grenzbesetzung (1939 - 1945) - Bibliothèque cantonale et

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grenzbesetzung (1939 - 1945) - Bibliothèque cantonale et
KANTON WAADT
DEPARTEMENT FÜR BILDUNG, JUGEND UND KULTUR (DFJC)
AMT FÜR KULTUR (SERAC)
dp • Nr. 37bis – 2013
GRENZBESETZUNG (1939 - 1945)
DAS LEBEN IM BUNKER AM 10. MAI 1940
Infanteriebunker
Villa Rose
Gland
Das vorliegende Dossier ist erstellt worden, um den Geschichtslehrern und -lehrerinnen
des neunten obligatorischen Schuljahres [mit 14- bis 15-jährigen Schülern und Schülerinnen] einen Besuch an einem sinnbildlichen Ort – der Villa Rose – zum Thema „Die Schweiz
im Zweiten Weltkrieg“ vorzubereiten. Mit gewissen Anpassungen eignen sich die im vorliegenden Dossier angegebenen didaktischen Ansätze auch ohne weiteres für Schüler und
Schülerinnen der folgenden Schuljahre.
Die im Text orange gesetzten Wörter werden im Glossar (Seite 26) definiert.
INHALTSVERZEICHNIS
PRAKTISCHE INFORMATIONEN FÜR SCHULEN.....................................................2
DIE ASSOCIATION DE LA LIGNE FORTIFIÉE DE LA PROMENTHOUSE
IN WENIGEN WORTEN ...........................................................................................5
EINLEITUNG............................................................................................................6
VORHER
é
VERSTEHEN DER STRATEGIE.................................................................................7
Die Schweiz bereitet sich auf den Krieg vor...................................................... 7
Die Promenthouse-Befestigungslinie................................................................ 9
Die Villa Rose ....................................................................................................10
m
m
VORHER
WÄHREND
é
LÖSUNG DER AUFGABEN......................................................................................17
é
In Kriegsbereitschaft!.
........................................................................................17
Die Aufgaben…....................................................................................................19
Schlussbericht....................................................................................................23
WÄHREND
NACH…
NACH…
VORHER
...HER
é
...HER
é
BILANZ DER OPERATIONEN…...............................................................................25
Die Schweiz und die Schweizer im Zweiten Weltkrieg.....................................25
Die Villa Rose als historisches Zeugnis............................................................25
Um weiterzugehen.............................................................................................25
GLOSSAR.......................................................................................................................... 26
BIBLIOGRAFIE, WEBOGRAFIE UND FILMOGRAFIE.................................................. 27
—1—
PRAKTISCHE INFORMATIONE FÜR SCHULEN
Infanteriebunker Villa Rose Route suisse 8
CH-1196 Gland
www.toblerones.ch
Tel. +41 (0)22 365 66 00
(Nyon Région Tourisme)
Öffnungszeiten
Öffnung auf Verlangen für Gruppen.
Die jährlichen Öffnungszeiten sind öffentlich und gratis.
Um mehr zu erfahren: www.toblerones.ch.
Tarife
Schulen
Lehrperson, die einen Besuch vorbereitet
Klassenbegleitperson
Klassenpauschale
Gratis
Gratis
Fr. 60.-
Erwachsene
Gruppe
Fr. 80.-
Während der jährlichen Öffnungszeiten des Bunkers ist der
Eintritt gratis.
Führungen (in französischer, deutscher oder englischer
Sprache),
Zuschlag
Fr. 50.-/Gruppe
Was man wissen muss
Ein Voranmeldung des Besuches ist unerlässlich, und zwar
mindestens zwei Wochen im Voraus an Nyon Région Tourisme
unter +41 (0)22 365 66 00.
Den Lehrpersonen wird dringend geraten, den Bunker Villa Rose
und die Site www.toblerones.ch zu besuchen, bevor sie sich
mit ihrer Klasse dahin begeben.
Für den Besuch sind vorzugsweise mindestens zwei Stunden
einzuplanen, um die im vorliegenden Dossier (Seiten 19-23)
vorgeschlagenen Aufgaben erfüllen zu können.
Die Lehrperson muss ihre Schüler und Schülerinnen aus
Sicherheitsgründen während der gesamten Dauer des Besuchs
begleiten.
Während des Besuchs werden die Schüler und Schülerinnen
auf die Sicherheitsanweisungen aufmerksam gemacht
(um mehr zu erfahren: www.toblerones.ch).
—2—
An Ort und Stelle vorhandenes Material
Der Lehrperson und ihrer Klasse stehen Computer (mit InternetAnschluss) und Drucker zur Verfügung. Wenn die Schüler
und Schülerinnen über Computerkenntnisse verfügen, können
sie ihre Berichte (siehe Seite 23) dort erstellen. Sie können
Dokumente einscannen, in ihren Bericht integrieren und ihn
mit einem Beamer der ganzen Klasse präsentieren. Es wird
der Lehrperson vorgeschlagen, sich mit einem USB-Stick zu
versehen, um die im Bunker erstellten Arbeiten zu speichern
und nach der Rückkehr in die Schule weiter verfolgen zu können.
Eine Mediathek umfasst vor allem Aktualitätenfilme aus der
Cinémathèque suisse aus den Jahren 1939-1945, sowie weitere
Filme in verschiedenen Sprachen.
Zudem stehen Erkundungsspiele zur Verfügung:
à Nr. 1 für Kinder von 6 bis 9 Jahren;
à Nr. 2 für alle von 10 bis 99 Jahren.
Picknick-Plätze
Bei schönem Wetter bieten mehrere Stellen entlang des „Sentier
des Toblerones“ (Toblerone-Weg) genannten Wanderweges und
in der Nähe des Bunkers Picknick-Möglichkeiten.
Bei schlechtem Wetter steht neben dem Kraftwerk am Ufer der
Promenthouse 5 Minuten vom Bunker entfernt ein Unterstand
zur Verfügung.
Zudem ist es möglich, sich in den Dachstock der Villa Rose
zu begeben, wenn dieser nicht anderweitig besetzt ist.
Das vorliegende pädagogische Dossier ist unter
www.ecole-musee.vd.ch und www.toblerones.ch herunterladbar
oder steht den Lehrpersonen bei Nyon Région Tourisme als
Papierversion zur Verfügung.
Zufahrt Um zum Infanteriebunker Villa Rose zu gelangen, wird
den Klassen dringend empfohlen, entlang des TobleroneWeges zu gehen, damit die Schüler und Schülerinnen
das Gelände besser begreifen und die militärischen
Bauwerke sehen können. Die Karte des Weges kann
gratis unter www.nyon-tourisme.ch bestellt werden.
Mit dem Zug
Der Bunker ist vom Bahnhof Gland aus zu Fuss entlang des
Toblerone-Weges in 20 Minuten erreichbar.
Mit dem Bus
Von Nyon aus mit der TPN-Linie Nr. 817.
Haltestelle Domaine Impérial.
—3—
Mit dem Auto
Autobahn A1, Ausfahrt Gland.
Parkplätze
-Refuge de Gland - Golf du Domaine Impérial, auch für Cars;
-an der Kreuzung der Route du Mont-Blanc mit der Route suisse.
Zugang für Behinderte
Das Erdgeschoss und der Dachstock des Bunkers sind für
Behinderte zugänglich.
Zugang zur Villa Rose über den Toblerone-Weg. Auszug aus der Karte des gesamten Wanderweges, die unter
www.nyon-tourisme.ch gratis bestellt werden kann.
—4—
DIE ASSOCIATION DE LA LIGNE FORTIFIÉE DE LA PROMENTHOUSE
IN WENIGEN WORTEN
Die gemeinnützige Association de la Ligne fortifiée de la Promenthouse (ALFP) ist am
12. März 1996 gegründet worden, nachdem mit der Armeereform 95 insbesonders die
Grenztruppen abgeschafft wurden. Damit wurde die Militärzone der Promenthouse, wozu
die Villa Rose gehört, entmilitarisiert. Die Bewaffnung und Ausrüstung wurden aus allen
Schweizer Bunkern entfernt und die Gebäude zum Verkauf ausgeschrieben.
Mit dem Wunsch, die Spuren des Erbes dieser Region aufrechtzuerhalten, entschieden sich
Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der aufgelösten Formationen, die ALFP zu gründen.
Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt
•
•
•
den Standort Promenthouse und insbesondere die dortige Befestigungslinie aufrechtzuerhalten und aus dem Infanteriebunker Villa Rose eine Gedenkstätte zu machen;
einen didaktischen Weg zu schaffen, der die neuere Geschichte der Schweiz und den
ökologischen Wert des Standortes betont;
zahlreichen aktiven militärischen Vereinigungen einen Sammelpunkt zu verschaffen.
Die folgenden kulturellen Westschweizer Institutionen sind Partner der ALFP:
Alimentarium, Museum der Ernährung, Vevey; Centre historique de l’agriculture, Changins;
Cinémathèque suisse, Lausanne; Musée du bois, Aubonne; Musée historique, Nyon; Musée
militaire genevois, Genf; Musée militaire vaudois, Morges; Schweizerisches Landesmuseum
Prangins; Musée suisse du jeu, La Tour-de-Peilz. Objekte dieser Institutionen sind unter
anderem in der Villa Rose ausgestellt.
Die ALFP steht den Lehrpersonen zur Verfügung, die anlässlich des Besuchs des
Infanteriebunkers Villa Rose mit ihrer Klasse eine sachgerechte Unterstützung wünschen.
—5—
EINLEITUNG
Das vorliegende Dossier bietet den Lehrpersonen die Möglichkeit, die Geschichte der
Schweiz während des Zweiten Weltkriegs durch das Angebot einer attraktiven Erfahrung
zu behandeln, nämlich den Besuch des in der Gemeinde Gland gebauten Infanteriebunkers
Villa Rose als Bestandteil der Promenthouse-Befestigungslinie.
Die Lehrperson führt in den Besuch des Bunkers ein, indem sie die Entwicklung der totalitären Regime erklärt, und wie sich die Schweiz auf den Krieg vorbereitet hat. Sie erwähnt
die Befestigungsbaumassnahmen und schlägt den Schülern und Schülerinnen vor, sich die
Verteidigung der Region von Gland, den Bau eines Bunkers und die Lebensbedingungen
darin vorzustellen. Das Ziel besteht darin, fünf Themenkreise herauszukristallisieren, die
beim Besuch als roten Faden dienen sollen:
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•
•
•
•
Vorbereitung zum Kampf
Technik
Versorgung
Psychologie
Beziehungen nach aussen
Der Besuch verlangt von den Schülern und Schülerinnen Beobachtungs-, Überlegungs- und
Improvisationsvermögen, wenn sie in einen bestimmten Kontext versetzt werden, nämlich
jenen des 10. Mai 1940. Angesichts der Gefahr eines möglichen Angriffs auf die Schweiz
identifizieren sie sich mit dem Kommandanten des Bunkers und erstellen aufgrund der
ausgestellten Objekte und des verfügbaren Multimedia-Materials einen Aufgabenbericht.
Auf diese Weise werden die in der Klasse getroffenen Annahmen überprüft.
Zurück in der Schule bilden die gesammelten Informationen die Grundlage für eine vertiefte Betrachtung über die Einstellung der Schweiz und der Schweizer und Schweizerinnen
während des Zweiten Weltkriegs. Die Informationen bieten den Schülern und Schülerinnen
die Möglichkeit, sich diesmal in die Lage des Historikers zu versetzen und die Bedeutung
der Villa Rose als Zeuge der Geschichte zu verstehen.
—6—
m
VORHER
VERSTEHEN DER STRATEGIE
WÄHREND
é
Die Schweiz bereitet sich auf den Krieg vor
Die Lehrperson stellt die geopolitische Situation in Europa am Ende der 1930er Jahre vor.
Sie weist auf die Situation der Schweiz und insbesondere auf die angesichts der Europa
erschütternden Ereignisse und der durch die deutsche Wehrmacht durchgeführten
Invasionen angeordnete erste Generalmobilmachung
vom 2. September 1939 hin. Von den
NACH…
...HER
450 000 mobilisierten Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten wurde etwa ein Drittel zur
Überwachung der Grenzen eingesetzt.
é
Frankreich baut zu seiner Verteidigung entlang der Grenze zu Deutschland die MaginotLinie. Über 300 Kilometer entstehen zwischen Basel und Sedan zahlreiche befestigte
Unterstände. Befürchtend, dass Deutschland versucht, die Maginot-Linie südlich zu
umgehen, sieht auch die Schweiz in den dreissiger Jahren vor, ihre Nordgrenze, und – aus
Neutralitätsgründen – auch die übrigen Grenzen zu befestigen. Das Ziel war die militärische Dissuasion. Zudem konnten in einer schweren Weltwirtschaftskrise Arbeitsplätze
geschaffen werden.
Plan der von Frankreich
entlang der Ostgrenze
gebauten Maginot-Linie.
—7—
Ab 1934 wurden auf den wichtigsten möglichen Angriffsachsen, nämlich in den Alpen, im
Osten des Landes (zwischen Sargans und Basel) und entlang des Juras einzelne Bauwerke
erstellt. Um diese Bauwerke zu verbinden, wurden Befestigungslinien errichtet.
Es wurden Bunker, Schiessstellungen, Unterstände und Tanksperren gebaut. Die
Tanksperren, die dazu dienen, den Vormarsch der Panzer zu verlangsamen, bestehen im
Wesentlichen aus Stahlbetonblöcken, die auch „Toblerones“ genannt werden, da sie den
Dreiecken der Schokolade mit diesem Namen gleichen.
Diese Befestigungsstrategie erreicht ihren Höhepunkt Ende Sommer 1940 mit der Schaffung
des nationalen Réduits auf Veranlassung General Guisans. Aufgrund der von der deutschen
Armee an den Tag gelegten Effizienz in offenem Gelände, dank dem koordinierten Einsatz
von Flugzeugen und Panzern, sieht der General den Rückzug der Schweizer Truppen in die
Alpen vor, um dem Feind
den Kampf im gebirgigen
Gelände aufzuzwingen.
In der Klasse arbeitet
jede Gruppe an den fünf
Thematik,
um
einen
Gesamtüberblick über die
Konzeption des Bunkers
zu erhalten. (Wenn es die
Lehrperson vorzieht, kann
sie jedoch jede Gruppe an
einer einzigen Thematik
arbeiten lassen).
Zugunsten der Soldaten der Arbeitskompanien und ihren Familien
hergestellte Postkarte. Sie zeigt den Bau der eine Tanksperre bildenden
Stahlbetonblöcke (Toblerones).
Die Promenthouse-Befestigungslinie umfasst 2700 „Toblerones“.
—8—
Die Lehrperson kann die
Thematik 1 übernehmen,
wenn sie denkt, die geografischen Gesichtspunkte seien
zu schwierig für ihre Schüler
und Schülerinnen, oder sie
es als notwendig erachtet,
ein Beispiel für die durchzuführende Arbeit zu geben.
Geografische Karten stehen
unter www.toblerones.ch
zur Verfügung.
Die Promenthouse-Befestigungslinie

Thematik 1: Vorbereitung auf den Kampf
Die Schüler und Schülerinnen setzen eine aus Bunkern und „Toblerones“ bestehende
Verteidigungslinie auf eine Karte der Region ein. Sie berücksichtigen die natürlichen
Gegebenheiten (Jurakette, See, Wasserläufe) und die verschiedenen geostrategischen Gesichtspunkte (Kommunikationswege, Ortschaften, Bevölkerung, diverse zu
schützende Ressourcen).
Für die Konstruktion der Promenthouse-Befestigungslinie verwendete Karte der Region Gland
(von www.toblerones.ch herunterladbar).
—9—
Die Schweiz bereitet sich in unserem Fall auf einen möglichen Angriff von Westen vor. Die
Grenzbrigade 1 hat den Auftrag, den Sektor zu verteidigen, der im Norden von der Grenze
zu Frankreich dem Jura entlang und im Süden bis zum Ufer des Genfersees reicht. Diese
Zone vom Jura bis zum See zwischen Genf und Lausanne stellt die mögliche Stossachse
eines mit mechanisierten und gepanzerten Mitteln ausgerüsteten Gegners in Richtung auf
das Mittelland und damit das Zentrum der Schweiz dar.
Nach dem Überschreiten der Grenze ist der Fluss Promenthouse das erste Hindernis, das den
Vormarsch eines von Westen angreifenden Feindes stoppen kann. Die Befestigungslinie, in
der sich der Infanteriebunker Villa Rose befindet, folgt den Schluchten von drei Wasserläufen:
dem Bach Combe, der Serine und der Promenthouse. Der Bau der Befestigungslinie begann
1937. Sie umfasst über eine Strecke von ungefähr acht Kilometern 2700 „Toblerones“, zwölf
Bunker und rund hundert sekundäre Bauwerke. Die umliegenden Brücken sind vermint.
Die Bauwerke sind von Stacheldraht und Tretminen umgeben. Der Infanteriebunker Villa
Rose sperrt die Route suisse, die damals, vor dem Bau der Autobahn 1964, die wichtigste
Verbindungsstrasse zwischen Genf und Lausanne war.
Die Villa Rose

Thematik 2: Technik
Die Schüler und Schülerinnen zeichnen den Plan eines Infanteriebunkers. Wie stellen
sie ihn sich vor? Als mittelalterliches Schloss? Als Bunker? Als Wachtturm? Um diese
Aufgabe zu erfüllen, stellt sich die Frage, „gegen wen gilt es, sich zu verteidigen?“,
und über den Nutzen der Tarnung.
Da der Infanteriebunker einige Ähnlichkeiten mit einem Unterseeboot aufweist, wie soll
die Wasser- und Stromversorgung sowie die Lufterneuerung sichergestellt werden?
Das Bauwerk ist als Einfamilienhaus getarnt: rosa Fassade und grüne Fensterläden. An
die Fenster sind falsche Vorhänge gemalt. Das Mansardendach ist mit Ziegeln bedeckt.
Die Wände des Bunkers bestehen aus Stahlbeton mit einer Dicke von 2 bis 2,5 Metern.
Die Maueröffnungen enthalten 10 Zentimeter dicke Stahlplatten, um einem Beschuss zu
widerstehen.
Der Infanteriebunker hat zwei Stockwerke:
•
•
ein Kampfraum genanntes Erdgeschoss, wo sich die verschiedenen Waffenstellungen
befinden;
ein Unterkunftsraum genanntes Untergeschoss, wo sich der Schlafraum für die
Besatzung, der Essraum, die Küchenecke und das Zimmer des Kommandanten
befinden.
Der Dachstock wurde daraufgebaut, damit der Infanteriebunker einem Wohnhaus gleicht.
Er war als Kantonnement für die Soldaten der Aussenverteidigung des Infanteriebunkers
eingerichtet worden. Kürzlich wurde dort von der Association de la Ligne fortifiée de la
Promenthouse eine einer Soldatenstube nachgebildeten Verpflegungsstätte eingerichtet.
— 10 —
Axonometrischer Plan des Infanteriebunkers Villa Rose.
— 11 —
Die Stromversorgung erfolgt über einen Generator, der von einem Petrolmotor angetrieben wird, da bei einem Angriff die Stromnetze zu den ersten strategischen Infrastrukturen
gehören, die vom Feind zerstört werden. Im Innern des Bunkers werden Tag und Nacht
künstlich erzeugt.
Das auf dem Dach gesammelte Regenwasser läuft über einen Sandfilter in ein Hauptreservoir
mit einem Fassungsvermögen von 4000 Litern. Jeden Tag müssen mit Handpumpen die
Reservoirs im Kampf- und im Unterkunftsraum gefüllt werden. Bei einem Angriff muss
die externe Wassergewinnung unterbrochen werden, da das Wasser vergiftet sein kann.
Selbst wenn kein Angriff vorliegt, muss mit dem Wasser sehr sparsam umgegangen werden. Im Bunker dient das Wasser zum Trinken und Kochen, zu Reinigungszwecken, für die
Toilette, zum Kühlen der Maschinengewehre und in beschränktem Mass für die körperliche
Hygiene. Um sich zu waschen, sind keine Duschen vorhanden. Die Soldaten verfügen über
maximal 50 Liter Wasser pro Mann und Tag. Heute beträgt der Verbrauch in der Schweiz
durchschnittlich 162 Liter pro Person!
Der Bunker ist mit einer externen Luftversorgung ausgerüstet. Die Luft wird von einer
Maschine angesaugt und auf die Lüftungsschlitze in den einzelnen Stockwerken verteilt. Im
Alarmfall wird die Zuluft durch ein internes Lüftungssystem gefiltert.
Wenn mit den Maschinengewehren geschossen wird, entstehen Rauch und toxische Gase
im Inneren des Bunkers (im Kampfraum). Die Geschützbedienung trägt beim Schiessen
Gasmasken. Damit man in den Unterkunftsraum zurückkehren kann, ohne die Luft zu kontaminieren, ist zwischen den beiden Räumen eine Schleuse vorhanden. Bei Luftverschmutzung
verharren die Soldaten ungefähr zehn Minuten in der Schleuse, die benötigt werden, um die
verschmutzte Luft auszustossen und durch frische Luft zu ersetzen.
Das Vorhandensein einer Panzerabwehrkanone zeigt, dass man mit einem Panzerangriff
rechnet. Die Schützen im Bunker sehen ihr Ziel wegen Distanz, künstlichem Nebel oder
natürlichen Hindernissen nicht unbedingt. Externe Beobachter im Gelände helfen ihnen mit
Feindmeldungen und führen sie über das Telefon. Hierauf richten die Schützen ihre Waffe
anhand eines Schiesspanoramas, das die Position der einzelnen Ziele im Gelände angibt.
— 12 —

Thematik 3: Versorgung
Die Schüler und Schülerinnen erstellen eine Liste der Vorräte, die sie als unerlässlich
erachten, um die Versorgungsunabhängigkeit der Soldaten während mehrerer Tage
sicherzustellen.
Sie listen ebenfalls auf, welches Material und welche Gegenstände im Bunker
vorhanden sind.
Dann organisieren sie die Aufgaben: Reinigungs-, Küchen-, Aufräumdienst usw.
Neben dem Kommandanten kann die Villa Rose eine Besatzung von zwanzig Mann aufnehmen. Am Anfang des Krieges verfügt jeder Infanteriebunker über einen Notvorrat, der nur
im absoluten Notfall gebraucht wird und bei einem Angriff eine Versorgungsunabhängigkeit
von insgesamt zehn Tagen ermöglicht. Dieser Vorrat besteht aus Suppen in Beuteln,
Büchsenfleisch, Militärbiscuits, Teigwaren, Gemüsekonserven, Tee, Zucker, Öl und
Schokoladepulver. Bei nicht unmittelbarer Gefahr wird der Infanteriebunker täglich von
aussen versorgt. Die Verpflegung kann mit den Selbstkochkisten warm gehalten oder wenn
nötig mit einem Petrolkocher aufgewärmt werden.
Diese Thematik bietet der Lehrperson die Möglichkeit, auf die Probleme der
Lebensmittelrationierung und die Einführung des Plan Wahlen einzugehen, der darauf
abzielte, die Unabhängigkeit der Schweiz in Bezug auf die Selbstversorgung mit
Lebensmitteln zu verstärken.
Im Rahmen des Plan Wahlen wurden die öffentlichen Parkanlagen gepflügt, um Kartoffeln zu pflanzen. Wie hier
in Lausanne im Parc du Denantou.
— 13 —
Parc de la Grange in Genf.
Ab Oktober 1939 erhält jede Schweizer Familie Lebensmittelkarten und Mahlzeitencoupons.
Das System berücksichtigt die physiologischen Bedürfnisse der einzelnen Personen je nach
Alter, Arbeit und den regionalen Gewohnheiten. Die Rationierung bezieht sich vorerst auf
Getreide, Teigwaren, Mehl, Reis, Zucker sowie Öl und Fett. Auch Seife, Textilien, Schuhe und
Brennstoffe werden nach und nach rationiert. 1941 und 1942 werden die Einschränkungen
auf Kaffee, Tee, Kakao, Milch, Käse, Brot und Fleisch erweitert. „Fleischlose Tage“ werden
eingeführt. Der Verkauf von frischem Brot wird eingeschränkt. Oft kommt es trocken, 48
Stunden nach seiner Herstellung, auf den Markt. Sowohl die Zivilpersonen als auch das
Militär sind der Rationierung unterworfen. Einige setzen sich über diese Bestimmungen
hinweg und versorgen sich auf dem schwarzen Markt.
Die Einführung des – nach dem Namen des Initianten Friedrich Traugott Wahlen,
Abteilungsleiter beim Eidg. Kriegsernähungsamt benannten – Plan Wahlen begann im
Frühjahr 1941, um die Selbstversorgung des Landes mit Lebensmitteln zu verstärken.
Alle nutzbaren Böden, unter Einschluss der Sportstadien und öffentlichen Parks, mussten angebaut werden. Parallel dazu ging die „Anbauschlacht“ weiter: Frauen, Arbeitslose,
Freiwillige und oftmals Schüler wurden zur Unterstützung der Landwirte eingesetzt.
— 14 —

Thematik 4: Psychologie
Eingeschlossen und zusammengepfercht zu leben ergibt Probleme. Welche? Nachdem
die Schüler und Schülerinnen die Probleme aufgezählt haben, die diese Situation
im Bunker stellen können, stellen sie sich die Vorbeugungsmassnahmen vor, die
der Kommandant getroffen haben könnte, sowie die Formen der Entspannung der
Soldaten in Momenten der Ruhe.
In Gefahrensituationen muss aus einem Infanteriebunker rund um die Uhr geschossen
werden können. Die Soldaten lösen sich regelmässig ab. Ein Drittel der Besatzung ist
im Einsatz, ein Drittel in Reserve und ein Drittel ruht. Der Unterkunftsraum umfasst
12 Liegeplätze.
Die Männer schlafen nacheinander auf denselben Matratzen. Nur der Kommandant verfügt
über ein eigenes Zimmer.
Die Infanteriebunker-Stellung hatte den speziellen Auftrag, die Route suisse auf der
Höhe der Brücke über die Promenthouse zu sperren und jedes Vorstossen des Feindes in
Richtung Lausanne zu verhindern. Sie erachtete ihre Verantwortung als wichtiger als jene
der sich draussen befindlichen Infanterie. Aus diesem Grunde war die Motivation innerhalb
des Bunkers besonders gross.
„Die Moral der Truppe war ausgezeichnet. Man war bereit, sich mit dem Feind zu schlagen.
Die Atmosphäre war gut, auch wenn man sich bewusst war, bewaffnungsmässig unterlegen
zu sein“, erklärt Jean-François Massy, damals Leutnant der Grenzfüsilierkompanie I/218.

Thematik 5: Beziehungen nach aussen
Die Schüler und Schülerinnen stellen sich vor, welche Mittel der Besatzung zur
Verfügung stehen, um mit der Aussenwelt zu kommunizieren. Wie tauschen die
Soldaten unter Berücksichtigung der Geheimhaltung Informationen aus? Wie können
sie ihre Familien ohne Internet und Natel beruhigen?
Die Infanteriebunker sind dafür vorgesehen, im Ernstfall eine lange dauernde Besetzung
zu überstehen. Die Männer sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Was sich im Innern
abwickelt, untersteht der militärischen Geheimhaltung. Die Bevölkerung der in der Nähe
liegenden Dörfer weiss nicht, was dort vorgeht. In stillen Perioden verlassen jedoch die
Männer regelmässig den Bunker. Manchmal detachiert der Kommandant Soldaten zum
«Landdienst» auf den umliegenden Bauernhöfen.
Die Armee benützt für die Kommunikation den Morsetelegrafen. Der Morse-Code besteht
aus einer Kombination von langen und kurzen Signalen für die Buchstaben, Zahlen und
Satzzeichen. In der Villa Rose ist heute ein solches Gerät zu sehen, damals war jedoch in
diesem Infanteriebunker keines vorhanden.
— 15 —
Das Telefon im Unterkunftsraum dient ausschliesslich der militärischen Kommunikation mit
dem Bataillonskommandanten, den Beobachtungsposten, zwischen den Infanteriebunkern
und mit anderen Kampfstellungen.
Um ihren Familien Nachrichten zukommen zu lassen, schrieben die Soldaten Briefe überdie kostenlose Feldpost.
Das für Übermittlungsgeräte und optische Signale verwendete Morse-Alphabet.
— 16 —
m
LÖSUNG DER AUFGABEN
WÄHREND
Der Besuch erfolgt in drei Schritten. Die Lehrperson versammelt ihre Schüler und
Schülerinnen in der Soldatenstube und umschreibt den Rahmen des Besuchs. Dann begeben
sie sich in Gruppen auf Entdeckungsreise in den Infanteriebunker. Sie arbeiten an den in der
Klasse besprochenen Thematiken und erstellen auf einer A4-Seite einen Aufgabenbericht.
Schliesslich versammelt sich die ganze Klasse wieder in der Soldatenstube, um die gesammelten Informationen zusammenzutragen.
NACH…
...HER
Es wird empfohlen, für den Besuch mindestens zwei Stunden vorzusehen, damit die
Aufgaben gelöst werden können.
é
In Kriegsbereitschaft!
Die Lehrperson erläutert den als Rahmen für diesen Besuch dienenden Zusammenhang:
„Wir befinden uns am 10. Mai 1940“.

Die Lehrperson verteilt an die Schüler und Schülerinnen einen Auszug aus einer
Zeitung vom 10. Mai 1940, welcher über die Ereignisse an diesem bedeutenden
Datum berichtet. Welche Ereignisse erscheinen ihnen wichtig zu sein?
Am 10. Mai 1940 gegen 1 Uhr morgens löste die deutsche Wehrmacht eine grosse Offensive
in Richtung auf die Westfront, den sogenannten Blitzkrieg aus. Holland, Belgien und
Luxemburg werden angegriffen und kapitulieren nach wenigen Stunden. An den darauffolgenden Tagen stossen die Truppen des Deutschen Reiches schnell nach Westen vor.
Die Panzerdivisionen überqueren das Massiv der belgischen Ardennen und stossen zur
Überraschung des französischen Armeekommandos und der französischen Regierung
gegen Frankreich vor. Es war der Beginn des sogenannten Westfeldzugs, der mit der
Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages vom 22. Juni 1940 und der Besetzung
endete.
In der Schweiz ist die Beunruhigung gross.
„Man hatte erfahren, dass die deutsche Armee am frühen Morgen in die wie die Schweiz
neutralen Länder Holland, Belgien und Luxemburg eingefallen ist. Ich war 10 Jahre alt und
erinnere mich an den Ernst des Momentes. Das Radio sendete in Erwartung einer Mitteilung
des Bundesrates zur zweiten Generalmobilmachung der Armee patriotische Lieder. Ich habe
dieses feierliche Appenzeller Landsgemeindelied nicht vergessen, das mich tief berührt hat.
Es herrschte ein Klima der Angst“ (Aussage von André Bercher, geboren 1930, Mitglied der
Association de la Ligne fortifiée de la Promenthouse).
Zur Illustration dieses Klimas der Angst kann die Lehrperson Video-Ausschnitte der
Aussagen von André Gaudin im Rahmen des Archimob-Interviews abspielen. Die Ausschnitte
können in der Soldatenstube abgespielt werden (siehe Mediathek).
— 17 —
Das undurchsichtige Spiel
M.G. Während die Engländer ihre in Norwegen
erlittene Schlappe vor aller Welt und in epischer
Breite diskutierten, was nicht eben ein Zeichen
der Schwäche ist, gingen wieder einmal wilde
Alarmnachrichten um, die bald das Mittelmeer,
bald den Balkan und bald die Niederlande zu
neuen Kriegsschauplätzen machen wollten.
Schwer ist es, zu wissen, wieviel an diesen
Meldungen auf Wahrheit beruht und wieviel auf
Rechnung der blossen Propaganda zu buchen ist.
Auch hier kann man nur – die gestrigen
sibyllinischen Worte Mussolinis variierend –
sagen: Ihr müsst euch an die Gerüche
gewöhnen, die erst die Tatsachen erwahren
können.
Dass die Alliierten auf neue Kriegsschauplätze
aus seien, ist seit Wochen und Monaten ein
bevorzugtes Thema der deutschen Presse. Im
Chor verkündeten nun am Montag die Blätter,
dass dieser neue Kriegsschauplatz der Balkan
sein werde, und schon am nächsten Tag
veröffentlichten sie zum Beweis den Inhalt eines
angeblichen Telephongesprächs, das der
französische Ministerpräsident Reynaud mit
seinem britischen Kollegen Chamberlain am 30.
April geführt habe. Was da durch den Draht
besprochen worden sein soll – von Paris und
London wurde es als reine Erfindung bezeichnet –
ist indessen nicht ganz eindeutig.
Es ist zwar von Schwierigkeinten mit den Türken
und davon die Rede, dass General Weygand, der
Kommandant der alliierten Orientarmee,
verprochen habe, «bis zum 15. Mai endgültig für
die befohlene Aktion fertig zu sein» – aber um was
für eine Aktion es sich handeln soll, ist nicht näher
gesagt. Und auch da gibt es natürlich recht viele
Möglichkeiten.
Für die deutsche Presse war es jedoch eine
ausgemachte Sache, dass es sich um einen
Angriffsplan der Westmächte zur Unterstützung
ihrer Wirtschaftsoffensive auf dem Balkan handeln
müsse. Die Frankfurter Zeitung, die ihren
Kommentar mit «Ein durchsichtiges Spiel»
überschrieb, brachte damit auch die Verstärkung
der englisch-französichen Flotte bei Alexandrien in
Zusammenhang, machte jedoch die Dinge selber
wieder undurchsichtig, indem sie gleich in der
nächsten Nummer an erster Stelle einen Artikel des
bekannten italienischen Aussenpolitikers Ansoldo
also zitierte: «Es besteht kein Zweifel, dass der
wesentliche Grund für die Flottenkonzentration im
Mittelmeer gewesen sei, einen möglichst grossen
Teil der grossen Einheiten der Schlachtflotte vor
den Unternehmungen der deutschen Luftflotte zu
sichern und die Schiffe in Gewässer, die man als
ruhiger ansehen könne, zu retten».
Auszug aus der Tageszeitung „Der Bund“
vom 10. Mai 1940
— 18 —
Am 11.Mai 1940 verfügte der Bundesrat die zweite Kriegsmobilmachung. Das Ziel bestand darin, die Anzahl der im Aktivdienst stehenden Soldaten zu verdoppeln. Der Bestand
erreichte erneut 450000 Mann. Die Schweiz befürchtete, vom Deutschen Reich in Umgehung
der französischen Maginot-Linie über das Elsass von Norden her angegriffen zu werden.
Für den Fall eines deutschen Einmarsches sah ein Plan die Evakuation der Bevölkerung
der grenznahen Regionen vor. Ohne abzuwarten, ob sich die Gefahr verdichte, bewirken
Gerüchte die Flucht eines Teils der Einwohner von Basel, Schaffhausen, des Rheinufers
und Zürich in die West- und Innerschweiz. Erst nach dem 15. Mai 1940 beruhigte sich die
Lage wieder. Trotzdem blieb in den Monaten Mai und Juni 1940 die Bedrohung durch das
Eindringen von deutschen Panzern und Luftangriffe denkbar. An den Grenzen beschleunigten sich die Vorbereitungen, um dieser Bedrohung entgegenzutreten.
Die Aufgaben
Für die Infanteriebunker-Stellung Villa Rose handelt es sich um das Klarmachen zum
Gefecht! Der Tagesbefehl wird umgestossen. Der Kommandant muss seine Truppe darauf
vorbereiten, einem eventuellen Angriff entgegenzutreten.

Die Schüler und Schülerinnen versetzen sich in die Lage des Kommandanten und
haben die Aufgabe, den Infanteriebunker zu führen. In fünf Gruppen aufgeteilt, eine
für jede Thematik, überprüfen sie die in der Klasse erdachten Lösungen durch den
Besuch der Villa Rose und unter Zuhilfenahme der verfügbaren museografischen und
Multimedia-Dokumente.

Jede Gruppe erstellt auf einer A4-Seite einen Aufgabenbericht, der die wesentlichen
Punkte ihrer Entdeckungen zusammenfasst.

Die Lehrperson kann ihre Schüler und Schülerinnen auf die Empfindungen aufmerksam machen, die diese Erfahrung wachruft: den Geruch des Waffenfetts und
der Maschinen, den Zustand des engen Raumes und der Eingeschlossenheit. Wie
fühlt man sich, wenn man mit mehreren anderen Leuten eingeschlossen ist in einem
Bunker ohne Öffnung nach aussen und ohne Tageslicht? Dann gehen die Schüler und
Schülerinnen gruppenweise auf Entdeckungsreise im Infanteriebunker.
— 19 —

Thematik 1: Vorbereitung auf den Kampf
Aufgabe: Der Kommandant versichert sich, dass der Bunker bereit ist, sich zu verteidigen, und dass die Sicherheit seiner Leute gewährleistet ist. Er überdenkt die Faktoren,
die darauf ausgerichtet sind, die Verteidigungsmöglichkeiten des Infanteriebunkers
Villa Rose zu verstärken, und überzeugt sich von der Betriebstüchtigkeit der Waffen.
Die Schüler und Schülerinnen überprüfen die Positionierung der in der Klasse ausgedachten Befestigungslinie im Vergleich zu den in der Villa Rose ausgestellten Plänen.
Sie betrachten die Bewaffnung im Kampfraum und stellen sich die Atmosphäre
anlässlich der Schiessübungen und die damit verbundenen Gefahren vor.
Die Schüler und Schülerinnen können sich die im Computer im Kampfraum zur
Verfügung stehenden Video-Dokumente ansehen und die erklärenden Tafeln an der
Schleuse sowie an den Gasmasken lesen.
Wenn geschossen wurde,
wurden die Gasmasken
getragen.
— 20 —

Thematik 2: Technik
Aufgabe: Der Kommandant lässt die Wasser-, Luft- und Stromversorgungssysteme
kontrollieren, um die Unabhängigkeit bei einem längeren Angriff sicherzustellen.
Die Schüler und Schülerinnen sehen sich die Einrichtungen des Bunkers an.
Entsprechen sie dem, was sie sich in der Klasse vorgestellt haben? Sie machen die
verteidigungstechnischen Faktoren ausfindig.
Sie lernen in den Räumen die Anlagen kennen, die zur Erneuerung der Luft, der
Wasserversorgung und der Stromerzeugung dienen.
Plan
der Wasserversorgung
der Villa Rose.

Thematik 3: Versorgung
Aufgabe: Der Kommandant lässt die Notrationen und das Vorhandensein aller
unerlässlichen Haushaltsartikel für den Fall überprüfen, dass die Truppe während
mehrerer Wochen im Bunker ohne die Möglichkeit einer Versorgung von aussen eingeschlossen bleibt.
Die Schüler und Schülerinnen vergleichen die in der Klasse ausgearbeitete Liste der
Lebensmittel mit der im Unterkunftsraum vorhandenen Liste. Sie erstellen ein Menü
und suchen dann Informationen oder Objekte, die sich auf die Lebensmittelrationierung
und den Plan Wahlen beziehen. Sie betrachten die Ausstattung des Bunkers sowie die
in den Vitrinen ausgestellten Gebrauchsgegenstände.
— 21 —
Reproduktion von Lebensmittelrationierungskarten.

Thematik 4: Psychologie
Aufgabe: Der Kommandant muss für die Einhaltung der militärischen Disziplin bei
gleichzeitiger Pflege der Kameradschaft sorgen. Die im Bunker einquartierten Soldaten
müssen sich auch zerstreuen können, um den Stress und die Beunruhigung abzubauen.
Die Schüler und Schülerinnen finden die Informationen betreffend die militärische
Disziplin in den dort zur Verfügung stehenden Auszügen aus dem Dienstreglement
(DR 1932). Sie machen auch die Objekte ausfindig, die zur Zerstreuung der Soldaten
dienen.
Auszug aus dem Dienstreglement der Schweizerischen Armee von 1932.
— 22 —

Thematik 5: Beziehungen nach aussen
Aufgabe: Der Kommandant überdenkt das Material, das zur Verfügung steht, um von
seinem Vorgesetzten Befehle zu empfangen.
Die Schüler und Schülerinnen entdecken das Telefon und den Telegrafen. Sie erstellen eine Meldung im Morse-Alphabet, um die aussergewöhnliche Situation an diesem
10. Mai 1940 zu beschreiben und dem militärischen Kommandanten zu bestätigen,
dass der Infanteriebunker bereit ist, einem allfälligen Angriff zu widerstehen.
Die Telefonzentrale und das Gerät zum Übermitteln von Morsesignalen sind im Unterkunftsraum der Villa Rose
zu sehen.
Schlussbericht
Die Klasse versammelt sich in der Soldatenstube, um einen Schlussbericht zu erstellen,
den der Kommandant an seine Vorgesetzten sendet.
Jede der fünf Gruppen präsentiert den anderen Gruppen mündlich ihren Aufgabenbericht.
Die Zusammenstellung der gesammelten schriftlichen Informationen (fünf A4-Seiten)
bietet der Klasse die Möglichkeit, den Schlussbericht des Kommandanten an seine
Vorgesetzten zu erstellen. Dieser Bericht umfasst die wichtigsten Punkte der verschiedenen behandelten Thematiken.
— 23 —
Stellung Infanteriebunker Villa Rose10. Mai 1940
Schlussbericht
Wichtige Punkte
Thematik 1: Vorbereitung auf den Kampf
Ist der Bunker bereit, seinen Auftrag zu erfüllen? Überprüfung der
Waffen- und Verteidigungssysteme.
Thematik 2: Technik
Ist der Bunker technisch sicher? Überdenkung der Systeme, die seine
Autonomie (Wasser, Luft, Strom) sicherstellen.
Thematik 3: Versorgung
Verfügt der Bunker über Notvorräte und das Material, das für das von
der Aussenwelt abgeschnittene Leben notwendig ist?
Thematik 4: Psychologie
Der Kommandant muss für Disziplin sorgen. Welches sind die wichtigsten
zu beachtenden Faktoren?
Thematik 5: Beziehungen nach aussen
Der Kommandant gibt sich Rechenschaft über die aussergewöhnliche
Situation im Bunker an diesem 10. Mai 1940. Wie gibt er sie seinen
Vorgesetzten bekannt und wie hält er sich über die Vorgänge ausserhalb
des Bunkers auf dem Laufenden?
— 24 —
NACH…
BILANZ DER OPERATIONEN
In der Klasse zu treffende Überlegungen: Arbeit des Historikers.
...HER
é
Wie rekonstruiert der Historiker anhand von historischen Quellen (Gebäuden und
Gegenständen aus der Zeit, schriftlichen Dokumenten usw.) eine nahe an der Wirklichkeit
liegende Version der Tatsachen? Zwei Fragenkreise ermöglichen es der Lehrperson, diese
Frage durch die Schüler und Schülerinnen bearbeiten zu lassen.
Die Schweiz und die Schweizer und Schweizerinnen im Zweiten Weltkrieg
Die Schweiz hat ihre Verteidigung gut organisiert. Ein Beweis dafür ist der Infanteriebunker
Villa Rose. Sie ist jedoch nicht angegriffen worden. Warum? Die Schüler und Schülerinnen
können in diesem Zusammenhang einige Hypothesen aufstellen.
Die Militärstrategie an den Grenzen, wie sie bei der Villa Rose festgestellt wurde, ist
eine mögliche Antwort. Man muss jedoch auch einen kritischen Blick haben und weitere
Gesichtspunkte in Betracht ziehen, die zum Schutz der Schweiz beigetragen haben: die
Neutralität, der Export von Kriegsmaterial, die Aufrechterhaltung des Aussenhandels, die
Verfügbarkeit des schweizerischen Finanzmarktes usw.
Die Lehrperson lenkt die Aufmerksamkeit ihrer Schüler und Schülerinnen auf die Arbeit
der Historiker. Letztere haben seit dem Kriegsende verschiedene Interpretationen der
Tatsachen geboten, und tun es heute noch. Die Lehrperson kann die verschiedenen bestehenden Interpretationen im Zusammenhang mit ihrem Kontext darlegen.
Die Villa Rose, Zeuge der Geschichte
Auch wenn sich diese Stellung nicht verteidigen musste, hielt sie sich kampfbereit. Die
Villa Rose ist ein Zeuge der Geschichte. Dieser Infanteriebunker wurde zur historischen
Gedenkstätte von nationaler Bedeutung erklärt. Die Association de la Ligne fortifiée de
la Promenthouse will dieses Erbe aufrechterhalten. Sie unterhält und rekonstruiert die
Geschichte dieses Ortes und der Männer, die darin gelebt haben, mithilfe von Objekten und
Dokumenten aus der Zeit.
Inwieweit kann der Bunker und das darin gesammelte Material die Geschichte jener
Periode sowie die Lebensbedingungen der Soldaten rekonstruieren? Welches sind die zu
vermeidenden Fallstricke?
Um weiter zu gehen...
Heutzutage schliessen sich gewisse Personen freiwillig an bestimmten Orten ein, um
während einer gewissen Zeit etwas Besonderes zu erleben. Sie berichten normalerweise
über ihre Erfahrung im Internet oder am Fernsehen. Die Einschliessung ist eines der fundamentalen Prinzipien der Tele-Realität. Die Sendung „Alpenfestung-Leben im Réduit“
wurde vom deutschschweizerischen Fernsehen SF1 im Juli und August 2009 ausgestrahlt.
— 25 —
Aus 800 Kandidaten wurden 30 Männer ausgewählt, um an der Sendung teilzunehmen. Diese
„historische“ Rekonstruktion, die authentisch sein wollte, berichtete über den Tagesablauf
von während dreier Wochen in einer Festung des nationalen Réduits 1940 eingeschlossenen
Soldaten. Parallel dazu sendete SF1 Aussagen und Auszüge von Dokumenten aus der Zeit.
Was halten die Schüler und Schülerinnen von diesem Vorgang, nachdem sie den
Infanteriebunker besucht haben?
GLOSSAR
Geschützbedienung Soldaten, die mit der Versorgung und dem Einsatz einer
Kollektivwaffe (Kanone, Maschinengewehr usw.) betraut sind.
Dienstreglement Legt die Grundprinzipien der militärischen Ausbildung und
des Dienstbetriebes fest.
Maueröffnung In eine Mauer eingelassene, als Schiessscharte dienende
Öffnung.
Festungswächter (Fw) Für die Überwachung und Instandhaltung der Befestigungen
wurde am Gotthard (1892) und in Saint-Maurice (1894) eine
Sicherheitswache gegründet, die seit 1910 Festungswache
heisst. Die Zunahme der permanenten Anlagen erforderte
1936 die Bildung eines freiwilligen Grenzschutzes. Daraus
entstand 1942 das Festungswachtkorps.
Grenzbrigade 1 (Br fr 1) Im Jahr 1936 gebildeter Truppenkörper. Zählte im Sektor, der
die Promenthouse umfasste, 20 000 Mann.
Schiesspanorama Panoramische Ansicht des gesamten Feuerbereiches auf
einem zylindrischem Aluminiumträger mit nummerierten
Zielen.
Selbstkochkiste Perfekt isolierter Behälter, in dem mehre eingeschlossene
Speisen weitergekocht werden können.
Soldatenstube Seit dem Jahr 1914 von verschiedenen Mäzenen finanziert, wurden die Soldatenstuben vom Schweizer Verband
Soldatenwohl im ganzen Land ins Leben gerufen, um den
Soldaten ein wenig Privatsphäre zu bieten. Dort hörten sie
Musik, lasen Zeitungen usw. Zivile Leiter und Freiwillige
betreuten die Soldatenstuben. Anlässlich der verschiedenen
Mobilmachungen wurden deren 700 eingerichtet. Siehe Heft
Nr. 2 der Association de la Ligne fortifiée de la Promenthouse.
— 26 —
BIBLIOGRAFIE
BONHAGE Barbara, GAUTSCHI Peter, HODEL Jan, SPUHLER Gregor: Hinschauen und Nachfragen, die Schweiz
und die Zeit des Nationalsozialismus im Licht aktueller Fragen, Lehrmittelverlag des Kanons Zürich, 2006,150 S.
Über die Zeit des Zweiten Weltkriegs hinaus setzt sich das pädagogisch wertvolle Werk mit der geschichtlichen
Aufarbeitung der heutigen Schweizer Geschichte auseinander, wobei auch gelegentlich Kritik geübt wird.
FRICK Gotthard: Hitlers Krieg und die Selbstbehauptung der Schweiz 1939-1945, Bottmingen, Eigenverlag
Gotthard Frick, 2011, 153 S.
Eine neue, umfassende Sicht auf die Selbstbehauptung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg und die daraus für die Zukunft zu
ziehenden Lehren.
FUHRER Hans Rudolf: Spionage gegen die Schweiz. Die geheimen deutschen Nachrichtendienste gegen die
Schweiz im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Huber Frauenfeld 1982,184 S.
JAGGI Arnold: Bedrohte Schweiz: unser Land in der Zeit Mussolinis, Hitlers und des Zweiten Weltkrieges. Paul
Haupt, Bern, 1978, 228 S.
Der Autor beleuchtet die wirtschaftliche, politische und militärische Situation der Schweiz von 1933 bis 1944. Ein didaktisches, ausgezeichnetes Werk eines Gymnasiallehrers und Zeitzeugen.
KURZ H. R. et al.: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg, Ott Verlag, Thun, 1959, 400 S.
Mit 214 Abbildungen, wovon einige den Bau von Panzerhindernissen zeigen. Von einer Chronik eingeführt und von den
«berufensten Persönlichkeiten» d.h. den verantwortlichen Leitern der zivilen und militärischen Stellen verfasst, enthält der
reichhaltige Band eine Summe von analytischen, authentischen Erinnerungen von Zeitzeugen.
MAISSEN Thomas: Zwischen den Extremen, in: Geschichte der Schweiz, Verlag hier+jetzt, Baden, 2010, Seiten
254-274.
Der zwanzigseitige Auszug aus einem sachlichen, analytischen, allgemeinen Geschichtsbuch der Schweiz vermittelt ein
vollständiges, objektives Bild der Periode 1939-1949.
SENN Hans: Der Schweizerische Generalstab, Band VII: Anfänge einer Dissuasionsstrategie während des Zweiten
Weltkrieges, Verlag Helbing & Lichtenhahn, Basel 1995, 534 S.
Die vom früheren Generalstabschef verfasste Militärgeschichte schildert in ausführlichen Einzelheiten nicht nur das militärische, sondern auch das politische Umfeld der Schweiz in den Kriegsjahren.
WEBOGRAFIE
Eine Applikation für Smartphone auf Deutsch steht zur Verfügung auf der Webseite www.toblerones.ch.
Historisches Lexikon der Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8927.php.
Fünfteilige Serie des Schweizer Fernsehens: http://www.sendungen.sf.tv/myschool/Nachrichten/
Archiv/2012/06/12/Themen/Geschichte/Alpenfestung-Leben-im-Reduit SF 1, 2009.
Das Bundesarchiv Bern hat alle Filme des Cinéjournal suisse unter: www.memobase.ch.
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zum Thema Schweiz-Zweiter Weltkrieg:
http:/www.eda.admin.ch/sub_ecfin/g/home/docus/wwarII.html.
Schweizerisches Bundesarchiv, Recherchenhinweise zum Thema Schweiz-Zweiter Weltkrieg: http://virtor.bar.
admin.ch/de/rec/the/zwe.aspx.
Bericht an die Bundesversammlung über den Aktivdienst 1939-1945 von General Henri Guisan: www.admin.ch/
alexandria/Guisan 1939_1945.pdf.
FILMOGRAFIE
1. Dokumentarfilme
Schweizer Alltag 1939-1945, Schweizer Filmwochenschau, 1989.
Die Schweiz während des Zweiten Weltkrieges, eine Sammlung des Schweizer Filmarchivs auf DVD.
88 Kurzfilme oft sehr unterschiedlicher Länge der Schweizerischen Filmwochenschau.
555 Versionen der Schweizer Geschichte 1939-1945, die Archimob Ausstellung auf 4 DVD, Lausanne: Archimob,
Frédéric Gonseth Productions, cop. 205.
2. Spielfilme
Der 10. Mai, Franz Schnyder, Schweiz, 1957.
Die letzte Chance, Leopold Lindtberg, Schweiz, 1945.
— 27 —
© 2010 [Übersetzung 2013] Ecole-Musée / Canton de Vaud
DEPARTEMENT FÜR BILDUNG, JUGEND UND KULTUR (DFJC) – AMT FÜR KULTUR (SERAC)
Koordination
Inhalt und Redaktion
Mitarbeiter
Grafische Gestaltung
Druck
Druck Übersetzung
Bearbeitung
Ana Vulic, Myriam Valet (2013)
Marjorie Siegrist, Historikerin und Journalistin
Gérald Berutto, Präsident der Association de la Ligne fortifiée de la Promenthouse
(ALFP), André Bercher, Anne-Lise Muller und Jean-Michel Virieux
Guillaume Roduit, Ausbilder an der Hochschule für Pädagogik des Kantons Waadt (HEP)
Bei seiner Ausarbeitung ist dieses Dossier im Rahmen eines Geschichtsunterrichts durch
Prof. Marc Meier mit seinen Schülern der 9. Klasse VBS/2 2009/2010 der Sekundarschule
Coppet getestet worden.
atelier anaho – Anna Hogge Duc
Arts Graphiques Favre & Wintereegg S.A., Denges
Verlagszentrum der Centrale d’achats de l’Etat de Vaud (CADEV)
Tra&Doc Lutry
Pierre A. Krenger
Bildnachweis und Copyrights
der Abbildungen
sowie Fotografien
© Bibliothek am Guisanplatz und (ALFP) mit Ausnahme S. 9: © Julien Kalinowski,
www.aspolt.fr ; S. 11: © 24 Heures ; S. 13: © A. und G. Zimmermann; S. 14: © P.Isard
Pädagogische Validierung
Dank an
alle Mitglieder der ALFP und besonders an Jean-François Duchosal, Willy Helfer, Pierre
Jeanneret, Pierre A. Krenger, Maurice Lovisa, Daniel Paquier, Bernard Privat, Christian
Zbinden für ihre kostbaren Ratschläge.
Das vorliegende Lehrmaterial kann auf www.ecole-musee.vd.ch und www.toblerones.ch heruntergeladen werden.
Titelseite Infanteriebunker Villa Rose.
Fotographie: © Georges Meyrat.
numÉros disponibles –COLLECTION • éCOLE - MUSéE
2005 1
2
Eau et vie dans le Léman, Musée du Léman, Nyon
Des jeux et des hommes. Aspects didactiques, historiques et culturels des jeux de société,
Musée suisse du jeu, La Tour-de-Peilz (2e version revue et corrigée : 2008)
2006 Du baiser au bébé, Fondation Claude Verdan – Musée de la main, Lausanne
Flore sauvage dans la ville, Musée et jardins botaniques cantonaux, Lausanne
Baselitz. La peinture dans tous les sens, Fondation de l’Hermitage, Lausanne
Créations hors du commun, Collection de l’Art Brut, Lausanne
Feuille, caillou, ciseaux. A la découverte des matériaux, Espace des inventions, Lausanne
Des Alpes au Léman. Images de la préhistoire, Musée cantonal d’archéologie et d’histoire,
Lausanne
Charles Gleyre (1806-1874). Le génie de l’invention, Musée cantonal des beaux-arts / Lausanne
Le bel ambitieux. A la découverte du Palais de Rumine, Palais de Rumine, Lausanne
Des Celtes aux Burgondes, Musée d’Yverdon et région, Yverdon-les-Bains
Le chemin de Ti’Grain. Une histoire socio-culturelle, Maison du blé et du pain, Echallens
2007 3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Les cailloux racontent leur histoire, Musée cantonal de géologie, Lausanne
Paris-Lausanne-Paris 39-45. Les intellectuels entre la France et la Suisse,
Musée historique de Lausanne
L’art du verre contemporain. Reflets d’une collection et d’un catalogue,
mudac – Musée de design et d’arts appliqués contemporains, Lausanne
— 28 —
16
17 18
19
20
21
Du vent et des voiles, Musée Olympique, Lausanne (en français / in English / auf Deutsch)
Denis Savary, Musée Jenisch Vevey
Les coulisses de l’histoire vaudoise, Archives cantonales vaudoises, Chavannes-près-Renens
Les milieux extrêmes font leur cinéma, Ciné du musée : Musée d’archéologie et d’histoire,
Musée et jardins botaniques, Musée de géologie, Musée de zoologie
Splendeurs ignorées, Vivarium de Lausanne
De la fragile porcelaine à la geôle oppressante. Un itinéraire contrasté,
Château de Nyon – Musée historique et des porcelaines, Nyon 2008 22
23
24
25 26 27 28 La bibliothèque facile. Clés pour la recherche d’informations, Bibliothèque cantonale
et universitaire de la Riponne, Lausanne
Une journée au XIXe siècle dans la région de Montreux..., Musée de Montreux
Avenches la romaine, Musée romain, Avenches (en français / auf Deutsch)
Steinlen. L’œil de la rue, Musée cantonal des beaux-arts / Lausanne
A l’abri des murailles. La vie d’un château à l’époque savoyarde, Château de Chillon,
Chillon-Veytaux (en français / auf Deutsch)
Au fil du temps. Le jeu de l’âge, Fondation Claude Verdan – Musée de la main, Lausanne
Le pactole du passé, Musée monétaire cantonal, Lausanne
2009
29
30
31
32
33
34
35
Aventure, exploration, connaissance, Espace Jules Verne – Maison d’Ailleurs, Yverdon-les-Bains
Le sel. De la mine à l’assiette, Mines de sel de Bex
Oh my God! Darwin et l’évolution, Musées cantonaux de botanique, géologie et zoologie, Lausanne
Du fer au rail. L’épopée jurassienne d’une aventure industrielle, Musée du fer et du chemin
de fer, Vallorbe
Liberté, férocité, frugalité. Faits, mythes et clichés suisses à travers les siècles,
Musée national suisse – Château de Prangins
Les automates, un rêve mécanique au fil des siècles,
CIMA – Musée de boîtes à musiques et d’automates, Sainte-Croix
Moudon, entre ville et campagne, Musée du Vieux-Moudon, Moudon
2010
36 37 38
39 Ça s’est passé près de chez vous…Préhistoire en terre vaudoise, Musée cantonal
d’archéologie et d’histoire, Lausanne
Défendre la frontière (1939-1945). La vie du fortin le 10 mai 1940, Fortification Villa Rose,
Gland
Faire la voie, Chemin de fer-musée Blonay-Chamby
Le cheval, la plus noble conquête de l’homme ?, Musée du cheval, La Sarraz
2011
Peau, Fondation Claude Verdan - Musée de la main, Lausanne
Les gens du Léman, Musée du Léman, Nyon
L’affolante écriture des auteurs d’Art Brut, Collection de l’Art Brut, Lausanne
Sur les traces de Charles le Téméraire, Château de Grandson
Danse en scène, Association Vaudoise de Danse Contemporaine (AVDC)
40 41
42
43 44
2012
45 46
47
48
Chaplin, une iconographie plurielle, Fonds photographique Chaplin, Musée de l’Elysée,
Lausanne
Imagine ton propre musée !, Musée Alexis Forel, Morges
Quel est mon pays ?, Musée de l’immigration, Lausanne
De châteaux en châteaux, Châteaux vaudois
Collection dp • Hors-série
1
Ciel mes rayons ! Entre art et sciences – Voyage au pays des radiations, Haute école
cantonale vaudoise de la santé, Lausanne ; Fondation Claude Verdan – Musée de la main,
Lausanne
VERFÜGBARE AUSGABEN AUF DEUTSCH – SAMMLUNG • ÉCOLE-MUSÉE
2007 2013 2008 2013 16bis
24bis
26bis
32bis
2013 37bis
Wind im Segel, Olympisches Museum, Lausanne
Aventicum die Römerstadt, Römermuseum Avenches
Blick hinter die Burgmauern. Leben in einer Burg zu Savoyer Zeiten, Château de Chillon, Veytaux
Vom Eisen zur Eisenbahn – Geschichte der Industrialisierung im Waadtländer Jura, Eisen- und
Eisenbahnmuseum, Vallorbe
Grenzbesetzung (1939-1945). Das Leben im Bunker am 10. Mai 1940, Infanteriebunker Villa Rose, Gland
Dieses Lehrmaterial ist Teil der vom Amt für Kultur (SERAC) des Departements für
Bildung, Jugend und Kultur des Kantons Waadt (DFJC) produzierten Reihe.