Elektrisch zum Leichtgewicht

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Elektrisch zum Leichtgewicht
Blasformen
SPECIAL
BLASFORMEN. Energieeffizienz und Ressourcenschonung werden auch beim Blasformen immer wichtiger. Dabei konzentrieren sich die Maschinenhersteller
auf unterschiedliche Bereiche wie Antriebs- und Werkzeugkonzepte, Verfahrensentwicklungen, Bauteildimensionierung und Qualitätssicherung.
Elektrisch zum
Leichtgewicht
dorf, untersucht die Dr. Reinold Hagen
Stiftung, Bonn, eine Partielle Wanddickensteuerung (PWDS) in Kompaktbauweise. Zudem soll im theoretischen Auslegungsprozess (CAE-Techniken/Simulation) die Simulationsgenauigkeit erhöht werden, um vorab
qualitative Aussagen über Bauteileigenschaften zu ermöglichen (Bild 2).
Im Blasformen lassen sich komplexe
Hohlkörper für unterschiedliche Anwendungen in den Bereichen der Verpackungen oder der technischen Bauteile produzieren. Stetige Weiterentwicklungen sichern den technischen
Vorsprung des Verfahrens im Besonderen durch eine hohe Flexibilität der
Anlagentechnik und einen hohen
Automatisierungsgrad bei gleichzeitig effizientem Ressourceneinsatz.
V Halle 6, Stand C66
Bekum
Kautex Maschinenbau
Vollelektrisches
Schließsystem
Integrierte
Produktionsüberwachung
Die Hochleistungsblasformmaschine
KLS 8-100 der Kautex Maschinenbau
GmbH, Bonn, stellt Verpackungen unter sehr hohen Qualitätsstandards
(Bild 1) her. Dabei ist das Konzept der
Anlagen flexibel aufgebaut, sodass
sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten
ergeben. Nach Angaben des Herstellers werden im laufenden Produktionsbetrieb Ausschussbauteile
mittels integrierter Dichtigkeitsprüfung, automatischer Artikelgewichtskorrektur und Kameraprüfsystemen
zur visuellen Artikelkontrolle identifiziert und ausgesondert. Neben dem
Erfassen der Prozessparameter und
Artikelinformationen werden innerhalb der Produktionsüberwachung
kontinuierlich der Gesamtenergieverbrauch und die Linieneffizienz geprüft. Zusätzlich ist das pro-aktive
Kautex-Wartungssystem integriert.
Bild 1. Die Hochleistungsblasformmaschine KLS 8-100 hat ein flexibles
Anlagenkonzept, um das Einsatzfeld zu erweitern (Foto: Kautex Maschinenbau)
Dr. Reinold Hagen Stiftung
Partielle Wanddickensteuerung
Aufgrund von Ressourcenschonungen
werden blasgeformte Hohlkörper kontinuierlich dünner und leichter. Ziel des
im Rahmen von CheK.NRW geförder-
V Halle 14, Stand A18 und A16
ARTIKEL ALS PDF unter
www.kunststoffe.de
Dokumenten-Nummer KU110517
Bild 2. Durch ein Projekt mit einer Hochschule und einem
Ingenieurbüro soll
die Simulationsgenauigkeit im theoretischen Auslegungsprozess erhöht werden (Bild: Dr. Reinold
Hagen Stiftung)
V Halle 14, Stand C03
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Kunststoffe 9/2010
W 2010 Carl Hanser Verlag, Mbnchen
ten Gemeinschaftsprojekts „Materialund Ressourceneffizienz für Kunststoffhohlkörper (MatRes)“ ist daher,
die Material- und Ressourceneffizienz
bei der Produktion von Verpackungsartikeln unter 3 l zu verbessern. In Zusammenarbeit mit der Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin, und
dem Ingenieurbüro Feuerherm, Trois-
Produktivität und Wirtschaftlichkeit
spielen bei der Entwicklung von Blasformmaschinen eine entscheidende
Rolle. Die Bekum Maschinenfabriken
GmbH, Berlin, hat deshalb eine
Generation an Blasmaschinen entwickelt, die sich durch eine modulare Bauweise auszeichnet und für eine
Oben- und Untenkalibrierung ausgelegt ist. Weiterhin ist die Generation
mit der Bezeichnung BM-X07 mit einem vollelektrischen Schließsystem
(Typ: Eblow) ausgestattet, das anschlagfreie Maschinenbewegungen
ausführt. Neben einer verbesserten
Lebensdauer erreicht das System
eine hohe Positioniergenauigkeit von
0,01 mm bei schnellem und symmetrischem Schließkraftaufbau sowie
einwandfreier Abquetschung. Im Vergleich zu traditionellen, hydraulischen Systemen soll der vollelektrische, wartungs- und geräuscharme
Antrieb Energieeinsparungen von bis
zu 50 % bei zusätzlich verkürzten
Trockentaktzeiten ermöglichen. Auf
der Messe wird exemplarisch das
Modell Eblow 307 DL mit einer
Schließkraft von 10 t demonstriert.
www.kunststoffe.de/Kunststoffe-Archiv
Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern
SPECIAL K 2010
Blasformen
Werkzeugs verdoppelt werden. In
Kombination mit der größten
Streckblasmaschine des Herstellers
(30 Blasstationen) können über
80 000 Flaschen pro Stunde produziert werden.
KHS
Programm für Flaschenkonzepte
Mit Corpoplast und Plasmax zeigt
die KHS GmbH, Dortmund, Lösungsangebote rund um die Flaschen aus
PET: Die Flaschenkonzepte wurden
alle mit dem Programm Bottles &
Shapes entwickelt und getestet. Damit will das Unternehmen seine
Kunden von der ersten Idee bis zur
industriellen Herstellung von Kunststoffhohlkörpern begleiten können.
Aus Nachhaltigkeits- und Kostengründen ist die Entwicklung von
leichtgewichtigen PET-Flaschen ein
wesentlicher Punkt im Rahmen des
Bottles-&-Shapes-Programms. Eine
entwickelte 1,5 l-PET-Flasche für
stilles Wasser mit einem Gewicht
von 17,9 g wird ebenfalls auf der
Messe vorgestellt (Bild 3). Nach Angaben von KHS laufen momentan
Tests in Bezug auf eine Umsetzung
in einer kommerziellen Produktionslinie.
V Halle 15, Stand B06
Krones
Prozess- und
Designfreiheit
erhöhen
V Halle 13, Stand A75
Uniloy Milacron
Vollelektrische Antriebstechniken
Die Uniloy Milacron Srl, Magenta/Italien, führt die vollelektrische Blasformmaschine UMA 12 SeCo2 EnergiaZero vor (Bild 4). Nach Angaben des Herstellers ist die Blasanlage für eine sequenzielle Coextrusion zwei verschiedener Kunststoffe ausgelegt, um dreidimensionale Luftführungen für Turbomotoren herzustellen. Die vorgestellte Maschine vereint traditionelle Konzepte
der sequenziellen Coextrusion mit neuen elektrischen Antriebstechniken. Sowohl die holmlose Schließeinheit mit Kniehebel, die sequenziellen Düsensysteme als auch die im Blaskopf eingesetzte radiale Wanddickensteuerung sind
vollelektrisch ausgestattet.
Grundlage für den vollelektrischen Antrieb bilden verschiedene Servomotoren, deren Einsatz neben einem geräuscharmen Betrieb auch eine starke Reduzierung des Energieverbrauchs im Vergleich zu hydraulischen bzw. hybriden
Antrieben zur Folge hat. Darüber hinaus sind vollelektrische Düsensysteme sehr
genau, sodass reproduzierbare Ausstoßvorgänge eine ausgezeichnete Kontrolle
der Übergangszone zwischen den Kunststoffen gewährleisten.
Bild 3. Mit dem Programm Bottles
& Shapes werden leichtgewichtige Flaschenkonzepte entwickelt;
hier eine 1,5 l-PET-Flasche mit einem Gewicht von 17,9 g für stilles
Wasser (Foto: KHS)
V Halle 14, Stand B68
Die auf die Verpackungsindustrie fokussierte Sacmi Imola S.C., Imola/Italien, demonstriert ihre aktuelle Maschinentechnik zur Herstellung von
Kunststoffhohlkörpern im Streckblasprozess. In Zeiten steigender Energiepreise soll die Kapazität und Produktionsleistung der Anlagen auch
bei der Herstellung von Flaschen mit
kleinen Volumen effektiv ausgenutzt
werden.
Aus diesem Grund hat das Unternehmen ein Werkzeugkonzept
entwickelt, das zwei Kavitäten in einer Blasstation vereint. Die Produktionsleistung bei der Herstellung
von Flaschen mit bis zu 0,5 l Volumen kann durch den Einsatz dieses
Bild 4. Die vollelektrische Blasformmaschine UMA 12 SeCo2 EnergiaZero
produziert Teile im sequenziellen Coextrusionsverfahren und ist
dafür mit verschiedenen elektrischen Antriebstechniken ausgestattet
(Foto: Uniloy Milacron)
Eine alternative Infrarot-Heiztechnik
stellt die Krones AG, Neutraubling, mit
dem Konzept des FlexWave-Heizofens
vor. Ausgelegt für ihre ContiformStreckblasmaschine soll der Heizofen
in erster Linie durch seinen deutlich
niedrigeren Energieverbrauch überzeugen. Dem Hersteller zufolge arbeite das Konzept unabhängig von Einflussgrößen wie Preformfarbe, Mate-
Sacmi
Werkzeug
verdoppelt
Ausstoß
Bild 5. Im ProShape-Verfahren
lassen sich durch gezielte Temperierung der Preforms ovale Kunststoffbehälter herstellen
(Foto: Krones)
rial (Polyethylenterephtphalat – PET)
oder Recyclinganteil.
Eine deutlich optimierte Produktion von ovalen Kunststoffbehältern
verspricht das ProShape-Verfahren
von Krones. Die bereits etablierte
Aufheiz- und Streckblastechnologie
der aktuellen Maschinenserie wird
dabei mit einem Modul zur Orientierung und gezielten Temperierung der
Preforms kombiniert. Damit haben
Produktentwickler die Möglichkeit,
komplexe Designs unter leichtbauspezifischen Gesichtspunkten zu
realisieren (Bild 5).
V Halle 13, Stand A73
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Kunststoffe 9/2010
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Blasformen
SPECIAL
Agr International
Automatisierte
Prozessführung
Seit über 65 Jahren existiert die Agr
International Inc., Butler/USA, mit ihrer Produktpalette zur Qualitätskontrolle in der Glas- und neuerdings auch
in der Kunststoffindustrie. Die Zunahme des Bedarfs an Inspektions- und
Qualitätssicherungssystemen in der
PET-Behälterindustrie legte den Grundstein, das Portfolio zu erweitern. Das
Echtzeitprogramm mit der Bezeichnung Process Pilot closed-loop control
system ist ausgelegt für eine automatisierte Prozessführung. Zusammen
mit dem PETWall-Profiler-System wird
die Wanddickenverteilung von streckgeblasenen Flaschen kontinuierlich
aufgezeichnet. Abweichungen in der
Verteilung sollen durch automatisierte Variationen der Prozessparameter
ausgeglichen werden. Zusätzlich stellt
das Unternehmen Messtechnik zur Bestimmung des Berstdruckverhaltens
und der Top-Load-Eigenschaften von
Kunststoffhohlkörpern vor.
V Halle 11, Stand B40
W 2010 Carl Hanser Verlag, Mbnchen
Bild 6. Mit den Streckblasmaschinen des italienischen Herstellers lassen
sich großvolumige Hohlkörper herstellen (Foto: Siapi)
Siapi
Hohlkörper mit
integriertem Griff
Der Maschinenhersteller Siapi S.R.L.,
San Vendemiano/Italien, hat sich auf
dem Markt der Streckblasmaschinen
für großvolumige Hohlkörper etabliert (Bild 6). Mit den linear aufgebauten, vollelektrischen Maschinen
können im zweistufigen Streckblasverfahren Flaschen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 30 l sowie
Mündungsöffnungen von 180 mm
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produziert werden. Das automatisierte HandleMatic-System erlaubt
es, Hohlkörper mit einer direkten
Griffanbindung zu versehen. Laut
Hersteller garantiert der patentierte
Einlegeprozess einen sehr guten Verbund zwischen Griff und Flasche.
Weiterhin demonstriert das Unternehmen die Herstellung von Hohlkörpern für die Heißabfüllung.
V Halle 14, Stand C17
Rolle. Damit das Blasformen weiterhin ein konkurrenzfähiges Verfahren
darstellt, werden die Verfahrensprozesse sowie die Maschinentechnik
kontinuierlich effizienter gestaltet.
Elektrische Antriebskonzepte rücken
dabei immer stärker in den Vordergrund und ersetzen konventionelle
Lösungen. Auch Verfahrens- und
Werkzeugentwicklungen sollen helfen, die Maschinenkapazitäten optimal auszunutzen. Anna Funk,
Sebastian Rasche, Aachen
SUMMARY
ELECTRICAL AND
LIGHTWEIGHT
BLOW MOLDING. Energy efficiency and
resource conservation are becoming increasingly important in blow molding,
too. Machine manufacturers are concentrating on different areas, such as
drive and mold concepts, process development, part dimensioning and quality
assurance.
Fazit
Das Thema Energieeffizienz spielt in
der Blasformindustrie eine wichtige
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