Version 1.0.0 - Big Game Fishing Board

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Version 1.0.0 - Big Game Fishing Board
(powered by www.big-game-board.info)
und
www.big-game-shop.de
Big Game Board – Reports…
von unserem Oli (Biggamekumpel)
„Malediven Big Game Safari 2009“
Malediven Big Game Safari
vom l.3 –18.3.2009
Unser Abenteuer startete eigentlich schon am 28.2.2009. Da unser Flug ab Berlin ging, kamen alle Teilnehmer
am Vortag nach Berlin, um letzten Schliff an Ausrüstung und Gepäck durchzuführen. Um beim Einchecken
möglichst wenig Probleme zu haben, wogen wir peinlichst genau die einzelnen Gepäckstücke. Im Vorfeld
gab es etwas Stress, da Qatar Air uns das zusätzliche Sportgepäck nicht ins Ticket eingetragen hatte und
nun pro Nase 362 US$ One Way für unser Übergepäck forderte. Nach eingehenden Diskussionen mit der
Pressestelle von Qatar Air bekamen wir „hellgrünes“ Licht, heißt ich erhielt eine E-Mail, die uns das
Einchecken mit Sportgepäck ermöglichen sollte.
Letztes Abendmahl in Deutschland – wir gingen zum Italiener und diskutierten, wie der Trip so werden
würde und mit welchen Erwartungen jeder Einzelne diese Reise antrat. Hinterher noch ein paar
Motivations Videos (Danke Rudy) u.a. Stand Up and Fight. Ich hatte alle in meiner Wohnung in
den Zimmern meiner Kinder und im Wohnzimmer untergebracht und so hatten wir alle eine kurze schlaflose
Nacht.
1.3.
6 Uhr, das Klingeln meines Weckers reißt mich aus meinem Dämmerschlaf. Gaby geweckt – geduscht - Kaffe
gekocht Dennis, Carsten, Jens und Roy geweckt – kurzes Frühstück und dann mit dem Behindertentransport zum
Flughafen.
Kein Witz, mein Nachbar fährt so ein Behinderten Transporter und so konnten wir uns gegen ein Trinkgeld die
zwei
benötigten Großraumtaxis sparen. Punkt 9 Uhr schlugen wir am Flughafen Berlin Tegel auf, wo Micha schon
aufgeregt
wartete. Wir (also noch mal kurz zusammenfassend Ich- Oliver. Gaby meine Freundin, (GT) Carsten, Jens, Roy,
Micha und Dennis)
waren die ersten in der morgendlichen Warteschlange und konnten der noch gutgelaunten Dame am CHECK IN
unser
gesamtes Gepäck + Sportgepäck ohne Zuzahlung aufs Auge drücken. Der Flug nach Doha verlief ohne
Zwischenfälle und
auch der 5 stündige Zwischenstop verging wie im Fluge.
Um 1:30Uhr ging es dann weiter nach Male. Wo wir dann um 8:00 morgens (also dem 2. März) gut ankamen.
Passkontrolle
und ran ans Förderband. Yes – alle Koffer unbeschadet angekommen.
Vor dem Flughafengebäude wartete schon Mohameds ( der Bootseigner) Sohn auf uns um uns auf die „Mas
Hibaru“
zu bringen. Leider war das Schiff nicht aufgetankt und da wir an einem maledivischen Feiertag anreisten, lief
hier
alles sehr langsam. OK – während das Boot betankt wurde, liefen wir zum Fischmarkt und kauften gut 25 kg
Köderfische
und im Angelladen noch 25 Stück 140g Grundbleie. Um 12.00 Uhr konnten wir endlich starten. Gleich nach
dem wir aus
dem Hafen ausgelaufen waren, wurden unsere Ruten montiert und kurz darauf zogen unsere Lures ihre
Blasenspur durch
den türkisblauen Indischen Ozean. Wir hatten die vorhanden Outrigger noch erweitert um 4 Ruten über die
Outrigger schleppen zu könnnen
Carsten hatte eine Klemmzwinge umgebaut, so dass wir vom Oberdeck aus eine weitere Rute
über diesen Rigger laufen lassen konnten.
Wir hatten uns im Vorfeld überlegt Richtung Süden zu fahren. Ich hatte
die notwendigen Seekarten mitgebracht. Doch auf meinen Fingerzeig auf das seit Monaten vorgeplante
Zielgebiet,
zeigte mir Ibrahim (der Captain) nur einen Vogel und Griff zum Handy. Mohamed erklärte mir dann, das Boot
und
Crew noch nie so weit südlich gewesen wären und sollte etwas am Boot beschädigt werden, hätten wir keine
Chance
auf Hilfe. Ein Abschleppen würde 150 $ in der Stunde kosten und das würde ihn ruinieren. Also erteilte uns
Mohamed
ein energisches, absolutes NO. Ich denke, das Ganze ist ein finanzielles Problem und die Besatzung war ein
wenig sauer,
dass sie ihre Frauen für die nächsten Wochen nicht sehen würden. Also gut – erst einmal grob Richtung Süden
und dann
werden wir mal schauen. Den ganzen Nachmittag fingen wir beim Trolling leider nichts und nur beim
Nachtangeln
konnten wir 4 Jacks und 2 Barracudas zum Besuch an Bord überreden.
3.3.
6.00 Uhr. Mit dem Start der Bootsmotoren sind alle wach. Wir sind heiß. 30er auf Sail, 50er mit großer Bonita
auf Wahoo.
Dennis bekommt einen brutalen Strike auf seine 30er – Sail! Leider ist der mitgebrachte Release Clip zu fest
eingestellt
und löst nicht aus. Auch mein Sailstrike bleibt nicht hängen. Also Feintuning und den Aftco Releaseclips.
Jens hat mehr Glück und fängt als einziger an diesem Tag einen Fisch. Einen schönen Mahi Mahi von 9,5kg.
Jens muss
als erster glücklicher Angler, mit dem ersten gefangenen Fisch der Reise ´ne runde Bier schmeißen.
Nachts rappelt es mehr. 3 Red Snapper, 2 Green Jobfish, 1 Grouper, 1 Emperor Fish und 2 Jacks.
4.3.
Es hat nachts geregnet und wir hoffen auf mehr Bisse. Nach wenigen Minuten laufen alle Lures hinter dem Boot.
Jeder kennt seine Aufgaben und alle Handgriffe sitzen. Wir brauchen die zwei Deckhands eigentlich nicht.
Es sind zwei neue Jungs an Board, die noch gar keine Erfahrung haben. Der „´Kleine“ ist erst 17 Jahre und
hat noch nie einen großen Fisch gesehen, geschweige denn gegafft.
Kurz nach 9.00 Uhr reißen die Clips das erste Mal aus den Halterungen – Wahoo 5,5kg. Kurz darauf noch
einer von 6 kg auf die am mitgebrachten Downrigger geschleppte Braid Bonita.
Immer wieder Sail Attacken, die sich bei den ersten Sprüngen dann aber meistens sofort verabschieden.
Dann plötzlich springen Fische hinter dem Boot in panischer Angst aus dem Wasser und im nächsten
Augenblick
knallt Carstens 30er Alutecnos los. Sail – und was für ein Brocken.
Der Strike war traumhaft, hätte ich gerne auf Video gebannt, aber die Szenerie hat sich für immer in die
Hirnrinde gebrannt.
Nach 35 Minuten kommt ein gigantischer Sail ans Boot.
Plötzlich taucht ein zweiter kleinere Sail auf, der augenscheinlich dem Gehakten
gefolgt ist. Der große Sail hat sich beim Drill verletzt und wir müssen ihn (als einzigen auf dieser Reise)
entnehmen.
Der Fisch misst 2,52 m bis zum Unterkiefer und bringt 55,4 kg auf die Waage. Ibrahim meint, das sei neuer
Bootsrekord.
Wir bekommen noch weitere Sail Attacken, aber außer einem Wahoo bleibt nichts hängen.
Was für ein Tag. Den Abend beschließen wir mit einer runde Schwimmen und etwas Nachtangeln.
Wir bereiten unsere Sachen für den nächsten Tag vor, denn morgen wollen wir auf Yellowfin`s chummen.
5.3.
Um 6.00 Uhr macht Dennis uns und die Crew wach. Wie von einer Sucht gezogen, krabbeln alle aus ihren
Kojen.
Wie jeden Morgen schnell ´nen Kaffe oder Tee und dann geht es los. Den eigentlichen Plan auf Tun zu
chummen
verwerfen wir, nachdem wir in den ersten Minuten in denen unsere Lures im Wasser sind´, sofort Sail Strikes
bekommen. Gute Endscheidung, denn bis 12 Uhr fangen wir 3 Wahoos ( 8, 8,5 & 15 kg), 2 Yellowfins im
Doppelstrike
7 & 5,7 kg, 3 Sails alle so um die 30 kg (Da wir die Fische vom Dingi aus releasen, können und wollen wir die
Fische
nicht wiegen. Daher lässt sich das Gewicht nur schätzen bzw. errechnen). Nach dem Mittagessen entscheiden
wir u
ns doch noch, mit Ballonmontage auf Tuna zu chummen – leider ohne Erfolg. Bis zum Einbruch der Dunkelheit
fangen
wir noch einen Wahoo von 11 kg und einen Yellowfin von 8 kg. Wir beschließen den Abend wieder mit
Nachtangeln.
6.3.
Heute starten wir um 7.00 Uhr, kommen aber nur bis zur ersten Riffkante. Der Schlauch der Wasserpumpe
am Motor der „Mas Hibaru“ ist geplatzt und wir wurden zum Speedjiggen zwangsüberredet.
Nach einer Stunde war der Schaden behoben und es ging weiter. Nach 5 Minuten der erste Wahoo. Wir
bekommen viele Sail Strikes, die aber alle aussteigen. Mittags das erste Mal Poppern. Nach sehr vielen
ergebnislosen Würfen in der maledivischen Hitze können wir doch noch 3 GT`s um die 12 kg fangen.
Wir sind nassgeschwitzt bis auf die Knochen und beschließen, an der Riffkante ´ne Runde Schnorcheln
zu gehen. Bis auf eine kleine Schildkröte und einen Stachelrochen bekommen wir nur kleine Fische vor
die Taucherbrillen. Deshalb beißt hier auch nichts. Wir entschließen uns weiter draußen auf Marlin und
Tun zu schleppen. Doch bis zum Abend fangen wir nur einen Sail von ca. 30 kg auf die 50er. Wir haben
seit Tagen schon in allen Kabinen. auch im Kakao und dem Zucker Ameisen. Ganze Ameisenstrassen
ziehen sich durch unsere Kabinen. Gegen Abend kommen dann auch die Kakalaken aus ihren Schlupflöchern.
Doch was mich nach dem Abendessen im Bad erwartete, war schon etwas für den Zoo.
Eine gut 10 cm lange Kakalake schlenderte durchs Bad und begutachtete fachmännisch oder fachkäferisch
meine Kosmetika. Die „Mas Hibaru“ ist zwar vor gut einem Jahr umgebaut und von außen optisch
aufgepimmt worden, doch im Schiffsrumpf sieht es anders aus – das Schiff ist ein Ranzkahn! Unter
dem lieblos zurechtgeflickten PVC Boden tobt das tierische Leben. Wir machen uns das erste Mal
ernsthaft Sorgen um die Qualität des Duschwassers. Das Wasser aus den Duschen ist teilweise gut
40grad warm, ungefiltert. Was mögen da im Tank wohl an Krankheitserregern oder gar schlimmeren
nisten. Besser gar nicht erst drüber nachdenken, denn mit der Legionärskrankheit möchte ich nicht nach Hause
kommen.
7.3.
Heute starten wir um 7:30 Uhr. Vormittags sind eigentlich immer unsere Trollingsternstunden.
Bis um 12.00 Uhr können wir 1 Yellowfin von 10,5 kg, 3 Mahi Mahi von 3, 7 und 10,5 kg fangen.
Nach dem Mittagessen Speedjiggen. In der prallen Mittagssonne kein leichter Job. Ich befestige
ein Stück Bauchlappen wie ein Hotdog Brötchen um meinen Abyss Speedjig und gehe die Sache
etwas ruhiger an. Beim „Slowjigging“ fange ich die gleichen Fische teilweise größer, als die
Jungs beim Speedjiggen. Nur, das ich nicht bis auf die Knochen schwitze. In einer Stunde
konnten wir 1 Black GT, 1 Snapper, 2 Grouper, 1 Green Jobfish und einen Amberjack fangen
und wieder unversehrt releasen. Nur der 4,5 kg Yellowfin Tun von Micha kommt in den Topf
und auf den Tisch. Nachmittags schleppen wir wieder draußen auf Marlin und Tun. Zum frühen
Abend steuern wir eine Insel an, um neues Wasser aufzunehmen. Der kurze Landgang tut uns gut.
Das Dorf ist relativ sauber, der Strand aber über und über mit Müll und Abfall übersäht.
Viele Inseln verbrennen mittlerweile ihren Müll, ansonsten wandert alles nach wie vor ins Meer.
Auch unser Müll wird, wenn die Crew denkt wir sind eingeschlafen, ins Meer geworfen und
treibt dann stundenlang an der Oberfläche. Schade, dass es da kein Einsehen und Umdenken
gibt und die Maledivies sich ihr Paradies selber zerstören. Verdrecktes Meer = schmutzige Strände
und kein Fisch. Kein Fische = keine Touris = kein Einnahme Quelle und keine Nahrung.
Das ist ein Spiel auf Zeit.
Nach dem Befüllen der Frischwassertanks ankern wir in der Bucht. Nachts kann Roy noch einen Grouper auf die
Planke legen.
8.3.
Heute sind wir früh auf und wollen auch früh los. Um 6:30Uhr laufen unsere Lures bereits hinter dem Boot.
Bis zum Mittag wieder viele Sail Attacken, die sich aber in den ersten Runs & Jumps selber lösen. Bis zum
Mittag können wir aber doch noch einen 7,5 kg Yellowfin fangen. Nach dem Mittagessen gleiten wir durch
rote „Wolken“ von Krill und plötzlich sind sie da. Wale – viele Wale. Augenscheinlich ist es eine ganze Herde
großer Wale. Ich kann die Art nicht bestimmen. Die Kopfform erinnert an Pottwale, die fressen, so weit ich
weiß, aber keinen Krill. Die riesigen Tiere sind überall – ich schätze 50 –60 Tiere. Nach kurzer Zeit sind wir
regelrecht umzingelt. Überall rund um das Boot blasen die Riesen ihre Atemluft aus und lassen so weit
sichtbar ihre Anwesenheit erahnen. Mit langsamer Fahrt nähern wir uns den Tieren. Unter ihnen ist eine
Walmutter mit ihrem Kalb. Das Kalb allein ist fast so groß wie unser Boot. Was für ein Anblick. Da wird
Angeln zur Nebensache. Alleine so etwas hautnah zu erleben, ist der Wahnsinn. Wer weiß ob die Kinder
meiner Kinder noch Wale sehen werden.
Ich genieße diesen Augenblick und brenne das Gesehene für immer auf die menschliche, interne Festplatte.
Nach diesen atemberaubenden Erlebnissen schleppen wir weiter ergebnislos auf Marlin. Am frühen Nachmittag
erreichen wir dann unser Popperziel. Gleich der erste Wurf wird mit einem schönen 12 kg Blue Trevally belohnt.
Die Jungs benutzen Williamson, Braid und Yo Zuri Popper. Ich benutze meinen Slider aus Süd Afrika.
Bei Roy steigt mit einer granatenmäßigen Explosion ein GT ein. Nach langem Drill kann er ein 20 kg Exemplar
releasen. Bei mir steigt noch ein 15 kg GT ein und Roy`s zweiter GT bring es auch auf +/- 15 kg. Während
wir an der Riffkante Poppern, ziehen Grindwale an uns vorbei und springen teilweise ganz aus dem Wasser.
Schon beeindruckend diese tonnenschweren Tiere springen zu sehen.
9.3.
Der Tag fängt früh an. Dennis hat uns alle unsanft geweckt und schon geht es wieder los.
Bereits nach 1 Minute knallt Roy`s 30er los –GT. Kurz danach meine 30er – Sail. Harter Fight
mit dem Fisch und es sieht erst so aus, als würde der Fisch den Drill nicht überstehen. Wir
ziehen den Fisch bei langsamer Fahrt hinter dem Boot und beatmen ihn so. Nach kurzer Zeit
bekommt der Fisch wieder Farbe und erholt sich – alles OK. Keine 2 Minuten später explodiert
das Wasser um meinen Black Bart Hawaiian Brakfast an der 80er. Der Fisch reißt im ersten Run
gut 400 Meter Schnur von der Rolle, bleibt dann stehen und ist weg??? Was für ein Tagesbeginn.
Nach dem Frühstück schleppen wir weiter. Gegen Mittag wieder ein Popperstop. Wir können einige
schöne GT`s um die 15 kg fangen. Es ist windstill und unendlich heiß. Wir beschließen wieder
an einer kleinen Insel Schnorchel zu gehen.
Wie das so in einem echten Abenteuer ist, liegt vor dieser mikrobisch kleinen Insel ein Segelboot
unter italienischer Flagge. Nach kurzen Gesprächen bieten wir den Italienern frischen Wahoo und Tun an.
Unsere Kühltruhe quillt eh über. Für die 10 kg Fisch erhalten wir als Dank eine Flasche Vanille Rum aus
Mauritius und eine Flasche Gin. Vor dem Riff tauchen Delfine auf. Wir fahren mit dem Dingi zu den
Säugern, die flüchten aber sofort, als wir uns nähern. Am Nachmittag schleppen wir die am Vormittag
genommene Strecke wieder zurück und fangen einen schönen 10 kg Yellowfin und einen 7 kg Mahi Mahi.
Abend jiggen wir an der Riffkante, an der am Morgen diese gigantischen Bisse kamen.1 großer Red Snapper,
1 Rosty Jobfish und zwei Abrisse sind zu beklagen. Abends lassen wir uns die Flasche Rum schmecken.
10.3.
Vollmond. Die Windstille quält uns seit Tagen und macht das Angeln zu einer einzigen Tortour.
Wir hatten über Nacht an der selben Stelle, wir am Vortag, geankert, da wir in den frühen Morgenstunden
auf gleiche Erfolge, wie am Vortag gehofft hatten. Wir beschließen diesmal zuerst zu Jiggen – ohne Erfolg.
Dann Poppern bei gefühlten 80 Grad im Schatten ohne jeglichen Fahrtwind. Da wir uns in Windrichtung
bewegen, ist die kleine Briese nicht zu spüren- Ächtzzzzzzz.
Zwischen Frühstück und Mittag schleppen wir ohne Erfolg. Nach dem Mittag Jiggen wir an einem
Dogtooth Hotspot. Doch bis auf einen 2,5 kg Grouper und einen Barracuda nichts von irgendwelchen
Dogtooth zu sehen.
Ich schleppe wieder meinen Oli Spezial mit Ilander Bullethead Heavy, mit blauem Ballyhoo auf
130er Seaguar Fluoro mit 9/0Mustad SeaDemon Hook.
Die gleichmässig hämmernde Maschine der „Mas“ macht mich schläfrig.
Ich will mich ´ne Stunde hinlegen
und sage den Jungs: „ Wenn was beißt, ruft einfach.“ Ich hab gerade meine total verschwitze Unterhose
ausgezogen und mir für den „Notfall“ eine Badehose angezogen, als es schon von hinten brüllt.
Ich höre wie die 30er aufschreit und nicht aufhört. Ich springe aus dem Bett und haue mit dem Kopf noch gegen
einen Balken. Im vorbei rennen greife ich mir meinen Alutecnos Stand up Belt und jage zum Heck. Dann
sehe ich; was geschehen ist. Ein großer Black Marlin hatte an der Strömungskante meinen Oli Spezial
inhaliert und reißt Schnur von meiner 30er Accurate ohne Ende. Er legt eine Reihe von Sprüngen hin,
als wenn er mir Angst einflössen möchte. 530 lb Black Dynamit auf die 30er – wird ein langer Nachmittag.
Der Fisch zieht weiter Schnur und mein Backing kommt in Sicht. Wehe; wenn du mich spulst.
Ich belle Ibrahim zu, er soll Vollgas geben und wir jagen dem Riesen hinterher. Stück für Stück gewinne
ich wieder Schnur auf die Rolle. Hoffe das Mono von Momoi hält! Jetzt taucht der Marlin wieder auf und
pring was das Zeug hält. „ Du bekommst mich nicht klein“ – denke ich und motiviere mich selbst. Mit einem
gigantischen Sprung verabschiedet sich der Fisch wieder in die Tiefe und zieht wieder meine Schnur bis auf`´s
Backing. Nur die Ruhe bewahren. Die Jungs machen Fotos und filmen mich. Ich bin in einem Gefühlsstrudel,
alles dreht sich – konzentrier dich – sag ich mir immer wieder. Der Haken scheint gut zu sitzen, sonst hätte
ihn der Fisch bei seinen Sprüngen schon abgeschüttelt. Schon 2 Stunden gedrillt –ich bin in einem zeitlosen
Raum.
Gaby kommt immer wieder und gibt mir zu trinken, Carsten kommt mit Wassermelone. Zeitweise ist das Mono,
wenn der Fisch abzieht, extrem heiß und ich kühle die Schnur mit Wasser. Knallend und knistern kühlt sich das
Mono ab. Habe so was noch nie erlebt. Am Vortag habe ich die Doppelleine frisch geknotet und auch die Knoten
am Leader sind neu gemacht- eigentlich müsste alles halten. Ich erhöhe den Druck und versuche mit der
Stroking Technik den Fisch hoch zu pumpen. Stück für Stück gewinne ich Schnur auf die Rolle. Der Fisch
kommt hoch. Schon mehr als 3 Stunden gedrillt. Dann durchbricht der Fisch ein weiteres Mal die
Wasseroberfläche
und legt eine gigantische Serie von Sprüngen hin – nach mehr als 3 Stunden. Wird der gar nicht müde???
Mir schmerzen die Oberschenkel und die Knie. Am zweiten Tag auf See war ich in der Crewtoilette in eine o
ffen stehende Klappe getreten und ca. 1 Meter tief gestürzt. Dabei hatte ich mir den Hintern und den
Elenbogen geprellt, sowie mein Knie verdreht.
Ok - alle Schmerzen wegdenken und noch mal alle Kräfte mobilisieren. Immer wieder flüchtet der Marlin, a
ber die Fluchten werden kürzer. Dann geht er in die Tiefe. Ich befürchte, dass er sich bei seiner letzten
Sprungserie
verausgabt hat und nun in der Tiefe stirbt. Aber denkste! Nach weiten 45 Minuten hab ich ihn wieder
hochgepumpt
und die Doppelleine kommt das erste Mal in Sichtweite. Jubel.
Doch leider zu früh gefreut, er zieht ein weiteres mal ab.
Aber er ist angeschlagen und wenigstens genau so fertig wie ich. Die Doppelleine verschwindet noch weitere 4
Mal
bevor wir den ersten Wireversuch starten. Mittlerweile geht die Sonne unter. Es ist schon eine ganz besondere
Stimmung, solch einen Fisch in der feuerroten Abendsonne zu drillen. Nach 4 1/2 Stunden, etlichen Seemeilen,
4 Sprite`s, zwei kalten Duschen aus der Wasserflasche, kommt er seitlich ans Boot. Was für ein Gigant.
Nach dem 4. Wireversuch können wir den Fisch mit vereinten Kräften an Board holen. Doch der Marlin ist noch
lange nicht fertig. Er fängt an um sich zu schlagen. Also schnell ein Gruppenfoto und dann releasen wir diesen
großartigen Kämpfer wieder. Er taucht sofort mit kräftigen Schwanzschlägen in die Tiefe des nachtgeschwärzten
Indischen Ozeans. Jubelschreie und Umarmungen. Wir haben es als Team geschafft diesen Riesen an der 30er
zu bezwingen. Großes Lob und Dank an die Crew, Captain Ibrahim, meine Angelkumpel und Gaby.
Dank Eurer Hilfe habe ich das gigantischste Erlebnis meiner bisherigen Big Game Kariere bestreiten dürfen.
Heute wird gefeiert. Ich gebe ´ne Runde aus und beschließe morgen mal auszuschlafen. Schön gedacht,
wäre da nicht der Floh in meinem Bett, der mich die gesamte Nacht gebissen und gepiesackt hatte.
11.3.
Heute beim Jigging und Trolling kein Erfolg.
Überfahrt in das nächst nördliche Atoll. Während der Überfahrt folgen uns riesige Delfine.
12.3.
Tagsüber beim Trolling nur ein Wahoo von 7,5kg. Beim Nachtangeln noch ein Riff Barsch von 2Kg.
Freitag der 13.3
Wir starten wieder sehr früh. Die drückende Hitze ist unerträglich. Dennis startet mit einem 5,5kg Wahoo gefolgt
von einem
2kg Baby Mahi an meiner Rute. Dann Sail Attacke und Carsten bekommt seine 3. Chance. Nach gut 20 Minuten
ist sein Sail ausgedrillt,
Bilder gemacht und der 30kg Fisch released. Dann ist Micha`s Sternstunde. Im Minutentakt gehen die Wahoos
auf
seinen Lure. 5, 8, 8,5 und 15kg. Danach bekommt er Angelverbot.
Gegen Nachmittag ist die Hitze so extrem, das wir beschließen an einem Atoll zu Ankern und dort zu
Schnorcheln.
Lautlos gleiten wir an der Riffkante entlang und sehen Adlerrochen, Schildkröten und viele bunte Fische.
Plötzlich
tauchen vor uns Delfine auf, wollen aber mit uns nichts zu tun haben und tauchen ab. Auf dem Riff rauben
Bonitos.
Mit dem Dingi und unseren Spinnruten verfolgen wir die kleinen Tune bis ins knieltiefe Wasser. Die
interessieren sich
aber mehr für die mini Fischchen die sie aufgebracht haben. Beim Nachtangeln erbeuten wir noch einen Grouper
von 2kg,
2 Emperor Fische, 5 Red Snapper und eine ca. 14kg schwere Grüne Muräne, die Carsten mutig von Haken löst.
14.3
Die Hitze ist für alle unglaublich belastend. Kein Wind, nur sengende Sonne. Die See ist glatt wie ein Spiegel,
kein Wind, keine Welle, kein Fisch.Am Nachmittag fängt Dennis einen 7,5kg schweren Mahi auf seiner
mitgeschleppten
Spinnrute. Mittlerweile haben wir jede nutzbare Position an der Reeling mit mitgebrachten Rutenhaltern
versehen und
können so bis zu 9 Ruten gleichzeitig schleppen. Der Drill sieht spektakulär aus. Schöner Fisch. Bleibt nur leider
bis auf
die 4 Red Snapper und einem Riff Barsch beim Nachtangeln das einzige was beißt.
15.3.
Letzter echter Tag auf See.
Heute ist der letzte volle Angeltag. Morgen früh müssen wir in Richtung Male Atoll.
Also sind wir früh auf. Hardcore Sonne und wenig Wind drücken auf`s Gemüt und
den Kreislauf.
Micha hatte am Vortag bis spät Nachts geangelt und tagsüber viel
Sonne abbekommen und bleibt lieber im Bett. Um 9 Uhr leg ich mich auch noch mal hin.
Es ist wie verhext –es beißt aber auch überhaupt nichts. Ich freu mich langsam auf Male.
Wir werden ein wenig Shoppen und dann beim Italiener was Essen und Milkshakes trinken.
Ich kann langsam das Essen an Board nicht mehr sehen. Es ist zwar faszinierend was unser Koch
da mit seiner einen Kochstelle so zaubert. Jeden Tag Reis oder Nudeln oder handgemachte
Pommes oder auch mal Curry Kartoffeln. dazu dann gefangene Fisch.
Ich als Nichtfischesser möchte das Hühnchen in der Kühltruhe aber auch nicht mehr essen.
Tagsüber ist der Stromgenerator aus und so taut das Tiefkühlfach langsam ab. Am Abend wenn der Generator
die Kühlschränke
wieder mir Strom versorgt, wird das angetaute wieder eingefrohren. Ist ein wenig zu sehr russisch Roulette
für meinen Magen. Morgens gibt es immer Toast( auch mal angeschimmelt) und Bohnen. Ein Glück hab
ich mir ein Glass Nutella mitgebracht, das streng rationiert bis Übermorgen reichen müsste.
Jetzt ein nettes 300g Filetsteck welldone und ne Backkartoffel mit Kräuterbutter und hinterher ein
Bananen Split mit Eierlikör.
Dann reißt mich meine 30er aus meinen Träumen. Sail – kurzer Fight und der 40kg Fisch ist released.
Im Laufe des Nachmittages bekommen wir noch 3 Wahoo Attacken, wobei kein Fisch hängen bleibt.
Doch alle 3 Lures sind Kaputt- Grümpffffffff
Gegen Abend ankern wir in der Nähe eines Hotelresortes. Wir schauen einen Gruselshocker „ Deep Rising“ in
Indisch.
Eins dieser Monster. Mumien, Mutationen Streifen. Aber in Indisch bringt der Film seine eigenen Spassfaktor.
„Wolle rose kaufn“
16.3
Heute Überfahrt nach Male. Wir schleppen 50er und 80er auf Marlin und Tun. Popper-, Jigging- und kleinere
Ruten
werden sauber gemacht und demontiert. Alle Lures, Wobbler und anderes Zeug das wir nicht mehr brauchen
wird a
uch schon eingepackt. Micha gibt seine Schnüre der Crew, die sich die Schnur auf Wasserflaschen spulen. Dann
plötzlich Marlin Strike. Carstens Oli Spezial wurde von einem kleineren Black Marlin gepackt. Leider steigt der
Fisch bei den ersten Sprüngen aus. Dann bekommt Dennis eine letzte Sail Chance. Wir können den Fisch nach
kurzen Drill releasen. Nachmittags Ankunft in Male. Wir machen uns Stadtfein und gehen von Board. Ich hab
mir vorgenommen 2 schöne geschnitze Marline zu kaufen und werde in meinem „Stammladen“ schnell fündig
nd handeleinig. Ich werde mir an dem gut 60cm handgeschnitzen Marlin eine Messingplatte mit den Daten des
Drill montieren um mich an diese Erlebniss zu erinnern. Der zweite kommt als Deko in den Shop. In einem
Laden
finde ich einen ca. 1 Meter hohen geschnitzen Sail mit dazugehörigen Riff und flüchtenen Fischen. Leider viel
zu
groß zum mitnehmen. In einem anderen Laden finde ich einen wunderschön geschnitzen GT. Leider will der
Händler 250 US $ haben und lässt auch mit sich nicht handeln. Also dann eben nicht. Reich beladen machen
wir uns auf den Weg zu unserem „Stamm Italiener“ und hauen uns die Wampe so richtig voll. Hinterher
schlendern
wir noch durch Neu Male, vorbei an den ganzen kleine Boutiquen. Leider ist mein meiner Größe nichts zu
finden.
Bin halt zu Groß für die kleinen Maledivies.
Nachts bleiben wir im Hafen von Male.
17.3.
Nach dem Frühstück gehen wir noch einmal nach Male zum shoppen. Ich möchte unbedingt diesen GT für`s
Geschäft.
Der Verkäufer erzählt mir was von „ein Hai oder Marlin seien viel einfacher herzustellen, als ein GT“. Jaja,
sabbel die sabb,
die Schnitzereien kommen doch eh aus Fernost.Was ihr den Touris hier andrehen wollt ist alles Quatsch. Hab ich
halt Pech gehabt.
Achtung! In dem kleiner Shop vor dem Flughafen gibt es die „Tourisachen auch, nur viel billiger.
Beim Handeln in den Shops erst mal 10% des Listenpreises anbieten. Der endgültige Kaufpreis
wird so bei 40-50% des Listenpreises liegen.
Wir essen das letzte Mal an Board packen unsere Sachen und Ibrahim setzt uns um 15.00 Uhr am Flughafen ab.
Jetzt hoffentlich keinen Stress wegen unseres Gepäckes. Die Dame beim CHECK IN sagt mir, das es nicht
möglich
ist, als Gruppe einzuchecken und jeder solle sein Gepäck einzeln abgeben. Nach meiner Bitte den Supervisor
zu holen, wird die Dame ruhiger und sagt, dass von der Pressestelle ja 10 kg zusätzlich hinterlegt sind, so das
es bzgl. Übergewicht keine Problem gibt. Na, geht doch. Ist schon fein, wenn man eine Mutter hat, die
Journalistin ist und bei Problemen dann die Pressestellen anschreibt. Danke Ma.
Der Rückflug verlief ohne Probleme und so landeten wir alle glücklich und total im A... um 6:15 Uhr am
18.3.2009 in Berlin,
genau dort wo unser Abenteuer begann.
Erfreuliches Resümee der Reise ist, das die neue maledivische Regierung ein Umwelt Programm gestartet hat
und die
Inseln anfangen den Müll zu verbrennen. Ich hoffe, die Maledivies bekommen ihr Müllproblem in den Griff,
bevor sie
sich ihr Paradies selber zerstören und sich so um Nahrung und alle Einnahme Quellen aus dem Tourismus
bringen.
Auch vorbildlich, dass es ein Haischutzprogramm gibt. In 2 Wochen tritt es in Kraft und dann dürfen Hai
Produkte,
wie Gebisse und Zähne weder verkauft noch ausgeführt werden. Doch wenn man so sieht, wie viele gerade
große
Haigebisse in den Shops hängen, glaube ich es wird ewig dauern, bis sich die Bestände erholen. Mann müsste so
etwas global durchdrücken, dann hätten die Haie eventuell noch eine Überlebens Chance.
Ich war sehr stolz das 98% aller Fische beim Trolling auf meine Oli Spezial bissen. Egal ob mit Iland Saillure,
SeaStar oder Ilander Bullethead, schwarzen oder blauem Williamson Ballyhoo. Dieser Lure bringt Fisch.
Wir konnten den Black Marlin, alle Sails, unsere Mahi`s, Yellowfin und auch Wahoos mit diesem Lure fangen.
Während Combi Köder mit Fischfetzen, meine Lures von Zuker, Williamson, Black Bart und Yo Zuri ohne
Erfolg blieben.
Es war eine erlebnisreiche Reise mit tollen Freunden und einer wunderschönen Frau an meiner Seite, voller
Abenteuer,
Nervenkitzel, Emotionen, Siegen und Verlusten. Ich bin unendlich glücklich über mein Tackle von Accurate und
Alutecnos,
das mich zu keiner Sekunde im Stich gelassen hat.
Wir haben viele Fische gefangen und konnten sogar unsere Wahoos ungegafft wieder releasen. Wir waren von
der ersten
Sekunde an ein eingespieltes Team.
Abschließend ist zu sagen, sollte es eine weitere Malediven Tour in 2010 oder 2011geben, wird diese weit in den
Süden führen.
Je südlicher wir kamen, um so besser haben wir gefangen. Das Wichtigste ist jedoch ein neues Boot zu finden.
Nach der
Meldung über das Schiffsunglück bei dem Stephan und Claus nur knapp dem Tod entkommen sind, macht man
sich schon
so seine Gedanken zum Thema Sicherheit. Und da ist man auf der „Mas Hibaru“ einfach verloren. Die Reling ist
so lange
ich den Kahn kenne, lose und man muss um sein Tackle fürchten. Deshalb haben wir Teile der Heckreling mit
Seilen gesichert.
Es gibt keine Rettungswesten, geschweige denn eine Rettungsinsel. Zudem erhöht der Eigner in
Quartalsabständen die
Charterpreise und verlangt mittlerweile für das Abholen und die Wassertaxifahrt zur „Mas Hibaru“ 150 US $.
Alles in allem viel Geld für wenig Ruhm. Ibrahim ist einer der besten Kapitäne in den Malediven, das hilft aber
auch nichts,
wenn ihm der Kahn unterm Hintern verfault.
Fang Statistik:
1 Black Marlin 530lb (240kg)
9 Sails 30 - 55kg
16 Wahoos 6 – 15kg
7 Yellowfin Tun 7,5 – 13kg
11 Gt`s 13 – 15kg
49 sonstige Fische wie Grouper, Snapper, Job Fish, Jacks, Barracudas und der Muräne
2 – 14kg