Battle of Kingdoms - Festung der Helden - cinekorea

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Battle of Kingdoms - Festung der Helden - cinekorea
[CINEKOREA]
Battle of Kingdoms - Festung der Helden
Beigesteuert von Sascha Klie
Thursday, 01 May 2008
Letztes Update Thursday, 01 May 2008
Battle of Kingdoms - Festung der Helden
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OT: Muk Gong Alternativ-Titel: A Battle of Wits
Land: VR China, Südkorea, Japan, Hongkong 2006
Regie: Jacob Cheung (Chi Leung Cheung) Drehbuch: Jacob Cheung, Kenichi Sakemi Buchvorlage: Comic
„Bokkou“ von Hideki Mori
Darsteller: Andy Lau (Lui Dehua), AHN Sung-ki, Wang Zhi Wen, Fan Bing Bing, Wu Chi Lung, Chin Siu-hou, CHOI Siwon, Tin Chiu Hung, Shaan Price, Ma Wu, Nicky Wu Musik: Kenji Kawai Kamera: Zensho Sakamoto
Länge: 127 Min.
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Chinesisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 16:9, Anamorph 2,35:1
Extras: Bonus-DVD: Making of ... (13 Min.), Behind the Scenes (9 Min.), Special Effects (20 Min.), Interviews mit den
Hauptdarstellern (9 Min.)
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: splendid-film in der Amazia-Reihe
Eine Geschichte aus der Frühzeit Chinas. Lange vor der Reichseinigung durch den ersten Kaiser führten die sieben
unterschiedlichen Nationen des Landes Krieg untereinander. So zieht das Volk der Zhao gegen die Nation der Yan. Auf
dem Weg dorthin zieht die Streitmacht von 100.000 Mann auf die unabhängige Stadt Liang. Die befestigte Stadt kann sich
einer solchen Übermacht nicht erwehren und sieht mit Furcht der Eroberung und Plünderung wie der Versklavung
entgegen. So baten sie um Hilfe beim Mozi-Klan. Die Kriegerkaste hat einen Ehrencodex, der Leuten in Bedrängnis deren
selbstlose Hilfe zukommen läßt. Es kommt aber nur ein Mozi-Krieger an. Der umherziehende Ge Li bietet seine
Unterstützung an, fordert aber vom König den Oberbefehl über die 4000 Kämpfer der Stadt. So nimmt der Monarch die
Kapitulationserklärung zurück und legt sein Schicksal in die Hand von Ge Li. Der Thronfolger, Prinz Chi und die Generäle
sind zunächst sehr skeptisch, wie ein einzelner Mann eine Armee von 100.000 aufhalten will. Doch Ge Li kennt sich aus in
Strategie und psychologischer Kriegsführung. Er läßt die Palastmauern abreißen um innerhalb einer Woche einen zweiten
Schutzwall an der schwachen Südseite der Stadt zu errichten. Mit vielen weiteren Tricks kann er tatsächlich eine erste
Angriffswelle der Zhao unter ihrem General Xiang Ya-zhong abwehren. Der alte Kriegsmann fühlt sich in seiner Ehre
gekränkt und will unter allen Umständen die Stadt einnehmen. Sie graben Tunnel unter der Befestigung, doch Ge Li ahnt
deren Pläne und leitet Gegenmaßnahmen ein. Wieder gelingt die List und ein Sieg liegt in der Luft. Die Popularität des MoziKriegers, dessen Philosophie die allumfassende Liebe ist und dem der Krieg ein Gräuel ist, steigt unter der Bevölkerung
stetig. So fürchtet der König und dessen Berater eine Gefahr für den Thron und lassen Ge Li und alle verhaften, die seiner
Philosophie anhängen. Mit Hilfe des Prinzen gelingt ihm die Flucht. Die nach der letzten Niederlage zurückgewichenen
Truppen der Zhao kehren zurück. Die sich in Sicherheit wähnende Stadt ist ihnen nun schutzlos ausgeliefert. Der
„Battle of Kingdoms“ steht in einer langen Reihe von asiatischen Monumentalfilmen der letzten
Jahrzehnte, deren pittoresken Massenszenen an die Epen wie „Kagemusha“ oder „Ran“ (A.
Kurosawa, 1979 bzw. 1984) erinnern. Bildgewaltige antike Schlachten wurden nicht nur in Hollywood seit
„Gladiator“ (2000) und Petersens „Troja“ (2004) wieder verstärkt gewünscht. Auch in China
wurden gewaltige Schlachten-Panoramen wie in Chen Kaiges „Wuji“ (2005), Jackie Chans „The
Myth“ (2005) oder Zhang Jimous „Hero“ (2002) inszeniert. Der Hongkonger Regisseur Jacob
Cheung steht somit in einer bedeutenden Reihe großer Kollegen. Der Regisseur, der in den letzten 2 Jahrzehnten bisher
13 Filme, darunter zumeist Dramen, vorgelegt hat, beschreitet hier für sich Neuland. Die internationale Crew und die rund
1000 Komparsen zu koordinieren war sicherlich eine Herkulestat. Die Pyro-Effekte sind beeindruckend, wenn auch nicht
einmalig. Bemerkenswert auch die gradlinige Kamera des Japaners Sakamoto, der oft in langen Fahrten ein fahriges
Zerstückeln der Szene erspart. Die langen Shots sind sogar angenehm, weil sie den Überblick in einer wildbewegten
Einstellung ermöglichen. Die Effekte mit slow-motion und Standbildern kommen aber eher verstaubt rüber. Auch die
sekundenlangen Schwarzblenden stören den Ablauf eher als das sie als filmerisches Mittel Wirkung erzielen. Die
Filmmusik wurde ebenso einem Japaner überlassen, wobei die choralartigen Gesänge, die Kenji Kawai („Antarctic
Journal“, „The Seven Swords“) komponiert hat, eher als enervierend charakterisiert werden können.
Gedreht wurde in der atemberaubenden Landschaft von Bashang in der Inneren Mongolei. Die Crew wurde international
zusammengestellt und vereint ein Spektrum bekannter Namen aus Fernost. So brilliert Andy Lau („Drunken
Master“, „Internal Affairs“) einmal mehr durch seine bestechende Bildschirmpräsenz. Der
Protagonist, den in Asien jedermann kennt, weist durch Rollen in fast 140 Filmen, die gesamte schauspielerische
Bandbreite auf. Die Stunts, die er oftmals selbst übernimmt, wurden ihm bei den Dreharbeiten hier zur Falle, sodaß er sich
das Bein verletzte, er dennoch weiterdrehte. Sein Counterpart ist niemand geringerer als Koreas bekanntestes
Leinwandgesicht: Ahn Sung-ki, der sein goldenes Bühnenjubiläum 2006 feierte und in weit über 70 Rollen schlüpfte. Nicht nur
seine einmalige sonore Stimmlage auch seine herzliche Professionalität ließen ihn 2007 wieder zum beliebtesten
Schauspieler Koreas werden. Er spielte schon alles vom Polizisten über einen Gagman bis zum Präsidenten. Ebenso sind
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ihm historische Rollen wie auf den Leib geschrieben (u.a. „Chihwaseon“, „Duelist“). Die
Rolle des chinesischen Generals Xiang Ya-zhong nimmt man ihm nicht nur wegen seines charismatischen Auftretens
und dem konsequenten Eintreten für seine militärischen Ideale ab. Die persönliche Rache nach der erlittenen Niederlagen
wird zur Triebfeder seines Ehrgeizes nicht aufzugeben. Im heroischen Auge in Auge mit dem respektierten Gegner
entwickelt er seine Auffassung von ritterlicher Kriegerwürde. Ihm zur Seite spielt der junge Choi Si-won den Prinzen Chi.
Er hat sich bislang als Musiker in der Popgruppe ‚Super Junior‘ einen Namen gemacht und drehte hier
seinen ersten Spielfilm. Hinzu kommt mit Nicky Wu („Never Say Goodbye“) einer der beliebtesten TaiwanChinesen mit ins Boot. Der Sänger der Boyband „The Little Tigers Group“ spielt hier den Bogenschützen Zi
Tuan, der sich an die Seite Ge Lis stellt. Mit der Chinesin Fan Bing Bing wird die weibliche Lücke geschlossen, wenn sie
auch als Anführerin der Kavalerie eine typische Männerrolle besetzt. So entstand durch das Zusammenspiel von Chinesen
aus dem Mutterland, Taiwans und Hongkongs mit den Kollegen aus Korea und der Crew aus Japan ein fernöstliches
Gesamtwerk wie es sich ähnlich bereits bei der multinationalen Produktion Chen Kaiges „Wu Ji“ im Vorjahr
(2005) bewährt hatte, als neben dem Hauptdarsteller Jang Dong-kun, Cecilia Cheung und Hiroyuki Sanada agierten.
„Battle of Kingdoms“ wurde mit dem Hongkong Film Award 2007 für Best Film Editing ausgezeichnet und
gewann den „Goldenen Hahn“ in Peking für Best Art Direction.
Bild und Ton der DVD kommen gut und klar herüber. Die Bonus-DVD ist eher weniger bemerkenswert. Die einzelnen
Kapitel sind nicht stimmig getrennt und die Interviews mit den Schauspielern (außer Andy Lau) fehlen. Die
Synchronisation scheint genau und inhaltlich genügend. Gute Auswahl an deutschen Stimmen, die den Protagonisten
gerecht wird. Fazit: Engagiertes Monumentalwerk mit großartigen Protagonisten. Idealistische Botschaft, die sich gegen
die herrschende Meinung stellt. Sätze, wie: „Prinz, erweitert Euren Horizont, unsere schöne Welt ist viel weiter als
ihr denkt!“ oder „Gibt es einen Grund, warum sich Menschen umbringen sollten?“, verleihen der
Botschaft des Gut-Menschen Nachdruck. Entgegen der buddhistischen Lehre, wo jedem Individuum sein Platz in der
Gesellschaft zugewiesen wird und man sein Schicksal annehmen muss, oder dem Konfuzianismus, wo die Hierarchie
unumstößlich ist und Gehorsam erste Pflicht ist, wird hier ein Weltbild der Harmonie und Einheit entwickelt, dass es ein
Ende des Blutvergießen erst nach einer Reichseinigung geben könne. In wie weit hier Konnotationen auf die heutige
Situation angelegt sind, lasse ich dahin gestellt, sind mir jedoch evident.
(Dank an splendid film für die Bereitstellung der Rezensions-DVD)
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