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Private Banker Ausgabe | 01 | 2015 Das Vermögensverwalter eMagazin Neue Ertragsquellen und Vermögen INHALT Entscheidung in Europa: Polens Regierungschef zu Besuch im Kanzleramt. Alpha oder Smart Beta? Dem Markt ein Schnippchen schlagen D Dem Markt ein Schnippchen schlagen „Es gibt maschinengestützte Beratung ...“ Titel weiter S.1 Interview mit André M. Bajorat weiter S.14 Kollektive Intelligenz Basis von Anlageentscheidungen Sechs spannende Seiten aus fünf Bereichen Von Corvin Schmoller weiter S.3 Long/Short-Strategien für europäische Mid und Large Caps Von DNCA Finance weiter S.4 Ausschüttungen aus vielen Quellen ie alte Frage, ob der Markt in Form konventioneller Benchmarks zu schlagen ist, wird in den letzten Jahren vor allem durch zwei neuere Entwicklungen immer häufiger mit ja beantwortet: Zum einen versprechen die hochdynamischen sozialen Medien im Finanzbereich eine durchgreifende Revolution, auch bei der Generierung von Mehrerträgen. Zum anderen sind seit der Finanzkrise viele „smarte“ Indexfonds am Firmament des ETF-Universums erschienen, die heller leuchten wollen als konventionelle Indexprodukte. Bevor wir darauf eingehen, möchten wir zunächst auf zwei Beiträge im aktuellen Magazin hinweisen, die zeigen, dass es weitere interessante Möglichkeiten gibt, auf Märkten un(ter)genutzte Chancen zu ergreifen. Von Marion Fischer weiter S.5 Prospektanalytik Marc Profitlich erläutert in einem Interview in dieser Ausgabe seine Investmentstrategie im Anleihebereich. Profitlich ist sich sicher, dass Gläubigerschutzrechte nicht ausreichend beachtet werden und darin Potentiale für langfristige Mehrerträge liegen. Bei den kleineren Emissionen, auf die er fokussiert ist, sind für ihn dann auch weniger volkswirtschaftliche Faktoren entscheidend als vielmehr rechtliche Stiftungsvermögen und Stiftungszweck sichern – auch in Zeiten niedriger Zinsen „Prospektanalytik ist für Pimco zweitrangig“ Interview mit Marc Profitlich weiter S.7 Gesundheitsaktien einmal anders Von Oliver Kämmerer und Andreas Bischof weiter S.10 Von Michael Kohl und Burkhard Stratmann weiter S.12 Innovative Fintechs weiter S.15 Interne Revision im Private Banking Regulierungs-Kolumne von Jürgen App weiter S.17 Vermögensreporting im Family Office Von Gunnar Grape weiter S.18 Provozieren wie Sokrates Neue Studien weiter S.20 Steigen 2015 die Zinsen in den USA? Von Guido Barthels weiter S.21 Was Zahnärzte, Anlageberater und Programmierer gemeinsam haben IT-Kolumne von Kay Behrmann weiter S.23 Top-Ranking weiter S.24 Private Banker Aspekte der Prospektinhalte. Er hebt einige Punkte hervor, die er als Ertragsfaktoren erachtet: Da ist zum einen der enge Kontakt zum Wissenschaftsbereich, den er pflegt. Zum anderen operiert er an der Schnittstelle Recht/Wirtschaft: Eine längerfristige Spezialistennische, die eine gewisse Distanz zum Kapitalmarkt ermöglicht – was zudem helfen soll, die Fallen der Behavioral -Finance zu umgehen. Gesundheitssektor Im Gesundheitssektor sehen Oliver Kämmerer und Dr. Andreas Bischof von der nova fund management GmbH ungenutzte Chancen. Denn typische Gesundheitsfonds konzentrierten sich auf Biotechnologie und Pharmaindustrie – wo größere und bekanntere Unternehmen vorherrschen, was sich dann auch in der Benchmark niederschlägt. Damit würden aber attraktive Investitionschancen in den anderen acht Subindustrien des Gesundheitssektors verpasst. Entsprechend blieben Durchschnittsfonds hinter den Möglichkeiten des überdurchschnittlich wachsenden, wenig konjunktursensiblen Gesundheitsmarktes zurück. Kämmerer und Bischoff glauben, mit dem Zugriff auf den gesamten Sektor die Ertragspotentiale besser nutzen zu können und dabei zugleich eine Vielzahl von Strategien realisieren zu können. Soziale Medien Mit dem Beitrag von Corvin Schmoller und dem Interview mit Andre M. Bajorat kommen wir zum Potential der sozialen Medien. Schmoller nutzt mit seinem Intelligent Recommendations Fund tausende von Anleger, die ihre Empfehlungen abgeben, als Fondsmanager. Bajorat verweist im Interview auf das Potential der Crowd wie auch von „Maschinen“ als Berater. Die Schlagwörter lauten hier dann „Weisheit der Vielen“ oder „kollektive Intelligenz“. Wir wollen kurz einen Blick auf Studien zur Fähigkeit der Crowd als Manager und Berater werfen. In seiner soeben online veröffentlichten Dissertation „The Value of Social Media for Predicting Stock Returns – Preconditions, Instruments and Performance Analysis“ >> gibt der Darmstädter Wirtschaftsinformatiker Michael Nofer einen aktuellen Forschungsüberblick zur „Weisheit der Vielen“. Darüber hinaus zeigt er in einer eigenständigen Studie auf Basis von Kauf- und Verkaufsempfehlungen und Aktienkursprognosen zwischen 2007 und 2011, dass die Erträge von Internetusern 0,59 Prozentpunkte besser waren als jene von Investoren, die auf Empfehlungen von professionellen Analysten vertrauten. Wobei Nofer natürlich nicht unerwähnt lässt, dass professionelle Aktienanalysten aus vielerlei Gründen oft schlechter abschneiden als der Markt. Wang et al. verglichen in “Crowds on Wall Street: Extracting Value from Social investing Platforms” >> Nutzer Umfrage von Plattformen mit unabhängigen Analysten auf Basis der beiden Plattformen Seeking Alpha (SA, Experten dominieren, nur 0,27% der Nutzer machen Beiträge) und StockTwits (ST, peer-Modell, da jeder Nutzer beitragen kann). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl SA wie auch ST nur gering mit der Performance des Aktienmarktes (S&P 500) korrelieren. Jedoch sticht eine Teilmenge der Autoren bei SA durch die Güte ihrer Beiträge hervor. Entscheidend ist, dass die Experten durch die Nutzer auch identifiziert werden können, was es letzteren ermöglicht, bessere Ergebnisse zu erzielen als der Markt. Ein Problem bei sozialen Netzwerken ist, dass sozialer Einfluss, auch Gefühlsansteckung, die Weisheit der Crowd stark beeinträchtigen kann. Allerdings können ebendiese Stimmungen auch als Prognoseinstrumente genutzt werden. Eine vielzitierte Studie von Bollen et al. erhärtete die These empirisch, dass Valenz und Häufigkeit von Emotionswörtern in Twitter Aktienkursbewegungen voraussagen können. Ein Hedgefonds berief sich auf diese Methode, wurde aber schon nach kurzer Zeit wieder liquidiert (hierzu siehe Private Banker 2/2011 Beitrag „Twitter wittert Kursbewegungen“ >>). Nofer konnte im Rahmen seiner Doktorarbeit in einer eigenständigen empirischen Untersuchung diesen Zusammenhang nicht bestätigen. Er fand jedoch einen Zusammenhang zwischen Stimmungsausbreitung und Aktienmarkt. Auf der Basis einer darauf beruhenden Handelsstrategie konnte der Markt deutlich geschlagen werden. Smart Factor Indices Als smart gilt, wenn „der Markt den Markt schlagen“ kann, d.h. wenn Indexprodukte den konventionellen kapitalisierungsgewichteten überlegen sind. Folgt man der Einordnung und Erklärung von Amenc et al., dann sind bei der Indexbildung zwei Diversifizierungs-Probleme zu lösen: Erstens die Diversifikation unsystematischer Risiken. Zweitens die effiziente Diversifikation von systematischen Risikofaktoren durch Maximierung der Sharpe Ratio, etwa durch Investition in geeignete Faktor-Proxys (siehe Private Banker 4 / 2015: Haben Assetklassen ausgedient >> und dortige Literaturlinks). Bei kapitalisierungsgewichteten Indizes sind in den entsprechenden Portfolios beide Diversifizierungen suboptimal. Bei Smart-Beta wird nach Definition von Amenc et al. nur das Problem der unsystematischen Risiken gelöst. Genau umgekehrt verhält es sich bei den Faktor-Indizes, die noch unsystematische Risiken enthalten. Die beiden Diversifizierungs-Probleme lassen sich jedoch auch simultan lösen. Amenc et al. sprechen dann von Smart-Factor-Indizes. Wer an einer ausführlicheren Begründung interessiert ist, sollte den Beitrag von Amenc et al >> studieren. Private Banker veNova Kolumne Weisheit der Vielen Kollektive Intelligenz als Basis von Anlageentscheidungen Corvin Schmoller über die Nutzung tausender Anlegerempfehlungen im Intelligent Recommendations Global Growth Fund. D Anleger ihre aktuellen Anlagefavoriten mitteias seit Jahren bekannte Phänomen des len, also mit anderen teilen, dann lassen sich aus Teilens über das Internet, z.B. von Autos, diesen Daten kollektive Anlageempfehlungen Wohnungen, Taxifahrten und vielem mehr, aufbereiten, die dem einzelnen Anleger einen bietet durch Intelligent Recommendations einachhaltigen Vorteil in seiner persönlichen Finen konstanten Kundenmehrwert im Finanznanzanlage verschafft, weil die Wahrscheinlichanlagebereich, der zunehmend bestehende keit das Potential von Finanzanlagen zutreffend Geschäfts- und seit Auflage des ersten Intellieinzuschätzen, durch kollektive Intelligenz gent Recommendations Fonds auch bestehenstatistisch signifikant erhöht wird. de Fondsmodelle massiv unter Druck setzt. Mit der Methode des Auswertens von Kein einzelner Fondsmanager ist aktiv, sonInteressensimpulsen kann Intelligent Recomdern ein System, welches die Informationen mendations schon beim Beginn des Interesses aus dem Kollektiv bündelt, sie strukturiert, Corvin Schmoller ist Geschäftsführer der auf einer breiten Meinungsbasis in Aktientitel auswertet und sie für die Fonds in geeignete Intelligent Recommendations GmbH einsteigen, also meist vor einem Aufschwung, Kauf- und Verkaufssignale umsetzt. und beim Nachlassen der Interessensimpulse Titel wieder Die Intelligent Recommendations GmbH zeigt seit verkaufen. Das Nachlassen des Interesses auf der breiten nunmehr sechs Jahren, dass auch das Wissen über FinanzMeinungsbasis geht häufig der negativen Meinung gegenanlagen über das Internet erfolgreich geteilt werden kann. über Aktien und dadurch einem Abschwung des Kurses an Hintergrund ist die Erkenntnis, dass eine Entscheidung für der Börse voraus. Zusätzlich messen wir die Aktienstimmung eine Investition im Kern eine Schätzung über die zukünftige auf der Basis kollektiver Intelligenz, wodurch wir von Auf-und Performance eines Wirtschaftsgutes ist. Im Schätzen aber, ist Abwärtsphasen an der Börse durch Long- oder Short ETFs im die Masse unschlagbar. Das ist seit einem bahnbrechenden Fonds zusätzlich profitieren können. statistischen Experiment vom Anfang des 20. Jahrhunderts Der DAX ist nach wie vor der beste Vergleichsmaßstab für klar. Stellt man einer Menschmenge unter spezifischen unseren Fonds, welcher im Schnitt zu 40% in Deutschland Bedingungen eine Schätzfrage, dann ist der gemittelte Wert investiert. Über das gesamte letzte Jahr konnte der DAX nicht aller einzelnen Schätzungen stets ganz nah am tatsächlichen mit unserem Fonds mithalten. In Aufschwungphasen kommt Ergebnis und in der Regel besser als die beste Einzelschätzung, er an unsere Performance-Kurve heran, verliert aber anschlieund das immer wieder. Dieses statistische Prinzip bezeichnet ßend wieder stärker. Mit weniger Volatilität und konstant die Wissenschaft als Kollektive Intelligenz. besserer Performance als der DAX gehen wir ins Jahr 2015 und Woran liegt das? Das Wissen ist unter den Menschen freuen uns auf die weitere Entwicklung unseres Fonds, dem verteilt, jeder Mensch in einem anderen Berufs- und ThemenIntelligent Recommendations Global Growth Fund. bereich spezialisiert. Wenn man nun viele Menschen mit unterschiedlichen Wissensspezialisierungen zu seinen aktuellen Fondsdaten: Anlagefavoriten befragt und die Antworten unabhängig vonWKN/ ISIN: A1WY3Z/ LU0933680703 Infos: www.ir-system.com | [email protected] einander abgegeben werden, entsteht eine Meinung zu einer Factsheet: IR-Fonds bestimmten Marktsituation, die statistisch aufgewertet ist, da Link:>>ir-system sie aus sehr vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird. Der Querschnitt aus den Meinungen auf Basis des breiMit freundlicher Unterstützung von veNova ten Wissens ist dann das Ergebnis der kollektiven Intelligenz. „Die veNova S.A. mit Sitz in Luxemburg ist eine auf die Realisierung innovatiAuf dieser Grundlage erzeugt das Intelligent Recommenver Fondsideen spezialisierte Schwestergesellschaft der Kapitalanlagegeselldations System aus den aktuellen Investment-Favoriten schaft Axxion S.A. Basierend auf langjähriger Erfahrung in der Fondsbranche tausender Anleger laufend kollektive Musterdepots in fünf begleitet sie die maßgeschneiderten Fondsprojekte partnerschaftlich, unterRisikoklassen, die die Basis für die Umschichtungen im Fonds stützt durch Expertise und nicht zuletzt durch eine Beteiligung an den Kosten in der Anlaufphase.“ Link: www.venova.lu darstellen. Wenn möglichst viele und möglichst verschiedene Private Banker Gastbeitrag Absolute Return Long/Short-Strategien für europäische Mid und Large Caps DNCA Finance stellt die beiden Aktienfonds MIURA und MIURI vor. A ngesichts der Tatsache, dass sich die Niedrigzinsphase im Euroraum 2015 weiter fortsetzen wird und es Renten- oder Mischfonds, die vielfach Zinsinstrumente nutzen, folglich schwer haben werden, gilt es, Lösungen auf der Aktienseite zu finden. Basis hierfür stellt die fundamentale Analyse europäischer Unternehmen dar – sie ist integraler Bestandteil des Ansatzes von DNCA Finance. Neben der klassischen Analyse von Aktien, Unternehmens- und Wandelanleihen geht es Cyril Freu und Mathieu Picard verantworten bei DNCA Management die Absolute Return Strategien bei Investmententscheidungen auch um die Bewertung der Assetklassen – sowohl Titeln konzentriert und leben – wie üblich bei DNCA – von absolut als auch relativ mit Blick auf die starken Überzeugungen. jeweils anderen Anlageklassen. Das Performance-Ziel der Fonds besteht darin, über Seit Ende 2009 gibt es bei DNCA Finance ein Team, das einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren eine durchschnittlieinen Absolute Return-Ansatz auf der Basis von Aktienbeche Wertentwicklung von fünf Prozent über dem risikolosen wertungen verfolgt. Und dieser ist nicht ohne Historie: Das Zins zu generieren – bei einer Volatilität von maximal fünf Team, bestehend aus Cyril Freu und Mathieu Picard, hatte Prozent. In der Vergangenheit haben beide Fonds, abgesezuvor erfolgreich ein Portfolio mit demselben Ansatz bei IXIS hen von 2011, jedes Jahr eine positive Performance erzielt, verwaltet. Mit der Integration dieses Konzepts in das Angeinsbesondere von Sommer 2012 bis Sommer 2014: hier habot von DNCA Finance ging es dem Management darum, die ben sie jeweils mehr als zehn Prozent generiert. Seit Auflage hauseigene Anlagephilosophie auch in Hedgefonds-Stratehat der DNCA Invest MIURA im Durchschnitt eine jährliche gien im UCIT-Mantel umzusetzen. So wurden die Fonds MIPerformance von mehr als vier Prozent erzielt. Der DNCA URA und MIURI aufgelegt – Namensgeber ist ein spanischer Invest MIURI kann seit Auflage 2011 eine jährliche PerforKampfstier. Beide Fonds investieren mittels Long/Short-Stramance von mehr als sechs Prozent vorweisen. tegie in Mid und Large Caps – aus der Eurozone, dem VereiMit Blick auf 2015 gilt zunächst einmal das Prinzip Vornigten Königreich, der Schweiz und Skandinavien. Die Fonds sicht: Für fundamentale Stock-picker gibt es Zeiten, wo die setzen ausschließlich auf Aktien und nutzen weder Hebel Märkte nicht rational funktionieren und in denen es schwienoch komplexe Derivate. Zur Absicherung werden Index riger ist, Performance zu generieren. Allerdings sind wir Futures genutzt. Das Marktexposure der Fonds ist limitiert – auch der Meinung, dass sich fundamentale Bewertungen beim DNCA Invest MIURA (LU0512124362), aufgelegt im Jahre und Überzeugungen über kurz oder lang auszahlen. Indem 2009, auf +/-20 Prozent und beim DNCA Invest MIURI (ISIN: wir verstärkt auf defensive und zyklische Qualitätsaktien LU0641745921), aufgelegt im Jahre 2011, auf +/-30 Prozent setzen, Titel mit einer guten Dividendenrendite favorisieren des Fondsvermögens. Da die Marktexposition begrenzt ist, und die M&A-Aktivitäten genau beobachten, sehen wir uns verläuft die Wertentwicklung der Fonds weitgehend unabfür 2015 gut aufgestellt. Europa bietet unserer Ansicht nach hängig von Trends am Aktienmarkt. Sie basiert vielmehr auf aktuell die attraktivste Kombination von Transparenz und der Auswahl des Fondsmanagements von „Longs“, also von Wertsteigerungspotenzial – gestützt von der wirtschaftliTiteln, die ihren Referenzwert übertreffen dürften, und der chen Erholung in den USA und den Unterschieden bei der Entscheidung für „Shorts“, also dem Verkauf von überbewerGeldpolitik. teten Aktien oder Futures. Die Portfolios sind mit rund 50 Private Banker Gastbeitrag Pioneer Funds – Global Multi-Asset Target Income Ausschüttungen aus vielen Quellen Ziel des Pioneer Funds – Global Multi-Asset Target Income ist es, durch einen aktiven Multi-AssetAnsatz nachhaltige Erträge (Income) bei niedriger Volatilität zu erwirtschaften. Das Portfolio-Management-Team kombiniert zur Income-Generierung traditionelle und alternative Assetklassen, um ein jährliches Ausschüttungsziel zu erreichen. Es setzt außerdem Overlay-Strategien ein, um zusätzliche Ausschüttungen aus Optionsprämien zu generieren. Von Marion Fischer, Senior Sales Director, Pioneer Investments F klassen wie globalen REITS, Bank Loans, Master Limited Partnerships u.a. Höheres Income-Potenzial als traditionelle Bonds Bei den aktuellen Staatsanleiherenditen können ertragsorientierte Investoren nicht nur auf traditionelle IncomeQuellen setzen. Um ihre Income-Ziele zu erreichen, sollten sie ein breiteres Spektrum an Anlageklassen nutzen. Der Pioneer Funds – Global Multi-Asset Target Income strebt regelmäßige Erträge aus einem breiten Anlageklassenspektrum an, darunter auch aus alternativen Anlage- Festgelegtes Ausschüttungsziel Am Anfang eines jeden Jahres wird ein Ausschüttungsziel für das Gesamtjahr festgelegt. Das Ziel für 2014 lag bei 5 Prozent; tatsächlich ausgeschüttet wurden 5,25 Prozent (Anteilsklasse A, USD). Das Ziel für 2015 liegt wieder bei 5 Prozent. Die Ausschüttungen erfolgen je nach Anteilsklasse gleichmäßig über das Jahr verteilt – monatlich, viertel- oder halbjährlich. olgende vier Gründe sprechen dafür, im aktuellen Marktumfeld in den Fonds zu investieren: Income-Quellen: ein breites Spektrum nutzen Quelle: Pioneer Investments und Factset. Stand: 31.12.2014. *Stand: 31.12.2013. Repräsentative Indizes: US Aktien = S&P 500, US Staatsanleihen = Barclays US Aggregate Government - Treasury (7-10 Y), Globale Aktien = MSCI World, US Investment Grade = Barclays US Aggregate Credit - Corporate - Investment Grade, Europa Aktien = MSCI Europe, US Aktien hohe Dividende = MSCI USA High Dividend Yield, Globale REITs = FTSE EPRA/NAREIT Global, Europa Aktien hohe Dividenden = FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe REITS, US REITs = FTSE NAREIT All REITs, European High Div Equity = MSCI Europe High Dividend Yield, US MLPs Infrastructure = Alerian MLP Infrastructure Index, US MLPs = Alerian MLP Index, Brasilianische Infrastrukturanleihen = Concessionaria Auto Raposo Tavares (Fälligkeit 24.12., Coupon IPCA +5.8%, Locales Rating A+ mit inidkativem Angebot von 6.70%, GEM Staatsanleihen = JP Morgan EMBI Global, US HY = BofA Merrill Lynch U.S. High Yield, US Vorzugsaktien = iShares US Preferred Stock ETF. Private Banker Gastbeitrag Alternative zu High Yield Bonds mit weniger Risiko Der Fonds kann als eine Alternative zu High Yield Bonds betrachtet werden. Er bietet in der Regel ähnlich attraktive Renditen bei deutlich höherer Kreditqualität. Kapitalwachstum Nachhaltige Erträge müssen nicht notwendigerweise mit höheren Risiken einhergehen. Der Fonds strebt daher nicht nur das Erreichen des Ausschüttungsziels, sondern auch stetiges Kapitalwachstum bei niedriger Volatilität zwischen fünf und zehn Prozent an. Höhere Erträge können mit höheren Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken einhergehen. Ziel ist es, diese Risiken durch Drawdown-Management mittels Diversifikation, aktive Asset Allokation und den selektiven Einsatz von Hedging Strategien zu mindern. Die annualisierte Volatilität des Fonds-Portfolios liegt seit Auflage (am 02.05.2013) bei 4,6 Prozent; der maximale Drawdown bei 1,87 Prozent (per 31. Dezember 2014). Marion Fischer ist Senior Sales Director bei der Pioneer Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH Income-Potenzial mit vergleichbar hoher Kreditqualität Quelle: Pioneer Investments, Factset und BofA Merrill Lynch. Stand: 30.12.2014. Daten für den Pioneer Funds – Global Multi-Asset Target Income basieren auf der Anteilsklasse A, USD, vierteljährlich ausschüttend. * Prognose für das jeweilige Gesamtjahr. Die Zielausschüttung wird jährlich neu festgelegt und kann nicht garantiert werden. Bitte berücksichtigen Sie, dass der tatsächlich erreichte Wert insbesondere in Zeiten starker Marktschwankungen von der Prognose deutlich (auch nach unten) abweichen kann. Die in der Vergangenheit erzielten Erfolge sind keine Garantie und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung einer Anlage. Die Wertentwicklung des Fonds hängt nicht zuletzt auch von der Marktentwicklung ab und ist erheblichen Schwankungen unterworfen. Sie kann sich deshalb auch negativ auf den Gesamtertrag auswirken und ggf. sogar zu einem insgesamt negativen Gesamtertrag führen. Private Banker Interview Profitquelle Gläubigerschutzrechte Prospektanalytik ist für Pimco zweitrangig Der Kölner Fondsmanager Marc Profitlich (25) über seinen Investmentansatz im Anleihebereich PB: Herr Profitlich, denken Verwalter, die 25 Jahre alt sind, anders, als es ihre Kollegen mit 50 tun? MP: Gut möglich. Dabei ist unseres Erachtens insbesondere der Werdegang unterschiedlich. Die meisten unabhängigen Verwalter und Fondsmanager haben zunächst eine Banklehre gemacht, dann studiert und waren im Anschluss in der Regel für einen längeren Zeitraum in einem angestellten Arbeitsverhältnis in der Finanzindustrie tätig. Wir haben noch während des Studiums eine Investmentpartnerschaft gegründet und begonnen, praxisnah und selbstständig zu arbeiten. Wir sind nicht das Produkt eines ausgefeilten Recruiting Prozesses einer Investmentbank. PB: Was heißt das konkret? MP: Ich glaube, das Umfeld eines Investors, welches sicherlich maßgeblich durch den Karriereweg geprägt wird, hat einen gewissen Einfluss auf seine Anlageentscheidungen. Es ist uns daher wichtig, eine kritische Distanz zu den Kapitalmärkten zu wahren. Investoren sollten die Kontakte, mit denen Ideen und Analysen diskutiert werden, sorgfältig auswählen, sonst liefert man sich der Angst und Gier der anderen Marktteilnehmer aus. Im Staatsanleihebereich etwa stammen unsere Gesprächspartner häufig aus dem akademischen oder juristischen Bereich, weil wir einen starken Fokus auf prospektanalytische Fragestellungen legen. die sich mit prospektrechtlichen Fragestellungen befassen, eher klein. PB: Haben Sie Kontakt zu Spezialisten für asiatische Anleihen? MP: Die prospektrechtliche Interpretation ist weniger vom Land als vielmehr vom Recht abhängig, nach welchem eine Anleihe emittiert wurde. Grundsätzlich ist die Szene derer, PB: Träumen sie davon, Hedgefonds zu sein? MP: Hedgefonds können Verwerfungen an den Kapitalmärkte häufig besser ausnutzen, weil sie Ihre Ansprüche besser durchsetzten können. Außerdem verfügen sie in der Regel über verbindliche Zusagen ihrer Investoren und können daher mit einer längerfristigen Perspektive investieren. Dies ist für Fondsmanager sicherlich eine erstrebenswerte Position. PB: Aber sie konkurrieren mit Pimco und ihren Hunderten von Spezialisten. MP: Sie müssen sich vor Augen halten, dass es in der entwickelten Welt seit dem zweiten Weltkrieg kaum Restrukturierungen von Staatsschulden gegeben hat. Die Entwicklung in Griechenland im Jahr 2012 hat dann erstmals einige Investoren „aufgeweckt“. Unter den Hedgefonds gibt es dagegen schon seit jeher einige Spezialisten für das Thema Prospektanalyse, das ist richtig. PB: Aber Sie konkurrieren auch mit Pimco? MP: Große, etablierte Vermögensverwalter verwalten häufig viele Milliarden Euro. Wenn diese großen Marktteilnehmer ein bestimmtes Land allokieren möchten, dann können sie wegen Ihrer Größe nicht bloß Anleihen mit den stärksten Prospektbedingungen auswählen. Die Branchengrößen Private Banker haben gezwungenermaßen einen volkswirtschaftlicheren Zugang zu Anleihen. Wir dagegen schauen uns einzelne Emissionen an. Das ist ein fundamental anderer Ansatz. PB: Was ist ihre Profitquelle im Anleihebereich? MP: Auf einen Satz gebracht: Wir glauben, dass die Märkte gläubigerschutzrechtliche Aspekte der Emissionsprospekte nicht ausreichend würdigen und man dies mit einem langfristig ausgerichteten Ansatz ausnutzen kann. PB: Investieren Sie jetzt in die Ukraine, in Russland oder in Griechenland? MP: In Russland gibt es durchaus einige interessante Anleihen, welche noch aus der letzten Restrukturierung stammen und dadurch starke Prospektbedingungen aufweisen. Die meisten ukrainischen Anleihen weisen dagegen unserer Ansicht nach Fallstricke auf, die bei einer Restrukturierung für negative Überraschungen sorgen könnten. Interview Hold-out Anleihen weisen die stärksten Prospektbedingungen auf und haben aus diesem Grund die Restrukturierung im Jahr 2012 „unbeschadet“ überstanden. Die Anleihen, welche aus der Umschuldung entstanden sind, sind wiederum gläubigerfreundlicher als die im Jahr 2014 emittierten Anleihen. Griechische Anleihen sind also sehr heterogen, was sich aber in den Preisen der Anleihen nicht ausreichend widerspiegelt. PB: Welchen Einfluss hat eine eventuelle Zinswende? MP: Unser Ansatz ist nicht so stark von volkswirtschaftlichen Entwicklungen abhängig. Wir analysieren die Prospekte, also beispielsweise die Werthaltigkeit von Garantien oder Besicherungen. Daneben versuchen wir Kapitalmarkttransaktionen zu antizipieren: Übernahmen haben häufig Refinanzierungen und damit vorzeitige Kündigungen von Anleihen zur Folge – diese Transaktionen antizipieren wir. Wir investieren vorwiegen in Anleihen mit einer geringen Restlaufzeit oder einer geringen Zinssensitivität. PB: Griechenland? MP: Auch da muss man stark differenzieren. Sogenannte Private Banker Vermögensverwalter-Portrait Sie möchten den Blick von außen, ein fachlich fundiertes Portrait ihres Unternehmens? Der Private Banker produziert vier- bis achtseitige Portraits Ihres Unternehmens auf Hochglanz Papier. Wir führen Interviews, nennen die wichtigen Fakten, Bewertungen und Erfolge ihres Unternehmens, charakterisieren die handelnden Personen und fügen aussage-kräftige Bilder hinzu. Inhaltlich verantwortlich ist die Redaktion des Private Banker rund um den Vermögensverwaltungsexperten Elmar Peine. Die Gestaltung übernimmt Mika Schiffer, der als Art Direktor (etwa der Financial Times Deutschland) viel Renommee erworben hat. Sprechen Sie uns an: [email protected] Präzise Aussichten auf das Gesamtvermögen. Umfassend Reporten. Punktgenau Auswerten. Richtig Entscheiden. amc.bank – Die Banken Plattform amc.fo – Die Family Office Plattform amc.vv – Die Vermögensverwalter Plattform Reporting auf Knopfdruck, GIPS, Immobilien, MiFID, Massenreporting, Kursdaten, Stammdaten, Konsolidierungen, Steuerreporting, Beteiligungen, CRM, IRR, Risikokennziffern, Software as a Service, TWR, MWR, Fondsreporting, Orderwesen, Mehrsprachigkeit, Factsheets, Benchmarks, Asset Allocation, Endkundenzugang, Webservices, Musterdepotabgleich, Mandantenfähigkeit, Whitelabeling www.iComps.de +49 6124 72490 Private Banker Gastbeitrag Den gesamten Gesundheitssektor nutzen Gesundheitsaktien einmal anders Von Oliver Kämmerer und Dr. Andreas Bischof, nova fund management GmbH B iotechnologie- und Pharmaunternehmen stehen bei vielen Anlegern und Fonds typischerweise im Mittelpunkt des Interesses, wenn es um Investitionen in den Gesundheitssektor geht. So investiert der ‚typische‘ Gesundheitsfonds im Durchschnitt mit 64% den Großteil seines Anlagevermögens in nur zwei Subindustrien, Biotechnologie und Pharmazie (siehe Graphik „Typischer Gesundheitsfonds““), obwohl acht weitere Subindustrien im Gesundheitssektor existieren. In vielen Fällen ähnelt somit auch die Wertentwicklung des typischen Gesundheitsfonds der Entwicklung des unterliegenden Referenzindex‘ (Benchmark), da Auswahl und Gewichtung der Portfoliopositionen im Wesentlichen durch die Benchmark bestimmt werden und in dieser hochkapitalisierte Pharmawerte und Biotechwerte dominieren. Im Gegensatz zur Dominanz von Biotech und Pharma in vielen Fonds und Referenzindizes ermöglicht eine vollständigere Ausschöpfung der Heterogenität dieses Sektors über alle Subindustrien hinweg jedoch erfreulicherweise, sowohl risikoaffine als auch risikoaverse Anlagekonzepte im Gesundheitsbereich zu entwickeln und umzusetzen, je nach Präferenz der Investoren. Dr. Andreas Bischof (links) ist promovierter Molekularbiologe und gründete die nova fund management GmbH im Jahr 2013. Zuvor betreute Dr. Bischof neun Jahre lang eines der weltweit größten Investmentportfolios im Gesundheitssektor im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Allianz SE /Allianz Global Investors in München. Oliver Kämmerer ist ausgebildeter Ökonom und trat der nova fund management GmbH im Jahr 2014 als geschäftsführender Gesellschafter bei. Er kann auf 13 Jahre Erfahrung in der Analyse von Gesundheitsaktien zurückblicken, unter anderem bei der West LB und der Schweizer Privatbank Julius Baer. Typischer Gesundheitsfonds Durch dieses Übergewicht in der durchaus spannenden, jungen Subindustrie Biotechnologie und der weitaus etablierteren Pharmaindustrie verpassen typische Gesundheitsfonds jedoch oftmals attraktive Investitionsgelegenheiten in den anderen acht „untypischen“ Subindustrien des Gesundheitssektors. Die Übersichtstabelle (siehe nächste Seite) zeigt die zehn Subindustrien des Sektors. Zusätzlich können auch regionale Faktoren als Investitionskriterium hinzugefügt werden, um entweder Risiken weiter zu reduzieren oder die Renditeaussichten zu erhöhen. Typischer Gesundheitsfonds Eine risikoaffine Anlagestrategie könnte beispielsweise darin bestehen, in aussichtsreiche Unternehmen aus der Subindustrie Biotechnologie sowie in Gesundheitsaktien aus Schwellenländern zu investieren. Somit profitiert der Anleger (unter gleichzeitigem Eingehen höherer Risiken) von dem Erfolg neuer Medikamente sowie dem überproportionalen Wirtschaftswachstum und dem damit verbundenen Ausbau der Gesundheitssysteme in Schwellenländern. Quelle: Lipper, nova fund management Im Umkehrschluss würde eine risikoaverse Strategie Biotechnologie und Schwellenländer meiden und stattdessen Private Banker Gastbeitrag Die zehn Subindustrien des Gesundheitssektors „Sonstige“ zum Beispiel in die Subindustrien „Distributoren“ (Healthcare Distributors) und „Gesundheitsausrüster“ (Healthcare Equipment) investieren. Auch würden keine Direktanlagen in Unternehmen der Schwellenländer vorgenommen werden. Der Gesundheitssektor eignet sich in ganz besonderer Weise für die Entwicklung und Umsetzung sehr verschiedenartiger Anlagestrategien, da er 1.) wie zuvor beschrieben durch seine Heterogenität eine Vielzahl von Anlagekombinationen ermöglicht und 2.) ein attraktives Wachstumsprofil aufweist. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass das Wachstum im Vergleich zu anderen Sektoren defensiv und kaum zyklisch ist. Das heißt, die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen ist weitestgehend unabhängig vom Verlauf der Konjunktur. Zudem wächst der Gesundheitssektor langfristig schneller als das globale Bruttoinlandsprodukt, wie aktuelle Prognosen der OECD aus den Jahren 2012 und 2013 und der nova fund management nahelegen: Demzufolge dürften sich die weltweiten Ausgaben für Gesundheit bis zum Jahr 2060 gegenüber dem Jahr 2010 mehr als vervierfachen, während das weltweite Bruttoinlandsprodukt „nur“ um den Faktor 2,7 ansteigt. Bis zum Jahr 2025 wird eine Verdopplung der Gesundheitsausgaben gegenüber 2010 erwartet. Eine Vielzahl von Treibern sind für dieses langfristige und überdurchschnittliche Wachstum ausschlaggebend: Zu diesen gehören unter anderem das Wachstum und die Alterung der Weltbevölkerung, medizinische Innovationen, der Aufbau der Gesundheitssysteme in Schwellenländern, die Zunahme von Zivilisationskrankheiten und der weiterhin bestehendem Mangel an ursächlich wirkenden Therapien. Eine klar umrissene Anlagestrategie und ein eindeutig definierter Investmentprozess sind zwingend erforderlich, um die individuelle Risikotoleranz des jeweiligen Investors zu berücksichtigen und vor dem Hintergrund des langfristigen Sektorwachstums untypische Renditequellen jenseits der „ausgetretenen Pfade“ Biotechnologie und Pharmazie zu erschließen nova fund management Die nova fund management GmbH (www.novafunds.biz) offeriert institutionellen Investoren individuell zugeschnittene Investmentprodukte und -dienstleistungen. Das Unternehmen berät aktiv gemanagte Aktienfonds und professionelle Anleger und konzentriert sich dabei ausschließlich auf die globale Gesundheitsindustrie. Weitere Informationen: nova fund management>> Kontakt nova fund management GmbH Maximilianstraße 13 80539 München Germany T +49-89-228435910 F +49-89-228435920 E [email protected] Private Banker Gastbeitrag Stiftungsfonds Stiftungsvermögen und Stiftungszweck sichern – auch in Zeiten niedriger Zinsen Die Commerzbank ist eine der führenden Privat- und Firmenkundenbanken in Deutschland. Ihre Vermögensverwaltung gehört dabei zu den Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen für vermögende Privatkunden im In- und Ausland, große mittelständische Unternehmen sowie Stiftungen und Kirchen. Sie verwaltet für ihre mehr als 12.000 Kunden über 11,4 Mrd. Euro. Der Investmentprozess in der Commerzbank Vermögensverwaltung Vor dem Hintergrund volatiler Finanzmärkte verfolgen wir innerhalb der Vermögensverwaltung in einem mehrstufigen Investmentprozess eine konservative Anlagephilosophie. In erster Linie sind wir darauf bedacht, das Vermögen unserer Kunden zu erhalten – Verlustbegrenzung geht vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Unser Ziel ist es, bei vertretbarem Risiko eine stetige und marktgerechte Wertentwicklung des Portfolios zu erreichen. Unsere Kunden profitieren von diesem aktiven Risikomanagement. Es ist fester Bestandteil unserer strategischen Ausrichtung und wird stetig weiterentwickelt. Dabei kommen unterschiedliche Instrumente zum Einsatz. Mit einer innovativen Software stellen wir zum einen sicher, dass sämtliche Portfolios den mit den Kunden vereinbarten Risikoparametern entsprechen, zum Beispiel durch Stresstests. Der Investmentprozess unserer Vermögensverwaltung besteht aus drei aufeinander aufbauenden Stufen. In der ersten legen wir die ‚Strategische Asset Allokation’ mit einem mittelfristigen Zeithorizont von etwa zwei Jahren fest. Sie berücksichtigt das Kundenbedürfnis mit dem jeweils individuellen Renditeziel und der Risikotoleranz. Im zweiten Schritt wird die ‚Taktische Asset Allokation’ mit einem Zeithorizont von etwa sechs Wochen festgelegt. Hier nehmen kurzfristige Marktfaktoren Einfluss. Im letzten Schritt wird das Portfolio konstruiert und Einzeltitel sowie aktive und passive Instrumente ausgewählt. Ein professionelles Performance- und Risikomanagement sorgt dafür, dass die Umsetzung und Einhaltung des Investmentprozesses immer in Abgleich mit den individuellen Kundenvorgaben erfolgt. tisch und administrativ rund 300 Stiftungen und rund 440 Stiftungs-Vermögensverwaltungen mit 950 Mio. Euro. Das Stiftungs-Portfolio bietet gemeinnützigen Stiftungen einen gewinnbringenden Ansatz zur Optimierung des Anlageuniversums und zur Flexibilisierung der Förderzahlungen bei stringenter Beachtung von Risiken. Die stiftungsspezifischen Bedürfnisse wie der reale Kapitalerhalt, die gleichmäßige Vermögensentwicklung und die sicheren und regelmäßigen Ausschüttungen stehen dabei im Fokus. Die langjährig bewährte Konzeption unserer Stiftungs-Vermögensverwaltung berücksichtigt zudem transparent und professionell die Vorgaben durch Landesstiftungsgesetze sowie die individuellen Anlagerichtlinien unter Beachtung steuerrechtlicher Aspekte. Die Commerzbank bietet dabei zwei Lösungen zur Umsetzung an, die Stiftungs-Vermögensverwaltung und den StiftungsFonds. Stiftungen in der Vermögensverwaltung Eine langjährige bewährte Dienstleistung der Commerzbank Vermögensverwaltung ist die zielgerichtete Ausrichtung zur Verwaltung von Stiftungsvermögen im Rahmen von Stiftungs-Mandaten. Insgesamt betreuen 19 Spezialisten sowohl im Vermögensmanagement als auch juris- Die Stiftungs-Vermögensverwaltung Stiftungen spüren das anhaltende Niedrigzinsumfeld immer deutlicher. Ziele, wie die bestmögliche Förderung des Stiftungszwecks und langfristiger realer Kapitalerhalt, sind immer schwieriger in Einklang zu bringen. Das Stiftungsvermögen soll schließlich weder renditelos noch mit zu hohem Die Autoren: Michael Kohl (links) ist Leiter der Commerzbank Vermögensverwaltung und Burkhard Stratmann ist Portfoliomanager Institutionelle Kunden Private Banker Risiko angelegt werden. Wie könnte eine Lösung aussehen? Vorbehaltlich der individuellen Stiftungsziele raten wir zu einem gut ausbalancierten und aktiv gemanagten Anlageportfolio aus Aktien und Anleihen. Kosteneffizient bilden Einzeltitelanlagen den Anlageschwerpunkt. Neben dem Vorteil der breiten Vermögensdiversifikation ist die Anlage für den Investor transparent und gut nachvollziehbar. Portfoliostrategien mit Aktienbeimischungen von durchschnittlich 15 oder 25 Prozent entsprechen erfahrungsgemäß den Anlagewünschen von Stiftungen. Im Aktienanteil empfiehlt es sich, zu Euro-Aktien auch in globale Werte, zum Beispiel aus der Schweiz oder den USA, zu investieren. Der Anleiheanteil sollte sicherheitsorientiert im Investment Grade Bereich und auf Euro lautend investiert werden. Unser aktives Management nutzt dabei die Vorteile der Zinskurven-, Bonitäts- und Anleihesegmente. Kombiniert mit der Aktienpositionierung sind eine attraktive risikoadjustierte Performance und solide Erträge erzielbar. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre und auch für 2014 belegen dies. Der StiftungsFonds Der Commerzbank StiftungsFonds bietet die Chance, das Stiftungsvermögen unkompliziert und verantwortungsvoll zu investieren. Die Besonderheit des Fondskonzepts ist die Berücksichtigung der Stiftungsinteressen durch das auf Stiftungen spezialisierte Fondsmanagement. Die Anlageziele – langfristiger Kapitalerhalt, attraktive Ausschüttung und geringe Vermögensschwankung – sind exakt auf die Bedürfnisse von Stiftungen abgestimmt. Um die Ziele zu erreichen, basiert die Strategie des Fonds auf der seit Jahren bewährten konservativen Anlagestrategie für Stiftungen der Commerzbank Vermögensverwaltung. Im Wesentlichen besteht das kosteneffizient investierte Fondsportfolio aus Euro-Anleihen mit guter Investment Grade Bonität. Durchschnittlich werden 15 Prozent, maximal 25 Prozent Aktien aus Euroland und globalen Märk- Gastbeitrag ten beigemischt. Die seit Fondsauflage generierte positive Performance geht mit geringer Vermögensschwankung einher. Zudem wird auf angemessene Ertragsgenerierung und Ausschüttung zur Zweckförderung geachtet. Per 19. Januar 2015 bestand der Fonds zu gut 16 Prozent aus globalen Aktienanteilen, zu 83 Prozent aus Anleihen mit einem guten S&P Durchnittsrating von A+ und einem Prozent Liquidität. Die positive Wertentwicklung bei relativ geringer Risikoneigung wurde zum Teil durch das Ausnutzen von Zinskurvenund Bonitätsvorteilen im Anleihesegment erzielt. Auch trug die Fokussierung auf solide performende Aktienmärkte, wie zum Beispiel den US-Aktienmarkt, dazu bei, die Fondsbenchmark nach Fondskosten zu übertreffen. Diese positive Entwicklung ist zwar keine Gewähr für die Zukunft, spiegelt aber den stiftungsspezifischen Ansatz wider. Auf der Basis dieser Anlagemöglichkeiten stellen wir Stiftungen unsere Erfahrung und Kompetenz im Sinne ihrer Ziele zur Verfügung. Schließlich soll auch in Zeiten niedriger Zinsen das Stiftungsvermögen erhalten und im Sinne des Stiftungszwecks zielgerichtet vermehrt werden. Unsere jahrzehntelange Expertise und die Vielzahl der von uns betreuten Stiftungen zeugen von unserem Erfolg. Der StiftungsFonds wird unter der Wertpapierkennnummer WKN A1XADA geführt. Private Banker Interview Innovative Fintechs „Es gibt maschinengestützte Beratung ....“ Gepräch mit André M. Bajorat A ndré M. Bajorat (43) berät mit seiner Firma ambconsult Finanzmarktteilnehmer in Sachen Online- und MobileStrategien und ist zudem Geschäftsführer des FinTechs figo.io. Bajorat war in seiner Rolle als Mitglied der GF bei Star Finanz unter anderem maßgeblich beteiligt an den Sparkassen-Apps S-banking und S-finanzstatus, sowie an der Gründung von giropay. Auf seiner Website (www.paymentandbanking.com) finden Interessierte viele Informationen zum Thema Fintechs. die Informationsgewinnung in sozialen Netzwerken stützen. Aber das ist der erste Schritt auf dem Weg zur automatisierten Anlage. PB: Ist nicht auch die Effizienz der Märkte eine Grenze? Was habe ich davon, tausende Unwissende auszuhorchen? AMB: Wer die Märkte für vollständig effizient hält, für den ergibt sich ja kaum die Notwendigkeit, eine Vermögensverwaltung mit Blick auf die Hoffnung erhöhter Erträge zu suchen. Wenn die Märkte aber nicht effizient sind, dann fragt sich, wie sich Wissen aus der Crowd ziehen lässt. Das muss übrigens nicht immer das Zusammenspiel vieler Tausender sein. PB: Herr Bajorat, mit Online-Banking und Diskussionsbords wie Wallstreet-online fing es an, wie entwickelt sich Online-gestützte Vermögensverwaltung weiter? AMB: Wir erleben eine enorme Entwicklung, die im Kern auf zwei Treibern beruht. Zum einen geht es darum, das Wissen Vieler nutzbar zu machen. Stichwort: Crowd. Zum anderen gibt es die sogenannten Roboadviser, Maschinen also, die Menschen in der Berichterstattung, Beratung und Modellierung unterstützen und ersetzen können. PB: Sondern? AMB: Wenn etwa Herr Icahn sich über Twitter zu ebay oder Apple äußert, ist das kursrelevant. Dann kommt es darauf an, das möglichst schnell zu erfahren. Da sind etwa Stockpulse-Nutzer weit vorne. Denn Stockpulse analysiert laufend Kommunikation auf Twitter und setzt das in ein Signalsystem für interessierte Anleger um. PB: In welche Bereiche der traditionellen Vermögensverwaltung drängen innovative Fintechs denn gerade ein? AMB: Es gibt maschinengestützte Beratung, Roboadvisor, etwa auf den Seiten von easyfolio oder von vaamo. Da werden Anleger durch den ganzen Beratungsprozess maschinell geschleust. Der Roboter stellt die Risikobereitschaft, die Marktkenntnis und andere Präferenzen fest und entwickelt dann einen individuellen Anlagevorschlag. PB: Zurück zu den Entwicklungen im Fintech-Bereich: Was ist mit Plattform-Anbietern? AMB: Die spielen vor allem in einzelnen Assetklassen eine große Rolle. Für den Geldmarkt etwa kann man mit einem Konto bei savedo oder Zinspilot die Zinsangebote ganz unterschiedlicher Banken nutzen. Im institutionellen Bereich, etwa für Vermögensverwalter, hat einer dieser Anbieter auch eine Plattformlösung namens Comonea. PB: Bei Versuchen wie Swissquote oder Quirion scheint das aber noch nicht so richtig gut zu laufen? AMB: Die Frage ist, wie es laufen wird, wenn eine neue Generation von Wohlhabenden, die mit dem Internet groß geworden ist, entscheidet oder delegiert. Ich glaube schon, dass der Anteil derjenigen, die einer maschinengestützten Beratung vertrauen, zunehmen wird. PB: Bei Wikifolio kann sich mittlerweile jeder Amateur-Anleger sein eigenes Zertifikat emittieren lassen, mit minimalsten Assets. Ist es denkbar, dass so etwas auch im professionellen Bereich mit Fonds möglich sein wird. AMB: Sehr gut vorstellbar. PB: Der Bereich Signalgebung scheint dynamischer zu wachsen. AMB: Da gibt es viele Versuche, die sich insbesondere auf PB: Es tut sich auch was beim Thema Family Office light. AMB: Sofern sie darunter konsolidierte Bilanzen und Depots meinen: Ja, eindeutig. Auf einen Blick alle Konten und Depots unterschiedlicher Banken einsehen zu können Private Banker und die Bestände aggregiert zu bekommen, ist eine Dienstleistung, die in Zukunft wohl alltäglich sein wird. Moneymeets ist eines der Beispiele, die da weit vorne sind. PB: Wo sind die Grenzen für Fintechs? Finanzprodukte und -Leistungen, so heißt es, werden nicht ge-, sondern verkauft. AMB: Die Vermögensverwaltung ist ein People Business, klar. Vertrauen und persönlicher Kontakt spielen eine große Rolle. Die Frage ist aber wieder: Wie wird eine neue Generation mit einer ganz anderen Internetaffinität damit umgehen? Links PB: Wie gehen Sie persönlich mit dem Thema Vermögensverwaltung um. Welche Dienstleistung würden sie etwa im Fall einer großen Erbschaft in Anspruch nehmen? AMB: Ich habe da einen alten Freund, dem ich vertraue – aber zudem nutze ich auch die neuen Angebote. Auch hier kommt es auf den sinnvollen Mix an. PB: Also eher Old School? AMB: Wenn Sie so wollen. Eine Übersicht http://paymentandbanking.com/wp-content/uploads/2013/11/Bildschirmfoto-2015-01-20-um-09.41.41. png Innovative Fintechs Sechs spannende Seiten aus fünf Bereichen Stockpulse (https://www.stockpulse.de/de/) „Echtzeit Sentiment aus Social Media“, so lautet der Leitgedanke von stockpulse.de. Die Macher um Jonas Krauß und Stefan Nann screenen Twitter und verschiedene Finanzportale wie Wallstreet-online und Finanzen.net, um Stimmungen und Trends für den Finanzmarkt abzuleiten. Fazit: Eine Leistung, die wohl vor allem für Private interessant sein dürfte. Aber wer weiß, vielleicht gibt auch mal ein Vermögensverwalter einem innovativen Handelsansatz Marke Stockpulse eine Chance. Öffentliche Strategen/Wertpapieremittenten Wikifolio (www.wikifolio.com) Auf den Seiten von Wikifolio können (private) Anleger Depots mit ihrer Anlagestrategie veröffentlichen und mit wenig Aufwand für diese Strategien Zertifikate erstellen lassen, die mit WKN überall handelbar sind. Wikifolio hat seit einigen Monaten einen Bereich eingerichtet, in dem sich nur Vermögensverwalter mit ihren Zertifikaten/Strategien präsentieren dürfen. Fazit: Noch ist nicht entschieden, ob Wikifolio für Vermögensverwalter eher große Herausforderungen oder große Möglichkeiten bietet. Private Banker Vermögensverwalter, Depotstrukturierer Vaamo (www.vaamo.de) Eine Seite, auf der Anleger Sparziele (z.B. Autokauf in zehn Jahren) und Sparmodalitäten (monatliche Beträge und/oder Einmalbetrag) formulieren und entsprechend ihrer Risikoeinstellung einen passenden Anlagemix gleich in einem Depot realisieren können. Es stehen fünf ETFs (der US-Fondsgesellschaft Dimensonal) bereit, auf die das Vermögen je nach Risikobereitschaft (niedrig, normal, hoch) investiert wird. Fazit: Seite für Amateure, die eine standardisierte Fondsvermögensverwaltung suchen. Family Office Light, konsolidierte Bilanzen Moneymeets (www.moneymeets.de) Nach dem Motto „Alle Finanzen, Ein Portal“ konsolidiert Moneymeets verschiedene Depots. Bislang gelingt das mit rund einem Dutzend kooperierender Banken. Depotinhabern wird außerdem die Weiterleitung der Bestandsprovisionen versprochen. User können ihre Depotstrategien öffentlich machen, beziehungsweise andere öffentlich gemachte Strategien verfolgen Fazit: Ein vielversprechender Ansatz, der auch für das institutionelle Geschäft Folgen haben könnte, wenn unabhängige Vermögensverwalter ohne Umstände eine konsolidierte Vermögensbilanz erstellen könnten. Asset-Plattformen Comonea (www.comonea.de) Comonea ist der institutionelle Ableger von Zins Pilot. Auf der Plattform treffen sich Banken und institutionelle Anleger wie Vermögensverwalter für sehr liquide Anlagen. Vermögensverwalter können Ausschreibungen für Zinsanlagen (ab 500.000,- Euro) unter den teilnehmenden Banken machen und dann für ihre Kunden die besten Angebote auswählen. Fazit: Eine vielversprechende und wohl auch für Vermögensverwalter nützliche Dienstleistung. Asset Plattformen (Immobilien und PE) Bergfürst (www.bergfuerst.com) Bergfürst ist eine Vollbank, die im Bereich Crowdinvesting positioniert ist. Die Plattform für Immobilien- und WagniskapitalInvestments bietet Anlegern Beteiligungen ab 250,- Euro an. Der Clou daran: Die Shares/Genussscheine sind handelbar. Seit fast drei Jahren ist die Plattform mit mittlerweile 20 Mitarbeitern und rund 9000 Nutzern online. Bislang wurden nur wenige Projekte realisiert. Fazit: Wenn die Beteiligungen sich als wertstabil erweisen, könnte sich die Handelbarkeit als erheblicher auch für Vermögensverwalter erweisen. Links Private Banker Kolumne Steuern und Regulierung Steuerung und Kontrolle Interne Revision im Private Banking Von Jürgen App D ie Interne Revision ist eine nach den regulatorischen Vorgaben zwingend einzurichtende Überwachungsfunktion innerhalb eines Instituts. Sie ist Teil der im KWG geforderten Regelungen zur Steuerung und Überwachung von Risiken, ordnungsgemäßer Geschäftsorganisation und angemessener Kontrollverfahren. Ein wesentliches Merkmal der Internen Revision ist, dass sie eine prozessunabhängige Funktion innerhalb des Unternehmens darstellt. Bei einer Nichteinrichtung oder nicht angemessenen Ausgestaltung drohen im Ernstfall Sanktionen der Aufsicht. Die Revision ist zuständig für die Prüfung aller wesentlichen betrieblichen Funktionen einschließlich der SupportFunktionen wie beispielsweise Rechnungslegung/Finanzen oder auch Risikomanagement und Compliance. Als Instrument des Managements dient sie dessen Unterstützung und kann in gewissem Maße auch eine beratende Rolle bei Fragen der Effizienz und sonstiger Aufgabenstellungen wahrnehmen. Die Interne Revision ist dabei nicht mit dem prozessabhängigen Controlling gleichzusetzen. Die Zielsetzung eines jeden Revisionsprogramms ist die • Validierung des internen Kontrollsystems, • Ordnungsmäßigkeitsprüfungen von Rechnungslegung und Berichterstattung, • Berichterstattung an das Management über Feststellungen, • Unterbreitung von Verbesserungsvorschlägen, • Mitwirkung bei Kosteneinsparungen. Typische Prüfungsfelder sind der nebenstehenden Übersicht zu entnehmen. Bei der Funktion der Internen Revision sollten folgende organisatorische Aspekte beachtet werden: • Hierarchische Zuordnungen der Internen Revision als Stabsabteilung unter die Geschäftsleitung • Festlegung des Aufgabenumfanges durch die Geschäftsleitung • Eigenverantwortliche Aufgabenerfüllung durch Prozessunabhängigkeit • Angemessene personelle und fachliche Ressourcen • Uneingeschränktes Recht auf unmittelbaren Informationszugriff. In der Praxis bestehen jedoch häufig Mängel im Rahmen der Internen Revision, vorwiegend in den Bereichen der Entwicklung einer Kontrollstruktur, der Kommunikation zwischen den verantwortlichen Stellen sowie bei der Erfassung und Bewertung von Risiken. Auch die Verfügbarkeit geJürgen App ist auf Finanzdienstleister spezialisierter eigneter Ressourcen Wirtschaftsprüfer | www.app-audit.de bzw. die erforderliche Fachkompetenz ist zuweilen ein Thema. Durch fehlende oder unstrukturierte Tätigkeiten versagen die geforderten grundlegenden Kontrollstrukturen. Zu beachten ist auch, dass konkret definierte aufsichtsrechtliche Anforderungen an die Revisionsplanung und die Berichterstattung einzuhalten sind. Unter diesem Aspekt ist eine Auslagerung der Internen Revision eine Möglichkeit, die viele Vorteile mit sich bringt. Besonders für kleinere Institute mit geringer Personaldecke ist die (Teil-)Auslagerung eine sinnvolle Alternative um eine aufsichtskonforme Erfüllung der Revisionsfunktion sicherstellen zu können. Vorstand/Geschäftsführung Interne Revision Risikotragfähigkeit Organisationsrichtlinien Vergütungssystem Rechnungswesen Liquiditätsrisiko Antigeldwäsche Compliance Funktion Private Banker Gastbeitrag Integriertes System Vermögens-Reporting im Family Office – Transparenz mit Einschränkungen? Von Gunnar Grape, Geschäftsführer bei iComps D vergleich ungeeignet sind. Um das as Family Office gilt als die Ziel, komplexe Zusammenhänge Königsdisziplin in der Betreuzu visualisieren und transparent ung sehr vermögender Kunden. darzustellen zu erreichen, ist es insDabei nimmt der Stellenwert besondere auch unter Kostengesichtsdes Vermögens-Reportings stetig punkten von zentraler Bedeutung, zu. Während sich die Kunden ein DV gestütztes, integriertes System in weniger turbulenten Zeiten noch (Vermögens-Buchhaltung, -Controlmit relativ überschaubaren ling und -Reporting) einzusetzen, mit Informationen zufrieden gegeben dem eine redundante Datenhaltung haben, werden spätestens seit der vermieden wird und Skaleneffekte „Lehman-Pleite“ 2008 und der realisiert werden können. Um das dadurch ausgelösten weltweiten Gesamtvermögen oder auch TeilverFinanzkrise wesentlich höhere Anmögen daraus zuverlässig abbilden forderungen an ein professionelles zu können, ist es unerlässlich, dass ein Reporting gestellt. Gunnar Grape ist Kaufmännischer Geschäftsführer bei iComps professionelles Reporting über eine Insbesondere sind hier die Konsolidierungsfunktion verfügt, Anforderungen hinsichtlich der Offenlegung und transdie die Vermögenseinheiten additiv und quotal darstellen parenten Darstellung von eingegangenen Risiken, wie kann. Die sich aus einer Konsolidierung ergebenden Werte beispielsweise dem „Emittenten-Risiko“ bei der Investition müssen jederzeit validierbar sein. in Anleihen oder Zertifikaten signifikant gestiegen. Gleichzeitig hat sich das Reporting von einer reinen InformatiIn der Praxis tauchen immer wieder zwei Themenkreise onsfunktion zu einem im Family Office unverzichtbaren auf, die darüber entscheiden, ob ein Vermögens-Reporting Steuerungsinstrument weiterentwickelt. Da es keinen den hohen Anforderungen der unterschiedlichen Adreseinheitlichen Standard für das Reporting gibt, ist es jedem saten gerecht wird, nämlich die Bewertungs- und DarstelFamily Office selbst überlassen, für welchen Aufbau es sich lungssystematik. entscheidet. In der Praxis kann die Qualität des Reportings für die Kundengewinnung eines Multi Family Offices von Die Bewertungssystematik entscheidender Bedeutung sein. In der Praxis gestaltet sich die aktuelle (Markt) Bewertung des liquiden Vermögens unproblematisch, da es sich hierbei Status Quo überwiegend um börsengängige Finanzanlagen handelt, Erfahrungsgemäß sind bei Family-Office-Kunden aufgrund deren Kurse über unterschiedlichste Kurslieferanten zur der breiten Diversifizierung des Gesamtvermögens über unVerfügung gestellt werden können. terschiedliche Vermögensverwalter, Banken, Anlageklassen Problematischer hingegen ist die Bewertung des Beteiliund Währungen komplexe Vermögensstrukturen vorzufingungs- und Immobilienvermögens. In der Praxis findet sich den. Diese Komplexität wird bei Familienvermögen durch hier oftmals aus pragmatischen Gründen der etwas unkonunterschiedliche Eigentumsverhältnisse noch erhöht. Für ventionelle Ansatz, die ursprünglichen Anschaffungskosten den liquiden Vermögensbestandteil werden von den involdes Investments auch als aktuellen Marktwert auszuweivierten Vermögensverwaltern und Banken turnusmäßig Resen. Im Ergebnis bedeutet dieser Ansatz, dass das Ziel des ports zur Verfügung gestellt, die jedoch sehr unterschiedlich Reportings, einen vollständigen Überblick über die Vermöaufgebaut sind und alleine aufgrund der unterschiedlichen gens-, Finanz- und Ertragslage zu erhalten, verfehlt wird. Methoden zur Performancemessung für einen Leistungs- Private Banker Dies geschieht sehr häufig im Bereich der geschlossenen Beteiligungsfonds, da für diese Anlageklasse häufig keine aktuellen Informationen bezüglich des Bewertungsansatzes vorliegen. Ein Lösungsansatz hierfür findet sich auf dem Portal der Dachmarke „Zweitmarkt.de“, das für über 5.000 geschlossene Fonds (Immobilien-, Schiffs-, Lebensversicherungs-, Private Equity- und andere Spezialfonds) die aktuellen Bewertungen, die auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage ermittelt werden, sowie eine Vielzahl von Dokumenten wie z. B. Emissionsprospekte zur Verfügung stellt. Für das Immobilienvermögen empfiehlt es sich, auf das Ertragswertverfahren zurückzugreifen, das einfach anzuwenden ist und als Ergebnis einen relativ zuverlässigen Verkehrswert liefert. Die Darstellungssystematik Ähnlich wie bei der Bewertung verhält es sich bei der Darstellung der Anlageklassen sehr unterschiedlich. Während sich beim liquiden Vermögen ein gewisser Standard etabliert hat, der u. a. die Anlagen-Allokation nach Anlageklassen und Währungen, die Performancemessung sowie eine Liquiditätsentwicklung und einige Risikokennzahlen wie beispielsweise Volatilität, Sharpe Ratio, Duration enthält, gibt es diesen Standard für das Beteiligungs- und Immobilienvermögen i. d. R. nicht. Der Grund dafür liegt oftmals darin, dass ein Großteil der am Markt verfügbaren Systeme ausschließlich auf das Liquide Vermögen ausgerichtet ist und deshalb nur eine rudimentäre Darstellung dieser Anlageklassen erfolgen kann. Um eine Darstellung nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten unter Einbeziehung des Risikoaspekts zu realisieren, ist es erforderlich, dass in diesen Systemen die entsprechenden, anlagespezifischen Stammdaten und Informationen erfasst werden können. So ist es im Beteiligungsvermögen wichtig, eine Übersicht über die Zeichnungssumme, die geleisteten Einzahlungen, die daraus resultierende, ausstehende Einzahlungsverpflichtung sowie über die erhaltenen Ausschüttungen zu bekommen. Als Kennzahlen sollten hier auf jeden Fall die IRR (Internal Rate of Return) sowie der TVPI (Total Value to Paid-In) ausgewiesen werden. Gerade im Bereich der geschlossenen Fonds sehen sich im Fall einer Insolvenz die Anleger immer häufiger mit der Problematik konfrontiert, dass bereits erhaltene Ausschüttungen für mehrere Jahre zurückgefordert werden. Auch dieses Rückzahlungsrisiko kann im Rahmen eines professionellen Reportings ziemlich genau ermittelt werden. Für das Immobilienvermögen sind Angaben über den Gastbeitrag Immobilienstandort, die Lage, die Gebäudenutzung, die Vermietungsquote sowie über die Aufteilung der Grundstücksund Gebäudekosten wichtig. Als Kennzahlen sollten hier auf jeden Fall die Objektrendite und die Investmentrendite ausgewiesen werden. Für die Anlageklassen Beteiligungen und Immobilien besteht also dringender Handlungsbedarf, einen anerkannten Marktstandard festzulegen, um die erforderliche Vergleichbarkeit und Transparenz zu ermöglichen. Welche Systemlösung ist die richtige? Am Markt gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die alle für sich beanspruchen, sämtliche Anforderungen an ein professionelles Reporting zu erfüllen. Im Rahmen eines umfangreichen und zeitintensiven Evaluierungsprozesses trennt sich dann meistens ganz schnell die Spreu vom Weizen. Da die Preise der einzelnen Anbieter sehr stark variieren, sollte man sich keinesfalls dazu verleiten lassen, sich für den vermeintlich (monetär) günstigsten Anbieter zu entscheiden. Hier kann eine Nutzwertanalyse, in der alle Kriterien nach ihrer Priorität gewichtet und mit einem Punktesystem für jeden Anbieter bewertet werden, als Entscheidungshilfe herangezogen werden. Fazit Es gibt im Markt nur wenige Anbieter, die ein integriertes System anbieten, mit dem die genannten Einschränkungen im Bereich der Bewertungs- und Darstellungsthematik eliminiert werden. Bevor man sich für ein System entscheidet, sollte man sich also auch Gedanken darüber machen, welche Einschränkungen akzeptabel sind bzw. ein K.O.-Kriterium darstellen. Man muss sich ebenfalls darüber bewusst sein, dass der preisgünstigste Anbieter mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht derjenige sein wird, der den höchsten Abdeckungsgrad in Bezug auf die Anforderungen aufweist. iComps ist im deutschsprachigen Raum einer der führenden Anbieter für Online-Lösungen im Bereich Vermögenscontrolling und -reporting. Vermögensverwalter und Family Offices vertrauen auf die langjährige Expertise des Unternehmens, das höchste Qualitätsanforderungen erfüllt und den vertraulichen Umgang mit Kundendaten sicherstellt. iComps unterstützt Kunden mit einer eigenen Plattform-Lösung und übernimmt auf Wunsch Geschäftsprozesse, die Kunden auf Basis eines modularen Outsourcing-Konzeptes detailliert und individuell auslagern können. Dazu gehören Transaktionserfassung, Abrechnungskontrolle, Marktgerechtigkeitsprüfung oder VerlustschwellenReporting. Durch einen 24/7-verfügbaren Online-Zugang behalten Kunden selbst bei einem Komplett-Outsourcing die durchgängige Kontrolle über ihre Daten. iComps berät Sie unverbindlich und freut sich über Ihre Kontaktaufnahme. Link: www.icomps.de Private Banker Studien Erkenntnisse Provozieren wie Sokrates Prognose: Anleihe 2015 Yanis Varoufakis AUTOREN: Steven Major, HSBC Der neue Finanzminister Griechenlands Yanis Varoufakis hat bereits Spuren in Wissenschaft und Publizistik hinterlassen. Da dies für die Einschätzung der Finanzmärkte eventuell von Belang sein könnte, möchten wir uns nicht vorwerfen lassen, die wissenschaftlichen wie auch politisch„philosophischen“ Studien bzw. Verlautbarungen Varoufakis‘ ignoriert zu haben. STICHWÖRTER: Fed, BoJ, EZB, Zinsanhebung, Vorhersage für 2015, besondere Umstände, Treiber der Zinserwartungen, Zinsstrukturkurve KURZZUSAMMENFASSUNG: Die erwartete Zinsanhebung der Fed erfolgt unter besonderen historischen Umständen. Daher müsse, so der Autor, die Abschätzung der Renditen für das Jahr 2015 über eine Analyse zyklischer Daten hinausgehen. Erforderlich sei die Identifikation der Treiber der Zinserwartungen und der Zinsstrukturkurve. Ergebnis dieser Schätzung ist u.a: US-Bond werden wohl Ende 2015 nicht niedriger rentieren als zu Beginn des Jahres. Link zur Studie: ”What Is Next for Bond Yields?” >> Benchmark transparent machen AUTOREN: Carl Bacon, StatPro; Neil E. Riddles, Riddles Investm. Cons. STICHWÖRTER: Benchmark, Konstruktionsregeln und Methodologie, verbreitete Mythen, kluge Wahl unter verschiedenen Referenzgrößen KURZZUSAMMENFASSUNG: Entscheidend für Vermögensverwaltung und Performancemessung ist die Auswahl einer adäquaten Benchmark. Differenzen im Hinblick auf Methodologie und Konstruktionsregeln können zu beträchtlichen Unterschieden der Performance führen. Um die Auswahl von Benchmarks bewusster gestalten zu können, stellen die Autoren Vorgehensweisen und Verfahren der Konstruktion dieser Referenzgrößen vor wie auch verbreitete Mythen darüber. Link zur Studie: “Does Your Benchmark Measure Up?”>> Auf seiner Internetplattform >> präsentiert der Wirtschaftswissenschaftler unter anderem einige ausgewählte akademische Artikel >> . Der Aufsatz „From contagion to incoerhence“>> etwa beschäftigt sich mit Genese, Kettenreaktionen und Rückkopplungen der Eurozonenkrise im Rahmen eines makroökonomisch-institutionalistischen Ansatzes. Varoufakis‘ Kritik Pikettys >> wirft ein Licht auf seinen paradigmatischen Standpunkt u.a. in der Tradition der Sraffa-Schule, aber auch auf Schwachstellen des neoklassischen Paradigmas – erwähnt sei etwa das Reswitching-Problem. Noch deutlicher wird sein intellektueller Hintergrund in einem zusammen mit zwei anderen Autoren geschriebenen dicken Buch. Dieses ist als wenig augenfreundlich gescannte PDF-Version auch online verfügbar; der Titel lautet „Modern Political Economics“ >>. Wer mehr über Varoufakis‘ wirtschaftspolitische Problemlösungs-Vorstellungen wissen möchte, kann dies durch Lektüre eines Papiers tun, das mit „bescheidener Vorschlag, die Eurozonenkrise zu lösen“>> betitelt ist. Das Papier hat Varoufakis zusammen mit James Galbraith formuliert und bereits in der vierten Version (4.0) upgedatet. Eine Ergänzung dieses primär ökonomisch-politischen Beitrags um politisch-ethische Analyse stellt ein Artikel dar, der Max Webers Wendung vom stahlharten Gehäuse (iron cage) auf Kriseneuropa überträgt>>. Mit Gehäuse ist hier nicht mehr, wie beim Altmeister noch, die protestantische Askese gemeint, die praktiziert wurde, um „Gott wohlzufallen“. Gemeint ist vielmehr die drohende Tyrannis einer weiter integrierten Eurozone, die u.a. Griechen Askese abverlange, um den Dres. Lamers und Schäuble wohlzugefallen. Private Banker Gastbeitrag US-Zinskurve Steigen 2015 die Zinsen in den USA? Während in der Eurozone in den nächsten Jahren die lockere Geldpolitik eventuell noch ausgebaut werden muss, ist offen, ob die US-Fed die Leitzinsen in 2015 erhöhen wird – und falls ja: wann und wie? Von Guido Barthels, ETHENEA Independent Investors S.A. U der Volatilität der Zinsen widerspiegelt (Quelle: Bloomberg). m die Titelfrage zu beantworten, sollte man zunächst Trotz teilweise divergenter Aussagen von FOMC-Mitgliedern klären, was eigentlich Aufgabe der amerikanischen ist bei konstanter wirtschaftlicher Leistung eine LeitzinserFederal Reserve ist. Ihr Doppelmandat sieht die Stabilität höhung frühestens für das zweite Halbjahr 2015 zu erwardes Preisniveaus (Inflationsziel von 2 %), aber auch die ten. Eine zu frühe Anhebung würde die Märkte stark verErreichung eines maximalen Beschäftigungsgrades vor. Das unsichern und Glaubwürdigkeit kosten. Eine Verschiebung Problem hierbei: Inflation ist nur indirekt und zeitverzögert nach hinten ist jedoch durchaus denkbar, durch die Geldpolitik steuerbar. Reagiert sollte sich im Rahmen der globalen Enteine Zentralbank zu spät, läuft sie Gefahr, wicklung der wirtschaftliche Ausblick für die Kontrolle zu verlieren und die Inflation die USA eintrüben. bzw. Deflation nur unzureichend beeinWas genau bedeutet das jetzt für die flussen zu können. Zinsen? Der aktuelle Dot-Plot der Federal Derzeit liegt das Hauptrisiko für eine Reserve scheint selbst den letzten OptimisInflation in den USA (neben einer Reduzieten langsam einzuholen und seine Einrung der Öl-Fördermenge durch die OPEC) schätzung eines Leitzinses Ende 2015 von kurioserweise gerade in der positiven knapp unter 3 % zu revidieren. Ein Anstieg Entwicklung am Arbeitsmarkt. Durch den von bis zu 50 Basispunkten ist möglich, starken Rückgang der ArbeitslosenquoGuido Barthels, CIO der ETHENEA Independent doch nur, wenn die Wirtschaft den ersten te steigt der Druck auf die Arbeitgeber, Investors S.A. und Portfolio Manager der Anstieg um 25 Basispunkte verkraftet. Gibt höhere Löhne zu zahlen, um Fachpersonal Ethna Funds es hier Zweifel auf Seiten der Fed, wird sie zu binden. Da das Wachstum der USA es bei diesem einen Schritt für 2015 belassen. insbesondere auf eine starke Binnennachfrage baut, wirken Der letzte Zinsanhebungszyklus der Fed, bei dem die Zinsich steigende Löhne positiv auf die Inflationsentwicklung sen in 17 Schritten um je 25 Basispunkte erhöht wurden, hat aus. Gegenwärtig ist dieser Druck noch gering. Zwar sind gezeigt, dass steigende Zinsen nicht gleich steigende Zinsen die realen Löhne im Jahresdurchschnitt im Oktober um 0,4 bedeuten: Während die Zinsen am kurzen Ende von % gestiegen – betrachtet man diesen Wert jedoch relativ zu 1 % auf 5,25 % erhöht wurden, lagen die langfristigen Rendiden Erwartungen, die bei 0,2 % lagen, wird deutlich, dass die ten während des gesamten Zeitraums konstant bei ca. 5 %.1 Gefahr besteht, dass die Entwicklung analog zur Arbeitslosenquote unterschätzt wird. Entsprechend war es möglich, trotz steigender Zinsen mit Entsprechend ist die Fed aktuell nicht gezwungen, die langfristigen US-Staatsanleihen einen attraktiven, positiven Zinsen zu erhöhen, dennoch sollte sie, in Antizipation der Ertrag zu erwirtschaften. zukünftigen Entwicklung, genau dies in 2015 tun, sofern die Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir für 2015. Die US-Entwicklung stabil bleibt. Dafür spricht auch, dass sie so Antwort auf unsere Titelfrage lautet daher: Ja, die Zinsen ihren eingeschränkten Handlungsspielraum wieder erhöin den USA werden steigen und zwar in Form einer Verflahen würde. Verschlechtert sich der wirtschaftliche Ausblick chung der US-Zinskurve. Dadurch würden die Renditen bei oder kann sich die USA dem deflationären Marktumfeld kurzen Laufzeiten steigen, die Renditen am langen Ende nicht entziehen, hätte die Fed die Möglichkeit, in einem blieben hingegen konstant und könnten sogar leicht sinken. ersten Schritt die Zinsen zu senken. Hierfür sprechen unter anderem die hohe StaatsverschulBesonders heikel ist die Frage, ab wann die Zinsen steidung der USA, das langfristige Wachstumspotential und die gen. Denn die Märkte weisen mit Ablauf des Taperings auf Inflationsentwicklung. 1 (Quelle: Bloomberg) der Zinsseite eine höhere Unsicherheit auf, welche sich in [Disclaimer] Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahresund Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 9a, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main. Besonnen und zuverlässig. Gute Eigenschaften für Ihren Fonds. Ein gutes Fondsmanagement besitzt die Eigenschaften eines Elefanten. Deshalb handeln wir mit Besonnenheit, Erfahrung und Gespür. Überzeugen Sie sich selbst: die vermögensverwalteten Mischfonds von ETHENEA. ethenea.com Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahresund Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 9a, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60325 Frankfurt am Main. Private Banker IT-Kolumne Aktueller Trend Was Zahnärzte, Anlageberater und Programmierer gemeinsam haben Kay Behrmann über Fehlanreize in IT-Projekten „Ärzte operieren, um die Miete reinzubekommen“ titelte Spiegel Online vor ein paar Jahren. Das hätte ich lieber nicht lesen sollen. Auch in treuherzigster Stimmung drängt sich seitdem bei jedem Zahnarztbesuch ein Zweifel auf: Ist der teure Behandlungsvorschlag nötig, oder ist seine Miete fällig? und die anderen, die auch bei besten Absichten nicht so gut sind und häufiger nachbehandeln, Wertpapiere umschichten oder Bugs fixen müssen. Wenn nach Aufwand abgerechnet wird, verdienen mithin die „guten“ Dienstleister weniger und bleiben im Konkurrenzkampf zurück. Bei einem großen IT-Konzern durfte ich einen Versuch zur Lösung dieses DiAuch in der Finanzbranche ist lemmas beobachten. Ziel war eine faire dieser Interessenkonflikt präsent. und objektive Leistungsmessung der Kein Anlageberater einer Bank Softwareentwickler. Die Firma koppelte kann noch ein hauseigenes Produkt deshalb die Bezahlung von Programempfehlen, ohne auf Misstrauen Kay Behrmann ist selbständiger IT-Berater www.vv.de mierern an die Produktivität, gemessen beim Kunden zu stoßen: Empfiehlt an der Anzahl der programmierten er mir das beste Produkt, oder hat er Codezeilen. Nach Einführung dieser Regelung stellte man Eigeninteressen? Die Antwort der Branche ist seit jeher die fest, dass die Entwickler nur noch endlos lange Programme Forderung nach Transparenz und Offenlegung der Rückvererstellten. In einem Korrekturversuch verfeinerte die Firma gütungen, aber das Geschäft leidet trotzdem und Kunden die Bemessung, um die echte Komplexität der Programme wandern ab zu den unabhängigen Vermögensverwaltern. zu bewerten. Nach Umstellung der Leistungsbeurteilung auf dieses neue Maß tendierten die Entwickler dazu, nur noch Und zugegeben, auch wir IT-Anbieter stehen gelegentextrem komplexe Programme zu erstellen. Danach wurde lich vor der Wahl, entweder eine gute und günstige Lösung der Versuch zur objektiv messbaren leistungsgerechten für den Kunden einzurichten oder ein profitables Projekt Bezahlung aufgegeben. vorzuschlagen. Oder noch unanständiger: Eine schnelle und billige Lösung gleich als teures Projekt zu verkaufen. Es liegt in der Natur des Interessenkonflikts, dass die Ein befreundeter Entwickler einer Softwarefirma berichtete Qualität des Dienstleisters schwer zu messen ist. Die abgemir von einer Schnittstelle, die in ein paar Minuten mit drei brochene Zahnkrone, die schlechte Performance oder das Zeilen SQL-Code programmiert wurde. An den Kunden (eine umständliche Programm – es liegt immer an externen UrsaBank) wurde sie für einen fünfstelligen Betrag verkauft. chen. Und bei anderen Anbietern ist es sowieso viel schlimmer. Und überhaupt muss man das langfristig sehen. Auf der Suche nach fairer Leistung können sich Patient, Anleger oder IT-Anwender gemeinsam sicher sein: Die KräfEs bleibt dem geplagten Kunden, die Zweitmeinung te des Marktes werden es alleine nicht richten. Natürlich ist eines neutralen Fachmanns einzuholen. Wenn der sich Zusammenarbeit auch Vertrauenssache und Diskussionen lange einarbeiten muss, kann das teuer sein. In der IT ergibt enden gelegentlich mit der Einsicht, dass ja alle Beteiligten sich gelegentlich die Möglichkeit, externe Entwickler so eng redliche Absichten haben und nur das Beste für den Kunden in ein hauseigenes Team einzubinden, dass die Kollegen wollen. Aber selbst wenn alle Ärzte, Anlageberater und ITdie Arbeit beurteilen können. Das kann ein Königsweg sein. Anbieter ehrenhaft ihr Eigeninteresse zurückstellen, so gibt Außer natürlich, die hauseigenen Kollegen werden bei der es doch zwei Typen: Die einen, die es schaffen, mit schnellen Beurteilung durch einen Interessenkonflikt beeinträchtigt… und günstigen Lösungen den Kunden zufrieden zu stellen, Private Banker first five Rangliste Top-Ranking Das Frankfurter Rankinghaus first five hat die Ranglisten der erfolgreichsten Vermögensverwalter zum Jahresende (Stand 31.12. 2014) veröffentlicht: Im 1-Jahres-Ranking der Performance führt in der konservativen Risikoklasse (Rentenanteil dominiert) die Raiffeisen Vermögensverwaltung Wien, beim ausgewogenen Risiko (Renten und Aktien gleichgewichtet) liegt Hauck&Aufhäuser vorne, in der moderat-dynamischen Klasse (Aktien dominieren) befindet sich Semper Constantia an der Spitze und in der dynamischen (nur Aktien) führt die Walser Privatbank. Im 5-Jahres-Ranking hat in der konservativen Risikoklasse BHF Trust die Nase vorne, in der dynamischen Flossbach von Storch. 12 Monate Top-Performer Risikoklasse: konservativ Platz Performance Sharpe- Vermögensverwaltung Ratio 1. 10,82% 5,33 2. 10,11% 3. Risikoklasse: moderat dynamisch Platz Performance Sharpe- Vermögensverwaltung Ratio Raiffeisen Vermögensverwaltung, Wien Strategie: gemischtes Mandat (weltweit) Aktien 45% 1. 20,55% 4,46 Semper Constantia Privatbank , Wien S trategie: Spezial 3,77 Flossbach von Storch AG, Köln Strategie: defensiv 2. 16,96% 2,63 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: Moderat Dynamisch Total Return 9,06% 3,30 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: individuelles internationales Renditedepot 3. 15,18% 3,20 Flossbach von Storch AG, Köln Strategie: Wachstum I 4. 8,79% 5,78 Commerzbank, Vermögensverwaltung, Frankfurt am Main Strategie: Euro Renten Anlage 4. 12,42% 1,91 Raiffeisen Vermögensverwaltung, Wien Strategie: gemischtes Mandat I Aktien 100% 5. 8,28% 4,65 Walser Privatbank AG, Riezlern Strategie: Plus - Konservativ 5. 11,73% 2,25 Bankhaus Ellwanger & Geiger KG, Stuttgart Strategie: globales Aktienmandat Risikoklasse: ausgewogen Risikoklasse: dynamisch Platz Performance SharpeRatio Vermögensverwaltung Platz Performance SharpeRatio Vermögensverwaltung 1. 16,40% 4,89 Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA , FFM Strategie: Renten International 1. 11,50% 2,06 Walser Privatbank AG, Riezlern Strategie: Potenzial - Dynamisch 2. 12,59% 3,51 Flossbach von Storch AG, Köln Strategie: Ausgewogen 2. 11,43% 2,09 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: Moderat Dynamisch 3. 11,36% 4,04 Raiffeisen Vermögensverwaltung, Wien Strategie: Aktienmandat IV 3. 10,38% 1,40 Rothschild Vermögensverwaltungs-GmbH ,FFM Strategie: Standard - Aktien weltweit 4. 9,87% 2,62 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: individuelles Chancendepot 4. 10,30% 1,84 Commerzbank, Vermögensverwaltung, Frankfurt am Main Strategie: Aktienmandat Weltweit 5. 9,78% 2,22 M.M. Warburg & CO, Hamburg Strategie: offensiv 5. 9,56% 1,50 Deutsche Bank, Private Wealth Management, Frankfurt am Main Strategie: Klassik R6 5 Jahre Top-Performer Risikoklasse: konservativ Platz Performance SharpeRatio Vermögensverwaltung Risikoklasse: dynamisch Platz Performance SharpeRatio Vermögensverwaltung 1. 38,77% 2,10 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: individuelles internationales Renditedepot 1. 85,44% 1,77 Flossbach von Storch AG, Köln Strategie: Dynamisch 2. 35,57% 1,98 Oldenburgische Landesbank AG Private Banking, Oldenburg Strategie: OLB Stiftungsmanagement 2. 66,11% 1,26 BHF Trust, Frankfurt am Main Strategie: Int. Aktiendepot 3. 33,37% 1,46 Südwestbank AG, Stuttgart Strategie: moderat Konservativ 3. 49,87% 0,86 Semper Constantia Privatbank , Wien Strategie: Spezial 4. 32,87% 1,44 Bankhaus Neelmeyer AG, Vermögensverwaltung, Bremen Strategie: konservativ 4. 45,88% 0,95 M.M. Warburg & CO, Hamburg Strategie: Aktien weltweit 5. 32,19% 1,51 Flossbach von Storch AG, Köln Strategie: defensiv 5. 45,10% 0,78 BW Bank / LBBW, Vermögensverwaltung, Stuttgart Strategie: Aktien: Standardwerte, Schwerp. Europa