Essenziell für Freiberufler: Marketing und Akquise
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Essenziell für Freiberufler: Marketing und Akquise
03|14 Essenziell für Freiberufler: Marketing und Akquise Das A und O des Online- und Social-Media-Marketings Verbandsvermarktung auf dem IHK-Außenwirtschaftstag 2014 Wissensmanagement – Internet-Gedächtnis Web-Recherche Mitteilungen des BDÜ Landesverbandes Nordrhein-Westfalen e. V. | 3. Ausgabe 2014 | Nr. 45 | Oktober 2014 Anzeigenpreise „BDÜ info NRW“ Für Mitglieder des BDÜ NRW e. V. ist die erste Kleinanzeige im Jahr kostenlos, danach wird der halbe Preis berechnet. Dies gilt dann, wenn sich die Anzeige auf ihre sprachmittlerische Tätigkeit bezieht. Kleinanzeigen max. 150 Zeichen Gestaltete Anzeigen 1/15 Seite Schriftgröße 9 Punkt Preis (1x) Preis (3x) 10 € 20 € Format in mm 57 x 57 Preis (1x) Preis (3x) 15 € 30 € 1/8 Seite quer 88 x 65 20 € 40 € 1/6 Seite 1/6 Seite hoch 88 x 88 57 x 133 30 € 30 € 60 € 60 € 1/5 Seite quer 119 x 78 35 € 70 € 1/4 Seite quer 1/4 Seite hoch 180 x 65 88 x 132 40 € 40 € 80 € 80 € 1/3 Seite 1/3 Seite hoch 119 x 119 57 x 267 60 € 60 € 120 € 120 € 1/2 Seite quer 1/2 Seite hoch 180 x 132 88 x 267 80 € 80 € 160 € 160 € 1/1 Seite (Satzspiegel) 1/1 Seite (randablaufend) 180 x 267 210 x 297 120 € 120 € 240 € 240 € 180 € 360 € Rückseite (randablaufend)210 x 210/297 Kleinanzeigen: Mögliche Textfarben sind Schwarz oder Blau (HKS 44). Anzeigenlieferung als TXT-, RTF- oder DOC(X)-Datei. Gestaltete Anzeigen: Druckfarben sind Schwarz und Blau (HKS 44). 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Der Vorstand, Bobstraße 22, 50676 Köln Vereinsregister-Nr. 502037, Amtsgericht Köln Redaktion: Katja Althoff, Julia Breker, Marie-Andrée Brenner, Jorinde Buck, Ricarda Essrich, Natascha Renz, [email protected] Gestaltung: Thorsten Weddig | Grafik & Layout, Essen, [email protected] Druck: Druckerei Neuer Weg, Essen Annahmeschluss für Beiträge und Anzeigen für die nächste Ausgabe: 15. Januar 2015 Alle in diesem Heft enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Die Redaktion und der Vorstand des BDÜ Landesverbandes Nordrhein-Westfalen e. V. übernehmen jedoch keine Haftung für die in dieser Zeitung veröffentlichten Informationen und Beiträge. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzung, Bearbeitung sowie Nichtveröffentlichung eingesandter Beiträge vor. Inhalt | Vorwort Schwerpunktthema Essenziell für Freiberufler: Marketing und Akquise Marketing und Akquise – sich als Dolmetscher und Übersetzer in Szene setzen........................................ 4 Vorteile und Tücken des Online- und Social-Media-Marketings............................................ 6 Akquise auf Messen und Veranstaltungen........................ 8 Mit Telefon-Marketing erfolgreich akquirieren................. 11 Fragen von Existenzgründern..................................... 14 Durch Netzwerken Kunden gewinnen............................ 15 Aktuelles Seminarbericht: Die eigene Website mit WordPress........... 16 BDÜ-Onlinedatenbank – Aufruf zur Aktualisierung Ihrer Daten............................ 17 Preisverleihung durch den BDÜ NRW: Bester Masterabschluss im Studiengang Literaturübersetzen ................ 17 IHK-Außenwirtschaftstag 2014.................................... 18 Ein Blick hinter die Kulissen des BDÜ Vorstandsticker...................................................... 19 Herausforderung Datenschutz – Ordnung ist das halbe (Vorstands-)Leben....................... 20 Rückblick FIT-Kongress 2014 – Ein (ganz persönlicher) Konferenzbericht....................... 21 Infos der Existenzgründungs-AG Die steuerliche Behandlung betrieblicher Reisekosten........ 24 Existenzgründerstammtische...................................... 27 Buchtipp/Rezension SDL Trados Studio 2014 für Einsteiger und Umsteiger......... 28 Kaleidoskop Wissensmanagement – Online-Informationen professionell sammeln und verwalten........................... 30 Betriebsbesichtigung: Photovoltaik und Nutzung der Sonnenenergie....................................... 32 Seminare & Veranstaltungen Weiterbildung ist keine Alibi-Veranstaltung..................... 33 Seminare des BDÜ NRW............................................ 34 Externe Veranstaltungen........................................... 35 Neue Mitglieder im BDÜ NRW Liebe Kolleginnen und Kollegen, das diesjährige Großevent unserer Branche, der FIT-Kongress in Berlin, ist – zumindest gefühlt – noch nicht allzu lange her; wir haben viele neue Ideen gesammelt, nette Kolleginnen und Kollegen getroffen, uns ausgetauscht, dazugelernt. Networking pur eben. Aber reicht dies aus, um erfolgreich am Markt zu bestehen? Genau hier setzt dieses Mal unser Schwerpunktthema an: Marketing und Akquise, ein ganz wichtiges Thema, mit dem sich jeder Freiberufler – ob Neueinsteiger oder „alter Hase“ – immer wieder auseinander setzen sollte. Ob man seine Wunschkunden auf Messen und Veranstaltungen, über die Telefonakquise oder doch lieber virtuell im World Wide Web sucht, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Wie Sie Marketing im Berufsalltag umsetzen können, welche Vorteile und Tücken die unterschiedlichen Marketing- und Akquisewege mit sich bringen und welche Erfahrungen andere gemacht haben, lesen Sie in den interessanten und informativen Beiträgen in dieser Ausgabe. Wie gewohnt gibt es auch in diesem Heft viele Informationen rund um unseren Verband. So war unser Vorstand zusammen mit dem Verband der Konferenzdolmetscher auf dem IHK-Außenwirtschaftstag mit einem eigenen Stand präsent und hat die Geschäftsstelle in Köln in punkto Datenschutz einmal genauer unter die Lupe genommen. Hier wurden unzählige Papiere gesichtet, digitalisiert und geschreddert. Vielen Dank dafür! Lenka Sieber stellt als Weiterbildungsreferentin das neue Seminarprogramm für 2015 vor. Wir freuen uns, dass neben altbewährten Seminarthemen dieses Mal auch viel Neues auf uns wartet, so geht zum Beispiel die Summer School Recht nach einem Jahr Pause neu konzipiert wieder an den Start. Abgerundet wird unsere letzte Ausgabe für 2014 dieses Mal von einer Vorstellung des hilfreichen Tools „Web-Recherche“, einer lesenswerten Resolution des Weltübersetzerverbandes FIT zum Schutz von Dolmetschern und Übersetzern in Krisengebieten und zwei interessanten Veranstaltungsberichten. Existenzgründer erfahren, wie man Reisekosten am besten abrechnet, und können dies direkt auf dem nächsten Existenzgründerstammtisch besprechen, der sich in dieser Ausgabe vorstellt. Und um den FIT-Kongress vom Anfang noch einmal aufzugreifen: Hier darf natürlich ein ganz persönlicher Rückblick nicht fehlen. Vielleicht sind Sie unserer Kollegin Ricarda Essrich sogar selbst begegnet und erkennen sich wieder? Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Redaktionsteam Mitgliederneuaufnahmen vom 01.07. bis 30.09.2014........... 34 Stammtische Titelbild: © Stauke/Fotolia.com Übersetzer- und Dolmetscherstammtische..................... 36 Geschäftsstelle des BDÜ NRW Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V. Kirsten Behm Bobstr. 22 · 50676 Köln Bürozeiten: Montag-Freitag (9 – 15 Uhr) Tel.: 0221 801484 – 44 · Fax: – 45 [email protected] · www.bdue-nrw.de BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 3 Schwerpunktthema Marketing und Akquise Sich als Dolmetscher und Übersetzer in Szene setzen Akquise und Marketing sind oft leidige Themen für uns Freiberufler. Kaum jemand von uns setzt sich gerne damit ausein ander, wie man denn nun am besten Kunden generiert. Mit Wörtern und Sprache können wir umgehen, klar, daher haben wir uns ja diesen Beruf ausgesucht. Auf das ganze Drumherum könnten wir dagegen gut verzichten. Buchhaltung, Steuern, Controlling … und dann auch noch Marketing. Mal ehrlich, würden wir das gerne machen, hätten wir BWL studiert. Aber – das lässt sich nicht beschönigen – Akquise und Marketing gehören zu unserem Beruf dazu wie Wörterbucher und der Umgang mit dem Computer. Wer sich nicht um Kunden bemüht, sitzt einsam und allein zu Hause vor dem Computer, trommelt mit den Fingern auf der Tischplatte und wartet darauf, dass das Telefon klingelt. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesen so verhassten Begriffen? Birgit Golms formuliert in ihrem Ratgeber „Marketing für Dolmetscher und Übersetzer“ so: „Tat- 4 sächlich geht es beim Marketing um die Ausrichtung eines Angebotes am Markt und den Bedürfnissen des Kunden.“ Unser Angebot ist die Übersetzungsdienstleistung. Die gilt es nun, an den Mann bzw. den Kunden zu bringen. Wir müssen die Kunden auf unser Angebot aufmerksam machen, dazu muss es so attraktiv sein, dass sie diese Dienstleistung lieber bei uns als bei unserem Konkurrenten beziehen (und attraktiv ist nicht gleichzusetzen mit billiger). Haben wir die Kunden erst gewonnen, gilt es, durch gezielte Marketingmaßnahmen diese an uns zu binden. Wenn ich von Kollegen den Satz höre „Ich hasse Akquise“, dann ist in der Regel Kaltakquise gemeint. Also das Kontaktieren von potenziellen Kunden (telefonisch oder postalisch) mit dem Ziel, diesen Kunden die eigene Dienstleistung anzubieten. Kaltakquise liegt uns Schreibtischtätern, die wir meist allein im Homeoffice sitzen, nicht so sehr. Wir haben das Gefühl, uns anbiedern zu müssen, wenn wir wildfremde Men- Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © H. Schulz/Pixelio.de Kennen Sie das? Erwähnen Sie einem freiberuflichen Übersetzer gegenüber das neuste englisch-deutsche Maschinenbauwörterbuch oder eine Internetseite, von der man gratis Glossare zum Thema Medizin herunterladen kann, ist er oder sie sogleich Feuer und Flamme. Ganz in seinem Element. Nehmen Sie dagegen Wörter wie „Akquise“ oder „Marketing“ in den Mund, machen dieselben Kollegen ganz schnell die Schotten dicht. Die Gesichter werden lang, und nicht wenigen von ihnen entrutscht ein „ich hasse Akquise“. Schwerpunktthema schen anrufen und dabei darauf hoffen, dass diese Menschen just in diesem Moment Bedarf für eine Übersetzung aus dem Schwedischen haben (oder sich beim nächsten Mal an uns erinnern, wenn dieser Bedarf entsteht). Und weil viele Übersetzer diesen beinahe angeborenen Widerwillen gegen Kaltakquise haben, entwickeln sie schnell eine Aversion gegen Akquise und Marketing ganz allgemein. Marketing und Akquise – immer und überall Die gute Nachricht ist: Marketing und Akquise kann man immer und überall betreiben. Es gehört eben weit mehr dazu als das Abtelefonieren einer langen Liste von potenziellen Kunden. Zum Marketing gehört im Prinzip Ihre Präsentation in der realen und virtuellen Öffentlichkeit. Immer und überall müssen Sie sich präsentieren. Ob Sie sich mit einer Website, mit einem Blog, bei Facebook, Twitter, LinkedIn oder Xing bewegen. Ob Sie einer Partybekanntschaft von Ihrer Arbeit erzählen oder bei einem Weiterbildungsseminar Kollegen kennenlernen. Es gilt, Sie und Ihre Dienstleistung bekannt zu machen. „Spread the word“ – je mehr Leute davon wissen, desto größer ist die Chance, dass diesen Leuten Ihr Name gerade dann einfällt, wenn sie einen Übersetzer benötigen oder von jemandem hören, der jemanden sucht. Netzwerken und Empfehlungen sind das A und O einer Marketingstrategie. Und das geht ja immer und überall. Es geht nicht darum, jedem Passanten Ihre Visitenkarte in die Hand zu drücken. Aber halten Sie Ohren und Augen offen, Sie werden sich wundern, wie viele Gelegenheiten für diese Art der Akquise es gibt. Und oft ergibt sich auch noch Jahre, nachdem man jemandem seine Visitenkarte gegeben hat, über die seltsamsten Wege die Möglichkeit zur Zusammenarbeit. Die richtige Strategie Marketing ist ein sehr weites Feld und ein Thema, mit dem wir uns schon zu Beginn unserer Selbstständigkeit auseinandersetzen müssen. Zunächst einmal ist wichtig herauszufinden, wo Ihre Stärken und Fähigkeiten liegen und in welche Richtung Sie gehen wollen. Damit definiert sich zugleich, welche Kunden Sie überhaupt ansprechen wollen. Ein Literaturübersetzer muss ganz andere Strategien für sein Marketing entwickeln als ein Fachübersetzer, der sich vorwiegend an Direktkunden wenden will. Es gilt, den Bedarf der Zielgruppe zu kennen, um darauf angemessen reagieren zu können. Was natürlich nicht bedeutet, dass diese Strategie in Stein gemeißelt wird und sich nicht verändern darf. Im Gegenteil, nicht selten ändert sich im Laufe der Zeit die Ausrichtung, es entwickelt sich vielleicht eine Spezialisierung, die man vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte. Entsprechend ändert sich auch die Kundenzielgruppe und damit die Marketingstrategie. Marketingmaßnahmen Doch zu Anfang geht es auch um ganz profane Fragen. Was brauche ich an Geschäftsausstattung (Briefpapier, Visitenkarten)? Wie soll unser Auftritt im Internet aussehen? Reicht eine einfache statische Internetseite, auf der die potenziellen Kunden die wichtigsten Eckdaten zu uns finden? Oder muss die Seite umfangreicher sein? Gibt es thematische Ideen für ein BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Blog? Welchen Verbänden trete ich bei, in welchen Verzeichnissen lasse ich mich listen? Überhaupt, wie viel Budget kann ich für all diese Maßnahmen aufbringen? Marketing muss nicht zwangsläufig mit erheblichem materiellen Einsatz einhergehen. Wie Sie im vorletzten Absatz gesehen haben, können Sie jederzeit Werbung für sich machen, ganz ohne Geld. Was es aber kostet, ist Zeit. Rechnen Sie für Marketing ein Zeitbudget in Ihre Wochenplanung ein. Und befassen Sie sich auch in auftragsstarken Zeiten damit. Es ist verlockend, das leidige Thema Akquise beiseite zu schieben, wenn man viel zu tun hat. Doch kommt die erste Auftragsflaute, geht das Jammern los, man stürzt sich Hals über Kopf und total in Panik in absurd teure Werbemaßnahmen, um schnell wieder Kunden ans Telefon zu bekommen. Wer jedoch kontinuierlich Marketing betreibt, neue Kunden akquiriert und Bestandskunden bei Laune hält, hat in der Regel auch kontinuierlich gut zu tun bzw. zumindest die Ruhe weg, wenn das Auf und Ab unseres Geschäfts mal ein paar ruhigere Tage bereithält. Der richtige Weg Eine allgemeingültige Erfolgsformel für Marketingmaßnahmen gibt es nicht. „Jede Jeck is anders“ würden wir im Rheinland wohl sagen. Der eine Kollege ist vielleicht ein kommunikativer, geselliger Typ, der gerne telefoniert und erfolgreich kilometerlange Kundenlisten abtelefoniert. Für einen anderen ist das virtuelle Netzwerken vielleicht eher etwas; dieser Kollege würde wahrscheinlich bei telefonischer Kaltakquise nicht weit kommen. Es gilt also, die für sich richtige Marketingstrategie zu entwickeln und sich Maßnahmen zu suchen, die der eigenen Persönlichkeit entsprechen. Dies soll jedoch kein Appell dafür sein, sich mit dem Satz „Ich bin eben nicht der Typ für Kaltakquise“ zurückzulehnen und zu warten, bis einem die Kunden oder zumindest die richtige Werbemaßnahme in den Schoß fällt. Eine Marketingstrategie zu entwickeln heißt auch, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren, um festzustellen, ob sie einem liegen und ob sie zum Ziel führen. Dafür muss man unter Umständen auch mal aus seiner Komfortzone heraustreten und Dinge tun, auf die man keine Lust hat. Denn eines sollte uns immer bewusst sein: Als Freiberufler sind wir Einzelunternehmer und müssen verschiedene Unternehmensabteilungen in unserer Person vereinen. Natürlich sind wir kreative Textarbeiter, Handwerker des Wortes. Daneben sind wir aber auch unsere eigene Sekretärin, unser Buchhalter und Controller und eben unsere eigene Marketingabteilung. Ohne Akquise und Selbstmarketing geht es nicht. Wem dies überhaupt nicht liegt, wer sich gar nicht damit auseinandersetzen mag, sich selbst zu präsentieren und zu vermarkten, sollte sich vielleicht überlegen, ob die Selbstständigkeit wirklich das Richtige für ihn/sie ist. Ricarda Essrich Fach- und Literaturübersetzungen Schwedisch, Norwegisch, Dänisch [email protected] 5 Schwerpunktthema Praktische Tipps zum täglichen Leben mit dem World Wide Web Vorteile und Tücken des Online- und Social-Media-Marketings Ohne Online-Präsenz kommt heute kaum noch ein Betrieb aus, ganz gleich in welcher Branche. Auch uns Sprachdienstleistern geht es da natürlich nicht anders. Aber welche Vorteile bietet das Online-Marketing denn eigentlich? Welche Tools und Mittel können Dolmetscher und Übersetzer aktiv nutzen? Und wo liegen die Gefahren? Buchtipp Weitere praktische Handlungstipps sowie die komplette Umfrageauswertung bietet das Buch „Online-Marketing für freiberufliche Übersetzer“ von Britta Fischenich, erschienen im Johannes Herrmann Verlag (ISBN: 978-3-937983-37-0, Preis: 20,00 €). Das Buch kann direkt bei der Autorin bezogen werden unter http:// sprachissimo.de/index.php/buch-online-marketing-uebersetzer. 6 sich verzettelt und kommt kaum noch dazu, seine eigentliche Arbeit zu erledigen. Was ist eigentlich Online-Marketing? Um einen wichtigen Punkt direkt zu klären: Marketing ist nicht gleich Werbung. Somit zählen zum Online-Marketing nicht allein Bannerwerbung oder Anzeigen auf Google. Vielmehr umfasst das Online-Marketing jegliche Präsenz, die man im Internet zeigt. Diese kann von Online-Pressemeldungen und Suchmaschinenmarketing bis hin zur eigenen Website und Social-Media-Marketing reichen, wobei letztere zwei für freiberufliche Sprachdienstleister sicherlich am relevantesten sind. Vorteile des Online-Marketings Die Gefahren des Online-Marketings wurden eingangs – zugegebenermaßen ein wenig überspitzt – bereits dargestellt. Doch natürlich bietet es auch Vorteile gegenüber anderen (Offline-) Marketingmaßnahmen: •Globale Reichweite. Mit Online-Marketing kann man im besten Fall Menschen auf der ganzen Welt erreichen, was gerade im Sprachdienstleistungsbereich nicht unwichtig ist. Weiterhin kann das, was man anbietet, zeit- und ortsunabhängig präsentiert werden; die räumliche Distanz entfällt also. •Gezielte Kundenansprache. Beispielsweise über E-Mails und Newsletter lassen sich Kunden personalisiert adressieren. Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © JMG/Pixelio.de Wer kennt das nicht: Am Montagmorgen steht der erste frisch aufgebrühte Kaffee auf dem Schreibtisch, hoch motiviert wird der PC eingeschaltet, um schnell die E-Mails vom Wochenende zu checken (jippie, ein neuer Auftrag ist dabei!) und dann – nur ganz kurz – einen Blick auf die neusten Gruppenbeiträge bei Xing zu werfen. Hier wird selbst ein Kommentar geschrieben, dort noch schnell in die offenen Projektangebote geschaut und die erste Tasse Kaffee wird durch die zweite ersetzt. Die freundliche Anzeige, die uns auf Basis unserer netterweise protokollierten Surfangewohnheiten angezeigt wird, schlägt vor, bei Bürobedarf24 (oder so ähnlich) die neuesten Druck-KopierScann-Anlagen zu inspizieren, und das ist eine tolle Idee, denn sicherlich gibt unsere ja bald den Geist auf. Einen erschrockenen Blick auf die Uhr später stellen wir dann fest, dass mittlerweile über eine Stunde vergangen ist. Herzlich Willkommen in den endlosen Weiten des Internets! Online präsent zu sein ist wichtig, doch gerade für Freiberufler auch nicht ganz ungefährlich. Denn schnell hat man Schwerpunktthema •Multimediale Gestaltungsmöglichkeiten. Durch Einsatz nicht nur von Texten, sondern auch Videos, Audiodateien, Grafiken und Bildern sind Inhalte deutlich vielfältiger darstellbar. •Erfolgsmessung. Mit Hilfe verschiedener Tools kann der Erfolg direkt bzw. fast in Echtzeit gemessen werden. Dadurch ist eine schnellere Anpassung der Maßnahmen möglich. •Geringere Kosten. Besonders für Übersetzer ein angenehmer Nebeneffekt sind die häufig geringeren Kosten des OnlineMarketings gegenüber vergleichbaren Offline-Maßnahmen wie einem eigenen Messestand oder dem Versenden von Werbebriefen. Nummer 1: Die eigene Website Noch 2012 besaßen einer Umfrage zufolge nur knapp drei Viertel der freiberuflichen Übersetzer eine eigene Website. Seitdem sind hoffentlich noch einige mehr hinzu gekommen. Denn die Website ist Ihre Visitenkarte im Internet. Wer Sie bereits kennt, wird hierüber seinen Eindruck vertiefen, wer Sie noch nicht kennt, sich darüber einen ersten Eindruck verschaffen. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Seite so professionell und ansprechend wie möglich gestaltet ist und Auskunft über Ihre wichtigsten Angebote und Leistungen gibt. Wer nicht selbst fit ist im Programmieren von Websites, für den lohnt sich in der Regel die einmalige Investition in einen professionellen Webdesigner. Dieser kann die Seiten Ihren Wünschen entsprechend gestalten und für eine ansprechende Gestaltung sorgen. Für Sprachdienstleister ist es sinnvoll, zumindest folgende Informationen auf ihrer Website zu bieten: •Homepage bzw. Startseite mit Überblick •Angebotene Leistungen •Informationen zur Person oder zum Werdegang •Referenzen von bestehenden/früheren Kunden •Kontakt: E-Mail, Telefon, Profile in Netzwerken, ggf. Kontaktformular •Impressum: Achtung, Pflichtseite! Hierher gehören alle Angaben über den/die Verantwortlichen für die Inhalte der Seiten, sowie ggf. die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und weitere rechtliche Informationen. Bild: © Drathen Nummer 2: Social Media Marketing Ob Facebook, Twitter oder Xing, oder sein internationales Pendant LinkedIn – Möglichkeiten gibt es viele, sich im Social Web zu zeigen. Da wären auch noch übersetzungsspezifische Netzwerke wie ProZ.com oder translatorscafe, und nicht zu vergessen: das Führen eines eigenen Blogs, Versenden eines Newsletters und die Bereitstellung multimedialer Inhalte wie Videos und Audiodateien. Bei all diesen Möglichkeiten stellt sich jedoch die Frage: Wann bleibt da noch Zeit zu arbeiten? Die wenigsten freiberuflichen Sprachdienstleister können sich eine professionelle Marketingagentur leisten, die die gesamte Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Vielmehr müssen wir doch alles in einem sein: Geschäftsführer, Buchhalter, PR-Experte, Marketingprofi und nebenbei noch Übersetzer, Dolmetscher oder Sprachtrainer. BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Daher ist mein Tipp: Beschränken Sie sich auf das, was Ihnen Spaß macht bzw. das, was notwendig ist und pflegen Sie dafür die Kanäle, die Sie aktiv nutzen, gut – allein das ist manchmal schon schwer genug. Was heißt „aktiv nutzen“ aber konkret? Für Facebook kann es bedeuten, nicht nur reine Textbeiträge zu schreiben, sondern auch andere Mediendateien einzubinden, wie zum Beispiel Videos und Fotos, oder auch Links zu anderen Websites oder weiterführenden Artikeln zu bestimmten Themen. Wer einen eigenen Blog führt, sollte diesen regelmäßig, das heißt, mindestens ein Mal pro Woche, mit neuen Inhalten füttern. Darüber freuen sich nicht nur die Suchmaschinen, sondern auch die Leser, die einen Blog natürlich vor allem dann abonnieren, wenn er ihnen in angemessenem Maße – also auch nicht fünf Mal täglich – neue und interessante, witzige oder informative Artikel bietet. Egal, wofür Sie sich entscheiden, wichtig ist es, am Ball zu bleiben, und gleichzeitig darauf zu achten, dass Sie sich nicht in den Weiten des WWW verlieren. Denn sonst ist man im Nu mit drei Klicks bei der neuen Badezimmereinrichtung gelandet, und die eigentliche Arbeit ist für die nächsten zwanzig Minuten erst einmal vergessen. Für mich heißt das konkret: Ich habe meine Website, eine Facebook-Seite und ein Xing-Profil. Auf Facebook veröffentliche ich regelmäßig kleine Neuigkeiten aus meiner Arbeitswelt oder kündige anstehende Veranstaltungen an – so habe ich auch schon den ein oder anderen Auftrag an Land ziehen können, zum Beispiel für Freunde von Bekannten von Freunden, die ein Lektorat für ihre Abschlussarbeit suchten, oder einen Bekannten, der die Übersetzung einer wichtigen Präsentation für die Uni brauchte. Wie aus der Umfrage für meine Masterarbeit hervorging, nutzte die Mehrheit der Übersetzer zum Zeitpunkt der Umfrage (2012) jedoch die allgemeinen Netzwerke vor allem zur Kontaktpflege mit Kollegen und um Präsenz zu zeigen. Lediglich ein Drittel der Freiberufler verwendeten sie auch tatsächlich zur Auftragsakquise. Bei translationsspezifischen Netzwerken gaben hingegen die meisten an, sie – wie ich auch – zur Hilfe bei terminologischen Fragen zu Rate zu ziehen. Und nun …? Am nächsten Montag werden wir also unseren Rechner einschalten, dank des installierten Browser-Addons „Ad Blocker“ keine ablenkende Werbung mehr angezeigt bekommen, und auch das Netzwerk Netzwerk sein lassen und gleich beginnen, den neu eingegangenen Auftrag vom Wochenende bearbeiten, nicht ohne unsere Freude darüber zu twittern oder auf facebook kundzutun, jedoch darauf verzichtend, noch zehn andere Beiträge zu „liken“ und fünfzehn weitere zu kommentieren. Und wenn wir dann bei der zweiten Tasse Kaffee sitzen, stellen wir zufrieden fest, dass wir schon richtig produktiv waren. Ein schönes Gefühl! Britta Fischenich Sprachissimo Sprachunterricht, Nachhilfe & Auslandsberatung [email protected] 7 Schwerpunktthema Akquise auf Messen und Veranstaltungen Auf Tuchfühlung mit Branche und Kunden Der Besuch von Fachmessen für Akquisezwecke bringt einiges an Aufwand und Kosten mit sich. Warum es sich trotzdem lohnt und wie (Fach-)übersetzer Nutzen aus Veranstaltungen in ihrem Fachgebiet ziehen können, lesen Sie in diesem Beitrag. Nebeneffekte – von Kundenpflege bis Networking sich ihre Identität herausfinden und man bekommt in der Regel die entsprechenden Kontaktdaten. Neben der Direktkundenakquise dienen Messen und Veranstaltungen auch noch folgenden Zwecken: •Kundenpflege – ein Besuch am Stand bestehender Kunden ist ideal, um sich freundlich und unaufdringlich in Erinnerung zu bringen. •Networking – zum Beispiel mit (ehemaligen) Kollegen, oft ergeben sich jedoch auch unvorhersehbare neue Kontakte. •Referenzmaterial sammeln – für Verständnis- und Terminologiefragen, aber auch, um möglichen weiteren Bedarf der Unternehmen zu ermitteln. •Neue Ideen und Inspirationen holen – nicht selten entdeckt man auf Messen potenzielle Neukunden oder sogar Themengebiete; oder hat eine zündende neue Marketingidee … •Ein Gefühl für die Branche bekommen – Messen sind auch ideal, um ein potenzielles „neues“ Fachgebiet abzuklopfen. Die richtige Messe finden Die Messeakquise beginnt mit der entsprechenden Vorbereitung. Dabei gilt es zunächst, überhaupt die passenden Messen ausfindig zu machen. Wer sich neu in eine Branche hineinbegibt, kann sich kostenlos in der Datenbank des Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) unter www. auma.de einen Überblick verschaffen. Ein Blick in diese Datenbank lohnt sich auch für ältere Hasen, denn sie liefert zum einen wertvolle Rahmendaten etwa zur Ausstellerdatenbank, zu Angebotsschwerpunkten, Ausstellerzahlen und –struktur. Zum Dieser Effekt kommt sicherlich besonders in Nischen-Fachgebieten zum Tragen, in denen die Zahl der spezialisierten Übersetzer niedrig ist und die Kunden wissen, dass es sich für sie lohnen kann, eben diesen Flyer nicht direkt im Papierkorb verschwinden zu lassen. Doch glaube ich, dass der Besuch von Messen und Veranstaltungen sich für viele Übersetzer auszahlen kann. Auch wenn am Ende des Tages einmal nicht der angestrebte neue Direktkunde „herausspringt“, bringt der direkte Kontakt mit der Branche und der Zielgruppe Vorteile mit sich. Meinem Empfinden nach ist die Qualität des „Kaltkontakts“ höher als am Telefon. Durch das direkte Gespräch hat man mehr Möglichkeiten, einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen und wird nicht so schnell abgewimmelt. Anhand des Messeauftritts bekommt man außerdem einen ersten Eindruck vom Unternehmen, Fragen können direkt geklärt werden. Zudem lässt sich im Gespräch gut der Bedarf an Übersetzungs- oder Dolmetschleistungen ermitteln. Auch wenn die für Übersetzungen zuständige Person nicht anwesend ist, lässt 8 Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © RainerSturm/Pixelio.de Im Vergleich zu anderen Akquisemethoden ist der Besuch von Messen und anderen Veranstaltungen eher aufwändig: Nicht nur, dass die Vor- und Nachbereitung Zeit kostet, auch der Messebesuch an sich nimmt mindestens einen Arbeitstag in Anspruch, hinzu kommen Aufwendungen zum Beispiel für Reisekosten, Eintrittskarten, Verpflegung sowie hin und wieder ein „Kleidungs-Update“. Wie viel Zeit und Geld sparender ist dagegen die Telefonakquise (siehe Seite 11)! Und dennoch: Ich persönlich ziehe die Messeakquise anderen Akquisemethoden vor. Und das liegt nicht nur an meiner intensiven Abneigung gegen das Telefonieren, sondern auch an der guten Erfolgsrate. So kam es schon einmal vor, dass von knapp zehn angesprochenen Unternehmen, die auf einer wichtigen Branchenveranstaltung einen Stand hatten, vier später Interesse an einer Zusammenarbeit hatten und einen Auftrag erteilten. Sicherlich ein Glücksfall, hier passten Angebot und Nachfrage auch zeitlich sehr gut zusammen, was natürlich nicht immer der Fall ist. In den Empfehlungen von Akquiseexperten liest man oft, das Ziel eines Messebesuchs sollte sein, einen neuen Direktkunden zu gewinnen. Hat man eine zum Fachgebiet und zur eigenen Aufstellung passende Veranstaltung gewählt und sich gut auf den Besuch vorbereitet, ist das ein realistisches Ziel. Meiner Erfahrung nach kann es allerdings auch Monate dauern, bis sich ein auf der Messe angesprochener Kontakt „plötzlich“ mit einer Anfrage meldet. Auch diese Anfragen sehe ich persönlich als Erfolg an, zeigen sie doch, dass die angebotene Dienstleistung für die Zielgruppe so interessant ist, dass sie meinen Flyer beziehungsweise meine Daten entsprechend aufbewahren und bei Bedarf aus der Schublade holen. Bild: © RainerSturm/Pixelio.de Schwerpunktthema anderen kann man auch dann, wenn man die Hauptmessen seiner Branche zu kennen glaubt, noch erstaunliche Veranstaltungs-Entdeckungen in dieser Datenbank machen. Eine weitere wertvolle Quelle für in Frage kommende Veranstaltungen ist die Fachpresse (Print und online), die regelmäßig in Meldungen, in der Kalenderrubrik sowie in Anzeigen auf Branchenereignisse hinweist. Je nach Schwerpunkt des Übersetzers oder Dolmetschers lohnt es sich auch, die (regionale) Tagespresse „mit offenen Augen“ zu lesen. Oft finden sich hier Ankündigungen für kleinere Events, die von Interesse sein können. Akquise lässt sich schließlich nicht nur auf der Branchenleitmesse betreiben. Selbst Vortragsveranstaltungen bieten heutzutage oft einen kleinen Ausstellungsbereich, in dem sich potenzielle Kunden finden lassen, die eventuell sogar mehr Zeit für ein Gespräch haben als die Kollegen auf der Leitmesse. Die Art der Messe oder Veranstaltung spielt übrigens eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Akquiseerfolg beziehungsweise für die Planung des Besuchs. Publikums- oder Verbrauchermessen richten sich vor allem an den Endverbraucher, der meist gegen Eintrittsgeld ohne weitere Einschränkungen eingelassen wird – nach dem Motto: je voller, je doller. Zu den Ausstellern gehören hier neben Herstellern, die Imagepflege betreiben oder Innovationen und Neuheiten vorstellen, in der Regel auch viele Händler, für die der Abverkauf im Vordergrund steht. Auf der anderen Seite gibt es die Fachbesuchermessen. Sie sind im Gegensatz zur Verbrauchermesse eine Art „geschlossene Veranstaltung“, der Zugang steht meist nur den gewünschten Zielgruppen offen – bei einer Ordermesse zum Beispiel den Fachhändlern der betreffenden Branche. Unter uns gesagt, kann man jedoch trotzdem versuchen, eine Karte zu kaufen, denn so streng, wie es den Anschein hat, handhaben die wenigsten Messeveranstalter die Zugangsbeschränkungen. Zum einen verdienen sie an den Eintrittskarten, zum anderen sind gähnend leere Gänge in den Messehallen Veranstalters Albtraum. In meiner Branche ist die Equitana, die Weltmesse des Pferdesports, ein typisches Beispiel für eine Verbrauchermesse. Sie ist wichtig, weil dort alle sind, im Sinne von ALLE, die et- was mit Pferden zu tun haben. Die Messe ist riesig, extrem voll und sehr anstrengend, sie läuft über zehn Tage. Ohne Planung geht auf so einer Messe rein gar nichts. Deshalb studiere ich vorab gründlich das Online-Ausstellerverzeichnis und stelle mir eine entsprechende Route zusammen, sortiert nach Hallen, nach Pflichtbesuchen, Kann-Besuchen und Spaßbesuchen. Manche Veranstalter wie die Messe Hannover stellen für die Planung sehr hilfreiche Online-Tools zur Verfügung, mit denen sich Besuchsrouten erstellen lassen. … und den richtigen Zeitpunkt Ebenfalls einen Blick wert ist meist das Rahmenprogramm, also zum Beispiel die Verleihung von Innovationspreisen, Vorträge, Thementage oder Ähnliches. Einerseits ist der Besuch dieser Nebenschauplätze oft sehr interessant, um tiefere Einblicke in eine Branche zu bekommen. Andererseits geben sie Hinweise zur Optimierung der Planung von Besuchen am Stand: Den Aspiranten auf einen Innovationspreis sollte ich nicht kurz vor der Verleihung oder währenddessen besuchen wollen. Lieber gehe ich einige Zeit nach der Preisverleihung hin, gratuliere gegebenenfalls und knüpfe daran ein Gespräch an. Thementage geben Hinweise, wann man lieber nicht auf die Messe gehen sollte – zum Beispiel an „Familientagen“. Bei manchen Messen wie der Frankfurter Buchmesse wird zwischen Fachbesuchertagen und Publikumstagen unterschieden. Wenn irgend möglich, sollte man die Fachbesuchertage anstreben, da diese weniger überlaufen sind und häufig auch passendere Ansprechpartner am Stand sind. Was nicht vergessen werden sollte: Der Aussteller ist auf der Messe, um entweder etwas abzuverkaufen, Aufträge zu generieren oder Imagepflege zu betreiben. Dass ihn ein Übersetzer oder Dolmetscher anspricht, kann für ihn ein großer Gewinn sein (schließlich haben wir eine wertvolle Dienstleistung zu bieten!), ist aber vermutlich nicht sein Hauptziel der Messe. Deshalb schadet es nicht, schon bei der zeitlichen Planung ein wenig Feingefühl an den Tag zu legen. An den ersten Messetagen ist das Messepersonal noch hoch motiviert, während sich gegen Ende Erschöpfung breit macht und viele am letzten Tag nur noch abwarten, bis die Messe endlich vorüber ist, vielleicht sogar vor der Zeit einzupacken beginnen. Kurz vor Messeende ist daher kein optimaler Besuchszeitpunkt, genauso wenig wie an Stoßtagen. In der Auma-Datenbank lassen sich Informationen über die Besuchszahlen an den verschiedenen Tagen einsehen. In den ersten und letzten Stunden der Messetage stehen die Chancen auf ein längeres Gespräch besser, da oft weniger Besucher anwesend sind. Ohne feste Zielsetzung geht es nicht Gerade große Messen können einen buchstäblich erschlagen. Um dennoch die eigenen Ziele im Auge zu behalten, sollte man vorab für sich definieren, was man mit dem Messebesuch erreichen will: Will ich mich nur informieren, mal umsehen, oder möchte ich zwanzig neue Adressaten für bestimmte Marketingaktionen mit nach Hause nehmen, oder möchte ich mindestens einen neuen Direktkunden gewinnen. Meiner Meinung nach ist es unerlässlich, sich vorab eine Liste zu erstellen mit den Ausstellern, die man besuchen möchte: Ausstellername, Ansprechpartner, Standnummer und Halle, eventuell BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 9 Schwerpunktthema ▭▭ Messen findet man auf www.auma.de, in der Fach- und Regionalpresse. ▭▭ Zu besuchende Aussteller identifizieren und Besuchsplan erstellen. ▭▭ Eventuell vorab Gesprächstermine vereinbaren. ▭▭ Gespräche gründlich vorbereiten. ▭▭ Konkrete Ziele für den Messebesuch festlegen. ▭▭ Unterlagen vorbereiten: Visitenkarte, Flyer, nachzureichende Unterlagen. ▭▭ Was in meiner Messetasche nicht fehlen darf: Frischmacher (Deo, TicTac, …), Tasche für Referenzmaterial, kleiner Snack für schwache Momente (Blutzucker!) … ▭▭ Nachbereitung nicht vernachlässigen, Vereinbarungen zeitnah abarbeiten. persönliche Notizen als Gedächtnisstütze. Ich selbst führe diese Liste dauerhaft in erweiterter Form, indem ich hier nach dem Messebesuch auch die Nachbereitung eintrage. Deshalb kommt bei mir noch der Messename und das Besuchsdatum hinzu, eine Notiz, was das Gespräch am Stand ergeben hat, ob/welche weiteren Maßnahmen ich ergriffen habe und ob der Adressat zum Kunden wurde beziehungsweise ob er nicht mehr angesprochen werden soll (wichtig für mich: die Firma nicht aus der Liste löschen, damit ich sie nicht versehentlich nochmals anspreche). Diese Liste kann ich vor jeder Veranstaltung erneut heranziehen und sie tut auch gute Dienste, falls sich eine Firma zwischen den Messen zurückmeldet. Meiner Meinung nach gilt bei der Messeakquise: Qualität vor Quantität. Ich selbst finde es erstaunlich anstrengend, im direkten Gespräch für die eigene Dienstleistung zu werben. Deshalb plane ich lieber wenige Standbesuche und die dafür richtig, sprich, ich informiere mich gründlich über die Firma im Internet, schreibe mir die Namen von möglicherweise wichtigen Personen auf (Geschäftsführer, Marketing etc.), notiere mir, ob die Firma schon einen Internetauftritt oder Unterlagen in einer für mich interessanten Sprache hat. Ausgestattet mit diesen Informationen kann ich im Gespräch besser argumentieren und nachfragen und fühle mich deshalb sicherer. Viele Ratgeber empfehlen, mit den Firmen, die man besuchen will, vorab telefonisch einen Termin zu vereinbaren. Je nach Branche und Messe ist das sicherlich sinnvoll. Ich persönlich mache es selten, vermutlich auch aus einer gewissen Angst heraus, schon vorab von irgendjemandem abgewimmelt zu werden, der gerade keine Lust auf ein solches Gespräch hat. Das muss aber jeder Übersetzer/Dolmetscher selbst abschätzen und ausprobieren. Besuch am Stand Der erste Eindruck fängt mit der passenden, an die Branche angepassten Kleidung an. Und er führt sich fort mit einer freundlichen, aber selbstbewussten Ansprache der Person(en) am Stand. (Das Mantra dieses Moments lautet: „Ich bin kein Bittsteller, ich habe etwas Wertvolles anzubieten“.) Günstig ist es, den gewünschten Ansprechpartner am Stand anzutreffen (falls nicht ohnehin ein Termin vereinbart war) oder 10 zumindest jemanden, der sich mit dem Unternehmen auskennt. Ungünstig ist es, wenn der Aussteller ausschließlich auf Messepersonal oder Hostessen setzt, die keine Ahnung von Unternehmen und Branche haben. Dies kann zum Beispiel bei ausstellenden Verlagen oder Zeitschriften passieren. Meiner Erfahrung nach verläuft ein Gespräch am Stand folgendermaßen ab: Vorstellung der Person und der Dienstleistung, Ermittlung des möglichen Bedarfs an meiner Dienstleistung, wobei eine Gesprächsführung und Einwandbehandlung ähnlich der vonnöten ist, die Akquiseexpertin Viktoria Balensiefen in ihrem Beitrag ab Seite 13 beschreibt. Das Minimalziel besteht darin, den passenden Ansprechpartner herausfinden und sich die Kontaktdaten geben zu lassen (wobei man auch stets die Daten des Gesprächspartners am Stand notieren sollte). Zum Abschluss des Gesprächs lässt man die passenden Unterlagen da und vereinbart das weitere Vorgehen: einen weiteren Termin, das Nachsenden von Unterlagen oder gar eines Angebots/einer Probeübersetzung. Ich persönlich notiere mir direkt nach dem Gespräch, wie dieses verlaufen ist und was vereinbart wurde. Hilfreich ist es, den Messe-Marathon mit einem Aussteller zu beginnen, der einem nicht allzu wichtig ist. Nichts kann einen mehr beflügeln und motivieren als ein nettes Gespräch – dann ist man in der richtigen Stimmung für die Aussteller, die einem wirklich am Herzen liegen. Nach der Veranstaltung sollten zeitnah die vereinbarten Aktionen ausgeführt werden. Indem man sich freundlich auf das Messegespräch bezieht und dafür bedankt, werden Unterlagen nachgereicht und/oder man stellt sich dem ermittelten Ansprechpartner vor, falls dieser nicht selbst auf der Messe war. Ich aktualisiere meine Messetabelle und ziehe für mich eine Bilanz: Hat es sich gelohnt? Oft ist diese Frage aber erst Monate später zu beantworten beziehungsweise stellt sich erst dann wirklich der Erfolg ein. Fazit Die große Chance der Akquise auf Messen und Veranstaltungen ist, einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen und den Wunschkunden direkt von den Vorteilen zu überzeugen, die er von einer Zusammenarbeit hätte. Für mich steht dabei eine Überlegung über allem: Ich möchte dem potenziellen Kunden vermitteln, dass hier jemand ist, der ihm einen Nutzen und eine wertvolle Dienstleistung bietet, weil er sich in der Branche auskennt. Der aber auch jemand ist, mit dem man gerne und gut zusammenarbeiten kann – meiner Ansicht nach ein wichtiger Punkt, denn schließlich hängt die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter zu einem großen Teil von so menschlichen Dingen wie Sympathie ab. Man kann die Chancen der Messeakquise daher erhöhen, indem man – vom eigenen Outfit über die Gestaltung der Unterlagen bis hin zum Auftreten am Stand – stets im Hinterkopf behält, welchen Eindruck man ganz persönlich – und als „Marke“ – erzielen möchte. Jorinde Buck BUCK text+translation Fachübersetzerin (EN/DE) für die Agrar- und Pferdebranche [email protected] Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © Atelier Herff Checkliste Messeakquise Schwerpunktthema Aktiv auf Wunschkunden zugehen Mit Telefon-Marketing erfolgreich akquirieren – arbeiten Sie doch, für wen Sie wollen! Telefon-Marketing, sprich Akquise, ist für viele Selbständige und Freiberufler oft genauso unangenehm wie Buchhaltung oder der Termin beim Zahnarzt. Dabei verspricht keine andere Form des Marketings so viel Ergebnis bei minimalem finanziellen Einsatz und einem überschaubaren zeitlichen Aufwand. Ausgerüstet mit ein paar Tricks und Kniffen macht es vielen sogar Spaß – und bringt Wunschkunden und Erfolg! Sie wollen mit Telefon-Marketing akquirieren, am besten ab sofort und ganz intensiv. Zumindest sagt das Ihr Kopf mit Blick auf die Auftragslage und das Konto. Ihr Gefühl wehrt sich aber mit Händen und Füßen und plötzlich ist die Ablage oder Datensicherung viel wichtiger?! Keine Sorge, das ist kein Einzelschicksal. Ihr Gefühl hat zudem recht, den Aktionismus abzuwehren. Denn was Sie für eine gute Akquise am Telefon brauchen, ist vor allem eine gute Vorbereitung. So wie Sie einen Dolmetscheinsatz professionell vorbereiten, sollten Sie auch an Ihre Akquise herangehen. Wie, das zeige ich Ihnen in diesem Artikel Schritt für Schritt. Bevor Sie zum Telefonhörer greifen, nehmen Sie sich die Zeit, zu überlegen, welchen Kunden Sie akquirieren wollen, und welche Dienstleistung Sie ihm konkret anbieten. Welchen Nutzen bieten Sie dem Kunden, und wie ist Ihre digitale Visitenkarte? Dann entwickeln Sie in Ruhe Ihren Startsatz und einen Telefonleitfaden. Und erst dann dürfen – und sollen! – Sie loslegen! Wer sind Ihre Wunschkunden? Wenn Sie schon akquirieren, dann sollten Sie Ihre persönlichen Wunschkunden akquirieren. Alle anderen „Ok-Kunden“ kommen ohnehin von selbst zu Ihnen. Den Akquiseaufwand dürfen und sollten Sie daher auf Ihre Wunschkunden fokussieren. Überlegen Sie deshalb genau, für wen Sie gerne arbeiten wollen. Die folgenden Stichworte helfen bei der Eingrenzung: •Branche: Non-Profit-Unternehmen, Telekommunikation, Lebensmittel etc.? Was liegt Ihnen, wo kennen Sie sich eventuell gut aus? •Produkte: haben Sie eventuell Lieblingsprodukte, die Sie persönlich sehr interessieren? •Für Dolmetscher wichtig: Entfernung – in Zusammenhang mit Ihren Reisekosten und Ihrer Reisezeit Wenn Sie hiermit ein erstes Raster für sich gefunden haben, recherchieren Sie die Firmen und ergänzen die Adressen, zum Beispiel anhand von Ausstellerverzeichnissen von Messen, Foren und Symposien, Firmenhinweisen in Zeitungen und (Fach-) Zeitschriften sowie Xing. Idealerweise legen Sie sich eine Liste z. B. auf Excel an, um die Daten zu sammeln. Prüfen Sie jetzt auch direkt, in welchen Ländern Ihre Wunschkunden aktiv sind. Eventuell fällt damit auch schon direkt ein Kunde wieder aus der Liste raus? Oder sehen Sie jetzt plötzlich, welchem Kunden Sie was anbieten wollen? Vielleicht finden Sie eine aktuelle Meldung aus dem Handelsblatt zu neuen Vertriebsplänen in Russland oder sehen, dass Ihr Wunschkunde auf der SPS im November ausstellt? Nehmen Sie auch „Übungskunden“ auf – also Firmen, mit denen Sie keinesfalls oder nicht so dringend arbeiten wollen, und die Sie einfach nur zum Üben für den Telefonleitfaden aufschreiben. Bild: © Michael Grabscheit/Pixelio.de •Direktkunden oder Agenturen: nur Direktkunden oder gibt es bestimmte Agenturen, für die Sie arbeiten wollen? •Unternehmensgröße: inhabergeführtes Unternehmen, Konzern, mittelständisches Unternehmen, Organisationen? BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 11 Schwerpunktthema Häufige Fragen zur Telefonakquise Die häufigsten Fragen und Antworten aus meinen Seminaren kurz und kompakt hier: Wann ist ein guter Akquisetag? Jeden Tag, eigentlich immer. Es gibt keine schlechten Tage. Wichtig ist Kontinuität. Planen Sie sich die Akquise daher idealerweise als festen Termin von mindestens zwei Stunden am Stück in den Kalender und Tages-/Wochenplan ein. Was erreiche ich schon mit einem Telefonat … Sehr viel! Sie haben ein gutes Gespräch und sind in Kontakt gekommen, Sie bekommen viele Informationen, und wenn Sie gut fragen, auch eine klare Antwort. Und vielleicht kommt sogar ein Auftrag dabei heraus. Vielleicht nicht bei jedem, vielleicht nicht sofort. Muss aber auch nicht. Soll ich vorher nicht lieber ein Mailing verschicken? Nein, denn Sie wissen ja noch gar nicht, an wen Sie was schicken wollen. Daher telefonieren Sie lieber zuerst und senden dann eventuell hinterher Infos. Sind Akquiseanrufe nicht verboten? Im privaten Umfeld schon. Im geschäftlichen Kontext sind Sie nach wie vor erlaubt, da man bei dem von Ihnen angerufenen Unternehmen vermuten kann, dass es Ihre Dienstleistung brauchen kann. Störe ich den anderen nicht? Nein. Es gehört auch zu seinem Job, Dienstleister auszuwählen. Und außerdem sind Sie so nett, dass ein Telefonat mit Ihnen auch nett ist! Vielleicht sind Sie sogar das erste nette Gespräch für den anderen an diesem Tag? Tipp: Überlegen Sie außerdem, ob nicht einer Ihrer Kunden Sie empfehlen kann und Sie dort dann mit Referenzen anrufen können! Welche Dienstleistung bieten Sie an? Jetzt entscheiden Sie den nächsten Bereich: Was wollen Sie überhaupt anbieten. Vielleicht sind Sie Dolmetscher und Übersetzer, richtig Spaß macht Ihnen aber nur Dolmetschen? Dann bieten Sie bitte auch nur das an! Keine Sorge, das Übersetzen wird Ihnen vermutlich ohnehin als Auftrag noch angeboten! Und es ist einfacher für Sie, sich als Spezialist für einen Bereich zu positionieren. Keiner nimmt der eierlegenden Wollmilchsau ab, dass sie spezialisiert ist! Notieren Sie also genau, was Sie am liebsten anbieten wollen, was Sie annehmen – und was Sie keinesfalls annehmen wollen. •Dolmetschen: welche Sprache? Welche Form (konsekutiv, simultan)? Reisebereitschaft regional, deutschlandweit, europaweit, international? Allein oder auch im Team? Welche Formate gehen, was geht gar nicht (z. B. Messen, Verhandlungen, Vorträge) •Beurkunden: welche Sprache, welche Urkunden? •Übersetzen: welche Sprache, welche Texte, haben Sie eine besondere Vorliebe/Kompetenz z. B. für Onlinemedien, Pressetexte, Medizinliteratur, Prosa? Erlauben Sie sich hier, nur das aufzuschreiben, was Sie a) gerne machen und daher b) auch gut machen! Vertrauen Sie darauf, 12 dass diese kleine Spezialisierung gut für Sie ist, weil Sie einfach schönere Aufträge erhalten werden. Es ist kein Nachteil, wenn man nicht alles kann, und es ist nicht arrogant, wenn man nicht alles will! Gleichen Sie jetzt bitte einmal ehrlich ab: Passt Ihre angebotene Dienstleistung zu den von Ihnen gewünschten Wunschkunden und umgekehrt? Wenn ja, weiter! Wenn nein, überlegen Sie, welche Dienstleistung zu welchem Kunden passen könnte und welcher Wunschkunde welche Dienstleistung brauchen könnte. Passt das auch zu Ihnen? Wie sehen Sie denn aus? Sie haben sich Ihre Wunschkunden rausgesucht und festgelegt, was Sie Ihren Kunden anbieten wollen. Jetzt mal ehrlich … sieht Ihr digitales Alter Ego danach aus? Sprich, passt Ihre Webseite, Ihre Onlinepräsenz und ‑positionierung zu Ihren Zielen? Sie wollen auf CEO-Ebene dolmetschen, Ihre Webseite ist technisch und inhaltlich auf dem Stand von 2005 mit einem entsprechend alten Foto? In Ihrem Xing-Profil steht „Übersetzen“, dabei sind Sie eine auf HR-Themen spezialisierte Übersetzerin Englisch-Deutsch? Checken Sie bitte Ihre Onlinepräsenz und aktualisieren diese eventuell. Ihre Webseite: Stimmen die Angaben noch so, wie Sie sie einst gemacht haben? Ist das Foto noch (relativ) aktuell? Online-Profile: Xing, LinkedIn – ein ordentlich ausgefülltes Profil mit passenden und konkreten Stichworten ist ein Muss für alle, die keine eigene Webseite haben! Portale: Überprüfen Sie hier alle Einträge und aktualisieren Sie diese gegebenenfalls! Warum das wichtig ist? Wenn Ihr potenzieller Kunde nach Ihnen googelt, soll er schließlich ein konsistentes Bild von Ihnen erhalten! Wie läuft so ein Telefonat ab … Ein normaler Ablauf ist: Sie rufen das Unternehmen an und landen bei der Zentrale. Wenn Sie schon wissen, mit wem Sie sprechen wollen (weil Sie es vorher recherchiert haben) melden Sie sich kurz an und lassen sich weiterstellen. „Guten Tag, mein Name ist Vorname Nachname, ich möchte Melanie Muster, Ihre Marketingleiterin, oder deren Sekretariat sprechen“. Manchmal bekommen Sie eine Rückfrage „Worum geht’s denn?“ Dann sagen Sie etwas wie „Die SPS und die Übersetzung der Marketingmaterialien dazu“. Wenn Sie nicht sicher sind, wer für Sie der richtige Ansprechpartner ist, fragen Sie zuerst nach dem Sprachendienst. Gibt es den nicht, empfehle ich als Informationsquelle für das Unternehmen intern das Sekretariat der Geschäftsleitung oder des Business-Unit-Direktors. Diese Damen kennen sich aus! Keinesfalls sprechen Sie mit dem Einkauf!!! Interessant sind für Sie diese Abteilungen: •Geschäftsführung, Sekretariat der Geschäftsführung: Vor allem in kleinen Unternehmen ist der Geschäftsführer der Entscheider. Und die Sekretärin Ihre beste Informationsquelle! Dies gilt übrigens für alle Sekretariate – diese Damen sind Informations-Goldgruben für Sie! •Vertriebsleiter: Wenn Sie vor allem im vertrieblichen Bereich arbeiten wollen und der Vertriebsleiter sich seine Dolmetscher selbst sucht. Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Schwerpunktthema Stellen Sie Fragen … sie sind wichtig zur Informationssammlung: •Wer hat Bedarf am Sprachenservice? (Name, eventuell Sekretariat, Durchwahlen nicht vergessen zu erfragen!) •Wann besteht dieser Bedarf – jetzt, in zwei Monaten, nächstes Frühjahr? •Wer entscheidet über die Vergabe von Sprachdienstleistungen? •Worauf legen Sie Wert bei der Zusammenarbeit – außer auf gute sprachliche Leistungen? •Marketingleiter: Wenn Sie vor allem im werblichen Bereich (Marketing, PR) arbeiten wollen und der Marketingleiter sich seine Übersetzer selbst sucht. •Leiter / Direktor eines Geschäftsbereiches: Vor allem in großen Firmen entscheidet er für seinen Bereich selbst. •Forschung & Entwicklung: Wenn es um internationale Übersetzungen, Dokumentationen etc. geht. •Sprachendienst: Wenn das Unternehmen einen Sprachendienst hat, ist dieser Ihr erster Ansprechpartner! Und jetzt landen Sie hoffentlich beim Entscheider. Was soll ich sagen? Bilder: © Konstantin Gastmann/Pixelio.de (oben links), © privat (unten rechts) Bitte merken Sie sich als Allererstes: Sie sollen gar nicht zu viel sagen, sondern vor allem fragen. Dennoch müssen Sie einige Standards sicher wissen. Am besten machen Sie sich einen kleinen Telefonleitfaden dazu, den Sie kontinuierlich weiterentwickeln. Ihr Startsatz Diesen sagen Sie, wenn Sie mit dem Entscheider sprechen. Haben Sie eine Kurzvorstellung oder einen „Elevator Pitch“ – prima. Ansonsten hilft Ihnen eine Formulierung wie „Guten Tag, mein Name ist Vorname Nachname, ich bin Dolmetscherin/ Übersetzer und spezialisiert auf Sprache Fachgebiet“. Es darf auch kreativer sein. Kleine Anregung gefällig? Meine Kollegin betreibt ein Inkassobüro und sagt „Mein Name ist Bettina G, ich führe ein Inkassobüro – ich bin Ihr Geldstaubsauger, der Ihre Außenstände aus allen Ecken zusammentreibt“. Überleitung Nach dem Startsatz hilft mein Lieblingssatz „Darf ich direkt zum Punkt kommen“ – damit Sie sich sofort ein erstes „Ja“ abholen. Dann kommen Sie auch direkt zur Sache, damit der andere weiß, um was es geht. Zum Beispiel mit •Offenes und allgemeines Angebot: Sehr gerne würde ich auch für Sie dolmetschen. Was kann ich tun, dass Sie sich für mein Angebot interessieren? •Ich habe gesehen, dass Sie das Symposium XXX veranstalten und Sie erwarten internationale Teilnehmer. Und dazu möchte ich mich mit meinem Team als Dolmetscher für die Sprachen 1 und 2 vorstellen. •Im „Maschinenmarkt aktuell“ schreiben Sie, dass Sie eine neue Verbindungstechnik auf der SPS vorstellen werden. Dazu würde ich Sie gerne mit Übersetzungen unterstützen, damit Sie mit Ihrem Vertrieb Ihre internationalen Kunden direkt informieren können. BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 •Gibt es schon andere Anbieter im Unternehmen? Einwände und Ausreden Kein Bedarf, kein Interesse sind Klassiker. Nehmen Sie das „gefühlte Nein“ an, lassen Sie sich nicht irritieren und fragen Sie genauer nach. Zum Beispiel: •Zum aktuellen Zeitpunkt kein Interesse? Später vielleicht? •Jetzt kein Bedarf – zur nächsten Messe vielleicht oder jemand anderes im Unternehmen? •Schon festen anderen Anbieter – prima, dann eventuell als Alternativlieferant? •Die Kollegin im Vertriebsinnendienst übersetzt so schön? Dafür muss sie dann andere Arbeiten liegen lassen. Oder die Übersetzung ist nicht schnell genug vorliegend? Und bei manchen schlechten Übersetzungen kann es rechtlich auch heikel werden im Sinne der Produkthaftung. Für das Image im Ausland und beim Selbstanspruch hinsichtlich der exzellenten Produktqualität wäre eine gute Übersetzung vielleicht besser? Sie sind für diese Tätigkeit ausgebildet und machen nur das. Es ist völlig normal, wenn mehr als 80 % der Gesprächspartner kein Interesse und keinen Bedarf haben. Zum einen hat jeder das Recht auf seine Meinung, und es kann außerdem einfach nicht bei jedem klappen. Stellen Sie sich dann einfach vor, dass Sie nur noch sieben, sechs, fünf, vier, … Gespräche vom nächsten potenziellen Kunden entfernt sind! Sie haben richtig riesigen Bammel vor der Akquise? Sehr gut. Dann rufen Sie erst einmal die Firmen an, für die Sie auf gar keinen Fall arbeiten wollen, und üben bei diesen Unternehmen. Tipp: Weitere gute Tipps finden Sie auch unter www.ideale-agentur.de/documents/ Checkliste_Erfolgreichtelefonieren.pdf Ich wünsche mir, dass ich Ihnen mit diesem ersten Überblick die Scheu vor dem Telefonmarketing ein wenig genommen habe. Viel Spaß und viel Erfolg beim Ausprobieren! Wenn Sie mehr zum Telefonmarketing wissen wollen: Am 13.12.2014 trainiere ich dieses Thema beim BDÜ Berlin. Oder Sie buchen bei mir ein Akquise-Coaching! Viktoria Balensiefen Spezialistin für internationales Telefon- Marketing, Trainerin und Akquise-Coach [email protected] 13 Schwerpunktthema Fragen von Existenzgründern Marketing und Akquise? Wie geht das? Gerade als Existenzgründer stellt man sich am Anfang immer wieder die Frage: Wie komme ich an Kunden? Wie mache ich das mit dem Marketing? Wie fange ich Akquise überhaupt an? Auch in unserer verbandsinternen Plattform MeinBDÜ kommen diese Fragen immer wieder auf. Wir haben uns dort ein wenig umgesehen und ein paar erste Tipps für den Einstieg in die eigene Marketingstrategie thematisch zusammengefasst. So findet der ein oder andere eventuell neue Anregungen und Ideen für seinen ganz eigenen Marketingplan. Positionierung •Eigenes Profil/Alleinstellungsmerkmal erarbeiten: Was sind meine Stärken und Schwächen? Was kann ich besser als andere? Welche Erfahrungen, Fachgebiete, Sprachkombinationen habe ich? Welche Dienstleistungen kann ich anbieten? In welchem Bereich möchte ich arbeiten? Für welchen Kundenkreis möchte ich tätig werden? •Individuelle Marketing-/Akquisestrategie erstellen: Telefonisch, schriftlich, persönlich oder online? Was bin ich für ein Marketing-/Akquisetyp? Welche Strategie passt zu mir? eintragen, ein Profil auf Xing, LinkedIn usw. anlegen, ebenfalls die Online-Versionen des Telefonbuchs und der Gelben Seiten nutzen. •Akquise bei Übersetzungsagenturen: Agenturen im In- und Ausland recherchieren (z. B. deutsche Agenturen bei www. uepo.de/uepo-300/) und diese per Werbebrief anschreiben oder sich über deren Kontaktformulare bewerben. •Registrierung in der BDÜ-Datenbank: Profil vollständig ausfüllen (mit Fachgebiet), sich ggf. in die Fachlisten eintragen lassen. •Sich zum Marketingprofi fortbilden: Regelmäßig Marketingund Akquiseseminare besuchen. •Marketingstrategie einkaufen: Ggf. professionelle Marketingagentur beauftragen, wenn einem die Akquise überhaupt nicht liegt. Networking •Kontakt zu Kollegen und Kolleginnen suchen: Auf Übersetzerstammtischen, Seminaren, Tagungen oder Kongressen. Dadurch erhält man wertvolle Tipps und es entstehen oft Kooperationen! •Mitglied in XING-Gruppen werden: Sich dort aktiv beteiligen oder auch zu den lokalen Treffen gehen. •Sich mit anderen Kollegen zusammenschließen: z. B. als GbR oder auf einer gemeinsamen Webseite. •Potentielle Kunden analysieren: Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Vorteile biete ich ihnen? Ansprechpartner recherchieren. Link-Tipps Grundausstattung •www.existenzgruender-jungunternehmer.de/p/werbung.html •Professionelles Image zulegen: Logo, Visitenkarte, Briefpapier, Broschüre und Internetseite in einheitlichem Corporate Design, am besten von einem Profi entwerfen lassen. •Website: Webseite im ansprechenden Design erstellen (lassen) und regelmäßig für Suchmaschinen optimieren. •Werbegeschenk: Am besten mit mit Logo und Kontaktdaten. Werbegeschenke zu bestimmten Terminen an Bestands- und Neukunden versenden. Sollten ungewöhnlich und praktisch sein, damit Kunden es auf jeden Fall aufheben und die Kontaktdaten stets griffbereit haben. •www.akademie.de/uebersicht/basiswissen-marketing •www.existenzgruender.de/imperia/md/content/pdf/ publikationen/gruenderzeiten/gz_20.pdf Seminare im BDÜ •Mut zur Akquise: Erfolgreich neue Kunden gewinnen, 08.11.2014 (10 bis 18 Uhr), Referentin: Thea Döhler, Ort: BDÜ-Geschäftsstelle, Köln •Existenzgründungsworkshop, 11.10.2014 (10 bis 17 Uhr), Referentin: Dipl.-Übers. Bianca Stolper, Ort: language coach institute, Leipzig Akquise Bücher •Kaltakquise per Werbebrief: Kontakte gezielt recherchieren und anschreiben, danach unbedingt telefonisch oder auch über XING (www.xing.com) nachfassen. •Die 100 häufigsten Fallen nach der Existenzgründung, Cordula Nussbaum/Gerhard Grubbe, Haufe-Verlag •Akquise auf Messen und Veranstaltungen: Messen, fachspezifische Veranstaltungen, Treffen der lokalen Wirtschaft oder Xing-Gruppen nutzen, um Unternehmen persönlich kennenzulernen und mit den entsprechenden Ansprechpartnern ins Gespräch zu kommen. •Marketing für Dolmetscher und Übersetzer, Birgit Golms, BDÜ Fachverlag •Mund-zu-Mund-Propaganda: Bei allen beruflichen und privaten Kontakten den eigenen Beruf erwähnen und eine Visitenkarte verteilen. •Präsentation im Internet: Sich in Online-Portale, wie Translator’s Café, TranslatorsPub, ProZ.com, GoTranslators usw. 14 •Hilfe, ich habe gegründet, Sascha Suden, Linde-Verlag Wien •Erfolgreich selbständig als Dolmetscher und Übersetzer, BDÜ (Hrsg.), BDÜ Fachverlag •Grünes Licht – Ein Ratgeber zur Existenzgründung für Übersetzer und Dolmetscher, ADÜ Nord (Hrsg.) Natascha Renz Dipl.-Übersetzerin (Englisch, Spanisch) [email protected] Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Schwerpunktthema Durch Netzwerken Kunden gewinnen Auch berufliches Netzwerken soll Spaß machen Netzwerken ist wichtig für den beruflichen Erfolg. Das hört man immer wieder. Aber stimmt das auch? Privat sind wir alle in den unterschiedlichsten sozialen Netzwerken unterwegs, tauschen uns mit Freunden, Familienangehörigen oder Nachbarn aus und unterstützen uns gegenseitig. Ohne solch ein Netzwerk wäre vieles im Alltag deutlich schwerer. Und genauso ist es mit beruflichen Netzwerken. Sie können uns helfen, neue Ideen zu entwickeln, Kunden zu akquirieren, Kooperationen zu bilden und sogar neue Freundschaften zu schließen. Dabei gibt es viele verschiedene Arten des Netzwerkens. Und jeder sollte für sich herausfinden, was am besten zu ihm passt. Bin ich gerne unter Menschen und möchte die anderen im „echten Leben“ kennenlernen? Dann gehe ich zu Stammtischen, Seminaren, regionalen Netzwerktreffen oder auch auf Messen. Tausche ich lieber vom Schreibtisch im Homeoffice Meinungen und Erfahrungen aus? Dann bewege ich mich in Online-Netzwerken wie Xing, Facebook oder Twitter. Oder von beidem etwas. Allen gemeinsam ist, dass sie Zeit erfordern und gepflegt werden müssen. Ein gutes Netzwerk entsteht nicht von alleine, sondern muss sorgfältig aufgebaut werden. Bild: © Stephanie Hofschlaeger/Pixelio.de Und wie fange ich das an? Austausch und Vernetzung mit Gleichgesinnten hat gerade für Berufseinsteiger viele Vorteile. Hier kann es nützlich sein, sich zunächst einmal auf Übersetzerstammtischen umzusehen. So stand für mich am Anfang der Besuch des Existenzgründerstammtisches in Essen und des Düsseldorfer Stammtisches regelmäßig auf dem Plan. Sich nach einem turbulenten Arbeitstag abends nochmal aufzuraffen, ist nicht immer leicht. Aber jedes Mal komme ich nach einem solchen Treffen mit neuen Ideen, vielen neuen Informationen und anderen Blickwinkeln nach Hause. Oder ich habe Leute getroffen, die mit ihren Leistungen mein Angebot perfekt ergänzen. So entwickeln sich Kooperationen, die es möglich machen, auch größere Projekte in Angriff zu nehmen. Die meisten Kontakte, mit denen ich zusammenarbeite oder die mich weiterempfehlen, habe ich persönlich auf Stammtischen oder Seminaren kennengelernt. Denn nach wie vor spielt Sympathie im geschäftlichen Umfeld BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 eine große Rolle. Wer mich persönlich kennt und mag, empfiehlt mich auch weiter. Hieraus haben sich für mich schon viele neue Aufträge, Kunden oder Kooperationen ergeben. First give, then take Die wichtigste Regel im Netzwerken lautet aber: Erst geben, dann nehmen. Netzwerken ist nicht immer einfach. Manch einer hat vielleicht Angst, der Konkurrenz zu viel zu offenbaren. Aber meine Erfahrung hat mir genau das Gegenteil gezeigt. Das, was man an Erkenntnis gewinnt, ist immer höher. Deswegen gehe ich persönlich auch mit beruflichen Tipps oder damit, woran oder wie ich arbeite, selbst welche Preise ich nehme, relativ offen um. Oft wird man positiv überrascht und erfährt zum Beispiel, dass die eigene Preisgestaltung gar nicht so weit weg von anderen ist oder dass an der einen oder anderen Stelle doch noch Anpassungsbedarf nach oben besteht. In anderen Situationen ist man erstaunt, zu welchen Konditionen andere arbeiten, und kann vielleicht vor allem Berufsanfängern Mut machen, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass es gerade am Anfang schwer ist, an Informationen zu kommen, und ich hätte mir manchmal gewünscht, dass Kollegen offener mit ihrem Branchenwissen umgehen. Aktiv sein und ein eindeutiges Profil entwickeln Auf jeden Fall ist es wichtig, aktiv auf die anderen zuzugehen. So macht es Sinn, sich vor einer Veranstaltung oder einem Seminar schon einmal die Teilnehmerliste anzusehen. Vielleicht 15 Schwerpunktthema | Aktuelles Nicht im Netzwerk verlieren Zu guter Letzt noch etwas, worauf auch Britta Fischenich in ihrem Artikel zum Online-Marketing hinweist. Es gilt, die richtige Balance zu finden. Natürlich könnte man zu jeder Veranstaltung hingehen, sich zahlreichen Online-Netzwerken anschließen, sich stundenlang mit den Kollegen in der virtuellen Kaffeeküche austauschen. Aber auch unsere tägliche Arbeit will erledigt werden. Am Anfang, wenn die Aufträge noch nicht so zahlreich sind, macht es sicherlich Sinn, sich in den verschiedensten Netzwerken umzusehen, sich in Xing-Gruppen oder auf Übersetzer-Mailinglisten aktiv und viel zu beteiligen. Mittlerweile bevorzuge ich aber einige wenige Netzwerke. Es muss auch überschaubar bleiben und der Zeitaufwand sollte sich in Grenzen halten. Früher habe ich auf Mailinglisten oder in Übersetzerforen viel mitgelesen und mich auch oft beteiligt. Aber schon allein das Lesen und den Überblick zu behalten, ist nicht mal eben erledigt und zu manchen Fragen und Problemen möchte man ja dann auch gerne eine Antwort schreiben. Nicht nur nehmen, sondern auch geben. Mittlerweile bevorzuge ich daher die persönlichen Begegnungen, sei es auf Stammtischen, Seminaren oder wenn sich die Mitglieder meines Lieblingsnetzwerks mal wieder offline treffen. Ich sehe eben gern in das Gesicht meines Gegenübers. Aber da ist jeder anders. Fazit Wer gerne neue Menschen kennenlernt, an anderen Sichtweisen interessiert ist, aber auch bereit ist, Hilfe und Unterstützung anzunehmen und selbst zu geben, der ist beim Netzwerken gut aufgehoben. Am allerwichtigsten aber: Setzen Sie sich nicht unter Druck. Netzwerken soll vor allem Spaß machen. Nicht hinter jedem Kontakt steckt direkt ein neuer Auftrag, dafür aber vielleicht eine neue Freundschaft. Natascha Renz Dipl.-Übersetzerin (Englisch, Spanisch) [email protected] 16 Seminarbericht Die eigene Website mit WordPress Am 5. und 6. September 2014 fand, in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle BDÜ NRW in Köln, der 2-Tage-Workshop zur Erstellung der eigenen Website mit WordPress statt, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Referiert von Diplom-Übersetzerin Miriam Neidhardt. Der Workshop „Die eigene Website mit WordPress“ bietet insbesondere den Freiberuflern die Möglichkeit, unabhängig von ihren finanziellen Kapazitäten und HTML-Vorkenntnissen, einen professionellen Internetauftritt zu erstellen und diesen auch komplett selbstständig zu pflegen. Das kostenlose Programm WordPress lässt sich sehr einfach bedienen, und in dem 2-TageWorkshop wurde von Miriam Neidhardt sehr verständlich, strukturiert und anwenderorientiert dargestellt, welche (weiteren) Möglichkeiten WordPress bietet und wie man diese umsetzt. Der Workshop war sehr lehrreich, praxisnah und effektiv. Widgets, Plug-ins, Themes … wie bitte? Der erste Teil des Workshops begann mit der Installation der Website mit WordPress: Wir haben erste Seiten angelegt und die Widgets, Plug-ins und Themes kennengelernt – das Unbekannte wurde plötzlich klar und verständlich. Im weiteren Verlauf haben wir diverse Plug-ins installiert und umgesetzt, so dass die Website mit mehreren Funktionen und Feinheiten ausgestattet wurde. Zum Schluss haben wir ein Back-up durchgeführt und somit die Daten gesichert. Im zweiten Teil des Workshops drehte sich alles überwiegend um das Thema Suchmaschinenoptimierung, Geschwindigkeit der Website, aber auch um relevante Features und individuelle Fragen. In dem 2-Tage-Workshop haben einige Teilnehmer das Gerüst für die eigene Website erstellt, die anderen bereits mit Texten und Bildern gefüllt. Das Beste an der eigenen Website mit WordPress – man ist unabhängig von den Webdesignern und man kann die Website, auch nach dem Workshop, zu jeder Zeit selbst beliebig ändern, pflegen und anpassen. Dafür haben die Teilnehmer bei diesem Workshop das notwendige Rüstzeug erhalten und starten nun motiviert in die Gestaltung der eigenen Homepage. Ich bin gespannt. Brigita Balkyte Staatlich geprüfte Übersetzerin für Litauisch [email protected] Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bilder: © Josi Swafing (unten links), © WordPress (oben rechts) ist jemand dabei, der gut zu meinem Profil passt, der entweder die gleichen Sprachen oder Fachgebiete hat, dann kann man sich prima zu den neuesten Entwicklungen und über gemeinsame Probleme austauschen, oder der mein Angebot optimal ergänzt, dann weiß ich, auf wen ich zurückgreifen kann, wenn einer meiner Kunden etwas außerhalb meines Fachgebiets anfragt. Die meisten Kunden wissen es zu schätzen, wenn sie sich nicht selbst weiter um einen Dienstleister kümmern müssen. Aktiv werden bedeutet aber auch, sich zu trauen, die anderen anzusprechen und ein wenig Smalltalk zu machen. Hier hilft vor allem sich ein eindeutiges Profil aufzubauen. Dann kann man sich in kurzen Sätzen vorstellen und die Aufmerksamkeit und das Interesse des Gegenübers wecken. Zugegeben an so etwas wie einem Elevator-Pitch muss ich noch arbeiten, aber das mit dem Smalltalk klappt eigentlich immer. So kontaktscheu sind wir Übersetzer nämlich gar nicht. Aktuelles BDÜ-Onlinedatenbank Aufruf zur Aktualisierung Ihrer Daten Marketing bedeutet, Präsenz nach außen zu zeigen. Der Welt mitteilen, dass es einen gibt und welche Dienstleistungen man anbietet. So hat sicher fast jeder von uns ein Profil bei Xing, LinkedIn oder ProZ. Es wird empfohlen, die eigenen Onlineprofile etwa ein Mal pro Jahr auf ihre Aktualität hin zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Was jedoch scheinbar viele vergessen: Zu diesen Onlineprofilen gehört auch Ihr Datensatz in der BDÜ-Onlinedatenbank! Zurzeit bietet die BDÜ-Onlinedatenbank über 7.500 Sprachmittler, mehr als 80 Sprachen und knapp 550 Fachgebiete an. Das klingt beeindruckend. Jedoch steht und fällt die Brauchbarkeit der BDÜ-Onlinedatenbank mit der Qualität der Datensätze. Nichts ist frustrierender für einen Auftraggeber, wenn er nach sorgfältigem Auswählen von Ausgangs-/Zielsprache und Fachgebiet versucht, den Übersetzer oder die Übersetzerin anzurufen, und er nur ein „Kein Anschluss unter dieser Nummer“ hört. Und auch diesem Mitglied würde in einem solchen Fall ein vielleicht lukrativer Auftrag durch die Lappen gehen. Hand aufs Herz: Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal Ihren Datensatz in Bezug auf Fachgebiete und technische Ausstattung aktualisiert? Preisverleihung durch den BDÜ NRW Bester Masterabschluss im Studiengang Literaturübersetzen Am 14. Juli fand die Examensfeier der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Der Hörsaal war sehr gut gefüllt – viele Absolventen hatten Freunde und Angehörige mitgebracht, um an diesem Tag in einem feierlichen Rahmen ihre Abschlusszeugnisse entgegenzunehmen und danach bei einem kleinen Umtrunk den Abschluss des Studiums zu feiern. Auch der BDÜ NRW war wieder dabei. Seit einigen Jahren vergibt der BDÜ NRW an der Heinrich-Heine-Universität in jedem Jahr einen mit 500 Euro dotierten Preis für den besten Masterabschluss im Studiengang Literaturübersetzen. In diesem Jahr wurde Frau Sophie Almer ausgezeichnet. Das Thema ihrer Diplomarbeit lautete: „Die deutschen Übersetzungen von J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings: ein systematischer Vergleich“. Frau Almer konnte über den gesamten Zeitraum ihres Studiums die Note 1,2 erzielen. Wir gratulieren Frau Almer herzlich zu ihrem Abschluss und wünschen ihr für ihre berufliche Zukunft alles Gute! Ronja Grebe 2. Vorsitzende des BDÜ NRW [email protected] BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Wie kann ich meinen Datensatz in der BDÜ-Onlinedatenbank aktualisieren? Wenn Sie Ihren Datensatz in der BDÜ-Onlinedatenbank schon längere Zeit (mehr als 1 Jahr) nicht mehr aktualisiert haben, wird es also höchste Zeit. So geht’s: 1.Melden Sie sich mit Ihrer BDÜ-Mitgliedsnummer und Ihrem Kennwort bei MeinBDÜ (www.mein.bdue.de) an. Tipp: Wenn Sie Ihre BDÜ-Mitgliedsnummer oder Ihr Kennwort vergessen haben, klicken Sie auf die Links Ich habe meine Mitgliedsnummer vergessen oder Ich habe mein Passwort vergessen. 2.Klicken Sie in MeinBDÜ in der Navigationsleiste auf der linken Seite auf Meine Daten bearbeiten. 3.Geben Sie aus Sicherheitsgründen Ihr MeinBDÜ-Kennwort erneut ein. 4.Aktivieren Sie jetzt die entsprechende Option, die Sie aktualisieren möchten. Beispielsweise Meine Adressdaten bearbeiten, Meine Fachgebiete bearbeiten oder Technische Ausstattung bearbeiten. Beim Klicken auf den Link Hilfe erhalten Sie jeweils weitere Informationen zur gewünschten Option. 5.Klicken Sie dann auf Weiter. 6.Bearbeiten Sie nun Ihre Adressdaten, Fachgebiete oder technische Ausstattung. Tipp: Für einen aussagekräftigeren Datensatz wird empfohlen, neben den Fachgebieten auch Ihre technische Ausstattung anzugeben. Wenn Sie eine Website besitzen, können Sie mit der Geschäftsstelle in Köln Kontakt aufnehmen, damit Ihre Website für Ihren Datensatz freigeschaltet werden kann. 7.Klicken Sie anschließend auf Speichern. (Klicken Sie links oben erneut auf Meine Mitgliedsdaten, wenn Sie weitere Änderungen vornehmen möchten.) Wenn Sie fertig sind, klicken Sie rechts oben auf Abmelden. Die Aktualisierung Ihrer Daten dauert nur wenige Minuten. Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, bei der nächsten Gelegenheit Ihren Datensatz zu prüfen. Denn ich denke, es ist im Sinne aller Mitglieder, dass unsere Onlinedatenbank möglichst wenig veraltete Datensätze enthält. Vielen Dank! Katja Althoff Vorstandsmitglied [email protected] 17 Aktuelles IHK-Außenwirtschaftstag 2014 BDÜ und VKD – cooler als die Sparkasse! Wenn großer Andrang am Messestand herrscht und wenn Messebesucher von unseren Angeboten für Auftraggeber mehr als beeindruckt sind, anhand des Ausstellerverzeichnisses gezielt unseren Messestand aufsuchen oder bei unserem Stand viel länger verweilen als bei allen anderen, dann kann man mit Recht behaupten, dass die Teilnahme am IHK-Außenwirtschaftstag 2014 in Köln für den Landesverband NRW mit Beteiligung des VKD (Verbands der Konferenzdolmetscher) ein voller Erfolg war. Am 11. September 2014 begann der Tag für den Vorstand des BDÜ NRW – Ludmila Kloss, Ronja Grebe und Katja Althoff – und der Vertreterin des VKD Leonie Wagener in aller Herrgottsfrühe. Es hat sich aber gelohnt, um 4:00 Uhr früh aufzustehen: Kaum stand der Messestand mit Aufsteller, Tisch mit Werbematerialien, Zeitschriftenausleger, Leuchtstrahler in BDÜ-Blau und Monitor mit PowerPoint-Präsentation, kamen bereits die ersten neugierigen Besucher, um zu erfahren, wozu so ein Verband aus Dolmetschern und Übersetzern gut ist und was er anzubieten hat. Welche Sprache hätten S’denn gern? Da sich der IHK-Außenwirtschaftstag vornehmlich an Unternehmen wendet, die im internationalen Geschäft tätig sind, war das Messepublikum genau unsere Zielgruppe. Marketing in eigener Sache eben. Aussteller wie Publikum waren recht international, sodass wir zur Freude einiger Messebesucher auch spontan in Englisch oder Russisch beraten konnten. Ein Glück, dass wir verschiedene Arbeitssprachen „im Gepäck“ hatten! Eindruck machte auch unsere Online-Übersetzerdatenbank, die wir über einen Monitor im Hintergrund mit Bildern und der WebsiteAdresse stark beworben haben. Mit mehr als 7.500 Sprachexperten, über 80 Sprachen und knapp 550 Fachgebieten sorgten wir immer wieder für staunende Augen. Bei Bedarf wurde die Verwendung der BDÜ-Datenbank kurz erklärt. Nicht nur unsere Postkarten, sondern auch die neuen Untersetzer – die man praktischerweise als Mini-Mauspad zweckentfremden kann – mit der Adresse der Online-Übersetzerdatenbank gingen daher weg wie warme Semmeln. Die umfangreichen Fachlisten für Recht, Medizin, Wirtschaft oder Technik wurden von den Unternehmen mit Übersetzungsbedarf ebenfalls sehr gern mitgenommen. Zufriedene Besucher und Anfragen auf Kooperation Unsere anfänglichen Bedenken, dass wir mit vier Personen am Messestand überbesetzt sind, wurden schnell beiseitegelegt. Obwohl fast alle Aussteller mit nur einer oder zwei Personen am Stand vertreten waren, waren wir vier häufig gleichzeitig in Gesprächen. Wenn mal zehn Minuten Ruhe war, zogen Ronja Grebe und Ludmila Kloss aus, uns auch den anderen Ausstellern vorzustellen. Bewaffnet mit Werbematerial und Charme besuchten sie die anwesenden Aussteller, kamen mit ihnen schnell ins Gespräch und machten selbst die Aussteller neugierig auf den BDÜ. Das Ergebnis der vielen Mühe? Wir wurden nicht nur viele Werbegeschenke los, sondern es ergaben sich auch Gespräche über mögliche Kooperationen, von denen insbesondere unsere Mitglieder im Landesverband profitieren könnten. Mit der Zeit wird sich zeigen, ob sich möglicherweise etwas Näheres oder Konkreteres ergeben wird. Zunächst einmal ist das Nachbearbeiten der Messe und Anschreiben der Kontakte angesagt. An diesem Außenwirtschaftstag wurde uns bewusst, dass der BDÜ doch nicht so unbekannt ist. Schließlich wurden wir ganz gezielt von einigen Besuchern und Ausstellern aufgesucht. Dies ist unter anderem der Öffentlichkeitsarbeit von Ronja Grebe zu verdanken. Frau Grebe hat beispielsweise in den ersten Monaten ihrer Vorstandstätigkeit alle IHKs in NRW kontaktiert und sie mit Werbematerial versorgt. Nun hörten wir immer wieder an den Ständen der einzelnen IHKs: „Ob wir den BDÜ kennen? Aber natürlich! Ihre Flyer und Broschüren nehmen die Besucher unserer Veranstaltungen gerne mit.“ Und eine Dame erzählte uns, dass sie nicht nur die interne Übersetzer- und Dolmetscherliste, sondern immer auch unsere Website nennt, wenn sie gefragt wird, wo man einen Übersetzer oder Dolmetscher herbekäme. So etwas hört man doch gerne! Messestand mit Wohlfühlatmosphäre Alles in allem war es eine anstrengende, aber erlebnisreiche Messe, die den Landesverband NRW und den VKD wieder ein kleines bisschen bekannter gemacht hat. Aber auch unsere Messebesucher fühlten sich bei uns scheinbar „sauwohl“. Anders ist es nicht zu erklären, warum einige Messebesucher immer wieder an unseren Stand kamen, um mit den vier netten Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen ein Schwätzchen zu halten, warum bei uns viel geredet und gelacht wurde oder wir allerlei Geschenke bekommen haben. Beispielsweise das Buch „Unternehmerische Erwartung trifft ausländische Realität“ für unsere Mitglieder, das in unserem Aufenthaltsraum in der Geschäftsstelle eingesehen werden kann. Vielleicht hatte eine Messebesucherin doch recht damit, als sie ganz begeistert zu uns meinte: „Ihr seid wirklich cooler als die Sparkasse und so viel sympathischer!“ Der Vorstand des Landesverbands NRW 18 Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Ein Blick hinter die Kulissen des BDÜ Vorstandsticker In jeder Ausgabe möchten wir informieren, was den Vorstand des Landesverbands NRW zurzeit beschäftigt. Welche Aufgaben werden in Angriff genommen? Welche Projekte sind in Planung? Welche Themen werden diskutiert? Was passiert zurzeit im Landesverband? Hier erhalten Sie vorstandsinterne Informationen und einen Einblick in unsere Arbeit. Neue Kontaktdaten der zweiten Vorstandsvorsitzenden Unsere zweite Vorsitzende Ronja Rohloff hat ihren Nachnamen gegen einen neuen eingetauscht und heißt jetzt mit Nachnamen Grebe. Die Kontaktdaten bleiben bis auf die EMail-Adresse identisch. Sie erreichen Frau Grebe jetzt unter der Adresse [email protected]. Der Einfachheit halber bleibt die alte E-Mail-Adresse ([email protected]) noch eine Weile gültig, sodass Nachrichten an die alte E-Mail-Adresse automatisch weitergeleitet werden. Mehr Aktivität in puncto Social Media Da heutzutage ohne soziale Medien gar nichts mehr geht, möchten wir in Zukunft Facebook & Co verstärkt nutzen, um unseren Landesverband nach außen stärker zu bewerben und unsere Mitglieder über aktuelle Neuigkeiten und Angebote in unserem Landesverband zu informieren. Noch in diesem Jahr wird ein Konzept zur Nutzung von sozialen Medien erarbeitet, d. h., es wird überlegt, in welchen Medien welche Informationen mitgeteilt werden sollen. Sie als Mitglied können uns hierbei tatkräftig unterstützen: Soziale Medien funktionieren nur, wenn Sie unsere Beiträge auf Facebook, Xing oder Twitter mit „Gefällt mir“ markieren, kommentieren oder teilen. Nur so kann eine möglichst hohe Reichweite erzielt werden. Wir freuen uns auf einen regen Austausch. Treffen der neuen Mitglieder voller Erfolg Im Juni 2014 lud der Landesverband NRW Mitglieder, die dem Landesverband vor kurzem beigetreten sind, in die Geschäftsstelle in Köln ein. 12 Neumitglieder folgten diesem Aufruf und nahmen unter anderem sehr lange Anfahrtswege in Kauf. Diese neuen Mitglieder hatten die Gelegenheit, in Gesprächen den Landesverband NRW besser kennenzulernen und mehr über die Angebote des Landesverbands für seine Mitglieder zu erfahren. Die Atmosphäre war – auch dank der tollen ehrenamtlichen Betreuung von Anne Warmbier – nach Meinung aller Beteiligten hervorragend. Da diese Treffen bei unseren Neumitgliedern so gut ankommen, ist am 28. November dieses Jahres ein weiteres Treffen geplant. Neue BDÜ-Website online Rechtzeitig zur Eröffnung des FIT-Kongresses am 4. August wurde die BDÜ-Website im neuen Look online gestellt. Der Landesverband NRW hatte im April die Möglichkeit, die neue Web site offline zu testen und Feedback abzugeben. Ein 5-köpfiges Team aus ehrenamtlichen Helfern aus dem Landesverband hat BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 daraufhin über mehrere Tage hinweg die neue BDÜ-Website gründlich getestet, vorhandene Fehler technischer und sprachlicher Natur dokumentiert und Verbesserungsvorschläge eingereicht. Auch die Website des LV NRW soll nach der Bundesvorlage innerhalb des nächsten Jahres umgestaltet werden. Geringe Nachfrage nach Wörterbuch-Angebot des LV Leider wurden im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Juli 2014 für die Online-Wörterbücher, die für alle Mitglieder des Landesverbands NRW in MeinBDÜ verfügbar sind, weiterhin sehr geringe Zugriffszahlen verzeichnet. So wurden die Duden-Wörterbücher in 6 Monaten insgesamt nur 475 Mal aufgerufen. Die Langenscheidt-Wörterbücher werden pro Monat nur zwischen 120 und 170 Mal angefragt. Die Zugriffszahlen werden monatlich genau beobachtet und analysiert. Der Vorstand wird nun in den kommenden Wochen darüber entscheiden müssen, ob der Vertrag im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll, falls die Kosten weiterhin nicht im Verhältnis zur Nutzung stehen. Mehr Komfort bei Seminaren in der Geschäftsstelle Den Seminarraum in der Geschäftsstelle des Landesverbands NRW schmücken jetzt Jalousien, um für angenehmere Lichtverhältnisse während eines Seminars zu sorgen, vor allem, wenn mit Beamer und mit Laptops gearbeitet wird. So kann das Sonnenlicht nicht mehr blenden, ohne dabei den Raum zu stark abzudunkeln. Allen Seminarteilnehmern steht in der Geschäftsstelle jetzt ein gemütlich eingerichteter Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheit zur Verfügung. Der Vorstand des BDÜ-Landesverbands NRW 19 Ein Blick hinter die Kulissen des BDÜ Die Einarbeitung in das komplexe Thema Datenschutz ist sehr zeitintensiv und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben muss gut durchdacht sein, da dies auch Auswirkungen auf die Arbeitsweise in der Geschäftsstelle hat. Entsprechend bestimmter Richtlinien müssen gegebenenfalls einige Arbeitsschritte geändert oder angepasst werden (beispielsweise die Bearbeitung der Akte eines Mitglieds, das aus dem Verband ausgetreten ist). Zuguterletzt müssen die geänderten Bearbeitungsmethoden sorgfältig dokumentiert werden, damit auch nachfolgende (neue) Vorstände problemlos eingearbeitet werden können. Datenschutz und Digitalisierung gehen Hand in Hand Geschäftsstellenleiterin Kirsten Behm im neu sortierten Archivraum Herausforderung Datenschutz Ordnung ist das halbe (Vorstands-)Leben Die Begriffe „Datenschutz“ und „Digitalisierung“ sind zurzeit nicht nur ein großes Thema in den Medien, sondern auch im Landesverband NRW. Denn Datenschutz ist eine der großen Herausforderungen, die den aktuellen Vorstand zurzeit beschäftigt und auch zukünftige Vorstände sicher noch lange beschäftigen wird. Datenschutz scheint auf den ersten Blick gar nicht so kompliziert: tägliche Backups (Sicherungen) aller Dateien auf der Festplatte, geheime Kennwörter für Verbands-PCs, Aufbewahren wichtiger Dokumente im Safe oder sorgfältiges Abschließen aller Schränke und Räumlichkeiten in der Geschäftsstelle. Wenn man sich jedoch mit diesem Thema genauer auseinandersetzt, ist es damit noch lange nicht getan. Der Landesverband bearbeitet überwiegend Informationen seiner Mitglieder, angefangen vom ausgefüllten Antrag auf Aufnahme in den Verband und dem Anlegen einer Mitgliedsakte über das Erstellen von Teilnahmebescheinigungen für Seminare bis hin zum Austritt aus dem Verband. All dies sind personenbezogene Daten, und für das Speichern, Verwalten und Löschen personenbezogener Daten gibt es gesetzliche Richtlinien. Somit ergeben sich unter anderem folgende Fragen: Wie lange müssen bzw. dürfen Mitgliederdaten überhaupt aufbewahrt werden und in welcher Form? Wie ist beim Ausscheiden eines Mitglieds mit seinen Daten zu verfahren? Sind digital aufbewahrte Eingangs- und Ausgangsrechnungen ausreichend? Was kann und darf auf Papier ausgedruckt werden? Ist das Aufbewahren von Seminarskripten, die nicht Eigentum des Landesverbands sind, gesetzlich zulässig? Die Auseinandersetzung dieser und vieler weiterer Fragen ist aktiver Datenschutz. 20 Beim Thema Datenschutz spielt auch das Schlagwort Digitalisierung eine große Rolle. Digitalisierung bedeutet, Daten elektronisch zu erfassen, zu speichern und zu verwalten. Langfristig gesehen wird sich daher auch die Geschäftsstelle des Landesverbands in ein (fast) papierloses Büro verwandeln. Der VKD (Verband der Konferenzdolmetscher) und der Landesverband Sachsen haben diesen Schritt bereits vollzogen und alle Mitgliederakten digitalisiert. Wir in NRW sind auf dem Weg dahin, aber bei über 900 Mitgliedern im Landesverband stellt dies eine kleine Mammutaufgabe dar. Der allererste Schritt hin zur Digitalisierung wurde allerdings bereits unternommen. In den letzten Jahren hat sich im Archivraum der Geschäftsstelle in Köln so einiges an Papier – also an „analogen Daten“ – angesammelt, die aus gesichtet und bearbeitet werden mussten. Bis vor kurzem stapelten sich noch unzählige Aktenordner der letzten 10–15 Jahre in den Schränken des Archivraums, der aus allen Nähten platzte. Dank der Unterstützung der guten Seele unserer Geschäftsstelle, Kirsten Behm, wurde über Wochen und Monate der Archivraum auf Vordermann gebracht und aufgeräumt. Die mühevollste Arbeit war sicher das Sichten jedes Aktenordners, da über jedes einzelne abgeheftete Blatt Papier entschieden werden musste, ob es aus datenschutzrechtlichen Gründen aufbewahrt oder vernichtet werden muss. Marie-Thérèse Wagner, Ronja Grebe und Katja Althoff aus dem Vorstand haben sich dieser Aufgabe angenommen und einen kompletten Tag damit zugebracht, alle Aktenordner durchzusehen. Das war zwar viel Arbeit, aber das Ergebnis konnte sich auf jeden Fall sehen lassen: ein schöner übersichtlicher Archivraum und 17 große Müllsäcke geschreddeter Papierseiten! Katja Althoff Vorstandsmitglied [email protected] Marie-Thérèse Wagner und Ronja Grebe (geb. Rohloff) beim Sichten alter Aktenordner Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Rückblick Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 20. FIT-Weltkongresses während einer Pause bei herrlichem Wetter – gut beschirmt auf der Außenfläche neben dem Henry-Ford-Bau FIT-Kongress 2014 Ein (ganz persönlicher) Konferenzbericht Zusammen mit 1600 Kollegen aus aller Welt war ich vom 3. bis 6. August in Berlin, um am 20. FIT-Kongress teilzunehmen, den der BDÜ als Gastgeberverband an der Freien Universität ausrichtete. Meine erste, sicher nicht meine letzte Veranstaltung dieser Art, Kater nach der Abreise inklusive. Bild: © Thorsten Weddig Sonntag Ich stehe am Bahnhof in Düsseldorf und warte auf den ICE nach Berlin. Am Bahnsteig sehe ich viele Einzelpersonen stehen. Ob das Übersetzer sind, mit demselben Ziel wie ich? Die Fahrt nutze ich zum Arbeiten – selbst und ständig, jaja … Ich habe mir viel vorgenommen für den Kongress, vor allem will ich nicht von den Veranstaltungen ins Hotel hetzen müssen, um weiter an Aufträgen zu arbeiten. Ein hehrer Plan, klappt natürlich nicht ganz. Ich habe einige Treffen rund um die Konferenz auf dem Plan, das erste gleich am Sonntag mit einer Kollegin, die ich bei der Jahrestagung für Literaturübersetzer vor ein paar Wochen kennengelernt habe. Danach geht es direkt weiter zu einem Treffen einer FB-Gruppe Networking Translators. Ich weiß von einer mir aus dem realen Leben bekannten Kollegin, die auch kommen will, aber natürlich ist sie noch nicht da, als ich komme, also treffe ich auf lauter unbekannte Gesichter, ein paar davon zu bekannten Namen. Aber wir finden schnell zusammen und über die total genervte Haltung der Kellnerin auch schnell ein Gesprächsthe- BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 ma. Einige der Kolleginnen, die ich dort treffe, werden mich über die ganzen 4 Tage begleiten und mir die eine oder andere langweilige Veranstaltung angenehm machen. Hier ergattern wir auch das mit Abstand begehrteste Giveaway der gesamten Konferenz: einen roten Fächer vom französischen Übersetzerverband sft. Sie sind definitiv der Renner der Veranstaltung, und wahrscheinlich sieht man später auf den Fotos Hunderte Menschen mit roten Fächern in der Hand, denn die Temperaturen kratzen wieder an der 30-Grad-Marke. Marketingtechnisch hat der Verband alles richtig gemacht, würde ich sagen. Montag Schon auf dem Weg zum U-Bahnhof sehe ich Menschen mit den schicken grauen Konferenztaschen, die man bei der Registrierung bekommt. Sie waren offensichtlich schon am Vorabend zur Anmeldung da. Am Bahnhof sprechen mich drei Leute im schicken Business-Outfit an, ob das die richtige U-Bahn nach Krumme Lanke sei. „Zum Kongress?“ frage ich, und die drei nicken. Gefühlt fährt die ganze Stadt heute dorthin. Nach einer halben Stunde Fahrt spuckt die Bahn Hunderte Übersetzer aus, 21 Rückblick den Zugang zu den sprachlichen Schwierigkeiten, die der „unübersetzbare“ Autor seinen Übersetzern bereitet. Nach und nach verlassen leider sehr viele Kollegen den Saal. Das bringt Unruhe, schade um die schöne Veranstaltung. In der Mittagspause lasse ich das Catering links liegen und treffe mich mit Kollegen eines anderen Übersetzerverbandes. Schön, auch hier aus virtuellen Begegnungen endlich mal reale machen zu können. Am Nachmittag besuche ich noch einen Workshop zum Thema „Terminologiearbeit“, leider auch hier viel Theorie und weniger Praxis als angekündigt. Und am Abend lausche ich einem Workshop zum Thema „Marketingideen für Literatur übersetzer“ mit dem Fazit: Ein Patentrezept gibt es nicht (und das hatten wir uns doch alle irgendwie erhofft dabei, wenn wir ehrlich sind). Ohne Pause geht es zum Treffen meines Lieblingsnetzwerkes Texttreff. Nicht alle Kolleginnen sind beim FIT dabei, daher gibt es viel Gesprächsstoff. Aber der Tag war anstrengend, der Abend wird daher nicht so lang. Und im Hotel wartet ja tatsächlich noch Arbeit auf mich. Dienstag die sich in Richtung Freie Universität bewegen. Man kann hier einfach dem Herdentrieb folgen. Ich organisiere noch schnell ein Frühstück beim Bahnhofscafé, das mir in den nächsten Tagen rund um die Uhr gute Dienste leisten wird. Und dann auf ins Getümmel. Als ich am Henry-Ford-Gebäude ankomme, ist es bereits 8:45 Uhr, im Gebäude wimmelt es von Menschen. Ich lasse mich erstmal registrieren, hole die Konferenztasche mit Programm und Gutscheinen ab. Die beiden Tagungsbände (zusammen gut 1100 Seiten) hole ich erst am Abend ab. Schon treffe ich die erste Kollegin vom Vorabend, und gemeinsam sehen wir uns den ersten Workshop an. Anne Diamantidis erklärt, wie man sein LinkedIn-Profil am besten gestaltet. Ein guter Start, informativ und unterhaltsam zugleich. Nach einer kurzen Kaffeepause draußen (sämtliche Gastroangebote sind draußen aufgebaut, doch der Wettergott ist uns hold) beginnt die Eröffnungsveranstaltung im großen Auditorium. Norma Keßler begrüßt die Anwesenden, die scheidende FIT-Präsidentin Marion Bours eröffnet dann den Kongress. U.a. weist sie Teilnehmer auf die Resolution zum Schutz und die Unterstützung von Übersetzern und Dolmetschern in Krisengebieten hin, die bei dieser Konferenz verabschiedet werden soll (siehe Kasten auf Seite 23). Anschließend kommt auch der Präsident der Freien Universität Prof. Dr. Alt zu Wort. EU-Komissarin Androulla Vassiliou wandelt in einer Videobotschaft das Motto der Konferenz „Man vs. Machine“ in „Man with Machine“ um. Und schließlich begrüßt unser Präsident André Lindemann ebenfalls die Teilnehmer. Nicht so gelungen ist das anschließende Gespräch zum Thema „Das unübersetzbare Übersetzen“ zwischen zwei Grass-Übersetzern und Susanne Höbel vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e. V. Man merkt, die Mehrheit der Anwesenden sind Fachübersetzer und finden nicht so recht 22 Mittwoch Langsam macht sich Lethargie bemerkbar. Ich merke, dass ich mich nicht mehr richtig aufraffen kann, zu den Veranstaltungen zu gehen. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke, ich bin erschlagen. Morgens lasse ich mich zwar noch durch den SocialMedia-Dschungel führen, doch aufmerksam bin ich nicht mehr. Die Abschlussveranstaltung ist der Höhepunkt des Tages, es wird ganz vielen Menschen gedankt und schließlich der Staffelstab bzw. die FIT-Fahne an den Veranstalter des nächstes Kongresses übergeben, der 2017 in Brisbane stattfinden wird. Man merkt den Beteiligten an: Sie sind erleichtert, dass die drei Tage so gut über die Bühne gegangen ist. Ich sitze noch eine Weile mit den lieb gewonnenen Kolleginnen draußen, dann folgt ein großes Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © Thorsten Weddig Rede von Marion Boers (scheidende FIT-Präsidentin) während der Eröffnungsveranstaltung „Man vs. Machine“ ist auch das Thema der drei Vorträge, die ich am Vormittag besuche. Maschinelle Übersetzungen sind umstritten, für viele Übersetzer immer noch ein Feindbild. Umso erfrischender, hier endlich mehr darüber zu erfahren und zu sehen: Maschinelle Übersetzung lässt sich nicht wegdiskutieren. Sie ist da und wird in den nächsten Jahren immer weiter entwickelt. Wir Übersetzer werden dadurch nicht überflüssig, müssen aber vielleicht unsere Rolle ein wenig überdenken. „Man AND Machine“ – da hat Frau Vassiliou Recht – sollte eher die Perspektive sein. Das sahen auch die Vortragenden so. Insgesamt für mich die interessanteste Veranstaltung der drei Tage, die auch zum Nachdenken anregt. Nachmittags geht es noch um Dateimanagement und Datenorganisation, insgesamt sehr technisch, nicht viel Neues für mich dabei. Das Sommerfest anlässlich des 60. Geburtstages der FIT besuche ich nur kurz, denn ich habe noch eine private Verabredung mit einer alten Freundin. Doch ich lasse mir am nächsten Tag berichten, das Fest sei nicht allzu spektakulär gewesen. Höhepunkte: Die Übersetzer lassen 1600 blaue Ballons steigen, für die sogar der Luftraum über Dahlem kurzzeitig gesperrt wird. Und das Bier ist viel zu früh aus. Rückblick Abschiedszeremoniell. Und dann sitze ich auch schon wieder im Zug Richtung Düsseldorf. Platt und lethargisch. An Arbeit ist auf der Rückfahrt jedenfalls nicht zu denken. Mein Fazit Die Vorträge und Workshops waren teilweise interessant, haben mir aber bis auf eine Ausnahme nicht viel Neues gebracht. Trotzdem schön, dass sich so viele bereit erklärt haben, ihr Wissen zu teilen. Die Entscheidung fiel oft schwer, weil so viele Programmpunkte gleichzeitig liefen. Die Organisation war – bis auf das Catering – super. Alles hat wohl reibungslos geklappt, vor und hinter den Kulissen. Besonders erwähnenswert auch die vielen Kollegen, die bei den Vorträgen gedolmetscht haben. Das Catering war schlecht organisiert, am ersten Tag zu wenig, man stand zu lange in irgendwelchen Schlangen für Essen, das (und da zitiere ich eine Kollegin) eher an ein Straßenfest als an einen Fachkongress erinnerte. Der Austausch mit Kollegen – das ist das, was mir wohl am schönsten in Erinnerung bleiben wird. Ich habe so viele neue Kollegen kennen- und schätzen gelernt. Mit einigen habe ich sehr viel Zeit verbracht, mit anderen, die ich gerne länger gesehen hätte, leider nicht so viel. Und so sehr mir der Kopf von den vielen Menschen und Eindrücken auch schwirrte, hat es mir doch wieder vor Augen geführt, wie wichtig für mich als „Schreibtischtäter“ der Austausch und das Netzwerken mit Menschen im realen Leben ist. Und so blieb am Donnerstag Morgen am Schreibtisch eine komische Leere – Konferenzkater nennt man das wohl. Ricarda Essrich Fach- und Literaturübersetzerin (Schwedisch, Norwegisch, Dänisch) [email protected] Resolution Alle drei Jahre lädt der Weltübersetzerverband FIT (Fédération Internationale des Traducteurs) seine Mitglieder und die gesamte Branche zum FIT-Weltkongress ein. Der diesjährige Kongress findet in Berlin statt und bringt 1.600 Dolmetscher und Übersetzer aus über 70 Ländern zusammen. In über 200 Veranstaltungen geht es um wichtige Themen für Übersetzer, Dolmetscher und Terminologen aus aller Welt sowie die Zukunft der Branche. Mit großer Sorge diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weltkongresses auch die Situation derjenigen Kolleginnen und Kollegen, die als Dolmetscher und/oder Übersetzer in den Krisenregionen weltweit tätig sind. Durch ihre wichtige, zugleich aber auch gefährliche Arbeit stellen sie zumindest ein Minimum an Kommunikation zwischen den Konfliktparteien sicher, die sich sonst nur „sprachlos“ gegenüberstünden. Als Sprachmittler sind sie der Neu tralität verpflichtet und helfen dabei, sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden. Damit tragen sie zur Lösung von kritischen Situationen bei, in denen sonst vielleicht nur die Waffen sprechen würden. Aber die Arbeit von Dolmetschern und Übersetzern findet oft nicht die Anerkennung, die sie verdient, und nicht selten werden sie von allen Konfliktparteien als Verräter oder Kollaborateure betrachtet. In Anerkennung der Gefahr und der Bedrohungslage ihrer in Krisengebieten arbeitenden Kolleginnen und Kollegen unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 20. FIT- Weltkongresses die Resolution, die die Mitgliedsverbände der FIT auf ihrer Mitgliederversammlung am 2./3. August 2014 verabschiedet haben und rufen die nationalen Regierungen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, •die Ortskräfte, die als Übersetzer und Dolmetscher in Krisengebieten arbeiten, unter ihren Schutz zu stellen, •ihnen während und nach ihrer Arbeit in dem Krisengebiet ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, Kongressteilnehmerinnen während einer Pause (oben), Translation Slam (unten) •die Neutralität, der sich Übersetzer und Dolmetscher bei ihrer Arbeit verpflichtet fühlen, anzuerkennen und zu respektieren, Bilder: © Thorsten Weddig •sich aktiv für eine UNO-Konvention und/oder eine internationale Sicherheitsvereinbarung zum Schutz von Übersetzern und Dolmetschern in Krisenregionen während und nach ihrer Arbeit einzusetzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 20. FIT-Weltkongresses Berlin, 6. August 2014 BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 23 Infos der Existenzgründungs-AG In dieser Rubrik veröffentlicht die Arbeitsgruppe Existenzgründung des BDÜ NRW (erreichbar unter: [email protected]) in loser Folge Artikel zu verschiedensten Themen der Existenzgründung. Die in dieser Rubrik veröffentlichten Artikel stehen kurz nach ihrer Veröffentlichung in der Regel auch unter www.bdue-nrw.de/leistungen/publikationen/existenzgruendung.html zum Download zur Verfügung. Bitte berücksichtigen Sie für alle in dieser Rubrik veröffentlichten Informationen folgenden Hinweis: Die Inhalte dienen als Hilfestellung für Existenzgründer und sollen einen Überblick über einschlägige Themen geben. Sämtliche Inhalte werden gründlich recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Eine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Inhalte können wir jedoch nicht übernehmen. Insbesondere stellen die Texte keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Vor unternehmensrelevanten Entscheidungen, insbesondere im Steuer- oder Rechtsbereich, sollten Sie stets eine fachliche Beratung durch entsprechende Experten in Anspruch nehmen. Abrechnung von Reisekosten Eine Seefahrt, die ist lustig … aber wie zu verbuchen? Die steuerliche Behandlung betrieblicher Reisekosten Die Reisekosten bei der Einkommensteuer − Betriebsausgabe, ja oder nein? Als Unternehmer dürfen Sie Reisekosten bei Ihrer Gewinnermittlung als Betriebsausgabe ansetzen, sofern die Reisekosten geschäftlich veranlasst sind. Eine geschäftliche Veranlassung ist zunächst natürlich vor allem gegeben, wenn die 24 Reisekosten anlässlich eines Auftrags anfallen, also zum Beispiel, wenn Sie beim Kunden vor Ort arbeiten oder für einen Dolmetscheinsatz an einen vom Kunden bestimmten Ort fahren müssen. Aber auch berufliche Fortbildungsveranstaltungen sind ein geschäftlicher Anlass. Wenn Sie also zu einem Seminar fahren, sind die dabei anfallenden Reisekosten grundsätzlich Betriebsausgaben. Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © TS/Pixelio.de Diejenigen von Ihnen, die häufig geschäftlich unterwegs sind, wissen es wahrscheinlich schon längst: Das steuerliche Reisekostenrecht wurde zum 01.01.2014 reformiert. Ein Großteil der Reformen betrifft allerdings Regelungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, so dass Sie als Freiberufler direkt wieder aufatmen können. Wir von der AG Existenzgründung nehmen die Reisekostenreform nichtsdestotrotz zum Anlass, uns einmal ausführlicher mit der steuerlichen Behandlung betrieblicher Reisekosten auseinanderzusetzen. Infos der Existenzgründungs-AG Was gehört zu den Reisekosten? Das Einkommensteuerrecht unterscheidet bei den Reisekosten die folgenden Kategorien: Fahrtkosten sind Ihre Aufwendungen für die Benutzung von Beförderungsmitteln. Dazu zählen insbesondere Bus und Bahn, der eigene Pkw, Taxi und Flugzeug. Fahrtkosten können Sie grundsätzlich in voller Höhe ansetzen. Bei Fahrten mit dem eigenen Pkw kommt es darauf an, ob der Pkw Ihr Firmenwagen ist oder nicht. Für Ihren Firmenwagen berücksichtigen Sie ohnehin alle Kosten in Ihrer Buchhaltung. Ist der Pkw Ihr Privatwagen, so können Sie pauschale Kilometersätze ansetzen, wenn Sie betrieblich damit unterwegs sind. In dem Fall gilt aktuell ein Satz von 0,30 Euro je Fahrtkilometer (also die Summe der auf der Hin- und Rückreise angefallenen Kilometer × 0,30 Euro). Übernachtungskosten sind Ihre Hotelkosten, wenn Sie auswärts übernachten müssen. Ansetzen können Sie prinzipiell den Betrag aus Ihrer Hotelrechnung. Aufpassen müssen Sie, wenn Sie die Übernachtung mit Frühstück gebucht haben. Das Frühstück wird nicht zu den Übernachtungskosten gezählt, so dass Sie die Hotelrechnung um das Frühstück kürzen müssen. Derzeit wird das Frühstück wegen der unterschiedlichen Umsatzsteuersätze auf Übernachtungs- und Nebenleistungen in der Regel separat auf Ihrer Hotelrechnung ausgewiesen. In diesem Fall berücksichtigen Sie also nur den für die Übernachtung ausgewiesenen Betrag für Ihre Reisekosten. Sollten diese beiden Komponenten nicht separat ausgewiesen sein und lässt sich der Preis für das Frühstück nicht gesondert feststellen, so müssen Sie die Hotelrechnung pauschal um derzeit 4,80 Euro je Frühstück kürzen. Als Reisenebenkosten gelten insbesondere Parkgebühren und ähnliche Ausgaben. Auch hier gilt, dass Sie die Reisenebenkosten bei geschäftlicher Veranlassung in voller Höhe ansetzen können. Vorsicht bei der Verpflegung: die Verpflegungsmehraufwendungen Bei den Verpflegungsmehraufwendungen oder auch Verpflegungspauschalen handelt es sich um das, was umgangssprachlich häufig auch als Tagegelder bezeichnet wird. Der steuerliche Grundsatz ist, dass die Ausgaben für die Verpflegung Privatsache sind und somit nicht als Betriebsausgabe geltend gemacht werden dürfen. In Bezug auf den normalen Alltag leuchtet das ein, bei Geschäftsreisen jedoch könnte man das auch anders sehen, da die Verpflegung auf Reisen in der Regel deutlich teurer ist als zu Hause. Dies ist natürlich auch dem Gesetzgeber bewusst. Auf der anderen Seite soll der Geschäftsreisende aber auch nicht das Luxusessen im Hotel einfach so als Betriebsausgabe absetzen können. Bei der Verpflegung gilt daher eine besondere Regelung. Dies hat zunächst zur Folge, dass man seine Verpflegungsbelege von Geschäftsreisen (Bäcker, Restaurant, Kiosk, Speisewagen im Zug, Zimmerservice im Hotel etc.) nicht als Betriebsausgabe ansetzen darf. Im Gegenzug darf man aber steuerlich geregelte Pauschalen ansetzen, die nach der zeitlichen Abwesenheit des Unternehmers gestaffelt sind. Alles, was darüber hinausgeht, ist aus einkommensteuerlicher Sicht Privatsache des Unternehmers. Der Steuerpflichtige darf also BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 die geregelten Pauschalbeträge ansetzen und bekommt damit seine Mehraufwendungen für Verpflegung angerechnet. Diese Pauschalen wurden für Reisen ab dem 01.01.2014 geändert; es gelten nun folgende Sätze1: Wie Sie der Tabelle entnehmen können, ist im Normalfall eine Abwesenheit von mehr als acht Stunden Voraussetzung. Sollten Sie kürzer unterwegs sein, können Sie also keine Verpflegungsmehraufwendungen als Betriebsausgabe ansetzen. Aufzeichnung der Reisekosten Je Reise sollten Sie eine sogenannte Reisekostenabrechnung vornehmen. Standardformulare dafür sind im Schreibwarenhandel erhältlich. Alternativ können Sie sich selbstverständlich Ihre eigenen Vorlagen anlegen oder im Internet verfügbare Vorlagen nutzen. Insbesondere die Reisezeiten sollten Sie sich stets zeitnah notieren, da man diese sonst im Nachhinein nicht mehr weiß und sie insbesondere für die Verpflegungsmehraufwendungen wichtig sind. Zudem ist es ratsam, die zu einer Reise gehörenden Belege auch zusammen aufzubewahren bzw. zu sammeln, damit Sie diese nicht später wieder mühsam sortieren müssen. Sofern Sie Ihre Buchhaltung und Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) selbst erledigen, sollten Sie zudem einen Blick in das jeweils aktuellste EÜR-Formular werfen (aktuell ist das die EÜR 20132). Bei der EÜR müssen die Reisekosten nämlich in unterschiedlichen Ausgabenkategorien ausgewiesen werden. Da bietet es sich an, die Reisekosten das ganze Jahr über in genau diesen Kategorien aufzuzeichnen (oder zu sammeln), damit Sie nachher nur die Summen für das EÜR-Formular übernehmen müssen. Die Reisekosten bei der Umsatzsteuer − Vorsteuerabzug, ja oder nein? Für alle oben dargestellten Reisekosten gilt, dass Sie, wenn Sie umsatzsteuerpflichtig sind, stets nur die Nettobeträge als Betriebsausgabe ansetzen dürfen. Als umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer gilt für Sie nämlich, dass Sie die in Ihren geschäftlichen Reisekostenbelegen enthaltene Umsatzsteuer grundsätzlich als Vorsteuer geltend machen können. Allerdings gelten auch für Ihre Reisekosten die allgemeinen Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug, insbesondere also die Vorschriften für ordnungsgemäße Rechnungen (einschließlich der Vereinfachungen für 1Für das Ausland gelten andere Sätze. Die aktuellen Pauschalen können Sie dem Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 11. November 2013 entnehmen (dieses steht auf der Seite www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/ Service/Publikationen/BMF_Schreiben/bmf_schreiben.html zum Download zur Verfügung; am einfachsten findet man das Schreiben, wenn man in die Suchfunktion das genaue Datum eingibt). 2Das Formular finden Sie im Formular-Management-System der Bundesfinanzverwaltung (www.formulare-bfinv.de) unter: Formular-Center > Formulare A–Z > E > Einkommensteuer 2013 > Anlage EÜR 2013. 25 Infos der Existenzgründungs-AG Sollte Ihr Beleg alle Voraussetzungen erfüllen, müssen Sie noch darauf achten, dass gerade bei den Übernachtungs- und auch häufig bei den Fahrtkosten (z. B. bei vielen Bus-, Bahn- und Taxistrecken) der ermäßigte Umsatzsteuersatz in Höhe von 7 % gilt. Als Vorsteuer abziehen dürfen Sie selbstverständlich immer nur den im Beleg tatsächlich enthaltenen Umsatzsteuerbetrag. Sollte Ihr Beleg nicht die Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug erfüllen, so können Sie die Vorsteuer zwar nicht ziehen, allerdings dürfen Sie dafür den Bruttobetrag bei der Einkommensteuer als Betriebsausgabe berücksichtigen. Im Zusammenhang mit der Vorsteuer ist noch erwähnenswert, dass Sie die Vorsteuer auch für Ihre geschäftlichen Verpflegungsbelege geltend machen können, auch wenn Sie dafür bei der Einkommensteuer nur die Verpflegungsmehraufwendungen als Betriebsausgabe ansetzen dürfen (natürlich nur, sofern die Belege die Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug erfüllen). Abrechnung von Reisekosten gegenüber dem Auftraggeber Bisher haben wir uns bloß damit beschäftigt, in welcher Form der Gesetzgeber Ihre Reisekosten als Betriebsausgaben anerkennt und Ihnen einen Vorsteuerabzug gewährt. Sind Sie zwar geschäftlich, aber nicht im Kundenauftrag unterwegs (z. B. bei Seminaren), ist das auch schon alles, worum Sie sich kümmern müssen. Wenn Ihnen betriebliche Reisekosten jedoch anlässlich eines Auftrags entstehen, haben Sie wahrscheinlich mit Ihrem Kunden vereinbart, dass er Ihnen diese Reisekosten erstatten muss. In den meisten Fällen dürfte es so sein, dass Sie Ihre Reisekosten zunächst selbst tragen (also in Ihrem eigenen Namen buchen und bezahlen), aber im Nachhinein in der entstandenen Höhe als Aufschlag auf das Honorar abrechnen, so dass Ihnen dadurch im Ergebnis keine Kosten entstehen. Für die Umsatzsteuer ist dabei wichtig, dass Sie dem Kunden gegenüber die Nettobeträge abrechnen und auf diese Ihren üblichen Umsatzsteuersatz erheben (in den meisten Fällen dürfte dies 19 % sein), da die Reisekosten hier als Nebenleistungen zu Ihrer eigentlichen Dolmetsch- oder Übersetzungsleistung gelten und somit demselben Umsatzsteuersatz unterliegen. Sie würden dann also auf alle Reisekostenkategorien 19 % gegenüber dem Auftraggeber abrechnen, auch wenn Sie ursprünglich nur 7 % bezahlt und als Vorsteuer abgezogen haben. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Sie dadurch einen zusätzlichen Gewinn machen. Allerdings müssen Sie diese Differenz ja auch bei der Umsatzsteuer-Voranmeldung wieder berücksichtigen – Sie zahlen an das Finanzamt 19 % aus Ihrer Rechnung gegenüber dem Kunden, erhalten vom Finanzamt aber aus Ihrem Reisekostenbeleg nur 7 % zurück, so dass Sie dann dadurch mehr an das Finanzamt zahlen, was wiederum eine Betriebsausgabe ist. Ihr Gewinn (oder Verlust) aus den Reisekosten liegt dann bei Null. Um einem häufigen Missverständnis an dieser Stelle direkt vorzubeugen: In dem oben geschilderten Fall handelt es sich bei den Reisekosten zwar im wirtschaftlichen Ergebnis, nicht (!) aber im rechtlichen Sinne um durchlaufende Posten. Wenn Sie die Reisekosten als durchlaufenden Posten behandeln möchten, müssen Sie die Buchungen im Namen Ihres Auftraggebers vornehmen (und dann entsprechend die Belege auf dessen Namen ausstellen lassen). Sollte das so mit Ihrem Auftraggeber vereinbart sein, rechnen Sie die Reisekosten gar nicht separat ab, sondern lassen sich direkt die Bruttobeträge erstatten. Dann dürfen Sie allerdings auch nicht die Vorsteuer aus den Reisekosten geltend machen, da es sich um Ausgaben Ihres Auftraggebers handelt, die Sie lediglich vorfinanzieren. Wenn Sie Ihre Reisekosten gegenüber dem Auftraggeber abrechnen, sollten Sie zudem darauf achten, dass die Originalbelege stets bei Ihnen verbleiben (sofern es sich bei den Reisekosten nicht im Ausnahmefall um einen durchlaufenden Posten handelt). Nur dann können Sie die darin enthaltene Vorsteuer geltend machen. Sollte der Auftraggeber die Belege als Nachweis für die abgerechneten Reisekosten fordern, sollten Sie ihm lediglich Kopien zur Verfügung stellen. In diesem Fall sollten Sie auch darauf achten, dass Sie sämtliche Belege, die Sie ggf. später einer Rechnung beifügen müssen, kopieren, bevor Sie etwaige Buchungsvermerke darauf vornehmen − diese gehen Ihren Kunden nun wirklich nichts an. Sina Ketschau Mitglied der Arbeitsgruppe Existenzgründung im BDÜ NRW [email protected] Bild: © Rainer Sturm/Pixelio.de Kleinbetragsrechnungen unter 150 Euro). Gerade bei Bus- und Bahntickets hat man jedoch häufig nur die eigentliche Fahrkarte vorzuweisen, auf der viele Angaben fehlen, die sonst auf Rechnungen enthalten sind. Für Fahrausweise gelten daher besondere Regelungen.3 Diese müssen die folgenden Angaben enthalten, damit ein Vorsteuerabzug zulässig ist: 3Achtung: Taxi- und Mietwagenbelege gelten nicht als Fahrausweise, hier gelten die allgemeinen Rechnungsvorschriften. 26 Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Infos der Existenzgründungs-AG Die Mischung machts Existenzgründerstammtische Fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt Stehen Sie am Anfang Ihrer Selbstständigkeit und fühlen Sie sich zuhause im Büro ein wenig einsam und allein? Fehlt Ihnen der Kontakt und der Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, die Ihnen bei Fragen und Problemen weiterhelfen können? Dann ist vielleicht ein Existenzgründerstammtisch das Richtige für Sie. Wer nach einem langjährigen Angestelltendasein oder aber direkt nach Uni in die Selbstständigkeit geht, erlebt oft einen kleinen Schock. Es sind nicht nur die gerade am Anfang komplizierten betriebswirtschaftlichen und anderen berufsspezifischen Fragen, sondern man fühlt sich sehr oft auch allein im heimischen Büro. Die meisten Neuübersetzer/-innen starten als Einzelkämpfer und tun sich schwer. Das muss aber nicht so sein. Es gibt noch andere Existenzgründer sowie erfahrene, etablierte Kollegen, die den neuen Kollegen gerne helfen. Und ob Sie es glauben oder nicht, vielleicht auch in Ihrer Nähe. Bild: © Olaf Schneider/Pixelio.de Wozu ein Stammtisch? Es gibt doch Social Media … Die Vorteile von berufsbezogenen Stammtischen liegen auf der Hand. Man lernt Kollegen und Kolleginnen kennen, knüpft Kontakte (heute wohl eher bekannt als „Netzwerken“) und tauscht Erfahrungen aus. Der Vorteil gegenüber sozialen Netzwerken wie Xing, LinkedIn oder Facebook ist, dass man den Leuten persönlich begegnet, sie in der Regel aus der näheren Umgebung kommen und man vor allem einen netten Abend verbringt. Es kann ein wohliges Gefühl sein, aus den eigenen vier Wänden rauszukommen und mit Kollegen zu sprechen, die wissen, was einen beschäftigt. Aber ist das auch so? Kann ein Kollege bzw. eine Kollegin, die vielleicht seit 30 Jahren im Geschäft ist, die Sorgen und Nöte eines Existenzgründers von heute überhaupt nachvollziehen? Und was hilft es mir, wenn die Anderen die gleichen Fragen haben wie ich, aber keine Antworten? BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Damit das nicht passiert, achten wir beim Existenzgründerstammtisch in Essen darauf, dass die Mischung stimmt. Neben den Existenzgründern, für die der Stammtisch gemacht ist, sind immer auch Kollegen und Kolleginnen mit unterschiedlichen Lebensläufen und Erfahrungen anwesend. Das spiegelt sich bspw. bei den beiden Leitern wieder. So ist Andrea Esters seit über 25 Jahren selbstständig als Übersetzerin für Französisch und Spanisch tätig, übersetzt hauptsächlich Texte aus den Bereichen Recht bzw. Technik und ist vom Oberlandesgericht ermächtigt. Ich dagegen bin selbst noch ein Frischling. Zwar bin ich schon seit etwa acht Jahren in der Übersetzungsbranche, aber erst seit vier Jahren auch selbstständig. Die hauptberufliche Selbstständigkeit hat sogar erst vor einem Jahr begonnen. Ganz abgesehen davon brauchen sich die Existenzgründer in keiner Weise zu verstecken. Oft lernen die Erfahreneren erst von den Neuen, wie manche Dinge heutzutage angepackt werden. Gerade die sozialen Netzwerke und neuen Medien sind oft ein Buch mit sieben Siegeln. Es ist also keineswegs eine Einbahnstraße. Dazu kommt noch, dass sich zwischen den Existenzgründern selbst Kooperationen ergeben können, deren Wert in der Anfangszeit und auch später nicht zu unterschätzen ist. Im Vorfeld der Treffen entscheiden sich die Teilnehmer in der Regel für ein bestimmtes Thema, über das wir dann beim Stammtisch sprechen. Das können Fragen zur Akquise, zur eigenen Website, zu Versicherungen oder anderen Dingen sein, die einen Existenzgründer beschäftigen. Natürlich werden spontan auftauchende Fragen in der Gruppe ebenfalls besprochen und behandelt. Um ehrlich zu sein, kommen auch Small Talk und das leibliche Wohl nicht zu kurz. Man erkundigt sich nach dem letzten Urlaub oder den Kindern und trinkt oder isst nebenher etwas. Das gegenseitige Kennenlernen hat bei uns einen hohen Stellenwert. Auf zum nächsten Übersetzerstammtisch! Wenn Sie Lust bekommen haben, mal einen solchen Stammtisch zu besuchen, dann schauen Sie sich doch die letzte Seite (bzw. Rückseite) im infoNRW an oder schauen Sie auf die Website des Landesverbands. Dort finden Sie die verschiedenen Termine und Veranstaltungsorte. In Ihrer Nähe ist keiner dabei? Dann fragen Sie doch bei ein paar Kollegen oder Kolleginnen in Ihrer Umgebung an, ob Interesse besteht, einen neuen Stammtisch, vielleicht auch gerade für Existenzgründer, zu gründen. Ich verspreche Ihnen, alle Seiten werden profitieren. Florian Tejera Valenzuela Diplom-Übersetzer [email protected] Existenzgründerstammtisch Essen Vierter Mittwoch in ungeraden Monaten, 19 Uhr – Treffpunkt: China-Restaurant Jade, Rellinghauser Str. 6, 45128 Essen Kontakt: Florian Tejera Valenzuela (Tel.: 0201 50765865, [email protected]) oder Andrea Esters (Tel.: 0201 7100997, [email protected]) 27 Buchtipp/Rezension Buchrezension SDL Trados Studio 2014 für Einsteiger und Umsteiger Das Ende Juli im BDÜ Fachverlag erschienene Werk „SDL Trados Studio 2014 für Einsteiger und Umsteiger“ von Renate Dockhorn ist eine Bild-zu-Bild-Anleitung und richtet sich explizit an Anfänger. Dieses Handbuch enthält zudem eine kurze Einführung in SDL MultiTerm, das zu Trados Studio zugehörige Terminologieverwaltungssystem. Bei der vorliegenden Rezension lag der Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit im Berufsalltag. Renate Dockhorn hat mit diesem deutschsprachigen Benutzerhandbuch in Printform eine kleine Marktlücke geschlossen, denn es gibt zwar ausreichend Materialien und Nachschlagewerke zu Trados Studio, aber ein Handbuch in Deutsch, das man sich ins Buchregal stellen kann, gab es meines Wissens bisher noch nicht. Bevor der Inhalt näher beschrieben werden soll, ein paar Worte zum Buch selbst und zu seinem Aufbau. Das Handbuch liegt sehr schwer in der Hand, da es stolze 635 Gramm wiegt, also mehr als ein halbes Kilo. Das verwendete Papier ist qualitativ hochwertig und recht dick, aber bei einem ständigen Nachschlagen spürt man dieses hohe Gewicht doch etwas in den Händen und Armen. Leider löste sich bei meinem Exemplar beim ersten Durchblättern bereits die erste Seite – was mir bei Büchern mit dieser Art von Papier häufiger passiert – aber bisher kam der Tesafilm nur ein einziges Mal zum Einsatz. Aufbau: Ansprechende Gestaltung mit Screenshots Dank der verwendeten Schriftart ist der Text sehr gut zu lesen. Besonders angenehm ist es, dass die Softwareoptionen (d. h. die Verweise auf Menüoptionen, Dialogfelder, Schaltfläche usw. in der Trados-Software) durchgehend fett gedruckt sind. So sind die Optionen im Text mit dem Auge gut zu erfassen und der Anleitungstext lässt sich insgesamt zügig lesen. Das 337-seitige Handbuch enthält mehr als 600 Screenshots in Farbe, sodass die Nachvollziehbarkeit des Texts mithilfe dieser Bilder unterstützt wird. Allerdings sind einige Screenshots sehr klein, sodass man den Text unter Umständen nicht lesen kann. Auf Seite 19 zum Beispiel wird der Nutzer auf den nachfolgenden Screenshot verwiesen, um zu erfahren, welche Dateiformate unterstützt werden. Dieser Screenshot ist – zumindest für Brillenträger/innen wie mich – leider kaum lesbar. An dieser Stelle wäre es meiner Meinung nach geschickter gewesen, dem Nutzer mitzuteilen, wo in Trados Studio die Liste der unterstützten Dateiformate finden kann (Datei > Optionen > Dateitypen). Es finden sich viele Screenshots, bei denen der Text oder die Markierungen der Autorin kaum lesbar sind. Auf der anderen Seite ist der dazugehörige Anleitungstext so Leseprobe Renate Dockhorn: SDL Trados Studio 2014 für Einsteiger und Umsteiger – Bild-zu-Bild-Anleitung mit MultiTerm, ISBN: 978-3-938430-57-6, 337 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, 29,00 € inkl. MwSt. zzgl. Porto und Verpackung (4,00 €) 28 „eindeutig“ und genau, dass der Benutzer auch ohne Screenshot genau weiß, wo er in Trados Studio klicken muss. Dass manche Screenshots so klein ausgefallen sind, ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass das Buch nicht noch umfangreicher und „schwerer“ gemacht werden sollte. Inhalt: Nachvollziehbare Anweisungen und nützliche Hinweise Wie der Titel schon sagt, richtet sich dieses Benutzerhandbuch an Einsteiger und Umsteiger. Es werden tatsächlich nur die Grundfunktionen und wichtigsten Optionen beschrieben. Das heißt, Funktionen für Fortgeschrittene wie Felder und Einstellungen für TMs, Bearbeiten der Sprachressourcen bzw. der Dateitypen oder Pseudoübersetzung sind nicht enthalten. Insofern wird dieses Handbuch seinem Titel gerecht und echte Anfänger werden nicht mit Funktionen, die eher für Fortgeschrittene gedacht sind und eher selten verwendet werden, überfordert. Die Beschreibung von einzelnen Aufgaben liest sich mit ihren kurzen, sachlichen und klaren Sätzen sehr angenehm. Die einzelnen Arbeitsschritte sind sehr gut nachvollziehbar. Beispiel: Die erste Hürde für Trados Studio-Einsteiger ist sicher das Anlegen von Projekten. Ab Seite 49 wird das Erstellen von Projekten Schritt für Schritt mithilfe von Screenshots beschrieben. Selbst blutigen Anfängern dürfte dank dieses Benutzerhandbuchs das Anlegen ihres ersten Projekts auf Anhieb gelingen. Während der Nutzer durch das Anlegen eines Projekts geführt wird, hat die Autorin an verschiedenen Stellen kurze Zusatzinformationen oder wichtige Hinweise mit orangefarbenen Frage- bzw. Ausrufezeichen markiert, die dem Benutzer weitere Erläuterungen bieten, die bei Anfängern häufig an dieser Stelle auftreten; beispielsweise der Unterschied zwischen Master- und Projekt-TM oder der Hinweis auf eine Fehlermeldung, die angezeigt wird, wenn ein TM mit einer anderen Sprachrichtung als das angelegte Projekt ausgewählt wird. Das ist der Unterschied dieses Benutzerhandbuchs zur Onlinehilfe von Trados Studio oder zu anderen Trados-Dokumentationen: Die Autorin lässt ihre Erfahrungen als TradosTrainerin einfließen und gibt im Buch direkt Antworten auf Fragen von Anfängern, die immer wieder in Anfängerseminaren (zum Beispiel an bestimmten Stellen während der Projektanlage) gestellt werden. Index: Verbesserungswürdig Da dieses Benutzerhandbuch zum Nachschlagen dienen soll, ist das schnelle und gezielte Auffinden von Informationen, Kapiteln und Abschnitten sehr wichtig. Dies erfolgt in der Regel über Inhaltsverzeichnisse und Indexe, die auch in diesem Handbuch enthalten sind. Der Index hätte meiner Meinung nach zum Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bilder: © BDÜ Fachverlag (oben rechts), © Fotostudio Hengesbach (unten rechts) Buchtipp/Rezension einen ausführlicher ausfallen und zum anderen besser bearbeitet werden müssen, da die Verwendung des Index nicht wirklich benutzerfreundlich ist. Es stört enorm, dass der Index für die meisten Einträge fortlaufende Seitenzahlen enthält. So enthält der Indexeintrag „Alignment“ ganze 30 Seitenzahlen! Unter anderem werden die Seitenzahlen 267, 268, 269, 270 usw. bis 286 durchgehend aufgeführt. Das ist unsinnig, da die Beschreibung zum Durchführen eines Alignments auf Seite 260 beginnt und dies die einzige Seitenzahl ist, die der Nutzer benötigt, d. h. für den Indexeintrag „Alignment“ wären vier Seitenzahlen ausreichend gewesen. Teilweise gibt es auch unsinnige Seitenverweise. So gibt der Indexeintrag „Fehlermeldungen“ die Seite 9 an – das ist ein Verweis auf das „Vorwort“. Das Vorwort enthält einmal das Wort „Fehlermeldung“ und keine relevanten Informationen zu Fehlermeldungen. Der Index besteht darüber hinaus aus nur einer Indexebene: Wenn Nutzer einem vorhandenen Projekt eine weitere Datei hinzufügen und über den Index den entsprechenden Abschnitt im Handbuch nachschlagen möchten, findet sich nur der allgemeine Eintrag „Dateien hinzufügen“ mit acht verschiedenen Seitenzahlen. Der Nutzer muss nun alle angegebenen Seitenzahlen nachschlagen, um den gewünschten Abschnitt zu finden, da unter diesem Indexeintrag auch das Hinzufügen von Dateien beim Anlegen von Projekten, das Hinzufügen von Dateien zu einem TM für den Import, das Hinzufügen von Dateien zu einem TM während der Projektanlage sowie das Hinzufügen von Dateien für ein Alignment umfasst. Dies bedeutet viel unnötige Blätterei, die man mit Unterpunkten zum entsprechenden Indexeintrag hätte gut vermeiden können. Gerade bei Benutzerhandbüchern zu komplexen Softwaresystemen wie Trados Studio ist ein guter und detaillierter Index mit mehreren Indexebenen (Ober- und Unterpunkte) unerlässlich. Allerdings findet sich im Inhaltsverzeichnis ein Punkt „Hinzufügen von Dateien nach der Projektanlage“, sodass zumindest über das Inhaltsverzeichnis das Gesuchte gut gefunden werden kann. Inhaltsverzeichnis: Ausführlich und praxisorientiert Das acht Seiten umfassende Inhaltsverzeichnis hingegen ist weniger grob gegliedert und sehr ausführlich. Die Über- und Unterschriften sind durch Schriftgröße und Fettdruck gut voneinander zu unterscheiden. Die Autorin schreibt in ihrem Vorwort, dass die praxisorientierte Struktur des Handbuchs so ausgelegt ist, dass der Nutzer das Handbuch „kapitelweise abhängig vom jeweiligen Einsatzbereich“ lesen kann. Das Inhaltsverzeichnis ist sehr klar und deutlich strukturiert, zum Beispiel die Kapitel „Bevor Sie beginnen“, „Erstmaliges Einrichten“, „Benutzeroberfläche“ oder „Qualitätssicherung“. Es ist aber nicht ganz nachvollziehbar, warum das Kapitel „Weitere wichtige Funktion“ [sic!] zum Beispiel den Unterpunkt „Zusammenführen von Dateien bei der Projektanlage“ enthält, der inhaltlich eher zum BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Anlegen von Projekten gehört. Dieses Kapitel enthält außerdem den Abschnitt „Import, Export und Upgrade von Translation Memory-Dateien“ ab Seite 212, den Abschnitt „Datenpflege“ ab Seite 231 und den Abschnitt „Import von Translation MemoryDateien bei der Projektanlage“ ab Seite 253. Zwischen diese Abschnitte wurden im Inhaltsverzeichnis andere Abschnitte zu völlig anderen Themen geschoben. Das ist etwas unlogisch und verwirrend, hier wäre ein eigenständiges Kapitel zu Translation Memorys sicher besser gewesen, damit bestimmte Aufgaben besser gefunden werden können. So ist man doch gezwungen, immer wieder das komplette Inhaltsverzeichnis zu lesen und ständig hin und her zu blättern. Fazit: Klare Kaufempfehlung Dieses Benutzerhandbuch ist mit seinen einfachen und klaren Anweisungen und den vielen bunten Screenshots rundum gelungen und sollte in keinem Bücherregal fehlen, wie man so schön sagt. Auch die kurze Einführung in MultiTerm, einschließlich der genauen Beschreibung, wie neue Termbanken erstellt oder vorhandene Excel-Glossare in eine Termbank umgewandelt werden, ist ein echtes Plus. Die detaillierte Beschreibung der erstmaligen Einrichtung sowie der Aktivierung von Trados Studio mit der Angabe, wo und wie man die Lizenznummer für seine Software findet, hebt dieses Buch von vielen anderen positiv ab. Es ist etwas schade, dass so wenig Wert auf einen guten Index gelegt wurde. Da er gerade bei einem Printwerk sehr wichtig zum Auffinden von Textstellen ist, wurde er hier sehr genau unter die Lupe genommen. Das ausführliche Inhaltsverzeichnis macht dieses Manko jedoch wieder wett. Katja Althoff Dipl.-Fachübersetzerin (FH) [email protected] 29 Kaleidoskop Wissensmanagement Internet-Gedächtnis Web-Recherche: Online-Informationen professionell sammeln und verwalten Die tiefgreifenden und nachhaltigen Veränderungen, die das Informationszeitalter mit sich gebracht hat, haben den Bereich des Übersetzens in jeder Hinsicht irreversibel verändert. Kaum ein anderer Berufsstand wurde in den letzten Jahren in solch einem Umfang mit völlig neuartigen Wissens- und Informationsstrukturen konfrontiert. Gerade für Übersetzer, die in besonderem Maße darauf angewiesen sind, regelmäßig unter Vorgabe strenger Kosten- und Zeitrahmen Wissensbestände, Fach- und Sachwissen zu recherchieren, zu bewerten und weiterzuverarbeiten, stellt die sich beständig beschleunigende Wissensvermehrung eine unumgängliche Tatsache und Problematik dar. Der effiziente Umgang mit Informationen und Wissen ist daher die Voraussetzung schlechthin für eine erfolgreiche Berufstätigkeit. Internet-Gedächtnis Hier kommt die Anwendung „Web-Recherche“ ins Spiel. Mit ihr lassen sich Online-Fundsachen aller Art bequem verwalten, kommentieren, editieren und als Dossiers zusammengefasst verbreiten, angefangen von simplen Lesezeichen über Grafiken, Textausschnitte und Screenshots bis hin zu ganzen Seiten und kompletten Websites. Das Programm basiert standardmäßig auf dem Internet Explorer, mittlerweile gibt es aber auch Erweiterungen für Firefox und Opera. Arbeitsweise Die Anwendung bindet sich über eine zusätzliche Symbolleiste in den Browser ein. Über die Schaltflächen dieser Leiste können sämtliche im Browser dargestellten Webinhalte, Internetadressen und Dateien gespeichert werden. Diese werden dann in einem kompakten Archiv (einer sogenannten Sammlung) abgelegt. Die Web-Recherche ist im Gegensatz zu Evernote keine Cloud-Anwendung, der physische Speicherort der Sammlung auf der Festplatte befindet sich im Unterordner „Web-Recherchen“ des Ordners „Dokumente“. Die Dateiendung ist *.csa (ContentSaver Archive, die Web-Recherche hieß ehemals ContentSaver). Die Sammlungen lassen sich auf jeden Rechner öffnen, auf dem die Web-Recherche-Anwendung installiert ist. Die Web-Recherche klinkt sich als Erweiterung in den Browser ein. Komfortable Verwaltung Die Oberfläche der Web-Recherche-Datenbank, die durch Klicken auf das entsprechende Symbol (ein blauer, nach unten zeigender Pfeil vor weißem Hintergrund) geöffnet werden kann, ist im Stil von Microsoft Outlook gehalten und ermöglicht eine komfortable und strukturierte Verwaltung der Fundsachen. „Die recherchierten Inhalte lassen sich in einem frei gestaltbaren Ordnersystem ablegen und sind über integrierte Such- und Recherchefunktionen jederzeit wieder abrufbar. Erfasste Dokumente können zusätzlich mit eigenen Titeln, Kommentaren und optischen Hervorhebungen versehen werden“ (Kornelius 2004, 440). Vielseitige Nutzung Die gespeicherten Informationen können auf vielfältige Weise genutzt und weiterverwendet werden (z. B. direkte Übernahme in Microsoft Word oder Veröffentlichung einer Dokumentenmappe). Es besteht auch die Möglichkeit, alle gängigen lokalen Dateitypen über „Senden an“ in die Web-Recherche zu „schießen“, die so zu einer universellen Referenzablage wird. Bianca Blüchel Diplom-Übersetzerin für Spanisch und Englisch [email protected] Literatur Kornelius, J. (2004): „Texten und Übersetzen in vernetzten Wissenskonstruktionen“. In: Holderbaum, A. / Kornelius, J. / Prien, M. (Hrsg.): AREAS – Annual Report on English and American Studies. Band 27. Trier: WVT. S. 435-454. Online verfügbar über: www.areas-online.com/inmedias.php Software Das Programm Web-Recherche kann man unter www.macropool.de/de/produkte/web-recherche/ index.html herunterladen und 30 Tage kostenlos testen, danach muss man eine Lizenz erwerben. Der Normalpreis beträgt 39,90 Euro. Dazu gibt es zahlreiche (kostenpflichtige) Erweiterungen wie z. B. das Outlook Add-in und die Scanner-Schnittstelle. 30 Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Kaleidoskop und zum Thema Straßenbau sowie nützliche E-Books für Marketing und Akquise an. Für die Recherche habe ich diese Quellen allerdings nur selten verwendet, da das Wiederauffinden von Informationen aufgrund unübersichtlicher Dateinamen und der inkonsequenten Sortierung der Dateien sehr mühsam war. Seit einiger Zeit jedoch speichere ich diese Dateien in der Web-Recherche-Anwendung in einer übersichtlichen Ordnerstruktur. Dank der Suchfunktion, die ordner- und dateiübergreifend funktioniert, finde ich die gesuchten Informationen bei Bedarf schnell wieder. Ebenfalls praktisch: Ich kann mir die Dateien Dreifensteransicht: Ordnerliste (links), Fundstücke (Mitte) und Lesebereich (rechts) und Links direkt im Lesebereich anzeigen lassen und muss diese nicht erst umständlich in einem anderen Programm öffnen. Auch für Privates lässt sich die Web-Recherche prima nutzen. Ich speichere dort z. B. Geschenkideen, über die ich beim Surfen stolpere, oder Screenshots von Bestellformularen, die ich ausgefüllt habe. Auch habe ich mir die Erweiterung „Scanner-Schnittstelle“ zugelegt. Damit scanne ich Artikel aus Fachzeitschriften ein und lege sie danach direkt in der Web-Recherche ab. Auch das ist eine sehr nützliche Funktion. Sicher nutze ich noch längst nicht alle Funktionen und Features, die die Web-Recherche mir bietet. Für mich ist die Anwendung aber ein sehr hilfreiches Tool, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Ricarda Essrich Fach- und Literaturübersetzungen (Schwedisch, Norwegisch, Dänisch) [email protected] Damit es übersichtlich bleibt, kann man die Ordner mit verschiedenen Farben oder Symbolen versehen. Bild: © Tim Reckmann/Pixelio.de Der Praxistest Soweit die Theorie. Ich bin ein großer Freund von nützlichen Tools, die mir die Arbeit erleichtern, und probiere gerne alles aus. Daher habe ich die Web-Recherche sofort getestet, nachdem mich Bianca auf das Programm aufmerksam gemacht hatte. Mein Fazit vorweg: Die Mini-Investition von knapp 40 Euro lohnt sich auf jeden Fall. Mein Wissens- und Informationsmanagement sah bisher so aus: Internetfundstücke habe ich in einem riesigen Wust von Lesezeichen (immerhin in Ordnern sortiert) abgelegt. Leider habe ich diese nicht konsequent mit Tags versehen, so dass ich oft ewig nach einem bestimmten Link, den ich schon einmal gespeichert hatte, suchen musste. PDF-Dateien habe ich in Ordnern auf der Festplatte abgelegt. So sammelten sich dort zahlreiche Datenblätter, Normen, Beschreibungen zu Beton BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 31 Kaleidoskop und deren Qualitätsmerkmale fort. Wir konnten die Materialien der wichtigsten Panelbestandteile in der Hand halten und die Qualitätsunterschiede wortwörtlich fühlen. Uns wurde das Prinzip der Energieerzeugung anhand von typischen Immobilien, in Abhängigkeit von der geographischen Lage des Gebäudes erklärt. Dabei wurde die erforderliche technische Ausstattung mit einigen Varianten genauso fachkundig erläutert, wie die Energiegewinnung unter unterschiedlichen Aspekten einschließlich der wirtschaftlichen Seite rund um die Finanzierung. Antworten auf viele Fragen Photovoltaik und Nutzung der Sonnenenergie Seit Herbst 2013 beteilige ich mich an der Gestaltung der Weiterbildung im Landesverband. Dabei schwebten mir unterschiedliche Formate der Weiterbildung vor. Zum Beispiel die Betriebsbesichtigung: Man besucht Orte, die man sonst kaum betreten würde. Man erfährt viel Neues auf eine angenehme, aber höchst informative und zugleich professionelle Art. Nun dauert es von der Idee zur Verwirklichung nicht lange. Ein Technologiebereich sollte es sein, der aktuell und zukunftsweisend ist und mit dem wir Sprachmittler uns möglichst beruflich beschäftigen. So gehörte das Thema erneuerbare Energien ganz eindeutig zu den präferierten Sachgebieten. Am Freitagnachmittag, den 4. April 2014 trafen rund zwanzig interessierte Sprachmittlerkolleginnen und –kollegen bei der Firma Solarexpert in Düsseldorf-Oberkassel ein. Die Sendung mit der Maus leitete uns ins Thema ein. Die Maus und die Solarenergie Leider bleibt ein technologisches Unternehmen auch nicht immer von Technikpannen verschont. Doch nach einem kleinen Umbau funktionierte der Vorführmonitor und Herr Thorsten Kempkens, Mitinhaber und Geschäftsführer, ließ uns in die spannende Welt eines Fernsehstars eintauchen: „Die Sendung mit der Maus“. Die pfiffige Idee der Präsentation und die Art der Erläuterung ließen uns die weniger gute Qualität der Sendungsaufzeichnung schnell vergessen. So wie die kleinen Zuschauer sonst vor ihren heimischen Fernsehgeräten saßen wir gebannt im Firmenausstellungsraum und waren begeistert, wie uns die Herstellung von Solarpanelen auf eine einfache und verständliche Art und Weise erläutert wurde. Spätestens dann wurde mir bewusst, wie die Neutronen im Atomkern tatsächlich zusammenhalten und wann sie durch die Sonneneinstrahlung und damit freigewordene Energie ihre Struktur ändern. Das Team von der Sendung mit der Maus ließ diese physikalischen Prozesse von Kleinkindern darstellen, die ihre Aufgabe mit viel Disziplin und Spaß an der Sache machten. Nun kannten wir grob das Prinzip der Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie. Anschließend setzte Herr Kempkens mit seinem Vortrag über die Arten der Solarpanele 32 In seinem Vortrag ging der Experte eingehend auf die zahlreichen Besucherfragen ein. Obwohl sich von den Besuchern nach eigenen Angaben nur wenige bisher mit dem Sachgebiet beschäftigt haben, war das Interesse für diese Thematik und die keinesfalls einfachen Zusammenhänge groß. Wie ist die optimale Gebäudelage, die die größtmöglichen Energieerträge erwirtschaften lässt? Was passiert bei schlechtem Wetter mit geringer Sonnenstrahlung? Deckt die installierte Solaranlage in Verbindung mit einem Energiespeicher den eigenen Strombedarf in ausreichender Art und Weise ab? Unter welchen Bedingungen kann und darf man den überschüssigen Strom verkaufen? Wie und in welchem Umfang speichert man den Strom als Erzeuger? Wie verhält man sich als Anbieter auf dem Markt? Welche Subventionen gelten aktuell und welche politischen Maßnahmen sind diesbezüglich zukünftig zu erwarten? All das waren Fragen, die der Solarexperte verständlich und aufschlussreich beantwortete. Wir konnten eine ganze Menge wertvoller Fachinformationen erfahren. Nicht ohne Grund wurde die ursprünglich zweistündige Veranstaltung eine halbe Stunde länger als geplant. Wir hätten weitere Fragen stellen können, doch irgendwann war es Zeit für den Feierabend. Veranstaltung rundum gelungen Das Fazit dieser Veranstaltung: Es wird weitere Betriebsbesichtigungen geben, schwerpunktmäßig bei Industrie- und Technologieunternehmen. Die Welt der Technik auf diese Art zu erfahren stellt meiner Meinung nach eine effektive, produkt- und kundenfreundliche sowie nachhaltige Weise der Fortbildung dar. Gestalten Sie mit und schreiben mir Ihre Ideen für weitere Betriebsbesichtigungen an [email protected]. Lenka Sieber Weiterbildungsreferentin [email protected] Bilder: © Lenka Sieber Betriebsbesichtigung Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Seminare & Veranstaltungen Seminarprogramm 2015 Weiterbildung ist keine Alibi-Veranstaltung Ein tschechisches Sprichwort lautet: „Die Not lehrte den Dalibor Geige spielen.“ Die Slawisten unter uns kennen die Geschichte vom mittelalterlichen Ritter Dalibor, der als Verurteilter in seiner Zelle an der Prager Burg so herzzerreißend Geige spielen lernte, dass sich täglich zahlreiche Menschen um den Kerkerturm versammelten, um ihm zuzuhören. Genauso wie Dalibor zur Geige kam auch ich durch Zufall zu der Mitwirkung im Bereich Weiterbildung. Ob der Effekt letztendlich vergleichbar sein wird, wird sich noch zeigen. Wir wissen alle: Die Weiterbildung gehört heute einfach dazu. Aber welche Themen, welche Schwerpunkte werden benötigt und gewünscht? In diesem Sommer und Herbst arbeite ich also zum zweiten Mal an dem nächstjährigen Seminarprogramm für unseren Landesverband. Die vergangenen Monate schärften immer besser mein Gespür für Themen und Richtungen, die Seminare aufnehmen sollten. Auch die konkreten Mailanfragen und die Feedbackbögen in unseren laufenden Seminaren gaben mir wertvolle Tipps und Anregungen für die Seminarinhalte, genauso wie die zahlreichen Recherchestunden am PC, Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen und schließlich mit den Referentinnen und Referenten. Es hat sich ausgezahlt. Denn das Seminarprogramm für 2015 steht größtenteils fest. Bild: © Rainer Sturm/Pixelio.de (oben), Foto-Sinn-These (unten) Viele neue Seminare im Programm Von den bisher geplanten 28 Seminarthemen sind 15 ganz neu in unserem Programm. Wir bieten neue sprach- und fachbezogene Seminare für die häufigsten Arbeitssprachen Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Russisch an. Über die Aufnahme von fachlichen Seminaren für weitere Sprachen denken wir nach. Im Bereich Technik im Beruf sollen praktische Übungsworkshops für Trados 2014 für Anfänger mit Vorkenntnissen die Scheu vor diesem Tool nehmen. Die Herstellung und Pflege der eigenen Webseiten mit Hilfe unterschiedlicher Tools kann in unseren Seminaren erlernt werden. Der kreative Umgang mit der Fremdsprache und die Arbeit mit umfangreichen Texten z. B. wissenschaftlicher Natur werden in neuen Seminaren behandelt. Spezialisierte Marketingseminare mit unterschiedlichen Referentinnen und Unterstützungskurse für Existenzgründer gehören ebenfalls zu unserem Seminarprogramm. Medizinische Vorträge erwarten uns genauso wie nach einer Jahrespause die neu konzipierte Summer School der Rechtsprache 2015. Die Seminare werden nun allmählich online in die BDÜ-Seminardatenbank eingepflegt. Sehen Sie bitte regelmäßig auf der BDÜ-Webseite nach. Ende des Jahres erhalten Sie unsere Seminarbroschüre mit dem kompletten Programm auf dem Postweg zugesandt. Neben den Seminaren denken wir über andere Formen des Wissensaustauschs nach. Dazu gehören z. B. praktische spätabendliche Treffen zu unterschiedlichen Fachthemen in der Kölner Geschäftsstelle und weitere Betriebsbesichtigungen. BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 Ihr Feedback ist immer willkommen Das kommende Jahr soll Ihnen weitere und neue Möglichkeiten bieten sich fortzubilden. Alle Themen und Fachrichtungen können natürlich nicht abgedeckt werden. Viele von den kommenden Seminaren entstanden jedoch auf Ihren Wunsch. Weitere könnten hinzukommen, wenn Sie Ihr Feedback, Ihre Ideen oder Tipps über Experten mit uns teilen. Vor einem Jahr war ich „eine von Ihnen“. Heute kann ich mitgestalten und das macht mir, ehrlich gesagt, sehr viel Freude. Vielen Dank für Ihre wichtigen wie wertvollen Anregungen! Und vielen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landesvorstand, insbesondere mit Ludmila Kloss bei der Planung des Seminarprogramms! Mal sehen, ob dieses „Geigenspiel“ ebenfalls zahlreiche Zuhörer finden wird. Lenka Sieber Weiterbildungsreferentin [email protected] 33 Neue Mitglieder im BDÜ NRW | Seminare & Veranstaltungen Zum 01.09.2014 hatte der Landesverband Nordrhein-Westfalen insgesamt 941 Mitglieder. Mitgliederneuaufnahmen vom 01.07. bis 30.09.2014 mit Freigabe für die Veröffentlichung in der Liste neu aufgenommener Mitglieder (M = Muttersprache): Kai Bengelsdorf Preußenstr. 22 Deutsch (M) 44532 Lünen Niederländisch Tel.: 02306 941300 Englisch Mobil: 0151 40151862 [email protected] Andrea Koppers Robertstr. 16 Deutsch (M) 47533 Kleve Niederländisch Tel.: 02821 970300 Fax: 02821 9792314 [email protected] Maia Costa 4752 41st Ave SW, Suite B Englisch (M) 98116 Seattle Deutsch USA Tel.: +1 206 9383600 Tel: +1 206 3533542 Fax: +1 206 9388308 [email protected] Yuki Kurachi Leopoldstr. 33 Japanisch (M) 40211 Düsseldorf Deutsch Tel.: 0211 56690211 Fax: 0211 56690211 [email protected] Hillegonda Klaver Herner Str. 151 Niederländisch (M) 44575 Castrop-Rauxel Deutsch Tel: 02305 543346 Mobil: 0179 4908567 Fax: 02305 543346 [email protected] Mirella König Neuenkirchener Str. 127 Serbisch (M) 48431 Rheine Kroatisch Mobil: 0151 23990821 Bosnisch Fax: 05971 929670 Deutsch [email protected] 34 Volker Hans Orsech Berglehne 92 47279 Duisburg Tel.: 0203 717900 Mobil: 0151 10731525 Fax: 0203 7398278 [email protected] Silke Sievers Jagdfeld 1 41844 Wegberg Tel.: 02434 809980 Mobil: 01573 7147707 Fax: 02434 809981 [email protected] Deutsch (M) Portugiesisch Englisch Seminare des BDÜ NRW Veranstaltungsort ist – sofern nicht anders angegeben – die Geschäftsstelle des BDÜ NRW: Bobstraße 22, 50676 Köln. Fahrzeugtechnik Teil 1: Motortechnik/ Verbrennungsmotoren Freitag, 24.10.2014, 10 bis 18 Uhr Referent: Axel Dockhorn Fahrzeugtechnik Teil 2: Fahrwerkstechnik Samstag, 25.10.2014, 10 bis 18 Uhr Referent: Axel Dockhorn Trados Studio 2014 Übungs- & Coaching-Workshop Freitag, 31.10.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Katja Althoff Deutsch (M) Französisch Mut zur Akquise: Erfolgreich neue Kunden gewinnen Samstag, 08.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Dr. Thea Döhler Französisches Gesellschaftsrecht Freitag, 14.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Bénédicte Defever Deutsch (M) Englisch Softwarelokalisierung für technische Übersetzer Samstag, 15.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Katja Althoff Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW Bild: © Rainer Sturm/Pixelio.de Lucyna Döding Ostring 51 Polnisch (M) 33378 Rheda-Wiedenbrück Deutsch Tel.: 05242 5782910 Mobil: 0171 4317033 Fax: 05242 5782911 [email protected] Sigrid Macaulay Leostr. 105 40547 Düsseldorf Tel.: 0211 572232 Mobil: 0176 61529560 Fax: 0211 6014884 [email protected] Oktober 2014 bis Februar 2015 Seminare & Veranstaltungen Freitag, 21.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Dr. Nicole Keller ACROSS für Ein- und Umsteiger: Die neue Version 6.0 Samstag, 22.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Dr. Nicole Keller Fleischwirtschaft als Arbeitsfeld für Sprachmittler (DE–RU) Samstag, 29.11.2014, 10 bis 18 Uhr Referentinnen: Irina Hobbensiefken, Rimma Davydova Kreatives Schreiben Samstag, 28.02.2015 Referentin: Dr. Esther Breuer Juni bis September 2014 Externe Veranstaltungen Languages & The Media: 10th International Conference on Language Transfer in Audiovisual Media Erste Schritte mit SDL Trados Studio 2014 Mittwoch, 05.11.2014, bis Freitag, 07.11.2014 Veranstalter: ICWE Veranstaltungsort: Berlin Info & Anmeldung: www.icwe.net Freitag, 05.12.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Katja Althoff tekom Jahrestagung 2014 Vertragsgestaltung für D/Ü Samstag, 13.12.2014, 10 bis 17 Uhr Referent: Hermann J. Bauch Ort: Mercure Hotel Köln City, Friesenstraße, 50670 Köln Erste Schritte mit Trados Studio 2014 Freitag 23.01.2014, 10 bis 18 Uhr Referentin: Katja Althoff Von der Quittung zur Einkommenssteuer: Buch führung für Sprachmittler Freitag 30.01.2015 bis Samstag 31.01.2015, 10 bis 18 Uhr Referentin: Brigitte Siegel Einführung in die Notizen technik für Übersetzer Samstag, 07.02.2015, 10 bis 18 Uhr Referentin: Barbara Ahrens Webseiten erstellen mit Wordpress Freitag, 20.02.2015 bis Samstag, 21.02.2015 Referentin: Miriam Neidhardt Dienstag, 11.11.2014, bis Donnerstag, 13.11.2014 Veranstalter: tekom e. V. Veranstaltungsort: Stuttgart Info & Anmeldung: www.tekom.de Terminologiemanagement Mittwoch, 05.11.2014 und Donnerstag, 06.11.2014 Veranstalter: Kothes! Veranstaltungsort: Maritim-Hotel Köln, Heumarkt 20, 50667 Köln Info & Anmeldung: www.kothes.de Modularisierung und Einsatz von Redaktionssystemen Dienstag, 10.02.2015 und Mittwoch, 11.02.2015 Veranstalter: Kothes! Veranstaltungsort: Maritim-Hotel Köln, Heumarkt 20, 50667 Köln Info & Anmeldung: www.kothes.de Webinar: Online-Review für Übersetzungen Einführung in das spanische Handels- und Gesellschaftsrecht Datum: 29.10.2014 (Modul 1), 04.11.2014 (Modul 2) und 11.11.2014 (Modul 3), jeweils 18–20 Uhr Referentin: Begoña de la Marta Veranstalter:Academia Webinars GbR Info & Anmeldung: www.pougin.de/webinare Basiswissen Metalltechnik Datum: 13.11.2014 (Modul 1), 20.11.2014 (Modul 2) und 27.11.2014, jeweils 18–20 Uhr Referentin: Jacqueline Marcella Breuer Veranstalter: Academia Webinars GbR Info & Anmeldung: www.pougin.de/webinare Webinare auf „The Alexandria Project“ Veranstalter: GxP Language Services Info & Anmeldung: http://alexandriatranslation-resources.com Effizienter arbeiten – mehr verdienen Mittwoch, 22.10.2014, 10:30 bis 11:30 Uhr Grundlagen für med. Übersetzer 7: Blutdruck/EKG/Herzkatheter Donnerstag, 30.10.2014, 15:30 bis 17 Uhr Writing techniques for marketing translation and transcreation Mittwoch, 05.11.2014, 17:30 bis 19:30 Uhr Absicherung der beruflichen Risiken Donnerstag, 06.11.2014, 10:30 bis 11:30 Uhr ABC der Versicherungen – Optionen für Übersetzer Mittwoch, 12.11.2014, 10:30 bis 11:30 Uhr aufgezeichnet www.kothes.de 2014 Terminologiearbeit: eine Einführung in die Grundlagen, Hilfsmittel und Tools Teilnahmegebühren, Anmeldefristen und weitere Details entnehmen Sie bitte dem Seminar programm 2014 oder unserer Website www.bdue-nrw.de, wo Sie sich auch direkt anmelden können. Bei Rückfragen steht Ihnen Frau Behm in unserer Geschäftsstelle unter 0221/ 80148444 oder per E-Mail an [email protected] gerne zur Verfügung. Auch unter www.seminare.bdue.de haben Sie die Möglichkeit, sich online zu Seminaren des BDÜ NRW anzumelden. Dort finden Sie darüber hinaus weitere Seminarankündigungen aus anderen BDÜ-Landesverbänden. Bundesverband BDÜ info NRW · 3. Ausgabe 2014 · Nr. 45 · Oktober 2014 der Dolmetsch er und Übersetzer (BDÜ) Landesverb and Nordrhein- Westfalen e. V. 35 Stammtische Die im Nachfolgenden aufgeführten Übersetzer- und Dolmetscherstamm tische werden nicht alle von Mitgliedern des BDÜ organisiert. Sie bieten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die angegebenen Ansprechpartner. Aachen Essen Erster Freitag im Monat, 19:30 Uhr – Treff punkt: Restaurant Kapellchen, Malmedyer Straße 17 (Burtscheid), 52066 Aachen Dr. phil. Karen Leube, Tel.: 0241 99785980, [email protected] Konferenzdolmetscherstammtisch: Mittwoch, den 12.02./14.05.2014, Treffpunkt: House Café, Wake Presso Wine Bar GmbH, Rüttenscheider Str. 237, 45131 Essen Sabine Bellert, [email protected] Ute Schulz, ute.schulz@ easy-english-experts.de Bielefeld Letzter Freitag in allen ungeraden Monaten, 19 Uhr – Treffpunkt: Jugendgästehaus Bielefeld (JGH), HerrmannKleinewächter-Str. 1, 33620 Bielefeld (Treffpunkt bitte sicherheitshalber vorher erfragen) Martina Jaffe, Tel.: 05203 916596, [email protected] Köln Konferenzdolmetscherstammtisch: zweiter Mittwoch im Quartal, 19 Uhr – Treffpunkt bitte erfragen Ann Peters, Tel.: 0221 9984271, [email protected] Möhnesee Jeden 3. Freitag im Monat, 19:30 Uhr – wechselnde Treffpunkte in und um Möhnesee Marian Pyritz, Tel.: 02924 974131, [email protected] Bonn Erster Mittwoch im Monat, 20 Uhr – Treffpunkt: Chinarestaurant „Man Wah“, Markt 5, 53111 Bonn Melanie Hauser, Tel.: 0175 5940420, [email protected] Dortmund DÜFO (Dolmetscher- und Übersetzer forum Dortmund): jeden letzten Mittwoch im Monat, 19:30 Uhr – Treffpunkt: Schneckenhaus am West park, Lange Straße 42, 44137 Dortmund Katrin Pougin, Tel.: 0231 598244, [email protected], www.duefo.de Düsseldorf Dritter Mittwoch im Monat, 19 Uhr – Treffpunkt: Restaurant Mythos, Hüttenstr. 110, 40215 Düsseldorf Lorraine Riach,[email protected] Münster 1. Montag im Monat – Treffpunkt bitte erfragen Birgit Hall, Tel.: 02536 8138, [email protected] Ivo Tamm, Tel.: 02533 919287, [email protected] Duisburg Barbara Kochhan, Tel.: 0203 7578568 Essen Existenzgründerstammtisch: vierter Mittwoch in ungeraden Monaten, 19 Uhr – Treffpunkt: Jade ChinaRestaurant, Rellinghauser Str. 6 (gegenüber Evonik und RWE-Turm), 45128 Essen Florian Tejera Valenzuela, Tel.: 0201 50765865, [email protected] Andrea Esters, Tel.: 0201 7100997, [email protected] 36 Grevenbroich Erster Freitag im Monat, 19 Uhr – Treffpunkt: Brauhaus am Elsbach, Elfgener Platz 2-4, 41515 Grevenbroich Ivana von den Driesch, Tel.: 02181 5290, [email protected] Köln Zweiter Dienstag im Monat, 20 Uhr – Treffpunkt: Buffet Chen, Hohen staufenring 13, 50674 Köln Susanna Lips, Tel.: 0221 323165, [email protected] Paderborn Letzter Freitag in geraden Monaten, 19 Uhr – Treffpunkt: Libori-Eck, Liboriberg/Ecke Liboristraße, 33098 Paderborn Gabriele Ginzkey, Tel.: 05251 63038, [email protected] TM-Systeme 1. Donnerstag in ungeraden Monaten Renate Dockhorn, Tel.: 02362 913286 Oktober 2014 · Nr. 45 · 3. Ausgabe 2014 · BDÜ info NRW