlands überdenken? Youtube-Video der Woche: Die guten Deutsch-Französischen Beziehungen werden weiter ausgebaut und gestärkt. Dafür gibt es eine Kooperation zwischen den beiden Ländern. Marineoffiziere der Bundeswehr sind an Bord eines der modernsten französischen Kriegsschiffe und erhalten spannende und faszinierende Einblick in die Arbeit des Nachbarlandes. (eb) Der Beitrag „Deutsch-französische Kooperation“ unter www.youtube.com/bundeswehr. VERMISCHTES 2. Juni 2014 Immer wieder Lourdes Andreas Schenk war viermal der „Oberlogistiker“ der Soldatenwallfahrt – nun ist er im Ruhestand. Was ist Ihr höchstes Gut? Meine Familie. Was ist Ihre größte Errungenschaft? Meine Frau gefunden und geheiratet zu haben. Foto: Bundeswehr 12 Beelitz. Nicht katholisch, nicht evangelisch und nicht einmal getauft. Und doch hat Stabsfeldwebel Andreas Schenk (l.) ein ganz besonderes Verhältnis zur Kirche. Denn der Kompaniefeldwebel aus Beelitz hat bereits zum vierten Mal hintereinander das Unterstützungskommando für die Soldatenwallfahrt nach Lourdes betreut. „Einer der Höhepunkte meiner gesamten Dienstzeit“, sagt Schenk. Der 54-Jährige hat in seinem Leben oft neue Wege beschritten und war Pionier der ersten Stunde. 1999 ging er im ersten Kontingent KFOR nach Tetovo in Mazedonien – „eine Zeit, in der die Region alles andere als stabil war, das hat mich sehr geprägt“, sagt der gebürtige Staßfurter. Knapp ein Drittel seiner Zeit verbrachte Schenk an der Seite vieler junger Kompaniechefs als Führer des Unteroffizierkorps – stets mit einem guten Ratschlag ausgestattet und immer mit einem Ohr für die Frauen und Männer seiner Kompanie – ein Kümmerer eben. In der vergangenen Woche ist der Spieß nun pensioniert worden. In Lourdes hat das kein Geringerer als Militärdekan Monsignore Johann Meyer gewürdigt, der Schenk zusammen mit Vizeadmiral Manfred Nielson, dem Inspekteur der Streitkräftebasis, aus dem Kreis der aktiven Lourdes-Unterstützer verabschiedet hat. Doch es ist vielleicht nur ein Abschied auf Zeit – denn künftig wird Schenk dem Bataillon als Reservist zur Verfügung stehen. Eine Dienstreise nach Lourdes sollte da allemal möglich sein. (tsh) Wie können Sie am besten entspannen? Beim Lesen eines guten Buches – im Moment ist das der historische Roman „Die Wächter der Teufelsbibel“ von Richard Dübell. Wo möchten Sie am liebsten leben? In Australien. Was können Sie besonders gut kochen? Nudeln nach asiatischer Art. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Bibliothekar. Welches Lied singen oder hören Sie gern? „Haus am See“ von Peter Fox. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Zum Naschen – vor allem wenn die „wahrscheinlich längste Praline der Welt“ in Reichweite liegt. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Loyalität. Was wäre für Sie das größte Unglück? Wenn ich ganz allein sein müsste. Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit? Meine Frau. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Bleibe glücklich und gesund.