MUM 07/2013

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MUM 07/2013
MUM Markt&Medien
72134
Ausgabe Juli 2013
[email protected]
Informationen von ÖKO-TEST für Kunden, Agenturen und Entscheider
Pro-Kopf-Ausgaben im Handel
Hundert Milliarden pro Jahr
Starkes Deutschland
Die Bundesbürger geben den
jüngsten Prognosen des Marktforschungsunternehmens GfK GeoMarketing zufolge in diesem Jahr
27 Prozent ihres verfügbaren Geldes
im Einzelhandel aus. Das entspricht
im Schnitt 5.500 Euro pro Kopf. Zu
Einzelhandelswaren zählen Nahrung,
Kleidung, Haushaltswaren, Unterhaltungsartikel und andere Güter.
Insgesamt hat die Gfk eine Einzelhandelskaufkraft von 450,1 Milliarden Euro für ganz Deutschland
errechnet. Das entspricht einem Plus von 1,7 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. Dabei gibt es regionale Unterschiede: Während die
Menschen im sächsischen Landkreis Görlitz auf lediglich rund
4.600 Euro kommen, sind es im hessischen Hochtaunuskreis
u www.gfk-geomarketing.de
2013 knapp 7.250 Euro. In den letzten Jahren sind die Zinsen
stark gesunken – häufig unter die
Inflationsrate. Das heißt, die Zinsen
gleichen den Verlust der Kaufkraft
nicht mehr aus. Diese sogenannten
Negativzinsen treffen die Sparer
hart: Sie verlieren weltweit mehr als
hundert Milliarden Euro im Jahr. Das
berichtet die Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung unter Berufung auf
Zahlen der Weltbank, der Dekabank
und des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Für Deutschland
veranschlagt die Dekabank die Einbußen der Sparer durch negative Realzinsen allein bei Tagesgeld, Girokonten und Ersparnissen auf rund 14,3 Milliarden Euro im Jahr. Das entspreche
0,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts, sagte DekaChefvolkswirt Ulrich Kater gegenüber der FAS.
Eine gesunde Wirtschaft, ein starker
Mittelstand und
hohe Exportzahlen:
Deutschland gehört
im internationalen Vergleich von 60 Ländern
weiterhin zu den zehn
wettbewerbsfähigsten
der Welt. Das zeigt das aktuelle Ranking des Schweizer International Institute for Management Development (IMD), für das rund
4.000 internationale Geschäftsleute befragt wurden. Als größter
Pluspunkt Deutschlands gelten gut ausgebildete Fachkräfte.
Das sehen 80 Prozent so. Ebenso postitiv bewertet werden die
zuverlässige Infrastruktur und die stabile Politik. Als Schwächen
werden einzig die hohe Besteuerung von Unternehmen und die
u www.imd.org
öffentlichen Finanzen genannt.
Inhalt
01Titelthema
Faire Kosmetik
03So testet ÖKO-TEST
Kinderwagen
Kinesiologische Tapes
04Spezial
Energiesparende Haushaltsgeräte
Nachhilfe
08Marktdaten
Energie/Umwelt
Bauen/Wohnen/Renovieren
Freizeit/Technik
Kinder/Familie
12Vorschau
Heftvorschau im Detail
14News und Trends
Kurznachrichten
17Porträt
Kantine Neun
18Revue
Kochen, Lesen, Wissen
19Online, Print, Impressum
20Kalender für 2013
Tu Gutes – und rede
(nicht) darüber
Viele Naturkosmetikfirmen unterstützen faire Anbauprojekte in anderen Ländern. Leider sagen
jedoch die üblichen Siegel nicht viel über das Engagement der Hersteller aus.
Wenn morgens der erste Kaffee in der Tasse dampft, ist
die Sache klar: Das FairtradeSiegel auf der Verpackung
belegt, dass der Genuss nicht
auf Kosten anderer geht. Wie
zum Beweis lacht hinten auf
der Kaffeetüte eine Frau dem
Betrachter entgegen. Sie trägt
bunte Kleidung und arbeitet offenbar irgendwo in den
Hochlandplantagen von Mexiko, Peru oder Bolivien. Die
Fairtrade-Standards garantieren ihr ein sicheres Einkommen und partnerschaftliche
Zusammenarbeit.
Wenn doch alles so einfach
wäre wie beim Kaffee. Oder
der Schokolade. Tatsächlich Foto: WALA Heilmittel GmbH
ist neben den genannten Lebensmitteln eine ganze Fülle von Produkten
dern unterstützen und initiieren. Warum aber
in Deutschland Fairtrade-zertifiziert. Von Blugibt es kein faires Label auf der Kosmetik?
men über Kuscheltiere bis zu T-Shirts und Jeans
reicht die Palette, sogar Sportbälle finden sich
Die Suche nach einer Antwort schickt einen ins
darunter – jedoch keine einzige Gesichtscreme,
Dickicht der internationalen Gütesiegel und ihkein Duschgel oder Shampoo. Im (Natur-)
rer Organisationen. Denn das Fairtrade-Label
Kosmetikmarkt spielt der faire Handel bislang
ist nicht das einzige faire Siegel am Markt. Es
kaum eine Rolle. Und das, obwohl die großen
ist nur das bekannteste. Hinter dem kreisrunHersteller wie Weleda oder Wala eigene Proden Logo mit der Yin-und-Yang-Symbolik
jekte nach fairen Prinzipien in den Anbaulänsteht die internationale Organisation Fairtrade
International, kurz FLO. Unter
ihrem Dach versammeln sich 19
nationale Siegelinitiativen. Die
deutsche Schwester nennt sich
Transfair und hat ihren Sitz in
Köln-Sülz. Gemeinsam ist allen Initiativen, dass sie auf den
Fairtrade-Standards aufbauen
wollen. Das heißt, sie wollen direkten Handel mit den Ländern
der dritten Welt fördern und dafür sorgen, dass die Hersteller
in diesen Entwicklungsländern
einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Weitere Standards
sind die Verpflichtung zu langfristigen Handelsbeziehungen,
Bereitstellung von Vorfinanzierungsmöglichkeiten, demokratische Organisationsstrukturen,
keine ausbeuterische Kinderarbeit, Umweltschutz und Entwicklung der lokalen Strukturen.
Trotz dieser gemeinsamen Linie haben die nationalen Initiativen individuelle Spielräume. Und
die nutzen sie auch. Transfair etwa war lange
dagegen, in Deutschland das Fairtrade-Siegel
für Kosmetik zu vergeben. Als Grund nennt
Pressesprecherin Maren Richter, „dass es bis
vor Kurzem keine internationale Einigung über
das Vorgehen und die Richtlinien zu Fairtrade-
Editorial
Was nun? Monsanto gibt Europa als Markt für Gentech-Pflanzen auf.
Diese Nachricht sorgte im deutschen Blätterwald für mächtiges Rauschen. „Wir machen keine Lobbyarbeit mehr für den Anbau in Europa.
Derzeit planen wir auch nicht, die Zulassung neuer gentechnisch
veränderter Pflanzen zu beantragen“, zitierte die taz den Sprecher von
Monsantos EU-Niederlassung, Brandon Mitchener. Zudem wolle man
auf neue Feldversuche mit diesem Saatgut verzichten. Schnell wurde
daraus ein Sieg der gentechnikfreien Bewegung. Von wegen – die
Realität ist eine andere: Monsanto hat laut Heike Moldenhauer, Leiterin
Gentechnikpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), keinen einzigen seiner laufenden Zulassungsanträge zurückgezogen. Elf Pflanzen warten auf eine Anbauzulassung für die Äcker
der EU, darunter der Mais MON810, der zur Wiederzulassung ansteht.
Für 46 Pflanzen liegt ein Antrag auf Import in die EU und zur Verwendung als Lebens- und Futtermittel vor. Und: Monsanto kann sich in
den anstehenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA auf die amerikanische Regierung verlassen. Die drängt auf eine automatische gegenseitige Anerkennung von
landwirtschaftlichen Produkten. Damit wäre die Tür für die Einführung
von Gentech-Pflanzen weit geöffnet. Sandra Klein, Redakteurin
Seite 2 Faire Kosmetik Faire Kosmetik: Zwei beispielhafte Projekte
Santaverde: Cashewsaft
aus Brasilien
Lange hielt Sabine Beer, Geschäftsführerin von Santaverde, ihren Farmverwalter Antonio Silva für einen sehr ernsten
Mann. Denn sie hatte ihn nie lächeln
sehen. Seit 2007 betreut der frühere
Landarbeiter die Cashewplantage der
deutschen Naturkosmetikfirma im Nordosten von Brasilien. Er und seine Familie
sind sozialversichert und verdienen
hier weit mehr als auf den Feldern der
Großgrundbesitzer. Zusammen mit
ebenfalls fair bezahlten Saisonarbeitern
haben sie 800 Hektar verwildertes Gelände kultiviert, Nusspflanzen gesetzt,
die Früchte geerntet und gepresst. Das
Ergebnis: ein süßsaurer Saft, der sehr
vitamin- und mineralstoffreich ist und
vor Antioxidantien nur so strotzt. Den
Cashewsaft verwendet Santaverde für
eine Anti-Aging-Luxuspflege. Aus deren
Erlös spendet das Unternehmen zehn
Prozent für ein lokales Entwicklungsprojekt in Brasilien. Derzeit durchläuft die
Cashewplantage den Zertifizierungsprozess „Fair for Life“ des anerkannten
Instituts für Marktökologie (IMO). Das
Programm verlangt strenge Sozial-,
Fairhandels- und Umweltstandards.
Und Antonio Silva? Lächelt seit einiger
Zeit wieder. Von seinem Auskommen
auf der Nussplantage hat er sich endlich die ersehnte Zahnarztbehandlung
leisten können.
Kosmetikartikeln gab. Vereinzelte Pilotprojekte
von Siegelinitiativen anderer Ländern waren
für Transfair bisher nicht überzeugend.“
Stellt sich die Frage: Wartet in Deutschland jemand darauf? In den Reihen der hiesigen Naturkosmetikhersteller ist es erstaunlich ruhig.
Niemand scheint das Fairtrade-Siegel zu vermissen. Bio-Zertifizierung sei wichtig, heißt es
in Gesprächen. Das Natrue-Siegel wird immer
wieder lobend erwähnt. Aber Fairtrade? Gerhard Benz, seit vielen Jahren Produktionsleiter
bei Primavera, bringt es so auf den Punkt: „Wir
haben schon lange fair gehandelt, bevor die mit
ihrem Label kamen.“ Benz ist einer aus den Pioniertagen der Naturkosmetik. In den 1980erJahren reiste er als Entwicklungshelfer durch
die Welt. Immer im Gepäck: eine Destille, um
Proben zu gewinnen. In den Anden, auf 3.000
Meter Meereshöhe, zeigten ihm traditionelle
Heiler die Wirksamkeit von Myrte und Eisenkraut. Benz stellte Probedestillationen her und
brachte sie nach Deutschland mit. Beim damals
noch jungen Unternehmen Primavera fand er
einen Abnehmer. Das Bio-Anbauprojekt Aroma Inca Peru war geboren.
Im Frühjahr 2013 hat sich die FLO nun auf
ein gemeinsames Regelwerk für Kosmetik geeinigt, das auch von Deutschland akzeptiert
wurde. Demnach wird das Fairtrade-Label für
Kosmetik nicht an ein gesamtes Produkt, sondern für einzelne Inhaltsstoffe wie Sheabutter,
Kokosöl oder Honig vergeben. „Beinhaltet
fair gehandelte Rohstoffe“: So oder so ähnlich
könnte es demnächst auf Kosmetikpackungen
stehen. Der Verbraucher soll den Unterschied
zwischen einem fair gehandelten Honig – also
einem vollständig fairen Produkt – und einer
Gesichtscreme mit fairem Honig und weiteren
konventionellen Inhaltsstoffen erkennen.
„Durch das neue Modell können viele weitere
Produzenten von Fairtrade profitieren“, glaubt
Maren Richter.
MUM
Fair for Life
„Fair for Life“ ist ein alternatives Zertifizierungsprogramm der
nicht profitorientierten Bio Stiftung Schweiz in Zusammenarbeit
mit dem unabhängigen Institut für Marktökologie (IMO). Die
Sozial- und Fair-Trade-Zertifizierung erfolgt entlang der gesamten Produktionskette. Zugrunde gelegt werden die Kriterien der
FLO, aber auch andere anerkannte Standards. Profis wie Ralf
Kunert von Wala schätzen am Siegel „Fair for Life“, dass es nicht
starre Standards abarbeitet, sondern Produktionsbedingungen
individuell betrachtet.
Infos unter www.fairforlife.net
„Das schafft ihr nicht.“ An das Kopfschütteln
eines Besuchers kann sich Ralf Kunert, Leiter
des Rohstoffeinkaufs bei Wala, gut erinnern.
Es war ja verrückt: eine Rosenfarm im Hochland von Äthiopien, auf 2.900 Metern Höhe.
Doch Wala überlegte schon länger, den Anbau
der duftigen Rosa damascena in die Nähe
des Äquators zu verlagern. Denn je näher die
Pflanze dem Äquator kommt, desto länger ihre
Blühdauer und damit die Erntezeit. Was fehlte,
war ein Macher vor Ort. Gefunden hat Wala
ihn in Fekade Lakew. Der Kleinunternehmer erklärte sich bereit, neben seinem Gemüse auch
Rosen zu pflanzen. Auf sechs Hektar begann
er, Damaszenerrosen nach den Prinzipien des
biologisch-dynamischen Landbaus anzubauen.
Wala leistete die Anschubfinanzierung, stellte
Berater zur Seite und baute in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit eine Destille. 2012 floss das
erste ätherische Rosenöl. Für ein Kilogramm
zahlt das Unternehmen 7.000 Euro – um diese
Menge zu erwirtschaften, braucht es ein Hektar
Rosen. Inzwischen hat Fekade Lakew weitere
14 Hektar Land hinzugepachtet. Und Wala hat
für die nächsten zehn Jahre eine Abnahmegarantie unterzeichnet, dann werden es 60 bis
70 Prozent der Gesamternte sein. „Wir wollen
nicht, dass ein Vertragspartner von uns abhängig ist“, so Kunert. Die Rosen sind das erste
offiziell faire Projekt von Wala: Das Zertifizierungsaudit „Fair for Life“ durch das Institut für
Marktökologie hat stattgefunden.
Anders als in Deutschland vergeben FairtradeOrganisationen beispielsweise in Frankreich
oder Großbritannien das begehrte Logo an
Kosmetik, auch wenn nur zwei beziehungsweise fünf Prozent der Inhaltsstoffe fair gehandelt
sind. Die Zahl hängt davon ab, ob die Produkte
auf der Haut bleiben oder wieder abgewaschen
werden. Solche zertifizierten Produkte gibt es
etwa von Alter Eco, Noèhm, Urtekram, Boots,
Lush oder Bubble & Balm. Elisabeth Lim von
der schwedischen Fairtrade-Organisation begründet die niedrigen Prozentzahlen damit,
dass Kosmetik, prozentual gesehen, größtenteils
aus Wasser besteht – das aber lässt sich nicht
zertifizieren.
Diese Siegel findet man auf fairer Kosmetik
Fazit: Fair for Life erfüllt die grundlegenden Standards des fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist nicht Grundvoraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es mit Dr.
Bronner’s Magic Soaps einen Naturkosmetikhersteller, der das Label trägt.
Foto: SANTAVERDE
Foto: WALA Heilmittel GmbH
Wala: Ätherisches Rosenöl
aus Äthiopien
MUM Juli 2013
Heilpflanzen für Deutschland
Heute kultivieren und destillieren 250 Bauernfamilien in Pisac, nahe der alten Inka-Hauptstadt Cusco, Heilpflanzen für Deutschland.
Es ist ein kleines Unternehmen: Mit dem Eisenkraut etwa erwirtschaftet Primavera einen
Umsatz von gerade mal 50.000 Euro, die Jahresernte liegt bei unter 100 Kilo. Wenn die Schafe in die Gärten entwischen, kann der Ertrag
auch ganz ausfallen. Die Verbindung zwischen
Deutschland und Peru leidet darunter nicht.
Die Pioniertage sind lange vorbei, die Haltung
ist geblieben. „Wir kaufen unsere Rohstoffe bio
Fair Trade Ecocert
Ecocert ist ein internationaler, unabhängiger Kontrollverband mit Sitz in Frankreich. Das Ecocert-Fair-TradeSiegel können nur anerkannte Bio-Produkte erhalten.
Zugrunde liegen dem Siegel weltweit anerkannte
Standards, unter anderem die Normen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Für die Auszeichung „Fair Trade Product“
müssen 95 Prozent aller Inhaltsstoffe eines Kosmetikprodukts fair gehandelt sein.
Fazit: Das Siegel erfüllt die grundlegenden Standards des fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist hier Grundvoraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es noch
keine Firma, die Kosmetik mit dem Ecocert-Fair-Trade-Label auf den Markt bringt.
Infos unter www.ecocert.com
Fairtrade
Das Fairtrade-Siegel ist das bekannteste Label für faire Produkte. Ein Problem der Zertifizierung ist, dass es bisher nur
Regelungen für einige wenige Rohstoffe gibt, die Anwendung
in Kosmetika finden, z. B. für Erdnüsse, nicht jedoch für Erdnussöl. Auch gibt es beispielsweise Vorgaben für Sheabutter,
nicht jedoch für die Erzeugung der Sheanüsse, die Basis der
cremigen Kosmetikbutter sind.
Fazit: Das Siegel erfüllt die grundlegenden Standards des
fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist nicht Voraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es noch keine Firma, die Kosmetik
mit dem Fairtrade-Label auf den Markt bringt.
Infos unter www.fairtrade-deutschland.de
ein wegen des Aspekts der Nachhaltigkeit“,
sagt Ralf Kunert, Gruppenleiter für den Einkauf der Rohstoffe bei Wala und der Marke Dr.
Hauschka. „Aber Nachhaltigkeit bezieht sich
für uns nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern auch auf soziale Verträglichkeit. Deswegen
sollte man Fairtrade und Bio auch nicht trennen.“ Ralf Kunert reist wie Benz regelmäßig zu
den Lieferanten. Fairer Rohstoffhandel geht für
beide Naturkosmetikprofis über eine gute Partnerschaft und gerechte Bezahlung hinaus. Viele
Hersteller schließen feste Abnahmeverträge ab.
So garantieren sie den Lieferanten und Bauern
vor Ort, dass sie die Ernte abkaufen, und geben
ihnen dadurch Planungssicherheit. Außerdem
wird die Ernte oft vorfinanziert – eine große
Hilfe gerade bei Unternehmensgründungen.
Schulungen und Beratungen gehören zum
Angebot und oft auch der Aufbau von medizinischen Einrichtungen und Schulen. Ein Engagement, das die Hersteller jedoch kaum in den
Vordergrund stellen. „Gelebte Selbstverständlichkeiten“ nennt Sabine Kästner, Pressesprecherin Lavera, das. Und Wala-Pressesprecher
Adam Antal erklärt: „Das hat etwas mit der
Philosophie unseres Hauses zu tun. Es geht uns
immer erst um die Sache und weniger darum,
kommunikatives Kapital aus ihr zu schlagen.“
Regional? Fair? Oder beides?
Wenn es aber um die Sache geht, sagt Ralf Kunert, dann hat das Fairtrade-Siegel noch ein
anderes Problem: Die Zertifizierung bezieht
sich auf Produkte aus Drittweltländern. Regional eingekaufte Rohstoffe lassen sich aber nicht
fair labeln – auch wenn die Produktionsbedingungen im Allgäu oder an der Nordsee sicher
als sozial verträglich bezeichnet werden können. Auch Rohstoffe aus der EU werden nicht
Fairtrade klassifiziert. Kunert nennt ein Beispiel: „Wir beziehen unser Olivenöl aus Spanien
und nicht aus Tunesien – mir ist Regionalität
lieber als ein Fairtrade-Zertifikat.“ Und Anja
Brockmann, Produktmanagerin bei Santaverde, spinnt den Gedanken weiter: „Will ich, dass
der Alkohol, den wir zur Konservierung verwenden, aus Tausenden Kilometern Entfernung
kommt, nur damit er als fair zertifiziert werden
kann? Obwohl wir den gleichen Alkohol aus
Getreide der Region herstellen könnten?“
Alkohol, Olivenöl, Heilkräuter: Viel war bisher von einzelnen Rohstoffen die Rede. Wenig jedoch vom ganzen Produkt. Und genau
hier liegt das letzte, vielleicht größte Problem
der fairen Kosmetik. Es stecken zu viele Bestandteile darin. Zehn bis 20 sind es in einer
Rezeptur, Hunderte von Inhaltsstoffen sind
es in einer Produktpalette. Dem gegenüber
steht die Bandbreite der bisher zertifizierten
Rohstoffe. Und die ist klein. Ecocert, einer der
größten Bio-Zertifizierer, listet in seiner Datenbank gerade mal 53 Organisationen weltweit,
die faire Rohstoffe anbauen oder vertreiben.
Die meisten handeln mit Arganöl, Sheabutter
oder ätherischen Ölen. Einige Male findet man
in der Liste noch Sesamöl, Hibiskus, Vanille,
Rosen- und Kokosnussprodukte. Guylaine Le
Loarer, Leiterin Forschung und Entwicklung
bei Annemarie Börlind, fasst es so zusammen:
„Mit dem derzeitigen Angebot an Rohstoffen
könnte nur ein Öl, vielleicht ein Körperöl, das
Fairtrade-Label tragen. Alles andere ist technisch nicht machbar.“ Autorin: Andrea Mertes
Seite 2 Faire Kosmetik Faire Kosmetik: Zwei beispielhafte Projekte
Santaverde: Cashewsaft
aus Brasilien
Lange hielt Sabine Beer, Geschäftsführerin von Santaverde, ihren Farmverwalter Antonio Silva für einen sehr ernsten
Mann. Denn sie hatte ihn nie lächeln
sehen. Seit 2007 betreut der frühere
Landarbeiter die Cashewplantage der
deutschen Naturkosmetikfirma im Nordosten von Brasilien. Er und seine Familie
sind sozialversichert und verdienen
hier weit mehr als auf den Feldern der
Großgrundbesitzer. Zusammen mit
ebenfalls fair bezahlten Saisonarbeitern
haben sie 800 Hektar verwildertes Gelände kultiviert, Nusspflanzen gesetzt,
die Früchte geerntet und gepresst. Das
Ergebnis: ein süßsaurer Saft, der sehr
vitamin- und mineralstoffreich ist und
vor Antioxidantien nur so strotzt. Den
Cashewsaft verwendet Santaverde für
eine Anti-Aging-Luxuspflege. Aus deren
Erlös spendet das Unternehmen zehn
Prozent für ein lokales Entwicklungsprojekt in Brasilien. Derzeit durchläuft die
Cashewplantage den Zertifizierungsprozess „Fair for Life“ des anerkannten
Instituts für Marktökologie (IMO). Das
Programm verlangt strenge Sozial-,
Fairhandels- und Umweltstandards.
Und Antonio Silva? Lächelt seit einiger
Zeit wieder. Von seinem Auskommen
auf der Nussplantage hat er sich endlich die ersehnte Zahnarztbehandlung
leisten können.
Kosmetikartikeln gab. Vereinzelte Pilotprojekte
von Siegelinitiativen anderer Ländern waren
für Transfair bisher nicht überzeugend.“
Stellt sich die Frage: Wartet in Deutschland jemand darauf? In den Reihen der hiesigen Naturkosmetikhersteller ist es erstaunlich ruhig.
Niemand scheint das Fairtrade-Siegel zu vermissen. Bio-Zertifizierung sei wichtig, heißt es
in Gesprächen. Das Natrue-Siegel wird immer
wieder lobend erwähnt. Aber Fairtrade? Gerhard Benz, seit vielen Jahren Produktionsleiter
bei Primavera, bringt es so auf den Punkt: „Wir
haben schon lange fair gehandelt, bevor die mit
ihrem Label kamen.“ Benz ist einer aus den Pioniertagen der Naturkosmetik. In den 1980erJahren reiste er als Entwicklungshelfer durch
die Welt. Immer im Gepäck: eine Destille, um
Proben zu gewinnen. In den Anden, auf 3.000
Meter Meereshöhe, zeigten ihm traditionelle
Heiler die Wirksamkeit von Myrte und Eisenkraut. Benz stellte Probedestillationen her und
brachte sie nach Deutschland mit. Beim damals
noch jungen Unternehmen Primavera fand er
einen Abnehmer. Das Bio-Anbauprojekt Aroma Inca Peru war geboren.
Im Frühjahr 2013 hat sich die FLO nun auf
ein gemeinsames Regelwerk für Kosmetik geeinigt, das auch von Deutschland akzeptiert
wurde. Demnach wird das Fairtrade-Label für
Kosmetik nicht an ein gesamtes Produkt, sondern für einzelne Inhaltsstoffe wie Sheabutter,
Kokosöl oder Honig vergeben. „Beinhaltet
fair gehandelte Rohstoffe“: So oder so ähnlich
könnte es demnächst auf Kosmetikpackungen
stehen. Der Verbraucher soll den Unterschied
zwischen einem fair gehandelten Honig – also
einem vollständig fairen Produkt – und einer
Gesichtscreme mit fairem Honig und weiteren
konventionellen Inhaltsstoffen erkennen.
„Durch das neue Modell können viele weitere
Produzenten von Fairtrade profitieren“, glaubt
Maren Richter.
MUM
Fair for Life
„Fair for Life“ ist ein alternatives Zertifizierungsprogramm der
nicht profitorientierten Bio Stiftung Schweiz in Zusammenarbeit
mit dem unabhängigen Institut für Marktökologie (IMO). Die
Sozial- und Fair-Trade-Zertifizierung erfolgt entlang der gesamten Produktionskette. Zugrunde gelegt werden die Kriterien der
FLO, aber auch andere anerkannte Standards. Profis wie Ralf
Kunert von Wala schätzen am Siegel „Fair for Life“, dass es nicht
starre Standards abarbeitet, sondern Produktionsbedingungen
individuell betrachtet.
Infos unter www.fairforlife.net
„Das schafft ihr nicht.“ An das Kopfschütteln
eines Besuchers kann sich Ralf Kunert, Leiter
des Rohstoffeinkaufs bei Wala, gut erinnern.
Es war ja verrückt: eine Rosenfarm im Hochland von Äthiopien, auf 2.900 Metern Höhe.
Doch Wala überlegte schon länger, den Anbau
der duftigen Rosa damascena in die Nähe
des Äquators zu verlagern. Denn je näher die
Pflanze dem Äquator kommt, desto länger ihre
Blühdauer und damit die Erntezeit. Was fehlte,
war ein Macher vor Ort. Gefunden hat Wala
ihn in Fekade Lakew. Der Kleinunternehmer erklärte sich bereit, neben seinem Gemüse auch
Rosen zu pflanzen. Auf sechs Hektar begann
er, Damaszenerrosen nach den Prinzipien des
biologisch-dynamischen Landbaus anzubauen.
Wala leistete die Anschubfinanzierung, stellte
Berater zur Seite und baute in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit eine Destille. 2012 floss das
erste ätherische Rosenöl. Für ein Kilogramm
zahlt das Unternehmen 7.000 Euro – um diese
Menge zu erwirtschaften, braucht es ein Hektar
Rosen. Inzwischen hat Fekade Lakew weitere
14 Hektar Land hinzugepachtet. Und Wala hat
für die nächsten zehn Jahre eine Abnahmegarantie unterzeichnet, dann werden es 60 bis
70 Prozent der Gesamternte sein. „Wir wollen
nicht, dass ein Vertragspartner von uns abhängig ist“, so Kunert. Die Rosen sind das erste
offiziell faire Projekt von Wala: Das Zertifizierungsaudit „Fair for Life“ durch das Institut für
Marktökologie hat stattgefunden.
Anders als in Deutschland vergeben FairtradeOrganisationen beispielsweise in Frankreich
oder Großbritannien das begehrte Logo an
Kosmetik, auch wenn nur zwei beziehungsweise fünf Prozent der Inhaltsstoffe fair gehandelt
sind. Die Zahl hängt davon ab, ob die Produkte
auf der Haut bleiben oder wieder abgewaschen
werden. Solche zertifizierten Produkte gibt es
etwa von Alter Eco, Noèhm, Urtekram, Boots,
Lush oder Bubble & Balm. Elisabeth Lim von
der schwedischen Fairtrade-Organisation begründet die niedrigen Prozentzahlen damit,
dass Kosmetik, prozentual gesehen, größtenteils
aus Wasser besteht – das aber lässt sich nicht
zertifizieren.
Diese Siegel findet man auf fairer Kosmetik
Fazit: Fair for Life erfüllt die grundlegenden Standards des fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist nicht Grundvoraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es mit Dr.
Bronner’s Magic Soaps einen Naturkosmetikhersteller, der das Label trägt.
Foto: SANTAVERDE
Foto: WALA Heilmittel GmbH
Wala: Ätherisches Rosenöl
aus Äthiopien
MUM Juli 2013
Heilpflanzen für Deutschland
Heute kultivieren und destillieren 250 Bauernfamilien in Pisac, nahe der alten Inka-Hauptstadt Cusco, Heilpflanzen für Deutschland.
Es ist ein kleines Unternehmen: Mit dem Eisenkraut etwa erwirtschaftet Primavera einen
Umsatz von gerade mal 50.000 Euro, die Jahresernte liegt bei unter 100 Kilo. Wenn die Schafe in die Gärten entwischen, kann der Ertrag
auch ganz ausfallen. Die Verbindung zwischen
Deutschland und Peru leidet darunter nicht.
Die Pioniertage sind lange vorbei, die Haltung
ist geblieben. „Wir kaufen unsere Rohstoffe bio
Fair Trade Ecocert
Ecocert ist ein internationaler, unabhängiger Kontrollverband mit Sitz in Frankreich. Das Ecocert-Fair-TradeSiegel können nur anerkannte Bio-Produkte erhalten.
Zugrunde liegen dem Siegel weltweit anerkannte
Standards, unter anderem die Normen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Für die Auszeichung „Fair Trade Product“
müssen 95 Prozent aller Inhaltsstoffe eines Kosmetikprodukts fair gehandelt sein.
Fazit: Das Siegel erfüllt die grundlegenden Standards des fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist hier Grundvoraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es noch
keine Firma, die Kosmetik mit dem Ecocert-Fair-Trade-Label auf den Markt bringt.
Infos unter www.ecocert.com
Fairtrade
Das Fairtrade-Siegel ist das bekannteste Label für faire Produkte. Ein Problem der Zertifizierung ist, dass es bisher nur
Regelungen für einige wenige Rohstoffe gibt, die Anwendung
in Kosmetika finden, z. B. für Erdnüsse, nicht jedoch für Erdnussöl. Auch gibt es beispielsweise Vorgaben für Sheabutter,
nicht jedoch für die Erzeugung der Sheanüsse, die Basis der
cremigen Kosmetikbutter sind.
Fazit: Das Siegel erfüllt die grundlegenden Standards des
fairen Handels. Eine Bio-Zertifizierung ist nicht Voraussetzung für die Siegelvergabe. In Deutschland gibt es noch keine Firma, die Kosmetik
mit dem Fairtrade-Label auf den Markt bringt.
Infos unter www.fairtrade-deutschland.de
ein wegen des Aspekts der Nachhaltigkeit“,
sagt Ralf Kunert, Gruppenleiter für den Einkauf der Rohstoffe bei Wala und der Marke Dr.
Hauschka. „Aber Nachhaltigkeit bezieht sich
für uns nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern auch auf soziale Verträglichkeit. Deswegen
sollte man Fairtrade und Bio auch nicht trennen.“ Ralf Kunert reist wie Benz regelmäßig zu
den Lieferanten. Fairer Rohstoffhandel geht für
beide Naturkosmetikprofis über eine gute Partnerschaft und gerechte Bezahlung hinaus. Viele
Hersteller schließen feste Abnahmeverträge ab.
So garantieren sie den Lieferanten und Bauern
vor Ort, dass sie die Ernte abkaufen, und geben
ihnen dadurch Planungssicherheit. Außerdem
wird die Ernte oft vorfinanziert – eine große
Hilfe gerade bei Unternehmensgründungen.
Schulungen und Beratungen gehören zum
Angebot und oft auch der Aufbau von medizinischen Einrichtungen und Schulen. Ein Engagement, das die Hersteller jedoch kaum in den
Vordergrund stellen. „Gelebte Selbstverständlichkeiten“ nennt Sabine Kästner, Pressesprecherin Lavera, das. Und Wala-Pressesprecher
Adam Antal erklärt: „Das hat etwas mit der
Philosophie unseres Hauses zu tun. Es geht uns
immer erst um die Sache und weniger darum,
kommunikatives Kapital aus ihr zu schlagen.“
Regional? Fair? Oder beides?
Wenn es aber um die Sache geht, sagt Ralf Kunert, dann hat das Fairtrade-Siegel noch ein
anderes Problem: Die Zertifizierung bezieht
sich auf Produkte aus Drittweltländern. Regional eingekaufte Rohstoffe lassen sich aber nicht
fair labeln – auch wenn die Produktionsbedingungen im Allgäu oder an der Nordsee sicher
als sozial verträglich bezeichnet werden können. Auch Rohstoffe aus der EU werden nicht
Fairtrade klassifiziert. Kunert nennt ein Beispiel: „Wir beziehen unser Olivenöl aus Spanien
und nicht aus Tunesien – mir ist Regionalität
lieber als ein Fairtrade-Zertifikat.“ Und Anja
Brockmann, Produktmanagerin bei Santaverde, spinnt den Gedanken weiter: „Will ich, dass
der Alkohol, den wir zur Konservierung verwenden, aus Tausenden Kilometern Entfernung
kommt, nur damit er als fair zertifiziert werden
kann? Obwohl wir den gleichen Alkohol aus
Getreide der Region herstellen könnten?“
Alkohol, Olivenöl, Heilkräuter: Viel war bisher von einzelnen Rohstoffen die Rede. Wenig jedoch vom ganzen Produkt. Und genau
hier liegt das letzte, vielleicht größte Problem
der fairen Kosmetik. Es stecken zu viele Bestandteile darin. Zehn bis 20 sind es in einer
Rezeptur, Hunderte von Inhaltsstoffen sind
es in einer Produktpalette. Dem gegenüber
steht die Bandbreite der bisher zertifizierten
Rohstoffe. Und die ist klein. Ecocert, einer der
größten Bio-Zertifizierer, listet in seiner Datenbank gerade mal 53 Organisationen weltweit,
die faire Rohstoffe anbauen oder vertreiben.
Die meisten handeln mit Arganöl, Sheabutter
oder ätherischen Ölen. Einige Male findet man
in der Liste noch Sesamöl, Hibiskus, Vanille,
Rosen- und Kokosnussprodukte. Guylaine Le
Loarer, Leiterin Forschung und Entwicklung
bei Annemarie Börlind, fasst es so zusammen:
„Mit dem derzeitigen Angebot an Rohstoffen
könnte nur ein Öl, vielleicht ein Körperöl, das
Fairtrade-Label tragen. Alles andere ist technisch nicht machbar.“ Autorin: Andrea Mertes
so haben wir getestet
MUM Juli 2013 Seite 3
Kinderwagen
Nach dem miesen Abschneiden im letzten Test sind dieses Mal zwei „gute“ Kinderwagen dabei. Einige
Hersteller haben also an der Qualität ihrer Produkte gefeilt. Andere stecken aber noch im Tiefschlaf.
Anders sind die erneut beträchtlichen Schadstoffbelastungen nicht zu erklären.
Den Schieber erst herunterdrücken, dann hochziehen – so
bugsiert man die Vorder- und Hinterräder eines Kinderwagens
über Bordsteine und Stufen. Um diese Belastung zu
simulieren, ließen wir die Wagen – über die Anforderungen der
Norm hinausgehen – mit dem 1,5-Fachen des erlaubten
Kindgewichts beladen und am Schiebergriff abwechselnd
je 5.000-mal anheben und absenken. Beide Fotos: Labor
Auf dem Rollenprüfstand ratterten die
Kinderwagen auf einer circa 30 Kilometer langen Strecke über rotierende
Walzen. Unterschiedlich hohe Stoßleisten simulierten das Fahren auf
verschiedenen Untergründen wie
Schotter oder Kopfsteinpflaster.
Der Einkauf
Im Test: zehn Kombikinderwagen für den Transport vom Säugling bis zum
Kleinkind. Die Preisspanne reicht von knapp 200 bis rund 1.100 Euro.
Die Inhaltsstoffe
Verbotene Farbstoffe in den Bezügen, Griffe voller PAK, Sichtfenster mit
Weichmachern und Flammschutzmitteln – im letzten ÖKO-TEST Kinderwagen vor zwei Jahren enthielten alle Modelle massig Schadstoffe. Aber haben
die Hersteller etwas getan, um die Belastung zu reduzieren? Wir ließen Sitzund Liegewannenbezüge, Griffe, Gurte und Sichtfenster auf insgesamt rund
130 verschiedene Substanzen durchchecken.
Die Praxisprüfung
Die Norm EN 1888 schreibt Prüfverfahren für Kinderwagen vor: Mechanische
Teile und Bremsen müssen gut befestigt sein und die Wagen auch mal einen
kräftigen Stoß gegen eine Bordsteinkante aushalten. Die Faltarretierungen
müssen automatisch einrasten und ein ungewolltes Zusammenklappen der
Wagen verhindern. Zum Teil gingen unsere Anforderungen aber auch über
die Vorgaben der Norm hinaus, beispielsweise bei der Härteprüfung auf
dem Rollenprüfstand. Zusätzlich wurden mit einem Sitzkissensensor die
Beschleunigungswerte an der Liegewanne bestimmt. Diese lassen Rückschlüsse auf Fahrtkomfort und Vibrationen zu, denen das Kind ausgesetzt
ist. Außerdem haben wir scharfe Kanten und hervorstehende Teile auch
dann noch begutachten lassen, wenn diese außerhalb der Sitzfläche im
erweiterten Aktionsradius des Kindes lagen.
Die Bewertung
Stabil verarbeitet, kindgerecht gestaltet, einfach im Gebrauch – diese Eigenschaften machen einen guten und sicheren Kinderwagen aus. Deshalb geht
das Ergebnis der Praxisprüfung mit 60 Prozent ins Gesamturteil ein. Ein Kinderwagen muss aber auch frei von Schadstoffen sein. Ein Modell, das derart
mit Schadstoffen belastet ist wie der Maxi Cosi, können wir im Gesamturteil
nicht besser als mit „mangelhaft“ bewerten.
Kinesiologische
Tapes
Der Einkauf
Wir haben von möglichst vielen
verschiedenen Anbietern je ein
elastisches Klebeband eingekauft. Um keiner Farbe den
Vorzug zu geben, entstand ein
buntes Testfeld aus pink- und
orangefarbenen, roten, grünen,
gelben, blauen und schwarzen
Tapes.
Die Inhaltsstoffe
Ob blau, pink oder leberwurstfarben: Farbige Tapes erfreuen sich großer
Beliebtheit bei der Behandlung einer Vielzahl
von Problemen. Für einen
Nutzen sprechen aber allenfalls gute Erfahrungen
– die Datenlage ist bescheiden.
Farbige Textilien können sich
immer wieder als Quell unerwünschter Schadstoffe entpuppen. Daher ließen wir unter
anderem auf giftige Schwermetalle, umstrittene halogenorganische Verbindungen
und Azo-Farbstoffe, die aus verbotenen
aromatischen Aminen aufgebaut sind,
untersuchen. Aufgrund des Acrylatklebers
in den Pflastern schloss sich ein umfangreiches Schadstoffscreening an.
Die Funktionalität
Zum einen baten wir die Hersteller um die
Zusendung produktspezifischer Studien,
aus denen sie die Wirksamkeit ihrer Produkte für die beanspruchten Anwendungsgebiete ableiten. Zum anderen haben wir
selbst in medizinischen Datenbanken nach
solchen Studien gesucht und Experten um
ihre Einschätzung gebeten. Wichtig waren
uns auch die Gebrauchsinformationen, da
Da die Tapes allerdings die Mobilität der Patienten nicht einschränken, sie ohne Wirkstoffe auskommen, zeigt unser Daumen nicht ganz
senkrecht nach unten. Unter dem Aspekt
Nutzen versus Risiken fließt das Testergebnis Funktionalität zu 70 Prozent in das Gesamturteil ein, das der Inhaltsstoffe zu 30
Prozent. Dass keine Schadstoffe enthalten
sind, kann das Fehlen belastbarer Studien zur Wirksamkeit allerdings
nicht ausbügeln.
nicht nur Fachleute die Tapes einsetzen,
sondern der Laie sie inzwischen in
Eigenregie auch selbst klebt.
Die Bewertung
Ein seinen Ansprüchen gerecht werdendes kinesiologisches Tape hat seine
Wirksamkeit in guten
Studien bewiesen
und ist schadstofffrei. Gute Erfahrungen sind
nach unseren
strengen
Kriterien
eigentlich
zu wenig.
Foto: Gordana Sermek/ gettyimages
MUM
Energiesparende Haushaltsgeräte MUM Juli 2013
Alle Bilder: Bauknecht
Seite 4
Die weißen Spardosen
Sie fehlen in kaum einem Haushalt: Kühl- und Gefrierschränke, Wasch- und Spülmaschinen
sowie Wäschetrockner. Doch alte Schätzchen verschwenden Strom. Das geht ins Geld und
belastet die Umwelt unnötig. Wenn neue Geräte gekauft werden, rechnet es sich, in besonders
energiesparende Geräte zu investieren. Die geringeren Stromkosten finanzieren den Kauf.
Das von der Europäischen Kommission vorgeschriebene Etikett für die Kennzeichnung des
Energieverbrauchs von Haushaltsgeräten macht
den Unterschied auf einen Blick deutlich. Neben den Buchstaben von G bis A (von hohem
zu niedrigem Stromverbrauch) ist eine Differenzierung über Zusatzzeichen möglich: Wie
bislang bei Kühl- und Gefriergeräten sind für
alle Gräte Kennzeichnungen mit A+ oder A++
möglich. Mit der Effizienzklasse A+++ sollen
besonders sparsame Produkte noch deutlicher
herausgehoben werden.
Trotzdem wünschen sich Experten wie Klaus
Michael vom Niedrig-Energie-Institut in Detmold eine übersichtlichere Kennzeichnung.
„Die Hersteller sollten verpflichtet werden,
etwa bei Waschmaschinen oder Wäschetrocknern die Daten für die verschiedene Befüllungen anzugeben – etwa Verbrauchsangaben
für die Wäsche aus Baumwolle oder für eine
halbvoll genutzte Maschine mit synthetischer
Wäsche. Denn anders als bei der neuen EG-Deklaration ‚Programm-Mix inklusive Standby‘,
die sich langsam durchsetzt, kann der Verbraucher dann nach seinen eigenen (Wäsche)Anforderungen die für ihn verbrauchsgünstigste
Maschine erwerben.“ Außerdem wäre für den
Experten die Rückkehr zur alten Skala von A
bis G und einen Toprunner-Ansatz sinnvoll: In
die Bestklasse A fallen dann etwa maximal 20
Prozent der Geräte und das würde die Wertigkeit der Klasse A untersteichen.
Die besten Geräte zu finden macht bei eigener Recherche etwas Mühe. Doch das Internet hilft: Mit den Listen von Eco-Top-Ten oder
der Datenbank des Niedrig-Energie-Instituts
kann man seinen Sparweltmeister bequem
zu Hause recherchieren. Oder noch ein-
MUM
facher: Der Blick auf die aktuelle ÖKO-TESTHitlisten für Hausgeräte, die auf Basis dieser
Internettabellen und eigener Erhebungen
berechnet wurden. Sie zeigen nicht nur die
Geräte, sondern beschreiben auch weitere
wichtige Angaben: das Trockenvolumen bei
Wäschetrocknern oder die Anzahl der Maßgedecke bei Geschirrspülern. Vor allem aber
gilt das Gesamtergebnis der Betriebskosten über 15 Jahre. Als Orientierung hilft zudem die Angabe der günstigsten Offerte im
Internet; schon beim Kauf der Geräte lässt
sich so viel Geld sparen. Die Neuerwerbungen
entlasten nicht nur das Haushaltsbudget, sie
helfen in erster Linie, sinnvoll mit der kostbaren Energie umzugehen: Jede eingesparte
Kilowattstunde bewahrt die Umwelt vor rund
650 Gramm CO2 und spart der Haushaltskasse
durchschnittlich je 25 Cent.
Doch wo im Haushalt anfangen? Müssen alle
alten Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner oder Spülmaschinen sofort entsorgt werden oder mit welchem Gerät
sollte man beginnen? Am besten unternimmt
man erst einmal eine Bestandsaufnahme und
erfasst im Haushalt den Stromverbrauch und
das Lebensalter der Geräte – und damit die
geschätzte Restlaufzeit. Bestes Beispiel Kühlschrank: Ein altes Exemplar werkelt seit zwölf
Jahren mit einem Jahresverbrauch von 246
Kilowattstunden. Das sind bei einem Kilowattstundenpreis von 25 Cent gut 60 Euro
Stromkosten pro Jahr. Das neue Gerät benötigt dagegen nur 64 Kilowattstunden oder
rund 16 Euro. Mit einer jährlichen Ersparnis
von mehr als 40 Euro finanziert sich ein 500
Euro teurer Kühlschrank in seiner 15-jährigen
Karriere also selbst. Bei Kühl-Gefrier-Kom-
Die besten Stromsparer unter den Kühlkombinationen
Produkt
Anbieter
Preis
Kühl- Gefrierfach,
fach,
Liter
Liter
Gefrier- Stromverleistung
pro Tag brauch
in kg in kWh/
Jahr
Stromkosten
in 15
Jahren
Preise: Internetangebote inklusive Versand. Stromkosten in 15 Jahren bei 25 Cent pro kWh.
Legende: Modelle alle Standgeräte, mindestens
112 Liter Kühlen, mindestens 60 Liter Gefriergut,
alle Energieeffizienz A+++.
KDE 29AL40
Bosch
725 €
190
67
13
132
496 €
KD 29EAL40
Siemens
700 €
190
67
13
132
496 €
CP 3413
Liebherr
690 €
191
91
12
146
548 €
KD12823 SD-3
Miele
930 €
191
91
12
146
548 €
RK 61832 W
Gorenje
490 €
230
92
4
154
578 €
KGE 350 WS
Bauknecht
790 €
223
111
13
159
600 €
CSM-837 AF
Haier
570 €
250
120
6
170
638 €
NR-B32FE2
Panasonic
1.250 €
225
90
15
173
649 €
Quelle: Hausgeräte Datenbank Niedrig-EnergieInstitut, EcoTopTen, Recherche ÖKO-TEST.
GB 7143 AESF
LG electonics
1.400 €
270
115
16
182
683 €
Stand: Frühjahr 2013.
RL-60 GQERS
Samsung
940 €
258
112
12
190
714 €
Pro Marke/Anbieter: nur ein Modell im Vergleich.
Kosten: gerechnet mit Kommastellen, dann
gerundet, dadurch Abweichungen im Endergebnis
möglich.
Abkürzungen: Abluft = Ablufttrockner, Kondens/
WP = Kondenstrockner mit integrierter Wärmepumpe, kWh = Kilowattstunden, kg = Kilogramm,
U/min = Umdrehungen pro Minute, L = Liter.
Energiesparende Haushaltsgeräte
MUM Juli 2013 Seite 5
lichen Menschen Allergien auslösen. Übrigens
werden leicht verschmutzte sowie farbige und
synthetische Textilien auch bei 20, 30 oder 40
Grad Waschtemperatur sauber; beim Einsatz
von speziellen kaltaktiven Waschmitteln sinken
die Kosten für das Aufheizen des Wassers sogar
gegen null. Der Stromverbrauch reduziert sich
durch das Absenken der Temperatur enorm
– mit 40 statt 60 Grad zu waschen, kostet nur
etwa die Hälfte an Strom. Moderne Energiesparprogramme sparen, indem sie mit längeren
Einwirkzeiten die geringeren Wassertemperaturen ausgleichen. Wasser- und Stromverbrauch stehen in direktem Zusammenhang: Je
weniger Wasser eingesetzt wird, desto weniger
Energie wird für das Aufheizen benötigt.
Energieverbrauch konnten die Hersteller in den
vergangenen Jahren drastisch reduzieren.
binationen mit 132 Kilowattstunden gegenüber den alten Schätzchen mit Verbräuchen
von 300 und mehr Kilowattstunden sieht die
Rechnung ähnlich aus. Der Stromcheck der
Initiative Energie-Effizienz ermöglicht eine
komplette private Energiebilanz: Unter www.
stromeffizienz.de klickt man unter „Private
Verbraucher“ auf „Haushaltsgeräte“ oder
„Stromsparchecks“. Die Angaben zeigen den
persönlichen Verbrauch, aber auch die Abweichung zum durchschnittlichen Haushalt und
das Einsparpotenzial von bis zu einem Viertel des Stromverbrauchs. Lerneffekt: Nicht die
vielen Kleingeräte wie Wasserkocher oder PC
und Drucker sind es, die den Löwenanteil an
Energie fressen, sondern vor allem die ständig
benötigten Großgeräte.
Kühlschränke und Gefrierschränke: die Dauerläufer
Sie laufen ununterbrochen – deshalb bieten
Kühl- und Gefrierschränke beste Chancen,
Geld zu sparen. Stehen die Geräte seit zehn
und mehr Jahren im Dienst, rentiert sich die
Investition in neue Geräte schnell, denn deren
Alle in der aktuellen Übersicht vorgestellten
Geräte erreichen den Spitzenwert A+++; bei
einer früheren Bestandsaufnahme von ÖKOTEST im Juni 2007 schafften es noch Geräte mit
der schlechteren Bewertung A+ in die Top Ten.
In der Wärmedämmung und der Technik erzielt die Industrie klare Fortschritte. Benötigte
der Spitzenreiter Anfang 2012 noch 153 kWh
im Jahr, sind es heute bei den Nachfolgern von
Bosch und Siemens nur noch 132 kWh. Dabei
sind die Gerätepreise zuletzt – nach langen
Jahren mit Preissenkungen – wieder gestiegen.
Generell variieren die Preise dramatisch: So
können zwischen dem Angebot etwa in einem
Kaufhaus, dem Sonderprospektpreis eines Elektronikdiscounters oder Fachmarkts und im Internet Spannen von bis zu 60 und mehr Prozent
liegen. Und nicht immer ist das Internet der
Preissieger. Auch absolut neuwertige Ausstellungsstücke im Fachhandel können die beste
Wahl sein.
Als Rechengrundlage für ein Neugerät:
A++-Kühler verbrauchen 30 Prozent des ursprünglich in der EU Energielabel-Richtlinie
zugrunde gelegten Durchschnitts. Schon ein
Gerät mit der Auszeichnung A benötigt bis zu
45 Prozent mehr als ein A++-Gerät. In harten
Euro: Eine moderne Kühl-Gefrier-Kombination in der Effizienzklasse A+++ verrichtet für
rund 33 Euro im Jahr ihren Dienst, ein vergleichbares Altgerät der Stufe A oder B verursacht leicht das Doppelte und mehr an Strom-
kosten. Weil die Stromkosten – auch durch die
gestiegene EEG-Umlage – auf heute rund 25
Cent pro Kilowattstunde gestiegen sind, amortisieren sich Investitionen heute schneller als
noch vor Jahren. Übrigens: In vielen Kellern
oder Vorratsräumen werkeln Altgeräte Tag
für Tag vor sich hin, obwohl sie kaum gefüllt
sind. Hier ist zu überlegen, ob und in welchem
Umfang solche Zweitgeräte notwendig sind.
In vielen Fällen reicht das Teil in der Küche
aus; nur an Festtagen oder bei besonderen
Gelegenheiten kommen dann die Kellerkinder
noch einmal kurzzeitig zum Einsatz.
Waschmaschinen: Rekordhalter
beim Wasser- und Stromsparen
In den 1950er-Jahren brauchten die Waschmaschinen 200 Liter Wasser pro Trommelfüllung, Anfang der 1980er waren es 150, in
den 1990ern 70 Liter. Intelligente Maschinen
in unserer Übersicht mit speziellen Sensoren,
Wassersparsystemen und Mengenautomatik
machen heute einen Verbrauch von 33 bis 42
Liter in unserer Top-Ten möglich. Bei solchen
Werten scheint der technische Fortschritt ausgereizt. Beim Stromverbrauch konnten zuletzt
deutliche Fortschritte erzielt werden: Die zehn
besten Geräte des Jahrgangs 2013 schaffen
sauber Wäsche mit 0,66 bis 0,79 kWh – vor
Jahresfrist lagen die Werte noch bei knapp einer Kilowattstunde pro Spülgang. Bei Wasser
dagegen sind gegenüber 2011 kaum weitere
Sparpotenziale erkannt worden. Ein Grund:
Nicht ausreichend gespülte Wäsche mit
Waschmittelrückständen kann bei empfind-
Zum effizienten Betrieb einer Waschmaschine
gehört, sie entsprechend dem ausgewählten
Programm voll zu beladen. Meist geht mehr
rein, als man denkt. Das maximale Füllgewicht
ist in den Produktunterlagen und auf dem EUEnergielabel angegeben. Die Spartasten, die bei
geringerer Befüllung die Wassermenge reduzieren, sind nur eine kleine Sparhilfe. Die Zeitvorwahl bei programmierbaren Waschmaschinen
verursacht unnötigen Stromverbrauch; am besten schaltet man das Gerät nach Programmende sofort wieder aus. Auf dem EU-Label ist
auch die Schleuderklasse vermerkt. Je höher die
Drehzahl, desto besser die Schleuderwirkung.
Das hilft auch dem Trockner, mit möglichst geringem Verbrauch zu arbeiten. 1.400 bis 1.600
Umdrehungen machen die modernen Vertreter
der Waschgilde locker. Weniger als 1.200 Umdrehungen sollten sie auf keinen Fall haben.
Bei hohen Schleuderzahlen kommt die Wäsche
aber oft stark zerknittert aus der Trommel und
ist dann schwerer zu bügeln.
Die Geräte in der Übersicht haben unterschiedliches Fassungsvermögen. Hier gilt es, bei der
Auswahl eines Geräts die Zahl der Familienmitglieder und das Waschverhalten zu berücksichtigen. Fallen neben der normalen Wäsche
auch Mengen von Arbeitskleidung an, wird hier
eine große Trommel wichtig sein, während der
Zweipersonenhaushalt besser zur kleinen Maschine greift, denn die ist schneller gefüllt. Um
bessere Verbrauchswerte pro Kilogramm zu erreichen, setzt die Industrie auf immer größere
Maschinen. Weil diese aber nur sparsamer sind,
wenn sie voll beladen werden, sind für kleinere
Haushalte auch die kleineren Volumen sinnvoll.
Wäschetrockner:
die gezähmten Stromfresser
Aus dem Trockner kommt die Wäsche stets
flauschig weich; sogar das Bügeln entfällt, wenn
man die Textilien gleich nach Ende des Trockengangs faltet. Doch verzichtet man darauf,
gratis draußen bei Sonne und Wind oder im
Trockenraum zu lüften, benötigen die technischen Helfer Strom – und das nicht zu knapp:
Geräte mit der modernen Wärmepumpentech-
Die besten Stromsparer unter den Waschmaschinen
Produkt
Anbieter
Preis
Schleuderzahl
U/Min
Füllmenge
in kg
Stromverbrauch
pro
Waschgang
in kWh
Wasserverbrauch,
pro Waschgang in Liter
Betriebskosten in
15 Jahren
Preise: Internetangebote inklusive Versand. Betriebskosten
in 15 Jahren: 4,22 Wäschen pro Woche; Strom 25 Cent pro
kWh, Wasser: 6,20 Euro pro m3 ohne Abwassergebühr.
WMB 51432PTE
Beko
340 €
1.400
5
0,66
33
1.220 €
Legende: Modelle alle Tischgeräte, mindestens 5 Kilo Füllmenge, mindestens Energieeffizienz A++, Waschwirkung A,
Schleuderwirkung B.
WNF 5340 WE20
Blomberg
360 €
1.400
5
0,66
33
1.220 €
Pro Marke/Anbieter: nur ein Modell im Vergleich.
L76674EFL
AEG
650 €
1.600
7
0,66
38,2
1.322 €
WAS 284DE
Bosch
700 €
1.400
7
0,68
40,9
1.392 €
WM 14S4C1
Siemens
630 €
1.400
7
0,68
40,9
1.392 €
WA UNIQ 734 BW
Bauknecht
500 €
1.400
7
0,68
42
1.414 €
WF 10624
Samsung
480 €
1.400
6
0,77
39
1.432 €
GWM 3641 WE 20
Grundig
380 €
1.400
6
0,77
40
1.453 €
Quelle: Hausgeräte Datenbank Niedrig-Energie-Institut,
EcoTopTen, Recherche ÖKO-TEST.
NA-147VB3
Panasonic
460 €
1.400
7
0,74
42
1.463 €
Stand: Frühjahr 2013.
GC 1462 D
Candy
340 €
1.400
6
0,79
40,5
1.473 €
Kosten: gerechnet mit Kommastellen, dann gerundet,
dadurch Abweichungen im Endergebnis möglich.
Abkürzungen: Abluft = Ablufttrockner, Kondens/WP =
Kondenstrockner mit integrierter Wärmepumpe, kWh =
Kilowattstunden, kg = Kilogramm, U/min = Umdrehungen
pro Minute, L = Liter.
MUM
Seite 6
Energiesparende Haushaltsgeräte MUM Juli 2013
Die besten Stromsparer unter den Wäschetrocknern
Produkt
Anbieter
Preis Trocken-
Technik
Strom-/ Gas-
Betriebs-
volumen
verbrauch, pro
kosten in
in kg
Trocken-
15 Jahren
gang in kWh
EVOC 981 AT
Candy
530 €
8
Kondens/WP
1,2
700 €
EFI TR 517
Crosslee
770 €
5
Abluft/Gas
0,3/3,2
754 €*
T97685IH
AEG
990 €
8
Kondens/WP
1,5
892 €
TKF8451 AG60
Blomberg
690 €
8
Kondens/WP
1,5
898 €*
WTW 86361
Bosch
660 €
6
Kondens/WP
1,6
964 €
WT44W361
Siemens
620 €
6
Kondens/WP
1,6
964 €
HD70-A82
Haier
520 €
7
Kondens/WP
1,6
988 €
D 7565 NB/NA
Gorenje
700 €
7
Kondens/WP
1,7
1.000 €
TK UNIQ 73A DI
Bauknecht
650 €
7
Kondens/WP
1,7
1.006 €*
1.350 €
7
Kondens/WP
1,7
1.018 €*
T 8857 WP EcoComfort Miele
Preise: Internetangebote inklusive Versand. Betriebskosten in 15
Jahren; 4,22 Trockengänge pro Woche, Strom 25 Cent pro kWh,
Gas 7 Cent pro kWh. Kosten gerechnet bei 1000 Umdrehungen
pro Minute Schleudern. Betriebskosten nach neuer EG-Deklaration; Programm-Mix inklusive Stand-by. * Werte nach alter EGDeklaration: Programm Baumwolle schranktrocken ohne Stand-by.
Weil die Werte nach alter EG-Deklaration und die Werte nach
neuer EG-Deklaration unterschiedlich berechnet werden, sind sie
nicht eindeutig vergleichbar, sondern erst nach Modellwechsel.
Legende: Modelle alle Tischgeräte, mindestens 5 Kilo Füllmenge,
Energieeffizienz mindestens A. Keine Qualifizierung bei Gas, aber
mindestens vergleichbar mit A.
Pro Marke/Anbieter: nur ein Modell im Vergleich.
Kosten: gerechnet mit Kommastellen, dann gerundet, dadurch
Abweichungen im Endergebnis möglich.
Abkürzungen: Abluft = Ablufttrockner, Kondens/WP = Kondenstrockner mit integrierter Wärmepumpe, kWh = Kilowattstunden,
kg = Kilogramm, U/min = Umdrehungen pro Minute, L = Liter.
Quelle: Hausgeräte Datenbank Niedrig-Energie-Institut, EcoTopTen, Recherche ÖKO-TEST.
Stand: Frühjahr 2013.
Die besten Stromsparer unter den Geschirrspülmaschinen
Produkt
Anbieter
Preis
Zahl der
Strom-
Wasser-
Gedecke
verbrauch
verbrauch
kosten in
pro Spül-
pro Spül-
15 Jahren
gang in
gang in
kWh
Liter
Betriebs-
S 51U69X3EU
Neff
840 €
13
0,67
7
893 €
SMS 69U75EU
Bosch
910 €
13
0,69
7
904 €
SN 46V593EU
Siemens
970 €
13
0,69
7
904 €
GSN 9583 XB640
Blomberg
540 €
13
0,69
10
982 €
ES36
Fagor
400 €
13
0,81
10
1.108 €
F 65072W0P
AEG
600 €
12
0,82
10,2
1.124 €
G 5630 SC
Miele
1.050 €
14
0,83
10
1.152 €
GSUK 61302 Di
Bauknecht
430 €
13
0,93
7
1.173 €
ESI66075 XR
Electrolux
650 €
12
0,91
9,8
1.210 €
DSN 6634 FX
Beko
370 €
13
0,92
10
1.224 €
Preise: Internetangebote inklusive Versand. Betriebskosten in 15 Jahren: 5,37
Spülgänge pro Woche; Strom: 25 Cent
pro kWh, Wasser: 6,20 Euro pro m3 ohne
Abwassergebühr.
Legende: Modelle alle unterbaufähig,
11 bis 15 Maßgedecke, mindestens Energieeffizienz A++, Trockenwirkung A.
Pro Marke/Anbieter: nur ein Modell im
Vergleich.
Kosten: gerechnet mit Kommastellen,
dann gerundet, dadurch Abweichungen im
Endergebnis möglich.
Abkürzungen: Abluft = Ablufttrockner,
Kondens/WP = Kondenstrockner mit
nologie verbrauchen, wenn die Wäsche vorher mit 1.000 Umdrehungen pro Minute geschleudert wurde, zwischen 1,2 und 1,7 kWh
je Trockengang. Vergleichbar verschwenden
Geräte mit der Stufe B auch heute noch 3,3
kWh und mehr.
Das Eurolabel unterscheidet zwischen Abluftund Kondensationstrocknern. Bei Ablufttrocknern muss die Möglichkeit bestehen, den Lüftungsschlauch ins Freie zu leiten. Kondensationstrockner geben Wärme in den Raum ab. Sie
verflüssigen den dabei entstehenden Wasserdampf und sammeln das kondensierte Wasser
in einem Behälter. Mithilfe einer Wärmepumpe
nutzen die Geräte auch die Abwärme und so erreichen zum ersten Mal alle zehn vorgestellten
Geräte mindestens die Energieeffizienz A; statt
mehr als drei Kilowattstunden (kWh) stehen
MUM
integrierter Wärmepumpe, kWh = Kilowattstunden, kg = Kilogramm, U/min =
Umdrehungen pro Minute, L = Liter.
Quelle: Hausgeräte Datenbank NiedrigEnergie-Institut, EcoTopTen, Recherche
ÖKO-TEST.
Stand: Frühjahr 2013.
dann zwischen 1,3 und 1,7 kWh pro Trockengang auf dem Stromzähler. Die Einstiegspreise
für Wärmepumpentrockner sind bei einigen
Herstellern gesunken, bei Topgeräten mit vielen Programmen sind aber durchaus 1.000 Euro
und mehr möglich. Der Tabellenzweite arbeitet
mit einem Gasbrenner. Das Gerät ist zwar nicht
mit dem EU-Energielabel gekennzeichnet, aber
die Werte sind mindestens mit der Effizienzklasse A vergleichbar. Weil das Gros der Wäschetrockner in den Haushalten heute nur die
Klasse C oder B erreicht, stehen Betriebskosten
von circa 2.000 Euro und mehr rund 700 bis
gut 1.000 Euro für die Wärmepumpenvariante gegenüber. Das macht klar: Investitionen in
Wärmepumpengeräte rechnen sich finanziell.
Daneben spart die richtige Bedienung des
Trockners: So ist die Effektivität am größten,
wenn die Trommel mit ähnlichen
Materialien, Größen und Dicken
gefüllt wird. Zusätzlich hilft das
Reinigen des Filters nach jedem
Trocknen. Die umfangreichen
Filter der Trockner, die Flusen,
Waschmittelreste oder verbliebene Haare aus der Wäsche aufnehmen sollen, sind in Internetforen
ein vielbeschriebenes Ärgernis. So
führten die selbstreinigenden Kondensatoren bei Siemens und Bosch
in der Vergangenheit immer wieder
zu Ausfällen der Geräte – und zu
teuren Reparaturen. Astrid Zaszlo,
von der Robert Bosch Hausgeräte
GmbH: „Die Erkenntnisse aus den
Reklamationen sind in die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer
Wärmepumpentrockner eingeflossen, damit ist die Produktqualität
inzwischen systematisch verbessert
worden.“ Für Schnäppchenjäger
also aufgepasst, ob der neue Trockner aus der aktuellen Produktion
stammt oder er schon seit Jahren
auf Lager steht.
Kombigeräte zum Waschen und
Trocknen sind nur für Singlehaushalte mit Platzproblemen eine Alternative: Sie bewältigen mit 2,5
Kilogramm nur die halbe Ladung
und haben einen sehr hohen Energie- und Wasserverbrauch. Ist die
Wäsche beispielsweise mit 1.200
Umdrehungen geschleudert, benötigt der Trockner etwa 75 Minuten, um fünf Kilo schranktrockene Wäsche zu liefern; bei 1.600
Umdrehungen ist er zehn Minuten
schneller fertig. Auch beim Trockner gilt: volle Beladung gleich volle
Effizienz. Und zu trocken sollte die
Wäsche anschließend nicht sein, oft
reicht die Stufe „bügeltrocken“. Wer
Hemden und Blusen nur circa zehn
Minuten antrocknet, spart nicht
nur Energie, sondern erhält auch
viel glattere, weichere und schneller
zu bügelnde Wäsche.
Geschirrspülmaschinen:
die Reiniger mit Spargang
Der Abwasch wird in den meisten Haushalten
heute maschinell erledigt. Der Stromverbrauch
der Geräte hat sich seit Mitte der 1970er-Jahre
mehr als halbiert. Bei allen zehn vorgestellten
Geräte steht nach dem Spülgang nicht mal
eine Kilowattstunde auf der Zähleruhr. Und
es wird nur noch ein Fünftel der Wassermenge
verbraucht. Topgeräte in Standardgröße benötigen zwischen 7 und 10 Liter Wasser für einen
Spülgang. Zwölf Teile Kaffeegeschirr, zwölf Essgeschirre, dazu Gläser, Besteck, eine Platte und
zwei Schüsseln sind dann sauber. Einige Modelle reinigen noch ein Gedeck mehr, einer sogar
14. Will man diesen Berg von Hand spülen,
fließen schnell 40 bis 60 Liter durch den Hahn.
Allerdings sollte der Elektrospüler möglichst
mit dem Energiespar- oder Umweltprogramm
betrieben werden. Die Programme arbeiten
meist bei 50 Grad Celsius. Diese Temperatur
reicht bei einem Gerät mit der Waschwirkungsklasse A völlig aus, das Geschirr strahlend sauber zu bekommen. Dabei dauern diese Programme wegen der ausgedehnten Einweichphase allerdings sehr lange, zwei bis drei
Stunden sind keine Seltenheit. Bei wenig verschmutztem Geschirr oder wenn die Maschine
nach dem Beladen sofort die Arbeit aufnehmen
kann, die Essensreste also noch nicht getrocknet sind, reicht oft das Schnell- oder Sanftprogramm, das in 40 bis 50 Minuten fertig ist.
Um Spitzenwerte beim Verbrauch zu erreichen,
haben die Hersteller die teureren Modelle mit
ausgeklügelten Computern und Sensoren aufgerüstet. So registriert die Beladungserkennung anhand der Menge und Temperatur des
vom Geschirr ablaufenden Wassers, wie voll
die Maschine beladen ist. Ein optischer Sensor prüft parallel die Trübung des Spülwassers
und schickt es, je nach Ergebnis, in den Abfluss
oder lässt noch einmal Wasser über Teller und
Tassen fließen. Wer über eine neuere, effiziente Heizung oder eine Solaranlage mit kurzer
Wasserleitung zur Spülmaschine verfügt, senkt
den Stromverbrauch, indem er das Gerät an die
Warmwasserleitung anschließt.
EU-Energielabel: hilfreicher
Buchstabensalat
Seit 1998 werden Elektrogroßgeräte wie Kühlund Gefriergeräte, Geschirrspüler oder Wäschetrockner mit dem EU-Energieetikett gekennzeichnet.
Die ursprünglich sieben Effizienzklassen von
A (= niedriger Verbrauch) bis G (= hoher Verbrauch) schaffen Klarheit über den Energieverbrauch und die Betriebskosten des Geräts.
Zusätzlich stehen die tatsächlichen Verbrauchsangaben in Kilowattstunden (kWh) oder Liter
auf dem Etikett. Seit 2004 gelten für Kühlgeräte die ergänzenden Kategorien A+ und A++.
Diese Auszeichnung erhalten Geräte, die noch
sparsamer sind. Je nach Produktgruppe werden auch Angaben zu Nutzinhalt, Reinigungsund Trockenwirkung oder Wasserverbrauch
gemacht.
Weil es durch den technischen Fortschritt kaum
noch Haushaltsgeräte gibt, die schlechter als C
abschneiden, überlegte die EU jahrelang, die
Klassifizierung zu ändern. Seit Ende 2010 ist
das Energielabel erweitert; für alle Geräte, also
beispielsweise auch Wasch- oder Spülmaschinen, sind nun die Einstufungen A+, A++ und
A+++ möglich. Die Abstufung erfolgt in Prozentschritten. Bei Waschmaschinen etwa steht
ein Pluszeichen für zwölf Prozent. Bei A+++
verbraucht das Gerät 36 Prozent weniger als
ein Modell mit der einfachen A-Bewertung.
Für den Verbraucher schafft unabhängig von
Buchstaben und Pluszeichen die Angabe „Energieverbrauch kWh im Jahr“ einen sinnvollen
und konkreten Vergleichsmaßstab.
Nachhilfe
MUM Juli 2013 Mit dem Latein
am Ende
In etlichen deutschen Bundesländern ist es
üblich, dass die Grundschulleitung während
der vierten Klasse Empfehlungen ausspricht,
welche weiterführende Schule sie für das jeweilige Kind für geeignet hält. Diese je nach
Bundesland mal mehr, mal weniger bindenden Empfehlungen sind häufig der Grund
dafür, dass Eltern schon Grundschulkinder
zur Nachhilfe schicken. Denn für eine Gymnasiumsempfehlung muss in der Regel ein
bestimmter Notendurchschnitt erreicht werden. Allerdings sollte man sich überlegen, ob
man dem Kind damit wirklich einen Gefallen
tut: Denn wer sich schon in der Grundschule
schwer tut, wird es auf dem Gymnasium nicht
gerade leicht haben.
Eine Fünf in der Mathe- oder Deutscharbeit kann ein Ausrutscher sein. Oder aber
ein Alarmsignal, dass das Kind dem Unterrichtsstoff nicht mehr folgen kann. Oftmals
bleibt dann nur Nachhilfeunterricht. Die außerschulische Aufarbeitung des Lehrstoffes
lassen sich die Eltern einiges kosten.
Hat das Kind große Probleme beim Lesen
und/oder Schreiben oder beim Rechnen, ist
es sinnvoll, einen Test auf Lese-RechtschreibSchwäche bzw. Rechenschwäche zu machen?
Hier hilft nämlich kein normaler Nachhilfeunterricht, sondern nur eine spezielle Förderung.
Wie verbreitet ist
Nachhilfeunterricht?
Eine Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung kam zu dem Schluss, dass
etwa 15 bis 20 Prozent der Schüler hierzulande Nachhilfe bekommen. Während es in der
Grundschule immerhin schon 6 von 100 Kindern sind, nimmt dieser Anteil in den weiterführenden Schulen deutlich zu. Besonders stark
nachgefragt wird Nachhilfe in Mathematik. Bei
der Untersuchung der einzelnen Bundesländer
zeigte sich, dass im Osten Deutschlands – vor
allem in Mecklenburg-Vorpommern und
Sachsen-Anhalt – deutlich weniger Nachhilfeunterricht genommen wird als im Westen der
Republik. Nicht dass die Kinder hier schlauer
wären, es fehlt einfach oft das Geld für die teure
Nachhilfe. Zwischen 750 und 1.500 Euro investieren Eltern jährlich in die Nachhilfe, je nach
Zeitaufwand und Lehrer.
Wie lange empfiehlt sich
Nachhilfeunterricht?
Der Extra-Unterricht darf kein Dauerzustand
sein und sollte nur sechs bis maximal zwölf
Monate in Anspruch genommen werden. Im
besten Fall lernt der Schüler während dieser
Zeit nicht nur den versäumten Stoff, sondern
wird auch zu selbstständigem Arbeiten angeleitet und weiß sich bei kleineren Problemen
zukünftig selbst zu helfen.
Wie sinnvoll ist OnlineNachhilfe?
Warum ist der Bedarf so groß?
Was kann Nachhilfe leisten?
Der private Unterricht soll vor allem bessere
Noten bringen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die erhoffte Wirkung eintritt. Allerdings bemängelte die Bertelsmann-Untersuchung methodische Mängel: Die positiven
Ergebnisse könnten nicht verallgemeinert
werden. Man könne zwar davon ausgehen,
„dass Nachhilfe keine wirkungslose Maßnahme ist“, repräsentative Längsschnittuntersuchungen fehlten jedoch. Guter Nachhilfeunterricht aber hat noch andere Wirkungen als
bessere Noten: Bestenfalls steigt die Motivation zu lernen, eignet sich der Schüler Lernmethoden an, wird selbstständiger, beteiligt
sich mündlich mehr am Unterricht und hat
weniger Angst vor Prüfungen.
Wie finde ich einen guten
Nachhilfelehrer?
Je größer die Wissenslücken sind, umso qualifizierter und strukturierter sollte die Nachhil-
in Schüler krankheitshalber viel Unterricht
e
versäumt hat;
u die Aufnahmefähigkeit wegen familiäer
Schwierigkeiten (schwere Krankheiten,
Scheidung etc.) beeinträchtigt ist;
u häufige Lehrerwechsel, zu große Klassen oder vermehrter Unterrichtsausfall es
schwer machen, den Lehrstoff zu bewältigen.
u
Hat Nachhilfe schon in der
Grundschule Sinn?
Wenn die Schulnoten in den
Keller gehen, kann Nachhilfeunterricht eine Lösung
sein. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.
Viele Eltern wollen, dass ihre Kinder das
Gymnasium besuchen und damit bessere
Zukunfts-chancen auf dem Arbeitsmarkt
haben. Der Andrang führt dazu, dass häufig
große Klassen gebildet werden müssen. Bis
zu 30 Kindern, manchmal sogar noch mehr,
lernen zusammen. Hier wird es für den Lehrer nahezu unmöglich, während des Unterrichts intensiver auf lernschwächere Kinder
einzugehen. Zudem hat die Verkürzung der
Gymnasialzeit auf acht Jahre dazu geführt,
dass der Lehrplan dicht gedrängt ist und viel
Stoff in ein Schuljahr gepresst wird.
Seite 7
fe sein. Ältere Mitschüler, die bei vorübergehenden Hängern eine gute Hilfe sein können,
bieten sich dann als Lehrer nicht mehr an.
Studenten, die das entsprechende Fach studieren und pädagogisches Geschick mitbringen,
eignen sich hier eher. Auch viele Lehrkräfte in
den professionellen Nachhilfeinstituten sind
Studenten, die auf dem Weg zum Lehramt Erfahrungen sammeln und ein bisschen Geld
dazu verdienen wollen. Am besten hört man
sich im Freundes- und Bekanntenkreis um.
Worauf muss ich achten?
Auf jeden Fall muss die Chemie zwischen
Lehrer und Schüler stimmen, und der Lehrer
muss gut erklären können. Deshalb unbedingt
ein bis zwei Probestunden vereinbaren, egal
ob man einen Studenten nach Hause kommen
lässt oder das Kind in ein Nachhilfeinstitut
schickt. Privat engagierte Nachhilfelehrer haben den Vorteil, dass sie pro erteilter Stunde
bezahlt werden. So kann der Unterricht jederzeit beendet werden. Bei Nachhilfeinstituten
muss meist ein Vertrag über mehrere Monate
geschlossen werden. Eine solche langfristige
Bindung kritisieren Experten, denn man kauft
sozusagen die Katze im Sack. Was für den einen gut sein kann, hilft dem anderen nicht
weiter. Trotzdem müssen die Eltern wegen der
langen Vertragsdauer weiter bezahlen.
In kommerziellen Nachhilfeinstituten wird
in der Regel in Gruppen unterrichtet. Das ist
natürlich für die Schulen effizienter, weil nicht
so viele Lehrer gebraucht werden. Aber auch
die Kinder können davon profitieren, weil sie
merken, dass sie mit ihren Problemen nicht
allein sind. Die Gruppe darf aber nicht zu
groß sein, sondern möglichst nur aus bis zu
fünf Schülern bestehen. Die Kinder sollten
in etwa gleich alt sein und für dasselbe Fach
lernen. Bei großen Wissenslücken ist Einzelunterricht aber effektiver. Ob einzeln oder in
der Gruppe, zu Hause oder im Institut: Sinnvoll sind ein bis zwei Stunden Nachhilfe pro
Woche.
Wann braucht mein Kind
Nachhilfe?
Eine schlechte Note muss noch nichts bedeuten. Bleiben die Noten unterdurchschnittlich,
sollten Eltern nicht zu lange warten. Setzt die
Nachhilfe früh genug ein, ist der Stoff bald
wieder aufgeholt. Nachhilfe kann vor allem
dann sinnvoll sein, wenn
Nachhilfeunterricht aus dem Netz ist noch
nicht so verbreitet. Trotzdem gibt es etliche
kommerzielle Anbieter wie www.lektion8.de.
Allerdings ist Online-Nachhilfeunterricht
nicht gerade preiswert: Die Stunde kostet zwischen 15 und 20 Euro, manchmal kommen
noch monatliche Grundgebühren dazu oder
es muss eine gewisse Stundenzahl gebucht
und vorab bezahlt werden. Außerdem ist eine
bestimmte technische Ausstattung notwendig,
nämlich ein schneller Internetzugang, Headset, Webcam und die Telefonsoftware Skype.
Webcam und Skype machen es möglich, dass
sich Schüler und Lehrer über den Computer sehen und miteinander kommunizieren
können. Es gibt aber auch einige kostenlose
Angebote wie www.mathehilfe.biz, bei denen engagierte Studenten ratlosen Schülern
in kurzen Videofilmen bestimmte Aufgaben
oder Problemfelder erklären.
Da diese Form des Lernens noch nicht verbreitet ist, gibt es auch noch keine Studien
zur Wirksamkeit von Online-Nachhilfeunterricht. Doch die Vorteile liegen auf der Hand:
Kinder sitzen gern am Computer, die Nachhilfestunden können recht kurzfristig vereinbart werden, der Unterricht findet zu Hause
statt. Es gibt aber auch Nachteile: Der Schüler lässt sich möglicherweise leicht ablenken,
ohne dass der Lehrer darauf Einfluss nehmen
kann. Der Kontakt über den Computer ist ein
anderer als der Unterricht am gemeinsamen
Tisch. Hier merkt der Lehrer schneller, ob der
Stoff wirklich begriffen worden ist oder wo
es noch hakt. Fazit: Nachhilfe aus dem Netz
kann für ältere, disziplinierte Schüler eine Alternative sein, ist aber auch recht teuer.
MUM
Seite 8
marktdaten MUM Juli 2013
Energie/Umwelt
hinweis
Die Grafiken zeigen die Leistungswerte einer
Auswahl der 260 AWA-Titel und der 172 TdW-Titel,
basierend auf einer 3er-Indexsumme, die Tausender-Kontakt-Preis (TKP), Reichweite und Affinität
zusammenfasst. So wird die Wirtschaftlichkeit eines
jeden Titels verdeutlicht. Zur besseren Verständlichkeit werden die Grundzählungen des ÖKO-TESTMagazins in der Eingangstabelle dargestellt und
dann in den Grafiken mit anderen Titeln verglichen.
Energie-, Umwelt- und Fairtradethemen interessieren ÖKO-TEST-LeserInnen besonders.
24,5 % der LeserInnen ist es wichtig, Energie zu sparen; 29,6 % achten auf Langlebigkeit der
gekauften Produkte und 38,3 % der Leserschaft ist bereit, für gute Qualität mehr zu bezahlen. Bei Lebensmitteln legen 27,6 % Wert auf Produkte aus ökologischem Anbau und somit
auf Bio-Produkte. Ganz besonders interessieren sich 21,2 % der LeserInnen für Natur- und
Umweltschutz und 19,6 % setzen sich dafür ein. 22,8 % unserer Leserschaft ist es wichtig,
viel Zeit in der Natur zu verbringen und Naturerfahrungen zu sammeln. Der Sonderzielgruppe der LOHAS – Lifestyle of Health and Sustainability – gehören 13,5 % unserer Leserschaft an. (Quelle: AWA 2012)
Strukturdaten des ÖKO-TEST-Magazins mit 3er-Indexsumme
Kategorie
TNP
BasisZG
Zielgruppe – Top Twenty im Ranking
€
Reichweite
Affinität
Rang
%
Mio.
Rang
Index
Rang
ZGAnteil %
3erIndex
Rang
25 – 49 Kreise, Schichten, Gruppen – das könnte auf mich passen: Leute, die beim Einkauf daNatur,
rauf achten, dass die Produkte von Unternehmen stammen, die sozial und ökologisch
Umwelt, Bio
verantwortungsbewusst handeln
31,36
1
8,6
0,35
13
359
3
20,8
229
1
Natur,
25 – 49 Gründe Stromanbieter zu wechseln: Wunsch nach Ökostrom, Strom aus regenerativer
Umwelt, Bio
Energie
149,19
1
6,9
0,07
17
249
9
3,8
196
1
Umwelt
25 – 49 Natur- und Umweltschutz: Interessiert mich ganz besonders
30,82
1
6,3
0,36
18
261
11
21,2
217
1
Umwelt
25 – 49 Kreise, Schichten, Gruppen – das könnte auf mich passen – Leute, die sich für
Natur- und Umweltschutz einsetzen und am Umweltschutz besonders interessiert sind
45,43
1
7,3
0,24
15
303
7
14,4
215
1
ÖKO-TEST-LeserInnen legen großen Wert
auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit
ÖKO-TEST-LeserInnen achten beim Einkauf auf
Produkte von ökologisch handelnden Unternehmen
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 172 TdW-Titeln
ÖKO-TEST-LeserInnen wechseln zu Öko-Strom
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 172TdW-Titeln
TdW 2013; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Kreise, Schichten, Gruppen – das könnte auf mich passen: Leute, die beim Einkauf
darauf achten, dass die Produkte von Unternehmen stammen, die sozial und ökologisch verantwortungsbewusst handeln
TdW 2013; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Gründe Stromanbieter zu wechseln:
Wunsch nach Ökostrom, Strom aus regenerativer Energie
ÖKO-TEST-LeserInnen interessieren sich besonders
stark für Natur- und Umweltschutz ...
... und setzen sich dafür auch aktiv ein
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre;
Natur- und Umweltschutz: Interessiert mich ganz besonders
MUM
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Kreise, Schichten, Gruppen (das könnte auf mich passen):
Leute, die sich für Natur- und Umweltschutz einsetzen und am Umweltschutz besonders interessiert sind
marktdaten
MUM Juli 2013 Bauen/Wohnen/Renovieren
Seite 9
hinweis
Die Grafiken zeigen die Leistungswerte einer
Auswahl der 260 AWA-Titel und der 172 TdW-Titel,
basierend auf einer 3er-Indexsumme, die Tausender-Kontakt-Preis (TKP), Reichweite und Affinität
zusammenfasst. So wird die Wirtschaftlichkeit eines
jeden Titels verdeutlicht. Zur besseren Verständlichkeit werden die Grundzählungen des ÖKO-TESTMagazins in der Eingangstabelle dargestellt und
dann in den Grafiken mit anderen Titeln verglichen.
Bauen, Wohnen und Renovieren ist seit rund 27 Jahren fester Bestandteil der redaktionellen Berichterstattung. Die Verbraucher informieren sich nicht nur im ÖKO-TESTMagazin, sondern nutzen auch die themenaffinen Publikationen wie z. B. Ratgeber,
Spezial und Handbuch. Gerade durch den neuen Trend „Homing“ werden verstärkt
Informationen zu diesem Bereich von Verbrauchern nachgefragt. Die gebildeten, kaufkräftigen ÖKO-TEST-Leser können sich Luxus leisten und investieren in qualitativ
hochwertige Produkte. ÖKO-TEST-Leser sind bereit, für die eigenen vier Wände deutlich mehr Geld auszugeben als der Durchschnitt und sie legen Wert auf ein nachhaltiges
und qualitativ hochwertiges Investment.
Strukturdaten des ÖKO-TEST-Magazins mit 3er-Indexsumme
TNP
Kategorie
BasisZG
Zielgruppe – Top Twenty im Ranking
Haus & Garten
25 – 49
Bauen, Modernisieren, Renovieren: Interessiert mich ganz besonders
Haus & Garten
25 – 49
Haus & Garten
Haus & Garten
Reichweite
Affinität
3er-
Rang
%
Mio.
Rang
Index
Rang
ZGAnteil %
66,79
4
3,3
0,17
45
137
99
9,8
146
13
Renovierungs- oder Modernisierungsplan in den nächsten ein bis zwei Jahren:
Heizungsanlage
300,88
3
4,6
0,04
33
194
61
2,2
142
8
25 – 49
Maßnahme bestimmt oder vielleicht geplant: In den nächsten zwei Jahren
Solaranlage für Solarstrom (Photovoltaik)
145,33
1
5,5
0,08
19
198
18
3,9
174
2
25 – 49
Immobilien: ein Haus bauen
359,30
2
4,3
0,03
42
178
79
1,8
132
4
€
Index
Rang
ÖKO-TEST-LeserInnen investieren gerne in die eigenen vier Wände
Besonders interessiert: Bauen,
Modernisieren, Renovieren
Modernisierung der Heizungsanlage
in ein bis zwei Jahren
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre;
Bauen, Modernisieren, Renovieren: Interessiert mich ganz besonders
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Renovierungs- oder
Modernisierungsplan in den nächsten ein bis zwei Jahren: Heizungsanlage
ÖKO-TEST-LeserInnen planen in den nächsten
zwei Jahren eine Photovoltaikanlage anzuschaffen
Immobilien: ÖKO-TEST-LeserInnen
wollen ein Haus bauen
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 172 TDW-Titeln
TdW 2013; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Maßnahme bestimmt oder vielleicht geplant:
In den nächsten zwei Jahren: Anlage für Solarstrom (Photovoltaik)
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Immobilien: ein Haus bauen
MUM
Seite 10
marktdaten MUM Juli 2013
Freizeit/Technik
hinweis
Die Grafiken zeigen die Leistungswerte einer
Auswahl der 260 AWA-Titel, basierend auf einer 3erIndexsumme, die Tausender-Kontakt-Preis (TKP),
Reichweite und Affinität zusammenfasst. So wird
die Wirtschaftlichkeit eines jeden Titels verdeutlicht.
Zur besseren Verständlichkeit werden die Grundzählungen des ÖKO-TEST-Magazins in der Eingangstabelle dargestellt und dann in den Grafiken mit
anderen Titeln verglichen.
Freizeit und Erholung sind unseren Lesern besonders wichtig, da sie beruflich sehr eingespannt sind. Sie sind aktiv und vielseitig interessiert: Bücher lesen, Kulturveranstaltungen
besuchen, Reisen – besonders Aktivurlaub – Fotografieren und regelmäßig Sport treiben gehört zu ihren bevorzugten Beschäftigungen. Dabei legen sie besonderen Wert auf eine hochwertige Ausstattung und geben für solide Markenqualität gerne etwas mehr Geld aus. Die
ÖKO-TEST-LeserInnen sind sehr aktiv bei ihrer Weiterbildung: Studienreisen, Sprachkurse,
Computer- und Internetnutzung gehören selbstverständlich zu ihrer Freizeitbeschäftigung
dazu. Wenn sie von einem Freizeitangebot, einem Produkt oder einer Dienstleistung überzeugt sind, empfehlen sie diese auch gerne weiter.
Strukturdaten des ÖKO-TEST-Magazins mit 3er-Indexsumme
TKP
Kategorie
BasisZG
Zielgruppe – Top Twenty im Ranking
Freizeit
25 – 49
Bücher: Interessiert mich ganz besonders
Freizeit
25 – 49
Freizeit
Freizeit
Reichweite
Affinität
3er-
Rang
%
Tsd.
Rang
Index
Rang
ZGAnteil %
25,68
1
4,9
0,43
28
204
41
25,5
180
2
Freizeitbeschäftigung: Das mache ich häufig: Wandern oder Bergsteigen
91,40
1
6,1
0,12
20
253
14
7,2
156
5
25 – 49
Urlaub und Reisen: Interessiert mich ganz besonders
26,68
1
3,5
0,41
44
145
74
24,5
179
6
25 – 49
Hohe Ausgabebereitschaft: Reisen
22,85
1
3,6
0,48
43
149
81
28,6
179
6
€
Index
Rang
ÖKO-TEST bietet interessante Werbeumfelder
ÖKO-TEST-LeserInnen begeistern
sich für Bücher
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
ÖKO-TEST-LeserInnen verbringen ihre Freizeit
gerne mit Wandern und Bergsteigen
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Bücher: Interessiert mich ganz besonders
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Freizeitbeschäftigung: Das mache ich häufig: Wandern oder Bergsteigen
ÖKO-TEST-LeserInnen interessieren
sich nicht nur stark für Reisen ...
... sie geben auch gerne viel dafür aus
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Urlaub und Reisen: Interessiert mich ganz besonders
MUM
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Hohe Ausgabebereitschaft: Reisen
marktdaten
MUM Juli 2013 Kinder/Familie
Seite 11
hinweis
Die Grafiken zeigen die Leistungswerte einer
Auswahl der 260 AWA-Titel, basierend auf einer 3erIndexsumme, die Tausender-Kontakt-Preis (TKP),
Reichweite und Affinität zusammenfasst. So wird
die Wirtschaftlichkeit eines jeden Titels verdeutlicht.
Zur besseren Verständlichkeit werden die Grundzählungen des ÖKO-TEST-Magazins in der Eingangstabelle dargestellt und dann in den Grafiken mit
anderen Titeln verglichen.
Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder. Ob es um die Ernährung, die Gesundheit
oder um die Ausbildung ihrer Kinder geht, ÖKO-TEST-Eltern möchten ihnen das Optimum an Unterstützung geben und können sich dies auch leisten. Hohe Produktqualität
und die Nutzung neuester Technologien sind hier selbstverständlich. Ihr Einkommen
erlaubt ihnen auch, sich und den Kindern besondere Wünsche zu erfüllen, zum Beispiel
Erlebnisreisen, angesagte Sportarten mit der richtigen Ausrüstung, Sprachkurse.
ÖKO-TEST-Eltern geben ihre Erfahrungen gerne an Gleichgesinnte weiter und wirken
als Meinungsmacher. Diese Zielgruppe erreichen Sie mit ÖKO-TEST besonders wirtschaftlich.
Strukturdaten des ÖKO-TEST-Magazins mit 3er-Indexsumme
TNP
BasisKategorie ZG
Zielgruppe
Basis
25 – 49
A Oberschicht/B Gehobener Mittelstand und drei Personen und mehr im Haushalt
Kinder
Reichweite
Affinität
3erZGAnteil % Index Rang
€
Rang
%
Mio.
Rang
Index
Rang
49,88
1
4,6
0,22
34
191
34
13,1
174
3
Gesamt Lebenseinstellung: wichtig und erstrebenswert Kinder zu haben
20,63
1
3,1
0,53
38
129
36
31,7
163
9
Kinder
25 – 49
Eigene Kinder im Haushalt: 6 – 14 Jahre
41,56
1
3,4
0,27
39
140
27
15,7
150
8
Kinder
25 – 49
Schon über bezahlte Nachhilfe für mein(e) Kind(er) nachgedacht
183,47
2
3,2
0,06
46
134
64
3,6
137
10
ÖKO-TEST-Familien gehören zur wirtschaftlich
leistungsfähigsten und gebildetsten Schicht
Besserverdienende und gebildete
Familien lesen ÖKO-TEST
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; A Oberschicht/B gehobener Mittelstand
und drei Personen und mehr im Haushalt
ÖKO-TEST-LeserInnen haben Kinder
im Alter von 6 bis 14 Jahren
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre alt und
eigene Kinder im Haushalt im Alter von 6 bis 14 Jahre
Eigene Kinder sind ein
erstrebenswertes Lebensziel
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Lebenseinstellung:
wichtig und erstrebenswert Kinder zu haben
Bezahlte Nachhilfe ist eine Option
für bessere Schulleistungen
Indexsumme = TKP + Reichweite + Affinität
Rang X von 260 AWA-Titeln
AWA 2012; Zielgruppe 25 – 49 Jahre; Schon über bezahlte
Nachhilfe für mein(e) Kind(er) nachgedacht
MUM
Seite 12
heftvorschau im detail MUM Juli 2013
Spezial
UMWELT
UND Energie
Meine
Energiewende
Die Themen im Überblick:
 Klimaneutral bauen & wohnen
 Hauskonzepte
 Sanieren/Modernisieren/Dämmen
 Energieeffizienz
 Photovoltaik
 regenerative Heiztechniken
 Windenergie
 Staatliche Förderung
DU: 14.08.2013
EVT: 13.09.2013
ÖKO-TEST-Magazin
September 2013
Die Themen im Überblick:
 Schätze aus der Natur
 Rezepte
 Radtouren Teil 5
 Reisetipps
 Bücher
 Trinkwasserprivatisierung
Die TESTs:
 Margarine + CSR
 Balsamico
 Inkontinenzeinlagen
 BB-Cremes
(beauty balm)
 Sitzsäcke
 Öko-Strom
DU: 31.07.2013
EVT: 30.08.2013
RATGEBER Kleinkinder
für 2013
Die Themen im Überblick:
 Nachzüglerkinder  Porträts Ostmama – Westmama  Meine Eltern
sind behindert  Hochbegabt  Familie mit Frühchen  Urlaub mit
Kindern im Hotel  Kinderskikurse  Inseltraum im Kattegatt  Kärnten
– das Outdoor-Paradies  Urlaub mit Baby – die besten Angebote 
Fremde Kinder zurechtweisen  Benimmkurse sind sinnvoll  Verbote
sind altmodisch  Leistungsdruck verweigern  Bei falschen Freunden
eingreifen  Kinder sollten mit Haustieren aufwachsen  Jungs sollten
mit Puppen spielen  Müssen Kinder pünktlich und früh ins Bett
Die TESTs:
 Wundcremes  Spielsand  Kinderjeans – CSR  Kinderpflegeversicherungen  Stilltees  Kinderinvaliditätsversicherungen  Produkte
mit Lebensmittelfarbstoffen  Fingerfarben
DU: 21.08.2013 | EVT: 20.09.2013
MUM
Heft-im-Heft
Kinder Kinder
Die Themen im Überblick:
 Sport verdirbt den Charakter
 Organspende, um das Kind zu
retten
 Streitthema Haushalt
 Fructoseunverträglichkeit
Die TESTs:
 Fingerfarben
 Gute Geschenke zur Geburt
heftvorschau im detail
MUM Juli 2013 Kinder, Familie
EVT
AZ
DU
Themenjahrbuch Kleinkinder
11.01.2013
28.11.2012
05.12.2012
Fragen & Antworten Kinderernährung
05.04.2013
27.02.2013
06.03.2013
Spezial Kleinkinderausstattung
10.05.2013
03.04.2013
10.04.2013
Ratgeber Kleinkinder
20.09.2013
14.08.2013
21.08.2013
Das große Jahrbuch für 2014
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
Spezial Schwangerschaft
22.11.2013
16.10.2013
23.10.2013
Themenjahrbuch Kleinkinder für 2014
10.01.2014
04.12.2013
11.12.2013
EVT
AZ
DU
Spezial Rücken
21.06.2013
15.05.2013
22.05.2013
Das große Jahrbuch für 2014
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
Spezial Schlafen
18.10.2013
11.09.2013
18.09.2013
EVT
AZ
DU
Spezial Naturkosmetik
07.06.2013
02.05.2013
08.05.2013
Das große Jahrbuch für 2014
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
Ratgeber Kosmetik & Wellness
08.11.2013
02.10.2013
09.10.2013
EVT
AZ
DU
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
EVT
AZ
DU
Spezial Häuser
19.04.2013
13.03.2013
20.03.2013
Spezial Energie
13.09.2013
07.08.2013
14.08.2013
Das große Jahrbuch für 2014
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
Spezial Schlafen
18.10.2013
11.09.2013
18.09.2013
Spezial Bauen, Wohnen & Renovieren
15.11.2013
09.10.2013
16.10.2013
EVT
AZ
DU
04.10.2013
28.08.2013
04.09.2013
EVT
AZ
DU
Ratgeber Essen, Trinken & Genießen 17.05.2013
10.04.2013
17.04.2013
Das große Jahrbuch für 2014
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
Themenkombinationen 2013
Gesundheit, Fitness
Kosmetik, Mode, Wellness
Freizeit & Technik
Das große Jahrbuch für 2014
Bauen, Wohnen, Renovieren
Geld, Recht, Arbeit, Versicherungen
Ratgeber Rente, Geld, Versicherungen
Essen, Trinken, Genießen
Seite 13
Rabatte 2013 für line extension
Ratgeber, Spezial, Jahrbuch und Fragen & Antworten
sind miteinander kombinierbar
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Kombirabatte gelten für alle Anzeigenformate (außer im ÖKO-TEST Marktplatz)
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Publikationen 2013 im Überblick
ÖKO-TEST-Magazin
Ausgabe
Januar
Februar
EVT
AZ
ÖKO-TEST Ratgeber
DU
EVT
AZ
ÖKO-TEST Spezial
DU
EVT
AZ
EVT
11.01.2013
21.11.2012
28.11.2012
12.12.2012
n Spezial Häuser
28.03.2013
19.04.2013
22.02.2013
16.01.2013
20.02.2013
27.02.2013
05.12.2012
13.03.2013
n F & A Kinderernährung
20.03.2013
nnnnnnn Magazin 05 / 2013
n Ratgeber Essen, Trinken & Genießen
n Spezial Kleinkinderausstattung
26.04.2013
17.05.2013
10.05.2013
20.03.2013
27.03.2013
10.04.2013
17.04.2013
03.04.2013
nnnnnnn Magazin 06 / 2013
n Spezial Naturkosmetik
31.05.2013
07.06.2013
24.04.2013
30.04.2013
21.06.2013
02.05.2013
05.04.2013
15.05.2013
22.05.2013
19.06.2013
08.05.2013
n BAUEN, WOHNEN, RENOVIEREN
n POLITIK, UMWELT
22.05.2013
n KINDER, FAMILIE
n GELD, RECHT
n KOSMETIK, MODE, WELLNESS
n FREIZEIT, TECHNIK
29.05.2013
n ESSEN, TRINKEN
n GESUNDHEIT, FITNESS
26.06.2013
nnnnnnn Magazin 09 / 2013
n Ratgeber Kleinkinder
30.08.2013
20.09.2013
24.07.2013
31.07.2013
14.08.2013
n Spezial Energie
21.08.2013
13.09.2013
07.08.2013
nnnnnnn Magazin 10 / 2013
n Ratgeber Rente, Geld, Versicherungen
nn Spezial Schlafen
27.09.2013
04.10.2013
18.10.2013
21.08.2013
28.08.2013
28.08.2013
04.09.2013
11.09.2013
14.08.2013
nnnnnn Jahrbuch für 2014
18.09.2013
nnnnnnn Magazin 11 / 2013
n Ratgeber Kosmetik & Wellness
n Spezial Bauen, Wohnen & Renovieren
25.10.2013
08.11.2013
15.11.2013
18.09.2013
25.09.2013
06.03.2013
LEGENDE
nnnnnnn Magazin 08 / 2013
26.07.2013
27.02.2013
10.04.2013
nnnnnnn Magazin 07 / 2013
28.06.2013
November
DU
23.01.2013
n Spezial Rücken
Oktober
AZ
19.12.2012
nnnnnnn Magazin 04 / 2013
September
EVT
nnnnnnn Magazin 02 / 2013
April
August
28.11.2012
ÖKO-TEST Fragen & Antworten
DU
28.12.2012
nnnnnnn Magazin 03 / 2013
Juli
AZ
n Themenjahrbuch Kleinkinder
März
Juni
DU
nnnnnnn Magazin 01 / 2013
25.01.2013
Mai
ÖKO-TEST Jahrbuch
02.10.2013
09.10.2013
09.10.2013
11.10.2013
04.09.2013
11.09.2013
16.10.2013
n Spezial Schwangerschaft
22.11.2013
Dezember
23.10.2013
nnnnnnn Magazin 12 / 2013
29.11.2013
Januar
2014
16.10.2013
23.10.2013
30.10.2013
nnnnnnn Magazin 01 / 2014
n Themenjahrbuch Kleinkinder
27.12.2013
10.01.2014
20.11.2013
27.11.2013
04.12.2013
11.12.2013
Legende: EVT = Erstverkaufstag; AZ = Anzeigenschluss; DU = Druckunterlagenschluss
MUM
Seite 14
news und trends Expansionsgrenze
erreicht
Tchibo sieht sich mit seinen derzeit 750
Filialen in Deutschland an der Expansionsgrenze angelangt. Der Hamburger
Konzern will nun in die Modernisierung
des Vertriebsnetzes investieren, alte
Standorte sollen durch neue in
„1-A-Lauflagen“ ersetzt werden, erklärte Vertriebsvorstand Peter Rikowski
in der Lebensmittelzeitung. Nach dem
Muster der 150-qm-Verkaufsstätte in
Hamburg sind bereits 200 Läden umgebaut, Zug um Zug soll das gesamte
Netz erneuert werden. Wieder stärker
in den Fokus rückt Kaffee. Zuwächse
erhofft sich Rikowski vom Onlinehandel. Mit fünf Millionen Visits pro Woche
gehöre Tchibo zwar bereits zu den
größten Onlinehändlern, sagte er der
LZ. Der Vertriebsvorstand sieht aber
noch Luft nach oben.
Der Nächste in der Runde
Hessens Restaurants und Lebensmittelbetriebe haben sich durchgesetzt.
Nach einem Gerichtsbeschluss dürfen
die Gesundheitsämter Hygienemängel
nicht mehr ins Netz stellen. Die von der
Landesregierung betriebene Internetseite „Verbraucherfenster Hessen“ wurde
abgeschaltet und die Entscheidung des
Verwaltungsgerichtshofs in Auszügen
zitiert. Ergänzend steht: „Obwohl der Europäische Gerichtshof in seiner Entscheidung von 11. April klargestellt hatte, dass
nationale Regelungen zur Information der
Bürger möglich sind.“ Derweil streben die
Länder weiter eine „Hygiene-Ampel“ an.
Preis von NABU
Ab sofort können sich bundesweit Lebensmitteleinzelhändler um den NABUUmweltpreis „Grüner Einkaufskorb 2013“
bewerben. Mit ihm zeichnet der Naturschutzbund engagierte Lebensmittelmärkte aus, die ein zukunftsweisendes
und ökologisches Handelsmodell
verfolgen. Ziel des Wettbewerbs ist
es, jene Märkte herauszuheben, die
mit einem saisonalen, regionalen und
umweltfreundlichen Warensortiment Verbrauchern einen ökologischen Einkauf erleichtern. Der Teilnahmebogen muss bis
zum 9. September eingereicht werden.
Millionenförderung für
Öko-Innovation
Die Europäische Kommission hat speziell kleine und mittlere Unternehmen
aufgerufen, ihre Projekte aus den fünf
Bereichen Materialrückführung, Wasser,
nachhaltige Baustoffe, umweltfreundliche Geschäftspraktiken sowie Lebensmittel und Getränke einzureichen.
Gesucht werden Produkte, Verfahren
oder Dienstleistungen, die noch nicht
am Markt positioniert sind. Die EU-Kommission leistet eine Kofinanzierung von
bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten.
Mehr Erneuerbare
Die EU will sich für den Zeitraum von
2021 bis 2030 ein neues Ziel für den
verpflichtenden Anteil von Erneuerbaren
Energien am Gesamtenergieverbrauch
vorgeben. Dafür hat sich das Europaparlament vorige Woche mit knapper
Mehrheit ausgesprochen. Jenseits von
30 Prozent soll dieser Anteil liegen. Die
Befürworter eines verpflichtenden Ziels
von 40 bis 45 Prozent konnten sich
nicht durchsetzen.
MUM
MUM Juli 2013
Die große Verbrauchslüge
Tanken ist eine teure Angelegenheit. Da spielt bei
der Kaufentscheidung für ein neues Auto heute
mehr denn je der Spritverbrauch eine Rolle. Auf
die Angaben der Hersteller sollten sich die Kunden aber nicht verlassen. Trotz sparsamer Fahrweise ist der Wagen meist durstiger als beworben.
Wie groß der Unterschied zwischen Realität und
Versprechen ist, zeigt eine neue Studie: Lag der
tatsächliche Verbrauch vor zehn Jahren noch im
Schnitt zehn Prozent über den Herstellerangaben,
ist die Diskrepanz mittlerweile auf stolze 25 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die
Forschungsorganisation International Council of
Clean Transportation (ICCT) nach einer Analyse
von mehr als 500.000 Fahrzeugdaten in Europa.
Besonders BMW und Audi tricksen laut ICCTAnalyse, was Abweichungen von 30 bzw. 28 Prozent beim Kraftstoffverbrauch zur Folge hat. Die
Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat in ihrer Aus-
wertung Differenzen von bis zu 34 Prozent festgestellt. Von den 144 auf der Grundlage der Daten des ADAC EcoTest untersuchten Fahrzeugen
wurde nur bei acht der realistische Spritverbrauch
angegeben, bei 84 Fahrzeugen lag der Verbrauch
um mehr als zehn Prozent höher. Negative Spitzenreiter waren ein Volvo V40, ein Peugeot 208
und ein Fiat Punto mit jeweils 34 Prozent sowie
bei den deutschen Herstellern ein Mercedes GL
und ein VW Polo mit jeweils 21 Prozent. Von 2001
bis 2011, vor allem aber seit der Umstellung der
Kfz-Steuer zur Einbeziehung des CO2-Ausstoßes
im Sommer 2009, haben sich die Angaben der
Hersteller laut DUH „immer weiter von der Realität entfernt“. Der Verband wirft den Herstellern
vor, die niedrigeren Normverbräuche „mit Hilfe
zahlreicher technischer Tricks bis hin zu rechtswidrigen Manipulationen“ zu erzeugen.
u www.duh.de
u www.theicct.org
Auf die Angaben der Autohersteller zum Kraftstoffverbrauch
sollte man sich nicht verlassen. Laut Studie schlucken die
Fahrzeuge in Europa inzwischen durchschnittlich 25 Prozent
mehr Sprit als offiziell angegeben.
Bio-Fleisch im Trend
Der Handelsverband Deutschland (HDE)
rechnet mit steigenden Umsätzen bei BioFleisch und Bio-Würsten.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet
zum Auftakt der Grillsaison mit steigenden Umsätzen bei Bio-Fleisch und Bio-Würsten. „Der
Trend zu Bio-Produkten ist auch bei Fleisch und
Wurst deutlich spürbar“, so HDE-Sprecher Kai
Falk. Insgesamt setzte der deutsche
Einzelhandel im vergangenen Jahr
um die sieben Milliarden Euro mit
Bio-Produkten um. Bei Fleisch und
Wurstwaren greifen laut einer TNS
Emnid-Umfrage von 2012 knapp
50 Prozent der Kunden gelegentlich zu Bio-Ware, 30 Prozent häufig
und acht Prozent sogar ausschließlich. „Nachhaltigkeit und Bio-Ware werden den
Verbrauchern immer wichtiger. Die Kunden erwarten entsprechende Ware in den Regalen aller
Lebensmittelhändler“, so Falk weiter. Derweil
läuteten Aldi Nord, Aldi Süd und Norma eine
Preissenkungsrunde für viele Fleischprodukte
in ihrem Sortiment ein. Sehr zum Ärger von
Greenpeace. „Das Fleisch, das in Deutschland
produziert wird, ist viel zu billig“, sagt Martin
Hofstetter, Agrarexperte der Umweltorganisation. Das Fleisch aus Intensivtierhaltung verursache gewaltige ökologische Folgekosten. „Die
Kosten dafür tragen alle, egal ob sie Fleisch essen oder nicht“, so Hofstetter. Weil der Konsum
hierzulande viel zu hoch sei, hat Greenpeace in
einer Studie untersucht, wie er sich senken lässt.
Ergebnis: Die Mehrwertsteuer auf Fleisch und
Wurst sollte von sieben auf 19 Prozent angehoben und eine Abgabe auf Stickstoffüberschüsse
entrichtet werden. Stickstoff ist vor allem in der
Gülle enthalten, die bei intensiver Tierhaltung in
großen Mengen anfällt.
u www.einzelhandel.de u www.greenpeace.de
8 von 10 sind im Netz
82 Prozent der deutschen Unternehmen haben inzwischen eine eigene
Homepage. Nahezu alle großen Konzerne mit mehr als 250 Beschäftigten sind online mit einem eigenen Auftritt präsent (96 Prozent), bei
den KMU sind es 82 Prozent. Dagegen gibt es bei sehr kleinen Firmen
noch großen Nachholbedarf: Nicht einmal jedes zweite (45 Prozent)
verfügt über eine Internetpräsenz. Gerade kleine Betriebe könnten aber
mit wenig Aufwand und zu geringen Kosten online auf sich aufmerksam
machen, sagen Experten. „Wer auf seine Visitenkarte im Netz verzichtet, verschenkt die Chance, sich seinen Kunden zu präsentierten und
vor allem neue Kunden zu gewinnen“, betont Bitkom-Präsident Prof.
Dieter Kempf. Unternehmen, die das Internet in ihre Geschäftsmodelle
integrieren, sind erfolgreicher als der Rest der Wirtschaft, das hat eine
aktuelle Studie des Verbands in Zusammenarbeit mit Google und IW
Köln ergeben. Auch zwischen den Branchen gibt es Unterschiede: Im
Handel verzichtet jeder sechste auf eine Webseite. u www.bitkom.org
Gerade kleine Firmen verzichten immer noch auf eine Visitenkarte im Netz.
Tausende gefährlicher Produkte
Verbraucherschützer ziehen in Europa immer
öfter gefährliche Produkte aus dem Verkehr. Genau 2.278 Risikoartikel, die die Gesundheit gefährden, haben die Kontrolleure im vergangenen
Jahr aufgespürt. Das waren dem Rapex-Bericht
der EU-Kommission zufolge 26 Prozent mehr
als 2011. Über die Datenbank informieren sich
die EU-Staaten gegenseitig. Von woher kommen
nun die gefährlichen Artikel? China steht im
Warnsystem nach wie vor ganz oben auf der Liste: Mehr als jedes zweite beanstandete Produkt
(58 Prozent) stammt von dort. Das verwundert
nicht weiter – immerhin wird ein Großteil der in
Europa importierten Artikel in chinesischen Fabriken gefertigt. Aber auch Europa produziert gefährliche Kleidung, Spielzeug oder Elektroartikel.
In der Rapex-Liste sind 330 Produkte aufgeführt,
darunter 60 aus Deutschland. In Europa liegt die
Der Rapex-Bericht zeigt: In Europa sind 2012 deutlich mehr
gefährliche Produkte entdeckt worden als im Jahr zuvor. Das
betrifft Kleidung, Spielzeug, aber auch Elektrogeräte.
Bundesrepublik damit nach Herstellungsländern
auf Platz eins. Besonders oft mussten die Kontrolleure 2012 bei Bekleidung, Textilien und Modeartikel (34 Prozent) sowie Spielzeug (19 Prozent)
eingreifen. 18 Prozent der Produkte gefährdeten
aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung
die Gesundheit der Verbraucher. Eine Puppe aus
Kunststoff etwa enthielt Diethylhexylphthalat
(DEHP) in einer Konzentration von 38,5 Prozent. Der Stoff, der Kunststoffe flexibel macht,
hat schädigende Wirkungen auf die Fortpflanzungsorgane. Von jedem vierten der über 2.200
gelisteten Artikel ging laut Kommission eine Verletzungsgefahr aus. An einem weiteren Viertel
drohten Verbraucher entweder zu ersticken oder
davon erdrosselt zu werden, was vor allem für
Kinder zur Gefahr werden kann. Elektrogeräte
lösten oftmals einen Stromschlag aus.
news und trends
MUM Juli 2013 Bedrohung durch „Showrooming“
Das Internet spielt inzwischen bei vielen Kaufentscheidungen eine Rolle. 58 Prozent der Deutschen greifen auf Preisvergleichsseiten im Web
zurück. 51 Prozent sammeln Informationen zum
gewünschten Produkt auf der Herstellerseite. Das
ist das Ergebnis einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Außer Tests und Hersteller-Informationen sind auch Erfahrungsberichte anderer
im Web gefragt. 35 Prozent der Internetnutzer
greifen dafür auf Blogs oder Webforen zurück.
Auf Verbraucherportalen mit Erfahrungsberichten suchen 22 Prozent nach entsprechenden Infos.
Allerdings: Durch die Digitalisierung der Einkaufswelt verlieren stationäre Händler immer
mehr Kunden. Mehr als 81 Prozent der Verbraucher haben sich trotz fester Kaufabsicht im Ladengeschäft mindestens schon einmal entschieden, später online zu kaufen. Mehr als 92 Prozent
werden dabei ihrem Händler untreu und wechseln
zur Konkurrenz. „Die Händler sprechen von der
Showrooming-Bedrohung, bei der ihre stationären Flächen nur noch zum Schauen, Anfassen
und Beraten dienen“, sagt Fritze von Berswordt,
Partner der Strategieberatung SMP und Autor
der Studie „Cross-Channel-Performance-Index
(CPX)“. Ergebnis: Reine Handelsunternehmen
mit vergleichbaren Produkten leiden besonders
unter der Transparenz im Markt und zwischen
den Kanälen. Besonders betroffen von der Abwanderung sind laut CPX-Studie die Elektronikanbieter. Allein bei Media-Markt wechseln
knapp 60 Prozent der Kunden von stationär
zu online und gleichzeitig zur Konkurrenz.
Aber auch Mode-Kaufhäuser verlieren eine
große Menge an Kunden, wenn diese nach
dem „Showrooming“ im Internet kaufen. Bei
Karstadt und Kaufhof ist es jeweils die Hälfte.
„Gerade das breite, preislich vergleichbare und
überall zu beziehende Sortiment macht Einzelhändler zu leichten Opfern für Online-Shops“,
sagt von Berswordt. „Die Auswirkungen digitaler
Entwicklungen stellen eine sehr reelle Gefahr für
den stationären Handel dar“, weiß auch Walter
Freese, Head of Mobile bei TNS Infratest. Laut
„Mobile Life“-Studie betreiben 68 Prozent der
deutschen Smartphone-Nutzer „Showrooming“.
Keine Aufschläge mehr
Bei Media-Markt wechseln knapp 60 Prozent der Kunden von
stationär zu online und gleichzeitig zur Konkurrenz, so eine
neue Handelsstudie. Foto: Media Markt
„Mobile mag wie der Feind wirken. Der Schlüssel
für den Handel liegt jedoch darin, Möglichkeiten
zu finden, den Einkauf im Geschäft zu der bequemen Option schlechthin zu machen. Alles was
dem Verbraucher hilft, Zeit und Geld zu sparen,
hilft die Abwanderung zu reduzieren.
u www.smp-ag.de u www.tns-infratest.com
Dauermedikation ist die Regel
Die Agrarwirtschaft hat die ersten Ergebnisse ihres Antibiotikamonitorings
veröffentlicht. Das zeigt: Die Vergabe von Antibiotika in Hühner- und
Schweinemast ist keineswegs die Ausnahme. Foto: Max Tactic/Fotolia.com
Wir wollen dazu beitragen, die Verwendung von Antibiotika in der Landwirtschaft auf das absolut notwendige
Maß zu senken, erklärte Dr. HermannJosef Nienhof, Geschäftsführer der QS
(Qualität und Sicherheit GmbH), im
letzten Jahr. Das Unternehmen prüft
Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse und
Kartoffeln im Auftrag des Lebensmittelhandels und wird getragen von
fünf Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft. Nun hat QS die
ersten Ergebnisse des Antibiotikamonitorings vorgestellt. Alle 2.600 von QS
zertifizierten Geflügelmastbetriebe und
25.000 Schweinemäster legten im vergangenen
Jahr offen, wie viel und wie häufig sie in ihren
Betrieben die Mittel einsetzen. Der Bericht zeigt:
Die Vergabe von Antibiotika in der Hühner- und
Schweinemast ist keineswegs die Ausnahme. 83
Prozent aller untersuchten Geflügelbestände und
76 Prozent aller Schweinebestände wurden mit
Antibiotika behandelt. „Die Dauermedikation
ist gerade in Geflügelbetrieben zur Regel geworden“, erklärt Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion.
„Masthühner erhalten durchschnittlich knapp ein
Viertel ihres Lebens Antibiotika. Das entspräche
einer 20-jährigen Antibiotikabehandlung bei
u www.q-s.de
Menschen.“ Edeka führt mobiles Bezahlen ein
Über 70 Prozent der großen Händler planen, in
neue Bezahlverfahren zu investieren. Das hat eine
Studie des Kölner EHI Retail Institute ergeben.
Edeka prescht vor und bringt das Handygeld ins
Rollen. Der Vollsortimenter lässt seine Kunden in
rund 100 Berliner Märkten und einigen Hamburger Filialen ihr Smartphone zum Bezahlen zücken.
Bis 2015 soll das System deutschlandweit ausgerollt werden. Einen Schritt weiter ist bereits die
Discount-Tochter Netto. Die hat Mobile Payment
in all ihren mehr als 4.000 Niederlassungen eingeführt. Beide setzen auf die hauseigene Smartphone-App. Die Beträge werden anschließend per
Lastschrift vom Konto abgebucht. Die App stammt
von Valuephone, als Zahlungsdienstleister
ist die Deutsche Post mit an Bord. An der
Kasse wird mittels PIN und Barcode beziehungsweise Bezahlnummer die Rechnung
beglichen. Dabei werden alle verfügbaren
Rabattcoupons automatisch eingelöst. Um
dem Kunden ein Gefühl von Sicherheit zu
geben, können pro Woche nicht mehr als
250 Euro ausgegeben werden. Bevor aber
mobil bezahlt werden kann, muss man sich
mit Kontodaten und Ausweisnummer registrieren. Außerdem wird die Gültigkeit
des Kontos per 1-Cent-Gutschrift mit Freischaltcode überprüft.
Die Umsätze mit
Onlinevideowerbung in Deutschland
könnten bis 2017 auf
insgesamt 500 Millionen
Euro steigen. Foto: Apple Inc.
Die EU-Kommission will den Aufbau
eines einheitlichen Marktes für Telekomdienste beschleunigen. Die zuständige
Kommissarin für die Digitale Agenda,
Neelie Kroes, will Roaming-Gebühren
komplett abschaffen. Telefonate und
Datenverbindungen mit dem Mobiltelefon sollen im europäischen Ausland
genauso viel kosten wie zu Hause. Die
EU hat die Kosten bereits gedeckelt,
seit Juli 2012 dürfen getätigte Anrufe
noch maximal 35 Cent einschließlich
Mehrwertsteuer kosten, eingehende
Anrufe zehn Cent.
Coupons sind begehrt,
Pop-ups verachtet
Mobilwerbung kommt bei den Usern
nicht automatisch gut an. Wie die
Experian Marketing Services in ihrem
„Digital Marketer Report 2013“ zeigen,
finden 58 Prozent der Umfrageteilnehmer Mobile Ads sinnvoll, wenn es um
Sonderangebote geht. Die Verbraucher
können sich auch mit Werbung von Unternehmen anfreunden, zu denen schon
Kontakt bestand und die eine Erlaubnis
eingeholt haben. Vorsicht aber vor Popup- und Banner-Werbung: Die nervt die
meisten Mobilnutzer. Die Akzeptanz ist
seit 2009 kaum gewachsen.
Nur echt mit Häkchen
Steckt hinter der Profilseite auf Facebook auch wirklich die Marke oder nur
eine private Fan-Initiative? Da konnte
man sich bislang als User des sozialen
Netzwerks nicht immer sicher sein.
Künftig verifiziert und kennzeichnet
Facebook Seiten und Profile von großen
Unternehmen, Vereinen und Prominenten. Bestätigte Seiten werden mit
einem kleinen blauen Häkchen neben
dem Namen der Seite gekennzeichnet.
Das Prinzip gleicht dem von Twitter,
das seinen prominenten Nutzern seit
Sommer 2009 „verifizierte Accounts“
anbietet. Vorgesehen sind die bestätigten Facebook-Profile derzeit nur für
eine kleine Gruppe: Prominente, Journalisten, Regierungsbehörden sowie
Markenunternehmen.
Nachbesserungen
gefordert
Edeka-Kunden können in Berlin ab sofort mobil bezahlen. Der EdekaDiscounter Netto hat das Handygeld flächendeckend eingeführt.
Potenzial für Videowerbung
Werbevideos im Internet werden in den kommenden Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Die Umsätze mit Onlinevideowerbung in
Deutschland könnten bis 2017 auf insgesamt
Seite 15
500 Millionen Euro steigen. Das entspreche
einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum
von 23 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die
Unternehmensberatung PwC. Um dieses Ziel
zu erreichen, müssten jedoch einige inhaltliche
und technische Hürden aus dem Weg geräumt
werden. Insbesondere müsse die Qualität der
Videowerbung vor allem inhaltlich, aber auch
technisch verbessert werden. Auch die
Möglichkeit, die Spots im Internet zielgruppengenau auszurichten,
sollte besser genutzt werden. Die
Studie zeigt auch:
Mehr als 54 Prozent der
Onlinenutzer nehmen Videowerbung auf Webseiten wahr. Viele
finden Videowerbung grundsätzlich in-
teressanter als statische Onlinewerbung. Und
mehr als ein Viertel der Befragten informiert
sich nach dem Spot weiter auf der Webseite
des werbenden Unternehmens. Bei den 31- bis
45-Jährigen sind es sogar über 30 Prozent. Zu
lange darf der Clip aber nicht sein: Die Mehrheit würde ein Video schließen, wenn die Werbung länger als zehn Sekunden dauert.
Gleichzeitig ist es den Nutzern am liebsten, wenn
die komplette Werbung vor dem Video liegt, das
sie eigentlich anschauen wollen. Das sagen 82
Prozent der Befragten des GfK MRI iPanels. Für
die Studie wurden mehr als 1.300 iPad-, Tabletund E-Reader-Besitzer nach ihren Vorlieben
befragt. 71 Prozent ist Abwechslung wichtig.
Genauso wichtig: In den Werbeunterbrechungen
sollen keine Marken mehrmals vorkommen.
u www.pwc.de
u www.gfkmri.com
Im März hat die Regierung nach monatelangem Streit einen Gesetzentwurf
gegen „unseriöse Geschäftspraktiken“
verabschiedet. Dem Bundesrat gehen
die geplanten Maßnahmen gegen
Abmahnmissbrauch nicht weit genug.
Die Länderkammer hat nun umfangreiche Nachbesserungen gefordert.
Unter anderem soll der Streitwert, nach
dem sich die Anwaltskosten berechnen, für erste Abmahnungen wegen
einfacher Urheberrechtsverletzungen
auf 500 Euro statt 1.000 Euro begrenzt
werden. Die Gebühren für den Rechtsanwalt würden sich dann statt 155,30
Euro auf 70,20 Euro für ein Mahnschreiben belaufen.
Paketbox zu Hause
Die Deutsche Post DHL will künftig
Postboxen in den privaten Häusern von
Kunden installieren. Derzeit erprobt der
Logistikriese mit rund 100 Haushalten
im Raum Bonn das Konzept. DHL-Fahrer können Pakete auch dann in diesen
haushaltsnahen Postfächern ablegen,
wenn niemand zu Hause ist.
MUM
Seite 16
news und trends MUM Juli 2013
Warum in die Ferne schweifen?
Die Deutschen
kaufen immer seltener in den großen
Zentren auf der
grünen Wiese ein.
Lieber gehen sie in
Läden nah an ihrem
Wohnort.
Warum in die Ferne schweifen? Das
denken sich anscheinend die deutschen Verbraucher und kaufen immer
seltener in den großen Zentren auf
der grünen Wiese ein. Lieber gehen
sie in Läden nah an ihrem Wohnort.
Das geht aus einer Datenauswertung
des Marktforschungsunternehmens
GfK hervor. Der Handel errichtet
seine Filialen nicht mehr dort, wo
die Pacht am günstigsten ist, sondern dort, wo die Menschen wohnen, leben und arbeiten. Der GfK
zufolge erreicht heute jeder Haushalt
in Deutschland innerhalb von fünf
Minuten Fahrzeit im Schnitt 6,2 Lebensmittel- und Drogeriegeschäfte.
2,1 Geschäfte sind es innerhalb
von drei Minuten, darunter ist ein
Discounter. Fährt der Kunde zehn
Minuten, kann er aus 28 Geschäften auswählen. Und fast durchweg
sind die Preise aus Sicht der Konsumenten so konkurrenzfähig, dass
selbst intensive Promotions sie nicht
mehr so leicht in entferntere Outlets
locken wie noch vor ein paar Jahren,
haben die Marktforscher festgestellt.
Vor allem Ältere und Singles wollen
in Wohnortnähe einkaufen. Sie verfügen zudem über überdurchschnittliche finanzielle Mittel.
Knapp 48 Prozent der Lebensmitteleinzelhandels-Umsätze (ohne Drogeriemärkte) wurden 2012 im Nahbereich bis zu fünf Minuten Fahrzeit
erzielt; das sind 1,2 Prozentpunkte
mehr als noch vor fünf Jahren. Betrachtet man die Promotionumsätze für sich genommen, gewann der
Nahbereich in den letzten fünf Jahren sogar 5,1 Prozentpunkte hinzu.
Mit jeder weiteren Minute Fahrzeit
nimmt die Attraktivität der Einkaufsstätten hingegen ab, mit oder ohne
Preisaktionen. u www.gfk.com/de
Neue Diskussion um PKW-Maut
Nach einem Interview mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist
die Diskussion um eine Pkw-Maut
zum Wahlkampfthema geworden.
Ramsauer sprach sich für eine Vignettenlösung für alle Fahrzeuge
unter zwölf Tonnen, die Autobahnen
und die 1.135 Kilometer autobahnähnliche Bundesstraßen befahren,
aus. Immer mehr Deutsche können
sich inzwischen mit einer Pkw-Maut
anfreunden. Sie wird mittlerweile
von 39 Prozent der Bundesbürger
befürwortet, vor zwei Jahren waren es 36 Prozent. Das ergab eine
Umfrage des Branchenverbands
Bitkom. Dabei sind 38 Prozent
der Autofahrer und 42
Prozent der Nicht-Autofahrer für eine PkwMaut. „Den Deutschen
wird klar: Der Kampf
gegen Staus und für
Ressourcenschonung erfordert neue
Ansätze“, sagt Bitkom-Vizepräsident
Volker Smid. Besonders hoch ist
der Anteil der Maut-Befürworter
(43 Prozent) in der Altersklasse der
30- bis 44-Jährigen. Diese Gruppe ist
beruflich und privat besonders viel
unterwegs. Laut Deutschem Mobilitätspanel legte 2011 jeder Bürger im
Schnitt täglich insgesamt fast 41 Kilometer zurück und brauchte dafür
83 Minuten – beides sind Rekordwerte für Deutschland.
Kein heißes Eisen mehr: Immer mehr Deutsche können sich inzwischen mit einer PKWMaut anfreunden. Foto: Dmitriy Melnikov/
Fotolia.com
So leben wir Deutschen
Frisch vom Acker, direkt in den Müll
Jedes Jahr werden allein hierzulande
elf Millionen Tonnen Lebensmittel
weggeworfen, von denen zwei Drittel noch genießbar sind. Das war das
Ergebnis einer Studie der Universität
Stuttgart, die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner letztes Jahr
in Auftrag gegeben hat. Diese Zahl
beinhaltet die Abfälle in der Lebensmittelindustrie, im Groß- und Einzelhandel und beim Verbraucher. Nicht
berücksichtig wird, was schon vorher in der Landwirtschaft aussortiert
wurde. Nun hat das Amt eine Untersuchung zu den Nachernteverlusten
deutscher Bauern nachgelegt. Die
liegen je nach Produkt zwischen 3,3
Prozent (Weizen), 4,2 Prozent (Speisemöhren), fünf Prozent (Kartoffeln)
und elf Prozent (Tafeläpfel). In Zahlen heißt das: Bei Weizen gehen pro
Jahr rund 820.000 Tonnen, bei Kartoffeln 537.000 Tonnen, bei Tafeläpfeln 98.000 Tonnen und bei Möhren
Jedes achte eingekaufte Lebensmittel landet
im Müll. Eine enorme Verschwendung. Das
Verbraucherministerium will mit verschiedenen Kampagne gegensteuern. Foto: BMELV
22.000 Tonnen verloren. Schuld daran
sind Schädlings- oder Krankheitsbefall sowie falsche Lagerung. Nicht in
die Berechnungen mit eingeflossen
sind Lebensmittel, die wegen der
hohen Anforderungen des Handels –
und der Verbraucher – erst gar nicht
in den Verkauf gelangen. Und da liegt
das eigentliche Problem. Wie eine
Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) zeigt, kommen 1,3
Milliarden Tonnen nicht beim Verbraucher an, der Großteil davon landet im Müll. Über 25 Prozent werden
schon beim Bauern aussortiert, weil
sie nicht den Vermarktungsnormen
entsprechen. Das trifft beispielsweise jede zweite Kartoffel und jeden
zweiten Kopfsalat. Mindesten sechs
Zentimeter Querdurchmesser muss
ein Apfel haben, das schreibt die Europäische Union in ihrer Verordnung
vor. Für verschiedene Sorten gibt es
zudem unterschiedliche Vorgaben in
puncto Färbung.
Deutschland hat weniger Einwohner
als gedacht: Am 9. Mai 2011 lebten
nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2011 in den 16 Bundesländern 80,2 Millionen Menschen
– und damit 1,5 Millionen weniger
als bislang angenommen. Die Zahlen
des Statistischen Bundesamtes zeigen
auch: Rund 74 Millionen (92,3 Prozent) besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit, knapp 6,2 Millionen (7,7
Prozent) eine ausländische. Insgesamt
15 Millionen Einwohner (19 Prozent)
haben einen Migrationshintergrund.
Weiteres Ergebnis: In Deutschland
waren zum Zeitpunkt des Zensus
rund 40 Millionen Menschen erwerbstätig, 53,2 Prozent Männer
und 46,8 Prozent Frauen. 2,1 Millionen waren ohne Arbeit.
Und: In Deutschland gibt es 19,1 Millionen Gebäude mit Wohnraum und
10.000 bewohnte Unterkünfte – dazu
zählen Wohncontainer, Gartenlauben
Wie viele Einwohner hat Deutschland, wie
alt sind sie, wie leben sie? Das Statistische
Bundesamt hat die Ergebnisse der Volkszählung vorgestellt.
und fest verankerte Wohnschiffe.
Die Zahl der Wohnungen insgesamt
lag bei 41,3 Millionen. Die Eigentümerquote ist im internationalen
Vergleich traditionell niedrig: Am
Zensusstichtag betrug sie 45,8 Prozent. Damit wohnt immer noch die
Mehrheit der Haushalte zur Miete.
Immer und überall online
Runde Geburtstage
Paul Söbbeke gilt als Pionier in
der Bio-Milch-Verarbeitung. Sein
Unternehmen blickt auf 100 Jahre
Tradition zurück, 25 davon als BioMolkerei.
Die Firma Söbbeke blickt 2013 auf
eine lange Historie zurück: Seit 100
Jahren gibt es das Familienunternehmen, die letzten 25 Jahre als
Bio-Molkerei. Heute umfasst das
Sortiment rund 130 Produkte. Im
Jahr werden gut 55 Millionen Liter
Bio-Milch, geliefert von 160 Verbandsbetrieben, verarbeitet.
Der Öko-Versender Grüne Erde
wird in diesem Herbst 30 Jahre alt.
MUM
Was im oberösterreichischen
Almtal als kleine Werkstätte
für Naturmatratzen begann,
ist heute ein Vorzeigebetrieb,
was die Einhaltung sozialer
und ökologischer Grundsätze betrifft: 90 Prozent aller
Möbel stammen aus der eigenen Tischlerei in Kärnten.
70 Prozent der Artikel aus
dem Schlafbereich und 95 Prozent
der Kosmetikprodukte werden in
Fabriken vor Ort gefertigt.
Ebenfalls seinen 30. Geburtstag feiert
das Handy: Am 13. Juni 1983 brachte Motorola mit dem „Dynatac 8000“
das erste Mobiltelefon auf den Markt.
Mit den heutigen Smartphones ist
das Gerät nur schwer zu vergleichen.
Es war rund 800 Gramm schwer und
33 Zentimeter lang.
Seit nunmehr 35 Jahren soll der
„Blaue Engel“ Verbrauchern bei der
Auswahl umweltfreundlicher Produkte helfen. Inzwischen gibt es rund
12.000 Artikel, die das Siegel tragen.
1978 wurde das Zeichen auf Initiative
des Bundesministers des Inneren und
durch Beschluss der Umweltminister
von Bund und Ländern ins Leben gerufen. Die Medien verpassten der Plakette schnell einen griffigeren Namen:
„Blauer Engel“. Seit zehn Jahren heißt
das Zeichen auch offiziell so. Anlässlich des Jubiläumsjahres setzt der Berliner Fotograf Jim Rakete Prominente
mit ihrer ganz persönlichen Botschaft
in Szene.
Stolze 100 Jahre alt wird die Wimpertusche. Die erste Mascara wurde
1913 vom Chemiker T. L. Williams
entwickelt. Sie bestand aus Kohlenstaub und Vaseline. Die Mascara
wurde anfangs als Cremeprodukt
angeboten und umständlich mit gerollten Papierstäbchen aufgetragen.
Das ist heute nicht mehr denkbar.
Fast jeder Smartphone-Besitzer surft mit seinem Handy im
Internet, jeder zweite nutzt sein Gerät jederzeit und überall.
Man sieht sie überall: SmartphoneBesitzer, die ihr liebstes Stück gar
nicht mehr aus der Hand legen. Das
ganze Ausmaß bestätigt nun eine
Studie von TNS Infratest und dem
Bundesverband Digitale Wirtschaft:
49 Prozent der Befragten älter als 14
Jahre nutzen ihr mobiles Endgerät
stets und überall. Bei den iPhoneBesitzern liegt der Anteil der DauerSurfer sogar bei 58 Prozent. Danach
gefragt, in welchen Situationen und
an welchen Orten das Smartphone
als Internetzugang oder zur Nutzung
von Apps dient, geben 92 Prozent das
eigene zu Hause an. Als Beifahrer im
Auto nutzen es 74 Prozent. An Bahnhöfen oder Haltestellen überbrücken
70 Prozent die Wartezeit mit ihrem
Smartphone. In Bus oder Bahn ist
das Gerät bei 65 Prozent im Einsatz. Genau so viele können es auch
im Restaurant nicht zur Seite legen.
Beim Einkaufen verzichten 60 Prozent nicht auf die digitalen Begleiter,
am Arbeitsplatz wird zu 61 Prozent
gesurft oder eine App aufgerufen.
Selbst beim Spazierengehen schaffen
es 51 Prozent nicht, ihr Smartphone
stecken zu lassen. Sogar beim Sport
nutzen 27 Prozent ihr Gerät, 16 Prozent greifen im Kino auf mobile Services zu. Während 20- bis 29-Jährige
zu 31 Prozent auch im Restaurant
oder Café online sind, nutzen 30- bis
39-Jährige das mobile Endgerät vornehmlich in Geschäften oder beim
u www.bvdw.org
täglichen Einkauf. porträt Seite 17
MUM Juli 2013 e
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In einer Markthalle Berlins, mitten in Kreuzberg, gibt
es den etwas anderen Mittagstisch. Mit Lebensmitteln, die so nicht mehr in den Handel kommen würden. Weil sie nicht formschön sind oder fast abgelaufen. Aber trotzdem noch schmecken.
Gekocht wird in der Kantine
Neun mit frischen Lebensmitteln aus der Region. Das
ist vor allem im Winter eine
Herausforderung – dann
stehen Haferflockensuppe
mit Wurzelgemüse oder
Selleriecremesuppe mit
Walnüssen auf der Speisekarte. Das Auge isst mit, das
wissen auch die Macher der
Kantine Neun und bereiten
ihre Speisen liebevoll zu. Die
Gäste wissen das leckere
Essen, das nachhaltige Konzept und die zivilen Preise
zu schätzen. Viele kommen
mehrmals die Woche.
Fotos: Simon Lindenberg
Das kommt davon, wenn zwei junge Typen
die Welt verbessern wollen und es nicht nur
beim Nachdenken und Reden belassen, sondern einfach anfangen. Julian Karnetzky und
Florian Kliem sind Anfang 30. Ein Alter, wie
sie selbst sagen, „wo man so langsam mal
an Familie denkt und sesshaft werden will“.
Klingt erst mal ein wenig eigenartig aus dem
Mund von jemandem, der meist eine gigantische Wollmütze trägt. Doch Kliem ist kein
Freak, sondern ein ernsthafter Typ, der genau
weiß, was er will – nämlich einen bewussteren
Umgang mit Lebensmitteln. Florian Kliem
ist ausgebildeter Koch, hat in Gourmetrestaurants gelernt, aber schon damals hat ihn
gestört, wie viel so in der Küche weggeworfen
wurde. „Da wird von so einer Paprika vorne
und hinten ganz schön viel weggeschnitten
und landet im Müll.“
Der Verschwendung etwas
entgegensetzen
Konsequent zu Ende gedacht wurde aus dieser
Erkenntnis die Kantine Neun, die er zusammen mit Julian Karnetzky betreibt, einem
großen schlanken Typen, der eigentlich in der
Veranstaltungsbranche arbeitete. Beide trieb
die Idee um, der Lebensmittelverschwendung
etwas entgegenzusetzen, eine Art nachhaltiger
Mittagstisch. Den gibt es jetzt seit September
2012 mitten in Berlin-Kreuzberg – und zwar
fast ausschließlich mit Produkten, die rund
um Berlin und in Brandenburg angebaut und
erzeugt werden.
Das ist vor allem im Winter natürlich eine
ganz schöne Herausforderung. Während die
Köche im Frühjahr, Sommer und sogar bis in
den späten Herbst hinein jede Menge Auswahl
haben, wird es im Januar und Februar schwierig. Nix mit Tomate und Zucchini, Paprika
oder Aubergine. Dafür Haferflockensuppe
mit Wurzelgemüse oder Selleriecremesuppe
mit Walnüssen. Als Hauptgericht stehen mal
Tagliatelle mit Roter Bete, mal Bauernkäse
mit Kartoffel-Apfel-Plätzchen oder Champignon-Ragout auf der Speisekarte.
Wie viel Fleisch muss es sein?
Auch für die Fleischesser gibt es immer ein
Tagesangebot, doch die Koteletts oder Rindfleischportionen – natürlich von einst glücklichen Viechern – sind nicht so groß, wie man
es vielleicht gewohnt ist. Kliem und Karnetzky wollen die Leute zwar nicht umerziehen
und zu Vegetariern machen. Aber sie wollen
schon erreichen, dass die Esser darüber nachdenken, wie viel Fleisch es denn sein muss.
Hungern muss trotzdem niemand, denn es ist
ja auch noch mehr auf dem Teller. „Wir sehen
das Fleisch eher als Beilage statt als Hauptbestandteil – und versuchen dadurch, die Verbraucher für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Florian Kliem. Verdutzte Gesichter gebe
es zwar hin und wieder schon mal, aber eher
selten. Und bei Nachfragen werden eben die
entsprechenden Erklärungen geliefert.
Was es am Mittag gibt, wird meist erst am Tag
vorher entschieden. Denn die Kantine Neun
kocht nicht nur regional und saisonal, sondern ist auch eine Art Resteverwerter, und das
im besten Sinne. Wenn der Landwirt am Telefon sagt, dass er seine krumpeligen Restkartoffeln im Handel nicht los wird und sie ihnen
für den halben Preis oder weniger verkaufen
will, zögern Kliem und Karnetzky nicht lange.
500 Eier, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in
ein paar Tagen abläuft, sind für Ladenbetreiber uninteressant – nicht aber für die Kantine Neun. Grünkohl verkauft sich so schlecht,
dass der Bauer darauf sitzen zu bleiben droht?
Her damit. Am Spätnachmittag werden die
Lager gesichtet und Kochpläne geschmiedet.
Dann gibt es eben Kartoffelsuppe, Kräutercrêpes und Grünkohleintopf.
„Jedes Jahr werden in Deutschland über elf
Millionen Tonnen Lebensmittel weggewor-
fen“, sagt Julian Karnetzky. Ein Großteil werde
schon auf den Äckern oder direkt nach der
Herstellung entsorgt, weil es nicht den Handelsnormen entspreche oder einfach zu viel
produziert worden sei. Ein Wahnsinn, dem
sich Karnetzky und Kliem mit ihrem Mittagstisch widersetzen. Das Brot vom Vortag
eignet sich wunderbar für Semmelknödel, die
zusammen mit Berliner Zuchtpilzen eine sättigende Mahlzeit ergeben. Die zu großen oder
gar krummen Zucchini schmecken ja nicht
schlechter als die kleineren zarten Gemüsefrüchte, wenn sie beispielsweise als cremige
Suppe oder leckere Zucchinilasagne mit Ziegenkäse verarbeitet werden.
Mit der Entwicklung sind die beiden Organisatoren zufrieden, sie und ihre Angestellten
können davon leben. Zwischen 100 und 120
Mittagessen verkauft die Kantinenküche pro
Tag, an den Markttagen Freitag und Samstag sogar die doppelte Menge. Die Zahl der
Stammgäste ist hoch, mehr als die Hälfte der
Mittagskunden kommen mehrmals die Woche. So mancher vielleicht noch nicht mal
deshalb, weil er so von der regionalen und
saisonalen Kost oder gar dem nachhaltigen
Konzept überzeugt ist, sondern weil es trotz
individueller Zubereitung schnell geht, gut
schmeckt und die Preise für Berliner Verhältnisse absolut zivil sind: Die vegane und
die vegetarische Variante kosten jeweils 5,50
Euro, die Mahlzeit mit Fleisch oder Fisch einen Euro mehr. Kombiniert mit einem kleinen Salat oder einer Suppe (die auch einzeln
und größer zu haben sind) kommt man auf
sieben bzw. acht Euro fürs Mittagessen.
Pommes sind billiger zu haben
Klar, Döner oder Pommes sind billiger zu
haben, und entsprechende Imbisse gibt es in
Kreuzberg natürlich in jeder Straße. Doch
rund um die Kantine Neun herrscht einfach
auch eine nette Atmosphäre. Während die
Köche in der einsehbaren Küche schnippeln
und brutzeln, scherzt die junge Frau an der
Kaffeetheke nebenan mit jedem, der Zeit und
Lust für einen kleinen Plausch hat. An den
sehr rustikalen Holztischen sitzen und essen
Büromenschen neben Handwerkern, einheimische Kreuzberger neben Touristen mit dem
Reiseführer unter dem Arm. Junge Mütter
mit kleinen Kindern nehmen neben der türkischen Großfamilie Platz, die eigentlich nur
kurz verschnaufen und gar nichts essen will.
Die Grünkohlquiche an diesem Tag schmeckt
gut, obwohl sie natürlich dem Auge nicht
wirklich viel bietet. Aber ein großer Klecks
Quark, ein paar verstreute Kräuter und ein
schmaler Kreis aus Leinöl rund um das Gericht verschönern den grün-braunen Anblick
doch erheblich. Das Auge isst mit, das weiß
der angestellte Koch mit seinen zwei Auszubildenden, und gibt sich alle Mühe. Doch die
Grünkohlquiche schmeckt nicht nur, sie ist
auch wieder ein Zeichen konsequenter Resteverwertung. Denn tags zuvor gab es Grünkohleintopf mit Kartoffeln und Räuchertofu.
Davon ist so viel übrig geblieben, dass die
Küchenplaner sich entschlossen, die Reste zu
einer Quiche umzumodeln.
Auf den Teller kommt …
Einen richtigen kulinarischen Flop haben die
Macher der Kantine Neun noch nicht gelandet. Gegessen wird von den hungrigen Mittagsgästen alles, was auf den Teller kommt.
Bei der Frage, ob es ein Gericht gibt, das von
den Kunden immer mal wieder verlangt wird,
müssen Florian Kliem und Julian Karnetzky
allerdings nicht lange nachdenken und werden sogar ein kleines bisschen verlegen. „Currywurst“, lautet die Antwort. Die Currywurst
vom Apfelschwein in hausgemachter, natürlich warmer Sauce mit Pommes frites und Salat steht deshalb inzwischen neben den wechselnden Angeboten immer auf der Tageskarte.
Wenn auch etwas versteckt ganz unten.
Autorin: Birgit Schumacher
MUM
Seite 18
revue MUM Juli 2013
Thailändischer
Salat mit
gegrilltem
Hähnchen
Zutaten für 4 Personen
4 Hähnchenbrüste (à 160 g)
1 EL Speiseöl
Pfeffer
Salz
100 g Rotkohl
100 g Weißkohl
3–4 Frühlingszwiebeln
2 Möhren
75 g Sojabohnensprossen aus
dem Glas
Pro Person
248 kcal
40,7 g Eiweiß
4,6 g Fett
9,9 g Kohlenhydrate
Fotohinweis: Wirths PR/dietchef.de
1
Das Hähnchenfleisch
mit Öl einreiben,
mit Pfeffer und
Salz würzen und
in einer Grillpfanne drei Minuten
von beiden Seiten
anbraten.
2
Damit ein
Kreuzmuster
entsteht, werden
die Hähnchenbrüste anschließend um 90
Grad gedreht
(nicht wenden)
und weitere drei
Minuten gebraten. Den Vorgang
wiederholen.
3
Anschließend
die Pfanne vom Herd
nehmen und das
Fleisch ruhen
lassen.
Warenkunde Fahrradhelme
Oben ohne – so mögen es die
deutschen Fahrradfahrer. Der
Fahrradhelm, ob als Klassiker
mit großen Belüftungsschlitzen
oder als cooler Schalenhelm im
Skateboarderlook, begeistert
nur die wenigsten. Gerade
einmal elf Prozent über alle
Altersgruppen hinweg tragen
laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Helm. Für
das sächsische Unternehmen
Trikant GmbH sind die 89
Prozent Nichthelmträger potenzielle
Kundschaft. Trikant stellt eine sogenannte Persönliche Schutzausrüstung der Kategorie I her. Dieser
Kopfschutz soll vor oberflächlichen,
reversiblen Verletzungen und
schwachen Stößen schützen.
Leichter Kopfschutz der Kategorie I
unterliegt nicht den Anforderungen
der Fahrradhelmnorm EN 1078.
Das ermöglicht Trikant einen Kopfschutz zu produzieren, der vielleicht
auch „Helmmuffel“ überzeugt: Ein
Helt-Pro-Kopfschutz besteht aus
einer Mütze, einer Kappe, einem
Cowboy- oder Damenhut mit innen
liegender Hartschale. Weiche Innenteile aus flexiblem PU-Schaum
und gepolstertem Inlay sorgen für
Stoßdämpfung. Solche Produkte
bieten natürlich nicht den gleichen
Schutz wie ein Helm im Falle eines
Sturzes oder einer Kollision mit
einem Auto.
MUM
etwas Ingwer
½ rote Chili
2 Zweige frischer Koriander, grob
geschnitten
2 Zweige frischer Minze, grob
geschnitten
8 EL Orangensaft
2 EL milder Weinessig
2 EL Sojasauce
2 TL Honig
4
Inzwischen
das Gemüse
putzen und waschen. Rotkohl
und Weißkohl in
dünne Streifen,
die Frühlingszwiebeln in
feine Ringe, die
Möhren in Stifte
schneiden oder
reiben.
5
Die Sojabohnensprossen
abtropfen lassen.
der Kochplatte
nehmen und abkühlen lassen.
8
In einer
Schüssel aus
Orangensaft,
Essig, Sojasauce
und Honig ein
Dressing zubereiten, mit Pfeffer
und Salz abschmecken. Den
Salat zugeben
und unterheben.
6
9
7
10
Bei der Chili
eventuell die
scharfen Kerne
entfernen und
anschließend fein
hacken.
Die Salatzutaten in einer
Pfanne vorsichtig andünsten,
anschließend von
Das Hähnchenfleisch in
Scheiben schneiden und mit dem
Salat auf Tellern
anrichten.
Den
Koriander in Stücke
schneiden und
den Salat damit
bestreuen.
Was sind eigentlich leere Kalorien?
Natürlich gibt es weder leere noch volle Kalorien. Der
Begriff steht vielmehr für Nahrungsmittel, die zwar
Kalorien liefern, zur Versorgung mit lebenswichtigen
Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen jedoch kaum etwas beitragen. Dazu gehören zum Beispiel Süßigkeiten oder fettiges Salzgebäck, aber auch
Cola und andere zuckerhaltige Erfrischungsgetränke.
Oftmals unterschätzt werden die leeren Kalorien von
alkoholischen Getränken. So enthält ein Glas Sekt
etwa 80 Kilokalorien. Ähnlich wie Wein, der es pro
0,25 Liter auf bis zu 190 Kilokalorien bringt.
Wie gut dämpft ein Helm den Aufschlag auf einem Bordstein? Was
hält der Kinnriemen, das Gurtverschlusssystem aus? Lässt sich der
befestigte Helm zu leicht vom Kopf
abstreifen? Diese drei Prüfungen
meisterten im aktuellen ÖKO-TEST elf
Fahrradhelme und auch der leichtere
Kopfschutz Butch Desert von Helt-Pro
ohne Makel. Und das, obwohl wir
härtere Anforderungen stellten als die
Fahrradhelmnorm EN 1078. Lediglich das Modell Reverb City von Giro
bestand die Prüfung „Belastbarkeit
Riemen und Schloss“, die sich an die
Normprüfung „Festigkeit der Trageeinrichtung“ anlehnt, nicht. Die Norm EN
1078 definiert den Mindeststandard.
Wir haben es den Helmen schwerer
gemacht: So ließ das beauftragte
Fachlabor die Testhelme aus größerer
Höhe (1,56 Meter, nicht 1,1 Meter),
gefüllt mit schwererem Prüfkopf, auf
den Untergrund fallen, der einer Bordsteinkante nachempfunden ist. Auch
die Tests Belastbarkeit von Riemen
und Schloss und den Abstreiftest
führte das Labor unter verschärften
Bedingungen durch: Die Gewichte,
die an Haltesystem und Helm
zerrten, ließen wir eine um zehn
Prozent verlängerte Strecke fallen,
bevor der Zug auf Helm bzw. Haltesystem einsetzte.
ÖKO-TEST rät
ahrradhelme schützen vor VerF
letzungen, aber natürlich nicht
vor allen.
u Vor dem Kauf einen Helm unbedingt anprobieren. Wie man den
Helm richtig fixiert, sollte man
sich im Fachgeschäft genau
zeigen lassen.
u Nach einem Sturz sowie
spätestens nach fünf Jahren
unfallfreiem Gebrauch muss
man einen neuen Helm kaufen
und den alten in die Kunststoffsammlung geben.
u
Buchtipp | Folge mir ins Universum
Autor: Marcus Chown/Govert Schilling
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Seiten: 300
Preis: 14,90 €
ISBN: 978-3-423-24955-3
Warum ist der Himmel blau? Wie entsteht ein
Regenbogen? Woher wissen wir, dass es einen
Urknall gab? Was ist Dunkle Materie? Es war
eine Herausforderung, der sich die Autoren und
Wissenschaftsjournalisten Marcus Chown und
Govert Schilling stellten: Komplexe naturwissenschaftliche Sachverhalte für Laien verständlich
auf Tweets von 140 Zeichen einzudampfen. Um es kurz zu machen: Es
ist ihnen gelungen! Ihr Dialog – festgehalten in dem Buch „Das Universum twittern – Kurze Sätze über große Ideen“ ist geballtes Wissen
in gut verdaulichen Portionen und Beweis dafür, dass man via Twitter
mehr erfahren kann als belangloses Gezwitscher von Möchtegernpromis. Unter Beweis stellt das bereits der erste Tweet des Buches. Der
Leser erfährt das Jahr: 1655. Zu dieser Zeit herrscht die Pest in London,
weswegen die Universität Cambridge ihre Pforten schließt. Ein gewisser
Newton, damals 22 Jahre alt, geht nach Hause und revolutioniert in den
folgenden 18 Monaten Quarantäne die Wissenschaft.
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MUM Juli 2013
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MA PM I 2013, TDW 2012 III, IVW-Online, Google AdSense
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E-Mail: [email protected]
Bernd Reisch
( 0 69 / 95 50 56 -40
Egbert Hünewaldt
( 0 61 74 / 25 65 90
Jelena Petric´
Ralf Hammerath
( 08 21 / 45 03 56 -31 ( 0 21 51 / 151 03 -0
Familie, Kinder, Haushalt, Verlage
Annette Zürn, Tel. 0 62 57 / 5 05 16 80 (Home)
Tel. 0 69 / 9 77 77 -142 (Verlag)
E-Mail: [email protected]
MUM
MUM
25 Mo
25 Fr
Rosenmontag
31 So
31 Do
Legende: farbige Felder = Erscheinungstermin, AZ = Anzeigenschluss
30 Sa
30 Mi
Ostersonntag
Karfreitag
28 Do MAGAZIN 04/13
27 Mi
26 Di
25 Mo
24 So
23 Sa
22 Fr
30 Di
29 Mo
28 So
27 Sa
26 Fr
25 Do
24 Mi
23 Di
22 Mo
21 So
20 Sa
21 Do
20 Mi
18 Do
17 Mi
16 Di
15 Mo
14 So
13 Sa
12 Fr
11 Do
10 Mi
09 Di
08 Mo
07 So
06 Sa
05 Fr
04 Do
03 Mi
02 Di
01 Mo
19 Fr
AZ Magazin 05/13
AZ Spezial Häuser
März
19 Di
18 Mo
17 So
16 Sa
15 Fr
14 Do
13 Mi
29 Fr
AZ Fragen & Antworten
Kinderernährung
MAGAZIN 03/13
AZ Magazin 04/13
Aschermittwoch
12 Di
11 Mo
10 So
09 Sa
08 Fr
29 Di
28 Do
24 So
24 Do
28 Mo
23 Sa
23 Mi
27 Mi
22 Fr
22 Di
27 So
21 Do
21 Mo
26 Di
20 Mi
20 So
26 Sa
19 Di
19 Sa
MAGAZIN 02/13
18 Mo
16 Sa
16 Mi
18 Fr
15 Fr
15 Di
17 So
14 Do
14 Mo
17 Do
13 Mi
13 So
AZ Magazin 03/13
12 Di
12 Sa
11 Mo
10 So
10 Do
Kleinkinder
09 Sa
09 Mi
11 Fr
08 Fr
08 Di
Jahrbuch
07 Do
07 Mo
07 Do
06 Mi
Heilige Drei Könige
06 Mi
06 So
05 Di
05 Di
05 Sa
04 Mo
03 So
02 Sa
01 Fr
04 Mo
1)
Februar
04 Fr
03 So
EVT MAGAZIN 1/05
03 Do
01 Fr
02 Sa
Neujahr
Januar
02 Mi
01 Di
MAGAZIN 05/13
AZ Magazin 06/13
SPEZIAL
Häuser
AZ Ratgeber Essen, Trinken
& Genießen
Kinderernährung
Fragen & Antworten
AZ Spezial Kleinkinderausstattung
Ostermontag
April
31 Fr
30 Do
29 Mi
28 Di
27 Mo
26 So
25 Sa
24 Fr
23 Do
22 Mi
21 Di
20 Mo
19 So
18 Sa
17 Fr
16 Do
15 Mi
14 Di
13 Mo
12 So
11 Sa
10 Fr
09 Do
08 Mi
07 Di
06 Mo
05 So
04 Sa
03 Fr
02 Do
01 Mi
MAGAZIN 06/13
Fronleichnam 2)
AZ Magazin 07/13
Pfingstmontag
Pfingstsonntag
Essen, Trinken & Genießen
RATGEBER
AZ Spezial Rücken
Muttertag
Kleinkinderausstattung
SPEZIAL
Christi Himmelfahrt
AZ Spezial Naturkosmetik
Maifeiertag
Mai
30 So
29 Sa
28 Fr
27 Do
26 Mi
25 Di
24 Mo
23 So
22 Sa
21 Fr
20 Do
19 Mi
18 Di
17 Mo
16 So
15 Sa
14 Fr
13 Do
12 Mi
11 Di
10 Mo
09 So
08 Sa
07 Fr
06 Do
05 Mi
04 Di
03 Mo
02 So
01 Sa
MAGAZIN 07/13
Rücken
SPEZIAL
AZ Magazin 08/13
Naturkosmetik
SPEZIAL
Juni
31 Mi
30 Di
29 Mo
28 So
27 Sa
26 Fr
25 Do
24 Mi
23 Di
22 Mo
21 So
20 Sa
19 Fr
18 Do
17 Mi
16 Di
15 Mo
14 So
13 Sa
12 Fr
11 Do
10 Mi
09 Di
08 Mo
07 So
06 Sa
05 Fr
04 Do
03 Mi
02 Di
01 Mo
31 Sa
30 Fr
29 Do
28 Mi
27 Di
26 Mo
25 So
24 Sa
23 Fr
22 Do
21 Mi
20 Di
19 Mo
18 So
17 Sa
16 Fr
15 Do
14 Mi
13 Di
12 Mo
11 So
10 Sa
09 Fr
08 Do
07 Mi
06 Di
05 Mo
04 So
03 Sa
02 Fr
01 Do
Anmerkungen: 1) nur BW, BY, ST
MAGAZIN 08/13
AZ Magazin 09/13
Juli
Erscheinungstermine 2013
2)
30 Mo
29 So
28 Sa
27 Fr
26 Do
25 Mi
24 Di
23 Mo
22 So
21 Sa
20 Fr
19 Do
18 Mi
17 Di
16 Mo
MAGAZIN 10/13
Kleinkinder
RATGEBER
AZ Magazin 11/13
3)
4)
5)
30 Sa
29 Fr
28 Do
27 Mi
26 Di
25 Mo
24 So
23 Sa
22 Fr
21 Do
20 Mi
19 Di
18 Mo
17 So
16 Sa
15 Fr
14 Do
13 Mi
12 Di
11 Mo
10 So
09 Sa
08 Fr
07 Do
06 Mi
05 Di
04 Mo
03 So
02 Sa
01 Fr
nur SL sowie teilweise in BY
Reformationstag 5)
MAGAZIN 11/13
AZ Magazin 12/13
Schlafen
SPEZIAL
AZ Spezial Schwangerschaft
für 2014
JAHRBUCH
AZ Spezial Bauen,
Wohnen & Renovieren
Geld, Versicherungen
RATGEBER Rente,
Tag der deutschen Einheit
AZ Ratgeber Kosmetik
& Wellness
Oktober
nur in Augsburg
31 Do
30 Mi
29 Di
28 Mo
27 So
26 Sa
25 Fr
24 Do
23 Mi
22 Di
21 Mo
20 So
19 Sa
18 Fr
17 Do
16 Mi
15 Di
15 So
13 So
12 Sa
14 Mo
Energie
SPEZIAL
11 Fr
10 Do
09 Mi
14 Sa
13 Fr
12 Do
11 Mi
10 Di
09 Mo
08 Di
08 So
06 So
05 Sa
04 Fr
03 Do
02 Mi
01 Di
07 Mo
AZ Spezial Schlafen
AZ Jahrbuch für 2014
September
07 Sa
06 Fr
05 Do
04 Mi
03 Di
02 Mo
01 So
Kosmetik
& Wellness
Kinder
& Familie
BW, BY, HE, NRW, RP, SL sowie teilweise in SN und TH
MAGAZIN 09/13
AZ Ratgeber Rente, Geld,
Versicherungen
AZ Magazin 10/13
Mariä Himmelfahrt
4)
AZ Ratgeber Kleinkinder
Friedensfest
3)
AZ Spezial Energie
August
Essen
& Trinken
Gesundheit
& Fitness
Media
Homepage
Marktplatz
nur BB, MV, SN, ST, TH
MAGAZIN 12/13
Spezial
Schwangerschaft
AZ Magazin 01/14
Buß- und Bettag 7)
Wohnen & Renovieren
SPEZIAL Bauen,
Kosmetik & Wellness
RATGEBER
Allerheiligen 6)
November
6)
Silvester
7)
nur in SN
MAGAZIN 01/14
2. Weihnachtsfeiertag
1. Weihnachtsfeiertag
Heiligabend
4. Advent
AZ Magazin 02/14
3. Advent
2. Advent
AZ Jahrbuch Kleinkinder
1. Advent
Dezember
Freizeit
& Technik
nur BW, BY, NRW, RP, SL
31 Di
30 Mo
29 So
28 Sa
27 Fr
26 Do
25 Mi
24 Di
23 Mo
22 So
21 Sa
20 Fr
19 Do
18 Mi
17 Di
16 Mo
15 So
14 Sa
13 Fr
12 Do
11 Mi
10 Di
09 Mo
08 So
07 Sa
06 Fr
05 Do
04 Mi
03 Di
02 Mo
01 So
Geld, Recht, Arbeit
& Versicherungen
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Politik & Umwelt
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