Luftangriffe reichen nicht mehr aus Ein Herz für unsere Mitgeschöpfe
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Luftangriffe reichen nicht mehr aus Ein Herz für unsere Mitgeschöpfe
40-41/14 3. Oktober 1,85 Euro Luftangriffe reichen nicht mehr aus Gast-Kommentar S. 2 Ein Herz für unsere Mitgeschöpfe Mit dem Gesicht zum Tier S. 4 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 3. 10. bis 16. 10. 2014 „Zeichen und Wunder werden geschehen“ Interview mit Professor Dr. Holger Dörnemann zur Familiensynode, die vom 5. bis 19. Oktober in Rom stattfindet Seite 60 „Beten Sie für uns“ ......................................... Seite 6 Diffusen Ängsten entgegentreten.................... Seite 8 Schweigen, um Gott zu hören .......................... Seite 14 Impressum ....................................................... Seite 17 Regionale Berichte ........................................... Seite 41 Das Thema „Kathedrale“ hört nie auf ............. Seite 64 Diese Ausgabe umfasst einen Zeitraum von zwei Wochen – die nächste Kirchenzeitung erscheint am 17. Oktober Sonderausgabe zur Begrüßung von Kardinal Woelki Bei einigen Abonnenten lag unsere Sonderausgabe leider nicht bei – wir bitten, dies zu entschuldigen. Betroffene können – so lange der Vorrat reicht – ein Exemplar nachbestellen per E-Mail an [email protected] Titelbild: Einen Blick zurück auf den Schrein der Heiligen Drei Könige warf der Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, am Ende des Gottesdienstes zum Abschluss der Domwallfahrt. Im Auftrag des Papstes war Scola nach Köln gekommen, um mit der Domwallfahrt des Jubiläums der Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln vor 850 Jahren zu gedenken. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de GASTKOMMENTAR Luftangriffe reichen nicht mehr aus „Es ist Krieg“ in Syrien und auch im Irak – das ist das unabweisbare Faktum. Bis vor kurzem hatte Präsident Barack Obama – übervorsichtig – nur von „Intervention“ der USA gegen den Islamischen Staat (IS) gesprochen. US-amerikanische Bodentruppen sollen nach wie vor nicht zum Einsatz kommen. Gleichwohl: Das „Kriegsziel“ ist unabänderbar, den IS zu zerstören, seine staatliche Struktur zu vernichten, dieses zutiefst unmenschliche, brutale Kalifat, das alle Andersgläubigen – Jeziden, Christen und auch Schiiten sowie zu gemäßigt auftretende Sunniten – radikal vertreibt, rücksichtslos schändet, ermordet oder vor laufender Kamera Geiseln köpft. Aber alle bisherigen Erfahrungen, die Washington mit „Kriegen“ gegen „Terroristen“ – hießen sie Saddam Hussein, Usama bin Laden, Taliban oder generell Al Quaida – gemacht hat, sind eher ernüchternd. Die Welt ist keineswegs sicherer geworden, weder im fernen Afghanistan, in Somalia oder im Irak. Deshalb wird man auch jetzt Obama vorhalten müssen, zu lange den Terror der IS in Syrien – entscheidungsschwach – geduldet zu haben. Jetzt aber, wo der IS übermächtig geworden ist, ein eigenes Kalifat gegründet hat, große Teile des Iraks besetzt hält, millionenschwere Unterstützung und moderne Waffen aus dem benachbarten Ausland erhalten hat, reichen amerikanische Luftangriffe nicht mehr aus. Daran ändert auch die jetzt angelaufene militärisch-politische Unterstützung durch die Saudis, die Emirate, Jordanien und Quatar sowie durch London nur wenig. Der Krieg gegen den IS wird ohne den baldigen Einsatz von Bodentruppen nicht zu gewinnen sein – ungeachtet der Waffen, die Deutschland und andere NATO-Verbündete an die kurdischen Peschmerga liefern. Und dass Washington inzwischen von Jahren spricht, die dieser Krieg andauern wird, belegt nur die reichlich unübersichtliche „Gefechtslage“ sowie die nicht zu übersehende Halbherzigkeit dieses Engagements. Die deutschen Bischöfe, die sich zum Schutz der verfolgten Jeziden und der Christen, vor allem aber auch im Namen des humanitären Völkerrechts und der Moral – jedenfalls im Grundsatz – für Waffenlieferungen an die Kurden ausgesprochen haben, sollten in Rechnung stellen, dass das von Obama ausgerufene Kriegsziel – die Zerstörung des IS – schwerlich zu erreichen sein wird ohne ein wesentlich größeres militärisches Engagement. Immer heißt dies aber: Jahrelanges Blutvergießen, Zerstörung der Infrastruktur, zahllose Opfer Unschuldiger. Und die Bischöfe sollten auch bedenken, dass Washington bislang keine Verbündeten in der Region für diesen Kampf gewinnen konnte, welche bereit sind, die „Drecksarbeit“ eines langen Krieges vor Ort mit Bodentruppen auf sich zu nehmen. Das Völkerrecht gestattet wohl die amerikanische Intervention im Irak, weil die Regierung in Bagdad die USA (kaum ausdrücklich die anderen Staaten) darum zum Zweck der Selbstverteidigung gegen den IS gebeten hat, aber mit einiger Sicherheit nicht die Interventionen in Syrien. Mehr noch: Weil das von den USA formulierte Kriegsziel – die Vernichtung des IS – mit den bislang vorgesehenen Mitteln von Luftschlägen nicht zu erreichen sein wird, ist auch politisch völlig unklar, wie denn die Landkarte im Nahen und Mittleren Osten eines Tages aussehen soll: Die USA an der Seite Assads und des Iran? Das kann es wohl nicht sein. Die Isolation Israels als Nebenwirkung? Das wäre fatal. Ein dreigeteilter Irak? Das ist höchstwahrscheinlich. Politische Stabilität in dieser unheilschwangeren Region der Welt verheißt dies alles kaum. Aber dieses Ziel, um dessen Erreichung es letztlich gehen muss, ist ohne einen langen – und keineswegs mit einer Erfolgsgarantie versehenen – Krieg gegen den IS nicht zu haben, seitdem George W. Bush jr. mithilfe von Lügen einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Saddam Hussein vom Zaun brach und den Irak dem Chaos überantwortete. FRIEDRICH GRAF VON WESTPHALEN Unser Autor ist Rechtsanwalt in Köln, Honorarprofessor an der Universität Bielefeld und Vizepräsident des Deutschen Anwaltsvereins. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 KIRCHE UND WELT Blick nach vorn Bischöfe diskutierten Herausforderungen in Fulda FULDA. Erstmals haben die deutschen Bischöfe letzte Woche in Fulda unter dem Vorsitz von Kardinal Reinhard Marx getagt. Nach der Einschätzung mehrerer Teilnehmer hat damit nach der bisweilen von Krisen überschatteten Ära des Vorsitzenden Robert Zollitsch eine neue Phase begonnen. Marx verstand es, die positive Stimmung aus Rom in seine Redebeiträge einzubauen. Er sprach von Einmütigkeit, Hoffnung und Zuversicht. Folgerichtig wandten die Bischöfe ihren Blick nach und nach weg von einer Selbstbespiegelung hin zu drängenden Themen in Gesellschaft und Welt. Eine bemerkenswerte Wirkung entfaltete der dramatische Bericht des Erzbischofs von Mossul, Emil Shimoun Nona, bei seinen deutschen Amtsbrüdern. Die Bischöfe blieben nicht bei der Betroffenheit stehen, sondern beschlossen eine bundesweite Sonderkollekte in allen Gemeinden für den 12. Oktober (siehe Seite 6). Auch auf anderen Gebieten zeigten sich die Bischöfe bereit, Herausforderungen anzunehmen. In einem gemeinsamen Wort zur Ökumene, die durch Äußerungen aus der evangelischen Kirche im Vorfeld des Reformationsjubiläums von 2017 zunehmend belastet scheint, richteten sie den Blick nach vorne und bekannten sich zu den ökumenischen Visionen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Die Verwerfungen der jüngsten Zeit werden zwar erwähnt, im selben Satz betonen die katholischen Bischöfe aber, dass sie „auch weiterhin den Weg zur vollen sichtbaren Einheit der Kirche beschreiten werden“. rung um das innerkirchliche Debattenthema „wiederverheiratete Geschiedene“ herausweisen und konstruktiv beschreiben, was Familie unter den Bedingungen von Mobilität und Individualisierung künftig bedeutet. Gewissermaßen als Krönung ihrer Herbstvollversammlung nahmen die deutschen Bischöfe die Ankündigung aus Rom zur Kenntnis, dass sie für 2015 zum traditionellen ad-limina-Besuch nach Rom eingeladen sind. LUDWIG RING-EIFEL Veränderte Blickrichtung Unverzagt, aber ohne Polemik, stellten sich die Oberhirten ferner der zurzeit hochkochenden Debatte um eine mögliche Legalisierung der Suizidbeihilfe. Sie formulierten mit einer klaren, strafbewehrten Ablehnung aller organisierten Formen der Suizidbeihilfe eine Position, die weit über die Grenzen der Kirche hinaus konsensfähig ist. Strafgesetze für Fälle, in denen Angehörige Sterbenskranken beim Suizid helfen, forderten sie nicht, betonten aber die ethische Unzulässigkeit solchen Handelns. Eine veränderte Blickrichtung und Tonlage war schließlich beim Thema Ehe und Familie festzustellen. Mit dem Dresdner Bischof Heiner Koch wählten die Bischöfe einen Mann an die Spitze ihrer Familienkommission, der für eine offene Auseinandersetzung mit den Brüchen und Konflikten in heutigen Familien eintritt. Ein Grundsatzpapier zum Thema Familie wurde von Kardinal Marx für die kommenden Monate angekündigt. Es soll aus der Engfüh- 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Auszug der Bischöfe aus einem Gottesdienst aus Anlass der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Dom zu Fulda. (Foto: KNA) ZITAT Auszug aus der Predigt, die Kardinal Rainer M. Woelki bei einer Messe anlässlich der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hielt: (…) Verständlicherweise wünschen sich Eltern ein gesundes Kind. Wenn sie die Diagnose einer möglichen Behinderung beim Fötus bekommen, stehen sie häufig vor einem großen Konflikt, ob sie das Kind bekommen wollen und können. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer das ist. Ihre Entscheidung wird sicherlich auch durch die Bilder von Behinderung geprägt, die in der Gesellschaft herrschen. Und natürlich auch durch die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderung und deren Familien. Inklusion (das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung) wird in allen Parteiprogrammen und Stadtentwicklungsprozessen hochgehalten. Viele Kinder mit Behinderung werden heute in die Regelschule eingeschult. Das ist grundsätzlich gut so. Allerdings nur, wenn die notwendigen Bedingungen stimmen. Aber ist es damit getan? Trotz vieler Fortschritte lebten in den vergangenen Jahrzehnten viele Menschen mit Behinderung in einer Sonderwelt – vom Förderkindergarten bis hin zur Sonderschule. Trotz aller Inklusionsbestrebungen werden die Chancen für Menschen mit Behinderung immer schlechter auf dem Arbeitsmarkt. Hier muss dringend mehr getan werden! Und sie sind damit konfrontiert, dass durch die pränatalen Tests Behinderung immer mehr als „vermeidbares Übel“ gilt. Sicherlich bietet die Kirche viel Hilfe an. Aber nicht nur einmal haben mir Eltern mit einem behinderten Kind erzählt, dass sie höflich gebeten wurden, doch statt des normalen Gottesdienstes lieber Spezialangebote im Bistum zu nutzen, damit die Kinder nicht stören. Inklusion heißt nicht nur Rampen zu den Kirchtüren zu bauen und Hörschleifen für Schwerhörige bereitzustellen. Inklusion bedeutet, dass sich unsere Gemeinden, kirchlichen Schulen und Einrichtungen für Familien mit diesem Thema aktiv auseinandersetzen müssen. Inklusion fängt also bei uns selbst an! Wir können Eltern nur dann in ihrer Entscheidung für ein ungeborenes Kind mit Behinderung unterstützen, wenn wir sie dann nach der Geburt nicht alleine lassen. Und es geht eben nicht darum, dass wir sie dann nur als Empfänger unserer Hilfsangebote sehen, sondern als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gemeinden und aller Bereiche des kirchlichen Lebens. (…) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Am 4. Oktober gedenkt die Kirche des heiligen Franziskus. Er gilt als Schutzpatron von Tieren und Natur. In den Alverner Bergen bei Arezzo verfasste Francesco seinen berühmten Gesang von „Schwester Sonne“ und „Bruder Mond“, ein Lob der Einheit von Mensch, Tier, Natur und Umwelt. In Münster leitet heute der Priester Dr. Rainer Hagencord das Institut für Theologische Zoologie, das sich mit der Rezeption der lebenden Schöpfung in der Theologie befasst. Die Fragen an den 53-jährigen Theologen stellte Bernhard Raspels. Ein Herz für unsere Mitges ch Die Schöpfung ist der Ort der Gotteserfahrung Die Bibel ist reich an Tier-Geschichten: Welches sind ihre Lieblingstiere der Bibel und warum? Welchen Stellenwert hat das Tier in der Bibel? HAGENCORD: Mir kommt als erstes die Eselin des Bileam in den Sinn; vielleicht kennen einige diese Geschichte im Buch Numeri, in der das Tier den Engel sieht, nicht aber der Prophet Bileam, dessen Beruf es doch eigentlich ist, die Boten Gottes zu erkennen. Thomas von Aquin spricht den Tieren eine „Gott-Unmittelbarkeit“ zu, die wir Menschen verloren haben. Doch die Geschichte mit der Eselin ist nur eine von vielen in der Bibel. Dort sind unsere Mitgeschöpfe: die Zuerst-Gesegneten der Schöpfung; die beseelten Gefährten des Adam im Garten Eden, den sie Dr. Rainer Hagencord. nicht verlassen mussten; Bündnispartner Gottes nach der Sintflut; Mitbewohner einer visionären Welt ohne Gewalt, in der auch Bärin und Kalb Freunde werden, und nicht zuletzt Lehrerinnen und Lehrer für Hiob, den genannten Bileam und Jesus selbst. Was folgt, Ihrer Ansicht nach, daraus für den Umgang des Christen mit dem tierischen Mit-Geschöpf? HAGENCORD: Neben dem respektvollen Umgang mit ihnen im Alltag ein Blick auf zwei Tatsachen: Erstens: Aufgrund des unverantwortlichen Lebensstils in den Industrienationen werden tagtäglich etwa zehn Tierarten ausgerottet. Zweitens werden in der industriellen Tier- 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Vielerorts finden im Umfeld des Franziskustages in Kirchen Tiersegnungen statt. Unser Bild entstand im vergangenen Jahr in der Bed burger haltung Puten, Hühner, Schweine und Rinder immer noch wie Rohlinge einer Fleisch-, Eier- und Milchindustrie behandelt; das heißt nicht die Haltungsbedingungen werden an die Bedürfnisse der Tiere angepasst, sondern die Tiere an die Bedingungen. Christinnen und Christen kommt meines Erachtens der Auftrag zu, in ihrem Konsumverhalten und ihrem politischen Engagement für andere Haltungsbedingungen einzutreten. Sie haben das Institut für Theologische Zoologie mitgegründet. Es feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Welchem theologischen Ansatz folgt dieses Institut? Wie sieht der Austausch mit den nichttheologischen Disziplinen in der Natur- und der Gesellschaftswissenschaft aus? HAGENCORD: „Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen immer näher sein; wenn sie dann wieder so nahe sind wie in den ältesten Mythen, wird es kaum mehr Tiere geben.“ So schreibt der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti. Dieser Satz klingt wie ein Drei-Satz der Theologischen Zoologie: Die Verhaltensund Evolutionsbiologie überrascht mit im- mer mehr Hinweisen darauf, dass uns von den Tieren kein Graben trennt. Gefühle, Bewusstsein, die Fähigkeit zu lernen und zu lehren sind Fähigkeiten, die nicht vom Himmel gefallen sind. In der Weise sprechen auch die biblischen Erzählungen vom Menschen und seinen Mitgeschöpfen: Dass wir Menschen Erdlinge sind, und die Tiere unsere Mitgeschöpfe.Verlorengegangen ist diese biblische Würdigung unserer Mitgeschöpfe. Dies kann ein Grund dafür sein, dass sie, wie oben gesagt, verschwinden. Die Theologische Zoologie geht den drei zentralen Fragen nach: An welchen Gott wollen wir glauben? Wie verstehen wir uns selbst? Wie wollen wir leben? Und sie tut dies mit dem Blick auf unsere Mitgeschöpfe und nicht in der Abwendung von ihnen. Damit befindet sich der Ansatz im direkten Austausch mit der Verhaltens- und Evolutionsbiologie, den verschiedenen theologischen Disziplinen und der Philosophie. Durch Lehraufträge und Vortragsarbeit ist das Thema dort mehr und mehr präsent. Welche Empfehlungen, welche Botschaft haben Sie für den „einfachen“ Christen aus Ihren Forschungen für den Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 IM BLICKPUNKT es chöpfe ng (Glaubens-)Alltag und die Spiritualität gewonnen? HAGENCORD: In meinem eigenen Leben und Glauben ist der Kontakt mit Tieren und das intensive Wahrnehmen der Natur immer grundlegender geworden: die Schöpfung ist Ort der Gotteserfahrung. Man denke sich einmal alle Naturbezüge aus der Bibel weg – da bliebe nicht mehr viel übrig. Leider hat es die Theologie und Kirche versäumt, die tatsächlich fundamentalen Glaubenserfahrungen, die wir als Kinder mit Tieren machen, theologisch zu würdigen. Gott als „allem in allem“ zu vermuten und zu erfahren ist für mich der Schlüssel für eine Schöpfungsspiritualität, die mich tragen kann. Hinzu kommen die schon genannten Hinweise auf eine christliche Existenz, der das Leben der Tiere in der Tierhaltung nicht gleichgültig sein kann. dagogik wird deutlich, dass Pferde, Lamas oder Hunde Menschen in ihrer sozialen und emotionalen Kompetenz auf ganz andere Weise fördern können als wir Menschen. Da ist die franziskanische Würdigung der Tiere als Brüder und Schwestern alles andere als sentimental oder kitschig. Der heilige Franz von Assisi gilt als „Patron“ der Tiere, dem heiligen Hubert sandte Gott durch den Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih eine Glaubensbotschaft. Wie kann man Tiere heute als „Partner“ des Menschen in der Welt verstehen , besonders mit Blick auf die Bewahrung der Schöpfung? er Bed burger St.-Lambertus-Kirche. Links: Pfarrer Christian Hermanns. HAGENCORD: Von der Treue der Haustiere können sicher viele, die mit Hunden oder Katzen leben, wahre Loblieder singen. Im Bereich der tiergestützten Therapie und Pä- Franziskus – der Heilige, der den Vögeln predigt und die ganze Schöpfung preist. Mit dem Gesicht zum Tier Fünf Jahre Institut für Theologische Zoologie in Münster K ommen Tiere in den Himmel?“, laute eine der üblichen Fragen, die man ihm stelle, erzählt Dr. Rainer Hagencord. Der Priester und Leiter des Instituts für Theologische Zoologie (ITZ) in Münster antwortet dann meist mit einer Gegenfrage: „Wo sollen sie nach ihrem Tod sonst sein?“ Schließlich erzähle die Schöpfungsgeschichte ausführlich von der Erschaffung der Tiere durch Gott: „Die Bibel hat das Tier immer mitgedacht“, so der Theologe und Biologe. Die ganze Schöpfung sei beseelt. Das ITZ bewegt der Ansatz des „Glaubens mit dem Gesicht zum Tier“. „Es handelt sich hier um eine seriöse Theologie“, so Hagencord wie auch Propst Dr. Jürgen Quante aus Recklinghausen, der dem Kuratorium des Instituts angehört. Das Institut ist in die Theologenausbildung und Forschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät eingebunden und ist hier vor allem im Bereich der biblischen sowie systematischen Theologie aktiv. Die ArcheNoah-Geschichte beispielsweise verweise auch 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Mit einer Podiumsdiskussion, an der Tierschützer, Verhaltensbiologen, Theologen und „Eine-Welt-Vertreter“ teilnahmen, startete das Institut für Theologische Zoologie in seine weitere Zukunft. (Fotos: Boecker, Raspels) auf das Gottesbild. „Was ist das für ein Gott, der uns nur in der Verbindung mit den Tieren leben lässt?“, fragt Hagencord, der seinem Bischof sehr dankbar ist, dass er ihn für die Arbeit am Institut freigestellt hat. „Theologische Zoologie ist mehr als Katzen segnen“ sagt Hagencord und verweist dagegen auf die ethische Brisanz seines Themas. „Die ökologische Katastrophe fordert uns auf umzudenken“, so Hagencord. Es sei höchste Zeit, Mensch und Tier als aufeinander bezogene Geschöpfe zu verstehen: „Wir sollten die neuesten Erkenntnisse der Verhaltensbiologie auch in die BERNHARD RASPELS Theologie aufnehmen.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Franziskus beklagt „heimliche Euthanasie“. Papst Franziskus hat die Vernachlässigung alter Menschen als „heimliche Euthanasie“ kritisiert. Oft vegetierten Betagte von den Mitmenschen vergessen vor sich hin, beklagte er am Sonntag bei einer Begegnung mit rund 40 000 Senioren aus mehr als 20 Ländern. „Eine Nation, die ihre Großeltern nicht gut behandelt, hat keine Zukunft“, sagte Franziskus. Altenheime sollten keine Gefängnisse sein, sondern ein Zuhause und „Heiligtümer der Humanität“. An der Begegnung nahm auch Benedikt XVI. (87) teil. Es war der erste öffentliche Auftritt des emeritierten Papstes seit fünf Monaten. Benedikt XVI. sei für ihn wie ein „weiser Großvater im Haus“, sagte Franziskus. Ex-Nuntius drohen bis zu sieben Jahre Haft. Dem früheren vatikanischen Botschafter in der Dominikanischen Republik, Jozef Wesolowski (66), droht eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren. Der vatikanische Staatsanwalt wirft dem aus Polen stammenden Kirchendiplomaten sexuellen Missbrauch von Minderjährigen und den Besitz von Kinderpornografie vor. Der Prozess beginnt vermutlich Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres. Seit der vergangenen Woche steht Wesolowski im Vatikan unter Hausarrest. Frauenbund warnt vor verkürztem Familienbild. Vor der Familiensynode im Vatikan warnt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) die Kirche vor einem verkürzten Familienbild. „Wir weisen darauf hin, dass Familie nicht nur Eltern mit minderjährigen Kindern meint. Familie ist auch dort, wo eine Mutter oder ein Vater Kinder allein erziehen, Ehepaare gemeinsam alt werden, Eltern ihre Kinder verloren haben, Töchter und Söhne für ihre alten (verwitweten) Eltern sorgen oder Großeltern ihre Enkel erziehen“, erklärte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Papst trifft Überlebende von Bootsunglück. Papst Franziskus hat im Vatikan 60 Überlebende des Schiffsunglücks von Lampedusa empfangen. Am Tag nach der Audienz reiste die Gruppe auf die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa, um an einer Gedenkfeier teilzunehmen. Bei der Havarie vor einem Jahr war ein Schiff mit 545 Menschen an Bord gesunken. 390 Passagiere kamen ums Leben; 155 konnten geborgen werden. Die meisten Flüchtlinge stammten aus Somalia und Eritrea. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Beten Sie für uns“ Erzbischof von Mossul berichtet über Flüchtlingselend im Irak KÖLN / MOSSUL. Sein Bischofssitz in Mossul ist mittlerweile Hauptquartier der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Er selbst lebt als Flüchtling, ebenso wie mehr als 120 000 irakische Christen, die seit dem 9. Juni aus Angst vor den bewaffneten Kämpfern der IS ihre Heimat verlassen haben. Emil Shimoun Nona, Erzbischof der chaldäisch-katholischen Erzeparchie Mossul im Irak, betreut im Auftrag der irakischen Bischöfe die verfolgten Christen. Täglich besucht er die Flüchtlinge, die in Erbil, Dohuk und Sulaimaniya im Norden des Irak Zuflucht gesucht haben. Erzbischof Emil In der vergangenen Shimoun Nona. Woche war Erzbischof (Foto: als) Nona Gast bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Dort – und auch bei einem Gespräch mit der Kirchenzeitung in Köln – berichtete er über die Situation der Flüchtlinge, die in staatlichen Schulen, Kircheneinrichtungen, Hallen und Parks untergekommen sind und dort zurzeit unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. „Den Christen geht es sehr schlecht“, sagte Nona. „Sie haben alles, was sie hatten, verloren.“ Für die vertriebenen Menschen gebe es derzeit keine Perspektive. Sie bräuchten dringend Lebensmittel. Ständige Angst vor Gewalt Viele Menschen hätten eine dramatische Flucht hinter sich. Die meisten Christen seien gegen 21 Uhr am Abend aus der Stadt vertrieben worden. Einige seien zunächst mit dem Auto Richtung Kurdistan gefahren, hätten aber beim ersten Checkpoint ihr Auto stehen lassen und zu Fuß weiterlaufen müssen – in ständiger Angst vor der Gewalt der IS-Milizen. Auch Nona selbst hatte Kontakt mit den IS-Leuten, die ihm am Telefon ein Ultimatum stellten, die Stadt Mossul innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. „Die Flüchtlinge sind überall verstreut, bis zur Grenze zur Türkei und zu Syrien“, berichtete Nona. Um die Menschen optimal betreuen zu können, haben die irakischen Bischöfe zu Beginn der Flüchtlingswelle ein Bischofskomitee gegründet. Dessen Aufgaben bestehen darin, das Krisenmanagement zu koordinieren und über die Situation der Flüchtlinge zu berichten. Erzbischof Nona ist Vorsitzender des Komitees. Seit seiner eigenen Flucht hält er sich bei der Diözese in Erbil auf und besucht die Flüchtlinge in den Notunterkünften. Die amerikanischen Luftschläge hätten den weiteren Vormarsch der IS im Nordirak gestoppt und die Terrormiliz geschwächt, die zurzeit nicht mehr in der Lage sei, neue Dörfer und Städte zu erobern, berichtete Nona. Doch die Offensive der irakischen Armee und der Peschmerga laufe sehr langsam, da sie immer noch auf weitere Unterstützung angewiesen seien. Zeichen der Solidarität setzen Erzbischof Nona appellierte an die Christen in Deutschland und Europa, den verfolgten Christen im Irak beizustehen und Zeichen der Solidarität zu setzen. „Die erste und wichtigste Unterstützung für uns ist, dass Sie für uns beten“, sagte Nona. „Dass sie uns im Glauben stärken und dass sie mit uns Einheit und Verbundenheit zeigen.“ Auch finanzielle Unterstützung sei wichtig, da die Flüchtlinge vor allem auch mit Blick auf den nahenden Winter dringend Hilfsgüter benötigten. Ein wichtiges Zeichen der Solidarität setzten die deutschen Bischöfe mit der Ankündigung einer Sonderkollekte in den Gottesdiensten am 11. und 12. Oktober. Der Erlös ist für die Flüchtlinge im Nahen Osten bestimmt. Für Erzbischof Nona ist die große Anteilnahme der deutschen Bischöfe ein starkes Zeichen. „Das hat mich persönlich gefreut. Für uns ist es sehr wichtig, dass die deutsche Kirche und die deutschen Christen hinter uns stehen, uns helfen und uns unterstützen wollen.“ Zusätzlich wünscht er sich, dass die Kirche in Deutschland Druck auf die deutsche Regierung und die Politiker ausübt, mit dem Ziel, im Irak wieder eine starke Regierung aufzubauen, die in der Lage ist, die Menschenrechte zu gewährleisten. Denn ohne eine starke und demokratische Regierung im Irak, so Nona, könne er sich für die dort lebenden Christen keine gute Zukunft vorstellen. ALMUD SCHRICKE INFO In allen deutschen Bistümern wird es in den Gottesdiensten am 11. und 12. Oktober eine Sonderkollekte für die Flüchtlinge im Nahen Osten geben. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 ERZBISTUM aktuell Ohne Panne auf historischen Pfaden Dreikönigs-Radtour mit viel Programm KÖLN. „Wir hatten extra zwei Sanitäter der Malteser und auch ein Reparaturrad mit Werkzeug dabei, aber Gott sei Dank wurde nichts davon gebraucht“, resümiert Tourmanager Dr. Udo Wallraf, der aktuell die Abteilung Kulturkommunikation im Generalvikariat aufbaut, sichtlich zufrieden. Auf historischen Spuren führte unter seiner Regie am Wochenende eine zweitägige Fahrradwallfahrt entlang der letzten Etappe der Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige von Erpel nach Köln. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – von 10 bis 78 Jahren – hatten sich mit ihren Drahteseln am Samstagmorgen auf den Weg gemacht, um einen Tag später pünktlich zur Pontifikalvesper am Dom zu sein. Die insgesamt rund 75 Kilometer hätte man auch an einem Tag fahren können. Aber es ging den Veranstaltern – dem Redaktionsteam der SommerZeit und den Machern des Internetportals www.pfarr-rad.de – nicht vorrangig um die körperliche Betätigung. Kurzvorträge und Führungen an den Stationen, die deren Bedeutung bei der Überführung der Heiligen-Reliquien erklärten, Gelegenheit zu Andacht und Gebet sowie Zeit für Gespräche und gemeinsame Mahlzeiten machten die beiden Tage zu einer echten Wallfahrt. Glockengeläut und Mittagessen Den Auftakt stellte dabei die Pilgerandacht in St. Severin in Erpel dar mit Monsignore Markus Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Ergänzt wurde sie um erste historische beziehungsweise kunstgeschichtliche Erläuterungen der Referenten, die die gesamte Tour mit ihren Ausführungen bereicherten. Mit der Fähre ging es dann über den Rhein zur Apollinariskirche in Remagen und weiter zur Kirche Heilige Drei Könige in Oberbachem. Hier hatte die katholische Frauengemeinschaft im Pfarrheim einen Mittagsimbiss vorbereitet, sodass die Gruppe sich gut gestärkt auf die nächste Etappe nach Bonn begeben konnte, wo nach Gottesdienst und Führung im Bonner Münster ein Abendessen im eindrucksvollen Kreuzgang auf dem Programm stand. Der Vortrag eines Astronomen über die besondere Sternenkonstellation zur Zeit der Geburt Jesu schloss den Tag ab. Auch der zweite Tag startete mit einem Reisesegen und führte die Pilger noch einmal auf die rechte Rheinseite zur Doppelkirche in Schwarzrheindorf. Die nächste Station hieß St. Georg in Bornheim-Widdig, wo Glockengeläut die Radwallfahrer willkommen hieß. Auch hier hatte die Gemeinde vor der Weiterfahrt nach Köln für das Mittagessen gesorgt. St. Maria im Kapitol war die letzte Station, bevor die Räder geparkt wurden und man gemeinsam zur Pontifikalvesper im Dom ging. „Das Gemeinschaftsgefühl war überwältigend“, so Wallraf. „Und es gab viele Bitten, dieses Tourmanager Dr. Udo Wallraf und Gabi Axler, die sich bei der Vorbereitung Angebot regelmäßig zu wiederder Wallfahrt stark engagiert hat, freuten sich über den reibungslosen holen. Mal sehen!“ BEATE BEHRENDT-WEISS Ablauf und das schöne Wetter. (Foto: BBW) 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Zum 70. Todestag: Gedenken an „Nonni“ KÖLN. Am 70. Todestag von „Nonni“ Jón Svensson am Donnerstag, 16. Oktober, veranstaltet die Deutsch-Isländische Gesellschaft um 17 Uhr eine Gedenkstunde an der „Grabstätte der Kölner Jesuiten“ auf dem Melaten-Friedhof, wo der Kinderbuchautor seine letzte Ruhestätte gefunden hat. An den Haupteingängen werden Lagepläne zeigen, wo das Grab zu finden ist. Im Anschluss an das Gedenken auf dem Friedhof zelebriert der emeritierte Weihbischof Dr. Klaus Dick um 18.30 Uhr einen Gottesdienst im St. Franziskus-Hospital in der Schönsteinstraße. KB Junge Flüchtlinge führen Shakespeare-Klassiker auf KÖLN. Junge Flüchtlinge von IN VIA, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, haben den Shakespeare-Klassiker „Was Ihr wollt“ einstudiert und im Arkadas Theater auf die Bühne gebracht. Am Samstag, 18. Oktober, wird es um 19 Uhr im Maternushaus eine weitere Aufführung geben mit anderer Besetzung. Auch bei dieser Veranstaltung stehen junge Menschen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund im Rampenlicht und machen die Geschichte vom anstrengenden Weg zum Glück und dem Mut, mit ungewöhnlichen Mitteln zum Ziel zu gelangen, ganz aktuell. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf per E-Mail an [email protected]. KB Ausbildung zum Ständigen Diakon KÖLN. Wer sich für eine Ausbildung zum Ständigen Diakon interessiert, kann sich beim Erzbischöflichen Diakoneninstitut zu einem unverbindlichen Gespräch anmelden per E-Mail an die Adresse [email protected] oder unter Telefon (02 21) 16 42 50 00. Im Juni 2015 beginnt ein neuer Ausbildungskurs zum Ständigen Diakonat, am Samstag, 24. Januar, findet von 9 bis 17 Uhr ein erstes Treffen von Interessenten statt. Nähere Informationen zur Ausbildung finden sich auch im Internet. KB ➔ www.diakoneninstitut.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Mitten auf der Domplatte machten die Teilnehmer des „Mob Cologne“ auf das Schicksal von Bootsflüchtlingen aufmerksam. (Foto: Becker) Diffusen Ängsten entgegentreten Jugend macht bei Domwallfahrt auf Flüchtlingsproblematik aufmerksam KÖLN. Als junge Erwachsene das erste Schlauchboot auf die Domplatte tragen und hineinsteigen, denken manche Passanten noch an einen (weiteren) Junggesellenabschied. Doch weitere Gruppen kommen mit weiteren Booten. Dicht an dicht stehen die Jugendlichen stillschweigend darin, Grablichter in der Hand. Weiße Rosen werden um die Boote verteilt und jemand stimmt an „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Mit dieser Flashmob-Aktion wollte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik und die wachsen- de Fremdenfeindlichkeit hinweisen. Es war der Abschluss der Aktion „Mob Cologne“ als Zeichen für Vielfalt und gegenseitigen Respekt. „Wir können und wollen die hilflose Situation der Flüchtlinge nicht weiter hinnehmen“, sagte Annika Triller, BDKJDiözesanvorsitzende. „Es braucht eine Willkommenskultur in Deutschland. Wir fordern Politik und Gesellschaft auf, daran zu arbeiten.“ Die anschließende Jugendmesse im Kölner Dom als Teil der Domwallfahrt feierten Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb und Pfarrer Dirk Bingener mit den Jugend- lichen. In den Heiligen Drei Könige könne man „Vorbilder sehen, die uns als Fremde aus dem Morgenland auf die Heiligkeit eines jeden Menschen hinweisen“, sagte Mike Kolb. „Dies gilt vor allem jetzt, wenn es um Bedrängte und Verfolgte geht, wie sie uns in den Hunderttausenden von Flüchtlingen begegnen, die aus dem Irak oder aus Syrien fliehen. Wir haben die Aufgabe, den diffusen Ängsten vor Überfremdung entgegenzutreten.“ Kirche müsse hier lautstark ihre Stimme erheben und sich aktiv gegen jede religiöse Verfolgung und für die betroffenen KATHRIN BECKER Menschen einsetzen. Die Theologie ist sein Hobby Monsignore Dr. Anno Quadt feiert den 60. Jahrestag seine Priesterweihe KÖLN. Wenn er mal nicht seinem Hobby nachgeht, schaltet Monsignore Dr. Anno Quadt gerne ab bei Fernsehsendungen wie „In aller Freundschaft“ oder einem Freitagskrimi. Ansonsten hat sich der ehemalige Pfarrer von St. Johann Baptist ganz der Theologie verschrieben und nennt sie sein Hobby. Am Freitag, 10. Oktober, feiert Quadt sein 60-jähriges Priesterjubiläum. Geweiht wurde er in Rom, wo er neun Jahre studierte und seinen Doktortitel erwarb. Zu seinem Weihejahrgang zählte der Theologe Hans Küng. Heute wohnt Quadt in Sichtweite des Doms, in dem er von 1961 bis 1970 als Domvikar arbeitete und auch an seinem Weihetag eine Messe im kleinen Kreis feiern wird. Für die Theologie nimmt sich der Jubilar viel Zeit. Im Augenblick sitzt er an einer Arbeit über die Entwicklung der Frömmigkeitsgeschichte. Aber er mache sich beim Schreiben nicht verrückt wegen eines eventuellen Veröf- 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de fentlichungstermins. „Ich bestimme das Tempo selber“, so der Geistliche, der von 1970 bis 1997 Pfarrer in der Kölner Südstadt war. Immer wieder wird er zu Vorträgen gebeten, die er dann „auf den letzten Drücker“ fertigstellt. Viele dieser Vorträge bedeuten für ihn monatelange Arbeit, er recherchiert sorgfältig, um eine wissenschaftliche Arbeit vorzulegen. Vielen gilt Dr. Quadt Monsignore Dr. Anno als kritischer Kopf und als Quadt. (Foto: RUM) Vordenker. So hat er sich bereits vor 30 Jahren dafür eingesetzt, dass evangelische Ehepartner zur Kommunion zugelassen werden. In seinem Buch „Evangelische Ämter: gültig – Eucharistiegemeinschaft möglich“ aus dem Jahr 2001 erklärt er, dass das Haupthindernis für eine Abendmahlgemeinschaft zwischen den Kirchen die Anerkennung der Ämter darstellt. In seinem Buch liefert Quadt eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente, gemäß derer nach Stand der heutigen theologischen Diskussion die Ämter der Kirche der Reformation gültig sind. „Aufgrund der glaubensinhaltlichen Einheit der konfessionellen Großkirchen scheint die ökumenische Abendmahlgemeinschaft nicht nur möglich, sondern geboten“, so der Theologe. Das Thema Ökumene lag ihm immer am Herzen, so war er langjähriges Mitglied der Ökumenischen Bistumskommission und deren Vorsitzender und geistlicher Beirat des Sachausschusses Ökumene des Diözesanrates. Außerdem war er viele Jahre Mitarbeiter der Missionszentrale „Missio“ in Aachen. An diese und andere Stationen wird er an seinem Priesterjubiläum denken – und da es auf einen Freitag fällt, später wahrscheinlich seinen LiebFELICITAS RUMMEL lingskrimi schauen. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 ERZBISTUM aktuell 65 Ja-Wörter gegeben Prälat Gerd Bachner beauftragte Lehrerinnen und Lehrer Während eines Gottesdienstes im Dom bekamen die Pädagoginnen und Pädagogen die kirchliche Lehrerlaubnis von Prälat Gerd Bachner überreicht. (Foto: Boecker) KÖLN. Ihre kirchliche Lehrbeauftragung, die missio canonica, bekamen 65 Religionslehrerinnen und -religionslehrer am Fest der Heiligen Cornelius und Cyprian überreicht. Die Urkunden übergab der Leiter der Abteilung Schule/Hochschule im Generalvikariat, Prälat Gerd Bachner, während eines Gottesdienstes am Hochaltar des Kölner Doms. In seiner Predigt schlug der Hauptabteilungsleiter den Bogen von den beiden Tagesheiligen zur Situation der Frauen und Männer, die er im Auftrag der Kirche zur Erteilung des Religionsunterrichtes beauftragte. „So wie die Heiligen sollen auch Sie die Vermittler der Botschaft Gottes sein.“ Darum gehe es im katholischen Religionsunterricht an den Schulen. Der Religionsunterricht sei mehr als die Vermittlung von Glaubenswissen. „Den Glauben, das Wort Gottes, geben Sie jungen Menschen in der redlichen Auseinandersetzung mit dem Stoff weiter. Betrachten Sie die Ratio, die Vernunft, als Weg zu Gott. Nichts darf verkündet werden, was dieser Ratio widerspricht“, betonte Bachner. „Als Religionslehrern kommt Ihnen eine sehr große Bedeutung als Beauftragte im Dienst der Kirche und ihrer Botschaft zu.“ Viele junge Menschen bekämen von Daheim keine Glaubensgrundlagen mit auf den Lebensweg. „Ihre nicht immer leichte Aufgabe ist es, deutlich zu machen, dass der Glaube ein von der Vernunft verantworteter Weg ist.“ Wo gebe es in unserer Gesellschaft heute größere Chancen, jungen Menschen den Glauben nahe zu bringen, wenn nicht in der Schule, fragte Bachner. Die große Chance bestehe aber nicht 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Figuralchor singt in Moskau, Köln und Graz KÖLN. Zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gibt der Figuralchor Köln gemeinsam mit dem Kastalsky-Chor aus Moskau und dem Grazer Domchor drei Gedenkkonzerte. Erklingen wird dabei – erstmalig in einer Fassung für Chor und Orgel – ein Requiem, das der russische Komponist Alexander Kastalsky für alle Verstorbenen des Ersten Weltkriegs geschrieben hat. Das erste Gedenkkonzert findet als Teil einer zehntägigen Moskaureise des Figuralchores am 7. Oktober in der Moskauer Philharmonie statt. Am 4. November wird in Köln in St. Maria im Kapitol das „Dresdner Requiem“ aufgeführt, das Rudolf Mausberger 1947/48 komponierte unter dem Eindruck der Bombenangriffe auf Dresden. Am 6. November gibt der Moskauer Chor ein Konzert in St. Pantaleon und am Freitag, 7. November, wird um 20 Uhr Kastalskys Requiem mit allen drei Chören im Kölner Dom aufgeführt. Den Abschluss der Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Moskau realisiert wird, stellt ein Konzert am 9. November im Dom zu Graz dar. KB ➔ www.figuralchor-koeln.de darin, „uns als Kirche zu befriedigen, sondern darin, jungen Menschen Hilfestellung zu geben, dass ihr Leben glückt, dass Sie sie mit Gott in Berührung bringen“. Bachner erinnerte daran, wie entscheidend es als Religionslehrer sei, nicht als Funktionär der Kirche, sondern als Zeugen Gottes aufzutreten und den Glauben zu verkünden. „Ihre Schüler haben ein Recht darauf zu erfahren, ob sie selber an das glauben, was Sie im Unterricht vermitteln.“ Die persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben könne das Ergebnis einer intensiven Vorbereitung auf den Unterricht im Fach Religion sein. Bachner machte den Frauen und Männern Mut für die tägliche Arbeit. Es komme nicht darauf an, der perfekte Lehrer zu sein, die perfekte Antwort zu geben. „Entscheidend ist, dass Ihre Schüler spüren, dass sie authentische sind.“ ROBERT BOECKER www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT M it einem Festgottesdienst hat das Erzbistum Köln am Sonntag der Ankunft der Dreikönigsreliquien in der Domstadt vor 850 Jahren gedacht. Die Feier im Kölner Dom leitete der Mailänder Erzbischof, Kardinal Angelo Scola. Scola war von Papst Franziskus als persönlicher Legat nach Köln entsandt worden. Von Mailand aus hatte am 23. Juli 1164 Erzbischof Rainald von Dassel die Reliquien als Kriegsbeute nach Köln gebracht. Der JubiläumsGottesdienst bildete zugleich den Abschluss der diesjährigen Kölner Domwallfahrt, die am Donnerstag begonnen hatte. Der neue Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, wies darauf hin, dass viele Menschen heute Halt und Orientierung in einer Welt mit vielen Sinnangeboten suchten. Die dem Stern von Betlehem folgenden Heiligen Drei Könige hätten Christus gefunden, der der Sinn und das Glück schlechthin sei. Woelki hieß auch den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, sowie den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) willkommen. Nach den Worten Scolas waren die Heiligen Drei Könige „keine Weltenbummler, die die ersten Schritte ziellos treten, und auch keine Touristen“. Vielmehr hätten die Weisen aus dem Morgenland den Stern Christi aufgehen sehen, der der Welt Frieden und Gemeinschaft schenke. Angesichts der von der Wirtschafts- und Finanzkrise verschärften Sorgen müssten sich die Menschen heute fragen, welches Ziel sie verfolgen. Die Heiligen Drei Könige seien „zutiefst solidarische Menschen“ gewesen, sagte Scola in seiner Predigt. Zudem erinnerten die Weisen aus dem Morgenland daran, dass „ein interkul- Drei Kardinäle am Altar im Dom zum Abschluss der Domwallfahrt: Kardinal Rainer Maria Woelki, der Päpstliche Legat und Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, und Kardinal Joachim Meisner. (Fotos: Boecker, Becker) Keine Weltenbummler Domwallfahrer feiern Ankunft der Könige tureller und interreligiöser Dialog“ heutzutage unumgänglich sei. Im Anschluss an das Pontifikalamt trugen sich Woelki, Scola und Eterovic in das Goldene Buch der Stadt Köln ein. Hierzu wurden sie von Oberbürgermeister Roters im Historischen Rathaus empfangen. Roters zeigte sich erfreut, dass der erst seit einer Woche im neuen Amt befindliche Kardinal so schnell den Weg ins Rathaus gefunden habe. Woelki betonte das gegenseitige Vertrauen und das gute Miteinander von Stadt und Erzbistum. DR/TMG Nach dem Pontifikalamt im Dom gab die Stadt Köln im Historischen Rathaus einen Empfang. Bei dieser Gelegenheit trugen sich die Kardinäle Angelo Scola und Rainer Maria Woelki sowie der Päpstliche Nuntius, Erzbischof Nicola Eterovic, in das Goldene Buch der Stadt Köln ein. Zwischen den Kardinälen Oberbürgermeister Jürgen Roters. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Den Schlusssegen spendete der Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 Päpst e der BERICHT Um 5 Uhr ins Bett, um 9 Uhr aufs Rad, um 14.30 Uhr in Köln 13 Pilger aus dem Seelsorgebereich Wiehl waren mit den Rädern zur Domwallfahrt gekommen. R und 50 Kilometer (und 490 Höhenmeter) haben die 13 Radpilger hinter sich gebracht, die am Samstag von Wiehl aus auf dem Jakobsweg über Overath nach Köln gekommen sind. „Bei der Premiere im vergangenen Jahr hatten wir einen Pedalbruch“, erinnert sich Mitinitiatorin Martina Han- sen. Diesmal klappte alles reibungslos und die Pilger erreichten Köln ohne Schaden an Mensch oder Material pünktlich zur geistlichen Domführung. „Sind ganz entspannt durchgekommen“, befand auch Nik Seinsche, der nicht nur das Plakat für die Radwallfahrt entworfen hatte, sondern auch frei- willig um 9 Uhr in den Sattel stieg, obwohl er erst um 5 Uhr ins Bett gekommen war. In Wiehl hatten die Teilnehmer vor ihrer Abreise den Pilgersegen empfangen, bei einem Zwischenstopp in Marialinden hielt der mitradelnde Diakon Alexander Frey eine kurze Statio. KB 800 Schülerinnen und Schüler im Dom Schüler der Jahrgangsstufe 9 des St. Ursula-Gymnasiums Brühl freuen sich über die fair gehandelten Bananen, die sie anlässlich der „Fairen Woche“ am Freitag nach dem Mittagsgebet der Domwallfahrt bekommen haben. R Päpstliche Legat mit Reliquien der Heiligen Drei Könige. 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 und 800 Schülerinnen und Schüler Erzbischöflicher Schulen haben am Freitag der Domwallfahrt am Mittagsgebet teilgenommen und Gottesdienst gefeiert zusammen mit Prälat Gerd Bachner, Leiter der Abteilung Schule/Hochschule im Generalvikariat Köln, und Pater Heribert Kerschgens, Schulseelsorger der Papst-Johannes-XXIII.-Gesamtschule aus Stommeln. Als Gast waren – wegen des Namens ihrer Schule – diesmal auch Jugendliche vom öffentlichen Dreikönigsgymnasium Köln dabei. KB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 LITURGIE Lesungen der Woche Lesejahr A Wochentagslesungen: Reihe II Stundengebet: Dritte Woche Sonntag, 5. Oktober, 27. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jes 5,1-7; L 2: Phil 4,6-9; Ev: Mt 21,33-44. Montag, hl. Bruno: L: Gal 1,6-12; Ev: Lk 10,25-37. Dienstag, Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz: L: Gal 1,13-24 oder Apg 1,12-14; Ev: Lk 10,38-42 oder Lk 1,26-38. Mittwoch: L: Gal 2,1-2.7-14; Ev: Lk 11,14. Donnerstag, hl. Dionysius und Gefährten, hl. Johannes Leonardi: L: Gal 3,1-5; Ev: Lk 11,5-13. Freitag, hl. Gereon und Gefährten: L: Gal 3,1-5 oder Offb 7,9-17; Ev: Lk 11,5-13 oder Mt 5,1-12a. Hl. Cassius und Florentius in Bonn: L 1: Weish 3,1-9; L 2: Offb 7,9-17; Ev: Mt 5,1-12a. Samstag, hl. Bruno: L: Gal 3,22-29 oder Röm 12,3-13; Ev: Lk 11,27-28 oder Lk 10,1-9. Stundengebet: Vierte Woche Sonntag, 12. Oktober, 28. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jes 25,6-10a; L 2: Phil 4,1214.19-20; Ev: Mt 22,1-14. Montag: L: Gal 4,22-24.26-27.31 - 5,1; Ev: Lk 11,29-32. Dienstag, hl. Kallistus I.: L: Gal 5,1-6; Ev: Lk 11,37-41. Mittwoch, hl. Theresia von Jesus (von Ávila): L: Gal 5,18-25 oder Röm 8,22-27; Ev: Lk 11,42-46 oder Joh 15,1-8. Donnerstag, hl. Hedwig von Andechs, hl. Gallus, hl. Margareta Maria Alacoque: L: Eph 1,1-10; Ev: Lk 11,47-54. Freitag, hl. Ignatius von Antiochien: L: Eph 1,11-14 oder Phil 3,17 - 4,1; Ev: Lk 12,1-7 oder Joh 12,24-26. Samstag, hl. Lukas: L: 2 Tim 4,10-17b; Ev: Lk 10,1-9. Gottesdienste Kölner Dom Samstags: 18.30 Uhr Vorabendmesse. Sonntags: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10 Uhr Kapitelsamt. 18 Uhr Chorvesper. Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Andacht. Donnerstag, 16. Oktober: 8 Uhr Messe in der Krypta zum Sterbetag von Kardinal Joseph Höffner. Beichte: werktags 7.45 bis 8.45, samstags zusätzlich 14 bis 18 Uhr. In St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen wird am Donnerstag, 16. Oktober, das Ewige Gebet gefeiert. Wallfahrtskirche Neviges Samstags: 19 Uhr Messe in polnischer Sprache. Sonntags: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15 Uhr Vesper. Werktags: 6.45 (außer Samstag, 4. Oktober, und Donnerstag, 9. Oktober), 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag, 11. Oktober). Dienstags: 19.30 Uhr Gebetskreis. Mittwochs: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. Samstag, 4. Oktober: 10 Uhr Hochamt. Dienstag, 7. Oktober: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. Samstag, 11. Oktober: 16 Uhr Franziskusgottesdienst mit Tiersegnung (Pilgerplatz). Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18 Uhr. Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr. Altenberger Dom Samstags: 17.15 Uhr Beichte. 17.30 Uhr Rosenkranz. 18 Uhr Vorabendmesse. Sonntags: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt. 16.15 Uhr Rosenkranz. 17.15 Uhr Messe, Vesper. Dienstags bis freitags: 7 Uhr Laudes, Messe. Dienstags: 16 Uhr Vesper. Mittwochs: 18.30 Uhr Rosenkranz. 19 Uhr Messe. Freitags: 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). Sonntag, 12. Oktober: 11.45 Uhr Konzert. 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Boecker) Freitag, 17. Oktober: 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle). Ewiges Gebet Sonntag, 5. Oktober: Köln-Mülheim (St. Theresia); Euskirchen (St. Matthias). Montag: Pulheim-Stommelerbusch (St. Bruno). Dienstag: Leverkusen-Quettingen (Maria Rosenkranzkönigin); Zülpich-Ülpenich (St. Kunibert). Mittwoch: Zülpich-Merzenich (St. Severin). Donnerstag: Monheim-Baumberg (St. Dionysius). Freitag: Köln (St. Gereon); Frechen (St. Maria Königin); Königswinter-Eudenbach (St. Mariä Himmelfahrt); Köln-Ehrenfeld (St. Mechtern). Samstag: Frechen-Buschbell (St. Ulrich); Hürth-Stotzheim (St. Brictius); Bergisch Gladbach (St. Laurentius); Bergisch Gladbach-Gronau (St. Marien); Bergisch Gladbach-Hebborn (Hl. Drei Könige). Sonntag, 12. Oktober: Frechen-Bachem (Heilig Geist). Montag: Frechen (St. Severin); Euskirchen-Frauenberg (St. Georg). Mittwoch: Frechen-Grefrath (St. Mariä Himmelfahrt); Bonn-Friesdorf (St. Servatius). Donnerstag: Bonn-Küdinghoven (St. Gallus); Hürth-Efferen (St. Mariä Geburt); Hürth (Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula). Samstag: Hürth-Mitte (St. Joseph); Hennef-Bröl (St. Mariä Himmelfahrt). Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 SONNTAG 27. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Jes 5,1-7 ZWEITE LESUNG: Phil 4,6-9 EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten sei- ne Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Mt 21,33-44 Gott traut uns etwas zu W ir kennen alle Menschen oder Dinge, die wir ungemein gerne haben und die für uns kostbar sind. Wir kennen von daher auch die Erfahrung, dass es Menschen oder Dinge gibt, an denen wir mit Leib und Seele hängen und von denen wir uns nur äußerst ungern trennen. Versucht jemand uns das zu nehmen oder zu zerstören, trifft es uns zutiefst, äußerst schmerzvoll und sehr persönlich. Wenn wir uns dazu unsere eigenen Beispiele und Erfahrungen einmal wieder wachrufen und vor unser inneres Auge führen, könnte uns das vielleicht eine Ahnung oder ein Gespür für die im heutigen Evangelium geschilderte Situation geben. Jesus greift hier ein Gleichnis des Propheten Jesaja auf, um die Beziehung Gottes zu seinem Volk zu beschreiben; um uns seinen leidenschaftlich liebenden Gott eindringlichst nahe zu bringen. Einen Gott, dem sein Volk ungemein kostbar ist; dem es mit der ganzen Kraft seines Engagements, seines Interesses und mit seiner durch nichts und niemanden zu zerstörenden Liebe um seine Menschen geht, wie dem Gutsherren hier um seinen kostbaren Weinberg. Wie im Weinbergbesitzer zeichnet Jesus in diesem Gleichnis das Bild von einem Gott, der nichts unversucht lässt und der alles daransetzt, dass er verstanden wird. Das kennen wir: Geschichten unverstandener oder zurückgewiesener Liebe gehören stets zu den großen Tragödien. Wenn wir Gott und den Weinbergbesitzer an der Stelle einmal gleichsetzen – und das dürfen wir hier getrost – dann zeichnet Jesus Gott als einen, der nichts unversucht lässt in seiner Liebe zu den Menschen; und der trotz des sich anbahnenden Dramas nicht aufgibt. Er bleibt sich und seinem Anliegen treu. Wie der Weinbergbesitzer hat er alles getan, damit seine Winzer ihn verstehen. Gott geht Risiken ein – nicht nur gestern, sondern auch hier und heute und jeden Tag neu 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Gott nimmt teil an unserem Leben: Dafür steht der Weinberg des Evangeliums mit dem Turm in seiner Mitte. (Foto: Ras) – auch mit Ihnen und mit mir. Diese uns oft so fremde Logik der Geschichte Gottes mit seinem Volk und jedem Einzelnen von uns kann uns erahnen lassen, wer und was Gott ist; und seine unerschöpfliche Liebe lädt dann förmlich ein, ebenfalls die Liebe zu wagen. Und stellt uns immer wieder neu die Frage: was machen wir mit und aus unserem Leben, das seine Liebe und seine Entscheidung für uns und diese Welt uns wie einen kostbaren Weinberg anvertraut hat!? Der Weinberg – das entspricht dem uns anvertrauten und von Gott gewährten Lebensraum mit allen seinen guten Zutaten. Weinberg meint aber ebenfalls, dass Gott teilnimmt an unserem Leben und nicht von uns herausdividiert werden kann. Wir tun gut daran, uns als Pächter zu verstehen. Wie der Weinbergbesitzer lässt Gott uns unseren Lebensraum eigenverantwortlich gestalten. Er traut uns das zu. Er vertraut uns. Er schenkt uns einen weiten Spielraum, zum Denken, Planen und Haushalten mit unserem Besitz, mit unseren Fähigkeiten, unseren Talenten, mit unseren Nächsten. Noch einmal – Gott beschenkt uns mit unserem Leben und dieser Welt. Er vertraut uns und traut uns zu, damit fruchtbringend umzugehen; daraus etwas zu machen; verbindet mit diesem Zutrauen aber auch den ernstzunehmenden und einladenden Auftrag, tatsächlich Frucht zu bringen – für uns, für andere und darin für ihn. Und wir tun gut daran auf den Sohn zu hören; uns immer wieder neu auf Gott und Jesus Christus hin auszurichten, den Herrn unseres Lebens, den Weinbergbesitzer. Es geht um uns und darum, ob wir Gott Glauben schenken oder nicht, ob wir ihm vertrauen und aus diesem Vertrauen unser Leben in seine Hände geben oder nicht. Wir kennen alle Menschen oder Dinge, die wir ungemein gerne haben und die für uns kostbar sind – schrieb ich zu Beginn. Das heutige Evangelium lädt ein, dem unser Ur-Vertrauen hinzuzufügen, das uns getrost auch sagen lässt: Wir kennen den Gott Jesu Christi – und dem sind wir kostbar; und dem fühlen wir uns selbstbewusst und befreit auf das Tiefste verpflichtet. RAINER HINTZEN Unser Autor, Monsignore Rainer Hintzen, leitet die Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen des Erzbischöflichen Generalvikariats und die Bundeskonferenz der kath. Krankenhausseelsorge in Deutschland. In Köln ist er als Seelsorger an St. Maria im Kapitol tätig. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Schweigen, um Gott zu hören Der Kölner Bruno gründete die Ordens-Gemeinschaft der Kartäuser E r ist einer der größten Söhne Kölns und wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Und doch ist sein Name im Rheinland nicht so in aller Munde wie der anderer Heiliger. Liegt es daran, dass er einen der strengsten Orden gründete? Die Rede ist vom heiligen Bruno von Köln (1031 bis 1101), dem Gründer der Kartäuser. Sein Namensfest wird am 6. Oktober begangen. Er darf allerdings nicht mit dem ebenfalls heiligen Kölner Erzbischof Bruno (925 bis 965) verwechselt werden, dessen Namensfest am 11. Oktober gefeiert wird. In Köln gibt es heute noch eine „Kartäuser-Kirche“ – inzwischen allerdings als evangelische Kirche. Sie war das frühere Zentrum eines innerstädtischen Kartäuser-Klosters, das über 450 Jahre als „Kartause St. Barbara“ von 1334 bis zu seiner Auflösung durch die Franzosen 1794 bestand. Der Düsseldorfer Historiker Dr. Bruno Kammann hat darüber in seinem Buch (Die Kartause St. Barbara in Köln, Libelli Rhenani, Köln 2010) kundig geschrieben. Dem Kenner und spirituellen „Freund“ des Heiligen liegen aber auch die geistigen Vermächtnisse Brunos für die Christen heute am Herzen. Schlichtheit und Geradlinigkeit zeichnen die Biografie Brunos aus. Als gelehrter Theologe in Köln und Reims tätig, ist er Anhänger des Reformpapsttums unter Papst Gregor VII. Mit dieser Position kommt er mehr und mehr in Konflikt mit seinem Reimser Erzbischof Manasse. 1076 gibt er dort alle Ämter auf, wird zunächst Benediktiner, zieht sich aber nach 1082 immer weiter in die Einsamkeit zurück. Er gründet die „Grand Chartreuse“, das „Mutterkloster“ der Kartäuser, nahe Grenoble, kommt aber 1089 zu Papst Urban II. nach Italien und gründet um 1091 das Kartäuser-Kloster Santa Maria dell‘Eremo im Tal La Torre, wo er auch starb. Dr. Bruno Kammann. Seine Tugenden waren vor allem Demut, Bescheidenheit, Armut und schließlich das, wofür die Kartäuser bis heute bekannt sind: Die strenge Abwendung von der Welt und die Hinwendung zu Gott. In einem Brief an den Prior der Grand Chartreuse schreibt er über die dort lebenden Mönche: „Als ich ... von der unbeugsamen Strenge eurer vernünftigen und wirklich lobenswerten Disziplin erfuhr und von eurer heiligen Liebe und eurem unaufhörlichen Eifer für alles, was die Herzensreinheit und Tugend angeht, vernahm, jubelte mein Geist im Herrn auf.“ Er wünscht sei- Statue des heiligen Bruno über dem Tor des ehemaligen Kartäuser-Klosters in Köln. Heute hat hier der evangelische Statdkirchenverband sein Zuhause. nen Mitbrüdern, dass sie an diesem „Ankerplatz“ und „verborgenen Hafen“ verharren. Für den Bruno-Kenner Kammann hat der Heilige eine lebendige Botschaft bis heute. „Er hat den Mut zur Wahrheit und zum Bekenntnis – auch innerhalb seiner Kirche, beispielsweise gegen seinen Reimser Erzbischof.“ Zugleich umfasse dieser Mut auch die Selbstkritik, sich selbst bei Fehlverhalten zu korrigieren und korrigieren zu lassen. Mit dem Schweigegebot für die Kartäusermönche setzt Bruno ganz auf den verborgenen Gott, der gerade im leisen Säuseln gehört werden will. „Kartäuser üben sich im Schweigen, weil sie Gott sprechen lassen“, erläutert Kammann. Gott möchte in der Stille und im Schweigen gesucht und gefunden werden. Diese schließe in der Gegenwart ein, dass man Meditation und Reflexion eher suche anstatt Aktionismus. Schließlich: „Bruno denkt vom Tod, vom Ziel her“, so Kammann. „Ihm kommt es auf die innere Sammlung an.“ Ausdruck dafür ist die körperliche, aber auch geistige Askese. Dazu gehört es, kein Fleisch und nur selten Fisch zu essen. Stattdessen gibt es Gemüse. Genuss und Zerstreuung sehe er als Flucht und Verdrängung des Todes aus dem eigenen Leben. Kammann: „Das Leid gehört aber für Bruno zum Leben.“ BERNHARD RASPELS Blick in das Gelände des Kölner Kartäuserklosters heute. Unser Bild zeigt den Blick vom Innenhof des ehemaligen Kreuzganges auf die Kartäuser-Kirche im Hintergrund. Am Rand rechts ist der Anriss eines Hauses zu sehen, das den Grundriss einer Kartause übernommen hat, in der ein Priestermönch schweigend lebte. (Fotos: Raspels) 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Hauptsache die Richtung stimmt Der Papst und Maria als Knotenlöserin A ls Papst Franziskus 1986 zum Studium in Deutschland war, lebte er als Jesuit in Frankfurt St. Georgen bei den Jesuiten dort und studierte an der Hochschule. Er kam aber auch im Land herum. Er hat ja nicht promoviert, wie berichtet wurde, sondern wie alle Jesuiten eine Studienzeit zwischen der normalen Arbeit eingelegt. „SJ“ – „Societas Jesu“, die Jesuiten also, heißt ja auf Deutsch übersetzt: „Schlaue Jungs“, also „SJ“. Als sich Jorge Bergoglio in Deutschland umsah, kam er auch nach Augsburg. Hier elektrisierte ihn eine Mariendarstellung aus dem 17. Jahrhundert in der Kirche St. Peter am Perlach: Maria, die Knotenlöserin! Wir müssen zu dir beten, Maria. Selig sind wir, wenn wir dieses so volkstümliche und wunderbare Rosenkranzgebet gläubig verrichten, denn es gleicht fast einer Liebeserklärung, wenn wir in ständiger Wiederholung dich anrufen: Gegrüßet seist du, Maria ... Wie glücklich ist unser Leben, wenn es hineinverflochten ist in diesen Kranz von Rosen, in diese Girlande der Lobpreisung für dich, Maria, und die Geheimnisse deines göttlichen Sohnes. Es sollte kein Tag vergehen, ohne dass von unserer Seite ein Gruß an dich ergeht, um so einen Sonnenstrahl und einen Strahl der Hoffnung für unser Leben zu erlangen. Maria Knotenlöserin in der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg. (Foto: Verlag Dr. Karl Wölfl „Mein Namenspatron“) Da wir wissen, dass dein Herz, Maria, von unerschöpflicher Güte und voll Erbarmen ist, breiten wir vor dir alle unsere Nöte aus in der Hoffnung auf deine mütterliche Hilfe. PAPST PAUL VI. Die Muttergottes knüddelt Knoten aus einem Band oder Seil. Zwei Engel helfen ihr, eine Engelschar schaut rechts und links oben interessiert zu, als wollte sie lernen, wie man die Knoten aus dem Schuhriemen bekommen kann. Maria sieht ganz geduldig und konzentriert 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 auf das Knotenwirrwarr. Wer schon einmal einen verknoteten Wasserschlauch, ein vielfach verschlungenes Elektrokabel oder einen verfestigten Knoten im Schuhriemen gelöst hat, weiß, dass es hier auf Geduld ankommt. Entknoten bedeutet Entschleunigung! Dabei gilt der Grundsatz: beim ersten Angang ist nicht wichtig, wie weit man kommt, sondern ob die Richtung stimmt! Wer zerrt statt zupft, wer reißt statt vorsichtig zieht hat keine Chance! Die Muttergottes macht also genau das, was auch Papst Franziskus macht. Nicht den Knoten durchschneiden, wie es beim Gordischen war. Sondern geduldig schieben und rütteln, Umwege in Kauf nehmen, am besten das ganze Knüddel langsam bewegen, hin und her. Der Knoten gibt den Takt an, nicht der Entfesselungskünstler. Jorge Bergoglio war von der ungewöhnlichen Mariendarstellung fasziniert und nahm eine Kopie mit nach Argentinien, wo das Bild bereits Beachtung fand und vielfach kopiert wurde. Wer Probleme hat, findet in Maria, der Knotenlöserin, nicht nur Trost, sondern die richtige Problemlösungsstrategie. Maria lässt sich von zwei Engeln helfen. Der eine reicht die Verknotungen an, präsentiert also die Probleme. Der andere Engel hält das entknotete Band so, dass es sich nicht wieder verknüddeln kann. Die Engelscharen im Hintergrund schauen zu und lernen für ihr Leben. Auch der Papst lässt sich von vielen helfen, er ist ein Teamplayer. Dabei ist ihm klar, dass er nicht nur delegieren kann – „Hannemann, geh Du voran“ –, sondern wie Maria entknoten und entknüddeln FRANZ MEURER muss. Unser Autor, Franz Meurer, ist Dechant des Dekanats KölnDeutz und Pfarrer von St. Theodor und St. Elisabeth in Köln-Vingst/Höhenberg. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 SONNTAG II 28. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Jes 25,6-10a ZWEITE LESUNG: Ich weiß, Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: In Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen. Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen Phil 4,12-14.19-20 EVANGELIUM: In jener Zeit erzählte Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert, eingeladen zu werden. Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Mt 22,1-10 (oder Mt 22,1-14) Gott lädt ein – antworten müssen wir W er hat nicht schon einmal eine Feier, ein Fest oder eine Party vorbereitet? Wer würde nicht beipflichten, wenn ich sage, dass die Vorbereitung bei aller Vorfreude und allem Spaß doch auch oft viel Arbeit und viel Mühe macht!? Vor allem aber muss klar sein: Wer soll eingeladen werden?! Und wie kommt die Einladung unters Volk!? Dem Einladenden ist es meistens kaum vorstellbar, dass jemand sein Fest nicht mitfeiern will. Sicher gibt es beim einen oder anderen gute Gründe, dass er wirklich nicht kann. Aber im Grunde freut sich doch jeder von uns, wenn er mit einer Einladung zu einem Fest bedacht wird. Wer rechtzeitig eingeladen wurde und dann einfach nicht kommt, gilt als äußerst unhöflich. Unentschuldigtes Fernbleiben hat für den Gastgeber auch Ärgerliches. Wer sich so verhält, darf sich nicht wundern, wenn er das nächste Mal keine Einladung mehr bekommt. Wenn wir auf das Gleichnis Jesu schauen, können wir aber auch kaum glauben, wie sich die eingeladenen Gäste benehmen: Der König höchstpersönlich lädt zur Hochzeit seines Sohnes ein; und keiner der Geladenen reagiert darauf. Sie ignorieren die Einladung und gehen stattdessen einfach ihrer Arbeit oder ihren Geschäften nach. Erst auf Nachfragen und Erinnern entschuldigen sie sich. Zwar sind manche dann angegebenen Gründe vielleicht nachvollziehbar; aber dennoch: In welchem Verhältnis stehen diese Alltags-Angelegenheiten zur Würde des Einladenden und zur Ehre seiner Einladung? Für das Hochzeitsmahl des Königs hat keiner Zeit; oder müssten wir sagen, nimmt sich keiner die Zeit!? Hand aufs Herz: Müssen wir nicht zugeben, dass wir bei genauerem Hinsehen allzu oft genau wie die Geladenen handeln!? Zumindest wenn wir auf unsere Gottesbeziehung schauen. Wie oft haben wir uns mit vermeintlich dringenden Tätigkeiten, Verpflichtungen oder Terminen zu befassen – und für die Einladung Got- Gott lädt ein: Jeder ist beim Hochzeitsmahl in seinem Himmelreich willkommen. tes zum Innehalten oder Gebet bleibt denn wenig übrig. Anders als z.B. im Vergleich zu Liebenden: Bei aller Arbeit und Verpflichtung sind sie doch oft recht kreativ, immer wieder auch Zeit füreinander zu finden. Das Gleichnis Jesu lädt uns zum achtsamen Umgang mit Gottes Einladungen ein; und zuerst einmal auch zum aufmerksamen Fragen, wo und wie seine Einladungen uns erreichen? Das Gleichnis erzählt von einem großartigen Angebot des Königs, uns alle unterschiedlos zu seiner Tischgemeinschaft einzuladen. Seine Einladung und sein Nachgehen hat etwas Werbendes. Im Kern zeigt das Gleichnis, dass wir ganz persönlich gefragt und angefragt sind, wie es bei ganz persönlichen Einladungen eben so ist. Wir sind auf Jesu Rufen hin auch zum ganz persönlichen Antwortgeben eingeladen; und es liegt bei uns, mit seiner Einladung und Berufung auch verantwortlich umzugehen. Ist das nicht auch wiederum vergleichbar mit unseren zwischenmenschlichen Einladungen!? Wenn der Gastgeber uns viel bedeutet, setzen wir doch auch alle Hebel in Bewegung um un- 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Ras) sere Teilnahme irgendwie zu ermöglichen. In aufrichtiger, wirklicher Liebe zu Gott wären wir bestimmt auch hellhörig für seine Einladungen; würden ernsthaft und angerührt mit ihnen sorgfältigst umgehen; wären wir sicher auch erfinderisch genug, um Zeit für ihn zu haben (und sei es erstmal nur zur stillen Zwiesprache mit ihm im Innersten unseres Herzens.) Und das ist heute die frohe Botschaft: Alle – Gut und Böse – sind eingeladen, ausnahmslos, auch Sie und ich. Es gibt keine reservierten Plätze, keine Garantie und keine selbstherrliche Heilssicherheit. Keiner ist ausgeschlossen; nur der, der sich selber ausRAINER HINTZEN schließt. Unser Autor, Monsignore Rainer Hintzen, leitet die Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen des Erzbischöflichen Generalvikariats und die Bundeskonferenz der katholischen Krankenhausseelsorge in Deutschland. In Köln ist er als Seelsorger an St. Maria im Kapitol tätig. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 LESERBRIEFE Kardinal Woelki Ebenfalls zur Sonderausgabe Kardinal Woelki Eine Anmerkung zu Ihrem Sonderdruck in Hinblick auf Kardinal Woelki als erster in Köln geborener Erzbischof: Nach meinen Recherchen ist Kardinal Woelki der zweite (!) Erzbischof, der in Köln geboren wurde. Maximilian Friedrich von KönigseggRothenfels war der erste gebürtige Kölner! Anno 1708 in der Glockengasse zur Welt gekommen, in St. Kolumba getauft und 1761 in das Amt des Erzbischofs gewählt. Damit löste er die lange Tradition der Wittelsbacher Herrschaft ab. DR. MED. WOLFGANG W. BONN, Köln ben.“ Dem kann voll zugestimmt werden. Ein solcher „Rückzug“ wird unterstellt, es gibt ihn weit und breit nicht, es sei denn, man erwartet eine andere Kirche, schon gar keine Rom-treue Kirche. „… kein Mensch in unserm Land darf vergessen werden, unsere Gesellschaft braucht unsere Solidarität! Lassen Sie uns hierüber reden und lassen Sie uns gemeinsam die notwendigen Entscheidungen treffen – mutig und klug.“ Die Kirche praktiziert heute mehr denn je Solidarität mit/in/für unsere Gesellschaft! Also warum bzw. worüber reden? Und welche „notwendigen Entscheidungen“ sollen „gemeinsam“ getroffen werden? Man kann leicht ahnen, welche „Entscheidungen“ Herr Kurzbach wünscht; warum bleibt er so verschwommen und traut sich nicht, klar seine Meinung zu sagen? Herr Kurzbach verspricht im Namen des Diözesanrates, an der Seite des Erzbischofs zu stehen, um neue, unbekannte Wege zu gehen, denn vor Transformation sollen wir Christen keine Angst haben. In diesem „Versprechen“ steckt eine Drohung dem neuen Erzbischof gegenüber: Wehe, lieber Erzbischof, wenn Du die neuen Wege/Transformation nicht gehst, wie wir sie uns vorstellen, wirst Du es mit uns zu tun kriegen! Besser wäre es, wenn Herr Kurzbach seine Dankbarkeit für den neuen Erzbischof, „der einer von uns aus dem Erzbistum Köln ist“, in einen Aufruf zum Gebet für seine Aufgaben in der Erzdiözese gepackt hätte. Der Erzbischof braucht mehr als alles andere unsere Solidarität im Gebet. LUIS HUBER, Rheinbreitbach Im Dunkeln geblieben Gebet der Bergheim-Pilger Zu: „Wir brauchen Mut zum Handeln“ in Nr. 39/14, Seite 8 Die Rede von Herrn Tim Kurzbach ist eine Ansammlung von Andeutungen darüber, was er vom neuen Oberhirten erwartet. Die Andeutungen bleiben im Dunkeln. „Es darf keinen faktischen Rückzug der Kirche aus dem Leben der Menschen ge- Zum Leserbrief „Marien-Gebet“ in Nr. 39/14, Seite 17 In der KiZ 39/14 schreibt ein Herr Heinz Scholz, Köln, zu dem Mariengebet, dass es wohl nicht das „Wallfahrtsgebet der Bergheim-Pilger“ sein kann – also nicht die Herkunft Bergheim hat. Ich denke, dass die Bergheimpilger die- Zur Sonderausgabe zur Einführung von Kardinal Woelki als Kölner Erzbischof Danke vielmals für die gelungene Sonderausgabe! Ich finde, dass unser Erzbischof Kardinal Woelki sich bis jetzt so verhalten hat, wie unsere Kirche bzw. auch wir Gläubigen es brauchen. Schlicht und einfach, volksnah, mit Humor aber auch mit einem tiefen Glauben! Sein Glaube ist transparent und natürlich, dass es ansteckend wirkt, zumindest viele Menschen nachdenklich oder neugierig macht! Es wird mit Sicherheit mehr Kircheneintritte und Taufen geben als Austritte! Ich wünsche unserem Erzbischof Rainer Kardinal Woelki viel Kraft und Gottes Segen für ANA MARIA PREUSSER, Köln sein Wirken. Nicht der erste aus Köln Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Diözesanadministrator des Erzbistums Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 ses Gebet bei ihrer Wahllfahrt sprechen. Wo es herkommt, weiß ich auch nicht. Ich habe dieses Gebet im Krieg bei jedem Abendgebet mit meiner Großmutter (in Leverkusen) gebetet. Aus einem Gebetsheft meiner Großmutter habe ich mir dieses Gebet einmal herauskopiert. Unter dem Gebet steht: „Mit kirchlicher Druckerlaubnis“ und No. 15 Verlag Vorfeld & Janssen, Kevelaer Rhld. Vielleicht hilft das bei der Suche nach der Herkunft des Gebetes. MARGRET ANTWEILER, Leverkusen „Haus des Herrn“ aufgelöst Zu: „St. Laurentius soll verkauft werden“, in Nr. 38/14, Seite 43 Denkmalschutz als Argument hin oder her: Als Endergebnis steht die Auflösung eines „Hauses des Herrn“, das heißt Zentrum und Heimat der seit 90 Jahren bestehenden Pfarrgemeinde. Nach Fertigstellung 1962 wurde der Baukomplex bezogen, der früher während des Dritten Reiches und Zweiten Weltkriegs nicht ausgeführt werden konnte. Der Bau der Anlage besteht aus alten Ziegeln nach altrömischer und frühchristlicher Tradition: Einladend das Atrium als Impluvium und Versammlungshof, Ort für liturgische Aktionen wie Palmsegnung und Osterfeuer etc. Es gibt zwei Andachtsräume: 1. Die Kirche selbst in Geborgenheit bietender Proportion und 2. die kleine Reliquien- und Taufkapelle. Die liturgisch durchdachte Konzeption unseres „St. Laurentius“-Ensembles mit kostbarer Ausstattung an spätgotischen Kunstwerken, wie auch zeitgenössischen Arbeiten, sucht ihresgleichen im Verhältnis zu den später gestalteten Betonkirchen von bescheidener Spiritualität, die schon nach wenigen Jahrzehnten rostausblutend renovierungsbedürftig sind. Die Entwidmung von „St. Laurentius“ wäre meiner Meinung nach ein Armutszeugnis an religiöser Überzeugung und an KunstKAREN-MARIA GEIGER, Köln verständnis. Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1. Januar 2014) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 7,90 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 7,90 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 KLEINANZEIGEN BÜCHER Unsterblich Der Roman von Charlotte Roth spielt in zwei Zeitsträngen. Er erzählt einerseits die Geschichte von Alex, einer jungen Studentin, die die Liebe auf den ersten Blick unmittelbar nach dem Mauerfall 1989 erlebt. Andererseits geht es um die Lebensgeschichte ihrer Großmutter. Deren Geschichte spannt einen Bogen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Beginn des Hitlerreiches. Intensiv, berührend und bewegend schildert die Autorin von den Träumen, Wünschen und Hoffnungen einer jungen Frau und eines noch jungen Jahrhunderts – geprägt von Rückschlägen und erneutem Aufbruch. Ein wunderschönes, historisch korrekt erzähltes Buch: ideal für den Urlaub für Menschen, die fast 600 Seiten nicht erschrecken. AB Charlotte Roth, Als wir unsterblich waren. Knaur Taschenbuch. ISBN 978-3-42651206-7. 575 Seiten, 9,99 Euro. Mut zur verbeulten Kirche Es ist keine Gedankenspielerei und nicht abwegig: Franz von Assisi ist nicht Papst geworden. Aber der Papst aus Argentinien trägt selbstbewusst diesen Namen. Das mächtige Papstamt in Rom und der arme Heilige aus Umbrien sind näher zusammengerückt. Der erste Jesuit auf der Kathedra des Petrus 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de orientiert sich am Bettelmönch aus Assisi. Und er macht damit Ernst. Das vorliegende Buch lässt Bruder Franz – auch seine Schwester Klara – zu Papst Franziskus sprechen: hoffnungsvoll und ermutigend. Es ist, als ob Bündnispartner miteinander sprechen. Unter den vielen neuen Papstbüchern fällt diese „Methode“ auf, um den Franziskus auf dem Papstthron besser zu verstehen und wie sich schon im Anfang seines Pontifikates Veränderungen in der Kirche abzeichnen. Hilfreich sind die vielen Anmerkungen aus der Medienwelt. EL Niklaus Kuster / Martina Kreidler-Kos, Der Mann der Armut, Franziskus – ein Name wird Programm. Verlag Herder. ISBN 0783451-33481-6. 160 Seiten, 16,99 Euro. Regensburg Warum wird die eine Stadt zum Weltkulturerbe erklärt und andere gehen leer aus? Nimmt man das reich bebilderte Buch über Regensburg in die Hand, lernt man die Antwort spielend. Der Band nimmt den Betrachter mit auf eine Entdeckungsreise durch das „mittelalterliche Wunder Deutschlands“. Es ist nicht nur der gotische Dom, das Ostentor oder das alte Rathaus, sondern auch das stolze Zeichen einer alten Handelsmetropole: die steinere Brücke über die Donau. Mit 330 Metern Länge die mächtigste Flussbrücke Buropas und bewundernswertes Bauwerk der Romanik. Angesichts der vielen maroden Brücken in unserem Land geradezu ein Wunderwerk. St. Emmeram, das Schloss derer von Thurn und Taxis, das Rutingerhaus oder die erhalten gebliebenen Haustürme der Altstadt: das Regensburg ohne Bausünden verdient den Titel Weltkulturerbe. EL Thomas Ferber / Peter Morsbach, Regensburg. Verlag Friedrich Pustet. ISBN 978-37917-2633-5. 64 Seiten, 12,95 Euro. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 KULTUR Eine Längswand in der Burgkapelle in Hocheppan zeigt Szenen aus dem Leben Jesu. (Fotos: Läufer) Knödelesserinnen und biblische Jungfrauen Die vorgotischen Fresken in der Burgkapelle von Hocheppan E ine kunsthistorische Schatzkammer ersten Ranges ist in Südtirol zu finden. Inmitten von Weinbergen ist im Umfeld Bozens in den efeubehangenen Ruinen der Burg Hocheppan eine kleine unscheinbare Kapelle erhalten geblieben. Wohl um 1200 von Graf Heinrich II. von Eppan gestiftet, wird sie urkundlich 1269 erwähnt. Keine andere Kirche Mittel- oder Westeuropas kann sich rühmen, das Ursprüngliche eines romanischen Kirchenraumes so gut bewahrt zu haben. Alle vier Wände des kleinen flachgedeckten, dreiapsidialen Saalbaus sind bemalt. Ein unbekannt gebliebener Meister hat so viele byzantinische Ausdrucksformen in seine Fresken aufgenommen, dass es höchst- wahrscheinlich das Werk eines direkt im Osten ausgebildeten Malers sein könnte. Alle Fresken atmen die Strenge byzantinischer Malerei: Die starre, von Engeln flankierte Gottesmutter in der Mittelapsis erscheint wie eine Ikone. Links darunter die klugen, rechts die törichten Jungfrauen in modischen Gewändern ihrer Zeit. Welch eine Umarmung der beiden werdenden Mütter im Bild der Heimsuchung. An den Langhauswänden finden sich Bildzonen aus dem Leben Jesu, die wie eine Bilderbibel am Betrachter vorbeiziehen. Durch einen Wassereinbruch im 15. Jahrhundert sind einige Bilder beschädigt oder verblasst. Aber immer noch ist auf dem Bild der Hochzeit zu Kana Detail aus den Wandmalereien in der kleinen Kapelle: Eine der törichten Jungfrauen. 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 gut erkennbar, wie eine Frau einen „Knödel“ in den Mund steckt und ein Mann beim Festessen eine Wurst verschlingt. Da haben sich in die strenge orientalische Komposition volkstümliche, typisch tirolerische Details eingeschlichen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war die Kapelle bereits so baufällig, dass die Messe darin nicht mehr ohne Gefahr gefeiert werden konnte. Später wurde sie sogar als Stadel genutzt. Das Bildprogramm konnte schließlich durch umfangreiche Restaurierungs- und Sicherungsarbeiten fast ganz gerettet werden. Hocheppan erstrahlt in neuem Glanz. Der mühsame Aufstieg wird reich beERICH LÄUFER lohnt. Die unscheinbare Burgkapelle in Hocheppan. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Leben mit Down-Syndrom In „Unser ziemlich bestes Leben“ in der ZDF-Reihe „37°“ erzählen Vicky, Yves und Matthias von ihrem Leben mit dem Down-Syndrom. Es sind Geschichten vom Versuch, selbstständig zu leben. ZDF, Di., 7. 10., 22.15 bis 23 Uhr HÖRFUNK Radio Vatikan 4. bis 17. Oktober Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Magazin (5. 10.) und Menschen in der Zeit. Beate Rudolf – Menschenrechtlerin (12. 10.). Dienstag Radioakademie. „Ehe und Familie“ – zur Bischofssynode im Vatikan. Täglich 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntags 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntags 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit katholischen Autoren vom 6. bis 11. 10. WDR 3 Samstags 18.05 Vesper. Sonntags 8.30 Lebenszeichen. Reif oder faul? Der Kompromiss (5. 10.). Kinder verlangen nicht den Tod. Zur Diskussion über aktive Sterbehilfe in Deutschland (12. 10.). 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 4. Oktober 13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernssehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche St. Katharina in Garching. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag. Sonntag, 5. Oktober 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus St. Johannes in Neumarkt mit Pfarrer Norbert Winner. Erntedankfest. 9.50 bis 11.25 Uhr, ARTE: Denkmäler der Ewigkeit. Hagia Sophia. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10 bis 10.45 Uhr, BR: Stationen. Von Mönchen und Hunden. Leben am Großen Sankt Bernhard. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Frau Duda liebt. Leben mit einem Pflegefall. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Mein fremdes Kind – Wenn Müttern die Liebe fehlt. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntags 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Filialkirche Maria Trost in Hannover-Ahlem. Es predigt Pastor Daniel (5. 10.). 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. domradio.de Mittwoch, 8. Oktober 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Landleben - Lust oder Frust? 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Glück im Chaos. Leben in einer großen Familie. Donnerstag, 9. Oktober 17 bis 18.30 Uhr, MDR FS: 25 Jahre Freiheit 89. Friedensgebet, Leipziger Nikolaikirche. Freitag, 10. Oktober 12.15 bis 13 Uhr, 3sat: Die Spielmänner Gottes. Franziskaner in Bayern. Samstag, 11. Oktober 13.25 bis 13.30 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg. 15.30 bis 18 Uhr, EWTN: Heilige Messe aus Kapharnaum im Heiligen Land Vaticano. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag. Sonntag, 12. Oktober 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 14 bis 14.15 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land der Bayern. Himmlische Blicke auf weiß-blaue Glaubensschätze. Schwaben. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 8 Uhr, Pater Jörg Datscher SJ Gedanken zum Tagesevangelium. Gottesdienste Weltweit Indien – Zwischen Tradition und Moderne (Mo., 13. 10., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Werktags 6.35 Morgenandacht. Mit Pfarrer Paul Deselaers (ab 13. 10.). Sonntags 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Miteinander für Europa. Was Wagnis geistlicher Ökumene (5. 10.); Zwischen Abgrund, Abendmahl und Absolution. Kirche im fiktionalen Fernsehprogramm (12. 10.). 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Joseph in München. Es predigt Pfarrer Markus Gottswinter (12. 10.). Montags bis Freitags 9.35 Tag für Tag. Mittwochs 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Sonntag, 5. Oktober, 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. Sonntag, 12. Oktober, 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. 16. bis 17. Oktober: 100 Jahre SchönstattBewegung. Davon im Internet unter www. domradio.de: Donnerstag, 16. Oktober, 17 Uhr: Pontifikalamt. Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr: Nacht der Jugend – Vigilfeier. Werktags 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Südwest-Rundfunk 2 Tagesevangelium Samstags 19.05 Geistliche Musik. Sonntags 7.55 Lied zum Sonntag. Erfreu Dich Himmel, GL 467 (5. 10.). 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Hinduismus in Deutschland (5. 10.). Werktags 7.57 Wort zum Tag. Von Montag, 6., bis Samstag, 11. Oktober, 8 Uhr, sprechen Pater Elmar Busse von der Schönstatt-Bewegung und von Montag, 13., bis Samstag, 18. Oktober, Wie geht aktiver Herbsturlaub mit Kindern? Reporter Tobias Fricke ist in der Ferienregion Hohe Salve gewesen und beschäftigt sich mit dem Thema „Die Kunst der Motivation – mit Kindern wandern gehen“ (Fr., 10. 10., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Deutschlandfunk 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Beratung Heidi Ruster von der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Bonn spricht über „Liebeskummer – er geht auch wieder vorbei“ (9. 10.). Eine Woche später geht es um die „Qual der Wahl – Warum entscheiden so schwer ist“ (Do., 9. 10. und 16. 10., 10 bis 12 sowie 20 bis 22 Uhr). Reisen Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 MEDIEN Reliquie der Dornenkrone RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN 15.25 bis 16.50 Uhr, ARTE: Denkmäler der Ewigkeit. Hagia Sophia. 15.30 bis 16.15 Uhr, BR: Dorfgeschichten. Klosterdorf Speinshart. Ende der 1970er-Jahre war von der barocken Pracht der Kirche und dem einzigartigen Klosterdorf nicht mehr viel zu sehen. Aber Speinsharts Erfolgsgeschichte begann vor 30 Jahren, als sich die Klosterdorfbewohner an den Kraftakt der Dorferneuerung wagten. 16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Geprügelte Kinder – „Ich hatte nur Angst, dass es wieder Schläge gibt“. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Eltern am Rande der Verzweiflung. Wenn das Baby ständig schreit. 22.30 bis 23.30 Uhr, EWTN: live Rosenkranzgebet aus Fatima, Portugal. Montag, 13. Oktober 11 bis 13 Uhr, EWTN: live Messe aus Fatima, Portugal. Mittwoch, 15. Oktober 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Kinder: Wo bleibt der Nachwuchs? 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. Donnerstag, 16. Oktober 6.30 bis 6.40 Uhr, BR: Unterwegs mit . . . einem katholischen Priester. 17 bis 19 Uhr, EWTN: 100 Jahre SchönstattBewegung – Willkommensfeier und Pontifikalamt. 23.05 bis 23.35 Uhr, MDR FS: Der Papstmaler Michael Triegel. Freitag, 17. Oktober 12 bis 12.30 Uhr, 3sat: Und plötzlich bist du raus. Wenn Männer Rentner werden. 12.30 bis 13 Uhr, 3sat: Im Strudel der Armut. 19 bis 21 Uhr, EWTN: Vigilfeier der Jugend aus Schönstatt. Dukas, Moussorgski und Saint-Saëns Das Orchestre Philharmonique de Radio France interpretiert gemeinsam mit dem Stargeiger Renaud Capucon von Paul Dukas „Zauberlehrling“, Modest Moussorgski „Bil- der einer Ausstellung“ und eine Interpretation des 3. Violinkonzerts von Camille SaintSaëns. ARTE, So., 12. 10., 18.30 bis 19.15 Uhr Über dem Eingang der Sainte-Chapelle halten Engel bildlich die Dornenkrone Christi. (Foto: Ras) Anlässlich des 800. Geburtstags des Heiligen Ludwigs, König und Heiliger in einer Person, widmet sich die Dokumentation „Ludwig der Heilige im Lichte der SainteChapelle“ der Geschichte dieses außergewöhnlichen französischen Herrschers und der von ihm 1241 errichteten Sainte-Chapelle, einem architektonischen Meisterwerk gotischer Baukunst, die besondere Reliquien aller Art beherbergt – wie die aus Rom gesandte Dornenkrone. Wie kein anderer zuvor sah sich Ludwig IX. schon zu Lebenszeiten in unmittelbarer Nachfolge Davids, Salomons, Moses und Arons, als König und Priester zugleich. ARTE, So., 12. 10., 17.35 bis 18.30 Uhr Flüchtlingsnot auf Lampedusa bleibt aktuell In der Nacht zum 4. Oktober 2013 kenterte vor der Küste der kleinen italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit über 540 Flüchtlingen auf dem Weg von Afrika nach Europa. Mehr als 380 ertranken. Noch nie zuvor starben so viele Flüchtlinge auf einem Boot. Papst Franziskus sprach aus, was Millionen erschütterter Menschen dachten: „Es ist eine Schande.“ Der Film „Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall“ ist ein erschütterndes Dokument für das Leiden von Menschen, das nicht im Fokus des Nachrichtengeschäfts steht. Und ein erschütternder Beleg dafür, mit wie viel Zynismus die Europäische Union ihre Abschottungspolitik betreibt. Doch immerhin: Seit jener Nacht hat ein Umdenken stattgefunden. Flüchtlinge werden inzwischen gerettet, wenn sie unterzugehen drohen. Aber noch immer sterben Menschen auf der abenteuerlichen Überfahrt. ARD, Mo., 6. 10., 22.45 bis 23.30 Uhr Projekt Hühnerhof und die Verbrauchermacht Dirk Steffens, ZDF-Wissenschaftsmoderator und Tierschützer, nimmt sich in „Projekt Hühnerhof“ ein Lieblingsprodukt auf dem Speiseplan der Deutschen vor: Hühnchen. Die Geflügelindustrie liefert nicht nur immer mehr, sondern auch immer billigeres Hühnerfleisch. Dirk Steffens geht den Dumpingpreisen auf den Grund. Wie läuft die Fleischproduktion in deutschen Ställen? Was kostet industrielle Turbomast, und warum ist Freilandhaltung zirka sieben Mal so teuer? Und was bedeutet das eine und das andere für das Leben der Tiere? Er gewinnt eine Familie mit drei kleinen Kindern für einen Selbstversuch. Mithilfe eines erfahrenen Hühnerhalters soll sie Hühner im eigenen Garten mästen – und am Ende schlachten und essen. Was verändert sich? ZDF, Di., 7. 10., 20.15 bis 21 Uhr 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 ERZÄHLUNG D er Wald oberhalb der Rebstöcke scheint in Flammen zu stehen. Rotgolden lodert er zum Himmel auf, der sich angesichts dieser Farborgie nur ein zartes, durchsichtiges Blau gestattet. Schon neigt sich der Tag, liegen die Hohlwege in tiefem Schatten. Doch die Wärme, die der hier allgegenwärtige Löß gespeichert hat, lässt uns trotz sinkender Sonne nicht frösteln. Seit Stunden wandern wir durch gesegnetes Land. Obst- und Rebkulturen bestimmen das Bild. Die Luft ist noch immer warm; es riecht nach Fallobst, Erde und gärendem Most. Während wir uns langsam auf den Heimweg machen, zieht leichter Nebel von der Rheinebene auf. Die Farben verblassen, die letzte Glut erlischt. Unser Weg führt an einem Weingut vorbei, dessen Besitzer auch eine kleine Besenwirtschaft betreiben. Der Hof liegt sehr verschwiegen, abseits der großen Touristenströme. Was der Atmosphäre nur zugute kommt. Anheimelnd privat geht es hier zu. Es gibt keine Auswahl an Gerichten, keine Speisekarte, und doch fühlen wir uns gut aufgehoben. Wein vom eigenen Rebstock und im Holzofen gebackenes Fladenbrot bekommen wir hier vorgesetzt. Beides mundet hervorragend. Von der jungen Winzerin erfahren wir, dass Dinnele – dieser mit verschiedenen Zutaten belegte schlichte Brotteig – eine bäuerliche Spezialität ist, die im gesamten alemannischen Sprachraum anzutreffen ist. Bei schmalem Geldbeutel oder auch aus Zeitmangel wurde das Dinnele lediglich mit grobem Salz bestreut, was dem guten Geschmack keinen Abbruch tat. Später gesellt sich auch ihr Schwiegervater zu uns, an der Hand den jüngsten Enkel, einen hübschen dunkeläugigen Buben, der sich die Zeit bis zum Zu-Bett-Gehen offensichtlich mit der Begutachtung der Hausgäste vertreibt. Bei flackerndem Kerzenlicht kommen wir mehr und mehr ins Erzählen. Eine ungemein behagliche, vertraute Stimmung breitet sich aus. Mein Blick gleitet über das dunkle Gebälk des Weinkellers. Ich atme seine Vergangenheit, seine Geschichte, verliere mich darin und werde so fast Zeit und Raum enthoben. Vielleicht ist es ja auch nur der Wein, dieser sehr gehaltvolle Spätburgunder, der mich in diese Stimmung versetzt. Vielleicht auch die angenehm leise Stimme des alten Winzers, der bedächtig und nie wichtigtuerisch aus seinem Leben berichtet. Er ist an die achtzig; die Hand, die das Weinglas umspielt, wirkt hart und schwielig und doch voller Sensibilität. Wir hören von Missernten und Hagelschlag, von den Mühen im Weinberg, aber auch von der Freude 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 und Dankbarkeit, wenn ein Jahrgang alle Erwartungen übertraf. Seine Augen sind dunkel wie die seines Enkels und als er jetzt lächelnd in die Runde blickt, zeigen sie auch denselben Glanz: „ER hat mir voll eingeschenkt“, sein knochiger Finger zeigt in die Höh‘, „der da oben...!“ Wir lauschen seinen Worten hinterher. Und ich bin mir bewusst: Auch uns hat Gott an diesem Tag voll eingeschenkt. RENATE DOPATKA www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 BERICHT N icht etwa ein Wunder oder gar eine Marienerscheinung sind der Ursprung des Marienwallfahrtsortes Schönstatt-Vallendar bei Koblenz. Ein unscheinbares mit Efeu beranktes Kapellchen, das bei Weitem nicht in der Lage ist, die fast täglichen Pilgerscharen aufzunehmen, ist der Gnadenort und Ausgangspunkt der international verbreiteten Schönstatt-Bewegung. Im Innern des Kapellchens trifft man auf das Bild der „Dreimal wunderbaren Mutter“, die hier verehrt wird und zu einer Art Erkennungszeichen Schönstatts geworden ist. Wo alles begann Die Geschichte dieses Wallfahrtsortes und der Schönstatt-Bewegung begann hier vor genau 100 Jahren am 18. Oktober 1914. Es war ein „kühner Plan“, den der junge Pallottinerpater Josef Kentenich seinen Schülern an diesem Tag unterbreitete. Der in Gymnich bei Köln geborene Priester war Spiritual des Pallottiner-Studienheims in Schönstatt. Mit seinen Schülern gehörte er einer marianischen Kongregation an, die sich in einer benachbarten dem heiligen Michael geweihten Friedhofskapelle einen Versammlungsraum eingerichtet hatten. Bereits während einer schwierigen Kinder- und Jugendzeit – er war das uneheliche Kind einer Magd – hatte sich Josef der Führung der Gottesmutter anvertraut. Später sagte er rückblickend: „Meine Erziehung war das Werk der Gottesmutter.“ Dass Maria jede Situation ihres Lebens aus dem Glauben heraus gemeistert hat, war für den jungen Josef INFO Die Schönstatt-Bewegung feiert ihre Gründung vier Tage lang vom 16. bis 19. Oktober – an dem Ort und Tag, an dem vor 100 Jahren alles begonnen hat. Die von dem in Gymnich geborenen Pater Josef Kentenich (1885– 1968) gegründete Bewegung ist heute in über 110 Ländern verbreitet. Weltweit gibt es etwa 200 Schönstatt-Zentren mit dem „Schönstatt-Heiligtum“, einer originalgetreuen Nachbildung des Ur-Ueiligtums in Schönstatt-Vallendar. Es gibt weltweit 27 Schulen, in denen seine Pädagogik angewandt wird, sowie eine Naturwissenschaftliche-Technische Universität. Die Bewegung besteht neben einer Wallfahrtsbewegung zurzeit aus etwa 25 unabhängigen Priester- und Laiengemeinschaften, die zusammen eine geistliche Familie bilden. KL ➔ www.schoenstatt.org Das Gnadenbild der „Dreimal wunderbaren Mutter“ im Ur-Heiligtum. Der kühne Plan des Josef Kentenich Vor 100 Jahren wurde die Schönstatt-Bewegung gegründet Vorbild und Herausforderung. Das war sein Weg. Immer öfter stellte er sich die Frage: „Warum sollte Maria den Menschen nicht zu einem gottgewollten Leben erziehen können, wenn sie fast 30 Jahre ihren göttlichen Sohn hatte erziehen können?“ Nach langem Ringen gelangte Pater Kentenich zur Überzeugung, dass Gott durch die bewusste Mitwirkung von Menschen die Michaelskapelle zur Gnadenstätte Mariens machen wollte. Durch Gebet, Opfer und Streben nach Heiligkeit soll die Gottesmutter veranlasst werden, diese Kapelle zu einem Gnadenort werden zu lassen. Derjenige, der dieses Bündnis schließt, erklärt sich bereit, sich nach Kräften für die Sache Gottes einzusetzen. Maria soll helfen, damit christliches Leben im Alltag gelingt. Das geschieht in der Regel unerkannt, wie jene Professorin, die in der Gentechnik arbeitet und verantwortlich Forschung betreibt, oder jener Winzer am Kaiserstuhl, der seit über 30 Jahren ökologischen Weinbau beSIEGBERT KLEIN treibt. Einsatz für die Kirche Nach dem Willen Kentenichs soll ein neuer marianischer Mensch Gestalt annehmen. Nicht das Besondere ist dessen Kennzeichen, sondern das unscheinbar Normale. Inmitten der Welt soll das Ideal christlicher Vollkommenheit gelebt werden. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges legte Kentenich dies seinen Schülern auseinander. Am besagten 18. Oktober schloss er mit der Gottesmutter ein sogenanntes Liebesbündnis, das heute als Gründungsurkunde der Schönstatt-Bewegung bezeichnet wird. Einige seiner Schüler schlossen sich ihm an. In dieser Weihe an Maria wird diese nicht um Hilfe und Schutz angefleht, sondern sie soll Mutter und Erzieherin sein. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Das sogenannte Ur-Heiligtum in Schönstatt. Hier nahm vor 100 Jahren alles seinen Lauf. (Fotos: Klein) Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 Ausgabe 40-41_2014_Ausgabe 25_2014 25.09.14 09:58 Seite 40 Kleinanzeigen Bestattungsunternehmen / Grabpflege / Grabmale Düsseldorf Bestattungen Ulrich Ueberacher Germaniastraße 2 • 40223 Düsseldorf-Bilk Tag- und Nachtruf: 02 11–3 03 22 50 Menschlichkeit ist unsere Stärke! Persönlich, kompetent und zuverlässig. www.bestattungen-ueberacher.de Bei Anfragen an die ! FERBER BESTATTUNGEN Sich beizeiten kümmern Jederzeit erreichbar: Düsseldorf 39 26 74 Lorettostraße 58 (Haupthaus) Aachener Straße 206 Leverkusen Bestattungen Haben Sie … … ein Testament? Bestattungsfirmen berufen Sie sich bitte auf die Anzeigen in der Kirchenzeitung Erledigung aller Formalitäten Überführungen Kolberger Straße 92 a 51381 Leverkusen Telefon (0 21 71) 5 44 29 Telefax (0 21 71) 8 95 85 Bestattungsvorsorge Wir informieren Sie unverbindlich über unseren Bestattungsvorsorgevertrag. Sie können jetzt die spätere Bestattung nach eigenen Vorstellungen und nach einem von Ihnen vorgegebenen Kostenrahmen festlegen. So schützen Sie Angehörige und Freunde vor Problemen und Sorgen. Rufen Sie uns an. Wir informieren Sie gerne. Telefon 02 21/1 61 91 30 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Anzeigenabteilung Klaus Boscanin Ursulaplatz 1 · 50668 Köln Telefon 02 21/1 61 91 30 · Fax 02 21/1 61 92 16 E-Mail: anzeigen kirchenzeitung-koeln.de Neuss BESTATTUNGEN BROICH STUPP Tag- und Nacht-Notdienst 0 2 1 3 1 16 16 16 40 I Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln I www.kirchenzeitung-koeln.de BESTATTUNGSHÄUSER GEORG BROICH BROICH STUPP Inhaber: Georg Broich Neuss · Promenadenstr. 53 - 55 Neuss · Erftstr. 30 Kaarst · Windvogt 40 ● Hauskapelle ● Aufbahrungsräume ● Überführungen im In- und Ausland Ausgabe 40-41/14 ✁ Über einen Trauerfall sollten Sie mit einer Anzeige in der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln informieren. Ihre Adresse für Anzeigenschaltungen I 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM Aufwendige Sanierung beendet NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 St. Peter von Ruß befreit und mit neuer Beleuchtung ROMMERSKIRCHEN. Die Monate der Improvisation mit den Gottesdiensten im Pfarrzentrum haben ein Ende: St. Peter erstrahlt im neuen Glanz. Gleich nach dem Patronatsfest im Juni hatte die aufwendigste Sanierung der Kirche während der Amtszeit von Dechant Monsignore Franz Josef Freericks, dem leitenden Pfarrer im Seelsorgebereich „Gilbach“, begonnen. Und Freericks wirkt immerhin schon 23 Jahre in und um Rommerskirchen. Nötig geworden war unter anderem ein komplett neuer Innenanstrich, dem eine gründliche Säuberung vorangegangen ist. Kerzenruß und Heizungswärme hatten nach einigen Jahrzehnten unübersehbare Spuren an den Wänden und in den Nischen hinterlassen. Danach wurde die Beleuchtung teilweise auf LED-Technik umgerüstet. „Es war viel zu dunkel“, erklärt Freericks die Maßnahme. Neu ist auch, dass der bislang an den Seitenwänden angebrachte Kreuzweg jetzt an den Säulen hängt. Eine Mariä Himmelfahrt darstellende Statue ist dagegen nicht mehr in der Kirche zu sehen: Sie hat ihren neuen Standort im Eingangsbereich des Pfarrgartens. Auch zwei Fahnenkästen sind entfernt worden und stehen nun im Gemeindesaal. „Einige größere Spenden anlässlich von Beerdigungen haben zur Finanzierung des Projekts maßDie St.-Peter-Kirche in Rommerskirchen wurde einer umfassenden Sanierung unter- geblich beigetragen“, so zogen. (Foto: ZIM) Freericks. ZIM Das Ziel heißt Gott Wallfahrtszeit im Kreisdekanat beendet KREISDEKANAT. Die Wallfahrtszeit hat im Kreisdekanat Neuss viele Impulse vermittelt und noch mehr Menschen in Bewegung gebracht. Diese Bilanz zog Kreisdechant Monsignore Guido Assmann zum Abschluss der Pilgersaison an Rhein, Erft und Gilbach. Begonnen hatte die Wallfahrtszeit mit dem „Gang zum Antonius“ in Schlicherum, nun endete sie „beim Cornelius“ in Selikum. Mit rund 4000 Teilnehmern verzeichnete die Niederdonker Oktav in Büderich die größte Beteiligung. Rund 1500 Pilger zog die Mariä-Geburtsoktav in Noithausen an. Auch in Knechtsteden, Nie- venheim und Gohr sowie bei der großen Quirinus-Oktav in Neuss war die Beteiligung groß. Einen besonderen Akzent setzte die Dormagener Gemeinde St. Michael, die sich mit über 200 Menschen auf den Jakobsweg nach Zons begab. „Unser Kreisdekanat ist reich an alten Wallfahrtsorten. Jede Zeit muss aber ihre eigene Ausdrucksweise des Glaubens finden, sonst wären wir nur Kopien unserer Vorfahren”, so Assmann. Er sei überzeugt, „dass Menschen spüren, dass Bewegung zum Leben gehört und gut tut. Wallfahren heißt auch, sich auf ein Ziel hinzubewegen, nämlich auf Gott”. ZIM Mit der Selikumer Oktav endete die Wallfahrtszeit 2014 im Kreisdekanat Neuss vor zahlreichen Gläubigen. 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 NEUSS. Ihr neues Programm vorgelegt haben die Katholiken aus Wirtschaft und Verwaltung im KKV Novesia. Am Donnerstag, 16. Oktober, beginnt um 18 Uhr der nächste „KKV-Treff“ im Haus der Bürgergesellschaft an der Mühlenstraße. Der aus Neuss stammende Kölner Stadt- und Domdechant Monsignore Robert Kleine spricht über das Thema „Verändert sich die Weltsicht der Kirche unter Papst Franziskus?“. Ein Einkehrtag mit Pfarrer Jochen Koenig im Seniorenzentrum „Haus Nordpark“ in Weißenberg ist am Donnerstag, 27. November, ab 10 Uhr vorgesehen. Nähere Informationen unter Telefon (0 21 31) 4 38 00. ZONS. „Orgelvesper“ heißt eine Veranstaltungsreihe in der Kirche St. Martinus, in der Musik quer durch die Epochen erklingt. Pfarrer Bastian Graeber und Kantor Horst Herbertz sind für das Programm verantwortlich. Die Orgelvespern beginnen jeweils sonntags um 16 Uhr. Nächste Termine: 12. Oktober und 21. Dezember. OEKOVEN. Ihr 50-jähriges Bestehen begeht die Frauengemeinschaft (kfd) St. Briktius am Freitag, 10. Oktober. Um 17 Uhr feiert sie einen Gottesdienst in der Kirche, danach beginnt eine Feierstunde im benachbarten Jugendheim. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Chor „Celebration“. VORST. Eine schlesische Rosenkranzandacht findet am Montag, 13. Oktober, in der Vorster Antoniuskapelle statt. Die Gestaltung übernimmt Pfarrer i. R. Johannes Istel. Beginn ist um 17 Uhr. LANGWADEN. Zu seinem 50-jährigen Bestehen richtet der Verein „Freunde des Klosters Langwaden“ in der Zeit vom 18. bis zum 22. Juni 2015 eine Jubiläumsfahrt „Auf den Spuren der Zisterzienser in Ostdeutschland“ aus, bei der ehemalige Klöster, aber auch bestehende Abteien besucht werden. Neben den Frauen-Abteien St. Marienthal und St. Marienstern werden die Teilnehmer einen Abstecher in das Langwadener Mutterkloster Osek in Böhmen unternehmen. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0 21 31) 3 86 25 84. (Foto: ZIM) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 Wallfahrtswoche BENRATH. Die 337. Wallfahrtswoche zur Schwarzen Muttergottes von Benrath wird am Sonntag, 5. Oktober, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Cäcilia mit einem kirchenmusikalisch besonders gestalteten Marienlob eröffnet. Am Sonntag, 12. Oktober, schließt die Oktav mit der Lichterprozession um den Spiegelweiher von Schloss Benrath. Um 18.30 Uhr beginnt die Feier am Schloss mit der Predigt von Erzbischof em. Kardinal Joachim Meisner. Das Festprogramm der gesamten Woche liegt in der Kirche aus. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet. STO ➔ www.gemeinden.erzbistum-koeln.de/katholiken-benrath-urdenbach ALTSTADT. Jürgen Schäfer, langjähriges Kirchenvorstandsmitglied an St. Lambertus, erhielt die päpstliche Auszeichnung „pro ecclesia et pontifice“. Die Urkunde überreichte der Stadtdechant und Lambertus-Pfarrer Monsignore Rolf Steinhäuser. 33 Jahre lang hatte sich Jürgen Schäfer im Kirchenvorstand engagiert. „Er hat in dieser Aufgabe die schwierigen Fusionen unserer Altstadtpfarren hilfreich begleitet“, so Monsignore Steinhäuser. „Besondere Verdienste hat er sich im Bau- und Mietausschuss unserer Pfarre erworben.“ Aktuell arbeitet Schäfer als kooptiertes Mitglied des Personalausschusses mit. FLINGERN/DÜSSELTAL. Gaben, die zum Erntedankfest in der Liebfrauenkirche an der Degerstraße am Samstag, 4. Oktober, und in St. Paulus am Paulusplatz am Sonntag, 5. Oktober, in den Altarraum gestellt werden, werden anschließend im Laden der katholischen Stadtteilinitiative „Flingern mobil“ an der Ackerstraße verwendet. Die Gemeinde lädt dazu ein, Konserven, Zucker, Speiseöl, Mehl, Salz, Nudeln, Reis oder Schokolade zu spenden. Wegen der hygienischen Vorschriften sollten alle Lebensmittel originalverpackt sein. HEERDT. Christoph Ritter bestreitet das „Heerdter Orgelkonzert“ am Sonntag, 5. Oktober. Ab 18 Uhr spielt er in St. Benediktus am Nikolaus-Knopp-Platz. Macht Glaube glücklich? Rege Diskussion mit Professor Dr, Peter Schallenberg DÜSSELDORF. Mit der Frage nach dem Glück, ob Glaube glücklich macht oder aus der Perspektive Gottes vorgesehen ist, beschäftigte sich Monsignore Professor Dr. Peter Schallenberg im Rahmen der TOP-Veranstaltungsreihe des ASG-Bildungsforums. Zu dem Thema hatte der Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät in Paderborn und Direktor der Katholisch-Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach im März das Buch „Lässt Gott scheitern?“ veröffentlicht. Die TOP-Veranstaltung im Pfarrzentrum Heilige Familie in Stockum fand in Kooperation mit der Kirchenzeitung statt. In seinem Vortrag schilderte Monsignore Schallenberg, dass das Christentum eine bestimmte Vorstellung vom Glück habe, dargestellt in den Bildern vollkommener Liebe im Paradies und der Liebe zwischen Menschen und der Gemeinschaft untereinander. „Dieses Glück zerbricht beim Zweifel an der Liebe Gottes und unter den Menschen“, so der Professor. Durch Gesetze sei versucht worden, „dieses zerbrochene Glück einigermaßen wieder in Ordnung zu bringen, aber letztlich kann das Gesetz zwar einen Brudermord von Kain an Abel unter Strafe stellen, nicht aber den Kain Monsignore Professor Dr. Peter Schallenberg. (Foto: KL) zwingen, Abel zu lieben“. Der Glaube gebe den Christen die Chance, diese Lücke zu schließen. „Er ermöglicht uns, uns allmählich auf das ewige Paradies vorzubereiten, auf freie zuvorkommende Liebe ohne gesetzlichen Zwang“, so der Referent. Dem Vortrag folgte eine rege Diskussion. RM Psalmkantate zum Geburtstag Kirchenmusiker Reinhard Kluth bei der Uraufführung FLINGERN. Uraufführung in der LiebfrauenKirche: Zum ersten Mal war im Rahmen des Vorabend-Gottesdienstes die neue Psalmkantate von Reinhard Kluth öffentlich zu hören. Sie ist das Ergebnis des Komponistenstipendiums für geistliche Musik, das das Kulturamt der Stadt Düsseldorf Kluth 2013 zur Verfügung gestellt hat. Der langjährig in Düsseldorf tätige Kirchenmusiker hatte das Werk für vierstim- migen Chor, Bläser und Solo-Stimmen ausgelegt und es Dechant Joachim Decker zu dessen 25-jährigem Priesterjubiläum gewidmet. Weil Decker durch einen anderen Termin verhindert war, nahm seine Mutter Renate symbolisch die Partitur aus den Händen von Reinhard Kluth entgegen. Der Komponist spielte bei der Uraufführung selbst die Orgel; der Cäcilienchor der Katholischen Kirche Flingern/Düsseltal unter der Leitung von Christof Krippendorf, das Bläserensemble Silver Breath unter Christoph Gängel und die Solistin Daniela Bosenius wirkten mit. Bewusst wurde immer wieder die Gemeinde mit einbezogen: Die Psalmkantate enthält auch aus dem Gotteslob bekannte Melodien. Die Mitwirkenden und Pfarrer Dr. Ansgar Steinke hatten sichtliche Freude an der Reinhard Kluth (links) und Christof Krippendorf, Kirchenmusiker in Flingern/Düsseltal, besonderen Premiere. in dessen Bereich die Uraufführung stattfand. (Foto: RM) RM 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM Struktur im Chaos geben HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Guido Boes neuer ehrenamtlicher Notfallseelsorger LANGENFELD/KREIS METTMANN. Guido Boes aus der Gemeinde St. Josef und Martin ist als Notfallseelsorger im Erzbistum Köln beauftragt worden. Der 51-jährige Unternehmer nimmt die Tätigkeit ehrenamtlich wahr. Seit seinem 18. Lebensjahr gehört er dem Malteser Hilfsdienst (MHD) an. In Jugendjahren war er Messdiener, vertrat Küster und Organisten und ist heute Mitglied im Kirchenvorstand. „Nach dem Ende des aktiven Dienstes bei den Maltesern wollte ich mich weiter in diesem Bereich engagieren“, sagt er. Deshalb ließ er sich in zwei Jahren Akademie-Studiums als psychologischer Berater ausbilden und von den Maltesern in psychosozialer Notfallversorgung schulen. Auch an Fortbildungsangeboten der katholischen Kirche wie etwa zu VerabschiedungsRitualen nahm er teil. Jetzt ist Boes einer von zehn Ehrenamtlichen, die den Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Mettmann, den evangelischen Pfarrer Jürgen Draht, unterstützen. Wenn sie Bereitschaftsdienst haben – Guido Boes ist meist am Wochenende im Einsatz – melden sie sich bei der Kreis-Leitstelle der Feuerwehr an und werden von dieser bei entsprechenden Notlagen angefordert – rund um die Uhr. „Unsere Aufgabe ist es, Bewältigungs-Ressourcen, die jeder in sich trägt, zu aktivieren und durch den Notfall erschütterten Menschen zu helfen, wieder ak- Fax (0 21 73) 96 79 98 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 LANGENFELD/HOCHDAHL. Seit Jahren gibt es in der Gemeinde St. Josef und Martin Tiersegnungen zum Festtag des heiligen Franziskus. Am Samstag, 4. Oktober, schließt sie sich an die 17-Uhr-Messe in St. Gerhard, Gieslenberg, an. In der Hochdahler Franziskus-Gemeinde werden am Sonntag, 5. Oktober, Haustiere in der Messe gesegnet, die um 11.15 Uhr in der Kirche Heilig Geist an der Brechtstraße beginnt. Guido Boes wurde als Notfallseelsorger beauftragt. neuer ehrenamtlicher (Foto: Privat) tiv und handlungsbereit für ihr Leben zu werden“, berichtet Boes. „Häufig gibt schon unsere Anwesenheit Struktur im Chaos vor, an der sich Hilfsbedürftige neu orientieren und ausrichten können.“ Nach ersten Berührungsängsten seien die Menschen oft „sehr dankbar dafür, dass sich jemand getreu unserem Motto ‚da sein, nah sein’ um sie kümmert“. Boes wirbt um noch mehr ehrenamtliche Helfer. Für nähere Informationen steht er unter Telefon (0 21 73) 27 01 60 bereit. RM Von der Freude des Evangeliums Glaubensforum-Reihe beginnt wieder im Oktober RATINGEN-WEST. „Freude ist mehr als Tanzen und Feiern“, sagt Pfarrer Ludwin Seiwert, der seit 25 Jahren das Glaubensforum leitet. Mit dem Thema „Von der Freude des Evangeliums“, das an das apostolische Schreiben von Papst Franziskus angelehnt ist, wird man sich insgesamt neun Abende beschäftigen. Dabei werden auch Aspekte wie „Freuen sich die Muslime über die Geburt Jesu?“, „Ein Haus voll Glorie oder eine verbeulte Kirche“ oder „Paulus im Gefängnis, trotz allem Boschafter der Freude“ behandelt. „Für das Glaubensforum wird kein theologisches Fachwissen vorausgesetzt“, betont Seiwert. Die Vortrags- und Diskussionsabende finden mit Ausnahme vom 13. April an jedem ersten Montag im Monat um 20 Uhr im Pfarrsaal von Heilig Geist statt. Erster Termin ist der 6. Oktober. Ergänzt werden die Abende durch einen Bibeltag am Samstag, 17. Januar. Dort setzen sich die Teilnehmer unter dem Motto „Man kann nicht immer Halleluja singen“ mit den Psalmen auseinander. Das Gesamtprogramm des Glaubensforums mit al- 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 HAAN. Jeden Samstagmorgen wird um 11 Uhr eine ökumenische Andacht in der evangelischen Kirche an der Kaiserstraße gefeiert, zu der die Gemeinde St. Chrysanthus und Daria eingeladen ist. Ab sofort wird diese Andacht wegen der weltpolitischen Lage als Friedensgebet geführt. „Wir denken, dass es ein wichtiges Anliegen aller Christen ist, für den Frieden zu beten“, so Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt. NEVIGES. Die Diözesanwallfahrt der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Erzbistum Köln am Freitag, 3. Oktober, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir sind berufen, in den Armen den leidenden Christus zu erkennen und ihm nahe zu sein …“. Die Messe beginnt um 11 Uhr im Mariendom. Zelebrant und Prediger ist der Arbeiterpriester Albert Koolen aus Krefeld. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst durch den Cäcilienchor St. Maximin aus Wülfrath. METTMANN. Ein Glaubensgespräch zum Thema „Augen, die geweint haben, sehen anders! – Die Trauer als Weg“ führt am Mittwoch, 8. Oktober, Kaplan Torsten Hohmann im Anschluss an die 9-UhrMesse in St. Lambertus. Er spricht im Pfarrheim zu Gedanken von Bernhard von Clairvaux über den Umgang mit Trauer. Pfarrer Ludwin Seiwert leitet das Glaubensforum. (Foto: MM) len Terminen und Themen bis zum Sommer 2015 ist im Pfarrbüro der Heilig-Geist-Kirche erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet. MM ➔ www.heiliggeist-ratingen.de LINTORF. Eine Wallfahrt nach Wietmarschen bietet die Frauengemeinschaft (kfd) am Mittwoch, 15. Oktober, an. Abfahrt ist um 8 Uhr am Parkplatz von St. Johannes. Um 10 Uhr wird die Pilgermesse in St. Johannes in Wietmarschen gefeiert und danach die Kirche besichtigt. Im Anschluss folgt ein gemeinsames Mittagessen und eine Pilgerandacht. Karten gibt es im Pfarrbüro nach der Frauenmesse. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 SOLINGEN. Das Erzbistum Köln bietet eine Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker an. Informationen dazu gibt es bei Regionalkantor Michael Schruff unter Telefon (02 12) 65 22 31 oder im Generalvikariat bei Michael Koll, Referent für Kirchenmusik, unter Telefon (02 21) 16 42-11 66 sowie im Internet: ➔ www.kirchenmusik-im-erzbistum-koeln.de OHLIGS. Die Caritas-Suchtberatung ist jetzt in der Ahrstraße 9 zu finden. Sie ist von der Goerdelerstraße 55 in neue Räumlichkeiten in das Caritas-Zentrum Ahrstraße 9 gezogen. Die Beratungsstelle ist unter Telefon (02 12) 23 13 49 30 zu erreichen. BARMEN. Das Buch „Philothea“ von Franz Sales ist Thema beim Treffen der Gemeinschaft Christlichen Lebens am Dienstag, 7. Oktober. Pfarrer Malwin März hält dazu ein Impulsreferat. Beginn ist nach der 9.30-Uhr-Messe in St. Antonius. WUPPERTAL. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sucht für seine Deutschkurse für Migrantinnen auch Nähmaschinen. „Wir haben festgestellt, dass sich die deutsche Sprache sehr gut bei praktischen Tätigkeiten erlernen lässt“, so Sabine Münch von der Gemeinwesenarbeit des SkF. Wer eine noch „surrende“ Nähmaschine abgeben kann, melde sich unter Telefon (02 02) 64 26 63 oder per E-Mail sabine. [email protected] ELBERFELD. In der Kindertagesstätte St. Joseph sind ab sofort noch Plätze in der Spielgruppe für 0,5- bis 1,5-jährige Kinder frei. Sie findet von 9.15 bis 10.45 Uhr jeden Mittwoch statt. Anmeldung unter Telefon (02 02) 71 02 12. RONSDORF. „Die Nervensäge“ heißt die Komödie von Francis Veber, die die Theatergruppe von St. Joseph auf die Bühne des Gemeindezentrums, Remscheider Straße 6, bringen wird. Premiere ist am Samstag, 8. November, um 18 Uhr. Karten gibt es im Pfarrbüro und in der Ronsdorfer Bücherstube. Der Vorverkauf hat begonnen. Stadtteilsuppe Lennep schmeckt Gäste verschiedener Nationen kochen und essen gemeinsam LENNEP. Die „Stadtteilsuppe Lennep“ schmeckte den vielen Köchen, die sie gemeinsam zubereitet hatten. Zu der Veranstaltung hatte die Caritas Remscheid im Rahmen der Aktion „Remscheid kocht“ eingeladen. Das Oberthema über einer ganzen Reihe von Aktivitäten ist „vielfalt – viel wert“. In der Küche des Gemeindehauses von St. Bonaventura hatten sich die Gäste dieser Thema- tik über das gemeinschaftliche Kochen und Essen genähert. Aber auch an anderen Orten in der Stadt wurden internationale Gerichte zubereitet und anschließend in geselliger Runde probiert. Ins Gemeindehaus hatte jeder Teilnehmer eine mögliche Zutat für die Suppe mitgebracht. So lagen Frischkäse, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Süßkartoffeln, Sellerie, diverse Kräuter und andere Lebensmittel bereit, um daraus eine „Stadtteilsuppe“ zu kreieren. Gemeindemitglieder und Kinder aus dem Familienzentrum St. Bonaventura trafen sich in der Küche ebenso wie die internationalen Bewohner des Wohnheims an der Wülfingstraße. Nicht nur Caritas-Organisatorin Bettina Vollmer freute sich über das Die Stadtteilsuppe, die im Gemeindehaus von St. Bonaventura gemeinsam mit Menschen unter- Gelingen der Gemeinschiedlicher Nationalität zubereitet und gegessen wurde, war ein Genuss. (Foto: MÖ) schafts-Aktion. MÖ „Hallo Don Bosco“ Segen für neue Kindertagesstätte in St. Raphael LANGERFELD. Ja, es habe bis zu diesem Tag etwas länger gedauert, schmunzelt Pfarrer Benedikt Schmetz. Aber jetzt konnte mit einem großen Fest die Fertigstellung und Segnung der Kindertagesstätte in St. Raphael gefeiert werden. „Hallo Don Bosco“ sang dazu im Festgottesdienst der Kinderchor, denn die neue Einrichtung hat den Namen des Heiligen bekommen. 2011 hatte die Pfarrgemeinde einen Ar- chitektenwettbewerb ausgeschrieben, da die bisherigen Kindergärten im Pfarrverbund nicht zukunftsfähig waren. Gewonnen hatte ihn das Büro Zamel Krug Architekten mit einem Entwurf, der einen wohlüberlegten Beitrag klassischer Architektur darstelle. „Zudem zeigt das Konzept eine funktional hervorragende Umsetzung und einen gestalterisch und städtebaulich angemessenen Lösungsvorschlag für die Kirchengemeinde und die Situation“, so das Preisgericht damals. Dass der Bau zusammen mit der Kirche und der Offenen Tür der Gemeinde ein kleines katholisches Zentrum darstellt, davon konnten sich die Besucher jetzt überzeugen. Seit Mitte August finden 87 Kinder „Ü 3 und U 3“ in den Gruppen „Spatzen“, „Marienkäfer“, „Bienchen“ und Einrichtungsleiterin Marina Kluth (links) und ihre Stellvertreterin Renate Woltzenburg „Eulen“ ihren neuen freuen sich mit Pfarrer Benedikt Schmetz über die neue Kita „Don Bosco“. (Foto: PA) Kindergarten toll. PA 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM OBERBERGISCHER KREIS: UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Das Vorbereitungsteam des Abendgebetes. (Foto: HC) Prarthana-Gebet vorbereitet In St. Mariä Himmelfahrt indische Riten kennengelernt RADEVORMWALD-HÜCKESWAGEN. Im Rahmen der interkulturellen Woche fand in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt ein sogenanntes „Prarthana“ statt. „Das bedeutet Gebet“, erklärte Horst Adam vom Pfarrgemeinderat, der das Abendgebet gemeinsam mit Kaplan Pater Vincent Chacko MCBS organisierte. Es handelt sich um ein Abendgebet im SyroMalabarischen Ritus. Die Gebetsstunde enthielt zahlreiche Elemente aus der indischen Kultur. Zur Begrüßung wurde den Besuchern beispiels- weise mit einer Paste aus Sandelholz ein Punkt auf die Stirn gemalt, dort, wo sich das sogenannte „dritte Auge“ befindet. „Diese Tradition ist in Indien bei allen Festen üblich“, erklärte der dort geborene Pater. Die Kirche war festlich mit vielen Lichtern geschmückt. Pater Vincent hielt die Gebetsstunde gemeinsam mit Pater Tom Koottumkal aus Wuppertal und Pater Sebastian Joseph aus Rom. Unterstützt wurden sie von indischen Schwestern aus Wipperfürth. HC Freude über Zertifikate Modellprojekt im Haus der Familie erfolgreich beendet WIPPERFÜRTH. Zwölf Teilnehmerinnen haben am bundesweiten Modellprojekt zur Erprobung des neuen „Qualifizierungshandbuches Kindertagespflege“ teilgenommen. Jetzt erhielten sie ihre Zertifikate „Qualifizierte Tagesbetreuungsperson“ vom Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach (CDU). Die Familienbildungsstätte Haus der Familie, die schon seit Langem die Ausbildung von Tagesmüttern anbietet, wurde als eine von zehn Bildungsein- richtungen in Deutschland ausgewählt, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die Anzahl der Unterrichtsstunden wurde von 160 auf 300 angehoben. Jede Teilnehmerin musste ein 80-stündiges Praktikum absolvieren. „Die Ausbildung war sehr gut und lehrreich. Ich bin froh, dass ich mitgemacht habe“, erklärte Tagesmutter Roswitha Janssen aus Wiehl und freute sich über ihr Zertifikat. HC ➔ www.bildung.erzbistum-koeln.de/fbs-wipperfuerth 300 Unterrichtsstunden und ein Praktikum mussten die Teilnehmerinnen absolvieren, bevor sie jetzt ihre Zertifikate bekamen. (Foto: HC) 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 WIPPERFÜRTH. „Wenn aus Trödel Hoffnung wird“ ist das Leitmotiv des Hoftrödel-Basars in Bengelshagen. Am Samstag, 4. Oktober, von 11 bis 17 Uhr veranstaltet die Projekthilfe Uganda zum 45. Mal diesen Hoftrödel. Der überwiegende Teil des Erlöses kommt dem St.-JosephKrankenhaus-Ausbau und der notwendigen Verbesserung der Infrastruktur in der Region Kyamulibwa in Uganda zugute. Über 20 ehrenamtliche Helfer bereiten die Basare vor und nehmen das ganze Jahr über Sachspenden für den Verkauf entgegen. Mehr Informationen unter Telefon (0 22 66) 9 01 98 20. BERGNEUSTADT. Die Katholische Grundschule (KGS) möchte eine „Relikiste“ (religiöse Büchersammlung) zusammenstellen. In der Buchhandlung Baumhof können dafür von der Schule ausgewählte Bücher gekauft und gespendet werden. Schulen, Kindergärten und interessierte Gruppen können die Kiste von der KGS ausleihen. Außerdem werden noch Lesepaten gesucht, die den Kindern daraus vorlesen. Informationen unter Telefon (0 22 61) 2 90 23 40. WIPPERFÜRTH. Der Bestsellerautor Dr. Jan Uwe Rogge spricht am Dienstag, 7. Oktober, um 20 Uhr im Haus der Familie zum Thema „Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhört und wie Sie zuhören, damit Ihr Kind redet“. Er zeigt Eltern und Erziehern, wie Eltern und Kinder sich besser verstehen und miteinander umgehen können. An Hand typischer Eltern-Kind-Gespräche werden häufige Muster herausgearbeitet und typische Fallen enttarnt. Informationen und Anmeldung im Haus der Familie unter Telefon (0 22 67) 85 02. ➔ www.hdf-wipperfuerth.de LINDLAR-FRIELINGSDORF. Anlässlich seines 150-jährigen Jubiläums veranstaltet der Kirchenchor „Cäcilia“ am Sonntag, 12. Oktober, um 17 Uhr in der Kirche St. Apollinaris ein Konzert mit Marienliedern aus unterschiedlichen Musikepochen. Unter dem Titel „Ave Maris Stella“ hat Chorleiter Jochen Malzkorn ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 66) 4 40 90 43. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM RHEINISCH-BERGISCHER KREIS: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 LEVERKUSEN: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 BENSBERG. Ein Chorkonzert zum Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs veranstaltet der Kirchenchor St. Nikolaus mit dem Philharmonischen Orchester Südwestfalen am Sonntag, 19. Oktober, um 17 Uhr in St. Nikolaus. LEICHLINGEN. Zum Sonntagskaffee ins Pfarrheim in Leichlingen lädt die Pfarrei St. Johannes Baptist und St. Heinrich am Sonntag, 12. Oktober, um 14.30 Uhr ein. BERGISCH GLADBACH. Zu einer Gebetskette ruft die Pfarrgemeinde St. Laurentius am Samstag, 11. Oktober, auf. An diesem Tag ist in der Gemeinde Ewiges Gebet. Die Gebetszeiten wurden in 15-Minuten-Abschnitte unterteilt und auf Karten gedruckt. Die Gemeindemitglieder können einen dieser 15-Minuten-Termine wählen, an dem sie im stillen Gebet in St. Laurentius anwesend sein wollen. OPLADEN. Für seine erfolgreiche Quartiersarbeit (die Kirchenzeitung berichtete) hat das CBT-Wohnhaus Upladin den Agnes-Karll-Pflegepreis erhalten. Die vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe ausgeschriebene Auszeichnung wurde jetzt beim Niederrheinischen Pflegekongress verliehen. Über das Angebot im Quartierszentrum informiert Astrid Gruska unter Telefon (0 21 71) 40 80. BERGISCH NEUKIRCHEN. Aus erster Hand können sich Besucher des Ugandafestes am Sonntag, 5. Oktober, nach der 11-Uhr-Messe vor der Kirche Heilige Drei Könige darüber informieren, was die Ugandahilfe Ilse Sett in der Diözese Masaka/Uganda bewegt. Der Sozialarbeiter Ben Mutebi wird zu Gast sein und von der Arbeit mit Kinderfamilien dort berichten. Für die Besucher gibt es Live-Musik, Reibekuchen, Kaffee und Kuchen. Der Kinder- und Jugendchor von St. Nikolaus von Tolentino in Rösrath und Mitglieder des Jugendchors St. Johannes der Täufer aus Meckenheim singen in Videos Lieder aus dem neuen Gotteslob in der Kirche Heilige Familie in RösrathKleineichen. Dies ist ein Projekt der katholischen Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz. (Screenshot: KL) Von Rösrath in die Welt Kinder- und Jugendchor beteiligt sich an Videoprojekt RÖSRATH. Eine Vielzahl von Angeboten wurde geschaffen, das neue Gotteslob bekannt zu machen. Unter anderem hat die Deutsche Bischofskonferenz Chöre gebeten, Lieder einzusingen. Kantorin Claudia Mandelartz hat das mit dem Kinder- und Ju- gendchor von St. Nikolaus von Tolentino getan. Sieben Lieder gehen jetzt von RösrathKleineichen, wo die Gesänge aufgenommen wurden, in die Welt. Die Filme sind zu finden auf www.katholisch.de, dort unter Videos und dann Suchbegriff „Tolentino“. KL Geburtstag ohne Geburtstagskind 300 Jahre Kindertagesstätten in Wiesdorf, Bürrig, Küppersteg WIESDORF. Viele Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Großeltern waren am Samstagmorgen vors Rathaus gekommen, um von dort aus gemeinsam durch die Fußgängerzone zur Kirche Herz Jesu zu ziehen und dort einen 300. Geburtstag zu feiern. Eine kurze Umfrage von Pfarrer Ralf Hirsch unter den Anwesenden ergab allerdings: das Geburtstagskind war nicht darunter. Gefeiert wurde nämlich ein konstruierter Gemeinschaftsgeburtstag. Zweimal einhundert und einmal fünfzig Jahre brachten die Kindertagesstätten St. Stephanus, Christus König und St. Hildegard auf die Waage. „Und wenn man die zwei weiteren Einrichtungen des Familienzentrums – die Kita Eschenweg und die Kita Hindenburgstraße – hinzunimmt, dann kommen wir locker auf 300 Jahre“, rechnete Pfarrer Hirsch vor. Für die Kitas Anlass genug, einmal in die Öffentlichkeit zu gehen und gemeinsam zu feiern. KB LÜTZENKIRCHEN. Als Bittgebet für die wegen ihres Glaubens Verfolgten und Vertriebenen im Mittleren Osten wird an den Samstagen im Oktober um 17. 30 Uhr vor der Vorabendmesse in St. Maurinus vor dem Allerheiligsten der Rosenkranz gebetet. Bis Mitte Oktober liegen zudem Unterschriftenlisten des Kolpingwerks aus zur Unterstützung der Kampagne „Aktiv gegen religiöse Verfolgung”. Gemeinsam mit den Kindern klärt Pfarrer Ralf Hirsch die Frage: „Wer wird denn nun 300 Jahre alt?“ 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: KB) Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Die Sänger proben mit Monika Schulten am Klavier (links) in der Kirche. (Foto: CG) PROSIANNA bringt St. Anna in Schwung Neuer Projektchor ist stetig gewachsen HANGELAR. So kann es gehen: Im vergangenen Jahr probten drei Katechetinnen mit Organistin Monika Schulten am Klavier mit der Gemeinde die Lieder für die Erstkommunionvorbereitung ein, und am nächsten Sonntag waren es schon zwei Sängerinnen mehr, dazu zwei Gitarren und zwei Flöten. Pater Devis Don Wadin SVD, selbst ein leidenschaftlicher Sänger, war begeistert. So fragte er vor der Osternacht spontan an, ob die Sänger nicht ein paar moderne Sachen beitragen könnten – was sie gerne taten. Im Laufe des Jahres folgten noch einige solcher „Spontan-Aktionen“, hin und wieder frag- ten Sänger an, ob sie mitmachen dürften, und jetzt – ein Jahr später – ist das Ensemble ohne jegliche Werbung auf 17 Sänger und sechs Instrumentalisten angewachsen. Gesungen werden Taizé- und Weltjugendtagslieder, Gospels, Lieblingslieder der Sänger oder das ein oder andere Lied, das Pater Devis komponiert oder umgeschrieben hat. Eine prima Ergänzung, indes keine Konkurrenz zum Kirchenchor. Zu verschiedenen Anlässen gestaltet der Chor inzwischen die Liturgie in St. Anna mit und hat jetzt auch einen Namen bekommen: PROSIANNA (aus „Der PROjektchor SIngt in ANNA“). CG Pfadfinderluft schnuppern Viertklässler lernen den Stamm kennen OBERPLEIS. Eine Rallye durch den Ort sowie Lagerfeuer und Stockbrot im Schwarzzelt an der Kirche warteten auf die 35 neun- und zehnjährigen Kinder, die zum Kennenlernnachmittag der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Stamm Oberpleis gekommen waren. Jedes Jahr veranstaltet der Stamm eine solche Aktion, um Kindern der vierten Klassen die Möglichkeit zu geben, „Pfadfinderluft zu schnuppern“. Schließlich hat die DPSG einiges zu bieten: Gruppenstunden mit Spielen, Basteln und Feiern, Unternehmungen wie Zeltlager, Altkleidersammlungen, Altenbesuche im Advent oder eine zweiwöchige Ferienfreizeit im Sommer. „Wir bemühen uns bei allem, die Fähigkeit zur freundschaftlichen Auseinandersetzung, Verantwortung, Solidarität und Selbstverwirklichung zu fördern“, erklärt Thomas Koch, Mitglied des Stammesvorstands. CG ➔ www.dpsgoberpleis.de Die „Neuen“ mit einigen Leitern vor dem Schwarzzelt neben der Pfarrkirche. 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 HENNEF. Der Mitmachzirkus des Jugendarbeitskreises Hennef-Ost (JAKHO) Jakholino geht in die zwölfte Runde. Vom 13. bis 17. Oktober trainieren Kinder zwischen acht und 13 Jahren täglich von 14 bis circa 18 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Hanftal, Hanftalstraße 33, für ihren großen Auftritt am letzten Abend. Nähere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 42) 86 94 12 oder im Internet. ➔ www.jakho.der ASBACH. „Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen“ lautet das Thema des Besinnungstages der Frauengemeinschaft (kfd) St. Laurentius am Donnerstag, 9. Oktober, von 9 bis 12.15 Uhr im Kloster Ehrenstein. Um 8.30 Uhr fährt der Bus vom Kirchplatz in Asbach ab. Anmeldungen bis zum 7. Oktober unter Telefon (0 26 83) 4 33 36. AEGIDIENBERG. Zum Thema „Armut – was ist das? Hintergründe, Auswirkungen, was ist zu tun?“ spricht Michaela Hofmann, Referentin für Allgemeine Sozialberatung, Armutsfragen, Frauenhäuser und Gewaltschutz beim Diözesan-Caritasverband, am Mittwoch, 15. Oktober, um 19 Uhr beim Treffen des Sachausschusses Caritas des Dekanatsrates Königswinter im Pfarrheim von St. Ägidius. Gäste sind willkommen. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon (01 70) 2 25 76 32. SANKT AUGUSTIN. Junge Menschen ab 16 Jahren aus verschiedenen Ländern, Sprachen und Kulturen treffen sich vom 17. bis zum 19. Oktober in St. Augustin zum dritten Steyler-Jugendtreff im Kloster der Steyler Missionare. Nach dem Erfolg in den vergangenen beiden Jahren werden zum Thema „TatWort“ rund 150 Jugendliche erwartet. Impulse, Vorträge und Workshops bringen den Teilnehmern das Thema näher. Die Abende klingen mit Taizé-Gebeten aus. Am Sonntag beendet ein Festgottesdienst, mit den ewigen Gelübden von zwei Steyler Missionaren, den Jugendtreff. Anmeldungen sind bis Samstag, 4. Oktober, möglich unter Telefon (0 22 41) 23 72 48 oder per eMail: [email protected] (Foto: Privat) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Segen für Tiere EUSKIRCHEN. Im vergangenen Jahr hatte Pfarrer Max Offermann die Haustiersegnung in der Nähe zum Gedenktag des heiligen Franziskus, dem Schutzpatron der Tiere, in der Stadtpfarrei St. Martin eingeführt und der Andrang von Gläubi- Mit viel Freude und Engagement gestalteten Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Marien aus einem Holzstamm eine Marienstatue. (Foto: ES) Marienfigur aus Mammutbaum Gemeindemitglieder greifen zu Hammer und Stecheisen gen, die ihre kleinen und großen „Freunde“ mitgebracht hatten, war enorm. Auch dieses Jahr lädt Offermann – auf dem Foto mit seinem Hund Balu – am Sonntag, 5. Oktober, um 14.30 Uhr in den Innenhof des Klosters an St. Matthias, Franziskanerplatz 1, ein. „Das ist eine so lebendige Feier, wenn Kinder, Familien und Ältere mit Hund, Katze, Maus und Floh kommen“, freut sich der Pfarrer auf eine bunte Schar von Haustieren und verspricht „dass jedes Tier einzeln gesegnet wird“. ALFTER. Zur Erntedankmesse lädt die Pfarrgemeinde St. Matthäus am Samstag, 4. Oktober, um 17 Uhr auf den Hof Mandt, Taubenweiherweg 4, ein. WACHTBERG. Während in der Pfarrkirche St. Maria Rosenkranzkönigin zwei Wochen die Ausstellung „Könige“ gezeigt wurde, entstand zwischen Kirche, Pfarrheim und Familienzentrum eine 2,50 Meter große Marienskulptur. Rund 50 Mitglieder der Pfarrei St. Marien ließen sich auf ein von Gemeindereferentin Claudia Schütz-Großmann initiiertes Experiment ein, griffen zu Holzhammer und Stecheisen und bearbeiteten einen dicken Mammutbaum- In Form gebracht Restauriertes Tafelbild wieder in St. Martin EUSKIRCHEN. Nach drei Jahren kehrte das barocke Tafelbild, das die Kreuzabnahme Jesu zeigt, jetzt in die Pfarrkirche St. Martin zurück. In der Werkstatt der Brühler Restauratorin Regina Urbanek wurde das zwei Meter mal STOTZHEIM. Eine Haustiersegnung findet am Samstag, 4. Oktober, auch für den Seelsorgebereich Bleibach-Hardt statt. Im Anschluss an die Vorabendmesse um 17 Uhr werden vor der Pfarrkirche St. Martin in Stotzheim die Tiere gesegnet. DOM-ESCH. Die Michaelsbruderschaft St. Martinus lädt am Sonntag, 5. Oktober, zur Wallfahrt ein. Abfahrt vom Parkplatz Büchel in Bad Münstereifel ist um 7 Uhr mit eigenem PKW. Nach der Ankunft am „Decke Tönnes“ geht es zu Fuß weiter zum Michelsberg, wo um 10 Uhr ein Hochamt gefeiert wird. Der Rückweg zum „Decke Tönnes“ startet gegen 12.30 Uhr, wo die Wallfahrt mit einem Schlussgebet endet. stamm. Nach zwei Wochen konnte das Bildhauerteam eine stattliche Marienstatue aufstellen. Professionelle Hilfe erhielten die täglich wechselnden Gruppen von der Bildhauerin Beate Meffert-Schmengler und dem Schreinermeister Josef Kemp. Der jüngste „Künstler“ war 15, der älteste 83 Jahre alt. „Gemeinsam schaffen schafft Gemeinschaft“ war das Motto der Aktion. Unterstützt wurde das 5000-Euro-Projekt vom Familienbildungswerk. ES Pfarrer Max Offermann (links) und Franz Georg Schaeben vor dem restaurierten Tafelbild. (Foto: AK) 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de 1,30 Meter große Gemälde von Firnisschichten gereinigt sowie Fehlstellen gekittet und retuschiert. Personen und Details sind wieder klar zu erkennen. Aber auch die Form des Bildes wurde korrigiert. „Ursprünglich wahrscheinlich Bestandteil eines Altarretabels mit runden Aussparungen, die für Altarbilder typisch sind, wurde es im Lauf der Zeit durch Ergänzungen rechteckig“, erklärt Dr. Martin Seidler, Kunsthistoriker des Erzbistums Köln. Die Restauratorin hat nun den früheren Zustand wieder hergestellt. Der Erschaffer des Gemäldes ist nicht bekannt, vermutlich stammt es aus dem 17. Jahrhundert. Für das Tafelbild wurde die Farbe auf vier zusammengeleimte Bohlen aus Eichenholz aufgetragen. Im Hintergrund des Kreuzes sei Burg Aremberg zu erkennen, erläutert Franz Georg Schaeben vom Kirchenvorstand. Die Stifter des Werkes sind in den unteren Ecken des Bildes in Porträtform festgehalten. Wahrscheinlich handelt es sich um Mitglieder des Eifeler Adelsgeschlechts der Aremberger. Genaueres ist nicht bekannt, ebenso wenig, wann das Bild, das jetzt über dem Beichtstuhl im südwestlichen Raum hängt, nach Euskirchen gelangte. AK Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM Arabisches „N“ an St. Marien BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Jugendzentrum setzt Zeichen für verfolgte Christen BONN. „Lasst uns ein Zeichen setzen! Das ist zumindest ein erster Schritt gegen die Gleichgültigkeit und Ohnmacht“, fordert Stadtjugendseelsorger Dr. Meik Schirpenbach angesichts der Ausrottung des Christentums in weiten Teilen Iraks und Syriens, die gegenwärtig vor den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht. Auf der Internetseite des Jugendzentrums „campanile“ sind Menschen deshalb dazu aufgerufen, sich das „arabische N“ auszudrucken und an gut sichtbaren Stellen anzubringen. „Wir wollen wachrütteln und schließen uns einer Aktion arabischer Christen an, die – außerhalb der Kriegsgebiete – aus Solidarität mit den Verfolgten an ihren Häusern und anderswo ein solches ‚N‘ anbringen“, so Schirpenbach, der wie viele andere schockiert darüber ist, dass es – abgesehen von den Gräueltaten – in der westlichen Welt keinen großen Aufschrei gibt, dass das Christentum aus seinen Ursprungsländern verschwindet. „Auch Muslime beteiligen sich, und es ist klar, dass wir dabei nicht nur an unsere christlichen Schwestern und Brüder denken, sondern an alle, die dort verfolgt werden.“ Hintergrund des Symbols: Die Terrormilizen „We are N“ – Wir sind Nazarener, sprich Christen. Dieses von den Messdienern gestaltete Solidaritätsplakat hängt am Kirchturm von St. Marien in der Adolfstraße. (Foto: BBW) des Islamischen Staates kennzeichnen die Häuser der Christen mit dem arabischen „N“ – für Nazarener, Christ – und geben sie damit für die Ermordung oder Vertreibung frei. An St. Marien in der Adolfstraße ist dieses Zeichen für alle sichtbar gesetzt; ein Plakat, das die Messdiener der Gemeinde gestaltet haben. BBW Viele Gründe zum Feiern Familienzentrum eröffnet und neue Seelsorger begrüßt BONN-LESSENICH. In St. Laurentius gab es beim Pfarrfest gleich mehrere Gründe zum Feiern. Im Gottesdienst wurden zunächst die „Neuen“ im Pastoralteam begrüßt. Künftig werden Pfarrvikar Markus Höyng, Gemeindereferent Andreas Garstka und Kirchenbereichsmusiker Josef Weber das Team um Pfarrer Hermann Bartsch in der großen Gemeinde St. Thomas Morus im Bonner Nordwesten verstärken. Dann zog die Gemeinde zur benachbarten Kindertagesstätte, um beim Segnen des neuen Familienzentrums dabei zu sein. In stündlichen Führungen zeigte Einrichtungsleiterin Silvia Kadis die Veränderungen, die in den vergangenen vier Jahren vorgenommen worden waren. Ein Jahr davon waren die zwei Gruppen mit Kindern im Alter von zwei bis vier Jahren aus dem alten Schulgebäude ausgezogen, damit der bisherige Pfarrsaal vom ersten Stock in den hinteren Bereich des Gebäudes mit barrierefreiem Zugang umgelegt werden und auch die Räume der Kindertagesstätte verlagert sowie hell und modern gestaltet werden konnten. Der Pfarrsaal ist nun ein Mehrzweckraum: Er dient vormittags dem Kindergarten beispielsweise als Turnhalle. Nachmittags und abends hat er die Funktion des Pfarrsaals. BBW Der leitende Pfarrer von St. Thomas Morus, Hermann Bartsch (von links), freut sich über die „Verstärkung“ durch Gemeindereferent Andreas Garstka, Kirchenbereichsmusiker Josef Weber und Pfarrvikar Markus Höyng. (Foto: BBW) 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 BONN-ENDENICH. Die Gemeinde St. Maria Magdalena und Christi Auferstehung lädt am Sonntag, 12. Oktober, zum Fest der Märtyrer Cassius, Florentius, Malusius und Gefährten ein, die sowohl Bonner Stadtpatrone als auch Endenicher Ortspatrone sind. Es beginnt mit einem Festhochamt und 10 Uhr in St. Maria Magdalena. Anschließend zieht die Gemeinde in feierlicher Sakramentsprozession zur Marterkapelle, wo der sakramentale Segen erteilt wird. Abends, gegen 19.15 Uhr, erfolgt eine Lichterprozession zurück zur Pfarrkirche. BONN-BEUEL. Das Forum Pauluskirche lädt am Dienstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr zum Film „Luther“ und einem anschließenden Gespräch in die Pauluskirche, Siegburger Straße 75, ein. BONN. „Das Wagnis der Franziska Siassi“ heißt eine Szenencollage, die die Theatergruppe des jugendpastoralen Zentrums campanile am Freitag, 3. Oktober, um 20 Uhr, am Samstag, 4. Oktober, um 19 Uhr und am Sonntag 5. Oktober, um 16 Uhr in der Franziskuskirche, Adolfstraße 77, aufführt. Im Mittelpunkt des Stückes, das in verschiedenen Zeiten spielt, stehen Fragen rund um einen radikalen Wandel von Reichtum und Verschwendung hin zu Armut und Zuwendung zum Menschen. BONN-BEUEL. Ein Orgelkonzert mit HyeYoung Bottenhorn in St. Josef, Hermannstraße, gibt es am Sonntag, 5. Oktober, um 19 Uhr. BONN. Der nächste Nightfever-Abend mit Gottesdienst, Gebet, Gesang und Gespräch findet am Samstag, 11. Oktober, ab 18 Uhr in St. Remigius, Brüdergasse, statt. RHEIN-SIEG-KREIS. Die Caritas-Krebsberatung bietet Krebspatienten und Angehörigen ein Wochenende im Kloster Varensell bei Gütersloh an. Bei der Reise mit Singen, Entspannungsübungen und meditativem Tanzen haben die Teilnehmer Gelegenheit, Abstand vom Alltag zu gewinnen. Anmeldung bis 15. Oktober bei der Caritas-Krebsberatung, unter Telefon (0 22 41) 1 20 9-3 08 oder E-Mail: [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] Priesterjubiläum BRÜHL. Dechant Jochen Thull feiert sein Silbernes Priesterjubiläum. 1964 in Köln geboren, besuchte er das Erich-KästnerGymnasium in Köln-Niehl. Soweit seine Erinnerung reicht, hatte er schon immer den Wunsch gehabt, „Priester zu werden, Gottesdienste zu halten und mit Menschen zusammen zu sein“, so Thull. Deshalb begann er ein Theologiestudium in Bonn und kam 1985 ins Germanicum nach Rom. Nach seiner Priesterweihe 1989 durch den späteren Kardinal und Papst Joseph Ratzinger in Rom (Foto) studierte er zwei weitere Jahre in Rom, bis er 1991 Kaplan in Wuppertal-Vohwinkel wurde. 1994 zog es ihn zurück nach Rom, um dort drei Jahre Dogmatik zu studieren. Die folgenden zwölf Jahre wirkte er in Köln-Porz, bis er 2009 nach Brühl kam. Ort zum Ausruhen auf dem Pilgerweg Neue Unterkunft neben der Kirche St. Margareta BRÜHL. Zentral in der Innenstadt hat die klärt haben zur Aufnahme von Pilgern. DiKirchengemeinde St. Margareta vier neue rekt nach der Fertigstellung der UnterkünfSchlafplätze für Pilger eingerichtet. Brühl te konnten bereits einige Pilger dort Station liegt am berühmten Pilgerweg nach Santi- machen. Offiziell eröffnet und gesegnet wird ago de Compostela – deshalb war der Be- sie am Sonntag, 5. Oktober, um 11 Uhr. BB darf nach Pilgerunterkünften groß. Diese liegt in der Wallstraße 96, neben der Pfarrkirche St. Margareta. Zwischen 17 Uhr und 20 Uhr können Pilger sich unter der an der Haustür hängenden Telefonnummer beim Pilgerunterkunfts-Team melden. Von diesem werden sie dann in die neu errichtete Pilgerunterkunft geführt oder zu einem privaten Haushalt gebracht, dessen Ange- Die neu eingerichtete Pilgerunterkunft in der Wallstraße soll Pilgern einen Ort der Ruhe (Foto: BB) hörige sich bereit er- und der Pause bieten. Jugendarbeit und Ausbildung Caritas stellt „Einblick 2014“ vor Seine Aufgabe sieht er darin „den Glauben in die heutige Zeit zu übersetzen“. Er möchte „Menschen begleiten und Perspektiven für den Glauben eröffnen“. Der Pfarrgemeinderat lädt anlässlich des Jubiläums zur Messe in der Kirche St. Margareta am Freitag, 10. Oktober, um 18 Uhr ein. Ein Empfang schließt sich an. BB BERGHEIM-NIEDERAUSSEM. In St. Johannes Baptist findet am Mittwoch, 15. Oktober, der Abschluss der Fatima-Tage statt. Den Auftakt bildet um 17 Uhr die Fatima-Andacht und Prozession mit der Madonna. Um 18 Uhr ist eine Festmesse mit Erteilung des Primizsegens durch Neupriester Lars Spohr. PULHEIM-BRAUWEILER. Am Sonntag, 19. Oktober, um 14.30 Uhr bietet der Verein für Geschichte Pulheim eine Führung zum Thema „St. Nikolaus und St. Medardus zu Brauweiler – Die 13. romanische Kirche Kölns?“ an. RHEIN-ERFT-KREIS. Die Caritas für den Rhein-Erft-Kreis hat ihren „Einblick 2014“ vorgestellt. Darin wird eine Bilanz des Jahres 2013 gezogen und ein Blick auf die aktuellen Aktivitäten geworfen. In den insgesamt 70 Einrichtungen und Diensten sind 1593 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 64 Auszubildende und sechs Praktikanten. Im vergangenen Jahr wurden fünf neue große Projekte umgesetzt. So wurden in der Altenpflege ein neuer Standort für häusliche Pflege in Königsdorf errichtet und barrierefreie Senioren-Wohnungen in Elsdorf übernommen. In Hürth rief die Caritas ein „Sprachlotsenprojekt“ ins Leben mit dem Ziel, Flüchtlingen bei der Verständigung im alltäglichen Leben zu helfen. In Brühl wurde das Projekt „StromsparCheck PLUS“ eröffnet. Hier geht es darum, Haushalten mit geringen Einkünften beim Einsparen von Stromkosten zu helfen. Des Weiteren findet in der Caritas-Arbeit erstmals ein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Seelsorge unter dem Namen „Ehrenamt begleitet im Glauben“ statt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet für die Caritas die Offene Jugendarbeit. Angesichts des Ausbaus des Offenen Ganztags an den Schulen werde die Unterstützung außerschulischer Jugendarbeit immer geringer. Die Politik sei der Meinung, dass diese nicht mehr nötig sei, so Caritas-Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum. Diese Auffassung teilt die Caritas nicht. Sie möchte die Jugendarbeit aufrechterhalten, um den Jugendlichen einen „Freiraum außerhalb der Schule“ zu bieten. Außerdem müsse die Politik laut Falterbaum mehr Unterstützung bei der Ausbildung gewähren. Es liege ein erheblicher Mangel an Fachkräften vor. Die Caritas bilde Pflegepersonal Caritas-Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum (links) und Vorstandsmitglied aus. Der Bedarf sei aber Heinz-Udo Assenmacher stellten die „Einblicke 2014“ vor. (Foto: BB) größer. BB 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 AUS DEM ERZBISTUM Perfekt in lateinischer Sprache KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Prälat Paul Knopp feiert in Rom und Köln Jubiläum KÖLN. Die italienischen Schimpfwörter beherrscht er noch perfekt, auch wenn er keine Kostproben davon geben möchte. Perfekt beherrscht Prälat Paul Knopp die lateinische Sprache. So übersetzte, erläuterte und veröffentlichte er beispielsweise die Beiträge von Kardinal Josef Frings, die dieser während des Zweiten Vatikanischen Konzils gehalten hatte. Prälat Knopp feiert am 10. Oktober sein Goldenes Priesterjubiläum, zu dem er Freunde und Familie nach Rom in seine Primizkirche Cosma e Damiano eingeladen hat. In St. Aposteln wird der Jubilar sein Fest am Sonntag, 26. Oktober, um 11.30 Uhr mit der Gemeinde feiern. Geweiht wurde er 1964 von Kardinal Julius Döpfner. „Kardinal Frings verdanke ich ganz entscheidende Weichenstellungen in meinem Leben. Zweimal hat er mich nach Rom geschickt“, erinnert sich der 76-jährige Geistliche. 1958 begann der gebürtige Düsseldorfer sein Studium an der Gregoriana, zehn Jahre später übernahm er auf Geheiß von Frings die deutschsprachige Gemeinde Rom, Santa Maria dell` Anima. Aus den angedachten zwei Jahren wurden schließlich 33 Jahre, die Knopp in Rom verbrachte und unter anderem als Religionslehrer an der deutschen Schule lehrte. Dort P r i e s t e r j u b i l a r schnappte er auch die itaPrälat Paul Knopp. lienischen Schimpfwör(Foto: RUM) ter auf. 2001 übernahm er die Pfarrstelle von St. Kunibert. Seinen Ruhestand, mit dem er „rundherum zufrieden“ ist, verbringt er in St. Aposteln, wo er von Pfarrer Klaus Peter Vosen und der Gemeinde mit offenen Armen empfangen wurde. Es freut ihn, dass er regelmäßig Gottesdienste feiern kann, alle 14 Tage übernimmt er als Subsidiar am Dom zusätzlich die Frühmesse um 7.15 Uhr. Zu seinem Priesterjubiläum bittet er um Spenden für die Lebensmittelausgabe an St. Aposteln. RUM Für das Feiern Sackgeld bezahlt „Dünnwalder Frühling“ übergibt Scheck an Hilfsaktion KÖLN. Sackgeld müssen die bezahlen, die chen Wechsel rund 850 Empfangsadressen an. dieses Fest mitfeiern möchten. Dass die Be- Die Informationen, wo was benötigt wird, erhält sucher des „Dünnwalder Frühlings“ das gerne „Der Sack“ mit seinen 25 ehrenamtlichen Helgetan haben, zeigt die großzügige Spende, die fern durch die Caritas und Pfarreien. die Organisatoren des Bürgerfestes an die AktiAuch 30 Familien in Dünnwald kommen on „Helfen durch geben – Der Sack“ überreicht in den Genuss der Hilfe des Vereins. „Vorhaben. Der Verein mit dem Vorsitzenden Ernst aussetzung für unsere Aktivitäten sind hilfsMommertz hatte als Dankeschön für Partner bereite Menschen und großzügige Spender“, und Helfer zum Theaterstück „Kleine Engel“ so Mommertz. Mit 25 Euro im Monat kann ins Horizont-Theater eingeladen. Dort konn- ein Sack mit Lebensmitteln angeschafft werte Mommertz den Scheck über 4000 Euro von den. RUM Wolfgang Prinz und Lutz Nietgen vom „Dünn- ➔ www.sack-ev.de walder Frühling“ entgegennehmen. Seit 15 Jahren versorgt „Der Sack“ beispielsweise jeden Morgen 1200 Kinder in 15 Kindergärten mit einem reichhaltigen Frühstück. Über 3500 Menschen werden mit Lebens- und Gr undnahr ungsmitteln versorgt. Der Verein übernimmt die Logistik bei der Verteilung der Säcke, die mit haltbaren Lebensmitteln gefüllt sind, Ernst Mommertz (Mitte) nahm im Horizont-Theater den Scheck von Wolfgang Prinz (Foto: RUM) und fährt im monatli- (rechts) und Lutz Nietgen entgegen. 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 KÖLN. „Im Westen viel Neues“ ist der Titel eines Abends, zu dem das Katholische Bildungswerk und das Domforum am Mittwoch, 15. Oktober, um 18 Uhr in das Domforum einladen. Das Ensemble Liederschlag erinnert mit einer Collage von Texten und Liedern an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. MÜLHEIM. Der Redemptoristenorden feiert am Sonntag, 12. Oktober, um 10.30 Uhr seinen letzten Gottesdienst in dem vom Abriss bedrohten Kapellchen des Alfonsushauses. Danach gibt es eine öffentliche Abschiedsfeier. Die Initiatoren der Aktion „Dat Kapellche muss blieve“, Simone Kreitz und Christoph Molitor, hoffen, dass die GAG Immobilien AG die Kapelle erhält. So könnten dort regelmäßig Gottesdienste, Lesungen und Friedensgebete gefeiert werden. Zwei Geistliche haben sich bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen. LINDENTHAL. Zur eucharistischen Anbetung lädt die Gemeinde St. Stephan im Rahmen einer Andachtsreihe ins Krieler Dömchen ein. Einmal im Monat an einem Freitag von 19.30 Uhr bis 22.30 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, in Stille dazuzukommen und mitzubeten. Jeweils zur vollen Stunde wird ein Gebetsimpuls vorgelesen. Die Termine sind der 17. Oktober und 14. November, ab Dezember dann die HerzJesu-Freitage: 5. Dezember, 2. Januar, 6. Februar und 6. März. Die Andachten schließen sich an die Messe an, die jeden Freitag im Krieler Dömchen um 18.30 Uhr gefeiert wird. Weitere Öffnungszeiten sind: dienstags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr. KÖLN. „850 Jahre Dreikönigsverehrung im Dom“ ist die Überschrift einer Führung durch den Kölner Dom, zu dem das Domforum am Donnerstag, 9. Oktober, einlädt. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr im Domforum. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon (02 21) 92 58 47 30. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 KLEINANZEIGEN 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 KLEINANZEIGEN 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Schöner wohnen hoch drei Die drei Kindertagesstätten des Familienzentrums Lohmar erstrahlen in neuem Glanz N ach umfassenden Umbauarbeiten in Heide und Neuhonrath und einem Neubau in Lohmar wurde das Familienzentrum Lohmar mit seinen drei Kindertageseinrichtungen für die U3-Betreuung räumlich qualifiziert und im September neu eingeweiht. „Vorher haben wir in einem Schuhkarton gelebt, aber jetzt haben wir etwas richtig Schönes“, freut sich Sabine Oberhäuser, die Leiterin der Kindertageseinrichtung „St. Mariä Geburt“ in Heide. Im Juli 2012 begann der Umbau, der während des laufenden Kindergartenbetriebs stattfand. Mit großen Anstrengungen und viel Mühe – es wurden auch schon mal Exkursionen gemacht um dem Lärm zu entgehen – ist es nun geschafft und mit zusätzlichen 104 Quadratmetern haben Kinder und Erzieherinnen nun viel mehr Platz gewonnen. Vor dem Umbau wurden nur in einer der beiden Gruppen unter Dreijährige betreut; mit den neuen schönen Räumlichkeiten – ein erneuerter Sanitärbereich, zwei Wickel-/Pflegeeinheiten und Schlafräume für die Kleinen – wurden die baulichen Vorausset- Die beiden Anbauten an der KiTa in Heide mit anschließendem Spielgelände. zungen für eine U3-Betreuung in beiden Gruppen geschaffen. Außerdem erhielten die Kinder zwei zusätzliche große Räume, die als Theaterraum und ein Raum speziell für die Großen dienen. Die Mitarbeiterinnen freuen sich über einen neuen Personalraum und ein Büro für die Leiterin. Der Eingangsbereich wurde erweitert, nun haben auch die Buggys und Kinderwagen 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: CG) einen Abstellplatz. Und eine Speisekammer neben der Küche wurde geschaffen. Jetzt könnte man frisch in der eigenen Küche kochen. Den „Gästen“ im neuen „Kinder-Restaurant“ gefiele das bestimmt. „Mal sehen“, meint Sabine Oberhäuser dazu. „Jetzt ist die Atmosphäre in der Kindertagesstätte viel entspannter“, schwärmt sie, „weil die Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Das neue Atrium hinter der Neuhonrather KiTa ist inzwischen fertig gestellt. Kinder sich viel mehr über das Haus verteilen können.“ Bewegung wird hier groß geschrieben, auch die individuelle Kreativität und Mitbestimmung ist im Grupppenrat sowieso selbstverständlich. Das denkmalgeschützte Haus der Kindertagesstätte St. Mariä Himmelfahrt in Neuhonrath aus den 1970er-Jahren wurde schon einmal saniert; für die räumliche Qualifizierung zur U3-Betreuung waren jedoch umfassendere Arbeiten notwendig. Während des Umbaus siedelten die beiden Gruppen für ein Jahr in das Pfarrheim, das eigens für die Kinder eingerichtet wurde. Die 45 Kinder fühlten sich dort sehr wohl und spürten kaum Einschränkungen. Einzig die Akustik – die Räume sind nicht schallisoliert – war gewöhnungsbedürftig. Doch nun freuen sich alle über die sanierte Kita, in der nun mehr Platz zum Toben ist. Da die Tagesstätte als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert ist, war es besonders wichtig, dass ein Labor eingerichtet wurde, in dem die Kinder ungestört forschen können. Die neuesten Sicherheitsstandards wurden umgesetzt, ein Familienzimmer für Gespräche, Beratungen oder Therapien eingerichtet, das Außengelände erweitert und ein naturnaher Waldbereich sowie ein separater Spielbereich für die U3-Kinder 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 (Foto: CG) geschaffen. Außerdem lockt das neue Atrium hinter dem Haus zum Draußen-Spielen. Anders stellte sich die Situation im 1964 erbauten zweigruppigen Kindergarten „St. Johannes“ in der Hermann-Löns-Straße dar: aufgrund der hohen Kosten und des großen Aufwands einer Sanierung entschied man sich in Lohmar-Ort nach intensiver Beratung 2012 für einen Neubau auf dem kircheneigenen Grundstück in der Pützerau. Der erste Spatenstich im September 2012 war eine der ersten Amtshandlungen des neuen Pfarrers Markus Feggeler. Bereits 2012 wurden im alten Gebäude die ersten sechs U3-Kinder aufgenommen. Eine nicht ganz einfache Situation, die aber gemeistert wurde. Doch schließlich waren alle froh, als es in diesem Jahr hieß: „Am 30. Mai ziehen wir um.“ Innerhalb von drei Wochen wurden 400 Umzugskartons gepackt – „Die Eltern haben kräftig mit an- gepackt“, berichtet die Kitaleiterin Ursula Muß – und während einer „Waldwoche“ wurden die Kartons ausgepackt und alles im Neubau eingeräumt. Die neue Kita hat etliche Vorteile: die Tagesstätte konnte in beiden Gruppen für die U3Betreuung eingerichtet werden, das Gebäude entspricht neuesten energetischen Anforderungen und die Lage ist noch günstiger als vorher. Denn im Süden Lohmars wohnen inzwischen viele Familien mit kleinen Kindern. Außerdem beginnt direkt hinter dem neuen Gebäude der Wald. Für den naturnahen Kindergarten einfach ideal. Die Kinder können in einem abgezäunten Bereich des Walds toben und die Natur beobachten. Beispielsweise gibt es in der Nähe eine Wildschweinsuhle. Vor dem Haus gibt es nun Personalparkplätze, das Gebäude ist behindertengerecht eingerichtet, hat einen lichtdurchfluteten Flur, der auch für die Mahlzeiten genutzt wird, und einen größeren Eingangsbereich. Außer neuen Ruheräumen und Wickel-/ Pflegeeinheiten und einem schönen Turnraum verfügt der Kindergarten jetzt auch über einen Personalraum und ein Familienzimmer für Gespräche, Beratungen oder Veranstaltungen. Erzieherinnen wie Kinder haben sich gut eingelebt und fühlen sich wohl. Seit dem 4. Juli ist die Kita auch als „Kita Vital“ zertifiziert. CG www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 AUS DEM ERZBISTUM Das Boot ist voll? Dann bauen wir neue! Kinder und Jugendliche solidarisieren sich mit Flüchtlingen Im Rheinauhafen haben die Schülerinnen und Schüler ihre Papierboote zu Wasser gelassen als Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen. (Foto: Caritas) KÖLN. 80 Kinder und Jugendliche einer Frechener Hauptschule und einer Kölner Pflegeschule haben vergangene Woche Donnerstag am bundesweiten Flüchtlingstag im Rheinauhafen Papierboote zu Wasser gelassen. „Das Boot ist voll? Dann bauen wir einfach neue!“ war das Motto der europaweiten Aktion der youngcaritas, einer Plattform der Caritas für das soziale Engagement junger Menschen. Die Schülerinnen und Schüler wollten mit den Papierbooten ein Zeichen der Solidarität setzen mit Menschen auf der Flucht – besonders mit den rund 3500 Flüchtlingen, die in diesem Jahr in Köln angekommen sind und von denen etwa die Hälfte selbst Kinder und Jugendliche sind. Die Unterbringungsprobleme in den Kommunen seien real und heraus- fordernd, dürften aber nicht als „das Boot ist voll“ begriffen werden, sagte Diözesancaritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. „Wenn wir uns an die 350 000 Flüchtlinge allein im Jahr 1994 während der Jugoslawienkriege erinnern, sind wir heute mit noch nicht einmal einem Drittel an Flüchtlingen in diesem Jahr nicht überfordert.“ „Im Unterricht haben die Schüler die Papierboot-Aktion thematisch vorbereitet“, erklärte Anna Woznicki von der Caritas. „Und jeder Schüler bekommt auch das Aktionsheft ,Flüchtlinge willkommen‘ mit verschiedenen Anregungen, was man als junger Mensch machen kann, damit das Thema nach der Aktion nicht einfach verebbt.“ KB ➔ www.youngcaritas.de KLEINANZEIGEN 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 57 SCHÖNES ZUHAUSE Jetzt pflanzen und sparen Früher war ganz klar: der Herbst ist die Jahreszeit zum Pflanzen von Bäumen, Sträuchern und Stauden. Heutzutage, mit der Möglichkeit fast alle Gewächse als Containerware mit großem Wurzelballen zu erhalten, hat sich die Pflanzzeit erheblich verlängert. Rein vom Gefühl her denke ich auch oft: Wenn ich etwas Neues anlege, dann im Frühling, wenn alles zu wachsen beginnt. Aber nicht umsonst wird in den meisten Fällen immer noch die Herbstpflanzung für winterharte Gewächse empfohlen. Denn auch wenn das oberirdische Wachstum jetzt so langsam zum Stillstand kommt ... das Wurzelwachstum geht weiter – die ideale Voraussetzung für das Umpflanzen. Die Gewächse haben vor dem Winter noch genügend Zeit anzuwachsen und können im Frühjahr dann alle Kraft in den oberirdischen Austrieb legen. Die Verpflanzung im Frühling dagegen, wenn der Austrieb schon begonnen hat, bedeutet entsprechend mehr Stress für die Pflanzen, da zusätzlich die Wurzeln anwachsen müssen. Besonders wichtig ist es dann, dass ausreichend gewässert wird. Eine längere Trocken- und Hitzeperiode im Frühling erhöht den Stress für die Pflanzen noch und die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich kräftig entwickeln, sinkt. (Natürlich brauchen auch die im Herbst neugepflanzten Sachen genügend Wasser – das vergisst man jetzt vielleicht eher als im Frühling.) Ein weiterer Vorteil im Herbst ist, dass die Auswahl in den Gärtnereien am größten ist. Außerdem kann die Herbstpflanzung deutlich preisgünstiger sein. Ein gutes Beispiel ist das Anpflanzen von Rosen. Jetzt ab Anfang Oktober werden wurzelnackte Rosen im Handel angeboten. Ab April/Mai gibt es dann die Containerrosen, die aber oft doppelt so teuer sind. Da lohnt es sich – gerade bei einer größeren Neupflanzung – auf die wurzelnackte Ware zurückzugreifen. Allerdings gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Mediterrane und andere frostempfindliche Pflanzen wie Pampasgras oder Bambus werden besser im Frühjahr gesetzt: Sie verkraften ihren ersten Winter besser, wenn sie schon etwas länger in der Erde sind. ANNETTE KOSTER Brot aus Sauerteig. (Foto: Henrik Gerold Vogel/pixelio.de) Geschmack dank „Gewusst wie“ In den Familienbildungsstätten gibt es in den kommenden Wochen interessante Kochkurse – drei Beispiele Wo der Pfeffer wächst In einem Gewürz- und Kochseminar in der Familienbildungsstätte Leverkusen lüften Kerstin und Harald Gehlhaar von der Gummersbacher Gewürzmanufaktur „Spice Art“ das Geheimnis guter Curry-Küche. Die Teilnehmer lernen etwas über die Qualität von Einzelgewürzen, können den unterschiedlichen Röstgrad der Gewürze erschnuppern und ihre eigenen Currymischungen mahlen und mischen. Gekocht werden damit dann kleine Köstlichkeiten wie Dips, Cremes und Fingerfood. Mittwoch, 22. Oktober, 18.30 bis 21.30 Uhr, Familienbildungsstätte Leverkusen, Manforter Straße 186, 51373 Leverkusen. Teilnahmegebühr 19 Euro inklusive 9 Euro für Lebensmittel. Information unter Telefon (02 14) 83 07 20. ➔ www.fbs-leverkusen.de Brotbacken aus Sauerteig Wer schon Erfahrung mit dem Brotbacken aus Hefeteig hat, bekommt in einem Kurs der Familienbildungsstätte Euskirchen das notwendige Wissen, um leckere Brote aus Sauerteig und Backferment selbst herstellen zu können. Am Vorabend bereiten die Teilnehmer aus dem Ansatz, den Dozentin Barbara von Brockdorff mitbringt, Vorteige zu. „Dabei werden die einzelnen Schritte für die Ansatz-Herstellung besprochen und optisch dargestellt, damit das Backen zu Hause Spaß macht und immer gelingt“, heißt es in der Ankündigung. Verschiedenes ökologisch angebautes Getrei- 58 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de de wird zu frischem Vollkornmehl gemahlen und mithilfe von Ansatz, Salz, Wasser und Gewürzen unter anderem zu Schwarzbrot und Kümmellaib verarbeitet, Weizenvollkornbrot, Roggen-Hafer-Brot und Mehrkornbrot. Da die Brotteige ihre Gehzeiten benötigen, werden in der Zwischenzeit schmackhafte Brotaufstriche hergestellt, die das anschließende gemeinsame Essen abrunden sollen. Freitag, 21. November, 17 bis 19.45 Uhr und Samstag, 22. November, 8.30 bis 14.30 Uhr im Haus der Familie, HerzJesu-Vorplatz 5, 53879 Euskirchen. Teilnahmegebühr 27,50 Euro zuzüglich 10 Euro für Lebensmittel. Information unter Telefon (0 22 51) 9 57 11 20. ➔ www.fbs-euskirchen.de Wiederentdeckung der Quitte Quitten haben bis in den November Saison und eignen sich hervorragend zum Kochen von Marmeladen, Gelees und zum Herstellen von Säften. Aber auch in herzhaften und süßen Speisen sind Quitten eine leckere Komponente. Wer diese sehr alte Frucht kennenlernen oder wiederentdecken möchte und Rezepte mit Quitten ausprobieren, kann das in einem Kurs der Familienbildungsstätte Bonn unter Anleitung durch Ernährungsberaterin Theresia Minossi. Freitag, 31. Oktober, 18 bis 21.45 Uhr, in der Katholischen Familienbildungsstätte, Lennéstraße 5, 53113 Bonn. Teilnahmegebühr 30,50 Euro inklusive 12 Euro für Lebensmittel. Informationen unter Telefon (02 28) 94 49 00. ➔ www.fbs-bonn.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 KLEINE KIRCHENZEITUNG Ein Heiliger als Vorbild Am 4. Oktober ist der Namenstag des heiligen Franziskus Liebe Kinder, bestimmt kennt Ihr den Namen unseres Papstes: Franziskus, richtig! Aber der jetzige Papst hat nicht immer diesen Namen getragen. Er wurde in Argentinien geboren. Seine Eltern gaben ihm den Namen Jorge; das ist die spanische Form von Georg. Er wurde Priester, später Bischof und nun ist er der Papst für alle katholischen Christen auf der ganzen Welt. Nach seiner Wahl konnte er sich einen neuen Namen aussuchen. Das ist immer bei einer Papstwahl so. Manche Namen wurden schon sehr oft genommen. So hat es zum Beispiel schon 23 Päpste gegeben, die den Namen Johannes ausgesucht haben. Dann hat man einfach gezählt: Johannes der Erste, Johannes der Zweite … bis Johannes der Dreiundzwanzigste. Aber Franziskus hat noch nie ein Papst geheißen. Er hat sich den Namen deshalb ausgesucht, weil der heilige Franziskus ihm so gut gefällt. Franziskus verschenkte sein Geld und lebte in Armut Dieser Heilige hat vor ungefähr 800 Jahren im heutigen Italien gelebt. Seine Familie war sehr reich. Er musste gar nicht arbeiten, so viel Geld hatte sein Vater. Aber Franziskus hatte in der Kirche den Priester das Evangelium vorlesen hören. Darin sagt Jesus, dass Gott die Armen lieb hat und dass die Reichen den Armen helfen sollen. Das hat ihm so gut gefallen, dass er alles Geld und auch seine Kleidung verschenkt hat und Einmal hatte Franziskus einen Traum. Gott sagte ihm: „Franziskus, baue meine Kirche wieder auf!“ Als der Schlafende wach wurde, hat er eine kleine Kirche, eine Kapelle, die ganz verfallen war, wieder aufgebaut und so Gott ein schönes Haus gebaut. Mehr als 800 Jahre später hat also der Bischof aus Argentinien, der Papst wurde, sich den Namen dieses heiligen Mannes ausgesucht. Er predigt auch heute, dass wir mit den Armen teilen sollen. Und er sagt das nicht nur, er geht selbst zu den Armen. Das gefällt vielen Leuten. Sie mögen den Papst Franziskus, weil man ihm glaubt, dass er es ehrlich meint. Auch der Papst geht zu den Armen Papst Franziskus hat am 4. Oktober Namenstag. (Foto: KNA) selbst ganz arm geworden ist. Und Franziskus hat eine Gemeinschaft von Männern gegründet, die er Brüder nannte. Er war damals 25 Jahre alt. Nur zwei wichtige Regeln gab er der Gemeinschaft: in Armut zu leben und das Kreuz Jesu zu ehren. Bald schlossen sich ihm viele andere Männer an. Nicht allen gefiel das. Sie wollten ihren Reichtum behalten, auch in der Kirche. Aber Franziskus ließ sich nicht umstimmen. Immer mehr Menschen folgten ihm, und bald dachten auch viele in der Kirche darüber nach, dass es gut ist, zu teilen, und dass das bestimmt Gott gefällt. Am 4. Oktober ist der Namenstag des heiligen Franziskus. Dann kann auch unser Papst Namenstag feiern. Wir gratulieren ihm ganz herzlich! Vielleicht liest er ja auch einmal diese Zeitung und freut sich über den Namenstagsgruß der Kinder. Viele Grüße! Euer Pastor GUIDO ASSMANN Ein Freund der Menschen und Tiere Der heilige Franziskus liebte die Natur W er war der heilige Franziskus, dessen Namen unser Papst trägt? Geboren wurde er als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi in Italien. Er lebte sehr verschwenderisch und feierte gerne und oft ausgelassene Feste mit seinen Freunden. Doch dann musste er in den Krieg ziehen und geriet in Gefangenschaft. Als er aus dem Gefängnis entlassen wurde, war er lange Zeit krank. Er wollte keine Feste mehr feiern und begann ein neues Leben. Er verschenkte allen Reichtum, den er besaß, weil er wie Jesus leben wollte. Franziskus zog durchs Land und erzählte den Menschen von Gottes Liebe. Bald folgten ihm 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 immer mehr Menschen. Sie wollten keinen Besitz und kein Geld, sondern lebten von dem, was die Menschen ihnen gaben. Franziskus liebte die Natur. Er freute sich über Anselm Grün / Giuliano Ferri, Der heilige Franziskus. Verlag Herder. ISBN 978-3-451-712340. 32 Seiten. 12,99 Euro. die bunten Blumen und sprach mit Vögeln und anderen Tieren. Vielleicht kennst Du den Sonnengesang, in dem Franziskus Gott für alles lobt, was dieser geschaffen hat. Auf Franziskus geht auch die Tradition unserer Weihnachtskrippen zurück. Denn an einem Weihnachtsabend lud Franziskus alle Menschen aus der Umgebung in eine Höhle ein. Mit Kerzen und Fackeln zogen sie dorthin und fanden einen Ochsen, einen Esel und eine Krippe mit Stroh, in der ein kleines Kind lag – wie bei unseren Weihnachtskrippen heute. Das Buch zeigt in vielen bunten Bildern das Leben des Heiligen und enthält eine Botschaft von Papst Franziskus. ALS www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 59 FAMILIE „Zeichen und Wunder werden g Interview zur Familiensynode Vom 5. bis 19. Oktober tagen die Bischöfe der Welt in Rom zum Thema Familie. Professor Dr. Holger Dörnemann, Leiter des Referats Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum Köln und Berater der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, spricht im Interview mit Almud Schricke darüber, was er von der Synode erwartet. Worum wird es bei den Beratungen gehen? DÖRNEMANN: Aus meiner Sicht geht es ums Ganze. „Familie“ ist ein Zentralthema, nicht nur für die katholische Kirche. Sie wird verstanden als Kirche im Kleinen, in der sich auch die Kirche im Großen entscheidet. Es geht, so lautet das Thema, um die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung. Es geht um viele Prof. Dr. Holger heiße Eisen und schließlich Dörnemann. auch um eine Neubelebung des synodalen Gedankens, dass nämlich versucht wird, auf dem Weg zu einer Positionsbestimmung und einer Neuformulierung der Lehre der Kirche alle mit einzubeziehen, die man fragen kann. Vielfach richtet sich die Aufmerksamkeit hierzulande vor allem auf die wiederverheirateten Geschiedenen. Es gibt aber weitere Herausforderungen. Welche sind das? DÖRNEMANN: Mit dem Thema der wiederverheirateten Geschiedenen ist das Thema von nichtehelichen Lebensgemeinschaften angesprochen und dort die Frage, ob wir den Menschen in irgendeiner Weise eine Anerkennung zusprechen können, ohne zu sagen, was sie jeweils nicht sind. Einige Überlegungen gehen sogar dahin, dass gegebenenfalls eine sakramentale Kongruenz, eine beschreibbare Form sakramentaler Entsprechung, bestehen kann, um wiederverheiratete Geschiedene auch zu den Sakramenten zuzulassen. Die anderen Fragen sind ganz ähnlich: Ob wir wertschät- zend etwas zu neuen Familienformen, zu homosexuellen Partnerschaften und anderen Lebensgemeinschaften sagen können und wie wir das Thema Sexualität, verantwortete Elternschaft und die Bedeutung des Gewissens neu ansprechen. Wird es bei dieser außerordentlichen Synode schon konkrete Ergebnisse geben oder müssen wir bis zur Bischofssynode im nächsten Jahr warten? DÖRNEMANN: „Zeichen und Wunder werden geschehen“, meinte vor kurzem der Wiener Kardinal Schönborn. Diese Synode ist zwar einerseits vorbereitend, dennoch wird es sicherlich schon in diesem Jahr einen starken Impuls für Ehe und Familie geben – und das gerade angesichts der beschriebenen Herausforderungen. Das Vorbereitungsdokument „Instrumentum laboris“ zeigt schon, dass ein fester Wille besteht, diese Themen sehr differenziert anzugehen – und anhand der Ouvertüre kann man immer schon die Gesamtkomposition erahnen. Zur Vorbereitung der Synode gab es eine Umfrage, die gezeigt hat, dass es in Deutschland eine relativ große Kluft gibt zwischen kirchlicher Moral und der Lebenspraxis vieler Katholiken. Waren sie von diesen deutlichen Ergebnissen überrascht? DÖRNEMANN: Am meisten hat mich überrascht, dass es diese weltweite Befragung überhaupt gab. Hier deutet sich der schon angesprochene synodale Prozess an: Es war die ganze Welt einbezogen, bis zu den Ortskirchen. Hier bei uns waren wir nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr gründlich und sehr ernsthaft in der Bearbeitung. Es haben sich alle Kreis- und Stadtdekanate und fast alle Verbände beteiligt. Überrascht hat mich der Wille zur Transparenz der Bistumsleitung, alle Ergebnisse offen zum Ausdruck zu bringen – und damit auch zu verdeutlichen, dass die Kirche daran interessiert ist, im Gespräch zu sein und alles wahrzunehmen, was gerade ansteht. Dennoch hatte man den Eindruck, dass einige Bischöfe doch sehr überrascht von den deutlichen Ergebnissen waren. Wurde die Lebenswirklichkeit der Menschen bisher nicht richtig wahrgenommen? 60 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ob Vater, Mutter, Kind(er), ein Elternteil mit Kind oder eine DÖRNEMANN: Was sicherlich fehlte, war ein offenes Klima, ein Klima der Auseinandersetzung, des offenen Gesprächs mit den Themen. Vielfach wurde gesagt, es sei ein Vermittlungsproblem, und das stimmt auch zum Teil. Aber bei vielen Themen hat man gesagt: Das können wir hier nicht entscheiden, das muss Rom entscheiden. Und an dem Punkt sind wir gerade: Rom fragt, und Rom hat sich diese Fragen vorgenommen. Sie sind Berater der Kommission für Ehe und Familie in der Deutschen Bischofskonferenz. Was genau gehört zu Ihren Aufgaben? DÖRNEMANN: Als Berater versuche ich, mit meinem theologischen Sachverstand und mit der Erfahrung aus der Ehe- und Familienpastoral meinen Teil zur Weiterentwicklung und auch zur Beratung der Bischöfe beizutragen. Ich habe versucht, die Ehe theologisch weiterzudenken und sie als eine besondere Art der Freundschaft zu verstehen. Das könnte zuerst fast eine Abwertung der Ehe bedeuten. Wenn man aber weiß, dass die Ehe sakramental wert- Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 FAMILIE n geschehen“ be, Verantwortung, Hingabe und Gerechtigkeit, wo Geschlechtsidentität ausgeprägt oder geschützt wird, wo der Mensch zum Subjekt wird. Da ist Familie DER Lernort schlechthin, Keimzelle des religiösen Lebens, Keimzelle der Gesellschaft. Im Vorbereitungsdokument „Instrumentum laboris“ ist diese Wertschätzung breit ausgeführt worden. Sie ist in der ersten Enzyklika des Papstes dick unterstrichen und steht in der Tradition aller Lehräußerungen der Päpste in der jüngeren Kirchengeschichte. Das heißt, da wird den Familien einiges zugetraut? DÖRNEMANN: Kirche im Kleinen ist nicht nur ein Sprachbild, sie ist der Zukunftsort der Kirche im Großen. Und wenn sie das nicht ist, dann würde auch die Kirche nicht mehr das sein können, was sie ist. Umgekehrt muss Kirche Familien verstehen als Subjekt der Frohen Botschaft, der die Botschaft nicht zu vermitteln ist, sondern die die Botschaft schon in sich trägt und an der die Kirche ablesen kann, was sie selber ist. Ich wünsche mir, dass die Synode diese Achtung vor der Leistung der Familie im religiösen Bereich wertschätzend zum Ausdruck bringt – auch dort, wo Familien mit Brüchen und mit Herausforderungen zu kämpfen haben. Was muss passieren, damit sich wieder mehr Familien in der Kirche beheimatet fühlen? Patchwork-Familie: Familie hat heute viele Gesichter. (Fotos: Alexandra H. / pixelio.de, privat) geschätzt wurde, weil man darin die Verbindung von Christus und der Kirche dargestellt sah – und viele Theologen sagen, dass dies ein Verhältnis von Freundschaft ist und dass Gottes Freundschaft dort deutlich wird – dann muss man das auch von der Ehe sagen, die Abbild eben dieses Verhältnisses von Christus und der Kirche ist. Und wenn man die Ehe als besondere Art der Freundschaft versteht, dann ist man in der Zeitgenossenschaft nicht nur zu denjenigen, die in Ehe und Familie leben, sondern auch denen näher, die eheähnlich oder in anderen Lebensbeziehungen leben, weil man auch dort eine neue Sprache finden kann, alles wertschätzend zum Ausdruck zu bringen, ohne die Ideale herunterzuschrauben. in unserer Gesellschaft weiterhin geteilt wird. Andererseits vergibt sich die Kirche nichts, wenn sie auch andere Familienformen und andere Definitionen des Familienbegriffs wertschätzend wahrnimmt. Es muss deutlich werden, dass diese Nähe zu Familien in Brüchen und in schwierigen Situationen kirchlicherseits wahrgenommen wird, dass die Kirche solidarisch und barmherzig und denjenigen nah ist, die nach ihr fragen. Die Zahl der Trauungen sinkt, die klassische Familie – Vater, Mutter, Kind(er) – ist auf dem Rückzug. Muss man die Familie neu definieren? DÖRNEMANN: Die Familie ist sicherlich der Lernort des Glaubens. Wo sonst wird religiöse Erziehung praktiziert? Die Umfrage hat zwar gezeigt, dass vieles, was früher selbstverständlich war – Gebetszeiten, Tischgebet, Abendgebet und weitere religiöse Praxen – im Schwinden begriffen ist. Auf der anderen Seite gibt es viele implizite Formen von Familienreligiosität, wo Familie erster Lernort ist für Lie- DÖRNEMANN: Erst einmal nein, weil das klassische Familienbild – ein Leben lang mit jemandem zusammenzuleben und Kinder zu haben – sicherlich ein Ideal beschreibt, das 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 Sie haben schon die Familie als Kirche im Kleinen erwähnt. Welche Rolle spielt die Familie als Lernort des Glaubens und Keimzelle des religiösen Lebens, wie es immer heißt? DÖRNEMANN: Die Familien müssen sehen, dass die Kirche ihren Weg mitgeht, dass ihre Sprache getroffen wird. Sie müssen sich angesprochen fühlen und merken, dass Ehe und Familie heute ein Charisma der Kirche darstellen. Anselm Grün hat vor Kurzem gesagt, dass Franziskus die Sprache Jesu spricht. Es ist diese große Freiheit, die man gerade bei dem jetzigen Papst ablesen kann, mit einfachen Worten Zeitgenossenschaft zu haben. Jeder pastorale Mitarbeiter und jeder Christ müsste das Evangelium insoweit in sich spüren, dass es nicht um das Wissen einer Lehre, sondern um den Geist und die Botschaft Jesu geht. Es geht nicht um das große Wissen, sondern um die Intuition des Evangeliums, das sich ganz konkret zeigt. Die Freiheit der Kinder Gottes, so zu handeln, ist unsere Stärke, das müssen wir zum Ausdruck bringen. Holger Dörnemann, Ehe und Familie. Lernorte des Glaubens. Echter-Verlag. ISBN 978-3-429-037567. 96 Seiten. 9,90 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 61 RÄTSEL Diese Person darf etwas ihr eigen nennen. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 39 sehen Sie in der Rätselmitte. 62 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014 BUNTE SEITE „Eine Zeitung bitte. Was kostet die?“ – „Einen Euro.“ – „Aber auf der Zeitung steht doch 50 Cent.“ – „Sie glauben wohl auch alles, was in der Zeitung steht...“ „Ich kann dir sagen, der Abend bei Meiers war bezaubernd! Wir haben nur Mozart und Liszt gespielt.“ – „So, und wer hat gewonnen?“ „Ist Ihr Hund bissig, Frau Müller?“ – „Nein, Frau Schmidt, an dem können Sie sich ein Beispiel nehmen.“ „Auf den Rufnamen wollen wir uns erst später festlegen, Herr Pfarrer...“ Onkel Werner und Tante Erika kommen zu Besuch. Da der kleine Neffe seit einiger Zeit Klavierspielen lernt, spielt er den beiden etwas vor. Als er endlich fertig ist, applaudieren beide begeistert. „Das war Andante“, erklärt der Kleine eifrig. „Das ist aber lieb von 3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14 (Cartoon: Jakoby) dir“, ruft die Tante entzückt, „spielst du denn auch etwas für den Onkel?“ leihen?“ Meint der andere: „Bin ich doof? Wo du so viele Schuppen hast...“ Zwei Fische treffen sich im Wasser. Fragt der eine: „Kannst du mir bitte mal deinen Kamm Feldwebel: „Ganze Kompanie kehrt!“ Rekrut: „Wo sind denn die Besen, Herr Feldwebel?“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 63 BERICHT Zu bewundern sind auch diese drei Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, die die Vollendung des Kölner Doms vorausnehmen. (Fotos: Boecker) Das Thema „Kathedrale“ hört nie auf Ausstellung in Köln zeigt Werke von Monet bis Warhol G oethe ist wieder mal an allem schuld. Mit seiner Abhandlung „Von deutscher Baukunst“ (1773), in der er die Schönheit des Straßburger Münsters pries, trug er massiv zur wiedererwachenden Begeisterung seiner Zeitgenossen für das Mittelalter und dessen gotische Kathedralen bei. Letztlich führte diese Rückbesinnung dazu, dass die Fertigstellung des Kölner Doms plötzlich als nationales Projekt betrachtet und vom preußischen Staat vorangetrieben wurde. Auch diesen Aspekt behandelt die Sonderausstellung „Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne“, die das Kölner Wallraf-Richartz-Museum zeigt. Doch geht es in der Schau, die bis 18. Januar 2015 über 200 Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Fotografien von über 100 Künstlern und 87 Leihgebern vereint, um ein viel zu wenig beachtetes Thema der Kunstgeschichte, wie Museumsdirektor Marcus Dekiert sagte. Fast jeder Künstler habe das Motiv Kathedrale mindestens einmal umgesetzt. Damit sei es sehr prägend für die Kunst – und für Nationen wie Frankreich und Deutschland sogar identitätsstiftend. Denn was Goethes Begeisterung in seinen Landsleuten auslöste, entfachte Victor Hugo mit seinem Epos „Notre dame de Paris“ in Frankreich. Entsprechend handelt es sich bei der Schau um ein deutsch-französisches Kooperationsprojekt des Kölner Wallraf und der Museen der Stadt Rouen. Die Ausstellung steht besonders im Zeichen der Bombardierung der Kathedrale von Reims im September 1914. So ist in einem diesem Ereignis gewidmeten Raum sowohl die barbarische Zerstörung des Monuments dokumentiert wie auch die Beauftragung des deutschen Künstlers Imi Knoebel, der zum 800-jährigen Jubiläum der Kathedrale 2011 eine Reihe von Fenstern gestalten durfte. In neun Räumen ist das Sujet Kathedrale von „Die Marienkirche mit dem Pfeil“ heißt das Werk von Lyonel Feininger aus dem Jahr 1930. 64 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de der Einführung, bei der die Dichterfürsten Goethe und Victor Hugo nebeneinander prangen, über Romantik, Expressionismus bis zur Kunst nach 1945 akribisch aufbereitet. Zu sehen ist die romantisch-überhöhende Darstellung der Kathedrale durch Caspar David Friedrich, die gestochen scharfe Abbildung eines Karl Friedrich Schinkel oder die Serie zweifarbiger Lithografien von Roy Lichtenstein, die erst bei genauem Hinschauen die Fassade einer Kathedrale erkennen lässt. Im „Kölner Raum“ ist sozusagen das heimliche Hauptexponat zu sehen: Der Dom, wie er sich heute durch ein Fenster des Museums im Original zeigt. Lange vor seiner Vollendung 1880 haben Künstler Idealansichten der Kathedrale geschaffen - Zeichen der großen Sehnsucht nach Fertigstellung des Jahrhundertbauwerks. Vertreten sind namhafte Künstler des 19. bis 21. Jahrhunderts. So lenkt die Schau den Blick auf eine Architektur, die für viele Menschen auf einen noch größeren Inhalt verweist. Gerade der Raum mit zeitgenössischen Werken zeigt für Kuratorin Kronenberger-Hüffer: Künstler sind heute noch von gotischen Fassaden fasziniert. „Das Thema Kathedrale hört nie auf.“ SK „Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne“, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, 18. Januar 2015, Eintritt: 13 Euro, ermäßigt 8 Euro. Ausstellungskatalog im Museumsshop für 30 Euro. Geöffnet dienstags bis sonntags 10.00-18.00 Uhr, donnerstags 10.00-21.00 Uhr. Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014