Ausgabe 01.2012
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AHEAD Das KUNDENMagazin VON KraussMaffei Ausgabe 01.2012 Ahead Das KUNDENMagazin VON KraussMaffei Ausgabe 01.2012 Die KraussMaffei Gruppe ist weltweit vertreten. Länder mit Tochtergesellschaften sind blau markiert. In den weiß eingefärbten Regionen wird die Gruppe durch über 570 Handels- und Servicepartner repräsentiert. KraussMaffei Gruppe Netstal KraussMaffei Spritzgießtechnik Spritzgießtechnik Reaktionstechnik KraussMaffei Berstorff Extrusionstechnik KraussMaffei Gruppe Übergreifendes Know-how mit Technologie3 Die KraussMaffei Gruppe verfügt als weltweit einziger Anbieter mit ihren Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal über die wesentlichen Maschinentechnologien zur Kunststoff- und Gummiverarbeitung: Spritzgießtechnik, Automation, Reaktionstechnik und Extrusionstechnik. Mit mehr als 30 Tochtergesellschaften und über zehn Produktionsstätten sowie rund 570 Handels- und Servicepartnern ist die Unternehmensgruppe international vertreten. Damit sind wir Ihr kompetenter und ganzheitlicher Partner. Nutzen Sie unser umfangreiches und in der Branche einmaliges Know-how. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kraussmaffei.com GX-Baureihe Eine neue Dimension Automobilindustrie Mobilität für die Zukunft Impressum KraussMaffei Editorial INHALT Titelstory 4Spritzgießen in einer neuen Dimension 8Erfolgsbericht Neue GX-Maschine überzeugt im Produktionseinsatz 9Im Gespräch Dr. Karlheinz Bourdon über die neue GX-Baureihe Marke & Märkte Liebe Kunden, liebe Leser, ich freue mich, Ihnen unser neues Kundenmagazin zu präsentieren, welches wir für Sie optisch und inhaltlich aufgefrischt haben. Und wir haben unserem Magazin einen neuen Namen gegeben: AHEAD. Mit AHEAD haben wir bewusst einen starken Titel gewählt, der zum einen die ausgeprägte Zukunftsorientierung auf Basis unserer Technologiekompetenz zum Ausdruck bringt. Zum anderen profitieren Sie von unserer hohen Maschinenqualität und unserem umfangreichen Know-how. Dass wir mit unserer Leistungs- und Innovationsstärke „vorneweg“ marschieren wird gleich anhand der Titelstory sichtbar. Mit unserer neuen GX-Baureihe entführen wir Sie in eine neue Dimension des Spritzgießens. Mit dem aus unserer Sicht derzeit besten Maschinen-Gesamtkonzept und seinen innovativen Features GuideX-Führungsschuh und Verriegelungsmechanismus GearX bringen Sie Ihre Produktion im Hinblick auf Energieeffizienz, Zugänglichkeit und Leistungsstärke nach vorne. Denn wir wollen Ihnen verstärkt einen Mehrwert über Ihre Wertschöpfungskette bieten. Die KraussMaffei Gruppe wird daher ihre Spritzgießaktivitäten weltweit stärken. Leiter („President“) des gruppenweiten Segments Spritzgießtechnik wird mit Dr. Hans Ulrich Golz ein ausgewiesener Maschinenbauexperte, der bisher im Unternehmen als Leiter des Segments Extrusionstechnik und Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff erfolgreich fungierte. Dr. Karlheinz Bourdon wird sich künftig als „Vice President Technologies“ unter anderem um die segmentweiten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie die Verfahrensentwicklung und das Produktmanagement kümmern. Ich selbst werde als „Vice President Sales KraussMaffei“ künftig ausschließlich den Vertrieb Spritzgießtechnik der Marke KraussMaffei verantworten. So werden wir Ihnen auch in Zukunft aktiv helfen, mit leistungsstarken Produkten und Technologien Ihren Branchenvorsprung auszubauen. Wie beispielsweise mit unserer neuen Industrierobotor-Baureihe und der Produktinnovation „WizardX“. Oder mit unserer 45-jährigen und umfassenden Kompetenz in der klassischen PUR-Verarbeitung. Freuen Sie sich auf neuen frischen Wind, aber auch auf bewährte KraussMaffei Qualität, wegweisende und Technologie-übergreifende System- und Verfahrens lösungen in der Spritzgieß- und Reaktionstechnik sowie der Automation. Gehen Sie mit in eine sichere Zukunft. Seien Sie mit uns AHEAD! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Frank Peters Vice President Sales KraussMaffei 1075 Jahre alt und trotzdem jung 12Tausendstes PUR-Werkzeug aus Harderberg 13Total Global – internationale Messeauftritte 14Aus Alt mach Neu! 14 Globaler Technologie³-Transfer 15Auf Knopfdruck sicher zum Experten Prozesse & Produkte 16Neues aus der Automationstechnik Partner & Projekte KraussMaffei Gruppe ernennt Dr. Hans Ulrich Golz zum neuen “President SpritzgieSStechnik” Die KraussMaffei Gruppe hat Dr. Hans Ulrich Golz zum „President“ eines gruppenweit einheitlichen Segments Spritzgießtechnik ernannt. Bernhard Merki, CEO der Netstal Maschinen AG, verlässt das Unternehmen. Dr. Karlheinz Bourdon und Frank Peters, bisher für Spritzgießtechnik und Reaktionstechnik bei KraussMaffei verantwortlich, übernehmen neue Aufgaben im Segment Spritzgießtechnik. Kunden einen noch höheren Mehrwert generieren Die KraussMaffei Gruppe stärkt ihre Marktposition in den Kernmärkten weiter und baut ihre Präsenz in Wachstumsmärkten gezielt aus. „Wir wollen unseren Kunden über deren gesamte Wertschöpfungskette einen noch höhe ren Mehrwert generieren. Dazu werden wir unsere Spritzgießaktivitäten gruppenweit stärken, wobei wir den eigenständigen Marktauftritt der Marken Netstal und KraussMaffei mit einem klar definierten Produktportfolio und jeweils eigenständig agierender Vertriebsorganisation aufrecht erhalten“, erläutert Jan Olaf Siebert, Vorsitzender des Vorstands der KraussMaffei AG. Leiter („President“) des gruppenweiten Segments Spritzgießtechnik wird mit Dr. Hans Ulrich Golz ein ausgewiesener Maschinenbauexperte, der bisher im Unternehmen als Leiter des Segments Extrusionstechnik und Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff erfolgreich fungierte. Bernhard Merki, CEO der Netstal Maschinen AG, hat sich entschieden, von seinen Ämtern zurückzutreten und das Unternehmen zu verlassen. „Herr Merki war seit 1988 in diversen Funktionen für Netstal tätig. Wir danken ihm für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, so Siebert. Dr. Karlheinz Bourdon und Frank Peters, bisher für Spritzgieß- und Reaktionstechnik bei KraussMaffei verantwortlich, werden im Rahmen der Neustrukturierung neue Aufgaben im Segment Spritzgießtechnik übernehmen. Dr. Karlheinz Bourdon wird sich künftig als „Vice President Technologies“ unter anderem die segmentweiten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie die Verfahrensentwicklung und das Produktmanagement leiten. Frank Peters wird als „Vice President Sales KraussMaffei“ künftig ausschließlich den Vertrieb Spritzgießtechnik der Marke KraussMaffei verantworten. „Ich bin sehr erfreut, dass sich beide Herren entschieden haben, diesen Prozess zum Wohle des Unternehmens in verantwortlicher Position aktiv zu begleiten“, sagt Siebert. Als Nachfolger von Frank Peters wird künftig Nicolas Beyl das Segment Reaktionstechnik bei KraussMaffei führen. Die Nachfolgeregelung von Dr. Golz als Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff und Leiter des Segments Extrusionstechnik ist im Gange. 18Ein Fenster für die Waschmaschine 20Hundertste CX für SHL-Werk Taiwan 21 Mobilität der Zukunft Messekalender 2012 (Mai – Oktober) 22Die Größte ihrer Art in den Niederlande Technics, Belgrad, Serbien 14.05.12 – 18.05.12 KraussMaffei 23 Briten geben Gas International Engineering Fair, Nitra, Slowakei 22.05.12 – 25.05.12 KraussMaffei Plastpol, Kielce, Polen 6. Kongress Kunststoffe in E&E-Anwendungen, Würzburg, Deutschland KraussMaffei Japan Hausmesse 29.05.12 – 01.06.12 KraussMaffei Gruppe 14.06.12 – 15.06.12 KraussMaffei 26.06.12 – 29.06.12 KraussMaffei DKT, Nürnberg, Deutschland 02.07.12 – 05.07.12 KraussMaffei Berstorff International Energy-saving & Advanced Building Materials Exhibition, Shanghai, China 15.08.12 – 17.08.12 KraussMaffei Interplast, Joinville, Brasilien 20.08.12 – 24.08.12 KraussMaffei Gruppe China Int. Exhibition on Engineering Plastics 05.09.12 – 08.09.12 KraussMaffei Berstorff MSV, Brünn, Tschechien 10.09.12 – 14.09.12 KraussMaffei 26 Neues von Netstal Expoplasticos, Guadalajara, Mexiko 12.09.12 – 14.09.12 KraussMaffei 27KraussMaffei Gruppe ernennt Dr. Hans Ulrich Golz zum neuen “President Spritzgießtechnik” PU China, Shenzhen, China 18.09.12 – 20.09.12 KraussMaffei Taipeiplas, Taipei, Taiwan 21.09.12 – 25.09.12 KraussMaffei Composites Europe, Düsseldorf, Deutschland 09.10.12 – 11.10.12 KraussMaffei Colombiaplast, Bogotá, Kolumbien 01.10.12 – 05.10.12 KraussMaffei Fakuma, Friedrichshafen, Deutschland 16.10.12 – 20.10.12 KraussMaffei Gruppe K RAUSSMAFFEI GRUPPE 24 CEO Jan Siebert im Gespräch 25Neuer starker Markenauftritt 26 Neues von KraussMaffei Berstorff 27Impressum Impressum Herausgeber: KraussMaffei Technologies GmbH Krauss-Maffei-Straße 2 80997 München Deutschland Telefon + 49/89/88 99-0 Telefax + 49/89/88 99-2206 www.kraussmaffei.com Verantwortlich: Imre Szerdahelyi (V. i. S. d. P.) Chefredaktion: Eva Münzenmaier Redaktionelle Mitarbeit: Markus Betsche (MB), Christine Grob, Susanne Maxheim, Eva Münzenmaier (EM), Claudia Stadler (CS), Imre Szerdahelyi, Joachim Weber Bildnachweise: Harald Mehnert, Eberhard Franke, Stefan Kruppa, Kundenbildmaterial, gruppeninternes Bildmaterial Konzept und Gestaltung: Kirchhoff Consult AG, Hamburg www.kirchhoff.de Druck: Druckerei Kriechbaumer, Taufkirchen Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir bei gemischten Personengruppen meist auf geschlechtsbezogene Doppelbezeichnungen (z.B. „Leserinnen und Leser“). Die männliche Form der Bezeichnung steht als Sammelbegriff. Das Kundenmagazin erscheint zweimal jährlich in Deutsch und Englisch. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. 27 Inhalt KraussMaffei 13 Total Global Auch 2012 ist KraussMaffei auf Messen in der ganzen Welt vertreten. 4 pritzgießen in einer neuen Dimension Die GX-Baureihe, die S neueste Generation der KraussMaffei Spritzgießmaschinen 18 Ein Fenster für die Waschmaschine Mit einer vollautomatisierten Fertigungszelle von KraussMaffei fertigt Miele Türen für Waschautomaten. 3 4 Titelstory AHEAD Ausgabe 01.2012 Die Neue Dimension des SpritzgieSSens GX-Baureihe Leistungsstark durch • Sehr kurze Trockenlaufzeit • Hohe Präzision bei maximaler Dynamik • Niedrigsten Energieverbrauch Anwenderfreundlich durch • Hervorragende Zugänglichkeit • Intelligente und userfreundliche Steuerung • Schnelles Werkzeugrüsten Wertstabil durch • Robuste Schließ- und Spritzeinheit • Geringen Wartungsaufwand • Einfache Nachrüstbarkeit Titelstory KraussMaffei SpritzgieSSen in einer neuen Dimension Noch effizienteres und besseres Arbeiten bei noch höherer Qualität – ein wahrhaft ambitioniertes Ziel! Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Hintergrund, einigen hundert Arbeitsstunden unserer innovativen Entwickler und nicht zuletzt dank der Fähigkeit unserer Ingenieure, durch die Brille unserer Kunden zu gucken und ihre Bedürfnisse zu den unseren zu machen, haben wir es einmal mehr erreicht. In München hatte das Ergebnis seine Welt premiere: die GX-Baureihe, die neueste Generation der KraussMaffei Spritzgießmaschinen. Die neue Dimension des Spritzgießens. Text: Eva Münzenmaier Fotos: Harald Mehnert D ie GX-Baureihe komplettiert das Produktspektrum von KraussMaffei im Bereich der hydraulisch-mechanischen Zweiplattenmaschinen mittlerer Schließkraft. Diese Einordnung klingt zunächst äußerst nüchtern. Doch dahinter verbirgt sich eine geballte Ladung Innovation. „GearX“ und „GuideX“ heißen die beiden Schlüsselkomponenten. Und sicher ist: Der innovative Verriegelungsmechanismus GearX und der intelligent angelegte Führungsschuh GuideX setzen neue Maßstäbe für Spritzgießmaschinen im mittleren Segment. Flotte Sprüche? Keineswegs. Doch dazu Fakten und Besonderheiten dieser Neuentwicklungen. Das leistungsstarke Team GuideX und GearX sorgt für hohe Formteilqualität und schnelle Verriegelung Ein echtes Highlight der GXBaureihe ist der GuideX-Führungsschuh, ein intelligent integriertes Festlagergelenk, das wir mithilfe modernster Entwicklungswerkzeuge (FEM) optimiert haben. Einerseits ist seine stabile Auslegung die Basis für die hervorragende Plattenparallelität der Maschine. Andererseits ermöglicht es die innovative Technologie, die Kräfte stark reduziert an die Linearführungen weiterzuleiten. So bleiben die Führungen dauerhaft geschont und behalten ihre präzise Leichtgängigkeit. Die Fahrbewegungen erfolgen energetisch optimal und die sensible Werkzeugsicherung kann ihre volle Wirkung erzielen. HighlightS Die schnelle Verriegelung GearX und der intelligente Führungsschuh GuideX sind Highlights der neuen Baureihe. 5 6 Titelstory Für eine schnelle Verriegelung sorgt GearX. Das formschlüssige Eingreifen der Verriegelungsmutter in die Holmnuten bedarf nur eines kurzen Kraftflusses innerhalb der Einheit. Die gekapselte Ver riegelungseinheit befindet sich hinter der beweglichen Aufspannplatte und ist dauerhaft geschützt. Durch die optimierte und aufgeräumte Bauweise bleibt der Auswerferbereich übersichtlich und in gewohnt großzügiger Weise zugänglich. AHEAD Ausgabe 01.2012 Spritzen-schlieSSen-matrix Spritzeinheiten Schneckendurchmesser in mm SP 1400 SP 2000 SP 3000 SP 4300 55 60 70 60 70 75 70 80 90 80 90 100 Maschinentyp Leichte Weite kN hxv / mm GX 400 920 x 830 • • • • • • • • • • • • Je nach Bedarf lassen sich kundenspezifische Auswerferbohrbilder und -platten, Ausdreheinheiten oder Drehverteiler flexibel hinter einer beweglichen Platte positionieren. GX 450 920 x 830 • • • • • • • • • • • • GX 451 1.055 x 925 • • • • • • • • • • • • GX 500 1.040 x 910 • • • • • • • • • GX 550 1.040 x 910 • • • • • • • • • Komfort und Effizienz für die gesamte Maschine Die Zugänglichkeit des Schließen-, Auswerfer- und Düsenbereichs ebenso wie der Schaltschränke und des Pumpenraums hat bei der GX-Baureihe hohe Priorität. Dank des zugänglichen Konzepts arbeitet der Bediener jederzeit extrem komfortabel und zeiteffizient. Kurze Rüstzeiten und einfache Wartung sind Vorteile, die für sich sprechen. GX, das ist Anwenderfreundlichkeit in einer neuen Dimension! GX 551 1.130 x 980 • • • • • • • • • GX 600 1.110 x 960 • • • • • • • • • GX 650 1.110 x 960 • • • • • • • • • GX 651 1.200 x 1.020 • • • • • • • • • Anwenderfreundlichkeit PUR Die neue SplitScreen-Technologie unserer MC6 Steuerung zeigt Ihnen alle wichtigen Produktionsprozesse auf einen Blick. Mit wenigen Klicks gelangen Sie immer einfach und komfortabel ans Ziel. * Frühstens ab Oktober 2012 * * * Titelstory KraussMaffei 7 Leistungsstark und wertstabil Alle wichtigen Schnittstellen für das Werkzeug sind einfach zu erreichen (links). Die Spritzeinheit ist das Herzstück unserer Maschinen. Sie ist Garant für Präzi sion und höchste Prozessstabilität (rechts). Modulares Gesamtkonzept schafft Flexibilität Innovation bedeu tet indessen nicht den Verzicht auf Bewährtes. Dazu gehört bei KraussMaffei der modulare Aufbau des Systems. Gleich, welche Spritze, Schließe oder welcher Antrieb benötigt wird, das modulare Maschinenkonzept macht es möglich, allen individuellen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die stets gleich bleibende Höhe der Maschinenmitte ist das System kompatibel mit sämtlichen Schließenund Spritzenkombinationen. Leistungsstarke Spritzeinheit mit bewährtem Plastifizierungs system E benf alls festgehalten haben wir bei der GX-Baureihe an dem bewährten Schneckensystem, das einen breiten Einsatzbereich gewährleistet. Unsere Standardplastifizierung ist ein Garant für optimale Schmelzequalität und hohe Durchsätze. Als Spezialist für Sonderpolymere bieten wir unseren Kunden darüber hinaus eine Fülle von materialspezifischen Plastifizierungslösungen – von PC über PMMA bis hin zu PET, PC/PBT oder Langglasfaserschnecken. In unserem Kompetenzzentrum Plastifizierung sind ihnen kaum Grenzen gesetzt. Die perfekte Symbiose von Maschine und Automation Wie es unsere Kunden bereits von uns gewöhnt sind, bietet KraussMaffei Maschine und Automation als voll integriertes Gesamtsystem. In dieser Konstellation bilden Maschine und Handling eine funktionale Einheit. Eine einheitliche Schutzeinhausung lässt die perfekte Symbiose der beiden auch von außen erkennen. Ein echter Kundenmehrwert ist dabei vor allem die gemeinsame Steuerung. Sie erlaubt es, auf jedem Bedienpanel beide Funktionseinheiten zu steuern: Maschine und Automation. Die neue MC6 Steuerung mit SplitScreen und Eco-Funktion Mit der MC6 haben wir eine Steuerung entwickelt, die Ihren Bedürfnissen nach Usability in jeder Hinsicht entgegenkommt. Sie ist übersichtlich und unglaublich einfach zu bedienen. Egal ob Sie das erste Mal mit einer KraussMaffei Steuerung arbeiten oder den Vorgänger MC5 gewohnt sind – die MC6 Technologie ist so intuitiv zugänglich, dass Sie sie kaum bemerken werden. Passend zu unserem energieeffizienten Gesamtkonzept, besitzt die MC6 Steuerung den sogenannten Eco-Button. So können Sie auf Knopfdruck die energetisch optimalste Einstellung der Maschine vornehmen. Die neue SplitScreen-Technologie zeigt dem Bediener alle wichtigen Produktionsprozesse auf einen Blick. So gut wie nie braucht er mehr als zwei Klicks, um einfach und komfortabel ans Ziel zu gelangen. Auch das ist Anwenderfreundlichkeit in einer neuen Dimension. Neugierig geworden? Lernen Sie die GX doch einfach selbst kennen. IHR KONTAKT Götz Scheibe Produkt- und Technologie Management KraussMaffei Technologies GmbH [email protected] 8 Erfolgsbericht AHEAD Ausgabe 01.2012 Erfolgsbericht Neue GX-Maschine überzeugt im Produktionseinsatz WAFA Kunststofftechnik testet GX-Baureihe mehrere Monate erfolgreich im Feldtest. Die Herstellung von Bauteilen mit hochwertigen Chrom- und Lackoberflächen ist die Kernkompetenz der WAFA Kunststofftechnik GmbH in Augsburg. Insbesondere stellen enge Prozessfenster beim Verchromen höchste Anforderungen an eine gleichbleibend konstante Prozess- und Formteilqualität ohne Fehlstellen schon beim Spritzgießen. In einem monatelangen Feldtest wurde bestätigt: Die neue GX-Maschine von KraussMaffei erfüllte die sehr hohen A nforderungen bestens. Seit 1962 beschäftigt sich die WAFA Kunststofftechnik in Augsburg mit der Herstellung von technischen Teilen aus Kunststoff, neben der Oberflächenvergütung und der Herstellung von Glas- und Metallschmuck. Kernbereich ist die Herstellung und Oberflächenvergütung von hochwertigen Kunststoffteilen. Im Hauptwerk Augsburg produziert das Unternehmen auf 44 Spritzgießmaschinen lackierte und verchromte Teile und Baugruppen überwiegend für die Auto mobilindustrie. „Aufgrund der sehr hohen Anforderungen an den Produktionsprozess und an das Bauteil wurde das Unternehmen bewusst für den Feldtest im laufenden Produktionsbetrieb ausgewählt“, sagt Dr. Daniel Ammer von KraussMaffei. Im Oktober 2011 wurde eine neue GX 550-4300 an die WAFA geliefert. „Die hohe Präzision, die Schnelligkeit, die Modularität und die hohe Anwenderfreundlichkeit haben uns voll überzeugt“, erklärt Wolfgang K. Müller, Inhaber und Geschäftsführer von WAFA. „Mit der neuen GX-Baureihe steigert KraussMaffei nochmals das bekannt hohe Qualitätsniveau seiner Spritzgießmaschinen.“ Gabrijel Josifoski Leiter Technologie Center Spritzguß bei WAFA Verchromen erfordert höchste Bauteilqualität Bereits kurz nach Anlieferung überzeugte die Maschine die Produktionsverantwortlichen bei WAFA mit ihrer Robustheit, Zuverlässigkeit und leichten Zugänglichkeit, weshalb sie direkt in den dreischichtigen Produktionsalltag eingebunden wurde. „Die GX-Baureihe hat unsere Erwartungen auch im harten Dauerbetrieb übertroffen”, so Robert Wengenmayr, Qualitätsmanager bei WAFA. „Die hohe Produktqualität bei gleichbleibender Prozesskonstanz zeigte sich in sehr guten Produktionszahlen und geringeren Ausschussquoten. Die Trockenlaufzeit war sehr gering.” Zum Beispiel wurden auf der Maschine Zierleisten für die Automobilindustrie aus PC/ABS gefertigt, die im Anschluss direkt bei WAFA verchromt wurden. Durch die direkte Verbindung dieser Verfahren im eigenen Hause erkennen die Mitarbeiter bei WAFA sehr schnell Zusammenhänge zwischen der Produktqualität beim Spritzgießen und daraus möglichen Fehlstellen nach dem Verchromen. Hier punktet die GX-Maschine mit überdurchschnittlicher Produktqualität, insbesondere mit sehr geringen Formteilfehlern wie Lufteinschlüssen, Schlieren oder sonstigen Störstellen, die am Spritzgießteil oft nicht sichtbar sind, sondern erst beim Verchromen zum Vorschein kommen und zu Ausschuss führen. An dieser Stelle umso ärgerlicher, da bereits die gesamte Wertschöpfung stattfand. Modulares Konzept für maßgeschneiderte Produktionszellen Viele der von WAFA produzierten und verchromten Teile sind Leisten oder Rahmen, die als Gestaltungselemente im Automobil zum Einsatz kommen und wegen der dünnen Geometrie leicht sind, aber enorme Ausmaße haben, die große Werkzeuge erfordern. Die für WAFA ideale Spritzgießmaschine benötigt also große Werkzeugeinbaumaße und damit eine große Schließeinheit, kombiniert mit einer kleinen Einspritzeinheit für die geringen Schussgewichte. Heute übliche Adaptierungen mit kleineren Zylindern führen nur bedingt zum Erfolg, da das Gesamtsystem aus Hydraulik und Mechanik für andere Größen optimiert wurde. Die erweiterte Modularität der GX-Baureihe mit zusätzlichen Freiheitsgraden bei der Kombination von Einspritzeinheit, Schließe und Leistungsmodul erlaubt eine optimale Anpassung an die Produktionsanforderung, wie die Ergebnisse beweisen. Weiterhin ist die Maschine mit einem Linearroboter Typ LRX 250, dem Grundbaustein für wirtschaftliche Fertigungszellen, ausgerüstet. Dieser entnimmt die empfindlichen Formteile, legt diese auf einer Kühl-/ Förderstrecke ab und separiert bei Bedarf die Angüsse. Darüber hinaus sichert der Roboter immer gleiche Bedingungen hinsichtlich Entnahme- und Zykluszeit und hat damit ebenso positiven Einfluss auf die Prozessbedingungen. Neu ist auch das einheitliche Verkleidungssystem für Maschine und Roboter aus einem Guss, und zwar optisch wie auch funktional. „Mit der GX ist KraussMaffei eine Top-Maschine gelungen, die wortwörtlich neue Dimensionen eröffnet. Das modulare Konzept, die hohe Leistungsfähigkeit und die hervorragende Präzision kombiniert in einer bedienfreundlichen Maschine, eine tolle Leistung!“, lobt Wolfgang K. Müller das Entwicklungsteam. MB KraussMaffei Im Gespräch 9 SpritzgieSSen in einer neuen Dimension Erstklassiges Maschinenkonzept – bestes Ergebnis Weltpremiere Mitte Mai in München. KraussMaffei präsentierte eindrucksvoll sechs Maschinen seiner neuen GX-Baureihe. Mit dieser ergänzt das Unter nehmen sein Produktportfolio im Segment der hydraulisch-mechanischen Zweiplattenmaschinen im mittleren Schließkraftsegment. Dr. Karlheinz Bourdon, Vice President Technologies, über die neue GX-Baureihe und ihre Vorteile für die Kunden. Das Interview führte Markus Betsche. AHEAD: Sie sprechen von einer neuen Dimension des Spritzgießens. Was macht die neue GX-Baureihe so besonders? Dr. Bourdon: Wir sprechen von einer neuen Dimension, da die Kunden mit der Maschine in ihrer Produktion das für sie beste Ergebnis realisieren können. Die Maschine repräsentiert für mich das „beste Gesamtkonzept im Markt“. Sie bietet höchste Spritzgießkompetenz im Hinblick auf Schnelligkeit, Präzision und Modularität und sie setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Leistungsstärke, Anwenderfreundlichkeit und Wertstabilität. Besser ist sie aufgrund ihrer einzigartigen und intelligenten Produktinnovationen, dem Verriegelungsmechanismus GearX und dem Führungsschuh GuideX. AHEAD: Können Sie die Vorteile von GearX und GuideX für den Kunden näher erläutern? Dr. Bourdon: Im Produktionseinsatz punktet GearX mit einer schnel len Verriegelung und damit kurzen Zykluszeiten. Das innovative Design von GuideX reduziert die Reibung und entkoppelt die Kraftein wirkung und Verformung bei Bewegungen und Schließkraftaufbau. Daraus resultieren Langlebigkeit und Energieeffizienz. Bei der kom pakten Schließeinheit haben wir bewusst auf eine gute Zugänglichkeit und einfache Bedienung geachtet, um Rüstzeiten deutlich zu mini mieren. Durch den modularen Aufbau lässt sich die Maschine aus einem umfangreichen Baukasten individuell mit allen verfügbaren Spritzeinheiten kombinieren. Auch kann das Antriebsmodul entspre chend den Produktionsanforderungen ausgewählt werden. Für die Materialaufbereitung kommen unsere bewährten Plastifizierungen und Einspritzaggregate mit modernster Regeltechnik zum Einsatz. In Summe bietet die GX hohe Effizienz und Produktivität durch Schnelligkeit und kurze Zykluszeit sowie ein Maximum an Gutteilen durch langzeitstabile Prozessparameter. AHEAD: Welche Zielgruppen möchten Sie mit der GX bedienen? Dr. Bourdon: Wir bieten mit der GX-Baureihe eine hervorragende Spritzgießmaschine für alle Branchen und Regionen. Der modulare Aufbau und ihre Schnelligkeit erfüllen höchste Kundenansprüche und erlauben eine ideale Anpassung an alle Produktionsanforderungen. Zum Start sind die Maschinen von 4.000 bis 6.500 kN Schließkraft in Dr. Karlheinz Bourdon ist vom Erfolg der GX-Baureihe überzeugt. verschiedenen Abmessungen verfügbar und mit Schneckendurch messern von 55 bis 100 Millimeter kombinierbar. Ausgestattet ist die GX-Baureihe mit unserer exzellenten Zweiplattentechnik, die eine schnelle Schließbewegung ermöglicht. AHEAD: Wo liegen die Vorteile für den Bediener? Dr. Bourdon: Die sehr gut zugänglichen GX-Maschinen mit großzügi gen Holmabständen und Werkzeugeinbaumaßen ermöglichen kurze Rüstzeiten und damit ein Mehr an Produktionszeit. Mit der integrier ten Automationslösung bekommt der Kunde eine Produktionszelle wie aus einem Guss. Optisch und funktionell. Außerdem werden Maschine und Roboter gemeinsam über die intuitive MC6 Steuerung bedient. Die gut zugängliche und einsehbare Maschine vereinfacht dem Bediener das Arbeiten und die übersichtliche MC6 unterstützt ihn mit vielen Assistenzfunktionen. Das vermeidet Bedienfehler, hilft bei Störungen und verringert effektiv Produktionsunterbrechungen. AHEAD: Wie energieeffizient ist die GX-Baureihe? Dr. Bourdon: Bei der Entwicklung der GX-Baureihe haben wir unsere Erfahrungen aus vielen Energiebetrachtungen eingebracht und die Maschinenkomponenten bestmöglich im Hinblick auf Energieeffi zienz ausgelegt. Beispielsweise reduzieren Linearführungen der Aufspannplatten die Reibung bei der Schließenbewegung. Auch sind die Maschinen im Standard mit Regelpumpen ausgerüstet. Darüber hinaus sind auch für die GX alle Module aus unserem „BluePower“Programm verfügbar. Und mit dem Eco-Button der MC6 schaltet sich die Maschine automatisch in den energetisch günstigsten Produkti onszustand. Die GX-Baureihe setzt also auch hier Maßstäbe. Ich kann nur noch mal betonen: Sie ist das beste Maschinenkonzept im Markt. 10 Marke & Märkte Marke & Märkte Polyurethan (PUR) 75 Jahre alt und trotzdem junG KraussMaffei besitzt Prozess- und Maschinenkompetenz aus 45 Jahren Erfahrung. Text: Markus Betsche Fotos: Harald Mehnert HD-RTM-ANLAGE Labor-Produktionsanlage für das HD-RTM-Verfahren mit RimStar Thermo Dosiereinheit, HD-RTM-Mischkopf und SFT-MX600-Formenträger AHEAD Ausgabe 01.2012 Marke & Märkte KraussMaffei P rodukte aus Polyurethan, landläufig PU oder PUR genannt, sind heute aus unserem täglichen KunststoffLeben nicht mehr wegzudenken. Es gibt buchstäblich tausende verschiedener Arten Polyurethane, die im Grunde alle durch eine Polyadditionsreaktion von Isocyanaten und Polyolen gewonnen werden. Dabei erlaubt die vielfältige Chemie nahezu unbegrenzte Eigenschaftsprofile der fertigen Bauteile, von weichen Schäumen wie Automobil-Sitzpolstern bis hin zu extrem leichten, hochfesten Karbonfaser-Composites. Polyurethane finden sich in nahezu allen Branchen und Anwendungsbereichen. Dabei ist nur wenigen bekannt, dass Polyurethane an sich eine sehr junge Werkstoffgruppe darstellen. Die „Geburtsurkunde“ der Polyurethane ist das Deutsche Reichspatent DRP 728.981 mit Priorität vom 13. November 1937. Der Erfinder Otto Bayer war sozusagen der Vater aller Polyurethane, die vor 75 Jahren das Licht der Welt erblickten. Seitdem erschließt sich PUR immer neue Anwendungen und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. KraussMaffei startet Maschinenproduktion im Rekordtempo KraussMaffei beschäftigt sich seit 45 Jahren mit der Polyurethanchemie und den dazu benötigten Maschinen und Anlagen – und gilt damit als ein Pionier im Hinblick auf den Einsatz dieses Materials in der Kunststoffproduktion. Der Startschuss fiel im Jahre 1967 und nur ein Jahr später war KraussMaffei als Maschinenlieferant auf dem Markt aktiv. Dabei fokussierte sich KraussMaffei von Anfang an auf die Hochdruckverarbeitung von PUR. In enger Zusammenarbeit mit den Rohstoffherstellern und den Verarbeitern wurden immer neue Anwendungsfelder, Maschinen und Verfahren entwickelt – Schlag auf Schlag. Einige bedeutende Ereignisse unserer Leistungs- und Innovationsstärke finden Sie in nebenstehender Auflistung. Kompetenz-Präsentation auf der NPE 2012 Rechtzeitig zum Jubiläum ermöglichte der Messestandort in Orlando die Live-Demonstration von Polyurethanverarbeitung auf der NPE 2012. KraussMaffei zeigte dem US-amerikanischen Fachpublikum die Herstellung einer Armlehne im SkinForm-Verfahren. Dabei wurde in einer Maschine der spritzgegossene Träger mit einem geschäumten aliphatischen PUR des Herstellers Bayer MaterialScience mit angenehmer Haptik und hervorragender UV-Beständigkeit überflutet. „An dieser Anlage wurde die umfassende Technologie 3-Kompetenz von KraussMaffei über die gesamte Prozesskette sichtbar“, sagt Nicolas Beyl, Geschäftsbereichsleiter Reaktionstechnik bei KraussMaffei. „Maschinen, Automation, Werkzeugtechnik und die Beschnittlösung waren aus unserem Hause und vereinten unser Expertenwissen.“ In den USA kooperieren KraussMaffei Corporation und die Proper Group International in Warren (Michigan) seit 2010 im Rahmen einer strategischen Partnerschaft für schlüsselfertige Lösungen zur Polyurethanverarbeitung. Nicolas Beyl ist seit 1. Februar 2012 neuer Geschäftsbereichsleiter Reaktionstechnik. 45 Jahre PUR bei KraussMaffei 1967Erste Entwicklungen und Versuche zur Herstellung von Polyurethan-Möbeln 1968Erste Spezial-Schließeinheit mit zwei Rotationsachsen, genannt „moon-swing“ 1970Vorstellung des ersten KraussMaffei Mischkopfes im erfolgreichen Produktionseinsatz 1972Weltweit erster selbstreinigender Mischkopf mit Rezirkulationsnut 1973Auslieferung der ersten PUR-Stoßfängeranlage für einen Automobilkunden in den USA 1974Auslieferung der 100. PUR-Dosiermaschine 1981 Auslieferung des 2.000. Mischkopfes 1982Erster Umlenkmischkopf weltweit und erste DoppelkolbenDosiermaschine 1984Erste Dual-Hardness-Weichschaumanlage 1985Auslieferung der 50 KK Maschine mit Dosierleistungen bis 8.000 cm³ pro Sekunde 1989Weltweit größte Kolbendosiermaschine mit bis zu 16.000 g/s 1991Entwicklung des PUR-Recyclingprozesses; Vorstellung einer kontinuierlichen Gasbeladung 1992Das In-Mold-Coating-Verfahren zur Grundierung in der Schäumform wird auf der K vorgestellt 1993Anlagen für FCKW-freie Schäume 1995Erstmalige Vorstellung der LFI-PUR-Prozesseinheit auf der K 1996Start der Leichtbauaktivitäten, erste Anlage für GFK-Bauteile 1999LFI-Produktionsanlage für das Smart Dach 2002Gründung des Kompetenzzentrums Weiße Ware in Abbiategrasso (IT) 2005Erster Haut-Sprühkopf im Produktionseinsatz 2004Das SkinForm Verfahren wird erstmals auf der K präsentiert 2005Start der Werkzeugbauaktivitäten für PUR, Fräs- und Beschnittlösungen IHR KONTAKT Nicolas Beyl Geschäftsbereichsleiter Reaktionstechnik KraussMaffei Technologies GmbH [email protected] 2006Entwicklung und Vorstellung des ersten Kleinmengen-HochdruckMischkopfes 2007SkinForm Großanlage zur Herstellung von Türspiegeln auf der K 2010Vorstellung des ColorForm Prozesses auf der K 2011Komplette HD-RTM-Anlage zur Herstellung von CFK-Bauteilen; Eröffnung des weltweit größten Technikums für Faserverbundtechnik (Leichtbau) in München 2012 45 Jahre KraussMaffei Reaktionstechnik; erstmalige Live-Demonstration von PUR-Verarbeitung auf der NPE in den USA 11 12 Marke & Märkte AHEAD Ausgabe 01.2012 Werkzeug- und Formenbau Tausendstes PUR-Werkzeug aus Harderberg Im April dieses Jahres wurde das tausendste in Harderberg gefertigte Werkzeug an die Firma Eppendorf, einen treuen Kunden aus Deutschland, ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug zum Verschäumen der Innen- und Außenkessel aus Stahlblech für Zentrifugen. Seit 2008 besteht die Geschäftsverbindung mit der Eppendorf Zentrifugen GmbH in Leipzig, einem Unternehmen der Eppendorf Gruppe, Hamburg, die weltweit mehr als 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Das 1945 gegründete Unternehmen der Biotechnologie entwickelt, produziert und vertreibt Systeme für die Life Science-Forschung in Laboren. Das Produktangebot umfasst Pipetten, Dispenser und Zentrifugen sowie Verbrauchsartikel wie Reaktionsgefäße und Pipettenspitzen. Auch ein qualitativ hochwertiger Support gehört zum Selbstverständnis von Eppendorf. Im Produktbereich „Sample Handling“ befasst sich das Unternehmen mit Geräten für die Photometrie, das Heizen und Kühlen, das Gefrierkühlen und Mischen. Bekannt sind die qualitativ hochwertigen Zentrifugen von Eppendorf. Diese haben mit ihrer Leistungsfähigkeit und mithilfe des firmeneigenen „epGreen“-Konzeptes einen neuen Laborstandard auch hinsichtlich des Energieverbrauchs gesetzt. Partnerschaft durch Qualität Bisher wurden insgesamt 15 Werkzeuge für unterschiedlichste Schäumanwendungen an Eppendorf geliefert. Dieses Vertrauen bestätigt unsere Kundenorientierung und die ausgezeichnete hohe Qualität der gelieferten Formen. In enger Abstimmung mit den erfahrenen Prozessoptimierungsmitarbeitern innerhalb der Produktion bei Eppendorf werden die Anforderungen aus den Laboren im Design der Zentrifugen berücksichtigt und gemeinsam mit den Werkzeugspezialisten aus Harderberg geeignete Produktionslösungen entwickelt. „Auf die Qualität der von KraussMaffei gefertigten Werkzeuge können wir uns voll und ganz verlassen“, bestätigt Dr. Matthias Schmidt, Produktionsleiter von Eppendorf Leipzig. „Die Anlieferung erfolgt zu den vereinbarten Terminen und die Werkzeuge können sofort in der Produktion eingesetzt werden, wo sie durch Langlebigkeit und Zuverlässigkeit überzeugen.“ Doch Eppendorf setzt nicht nur auf Werkzeuge von KraussMaffei, sondern auch auf Misch- und Dosiermaschinen sowie Mischköpfe zur Polyurethanverarbeitung. Erfolgreiche Bilanz In den vergangenen knapp sieben Jahren hat der Werkzeug- und Formenbau in Harderberg eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Seit dem Start mit drei Mitarbeitern ging es stetig aufwärts. Bereits 2010 wurde die Produktionsfläche auf 2.700 Quadratmeter verdoppelt, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. „Die Entscheidung für den Standort Harderberg wegen des dort vorhandenen Fachkräfte-Know-hows war richtig und hat sich bis heute bewährt“, bestätigt Rainer Janotta, Werkleiter in Harderberg. Heute sind etwa 70 Mitarbeiter am Standort Harderberg beschäftigt und fertigen Werkzeuge zur Polyurethanverarbeitung, überwiegend für die Automobilindustrie. Doch dass zu etwa einem Drittel auch andere Branchen wie Bau, Elektro und Medizin bedient werden, bestätigt das „Jubiläumswerkzeug“. Dabei erlauben zwei vollkommen abgeschottete Projekträume im Technikum die gleichzeitige Abmusterung der Werk zeuge verschiedener Projekte mit absolut sicherer Geheimhaltung. MB Ausgewählte Beispiele des Lieferumfanges FÜR Eppendorf • „Jubiläumswerkzeug“ zum Verschäumen von Schleuderkesseln (Innen- und Außenwand aus Stahl) • Schäumwerkzeug für IMC-(In-Mold-Coating-)beschichtetes Halbhart-Integralschaum-Bauteil mit Stahleinleger • RimStar Compact 16/16 Misch- und Dosieranlage mit Ausleger, Fassstation für Hartschaumprodukte • RimStar Compact 40/16 Misch- und Dosieranlage mit Ausleger, Fassstation und modularer MiniDos Farbdosiereinheit für HalbhartIntegralschaum-Anwendungen IHR KONTAKT Rainer Janotta Werksleiter Harderberg KraussMaffei Technologies GmbH [email protected] Marke & Märkte KraussMaffei 13 MESSEN Total Global Auch 2012 ist KraussMaffei auf Messen in der ganzen Welt vertreten. PlastIndia Starke Präsenz in Wachstumsmärkten Spritzgießmaschinen für die Kunden aus der Verpackungsbranche standen im Mittelpunkt des Messeauftritts in Indien. Auf der PlastIndia zeigte sich die moderne CX 110-380 ClassiX mit bewährtem Zwei-Platten-Schließsystem als Besuchermagnet. Im Livebetrieb produzierte sie Verschlusskappen für Joghurtflaschen auf dem Stand. Auch im Rahmen der Interplastica in Moskau war die Spritzgießtechnik im Fokus der Messebesucher. Hier waren insbesondere die Pharmakunden mit dem vollelektrischen Modell EX 150-750 CleanForm angesprochen. Auf dem Messestand wurde live das sogenannte Twist-off-Body aus Polypropylen in einem 24-fach-Werkzeug produziert. NPE2012 Eroberung der nordamerikanischen Verpackungsindustrie Auf der NPE2012 präsentier te sich KraussMaffei mit hochproduktiven Spritzgießzellen, bestehend aus hydraulischen oder vollelektrischen Maschinen der CX-, EXund MX-Baureihe in Verbindung mit schnellen Robotern. Großes Kundeninteresse zeigte sich beim Live-Betrieb der MX 650+, die durch die Produktion von Verpackungstechnik den spezifischen Bedürfnissen der amerikanischen Verpackungskunden gerecht wurde. Im Bereich der Spritzgießtechnik zog eine MX-SpinForm Wendeplattenmaschine mit integrierter Montagetechnik das Fachpublikum an und konnte mit der Produktion einsatzfähiger dreiteiliger Kunststoffverschlüsse auf dem Messestand überzeugen. Speziell für die Pharmaindustrie präsentierte sich KraussMaffei mit der vollelektrischen EXBaureihe und verdeutlichte die Umsetzung der hohen Anforderungen zur Produktion im reinen Raum. Chinaplas „Open House“ und Kooperationen mit der Zukunftsindustrie in China Auf der Chinaplas in Shanghai lag der Schwerpunkt auf Speziallösungen für Spritzgießkunden. KraussMaffei erwies sich dort als kompetenter Technologiepartner für die Bereiche Profilextrusion und C-PVC-Verarbeitung. Im Rahmen eines „Open House“ im Produktionswerk der KraussMaffei Gruppe im nahen Werk in Haiyan demonstrierte KraussMaffei seinen Kunden der Chinaplas die Montage einer Spritzgießmaschine der MX-Baureihe. Zum Ausbau der Präsenz im chinesischen Markt gehörte auch die Eröffnung des „KraussMaffei Technology Centers“, einer Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Foxconn aus Shenzhen. Gemeinsam mit dem Apple-Zulieferer werden hier auf vier Maschinen der CX- und MXSerie Technologien für die Bereiche Elektrik und Elektronik entwickelt. Plast Mailand Mehr Anteile auf dem hart umkämpften italienischen Markt Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschonung stehen bei italienischen Verarbeitern zunehmend im Fokus ihrer Investitionsentscheidungen. KraussMaffei ist für diese Anforderungen bestens gerüstet und präsentierte seinen Kunden auf der Plast Mailand überzeugende Maschinentechnik in vollelektrischer Ausführung aus der AX- und EXBaureihe sowie diverse Produkte rund um die Technologiekompetenz für hochwertige Oberflächen und Leichtbaulösungen. „Für uns besonders interessant ist dabei die Konstruktion des Formenträgers vom Typ MX 600 mit Komponenten der Spritzgießtechnik“, erklärt Frank Peters, Geschäftsführer Reaktionstechnik bei KraussMaffei. „Mit diesem Modularkonzept nutzen wir bewährte Bauteile und die Vorteile aus der Spritzgießmaschinen-Serienfertigung, um anwendungsspezifische Lösungen zu bieten.“ EM 14 Marke & Märkte AHEAD Ausgabe 01.2012 Aus Alt mach Neu! Auch die langlebigsten Spritzgießmaschinen kommen irgendwann in die Jahre und verlieren durch Verschleiß und Abnutzung an Leistungsfähigkeit. Eine ältere Technik kann außerdem manchmal mit modernen Maschinen nicht mehr mithalten. Für den Verarbeiter stellt sich an diesem Punkt die Frage, ob er in Neumaschinen investiert oder seinen Maschinenpark überholt und modernisiert. Bei Letzterem helfen die Kollegen des KraussMaffei Service mit ihrer Kompetenz und dem Know-how über ältere Maschinen im Rahmen des „Life-Cycle“-Managements. Insbesondere für bestehende Produktionsstätten mit umfangreicher Infrastruktur ist die Modernisierung vorhandener Maschinen eine wirtschaftlich interessante Alternative. Die Planung ist hierbei das A und O. Das Serviceteam berät Unternehmen nicht nur bei der Reparatur, sondern entwickelt auch eine Lösung, wie diese bei laufender Produktion realisiert werden kann, ohne Auslastung und Qualität zu beeinträchtigen. Nicht nur im Vergleich zu einer Neuanschaffung geringere Kosten machen eine Modernisierung für den Kunden attraktiv: Weil mechanische Abmessungen und Schnittstellen unverändert bleiben, müssen keine neue Peripheriegeräte angeschafft werden. Auch die vorhandene Logistik bleibt 1 : 1 erhalten. Gute Gründe, sich für eine Modernisierung zu entscheiden. Wir beraten Sie gerne! MB Komplettüberholung von SpritzgieSSmaschinen • Geringe Ausfallzeit für Modernisierung • Gute Planungssicherheit in der Produktion • Logistik im Werk bleibt bestehen • Peripherie kann 1 : 1 erhalten bleiben • Geringe Kosten im Vergleich zu Neuanschaffung IHR KONTAKT Ralph Lindner Abteilungsleiter Gebrauchtmaschinen und Modernisierung KraussMaffei Technologies GmbH [email protected] Globaler Technologie³Transfer Hochwertige Oberflächen, Funktionsintegration, Produktions- und Energieeffizienz gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch was bedeutet dies für Verarbeiter und wie können Technologie³Lösungen von KraussMaffei zur Optimierung beitragen? Im Gespräch mit Jochen Mitzler, Leiter Produkt- und Technologiemanagement. Das Interview führte Markus Betsche. Jochen Mitzler Leiter Produkt- und Technologie management bei KraussMaffei München Marke & Märkte KraussMaffei Service Der KraussMaffei Teleservice ist eine Verbundlösung aus Techno logie und Support, mit der unsere Experten direkten Zugriff auf alle Anlagenkomponenten haben. 15 KraussMaffei Automation KraussMaffei Spritzgiesstechnik Kunde Stellt Service anfragen ELEKTRIK KraussMaffei Reaktionstechnik Bietet weltweiten Service via VPN und Internet SOFTWARE KraussMaffei Teleservice Auf Knopfdruck sicher zum Experten SERVICE Hochintegrierte Fertigungszellen b ündeln Prozessschritte und nutzen Synergien, jedoch steigen mit der Komplexität der Anlagen auch die Anforderungen an den Service-Support. Das Teleservicekonzept von KraussMaffei zeigt, wie einfach die Lösung hierfür sein kann: Ein simpler Klick am Bedienpanel der Maschinensteuerung und schon ist die Verbindung mit einem unserer Produktspezialisten hergestellt. Dank und allen remotefähigen Peripherien, um Diagnosen durchzuführen oder bei Prozess- und Maschineneinstellungen zu unterstützen. Wird absolutes Expertenwissen benötigt, werden die Fachabteilungen über das abgesicherte interne Werksnetz bei der Bearbeitung eingebunden. Unschlagbarer Vorteil des Teleservice: schnelle und effiziente Hilfe, im Bedarfsfall vom ganzen Expertenteam von KraussMaffei – weltweit. MB schneller und sicherer Datenverbindungen stehen unsere Experten für sämtliche Anliegen schnell und direkt zur Verfügung und können auf alle Anlagenkomponenten einzeln zugreifen. Denn mit dem Öffnen der eingehenden Anfrage stehen unseren Servicetechnikern automatisch alle maschinenspezifischen technischen Unterlagen zur Verfügung. Während der Bearbeitung hat der Service Zugang zu der Maschinensteuerung AHEAD: Wie können Verarbeiter eine höhere Effizienz im Produktionsablauf erzielen? Mitzler: Um die Produktionseffizienz nachhaltig zu verbessern, stehen drei wesentliche Stellhebel zur Verfügung: Materialeffizienz – Res sourceneffizienz – Energieeffizienz. Dahinter steht unser Ansatz, mit geringerem Materialeinsatz auf kleinerer Fertigungsanlagenkapazität sowie mit geringem Energieverbrauch ein Maximum an hochwerti gen Gutteilen herzustellen. Wenn die so produzierten Artikel auch noch herausragende Eigenschaften besitzen, die beispielsweise mit klassischen Verfahren nicht realisierbar sind, hebt das die Produkti onseffizienz gewaltig. AHEAD: Mit welchen Verfahren kann Effizienz gesteigert werden? Mitzler: Dafür habe ich ein gutes aktuelles Beispiel: Mit der KraussMaffei SpinForm Spritzgießmaschine werden beispielsweise dreiteilige Kunststoffverschlüsse in einer einzigen Maschine produ ziert und im Werkzeugbereich durch die integrierte Montageeinrich tung TIM-Stack zusammengefügt. Aus der Maschine kommen ein satzfertige Verschlüsse, die direkt der weiteren Produktion zugeführt werden. Gemeinsam mit dem Werkzeugbauunternehmen Zahoransky haben wir das Gesamtsystem auf höchste Produktivität ausgelegt. Für maximale Energieeffizienz setzen wir unseren „BluePower“Servopumpenantrieb sowie eine elektrische Schiebe- und Drehein heit ein. Vorteile für den Kunden sind ein geringerer Bedarf an Pro duktionsfläche, eine bessere Teilequalität durch Kombination immer gleicher Kavitäten bei gleichen Prozesswerten sowie der Wegfall einer Zwischenlagerung. ANWENDUNG AHEAD: Wie kommen Kunden in fernen Regionen in den Genuss dieser Technologien? Mitzler: KraussMaffei ist mit seinem umfangreichen Vertriebsund Servicenetzwerk weltweit vertreten. Wir forcieren von den Entwick lungszentren aus den Technologietransfer in alle Regionen und präsen tieren Kunden und Verarbeitern vor Ort die Neuentwicklungen auf Messen, Kongressen und Tagungen. Auch mit eigenen TechnologieVeranstaltungen, wie beispielsweise unserer erfolgreichen „Competence tour“ in Korea oder unserem „Competence Forum“ in München mit LiveVorführungen. Selbstverständlich kommen unsere Experten im weiteren Projektverlauf auch direkt zu den Verarbeitern, um die Möglichkeiten und Vorteile dieser Verfahren am realen Produkt im Detail zu erörtern. 6. Kongress zu Kunststoffen in E&E-Anwendungen KraussMaffei organisiert mit weiteren Partnern und dem süddeutschen Kunststoffzentrum (SKZ) den übergreifenden Branchentreff „Fuse box meets dryer“ am 14. und 15. Juni 2012. Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum Festung Marienberg in Würzburg. Der Kongress findet bereits zum 6. Mal statt. In diesem Jahr werden die Trends bei neuen Werkstoffen, innovativen Verfahren und in der Produktgestaltung diskutiert. Außerdem wird auf die wichtigen Zukunftstechnologien der E&E-Branche (E-Mobility und erneuerbare Energien) eingegangen. 16 Prozesse & Produkte AHEAD Ausgabe 01.2012 Prozesse & Produkte OPTIMIERUNG Neues aus der Automationstechnik Seit der Unternehmensgründung durch Josef Neureder im Jahre 1982 plant, konstruiert und fertigt KraussMaffei Automationslösungen für die spritzgieß verarbeitende Industrie auf Basis von Linear- und Industrierobotern – die Aussichten sind weiterhin rosig. Text: Markus Betsche EFFIZIENT Schnellere Produktionsanläufe und kürzere Lieferzeiten. Diese Vorteile haben Kunden von unserem opti mierten Fertigungskonzept. Prozesse & Produkte KraussMaffei 17 „Nur durch die hervorragende Einsatzbereitschaft und Leistung der Automationsmitarbeiter war das gute Ergebnis zu erzielen.“ Thomas Marufke B ereits kurz nach Bezug und Produktionsaufnahme in der neuen Montagehalle am Standort Schwaig im Dezember 2011 ist diese voll ausgelastet. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Automationsl ösungen bestätigt den Mehrwert von effektiven Fertigungszellen, die aus dem konsequenten Zusammenwachsen von Robotern und Spritzgießmaschinen resultieren. Die Erweiterung der Produktionsf lächen kam also gerade recht. In nur sechs Monaten wurde die Fläche mehr als verdoppelt. „Diese Leistung war nur mit dem professionellen Projektmanagement und der hohen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter in Schwaig zu schaffen“, erklärt Thomas Marufke, Leiter Vertrieb und kaufmännische Bereiche bei KraussMaffei Auto mation. „Ich freue mich, dass auch unsere Kunden unsere termingerechte und zielorientierte Arbeitsweise mit professionellem Projektmanagement honorieren.“ Mit Einzug in die neue Halle wurde auch das Fertigungskonzept optimiert. Durch standardisierte Abläufe und das Zusammenführen vorgeprüfter Komponenten in der Endmontage wurden die gesteckten Ziele und Erwartungen weit übertroffen. Erstklassiger Service aus einer Hand Neben der Optimierung der Produktionsabläufe und dem permanenten Feinschliff der Automationsprodukte arbeitet KraussMaffei kontinuierlich am weiteren Ausbau des bereits heute sehr guten Servicenetzwerkes für Roboter und Automationsprodukte. Hierzu wird in den Länderorganisationen vor Ort beim Anwender der sogenannte First-Level-Support-Service verstärkt. Das sind die ersten Kundendiensttechniker beim Kunden, die sowohl Maschine als auch Roboter betreuen und in den meisten Fällen schnell und erfolgreich die Bedürfnisse der Betreiber erfüllen. Unterstützung erhalten die Kollegen vor Ort durch den „Second-Level-Support“, also den Spezialisten und Experten der Automationstechnik in den Werken. Dieser unterstützt den Service vor Ort mit fachkundiger Beratung, Ferndiagnose und bei Bedarf auch mit einem Einsatz vor Ort. Im Rahmen der zunehmenden Internationalisierung der Projekte und Aufträge werden auch die Beratungsleistung und Projektierung in den Regionen ausgebaut. So wird mit Beginn der NPE-Show ProjektierungsKnow-how in der KraussMaffei Corporation (KMC) zur Verfügung stehen. Aus Florence heraus werden die Frontend-Verkäufer auf Projektebene durch einen erfahrenen Automationsspezialisten unterstützt. Weiteres Wachstum ist abzusehen Die gute Auftragslage war aber nicht nur im Hauptwerk der Automation zu spüren. Auch der Standort Schwerin erzielte 2011 eines seiner besten Jahre. Der hohe Auftragseingang bei großen Linearrobotern erzielte extreme Stückzahlen für das flächenmäßig limitierte Werk. „Diese Herausforderung haben unsere Kollegen in Schwerin hervorragend gemeistert“, so Marufke, „wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Kollegen bedanken möchte.“ Aufgrund der hohen Auslastung und der guten und stabilen Projektlage ist eine zusätzliche Erweiterung der Produktionskapazitäten und Standorte geplant. Neue IR-Baureihe mit einfacher Bedien oberfläche Zeitgleich mit der Präsentation der GX-Spritzgießmaschinen erfolgt auch die Markteinführung der neuen IR-Baureihe. Diese überzeugt durch eine neue, ideal an die Bedürfnisse der Kunststoffverarbeitung angepasste Mechanik und Kinematik, insbesondere ab Schließkräften überhalb von etwa 5.000 kN. Zusätzlich wurde die Typenfamilie von 10 auf 20 Grundgeräte erweitert, um der Nachfrage nach kundenspezifischen Produktionslösungen noch besser gerecht zu werden. Das doppelt so breite Angebot an Standardkombinationen ermöglicht eine noch feinere Abstimmung auf den optimalen Arbeitspunkt der Produktionszelle hinsichtlich Roboter-Reichweite, Arbeitsbereich, Traglast und Aufs tellfläche. In Verbindung mit der neuen GX-Baureihe verfügen Maschine und Roboter über die neue MC6 Steuerung mit einer vollintegrierten, optimierten Bedienoberfläche für beide Geräte. Kunden und Bediener profitieren von einer einfachen und bedienerfreundlichen Benutzeroberfläche für Maschine und Roboter in typischem KraussMaffei Look & Feel. Keine Hexerei – der Programmierassis tent „WizardX“ Für die Linearroboter von KraussMaffei mit der MC6 gibt es als Ergänzung zum bewährten Offline-Programmierungstool einen neuen Online-Programmierassistenten, genannt WizardX. Damit ist die Programmierung der Roboter zauberhaft einfach. Das System erkennt Programmierfehler und gibt mit intuitiver Bedienerführung und visueller Darstellung effektive Hilfe zur Programmerstellung – schnell und einfach. Nach dem Abschluss des ersten Entwicklungsschrittes liegt der Programmierassistent funktionsgeprüft vor. Aktuell erfolgt in der zweiten Phase die Detailoptimierung im Produktionseinsatz. Dieser Schritt erfolgt in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Kunden und Partnern. W izardX wird voraussichtlich ab Mitte dieses Jahres in der endgültigen Version verfügbar sein. Die stetig wachsende Zahl an Standard-Industrieroboter (IR) Anwendungen führt ebenfalls zur steigenden Nachfrage nach vereinfachter Programmierung. Daher ist als nächster Schritt die Einführung des W izardX für die IR-Baureihe geplant. IHR KONTAKT Thomas Marufke Leiter kaufmännische Bereiche KraussMaffei Automation AG [email protected] 18 Partner & Projekte AHEAD Ausgabe 01.2012 Partner & Projekte Ein Fenster für Die Waschmaschine Mit einer vollautomatisierten Fertigungszelle fertigt Miele im Kunststoffwerk Warendorf Türen für Waschautomaten in hochwertigem und kunststoffgerechtem Design ohne sichtbare Schrauben. Dabei baut das Unternehmen auf die Prozess konstanz und Zuverlässigkeit der CX-Baureihe von KraussMaffei. Text: Markus Betsche Präzision Die fertig montierte Wasch maschinentür von Miele Partner & Projekte KraussMaffei Ü ber 40 Jahre Erfahrung hat Miele bei der Herstellung von Kunststoffteilen in eigener Produktion, seit 1974 im Werk Warendorf mit einer Produktionsfläche von etwa 10.000 Quadratmetern. Hier entstehen mit 220 Mitarbeitern etwa drei Millionen Teile pro Monat, dies entspricht etwa 70 Prozent des Gesamtbedarfs des Unternehmens. Von den insgesamt 44 Spritzgießmaschinen im Schließkraftbereich von 800 bis 10.000 kN sind über zwei Drittel von KraussMaffei. Alle Maschinen sind mit Robotern ausgestattet, die gleichzeitig auch Aufgaben wie Bedrucken, Verpacken und Pufferung übernehmen. Aus der Geräte-Endmontage kommt die Anforderung, immer mehr fertige Funktionskomponenten angeliefert zu bekommen, was zu einem Trend nach erweiterter Montage direkt an der Spritzgießmaschine führt. Bei Funktionsgruppen wie Trocknerbodengruppenmodulen werden direkt an der Maschine Filter, Deckel und weitere Metall- und Kunststoffteile teilweise automatisch montiert und als komplette Baugruppe an die Endmontage geliefert. Hochglanzoptik aus einem Guss Wie an sprechend Kunststoffteile mit gutem Design sein können, zeigt sich am Beispiel der Waschautomatentür „Sophia“, die in verschiedenen Geräteserien Verwendung findet. Hochglanz optik mit Tiefenwirkung und geschlossene Oberflächen ohne sichtbare Schrauben überzeugen auf ganzer Linie. Dabei steht diese Tür in Sachen Festigkeit auch den Vorgängern aus Metall in nichts nach. Die komplette Tür besteht aus insgesamt 11 Teilen aus Kunststoff, Metall, Glas und Gummi und wird in einer komplexen, aber sehr kompakten Fertigungszelle aus drei Spritzgießmaschinen mit Automation anhand von modularisierten Fertigungsabschnitten fix und fertig montiert. „Die hohen Oberflächenanforderungen an die Sichtteile sowie die mit 10 bis 14 Teilen sehr geringen Zwischenpuffer in der Anlage erfordern eine hohe Zuverlässigkeit der Spritzgießmaschinen bei hoher Formteilqualität. KraussMaffei Maschinen haben uns in dieser Hinsicht auf ganzer Linie überzeugt“, so Dr. Jürgen Jahn, Werkleiter Miele. Zuverlässig und präzise Alles beginnt mit dem Spritzgießen des Blendenringes auf einer SpinForm Wendeplattenmaschine CX 650-2700/2700, der später an der Waschmaschine außen sichtbar ist. Er besteht aus einem etwa 3 mm dicken Polykarbonatteil, das nach dem Öffnen und Drehen der Mittelplatte mit grauem ABS hinterspritzt wird. Dabei entsteht ein kratzfestes Bauteil mit einer enormen Tiefenwirkung, das in seinem Design überzeugt. Die elektrisch angetriebene Schiebe- und Wendeeinheit ermöglicht schnelle und präzise Bewegungen für kurze Zykluszeiten und eine ausgesprochen hohe Positionsgenauigkeit, was sich positiv auf die Entnahme auswirkt. Nach einer kurzen Kühl-/Förderstrecke werden automatisch die Angüsse abgefräst, die Kanten mit Heißluft verrundet, um Verletzungen auszuschließen, und anschließend eine Folie zum Schutz vor Verkratzen aufgebracht. Inzwischen spritzt eine CX 420-3000 den sogenannten Grundträger aus glasfaserverstärktem PP, der für die mechanische Stabilität verantwortlich ist und die Befestigungselemente sowie das Schauglas fixiert. Nach dem Spritzgießprozess erfolgen ebenso vollautomatisch die Montage von Scharnieren, Buchsen und Achsen und die Bestückung mit dem Schauglas, das mit einem Klemmring fixiert und verschweißt wird. Auf der dritten Maschine werden die Innenblenden aus hochglänzendem ABS gefertigt und ebenfalls dem letzten Montageschritt zugeführt. Aus drei mach eins In der zentralen Montagezelle laufen die vormontierten Teile von den drei Spritzgießmaschinen zusammen. Grundträger und Blendenring werden mit PUR verklebt und zusätzlich verrastet. Zur Qualitätskontrolle und Rückverfolgung wird eine Kennzeichnung aufgetragen und am Ende die Innenblende mit Verschluss und Schließkolben bestückt. Fertig ist eine komplette Waschautomatentür. Diese Spitzenleistung hinsichtlich Konstruktion, Fertigungstechnik und kunststoffgerechter Lösung wurde mit dem TecPart-Innovationspreis 2010 des Verbands Technische 19 Kunststoff-Produkte e.V. ausgezeichnet. Darauf ist man bei Miele besonders stolz, da das gesamte Montagekonzept und die übergeordnete Steuerung selbst erarbeitet wurden. Hier zeigen sich dann das umfangreiche Automations-Know-how und die langjährige Erfahrung im Betriebsmittelbau der Kunststoffspezialisten in Warendorf. Einfache Lösungen mit großem Effekt Alle drei Spritzgießmaschinen sind dort, wo es sinnvoll und verfahrenstechnisch machbar ist, mit Zylinder- und Rohrisolierungen ausgerüstet, um unnötige Wärmeabstrahlung zu vermeiden. Elektrische Antriebe aus dem BluePower-Baukasten für ausgewählte Funktionen, wie z. B. ein elektrischer Plastifizierantrieb, erhöhen zusätzlich die Präzision und Energieeffizienz der Maschinen. Flexibilität als Herausforderung Ein weiteres Kerngeschäft in Warendorf ist die Herstellung von hochwertigen Staubsaugergehäusen. Bei diesen steht die Oberflächenqualität besonders im Fokus. Zusätzlich werden die Gehäuse in unterschiedlichsten Varianten und Farben benötigt. Täglich stehen etwa 18 Werkzeug- und Materialwechsel an, zusätzlich zu den Farbwechseln bei gleichen Bauteilen. Ein schnelles Spülen der Plastifizierung ist hier Pflicht, deshalb kommen bei den neueren KraussMaffei Maschinen HPS-AT-Schnecken ohne Misch-/ Scherteil zum Einsatz, die einen schnellen Materialwechsel erlauben, gleichzeitig aber in der Produktion eine hervorragende Einfärbung und Materialhomogenität sicherstellen. Leistungen von KraussMaffei • SpinForm Wendeplatten-Spritzgießmaschine CX 650-2700/2700 • Spritzgießmaschinen CX 420-3000 • Linearroboter LR 300 in Krag-Arm-Version • BluePower-Zylinderisolation 20 Partner & Projekte AHEAD Ausgabe 01.2012 MODERNE TAKTMONTAGE SCHAFFT BASIS FÜR FERTIGUNG IN ENGEN TOLERANZEN Hundertste CX für das SHL Werk Taiwan SHL (Scandinavian Health Ltd.) ist mit über 1.800 Mitarbeitern in aller Welt der weltweit größte Designer, Entwickler und Produzent fortschrittlicher Drug Delivery-Geräte für die biopharmazeutische Industrie. Dazu gehören unter anderem PenInjektoren, Auto-Injektoren und Inhalationssysteme. Das Unternehmen wurde 1989 mit dem Ziel gegründet, Spitzenfertigung aus Asien mit soliden internationalen Managementmethoden zu kombinieren. Die Produktionsstätten von SHL in Asien verfü gen über mehr als 100 Spritzgießmaschinen, jede mit einem Schließkraftbereich von 50 bis 420 Tonnen. Alle Maschinen sind mit 6-Achs-oder Linearrobotern ausgestattet. Zum Einsatz kommen hydraulische, hybride und vollelektrische Typen sowie Mehrkomponentenmaschinen mit Drehtisch- und Indextechnologie. Hohe Präzision, hohe Kapazität Bei der Herstellung von EinwegInjektionssystemen, wie Auto-Injektoren, ist eine absolut gleichmäßige Qualität aller Einzelteile erforderlich. So muss die nachweisbare Einhaltung der strengsten Qualitätsstandards für eine Rund-um-die-Uhr-Produktion sichergestellt sein. Die CX-Maschinen von KraussMaffei mit verschiedenen Schließkräften sind komplett für den vorgesehenen Lieferumfang und ihre Leistungsdaten zertifiziert. Die Qualitätsanforderungen wurden entsprechend den Typen der verbauten Komponenten konfiguriert und liegen innerhalb der zulässigen maximalen Geräuschemission und den maximalen Toleranzen des Schussgewichts. „Mit den Maschinen der CX-Baureihe haben wir unsere Verlässlichkeit noch verstärkt und produzieren weiterhin Komponenten mit einer konstant hohen Qualität“, unterstreicht Roger Samuelsson, CEO und Gründer der SHL Group. „Das war schon immer das herausragende Markenzeichen von SHL.“ Hohe Transparenz Mit einer der modernsten Taktmontagen und einer umfassenden Dokumentation hat KraussMaffei eine transparente Basis für eine Fertigung in engen Toleranzen geschaffen. Damit sind wir in der Lage, optimal für die Formteilproduktion angepasste Maschinen zu liefern. Bei Bedarf können die Maschinen auch gemäß GMP-Richtlinien mit der erforderlichen Dokumentation gebaut und qualifiziert werden. Bei der Formteilproduktion lässt sich die Qualität an der Prozesssicherheit und der exakten Wiederholgenauigkeit der einzelnen Komponenten messen, und genau hier spielt die Taktmontage eine ausschlaggebende Rolle. Die Taktmontage der Spritzgießmaschinen mit Schließkraftgrößen von 35 bis 350 Tonnen bedeutet, dass die Montage sowie die Inbetriebnahme jeder Maschine in zwölf Taktschritten synchronisiert werden. Die 2005 eingeführte Taktmontage konnte aufgrund der Flexibilität und der Bereitschaft der Mitarbeiter zur Teamarbeit kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dies lässt sich insbesondere an der hohen Auslieferqualität und den kurzen Durchlaufzeiten messen. Als etabliertes System setzen wir heute auf KAIZEN als übergreifenden Begriff für kontinuierl iche Verbesserungsprozesse. „Unser Ziel ist die höchste Kundenzufriedenheit“, erklärt Michael Müller, Vice President bei KraussMaffei in China. „Ein Beispiel dafür, dass uns dies gelingt, ist unsere Partnerschaft mit einem unserer langjährigen Kunden, SHL, an deren Produktionsstätte in Taoyuan in Taiwan wir letzten Dezember gerade die 100. KraussMaffei Maschine ausgeliefert haben.“ MB „Als globaler Hersteller von Drug DeliveryGeräten für die biopharmazeutische Industrie ist der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens die hohe Qua lität unserer Produkte. Unser Ziel ist eine Null-Fehler-Toleranz, ein Ziel, das unsere Partner mit uns teilen müssen. KraussMaffei ist ein gutes Beispiel für einen solchen Partner.“ Roger Samuelsson, CEO und Gründer der SHL Group Mobilität der Zukunft Mit einem Großauftrag bei BMW baut KraussMaffei seinen Vorsprung als Lösungspartner der Automobilindustrie aus „Wir sind sehr erfreut über den Auftrag von BMW. Wir sehen diesen als Anerkennung für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit und unsere Kompetenz als innovativer System- und Lösungspartner für die Automobilindustrie“, sagt Frank Peters, Geschäftsführer Reaktionstechnik bei KraussMaffei, und verleiht so seiner Zufriedenheit Ausdruck. Der Auftrag umfasst die Lieferung zahl r eicher Maschinen und Anlagen der Spritzgieß- und Reaktionstechnik sowie der Automation. Diese Maschinen dienen zur Unterstützung der Serienproduktion und zur Entwicklung innovativer und schlüsselfertiger Verfahrenslösungen zur Substitution herkömmlicher Werkstoffe durch Kunststoff. Auf den Maschinen werden unter anderem Bauteile aus Thermoplasten und Reaktivharzen im Exterieur und Interieur sowie für tragende Strukturen produziert und nachbearbeitet. Auf insgesamt neun HD-RTMAnlagen (Hochdruck-Resin-Transfer-Molding-Anlagen) werden in den Werken von BMW in Landshut und Leipzig Teile für den Fahrzeug-Rohbau gefertigt. Die Anlagen zeichnen sich insbesondere durch konstante und reproduzierbare Prozessführung sowie durch hohe Fülldrücke zur optimalen Faserbenetzung aus. Stabile Formträger Im Rahmen dieses Auftrags erhält auch das BMW-Werk Wackerdorf neue Technologie von KraussMaffei. Dieser Standort erhält eine große Spritzgießmaschine vom Typ MX 4000-24500 zur Herstellung von stabilen Formträgern für die Instrumententafel der 1er- und 3erSerie. Hier kommt das sogenannte Spritzgieß-Integralschaum-Verfahren zum Einsatz. Dabei entstehen Bauteile mit kompakter Außenhaut und einer Schaumstruktur im Inneren. Zwei integrierte Industrieroboter von KraussMaffei übernehmen die erforderlichen Montage- und Nachfolgeschritte. Im BMW-Werk in Leipzig werden zwei 4.000 t Doppelwendeplattenmaschinen vom Typ MX 4000-17200/12000/750 WL Bauteile mit Außenhaut und Unterstruktur aus Thermoplasten produzieren. Hierbei werden die Außenhaut und die Unterstruktur jeweils zuerst separat gespritzt, mit dem Drehen der beiden Wendeplatten zusammengeführt und mit einer dritten Kunststoffkomponente materialschlüssig verbunden. Bei jeder Werk zeugöffnung entsteht somit ein einsatzfertiges Bauteil. Die Maschine ist mit zwei Industrierobotern vom Typ IR komplett automatisiert. Für ein energieeffizientes Management des Wärmehaushalts des Werkzeugs kommt eine intelligente Werkzeugtemperierung mit Impulskühlung zum Einsatz. Know-how, das international überzeugt Die Ingenieure von KraussMaffei konnten im vergangenen Jahr nicht nur die Münchner Autobauer von ihrer Fachkompetenz für die Spritzgieß- und Reaktionstechnik überzeugen. Schon Anfang des vergangenen Jahres hatte der international renommierte Automobilzulieferer IAC Group aus Krefeld KraussMaffei als Systemlieferanten zur Ausstattung seines neuen Produktionswerks im rumänischen Bals beauftragt. MB 22 Partner & Projekte AHEAD Ausgabe 01.2012 Dimensionen Menno Krommenhoek (HSV, rechts) und Mark Verveer (KraussMaffei) mit einer Photovoltaik-Bodenplatte vor der neu installierten MX 4000-33000 HSV Technical Molded Parts (HSV) Die gröSSte ihrer Art in den Niederlanden Dass die Niederlande wesentlich mehr zu bieten haben als Tulpen und Käse, ist in der Kunststoffbranche bekannt. Zahlreiche Kunststoffhersteller und -verarbeiter sind dort angesiedelt. Wie in ganz Europa steht auch hier die Energiedebatte im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und regenerative Energiequellen gewinnen zunehmend an Bedeutung. In diesem Zusammenhang steigt auch die Nachfrage nach innovativen Lösungen für die Photovoltaik. Auf diesem Gebiet überzeugte KraussMaffei durch seine Größe. HSV Technical Molded Parts (HSV) in den Niederlanden ist bereits seit Jahrzehnten der Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von größeren Kunststoffgehäusen für technische Geräte im Spritzgießverfahren für kleine bis mittelgroße Serien. Darüber hinaus entwickelt und produziert HSV Produkte aus recycelten Kunststoffen, die im Straßen- und Wasserbau zum Einsatz kommen. Ein großes Plus ist die Tatsache, dass HSV neben der Spritzgießtechnik auch das Thermoplast-Schaumgießen (TSG) und die Polyurethan RIM-(RIMPUR-)Verarbeitung intensiv nutzt. Damit kann den Kunden jeweils die am besten geeignete Technik hinsichtlich Qualität, Investment und Stückpreis angeboten werden. Die Fertigungsstandorte in den Niederlanden befinden sich in Ede und Leeuwarden. Große Maschine mit großer Leistung Im Herbst letzten Jahres erweiterte HSV den Maschinenpark mit der hinsichtlich Schließkraft größten in den Niederlanden je installierten Spritzgießmaschine vom Typ MX 4000-33000. Schon die technischen Daten sind beeindruckend: Schließkraft 40.000 kN – Aufspannplatten mit 3.400 x 3.100 mm – Schussvolumen bis 29 Liter. Noch interessanter ist jedoch das Produkt, das auf der Maschine produziert wird. Dabei handelt es sich um sogenannte Bodenplatten für neue Photovoltaikmodule, die besonders für Industriebauten mit geringen Dachlasten geeignet sind. Die Grundplatten aus PP (Polypropylen) haben eine Größe von 2.100 auf 1.430 mm und ein Gewicht von 15 kg. Das innovative Design verringert die Dachlast und besitzt integrierte Kabelkanäle und Wartungstritte. Die stapelbaren Bodenplatten lassen sich platzsparend und leicht transportieren und reduzieren schon beim Transport den benötigten Energieaufwand. Eine rundum saubere Lösung für sauberen Strom. „Die MX-Spritzgießmaschinen haben uns in den vergangenen Jahren in Sachen Zuverlässigkeit und Produktionskonstanz überzeugt“, erklärt Menno Krommenhoek, Geschäftsführer von HSV TMP, „da war es nur konsequent, dass wir uns bei der Neuinvestition wiederum für KraussMaffei entschieden haben.“ Kunststoff sorgt für mehr Spaß im Leben Mittels des TSG-Verfahrens (engl: structural foam), einer Technik des Schaumgießens mit niedrigem Druck für thermoplastische Kunststoffe, das sich ausgezeichnet für die Herstellung großer technischer Konstruktionsteile und Gehäuse eignet, fertigt HSV auch Rutschen für unsere Sprösslinge. In den letzten Jahren hat HSV TMP viele Erfahrungen mit dieser Technik gesammelt und weiß wie kein anderer die umfangreichen Möglichkeiten dieser Technik zu nutzen. TSG eignet sich insbesondere für mittelgroße Serien und dort, wo hohe Anforderungen an die Steifigkeit und die Oberflächengüte der Produkte gestellt werden, da diese einfach mit einlagigen oder mehrlagigen Hochglanzlack systemen lackiert werden können. MB Partner & Projekte KraussMaffei 23 Starke Nachfrage nach elektrischen und hydraulischen Maschinen briten geben Gas Vor nicht allzu langer Zeit galt die brachliegende Kunststoffindustrie in Großbritannien als Sorgenkind und wurde erneut totgesagt – aber wie so oft leben Totgesagte nachweislich länger. Zu neuem Leben erweckt hat sie die wieder erstarkte Automobilindustrie. Klassische britische Traditionsmarken und international erfolgreiche Volumenmodelle werden in UK hergestellt und sorgen für einen regelrechten Boom bei Herstellern (OEMs) und Zulieferern. „Davon profitieren auch wir als Kunststoffmaschinenhersteller“, bestätigt Mike Bate, Leiter der Tochtergesellschaft von KraussMaffei in UK. „Unsere hochwertigen Maschinen werden enorm nachgefragt und wir blicken auf eines unserer besten Jahre voraus.“ Doch auch klassische Wachstumsbranchen wie Medizinprodukte sorgen für eine Gesundung der Kunststoffproduktion. Die Unternehmen bauen auf die Maschinenkompetenz von KraussMaffei. Groß in kleinen Serien ARKK Europe, ein Big Player in der Klein- und Mittelserienfertigung, bestellte eine neue Spritzgießmaschine vom Typ MX 3200-33000 zur Herstellung von Stoßfängern und größeren Formteilen, die kürzlich die Produktion im Werkzeugbau- und Spritzgießwerk in Petersfield, Hamsphire, aufnahm. Dieser Schritt ist ein klares Bekenntnis zum weiteren Wachstum, das auf einer steigenden Kundennachfrage insbesondere im Ersatzteilgeschäft und bei technisch anspruchsvolleren Produkten basiert. „Die MX 3200-33000 ist eine der innovativsten Groß-Spritzgießmaschinen auf dem Markt und bietet die besten zurzeit verfügbaren Zykluszeiten“, so Peter Kite, Werksleiter in ARRKs Technical Centre Petersfield. „Diese Maschine versetzt uns in die Lage, die Wunsche unserer Kunden zu erfüllen, jetzt und erst recht in der Zukunft“. Die Maschine ist mit einem Industrieroboter IR 2100-100 S/K von KraussMaffei voll automatisiert. Royden Morgan, Geschäftsführer bei ARRK ergänzt: „Wir sind überaus glücklich nun eine der besten Spritzgießmaschinen auf dem Markt in unserer Produktion zu haben, da diese perfekt unsere Strategie unterstützt, unseren Partnern die höchste Qualität, Effizienz und Zuverlässigkeit zu bieten“. Große Pläne in die Tat umgesetzt Außergewöhnliche Produktqualität und Kundenservice auf hohem Niveau sind die Basis, mit der die Gefragt Maschinen der MX-Baureihe sind ge zielt für harten Dauerbetrieb ausgelegt und überzeugen mit kurzen Zyklus zeiten und hoher Produktqualität. erst 1998 gegründete BioPure Technology Ltd. eine nachhaltige Profitabilität erreicht. Im Februar dieses Jahres eröffnete das neue Werk in Horndean seine Pforten. Damit können die Kundenanforderungen durch optimierte Prozesse noch besser erfüllt werden, zudem steht Raum für die geplante weitere Expansion zur Verfügung. Im neuen Werk begann auch für BioPure ein neuer Abschnitt – nämlich der Einstieg in die Eigenfertigung der innovativen, biopharmazeutischen Medizinprodukte, sogenannter „bio-processing flow path components“ mit modernstem Produktionsequipment. Hierzu orderte das Unternehmen Spritzgießmaschinen bei KraussMaffei, die im März die Produktion aufnahmen. Die Maschinen vom Typ EX 80-380 und EX 160-750 sind jeweils mit vielfältigen CleanForm Modulen ausgestattet und produzieren in einem Reinraum der Klasse 7 nach ISO, wobei umfangreiche internationale Vorschriften berücksichtigt werden. Ideal ergänzen sich dabei das Wissen um die Bauteilanforderungen seitens BioPure und die langjährige Erfahrung von KraussMaffei hinsichtlich des Spritzgießens im Reinraum. Über die Reinraum ausstattung hinaus sind die Maschinen mit „BluePower“-Zylinder isolierungen ausgerüstet, was auch die Energieeffizienz der ohnehin schon sparsamen vollelektrischen Maschinen zusätzlich verbessert. Mit dem hauseigenen Prüflabor bietet BioPure seinen Kunden zusätzliche Unterstützung bei der Validierung seiner Produkte an. MB 24 KraussMaffei Gruppe AHEAD Ausgabe 01.2012 KraussMaffei Gruppe im Gespräch Technologieführerschaft in globale MarkTführerschaft wandeln Seit 1. Januar 2012 ist Jan Siebert Vorsitzender des Vorstands der KraussMaffei AG. Im Gespräch mit der Redaktion von Ahead spricht der Diplom-Ingenieur der Luft- und Raumfahr technik über die Potenziale der KraussMaffei Gruppe. Das Interview führte Imre Szerdahelyi. Ahead: Herr Siebert, Sie stehen jetzt seit etwas mehr als vier Monaten an der Spitze der KraussMaffei Gruppe. Wie lautet Ihr Fazit der ersten Monate? Siebert: Die ersten Monate waren sehr positiv für mich. Ich habe viele Standorte besucht und bewusst den Schwerpunkt auf persönliche Gespräche mit Mitarbeitern aller Ebenen gelegt. So habe ich ein sehr gutes Bild von laufenden Projekten und Prozessen erhalten. Des Weiteren habe ich auch mit zahlreichen Kunden und Geschäftspart nern weltweit gesprochen, die mir ein gutes Gespür für ihre Belange gegeben haben. Dadurch habe ich einen fundierten Überblick über Anforderungen seitens der Märkte und der Kunden gewonnen. Ahead: Was hat Sie besonders beeindruckt? Siebert: Von meinen Kundenbesuchen habe ich eine große Akzeptanz für die hohe Qualität und Leistungsstärke der Maschinen und Anlagen unserer Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal mitgenommen. Dies hat mich insbesondere auf der Messe China plas in Shanghai beeindruckt. Beeindruckt hat mich zudem das hohe fachliche Know-how unserer Mitarbeiter im Hinblick auf Technologien, Verfahren und Anwendungen. Damit sind wir weltweit der am meisten geschätzte Partner an der Seite unserer Kunden. Des Weiteren habe ich im Unternehmen einen starken Leistungswillen, ein leidenschaftli ches Engagement und das unbedingte Bestreben wahrgenommen, für den Kunden stets die bestmögliche Lösung zu erarbeiten. Ahead: Sie haben nun die „typischen“ 100 Tage im Unternehmen hinter sich. Können Sie schon Aussagen zur künftigen Strategie der KraussMaffei Gruppe treffen? Siebert: Unsere Strategie für die KraussMaffei Gruppe steht und wir werden sie nun im Unternehmen implementieren, so dass ich sie nur grob umreißen möchte. Grundsätzlich sehe ich uns weltweit sehr gut positioniert. Wir werden konsequent daran arbeiten, das Geschäft in den Kernmärkten zu stärken sowie unsere Präsenz in den weltweiten Wachstumsmärkten auszubauen, speziell in den BRIC-Ländern sowie im asiatischen Raum. Eine wesentliche Grundlage zur Verbesserung der Lieferfähigkeit ist der Ausbau unserer internationalen Produkti onskapazitäten, insbesondere in China. Des Weiteren werden wir uns noch konsequenter darauf konzentrieren, unseren Kunden marktbe zogen ein hochwertiges und bedarfsgerechtes, aber auch bezahlbares Produkt- und Serviceangebot zur Verfügung zu stellen, mit welchem Jan Siebert, CEO (*1966) Jan Siebert verfügt als Diplom-Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik über eine 18-jährige Erfahrung in leitenden Managementpositionen bei angesehenen Industrieunternehmen in den Bereichen Strategie, Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing. wir diese über deren gesamte Wertschöpfungskette begleiten und ihnen einen deutlichen Mehrwert im Hinblick auf Effizienz und Pro duktivität bieten. Ahead: Die KraussMaffei Gruppe zeichnet sich durch ihre Technologieund Innovationsführerschaft aus. Wo sehen Sie hier Potenzial? Siebert: Hier haben wir einen klaren Wettbewerbsvorteil und diesen werden wir weiter forcieren. So investieren wir als Technologieführer auch zukünftig in die stetige Weiterentwicklung unserer Maschi nen- und Anlagentechnik sowie in unser führendes Anwendungswis sen. Zukünftiges Potenzial für unser Technologieportfolio sehe ich insbesondere in dem Streben nach nachhaltigem Wirtschaften auf Verarbeiterseite, unter anderem durch Ressourcenschonung und Ma terialeinsparung sowie eine Verbesserung der Energie-, Prozess- und Produkteffizienz. Wir werden auch in Zukunft neue Trends setzende Verfahren entwickeln, mit denen wir einen signifikanten Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden leisten. Ich habe dabei aber auch den Anspruch, unsere Technologieführerschaft zu einer globalen Marktführerschaft zu entwickeln. Ahead: Wo sehen Sie insgesamt die größten Wachstumspotenziale? Siebert: Ich sehe zahlreiche globale Markttrends, die zu einer ver stärkten Nachfrage nach hochwertigen Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi führen. Ne ben dem beschriebenen Trend in Richtung Nachhaltigkeit sehe ich die größten Wachstumspotenziale unter anderem in einer kontinuierlich zunehmenden Weltbevölkerung und einem steigenden Anstieg des Lebensstandards in den Wachstums- und Schwellenländern. Daraus ergeben sich für uns zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten, unter ande rem in den Bereichen Medizin, Infrastruktur sowie der Verpackungs industrie für Lebensmittel und Konsumgüter. Die KraussMaffei Gruppe ist technologisch mit ihrem Produkt- und Leistungsportfolio sehr gut aufgestellt – und das wollen wir nutzen. KraussMaffei Gruppe KraussMaffei 25 Corporate Identity Neuer starker Markenauftritt Die KraussMaffei Gruppe mit ihren drei starken Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal zeigt sich ab sofort in neuem Gewand. Text: EVA Münzenmaier Coca-Cola, adidas, BMW: Im Konsumentengeschäft spielen Marken eine große Rolle. Sie stehen für Lifestyle, Prestige und – nicht zu unterschätzen – Qualität und Nutzwert. Denn Marken transportieren Emotionen und konkrete Wertvorstellungen. In Grenzen gilt das auch für den globalen Markt der Investitionsgüter, wobei in dieser eher rationalen Welt andere Faktoren klar an erster Stelle stehen: der Kundennutzen, der Gewinn an Produktivität, Effizienz und Flexibilität. Technologie3 – die Fähigkeit der Integration aller Anwendungsbereiche, Spritzgieß-, Extrusions- und Reaktionstechnik – widerspiegelt. Die KraussMaffei Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie seit Jahren drei starke Marken hat: KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal. „Um unseren Führungsanspruch im Markt auszubauen, haben wir in Zusammenarbeit mit Kunden den Markenauftritt der KraussMaffei Gruppe weiterentwickelt und das Profil jeder einzelnen Marke geschärft“, erklärt Imre Szerdahelyi, der als Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing für den neuen Auftritt verantwortlich ist. „Das Ergebnis unterscheidet uns klar vom Wettbewerb und gewährleistet dabei einen individuellen und unverwechselbaren Auftritt jeder einzelnen Marke am Markt, der die jeweilige Produkt- und Technologiekompetenz deutlich stärkt.“ Des Weiteren wird ein konsistenter Gruppenauftritt sichergestellt, der unsere markenübergreifende Kompetenz und das Alleinstellungsmerkmal → K raussMaffei Berstorff steht international für moderne und qualitative Lösungen in der Extrusionstechnik: verbindlich, zuverlässig, wertbeständig – Engineering Value → K raussMaffei steht international für wegweisende und technologieübergreifende System- und Verfahrenslösungen in der Spritzgieß- und Reaktionstechnik sowie der Automation: bewährt, leistungsstark, leidenschaftlich – Engineering Passion → Netstal steht international für hochwertige Hochleistungs- und Hochpräzisions-Spritzgießtechnik und Systemlösungen: faszinierend, kontinuierlich, erstklassig – Engineering Excellence Das aktuelle Erscheinungsbild der drei Marken zieht sich konsequent durch alle dauerhaften und temporären Kommunikationsmedien und -orte, an denen Kunden der KraussMaffei Gruppe begegnen. Der Startschuss der Umsetzung fiel auf der Fakuma 2011, wo die Besucher an zwei Messeständen den neuen Auftritt erstmals bewundern konnten. Startschuss für das neue Marken konzept war ein einheitlicher Auftritt aller drei Marken auf der Fakuma 2011. „Da wir unsere Produkte ausschließlich mit Maschinen der KraussMaffei Gruppe her stellen, ist deren Stand auf der Fakuma natürlich ein wichtiger Anlaufpunkt für uns. Dort können wir uns fachlich mit Kunst stoffspezialisten austauschen und uns über neueste Entwicklungstrends und Serviceo ptionen informieren. Natürlich ist es auch interessant, die neuen Anlagentechniken einmal mehr live zu erleben. Mit dem in tegrierten Messekonzept der drei Marken wurden die Synergiepotenziale der verschie denen Kunststoffverarbeitungsbereiche Spritzgießtechnik, Reaktionstechnik, Auto mation und Extrusion erstmals für uns auch visuell sichtbar dargestellt.“ Alfred Becker, Geschäftsführer Becker Kunststofftechnik GmbH 26 KraussMaffei Gruppe AHEAD Ausgabe 01.2012 Eva-Folienrecycling ohne qualitätseinbussen EVA-Folie FÜR SOLARMODULE Mit der neuen, zum Patent angemeldeten Technologie einer speziellen Flachfolienanlage bietet KraussMaffei Berstorff eine aus ökologischer und ökonomischer Sicht überzeugende Lösung für die Herstellung von EVA-Folien. TEXT: TONI NIPPE, HOLGER Schaarschmidt, PROF. DR. BERND POLTERSDORF Mit der neuen Flachfolienextrusionsanlage von KraussMaffei Berstorff lassen sich Folien aus Ethylenvinylacetat (EVA) bei hohen Geschwindigkeiten mit einer Breite von bis zu 3,2 m produzieren, die optimale optische Eigenschaften und einen geringen Schrumpf aufweisen und das sogar bei Rückführung des Randbeschnittes. Zu den Einsatzbereichen zählt die stetig wachsende PhotovoltaikIndustrie, wo EVA-Folien sich heute schon in 95 Prozent der Einsatzfälle als Einkapselungsfolien für Siliziumzellen in Solarmodulen durchgesetzt haben. Interessant ist der Einsatz außerdem in Verbundsicherheitsglasscheiben, da EVA-Folien kostengünstiger als die heute eingesetzten Folien aus Polyvinylbutyral (PVB) und einfacher zu fertigen sind. In Untersuchungen des Fraunhofer-Center für SiliziumPhotovoltaik (CSP) in Halle konnte nachgewiesen werden, dass EVA-Folien, die auf der neuen Extrusionsanlage hergestellt werden, hochtransparent sind. Sie weisen eine Transmission in einem Glas-EVA-Glas-Prüfkörper im Spektralbereich zwischen 420 und 1.100 nm von 99 Prozent auf. Gleichzeitig konnte der Schrumpf von heute auftretenden bis zu 45 Prozent auf unter 5 Prozent reduziert werden. Und das Highlight dieser Ergebnisse ist, dass sie sowohl für eine handelsübliche Neuwarerezeptur als auch für eine dreifach rezyklierte Probe ermittelt wurden. Vielseitig Zweischneckenextruder ZEUTX bereitet den Werk stoff EVA schonend auf. PEt-Aktivitäten Gebündeltes Know-how im PET-Bereich 2011 hat die KraussMaffei Gruppe ihre gesamten PET-Aktivitäten unter dem Dach von Netstal zusammengeführt. Die Kunden profitieren von einem größeren Produktangebot. Text: CHRISTINE GROB Foto: gruppeninternes Bildmaterial Sowohl Netstal als auch KraussMaffei arbeiten seit Jahren erfolgreich im weltweiten PET-Markt (PET: Polyethylenterephthalat, ein GetränkeflaschenKunststoff). Dass wir Vertrieb und Vermarktung der Baureihen PET-LINE der Marke Netstal und PETForm der Marke KraussMaffei unter einem Dach bündelten, beobachtete die Fachwelt zunächst mit Skepsis. „Doch unsere Kunden haben die Vorteile schnell erkannt – die Auftragseingänge zeigen es“, betont Thomas Anderegg, Leiter Marketing, Vertrieb und Anwendungstechnik bei Netstal. MARKTFÜHRER In der Getränkeindustrie werden weltweit rund 80 Prozent der PETVerpackungen für kohlensäure haltige Getränke (Carbonated Soft Drinks, CSD) oder stille Wasser und Säfte verwendet. Klar überzeugt hat das größere Produktportfolio aus einer Hand. Damit können wir für jeden Kunden eine Anlage konfigurieren, die ganz individuell auf seinen Bedarf zugeschnitten ist. PET-LINE von Netstal ist ein hochmodernes Produktionssystem auf Plattformbasis für PET-Preforms. Auf Basis der drei Schließkraftgrößen 2.000 kN, 4.000 kN und 6.000 kN lassen sich unterschiedlichste Werkzeug- beziehungsweise Kavitätengrößen kombinieren. Der Vorteil dabei: minimale Produktionskosten bei maximalem Ausstoß. Die PETForm-Reihe der Marke KraussMaffei ist ebenfalls eine effiziente Modulplattform für die Herstellung von PET-Flaschenvorformlingen. Mit ihrem vertikalen Schließenkonzept und einer elektrischen Plastifizierung zeichnen sich die Maschinen vor allem durch ihre hohe Wirtschaftlichkeit bei exzellenter Verfügbarkeit aus. Die niedrigen Produktionskosten und die lange Werkzeuglebensdauer machen PETForm-Anlagen zur zuverlässigen Lösung für die Getränkeindustrie. Impressum KraussMaffei Editorial INHALT Titelstory 4Spritzgießen in einer neuen Dimension 8Erfolgsbericht Neue GX-Maschine überzeugt im Produktionseinsatz 9Im Gespräch Dr. Karlheinz Bourdon über die neue GX-Baureihe Marke & Märkte Liebe Kunden, liebe Leser, ich freue mich, Ihnen unser neues Kundenmagazin zu präsentieren, welches wir für Sie optisch und inhaltlich aufgefrischt haben. Und wir haben unserem Magazin einen neuen Namen gegeben: AHEAD. Mit AHEAD haben wir bewusst einen starken Titel gewählt, der zum einen die ausgeprägte Zukunftsorientierung auf Basis unserer Technologiekompetenz zum Ausdruck bringt. Zum anderen profitieren Sie von unserer hohen Maschinenqualität und unserem umfangreichen Know-how. Dass wir mit unserer Leistungs- und Innovationsstärke „vorneweg“ marschieren wird gleich anhand der Titelstory sichtbar. Mit unserer neuen GX-Baureihe entführen wir Sie in eine neue Dimension des Spritzgießens. Mit dem aus unserer Sicht derzeit besten Maschinen-Gesamtkonzept und seinen innovativen Features GuideX-Führungsschuh und Verriegelungsmechanismus GearX bringen Sie Ihre Produktion im Hinblick auf Energieeffizienz, Zugänglichkeit und Leistungsstärke nach vorne. Denn wir wollen Ihnen verstärkt einen Mehrwert über Ihre Wertschöpfungskette bieten. Die KraussMaffei Gruppe wird daher ihre Spritzgießaktivitäten weltweit stärken. Leiter („President“) des gruppenweiten Segments Spritzgießtechnik wird mit Dr. Hans Ulrich Golz ein ausgewiesener Maschinenbauexperte, der bisher im Unternehmen als Leiter des Segments Extrusionstechnik und Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff erfolgreich fungierte. Dr. Karlheinz Bourdon wird sich künftig als „Vice President Technologies“ unter anderem um die segmentweiten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie die Verfahrensentwicklung und das Produktmanagement kümmern. Ich selbst werde als „Vice President Sales KraussMaffei“ künftig ausschließlich den Vertrieb Spritzgießtechnik der Marke KraussMaffei verantworten. So werden wir Ihnen auch in Zukunft aktiv helfen, mit leistungsstarken Produkten und Technologien Ihren Branchenvorsprung auszubauen. Wie beispielsweise mit unserer neuen Industrierobotor-Baureihe und der Produktinnovation „WizardX“. Oder mit unserer 45-jährigen und umfassenden Kompetenz in der klassischen PUR-Verarbeitung. Freuen Sie sich auf neuen frischen Wind, aber auch auf bewährte KraussMaffei Qualität, wegweisende und Technologie-übergreifende System- und Verfahrens lösungen in der Spritzgieß- und Reaktionstechnik sowie der Automation. Gehen Sie mit in eine sichere Zukunft. Seien Sie mit uns AHEAD! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Frank Peters Vice President Sales KraussMaffei 1075 Jahre alt und trotzdem jung 12Tausendstes PUR-Werkzeug aus Harderberg 13Total Global – internationale Messeauftritte 14Aus Alt mach Neu! 14 Globaler Technologie³-Transfer 15Auf Knopfdruck sicher zum Experten Prozesse & Produkte 16Neues aus der Automationstechnik Partner & Projekte KraussMaffei Gruppe ernennt Dr. Hans Ulrich Golz zum neuen “President SpritzgieSStechnik” Die KraussMaffei Gruppe hat Dr. Hans Ulrich Golz zum „President“ eines gruppenweit einheitlichen Segments Spritzgießtechnik ernannt. Bernhard Merki, CEO der Netstal Maschinen AG, verlässt das Unternehmen. Dr. Karlheinz Bourdon und Frank Peters, bisher für Spritzgießtechnik und Reaktionstechnik bei KraussMaffei verantwortlich, übernehmen neue Aufgaben im Segment Spritzgießtechnik. Kunden einen noch höheren Mehrwert generieren Die KraussMaffei Gruppe stärkt ihre Marktposition in den Kernmärkten weiter und baut ihre Präsenz in Wachstumsmärkten gezielt aus. „Wir wollen unseren Kunden über deren gesamte Wertschöpfungskette einen noch höhe ren Mehrwert generieren. Dazu werden wir unsere Spritzgießaktivitäten gruppenweit stärken, wobei wir den eigenständigen Marktauftritt der Marken Netstal und KraussMaffei mit einem klar definierten Produktportfolio und jeweils eigenständig agierender Vertriebsorganisation aufrecht erhalten“, erläutert Jan Olaf Siebert, Vorsitzender des Vorstands der KraussMaffei AG. Leiter („President“) des gruppenweiten Segments Spritzgießtechnik wird mit Dr. Hans Ulrich Golz ein ausgewiesener Maschinenbauexperte, der bisher im Unternehmen als Leiter des Segments Extrusionstechnik und Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff erfolgreich fungierte. Bernhard Merki, CEO der Netstal Maschinen AG, hat sich entschieden, von seinen Ämtern zurückzutreten und das Unternehmen zu verlassen. „Herr Merki war seit 1988 in diversen Funktionen für Netstal tätig. Wir danken ihm für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, so Siebert. Dr. Karlheinz Bourdon und Frank Peters, bisher für Spritzgieß- und Reaktionstechnik bei KraussMaffei verantwortlich, werden im Rahmen der Neustrukturierung neue Aufgaben im Segment Spritzgießtechnik übernehmen. Dr. Karlheinz Bourdon wird sich künftig als „Vice President Technologies“ unter anderem die segmentweiten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie die Verfahrensentwicklung und das Produktmanagement leiten. Frank Peters wird als „Vice President Sales KraussMaffei“ künftig ausschließlich den Vertrieb Spritzgießtechnik der Marke KraussMaffei verantworten. „Ich bin sehr erfreut, dass sich beide Herren entschieden haben, diesen Prozess zum Wohle des Unternehmens in verantwortlicher Position aktiv zu begleiten“, sagt Siebert. Als Nachfolger von Frank Peters wird künftig Nicolas Beyl das Segment Reaktionstechnik bei KraussMaffei führen. Die Nachfolgeregelung von Dr. Golz als Geschäftsführer von KraussMaffei Berstorff und Leiter des Segments Extrusionstechnik ist im Gange. 18Ein Fenster für die Waschmaschine 20Hundertste CX für SHL-Werk Taiwan 21 Mobilität der Zukunft Messekalender 2012 (Mai – Oktober) 22Die Größte ihrer Art in den Niederlande Technics, Belgrad, Serbien 14.05.12 – 18.05.12 KraussMaffei 23 Briten geben Gas International Engineering Fair, Nitra, Slowakei 22.05.12 – 25.05.12 KraussMaffei Plastpol, Kielce, Polen 6. Kongress Kunststoffe in E&E-Anwendungen, Würzburg, Deutschland KraussMaffei Japan Hausmesse 29.05.12 – 01.06.12 KraussMaffei Gruppe 14.06.12 – 15.06.12 KraussMaffei 26.06.12 – 29.06.12 KraussMaffei DKT, Nürnberg, Deutschland 02.07.12 – 05.07.12 KraussMaffei Berstorff International Energy-saving & Advanced Building Materials Exhibition, Shanghai, China 15.08.12 – 17.08.12 KraussMaffei Interplast, Joinville, Brasilien 20.08.12 – 24.08.12 KraussMaffei Gruppe China Int. Exhibition on Engineering Plastics 05.09.12 – 08.09.12 KraussMaffei Berstorff MSV, Brünn, Tschechien 10.09.12 – 14.09.12 KraussMaffei 26 Neues von Netstal Expoplasticos, Guadalajara, Mexiko 12.09.12 – 14.09.12 KraussMaffei 27KraussMaffei Gruppe ernennt Dr. Hans Ulrich Golz zum neuen “President Spritzgießtechnik” PU China, Shenzhen, China 18.09.12 – 20.09.12 KraussMaffei Taipeiplas, Taipei, Taiwan 21.09.12 – 25.09.12 KraussMaffei Composites Europe, Düsseldorf, Deutschland 09.10.12 – 11.10.12 KraussMaffei Colombiaplast, Bogotá, Kolumbien 01.10.12 – 05.10.12 KraussMaffei Fakuma, Friedrichshafen, Deutschland 16.10.12 – 20.10.12 KraussMaffei Gruppe K RAUSSMAFFEI GRUPPE 24 CEO Jan Siebert im Gespräch 25Neuer starker Markenauftritt 26 Neues von KraussMaffei Berstorff 27Impressum Impressum Herausgeber: KraussMaffei Technologies GmbH Krauss-Maffei-Straße 2 80997 München Deutschland Telefon + 49/89/88 99-0 Telefax + 49/89/88 99-2206 www.kraussmaffei.com Verantwortlich: Imre Szerdahelyi (V. i. S. d. P.) Chefredaktion: Eva Münzenmaier Redaktionelle Mitarbeit: Markus Betsche (MB), Christine Grob, Susanne Maxheim, Eva Münzenmaier (EM), Claudia Stadler (CS), Imre Szerdahelyi, Joachim Weber Bildnachweise: Harald Mehnert, Eberhard Franke, Stefan Kruppa, Kundenbildmaterial, gruppeninternes Bildmaterial Konzept und Gestaltung: Kirchhoff Consult AG, Hamburg www.kirchhoff.de Druck: Druckerei Kriechbaumer, Taufkirchen Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir bei gemischten Personengruppen meist auf geschlechtsbezogene Doppelbezeichnungen (z.B. „Leserinnen und Leser“). Die männliche Form der Bezeichnung steht als Sammelbegriff. Das Kundenmagazin erscheint zweimal jährlich in Deutsch und Englisch. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. 27 AHEAD Das KUNDENMagazin VON KraussMaffei Ausgabe 01.2012 Ahead Das KUNDENMagazin VON KraussMaffei Ausgabe 01.2012 Die KraussMaffei Gruppe ist weltweit vertreten. Länder mit Tochtergesellschaften sind blau markiert. In den weiß eingefärbten Regionen wird die Gruppe durch über 570 Handels- und Servicepartner repräsentiert. KraussMaffei Gruppe Netstal KraussMaffei Spritzgießtechnik Spritzgießtechnik Reaktionstechnik KraussMaffei Berstorff Extrusionstechnik KraussMaffei Gruppe Übergreifendes Know-how mit Technologie3 Die KraussMaffei Gruppe verfügt als weltweit einziger Anbieter mit ihren Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal über die wesentlichen Maschinentechnologien zur Kunststoff- und Gummiverarbeitung: Spritzgießtechnik, Automation, Reaktionstechnik und Extrusionstechnik. Mit mehr als 30 Tochtergesellschaften und über zehn Produktionsstätten sowie rund 570 Handels- und Servicepartnern ist die Unternehmensgruppe international vertreten. Damit sind wir Ihr kompetenter und ganzheitlicher Partner. Nutzen Sie unser umfangreiches und in der Branche einmaliges Know-how. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kraussmaffei.com GX-Baureihe Eine neue Dimension Automobilindustrie Mobilität für die Zukunft