sport mit künstlichen gelenken

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sport mit künstlichen gelenken
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ERSATZ TEILE
ON TOUR
Gelenke verbinden die Knochen unseres
Skeletts und ermöglichen Bewegung. So
lange sie gut geschmiert werden, spüren wir kaum, was sie ständig leisten.
Erst wenn das Knie klemmt oder es in
der Hüfte knirscht, als wäre Sand im
Getriebe nehmen, wir sie wahr – doch
dann ist es meist schon zu spät.
SILKE MEUSEL ❘ text
Kämpft sich eine rostige Kette krachend und zähneknirschend
über Ritzel und Kränze, wird sie geölt. Knirscht und knackt es in
den menschlichen Gelenken, ist es dafür meist zu spät. Oft hilft
nur noch ein Ersatzteil an der entsprechenden Stelle: 200.000 Menschen bekommen in Deutschland jährlich ein künstliches Hüftgelenk, 70.000 ein neues Knie. Hauptursache für den Teilewechsel ist
Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, die fast drei Viertel
aller Menschen über 50 Jahren trifft. Als fahrendes Ersatzteillager
unterwegs? Kein Problem. Für viele kehrt dank der künstlichen
Gelenke der Spaß am Sport zurück.
Denn da beide Gelenke tagaus, tagein, beim Stehen, Laufen, Sitzen in Aktion sind, zehren Schmerzen an den Nerven. Hüft- und
Kniegelenk zählen zu den wichtigsten und größten der 100 Gelenke
in unserem Körper.
GEFAHR ARTHROSE!
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die fast
drei Viertel aller Menschen über 50 Jahren trifft
URSACHE: Der Knorpel wird über die Jahre abgeschliffen und nicht mehr nachgebildet
SYMPTOME:
• Morgensteifigkeit des Gelenks
• Einlaufschmerz: vor allem morgens, wenn das Gelenk nach Ruhephase bewegt wird
• eingeschränkte Beweglichkeit durch verkürzte Muskulatur
• Reibung zwischen den Knochen wird spürbar – knirschen, ein Gefühl wie
Sand im Getriebe
• feuchte und kalte Witterung verstärkt die Beschwerden
• Belastungsschmerz: Schmerz nimmt kontinuierlich zu, sowie die Belastung zunimmt
• Ruheschmerz: nach der Anstrengung treten Schmerzen auf
ABHILFE:
Der Knorpel ist unwiederbringlich verloren, aber die Schmerzen können gelindert
werden durch: Gewichtsreduktion, Krankengymnastik, Schmerzmittel, Akkupunktur
– manchmal muss jedoch auch operiert werden, um ein künstliches Hüft- oder
Kniegelenk einzusetzen
Gesundheitssport Radfahren. Menschen mit
künstlichen Gelenken
tun gut daran, aufs Rad
zu steigen.
EIN KURZER BLICK AUF DIE ANATOMIE:
Das Hüftgelenk ist unser größtes Kugelgelenk, das Knie ist ein
kompliziertes Scharniergelenk. Normalerweise spielen trainierte
Muskeln, stabile Bänder, Sehnen und Knorpel reibungslos zusammen. Dafür sorgt die Schmiere, die sogenannte Synovialflüssigkeit.
Sie reduziert die Reibung zwischen den Knochen. Und der Knorpel
braucht diese Flüssigkeit, um genügend Nährstoffe zu bekommen.
Ist er gut versorgt, funktioniert er wie die Federung an einem
Trekkingbike: Er dämpft die Stöße ab, die bei jeder Bewegung auf
das Skelett wirken. Untersuchungen der Freien Universität Berlin
zeigen, dass das Hüftgelenk schon beim normalen Gehen 210 bis
370 Prozent des Körpergewichts aushalten muss. Eine enorme
Belastung, die das Gelenk über Jahrzehnte hinweg natürlich verschleißt. Der schwächste Punkt ist dabei der Knorpel, der die Knochen umgibt und sie vor Abreibung schützt. Ist dieser Schutzmantel
beschädigt, spricht man von Arthrose.
Ein Prozess, in dem sich der Knorpel durch ein Selbsterhaltungsprogramm verdickt und verhärtet. Unelastisch und zu wenig
geschmiert, wirken Stöße und Reibung ungehindert auf das Gelenk
und verschleißen es überdurchschnittlich schnell.
Ursachen dafür können dauerhafte Fehlbelastung, Überlastung
oder ein Unfall sein. Aber auch schlechte Durchblutung – verursacht
durch falsche Ernährung oder Rauchen – kann den Gelenkknorpel
krank machen. Dr. Uwe Moorahrend betreut als Ärztlicher DirekSelbst Laufen kann nach einer OP heilsam sein.
SPORT MIT KÜNSTLICHEN GELENKEN
Wichtig! Belastung mit einer Knie-TEP ist problematischer als mit einer Hüft-TEP.
Sprechen Sie mit dem operierenden Arzt.
+ Sport wird schon in der Reha gleich nach
– kein Sport bei prothesenbedingten Ruhe-
der OP eingesetzt
Sportarten mit gleichmäßig rhythmischen
Bewegungen: Radfahren, Walking, Aquajogging
oder Belastungsschmerzen
+ beim Radfahren: kleine Gänge mit hoher
– Sportarten mi
Trittfrequenz und wenig Druck fahren
+ Gymnastik stärkt den Körper und verhindert Schonhaltungen und muskuläre
Imbalancen
+ vor und nach der Belastung dehnen
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– große Impulsbelastungen vermeide
– extreme Bewegungen ve
risiko m
Keine A
Sport. A
künst
Gelenk ist B
gung wicht
TREKKINGBIKE 1/2007
VORBEUGEN
IST BESSER
ABNEHMEN: Übergewicht belastet zusätzlich Ihre Gelenke
ABGEWÖHNEN: Rauchen reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut und schädigt
so den Knorpel
ABLÖSEN: Fisch statt
Fleisch – besonders
Schweinefleisch und
Eier lösen entzündliche Schübe an den
Gelenken aus.
Vitamin E, z. B.
in Sonnenblumenöl,
-kernen und in Weizenkeimen, ist ein
Antioxidans und wirkt gegen
Entzündungen
ABSTOSSEN: weiche Schuhsohlen dämpfen Stöße auf die Gelenke
ABMÜHEN: Sport in Maßen verbessert
die Durchblutung und den Nährstofftransport zum Knorpel
ABFANGEN: Gelenke werden durch
kräftige Muskeln und Bänder entlastet
Auf dem Ergometer geht’s los. „Koordinative Sportarten wie Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen, Aquajogging oder Wandern sind
gut“, empfiehlt Moorahrend. Wichtigste Voraussetzung: Das neue
Gelenk muss perfekt sitzen.
Etwas schwieriger sieht die Situation bei der Knie-TEP aus: Sie
verträgt Dreh- und Stoßbewegungen schlechter als eine Hüft-TEP.
Radfahren zählt zwar auch hier zu den vom Sportärztebund
empfohlenen Sportarten, aber halten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache und wägen Sie das Risiko ab. Denn lockert sich die
Knie-TEP, ist ein erneuter Eingriff kompliziert und risikoreich.
Wer Muskeln, Sehnen und Bänder trainiert, kleine Gänge mit
hoher Trittfrequenz und wenig Druck fährt, schont seine
neuen Hightech-Gelenke und kann noch viele Jahre
schmerzfrei und mit rundem Tritt die schönsten Ziele
erradeln.
ARTHROSE UND SPORT
Wichtig! Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
+ moderate und regelmäßige Bewegung kann das Arthroserisiko
verringern
+ auch intensiver Sport begünstigt Arthrose kaum, meist gibt es
noch andere ursächliche Faktoren
+ Sport wirkt auch positiv auf Risikofaktoren, die Arthrose
begünstigen z. B. bei Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht
+ Sport baut Muskeln auf und stabilisiert die Gelenke
+ Sport lindert Schmerzen, erhält und verbessert Körper-Funktio-
FOTOS: DANIEL SIMON, FRANZ FALTERMEIER, MICHAEL MÜLLER
nen und hat positiven psychologischen Einfluss
tor in der Fachklinik Enzensberg die Patienten mit künstlichem
Hüftgelenk und nennt noch eine weitere Risikogruppe: „Besonders
betroffen sind Personen mit Stoffwechselerkrankungen wie hoher
Blutdruck oder Diabetes. Für sie nimmt das Risiko einer Arthrose
um das Fünffache zu.“
Arthrose kann praktisch jedes Gelenk betreffen. Nach den
Facettengelenken der Wirbelsäule, wird sie am häufigsten im Knie
und an der Hüfte diagnostiziert. Das Problem: Arthrose ist nicht
heilbar, einmal verloren gegangener Knorpel wächst nicht nach.
Der Prozess verläuft schleichend und zunächst vom Patienten
unbemerkt. Bis er dann eines Morgens nicht mehr wie gewohnt
aufstehen kann. Morgensteifigkeit ist ein erstes Alarmsignal und
der Beginn einer nahezu unaufhaltsamen Abnutzung bis hin zur
Operation. Das Einsetzen künstlicher Totalendoprothesen (TEP)
gehört in Deutschland schon zu den Routineeingriffen. Und die
Zahl der Patienten wird in unserer bewegungsarmen und immer
älter werdenden Zivilisation sprunghaft ansteigen.
Für viele Patienten bedeutet das künstliche Hüftgelenk – kurz:
Hüft-TEP – nicht nur das Ende der Schmerzen, es ermöglicht
bereits nach 12 Wochen die Rückkehr ins normale Leben und
damit auch in den Sport. „Wir haben auch Patienten, die schon
nach zweieinhalb Wochen von der Reha nach Hause gehen“,
sagt Moorahrend. „Das sind keine Ausnahmen.“ Sport ist fester
Bestandteil der Rehabilitation, schließlich ist es wichtig, alle Muskeln, Sehnen und Bänder zu stärken, die das Gelenk entlasten.
DAS MODERNE FAHRRADMAGAZIN
– ohne Sport verliert der Mensch zwischen dem 20. und 70.
Lebensjahr 40% seiner Muskelmasse ➡ Instabilität, muskuläre
Imbalancen, Verlust von Koordination und Beweglichkeit
Radfahren ist Lebensfreude - auch mit künstlichen Gelenken.
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© Foto: Daniel Simon
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