stippVisite - Klinikum St. Georg

Transcription

stippVisite - Klinikum St. Georg
Winter 2009
StippVisite
Infos und Unterhaltung aus dem Klinikum St. Georg, Leipzig
Ihr persönliches Exemplar
Interview mit
Thomas Werchau
Seite 12
Musiktherapie
Seite 20
Klinik für Kinderund Jugendmedizin
Seite 28
Ein Lied hinterm Ofen zu singen
Der Winter ist ein rechter Mann,
kernfest und auf die Dauer;
sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an
und scheut nicht süß noch sauer.
War je ein Mann gesund, ist er‘s;
er krankt und kränkelt nimmer,
weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs
und schläft im kalten Zimmer.
Er zieht sein Hemd im Freien an
und läßt‘s vorher nicht wärmen
und spottet über Fluß im Zahn
und Kolik in Gedärmen.
Aus Blumen und aus Vogelsang
weiß er sich nichts zu machen,
haßt warmen Drang und warmen Klang
und alle warmen Sachen.
Doch wenn die Füchse bellen sehr,
wenn‘s Holz im Ofen knittert,
und um den Ofen Knecht und Herr
die Hände reibt und zittert;
wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
und Teich‘ und Seen krachen;
das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
dann will er sich tot lachen.
Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus
beim Nordpol an dem Strande;
doch hat er auch ein Sommerhaus
im lieben Schweizerlande.
So ist er denn bald dort, bald hier,
gut Regiment zu führen.
Und wenn er durchzieht, stehen wir
und sehn ihn an und frieren.
Matthias Claudius
2
StippVisite überregional
StippVisite begleitete
Kader Loth zur
MRT-Brustuntersuchung
(Seite 6)
Inhalt
Herzlich willkommen!
Ratzfatz ist das Jahr vorbei. Und wir
hoffen, Sie können ein positives Resü­
mee ziehen. Nicht immer läuft alles
glatt. Dennoch ist es wichtig, mit Op­
timismus nach vorne zu schauen.
Denn Hoffnung stärkt Körper, Geist
und Seele.
Wir möchten Sie auch stärken und
haben in dieser StippVisite einige
Tipps zu den Themen Nahrungszu­
satzstoffe Schlafstörungen, Erkältung,
Heiserkeit, Lippenherpes und Haar­
ausfall. Zudem erfahren Sie, was sich
in den vergangenen drei Monaten in
unserer Klinik verändert hat, welche
Serviceangebote hinzugekommen sind
und wie wir kontinuierlich darum be­
müht sind, Ihnen den Aufenthalt so
angenehm wie möglich zu gestalten.
Die Unterhaltung darf natürlich auch
nicht fehlen. So haben wir dieses Mal
eine Prominente gewählt, die einen
Appell an junge Frauen richten möch­
te, eine kosmetische Brustvergröße­
rung gut zu überlegen. Kader Loth, be­
kannt aus dem „Dschungelcamp“, als
Starlet und neuerdings als Landes­
frauenbeauftragte der freien Union tä­
tig, hatte große Probleme mit ihrer
Brust und ließ sich mit modernster Di­
agnostik untersuchen. Wir waren dabei.
Eine tolle Reise winkt beim Reisequiz.
Es geht nach Juist. Also unbedingt
mitmachen und frische Seeluft genie­
ßen! Und das Kreuzworträtsel nicht
vergessen, auch dort winkt ein schö­
ner Preis – für alle, die gern gesund
kochen.
Und jetzt wünschen wir Ihnen ein
wunderschönes Weihnachtsfest, ei­
nen guten Rutsch ins neue Jahr und
vor allem Gesundheit.
Ihre StippVisite-Redaktion
Herzlich willkommen
3
PromiTalk mit Kader Loth und
dem Radiologen Dr. Manfred Fricke
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Nahrungsmittelzusatzstoffe
können sich negativ auswirken
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Erkältung:
Probieren Sie es mit Hausmitteln
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Keuchhusten –
Eltern können Kinder anstecken
14
Heiserkeit – was tun?
15
Das StippVisite-Kreuzworträtsel
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Haarausfall –
was kann die Ursache sein?
19
Herpes – Hygiene ist das A und O
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Kinder von berufstätigen Müttern
sind nicht so fit
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Das StippVisite-Reisequiz
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Schlafstörungen –
was kann man tun?
27
Aufgeschnappt
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Das letzte Wort hat Birgit Russell
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StippVisite überregional
3
Impressum
Herausgeber:
Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig
Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig
Tel.: (03 41) 9 09-0 und
Juwi MacMillan Group GmbH
Bockhorn 1, 29664 Walsrode
Tel.: (0 51 62) 98 15-0
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Konzept:
Juwi MacMillan Group GmbH
Tel.: (0 51 62) 98 15-0
Verantwortlich für den
redaktionellen Inhalt:
Peter Jungblut-Wischmann
Verantwortlich für den
redaktionellen Inhalt für das
Klinikum St. Georg:
Andrea Minker
Redaktion:
Petra Mende-Gürel
Birgit Russell (verantwortlich für den
überregionalen Teil)
Producer:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Heiko Kleinschmidt, Jessica Rodewald
Anzeigen:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 98 15-42
Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 98 15-73
Fotos:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Klinikum St. Georg gGmbH
Titelblatt: Klinikum St. Georg gGmbH
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Leipzig: 10.000
Für den Inhalt der Anzeigen sind die
Inserenten ­verantwortlich.
Der Nachdruck der Beiträge dieser
Ausgabe bedarf, auch auszugsweise,
der ausdrücklichen Genehmigung
der Herausgeber.
Die Redaktion behält sich vor,
Leserbriefe zu kürzen.
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StippVisite
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn sich das Jahr
zum Ende neigt, beginnt für viele Menschen trotz des häufig
ungemüt­lichen Wet­­ters
die schönste Zeit. Dabei verbindet jeder, auch
sogenannte „coole Typen“, etwas Be­sonderes
mit der Advents- und Weihnachtszeit: den hellen Strahl der Kerze,
die Gemütlich­keit im warmen Zimmer, die Spannung und Vorfreude
auf das Fest. Es ist eine Zeit des Gebens und Nehmens – verbunden mit
kindlichen Hoffnungen auf Weihnachtsgeschenke, aber auch auf das
kommende Jahr und die Zukunft.
Nicht jeder kann jedoch ruhig und
glücklich das alte Jahr ausklingen
lassen, weil sich zum Beispiel ein
Krankenhausaufenthalt nicht nach
der Jahreszeit richtet. Diese Menschen bedürfen gerade in der Weihnachtszeit besonderer Zuwendung.
Meist kommen die Verwandten am
Nachmittag zu ihren Angehörigen, und das Krankenzimmer wird
zum Ort der Bescherung. Aber es gibt auch
Menschen, die in diesen Stunden ganz allein
sind. Hier sind nicht nur
die Mitarbeiter auf den
Stationen gefragt. Auch
die ehrenamtlichen Grünen Damen und unsere
Krankenhausseelsorger sind in dieser Hinsicht besonders sensibilisiert
und verschenken ein heute selten
gewordenes Gut: Zeit. Zeit zum Zuhören, Zeit zur Besinnung, Zeit zum
gemeinsamen Singen eines Liedes.
Liebe Leserinnen und Leser, ich
wünsche Ihnen von Herzen, dass
Sie eine gesegnete Weihnachtszeit
im Kreise Ihrer Familien verbringen
können. Sollte dennoch ein Krankenhausaufenthalt in unserem Klinikum erforderlich sein, bin ich sicher, dass Sie nicht allein sind.
Ihre Andrea Minker,
Leiterin Unternehmens­
kommunikation,
Pressesprecherin
Inhalt (Beiträge St. Georg Unternehmensgruppe)
Editorial Spende finanziert Klinikclowns Klinikbibliotheken zeigen Angebot Rheumakranke Kinder zu Gast auf Schulbauernhof Therapieroller dank Spende Thomas Werchau: Entspannung bei der Arbeit Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Neues vom WEGE e. V. Zentrum für Innere Medizin gegründet Musiktherapie während Bestrahlung und Chemotherapie Frühstück mit … Ein Krankenhausseelsorger erinnert sich Weihnachten im Krankenhaus Haus mit Tradition: Klinik für Kinder- und Jugendmedizin 100 Jahre Stadtgeschichtliches Museum in Leipzig 4
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Spende finanziert
Klinikclowns
Dank der Spende besuchen die
Clowns die Patienten jetzt häufiger
Pflegeheim für Menschen im Wachkoma
Das Pflegeheim für Menschen im
Wachkoma Phase (F) des Städtischen Klinikums St. Georg Leipzig wurde 2001 als erste Einrichtung dieser Art im Freistaat
Sachsen gegründet. Es kann
20 Bewohner aufnehmen, die
aus verschiedenen Gründen im
Wachkoma liegen und einer besonderen Pflege, Zuwendung
und Aufmerksamkeit bedürfen.
Im Juni dieses Jahres wurde ein Patient im Pflegeheim aufgenommen, der
leider nach kurzem schwerem Krankheitsverlauf verstarb. Dennoch waren die Angehörigen – trotz der persönlichen Tragik – tief beeindruckt
von der großartigen Leistung und
Menschlichkeit des Pflegepersonals
und aller Mitarbeiter. In der Todesanzeige baten sie deshalb um Spenden
für das Pflegeheim. Die Resonanz war
riesig, die Spendensumme enorm.
Aus dieser Spende sollen zwei Klinikclowns finanziert werden, die bisher
nur alle zwei Monate die Bewohner
besuchten. Dies ist nun in kürzeren
Abständen möglich. Der in Leipzig ansässige Verein „Clownsnasen e. V.“,
der im Klinikum St. Georg häufig zum
Einsatz kommt, arbeitet unter dem
Motto „Humor fördert Heilung“. Seine
hochprofessionellen Mitarbeiter sind
eine echte Bereicherung für Patienten
Klinikbibliotheken
zeigen Angebote
Das Motto der Klinikclowns:
„Humor fördert Heilung“
und Heimbewohner: Sie sind ein Farbtupfer in deren Alltag.
Der Familie des verstorbenen Heimbewohners gilt ein besonderer Dank.
Durch ihre Spendensammlung können zusätzliche Betreuungsangebote
für die Bewohner finanziert werden,
die in diesem Umfang bisher nicht
möglich waren und die Lebensqualität
der Betroffenen spürbar verbessern!
Monika Lange,
Abt. Unternehmenskommunikation
2. Straßenfest der Leipziger Bibliotheken und Archive
Am Sonntag, dem 23. August
2009, fand das zweite Straßenfest der Bibliotheken und Archive
in der Beethovenstraße statt. Die
Fach- und die Patientenbibliothek des Klinikums St. Georg und
die Medizinische Fachbibliothek
des Herzzentrums Leipzig waren
mit einem gemeinsamen Stand
vertreten.
Gundula Wiedemann und Iris Heinke vom Klinikum sowie Ulrike Langner
vom Herzzentrum machten mit Informationsbroschüren und Aushängen
auf die Angebote ihrer Institutionen
und Erwachsene, in denen Kenntnisse
über das Klinikum sowie über bekannte Märchen abgefragt wurden. Als Belohnung winkten ein Buchpreis und
andere kleine Sachpreise.
Gundula Wiedeman, Iris Heinke und Ulrike
Langner am gemeinsamen Infostand der Klinikbibliotheken
aufmerksam und standen für Fragen
zur Verfügung. Dabei wurden auch
die neu gestalteten Flyer der St. Georg Bibliotheken präsentiert. Besonders beliebt waren die vorbereiteten
Wissenstests für Kinder, Jugendliche
Neben den Aktivitäten der Bibliotheks- und Archivstände lockte auch
das Rahmenprogramm viele Gäste an.
Für musikalische Unterhaltung der
Besucher sorgten die „Crazy Doctors“
und die „Konrad Kater Kapelle“.
Gundula Wiedemann,
Abt. Unternehmenskommunikation,
Referat Bibliothekswesen
StippVisite
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PromiTalk mit Kader Loth
„Wer denkt schon an die Folgen
einer Brustvergrößerung“
Medien zerreißen sie und sie reißen sich um sie: Kader Loth, das
Glamourgirl und Partyluder, das
uns immer wieder durch Ironie,
Witz und Optik fasziniert. Doch
die zierliche Frau möchte ernst
genommen werden. Denn seit
diesem Jahr ist sie Leiterin des Arbeitskreises Frauen des Berli­ner
Landesverbandes der GabrielePauli-Partei, und seit kurzem
warnt sie junge Mädchen und
Frauen vor den Risiken einer
Brustvergrößerung. Denn bei einer Untersuchung in einer der
modernsten radiologischen Praxen in Hannover erlebte sie eine
Überraschung. StippVisite – Redakteurin Birgit Russell hat sie
getroffen.
StippVisite: Frau Loth, warum eine Praxis in Hannover und nicht
Berlin?
Mir war zu Ohren gekommen, dass
die Radiologische Praxis von Herrn Dr.
Fricke seinesgleichen sucht. Sie ver­
fügt über eine außergewöhnlich mo­
derne technische Ausstattung und
unter anderem über den weltweit ein­
zigartigen und schnellsten Magnetre­
sonanztomografen 3-Tesla, der oh­
ne jegliche Röntgenstrahlen kleinste
Veränderungen im Körper entdeckt. In
Promikreisen hört man immer wieder
vom enormen diagnostischen Knowhow von Dr. Fricke. Und das Ambiente
ist elegant und hat Wohlfühlcharakter.
Grund war doch, dass bereits ein
Gynäkologe durch eine Mammografie Verhärtungen festgestellt
6
StippVisite überregional
hatte. Warum dann noch einmal
diese Untersuchung?
Eine Mammografie kann niemals die
Genauigkeit eines MRT dieser Stärke
ersetzen.
Hatten Sie Angst, dass es Krebs
sein könnte.
Ich wollte mich nicht aus Bequemlich­
keit in Sicherheit wiegen. Sicher ist si­
cher.
es jederzeit wieder zu dieser Diagno­
se kommen kann. Meine Haut ist im
Brustbereich durch die Implantate je­
doch so ausgedehnt, dass eine grö­
ßere OP nötig wäre. Und vor diesem
neuen optischen Ergebnis fürchte ich
mich sehr.
Schmerzte die Brust?
Ja, ich hatte Schmerzen, unaufhörlich.
Was wurde genau festgestellt?
Dr. Fricke diagnostizierte eine Verkap­
selung in der rechten Brust.
Eine Diagnose, die Sie einerseits
glücklich macht, andererseits
nachdenklich.
Ja, ich war glücklich, dass Herr Dr.
Fricke keinen Brustkrebs diagnosti­
zierte. Eine Verkapselung hatte ich vor
wenigen Jahren schon einmal.
Was würde denn passieren, wenn
die Verkapselung nicht entfernt
wird?
Ich kannte die Folgen. Der Busen wird
langsam unförmig, hart und dauerhaft
schmerzhaft.
Was hat Dr. Fricke Ihnen geraten?
Er empfahl mir, die Implantate kom­
plett zu entfernen oder wenigstens
durch andere zu ersetzen.
Und wie ist Ihre Entscheidung?
Ich habe mich entschieden, sie durch
neue zu ersetzen. Mir ist bewusst, dass
Was würden Sie jungen Frauen
bezüglich einer Brustvergrößerung raten?
Ich hatte vor der ersten OP einen
schönen kleinen Busen und wurde mit
Körbchengröße A sogar „Penthouse
Girl of the World“. Dennoch wollte ich
mich weiblicher fühlen und wünschte
mir ein pralles Dekolleté. Heute erken­
ne ich, dass das ein Fehler war. Die Na­
tur hatte mich eigentlich begün­stigt.
Und ich wollte auf meine Freunde und
Familie nicht hören.
Junge Frauen, die wirklich unter ihrem
kleinen oder insbesondere ihrem un­
förmigen Busen leiden, müssen eben
abwägen. In diesem Fall verstehe ich
auch nach wie vor die Entscheidung
für eine OP. Einem Mädchen, das einen
kleinen aber dennoch ansehnlichen
Busen hat, würde ich heute dringend
abraten, sich unters Messer zu legen.
Frau Loth, vielen Dank
für das Gespräch.
Herr Dr. Fricke, Sie haben Kader
Loth mit Ihrer neuesten digitalen
Technik, einem 3-Tesla-MRT, untersucht. Was unterscheidet diese Untersuchung von einer Mammografie?
Die normale Mammografie, auch die
digitale Vollfeld-Mammografie er­
möglicht in der Regel über zwei Auf­
nahmen pro Brust eine Durchsicht
des Gewebes nach bösartigen Verän­
derungen. Das Problem beim Implan­
tat ist aber, dass es nur die tangentia­
len Projektionen begutachten lässt.
Die Areale, die hinter dem Implantat
liegen, lassen sich nicht begutachten.
Aus diesem Grunde wird eine Mag­
netresonanztomografie international
empfohlen.
Die Magnetresonanztomografie ist ein
Schichtverfahren, das ohne Strahlen­
belastung erfolgt. Die Untersuchung
erfolgt in einem Magneten. Das Be­
sondere an unserem Gerät ist, das wir
diese Untersuchung mit einer Schicht­
dicke von 0,4 Millimetern durchfüh­
ren können. Das heißt, die Zahl der
Schichten ist immens hoch, und man
ist in der Lage, Tumore mit einer Grö­
ße von unter 3 Millimetern nachwei­
sen zu können.
Es wurde eine Verkapselung diagnostiziert. Passiert das häufig
bei Silikonimplantaten?
Bei Implantaten der älteren Genera­
tion waren Kapselbildungen relativ
häufig. Bei den neueren Implantaten
ist dieses nicht mehr in so großer Zahl
bekannt.
Was sind die Folgen, wenn man
die Verkapselung nicht entfernt?
Wenn die Kapsel sich ausdehnt, ver­
härtet sich die Brust. Das kann so stark
werden, dass die Betroffene das Ge­
fühl hat, einen Betonkern in der Brust
zu haben. Hier liegen dann keine na­
türlichen Verhältnisse mehr vor.
Nach wie vielen Jahren müssen
die Implantate ausgewechselt
werden?
Ein Implantat sollte spätestens nach
acht bis zehn Jahren gewechselt wer­
den.
Ist es richtig, dass bei jedem neuen Einsetzen die Implantate ein
Stückchen größer sein müssen?
Es ist nicht unbedingt notwenig, im­
mer größere Implantate einzusetzen.
Da sich aber das Gewebe stark durch
das Implantat überdehnt, ist eine Ver­
größerung teilweise notwendig – oder
es muss die überschüssige Haut der
Brust entfernt werden.
Was sind die allgemeinen Risiken bei Brustvergrößerung?
Wie ich schon erwähnt
habe, ist das Implantat
nicht strahlendurchlässig.
So lässt sich mit der üb­
lichen Strahlenqualität eine
Durchstrahlung nicht errei­
chen.
Ein weiteres Problem eines
Implantats ist, dass es sich
hierbei um einen Kunst­
stoff handelt, der durch eine Chemika­
lie weich gehalten wird. Diese Chemi­
kalie geht in das Gewebe über. Und es
besteht die Möglichkeit einer Undich­
tigkeit. Das heißt, es könnte Flüssigkeit
aus dem Implantat austreten. Auch
hier sollte regelmäßig kontrolliert
werden, ob ein Leck vorhanden ist.
Was raten Sie Frauen, die beabsichtigen, ihre Brüste vergrößern
zu lassen?
Eine Rekonstruktion der Brust mit Im­
plantaten ist sicher ratsam bei Frauen,
denen wegen einer Erkrankung an
Brustkrebs die Brust amputiert werden
musste. Dies ist sicherlich eine enorme
psychische Belastung.
Aus kosmetischen Gründen sollte man
sich eine Brustvergrößerung reichlich
überlegen. Wie schon an der Kapsel­
bildung bei Frau Loth zu sehen, neigt
der Körper dazu, Fremdkörper nicht
zu akzeptieren und sie deshalb abzu­
stoßen. Dann bildet er eine Kapsel um
den Fremdkörper herum.
Ich denke, man sollte auch bei der
Größe eines Implantats nicht übertrei­
ben. Denn die Brusthaut wird sehr ge­
dehnt. Beim Austausch der Implantate
ist dann immer wieder ein größeres
Implantat nötig. Ansonsten könnte
die Brust faltig aussehen. In diesem
Fall müsste der Schönheitschirurg die
Hautlappen verkleinern und eventuell
die Brustwarzen neu positionieren. Ei­
ne aufwendige Operation. Zum Ande­
ren ist ein großes Implantat sehr ge­
wichtet. Das heißt, die Wirbelsäule
kann dadurch beeinträchtig werden.
Und letztendlich ist eine Brustvergrö­
ßerung und die damit verbundenen
regelmäßigen ­MRT-Untersuchungen
eine Kostenfrage. Man muss es sich
reiflich überlegen.
Kommen denn Frauen mit Implantaten zu regelmäßigen Untersuchungen?
Ja, Frauen die von dem Chirurgen
gut aufgeklärt sind, kommen zu re­
gelmäßigen Kontrollen, insbesonde­
re zu MRT-Untersuchungen. Aber es
sind leider nur die Frauen, die sich die­
se Untersuchung auch finanziell lei­
sten können. Die Krankenkassen stel­
len sich häufig auf die Hinterbeine
und lehnen die Übernahme der Kosten
für die Untersuchung ab.
Herr Dr. Fricke, vielen Dank für
das Gespräch.
StippVisite überregional
7
Zusammen weniger allein!
Rheumakranke Kinder zu Gast auf dem Schulbauernhof
Eine Woche Schulbauernhof Anfang August bedeutete für 19
rheumakranke Kinder im Alter
von acht bis zwölf Jahren eine
Woche Unbeschwertheit – eine
Woche Ablenkung von den Alltagsproblemen im Leben mit der
Diagnose „Rheuma“.
Eine Woche voller Abenteuer und …
ge der Aufgaben eines Bauern, die die
Kinder während ihrer Woche auf dem
Hutzelberghof unter fachlicher Anleitung ausprobieren durften. Daneben
lernten sie auch, wie sie aus selbst
geerntetem Gemüse frische und vor
allem leckere Mahlzeiten zubereiten
können. Auch wenn jeder Tag auf dem
Bauernhof von Familie Schenke früh
begann und es viel zu tun gab, blieb
für die Kinder natürlich noch genügend Zeit zum Spielen, Ausruhen oder
für Krankengymnastik.
Die Ferien auf dem Hutzelberghof
fanden in diesem Jahr bereits zum
vierten Mal statt. Der Erfolg und die
Begeisterung der letzten Jahre zeigen,
wie wichtig solche Aktionen für die
Kinder sind. „Es war toll zuzusehen,
wie die kleinen Hobby-Bauern sich
gegenseitig geholfen haben und jeden Tag aufs Neue motiviert und engagiert bei der Sache waren. Das war
richtige Teamarbeit, und es macht uns
immer wieder viel Spaß“, freut sich
Familie Schenke.
Eine der wohl wichtigsten Erfahrungen für die Kinder war, Gleichaltrige kennenzulernen, die ebenfalls
an einer rheumatischen Erkrankung
leiden. Viele trafen
… jeder Menge neuer
bei der einwöchigen
Erfahrungen …
Freizeit erstmals auf
andere junge Patien­
ten mit gleicharti­
gen Beschwerden. Es
tat den Kindern gut,
Die aus den Großräumen Schleswig,
Hamburg, Berlin, Leipzig, Freiburg,
Karlsruhe, Saarbrücken, Duisburg,
Dortmund, Köln und Garmisch-Partenkirchen stammenden Kinder wurden in Zusammenarbeit mit den dort
ansässigen kinderrheumatologischen
Kliniken, der Kinder-Rheumastiftung
und den örtlichen Elterninitiativen für
die Teilnahme an dem Projekt vorgeschlagen.
Im
Alltag
werden die Betroffenen
durch Beeinträchtigungen oft und im
wahrsten Sinne des
Wortes schmerzhaft
daran erinnert, dass
sie schneller an ihre
Grenzen stoßen als
ihre Mitschüler. Deshalb ist es gerade für
Kinder so wichtig,
die Symptome einfach einmal vergessen zu können. Dies gelang den Kindern während ihres Aufenthaltes auf
dem Schulbauernhof Hutzelberg bei
Bad Sooden-Allendorf in Nordhessen
mehr oder weniger gut.
Die eine Woche hier war angefüllt mit
Abenteuern und einer Menge neuer Erfahrungen. „Ärmel hochkrempeln
und aktiv anpacken“, lautete die Devise für die Teilnehmer, darunter auch
ein Kind aus dem Klinikum St. Georg.
Kühe melken, Käse herstellen oder
Stall ausmisten – das sind nur eini-
8
StippVisite
sich mit anderen über
… für an Rheuma erkrankte Kinder aus ganz Deutschland
die Erfah­
rungen mit
Mitschülern, Lehrern, Freunden und
Birgit Lievenbrück,
Bekannten austauschen zu können,
Geschäftsführerin Kinder-Rheuma­
davon sind die Organisatoren überstiftung, Garmisch-Partenkirchen,
zeugt – frei nach dem Motto: „ZusamJuvenile Idiopathische Arthritis
men sind wir weniger allein.“ Auch
später helfen die Bekanntschaften, die
Professsor Dr. Michael Borte,
meist über den Zeitraum dieser einen
Chefarzt Pädiatrische
gemeinsamen Woche hinausgehen,
Rheuma­tologie, Immunologie
das Selbstbewusstsein der Kinder zu
und Infektiologie,
stärken.
Klinikum St. Georg gGmbH
Rheuma hat viele Gesichter
Unter dem Begriff „Rheuma“ verbergen sich über 400 verschiedene Erkrankungen, die den gesamten Bewegungs­apparat,
das heißt Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder, betreffen können. Die landläufig als „Rheuma“ bezeichnete
juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist eine bisher nicht heilbare Autoimmunerkrankung, die vor allem die Gelenke befällt, aber bei hoher Entzündungsaktivität auch Organe wie Herz, Augen, Nieren und Leber schädigen kann.
Die JIA beginnt vor dem 16. Lebensjahr und verläuft oft chronisch (über Wochen und Monate). Bundesweit leiden etwa
20.000 Kinder an chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Gelenkentzündungen unklarer Ursache. Pro Jahr erkrankt etwa eines von 1.000 Kindern neu an einer akuten Gelenkentzündung.
Oftmals beginnen rheumatische Erkrankungen bei Kindern mit einer Schwellung am Knie oder anderen Gelenken, Schmerzen an den Gelenken und/oder Fieber. Des Weiteren können eine anhaltende Morgensteifigkeit und Überwärmung der Gelenke, die Einnahme von Schonhaltungen sowie eine Augenentzündung Hinweise auf eine JIA liefern.
Wichtig ist es, die Krankheit früh zu erkennen und effektiv zu behandeln, um Gelenkschäden vorzubeugen und ein möglichst unbeeinträchtigtes Leben führen zu können. Die medizinisch-therapeutische Behandlung ist in kinderrheumatologischen Behandlungszentren untrennbar verbunden mit psychosozialer Betreuung der Familien und Eingliederungshilfe
in Schule und Beruf, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten. Die oft gute Prognose bei konsequenter frühzeitiger
Behandlung ermöglicht eine weitgehende Teilnahme am Alltag.
„Bei Rheuma denkt der Großteil der Bevölkerung nur an ältere Menschen. Dass auch Kinder davon betroffen sein ­können,
wissen viele nicht. Folglich sind sie auch im Umgang mit rheumakranken Kindern unsicher und weisen ihnen – unbewusst – eine Sonderstellung zu, so Professor Dr. Michael Borte, Chefarzt des Fachbereiches Pädiatrische Rheumatologie,
Immunologie und Infektiologie, Klinikum St. Georg gGmbH.
Therapieroller dank Spende
Zontaclub unterstützt Klinikum St. Georg
2007 war er noch eine Vision von
Professor Dr. Michael Borte aus
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum St. Georg.
Jetzt ist er Wirklichkeit geworden, der Traum vom „Therapieroller-Fuhrpark“ für an Rheuma
erkrankte Kinder.
Symbolische Scheckübergabe des Zontaclubs an Professor Dr. Karsten Güldner
Mit einem Therapieroller im Oktober
2007 fing alles an. Jetzt verfügt die
Kinderklinik des Klinikums über insgesamt sieben dieser Fortbewegungsmittel. Ermöglicht hat dies zum größten Teil der Zontaclub, indem dieser
das Klinikum erneut mit einer Spende
bedachte.
wegung sowohl innerhalb der Station als auch auf dem Gelände des Klinikums. Nachdem sich der „Fuhrpark“
jetzt so vergrößert hat, können im
Einzelfall solche Roller auch nach
Hause ausgeliehen werden.
Ein sogenannter Therapieroller kann
besonders für Kinder im Alter von fünf
bis zehn Jahren eine große Erleichterung bedeuten, sind sie doch aufgrund der krankheitsbedingten Gelenkschmerzen oftmals stark in ihrer
Mobilität eingeschränkt. Der Therapieroller ermöglicht den Kindern eine
weitestgehend schmerzfreie Fortbe-
Dem Zontaclub, einer Organisation
berufstätiger Frauen für Frauen, liegen nach Aussage der Präsidentin des
Clubs Leipzig, Ute Rittmeier, ganz besonders das Wohl und die Gesundheit
der Kinder am Herzen. „Seit Jahren beobachten wir die Entwicklung im Klinikum St. Georg und sehen, was sich
dort alles tut, auch und gerade auf
Professor Dr. Michael Borte mit kleinen
Patienten auf den neuen Therapierollern
dem Gebiet der pädiatrischen Rheumatologie. Wir sehen dort das Geld
unserer Spender gut angelegt und
freuen uns, dass es wieder gelungen
ist, einen sinnvollen Beitrag zu leisten.“
In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Georg gibt es seit April
2003 eine Spezialsprechstunde für
rheumakranke Kinder und Jugendliche, die jeden Dienstag und Donnerstag in der Kinderambulanz (Delitzscher Straße 141, Haus 26) abgehalten
wird.
Andrea Minker
StippVisite
9
Nahrungsmittelzusatzstoffe
Gefährlich
für das Gehirn von Kindern
Auf Verpackungen von Nahrungsmitteln steht nicht immer
drauf, was drin ist. Und wenn etwas drin ist, weiß der Verbraucher oft nicht, welche Risiken in
manchen Nahrungsmittelzusatzstoffen stecken. Eine englische Studie deckte zum Beispiel auf, dass einige häufig
verwendete Farb- und Konservierungsstoffe für das Gehirn von Kindern genauso
schädlich sein können wie
früher das Blei aus Benzin.
„Das Auge isst mit“
Marktforschungen ­haben eindeutig
bewiesen, dass Nahrungsmittel durch
Farbgebung für den Kunden wesent­
lich ansprechender sind und oft auch
frischer aussehen. So werden bei­
spielsweise Bonbons ohne Far­
be kaum verzehrt. Künstliche
Farbstoffe gehören jedoch zu
den zehn häufigsten Nahrungs­
mittelallergenen. Künstliche wie
auch natürliche Farbstoffe kön­
nen Asthma, Allergien, Hyper­
aktivität, Schockreaktionen und,
wie eine aktuelle englische Stu­
die belegt, auch schwere Langzeitfol­
gen verursachen.
Kinder werden wütend
und hyperaktiv
Das Team von der University South­
ampton untersuchte eine Gruppe von
153 Kindern im Alter von drei Jahren
und eine zweite Gruppe von 144 Kin­
dern im Alter von acht und neun Jah­
ren. Um objektive Ergebnisse zu er­
zielen, arbeiteten die Wissenschaftler
im Doppelblind-Verfahren. Ein Teil
der Untersuchungsgruppe erhielt Ge­
tränke mit Farb- und Konservierungs­
stoffen (Tatrazine – E102, Sunset Yel­
low – E110, Natriumbenzoat – E211,
Allura Red E129, Carmoisine – E122
und die Azofarbe Ponceau – E124)
über einen längeren Zeitraum zu trin­
ken, eine Kontrollgruppe erhielt Ge­
tränke mit Placebo. Stevenson stellte
fest, dass die Kinder, die Farb- und
Konservierungsmittel verab­
reicht bekamen, zum Teil
sehr auffällig wurden.
Erstaunlich war, dass
10
StippVisite überregional
Eltern, Lehrer wie auch untersuchende
Ärzte beobachteten, dass die Hyper­
aktivität innerhalb einer Stunde nach
Genuss des farbigen Getränks ein­
trat. Die „E-Nummern“ verursachten
bei den Kindern Verwirrtheit, Hyper­
aktivität, Wutausbrüche, verminderte
Aufmerksamkeit, und sie verringerten
auf längere Sicht deren IQ um durch­
schnittlich 5,5 Punkte.
E-Nummern sind die Übeltäter,
nicht die Kinder
Die in der renommierten medizi­
nischen Fachzeitung Lancet veröf­
fentlichte Studie offenbarte, dass alle
dreijährigen Kinder, denen bestimmte
Farbstoffe verabreicht worden waren,
deutlich Auswirkungen zeigten. Auch
die Gruppe der acht- bis neunjährigen
Kinder reagierte schwerwiegend auf
Farbstoffe, wenn das Getränk regel­
mäßig konsumiert wurde.
Wissenschaftler mahnen
zum schnellen Handeln
Dass Farbstoffe schwerwiegende Aus­
wirkungen haben, ist schon über zwei
Jahrzehnte bekannt, und eigentlich
hätte man schon viel eher handeln
müssen, argumentierte Professor Ste­
venson, Leiter des Forschungsteams.
Da durch eine kontrollierte Studie
mit einer repräsentativen Gruppe von
Kindern nun eine eindeutige Bestäti­
gung vorliegt, hofft er auf schnelles
Handeln der Industrie.
Quelle: pressetext
Informationen erhalten Sie unter:
www.gifte.de/Lebensmittel/e-nummern.htm
Erkältungszeit
Hausmittel sind die beste Wahl
Jeden Winter hat Erkältung
Hochkonjunktur. Ob in Bus,
Bahn, Büros oder bei Veranstaltungen, schniefende und hus­
tende Menschen übertragen die
Viren mithilfe von Millionen kleiner Tropfen auf viele Menschen
gleichzeitig. Doch bevor Betroffene zu „harten Geschützen“
greifen, sollten sie bedenken: Es
helfen häufig auch altbewährte
Hausmittel bei lästigen Symp­
tomen wie Schnupfen, Husten
oder Halsschmerzen.
Die Abwehrkraft stärken
Winterlicher Lichtmangel, Wetterum­
schwung, viele Monate mit mangeln­
der Bewegung machen Körper und
Seele zu schaffen. Das Immunsystem
ist geschwächt. Hier ist es besonders
wichtig, gesundheitsbewusst zu le­
ben. Neben warmer Kleidung ist ei­
ne vitamin- und mineralstoffreiche
Nahrung mit Obst, Gemüse und Roh­
kostsalaten Grundlage, um die Ab­
wehrkraft zu stärken. Abhärtung ist
mit Wechselduschen oder Saunabe­
suchen zu erreichen. Da Heizungsluft
dem Körper sehr viel Flüssigkeit ent­
zieht, ist es wichtig, regelmäßig und
reichlich zu trinken, um die Schleim­
häute feucht zu halten, dadurch wer­
den sie widerstandsfähiger. Und nicht
vergessen: Kuschelige, warme Räume
sollten regelmäßig gelüftet werden
und statt bei Heizungsluft zu schla­
fen, sollte man sich lieber mit einer
zweiten Bettdecke warmhalten.
Hausmittel gegen die Symptome
einer Erkältung
Haben die Viren dennoch zugeschla­
gen, bieten sich zahlreiche Hausmit­
tel an, um die unangenehmen, aber
nicht gefährlichen Symptome zu lin­
dern. So kann sich zum Beispiel ein
warmes Bad mit Zuga­
be von ätherischen Öl­
en wie Anis-, Fenchel-,
Salbei- oder Minzöl sehr
wohltuend auswirken.
Linderung in den Atem­
wegen bringen Einrei­
bungen von Brust und
Rücken mit pflanzlichen
Extrakten oder Salben.
Sehr wichtig ist es, viel
zu trinken. Außer Mine­
ral- oder stillem Was­
ser eignen sich heiße
Lindenblüten-, Holun­
der- oder Thymiantees.
Und warme Hühneroder Rinderbrühe wirkt
Wunder.
Unangenehm ist eine
verstopfte Nase. Aller­
dings sollte man den­
noch sparsam mit Na­
sensprays
umgehen.
Denn zu häufiger Ge­
brauch trocknet die
Schleimhäute eher aus.
Akut und hoch effek­
tive
schleimhautab­
schwellende Sprays bekämpfen zwar
die Symptome, fördern jedoch nicht
den Heilungsprozess. Eine gute Alter­
native sind Nasensprays auf Basis ei­
ner Kochsalzlösung. Warmes Wasser
mit einem Teelöffel Salz hat sich auch
bei Halsschmerzen bewährt. Gurgeln
mit Salbei oder Thymian, aber auch
mit heißer Zitrone wirkt ebenfalls lin­
dernd. Gegen trockenen Reizhusten
hilft Schlüsselblumenwurz.
Im Zweifelsfall
den Arzt aufsuchen
Vereinzelt können Symptome wie
starke Stirn- und Kopfschmerzen,
Fieber, grünlicher Auswurf aus Nase
und Bronchien und lang andauernder
Hus­ten auftreten. In diesem Fall sollte
sofort der Arzt aufgesucht werden.
Denn aus einer eigentlich harmlosen
Erkältung können sich eine Nasen­
nebenhöhlen- oder Stirnhöhlenver­
eiterung, Bronchitis oder sogar eine
Lungenentzündung entwickeln. Die­
se Komplikationen sind häufig nicht
mehr durch Viren, sondern durch
Bakterien verursacht und müssen
antibiotisch behandelt werden. Vor
allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere
Menschen und Patienten mit chro­
nischen Begleitkrankheiten sind ge­
fährdet. Hier muss der Arzt entschei­
den, ob ein Antibiotikum sinnvoll ist.
StippVisite überregional
11
Freude und Entspannung
bei der Arbeit
Interview mit dem Leiter der St. Georg IT-Gesellschaft mbH
Andrea Minker: Herr Werchau,
Sie haben im Juni dieses Jahres
die Geschäftsführung der IT-Gesellschaft mbH am Klinikum St.
Georg übernommen. Mit welchen Erwartungen und Ambitionen sind Sie angetreten?
Thomas Werchau: Als Leipziger und
in der Region tätiger IT-Leiter kannte ich Teile der reizvollen Aufgabe hier.
Die anstehenden Aufgaben und die
Möglichkeit als doch mit 35 Jahren
noch recht junger Mensch von den Erfahrungen Professor Güldners profitieren zu können, waren für mich wesentliche Gründe für den Wechsel in
die St. Georg Unternehmensgruppe.
IT-ler haben in der heutigen Zeit die
Möglichkeit und damit auch die Verpflichtung, nachhaltig und langfristig
die Geschicke von Unternehmen und
das Arbeitsumfeld von Tausenden von
Mitarbeitern mit gestalten zu dürfen.
Mit meiner Tätigkeit hier möchte ich
meinen Beitrag dazu leisten, dass die
Sankt Georg Unternehmensgruppe für
die Mitarbeiter ein interessanter Arbeitgeber bleibt und damit auch in der
Zukunft eine der treibenden Kräfte in
der Gesundheitswirtschaft in Sachsen
ist.
Ich sehe uns als Dienstleister innerhalb der Unternehmensgruppe. Wir
wollen die Prozesse unterstützen und
verbessern helfen.
Andrea Minker: Der IT-Bereich
eines Klinikums mit rund 3.000
Mitarbeitern und darüber hinaus mit zahlreichen Standorten
in und um Leipzig ist ohne Zwei-
12
StippVisite
fel eine große Herausforderung.
Wie gliedert sich ihr Aufgabenbereich beziehungsweise welche
Mitstreiter haben Sie als eigenverantwortliche Mitarbeiter zur
Seite?
diesem System werden wir die Arbeitsumgebung für insgesamt 1.700
Mitarbeiter und damit einen Großteil
der Mitarbeiter der Unternehmensgruppe verbessern sowie einen erheblichen Beitrag zur Effizienzsteigerung
leisten können. Der Umfang des Projekts und der straffe Terminplan mit
dem Ziel, das neue System am 1. Januar 2011 in Leipzig in Betrieb zu
nehmen, stellen für uns
und im Übrigen auch für
die vielen Beteiligten in
der Unternehmensgruppe
eine riesige, aber extrem
spannende Aufgabe dar.
Thomas Werchau: Die Sankt Georg
IT-Gesellschaft ist seit wenigen Wochen im Kern in zwei Bereiche geglie­
dert. Das InfrastrukturTeam, das von Mathias
Wenzig geleitet wird, beschäftigt sich primär mit
allen technisch orientierten
Fragestellungen.
Alle
IT-Fragestellungen,
die im direkten Umfeld
Eine zweite wesentliche
der Klinikprozesse liegen
Aufgabe sehe ich im Mound damit in den von uns
ment in der Stärkung der
betreuten Anwendungs­ Thomas Werchau
Leistungsfähigkeit der IT
systemen abgebildet sind,
Gesellschaft. Neben inzwiwerden vom Team Dr. Frank Meischen abgeschlossenen strukturellen
nekes betreut. Die Brücke zwischen
Veränderungen spielt hier vor allem
den beiden Bereichen bildet Joachdie Schaffung eines zentralen Helpim Hendrischk, der mit seiner langdesks eine wesentliche Rolle. Ziele wie
jährigen Erfahrung als StabstellenleiBeschleunigung der Abarbeitungsgeter Integration eine wesentliche Rolle
schwindigkeit von an uns gerichteten
bei der Bewältigung unserer ArbeitsFragestellungen, die Schaffung von
aufgaben trägt. Als kaufmännischer
mehr Transparenz in unseren ArbeitsLeiter und Prokurist steht mir Dirk
prozessen und auch die Reduktion
Herrmann zur Seite, den ich vor allem
von Fehlern gilt es hier zu erreichen.
wegen seines Verhandlungsgeschicks
sehr schätze.
Andrea Minker: Welchen Stellenwert räumen Sie der Vernetzung
Andrea Minker: Welche Aufgamit anderen Krankenhäusern
ben sehen Sie aktuell als vorderund Arztpraxen ein?
gründig und unumgänglich an?
Thomas Werchau: Wenn man den
Thomas Werchau: Die mit Abstand
Blick auf den immer mehr zunehwichtigste Aufgabe ist im Moment
menden Wettbewerb zwischen den
und auch für die nächsten zwei Jahre,
Krankenhäusern richtet, erkennt man
das neue klinische Arbeitsplatzsystem
schnell die extreme Bedeutung des
i.s.h.med auf den Weg zu bringen. Mit
Themas intersektorale Vernetzung.
Den Arztpraxen obliegt die Steuerung
der Patientenströme. Mehr und mehr
gewinnt bei dieser Steuerung auch
der Service, den wir als Klinikum den
Praxen bieten, an Bedeutung. Vernetzungsmöglichkeiten wie unser ISPROEinweiserportal, mit dem wir den Praxen die Möglichkeit bieten, Einblick in
Teile unserer Patientenakte zu nehmen, sind hier ein Wettbewerbsvorteil. Hier werden wir dranbleiben. Bereits Ende November werden wir den
Einweisern über die Arztbriefe hinaus
radiologische Bilder und Befunde sowie Laborwerte auf Wunsch direkt in
ihre Praxissoftware übermitteln können. In der nächsten Stufe ist dann die
Übermittlung von Befunden aus den
Arztpraxen an uns geplant. Dies birgt
Kostensenkungspotenziale für uns als
Klinikum.
Zur Vernetzung auch mit anderen
Krankenhäusern: Das Thema ist sehr
vielschichtig. Alle Einrichtungen haben gemeinsam einen Auftrag zu erfüllen. Hier ist jede Vernetzung im
Sinne des Patienten wichtig. Durch
den Telematikverbund sind wir hier
seit Jahren sehr aktiv. Unabhängig davon können wir als öffentliche Einrichtung von Kooperationen, ob auf
überregionaler Ebene im Rahmen der
AKG oder auch auf regionaler Ebene mit anderen, nur profitieren, um
im Wettbewerb vor allem mit den privaten Trägern zu bestehen. Auch hier
sind wir sehr aktiv. Im Moment arbeiten wir daran, die Zusammenarbeit mit den Muldentalkliniken zu intensivieren. Vor allem im Bereich des
SAP-Systembetriebs können wir hier
erhebliche Synergiepotenziale erschließen.
Andrea Minker: Können Sie ein
paar aktuelle Zahlen nennen, die
erahnen lassen, wie umfangreich
und vielschichtig Ihre Arbeit ist?
Thomas Werchau: Ja, aber auch die
sind nur ein kleiner Ausschnitt. Das
Team der Sankt Georg IT GmbH ist für
1.500 PC-Arbeitsplätze, 900 Drucker,
99 Server, alles verteilt auf 16 Standorten in und um Leipzig, verantwortlich. Mit der Technik werden 135
ver­­schiedene Anwendungssysteme
be­­­­­­trie­ben, die von 1.800 Benutzern
ver­wendet werden.
Vielleicht noch etwas anderes: In der
kommenden Woche weist mein Terminkalender 29 Veranstaltungen aus,
in die ich mich einbringen darf. Dahinter stecken 22 verschiedene Themen und Projekte. Das Spektrum
reicht hier von A wie Archivsystem
bis W wie Wirtschaftsplanung 2010.
Hinzu kommt eine tägliche Dosis von
durchschnittlich 35 E-Mails, die es zu
bearbeiten gilt.
Andrea Minker: Erlauben Sie mir
im Interesse unserer Leserschaft
noch eine private Frage? Wie entspannen Sie sich von Ihrer sicherlich oftmals nervenaufreibenden
Tätigkeit?
Thomas Werchau: Die größte Freude und Entspannung bereiten mir im
Moment die Fortschritte, die wir in der
täglichen Arbeit machen. Viele im Juni begonnenen Themen nehmen sukzessive Formen an, erste von mir auf
den Weg gebrachte Projekte werden
abgeschlossen. So konnten wir zum
Beispiel das Startverhalten der PC-Arbeitsplätze so optimieren, dass jeder
Rechnerstart zumindest eine Minute schneller abläuft und damit immerhin 25 Stunden täglich an Arbeitszeit
in den Standorten in Leipzig freisetzen. Das entspricht der Arbeitszeit von
mehr als drei Vollzeitkräften.
Privat genieße ich die Zeit mit meiner
Lebensgefährtin und mit meinen zwei
kleinen Töchtern. Das ist ein optimaler Ausgleich zum Alltagsstress. Auch
sportlich bin ich als Sport-Bowler aktiv.
Vielen Dank für das Gespräch.
4.500 Euro für Förderverein
Benefizkonzert des Heeresmusikkorps
Mit der Benefizveranstaltung am 12. Oktober im Gewandhaus setzte das Heeresmusikkorps 2 aus Kassel eine schöne Tradition fort: Bereits zum 11. Mal spielte es auf, um
den Erlös aus den Eintrittsgeldern kranken beziehungsweise benachteiligten Kindern der Region Leipzig zukommen
zu lassen.
Unter Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka begeisterten die Musiker mit einem spritzigen und abwechs-
lungsreichen Programm aus traditionellen Militärmärschen
sowie bekannten Film- und Popmelodien. Stehende Ovationen waren die Folge.
Die Erlöse gingen zu gleichen Teilen an den Förderverein
der Kinderklinik am St. Georg und an die Stiftung „Bürger
für Leipzig – Musik macht schlau“. Beide konnten sich über
eine Summe von insgesamt 9.000 Euro freuen.
StippVisite
13
Immer mehr ­Erwachsene
und auch Jugendliche haben eine Lücke im Impfpass, weil sie auf die
Auf­frisch- oder BoosterImpfung gegen Keuchhusten verzichten. Stecken
sie sich dann mit dem Erreger Bordetella pertussis
an, so verläuft der Keuchhusten bei ihnen oft nur
als Bronchitis oder als
hartnäckiger Husten. Experten gehen jedoch davon aus, dass bis zu 20
Prozent aller Erwachsenen, die länger als eine
Woche hus­ten, unter einer Keuchhusteninfektion
leiden.
Keuchhusten –
Eltern stecken
ihre Kinder an
Die ständige Impfkommissi­
Aktuelle Empfehlung der
on (STIKO) empfiehlt somit al­
Ständigen Impfkommission (STIKO)
len Erwachsenen, ihre näch­
ste Impfung gegen Tetanus
hat. In den meisten Fällen sind es aber
Kleinen, die erst ab dem vollendeten
und Diphterie einmalig als „Tetanus/
die engsten Kontaktpersonen, die ver­
zweiten Lebensmonat immunisiert
Diphterie/Pertussis“ zu kombinieren.
antwortlich sind.
werden können, alle engen Kontakt­
Auch wenn die letzte Tetanus-Diphte­
personen gegen eine Keuchhustenin­
rie-Impfung erst weniger als fünf
Neugeborene sind dem Keuch­
fektion geimpft sind. Frauen mit Kin­
Jahre zurückliegt, kann mit dieser
husten schutzlos ausgeliefert
derwunsch sollten schon vor einer
Dreifach-Kombination der Keuchhus­
Gegen
viele
Krankheitserreger
sind
geplanten Schwangerschaft auf aus­
tenschutz aufgefrischt werden.
Neugeborene und Säuglinge gefeit,
reichenden Impfschutz achten: ge­
denn von der Mutter übertragene An­
gen Keuchhusten, aber auch gegen
Wie wird Keuchhusten
tikörper schützen sie auch nach der
Masern, Mumps, Röteln und Windpo­
übertragen?
Geburt. Diese gelangen beispielswei­
cken. Da es gegen Keuchhusten kei­
Die Bakterien, die Keuchhusten ver­
se vor der Geburt durch den Mutter­
nen Einzelimpfstoff gibt, erfolgt die
ursachen, werden durch Tröpfchenin­
kuchen in den Organismus des Babys
Auffrisch- beziehungsweise Boosterfektion übertragen. Hus­tet, niest oder
und schützen es in den ersten Wo­
Impfung meist mit einem Dreifachspricht ein Erkrankter, so können die­
chen und Monaten. Bei Keuchhusten
Impfstoff, der gleichzeitig auch gegen
se Tröpfchen bis zu einem Meter weit
gibt es jedoch keinen sogenannten
Diphtherie und Tetanus schützt. Die
fliegen. 80 bis 100 Prozent derjenigen,
Nestschutz. Neugeborene sind da­
STIKO - die Ständige Impfkommissi­
die mit den Keimen in Kontakt kom­
her
besonders
gefährdet,
zumal
die
on am Robert-Koch-Institut - emp­
men, können sicher sein, sich infiziert
Schutzimpfung erst ab dem vollende­
fiehlt die Booster-Impfung: erstmals
zu haben.
ten zweiten Lebensmonat möglich ist.
zwischen dem fünften und sechsten
Lebensjahr, danach wieder zwischen
Verzicht auf Impfung
Impfung – sicherer Schutz für
dem neunten und 17. Lebensjahr.
birgt Risiko
Groß und Klein ...
Da die Inkubationszeit, also die Zeit
Nur ein wirksamer Impfschutz
Informationen über Keuchhusten &
von der Ansteckung bis zum Aus­
kann vor dem belastenden, gefähr­
Co. Kann man auch im Internet nach­
bruch der Krankheit, bei bis zu 20 Ta­
lichen
und
langwierigen
Keuchhus­
lesen unter
gen liegen kann, ist meist nur schwer
ten schützen. Dabei kommt es da­
www.gesundes-kind.de oder
nachzuvollziehen, wo beziehungswei­
rauf an, dass zum Schutz der ganz
www.kinder­aerzte-im-netz.de.
se bei wem sich ein Baby angesteckt
14
StippVisite überregional
„Ich bin heiser“
Bei Heiserkeit Stimme schonen, aber nicht flüstern
In der kalten Jahreszeit kann es
passieren, dass plötzlich Heiserkeit auftritt. Patienten neigen
dann zum Flüstern. Wer jedoch
heiser ist, sollte zwar seine Stimme schonen und leise sprechen,
aber nicht flüstern. Denn das verstärkt die Beschwerden eher.
Die Ursachen für Heiserkeit kön­
nen sehr unterschiedlich sein. In den
meis­ten Fällen entsteht Heiserkeit als
Folge einer viralen oder bakteriellen
Entzündung im Bereich des Kehlkopfs
und Kehldeckels, ausgelöst durch eine
Infektion im Rahmen einer Erkältung
oder grippalen Infektes. Aufgrund
der Entzündungsreaktion können die
Stimmlippen nicht mehr frei schwin­
gen. Heiserkeit kann jedoch auch Fol­
ge einer Reizung der Schleimhaut
durch äußere Faktoren wie beispiels­
weise Rauchen oder eine Überlas­
tung der Stimme durch Singen oder
Schreien sein.
und verrauchte Räume meiden. Ei­
ne große Flüssigkeitszufuhr und Bon­
bons beispielsweise mit Primelwurzel
oder Isländisch-Moos helfen eben­
so. Hingegen sollten scharfe Erkäl­
tungsbonbons zum Beispiel mit Men­
thol vermieden werden. Hilfreich sind
auch warme Getränke wie Tee oder
Milch mit Honig. Ein Dampfbad mit
Kamille oder Sole-Salzen kann auch
Wunder wirken.
Um eine möglichst schnelle Linderung
zu erzielen, sollte man nicht rauchen
In den meisten Fällen klingt eine Hei­
serkeit nach einigen Tagen von allei­
ne wieder ab. Hält sie länger als zwei
bis vier Wochen an oder treten starke
Schmerzen oder eine Atemnot auf,
sollte auf jeden Fall ein Arzt die Ursa­
chen der Heiserkeit abklären.
Dieser wird zunächst eine ausführ­
liche Befragung vornehmen. Wie lan­
ge hält die Heiserkeit schon an? Tre­
ten gleichzeitig Schmerzen oder
Schluckbeschwerden auf? Gab es in
letzter Zeit gehäuften Kontakt zu che­
mischen Reizstoffen oder Rauch?
Wurde eine Operation der Schilddrüse
durchgeführt? Diese und andere Fra­
gen können dem Arzt erste Hinweise
auf die mögliche Ursache der Heiser­
keit geben.
Danach folgt eine körperliche Unter­
suchung, bei der die Lymphknoten
abgetastet und der Mundraum und
Rachen begutachtet werden. Bei ei­
ner Infektion wird ein Abstrich ent­
nommen und eine Erregerkultur an­
gelegt. Häufig wird auch das Blut
untersucht und eine Kehlkopfspiege­
lung durchgeführt. Mithilfe der Stro­
boskopie können dabei die schnell ab­
laufenden Stimmlippenbewegungen
sichtbar gemacht werden.
Quelle: www.abda.de
StippVisite überregional
15
„Neuer Schwung
für gesunde Seelen“
Neues vom WEGE e. V.
Studien belegen, dass sich körperliche Bewegung und sinnvolle
Beschäftigung besonders für depressive, schizophrene und bipolar gestörte Menschen äußerst
positiv im Genesungsprozess
auswirken. Aggressionen, Ängste
und Frustrationen werden besser
abgebaut, das Selbstbewusstsein
wird gestärkt.
Im ambulanten Bereich gibt es dafür noch keine geeigneten Angebote.
Der WEGE-Verein möchte diese Lücke
schließen und mit dem Projekt „Neuer Schwung für gesunde Seelen“ besonders zurückgezogenen chronisch
kranken jungen Menschen und Kindern von seelisch erkrankten Eltern
aus ihrer Isolation helfen und sie dadurch wieder in ein normales und erfülltes Leben führen. Die kleinen Helden in Not sollen unbeschwerter
aufwachsen und wieder lachen ­lernen.
Da chronisch psychisch kranke Menschen weder öffentliche Fitnessstudios und allgemeine Sportangebote
nutzen, noch einer Arbeit nachgehen können, ist ein geeignetes Sport-
Der WEGE e. V. möchte psychisch kranken Menschen und deren Kindern aus der Isolation heraushelfen
und Beschäftigungsangebot sehr hilfreich. Diese Menschen können hier in
vertrauter Atmosphäre vor oder nach
den Einzeltherapien auch ihren Körper ertüchtigen und durch die Beschäftigung dem Tag wieder einen
Sinn geben. Das ist eine wertvolle Ergänzung zur psychosozialen Behandlung und ein wichtiger Baustein, um
zu lernen, mit der Erkrankung besser
zu leben. Körperliche Bewegung, Tanz
und Entspannung sowie insbesondere sinnvolle Arbeit wirken sich positiv auf das menschliche Befinden aus.
Außerdem werden durch Sport
und
Beschäftigung in Gruppen wieder soziale
Kontakte
möglich. Besonders die
isoliert lebenden
Kinder eines seelisch erkrankten
Elternteils
können dadurch Sozialverhalten und
Selbstbewusstsein
neu erlernen.
Mit dem neuen Projekt hat sich der
WEGE e. V. für den bundesweiten
Wett­­bewerb „start social“ beworben,
eine Initiative der deutschen Wirtschaft, die ehrenamtliches Engagement fördert. Nun hofft das Team
um die Vorstandsvorsitzende Monika Schöpe im Frühjahr auf einen Bundespreis.
Monika Schöpe,
Vorstandsvorsitzende WEGE e. V.
Einladung zum Lichterball!
Am 19. März 2010 veranstaltet der WEGE e. V. seinen zweiten Lichterball für seelische Gesundheit – eine Benefizveranstaltung. Namhafte Persönlichkeiten aus ganz Deutschland haben im Vorfeld ihre Gedanken zum Thema Licht und
Wärme geäußert. Bis zum Lichterball werden diese durch die Mitglieder des Vereins in ein Meter mal 60 Zentimeter
große Filzbilder verwandelt und am Abend des 19. März im Pentahotel versteigert. Ziel ist es, genügend Geld einzuspielen, um das Sport- und Beschäftigungsprojekt „Neuer Schwung für gesunde Seelen“ finanzieren zu können.
Karten sind bereits jetzt erhältlich: pentahotel Leipzig, Martina Röhnert, Tel. (03 41) 12 91 06,
E-Mail: [email protected], [email protected], Web: www.lichterball-leipzig.de
16
StippVisite
Der WEGE e. V.
Der Verein für Angehörige und Freunde psychisch Kranker wurde vor 14 Jahren in Leipzig aus eigener Betroffenheit
und schmerzlicher Erfahrung im Umgang mit psychisch kranken Familienmitgliedern gegründet. Die Mitglieder suchen mit ihren Hilfsangeboten immer wieder neue Wege, um betroffenen Leipzigern aus ihren psychischen Krisen
zu helfen. Das ist dringend notwendig, da immer mehr Menschen in seelische Not geraten. Sie fühlen sich den gesellschaftlichen und familiären Anforderungen nicht mehr gewachsen. Besonders stark leiden die Kinder psychisch
kranker Eltern sowie junge Menschen, die selbst an Depressionen, Zwangsstörungen, Schizophrenie oder bipolaren
Störungen erkrankt sind. Sie reagieren äußerst sensibel und leben neben der gesellschaftlichen Realität. Die Folgen
sind soziale Isolation, Einsamkeit und Armut. Fast immer verlieren Betroffene wegen ihrer psychischen Erkrankung
ihren Arbeitsplatz und haben kaum eine Chance auf ein normales Leben.
Das zentrale Problem ist die Stigmatisierung und Ausgrenzung dieser Menschen. Die Betroffenen und ihre Familien
ziehen sich zurück und die fehlende Integration erhöht wiederum den Leidensdruck. Dieser Kreislauf soll mit dem
Projekt „Neuer Schwung für gesunde Seelen“ durchbrochen werden.
Mehr Effizienz
Am 12. Oktober 2009 wurde
durch Professor Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer der Klinikum
St. Georg gGmbH, das Zentrum
für Innere Medizin am Klinikum
feierlich gegründet. Dabei wurden Professor Dr. med. Andreas Hartmann zum Geschäftsführenden Chefarzt des Zentrums,
Professor Dr. med. Adrian Gillissen zu dessen Stellvertreter und
Oberarzt Dr. med. Thomas Grünewald zum Geschäftsführenden
Oberarzt ernannt.
Das neu gegründete Zentrum vereint
acht Kliniken der St. Georg gGmbH.
Es stellt damit eine Bündelung verschiedener medizinischer Disziplinen
der Inneren Medizin dar. Das Prinzip
der Spezialisierung medizinischer und
wissenschaftlicher Teilgebiete besteht
bereits seit den 60er-Jahren. Zielstellung, heute wie damals, ist ein schnellerer und effizienterer Informationsaustausch. Die Klinikum St. Georg
gGmbH vollzieht diesen Weg seit dem
Jahr 2000 konsequent und stetig. So
sind seit dieser Zeit Fachbereiche wie
die Strahlentherapie und Radioonkologie oder der Fachbereich für Akutgeriatrie entstanden. Erst durch derartige Spezialisierungen ist es möglich,
sich den ständig steigenden Anforderungen in der Medizin erfolgreich zu
stellen, neue Methoden zu entwickeln
und die wissenschaftliche Forschung
voranzutreiben.
Dr. Thomas Grünewald
Professor Dr. Andreas Hartmann
Professor Dr. Adrian Gillissen
Professor Dr. Karsten Güldner
Zentrum für Innere Medizin gegründet
Mit der Gründung des Zentrums für
Innere Medizin geht eine gesteigerte Effizienz vor allem auch in der Kooperation mit niedergelassenen Ärzten
einher. Zusätzlich besteht durch das
Rotationsprinzip in den Kliniken ein
Anreiz für junge Ärzte, sich zu engagieren und zu profilieren. Durch Personalgewinnung, Bildung und stetige Weiterentwicklung zeigt sich der
bisher eingeschlagene Weg der Spezialisierung als ein wichtiger und unerlässlicher Schritt, um sich im Gesundheitssektor zu behaupten.
Martin Schmalz,
Abt. Unternehmenskommunikation
StippVisite
17
Das StippVisite
Kreuzworträtsel
Küche in Bewegung – leckere
Gerichte im Handumdrehen!
Kartoffeln schälen, Gemüse raspeln
oder Käse reiben – wenn die Hände
schmerzen und wenig Kraft haben,
kann die Lust am Kochen schnell ver­
gehen. Um wieder Freude in den Kü­
chenalltag zu bringen, haben Star­
koch Mirko Reeh und Sternekoch
André Großfeld zusammen mit dem
Gesundheitsunternehmen Abbott das
Kochbuch „Küche in Bewegung“ für
Menschen mit und ohne Rheuma he­
rausgebracht. Hier stehen Ernäh­
rungstipps und die einfache Zuberei­
tung im Mittelpunkt. Darüber hinaus
stellt das Kochbuch nützliche und de­
korative Küchenhelfer vor, die nicht
nur Rheumapatienten den Küchenall­
tag erleichtern.
Unterstützt wurden die beiden ProfiKöche bei der Entwicklung des Koch­
buchs von der Ideengeberin Bärbel
Mattka, die selbst seit 30 Jahren an
rheumatoider Arthritis erkrankt ist.
„Küche in Bewegung“ weckt die Freu­
de an einer abwechslungsreichen Kü­
che und zeigt: Wer auf eine ausgewo­
gene Ernährung achtet, muss nicht
auf kulinarische Genüsse verzichten!
Gewinnen Sie eins von zehn der au­
ßergewöhnlichen Kochbücher und
verwöhnen Sie sich und Ihre Lieben!
Senden Sie das Lösungswort
bis zum 15. Februar 2010 an die
Redaktion StippVisite
Bockhorn 1
29664 Walsrode
Wir wünschen Ihnen
dabei viel Spaß und eine
große Portion Glück!
Das Lösungswort des Kreuzworträtsels aus der Herbstausgabe der StippVisite lautete: Vitalisierung.
Die glücklichen Gewinner eines von acht „Weleda-Pflege-Sets“ sind:
H.-J. Hahn, Bergisch-Gladbach; W. Pfeiffer, Leverkusen; R. Fischer, Taucha; C. Reiter, Köln; P. Starke, Leipzig;
A. Hentschel, Bebra; R. Schmidt, Quarnstedt; M. Hellmann, Rüsselsheim. Herzlichen Glückwunsch!
18
StippVisite überregional
Wenn die Haare ausfallen
Was können die Ursachen sein?
Wie oft ärgert man sich über die
Haare im Badezimmer. Täglich.
Denn jeden Tag fallen einem circa 70 bis 100 Haare aus. Aber wie
ein Wunder werden die Haare im
Normalfall nicht dünner, weil sie
gleichmäßig über den Kopf verteilt ausfallen und der Körper
sie regelmäßig ersetzt. Tritt der
Haarausfall jedoch vermehrt an
einzelnen Bereichen des Kopfes
auf, ist die Haarverminderung irgendwann sichtbar.
Von übernatürlichem ­Haarausfall, me­
dizinisch Effluvium genannt, spricht
der Arzt, wenn es sich um mehr als
120 Haare täglich handelt. Das kann
ein vorübergehender Effekt sein, sich
aber auch über einen längeren Zeit­
raum hinziehen. Welche Ursachen
können dahinter stecken? So kann
Haarverlust genetisch bedingt sein
oder durch Ernährungsdefizite wie
unzureichende Eisen-, Zink- oder Bi­
otinzufuhr hervorgerufen werden.
Aber auch psychische Probleme, über­
höhter Stress oder Infektionen können
zu vermehrtem Haarausfall führen.
Was tun bei Haarausfall
Bei anhaltendem Haarausfall sollte
ein Arzt aufgesucht und Ursachenfor­
schung betrieben werden. Sind die Ur­
sachen psychischer Natur oder quälen
Probleme, dann sollte ein Betroffener
sich darauf konzentrieren, diese zu lö­
sen und sich bewusst zu entspannen.
Die Umstellung der Ernährungswei­
se trägt anschließend dazu bei, dem
Haarausfall entgegenzuwirken. Exper­
ten empfehlen eine zinkhaltige Kost.
Alternativ ist es sinnvoll, täglich zehn
bis 20 Milligramm einer organischen
Zinkverbindung einzunehmen. Die Bi­
otin-Zufuhr lässt sich über BierhefePräparate optimieren.
Eventuell kommt durch die Diagnose
des Arztes auch eine medikamentöse
Behandlung bei Haarausfall infrage
wie Mittel, die den Hormonstatus be­
einflussen, cortisonhaltige Präparate
oder vitamin-, cystin- und biotinhal­
tige Substanzen. Die in den Pillen und
Cremes enthaltenen Vitamine unter­
stützen die Neubildung von Haarzel­
len. Das verabreichte Biotin bewirkt
die Bildung der Hornsubstanz Kera­
tin, während die Cystinzufuhr die Ver­
sorgung des Körpers mit einem wich­
tigen Bestandteil des Haarkeratins
garantiert. Um jedoch ein dauerhaftes
Haarwachstum zu gewährleisten,
müssen Menschen mit Haarausfall die
medikamentöse Be­
handlung ihr Leben
lang aufrechterhal­
ten.
noch die Möglichkeit, kahle Stellen
am Kopf durch eine Haartransplan­
tation erneut zu besiedeln. Die Trans­
plantation von Haaren ist allerdings
ein zeitaufwendiges und kostspieliges
Unterfangen.
Und noch ein Tipp für den Winter
Wer hin und wieder einen dünnen
Film Olivenöl auf die Kopfhaut auf­
trägt und nach dem Einziehen sanft
wieder abwäscht, beugt Schäden der
Kopfhaut vor. Anti-Schuppensham­
poos trocknen übrigens die Kopfhaut
aus.
Quelle: Pressetext
Patienten mit Haar­
ausfall stehen ver­
schiedene Möglich­
keiten zur Auswahl,
mit ihrem Verlust
umzugehen.
Eine
Methode ist das Ka­
schieren der kah­
len Stellen mithilfe
von Haarteilen. Der
Wunsch nach dem
eigenen Haar bleibt
Betroffenen, die sich
für eine Perücke ent­
scheiden jedoch häu­
fig erhalten. Haben
sie Geduld und Dis­
ziplin ist es allerdings
möglich, dass ihre
Haare wieder sprie­
ßen.
Wer weder Haarteile
noch Perücken tra­
gen möchte, der hat
StippVisite überregional
19
„Da klingt doch was!“
Musiktherapie während Bestrahlung und Chemotherapie
„Das war sehr angenehm“, „Die
Musik gab mir ein Gefühl von
Leichtigkeit“, „Es hat Freude gemacht, mal zu singen und an etwas Anderes zu denken“ – solche und ähnliche Äußerungen
begegnen mir häufig bei meiner Tätigkeit auf der Radioonkologischen Station 2/III des Klinikums „St. Georg“. Seit April
vorigen Jahres erweitert die Musiktherapie das psychoonkologische Angebot und ist mittlerweile gut in das ganzheitliche
Konzept des Behandlungsteams
integriert. Eine Form der Zuwendung, die über das gesprochene
Wort hinausgeht und den Patienten gezielt auch in seinen
emotionalen Anteilen ansprechen und begleiten kann.
den, einfach zu spielen sind und optisch ansprechen.
Vorspiel auf der Altleier
Meistens spiele ich Musik vor, wenn
die Erschöpfung groß ist oder biete
eine Klangtherapie an, wenn der Patient nichts selber tun kann oder
möchte. Aber wo immer es geht, versuche ich zu aktivieren. Gerade Ungeübten möchte ich Mut machen, sich
abseits vom gewohnten Umfeld auszuprobieren und trotz der enormen
Belastungen durch die schwere Er-
fühle zu teilen und gegenseitigen Beistand zu erfahren.
Als ich mit dieser Arbeit
begann, rechnete ich damit, dass Angst, Schmerz,
vielleicht auch Wut oder
Singen und Musizieren im Krankenhaus
Verzweiflung
­zentrale
In der Regel kann dem im EinzelkonThemen in der Musiktherapie darkrankung, aber auch die intensive metakt am besten entsprochen werstellen würden. Ich habe deshalb sodizinische Behandlung vielleicht ein
den. Deshalb war ich zunächst übergar
eine
zweite
Trommel
angeschafft.
Stück eigene Kreativität zu entdecken.
rascht, dass auch Gruppen zustande
Aber – ob in der vorgespielten Musik
Manchmal gibt es Berührungsängste
kamen, in denen musiziert oder geoder beim gemeinsamen Spiel – der
oder steht Abwehr im Vordergrund:
sungen wurde. Hier spielt der soziale
Wunsch der Pat­ie­n­­ten nach harmo„Ich bin total unmusikalisch“, „Danke,
Aspekt eine große Rolle. Für manche
nischer Musik ist groß. Sie möchten
ich spiele Radio.“ Auch dieser Haltung
Patienten bietet die Musikgruppe eine
entspannen, abschalten vom stänmit Achtung zu begegnen, ist mir sehr
andere Form der Begegnung als zum
digen Gedankenkarussell, an schöne
wichtig. Meist spürt der Einzelne ganz
Beispiel im Wartezimmer vor der BeErinnerungen musikalisch anknüpfen,
gut selbst, was er sich zumuten kann.
strahlung oder am Teewagen auf der
Trost und Kraft finden. Deshalb komMitunter besteht der Kontakt daStation. Sie ist eine Form des Ausmen Instrumente zum Einsatz, die
rin, Wiedergabegeräte bereitzusteltausches, aber auch eine Möglichkeit,
schön klingen, also zum Hören einlalen und Lieblingsmusiken auszuleihen,
gemeinsam Freude zu erleben, Gewas auch gern in Anspruch genommen wird. Nicht selten ergeben sich
daraus Gespräche über die Bedeutung
der Musik in der Biografie der Patien­
Ein besonderer Dank gilt Chefärztin Dr. med. Angelika Friedrich, die dieses
Projekt ins Leben rief, und der Krebsliga e. V., die seit einigen Jahren die Muten. So kann trotz der Krise an gesiktherapie im Klinikum unterstützt. Für die Anschaffung von Instrumenten,
sunde Anteile jedes Menschen angeinsbesondere eines Klaviers, werden Spenden dringend benötigt und dankbar
knüpft und diese bestärkt werden.
entgegengenommen unter
Krebsliga e. V.
Ute Böhme,
Bank für Sozialwirtschaft, Kontonummer: 34 700 00,
Dipl.-Musikwissenschaftlerin,
Bankleitzahl: 860 205 00, Kennwort: Instrumente
Musiktherapeutin
Spendenkonto
20
StippVisite
Frühstück mit …
Professor Dr. Uwe Köhler
Am 12. August 2009 war es endlich soweit. Der von der Selbsthilfegruppe Onkologie liebevoll
zubereitete Obstsalat, Brötchen
und Aufschnitt standen bereit,
und wir konnten um 10 Uhr Professor Uwe Köhler als leitenden
Chefarzt des Brustzentrums zum
Frühstück in unserem Haus Leben Leipzig begrüßen.
Trotz überquellenden Terminkalenders hatte Professor Köhler entschieden, Zeit für diese Patientenveranstaltung einzuplanen. So begann er
die Begrüßung der Patienten mit der
Bemerkung, dass es ihm in der Regel
mittwochmorgens um diese Zeit nicht
so gut ginge wie in der gemütlichen
Frühstücksrunde der Selbsthilfegruppe. Ausgesprochen offen begegnete
Professor Köhler den ihm gestellten
Fragen und sicherte sich so die Sympathien der Patientinnen.
Die Frage danach, wie er es
schaffe, sich bei der Menge an Arbeit körperlich fit zu
Professor Dr. Uwe Köhler mit Patientinnen im Haus Leben
halten und das Tagespen- Leipzig
sum zu bewältigen, beantgemeinsam mit den Patienten an dem
wortete er genauso gewissenhaft wie
angebotenen Qi-Gong teil, um diedie Frage nach seiner Einstellung zu
se Konzentrations- und Bewegungskomplementären Therapien oder zur
form aus der Traditionellen ChineGesundheitsreform.
sischen Medizin kennenzulernen, und
begeisterte damit alle Beteiligten.
Das Frühstück mit … ist eine im Haus
Leben Leipzig mittlerweile fest etaDie Veranstaltungsreihe Frühstück
blierte Veranstaltungsreihe, zu der bemit … erfreut sich bei den Patienten
reits auch die leitende Chefärztin der
einer großen Beliebtheit, denn sie bieStrahlentherapie Dr. Angelika Friedtet die Möglichkeit, in angenehmer
rich gekommen war, aber auch nieAtmosphäre zu kommunizieren, die
dergelassene Mediziner oder andere
behandelnden Mediziner außerhalb
Berufsgruppen eingeladen werden.
der Sprechstunde einmal näher kennenzulernen und ihnen Fragen zu
Dr. Angelika Friedrich nutzte den Bestellen, für die in dieser Form ansons­
such im Haus Leben Leipzig zudem
ten keine Zeit ist.
gleich, um sich über das mittlerweile gut etablierte Kursprogramm zu inTeam Haus Leben Leipzig
formieren. So nahm sie anschließend
Kontakt
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Die Bläschen
auf der Lippe
Bei Lippenherpes auf Hygiene achten
Sie kommen immer zur falschen Zeit. Meist dann, wenn man etwas
vor hat. Sie jucken, brennen und sehen einfach unästhetisch aus.
Rund 12 Millionen Menschen in Deutschland quälen sich von Zeit zu
Zeit damit herum.
Lippenherpes wird meist mit rezept­
freien Medikamenten behandelt. Da­
bei können einfache Hygieneregeln
die Verschleppungsgefahr des Lippen­
herpes verringern. Besonders wenn es
juckt, sollten Kratzen oder Reiben ver­
mieden werden. Denn sonst kann der
Erreger über die Hände auf die Augen,
die Nase oder andere Körperstellen
übertragen werden. Die Zahnbürste
sollte nach dem Abklingen der Infek­
tion gewechselt werden.
„Vorsicht auch beim Umgang mit
Kontaktlinsen“, rät Erika Fink, Präsi­
dentin der Bundesapothekerkammer.
Ansteckend ist der Patient vom er­
sten Auftreten der Symptome, bis die
harte Kruste von den Bläschen abfällt.
Die auslösenden Viren sind im Spei­
chel vorhanden, deshalb kein Geschirr
oder Handtücher gemeinsam nutzen.
Auch wenn es schwerfällt: Küssen
mit Lippenherpes ist verboten. Das
schützt den Partner oder das Kind vor
einer Infektion.
Lippenherpes wird oft mit Cremes be­
handelt, die schon beim ersten Krib­
beln aufgetragen werden sollten.
22
StippVisite überregional
Auch diese Arzneimittel sollten bes­
ser nicht mit den Fingern, sondern mit
einem Applikator oder einem Watte­
stäbchen aufgetragen werden. Gegen
Lippenherpes können auch wirkstoff­
freie Pflaster helfen. Sie decken die
Bläschen kosmetisch ab und ermögli­
chen eine feuchte Wundheilung.
„Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Je­
den Tag lösen die Apotheker allein
in der Selbstmedikation mehr als
300.000 arzneimittelbezogene Pro­
bleme“, so Fink. „Etwa jedes zehnte
Problem betrifft ein Arzneimittel ge­
gen Hautkrankheiten. Der Apothe­
ker informiert gerne über die richtige
Anwendung von Cremes und Salben.“
Wenn sich der Lippenherpes durch
die Selbstmedikation nach fünf Ta­
gen noch nicht gebessert hat, sollten
Patienten einen Arzt aufsuchen. Das
gilt auch, wenn die Bläschen häufiger
als sechsmal pro Jahr auftauchen, bei
sehr starker oder lang anhaltender
Bläschenbildung oder wenn das Au­
ge, die Nase oder die Genitalregion
betroffen sind.
Quelle: www.abda.de
Ungesunde Ernährung
und fehlende Bewegung
Kinder von berufstätigen Müttern sind nicht so fit
Kinder von berufstätigen Frauen
sind eher nicht so gesund wie die
von Müttern, die zu Hause sind.
Dies ergab eine Untersuchung
von fünfjährigen Kindern, durchgeführt vom Institute of Child
Health in Großbritannien. So waren die Kinder weniger aktiv und
nahmen eher ungesundes Essen zu sich. Das Forschungsteam
wertete die Daten von mehr als
12.500 Fünfjährigen aus.
Laut BBC arbeiten rund 60 Prozent
der Mütter mit bis zu fünfjährigen
Kindern. In der Untersuchung wurden
die Mütter nach ihren Arbeitszeiten
und der Ernährung ihrer Kinder, ihrer
Sportlichkeit und ihren sitzenden Ak­
tivitäten befragt. Ein Drittel der Müt­
ter war seit der Geburt ihrer Kinder
nicht mehr berufstätig. Die berufs­
tätigen Frauen arbeiteten im Schnitt
21 Stunden pro Woche. Faktoren wie
der Bildungsgrad und die sozioöko­
nomische Lage wurden ebenfalls be­
rücksichtigt.
Fünfjährige, deren Mütter Teilzeit oder
Vollzeit arbeiteten, nahmen zwischen
den Mahlzeiten eher gesüßte Getränke
zu sich. Sie nutzten den Computer
oder sahen täglich mindestens zwei
Stunden fern. Kinder von nicht berufs­
tätigen Müttern verbrachten weni­
ger Zeit mit derartigen Aktivitäten. Be­
rufstätige Mütter brachten ihre Kinder
auch eher mit dem Auto zur Schule.
Nicht berufstätige Frauen gingen eher
zu Fuß oder fuhren mit dem Rad. Die
Kinder von Frauen mit flexiblen Ar­
beitszeiten lebten gesünder. Wurden
andere Faktoren berücksichtigt, war
ihr Lebensstil laut den Wissenschaft­
lern auch nicht gesünder.
In vielen Familien arbeiten häufig der
Alleinerzieher oder beide Elternteile.
So können zeitliche Einschränkungen
die Möglichkeiten der Eltern, ihre Kin­
der gesund zu ernähren und ausrei­
chend Sportangebote zu machen,
einschränken. Die ­Wissenschaftler
be­tonten allerdings auch, dass die­
se Forschungsergebnisse nicht be­
deuten, dass Frauen nicht arbeiten
sollten. Allerdings wurde die Notwen­
digkeit sichtbar, entsprechende poli­
tische Rahmenbedingungen und Pro­
gramme zur Unterstützung der Eltern
zu schaffen. Die gleichen Kinder wa­
ren bereits auch Teil einer früheren
Studie des Institute of Child Health.
Sie ergab, dass die Kinder von berufs­
tätigen Müttern mit drei Jahren eher
fettsüchtig oder übergewichtig waren.
Details der Studie wurden im Journal
of Epidemiology and Child Health ver­
öffentlicht.
Quelle: pressetext
StippVisite überregional
23
„Es war eine
spannende Zeit damals“
Ein Krankenhausseelsorger erinnert sich
Vor mir auf dem
Tisch liegt ein alter Kupferstich
vom Hospital „St
Georgen“.
Leider fehlt die Datierung zu diesem Bild, aber so
an die 500 JahPfarrer Bernhard Weismann
re könnte seine Entstehung zurückliegen. Das
älteste Krankenhaus der Stadt
Leipzig mit seinen vielen sich ändernden Standorten bringt mich
zum Nachdenken.
Von der jahrhundertealten Geschichte
dieses Hauses ist zwar einiges überliefert, aber was verbergen sich hinter
den chronologischen Aufzeichnungen
für unzählige Schicksale. Wie hat man
damals, nach seiner Entstehung vor
fast 800 Jahren, medizinisch gearbeitet? Mit welchen Mitteln und mit welchen Instrumenten rückte man den
Kranken auf den Leib, und wie war die
Unterbringung der Patienten beschaffen? Wie hoch war die Sterberate damals, und was kosteten die ärztlichen
Behandlungen? Gab es außer den
Ärzten und Schwestern auch noch
anderes Personal? Fragen, die nicht so
einfach zu beantworten sind. ­Sicher
wurden auch Pfarrer und Pries­ter gerufen, um Todkranken die Sterbesakramente zu reichen und an den
Betten zu beten, aber eine seelsorgerische Betreuung und Begleitung, wie
sie heute zur Normalität gehört, kann
ich mir kaum vorstellen.
Die Zeiten haben sich seitdem gravierend gerändert. Aus der Gesamtversorgung der Patienten in einem mo-
24
StippVisite
dernen Klinikum, wie es das St. Georg
heute ist, ist die Seelsorge nicht wegzudenken.
Als ich am ersten September 1991 als
erster Krankenhausseelsorger nach
der deutschen Einheit meinen Dienst
im St. Georg antrat, atmeten noch die
alten Zeiten in den grauen verschlissenen Mauern der Bettenhäuser. Ich
kann mich noch gut an die herzliche
Begrüßung des damaligen leitenden
Chefarztes Professor Rolf Haupt erinnern, an den sich anschließenden
Rundgang durch das Klinikum und an
die ersten Kontakte mit Ärzten und
Schwestern. Ich erlebte in diesen Begegnungen ein Wechselbad der Gefühle. Die Skala der mir entgegengebrachten Aufmerksamkeit konnte
nicht breit genug sein. Es gab einerseits freundliches Interesse, aber andererseits deutlich gezeigte Ablehnung. In manchen Bereichen des
Klinikums mussten Jahre vergehen,
bis eine gemeinsame Basis gefunden
war.
Es war eine spannende Zeit damals,
und ich musste lernen, mit Geduld
und Beharrlichkeit der Krankenhausseelsorge die nötige Akzeptanz zu verschaffen. Denn ohne die Hilfestellung
des medizinischen und pflegerischen
Personals war und ist eine seelsorgerische Arbeit nicht denkbar. Es mussten manche Vorurteile der Seelsorge gegenüber ausgeräumt werden. In
mir wurde nicht selten erst einmal ein
Mann der Kirche gesehen, der mit Gebetbuch und Bibel im Gepäck den Patienten missionierend und mit religiösem Zuspruch begegnen wollte. Ein
kurzes Gespräch mit einer Schwes­
ter in der damaligen Zeit ist mir noch
deutlich in Erinnerung geblieben. Als
ich mich bei ihr nach einem Patienten
erkundigte, antwortete sie mir: „Ein
Besuch tut ihm jetzt gar nicht gut.
Er braucht erst einmal eine intensive
und gute medizinische Behandlung.
Wenn er dann wieder auf den Beinen
ist, können Sie ihn ja mal besuchen.“
Heute sind Missverständnisse dieser
Art kaum noch zu erleben. Heute weiß
man, dass die Krankenhausseelsorge als ein integrativer Bestandteil im
Heilungsprozess der Patienten dazugehört und dass dieser Dienst weder
von Ärzten noch vom Pflegepersonal wahrgenommen werden kann. Zu
zeitintensiv und zu kompliziert sind
oft die psychischen Befindlichkeiten
schwer erkrankter Menschen. Aus
dem normalen Leben herausgerissen
müssen sie sich mit Schmerzen, Leid,
Angst, Ungewissheit und möglichem
Sterben auseinandersetzen, und die
Sinnfrage stellt sich ganz konkret. Die
Begleitung eines Seelsorgers unterstützt in dieser Lebensphase die therapeutischen Bemühungen des Mediziners manchmal ganz entscheidend.
Die Erinnerungen von damals sind lebendig geblieben. Aber es hat sich in
den Jahren danach bis heute vieles
verändert. Das Klinikum in seiner äußeren Erscheinung und in seinem
großen Spektrum von modernster
medizinischer Versorgung kann sich
heute sehen lassen. Und dass die
Krankenhausseelsorge dazugehört, ist
selbstverständlich geworden im Klinikum St. Georg.
Pfarrer Bernhard Weismann
Irgendwie wird es gehen …
Weihnachten im Krankenhaus
„Dass mir das passieren musste!
Ausgerechnet zu Weihnachten
im Krankenhaus“ – entrüstet und
enttäuscht klingt die Patientin.
Ihre beiden Bettnachbarinnen nicken verständnisvoll. Ihnen geht
es nicht anders.
gehen“, schaltet sich die Patientin in
der Mitte ein.
Tage vergehen mit Untersuchungen.
Hoffen und Bangen wechseln sich ab.
Diagnosen werden gestellt, Prognosen diskutiert. Für eine Patientin be-
Das St.-Georg-Seelsorgeteam
„Na, wenigstens sind wir nicht alleine“, versucht die Patientin am Fenster
zu trösten. „Aber wie soll meine Familie zu Hause zurechtkommen!“, erregt
sich die Patientin an der Tür. „Wer soll
das Essen kochen? Die Kinder haben
doch mit der Bescherung für die Enkel zu tun! Und mein Mann hat sich
noch nie darum gekümmert.“ „Ja, die
verlassen sich immer alle auf uns.
Und wir haben uns unentbehrlich gemacht. Aber irgendwie wird es schon
wahrheiten sich ihre Befürchtungen.
Eine andere ist erleichtert. Die Gespräche drehen sich um das Für und
Wider verschiedener Therapien, dann
wieder um Weihnachtsbräuche und
um die Familie. Auf den Nachttischen
stehen Tannengestecke neben Äpfeln
und Weihnachtsmännern.
noch nach Hause!“ „Und diesmal haben sie schon alles gemacht, und Du
kannst Dich unter den geschmückten
Baum setzen!“ „Ja. Das ist schön. Aber
irgendwie kann ich mich noch gar
nicht so richtig freuen. Ihr müsst hier
bleiben. Und irgendwie wird es dieses
Jahr so anders sein.“
„Ja, anders ist es in
diesem Jahr für uns
alle. Und trotzdem
wird es Weihnachten.
Du wirst es sehen!“
„Und auch wir beide
machen es uns heute
schön, hier. Mach Dir
mal keine Sorgen!“
Weihnachten
im
Kran­­­­ken­haus ­dre­hen
sich die ­Gedanken
ganz anders und
ganz neu um das
Fest, das uns wohl
fast allen besonders
viel bedeutet. Wir
drei vom Kranken­
haus-Seelsorge-Team
wünschen
Ihnen,
dass Sie Ihren Weg
zur Krippe finden. Sie
werden entdecken,
dass Sie ­willkom­men
sind, so wie Sie sind;
ob
angeschlagen
oder froh, müde oder zuversichtlich,
trau­­rig oder gerührt. Kommen Sie, mit
dem, was Sie haben, und dem, was Ihnen fehlt. Gott will Ihnen begegnen.
Schwester Simone Poll
Pfarrerin Ulrike Franke
Pater Nicolaus Natke
Dann kommt der Heilige Abend. Eine
Patientin wird noch am Morgen entlassen. „Sei froh! Nun kannst Du doch
StippVisite
25
Frische Brise von der
Nordseeküste
Mit fitREISEN in das Nordseehotel Freese auf Juist
Das Vier-Sterne-Nordseehotel Freese auf der ostfriesischen Insel Juist steht für Ruhe und
Erholung in einer Naturlandschaft, die seit diesem Jahr zum UNESCO Weltnaturerbe
zählt. Ein Aufenthalt in dem traditionsreichen Haus eignet sich ideal zum Stressabbau.
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Fotos: © FIT Gesellschaft für gesundes Reisen GmbH und das Nordseehotel Freese
Das gesunde Reizklima der Nordsee, kilometerlange Sand­
strände und die Beschaulichkeit der autofreien Insel sind
ideale Rahmenbedingungen für einen erholsamen Urlaub.
Gepaart mit den gesundheitsbewussten Angeboten des
Nordseehotels Freese kommen Urlauber hier zur Ruhe und
tanken neue Kraft.
Frischen Wind um die Nase wehen las­
sen sich Gäste bei dem FIT-Paket „Nor­
dic Walking Strandläufer“. Hotelgäs­
te erhalten hierbei unter fachkundiger
Anleitung eine Trainingseinheit mit
Leihstöcken am Strand inklusive Polar­
herzfrequenzüberwachung. Anschlie­
ßend stehen eine durchblutungsför­
dernde Meeresschlickpackung und eine
Ganzkörper-Sportmassage auf dem
Programm. Seewasser und Seeklima
sind die zentralen Elemente der „Tha­
lassowoche Juist“: Mit Trinkkuren, Mas­
sagen, Bädern und Packungen steigern
Teilnehmer ihr allgemeines Wohlgefühl.
Außerdem bietet das Hotel spezielle
Massage-Pakete, „Pilates zum Kenn­
lernen“, Anti-Stress-Behandlung und
Wellness-Anwen­
dungen à-la-carte.
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Hallenbad sowie eine Saunalandschaft
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26
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Beantworten Sie bitte folgende Fragen:
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•Welche Sportart üben die Gäste beim Paket „Strandläufer“
aus?
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•Wie viele Angebote für Wellness-, Beauty- sowie Kurrei­
sen hält der neue FIT-Jahreskatalog 2010 bereit?
Antworten bitte mit Adresse und Telefonnummer an:
Redaktion StippVisite, Bockhorn 1, 29664 Walsrode.
Einsendeschluss ist der 15.02.2010 Viel Glück!
Gewinnerin des Reisequiz aus der letzten StippVisite ist
R. Dohmen. Sie gewinnt zwei Übernachtungen für zwei Per­
sonen mit Verwöhnhalbpension im Gartenhotel Heusser in
Bad Dürkheim inklusive Verwöhnanwendungen.
Herzlichen Glückwunsch!
Von Schlafstörungen
bis Schlafpositionen?
Ergebnisse einer Schlafanalyse
Ausgeschlafen? Diese Frage kann
nur eine glückliche Minderheit
mit „Ja“ beantworten. Denn immer mehr Menschen leiden unter
Schlafstörungen und in der Folge
an Schlafmangel.
Laut des Marktforschungsinstituts
TNS Emnid haben 38 Prozent der
Deutschen Schlafstörungen. Als Be­
gründung gaben die Befragten Stress,
Lärm, Alkohol, falsche Ernährung,
schlechtes Licht oder trockene und
warme Luft im Schlafzimmer an. Aber
dagegen sollten Betroffene etwas tun.
Folgende Tipps sollen dabei helfen:
•Setzen Sie sich feste Zubettgehund Aufstehzeiten. So gewöhnt sich
der Biorhytmus Ihres Körpers da­
ran und Sie haben es leichter einzu­
schlafen und aufzustehen.
•Sie sollten die letzte Mahlzeit drei
bis vier Stunden vor dem Schlafen
einnehmen, da ein Völlegefühl im
Bauch auch am Einschlafen hindert.
•Statt aufregende Fernsehfilme an­
zuschauen (der Fernseher im Schlaf­
zimmer ist tabu) sollten Sie sanfte
Musik oder ein Hörbuch anhören.
•Lüften Sie Ihr Schlafzimmer gut aus
und achten Sie auf eine Schlaftem­
peratur von 18 Grad Celsius.
dings sollte die Badetemperatur 37°
C nicht überschreiten.
•Wie wäre es mit einem Schlaftrunk
circa eine halbe Stunde vor dem
Schlafengehen? Eine Tasse Baldri­
an - oder Melissentee beruhigt den
gesamten Körper. Aber auch heiße
Milch mit Honig wirkt wahre Wun­
der. Ein Gläschen Wein darf’s auch
sein.
Schlafpositionen
Bei Pärchen im Bett sind meist vier
Grundpositionen erkennbar, die be­
stimmten Beziehungsqualitäten zu­
zuordnen sind. Demnach gilt: Je um­
schlungener ein Paar einschläft, desto
größer ist die Leidenschaft, aber nicht
unbedingt die Liebe. Rücken die Part­
ner im Schlaf etwas auseinander, blei­
ben aber in Körperkontakt oder sind
einander zugewandt, gilt dies als Zei­
chen von Nähe und Wertschätzung
des jeweils anderen. Je größer aber
der Abstand wird, womöglich noch
mit zugekehrtem Rücken, desto ent­
fernter sind die Partner auch im über­
tragenen Sinn.
Der Rückenschläfer ist das Gegenteil:
eher selbstbewusst, manchmal selbst­
gefällig, häufig ein Einzelkind oder ein
verwöhntes Nesthäkchen – und oft
ein Schnarcher. Die Soldatenhaltung
– auf dem Rücken mit angelegten Ar­
men - lässt dagegen auf Reserviert­
heit und hohe Ansprüche zielen.
Ordentlich, korrekt und perfektionis­
tisch ist der Bauchschläfer. Er lebt
gerne in geregelten Verhältnissen,
kann aber auch ein dünnhäutiger
Zeitgenosse sein, wenn er auf dem
Bauch liegt und das Kissen umklam­
mert. Dem Seitenschläfer schließ­
lich wird ein ausgeglichenes Gemüt
und gesunder Menschenverstand at­
testiert. Wer noch dazu in der KlotzHaltung schläft, also seitlich mit den
Armen am Körper, gilt als gesellig und
steht gerne im Mittelpunkt.
Am beliebtesten ist die Seitenlage, die
80 Prozent der Befragten bevorzugen.
Und bei der Schlafkleidung siegte der
Pyjama mit 47 Prozent über Nacht­
hemd und T-Shirt.
Auch die Singles blieben nicht von der
Schlafanalyse verschont. Wer gerne in
der Fötus-Haltung schläft, also seit­
lich mit angezogenen Knien, soll be­
sonders sensibel und gefühlsbetont,
kreativ und praktisch veranlagt sein.
•So schön es auch aussieht, Zimmer­
pflanzen produzieren nachts unge­
sundes Kohlendioxid und können
Schlafstörungen begünstigen.
•Ein warmes Bad entspannt die Mus­
keln und beruhigt den Geist. Aller­
StippVisite überregional
27
Ein Haus mit
langer Tradition
Die Kinderklinik Wermsdorf bietet eine patientennahe, kindgemäße ambulante und stationäre Medizin
Der Klinikaufenthalt eines Kindes
bedeutet für Eltern wie Kinder
und Jugendliche einen Einschnitt
in den gewohnten Alltag. Deshalb ist es gut, bereits im Vorfeld
über die Räumlichkeiten und Abläufe informiert zu sein. Aus diesem Grund entsteht derzeit eine
Patienteninformationsbroschüre des Klinikums, speziell für Kinder und Jugendliche sowie deren
Eltern.
Die Kinderklinik am Fachkrankenhaus
Hubertusburg in Wermsdorf wurde
bereits vor 55 Jahren im Haus 100 auf
Hubertusburg eröffnet und kann somit auf eine lange Tradition zurückblicken. Im Jahr 2006 bedeutete die
Entscheidung zur vollständigen Rekonstruktion dieses Hauses den zeitlich begrenzten Umzug der Klinik in einen Container. Seit September 2009
befindet sich die Kinder- und Jugendklinik am Fachkrankenhaus Hubertusburg nun wieder im Haus 100, das
jetzt – aufwendig generalsaniert –
hervorragende Möglichkeiten für eine patientennahe, kindgemäße ambulante und stationäre Medizin bietet.
Das rekonstruierte Haus 100 ­wurde
durch einen Neubau erweitert. Im Erd­
geschoss dieses Anbaus finden nun
unter optimalen Bedingungen die seit
2007 neu etablierten DispensaireSprechstunden statt, die von den Ärz­
ten der Region sehr gut angenommen
wurden. Sie umfassen die Fachgebiete
Neuropädiatrie, Gastroenterologie und
Hepatologie, Rheumatologie, Nephrologie, Endokrinologie, Kardiologie, Genetik, Kinderchirurgie, Neugeborenen-
28
StippVisite
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am
Fachkrankenhaus Hubertusburg
nachbetreuung, Allergie, Psychologie,
Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Die Kinderklinik ist traditionell eine
wichtige Adresse für die Bewohner
der Region. Viele akut erkrankte Kinder
werden ambulant „in der Hub“ vorgestellt, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Die Zahl dieser ambulant vorgestellten
Patienten ist in den vergangenen zwei
bis drei Jahren deutlich angestiegen.
Im neuen Anbau von Haus 100 sind
auch die Bedingungen für die tägliche
Notfallsprechstunde hervorragend.
Natürlich bleibt es bei der Mehrzahl
der kleinen Patienten, die in der Notfallsprechstunde vorgestellt werden,
bei einer ambulanten Behandlung. Ein
Teil dieser Kinder bedarf aber der stationären Fürsorge. Somit ist die Klinik
darauf eingestellt, Patienten mit verschiedensten akuten Erkrankungen zu
versorgen. Das betrifft Kinder mit Infektionen der Luftwege, der Lunge, der
Nieren, kleine Patienten mit SchädelHirn-Traumen, Fieberkrämpfen, Säuglinge und Kleinkinder mit schwerwiegenden Durchfallerkrankungen und
so weiter. Für diese Akuterkrankungen
stehen 13 Betten zur Verfügung. Die
Mitaufnahme eines Elternteils ist insbesondere bei Kleinkindern und Kindern mit chronischen Erkrankungen
erwünscht und ohne Problem möglich.
Die Patienten können selbstverständlich zu jeder Zeit besucht werden.
Die Klinik ist seit Jahren für die Diagnostik und Therapie neuropädiatrischer Krankheiten anerkannt. Hier
werden zum Beispiel Patienten mit
Epilepsien, aber auch geistig und kör-
perlich behinderte Kinder mit schwerwiegenden Erkrankungen betreut. Die
individuelle Versorgung der Patienten
erfolgt unter dem Einsatz moderner
physiotherapeutischer Behandlungsverfahren.
In den letzten Jahren sind zwei weitere Bereiche hinzugekommen: die
pädiatrische Gastroenterologie und
Nahrungsmittelallergie. Viele Kinder
mit Neurodermitis, aber auch mit unklaren Durchfällen, mit Refluxkrankheit und anderen gastroenterologischen Symptomen leiden an einer
unerkannten Nahrungsmittelallergie.
Die Diagnose ist letztlich ausschließlich nur durch eine stationäre doppelblinde placebokontrollierte Nahrungsmitteltestung zu klären.
In der Klinik werden auch vital ungestörte Neugeborene der benachbarten
Geburtsklinik in Oschatz betreut. Früh-
Zwei Standorte
Das Klinikum St. Georg verfügt
unter anderem über eine Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin
so­wohl am Standort Eutritzsch
als auch am Fachkrankenhaus
Hubertusburg in Wermsdorf,
welches seit 2006 Bestandteil der
St. Georg Unternehmensgruppe
ist. Geschäftsführender Chefarzt
beider Kliniken ist Professor Dr.
med. Thomas Richter. Gegenstand
des heutigen Artikels ist die
Kinderklinik in Wermsdorf.
Die Vorstellung der Kinderklinik
am Standort Leipzig/Eutritzsch
erfolgt in der nächsten Ausgabe
dieser Zeitschrift.
geborene und kritisch kranke Neugeborene werden dagegen im Rahmen
einer engen Kooperation in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in
Leipzig behandelt. Hier gilt: Betreuungssicherheit geht vor regionaler Patientenbetreuung.
chosoma­ti­­­schen
­Krankheitsbildern
wie Auf­merk­­samkeits-Defizit-Hyper­
akti­vi­­täts-Syndrom (ADHS), So­zial­
ver­­­hal­tensstörungen,
Bettnässen,
Stuhl­schmieren, chronischen Bauchschmerzen von speziell geschultem
Personal betreut.
rapieprogramms um diese schwierige Patientengruppe. Zur Behandlung
gehören Ergotherapie, Reittherapie,
Psychomotorik sowie verhaltenstherapeutische Einzel- und Gruppengespräche.
Psychosomatik ist eine wesentliche
Das Hauptaufgabengebiet sieht die
Neben der erfahrenen Oberärztin und
und sehr wichtige Ergänzung des diKlinik für Kinder- und Jugendmedizin
den Stationsärzten kümmern sich zwei
agnostischen und therapeutischen
in der pädiatrischen Psychosomatik.
Psychologinnen, ausgebildete KinderSpektrums der Klinik für Kinder- und
Im Freistaat Sachsen gibt es nur zwei
krankenschwestern, ein Lehrer sowie
Jugendmedizin in Leipzig.
Kinderkliniken mit psychosomatischer
Physiotherapeuten im Rahmen eines
Ausrichtung, eine davon ist die Klimultimodalen Diagnostik- und TheProfessor Dr. med. Thomas Richter
nik in Wermsdorf.
Zwölf
Diagnostisches Leistungsspektrum
Betten sind der
Die Klinik bietet neben den üblichen laborchemischen Untersuchungen folgende diagnostische Methoden an:
psycho­so­ma­ti­­
•Bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, Ultraschalluntersuchungen Bauch, Schilddrüse, Schädel und Hüfte)
schen Diagnos­
•Neurophysiologische Diagnostikverfahren (EEG, EMG, Nervenleitgeschwindigkeit)
tik und Thera•Überprüfungen der Hirnaktivitäten durch optische und akustische Reize
pie zuge­ordnet.
•Entwicklungsdiagnostik
In der Klinik
•Lungenfunktionsdiagnostik
­wer­­­den Kinder
•Gastroenterologische Funktionsdiagnostik
und Ju­gend­
(H2-Atemtests, 13C-Harnstoff-Atemtest, doppelblinde placebokontrollierte Nahrungsmitteltestung)
liche mit psy­­­­
Gefragte Leipziger Adresse
100 Jahre Stadtgeschichtliches Museum in Leipzig
Vor 100 Jahren wurde das Stadtgeschichtliche Museum im Alten
Rathaus, dem bedeutendsten Renaissancebauwerk Leipzigs, mit
der feierlichen Ausstellung zum
500-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig eröffnet. Die Basis des neuen Museums bildeten
die hochgeschätzten Sammlungen, welche die Mitglieder
des Leipziger Geschichtsvereins
seit 1867 zusammengetragen
hatten.
Stadtgeschichte und rückt das Stadtgeschehen ins Bewusstsein der Leipziger Öffentlichkeit. Das Spektrum der
Sonderausstellungen erstreckt sich
von der Geschichte der Universitätsstadt im frühen Mittelalter bis hin zur
Gegenwart. Die breite Palette der verschiedenen Sammlungen dokumentiert in ungewöhnlicher Vielfalt alle Bereiche der Entwicklung Leipzigs.
Dazu dienen aktuell auch ständig
wechselnde Ausstellungen, Schausammlungen und Publikationen.
Das Stadtgeschichtliche Museum ist
heute ein Geflecht mehrerer Häuser mit jeweils unterschiedlichen thematischen Kernpunkten und versteht
sich als Institution Leipziger Kulturgeschichte. Es sammelt Zeugnisse der
Ab 2012 wird das Stadtgeschichtliche
Museum in dem 2004 eröffneten
Neubau im Böttchergässchen, direkt
im Stadtzentrum, unsere Ausstellung
„800 Jahre St. Georg“ präsentieren. Da
das Museum zu den meistbesuchten
Zeugnisse der Stadtgeschichte finden Interessierte auch im alten Rathaus
Sehenswürdigkeiten Leipzigs zählt,
beschert der runde Geburtstag dem
St. Georg viel Prominenz und Ansehen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Als weitere Projekte sind die
Veröffentlichung des Buches „800
Jahre Krankenhaus St. Georg in Leipzig“ und andere vielfältige Veranstaltungen geplant.
StippVisite
29
Aufgeschnappt
Rezeptfrei heißt nicht harmlos
Erkältungsmedikamente im Alter gezielt auswählen
Nicht immer ist das vom Patienten
gewünschte Präparat zur Selbstme­
dikation individuell geeignet. Das be­
legt eine bundesweite Studie der AB­
DA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände. Bei einigen Er­
kältungsmitteln ist im Alter und bei
chronischen Erkrankungen Vorsicht
geboten. Zum Beispiel ist der husten­
stillende Wirkstoff Dextromethro­
phan nicht geeignet bei chronischen
Atemwegserkran­kungen. Bei grünem
Star (Glaukom) oder
Pros­t ata­e r­k ran­k un­­gen
kann die Anwendung
von abschwellenden Na­
sensprays kritisch sein.
Schmerzmittel mit dem
Wirkstoff
Ibuprofen
sollten bei einer Dauer­
therapie mit niedrig do­
sierter Acetylsalicylsäure
(ASS) zeitlich versetzt einge­
nommen werden.
Im Alter verringert sich unter ande­
rem das Durstgefühl, der Mund ist oft
trocken. Flüssige Präparate oder über­
zogene Arzneiformen wie Pellets sind
dann leichter einzunehmen als große
Tabletten. Da ältere Menschen oft oh­
nehin schon mehrere Medikamente
einnehmen, sollten sie Erkältungsme­
dikamente mit nur einem Wirkstoff
Kombinationspräparaten vorziehen.
So können Wechselwirkungen redu­
ziert werden. Beratung erhält jeder in
seiner Apotheke.
Quelle: news aktuell
Nasensprays – und was man
darüber wissen sollte
Im Herbst treten Erkältungen häufiger
auf. Ihre Symptome wie Schnupfen
oder Husten können gut mit rezept­
freien Arzneimitteln behandelt wer­
den. Aber rezeptfrei heißt nicht harm­
los: Abschwellende Nasensprays oder
-tropfen sollten nicht länger als eine
Woche ohne Unterbrechung einge­
setzt werden, rät die Bundesapothe­
kerkammer. Die Nasensprays helfen
kurzfristig gegen Schnupfen, schä­
digen aber bei langfristiger Anwen­
dung die Nasenschleimhaut bis hin
zum möglichen Absterben des Ge­
webes. Dies gilt für Nasensprays mit
Wirkstoffen wie Xylometazolin, Oxy­
metazolin oder Tramazolin, die die
Blutgefäße in der Nasenschleim­
haut zusammenziehen. Gleichzeitig
30
StippVisite überregional
gewöhnt sich die Nasen­
schleimhaut an die stän­
dige Gabe des Nasensprays
– der Verzicht auf die Arz­
neimittel ist dann nur noch
schwer möglich.
Apotheker geben gerne zu­
sätzlich weitere Tipps zur
Anwendung. Nasensprays
sollten aus hygienischen
Gründen grundsätzlich nur von einer
Person benutzt werden. Sie sind nach
dem Anbruch nur begrenzt haltbar,
denn sie werden durch das Nasen­
sekret leicht mikrobiell verunreinigt.
Quetschfläschchen sollten immer zu­
sammengedrückt aus der Nase gezo­
gen werden, um ein Einsaugen
von keimhaltigem Sekret zu vermei­
den. Außerdem dürfen sie nicht kopf­
über angewendet werden, sonst kann
es zu Überdosierungen kommen. Vor
jeder Anwendung eines Nasensprays
sollte man sich die Nase putzen.
Quelle: ABDA
Das letzte Wort hat: Birgit Russell
Oh, du fröhliche
Weihnachtszeit
Ich bin sicher, spätestens wenn
Sie diese StippVisite lesen, fällt
Ihnen ein, dass Sie auch noch
nicht alle Weihnachtsgeschenke
haben. Jedes Jahr dasselbe. Immer auf den letzten Drücker.
Kein Wunder, als Arbeitnehmer
hat man kaum eine Chance, in
Ruhe Geschenke auszusuchen.
Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen
aussieht, aber bei mir spielt sich
der Geschenkekauf folgendermaßen ab.
Ich wohne auf dem Land und ha­
be Kleinstädte in der Nähe. Da ich der
Meinung bin, dass hier die Geschäfte
kaum das haben, was ich suche (was
ich suche, weiß ich eigentlich gar
nicht), fahre ich meistens Samstag
vor Weihnachten in die Großstadt –
wie alle aus der Umgebung von 60
oder mehr Kilometern. Bis ich einen
Parkplatz gefunden habe, ist schon
wertvolle Einkaufszeit verstrichen.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen,
was ich eigentlich schenken will, ge­
he ich zuerst in das größte Kaufhaus.
Hinter der Tür gleich die Kosmetik­
abteilung. Und die ist voll mit Män­
nern, die in ihrer letzten Verzweiflung
– man erkennt es am Gesicht – doch
wieder ein Parfum kaufen. Ein Parfum
für meine Tochter wäre auch eine gu­
te Idee. Problem: An der Kasse steht
eine Schlange bis Meppen und am
Einpacktisch setzt sich diese fort.
Ich lasse es und versuche
weiterzugehen –
beschwerlich.
Dann sehe ich schöne Unterwäsche.
Aber welche Konfektionsgrößen ha­
ben meine Töchter? Das fällt ja al­
les so unterschiedlich aus. Ist riskant,
muss eventuell wieder umgetauscht
werden. Vielleicht Schmuck? Habe ich
letztes Jahr gekauft. Gefiel ihr nicht.
Eine Handtasche? Das wär’s. Wieder
die Unsicherheit, ob ich das Richtige
kaufe. Nach Pullovern, Jacken oder
Hosen brauche ich nicht zu schauen.
Da sind die Töchter äußerst pingelig.
Ach, da sind ja Hemden. Die braucht
ein Mann immer. Das, was mir ge­
fällt, ist natürlich nicht mehr in der
richtigen Größe vorhanden. Eigent­
lich braucht er noch einen Schlaf­
anzug. 65 Euro? Nein, das ist mir zu
teuer. Ich hätte ja gern einen im An­
gebot. Aber die sehen auch entspre­
chend aus.
Ich bin jetzt schon zwei Stunden un­
terwegs und habe das Gefühl, kei­
ne Luft mehr zu kriegen. Ein Kaffee
könnte eventuell meine Stimmung
wieder heben. „Entschuldigung, gibt
es hier ein Restaurant oder Café?“
„Dritte Etage.“ Dort sieht es aus wie
im Restaurant eines überfüllten Allinklusive-Urlaubshotels. Ein Kampf
um Tische und Stühle, sowie Essen
aus der Selbst­
bedienungstheke, dazwischen Kinder,
die vor Übermüdung und Enge ihre
Wutanfälle ausleben, ein paar ande­
re spielen Fangen, Kellnerinnen ren­
nen wie ferngesteuert vom Tisch zur
Schwingtür in die Küche und zurück.
Im Hintergrund spielt zur Beruhigung
Jingle Bells.
Ich sehe zu, dass ich rauskomme und
erlebe die gleichen Massen in wei­
teren Geschäften. In dem Moment
verstehe ich mich selbst nicht mehr.
In keinem Jahr war es anders, und ich
habe nichts dazugelernt. Ich mache
mich erfolglos auf den Rückweg und
fahre in unsere Kleinstadt. Dort fin­
de ich ohne große Drängelei Parfum,
ein Hemd, einen bezahlbaren Schlaf­
anzug, Schmuck (den ich im Notfall
ohne umständliche Fahrerei schnell
umtauschen könnte) und weitere
Kleinigkeiten.
Am Heiligabend bekommen die Kin­
der dann ihr Kuvert nach dem Mot­
to: Kauf dir bitte selber etwas Schö­
nes. Und die kleinen Geschenke, die
mich eine Menge Nerven gekostet ha­
ben. Dieses Jahr wird es anders – oder
doch nicht?
Ich wünsche Ihnen eine
gesegnete, stressfreie und
fröhliche Weihnachtszeit!
StippVisite überregional
31
FloraFarm Ginseng.
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