dub unternehmer newsletter 5/2015
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DUB UNTERNEHMER 05/2015 MAGAZIN DER DEUTSCHEN UNTERNEHMERBÖRSE Klick, klick, Kredit EDITORIAL Fintechs ebnen Kunden den digitalen Weg zum Kredit. Wie die neuen Web-Spieler die Banken- und Finanzwelt aufmischen. Nicolas Rädecke, Geschäftsführer Deutsche Unternehmerbörse (DUB) Liebe Leserin, lieber Leser, der Kauf eines Unternehmens kostet bereits in der Vorbereitung viel Energie. Doch mit der Unterzeichnung des Vertrages ist die Arbeit längst nicht erledigt – im Gegenteil. Das Zusammenführen zweier Teile zu einem Ganzen verlangt ein strukturiertes Vorgehen. In dieser Ausgabe erfahren Sie, welche erfolgskritischen Faktoren bei einer Integration zu beachten sind und wie andere so ein Projekt gemeistert haben. Ein besonderes Augenmerk sollten Käufer generell auf den Datenbestand legen. Denn die Weiterverwendung von Kundendaten ist rechtlich nicht unumstritten. Ihr Nicolas Rädecke INHALT Ganz groß: Institutionelle Geldgeber pumpten 2014 weltweit zwölf Milliarden Dollar in Online-Finanzdienstleister as hat der Nutzer zuletzt gegoogelt, wie viele seiner Facebook-Freunde haben studiert, welche Schriftarten befinden sich auf seinem Rechner? Bei Kreditech, einem Technologieunternehmen, das als digitale Bank in neun Ländern agiert, entscheiden nicht Menschen über die Bonität eines Kunden, sondern Algorithmen. W So hat die Kreditech-Software festgestellt, dass viele Kreditnehmer, die ihr Darlehen nicht zurückzahlen, eine bestimmte Schriftart auf ihrem Computer haben. Wie dies zusammenhängt? Sebastian Diemer, Kreditech-Geschäftsführer: „Nur Casino- und Pokerprogramme verwenden diese Schrift.“ Dies ist nur einer von rund 20.000 Punkten, die im Zuge der Evaluierung betrachtet werden. In der digitalen Finanzwelt setzt der Computer ein Bild des Schuldners aus Daten zusammen, die dieser beim Surfen im Netz preisgibt. Sogenannte Fintechs wie Kreditech boomen. In den vergangenen Jahren sind hierzulande unzählige Start-ups aus dem Boden geschossen, die Kunden online mit Finanzangeboten wie beispielsweise Krediten versorgen. Sie heißen Lendico oder Auxmoney, Vaamo oder Zancap. So unterschiedlich ihre Dienstleistungen sind, eins eint die jungen Web-Spieler: Sie wildern im Geschäftsfeld der traditionellen Kreditinstitute. Der große Unterschied: Fintechs sind in der Regel reine Vermittlungsplattformen, die nicht selbst Kredite oder Finanzprodukte vergeben, sondern Angebot und Nachfrage zusammenbringen. Kredite ohne Schufa-Auskunft „Aus diesem Grund brauchen die meisten Fintechs auch keine Banklizenz und müssen sich nicht den sehr strikten gesetzlichen Regelungen beugen, denen Kreditinstitute in Deutschland unterliegen“, erklärt Professor 1 01_FINANZIERUNG Finanzdienstleistung Fintechs sind auf dem Vormarsch. Die Online-Vermittler bringen Kredite flexibler und oft günstiger an die Kunden als Banken. Die Finanzwelt steht vor einem Wandel. 04_UNTERNEHMEN & MANAGEMENT Post Merger Integration Der Zukauf eines Unternehmens stellt das Management vor eine besondere Herausforderung. Damit die Übernahme ein Erfolg wird, ist eine planvolle Integration wichtig. 08_IT IM UNTERNEHMEN Arbeiten mit der Wolke Die Einführung der Cloud ist simpel. Doch nur geschulte Mitarbeiter nutzen das Potenzial der Accounts. 10_RECHT & STEUERN Datenschutz Der Kauf von Kundendaten im Rahmen eines Asset Deals ist eine rechtliche Grauzone. Das kann für böse Überraschungen sorgen. FINANZIERUNG DUB Dr. Martin Hellmich von der Frankfurt School of Finance & Management. Werden Produkte wie beispielsweise Fonds vermittelt, so ist meist ein Institut mit Banklizenz zwischengeschaltet, mit dem der Kunde den entsprechenden Vertrag abschließt. Die Überprüfung der Bonität des Kunden und die Beratung erfolgen bei den Online-Finanzmarktplätzen algorithmusgesteuert. Das heißt: Kein Mensch muss den Kreditantrag des Interessenten auswerten, SchufaAuskünfte einholen und den Kreditrahmen festlegen – all das funktioniert automatisiert, gespeist aus Daten, die der Kunde im OnlineAntrag eingibt, sowie aus unzähligen anderen, die er im Web hinterlassen hat. Doch nicht nur das Scoring läuft bei Fintechs automatisiert ab. Ähnlich funktioniert die Online-Beratung, die den Kunden – entsprechend ihrem Profil – passende Finanzprodukte empfiehlt. Dass diese Form der Beratung die menschliche langfristig ablöst, prognostiziert FinanceProfessor Christian Rieck in seinem Buch „Können Roboter mit Geld umgehen?“. Kredite für Kunden aller Couleur Und was haben die Kunden davon? Wo weniger Berater im Einsatz sind, sinken in der Regel auch die Gebühren beim Abschluss eines Geldgeschäfts. Zudem können Konsumenten, die es als Selbstständige oder Kreditsuchende mit schlechterer Bonität bei Banken und Sparkassen meist schwer haben, an einen Kredit zu kommen, bei Fintechs fündig werden – allerdings zu risikoadäquaten Raten. Auch kleine und mittelständische Unternehmen haben mit Krediten über Plattformen wie Zancap oder Lendico eine Finanzierungsalternative, die sie unabhängiger von Banken macht. Besonders das Konzept des Peer-to-PeerLending hat es den Kunden angetan. Dabei Zündende Ideen: Kreditinstitute und Online-Finanzplätze wetteifern um die besten digitalen Konzepte verleihen Privatanleger privaten oder geschäftlichen Kreditsuchenden Geld. Die Rendite, die sie so erzielen können, ist in der Regel höher als bei klassischen Finanzprodukten – das Risiko jedoch ebenfalls. Für die einen ist es eine attraktive Geldanlage in Niedrigzinszeiten, für andere eine unkomplizierte Art, um an ein Darlehen zu kommen. Für die Plattformen winkt Profit in Form von Gebühren, die für Bonitätsprüfung und Abwicklung anfallen. Die Nachfrage nach Online-Krediten und ihre Akzeptanz steigen: In Deutschland hat sich das Volumen der Peer-to-Peer-Kredite im vergangenen Jahr auf mehr als 80 Millionen Euro immerhin vervielfacht (siehe Grafik unten). 14 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland würden einen Kredit über ein Fintech-Unternehmen abwickeln, so das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). ONLINE-KREDITE IM KOMMEN DAS MARKTVOLUMEN DER PEER-TO-PEER-KREDITE (P2P-LENDING) IST IN DEUTSCHLAND STARK GESTIEGEN – IM PRIVATKUNDEN- ALS AUCH IM BUSINESSBEREICH. Marktvolumen in Mio. Euro 2014 2013 2012 P2P-Consumer-Lending 80,4 36,4 20,0 P2P-Business-Lending 6,1 0,0 Fintechs versus Banken? Smart und sexy gegen langsam und langweilig? Viele institutionelle Geldgeber setzen auf den Erfolg der Online-Finanzdienstleister. Weltweit haben sie 2014 über zwölf Milliarden Dollar in die jungen Unternehmen gepumpt. Im Dezember strich etwa der US-Börsen-Newcomer Lending Club an der Wall Street 1,4 Milliarden Dollar ein. In Deutschland flossen im vergangenen Jahr zwar nur 82 Millionen Dollar in die FintechSzene, aber die Tendenz ist steigend. Die Traditionalisten rüsten nach Wie wichtig die Online-Ausrichtung ist, haben auch die traditionellen Kreditinstitute erkannt. Beispiel Deutsche Bank: Der Branchenprimus kürte 2014 erstmals mit Henry Ritchotte einen Digital-Vorstand und kündigte an, in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro in die Digitalisierung seiner Angebote zu stecken. Über 70 neue Services möchte die Deutsche Bank 2015 einführen. Jüngster Coup: eine Banking-App für die Apple Watch. Doch nicht nur intern suchen Kreditinstitute nach neuen Wegen. Die Commerzbank hat etwa mit dem Main Incubator eine Art Brutstätte für FinanzStart-ups ins Leben gerufen. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft des Geldhauses begleitet Fintechs von ihrer Gründung bis zur Marktreife. Denn egal ob junges oder etabliertes Finanzunternehmen, die Richtung ist für die gesamte Branche gleich. Hellmich weiß: „Die Zukunft der Finanzwelt ist digital. Wer sich ihr verschließt, bleibt auf der Strecke.“ MEHR INFORMATIONEN 0,0 Quellen: Cambridge Judge Business School, EY 2 WWW.BITCOM.COM Das Leben ist zu kurz, um nicht langfristig zu denken. Ein gutes Fondsmanagement besitzt die Eigenschaften eines Elefanten. Deshalb handeln wir mit Besonnenheit, Erfahrung und Gespür. Überzeugen Sie sich selbst: die vermögensverwalteten Mischfonds von ETHENEA. ethenea.com Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahresund Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 16, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60325 Frankfurt am Main. UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT DUB Gewinnbringende Verbindung Wenn Unternehmen fusionieren, ist ein professionelles Integrationsmanagement wichtig. So können betriebliche Strukturen und Prozesse erfolgreich zusammenwachsen. „Die frühzeitige Definition des Target Operating Model, das heißt jener organisatorischen Struktur, unter welcher das Unternehmen zukünftig operiert, ist von entscheidender Bedeutung und Basis des Integrationsplans“, sagt Menzler. Das Modell beschreibt die Aufstellung der Gesellschaft in den Dimensionen Organisation, Services, Mitarbeiter und Technik. Ist diese festgezurrt, folgen ein konkretes Konzept sowie ein Zeitplan, der für alle Beteiligten verbindlich ist. Wichtig: ein Tag-1- sowie ein 100-Tage-Plan. Anhand dieser Daten können die Verantwortlichen überprüfen, ob die angestrebten Ziele erreicht wurden oder ob sie gegebenfalls nachjustieren müssen. Passgenau: Bei der Zusammenführung zweier Unternehmen ist eine klare Strategie gefragt harmakonzern Bayer hat es getan, ebenso Telekommunikationsriese Vodafone Europe und Autobauer Volkswagen – sie alle haben im vergangenen Jahr andere Unternehmen übernommen. Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, kurz M&A) boomt. Weltweit haben Unternehmen 2014 Deals mit einem Volumen von 4,7 Billionen Dollar abgeschlossen (siehe Grafik rechts). Allein in Deutschland stieg die M&A-Zahl von 1.400 in 2011 auf über 1.900 an. Ein Trend, der sich auch im ersten Halbjahr dieses Jahres fortgesetzt hat. P Einer der Gründe: niedrige Zinsen, die Fremdkapital attraktiv machen. „Das günstige Finanzierungsumfeld kann sicherlich als unterstützender Faktor betrachtet werden. Hinzu kommt eine positive Marktentwicklung zusammen mit einem guten und nachhaltigen Geschäftsklimaindex“, erklärt Thomas Menzler, Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und Experte für Post Merger Integration, kurz PMI. „Und natürlich liegen die Gründe in den Unternehmen selbst. So versuchen viele durch eine Fusion strategische Ziele wie anorganisches Wachstum zu generieren.“ Ebenfalls auf Übernahmekurs: die EOS Gruppe, eine Tochter der Otto Group. Sie setzt verstärkt auf Zukäufe von Unternehmensbereichen, die das Portfolio stärken und ergänzen. Mit sogenannten Business-ProcessOutsourcing-Transaktionen (BPO) hat sich der Finanzdienstleister weltweit einen Namen gemacht. Im April 2013 übernahm EOS etwa das Inkassounternehmen SAF Forderungsmanagement von der Deutschen Telekom. „Mit SAF ist EOS zu einem bedeutenden Inkassodienstleister im Sektor Telekommunikation aufgestiegen“, sagt Mark Birkholz, der das Projekt als PMI-Manager bei EOS betreute. Mit Konzept und Pragmatismus Ein genaues Umsetzungskonzept legt fest, welche operativen Einheiten wann zusammenwachsen. Dabei stehen die erfolgskritischen Faktoren im Mittelpunkt. Pragmatismus ist gefragt: Die Verantwortlichen sollten vorübergehend beim Qualitätsanspruch interner Prozesse wie etwa einer perfekt aufbereiteten Beschlussvorlage Abstriche machen, um an anderer Stelle Freiräume zu schaffen. Keine Abstriche gelten allerdings in puncto Kerngeschäft: Bei Produktion oder Dienstleistung muss die Qualität sichergestellt bleiben. Ein komplexer Bereich bei der Zusammenlegung von Abteilungen stellt die IT dar. Auch WELTWEITER BOOM DER ÜBERNAHMEN UND FUSIONEN DAS VOLUMEN DER M&A-DEALS HAT SICH IN DEN LETZTEN JAHREN WELTWEIT STARK ERHÖHT. Volumen in Mrd. US-Dollar 4.708 5.000 Zielgenaue Ausrichtung Damit eine Übernahme oder Fusion ein Erfolg wird, ist eine gute Integration wichtig. Die PMI beschreibt den Prozess des Zusammenwachsens. Die zentralen Punkte: Ein Integrationskonzept auf Basis eines sogenannten Target Operating Models Die Harmonisierung der Geschäftsabläufe wie etwa die Zusammenlegung der IT Die Installation eines starken Integration Management Office, das die Fäden zusammenhält 4 4.000 3.412 3.651 3.245 3.000 2.000 1.000 0 2011 2012 2013 2014 In nur zwei Jahren ist das M&A-Volumen rund um den Globus um 45 Prozent auf über 4.700 Milliarden US-Dollar in 2014 gestiegen. Quelle: Statista / Bureau van Dijk (Zephyr) DANKE FÜR INTERNATIONALE GESCHÄFTE, DIE PERFEKT SITZEN. DANKE, FAMILIE SCHMIDT, DASS WIR SIE BEI IHREN AUSLANDSGESCHÄFTEN UNTERSTÜTZEN DÜRFEN. Sie haben einen reinen Rohstoffhandel zu einem globalen textilen Dienstleister gewandelt. Sie fertigen die neuesten Modetrends vom Entwurf über die Produktion bis zum Handel. Sie machen KAPPA, Chiemsee und Colorado zu einigen von Deutschlands erfolgreichsten Modemarken. Wir sagen dafür Danke – und dafür, dass wir Sie mit unseren Finanzlösungen für den Außenhandel unterstützen dürfen. Unsere Zusammenarbeit mit Familie Schmidt und der Schmidt Group ist nur eine von vielen Erfolgsgeschichten. Erfahren Sie mehr und entdecken Sie unser Allfinanzangebot, maßgeschneidert für den Mittelstand unter deutschland-made-by-mittelstand.de UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT DUB dabei ist es entscheidend, dass die Verantwortlichen ein Target Operating Model formulieren. Die Frage: Was wird in zwei bis vier Jahren an IT-Lösungen im Unternehmen benötigt? Bei EOS bot die Übernahme von SAF die Gelegenheit, das eigene IT-Inkassosystem auf den Prüfstand zu stellen. Die Wahl fiel auf die schon bestehende hausinterne Lösung, die im Vergleich mit der bei SAF genutzten Software über mehr Potenzial verfügte. Aufgrund der vollkommen verschiedenen Systeme, die sich beispielsweise auch in der Programmiersprache unterschieden, dauerte der gesamte Prozess der IT-Integration fast eineinhalb Jahre. Der PMI-Manager ergänzt: „Bei unseren Daten handelt es sich um Forderungen, also sehr sensibles Material, daher hatte eine fehlerfreie Übertragung oberste Priorität.“ Darüber hinaus ist eine revisionssichere Archivierung ein Muss. Das heißt konkret: Die Informationen müssen stets auffindbar, unveränderbar und verfälschungssicher gespeichert sein. Aus diesem Grund waren Wirtschaftsprüfer vor Ort, um den Datentransfer zu begleiten und zu überprüfen. Menschen im Mittelpunkt „Jede Post Merger Integration steht und fällt mit den Mitarbeitern – nicht nur mit deren fachlicher, sondern auch mit deren zwischenmenschlicher Kompetenz“, so Birkholz. „EOS hat den Großteil des SAF Personals übernommen, sodass wir viele neue Kollegen hinzugewonnen haben.“ Da eine Übernahme dieser Größenordnung eine besondere Herausforderung darstellte, beschritt EOS auch ungewohnte Wege. So teilten die Verantwortlichen das IT-Integrationsprojekt in sieben Teilprojekte, deren Leitung sie paritätisch mit einem Vertreter der Fach- und einem der IT-Seite besetzten. Dazu Birkholz: „Wie in vielen großen Unternehmen arbeiten auch bei EOS die beiden Seiten arbeitsteilig. Die Inkassospezialisten konzeptionieren ihre Anforderungen bezüglich der gewünschten Änderungen am IT-System, welche die Kollegen dann technisch umsetzen. Für die SAF Integration haben wir einen anderen Weg gewählt und beide Seiten gemeinsam planen lassen. Diese offene, konstruktive Zusammenarbeit hat zum Erfolg des Projekts beigetragen.“ Weiterer Vorteil: Da das Wissen, wie sich die Integration nach einer Firmenübernahme umsetzen lässt, auf viele Köpfe verteilt ist, können zukünftige Projekte schneller und effizienter realisiert werden. Doch nicht nur die Führungsriege ist bei einer guten Post Merger Integration bedeutend, die Entscheider müssen die Belegschaft frühzeitig einbinden. „Das Mitarbeitermanagement ist bei einer Fusion oder Übernahme eines der sensibelsten Themen“, sagt PwC-Partner Menzler. Das Ziel müsse es stets sein, Ängste abzubauen. Dabei ist eine offene Kommunikationsstruktur wichtig. Mitarbeiter sollten rechtzeitig und umfassend über bestehende Änderungen informiert werden. Dabei gilt: schlechte Nachrichten zuerst. Für die nötige Transparenz sorgen regelmäßige Mitarbeiter-Workshops in jeder Hierarchie-Ebene. Hier können akute Fragen der Belegschaft beantwortet werden. Menzler ergänzt: „Diese bieten die Chance, Frühwarnsignale strukturiert zu sammeln und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.“ Denn mangelnde Transparenz führt zu Unsicherheit, die eine erhöhte Fluktuation, besonders bei den Leistungsträgern nach sich ziehen kann. MARK BIRKHOLZ PMI Manager bei der EOS Holding „Jede Post Merger Integration steht und fällt mit den Mitarbeitern – mit deren fachlicher und sozialer Kompetenz.“ Zudem sollten die Verantwortlichen die Marketingabteilung oder externe Berater einbinden, um zügig eine gemeinsame Unternehmenskultur zu entwickeln und in der neuen Struktur zu etablieren. Gut geschult, schnell eingearbeitet Gerade wenn es um neue IT-Systeme geht, müssen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihr Wissen in Schulungen möglichst rasch auf den neuen Stand zu bringen. „Die SAF Kollegen haben mit unserem Inkasso-IT-System völliges Neuland betreten. Durch Schulungen und Workshops sowie aufgrund einer sehr großen Lernbereitschaft konnten sie sich überraschend schnell einarbeiten“, so Birkholz. „Abschließend können wir sagen, dass die Integration von SAF sehr erfolgreich verlaufen ist. Wir haben auf allen Seiten viel gelernt und sind gut gerüstet, um weitere BPOProjekte umzusetzen.“ Das Beispiel EOS zeigt: Der Zusammenschluss zweier Unternehmen ist ein komplexes Unterfangen. Zwar kann es von Firma zu Firma sehr unterschiedlich verlaufen. Für alle gilt jedoch: Der Schlüssel zum Erfolg liegt im professionellen Integrationsmanagement mit präzisen Zielvorgaben und einem realistischen Zeitplan. Ist das Management bereits stark im Tagesgeschäft eingespannt, kann Unterstützung von außen etwa durch einen Unternehmensberater für Entlastung sorgen. PwCExperte Menzler resümmiert: „Eine erfolgreiche Unternehmenszusammenführung ist viel zu wichtig, um sie in wenigen, eiligen Besprechungen abzuhandeln.“ Bei dem Beitrag handelt es sich und eine gekürzte Version aus dem aktuellen EOS Journal 3/2015. MEHR INFORMATIONEN Kommunizierende Röhren: Mitarbeiter sollten rechtzeitig über bestehende Änderungen informiert werden 6 WWW.EOS-SOLUTIONS.COM/DE ert läng 1 .1 5 r e V 0.1 bis 3 Die Toyota BusinessPlus Wochen. Der neue Auris Touring Sports – eines unserer Aktionsmodelle bei den Toyota BusinessPlus Wochen. Bis zum 30.11.2015 bekommen Sie 3 Jahre den Servicebaustein Wartung, Verschleißteile und -reparaturen gratis* – für viele Modelle als Hybrid, Benziner oder Diesel. • Wegweisende Antriebe Entdecken Sie den neuen • Niedrige Betriebskosten • Qualität und Service erleben Yaris Avensis Touring Sports Prius+ RAV4 Auris Touring Sports: businessplus-wochen.de Proace .UDIWVWRɫ YHUEUDXFKGHUKLHUEHZRUEHQHQ0RGHOOHNRPELQLHUWǿONP&2ɣ(PLVVLRQHQNRPELQLHUWǿJNP 8QVHUȇ-DKUH:DUWXQJXQG9HUVFKOHL¡JUDWLVȅ$QJHERWɘI¾UDOOHKLHUJH]HLJWHQ7R\RWD0RGHOOHVRZLHGHQ7R\RWD+LOX[9HUVRXQG3ULXVGilt bei Abschluss eines Leasingvertrags über die Laufzeit von 36 Monaten, Gesamtlaufleistung 45.000 km (Yaris: 30.000 km), wobei monatliche Leasingraten und ggf. eine Mietsonderzahlung anfallen. Der Leasingvertrag umfasst auch Technik-Service (Wartung, Verschleißteile und -reparaturen). )¾UGLHVH,QNOXVLYOHLVWXQJHQIDOOHQMHGRFKNHLQH]XV¦W]OLFKHQ .RVWHQDQ ƹEin Angebot der Toyota Leasing GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln.1XUEHLWHLOQHKPHQGHQ7R\RWD9HUWUDJVK¦QGOHUQ'LHVHV$QJHERWLVWQXUI¾U*HZHUEH NXQGHQJ¾OWLJ*LOWEHL$QIUDJHXQG*HQHKPLJXQJELV]XP IT IM UNTERNEHMEN DUB Wenn es konkret wird Die Einführung der Cloud in einem Unternehmen ist simpel, erfordert aber eine sorgfältige Planung. Das Potenzial des Accounts entfaltet sich schließlich erst bei voller Nutzung aller Werkzeuge. CHRISTOPH MAGNUSSEN, Managing Director Blackboat Internet PETER SCHRÖDER, Geschäftsführer Elanity Network Partner er bei Vorbereitung und Einführung der Cloud sorgfältig vorgeht, kann bald den eigenen Server abstellen, IT-Kosten sparen und seine Nerven im Arbeitsalltag schonen. Egal ob etwa Google for Work und Microsoft Office 365 – gearbeitet werden sollte stets unter der Firmendomain, unter der auch Mails verschickt werden. Google legt alle Accounts ausgehend von der sogenannten Primär-Domain (die Anmelde-Domain) an. Weitere Domains lassen sich später hinzufügen, die primäre bleibt dabei immer bestehen. Wer sich angemeldet hat (siehe Links), kann die Testphase direkt starten. Die Mails werden erst dann umgestellt, wenn der Test abgeschlossen ist. W Apps einrichten Nach der Registrierung landen Sie bei beiden Services im Admin-Center. Es gibt hilfreiche Videos, die das Verständnis der Details erleichtern. Zentral ist jedoch die Erkenntnis, dass Google und Microsoft Cloud-Tools für Unternehmen konzipiert haben, die erst im Zusammenspiel ihre ganze Kraft entfalten: dann, wenn Apps wie Mail, Kalender, Drive/OneDrive (Server), Sites/Sharepoint (Wiki) oder Skype for Business/Hangouts (Group-Chat und VideoConferencing) gemeinsam eingesetzt werden. Nehmen Sie sich die Zeit, alle Apps einmal in Ruhe anzuschauen und die Nutzung für das eigene Unternehmen in Erwägung zu ziehen. Wer sich am Anfang nur auf eine oder wenige dieser Funktionen beschränkt, nimmt dem Account Potenzial. Schulung: Vor dem Start der Cloud sollten Mitarbeitern die Möglichkeiten der Anwendung vermittelt werden Die besten Erfahrungen mit Umstellungen haben wir in jenen Unternehmen gemacht, in denen ein Pilot-Team die Funktionen unter Alltagsbedingungen getestet hat, bevor es zu einem Roll-out im gesamten Unternehmen kam. Ein solches Team sollte aus etwa zehn Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche bestehen. Sie sollten neben dem Test auch darüber diskutieren, wie die neuen Arbeitsweisen, welche die Apps mit sich bringen, an die Kollegen vermittelt werden können. Denn ein CloudAccount ist weitaus mehr als nur ein schnelleres Outlook oder ein billiger Server. Im Gegenteil: Alle modernen Cloud-Lösungen sind mächtige Tools mit dem Potenzial, die Arbeit im Unternehmen komplett zu verändern. Mails und daten migrieren Ein kritischer Moment ist die Migration der Daten und Mails. Schließlich kann auf die MailKommunikation zumeist nur sehr kurze Zeit verzichtet werden. Die Mails müssen auf den neuen Cloud-Account umgestellt werden, um wieder unter der eigenen Domain erreichbar zu sein. Das ist sehr einfach und erfolgt wie die Domain-Bestätigung beim Hoster, beispielsweise bei united-domains. Für die Migration der alten Mails gibt es Tools von Google und Microsoft. 8 Für diesen Vorgang sollte genügend Zeit zur Vorbereitung eingeplant werden, damit er sorgfältig durchgeführt werden kann. Das Gleiche gilt für die Server-Daten und -Dateien, die in die Cloud überführt werden. Hier muss das Pilot-Team bereits vorher geprüft haben, wie sich die Freigabeeinstellungen (Sharing-Permissions) im Alltag einsetzen lassen. Daten über die Cloud zu teilen ist sehr viel effizienter und schneller als über einen klassischen Server: Eine umfassende Suche, die Verfügbarkeit oder die gemeinsame Arbeit an einer Datei sind nur einige Vorteile. Die Datenbearbeitung in der Cloud unterscheidet sich allerdings sehr von der auf dem Server, da im Browser und mit ungewohnten Formaten gearbeitet wird. Die Testphase vor dem „Umzug“ ist also unverzichtbar – ebenso wie das Training der Mitarbeiter in Kleingruppen, am besten mit 60-minütigen Schulungspaketen. Schließlich sind die Möglichkeiten der Tools endlos. Lassen Sie sich nicht überfordern, sondern holen Sie sich die Unterstützung von Experten. MEHR INFORMATIONEN WWW.GOOGLE.COM MEHR INFORMATIONEN WWW.MICROSOFT.COM/DE-DE/ Am Ende! Ging alles auf einmal irre schnell. Erst Wehen und dann kam Lea. Sechs Wochen zu früh. Gott sei Dank ist die kleine Maus ganz der Papa. Eine echte Kämpfernatur eben. Und während Mama und sie sich erholen, hilft die Haushaltshilfe der TK Paulchen und mir zu Hause. Gesundheit ist alles. Deshalb die Techniker. www.tk.de/amende RECHT UND STEUERN DUB Kauf mit juristischem Nachspiel Datenschützer sehen den Erwerb von Kundendaten im Zuge von Asset Deals problematisch und drohen mit Bußgeldern. Zu Recht? Rechtsanwalt Sascha B. Greier erläutert die Zusammenhänge. Identität des Unternehmens schlicht egal sein, sofern sie ihm überhaupt bekannt ist und er nicht nur eine Marke des Unternehmens kennt. Ein überwiegendes schützenswertes Interesse des Kunden kann somit zumindest nicht ohne Weiteres erkannt werden. In derartigen Fällen dürfte eine Interessenabwägung vielmehr häufig zu Gunsten der Unternehmen ausfallen. Das veräußernde Unternehmen hat sich den Kundenstamm in der Regel hart erarbeitet, und für den Käufer ist ein Erwerb ohne Kundendaten meist ohne Interesse. Datenrechtliche Stolperfalle: Der Erwerb von Kundendaten kann für Unternehmen teuer werden SASCHA B. GREIER eingegriffen werden. Es könnten Bußgelder in Höhe bis 300.000 Euro verhängt werden. Der Kölner Rechtsanwalt ist unter anderem auf gewerblichen Rechtsschutz spezialisiert alt vor Kurzem vor allem das geistige Eigentum als Öl des 21. Jahrhundert, werden Kundendaten für Unternehmen zusehends wichtiger. Gerade bei Firmen, deren Geschäftsfeld im Onlinebereich liegt, stellen Datenbanken und Newsletterverteiler oft den Hauptwert des Unternehmens dar. G Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) befand nun über einen Sachverhalt, bei dem es um die Übertragung von Kundendaten im Rahmen eines sogenannten Asset Deals ging. Bei dieser Art des Unternehmenskaufs werden sämtliche Wirtschaftsgüter einzeln veräußert. Wegen einer nach Auffassung des BayLDA datenschutzrechtlich unzulässigen Übertragung von EMail-Adressen von Kunden eines Onlineshops im Zuge eines Asset Deals setzte das Amt Geldbußen in fünfstelliger Höhe sowohl gegen Käufer als auch Verkäufer fest. Künftig soll bei der Übertragung von Kundendaten härter Unklare Rechtslage Doch die Rechtslage scheint keinesfalls so eindeutig, wie es dargestellt wird. Die rechtlich maßgeblichen Bestimmungen ergeben sich aus dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), hier § 28 Absatz 1 Nr 2 BDSG. Danach ist die Erhebung und vor allem die Weitergabe personenbezogener Daten oder ihre Nutzung als Mittel für die Erfüllung eigener Geschäftszwecke nur zulässig, wenn dies zur Wahrung berechtigter Interessen der verantwortlichen Stelle erforderlich ist und kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwürdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Verarbeitung oder Nutzung überwiegt. Schon nach dem Wortlaut des Gesetzes ist also eine Abwägung erforderlich, welche bei den bayerischen Datenschützern offensichtlich zu Lasten der beteiligten Unternehmen ausgefallen ist. Letztlich gibt es hier aber weder eine klare gesetzliche Regelung noch gesicherte Rechtsprechung zu der Frage, nach welchen Kriterien die Abwägung vorzunehmen ist. Denn zu beachten ist, dass der Kunde seine Daten bewusst weitergegeben hat, um bestimmte Informationen zu erhalten. Zumeist dürfte dem Kunden die rechtliche 10 Auch in Bezug auf die Verwendung eines Newsletterverteilers ist die Rechtslage keineswegs eindeutig. Entscheidend ist, ob die nach § 7 Absatz 2 Nr. 3 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb eingeholte ausdrückliche Einwilligung des Kunden so auszulegen ist, dass sie auch für den Fall gilt, dass sich die rechtliche Identität des Absenders/Shopbetreibers ändert. Die Einwilligung dürfte sich in den meisten Fällen auf den konkreten Newsletter beziehen und nicht auf das dahinter stehende Unternehmen. Dann wirkt die erteilte Einwilligung aber fort und es besteht kein Anlass von einer unzumutbaren Belästigung des Empfängers auszugehen. Obschon die Ansicht der Datenschutzbehörde nicht überzeugt, sind Unternehmen gut beraten, ihre Kundendaten rechtssicher einzuholen und sich für den Fall einer Übertragung frühzeitig abzusichern. MEHR INFORMATIONEN WWW.RECHTSANWALT-GREIER.DE IMPRESSUM DUB Unternehmer Magazin – der ServiceNewsletter der Deutschen Unternehmerbörse · Schanzenstraße 70 · 20357 Hamburg · Telefon: 040/46 88 32-660 · Telefax: 040/46 88 32-669 · HRB 115977 Amtsgericht Hamburg · UStIdNr. DE 273386655 · Geschäftsführer: Nicolas Rädecke (verantwortlich für den Inhalt i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV) · Redaktion/Vermarktung: JDB MEDIA GmbH, Hamburg · Media-Kontakt: Funda Demirbas, Telefon: 040/46 88 32-633 Fotocredit: DUB (1), fotolia (1), iStock.com (6), PR (4) REDAKTIONSSCHLUSS: 29.09.2015 Ein ganz normaler Tag bei n-tv: 0:00 Nachrichten: Ex-Profi Sörensen gesteht Doping. Rio: DFB-Frauen lösen spielfrei Olympia-Ticket. Wer Macht hat, wird gehört: Taylor Swift ist die Strippen- 03:45 Dokumentation: Wenn die Natur zuschlägt 04:30 Dokumentation: Countdown der PS-Giganten verdient. 04:45 Fußball-Frauen-WM: USA siegen spät, aber 05:15 Dokumentation: Countdown der Mega-Maschinen 6:00 Nachrichten: Fünfter Staatsbesuch: Queen 06:30 Nachrichten: Das wird heute wichtig. betritt wieder deutschen Boden. Mehr Sympathisanten als angenommen: 07:00 Nachrichten: Drittes Hilfsprogramm vom Tisch: Merkel IS-Terroristen werben um Frauen aus Deutschland. 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