AUSGABE 12/2010

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AUSGABE 12/2010
Bericht_:Layout 1
24.02.2011
16:09 Uhr
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ROTOR
Hubschrauber-Modellflug
kompetent I informativ I seriös
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FERNSTEUERUNG
DX8
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MittelklasseHandsender
SPEKTRUM
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse im
Februar 2010 war sie das erste Mal zu sehen:
Die DX8 – der neue Sender aus dem Hause
Spektrum. Es handelte sich dabei noch um
ein Vorserien-Exemplar, das schon mit einer
halbwegs funktionierenden, sehr vielversprechenden Software ausgestattet war. Diese
sollte weitaus umfangreicher und einfacher
zu bedienen sein als die der weit verbreiteten
DX7. Außerdem sollte sie auch in deutscher
Sprache verfügbar sein und – in unseren
Breiten nicht unwichtig – eine freie Zuordnung der Schalter ermöglichen sowie die
gängigen Stickmodes beherrschen.
Im September war es dann endlich soweit
und die ersten Sender wurden ausgeliefert.
Bei den Kunden stellten sich dann schnell einige Unzulänglichkeiten heraus, die durch
schnelle Software-Updates seitens Spektrum direkt behoben wurden. Auch das Besprechungsexemplar war noch mit Version
1.00 bestückt und wurde daher direkt auf
Version 1.03 aktualisiert, die auch Basis dieser Vorstellung sein soll.
Lieferumfang
Die DX8 kommt in einer wirklich nett aufgemachten Umverpackung daher. Das Set umfasst neben dem Sender mit eingebautem
vierzelligen NiMH-Akku mit 2.000 mAh ein
12-Volt-Netzteil zum Laden, eine 128 MB große SD-Karte, den Achtkanal-Empfänger
AR8000 mit Satellit, den Telemetriesender
TM1000 sowie einen Temperatur- und einen
Spannungssensor. Ebenfalls enthalten sind
ein Sendergurt, mehrere Bindungs-Stecker,
diverse Verbindungskabel und eine mehrsprachige Anleitung, deren deutscher Teil 42
Seiten stark ist.
Hardware
»The World’s Most Advanced 8-Channel«, also die fortschrittlichste
Die Hardware der DX8 erinnert stark an den
Achtkanal-Fernsteuerung, nennt man bei Spektrum den neuen Handsen- Sender DX6i, der bereits seit längerem von vieder DX8. Im Folgenden muss er sich an dieser Aussage messen lassen.
len Piloten genutzt wird. Hier ist das Gehäuse
Ausbaufähig
SPEKTRUM DX8
Die silberne Beschichtung
verleiht der DX8 eine edle Optik.
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Im Lieferumfang befinden sich der Sender DX8
mit eingebautem Akku,
der Empfänger AR8000
mit Satellit, der Telemetriesender TM1000, ein
Universal-Netzteil, der
Sendergurt, BindungsStecker, eine 128 MB große SD-Karte, einige Aufkleber, mit denen man
sich als Spektrum-Anwender »outen« kann, sowie die mehrsprachige
Anleitung.
Die sehr edle Verpackung
der DX8.
jedoch silberfarben beschichtet, und das
jetzt blau hintergrundbeleuchtete Display ist mit einer Größe von 68 x 36 mm
deutlich größer geraten. Für die Programmierung stehen ein Roll-DruckTaster an der rechten Gehäuseseite sowie zwei Tasten links neben dem Display bereit. Die Bereiche des Senders,
an denen er im Betrieb gehalten wird,
sind mit schwarzem Gummi überzogen,
der auf der Rückseite sogar als Griffpolster ausgeführt ist und neben einem angenehmen Griffgefühl auch die Optik aufpeppt.
Eine aktuelle Fernsteuerung muss fast
schon selbstverständlich updatefähig sein.
Zu diesem Zweck und auch zum Erweitern
des Speichers steht ein SD-Karten-Einschub
zur Verfügung, der an der linken Gehäuseseite angebracht ist. Auf der rechten Seite
findet man die Stromversorgungs-Buchse.
Diese wird tatsächlich nur mit einer Spannung von 12 V versorgt. Die Ladeelektronik
selbst befindet sich im Sender und kann sowohl den beiliegenden NiMH-Akku als auch
einen optional erhältlichen LiPo-Akku laden.
Die Einstellung erfolgt über die Software. Auf
der Rückseite befinden sich der Akkuschacht sowie die 3,5-mm-Trainer-Buchse.
Die Steuerknüppel der DX8 sind kugelgelagert. Ihre Federkraft lässt sich ebenso wie die
Ratsche bzw. Bremse des Gas/Pitch-Knüppels von außen nach Abnehmen der Griffpolster einstellen. Der Sender muss also lediglich geöffnet werden, wenn die Gas/PitchFunktion auf ein anderes Knüppelaggregat
48
gelegt werden soll. Die Steuerknüppel selbst
sind sechseckig und oben mit der gewohnten
Krone abgeschlossen, so dass die Daumen sicheren Halt finden, und vermitteln ein exaktes
Steuergefühl. Ihre Federhärte nimmt mit zunehmendem Ausschlag deutlich zu, woran
man sich zunächst etwas gewöhnen muss.
Der Weg des Pitchknüppels wird mechanisch
mit herausnehmbaren Stoppern begrenzt. Die
Trimmungen aller Funktionen sind elektronisch mit Tastern ausgeführt.
Am oberen Ende des Gehäuses findet man
ingesamt sechs Dreiwege- und zwei Zweiwege-Schalter sowie zwei elektronische Trimmer, den Lehrer-Schüler-Taster und einen
Drehgeber. Letztere sind an der nach vorn
zeigenden Seite und recht weit innen angeordnet und somit nur zu erreichen, wenn
man vom Steuerknüppel weggreift bzw. diesen zumindest nicht mehr optimal im Griff
hat. Gerade bei der Schulung, wo der Lehrer
auch in kritischen Situationen das Modell
übernehmen muss, ein echter ergonomischer Fehlschlag. Da müssen sich die Desig-
ner die Frage gefallen lassen, warum man
diesen Taster nicht an der fast schon genormten und gut zugänglichen Position an
der rechten vorderen Ecke des Senders belassen hat. Ebenso fast genormt ist auch die
Ausführung zusätzlicher Proportionalgeber
als seitliche Schieber.
Soweit zu den Äußerlichkeiten. Doch auch
wenn die Position des Pitchknüppel bereits
passend für meinen Stickmode war, möchte
ich Ihnen das Innenleben der DX8 nicht vorenthalten. Dazu muss natürlich das Gehäuse
geöffnet werden. Zunächst müssen hierfür
laut Anleitung die Griffpolster auf der Rückseite entfernt werden. Dann sind alle Schrauben zugänglich. Leider ließ sich die DX8
auch nach dem Herausdrehen aller Schrauben nicht öffnen. Wie sich bei genauer Begutachtung herausstellte, wird der Sender
auch durch die seitlichen Gummieinsätze zusammengehalten, die in beiden Gehäusehälften verankert und zusätzlich – genau wie
die Griffpolster – mit doppelseitigem Klebeband mit dem Gehäuse verklebt sind.
Nach dem Öffnen offenbart sich dann eine
gute Verarbeitung. Um die Knüppelaggregate herum befinden sich Kunststoffkäfige, die
keine offensichtliche mechanische Funktion
haben. Möglicherweise sollen sie verhindern, dass eines der internen Verbindungskabel in die Mechanik gelangt und so beschädigt wird. Unter dem SD-Karten-Slot findet man die erste echte Neuheit der DX8:
den Exzenter-Motor des Vibrationsalarms.
Dieser lässt sich über die Software aktivieren
und ermöglicht es, die Alarme des Senders
oder die Signale des Timers auch in einer
lauten Umgebung, wie beispielsweise beim
Fliegen mit einem Verbrenner-Modell, gut
wahrzunehmen – eine sehr gute Idee!
Systemeinstellung
Die Software der DX8 umfasst zwei Ebenen.
Im Menü »Systemeinstellung«, das durch Drücken des Roll-Druck-Tasters während des Einschaltens erreichbar ist, werden die grundsätzDie Steuerknüppel der DX8 haben einen sechseckigen Querschnitt und sind selbstverständlich in der
Länge verstellbar (links).
Das Display hat einen sehr guten Kontrast. Nette
Idee: Das Spektrum-Logo als LED-Leiste.
12I2010 ROTOR
Der SD-Karten-Einschub
sitzt auf der linken Seite
des Gehäuses, auf der
Rückseite befindet sich
das Akkufach. Der beiliegende NiMH-Akku hat eine Kapazität von 2.000
mAh; ein austauschbarer
Moosgummi-Einsatz hält
ihn in Position. Die Griffpolster sorgen für ein angenehmes Steuergefühl
(Bilder oben).
lichen Einstellungen des Senders, wie z. B. Menüsprache, Name des Besitzers, Displaykontrast oder auch Stickmode, vorgenommen.
Letzterer ist im »normalen« Bereich (Mode 1
bis 4 mit Minium-Pitch hinten) wählbar. Leider
haben die Programmierer nicht an unsere Kollegen gedacht, die Minimum-Pitch am vorderen Anschlag des Knüppels haben. Außerdem
findet man in dieser Ebene die Auswahl des aktuellen Modells sowie dessen Grundeinstellungen Modellname und -typ, Taumelscheibentyp,
das Trainer-System und die Schalterzordnung
für Funktionen und Mischer.
Entgegen der Aussage, dass die Schalter
bei der DX8 komplett frei zu belegen wären,
ist es hier leider nur so, dass man für jede
Funktion, Mischer oder die Flugzustände
auch nur bestimmte Schalter angeboten bekommt, deren Richtung sich zudem nicht ändern lässt. Interessanterweise ist es dabei
übrigens nicht einmal möglich, die Schalter
genau so zuzuordnen, wie sie bei der DX7
aus gleichem Hause belegt sind. Wer sich also einen »Autorotations-Reflex« antrainiert
hat, wird bei der DX8 umlernen müssen, um
im Fall eines Falles nicht erst nachdenken zu
müssen, welcher Schalter zu betätigen ist.
Was aber ganz neu ist, ist der Menüpunkt
»Telemetrie«. Die DX8 verfügt als erster Spektrum-Sender über eine integrierte TelemetrieFunktionalität. Werte wie die Spannung von
Empfänger- und Flugakku, Drehzahlen oder
Temperatur können während des Flugs in
Echtzeit auf dem Display dargestellt werden,
und auch die Empfangsqualität von Empfänger und Satelliten im Modell werden überwacht. Außerdem können Maximal- und Minimalwerte gespeichert und Schwellwerte defiROTOR 12I2010
Unter den Griffen befinden sich die Zugänge für die
Einstellung der Federhärte der Steuerknüppel. Leider
sind die Griffpolster mit doppelseitigem Klebeband
am Sender befestigt. Auf die gleiche Weise sind die
seitlichen Gummieinsätze montiert, die ebenfalls entfernt werden müssen, um den Sender zu öffnen.
Der unter dem SD-Karten-Slot befestigte
Exzenter-Motor des Vibrationsalarms.
niert werden, bei denen der Sender einen
Alarm ausgeben soll. Die Einstellungen dazu
werden modellabhängig in der »Systemeinstellung« vorgenommen. Die Anzeige erfolgt
später durch drehen des Roll-Druck-Tasters
vom Startbildschirm aus.
Hauptmenü
In der Ebene »Hauptmenü«, die durch Drücken auf den Roll-Druck-Taster nach dem normalen Einschalten geöffnet wird, finden sich
alle Punkte, die die spezifische Einstellung eines Modells betreffen. Im Untermenü »Servo
Einstellung« sind die Punkte
Servoweg, -umkehr, -mitte und geschwindigkeit zusammengefasst. Die Einstellung wird durch
die grafische Darstellung des
Servomonitors vereinfacht, auf
dem man direkt überprüfen
kann, welche Änderung man
vorgenommen hat.
Unter »Taumelscheibe« findet
man den Taumelscheibenmi-
scher, der ebenfalls wieder durch den Servomonitor ergänzt wird. Die Einstellung »Weglim.« beschreibt hier den Taumelscheibenring. In der Anleitung wird dieser Punkt übrigens »E-Ring« genannt. Wofür »Expo« in
diesem Menü steht, ist mir noch nicht wirklich klar geworden und wird auch in der Anleitung nicht weiter erläutert. Eine merkbare
Auswirkung ist lediglich, dass sich die Ausschläge aller Taumelscheibenfunktionen ver-
Das Innere der DX8 ist aufgeräumt. Die Steuerknüppel sind
durch Käfige abgedeckt.
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AUF EINEN BLICK
gefallen hat:
Ausstattung
Lieferumfang
Telemetrie
Bedienkonzept
angenehmes Griffgefühl
Vibrationsalarm
Am Telemetriesender
TM1000 können ein
Temperatur-, ein Spannungs- und ein Drehzahlsensor betrieben werden.
Die Darstellung der
Werte erfolgt komfortabel auf dem Display des
Senders. Auch Minimalund Maximal-Werte
werden gespeichert und
können nach dem Flug
angesehen werden.
nicht ganz überzeugen konnte:
Ergonomie
Anleitung
Software mit Übersetzungsfehlern
Öffnen des Gehäuses wird durch verklebte
Gummipolster erschwert
Unflexible Schalterzuordnung
AR8000 und Satellit sowie TM1000 sind mit etwas
Überlegung in jedem Modell unterzubringen.
nen. Allen gemein ist, dass man ihre Werte
nur gemeinsam für alle Flugzustände einstellen kann. Es ist lediglich vorgesehen, die Mischer flugzustandsabhängig zu aktivieren.
Praxis
Ein weiterer interessantes Menü nennt sich
»Mischer«. Dort sind alle Mischfunktionen
zusammengefasst. Neben den sechs freien
Mischern sind das der von Taumelscheibe
In 12 Schritten zum Erfolg
1
und Heck auf Gas sowie der Taumelscheiben-Ausgleichsmischer, mit dem eventuelle
Interaktionen der Taumelscheibenfunktionen untereinander abgestellt werden kön-
Programmierbeispiel für die Grundeinstellung der DX8 für den
als Testträger genutzten Thunder Tiger Titan X50.
2
[1] Zunächst wird ein leerer Modellspeicher gewählt. Dann wird im Menü Modelltyp »Hubschrauber« ausgewählt und die anschließende Abfrage, ob die Daten ersetzt werden sollen,
bestätigt.
3
4
die Servohebel möglichst aufgesteckt sind, können die Neutralstellungen über »Sub Trim«
nachjustiert werden.
[2] Um Verwechslungen auszuschließen, wird nun der Modellname eingestellt.
[8] Nun können im Taumelscheibenmischer die Wege der einzelnen Funktionen festgelegt
werden. Zu beachten ist hier die im Text angesprochene Verwechslung von Nick und Pitch.
[3] Anschließend wird der Modelltyp festgelegt. In diesem Fall Heli mit 120-Grad-Anlenkung
und in Flugrichtung vorn angeordneten Rollservos.
[9] Jetzt kann man im Menü »Servo Einstellung« die Wege der einzelnen Servos an die mechanischen Gegebenheiten und eventuelle Unsauberkeiten im Servolauf anpassen.
[4] Als Nächstes werden die Schalter für die Flugzustände zugeordnet.
[5] Im Menüpunkt »Empf.-Spannung« wird der Schwellwert für die Spannung des Empfängerakkus und die Art der Signalisierung bei Unterschreitung eingestellt.
[10][11] Die Gas- und Pitchkurven werden eingestellt. Auf den Bildern sind die des Flugzustands »Schweben« zu sehen. Die Pitchkurve ist übrigens analog zur Vertauschung im Taumelscheibenmischer mit »Nick« benannt.
[6][7] Im Menü »Servo Einstellung« sollten jetzt zunächst die Laufrichtungen der Servos eingestellt werden. Anschließend wird der Pitchknüppel auf Mittelstellung gebracht. Nachdem
[12] Im Menüpunkt »Kreisel« wird die Empfindlichkeit des Gyrosystems gewählt. Es sind positive und negative Werte einstellbar, was Normal- und Heading-Lock-Modus entspricht.
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Spektrum DX8
Übertragungsverfahren
2,4 GHz DSM2
Steuerfunktionen
8
Servoauflösung
2.048 Step
Modellspeicher
30, mit SD-Karte erweiterbar
Menüsprachen
Deutsch, Englisch,
Französisch, Spanisch, Italienisch
Betriebsspannung
4,8 – 8,4 V
Gewicht inkl. Akku
830 g
Akku
NiMH 4,8 V, 2.000 mAh
Stromaufnahme
ca. 110 mA
Abmessungen
188 x 185 x 82 mm
Empfänger
AR8000
Telemetriesender
TM1000
Setpreis
€ 379,99
Hersteller
Der beiliegende Achtkanal-Empfänger AR8000
ist mit einem Satelliten ausgestattet.
ringern. Kurios ist hier auch die deutsche
Übersetzung, die für den Anteil von kollektivem Pitch »Höhe« und für Nick »Pitch«
schreibt. Auch sonst ist übrigens die deutsche Übersetzung an einigen Stellen noch
verbesserungswürdig.
Die DX8 bietet inklusive Autorotation vier
Flugphasen, für die Gas- und Pitchkurve an
fünf Punkten eingestellt werden können. Das
daraus entstehende »Vieleck« kann durch eine Rundungsfunktion (irreführenderweise
Expo genannt) abgerundet werden. In den
Menüpunkten »Kreisel« und »Drehzahlregler« können deren Werte entweder flugzustandsbezogen oder einem Schalter zugewiesen festgelegt werden.
TECHNISCHE DATEN
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12
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Auch wenn die Software noch verbesserungswürdig ist – gerade in Bezug auf Flexibilität und auch die deutsche Übersetzung –, ist
die Menüführung als solche doch sehr intuitiv
und man kann die Anleitung schnell zur Seite
legen. Der von mir als Testträger ausgewählte
Thunder Tiger Titan X50 war jedenfalls innerhalb von etwa 20 Minuten programmiert und
fertig für den Erstflug mit dem neuen System.
Vorher galt es jedoch, den Empfänger
AR8000 nebst Satellit sowie den Telemetriesender TM1000 in dem Modell unterzubringen, das vorher ja mit nur einem einzigen
Empfänger bestückt war. Mit ein wenig Nachdenken war aber auch diese Aufgabenstellung lösbar, ohne dass alle Kabel erneut verlegt werden mussten. Der als Schlinge ausgeführte Temperatursensor wurde um die
obere Kühlrippe des Motors gelegt und mit
aufgeschobenen Schlauchstücken gesichert. Anschließend wurde er mit dem
TM1000 und dieser mit dem Empfänger verbunden. Dann musste nur noch der Empfänger mit dem Sender gebunden werden. Dazu
drückt man beim Einschalten den Taster am
TM1000. Anschließend wird der Sender mit
gedrücktem Lehrer-Schüler-Taster eingeschaltet. Nach einer kurzen Blinkphase
schalten die LEDs an den Empfängern dann
auf Dauerleuchten um. Das war’s.
An dieser Stelle wird auch entschieden, ob
man eine Failsafe-Position für einen eventuellen Verbindungsverlust programmiert oder
die Servos ihre letzte Position beibehalten.
Bei letzterer Variante muss der Taster am
TM1000 während der ganzen Prozedur gehalten werden, bis die LEDs an den Empfängern dauerhaft leuchten. Der Gaskanal wird
bei einem Übertragungsproblem übrigens
grundsätzlich auf die Position gefahren, die
er beim Binden hatte. Wählt man Failsafe,
wird die Position der übrigen Servos auf die
gleiche Art definiert.
Schon auf der Werkbank war zu sehen,
dass der Taumelscheibenmischer der DX8
extrem sauber arbeitet. Es waren keinerlei Interaktionen an der Taumelscheibe zu beobachten. Die Einstellung der anderen Werte
ging ebenfalls schnell von der Hand. Alle
wichtigen Einstellungen können ohne Weiteres vorgenommen werden. Bei der Zuordnung der Schalter musste ich leider einen
Kompromiss eingehen, da ich es bevorzuge,
die Flugphasen auf mehrere Schalter zu verteilen. Mit einem aktiviere ich den Flugzustand »Schweben«, mit einem weiteren
schalte ich zwischen Schweben und Kunstflug hin und her. Bei der DX8 liegt das nun alles auf einem Dreistufen-Schalter, der zudem
Die Ergonomie ist leider nicht optimal: Zum Betätigen des Lehrer-Schüler-Tasters oder des Drehgebers sind
extreme Verrenkungen oder sogar das Loslassen eines Steuerknüppels nötig.
Vertrieb
Bezug
Spektrum
(www.spektrumrc.com)
Horizon Hobby Deutschland
(www.horizonhobby.de)
Fachhandel
– genau wie der Autorotationsschalter – an
einer für mich ungewohnten Position liegt.
Auf dem Flugplatz wurde zunächst ein Reichweitentest gemacht, der keinerlei Auffälligkeiten erbrachte, was auch bei einem bewährten
Übertragungssystem wie dem DSM2 nicht anders zu erwarten war. Dann wurde mit der Telemetrie kurz die Umgebungstemperatur gemessen, um zu vergleichen, ob der angezeigte
Wert der Realität entspricht. Bei einer Temperatur von 9° C wurde dann der Motor des X50
gestartet, woraufhin die Temperatur auf etwa
50° C anstieg.
Beim Fliegen fühlt sich die DX8 gut an, wenngleich man sich an die angeformten Griffpolster auf der Rückseite und das daraus resultierende Griffgefühl sowie die nach außen hin zunehmende Rückstellkraft der Steuerknüppel
erst gewöhnen muss. Der schon gelobte Taumelscheibenmischer arbeitet erwartungsgemäß auch in der Praxis bestens. Den Timer habe ich so eingestellt, dass er die Zeit des Gaskanals (nicht des Pitchknüppels) oberhalb
einer einstellbaren Position – sinnvollerweise
knapp über Standgas – stoppt. Eine Minute
vor Ablauf der eingestellten Flugzeit signalisiert der Sender dem Piloten durch Piepsen
und Vibrieren, dass es Zeit ist, zu landen. Die
letzten 10 Sekunden werden einzeln »angezählt« – gerade beim Fliegen mit einem Verbrenner-Heli ein praktisches Feature.
Fazit
Mein Resümee zur DX8 ist zweigeteilt. Einerseits wartet sie mit sinnvollen Neuerungen wie dem Vibrationsalarm und der über
den Sender bedienbaren Telemetrie auf. Ihre
Hardware ist solide verarbeitet. Leider ist die
Ergonomie nicht optimal. Auf der SoftwareSeite bleibt auch noch Verbesserungspotential – gerade in Bezug auf mehr Flexibilität.
Das sollte allerdings durch künftige Updates
in den Griff zu bekommen sein.
-mf-
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