Luftangriffe reichen nicht mehr aus Ein Herz für unsere Mitgeschöpfe

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Luftangriffe reichen nicht mehr aus Ein Herz für unsere Mitgeschöpfe
40-41/14
3. Oktober
1,85 Euro
Luftangriffe reichen
nicht mehr aus
Gast-Kommentar
S. 2
Ein Herz für
unsere Mitgeschöpfe
Mit dem Gesicht
zum Tier
S. 4
www.kirchenzeitung-koeln.de
INHALT / MEINUNG
IN DIESER WOCHE
vom 3. 10. bis 16. 10. 2014
„Zeichen und Wunder
werden geschehen“
Interview mit Professor Dr. Holger
Dörnemann zur Familiensynode, die vom
5. bis 19. Oktober in Rom stattfindet
Seite 60
„Beten Sie für uns“ ......................................... Seite 6
Diffusen Ängsten entgegentreten.................... Seite 8
Schweigen, um Gott zu hören .......................... Seite 14
Impressum ....................................................... Seite 17
Regionale Berichte ........................................... Seite 41
Das Thema „Kathedrale“ hört nie auf ............. Seite 64
Diese Ausgabe umfasst einen
Zeitraum von zwei Wochen
– die nächste Kirchenzeitung
erscheint am 17. Oktober
Sonderausgabe zur Begrüßung von Kardinal Woelki
Bei einigen Abonnenten lag unsere Sonderausgabe leider nicht bei – wir bitten,
dies zu entschuldigen. Betroffene können
– so lange der Vorrat reicht – ein Exemplar nachbestellen per E-Mail an
[email protected]
Titelbild: Einen Blick zurück auf den
Schrein der Heiligen Drei Könige
warf der Erzbischof von Mailand,
Kardinal Angelo Scola, am Ende des
Gottesdienstes zum Abschluss der
Domwallfahrt. Im Auftrag des Papstes
war Scola nach Köln gekommen, um
mit der Domwallfahrt des Jubiläums der
Überführung der Reliquien der Heiligen
Drei Könige von Mailand nach Köln vor
850 Jahren zu gedenken. (Foto: Boecker)
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GASTKOMMENTAR
Luftangriffe reichen
nicht mehr aus
„Es ist Krieg“ in Syrien und auch im Irak
– das ist das unabweisbare Faktum. Bis vor
kurzem hatte Präsident Barack Obama –
übervorsichtig – nur von „Intervention“ der
USA gegen den Islamischen Staat (IS) gesprochen. US-amerikanische Bodentruppen
sollen nach wie vor nicht zum Einsatz kommen. Gleichwohl: Das „Kriegsziel“ ist unabänderbar, den IS zu zerstören, seine staatliche Struktur zu vernichten, dieses zutiefst
unmenschliche, brutale Kalifat, das alle Andersgläubigen – Jeziden, Christen und auch
Schiiten sowie zu gemäßigt auftretende Sunniten – radikal vertreibt, rücksichtslos schändet, ermordet oder vor laufender Kamera
Geiseln köpft.
Aber alle bisherigen Erfahrungen, die
Washington mit „Kriegen“ gegen „Terroristen“ – hießen sie Saddam Hussein, Usama
bin Laden, Taliban oder generell Al Quaida –
gemacht hat, sind eher ernüchternd. Die Welt
ist keineswegs sicherer geworden, weder im
fernen Afghanistan, in Somalia oder im Irak.
Deshalb wird man auch jetzt Obama vorhalten müssen, zu lange den Terror der IS in Syrien – entscheidungsschwach – geduldet zu
haben. Jetzt aber, wo der IS übermächtig geworden ist, ein eigenes Kalifat gegründet hat,
große Teile des Iraks besetzt hält, millionenschwere Unterstützung und moderne Waffen
aus dem benachbarten Ausland erhalten hat,
reichen amerikanische Luftangriffe nicht
mehr aus.
Daran ändert auch die jetzt angelaufene
militärisch-politische Unterstützung durch
die Saudis, die Emirate, Jordanien und Quatar sowie durch London nur wenig. Der Krieg
gegen den IS wird ohne den baldigen Einsatz
von Bodentruppen nicht zu gewinnen sein –
ungeachtet der Waffen, die Deutschland und
andere NATO-Verbündete an die kurdischen
Peschmerga liefern. Und dass Washington
inzwischen von Jahren spricht, die dieser
Krieg andauern wird, belegt nur die reichlich
unübersichtliche „Gefechtslage“ sowie die
nicht zu übersehende Halbherzigkeit dieses
Engagements.
Die deutschen Bischöfe, die sich zum
Schutz der verfolgten Jeziden und der Christen, vor allem aber auch im Namen des humanitären Völkerrechts und der Moral – jedenfalls im Grundsatz – für Waffenlieferungen
an die Kurden ausgesprochen haben, sollten
in Rechnung stellen, dass das von Obama
ausgerufene Kriegsziel – die Zerstörung des
IS – schwerlich zu erreichen sein wird ohne
ein wesentlich größeres militärisches Engagement. Immer heißt dies aber: Jahrelanges
Blutvergießen, Zerstörung der Infrastruktur,
zahllose Opfer Unschuldiger. Und die Bischöfe sollten auch bedenken, dass Washington bislang keine Verbündeten in der Region
für diesen Kampf gewinnen konnte, welche
bereit sind, die „Drecksarbeit“ eines langen
Krieges vor Ort mit Bodentruppen auf sich
zu nehmen.
Das Völkerrecht gestattet wohl die amerikanische Intervention im Irak, weil die Regierung in Bagdad die USA (kaum ausdrücklich die anderen Staaten) darum zum Zweck
der Selbstverteidigung gegen den IS gebeten
hat, aber mit einiger Sicherheit nicht die Interventionen in Syrien. Mehr noch: Weil das
von den USA formulierte Kriegsziel – die
Vernichtung des IS – mit den bislang vorgesehenen Mitteln von Luftschlägen nicht zu
erreichen sein wird, ist auch politisch völlig unklar, wie denn die Landkarte im Nahen
und Mittleren Osten eines Tages aussehen
soll: Die USA an der Seite Assads und des
Iran? Das kann es wohl nicht sein. Die Isolation Israels als Nebenwirkung? Das wäre
fatal. Ein dreigeteilter Irak? Das ist höchstwahrscheinlich.
Politische Stabilität in dieser unheilschwangeren Region der Welt verheißt dies
alles kaum. Aber dieses Ziel, um dessen Erreichung es letztlich gehen muss, ist ohne einen langen – und keineswegs mit einer Erfolgsgarantie versehenen – Krieg gegen den
IS nicht zu haben, seitdem George W. Bush
jr. mithilfe von Lügen einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Saddam Hussein vom
Zaun brach und den Irak dem Chaos überantwortete.
FRIEDRICH GRAF VON WESTPHALEN
Unser Autor ist
Rechtsanwalt in Köln,
Honorarprofessor an
der Universität Bielefeld
und Vizepräsident des
Deutschen Anwaltsvereins.
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
KIRCHE UND WELT
Blick nach vorn
Bischöfe diskutierten Herausforderungen in Fulda
FULDA. Erstmals haben die deutschen Bischöfe letzte Woche in Fulda unter dem Vorsitz von Kardinal Reinhard Marx getagt. Nach
der Einschätzung mehrerer Teilnehmer hat damit nach der bisweilen von Krisen überschatteten Ära des Vorsitzenden Robert Zollitsch eine
neue Phase begonnen.
Marx verstand es, die positive Stimmung
aus Rom in seine Redebeiträge einzubauen. Er
sprach von Einmütigkeit, Hoffnung und Zuversicht. Folgerichtig wandten die Bischöfe ihren
Blick nach und nach weg von einer Selbstbespiegelung hin zu drängenden Themen in Gesellschaft und Welt. Eine bemerkenswerte Wirkung entfaltete der dramatische Bericht des
Erzbischofs von Mossul, Emil Shimoun Nona,
bei seinen deutschen Amtsbrüdern. Die Bischöfe blieben nicht bei der Betroffenheit stehen, sondern beschlossen eine bundesweite
Sonderkollekte in allen Gemeinden für den 12.
Oktober (siehe Seite 6).
Auch auf anderen Gebieten zeigten sich die
Bischöfe bereit, Herausforderungen anzunehmen. In einem gemeinsamen Wort zur Ökumene, die durch Äußerungen aus der evangelischen Kirche im Vorfeld des Reformationsjubiläums von 2017 zunehmend belastet scheint,
richteten sie den Blick nach vorne und bekannten sich zu den ökumenischen Visionen des
Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965).
Die Verwerfungen der jüngsten Zeit werden
zwar erwähnt, im selben Satz betonen die katholischen Bischöfe aber, dass sie „auch weiterhin den Weg zur vollen sichtbaren Einheit der
Kirche beschreiten werden“.
rung um das innerkirchliche Debattenthema
„wiederverheiratete Geschiedene“ herausweisen und konstruktiv beschreiben, was Familie
unter den Bedingungen von Mobilität und Individualisierung künftig bedeutet.
Gewissermaßen als Krönung ihrer Herbstvollversammlung nahmen die deutschen Bischöfe die Ankündigung aus Rom zur Kenntnis, dass sie für 2015 zum traditionellen ad-limina-Besuch nach Rom eingeladen sind.
LUDWIG RING-EIFEL
Veränderte Blickrichtung
Unverzagt, aber ohne Polemik, stellten sich
die Oberhirten ferner der zurzeit hochkochenden Debatte um eine mögliche Legalisierung
der Suizidbeihilfe. Sie formulierten mit einer
klaren, strafbewehrten Ablehnung aller organisierten Formen der Suizidbeihilfe eine Position, die weit über die Grenzen der Kirche hinaus konsensfähig ist. Strafgesetze für Fälle, in
denen Angehörige Sterbenskranken beim Suizid helfen, forderten sie nicht, betonten aber
die ethische Unzulässigkeit solchen Handelns.
Eine veränderte Blickrichtung und Tonlage
war schließlich beim Thema Ehe und Familie
festzustellen. Mit dem Dresdner Bischof Heiner Koch wählten die Bischöfe einen Mann an
die Spitze ihrer Familienkommission, der für
eine offene Auseinandersetzung mit den Brüchen und Konflikten in heutigen Familien eintritt. Ein Grundsatzpapier zum Thema Familie
wurde von Kardinal Marx für die kommenden
Monate angekündigt. Es soll aus der Engfüh-
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
Auszug der Bischöfe aus einem Gottesdienst aus Anlass der
Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Dom
zu Fulda.
(Foto: KNA)
ZITAT
Auszug aus der Predigt, die Kardinal Rainer M. Woelki bei einer Messe anlässlich
der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hielt:
(…) Verständlicherweise wünschen sich
Eltern ein gesundes Kind. Wenn sie die
Diagnose einer möglichen Behinderung
beim Fötus bekommen, stehen sie häufig
vor einem großen Konflikt, ob sie das Kind
bekommen wollen und können. Ich kann
mir kaum vorstellen, wie schwer das ist.
Ihre Entscheidung wird sicherlich auch
durch die Bilder von Behinderung geprägt, die in der Gesellschaft herrschen.
Und natürlich auch durch die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderung und deren Familien.
Inklusion (das Zusammenleben von
Menschen mit und ohne Behinderung)
wird in allen Parteiprogrammen und
Stadtentwicklungsprozessen hochgehalten. Viele Kinder mit Behinderung werden heute in die Regelschule eingeschult.
Das ist grundsätzlich gut so. Allerdings
nur, wenn die notwendigen Bedingungen
stimmen. Aber ist es damit getan? Trotz
vieler Fortschritte lebten in den vergangenen Jahrzehnten viele Menschen mit Behinderung in einer Sonderwelt – vom Förderkindergarten bis hin zur Sonderschule. Trotz aller Inklusionsbestrebungen
werden die Chancen für Menschen mit
Behinderung immer schlechter auf dem
Arbeitsmarkt. Hier muss dringend mehr
getan werden! Und sie sind damit konfrontiert, dass durch die pränatalen Tests
Behinderung immer mehr als „vermeidbares Übel“ gilt. Sicherlich bietet die Kirche viel Hilfe an. Aber nicht nur einmal haben mir Eltern mit einem behinderten Kind
erzählt, dass sie höflich gebeten wurden,
doch statt des normalen Gottesdienstes lieber Spezialangebote im Bistum zu
nutzen, damit die Kinder nicht stören. Inklusion heißt nicht nur Rampen zu den
Kirchtüren zu bauen und Hörschleifen
für Schwerhörige bereitzustellen. Inklusion bedeutet, dass sich unsere Gemeinden, kirchlichen Schulen und Einrichtungen für Familien mit diesem Thema aktiv auseinandersetzen müssen. Inklusion
fängt also bei uns selbst an! Wir können
Eltern nur dann in ihrer Entscheidung für
ein ungeborenes Kind mit Behinderung
unterstützen, wenn wir sie dann nach der
Geburt nicht alleine lassen. Und es geht
eben nicht darum, dass wir sie dann nur
als Empfänger unserer Hilfsangebote sehen, sondern als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gemeinden und aller Bereiche des kirchlichen Lebens. (…)
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IM BLICKPUNKT
Am 4. Oktober gedenkt die Kirche
des heiligen Franziskus. Er gilt als
Schutzpatron von Tieren und Natur. In
den Alverner Bergen bei Arezzo verfasste
Francesco seinen berühmten Gesang
von „Schwester Sonne“ und „Bruder
Mond“, ein Lob der Einheit von Mensch,
Tier, Natur und Umwelt. In Münster
leitet heute der Priester Dr. Rainer
Hagencord das Institut für Theologische
Zoologie, das sich mit der Rezeption der
lebenden Schöpfung in der Theologie
befasst. Die Fragen an den 53-jährigen
Theologen stellte Bernhard Raspels.
Ein Herz für unsere Mitges ch
Die Schöpfung ist der Ort der Gotteserfahrung
Die Bibel ist reich an Tier-Geschichten: Welches sind ihre Lieblingstiere
der Bibel und warum? Welchen Stellenwert
hat das Tier in der Bibel?
HAGENCORD: Mir kommt als erstes die
Eselin des Bileam in den Sinn; vielleicht
kennen einige diese Geschichte im Buch Numeri, in der das Tier den Engel sieht, nicht
aber der Prophet Bileam, dessen Beruf es
doch eigentlich ist, die Boten Gottes zu erkennen. Thomas von Aquin spricht den Tieren eine „Gott-Unmittelbarkeit“ zu, die wir
Menschen
verloren
haben. Doch die Geschichte mit der Eselin
ist nur eine von vielen
in der Bibel.
Dort sind unsere
Mitgeschöpfe: die Zuerst-Gesegneten
der
Schöpfung; die beseelten Gefährten des Adam
im Garten Eden, den sie Dr. Rainer Hagencord.
nicht verlassen mussten; Bündnispartner Gottes nach der Sintflut;
Mitbewohner einer visionären Welt ohne Gewalt, in der auch Bärin und Kalb Freunde
werden, und nicht zuletzt Lehrerinnen und
Lehrer für Hiob, den genannten Bileam und
Jesus selbst.
Was folgt, Ihrer Ansicht nach, daraus
für den Umgang des Christen mit dem
tierischen Mit-Geschöpf?
HAGENCORD: Neben dem respektvollen
Umgang mit ihnen im Alltag ein Blick auf
zwei Tatsachen:
Erstens: Aufgrund des unverantwortlichen
Lebensstils in den Industrienationen werden
tagtäglich etwa zehn Tierarten ausgerottet.
Zweitens werden in der industriellen Tier-
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Vielerorts finden im Umfeld des Franziskustages in Kirchen Tiersegnungen statt. Unser Bild entstand im vergangenen Jahr in der Bed burger
haltung Puten, Hühner, Schweine und Rinder immer noch wie Rohlinge einer Fleisch-,
Eier- und Milchindustrie behandelt; das
heißt nicht die Haltungsbedingungen werden
an die Bedürfnisse der Tiere angepasst, sondern die Tiere an die Bedingungen. Christinnen und Christen kommt meines Erachtens
der Auftrag zu, in ihrem Konsumverhalten
und ihrem politischen Engagement für andere Haltungsbedingungen einzutreten.
Sie haben das Institut für Theologische
Zoologie mitgegründet. Es feiert in
diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Welchem theologischen Ansatz folgt dieses Institut? Wie sieht der Austausch mit den nichttheologischen Disziplinen in der Natur- und
der Gesellschaftswissenschaft aus?
HAGENCORD: „Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen
immer näher sein; wenn sie dann wieder so
nahe sind wie in den ältesten Mythen, wird
es kaum mehr Tiere geben.“ So schreibt der
Literaturnobelpreisträger Elias Canetti.
Dieser Satz klingt wie ein Drei-Satz der
Theologischen Zoologie: Die Verhaltensund Evolutionsbiologie überrascht mit im-
mer mehr Hinweisen darauf, dass uns von
den Tieren kein Graben trennt. Gefühle, Bewusstsein, die Fähigkeit zu lernen und zu
lehren sind Fähigkeiten, die nicht vom Himmel gefallen sind. In der Weise sprechen
auch die biblischen Erzählungen vom Menschen und seinen Mitgeschöpfen: Dass wir
Menschen Erdlinge sind, und die Tiere unsere Mitgeschöpfe.Verlorengegangen ist diese
biblische Würdigung unserer Mitgeschöpfe.
Dies kann ein Grund dafür sein, dass sie, wie
oben gesagt, verschwinden.
Die Theologische Zoologie geht den drei
zentralen Fragen nach: An welchen Gott
wollen wir glauben? Wie verstehen wir uns
selbst? Wie wollen wir leben? Und sie tut
dies mit dem Blick auf unsere Mitgeschöpfe
und nicht in der Abwendung von ihnen.
Damit befindet sich der Ansatz im direkten Austausch mit der Verhaltens- und Evolutionsbiologie, den verschiedenen theologischen Disziplinen und der Philosophie.
Durch Lehraufträge und Vortragsarbeit ist
das Thema dort mehr und mehr präsent.
Welche Empfehlungen, welche Botschaft haben Sie für den „einfachen“
Christen aus Ihren Forschungen für den
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
IM BLICKPUNKT
es chöpfe
ng
(Glaubens-)Alltag und die Spiritualität gewonnen?
HAGENCORD: In meinem eigenen Leben
und Glauben ist der Kontakt mit Tieren und
das intensive Wahrnehmen der Natur immer
grundlegender geworden: die Schöpfung ist
Ort der Gotteserfahrung. Man denke sich
einmal alle Naturbezüge aus der Bibel weg –
da bliebe nicht mehr viel übrig.
Leider hat es die Theologie und Kirche
versäumt, die tatsächlich fundamentalen
Glaubenserfahrungen, die wir als Kinder mit
Tieren machen, theologisch zu würdigen.
Gott als „allem in allem“ zu vermuten und
zu erfahren ist für mich der Schlüssel für
eine Schöpfungsspiritualität, die mich tragen
kann.
Hinzu kommen die schon genannten Hinweise auf eine christliche Existenz, der das
Leben der Tiere in der Tierhaltung nicht
gleichgültig sein kann.
dagogik wird deutlich, dass Pferde, Lamas
oder Hunde Menschen in ihrer sozialen und
emotionalen Kompetenz auf ganz andere
Weise fördern können als wir Menschen. Da
ist die franziskanische Würdigung der Tiere
als Brüder und Schwestern alles andere als
sentimental oder kitschig.
Der heilige Franz von Assisi gilt als
„Patron“ der Tiere, dem heiligen Hubert sandte Gott durch den Hirsch mit einem
Kreuz zwischen dem Geweih eine Glaubensbotschaft. Wie kann man Tiere heute als
„Partner“ des Menschen in der Welt verstehen , besonders mit Blick auf die Bewahrung
der Schöpfung?
er Bed burger St.-Lambertus-Kirche. Links: Pfarrer Christian Hermanns.
HAGENCORD: Von der Treue der Haustiere können sicher viele, die mit Hunden oder
Katzen leben, wahre Loblieder singen. Im
Bereich der tiergestützten Therapie und Pä-
Franziskus – der Heilige, der den Vögeln predigt und die
ganze Schöpfung preist.
Mit dem Gesicht zum Tier
Fünf Jahre Institut für Theologische Zoologie in Münster
K
ommen Tiere in den Himmel?“, laute eine der
üblichen Fragen, die man ihm stelle, erzählt
Dr. Rainer Hagencord. Der Priester und Leiter
des Instituts für Theologische Zoologie (ITZ)
in Münster antwortet dann meist mit einer Gegenfrage: „Wo sollen sie nach ihrem Tod sonst
sein?“ Schließlich erzähle die Schöpfungsgeschichte ausführlich von der Erschaffung der
Tiere durch Gott: „Die Bibel hat das Tier immer
mitgedacht“, so der Theologe und Biologe. Die
ganze Schöpfung sei beseelt.
Das ITZ bewegt der Ansatz des „Glaubens
mit dem Gesicht zum Tier“. „Es handelt sich
hier um eine seriöse Theologie“, so Hagencord wie auch Propst Dr. Jürgen Quante aus
Recklinghausen, der dem Kuratorium des Instituts angehört. Das Institut ist in die Theologenausbildung und Forschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät eingebunden und
ist hier vor allem im Bereich der biblischen sowie systematischen Theologie aktiv. Die ArcheNoah-Geschichte beispielsweise verweise auch
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
Mit einer Podiumsdiskussion, an der Tierschützer, Verhaltensbiologen, Theologen und „Eine-Welt-Vertreter“ teilnahmen,
startete das Institut für Theologische Zoologie in seine weitere Zukunft.
(Fotos: Boecker, Raspels)
auf das Gottesbild. „Was ist das für ein Gott, der
uns nur in der Verbindung mit den Tieren leben
lässt?“, fragt Hagencord, der seinem Bischof
sehr dankbar ist, dass er ihn für die Arbeit am
Institut freigestellt hat.
„Theologische Zoologie ist mehr als Katzen
segnen“ sagt Hagencord und verweist dagegen
auf die ethische Brisanz seines Themas. „Die
ökologische Katastrophe fordert uns auf umzudenken“, so Hagencord. Es sei höchste Zeit,
Mensch und Tier als aufeinander bezogene Geschöpfe zu verstehen: „Wir sollten die neuesten
Erkenntnisse der Verhaltensbiologie auch in die
BERNHARD RASPELS
Theologie aufnehmen.“
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KIRCHE UND WELT
Franziskus beklagt „heimliche Euthanasie“. Papst Franziskus hat die Vernachlässigung alter Menschen als
„heimliche Euthanasie“ kritisiert. Oft
vegetierten Betagte von den Mitmenschen vergessen vor sich hin, beklagte
er am Sonntag bei einer Begegnung mit
rund 40 000 Senioren aus mehr als 20
Ländern. „Eine Nation, die ihre Großeltern nicht gut behandelt, hat keine Zukunft“, sagte Franziskus. Altenheime
sollten keine Gefängnisse sein, sondern ein Zuhause und „Heiligtümer der
Humanität“. An der Begegnung nahm
auch Benedikt XVI. (87) teil. Es war der
erste öffentliche Auftritt des emeritierten Papstes seit fünf Monaten. Benedikt XVI. sei für ihn wie ein „weiser
Großvater im Haus“, sagte Franziskus.
Ex-Nuntius drohen bis zu sieben Jahre
Haft. Dem früheren vatikanischen Botschafter in der Dominikanischen Republik, Jozef Wesolowski (66), droht
eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren. Der vatikanische Staatsanwalt
wirft dem aus Polen stammenden Kirchendiplomaten sexuellen Missbrauch
von Minderjährigen und den Besitz von
Kinderpornografie vor. Der Prozess beginnt vermutlich Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres. Seit der
vergangenen Woche steht Wesolowski im Vatikan unter Hausarrest.
Frauenbund warnt vor verkürztem Familienbild. Vor der Familiensynode im
Vatikan warnt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) die Kirche vor
einem verkürzten Familienbild. „Wir
weisen darauf hin, dass Familie nicht
nur Eltern mit minderjährigen Kindern
meint. Familie ist auch dort, wo eine
Mutter oder ein Vater Kinder allein erziehen, Ehepaare gemeinsam alt werden, Eltern ihre Kinder verloren haben,
Töchter und Söhne für ihre alten (verwitweten) Eltern sorgen oder Großeltern ihre Enkel erziehen“, erklärte
KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.
Papst trifft Überlebende von Bootsunglück. Papst Franziskus hat im Vatikan
60 Überlebende des Schiffsunglücks
von Lampedusa empfangen. Am Tag
nach der Audienz reiste die Gruppe auf
die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa, um an einer Gedenkfeier teilzunehmen. Bei der Havarie vor einem
Jahr war ein Schiff mit 545 Menschen
an Bord gesunken. 390 Passagiere kamen ums Leben; 155 konnten geborgen werden. Die meisten Flüchtlinge
stammten aus Somalia und Eritrea.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
„Beten Sie für uns“
Erzbischof von Mossul berichtet über Flüchtlingselend im Irak
KÖLN / MOSSUL. Sein Bischofssitz in
Mossul ist mittlerweile Hauptquartier der
Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Er
selbst lebt als Flüchtling, ebenso wie mehr
als 120 000 irakische Christen, die seit
dem 9. Juni aus Angst vor den bewaffneten
Kämpfern der IS ihre Heimat verlassen haben. Emil Shimoun Nona, Erzbischof der
chaldäisch-katholischen
Erzeparchie Mossul im
Irak, betreut im Auftrag
der irakischen Bischöfe
die verfolgten Christen.
Täglich besucht er die
Flüchtlinge, die in Erbil,
Dohuk und Sulaimaniya
im Norden des Irak Zuflucht gesucht haben.
Erzbischof Emil
In der vergangenen
Shimoun Nona.
Woche war Erzbischof
(Foto: als) Nona Gast bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Dort –
und auch bei einem Gespräch mit der Kirchenzeitung in Köln – berichtete er über die
Situation der Flüchtlinge, die in staatlichen
Schulen, Kircheneinrichtungen, Hallen und
Parks untergekommen sind und dort zurzeit
unter menschenunwürdigen Bedingungen
leben. „Den Christen geht es sehr schlecht“,
sagte Nona. „Sie haben alles, was sie hatten, verloren.“ Für die vertriebenen Menschen gebe es derzeit keine Perspektive. Sie
bräuchten dringend Lebensmittel.
Ständige Angst vor Gewalt
Viele Menschen hätten eine dramatische
Flucht hinter sich. Die meisten Christen seien gegen 21 Uhr am Abend aus der Stadt
vertrieben worden. Einige seien zunächst
mit dem Auto Richtung Kurdistan gefahren,
hätten aber beim ersten Checkpoint ihr Auto
stehen lassen und zu Fuß weiterlaufen müssen – in ständiger Angst vor der Gewalt der
IS-Milizen. Auch Nona selbst hatte Kontakt
mit den IS-Leuten, die ihm am Telefon ein
Ultimatum stellten, die Stadt Mossul innerhalb von 24 Stunden zu verlassen.
„Die Flüchtlinge sind überall verstreut,
bis zur Grenze zur Türkei und zu Syrien“,
berichtete Nona. Um die Menschen optimal
betreuen zu können, haben die irakischen
Bischöfe zu Beginn der Flüchtlingswelle ein
Bischofskomitee gegründet. Dessen Aufgaben bestehen darin, das Krisenmanagement
zu koordinieren und über die Situation der
Flüchtlinge zu berichten. Erzbischof Nona
ist Vorsitzender des Komitees. Seit seiner
eigenen Flucht hält er sich bei der Diözese
in Erbil auf und besucht die Flüchtlinge in
den Notunterkünften.
Die amerikanischen Luftschläge hätten
den weiteren Vormarsch der IS im Nordirak
gestoppt und die Terrormiliz geschwächt,
die zurzeit nicht mehr in der Lage sei, neue
Dörfer und Städte zu erobern, berichtete
Nona. Doch die Offensive der irakischen
Armee und der Peschmerga laufe sehr langsam, da sie immer noch auf weitere Unterstützung angewiesen seien.
Zeichen der Solidarität setzen
Erzbischof Nona appellierte an die
Christen in Deutschland und Europa, den
verfolgten Christen im Irak beizustehen und
Zeichen der Solidarität zu setzen. „Die erste und wichtigste Unterstützung für uns ist,
dass Sie für uns beten“, sagte Nona. „Dass
sie uns im Glauben stärken und dass sie mit
uns Einheit und Verbundenheit zeigen.“
Auch finanzielle Unterstützung sei wichtig,
da die Flüchtlinge vor allem auch mit Blick
auf den nahenden Winter dringend Hilfsgüter benötigten. Ein wichtiges Zeichen der
Solidarität setzten die deutschen Bischöfe
mit der Ankündigung einer Sonderkollekte
in den Gottesdiensten am 11. und 12. Oktober. Der Erlös ist für die Flüchtlinge im Nahen Osten bestimmt.
Für Erzbischof Nona ist die große Anteilnahme der deutschen Bischöfe ein starkes Zeichen. „Das hat mich persönlich gefreut. Für uns ist es sehr wichtig, dass die
deutsche Kirche und die deutschen Christen
hinter uns stehen, uns helfen und uns unterstützen wollen.“ Zusätzlich wünscht er
sich, dass die Kirche in Deutschland Druck
auf die deutsche Regierung und die Politiker ausübt, mit dem Ziel, im Irak wieder eine starke Regierung aufzubauen, die
in der Lage ist, die Menschenrechte zu gewährleisten. Denn ohne eine starke und demokratische Regierung im Irak, so Nona,
könne er sich für die dort lebenden Christen
keine gute Zukunft vorstellen.
ALMUD SCHRICKE
INFO
In allen deutschen Bistümern wird es
in den Gottesdiensten am 11. und 12.
Oktober eine Sonderkollekte für die
Flüchtlinge im Nahen Osten geben.
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
ERZBISTUM aktuell
Ohne Panne auf historischen Pfaden
Dreikönigs-Radtour mit viel Programm
KÖLN. „Wir hatten extra zwei Sanitäter
der Malteser und auch ein Reparaturrad mit
Werkzeug dabei, aber Gott sei Dank wurde
nichts davon gebraucht“, resümiert Tourmanager Dr. Udo Wallraf, der aktuell die Abteilung Kulturkommunikation im Generalvikariat aufbaut, sichtlich zufrieden. Auf historischen Spuren führte unter seiner Regie am
Wochenende eine zweitägige Fahrradwallfahrt entlang der letzten Etappe der Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige
von Erpel nach Köln.
60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer –
von 10 bis 78 Jahren – hatten sich mit ihren
Drahteseln am Samstagmorgen auf den Weg
gemacht, um einen Tag später pünktlich zur
Pontifikalvesper am Dom zu sein. Die insgesamt rund 75 Kilometer hätte man auch
an einem Tag fahren können. Aber es ging
den Veranstaltern – dem Redaktionsteam der
SommerZeit und den Machern des Internetportals www.pfarr-rad.de – nicht vorrangig
um die körperliche Betätigung. Kurzvorträge und Führungen an den Stationen, die deren Bedeutung bei der Überführung der Heiligen-Reliquien erklärten, Gelegenheit zu
Andacht und Gebet sowie Zeit für Gespräche
und gemeinsame Mahlzeiten machten die
beiden Tage zu einer echten Wallfahrt.
Glockengeläut und Mittagessen
Den Auftakt stellte dabei die Pilgerandacht in St. Severin in Erpel dar mit Monsignore Markus Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Ergänzt wurde sie um
erste historische beziehungsweise kunstgeschichtliche Erläuterungen der Referenten,
die die gesamte Tour mit ihren
Ausführungen bereicherten. Mit
der Fähre ging es dann über den
Rhein zur Apollinariskirche in
Remagen und weiter zur Kirche
Heilige Drei Könige in Oberbachem. Hier hatte die katholische
Frauengemeinschaft im Pfarrheim einen Mittagsimbiss vorbereitet, sodass die Gruppe sich gut
gestärkt auf die nächste Etappe
nach Bonn begeben konnte, wo
nach Gottesdienst und Führung
im Bonner Münster ein Abendessen im eindrucksvollen Kreuzgang auf dem Programm stand.
Der Vortrag eines Astronomen
über die besondere Sternenkonstellation zur Zeit der Geburt Jesu
schloss den Tag ab.
Auch der zweite Tag startete
mit einem Reisesegen und führte die Pilger noch einmal auf die
rechte Rheinseite zur Doppelkirche in Schwarzrheindorf. Die
nächste Station hieß St. Georg in
Bornheim-Widdig, wo Glockengeläut die Radwallfahrer willkommen hieß. Auch hier hatte
die Gemeinde vor der Weiterfahrt
nach Köln für das Mittagessen
gesorgt. St. Maria im Kapitol war
die letzte Station, bevor die Räder
geparkt wurden und man gemeinsam zur Pontifikalvesper im Dom
ging. „Das Gemeinschaftsgefühl
war überwältigend“, so Wallraf.
„Und es gab viele Bitten, dieses
Tourmanager Dr. Udo Wallraf und Gabi Axler, die sich bei der Vorbereitung Angebot regelmäßig zu wiederder Wallfahrt stark engagiert hat, freuten sich über den reibungslosen holen. Mal sehen!“
BEATE BEHRENDT-WEISS
Ablauf und das schöne Wetter.
(Foto: BBW)
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
Zum 70. Todestag:
Gedenken an „Nonni“
KÖLN. Am 70. Todestag von „Nonni“ Jón
Svensson am Donnerstag, 16. Oktober,
veranstaltet die Deutsch-Isländische
Gesellschaft um 17 Uhr eine Gedenkstunde an der „Grabstätte der Kölner
Jesuiten“ auf dem Melaten-Friedhof,
wo der Kinderbuchautor seine letzte Ruhestätte gefunden hat. An den Haupteingängen werden Lagepläne zeigen,
wo das Grab zu finden ist. Im Anschluss
an das Gedenken auf dem Friedhof zelebriert der emeritierte Weihbischof Dr.
Klaus Dick um 18.30 Uhr einen Gottesdienst im St. Franziskus-Hospital in der
Schönsteinstraße.
KB
Junge Flüchtlinge führen
Shakespeare-Klassiker auf
KÖLN. Junge Flüchtlinge von IN VIA,
dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, haben
den Shakespeare-Klassiker „Was Ihr
wollt“ einstudiert und im Arkadas Theater auf die Bühne gebracht. Am Samstag, 18. Oktober, wird es um 19 Uhr im
Maternushaus eine weitere Aufführung geben mit anderer Besetzung.
Auch bei dieser Veranstaltung stehen
junge Menschen mit Fluchterfahrung
und Migrationshintergrund im Rampenlicht und machen die Geschichte vom
anstrengenden Weg zum Glück und
dem Mut, mit ungewöhnlichen Mitteln
zum Ziel zu gelangen, ganz aktuell. Der
Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 7,50
Euro. Karten gibt es im Vorverkauf per
E-Mail an [email protected]. KB
Ausbildung zum
Ständigen Diakon
KÖLN. Wer sich für eine Ausbildung zum
Ständigen Diakon interessiert, kann sich
beim Erzbischöflichen Diakoneninstitut
zu einem unverbindlichen Gespräch anmelden per E-Mail an die Adresse [email protected] oder
unter Telefon (02 21) 16 42 50 00. Im Juni
2015 beginnt ein neuer Ausbildungskurs
zum Ständigen Diakonat, am Samstag,
24. Januar, findet von 9 bis 17 Uhr ein
erstes Treffen von Interessenten statt.
Nähere Informationen zur Ausbildung
finden sich auch im Internet.
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➔ www.diakoneninstitut.de
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ERZBISTUM aktuell
Mitten auf der Domplatte machten die Teilnehmer des „Mob Cologne“ auf das Schicksal von Bootsflüchtlingen aufmerksam.
(Foto: Becker)
Diffusen Ängsten entgegentreten
Jugend macht bei Domwallfahrt auf Flüchtlingsproblematik aufmerksam
KÖLN. Als junge Erwachsene das erste
Schlauchboot auf die Domplatte tragen und
hineinsteigen, denken manche Passanten
noch an einen (weiteren) Junggesellenabschied. Doch weitere Gruppen kommen mit
weiteren Booten. Dicht an dicht stehen die
Jugendlichen stillschweigend darin, Grablichter in der Hand. Weiße Rosen werden
um die Boote verteilt und jemand stimmt an
„Von guten Mächten wunderbar geborgen“.
Mit dieser Flashmob-Aktion wollte der
Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) im Erzbistum Köln auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik und die wachsen-
de Fremdenfeindlichkeit hinweisen. Es war
der Abschluss der Aktion „Mob Cologne“
als Zeichen für Vielfalt und gegenseitigen
Respekt. „Wir können und wollen die hilflose Situation der Flüchtlinge nicht weiter
hinnehmen“, sagte Annika Triller, BDKJDiözesanvorsitzende. „Es braucht eine Willkommenskultur in Deutschland. Wir fordern
Politik und Gesellschaft auf, daran zu arbeiten.“
Die anschließende Jugendmesse im Kölner Dom als Teil der Domwallfahrt feierten Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb
und Pfarrer Dirk Bingener mit den Jugend-
lichen. In den Heiligen Drei Könige könne
man „Vorbilder sehen, die uns als Fremde
aus dem Morgenland auf die Heiligkeit eines jeden Menschen hinweisen“, sagte Mike
Kolb. „Dies gilt vor allem jetzt, wenn es um
Bedrängte und Verfolgte geht, wie sie uns
in den Hunderttausenden von Flüchtlingen
begegnen, die aus dem Irak oder aus Syrien fliehen. Wir haben die Aufgabe, den diffusen Ängsten vor Überfremdung entgegenzutreten.“ Kirche müsse hier lautstark ihre
Stimme erheben und sich aktiv gegen jede
religiöse Verfolgung und für die betroffenen
KATHRIN BECKER
Menschen einsetzen.
Die Theologie ist sein Hobby
Monsignore Dr. Anno Quadt feiert den 60. Jahrestag seine Priesterweihe
KÖLN. Wenn er mal nicht seinem Hobby nachgeht, schaltet Monsignore Dr. Anno
Quadt gerne ab bei Fernsehsendungen wie
„In aller Freundschaft“ oder einem Freitagskrimi. Ansonsten hat sich der ehemalige
Pfarrer von St. Johann Baptist ganz der Theologie verschrieben und nennt sie sein Hobby.
Am Freitag, 10. Oktober, feiert Quadt sein
60-jähriges Priesterjubiläum. Geweiht wurde
er in Rom, wo er neun Jahre studierte und
seinen Doktortitel erwarb. Zu seinem Weihejahrgang zählte der Theologe Hans Küng.
Heute wohnt Quadt in Sichtweite des Doms,
in dem er von 1961 bis 1970 als Domvikar
arbeitete und auch an seinem Weihetag eine
Messe im kleinen Kreis feiern wird.
Für die Theologie nimmt sich der Jubilar
viel Zeit. Im Augenblick sitzt er an einer Arbeit über die Entwicklung der Frömmigkeitsgeschichte. Aber er mache sich beim Schreiben
nicht verrückt wegen eines eventuellen Veröf-
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
fentlichungstermins. „Ich bestimme das Tempo selber“, so der Geistliche, der von 1970 bis
1997 Pfarrer in der Kölner Südstadt war. Immer wieder wird er zu Vorträgen gebeten, die er dann
„auf den letzten Drücker“
fertigstellt. Viele dieser
Vorträge bedeuten für ihn
monatelange Arbeit, er recherchiert sorgfältig, um
eine wissenschaftliche Arbeit vorzulegen.
Vielen gilt Dr. Quadt
Monsignore Dr. Anno als kritischer Kopf und als
Quadt. (Foto: RUM) Vordenker. So hat er sich
bereits vor 30 Jahren dafür eingesetzt, dass evangelische Ehepartner
zur Kommunion zugelassen werden. In seinem Buch „Evangelische Ämter: gültig – Eucharistiegemeinschaft möglich“ aus dem Jahr
2001 erklärt er, dass das Haupthindernis für
eine Abendmahlgemeinschaft zwischen den
Kirchen die Anerkennung der Ämter darstellt.
In seinem Buch liefert Quadt eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente, gemäß derer nach Stand der heutigen theologischen Diskussion die Ämter der Kirche der Reformation gültig sind. „Aufgrund der glaubensinhaltlichen Einheit der konfessionellen Großkirchen
scheint die ökumenische Abendmahlgemeinschaft nicht nur möglich, sondern geboten“, so
der Theologe. Das Thema Ökumene lag ihm
immer am Herzen, so war er langjähriges Mitglied der Ökumenischen Bistumskommission
und deren Vorsitzender und geistlicher Beirat
des Sachausschusses Ökumene des Diözesanrates. Außerdem war er viele Jahre Mitarbeiter
der Missionszentrale „Missio“ in Aachen. An
diese und andere Stationen wird er an seinem
Priesterjubiläum denken – und da es auf einen
Freitag fällt, später wahrscheinlich seinen LiebFELICITAS RUMMEL
lingskrimi schauen.
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
ERZBISTUM aktuell
65 Ja-Wörter gegeben
Prälat Gerd Bachner beauftragte Lehrerinnen und Lehrer
Während eines Gottesdienstes im Dom bekamen die Pädagoginnen und Pädagogen die kirchliche Lehrerlaubnis von Prälat Gerd
Bachner überreicht.
(Foto: Boecker)
KÖLN. Ihre kirchliche Lehrbeauftragung, die
missio canonica, bekamen 65 Religionslehrerinnen und -religionslehrer am Fest der Heiligen Cornelius und Cyprian überreicht. Die Urkunden übergab der Leiter der Abteilung Schule/Hochschule im Generalvikariat, Prälat Gerd
Bachner, während eines Gottesdienstes am
Hochaltar des Kölner Doms.
In seiner Predigt schlug der Hauptabteilungsleiter den Bogen von den beiden Tagesheiligen zur Situation der Frauen und Männer,
die er im Auftrag der Kirche zur Erteilung des
Religionsunterrichtes beauftragte. „So wie die
Heiligen sollen auch Sie die Vermittler der Botschaft Gottes sein.“ Darum gehe es im katholischen Religionsunterricht an den Schulen. Der
Religionsunterricht sei mehr als die Vermittlung von Glaubenswissen. „Den Glauben, das
Wort Gottes, geben Sie jungen Menschen in der
redlichen Auseinandersetzung mit dem Stoff
weiter. Betrachten Sie die Ratio, die Vernunft,
als Weg zu Gott. Nichts darf verkündet werden,
was dieser Ratio widerspricht“, betonte Bachner. „Als Religionslehrern kommt Ihnen eine
sehr große Bedeutung als Beauftragte im Dienst
der Kirche und ihrer Botschaft zu.“
Viele junge Menschen bekämen von Daheim keine Glaubensgrundlagen mit auf den
Lebensweg. „Ihre nicht immer leichte Aufgabe
ist es, deutlich zu machen, dass der Glaube ein
von der Vernunft verantworteter Weg ist.“ Wo
gebe es in unserer Gesellschaft heute größere
Chancen, jungen Menschen den Glauben nahe
zu bringen, wenn nicht in der Schule, fragte
Bachner. Die große Chance bestehe aber nicht
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
Figuralchor singt in
Moskau, Köln und Graz
KÖLN. Zum Gedenken an den Ausbruch des
Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gibt der Figuralchor Köln gemeinsam mit dem Kastalsky-Chor
aus Moskau und dem Grazer Domchor drei Gedenkkonzerte. Erklingen wird dabei – erstmalig in einer Fassung für Chor und Orgel – ein
Requiem, das der russische Komponist Alexander Kastalsky für alle Verstorbenen des Ersten
Weltkriegs geschrieben hat. Das erste Gedenkkonzert findet als Teil einer zehntägigen Moskaureise des Figuralchores am 7. Oktober in der
Moskauer Philharmonie statt. Am 4. November wird in Köln in St. Maria im Kapitol das
„Dresdner Requiem“ aufgeführt, das Rudolf
Mausberger 1947/48 komponierte unter dem
Eindruck der Bombenangriffe auf Dresden. Am
6. November gibt der Moskauer Chor ein Konzert in St. Pantaleon und am Freitag, 7. November, wird um 20 Uhr Kastalskys Requiem mit
allen drei Chören im Kölner Dom aufgeführt.
Den Abschluss der Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Moskau realisiert
wird, stellt ein Konzert am 9. November im
Dom zu Graz dar.
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➔ www.figuralchor-koeln.de
darin, „uns als Kirche zu
befriedigen, sondern darin, jungen Menschen Hilfestellung zu geben, dass
ihr Leben glückt, dass Sie
sie mit Gott in Berührung
bringen“.
Bachner erinnerte daran, wie entscheidend es
als Religionslehrer sei,
nicht als Funktionär der
Kirche, sondern als Zeugen Gottes aufzutreten
und den Glauben zu verkünden. „Ihre Schüler haben ein Recht darauf zu
erfahren, ob sie selber an
das glauben, was Sie im
Unterricht vermitteln.“
Die persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben könne das
Ergebnis einer intensiven
Vorbereitung auf den Unterricht im Fach Religion
sein. Bachner machte den
Frauen und Männern Mut
für die tägliche Arbeit. Es
komme nicht darauf an,
der perfekte Lehrer zu
sein, die perfekte Antwort
zu geben. „Entscheidend
ist, dass Ihre Schüler spüren, dass sie authentische
sind.“ ROBERT BOECKER
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9
BERICHT
M
it einem Festgottesdienst hat das Erzbistum Köln am Sonntag der Ankunft der
Dreikönigsreliquien in der Domstadt vor
850 Jahren gedacht. Die Feier im Kölner Dom
leitete der Mailänder Erzbischof, Kardinal Angelo Scola.
Scola war von Papst Franziskus als persönlicher Legat nach Köln entsandt worden. Von
Mailand aus hatte am 23. Juli 1164 Erzbischof
Rainald von Dassel die Reliquien als Kriegsbeute nach Köln gebracht. Der JubiläumsGottesdienst bildete zugleich den Abschluss
der diesjährigen Kölner Domwallfahrt, die am
Donnerstag begonnen hatte.
Der neue Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, wies darauf hin, dass viele
Menschen heute Halt und Orientierung in einer Welt mit vielen Sinnangeboten suchten. Die
dem Stern von Betlehem folgenden Heiligen
Drei Könige hätten Christus gefunden, der der
Sinn und das Glück schlechthin sei. Woelki hieß
auch den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, sowie den
Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD)
willkommen.
Nach den Worten Scolas waren die Heiligen Drei Könige „keine Weltenbummler, die
die ersten Schritte ziellos treten, und auch keine
Touristen“. Vielmehr hätten die Weisen aus dem
Morgenland den Stern Christi aufgehen sehen,
der der Welt Frieden und Gemeinschaft schenke. Angesichts der von der Wirtschafts- und Finanzkrise verschärften Sorgen müssten sich die
Menschen heute fragen, welches Ziel sie verfolgen. Die Heiligen Drei Könige seien „zutiefst
solidarische Menschen“ gewesen, sagte Scola
in seiner Predigt. Zudem erinnerten die Weisen
aus dem Morgenland daran, dass „ein interkul-
Drei Kardinäle am Altar im Dom zum Abschluss der Domwallfahrt: Kardinal Rainer Maria Woelki, der Päpstliche Legat und
Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, und Kardinal Joachim Meisner.
(Fotos: Boecker, Becker)
Keine Weltenbummler
Domwallfahrer feiern Ankunft der Könige
tureller und interreligiöser Dialog“ heutzutage
unumgänglich sei.
Im Anschluss an das Pontifikalamt trugen
sich Woelki, Scola und Eterovic in das Goldene
Buch der Stadt Köln ein. Hierzu wurden sie von
Oberbürgermeister Roters im Historischen Rathaus empfangen. Roters zeigte sich erfreut, dass
der erst seit einer Woche im neuen Amt befindliche Kardinal so schnell den Weg ins Rathaus
gefunden habe. Woelki betonte das gegenseitige Vertrauen und das gute
Miteinander von Stadt und
Erzbistum.
DR/TMG
Nach dem Pontifikalamt im Dom gab die Stadt Köln im Historischen Rathaus einen Empfang. Bei dieser Gelegenheit trugen sich die Kardinäle Angelo Scola und
Rainer Maria Woelki sowie der Päpstliche Nuntius, Erzbischof Nicola Eterovic, in das Goldene Buch der Stadt Köln ein. Zwischen den Kardinälen Oberbürgermeister
Jürgen Roters.
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Den Schlusssegen spendete der
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
Päpst
e der
BERICHT
Um 5 Uhr ins Bett, um 9 Uhr aufs Rad, um 14.30 Uhr in Köln
13 Pilger aus dem Seelsorgebereich Wiehl waren mit den Rädern zur Domwallfahrt gekommen.
R
und 50 Kilometer (und 490 Höhenmeter)
haben die 13 Radpilger hinter sich gebracht, die am Samstag von Wiehl aus auf
dem Jakobsweg über Overath nach Köln gekommen sind. „Bei der Premiere im vergangenen Jahr hatten wir einen Pedalbruch“,
erinnert sich Mitinitiatorin Martina Han-
sen. Diesmal klappte alles reibungslos und
die Pilger erreichten Köln ohne Schaden an
Mensch oder Material pünktlich zur geistlichen Domführung. „Sind ganz entspannt
durchgekommen“, befand auch Nik Seinsche, der nicht nur das Plakat für die Radwallfahrt entworfen hatte, sondern auch frei-
willig um 9 Uhr in den Sattel stieg, obwohl
er erst um 5 Uhr ins Bett gekommen war. In
Wiehl hatten die Teilnehmer vor ihrer Abreise den Pilgersegen empfangen, bei einem
Zwischenstopp in Marialinden hielt der mitradelnde Diakon Alexander Frey eine kurze
Statio.
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800 Schülerinnen und Schüler im Dom
Schüler der Jahrgangsstufe 9 des St. Ursula-Gymnasiums Brühl freuen sich über die fair gehandelten Bananen, die sie
anlässlich der „Fairen Woche“ am Freitag nach dem Mittagsgebet der Domwallfahrt bekommen haben.
R
Päpstliche Legat mit Reliquien der Heiligen Drei Könige.
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
und 800 Schülerinnen und Schüler Erzbischöflicher Schulen haben am Freitag der
Domwallfahrt am Mittagsgebet teilgenommen und Gottesdienst gefeiert zusammen
mit Prälat Gerd Bachner, Leiter der Abteilung Schule/Hochschule im Generalvikariat
Köln, und Pater Heribert Kerschgens, Schulseelsorger der Papst-Johannes-XXIII.-Gesamtschule aus Stommeln. Als Gast waren
– wegen des Namens ihrer Schule – diesmal
auch Jugendliche vom öffentlichen Dreikönigsgymnasium Köln dabei.
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LITURGIE
Lesungen der Woche
Lesejahr A
Wochentagslesungen: Reihe II
Stundengebet: Dritte Woche
Sonntag, 5. Oktober, 27. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jes 5,1-7; L 2: Phil 4,6-9;
Ev: Mt 21,33-44.
Montag, hl. Bruno: L: Gal 1,6-12; Ev: Lk
10,25-37.
Dienstag, Gedenktag Unserer Lieben Frau
vom Rosenkranz: L: Gal 1,13-24 oder Apg
1,12-14; Ev: Lk 10,38-42 oder Lk 1,26-38.
Mittwoch: L: Gal 2,1-2.7-14; Ev: Lk 11,14.
Donnerstag, hl. Dionysius und Gefährten,
hl. Johannes Leonardi: L: Gal 3,1-5; Ev:
Lk 11,5-13.
Freitag, hl. Gereon und Gefährten: L: Gal
3,1-5 oder Offb 7,9-17; Ev: Lk 11,5-13
oder Mt 5,1-12a. Hl. Cassius und Florentius in Bonn: L 1: Weish 3,1-9; L 2: Offb
7,9-17; Ev: Mt 5,1-12a.
Samstag, hl. Bruno: L: Gal 3,22-29 oder
Röm 12,3-13; Ev: Lk 11,27-28 oder Lk
10,1-9.
Stundengebet: Vierte Woche
Sonntag, 12. Oktober, 28. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jes 25,6-10a; L 2: Phil 4,1214.19-20; Ev: Mt 22,1-14.
Montag: L: Gal 4,22-24.26-27.31 - 5,1;
Ev: Lk 11,29-32.
Dienstag, hl. Kallistus I.: L: Gal 5,1-6; Ev:
Lk 11,37-41.
Mittwoch, hl. Theresia von Jesus (von
Ávila): L: Gal 5,18-25 oder Röm 8,22-27;
Ev: Lk 11,42-46 oder Joh 15,1-8.
Donnerstag, hl. Hedwig von Andechs, hl.
Gallus, hl. Margareta Maria Alacoque: L:
Eph 1,1-10; Ev: Lk 11,47-54.
Freitag, hl. Ignatius von Antiochien: L:
Eph 1,11-14 oder Phil 3,17 - 4,1; Ev: Lk
12,1-7 oder Joh 12,24-26.
Samstag, hl. Lukas: L: 2 Tim 4,10-17b;
Ev: Lk 10,1-9.
Gottesdienste
Kölner Dom
Samstags: 18.30 Uhr Vorabendmesse.
Sonntags: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe.
10 Uhr Kapitelsamt. 18 Uhr Chorvesper.
Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr
Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Andacht.
Donnerstag, 16. Oktober: 8 Uhr Messe in
der Krypta zum Sterbetag von Kardinal Joseph Höffner.
Beichte: werktags 7.45 bis 8.45, samstags
zusätzlich 14 bis 18 Uhr.
In St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen wird am Donnerstag, 16. Oktober, das Ewige Gebet gefeiert.
Wallfahrtskirche Neviges
Samstags: 19 Uhr Messe in polnischer
Sprache.
Sonntags: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15
Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier.
18.15 Uhr Vesper.
Werktags: 6.45 (außer Samstag, 4. Oktober, und Donnerstag, 9. Oktober), 10 Uhr
Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper
(außer Samstag, 11. Oktober).
Dienstags: 19.30 Uhr Gebetskreis.
Mittwochs: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15
Uhr Marienfeier.
Samstag, 4. Oktober: 10 Uhr Hochamt.
Dienstag, 7. Oktober: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier.
Samstag, 11. Oktober: 16 Uhr Franziskusgottesdienst mit Tiersegnung (Pilgerplatz).
Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis
18 Uhr.
Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.
Altenberger Dom
Samstags: 17.15 Uhr Beichte. 17.30 Uhr
Rosenkranz. 18 Uhr Vorabendmesse.
Sonntags: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt. 16.15 Uhr Rosenkranz. 17.15 Uhr
Messe, Vesper.
Dienstags bis freitags: 7 Uhr Laudes,
Messe.
Dienstags: 16 Uhr Vesper.
Mittwochs: 18.30 Uhr Rosenkranz. 19
Uhr Messe.
Freitags: 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe
(außerordentliche Form).
Sonntag, 12. Oktober: 11.45 Uhr Konzert.
12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: Boecker)
Freitag, 17. Oktober: 19 Uhr Taizégebet
(Markuskapelle).
Ewiges Gebet
Sonntag, 5. Oktober: Köln-Mülheim (St.
Theresia); Euskirchen (St. Matthias).
Montag: Pulheim-Stommelerbusch (St.
Bruno).
Dienstag: Leverkusen-Quettingen (Maria Rosenkranzkönigin); Zülpich-Ülpenich
(St. Kunibert).
Mittwoch: Zülpich-Merzenich (St. Severin).
Donnerstag: Monheim-Baumberg (St. Dionysius).
Freitag: Köln (St. Gereon); Frechen (St.
Maria Königin); Königswinter-Eudenbach
(St. Mariä Himmelfahrt); Köln-Ehrenfeld
(St. Mechtern).
Samstag: Frechen-Buschbell (St. Ulrich);
Hürth-Stotzheim (St. Brictius); Bergisch
Gladbach (St. Laurentius); Bergisch Gladbach-Gronau (St. Marien); Bergisch Gladbach-Hebborn (Hl. Drei Könige).
Sonntag, 12. Oktober: Frechen-Bachem
(Heilig Geist).
Montag: Frechen (St. Severin); Euskirchen-Frauenberg (St. Georg).
Mittwoch: Frechen-Grefrath (St. Mariä
Himmelfahrt); Bonn-Friesdorf (St. Servatius).
Donnerstag: Bonn-Küdinghoven (St. Gallus); Hürth-Efferen (St. Mariä Geburt);
Hürth (Zu den Heiligen Severin, Joseph
und Ursula).
Samstag: Hürth-Mitte (St. Joseph); Hennef-Bröl (St. Mariä Himmelfahrt).
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
SONNTAG
27. Sonntag im Jahreskreis
ERSTE LESUNG: Jes 5,1-7
ZWEITE LESUNG: Phil 4,6-9
EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus zu
den Hohenpriestern und den Ältesten des
Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es
war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine
Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und
reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den
Winzern, um seinen Anteil an den Früchten
holen zu lassen. Die Winzer aber packten sei-
ne Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten
sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr
als das erste Mal; mit ihnen machten sie es
genauso.
Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen;
denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie
Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe.
Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen
Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn
aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn
um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs
kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?
Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen
Menschen ein böses Ende bereiten und den
Weinberg an andere Winzer verpachten, die
ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür
ist.
Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in
der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein
geworden; das hat der Herr vollbracht, vor
unseren Augen geschah dieses Wunder?
Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den
wird er zermalmen. Darum sage ich euch:
Das Reich Gottes wird euch weggenommen
und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.
Mt 21,33-44
Gott traut uns etwas zu
W
ir kennen alle Menschen oder Dinge, die
wir ungemein gerne haben und die für uns
kostbar sind. Wir kennen von daher auch die Erfahrung, dass es Menschen oder Dinge gibt, an
denen wir mit Leib und Seele hängen und von
denen wir uns nur äußerst ungern trennen. Versucht jemand uns das zu nehmen oder zu zerstören, trifft es uns zutiefst, äußerst schmerzvoll
und sehr persönlich.
Wenn wir uns dazu unsere eigenen Beispiele
und Erfahrungen einmal wieder wachrufen und
vor unser inneres Auge führen, könnte uns das
vielleicht eine Ahnung oder ein Gespür für die
im heutigen Evangelium geschilderte Situation
geben.
Jesus greift hier ein Gleichnis des Propheten
Jesaja auf, um die Beziehung Gottes zu seinem
Volk zu beschreiben; um uns seinen leidenschaftlich liebenden Gott eindringlichst nahe zu
bringen. Einen Gott, dem sein Volk ungemein
kostbar ist; dem es mit der ganzen Kraft seines
Engagements, seines Interesses und mit seiner
durch nichts und niemanden zu zerstörenden
Liebe um seine Menschen geht, wie dem Gutsherren hier um seinen kostbaren Weinberg. Wie
im Weinbergbesitzer zeichnet Jesus in diesem
Gleichnis das Bild von einem Gott, der nichts
unversucht lässt und der alles daransetzt, dass er
verstanden wird.
Das kennen wir: Geschichten unverstandener oder zurückgewiesener Liebe gehören
stets zu den großen Tragödien. Wenn wir Gott
und den Weinbergbesitzer an der Stelle einmal gleichsetzen – und das dürfen wir hier getrost – dann zeichnet Jesus Gott als einen, der
nichts unversucht lässt in seiner Liebe zu den
Menschen; und der trotz des sich anbahnenden
Dramas nicht aufgibt. Er bleibt sich und seinem
Anliegen treu. Wie der Weinbergbesitzer hat er
alles getan, damit seine Winzer ihn verstehen.
Gott geht Risiken ein – nicht nur gestern,
sondern auch hier und heute und jeden Tag neu
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
Gott nimmt teil an unserem Leben: Dafür steht der
Weinberg des Evangeliums mit dem Turm in seiner Mitte.
(Foto: Ras)
– auch mit Ihnen und mit mir. Diese uns oft so
fremde Logik der Geschichte Gottes mit seinem
Volk und jedem Einzelnen von uns kann uns erahnen lassen, wer und was Gott ist; und seine
unerschöpfliche Liebe lädt dann förmlich ein,
ebenfalls die Liebe zu wagen. Und stellt uns immer wieder neu die Frage: was machen wir mit
und aus unserem Leben, das seine Liebe und
seine Entscheidung für uns und diese Welt uns
wie einen kostbaren Weinberg anvertraut hat!?
Der Weinberg – das entspricht dem uns anvertrauten und von Gott gewährten Lebensraum mit allen seinen guten Zutaten. Weinberg
meint aber ebenfalls, dass Gott teilnimmt an unserem Leben und nicht von uns herausdividiert
werden kann. Wir tun gut daran, uns als Pächter
zu verstehen.
Wie der Weinbergbesitzer lässt Gott uns
unseren Lebensraum eigenverantwortlich gestalten. Er traut uns das zu. Er vertraut uns. Er
schenkt uns einen weiten Spielraum, zum Denken, Planen und Haushalten mit unserem Besitz, mit unseren Fähigkeiten, unseren Talenten, mit unseren Nächsten. Noch einmal – Gott
beschenkt uns mit unserem Leben und dieser
Welt. Er vertraut uns und traut uns zu, damit
fruchtbringend umzugehen; daraus etwas zu
machen; verbindet mit diesem Zutrauen aber
auch den ernstzunehmenden und einladenden
Auftrag, tatsächlich Frucht zu bringen – für uns,
für andere und darin für ihn. Und wir tun gut
daran auf den Sohn zu hören; uns immer wieder neu auf Gott und Jesus Christus hin auszurichten, den Herrn unseres Lebens, den Weinbergbesitzer.
Es geht um uns und darum, ob wir Gott
Glauben schenken oder nicht, ob wir ihm vertrauen und aus diesem Vertrauen unser Leben in
seine Hände geben oder nicht. Wir kennen alle
Menschen oder Dinge, die wir ungemein gerne haben und die für uns kostbar sind – schrieb
ich zu Beginn. Das heutige Evangelium lädt ein,
dem unser Ur-Vertrauen hinzuzufügen, das uns
getrost auch sagen lässt: Wir kennen den Gott
Jesu Christi – und dem sind wir kostbar; und
dem fühlen wir uns selbstbewusst und befreit
auf das Tiefste verpflichtet. RAINER HINTZEN
Unser Autor, Monsignore Rainer Hintzen, leitet die
Abteilung Seelsorge im
Sozial- und Gesundheitswesen des Erzbischöflichen Generalvikariats
und die Bundeskonferenz
der kath. Krankenhausseelsorge in Deutschland. In
Köln ist er als Seelsorger an
St. Maria im Kapitol tätig.
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Schweigen, um Gott zu hören
Der Kölner Bruno gründete die Ordens-Gemeinschaft der Kartäuser
E
r ist einer der größten Söhne Kölns und
wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Und doch ist sein Name im
Rheinland nicht so in aller Munde wie der
anderer Heiliger. Liegt es daran, dass er einen der strengsten Orden gründete? Die
Rede ist vom heiligen Bruno von Köln (1031
bis 1101), dem Gründer der Kartäuser. Sein
Namensfest wird am 6. Oktober begangen.
Er darf allerdings nicht mit dem ebenfalls
heiligen Kölner Erzbischof Bruno (925 bis
965) verwechselt werden, dessen Namensfest am 11. Oktober gefeiert wird.
In Köln gibt es heute noch eine „Kartäuser-Kirche“ – inzwischen allerdings als evangelische Kirche. Sie war das frühere Zentrum
eines innerstädtischen Kartäuser-Klosters,
das über 450 Jahre als „Kartause St. Barbara“ von 1334 bis zu seiner Auflösung durch
die Franzosen 1794 bestand. Der Düsseldorfer Historiker Dr. Bruno Kammann hat darüber in seinem Buch (Die Kartause St. Barbara in Köln, Libelli Rhenani, Köln 2010) kundig geschrieben. Dem Kenner und spirituellen „Freund“ des Heiligen liegen aber auch
die geistigen Vermächtnisse Brunos für die
Christen heute am Herzen.
Schlichtheit und Geradlinigkeit zeichnen
die Biografie Brunos aus. Als gelehrter Theologe in Köln und Reims tätig, ist er Anhänger des Reformpapsttums unter Papst Gregor
VII. Mit dieser Position kommt er mehr und
mehr in Konflikt mit seinem Reimser Erzbischof Manasse. 1076 gibt er dort alle Ämter
auf, wird zunächst Benediktiner, zieht sich
aber nach 1082 immer weiter in die Einsamkeit zurück. Er gründet
die „Grand Chartreuse“,
das „Mutterkloster“ der
Kartäuser, nahe Grenoble,
kommt aber 1089 zu Papst
Urban II. nach Italien und
gründet um 1091 das Kartäuser-Kloster Santa Maria dell‘Eremo im Tal La
Torre, wo er auch starb.
Dr. Bruno Kammann.
Seine Tugenden waren vor allem Demut, Bescheidenheit, Armut und schließlich das, wofür die Kartäuser bis heute bekannt sind: Die
strenge Abwendung von der Welt und die
Hinwendung zu Gott. In einem Brief an den
Prior der Grand Chartreuse schreibt er über
die dort lebenden Mönche: „Als ich ... von
der unbeugsamen Strenge eurer vernünftigen
und wirklich lobenswerten Disziplin erfuhr
und von eurer heiligen Liebe und eurem unaufhörlichen Eifer für alles, was die Herzensreinheit und Tugend angeht, vernahm, jubelte mein Geist im Herrn auf.“ Er wünscht sei-
Statue des heiligen Bruno über dem Tor des ehemaligen
Kartäuser-Klosters in Köln. Heute hat hier der evangelische Statdkirchenverband sein Zuhause.
nen Mitbrüdern, dass sie an diesem „Ankerplatz“ und „verborgenen Hafen“ verharren.
Für den Bruno-Kenner Kammann hat der
Heilige eine lebendige Botschaft bis heute. „Er hat den Mut zur Wahrheit und zum
Bekenntnis – auch innerhalb seiner Kirche,
beispielsweise gegen seinen Reimser Erzbischof.“ Zugleich umfasse dieser Mut auch
die Selbstkritik, sich selbst bei Fehlverhalten
zu korrigieren und korrigieren zu lassen.
Mit dem Schweigegebot für die Kartäusermönche setzt Bruno ganz auf den verborgenen Gott, der gerade im leisen Säuseln gehört werden will. „Kartäuser üben sich im
Schweigen, weil sie Gott sprechen lassen“,
erläutert Kammann. Gott möchte in der Stille und im Schweigen gesucht und gefunden
werden. Diese schließe in der Gegenwart ein,
dass man Meditation und Reflexion eher suche anstatt Aktionismus.
Schließlich: „Bruno denkt vom Tod, vom
Ziel her“, so Kammann. „Ihm kommt es auf
die innere Sammlung an.“ Ausdruck dafür ist
die körperliche, aber auch geistige Askese.
Dazu gehört es, kein Fleisch und nur selten
Fisch zu essen. Stattdessen gibt es Gemüse.
Genuss und Zerstreuung sehe er als Flucht
und Verdrängung des Todes aus dem eigenen
Leben. Kammann: „Das Leid gehört aber
für Bruno zum Leben.“
BERNHARD RASPELS
Blick in das Gelände des Kölner Kartäuserklosters heute. Unser Bild zeigt den Blick vom Innenhof des ehemaligen
Kreuzganges auf die Kartäuser-Kirche im Hintergrund. Am Rand rechts ist der Anriss eines Hauses zu sehen, das den
Grundriss einer Kartause übernommen hat, in der ein Priestermönch schweigend lebte.
(Fotos: Raspels)
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Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Hauptsache die Richtung stimmt
Der Papst und Maria als Knotenlöserin
A
ls Papst Franziskus 1986 zum Studium in
Deutschland war, lebte er als Jesuit in Frankfurt St. Georgen bei den Jesuiten dort und studierte an der Hochschule. Er kam aber auch im
Land herum. Er hat ja nicht promoviert, wie berichtet wurde, sondern wie alle Jesuiten eine
Studienzeit zwischen der normalen Arbeit eingelegt. „SJ“ – „Societas Jesu“, die Jesuiten also,
heißt ja auf Deutsch übersetzt: „Schlaue Jungs“,
also „SJ“. Als sich Jorge Bergoglio in Deutschland umsah, kam er auch nach Augsburg. Hier
elektrisierte ihn eine Mariendarstellung aus
dem 17. Jahrhundert in der Kirche St. Peter am
Perlach: Maria, die Knotenlöserin!
Wir müssen zu dir beten, Maria.
Selig sind wir, wenn wir dieses so
volkstümliche und wunderbare Rosenkranzgebet gläubig verrichten,
denn es gleicht fast einer Liebeserklärung,
wenn wir in ständiger Wiederholung
dich anrufen: Gegrüßet seist du, Maria ...
Wie glücklich ist unser Leben,
wenn es hineinverflochten ist
in diesen Kranz von Rosen,
in diese Girlande der Lobpreisung
für dich, Maria, und die Geheimnisse
deines göttlichen Sohnes.
Es sollte kein Tag vergehen,
ohne dass von unserer Seite
ein Gruß an dich ergeht,
um so einen Sonnenstrahl
und einen Strahl der Hoffnung
für unser Leben zu erlangen.
Maria Knotenlöserin in der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg. (Foto: Verlag Dr. Karl Wölfl „Mein Namenspatron“)
Da wir wissen, dass dein Herz, Maria, von
unerschöpflicher Güte und voll Erbarmen ist,
breiten wir vor dir alle unsere Nöte aus
in der Hoffnung auf deine mütterliche Hilfe.
PAPST PAUL VI.
Die Muttergottes knüddelt Knoten aus einem Band oder Seil. Zwei Engel helfen ihr, eine
Engelschar schaut rechts und links oben interessiert zu, als wollte sie lernen, wie man die Knoten aus dem Schuhriemen bekommen kann.
Maria sieht ganz geduldig und konzentriert
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
auf das Knotenwirrwarr. Wer schon einmal einen verknoteten Wasserschlauch, ein vielfach
verschlungenes Elektrokabel oder einen verfestigten Knoten im Schuhriemen gelöst hat, weiß,
dass es hier auf Geduld ankommt.
Entknoten bedeutet Entschleunigung! Dabei gilt der Grundsatz: beim ersten Angang ist
nicht wichtig, wie weit man kommt, sondern
ob die Richtung stimmt! Wer zerrt statt zupft,
wer reißt statt vorsichtig zieht hat keine Chance! Die Muttergottes macht also genau das, was
auch Papst Franziskus macht. Nicht den Knoten
durchschneiden, wie es beim Gordischen war.
Sondern geduldig schieben und rütteln, Umwege in Kauf nehmen, am besten das ganze Knüddel langsam bewegen, hin und her. Der Knoten
gibt den Takt an, nicht der Entfesselungskünstler.
Jorge Bergoglio war von der ungewöhnlichen Mariendarstellung fasziniert und nahm
eine Kopie mit nach Argentinien, wo das Bild
bereits Beachtung fand und vielfach kopiert
wurde. Wer Probleme hat, findet in Maria, der
Knotenlöserin, nicht nur Trost, sondern die
richtige Problemlösungsstrategie. Maria lässt
sich von zwei Engeln helfen. Der eine reicht die
Verknotungen an, präsentiert also die Probleme.
Der andere Engel hält das entknotete Band so,
dass es sich nicht wieder verknüddeln kann.
Die Engelscharen im Hintergrund schauen zu und lernen für ihr Leben. Auch der Papst
lässt sich von vielen helfen, er ist ein Teamplayer. Dabei ist ihm klar, dass er nicht nur delegieren kann – „Hannemann, geh Du voran“ –,
sondern wie Maria entknoten und entknüddeln
FRANZ MEURER
muss.
Unser Autor, Franz Meurer, ist Dechant des Dekanats KölnDeutz und Pfarrer von St. Theodor und St. Elisabeth in
Köln-Vingst/Höhenberg.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15
SONNTAG II
28. Sonntag im Jahreskreis
ERSTE LESUNG: Jes 25,6-10a
ZWEITE LESUNG: Ich weiß, Entbehrungen zu
ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes
und alles bin ich eingeweiht: In Sattsein und
Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.
Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen. Mein Gott aber
wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr
nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. Unserem Gott und Vater sei die
Ehre in alle Ewigkeit! Amen
Phil 4,12-14.19-20
EVANGELIUM: In jener Zeit erzählte Jesus den
Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes
das folgende Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem
König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen.
Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er
noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den
Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen
und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist
bereit. Kommt zur Hochzeit!
Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere
in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten
sie um. Da wurde der König zornig; er schickte
sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt
in Schutt und Asche legen.
Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert, eingeladen zu werden. Geht
also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die
ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf
die Straßen hinaus und holten zusammen, die
sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
Mt 22,1-10 (oder Mt 22,1-14)
Gott lädt ein – antworten müssen wir
W
er hat nicht schon einmal eine Feier, ein
Fest oder eine Party vorbereitet? Wer würde nicht beipflichten, wenn ich sage, dass die
Vorbereitung bei aller Vorfreude und allem
Spaß doch auch oft viel Arbeit und viel Mühe
macht!? Vor allem aber muss klar sein: Wer soll
eingeladen werden?! Und wie kommt die Einladung unters Volk!?
Dem Einladenden ist es meistens kaum vorstellbar, dass jemand sein Fest nicht mitfeiern will. Sicher gibt es beim einen oder anderen gute Gründe, dass er wirklich nicht kann.
Aber im Grunde freut sich doch jeder von uns,
wenn er mit einer Einladung zu einem Fest bedacht wird. Wer rechtzeitig eingeladen wurde
und dann einfach nicht kommt, gilt als äußerst
unhöflich. Unentschuldigtes Fernbleiben hat
für den Gastgeber auch Ärgerliches. Wer sich
so verhält, darf sich nicht wundern, wenn er das
nächste Mal keine Einladung mehr bekommt.
Wenn wir auf das Gleichnis Jesu schauen,
können wir aber auch kaum glauben, wie sich
die eingeladenen Gäste benehmen: Der König
höchstpersönlich lädt zur Hochzeit seines Sohnes ein; und keiner der Geladenen reagiert darauf. Sie ignorieren die Einladung und gehen
stattdessen einfach ihrer Arbeit oder ihren Geschäften nach. Erst auf Nachfragen und Erinnern entschuldigen sie sich. Zwar sind manche
dann angegebenen Gründe vielleicht nachvollziehbar; aber dennoch: In welchem Verhältnis
stehen diese Alltags-Angelegenheiten zur Würde des Einladenden und zur Ehre seiner Einladung? Für das Hochzeitsmahl des Königs hat
keiner Zeit; oder müssten wir sagen, nimmt sich
keiner die Zeit!?
Hand aufs Herz: Müssen wir nicht zugeben,
dass wir bei genauerem Hinsehen allzu oft genau wie die Geladenen handeln!? Zumindest
wenn wir auf unsere Gottesbeziehung schauen.
Wie oft haben wir uns mit vermeintlich dringenden Tätigkeiten, Verpflichtungen oder Terminen zu befassen – und für die Einladung Got-
Gott lädt ein: Jeder ist beim Hochzeitsmahl in seinem Himmelreich willkommen.
tes zum Innehalten oder Gebet bleibt denn wenig übrig. Anders als z.B. im Vergleich zu Liebenden: Bei aller Arbeit und Verpflichtung sind
sie doch oft recht kreativ, immer wieder auch
Zeit füreinander zu finden.
Das Gleichnis Jesu lädt uns zum achtsamen
Umgang mit Gottes Einladungen ein; und zuerst einmal auch zum aufmerksamen Fragen,
wo und wie seine Einladungen uns erreichen?
Das Gleichnis erzählt von einem großartigen
Angebot des Königs, uns alle unterschiedlos
zu seiner Tischgemeinschaft einzuladen. Seine Einladung und sein Nachgehen hat etwas
Werbendes. Im Kern zeigt das Gleichnis, dass
wir ganz persönlich gefragt und angefragt sind,
wie es bei ganz persönlichen Einladungen eben
so ist. Wir sind auf Jesu Rufen hin auch zum
ganz persönlichen Antwortgeben eingeladen;
und es liegt bei uns, mit seiner Einladung und
Berufung auch verantwortlich umzugehen. Ist
das nicht auch wiederum vergleichbar mit unseren zwischenmenschlichen Einladungen!?
Wenn der Gastgeber uns viel bedeutet, setzen
wir doch auch alle Hebel in Bewegung um un-
16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: Ras)
sere Teilnahme irgendwie zu ermöglichen. In
aufrichtiger, wirklicher Liebe zu Gott wären wir
bestimmt auch hellhörig für seine Einladungen;
würden ernsthaft und angerührt mit ihnen sorgfältigst umgehen; wären wir sicher auch erfinderisch genug, um Zeit für ihn zu haben (und
sei es erstmal nur zur stillen Zwiesprache mit
ihm im Innersten unseres Herzens.)
Und das ist heute die frohe Botschaft:
Alle – Gut und Böse – sind eingeladen, ausnahmslos, auch Sie und ich. Es gibt keine
reservierten Plätze, keine Garantie und keine selbstherrliche Heilssicherheit. Keiner ist
ausgeschlossen; nur der, der sich selber ausRAINER HINTZEN
schließt.
Unser Autor, Monsignore Rainer Hintzen, leitet die
Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen
des Erzbischöflichen Generalvikariats und die Bundeskonferenz der katholischen Krankenhausseelsorge in
Deutschland. In Köln ist er als Seelsorger an St. Maria
im Kapitol tätig.
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
LESERBRIEFE
Kardinal Woelki
Ebenfalls zur Sonderausgabe Kardinal Woelki
Eine Anmerkung zu Ihrem Sonderdruck in
Hinblick auf Kardinal Woelki als erster in
Köln geborener Erzbischof: Nach meinen
Recherchen ist Kardinal Woelki der zweite (!) Erzbischof, der in Köln geboren wurde. Maximilian Friedrich von KönigseggRothenfels war der erste gebürtige Kölner!
Anno 1708 in der Glockengasse zur Welt gekommen, in St. Kolumba getauft und 1761
in das Amt des Erzbischofs gewählt. Damit
löste er die lange Tradition der Wittelsbacher
Herrschaft ab.
DR. MED. WOLFGANG W. BONN, Köln
ben.“ Dem kann voll zugestimmt werden.
Ein solcher „Rückzug“ wird unterstellt, es
gibt ihn weit und breit nicht, es sei denn, man
erwartet eine andere Kirche, schon gar keine
Rom-treue Kirche.
„… kein Mensch in unserm Land darf vergessen werden, unsere Gesellschaft braucht
unsere Solidarität! Lassen Sie uns hierüber
reden und lassen Sie uns gemeinsam die notwendigen Entscheidungen treffen – mutig
und klug.“ Die Kirche praktiziert heute mehr
denn je Solidarität mit/in/für unsere Gesellschaft! Also warum bzw. worüber reden?
Und welche „notwendigen Entscheidungen“
sollen „gemeinsam“ getroffen werden? Man
kann leicht ahnen, welche „Entscheidungen“
Herr Kurzbach wünscht; warum bleibt er so
verschwommen und traut sich nicht, klar seine Meinung zu sagen?
Herr Kurzbach verspricht im Namen des
Diözesanrates, an der Seite des Erzbischofs
zu stehen, um neue, unbekannte Wege zu
gehen, denn vor Transformation sollen wir
Christen keine Angst haben. In diesem „Versprechen“ steckt eine Drohung dem neuen
Erzbischof gegenüber: Wehe, lieber Erzbischof, wenn Du die neuen Wege/Transformation nicht gehst, wie wir sie uns vorstellen,
wirst Du es mit uns zu tun kriegen!
Besser wäre es, wenn Herr Kurzbach seine Dankbarkeit für den neuen Erzbischof,
„der einer von uns aus dem Erzbistum Köln
ist“, in einen Aufruf zum Gebet für seine
Aufgaben in der Erzdiözese gepackt hätte.
Der Erzbischof braucht mehr als alles andere
unsere Solidarität im Gebet.
LUIS HUBER, Rheinbreitbach
Im Dunkeln geblieben
Gebet der Bergheim-Pilger
Zu: „Wir brauchen Mut zum Handeln“ in Nr.
39/14, Seite 8
Die Rede von Herrn Tim Kurzbach ist eine
Ansammlung von Andeutungen darüber, was
er vom neuen Oberhirten erwartet. Die Andeutungen bleiben im Dunkeln.
„Es darf keinen faktischen Rückzug der
Kirche aus dem Leben der Menschen ge-
Zum Leserbrief „Marien-Gebet“ in Nr.
39/14, Seite 17
In der KiZ 39/14 schreibt ein Herr Heinz
Scholz, Köln, zu dem Mariengebet, dass es
wohl nicht das „Wallfahrtsgebet der Bergheim-Pilger“ sein kann – also nicht die Herkunft Bergheim hat.
Ich denke, dass die Bergheimpilger die-
Zur Sonderausgabe zur Einführung von Kardinal Woelki als Kölner Erzbischof
Danke vielmals für die gelungene Sonderausgabe! Ich finde, dass unser Erzbischof
Kardinal Woelki sich bis jetzt so verhalten
hat, wie unsere Kirche bzw. auch wir Gläubigen es brauchen. Schlicht und einfach, volksnah, mit Humor aber auch mit einem tiefen
Glauben! Sein Glaube ist transparent und natürlich, dass es ansteckend wirkt, zumindest
viele Menschen nachdenklich oder neugierig
macht! Es wird mit Sicherheit mehr Kircheneintritte und Taufen geben als Austritte! Ich
wünsche unserem Erzbischof Rainer Kardinal Woelki viel Kraft und Gottes Segen für
ANA MARIA PREUSSER, Köln
sein Wirken.
Nicht der erste aus Köln
Kirchenzeitung
für das Erzbistum Köln
Herausgeber: Der Diözesanadministrator des Erzbistums Köln
Chefredakteur: Robert Boecker
Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,
Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke
Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln,
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Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
ses Gebet bei ihrer Wahllfahrt sprechen. Wo
es herkommt, weiß ich auch nicht. Ich habe
dieses Gebet im Krieg bei jedem Abendgebet mit meiner Großmutter (in Leverkusen)
gebetet. Aus einem Gebetsheft meiner Großmutter habe ich mir dieses Gebet einmal herauskopiert. Unter dem Gebet steht: „Mit
kirchlicher Druckerlaubnis“ und No. 15 Verlag Vorfeld & Janssen, Kevelaer Rhld. Vielleicht hilft das bei der Suche nach der Herkunft des Gebetes.
MARGRET ANTWEILER, Leverkusen
„Haus des Herrn“ aufgelöst
Zu: „St. Laurentius soll verkauft werden“, in
Nr. 38/14, Seite 43
Denkmalschutz als Argument hin oder her:
Als Endergebnis steht die Auflösung eines
„Hauses des Herrn“, das heißt Zentrum und
Heimat der seit 90 Jahren bestehenden Pfarrgemeinde. Nach Fertigstellung 1962 wurde
der Baukomplex bezogen, der früher während des Dritten Reiches und Zweiten Weltkriegs nicht ausgeführt werden konnte.
Der Bau der Anlage besteht aus alten Ziegeln nach altrömischer und frühchristlicher
Tradition: Einladend das Atrium als Impluvium und Versammlungshof, Ort für liturgische Aktionen wie Palmsegnung und Osterfeuer etc.
Es gibt zwei Andachtsräume: 1. Die Kirche selbst in Geborgenheit bietender Proportion und 2. die kleine Reliquien- und Taufkapelle.
Die liturgisch durchdachte Konzeption unseres „St. Laurentius“-Ensembles
mit kostbarer Ausstattung an spätgotischen
Kunstwerken, wie auch zeitgenössischen Arbeiten, sucht ihresgleichen im Verhältnis zu
den später gestalteten Betonkirchen von bescheidener Spiritualität, die schon nach wenigen Jahrzehnten rostausblutend renovierungsbedürftig sind.
Die Entwidmung von „St. Laurentius“
wäre meiner Meinung nach ein Armutszeugnis an religiöser Überzeugung und an KunstKAREN-MARIA GEIGER, Köln
verständnis.
Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und
Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten.
Anzeigen: Klaus Boscanin
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KLEINANZEIGEN
BÜCHER
Unsterblich
Der Roman von Charlotte Roth
spielt in zwei Zeitsträngen. Er erzählt einerseits die Geschichte
von Alex, einer jungen Studentin,
die die Liebe auf den ersten Blick
unmittelbar nach dem Mauerfall
1989 erlebt. Andererseits geht es
um die Lebensgeschichte ihrer
Großmutter. Deren Geschichte
spannt einen Bogen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik
bis zum Beginn des Hitlerreiches.
Intensiv, berührend und bewegend
schildert die Autorin von den Träumen, Wünschen und Hoffnungen
einer jungen Frau und eines noch
jungen Jahrhunderts – geprägt von
Rückschlägen und erneutem Aufbruch. Ein wunderschönes, historisch korrekt erzähltes Buch: ideal
für den Urlaub für Menschen, die
fast 600 Seiten nicht erschrecken.
AB
Charlotte Roth, Als wir unsterblich waren.
Knaur Taschenbuch. ISBN 978-3-42651206-7. 575 Seiten, 9,99 Euro.
Mut zur verbeulten
Kirche
Es ist keine Gedankenspielerei
und nicht abwegig: Franz von Assisi ist nicht Papst geworden. Aber
der Papst aus Argentinien trägt
selbstbewusst diesen Namen. Das
mächtige Papstamt in Rom und
der arme Heilige aus Umbrien sind
näher zusammengerückt. Der erste
Jesuit auf der Kathedra des Petrus
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
orientiert sich am Bettelmönch aus
Assisi. Und er macht damit Ernst.
Das vorliegende Buch lässt Bruder
Franz – auch seine Schwester Klara – zu Papst Franziskus sprechen:
hoffnungsvoll und ermutigend. Es
ist, als ob Bündnispartner miteinander sprechen. Unter den vielen neuen Papstbüchern fällt diese
„Methode“ auf, um den Franziskus
auf dem Papstthron besser zu verstehen und wie sich schon im Anfang seines Pontifikates Veränderungen in der Kirche abzeichnen.
Hilfreich sind die vielen Anmerkungen aus der Medienwelt. EL
Niklaus Kuster / Martina Kreidler-Kos, Der
Mann der Armut, Franziskus – ein Name
wird Programm. Verlag Herder. ISBN 0783451-33481-6. 160 Seiten, 16,99 Euro.
Regensburg
Warum wird die eine Stadt zum
Weltkulturerbe erklärt und andere gehen leer aus? Nimmt man
das reich bebilderte Buch über Regensburg in die Hand, lernt man
die Antwort spielend. Der Band
nimmt den Betrachter mit auf eine
Entdeckungsreise durch das „mittelalterliche Wunder Deutschlands“. Es ist nicht nur der gotische
Dom, das Ostentor oder das alte
Rathaus, sondern auch das stolze
Zeichen einer alten Handelsmetropole: die steinere Brücke über die
Donau. Mit 330 Metern Länge die
mächtigste Flussbrücke Buropas
und bewundernswertes Bauwerk
der Romanik. Angesichts der vielen maroden Brücken in unserem
Land geradezu ein Wunderwerk.
St. Emmeram, das Schloss derer
von Thurn und Taxis, das Rutingerhaus oder die erhalten gebliebenen Haustürme der Altstadt: das
Regensburg ohne Bausünden verdient den Titel Weltkulturerbe. EL
Thomas Ferber / Peter Morsbach, Regensburg. Verlag Friedrich Pustet. ISBN 978-37917-2633-5. 64 Seiten, 12,95 Euro.
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
KULTUR
Eine Längswand in der Burgkapelle in Hocheppan zeigt Szenen aus dem Leben Jesu.
(Fotos: Läufer)
Knödelesserinnen und biblische Jungfrauen
Die vorgotischen Fresken in der Burgkapelle von Hocheppan
E
ine kunsthistorische Schatzkammer ersten Ranges ist in Südtirol zu finden. Inmitten von Weinbergen ist im Umfeld
Bozens in den efeubehangenen Ruinen der
Burg Hocheppan eine kleine unscheinbare
Kapelle erhalten geblieben. Wohl um 1200
von Graf Heinrich II. von Eppan gestiftet,
wird sie urkundlich 1269 erwähnt. Keine andere Kirche Mittel- oder Westeuropas kann
sich rühmen, das Ursprüngliche eines romanischen Kirchenraumes so gut bewahrt zu
haben. Alle vier Wände des kleinen flachgedeckten, dreiapsidialen Saalbaus sind bemalt. Ein unbekannt gebliebener Meister hat
so viele byzantinische Ausdrucksformen in
seine Fresken aufgenommen, dass es höchst-
wahrscheinlich das Werk eines direkt im Osten ausgebildeten Malers sein könnte.
Alle Fresken atmen die Strenge byzantinischer Malerei: Die starre, von Engeln flankierte Gottesmutter in der Mittelapsis erscheint wie eine Ikone. Links darunter die
klugen, rechts die törichten Jungfrauen in
modischen Gewändern ihrer Zeit. Welch
eine Umarmung der beiden werdenden Mütter im Bild der Heimsuchung. An den Langhauswänden finden sich Bildzonen aus dem
Leben Jesu, die wie eine Bilderbibel am Betrachter vorbeiziehen. Durch einen Wassereinbruch im 15. Jahrhundert sind einige Bilder beschädigt oder verblasst. Aber immer
noch ist auf dem Bild der Hochzeit zu Kana
Detail aus den Wandmalereien in der kleinen Kapelle: Eine der törichten Jungfrauen.
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
gut erkennbar, wie eine Frau einen „Knödel“ in den Mund steckt und ein Mann beim
Festessen eine Wurst verschlingt. Da haben
sich in die strenge orientalische Komposition volkstümliche, typisch tirolerische Details eingeschlichen.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war die
Kapelle bereits so baufällig, dass die Messe darin nicht mehr ohne Gefahr gefeiert
werden konnte. Später wurde sie sogar als
Stadel genutzt. Das Bildprogramm konnte
schließlich durch umfangreiche Restaurierungs- und Sicherungsarbeiten fast ganz gerettet werden. Hocheppan erstrahlt in neuem
Glanz. Der mühsame Aufstieg wird reich beERICH LÄUFER
lohnt.
Die unscheinbare Burgkapelle in Hocheppan.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19
MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
Leben mit Down-Syndrom
In „Unser ziemlich bestes Leben“ in der
ZDF-Reihe „37°“ erzählen Vicky, Yves
und Matthias von ihrem Leben mit dem
Down-Syndrom. Es sind Geschichten
vom Versuch, selbstständig zu leben.
ZDF, Di., 7. 10., 22.15 bis 23 Uhr
HÖRFUNK
Radio Vatikan
4. bis 17. Oktober
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de.
Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00
19.00 auf domradio.de.
Täglich Nachrichten. Sonntag Magazin (5. 10.)
und Menschen in der Zeit. Beate Rudolf – Menschenrechtlerin (12. 10.). Dienstag Radioakademie.
„Ehe und Familie“ – zur Bischofssynode im Vatikan. Täglich 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und
20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40
Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntags 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe.
Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45,
Samstag 6.15 Augenblick mal.
WDR 2
Sonntags 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit katholischen Autoren vom 6. bis 11. 10.
WDR 3
Samstags 18.05 Vesper. Sonntags 8.30 Lebenszeichen. Reif oder faul? Der Kompromiss (5. 10.).
Kinder verlangen nicht den Tod. Zur Diskussion
über aktive Sterbehilfe in Deutschland (12. 10.).
9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in
WDR 3. Choral und Ansprache.
Werktags
8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
Samstag, 4. Oktober
13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernssehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche St.
Katharina in Garching.
17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin.
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.
Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer.
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag.
Sonntag, 5. Oktober
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus St. Johannes in Neumarkt mit Pfarrer
Norbert Winner. Erntedankfest.
9.50 bis 11.25 Uhr, ARTE: Denkmäler der
Ewigkeit. Hagia Sophia.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und
EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem
Kölner Dom.
10 bis 10.45 Uhr, BR: Stationen. Von Mönchen
und Hunden. Leben am Großen Sankt Bernhard.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus
mit Papst Franziskus.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Frau Duda
liebt. Leben mit einem Pflegefall.
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.
Mein fremdes Kind – Wenn Müttern die Liebe fehlt.
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag.
WDR 4
Täglich 8.55 Kirche in WDR 4.
WDR 5
Sonntags 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits
von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Filialkirche Maria Trost
in Hannover-Ahlem. Es predigt Pastor Daniel (5.
10.). 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche
in WDR 5.
domradio.de
Mittwoch, 8. Oktober
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
Landleben - Lust oder Frust?
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes.
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Glück im
Chaos. Leben in einer großen Familie.
Donnerstag, 9. Oktober
17 bis 18.30 Uhr, MDR FS: 25 Jahre Freiheit
89. Friedensgebet, Leipziger Nikolaikirche.
Freitag, 10. Oktober
12.15 bis 13 Uhr, 3sat: Die Spielmänner Gottes. Franziskaner in Bayern.
Samstag, 11. Oktober
13.25 bis 13.30 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus
der Pfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg.
15.30 bis 18 Uhr, EWTN: Heilige Messe aus
Kapharnaum im Heiligen Land Vaticano.
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag.
Sonntag, 12. Oktober
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und
EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem
Kölner Dom.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus
mit Papst Franziskus.
14 bis 14.15 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land
der Bayern. Himmlische Blicke auf weiß-blaue
Glaubensschätze. Schwaben.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
8 Uhr, Pater Jörg Datscher SJ Gedanken
zum Tagesevangelium.
Gottesdienste
Weltweit
Indien – Zwischen Tradition und Moderne
(Mo., 13. 10., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Werktags 6.35 Morgenandacht. Mit Pfarrer Paul
Deselaers (ab 13. 10.). Sonntags 6.10 Geistliche
Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Miteinander für
Europa. Was Wagnis geistlicher Ökumene (5. 10.);
Zwischen Abgrund, Abendmahl und Absolution.
Kirche im fiktionalen Fernsehprogramm (12. 10.).
10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche
St. Joseph in München. Es predigt Pfarrer Markus
Gottswinter (12. 10.). Montags bis Freitags 9.35
Tag für Tag. Mittwochs 20.10 Aus Religion und
Gesellschaft.
Sonntag, 5. Oktober, 10 Uhr: Kapitelsamt
aus dem Kölner Dom.
Sonntag, 12. Oktober, 10 Uhr: Kapitelsamt
aus dem Kölner Dom.
16. bis 17. Oktober: 100 Jahre SchönstattBewegung. Davon im Internet unter www.
domradio.de:
Donnerstag, 16. Oktober, 17 Uhr: Pontifikalamt.
Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr: Nacht der Jugend – Vigilfeier.
Werktags 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de.
Südwest-Rundfunk 2
Tagesevangelium
Samstags 19.05 Geistliche Musik. Sonntags 7.55
Lied zum Sonntag. Erfreu Dich Himmel, GL 467
(5. 10.). 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Hinduismus
in Deutschland (5. 10.). Werktags 7.57 Wort zum
Tag.
Von Montag, 6., bis Samstag, 11. Oktober, 8 Uhr, sprechen Pater Elmar Busse
von der Schönstatt-Bewegung und von
Montag, 13., bis Samstag, 18. Oktober,
Wie geht aktiver Herbsturlaub mit Kindern?
Reporter Tobias Fricke ist in der Ferienregion Hohe Salve gewesen und beschäftigt sich
mit dem Thema „Die Kunst der Motivation
– mit Kindern wandern gehen“ (Fr., 10. 10.,
10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Deutschlandfunk
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Beratung
Heidi Ruster von der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Bonn spricht
über „Liebeskummer – er geht auch wieder
vorbei“ (9. 10.). Eine Woche später geht es
um die „Qual der Wahl – Warum entscheiden so schwer ist“ (Do., 9. 10. und 16. 10.,
10 bis 12 sowie 20 bis 22 Uhr).
Reisen
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
MEDIEN
Reliquie der Dornenkrone
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
15.25 bis 16.50 Uhr, ARTE: Denkmäler der
Ewigkeit. Hagia Sophia.
15.30 bis 16.15 Uhr, BR: Dorfgeschichten.
Klosterdorf Speinshart.
Ende der 1970er-Jahre war von der barocken
Pracht der Kirche und dem einzigartigen Klosterdorf nicht mehr viel zu sehen. Aber Speinsharts Erfolgsgeschichte begann vor 30 Jahren,
als sich die Klosterdorfbewohner an den Kraftakt der Dorferneuerung wagten.
16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Geprügelte
Kinder – „Ich hatte nur Angst, dass es wieder
Schläge gibt“.
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.
Eltern am Rande der Verzweiflung. Wenn das
Baby ständig schreit.
22.30 bis 23.30 Uhr, EWTN: live Rosenkranzgebet aus Fatima, Portugal.
Montag, 13. Oktober
11 bis 13 Uhr, EWTN: live Messe aus Fatima,
Portugal.
Mittwoch, 15. Oktober
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
Kinder: Wo bleibt der Nachwuchs?
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes.
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin.
Donnerstag, 16. Oktober
6.30 bis 6.40 Uhr, BR: Unterwegs mit . . . einem katholischen Priester.
17 bis 19 Uhr, EWTN: 100 Jahre SchönstattBewegung – Willkommensfeier und Pontifikalamt.
23.05 bis 23.35 Uhr, MDR FS: Der Papstmaler
Michael Triegel.
Freitag, 17. Oktober
12 bis 12.30 Uhr, 3sat: Und plötzlich bist du
raus. Wenn Männer Rentner werden.
12.30 bis 13 Uhr, 3sat: Im Strudel der Armut.
19 bis 21 Uhr, EWTN: Vigilfeier der Jugend
aus Schönstatt.
Dukas, Moussorgski und Saint-Saëns
Das Orchestre Philharmonique de Radio
France interpretiert gemeinsam mit dem
Stargeiger Renaud Capucon von Paul Dukas
„Zauberlehrling“, Modest Moussorgski „Bil-
der einer Ausstellung“ und eine Interpretation des 3. Violinkonzerts von Camille SaintSaëns.
ARTE, So., 12. 10., 18.30 bis 19.15 Uhr
Über dem Eingang der Sainte-Chapelle halten Engel bildlich
die Dornenkrone Christi.
(Foto: Ras)
Anlässlich des 800. Geburtstags des Heiligen Ludwigs, König und Heiliger in einer Person, widmet sich die Dokumentation
„Ludwig der Heilige im Lichte der SainteChapelle“ der Geschichte dieses außergewöhnlichen französischen Herrschers und
der von ihm 1241 errichteten Sainte-Chapelle, einem architektonischen Meisterwerk
gotischer Baukunst, die besondere Reliquien aller Art beherbergt – wie die aus Rom
gesandte Dornenkrone. Wie kein anderer zuvor sah sich Ludwig IX. schon zu Lebenszeiten in unmittelbarer Nachfolge Davids,
Salomons, Moses und Arons, als König und
Priester zugleich.
ARTE, So., 12. 10., 17.35 bis 18.30 Uhr
Flüchtlingsnot auf Lampedusa bleibt aktuell
In der Nacht zum 4. Oktober 2013 kenterte vor der Küste der kleinen italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit über 540 Flüchtlingen auf dem
Weg von Afrika nach Europa. Mehr als 380 ertranken. Noch nie zuvor
starben so viele Flüchtlinge auf einem Boot. Papst Franziskus sprach aus,
was Millionen erschütterter Menschen dachten: „Es ist eine Schande.“
Der Film „Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall“ ist ein erschütterndes Dokument für das Leiden von Menschen, das nicht im Fokus
des Nachrichtengeschäfts steht. Und ein erschütternder Beleg dafür, mit
wie viel Zynismus die Europäische Union ihre Abschottungspolitik betreibt. Doch immerhin: Seit jener Nacht hat ein Umdenken stattgefunden.
Flüchtlinge werden inzwischen gerettet, wenn sie unterzugehen drohen.
Aber noch immer sterben Menschen auf der abenteuerlichen Überfahrt.
ARD, Mo., 6. 10., 22.45 bis 23.30 Uhr
Projekt Hühnerhof und die Verbrauchermacht
Dirk Steffens, ZDF-Wissenschaftsmoderator und Tierschützer, nimmt sich in
„Projekt Hühnerhof“ ein Lieblingsprodukt auf dem Speiseplan der Deutschen
vor: Hühnchen. Die Geflügelindustrie liefert nicht nur immer mehr, sondern
auch immer billigeres Hühnerfleisch. Dirk Steffens geht den Dumpingpreisen auf den Grund. Wie läuft die Fleischproduktion in deutschen Ställen? Was
kostet industrielle Turbomast, und warum ist Freilandhaltung zirka sieben Mal
so teuer? Und was bedeutet das eine und das andere für das Leben der Tiere?
Er gewinnt eine Familie mit drei kleinen Kindern für einen Selbstversuch.
Mithilfe eines erfahrenen Hühnerhalters soll sie Hühner im eigenen Garten
mästen – und am Ende schlachten und essen. Was verändert sich?
ZDF, Di., 7. 10., 20.15 bis 21 Uhr
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
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KLEINANZEIGEN
22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
ERZÄHLUNG
D
er Wald oberhalb der Rebstöcke scheint
in Flammen zu stehen. Rotgolden lodert er zum Himmel auf, der sich angesichts dieser Farborgie nur ein zartes,
durchsichtiges Blau gestattet.
Schon neigt sich der Tag, liegen die
Hohlwege in tiefem Schatten. Doch die
Wärme, die der hier allgegenwärtige Löß
gespeichert hat, lässt uns trotz sinkender
Sonne nicht frösteln.
Seit Stunden wandern wir durch gesegnetes Land. Obst- und Rebkulturen bestimmen das Bild. Die Luft ist noch immer
warm; es riecht nach Fallobst, Erde und gärendem Most.
Während wir uns langsam auf den Heimweg machen, zieht leichter Nebel von der
Rheinebene auf. Die Farben verblassen, die
letzte Glut erlischt.
Unser Weg führt an einem Weingut vorbei, dessen Besitzer auch eine kleine Besenwirtschaft betreiben. Der Hof liegt sehr
verschwiegen, abseits der großen Touristenströme. Was der Atmosphäre nur zugute
kommt. Anheimelnd privat geht es hier zu.
Es gibt keine Auswahl an Gerichten, keine
Speisekarte, und doch fühlen wir uns gut
aufgehoben.
Wein vom eigenen Rebstock und im
Holzofen gebackenes Fladenbrot bekommen wir hier vorgesetzt. Beides mundet
hervorragend. Von der jungen Winzerin erfahren wir, dass Dinnele – dieser mit verschiedenen Zutaten belegte schlichte Brotteig – eine bäuerliche Spezialität ist, die
im gesamten alemannischen Sprachraum
anzutreffen ist. Bei schmalem Geldbeutel oder auch aus Zeitmangel wurde das
Dinnele lediglich mit grobem Salz bestreut, was dem guten Geschmack keinen
Abbruch tat.
Später gesellt sich auch ihr Schwiegervater zu uns, an der Hand den jüngsten Enkel, einen hübschen dunkeläugigen Buben,
der sich die Zeit bis zum Zu-Bett-Gehen
offensichtlich mit der Begutachtung der
Hausgäste vertreibt.
Bei flackerndem Kerzenlicht kommen
wir mehr und mehr ins Erzählen. Eine ungemein behagliche, vertraute Stimmung
breitet sich aus. Mein Blick gleitet über das
dunkle Gebälk des Weinkellers. Ich atme
seine Vergangenheit, seine Geschichte,
verliere mich darin und werde so fast Zeit
und Raum enthoben.
Vielleicht ist es ja auch nur der Wein,
dieser sehr gehaltvolle Spätburgunder, der
mich in diese Stimmung versetzt. Vielleicht auch die angenehm leise Stimme des
alten Winzers, der bedächtig und nie wichtigtuerisch aus seinem Leben berichtet. Er
ist an die achtzig; die Hand, die das Weinglas umspielt, wirkt hart und schwielig
und doch voller Sensibilität. Wir hören von
Missernten und Hagelschlag, von den Mühen im Weinberg, aber auch von der Freude
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
und Dankbarkeit, wenn ein Jahrgang alle
Erwartungen übertraf.
Seine Augen sind dunkel wie die seines
Enkels und als er jetzt lächelnd in die Runde blickt, zeigen sie auch denselben Glanz:
„ER hat mir voll eingeschenkt“, sein
knochiger Finger zeigt in die Höh‘, „der da
oben...!“
Wir lauschen seinen Worten hinterher.
Und ich bin mir bewusst: Auch uns hat
Gott an diesem Tag voll eingeschenkt.
RENATE DOPATKA
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23
BERICHT
N
icht etwa ein Wunder oder gar eine
Marienerscheinung sind der Ursprung des Marienwallfahrtsortes
Schönstatt-Vallendar bei Koblenz.
Ein unscheinbares mit Efeu beranktes Kapellchen, das bei Weitem nicht in der
Lage ist, die fast täglichen Pilgerscharen aufzunehmen, ist der Gnadenort und Ausgangspunkt der international verbreiteten Schönstatt-Bewegung. Im Innern des Kapellchens
trifft man auf das Bild der „Dreimal wunderbaren Mutter“, die hier verehrt wird und zu
einer Art Erkennungszeichen Schönstatts geworden ist.
Wo alles begann
Die Geschichte dieses Wallfahrtsortes und
der Schönstatt-Bewegung begann hier vor
genau 100 Jahren am 18. Oktober 1914. Es
war ein „kühner Plan“, den der junge Pallottinerpater Josef Kentenich seinen Schülern
an diesem Tag unterbreitete. Der in Gymnich
bei Köln geborene Priester war Spiritual des
Pallottiner-Studienheims in Schönstatt. Mit
seinen Schülern gehörte er einer marianischen Kongregation an, die sich in einer benachbarten dem heiligen Michael geweihten
Friedhofskapelle einen Versammlungsraum
eingerichtet hatten.
Bereits während einer schwierigen Kinder- und Jugendzeit – er war das uneheliche
Kind einer Magd – hatte sich Josef der Führung der Gottesmutter anvertraut. Später sagte er rückblickend: „Meine Erziehung war
das Werk der Gottesmutter.“ Dass Maria jede
Situation ihres Lebens aus dem Glauben heraus gemeistert hat, war für den jungen Josef
INFO
Die Schönstatt-Bewegung feiert ihre
Gründung vier Tage lang vom 16. bis
19. Oktober – an dem Ort und Tag, an
dem vor 100 Jahren alles begonnen
hat. Die von dem in Gymnich geborenen Pater Josef Kentenich (1885–
1968) gegründete Bewegung ist heute
in über 110 Ländern verbreitet. Weltweit
gibt es etwa 200 Schönstatt-Zentren
mit dem „Schönstatt-Heiligtum“, einer
originalgetreuen
Nachbildung
des
Ur-Ueiligtums in Schönstatt-Vallendar.
Es gibt weltweit 27 Schulen, in denen
seine Pädagogik angewandt wird, sowie
eine Naturwissenschaftliche-Technische
Universität. Die Bewegung besteht neben
einer Wallfahrtsbewegung zurzeit aus
etwa 25 unabhängigen Priester- und
Laiengemeinschaften, die zusammen eine
geistliche Familie bilden.
KL
➔ www.schoenstatt.org
Das Gnadenbild der „Dreimal wunderbaren Mutter“ im Ur-Heiligtum.
Der kühne Plan des Josef Kentenich
Vor 100 Jahren wurde die Schönstatt-Bewegung gegründet
Vorbild und Herausforderung. Das war sein
Weg. Immer öfter stellte er sich die Frage:
„Warum sollte Maria den Menschen nicht zu
einem gottgewollten Leben erziehen können,
wenn sie fast 30 Jahre ihren göttlichen Sohn
hatte erziehen können?“
Nach langem Ringen gelangte Pater Kentenich zur Überzeugung, dass Gott durch die
bewusste Mitwirkung von Menschen die Michaelskapelle zur Gnadenstätte Mariens machen wollte. Durch Gebet, Opfer und Streben
nach Heiligkeit soll die Gottesmutter veranlasst werden, diese Kapelle zu einem Gnadenort werden zu lassen.
Derjenige, der dieses Bündnis schließt,
erklärt sich bereit, sich nach Kräften für die
Sache Gottes einzusetzen. Maria soll helfen,
damit christliches Leben im Alltag gelingt.
Das geschieht in der Regel unerkannt, wie
jene Professorin, die in der Gentechnik arbeitet und verantwortlich Forschung betreibt,
oder jener Winzer am Kaiserstuhl, der seit
über 30 Jahren ökologischen Weinbau beSIEGBERT KLEIN
treibt.
Einsatz für die Kirche
Nach dem Willen Kentenichs soll ein neuer marianischer Mensch Gestalt annehmen.
Nicht das Besondere ist dessen Kennzeichen,
sondern das unscheinbar Normale. Inmitten
der Welt soll das Ideal christlicher Vollkommenheit gelebt werden. Kurz nach Ausbruch
des Ersten Weltkrieges legte Kentenich dies
seinen Schülern auseinander. Am besagten
18. Oktober schloss er mit der Gottesmutter ein sogenanntes Liebesbündnis, das heute als Gründungsurkunde der Schönstatt-Bewegung bezeichnet wird. Einige seiner Schüler schlossen sich ihm an. In dieser Weihe an
Maria wird diese nicht um Hilfe und Schutz
angefleht, sondern sie soll Mutter und Erzieherin sein.
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Das sogenannte Ur-Heiligtum in Schönstatt. Hier nahm vor
100 Jahren alles seinen Lauf.
(Fotos: Klein)
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
Ausgabe 40-41_2014_Ausgabe 25_2014 25.09.14 09:58 Seite 40
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I 3. Oktober 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Aufwendige Sanierung beendet
NEUSS, DORMAGEN UND
GREVENBROICH:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
St. Peter von Ruß befreit und mit neuer Beleuchtung
ROMMERSKIRCHEN. Die Monate der Improvisation mit den Gottesdiensten im Pfarrzentrum haben ein Ende: St. Peter erstrahlt im
neuen Glanz. Gleich nach dem Patronatsfest im
Juni hatte die aufwendigste Sanierung der Kirche während der Amtszeit von Dechant Monsignore Franz Josef Freericks, dem leitenden Pfarrer im Seelsorgebereich „Gilbach“, begonnen.
Und Freericks wirkt immerhin schon 23 Jahre
in und um Rommerskirchen. Nötig geworden
war unter anderem ein komplett neuer Innenanstrich, dem eine gründliche Säuberung vorangegangen ist. Kerzenruß und Heizungswärme
hatten nach einigen Jahrzehnten unübersehbare Spuren an den Wänden und in den Nischen
hinterlassen. Danach wurde die Beleuchtung
teilweise auf LED-Technik umgerüstet. „Es war
viel zu dunkel“, erklärt Freericks die Maßnahme. Neu ist auch, dass der bislang an den Seitenwänden angebrachte Kreuzweg jetzt an den
Säulen hängt. Eine Mariä Himmelfahrt darstellende Statue ist dagegen
nicht mehr in der Kirche
zu sehen: Sie hat ihren
neuen Standort im Eingangsbereich des Pfarrgartens. Auch zwei Fahnenkästen sind entfernt
worden und stehen nun
im Gemeindesaal. „Einige größere Spenden anlässlich von Beerdigungen haben zur Finanzierung des Projekts maßDie St.-Peter-Kirche in Rommerskirchen wurde einer umfassenden Sanierung unter- geblich beigetragen“, so
zogen.
(Foto: ZIM) Freericks.
ZIM
Das Ziel heißt Gott
Wallfahrtszeit im Kreisdekanat beendet
KREISDEKANAT. Die Wallfahrtszeit hat im
Kreisdekanat Neuss viele Impulse vermittelt
und noch mehr Menschen in Bewegung gebracht. Diese Bilanz zog Kreisdechant Monsignore Guido Assmann zum Abschluss der Pilgersaison an Rhein, Erft und Gilbach. Begonnen hatte die Wallfahrtszeit mit dem „Gang
zum Antonius“ in Schlicherum, nun endete sie „beim Cornelius“ in Selikum. Mit rund
4000 Teilnehmern verzeichnete die Niederdonker Oktav in Büderich die größte Beteiligung.
Rund 1500 Pilger zog die Mariä-Geburtsoktav
in Noithausen an. Auch in Knechtsteden, Nie-
venheim und Gohr sowie bei der großen Quirinus-Oktav in Neuss war die Beteiligung groß.
Einen besonderen Akzent setzte die Dormagener Gemeinde St. Michael, die sich mit über
200 Menschen auf den Jakobsweg nach Zons
begab. „Unser Kreisdekanat ist reich an alten
Wallfahrtsorten. Jede Zeit muss aber ihre eigene Ausdrucksweise des Glaubens finden, sonst
wären wir nur Kopien unserer Vorfahren”, so
Assmann. Er sei überzeugt, „dass Menschen
spüren, dass Bewegung zum Leben gehört und
gut tut. Wallfahren heißt auch, sich auf ein Ziel
hinzubewegen, nämlich auf Gott”.
ZIM
Mit der Selikumer Oktav endete die Wallfahrtszeit 2014 im Kreisdekanat Neuss vor zahlreichen Gläubigen.
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
NEUSS. Ihr neues Programm vorgelegt
haben die Katholiken aus Wirtschaft und
Verwaltung im KKV Novesia. Am Donnerstag, 16. Oktober, beginnt um 18 Uhr
der nächste „KKV-Treff“ im Haus der
Bürgergesellschaft an der Mühlenstraße. Der aus Neuss stammende Kölner
Stadt- und Domdechant Monsignore Robert Kleine spricht über das Thema „Verändert sich die Weltsicht der Kirche unter Papst Franziskus?“. Ein Einkehrtag mit
Pfarrer Jochen Koenig im Seniorenzentrum „Haus Nordpark“ in Weißenberg ist
am Donnerstag, 27. November, ab 10 Uhr
vorgesehen. Nähere Informationen unter
Telefon (0 21 31) 4 38 00.
ZONS. „Orgelvesper“ heißt eine Veranstaltungsreihe in der Kirche St. Martinus, in der Musik quer durch die Epochen erklingt. Pfarrer Bastian Graeber
und Kantor Horst Herbertz sind für das
Programm verantwortlich. Die Orgelvespern beginnen jeweils sonntags um
16 Uhr. Nächste Termine: 12. Oktober
und 21. Dezember.
OEKOVEN. Ihr 50-jähriges Bestehen begeht die Frauengemeinschaft (kfd) St.
Briktius am Freitag, 10. Oktober. Um 17
Uhr feiert sie einen Gottesdienst in der
Kirche, danach beginnt eine Feierstunde im benachbarten Jugendheim. Für die
musikalische Umrahmung sorgt der Chor
„Celebration“.
VORST. Eine schlesische Rosenkranzandacht findet am Montag, 13. Oktober, in
der Vorster Antoniuskapelle statt. Die Gestaltung übernimmt Pfarrer i. R. Johannes
Istel. Beginn ist um 17 Uhr.
LANGWADEN. Zu seinem 50-jährigen
Bestehen richtet der Verein „Freunde
des Klosters Langwaden“ in der Zeit
vom 18. bis zum 22. Juni 2015 eine Jubiläumsfahrt „Auf den Spuren der Zisterzienser in Ostdeutschland“ aus, bei der
ehemalige Klöster, aber auch bestehende Abteien besucht werden. Neben
den Frauen-Abteien St. Marienthal und
St. Marienstern werden die Teilnehmer
einen Abstecher in das Langwadener
Mutterkloster Osek in Böhmen unternehmen. Nähere Informationen gibt es
unter Telefon (0 21 31) 3 86 25 84.
(Foto: ZIM)
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
DÜSSELDORF:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
Wallfahrtswoche
BENRATH. Die 337. Wallfahrtswoche
zur Schwarzen Muttergottes von Benrath wird am Sonntag, 5. Oktober, um 17
Uhr in der Pfarrkirche St. Cäcilia mit einem kirchenmusikalisch besonders gestalteten Marienlob eröffnet. Am Sonntag, 12. Oktober, schließt die Oktav mit
der Lichterprozession um den Spiegelweiher von Schloss Benrath. Um 18.30
Uhr beginnt die Feier am Schloss mit
der Predigt von Erzbischof em. Kardinal
Joachim Meisner. Das Festprogramm
der gesamten Woche liegt in der Kirche aus. Weitere Informationen dazu
gibt es im Internet.
STO
➔ www.gemeinden.erzbistum-koeln.de/katholiken-benrath-urdenbach
ALTSTADT. Jürgen Schäfer, langjähriges
Kirchenvorstandsmitglied an St. Lambertus, erhielt die päpstliche Auszeichnung
„pro ecclesia et pontifice“. Die Urkunde
überreichte der Stadtdechant und Lambertus-Pfarrer Monsignore Rolf Steinhäuser. 33 Jahre lang hatte sich Jürgen
Schäfer im Kirchenvorstand engagiert.
„Er hat in dieser Aufgabe die schwierigen Fusionen unserer Altstadtpfarren hilfreich begleitet“, so Monsignore Steinhäuser. „Besondere Verdienste hat er
sich im Bau- und Mietausschuss unserer
Pfarre erworben.“ Aktuell arbeitet Schäfer als kooptiertes Mitglied des Personalausschusses mit.
FLINGERN/DÜSSELTAL. Gaben, die zum
Erntedankfest in der Liebfrauenkirche an
der Degerstraße am Samstag, 4. Oktober, und in St. Paulus am Paulusplatz am
Sonntag, 5. Oktober, in den Altarraum gestellt werden, werden anschließend im
Laden der katholischen Stadtteilinitiative „Flingern mobil“ an der Ackerstraße
verwendet. Die Gemeinde lädt dazu ein,
Konserven, Zucker, Speiseöl, Mehl, Salz,
Nudeln, Reis oder Schokolade zu spenden. Wegen der hygienischen Vorschriften sollten alle Lebensmittel originalverpackt sein.
HEERDT. Christoph Ritter bestreitet das
„Heerdter Orgelkonzert“ am Sonntag,
5. Oktober. Ab 18 Uhr spielt er in St. Benediktus am Nikolaus-Knopp-Platz.
Macht Glaube glücklich?
Rege Diskussion mit Professor Dr, Peter Schallenberg
DÜSSELDORF. Mit der Frage nach dem
Glück, ob Glaube glücklich macht oder aus der
Perspektive Gottes vorgesehen ist, beschäftigte
sich Monsignore Professor Dr. Peter Schallenberg im Rahmen der TOP-Veranstaltungsreihe
des ASG-Bildungsforums. Zu dem Thema hatte
der Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie
und Ethik an der Theologischen Fakultät in Paderborn und Direktor der Katholisch-Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach im März das Buch „Lässt Gott scheitern?“
veröffentlicht. Die TOP-Veranstaltung im Pfarrzentrum Heilige Familie in Stockum fand in
Kooperation mit der Kirchenzeitung statt.
In seinem Vortrag schilderte Monsignore
Schallenberg, dass das Christentum eine bestimmte Vorstellung vom Glück habe, dargestellt in den Bildern vollkommener Liebe im
Paradies und der Liebe zwischen Menschen
und der Gemeinschaft untereinander. „Dieses
Glück zerbricht beim Zweifel an der Liebe Gottes und unter den Menschen“, so der Professor. Durch Gesetze sei versucht worden, „dieses zerbrochene Glück einigermaßen wieder
in Ordnung zu bringen, aber letztlich kann das
Gesetz zwar einen Brudermord von Kain an
Abel unter Strafe stellen, nicht aber den Kain
Monsignore Professor Dr. Peter Schallenberg. (Foto: KL)
zwingen, Abel zu lieben“. Der Glaube gebe den
Christen die Chance, diese Lücke zu schließen.
„Er ermöglicht uns, uns allmählich auf das ewige Paradies vorzubereiten, auf freie zuvorkommende Liebe ohne gesetzlichen Zwang“, so der
Referent. Dem Vortrag folgte eine rege Diskussion.
RM
Psalmkantate zum Geburtstag
Kirchenmusiker Reinhard Kluth bei der Uraufführung
FLINGERN. Uraufführung in der LiebfrauenKirche: Zum ersten Mal war im Rahmen des
Vorabend-Gottesdienstes die neue Psalmkantate von Reinhard Kluth öffentlich zu hören.
Sie ist das Ergebnis des Komponistenstipendiums für geistliche Musik, das das Kulturamt
der Stadt Düsseldorf Kluth 2013 zur Verfügung
gestellt hat. Der langjährig in Düsseldorf tätige
Kirchenmusiker hatte das Werk für vierstim-
migen Chor, Bläser und Solo-Stimmen ausgelegt und es Dechant Joachim Decker zu dessen
25-jährigem Priesterjubiläum gewidmet. Weil
Decker durch einen anderen Termin verhindert
war, nahm seine Mutter Renate symbolisch die
Partitur aus den Händen von Reinhard Kluth
entgegen. Der Komponist spielte bei der Uraufführung selbst die Orgel; der Cäcilienchor der
Katholischen Kirche Flingern/Düsseltal unter
der Leitung von Christof
Krippendorf, das Bläserensemble Silver Breath
unter Christoph Gängel
und die Solistin Daniela Bosenius wirkten mit.
Bewusst wurde immer
wieder die Gemeinde mit
einbezogen: Die Psalmkantate enthält auch aus
dem Gotteslob bekannte
Melodien. Die Mitwirkenden und Pfarrer Dr.
Ansgar Steinke hatten
sichtliche Freude an der
Reinhard Kluth (links) und Christof Krippendorf, Kirchenmusiker in Flingern/Düsseltal, besonderen Premiere.
in dessen Bereich die Uraufführung stattfand.
(Foto: RM)
RM
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Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Struktur im Chaos geben
HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM:
Ronald Morschheuser,
Guido Boes neuer ehrenamtlicher Notfallseelsorger
LANGENFELD/KREIS METTMANN. Guido Boes aus der Gemeinde St. Josef und Martin ist als Notfallseelsorger im Erzbistum Köln
beauftragt worden. Der 51-jährige Unternehmer nimmt die Tätigkeit ehrenamtlich wahr.
Seit seinem 18. Lebensjahr gehört er dem Malteser Hilfsdienst (MHD) an. In Jugendjahren
war er Messdiener, vertrat Küster und Organisten und ist heute Mitglied im Kirchenvorstand.
„Nach dem Ende des aktiven Dienstes bei den
Maltesern wollte ich mich weiter in diesem Bereich engagieren“, sagt er. Deshalb ließ er sich
in zwei Jahren Akademie-Studiums als psychologischer Berater ausbilden und von den Maltesern in psychosozialer Notfallversorgung schulen. Auch an Fortbildungsangeboten der katholischen Kirche wie etwa zu VerabschiedungsRitualen nahm er teil.
Jetzt ist Boes einer von zehn Ehrenamtlichen, die den Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Mettmann, den evangelischen Pfarrer Jürgen Draht, unterstützen. Wenn sie Bereitschaftsdienst haben – Guido Boes ist meist am
Wochenende im Einsatz – melden sie sich bei
der Kreis-Leitstelle der Feuerwehr an und werden von dieser bei entsprechenden Notlagen angefordert – rund um die Uhr. „Unsere Aufgabe ist es, Bewältigungs-Ressourcen, die jeder in
sich trägt, zu aktivieren und durch den Notfall
erschütterten Menschen zu helfen, wieder ak-
Fax (0 21 73) 96 79 98
METTMANN, RATINGEN:
Maximilian Moll,
Telefon (02 02) 96 31 19 49
LANGENFELD/HOCHDAHL. Seit Jahren
gibt es in der Gemeinde St. Josef und
Martin Tiersegnungen zum Festtag des
heiligen Franziskus. Am Samstag, 4. Oktober, schließt sie sich an die 17-Uhr-Messe in St. Gerhard, Gieslenberg, an. In der
Hochdahler Franziskus-Gemeinde werden am Sonntag, 5. Oktober, Haustiere in
der Messe gesegnet, die um 11.15 Uhr in
der Kirche Heilig Geist an der Brechtstraße beginnt.
Guido Boes wurde als
Notfallseelsorger beauftragt.
neuer
ehrenamtlicher
(Foto: Privat)
tiv und handlungsbereit für ihr Leben zu werden“, berichtet Boes. „Häufig gibt schon unsere
Anwesenheit Struktur im Chaos vor, an der sich
Hilfsbedürftige neu orientieren und ausrichten können.“ Nach ersten Berührungsängsten seien die Menschen oft „sehr dankbar dafür, dass sich jemand getreu unserem Motto ‚da
sein, nah sein’ um sie kümmert“. Boes wirbt um
noch mehr ehrenamtliche Helfer. Für nähere Informationen steht er unter Telefon (0 21 73)
27 01 60 bereit.
RM
Von der Freude des Evangeliums
Glaubensforum-Reihe beginnt wieder im Oktober
RATINGEN-WEST. „Freude ist mehr als Tanzen und Feiern“, sagt Pfarrer Ludwin Seiwert,
der seit 25 Jahren das Glaubensforum leitet.
Mit dem Thema „Von der Freude des Evangeliums“, das an das apostolische Schreiben
von Papst Franziskus angelehnt ist, wird man
sich insgesamt neun Abende beschäftigen. Dabei werden auch Aspekte wie „Freuen sich die
Muslime über die Geburt Jesu?“, „Ein Haus
voll Glorie oder eine verbeulte Kirche“ oder
„Paulus im Gefängnis, trotz allem Boschafter
der Freude“ behandelt. „Für das Glaubensforum wird kein theologisches Fachwissen vorausgesetzt“, betont Seiwert. Die Vortrags- und
Diskussionsabende finden mit Ausnahme vom
13. April an jedem ersten Montag im Monat um
20 Uhr im Pfarrsaal von Heilig Geist statt. Erster Termin ist der 6. Oktober. Ergänzt werden
die Abende durch einen Bibeltag am Samstag,
17. Januar. Dort setzen sich die Teilnehmer unter dem Motto „Man kann nicht immer Halleluja singen“ mit den Psalmen auseinander. Das
Gesamtprogramm des Glaubensforums mit al-
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
HAAN. Jeden Samstagmorgen wird um
11 Uhr eine ökumenische Andacht in der
evangelischen Kirche an der Kaiserstraße gefeiert, zu der die Gemeinde St. Chrysanthus und Daria eingeladen ist. Ab sofort wird diese Andacht wegen der weltpolitischen Lage als Friedensgebet geführt. „Wir denken, dass es ein wichtiges
Anliegen aller Christen ist, für den Frieden zu beten“, so Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt.
NEVIGES. Die Diözesanwallfahrt der Katholischen
Arbeitnehmer-Bewegung
(KAB) im Erzbistum Köln am Freitag, 3.
Oktober, steht in diesem Jahr unter dem
Motto „Wir sind berufen, in den Armen
den leidenden Christus zu erkennen und
ihm nahe zu sein …“. Die Messe beginnt
um 11 Uhr im Mariendom. Zelebrant und
Prediger ist der Arbeiterpriester Albert
Koolen aus Krefeld. Musikalisch begleitet
wird der Gottesdienst durch den Cäcilienchor St. Maximin aus Wülfrath.
METTMANN. Ein Glaubensgespräch zum
Thema „Augen, die geweint haben, sehen anders! – Die Trauer als Weg“ führt
am Mittwoch, 8. Oktober, Kaplan Torsten Hohmann im Anschluss an die 9-UhrMesse in St. Lambertus. Er spricht im
Pfarrheim zu Gedanken von Bernhard von
Clairvaux über den Umgang mit Trauer.
Pfarrer Ludwin Seiwert leitet das Glaubensforum. (Foto: MM)
len Terminen und Themen bis zum Sommer
2015 ist im Pfarrbüro der Heilig-Geist-Kirche
erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet.
MM
➔ www.heiliggeist-ratingen.de
LINTORF. Eine Wallfahrt nach Wietmarschen bietet die Frauengemeinschaft
(kfd) am Mittwoch, 15. Oktober, an. Abfahrt ist um 8 Uhr am Parkplatz von St. Johannes. Um 10 Uhr wird die Pilgermesse
in St. Johannes in Wietmarschen gefeiert
und danach die Kirche besichtigt. Im Anschluss folgt ein gemeinsames Mittagessen und eine Pilgerandacht. Karten gibt
es im Pfarrbüro nach der Frauenmesse.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
AUS DEM ERZBISTUM
REMSCHEID UND SOLINGEN:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
WUPPERTAL: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
SOLINGEN. Das Erzbistum Köln bietet
eine Ausbildung zum nebenberuflichen
Kirchenmusiker an. Informationen dazu
gibt es bei Regionalkantor Michael
Schruff unter Telefon (02 12) 65 22 31
oder im Generalvikariat bei Michael
Koll, Referent für Kirchenmusik, unter
Telefon (02 21) 16 42-11 66 sowie im Internet:
➔ www.kirchenmusik-im-erzbistum-koeln.de
OHLIGS. Die Caritas-Suchtberatung ist
jetzt in der Ahrstraße 9 zu finden. Sie
ist von der Goerdelerstraße 55 in neue
Räumlichkeiten in das Caritas-Zentrum Ahrstraße 9 gezogen. Die Beratungsstelle ist unter Telefon (02 12)
23 13 49 30 zu erreichen.
BARMEN. Das Buch „Philothea“ von
Franz Sales ist Thema beim Treffen der
Gemeinschaft Christlichen Lebens am
Dienstag, 7. Oktober. Pfarrer Malwin
März hält dazu ein Impulsreferat. Beginn ist nach der 9.30-Uhr-Messe in St.
Antonius.
WUPPERTAL. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sucht für seine
Deutschkurse für Migrantinnen auch
Nähmaschinen. „Wir haben festgestellt, dass sich die deutsche Sprache
sehr gut bei praktischen Tätigkeiten erlernen lässt“, so Sabine Münch von der
Gemeinwesenarbeit des SkF. Wer eine
noch „surrende“ Nähmaschine abgeben kann, melde sich unter Telefon
(02 02) 64 26 63 oder per E-Mail sabine.
[email protected]
ELBERFELD. In der Kindertagesstätte
St. Joseph sind ab sofort noch Plätze in
der Spielgruppe für 0,5- bis 1,5-jährige
Kinder frei. Sie findet von 9.15 bis 10.45
Uhr jeden Mittwoch statt. Anmeldung
unter Telefon (02 02) 71 02 12.
RONSDORF. „Die Nervensäge“ heißt
die Komödie von Francis Veber, die die
Theatergruppe von St. Joseph auf die
Bühne des Gemeindezentrums, Remscheider Straße 6, bringen wird. Premiere ist am Samstag, 8. November, um
18 Uhr. Karten gibt es im Pfarrbüro und
in der Ronsdorfer Bücherstube. Der
Vorverkauf hat begonnen.
Stadtteilsuppe Lennep schmeckt
Gäste verschiedener Nationen kochen und essen gemeinsam
LENNEP. Die „Stadtteilsuppe Lennep“
schmeckte den vielen Köchen, die sie gemeinsam zubereitet hatten. Zu der Veranstaltung hatte die Caritas Remscheid im Rahmen
der Aktion „Remscheid kocht“ eingeladen.
Das Oberthema über einer ganzen Reihe von
Aktivitäten ist „vielfalt – viel wert“. In der
Küche des Gemeindehauses von St. Bonaventura hatten sich die Gäste dieser Thema-
tik über das gemeinschaftliche Kochen und
Essen genähert. Aber auch an anderen Orten
in der Stadt wurden internationale Gerichte zubereitet und anschließend in geselliger
Runde probiert.
Ins Gemeindehaus hatte jeder Teilnehmer
eine mögliche Zutat für die Suppe mitgebracht. So lagen Frischkäse, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Süßkartoffeln,
Sellerie, diverse Kräuter und andere Lebensmittel bereit, um daraus eine „Stadtteilsuppe“ zu kreieren. Gemeindemitglieder und
Kinder aus dem Familienzentrum St. Bonaventura trafen sich in
der Küche ebenso wie
die internationalen Bewohner des Wohnheims
an der Wülfingstraße.
Nicht nur Caritas-Organisatorin Bettina Vollmer freute sich über das
Die Stadtteilsuppe, die im Gemeindehaus von St. Bonaventura gemeinsam mit Menschen unter- Gelingen der Gemeinschiedlicher Nationalität zubereitet und gegessen wurde, war ein Genuss.
(Foto: MÖ) schafts-Aktion.
MÖ
„Hallo Don Bosco“
Segen für neue Kindertagesstätte in St. Raphael
LANGERFELD. Ja, es habe bis zu diesem Tag
etwas länger gedauert, schmunzelt Pfarrer Benedikt Schmetz. Aber jetzt konnte mit einem
großen Fest die Fertigstellung und Segnung der
Kindertagesstätte in St. Raphael gefeiert werden. „Hallo Don Bosco“ sang dazu im Festgottesdienst der Kinderchor, denn die neue Einrichtung hat den Namen des Heiligen bekommen. 2011 hatte die Pfarrgemeinde einen Ar-
chitektenwettbewerb ausgeschrieben, da die
bisherigen Kindergärten im Pfarrverbund nicht
zukunftsfähig waren. Gewonnen hatte ihn das
Büro Zamel Krug Architekten mit einem Entwurf, der einen wohlüberlegten Beitrag klassischer Architektur darstelle. „Zudem zeigt das
Konzept eine funktional hervorragende Umsetzung und einen gestalterisch und städtebaulich
angemessenen Lösungsvorschlag für die Kirchengemeinde und die
Situation“, so das Preisgericht damals. Dass
der Bau zusammen mit
der Kirche und der Offenen Tür der Gemeinde
ein kleines katholisches
Zentrum darstellt, davon
konnten sich die Besucher jetzt überzeugen.
Seit Mitte August finden 87 Kinder „Ü 3 und
U 3“ in den Gruppen
„Spatzen“, „Marienkäfer“, „Bienchen“ und
Einrichtungsleiterin Marina Kluth (links) und ihre Stellvertreterin Renate Woltzenburg „Eulen“ ihren neuen
freuen sich mit Pfarrer Benedikt Schmetz über die neue Kita „Don Bosco“. (Foto: PA) Kindergarten toll. PA
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AUS DEM ERZBISTUM
OBERBERGISCHER KREIS:
UND ALTENKIRCHEN:
Heike Cosler,
Telefon (01 71) 3 60 96 14
Das Vorbereitungsteam des Abendgebetes.
(Foto: HC)
Prarthana-Gebet vorbereitet
In St. Mariä Himmelfahrt indische Riten kennengelernt
RADEVORMWALD-HÜCKESWAGEN. Im
Rahmen der interkulturellen Woche fand in
der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt ein sogenanntes „Prarthana“ statt. „Das bedeutet Gebet“, erklärte Horst Adam vom Pfarrgemeinderat, der das Abendgebet gemeinsam mit Kaplan Pater Vincent Chacko MCBS organisierte.
Es handelt sich um ein Abendgebet im SyroMalabarischen Ritus. Die Gebetsstunde enthielt
zahlreiche Elemente aus der indischen Kultur.
Zur Begrüßung wurde den Besuchern beispiels-
weise mit einer Paste aus Sandelholz ein Punkt
auf die Stirn gemalt, dort, wo sich das sogenannte „dritte Auge“ befindet. „Diese Tradition ist in Indien bei allen Festen üblich“, erklärte
der dort geborene Pater. Die Kirche war festlich
mit vielen Lichtern geschmückt.
Pater Vincent hielt die Gebetsstunde gemeinsam mit Pater Tom Koottumkal aus Wuppertal und Pater Sebastian Joseph aus Rom. Unterstützt wurden sie von indischen Schwestern
aus Wipperfürth.
HC
Freude über Zertifikate
Modellprojekt im Haus der Familie erfolgreich beendet
WIPPERFÜRTH. Zwölf Teilnehmerinnen haben am bundesweiten Modellprojekt zur Erprobung des neuen „Qualifizierungshandbuches Kindertagespflege“ teilgenommen. Jetzt
erhielten sie ihre Zertifikate „Qualifizierte Tagesbetreuungsperson“ vom Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach (CDU). Die Familienbildungsstätte Haus der Familie, die schon seit
Langem die Ausbildung von Tagesmüttern anbietet, wurde als eine von zehn Bildungsein-
richtungen in Deutschland ausgewählt, sich
an dem Projekt zu beteiligen. Die Anzahl der
Unterrichtsstunden wurde von 160 auf 300
angehoben. Jede Teilnehmerin musste ein
80-stündiges Praktikum absolvieren. „Die
Ausbildung war sehr gut und lehrreich. Ich
bin froh, dass ich mitgemacht habe“, erklärte Tagesmutter Roswitha Janssen aus Wiehl
und freute sich über ihr Zertifikat.
HC
➔ www.bildung.erzbistum-koeln.de/fbs-wipperfuerth
300 Unterrichtsstunden und ein Praktikum mussten die Teilnehmerinnen absolvieren, bevor sie jetzt ihre Zertifikate
bekamen.
(Foto: HC)
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
WIPPERFÜRTH. „Wenn aus Trödel Hoffnung wird“ ist das Leitmotiv des Hoftrödel-Basars in Bengelshagen. Am Samstag, 4. Oktober, von 11 bis 17 Uhr veranstaltet die Projekthilfe Uganda zum 45.
Mal diesen Hoftrödel. Der überwiegende
Teil des Erlöses kommt dem St.-JosephKrankenhaus-Ausbau und der notwendigen Verbesserung der Infrastruktur in der
Region Kyamulibwa in Uganda zugute.
Über 20 ehrenamtliche Helfer bereiten die
Basare vor und nehmen das ganze Jahr
über Sachspenden für den Verkauf entgegen. Mehr Informationen unter Telefon
(0 22 66) 9 01 98 20.
BERGNEUSTADT. Die Katholische Grundschule (KGS) möchte eine „Relikiste“ (religiöse Büchersammlung) zusammenstellen. In der Buchhandlung Baumhof können dafür von der Schule ausgewählte
Bücher gekauft und gespendet werden.
Schulen, Kindergärten und interessierte
Gruppen können die Kiste von der KGS
ausleihen. Außerdem werden noch Lesepaten gesucht, die den Kindern daraus
vorlesen. Informationen unter Telefon
(0 22 61) 2 90 23 40.
WIPPERFÜRTH. Der Bestsellerautor Dr.
Jan Uwe Rogge spricht am Dienstag, 7.
Oktober, um 20 Uhr im Haus der Familie zum Thema „Wie Sie reden, damit Ihr
Kind zuhört und wie Sie zuhören, damit Ihr
Kind redet“. Er zeigt Eltern und Erziehern,
wie Eltern und Kinder sich besser verstehen und miteinander umgehen können.
An Hand typischer Eltern-Kind-Gespräche werden häufige Muster herausgearbeitet und typische Fallen enttarnt. Informationen und Anmeldung im Haus der Familie unter Telefon (0 22 67) 85 02.
➔ www.hdf-wipperfuerth.de
LINDLAR-FRIELINGSDORF. Anlässlich
seines 150-jährigen Jubiläums veranstaltet der Kirchenchor „Cäcilia“ am
Sonntag, 12. Oktober, um 17 Uhr in der
Kirche St. Apollinaris ein Konzert mit
Marienliedern aus unterschiedlichen
Musikepochen. Unter dem Titel „Ave
Maris Stella“ hat Chorleiter Jochen
Malzkorn ein vielfältiges Programm
zusammengestellt. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 66)
4 40 90 43.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
AUS DEM ERZBISTUM
RHEINISCH-BERGISCHER KREIS:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
LEVERKUSEN:
Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
BENSBERG. Ein Chorkonzert zum Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs
veranstaltet der Kirchenchor St. Nikolaus mit dem Philharmonischen Orchester Südwestfalen am Sonntag, 19. Oktober, um 17 Uhr in St. Nikolaus.
LEICHLINGEN. Zum Sonntagskaffee ins
Pfarrheim in Leichlingen lädt die Pfarrei
St. Johannes Baptist und St. Heinrich am
Sonntag, 12. Oktober, um 14.30 Uhr ein.
BERGISCH GLADBACH. Zu einer Gebetskette ruft die Pfarrgemeinde St. Laurentius am Samstag, 11. Oktober, auf. An diesem Tag ist in der Gemeinde Ewiges Gebet. Die Gebetszeiten wurden in 15-Minuten-Abschnitte unterteilt und auf Karten
gedruckt. Die Gemeindemitglieder können einen dieser 15-Minuten-Termine
wählen, an dem sie im stillen Gebet in St.
Laurentius anwesend sein wollen.
OPLADEN. Für seine erfolgreiche Quartiersarbeit (die Kirchenzeitung berichtete) hat das CBT-Wohnhaus Upladin den
Agnes-Karll-Pflegepreis erhalten. Die
vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe ausgeschriebene Auszeichnung wurde jetzt beim Niederrheinischen
Pflegekongress verliehen. Über das Angebot im Quartierszentrum informiert Astrid Gruska unter Telefon (0 21 71) 40 80.
BERGISCH NEUKIRCHEN. Aus erster
Hand können sich Besucher des Ugandafestes am Sonntag, 5. Oktober, nach
der 11-Uhr-Messe vor der Kirche Heilige
Drei Könige darüber informieren, was die
Ugandahilfe Ilse Sett in der Diözese Masaka/Uganda bewegt. Der Sozialarbeiter
Ben Mutebi wird zu Gast sein und von der
Arbeit mit Kinderfamilien dort berichten.
Für die Besucher gibt es Live-Musik, Reibekuchen, Kaffee und Kuchen.
Der Kinder- und Jugendchor von St. Nikolaus von Tolentino in Rösrath und Mitglieder des Jugendchors St. Johannes
der Täufer aus Meckenheim singen in Videos Lieder aus dem neuen Gotteslob in der Kirche Heilige Familie in RösrathKleineichen. Dies ist ein Projekt der katholischen Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz.
(Screenshot: KL)
Von Rösrath in die Welt
Kinder- und Jugendchor beteiligt sich an Videoprojekt
RÖSRATH. Eine Vielzahl von Angeboten
wurde geschaffen, das neue Gotteslob bekannt zu machen. Unter anderem hat die
Deutsche Bischofskonferenz Chöre gebeten, Lieder einzusingen. Kantorin Claudia
Mandelartz hat das mit dem Kinder- und Ju-
gendchor von St. Nikolaus von Tolentino getan. Sieben Lieder gehen jetzt von RösrathKleineichen, wo die Gesänge aufgenommen
wurden, in die Welt. Die Filme sind zu finden auf www.katholisch.de, dort unter Videos und dann Suchbegriff „Tolentino“. KL
Geburtstag ohne Geburtstagskind
300 Jahre Kindertagesstätten in Wiesdorf, Bürrig, Küppersteg
WIESDORF. Viele Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Großeltern waren am Samstagmorgen vors Rathaus gekommen, um von dort aus
gemeinsam durch die Fußgängerzone zur Kirche Herz Jesu zu ziehen und dort einen 300.
Geburtstag zu feiern. Eine kurze Umfrage von
Pfarrer Ralf Hirsch unter den Anwesenden ergab allerdings: das Geburtstagskind war nicht
darunter. Gefeiert wurde nämlich ein konstruierter Gemeinschaftsgeburtstag. Zweimal
einhundert und einmal fünfzig Jahre brachten
die Kindertagesstätten St. Stephanus, Christus
König und St. Hildegard auf die Waage. „Und
wenn man die zwei weiteren Einrichtungen
des Familienzentrums – die Kita Eschenweg
und die Kita Hindenburgstraße – hinzunimmt,
dann kommen wir locker auf 300 Jahre“, rechnete Pfarrer Hirsch vor. Für die Kitas Anlass
genug, einmal in die Öffentlichkeit zu gehen
und gemeinsam zu feiern.
KB
LÜTZENKIRCHEN. Als Bittgebet für die
wegen ihres Glaubens Verfolgten und
Vertriebenen im Mittleren Osten wird an
den Samstagen im Oktober um 17. 30 Uhr
vor der Vorabendmesse in St. Maurinus
vor dem Allerheiligsten der Rosenkranz
gebetet. Bis Mitte Oktober liegen zudem
Unterschriftenlisten des Kolpingwerks
aus zur Unterstützung der Kampagne
„Aktiv gegen religiöse Verfolgung”.
Gemeinsam mit den Kindern klärt Pfarrer Ralf Hirsch die Frage: „Wer wird denn nun 300 Jahre alt?“
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: KB)
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
AUS DEM ERZBISTUM
EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER,
NEUNKIRCHEN, SIEGBURG,
SANKT AUGUSTIN UND
TROISDORF:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
Die Sänger proben mit Monika Schulten am Klavier (links) in der Kirche.
(Foto: CG)
PROSIANNA bringt St. Anna in Schwung
Neuer Projektchor ist stetig gewachsen
HANGELAR. So kann es gehen: Im vergangenen Jahr probten drei Katechetinnen mit Organistin Monika Schulten am Klavier mit der Gemeinde die Lieder für die Erstkommunionvorbereitung ein, und am nächsten Sonntag waren
es schon zwei Sängerinnen mehr, dazu zwei Gitarren und zwei Flöten. Pater Devis Don Wadin
SVD, selbst ein leidenschaftlicher Sänger, war
begeistert. So fragte er vor der Osternacht spontan an, ob die Sänger nicht ein paar moderne
Sachen beitragen könnten – was sie gerne taten.
Im Laufe des Jahres folgten noch einige solcher „Spontan-Aktionen“, hin und wieder frag-
ten Sänger an, ob sie mitmachen dürften, und
jetzt – ein Jahr später – ist das Ensemble ohne
jegliche Werbung auf 17 Sänger und sechs Instrumentalisten angewachsen. Gesungen werden Taizé- und Weltjugendtagslieder, Gospels,
Lieblingslieder der Sänger oder das ein oder andere Lied, das Pater Devis komponiert oder umgeschrieben hat. Eine prima Ergänzung, indes
keine Konkurrenz zum Kirchenchor. Zu verschiedenen Anlässen gestaltet der Chor inzwischen die Liturgie in St. Anna mit und hat jetzt
auch einen Namen bekommen: PROSIANNA
(aus „Der PROjektchor SIngt in ANNA“). CG
Pfadfinderluft schnuppern
Viertklässler lernen den Stamm kennen
OBERPLEIS. Eine Rallye durch den Ort sowie Lagerfeuer und Stockbrot im Schwarzzelt
an der Kirche warteten auf die 35 neun- und
zehnjährigen Kinder, die zum Kennenlernnachmittag der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Stamm Oberpleis gekommen waren. Jedes Jahr veranstaltet der Stamm eine solche Aktion, um Kindern der vierten Klassen
die Möglichkeit zu geben, „Pfadfinderluft zu
schnuppern“. Schließlich hat die DPSG einiges
zu bieten: Gruppenstunden mit Spielen, Basteln
und Feiern, Unternehmungen wie Zeltlager,
Altkleidersammlungen, Altenbesuche im Advent oder eine zweiwöchige Ferienfreizeit im
Sommer. „Wir bemühen uns bei allem, die Fähigkeit zur freundschaftlichen Auseinandersetzung, Verantwortung, Solidarität und Selbstverwirklichung zu fördern“, erklärt Thomas Koch,
Mitglied des Stammesvorstands.
CG
➔ www.dpsgoberpleis.de
Die „Neuen“ mit einigen Leitern vor dem Schwarzzelt neben der Pfarrkirche.
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
HENNEF. Der Mitmachzirkus des Jugendarbeitskreises Hennef-Ost (JAKHO) Jakholino geht in die zwölfte Runde. Vom 13. bis 17. Oktober trainieren
Kinder zwischen acht und 13 Jahren
täglich von 14 bis circa 18 Uhr in der
Turnhalle der Grundschule Hanftal,
Hanftalstraße 33, für ihren großen Auftritt am letzten Abend. Nähere Informationen und Anmeldung unter Telefon
(0 22 42) 86 94 12 oder im Internet.
➔ www.jakho.der
ASBACH. „Hinfallen, Aufstehen, Krone
richten, Weitergehen“ lautet das Thema des Besinnungstages der Frauengemeinschaft (kfd) St. Laurentius am
Donnerstag, 9. Oktober, von 9 bis 12.15
Uhr im Kloster Ehrenstein. Um 8.30 Uhr
fährt der Bus vom Kirchplatz in Asbach
ab. Anmeldungen bis zum 7. Oktober
unter Telefon (0 26 83) 4 33 36.
AEGIDIENBERG. Zum Thema „Armut –
was ist das? Hintergründe, Auswirkungen, was ist zu tun?“ spricht Michaela Hofmann, Referentin für Allgemeine
Sozialberatung, Armutsfragen, Frauenhäuser und Gewaltschutz beim Diözesan-Caritasverband, am Mittwoch, 15.
Oktober, um 19 Uhr beim Treffen des
Sachausschusses Caritas des Dekanatsrates Königswinter im Pfarrheim
von St. Ägidius. Gäste sind willkommen. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon (01 70) 2 25 76 32.
SANKT AUGUSTIN. Junge Menschen
ab 16 Jahren aus verschiedenen Ländern, Sprachen und Kulturen treffen
sich vom 17. bis zum 19. Oktober in St.
Augustin zum dritten Steyler-Jugendtreff im Kloster der Steyler Missionare. Nach dem Erfolg in den vergangenen beiden Jahren werden zum Thema
„TatWort“ rund 150 Jugendliche erwartet. Impulse, Vorträge und Workshops bringen den Teilnehmern das
Thema näher. Die Abende klingen mit
Taizé-Gebeten aus. Am Sonntag beendet ein Festgottesdienst, mit den ewigen Gelübden von zwei Steyler Missionaren, den Jugendtreff. Anmeldungen
sind bis Samstag, 4. Oktober, möglich
unter Telefon (0 22 41) 23 72 48 oder
per eMail: [email protected]
(Foto: Privat)
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AUS DEM ERZBISTUM
BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN
UND ZÜLPICH: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
Segen für Tiere
EUSKIRCHEN. Im vergangenen Jahr hatte Pfarrer Max Offermann die Haustiersegnung in der Nähe zum Gedenktag des
heiligen Franziskus, dem Schutzpatron
der Tiere, in der Stadtpfarrei St. Martin
eingeführt und der Andrang von Gläubi-
Mit viel Freude und Engagement gestalteten Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Marien aus einem Holzstamm eine
Marienstatue.
(Foto: ES)
Marienfigur aus Mammutbaum
Gemeindemitglieder greifen zu Hammer und Stecheisen
gen, die ihre kleinen und großen „Freunde“ mitgebracht hatten, war enorm. Auch
dieses Jahr lädt Offermann – auf dem
Foto mit seinem Hund Balu – am Sonntag,
5. Oktober, um 14.30 Uhr in den Innenhof
des Klosters an St. Matthias, Franziskanerplatz 1, ein. „Das ist eine so lebendige Feier, wenn Kinder, Familien und Ältere mit Hund, Katze, Maus und Floh kommen“, freut sich der Pfarrer auf eine bunte Schar von Haustieren und verspricht
„dass jedes Tier einzeln gesegnet wird“.
ALFTER. Zur Erntedankmesse lädt die
Pfarrgemeinde St. Matthäus am Samstag, 4. Oktober, um 17 Uhr auf den Hof
Mandt, Taubenweiherweg 4, ein.
WACHTBERG. Während in der Pfarrkirche
St. Maria Rosenkranzkönigin zwei Wochen die
Ausstellung „Könige“ gezeigt wurde, entstand
zwischen Kirche, Pfarrheim und Familienzentrum eine 2,50 Meter große Marienskulptur.
Rund 50 Mitglieder der Pfarrei St. Marien ließen sich auf ein von Gemeindereferentin Claudia Schütz-Großmann initiiertes Experiment
ein, griffen zu Holzhammer und Stecheisen
und bearbeiteten einen dicken Mammutbaum-
In Form gebracht
Restauriertes Tafelbild wieder in St. Martin
EUSKIRCHEN. Nach drei Jahren kehrte das
barocke Tafelbild, das die Kreuzabnahme Jesu
zeigt, jetzt in die Pfarrkirche St. Martin zurück. In der Werkstatt der Brühler Restauratorin Regina Urbanek wurde das zwei Meter mal
STOTZHEIM. Eine Haustiersegnung findet am Samstag, 4. Oktober, auch für den
Seelsorgebereich Bleibach-Hardt statt.
Im Anschluss an die Vorabendmesse
um 17 Uhr werden vor der Pfarrkirche St.
Martin in Stotzheim die Tiere gesegnet.
DOM-ESCH. Die Michaelsbruderschaft
St. Martinus lädt am Sonntag, 5. Oktober, zur Wallfahrt ein. Abfahrt vom Parkplatz Büchel in Bad Münstereifel ist um 7
Uhr mit eigenem PKW. Nach der Ankunft
am „Decke Tönnes“ geht es zu Fuß weiter zum Michelsberg, wo um 10 Uhr ein
Hochamt gefeiert wird. Der Rückweg
zum „Decke Tönnes“ startet gegen 12.30
Uhr, wo die Wallfahrt mit einem Schlussgebet endet.
stamm. Nach zwei Wochen konnte das Bildhauerteam eine stattliche Marienstatue aufstellen.
Professionelle Hilfe erhielten die täglich wechselnden Gruppen von der Bildhauerin Beate
Meffert-Schmengler und dem Schreinermeister Josef Kemp. Der jüngste „Künstler“ war 15,
der älteste 83 Jahre alt. „Gemeinsam schaffen
schafft Gemeinschaft“ war das Motto der Aktion. Unterstützt wurde das 5000-Euro-Projekt
vom Familienbildungswerk.
ES
Pfarrer Max Offermann (links) und Franz Georg Schaeben vor
dem restaurierten Tafelbild.
(Foto: AK)
48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
1,30 Meter große Gemälde von Firnisschichten gereinigt sowie Fehlstellen gekittet und retuschiert. Personen und Details sind wieder klar
zu erkennen. Aber auch die Form des Bildes
wurde korrigiert. „Ursprünglich wahrscheinlich Bestandteil eines Altarretabels mit runden
Aussparungen, die für Altarbilder typisch sind,
wurde es im Lauf der Zeit durch Ergänzungen
rechteckig“, erklärt Dr. Martin Seidler, Kunsthistoriker des Erzbistums Köln. Die Restauratorin hat nun den früheren Zustand wieder hergestellt. Der Erschaffer des Gemäldes ist nicht
bekannt, vermutlich stammt es aus dem 17.
Jahrhundert. Für das Tafelbild wurde die Farbe
auf vier zusammengeleimte Bohlen aus Eichenholz aufgetragen. Im Hintergrund des Kreuzes
sei Burg Aremberg zu erkennen, erläutert Franz
Georg Schaeben vom Kirchenvorstand. Die
Stifter des Werkes sind in den unteren Ecken
des Bildes in Porträtform festgehalten. Wahrscheinlich handelt es sich um Mitglieder des Eifeler Adelsgeschlechts der Aremberger. Genaueres ist nicht bekannt, ebenso wenig, wann das
Bild, das jetzt über dem Beichtstuhl im südwestlichen Raum hängt, nach Euskirchen gelangte.
AK
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Arabisches „N“ an St. Marien
BONN: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
Jugendzentrum setzt Zeichen für verfolgte Christen
BONN. „Lasst uns ein Zeichen setzen! Das ist
zumindest ein erster Schritt gegen die Gleichgültigkeit und Ohnmacht“, fordert Stadtjugendseelsorger Dr. Meik Schirpenbach angesichts
der Ausrottung des Christentums in weiten Teilen Iraks und Syriens, die gegenwärtig vor den
Augen der Weltöffentlichkeit geschieht. Auf
der Internetseite des Jugendzentrums „campanile“ sind Menschen deshalb dazu aufgerufen,
sich das „arabische N“ auszudrucken und an
gut sichtbaren Stellen anzubringen. „Wir wollen wachrütteln und schließen uns einer Aktion arabischer Christen an, die – außerhalb der
Kriegsgebiete – aus Solidarität mit den Verfolgten an ihren Häusern und anderswo ein solches
‚N‘ anbringen“, so Schirpenbach, der wie viele andere schockiert darüber ist, dass es – abgesehen von den Gräueltaten – in der westlichen Welt keinen großen Aufschrei gibt, dass
das Christentum aus seinen Ursprungsländern
verschwindet. „Auch Muslime beteiligen sich,
und es ist klar, dass wir dabei nicht nur an unsere christlichen Schwestern und Brüder denken, sondern an alle, die dort verfolgt werden.“
Hintergrund des Symbols: Die Terrormilizen
„We are N“ – Wir sind Nazarener, sprich Christen. Dieses von den
Messdienern gestaltete Solidaritätsplakat hängt am Kirchturm
von St. Marien in der Adolfstraße.
(Foto: BBW)
des Islamischen Staates kennzeichnen die Häuser der Christen mit dem arabischen „N“ – für
Nazarener, Christ – und geben sie damit für die
Ermordung oder Vertreibung frei. An St. Marien in der Adolfstraße ist dieses Zeichen für alle
sichtbar gesetzt; ein Plakat, das die Messdiener
der Gemeinde gestaltet haben.
BBW
Viele Gründe zum Feiern
Familienzentrum eröffnet und neue Seelsorger begrüßt
BONN-LESSENICH. In St. Laurentius gab
es beim Pfarrfest gleich mehrere Gründe zum
Feiern. Im Gottesdienst wurden zunächst die
„Neuen“ im Pastoralteam begrüßt. Künftig
werden Pfarrvikar Markus Höyng, Gemeindereferent Andreas Garstka und Kirchenbereichsmusiker Josef Weber das Team um Pfarrer Hermann Bartsch in der großen Gemeinde St. Thomas Morus im Bonner Nordwesten verstärken.
Dann zog die Gemeinde zur benachbarten Kindertagesstätte, um beim Segnen des neuen Familienzentrums dabei zu sein.
In stündlichen Führungen zeigte Einrichtungsleiterin Silvia Kadis die Veränderungen,
die in den vergangenen vier Jahren vorgenommen worden waren. Ein Jahr davon waren die
zwei Gruppen mit Kindern im Alter von zwei
bis vier Jahren aus dem alten Schulgebäude
ausgezogen, damit der bisherige Pfarrsaal vom
ersten Stock in den hinteren Bereich des Gebäudes mit barrierefreiem Zugang umgelegt
werden und auch die Räume der Kindertagesstätte verlagert sowie hell und modern gestaltet werden konnten. Der Pfarrsaal ist nun ein
Mehrzweckraum: Er dient vormittags dem Kindergarten beispielsweise als Turnhalle. Nachmittags und abends hat er die Funktion des
Pfarrsaals.
BBW
Der leitende Pfarrer von St. Thomas Morus, Hermann Bartsch (von links), freut sich über die „Verstärkung“ durch
Gemeindereferent Andreas Garstka, Kirchenbereichsmusiker Josef Weber und Pfarrvikar Markus Höyng.
(Foto: BBW)
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
BONN-ENDENICH. Die Gemeinde St. Maria Magdalena und Christi Auferstehung
lädt am Sonntag, 12. Oktober, zum Fest
der Märtyrer Cassius, Florentius, Malusius und Gefährten ein, die sowohl Bonner
Stadtpatrone als auch Endenicher Ortspatrone sind. Es beginnt mit einem Festhochamt und 10 Uhr in St. Maria Magdalena. Anschließend zieht die Gemeinde
in feierlicher Sakramentsprozession zur
Marterkapelle, wo der sakramentale Segen erteilt wird. Abends, gegen 19.15 Uhr,
erfolgt eine Lichterprozession zurück zur
Pfarrkirche.
BONN-BEUEL. Das Forum Pauluskirche
lädt am Dienstag, 14. Oktober, um 19.30
Uhr zum Film „Luther“ und einem anschließenden Gespräch in die Pauluskirche, Siegburger Straße 75, ein.
BONN. „Das Wagnis der Franziska Siassi“ heißt eine Szenencollage, die die Theatergruppe des jugendpastoralen Zentrums campanile am Freitag, 3. Oktober,
um 20 Uhr, am Samstag, 4. Oktober, um
19 Uhr und am Sonntag 5. Oktober, um
16 Uhr in der Franziskuskirche, Adolfstraße 77, aufführt. Im Mittelpunkt des Stückes, das in verschiedenen Zeiten spielt,
stehen Fragen rund um einen radikalen
Wandel von Reichtum und Verschwendung hin zu Armut und Zuwendung zum
Menschen.
BONN-BEUEL. Ein Orgelkonzert mit HyeYoung Bottenhorn in St. Josef, Hermannstraße, gibt es am Sonntag, 5. Oktober, um
19 Uhr.
BONN. Der nächste Nightfever-Abend
mit Gottesdienst, Gebet, Gesang und Gespräch findet am Samstag, 11. Oktober, ab
18 Uhr in St. Remigius, Brüdergasse, statt.
RHEIN-SIEG-KREIS. Die Caritas-Krebsberatung bietet Krebspatienten und Angehörigen ein Wochenende im Kloster Varensell bei Gütersloh an. Bei der Reise mit
Singen, Entspannungsübungen und meditativem Tanzen haben die Teilnehmer
Gelegenheit, Abstand vom Alltag zu gewinnen. Anmeldung bis 15. Oktober bei
der Caritas-Krebsberatung, unter Telefon
(0 22 41) 1 20 9-3 08 oder E-Mail: [email protected]
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49
AUS DEM ERZBISTUM
BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN,
PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT,
FRECHEN, HÜRTH, WESSELING:
Benedikt Boecker,
Telefon (01 77) 8 77 24 94
[email protected]
Priesterjubiläum
BRÜHL. Dechant Jochen Thull feiert sein
Silbernes Priesterjubiläum. 1964 in Köln
geboren, besuchte er das Erich-KästnerGymnasium in Köln-Niehl. Soweit seine Erinnerung reicht, hatte er schon immer den Wunsch gehabt, „Priester zu
werden, Gottesdienste zu halten und mit
Menschen zusammen zu sein“, so Thull.
Deshalb begann er ein Theologiestudium in Bonn und kam 1985 ins Germanicum nach Rom. Nach seiner Priesterweihe 1989 durch den späteren Kardinal und
Papst Joseph Ratzinger in Rom (Foto) studierte er zwei weitere Jahre in Rom, bis
er 1991 Kaplan in Wuppertal-Vohwinkel
wurde. 1994 zog es ihn zurück nach Rom,
um dort drei Jahre Dogmatik zu studieren. Die folgenden zwölf Jahre wirkte er
in Köln-Porz, bis er 2009 nach Brühl kam.
Ort zum Ausruhen auf dem Pilgerweg
Neue Unterkunft neben der Kirche St. Margareta
BRÜHL. Zentral in der Innenstadt hat die klärt haben zur Aufnahme von Pilgern. DiKirchengemeinde St. Margareta vier neue rekt nach der Fertigstellung der UnterkünfSchlafplätze für Pilger eingerichtet. Brühl te konnten bereits einige Pilger dort Station
liegt am berühmten Pilgerweg nach Santi- machen. Offiziell eröffnet und gesegnet wird
ago de Compostela – deshalb war der Be- sie am Sonntag, 5. Oktober, um 11 Uhr. BB
darf nach Pilgerunterkünften groß. Diese
liegt in der Wallstraße
96, neben der Pfarrkirche St. Margareta. Zwischen 17 Uhr und 20
Uhr können Pilger sich
unter der an der Haustür hängenden Telefonnummer beim Pilgerunterkunfts-Team melden.
Von diesem werden sie
dann in die neu errichtete Pilgerunterkunft
geführt oder zu einem
privaten Haushalt gebracht, dessen Ange- Die neu eingerichtete Pilgerunterkunft in der Wallstraße soll Pilgern einen Ort der Ruhe
(Foto: BB)
hörige sich bereit er- und der Pause bieten.
Jugendarbeit und Ausbildung
Caritas stellt „Einblick 2014“ vor
Seine Aufgabe sieht er darin „den Glauben in die heutige Zeit zu übersetzen“. Er
möchte „Menschen begleiten und Perspektiven für den Glauben eröffnen“. Der
Pfarrgemeinderat lädt anlässlich des Jubiläums zur Messe in der Kirche St. Margareta am Freitag, 10. Oktober, um 18 Uhr
ein. Ein Empfang schließt sich an.
BB
BERGHEIM-NIEDERAUSSEM. In St. Johannes Baptist findet am Mittwoch, 15.
Oktober, der Abschluss der Fatima-Tage
statt. Den Auftakt bildet um 17 Uhr die Fatima-Andacht und Prozession mit der Madonna. Um 18 Uhr ist eine Festmesse mit
Erteilung des Primizsegens durch Neupriester Lars Spohr.
PULHEIM-BRAUWEILER. Am Sonntag,
19. Oktober, um 14.30 Uhr bietet der Verein für Geschichte Pulheim eine Führung
zum Thema „St. Nikolaus und St. Medardus zu Brauweiler – Die 13. romanische Kirche Kölns?“ an.
RHEIN-ERFT-KREIS. Die Caritas für den
Rhein-Erft-Kreis hat ihren „Einblick 2014“ vorgestellt. Darin wird eine Bilanz des Jahres 2013
gezogen und ein Blick auf die aktuellen Aktivitäten geworfen. In den insgesamt 70 Einrichtungen und Diensten sind 1593 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 64 Auszubildende und sechs
Praktikanten. Im vergangenen Jahr wurden fünf
neue große Projekte umgesetzt. So wurden in
der Altenpflege ein neuer Standort für häusliche
Pflege in Königsdorf errichtet und barrierefreie
Senioren-Wohnungen in Elsdorf übernommen.
In Hürth rief die Caritas ein „Sprachlotsenprojekt“ ins Leben mit dem Ziel, Flüchtlingen bei
der Verständigung im alltäglichen Leben zu
helfen. In Brühl wurde das Projekt „StromsparCheck PLUS“ eröffnet. Hier geht es darum,
Haushalten mit geringen Einkünften beim Einsparen von Stromkosten zu helfen. Des Weiteren findet in der Caritas-Arbeit erstmals ein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Seelsorge unter dem Namen „Ehrenamt begleitet im
Glauben“ statt. Einen besonderen Schwerpunkt
bildet für die Caritas die Offene Jugendarbeit.
Angesichts des Ausbaus des Offenen Ganztags
an den Schulen werde die Unterstützung außerschulischer Jugendarbeit immer geringer. Die
Politik sei der Meinung, dass diese nicht mehr
nötig sei, so Caritas-Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum. Diese Auffassung teilt die Caritas nicht. Sie möchte die
Jugendarbeit aufrechterhalten, um den Jugendlichen einen „Freiraum
außerhalb der Schule“ zu
bieten. Außerdem müsse die Politik laut Falterbaum mehr Unterstützung bei der Ausbildung
gewähren. Es liege ein
erheblicher Mangel an
Fachkräften vor. Die Caritas bilde Pflegepersonal
Caritas-Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum (links) und Vorstandsmitglied aus. Der Bedarf sei aber
Heinz-Udo Assenmacher stellten die „Einblicke 2014“ vor.
(Foto: BB) größer.
BB
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Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Perfekt in lateinischer Sprache
KÖLN: Felicitas
Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
Prälat Paul Knopp feiert in Rom und Köln Jubiläum
KÖLN. Die italienischen Schimpfwörter beherrscht er noch perfekt, auch wenn er keine Kostproben davon geben möchte. Perfekt
beherrscht Prälat Paul Knopp die lateinische
Sprache. So übersetzte, erläuterte und veröffentlichte er beispielsweise die Beiträge von
Kardinal Josef Frings, die dieser während
des Zweiten Vatikanischen Konzils gehalten hatte. Prälat Knopp feiert am 10. Oktober sein Goldenes Priesterjubiläum, zu dem
er Freunde und Familie nach Rom in seine
Primizkirche Cosma e Damiano eingeladen
hat. In St. Aposteln wird der Jubilar sein Fest
am Sonntag, 26. Oktober, um 11.30 Uhr mit
der Gemeinde feiern.
Geweiht wurde er 1964 von Kardinal Julius Döpfner. „Kardinal Frings verdanke ich
ganz entscheidende Weichenstellungen in
meinem Leben. Zweimal hat er mich nach
Rom geschickt“, erinnert sich der 76-jährige
Geistliche. 1958 begann der gebürtige Düsseldorfer sein Studium an der Gregoriana,
zehn Jahre später übernahm er auf Geheiß
von Frings die deutschsprachige Gemeinde
Rom, Santa Maria dell`
Anima.
Aus den angedachten zwei Jahren wurden
schließlich 33 Jahre, die
Knopp in Rom verbrachte
und unter anderem als Religionslehrer an der deutschen Schule lehrte. Dort
P r i e s t e r j u b i l a r schnappte er auch die itaPrälat Paul Knopp.
lienischen Schimpfwör(Foto: RUM) ter auf. 2001 übernahm er
die Pfarrstelle von St. Kunibert. Seinen Ruhestand, mit dem er „rundherum zufrieden“ ist, verbringt er in St. Aposteln, wo er von Pfarrer Klaus Peter Vosen
und der Gemeinde mit offenen Armen empfangen wurde. Es freut ihn, dass er regelmäßig Gottesdienste feiern kann, alle 14 Tage
übernimmt er als Subsidiar am Dom zusätzlich die Frühmesse um 7.15 Uhr.
Zu seinem Priesterjubiläum bittet er um
Spenden für die Lebensmittelausgabe an St.
Aposteln.
RUM
Für das Feiern Sackgeld bezahlt
„Dünnwalder Frühling“ übergibt Scheck an Hilfsaktion
KÖLN. Sackgeld müssen die bezahlen, die chen Wechsel rund 850 Empfangsadressen an.
dieses Fest mitfeiern möchten. Dass die Be- Die Informationen, wo was benötigt wird, erhält
sucher des „Dünnwalder Frühlings“ das gerne „Der Sack“ mit seinen 25 ehrenamtlichen Helgetan haben, zeigt die großzügige Spende, die fern durch die Caritas und Pfarreien.
die Organisatoren des Bürgerfestes an die AktiAuch 30 Familien in Dünnwald kommen
on „Helfen durch geben – Der Sack“ überreicht in den Genuss der Hilfe des Vereins. „Vorhaben. Der Verein mit dem Vorsitzenden Ernst aussetzung für unsere Aktivitäten sind hilfsMommertz hatte als Dankeschön für Partner bereite Menschen und großzügige Spender“,
und Helfer zum Theaterstück „Kleine Engel“ so Mommertz. Mit 25 Euro im Monat kann
ins Horizont-Theater eingeladen. Dort konn- ein Sack mit Lebensmitteln angeschafft werte Mommertz den Scheck über 4000 Euro von den.
RUM
Wolfgang Prinz und Lutz Nietgen vom „Dünn- ➔ www.sack-ev.de
walder Frühling“ entgegennehmen.
Seit 15 Jahren versorgt „Der Sack“ beispielsweise jeden Morgen 1200 Kinder in 15
Kindergärten mit einem
reichhaltigen Frühstück.
Über 3500 Menschen
werden mit Lebens- und
Gr undnahr ungsmitteln versorgt. Der Verein
übernimmt die Logistik
bei der Verteilung der Säcke, die mit haltbaren Lebensmitteln gefüllt sind, Ernst Mommertz (Mitte) nahm im Horizont-Theater den Scheck von Wolfgang Prinz
(Foto: RUM)
und fährt im monatli- (rechts) und Lutz Nietgen entgegen.
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KÖLN. „Im Westen viel Neues“ ist der
Titel eines Abends, zu dem das Katholische Bildungswerk und das Domforum
am Mittwoch, 15. Oktober, um 18 Uhr in
das Domforum einladen. Das Ensemble Liederschlag erinnert mit einer Collage von Texten und Liedern an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100
Jahren.
MÜLHEIM. Der Redemptoristenorden
feiert am Sonntag, 12. Oktober, um
10.30 Uhr seinen letzten Gottesdienst
in dem vom Abriss bedrohten Kapellchen des Alfonsushauses. Danach
gibt es eine öffentliche Abschiedsfeier. Die Initiatoren der Aktion „Dat Kapellche muss blieve“, Simone Kreitz
und Christoph Molitor, hoffen, dass die
GAG Immobilien AG die Kapelle erhält.
So könnten dort regelmäßig Gottesdienste, Lesungen und Friedensgebete gefeiert werden. Zwei Geistliche
haben sich bereit erklärt, die Aktion zu
unterstützen.
LINDENTHAL. Zur eucharistischen Anbetung lädt die Gemeinde St. Stephan
im Rahmen einer Andachtsreihe ins
Krieler Dömchen ein. Einmal im Monat
an einem Freitag von 19.30 Uhr bis 22.30
Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, in Stille dazuzukommen und mitzubeten. Jeweils zur vollen Stunde wird
ein Gebetsimpuls vorgelesen. Die Termine sind der 17. Oktober und 14. November, ab Dezember dann die HerzJesu-Freitage: 5. Dezember, 2. Januar,
6. Februar und 6. März. Die Andachten
schließen sich an die Messe an, die
jeden Freitag im Krieler Dömchen um
18.30 Uhr gefeiert wird. Weitere Öffnungszeiten sind: dienstags von 10 bis
12 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr,
freitags von 15 bis 18 Uhr und jeden
ersten und dritten Sonntag im Monat
von 14 bis 16 Uhr.
KÖLN. „850 Jahre Dreikönigsverehrung
im Dom“ ist die Überschrift einer Führung durch den Kölner Dom, zu dem
das Domforum am Donnerstag, 9. Oktober, einlädt. Treffpunkt ist um 14.30
Uhr im Domforum. Eine Anmeldung
ist erforderlich unter Telefon (02 21)
92 58 47 30.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
KLEINANZEIGEN
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KLEINANZEIGEN
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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Schöner wohnen hoch drei
Die drei Kindertagesstätten des Familienzentrums Lohmar erstrahlen in neuem Glanz
N
ach umfassenden Umbauarbeiten in Heide und Neuhonrath und einem Neubau in
Lohmar wurde das Familienzentrum Lohmar mit seinen drei Kindertageseinrichtungen
für die U3-Betreuung räumlich qualifiziert und
im September neu eingeweiht.
„Vorher haben wir in einem Schuhkarton
gelebt, aber jetzt haben wir etwas richtig Schönes“, freut sich Sabine Oberhäuser, die Leiterin
der Kindertageseinrichtung „St. Mariä Geburt“
in Heide. Im Juli 2012 begann der Umbau, der
während des laufenden Kindergartenbetriebs
stattfand. Mit großen Anstrengungen und viel
Mühe – es wurden auch schon mal Exkursionen
gemacht um dem Lärm zu entgehen – ist es nun
geschafft und mit zusätzlichen 104 Quadratmetern haben Kinder und Erzieherinnen nun viel
mehr Platz gewonnen. Vor dem Umbau wurden nur in einer der beiden Gruppen unter Dreijährige betreut; mit den neuen schönen Räumlichkeiten – ein erneuerter Sanitärbereich, zwei
Wickel-/Pflegeeinheiten und Schlafräume für
die Kleinen – wurden die baulichen Vorausset-
Die beiden Anbauten an der KiTa in Heide mit anschließendem Spielgelände.
zungen für eine U3-Betreuung in beiden Gruppen geschaffen. Außerdem erhielten die Kinder
zwei zusätzliche große Räume, die als Theaterraum und ein Raum speziell für die Großen dienen. Die Mitarbeiterinnen freuen sich über einen neuen Personalraum und ein Büro für die
Leiterin. Der Eingangsbereich wurde erweitert,
nun haben auch die Buggys und Kinderwagen
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: CG)
einen Abstellplatz. Und eine Speisekammer neben der Küche wurde geschaffen. Jetzt könnte man frisch in der eigenen Küche kochen.
Den „Gästen“ im neuen „Kinder-Restaurant“ gefiele das bestimmt. „Mal sehen“,
meint Sabine Oberhäuser dazu. „Jetzt ist
die Atmosphäre in der Kindertagesstätte
viel entspannter“, schwärmt sie, „weil die
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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Das neue Atrium hinter der Neuhonrather KiTa ist inzwischen fertig gestellt.
Kinder sich viel mehr über das Haus verteilen
können.“ Bewegung wird hier groß geschrieben, auch die individuelle Kreativität und Mitbestimmung ist im Grupppenrat sowieso selbstverständlich. Das denkmalgeschützte Haus
der Kindertagesstätte St. Mariä Himmelfahrt
in Neuhonrath aus den 1970er-Jahren wurde
schon einmal saniert; für die räumliche Qualifizierung zur U3-Betreuung waren jedoch umfassendere Arbeiten notwendig. Während des Umbaus siedelten die beiden Gruppen für ein Jahr
in das Pfarrheim, das eigens für die Kinder eingerichtet wurde. Die 45 Kinder fühlten sich dort
sehr wohl und spürten kaum Einschränkungen. Einzig die Akustik – die Räume sind nicht
schallisoliert – war gewöhnungsbedürftig.
Doch nun freuen sich alle über die sanierte
Kita, in der nun mehr Platz zum Toben ist. Da
die Tagesstätte als „Haus der kleinen Forscher“
zertifiziert ist, war es besonders wichtig, dass
ein Labor eingerichtet wurde, in dem die Kinder ungestört forschen können. Die neuesten
Sicherheitsstandards wurden umgesetzt, ein Familienzimmer für Gespräche, Beratungen oder
Therapien eingerichtet, das Außengelände erweitert und ein naturnaher Waldbereich sowie
ein separater Spielbereich für die U3-Kinder
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
(Foto: CG)
geschaffen. Außerdem lockt das neue Atrium
hinter dem Haus zum Draußen-Spielen.
Anders stellte sich die Situation im 1964 erbauten zweigruppigen Kindergarten „St. Johannes“ in der Hermann-Löns-Straße dar: aufgrund der hohen Kosten und des großen Aufwands einer Sanierung entschied man sich in
Lohmar-Ort nach intensiver Beratung 2012 für
einen Neubau auf dem kircheneigenen Grundstück in der Pützerau. Der erste Spatenstich im
September 2012 war eine der ersten Amtshandlungen des neuen Pfarrers Markus Feggeler.
Bereits 2012 wurden im alten Gebäude die ersten sechs U3-Kinder
aufgenommen. Eine
nicht ganz einfache
Situation, die aber gemeistert wurde. Doch
schließlich waren alle
froh, als es in diesem
Jahr hieß: „Am 30.
Mai ziehen wir um.“
Innerhalb von drei
Wochen wurden 400
Umzugskartons gepackt – „Die Eltern
haben kräftig mit an-
gepackt“, berichtet die Kitaleiterin Ursula Muß
– und während einer „Waldwoche“ wurden die
Kartons ausgepackt und alles im Neubau eingeräumt. Die neue Kita hat etliche Vorteile: die Tagesstätte konnte in beiden Gruppen für die U3Betreuung eingerichtet werden, das Gebäude
entspricht neuesten energetischen Anforderungen und die Lage ist noch günstiger als vorher.
Denn im Süden Lohmars wohnen inzwischen
viele Familien mit kleinen Kindern. Außerdem
beginnt direkt hinter dem neuen Gebäude der
Wald. Für den naturnahen Kindergarten einfach ideal. Die Kinder können in einem abgezäunten Bereich des Walds toben und die Natur
beobachten. Beispielsweise gibt es in der Nähe
eine Wildschweinsuhle. Vor dem Haus gibt es
nun Personalparkplätze, das Gebäude ist behindertengerecht eingerichtet, hat einen lichtdurchfluteten Flur, der auch für die Mahlzeiten
genutzt wird, und einen größeren Eingangsbereich. Außer neuen Ruheräumen und Wickel-/
Pflegeeinheiten und einem schönen Turnraum
verfügt der Kindergarten jetzt auch über einen
Personalraum und ein Familienzimmer für Gespräche, Beratungen oder Veranstaltungen. Erzieherinnen wie Kinder haben sich gut eingelebt und fühlen sich wohl. Seit dem 4. Juli ist die
Kita auch als „Kita Vital“ zertifiziert.
CG
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AUS DEM ERZBISTUM
Das Boot ist voll? Dann bauen wir neue!
Kinder und Jugendliche solidarisieren sich mit Flüchtlingen
Im Rheinauhafen haben die Schülerinnen und Schüler ihre
Papierboote zu Wasser gelassen als Zeichen der Solidarität
mit Flüchtlingen.
(Foto: Caritas)
KÖLN. 80 Kinder und Jugendliche einer Frechener Hauptschule und einer Kölner Pflegeschule haben vergangene Woche Donnerstag
am bundesweiten Flüchtlingstag im Rheinauhafen Papierboote zu Wasser gelassen. „Das
Boot ist voll? Dann bauen wir einfach neue!“
war das Motto der europaweiten Aktion der
youngcaritas, einer Plattform der Caritas für
das soziale Engagement junger Menschen.
Die Schülerinnen und Schüler wollten mit
den Papierbooten ein Zeichen der Solidarität
setzen mit Menschen auf der Flucht – besonders mit den rund 3500 Flüchtlingen, die in
diesem Jahr in Köln angekommen sind und
von denen etwa die Hälfte selbst Kinder und
Jugendliche sind. Die Unterbringungsprobleme in den Kommunen seien real und heraus-
fordernd, dürften aber nicht als „das Boot ist
voll“ begriffen werden, sagte Diözesancaritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. „Wenn
wir uns an die 350 000 Flüchtlinge allein im
Jahr 1994 während der Jugoslawienkriege erinnern, sind wir heute mit noch nicht einmal
einem Drittel an Flüchtlingen in diesem Jahr
nicht überfordert.“
„Im Unterricht haben die Schüler die Papierboot-Aktion thematisch vorbereitet“, erklärte Anna Woznicki von der Caritas. „Und
jeder Schüler bekommt auch das Aktionsheft
,Flüchtlinge willkommen‘ mit verschiedenen
Anregungen, was man als junger Mensch machen kann, damit das Thema nach der Aktion
nicht einfach verebbt.“
KB
➔ www.youngcaritas.de
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SCHÖNES ZUHAUSE
Jetzt pflanzen
und sparen
Früher war ganz klar: der Herbst ist die
Jahreszeit zum Pflanzen von Bäumen,
Sträuchern und Stauden. Heutzutage,
mit der Möglichkeit fast alle Gewächse
als Containerware mit großem Wurzelballen zu erhalten, hat sich die Pflanzzeit
erheblich verlängert. Rein vom Gefühl
her denke ich auch oft: Wenn ich etwas
Neues anlege, dann im Frühling, wenn
alles zu wachsen beginnt. Aber nicht
umsonst wird in den meisten Fällen immer noch die Herbstpflanzung für winterharte Gewächse empfohlen. Denn
auch wenn das oberirdische Wachstum
jetzt so langsam zum Stillstand kommt ...
das Wurzelwachstum geht weiter – die
ideale Voraussetzung für das Umpflanzen. Die Gewächse haben vor dem Winter noch genügend Zeit anzuwachsen
und können im Frühjahr dann alle Kraft
in den oberirdischen Austrieb legen.
Die Verpflanzung im Frühling dagegen, wenn der Austrieb schon begonnen hat, bedeutet entsprechend mehr
Stress für die Pflanzen, da zusätzlich
die Wurzeln anwachsen müssen. Besonders wichtig ist es dann, dass ausreichend gewässert wird. Eine längere
Trocken- und Hitzeperiode im Frühling
erhöht den Stress für die Pflanzen noch
und die Wahrscheinlichkeit, dass sie
sich kräftig entwickeln, sinkt. (Natürlich brauchen auch
die im Herbst neugepflanzten Sachen
genügend Wasser
– das vergisst man
jetzt vielleicht eher
als im Frühling.) Ein
weiterer Vorteil im
Herbst ist, dass die
Auswahl in den Gärtnereien am größten
ist. Außerdem kann die Herbstpflanzung
deutlich preisgünstiger sein. Ein gutes
Beispiel ist das Anpflanzen von Rosen.
Jetzt ab Anfang Oktober werden wurzelnackte Rosen im Handel angeboten. Ab
April/Mai gibt es dann die Containerrosen, die aber oft doppelt so teuer sind.
Da lohnt es sich – gerade bei einer größeren Neupflanzung – auf die wurzelnackte Ware zurückzugreifen.
Allerdings gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Mediterrane und andere frostempfindliche Pflanzen wie Pampasgras
oder Bambus werden besser im Frühjahr gesetzt: Sie verkraften ihren ersten
Winter besser, wenn sie schon etwas
länger in der Erde sind. ANNETTE KOSTER
Brot aus Sauerteig.
(Foto: Henrik Gerold Vogel/pixelio.de)
Geschmack dank „Gewusst wie“
In den Familienbildungsstätten gibt es in den kommenden
Wochen interessante Kochkurse – drei Beispiele
Wo der Pfeffer wächst
In einem Gewürz- und Kochseminar in
der Familienbildungsstätte Leverkusen lüften
Kerstin und Harald Gehlhaar von der Gummersbacher Gewürzmanufaktur „Spice Art“
das Geheimnis guter Curry-Küche. Die Teilnehmer lernen etwas über die Qualität von
Einzelgewürzen, können den unterschiedlichen Röstgrad der Gewürze erschnuppern
und ihre eigenen Currymischungen mahlen
und mischen. Gekocht werden damit dann
kleine Köstlichkeiten wie Dips, Cremes und
Fingerfood.
Mittwoch, 22. Oktober, 18.30 bis 21.30 Uhr, Familienbildungsstätte Leverkusen, Manforter Straße 186, 51373
Leverkusen. Teilnahmegebühr 19 Euro inklusive 9 Euro für
Lebensmittel. Information unter Telefon (02 14) 83 07 20.
➔ www.fbs-leverkusen.de
Brotbacken aus Sauerteig
Wer schon Erfahrung mit dem Brotbacken
aus Hefeteig hat, bekommt in einem Kurs der
Familienbildungsstätte Euskirchen das notwendige Wissen, um leckere Brote aus Sauerteig und Backferment selbst herstellen zu können. Am Vorabend bereiten die Teilnehmer aus
dem Ansatz, den Dozentin Barbara von Brockdorff mitbringt, Vorteige zu. „Dabei werden
die einzelnen Schritte für die Ansatz-Herstellung besprochen und optisch dargestellt, damit das Backen zu Hause Spaß macht und immer gelingt“, heißt es in der Ankündigung.
Verschiedenes ökologisch angebautes Getrei-
58 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
de wird zu frischem Vollkornmehl gemahlen
und mithilfe von Ansatz, Salz, Wasser und Gewürzen unter anderem zu Schwarzbrot und
Kümmellaib verarbeitet, Weizenvollkornbrot,
Roggen-Hafer-Brot und Mehrkornbrot. Da die
Brotteige ihre Gehzeiten benötigen, werden in
der Zwischenzeit schmackhafte Brotaufstriche
hergestellt, die das anschließende gemeinsame
Essen abrunden sollen.
Freitag, 21. November, 17 bis 19.45 Uhr und Samstag, 22.
November, 8.30 bis 14.30 Uhr im Haus der Familie, HerzJesu-Vorplatz 5, 53879 Euskirchen. Teilnahmegebühr
27,50 Euro zuzüglich 10 Euro für Lebensmittel. Information
unter Telefon (0 22 51) 9 57 11 20.
➔ www.fbs-euskirchen.de
Wiederentdeckung der Quitte
Quitten haben bis in den November Saison und eignen sich hervorragend zum Kochen von Marmeladen, Gelees und zum Herstellen von Säften. Aber auch in herzhaften
und süßen Speisen sind Quitten eine leckere Komponente. Wer diese sehr alte Frucht
kennenlernen oder wiederentdecken möchte
und Rezepte mit Quitten ausprobieren, kann
das in einem Kurs der Familienbildungsstätte
Bonn unter Anleitung durch Ernährungsberaterin Theresia Minossi.
Freitag, 31. Oktober, 18 bis 21.45 Uhr, in der Katholischen
Familienbildungsstätte, Lennéstraße 5, 53113 Bonn. Teilnahmegebühr 30,50 Euro inklusive 12 Euro für Lebensmittel.
Informationen unter Telefon (02 28) 94 49 00.
➔ www.fbs-bonn.de
Ausgabe 40-41/14 | 3. Oktober 2014
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Ein Heiliger als Vorbild
Am 4. Oktober ist der Namenstag des heiligen Franziskus
Liebe Kinder,
bestimmt kennt Ihr den Namen unseres
Papstes: Franziskus, richtig! Aber der jetzige Papst hat nicht immer diesen Namen getragen. Er wurde in Argentinien geboren.
Seine Eltern gaben ihm den Namen Jorge;
das ist die spanische Form von Georg. Er
wurde Priester, später Bischof und nun ist er
der Papst für alle katholischen Christen auf
der ganzen Welt.
Nach seiner Wahl konnte er sich einen
neuen Namen aussuchen. Das ist immer bei
einer Papstwahl so. Manche Namen wurden
schon sehr oft genommen. So hat es zum
Beispiel schon 23 Päpste gegeben, die den
Namen Johannes ausgesucht haben. Dann
hat man einfach gezählt: Johannes der Erste, Johannes der Zweite … bis Johannes der
Dreiundzwanzigste. Aber Franziskus hat
noch nie ein Papst geheißen. Er hat sich den
Namen deshalb ausgesucht, weil der heilige
Franziskus ihm so gut gefällt.
Franziskus verschenkte sein
Geld und lebte in Armut
Dieser Heilige hat vor ungefähr 800 Jahren im heutigen Italien gelebt. Seine Familie war sehr reich. Er musste gar nicht arbeiten, so viel Geld hatte sein Vater. Aber Franziskus hatte in der Kirche den Priester das
Evangelium vorlesen hören. Darin sagt Jesus, dass Gott die Armen lieb hat und dass
die Reichen den Armen helfen sollen. Das
hat ihm so gut gefallen, dass er alles Geld
und auch seine Kleidung verschenkt hat und
Einmal hatte Franziskus einen Traum.
Gott sagte ihm: „Franziskus, baue meine Kirche wieder auf!“ Als der Schlafende wach wurde, hat er eine kleine Kirche,
eine Kapelle, die ganz verfallen war, wieder aufgebaut und so Gott ein schönes Haus
gebaut.
Mehr als 800 Jahre später hat also der Bischof aus Argentinien, der Papst wurde, sich
den Namen dieses heiligen Mannes ausgesucht. Er predigt auch heute, dass wir mit
den Armen teilen sollen. Und er sagt das
nicht nur, er geht selbst zu den Armen. Das
gefällt vielen Leuten. Sie mögen den Papst
Franziskus, weil man ihm glaubt, dass er es
ehrlich meint.
Auch der Papst
geht zu den Armen
Papst Franziskus hat am 4. Oktober Namenstag.
(Foto: KNA)
selbst ganz arm geworden ist. Und Franziskus hat eine Gemeinschaft von Männern gegründet, die er Brüder nannte. Er war damals 25 Jahre alt. Nur zwei wichtige Regeln
gab er der Gemeinschaft: in Armut zu leben
und das Kreuz Jesu zu ehren.
Bald schlossen sich ihm viele andere
Männer an. Nicht allen gefiel das. Sie wollten ihren Reichtum behalten, auch in der
Kirche. Aber Franziskus ließ sich nicht umstimmen. Immer mehr Menschen folgten
ihm, und bald dachten auch viele in der Kirche darüber nach, dass es gut ist, zu teilen,
und dass das bestimmt Gott gefällt.
Am 4. Oktober ist der Namenstag des
heiligen Franziskus. Dann kann auch unser Papst Namenstag feiern. Wir gratulieren
ihm ganz herzlich! Vielleicht liest er ja auch
einmal diese Zeitung und freut sich über den
Namenstagsgruß der Kinder.
Viele Grüße!
Euer Pastor
GUIDO ASSMANN
Ein Freund der Menschen und Tiere
Der heilige Franziskus liebte die Natur
W
er war der heilige Franziskus, dessen
Namen unser Papst trägt? Geboren
wurde er als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi in Italien. Er lebte sehr verschwenderisch und feierte gerne und oft ausgelassene Feste mit seinen Freunden. Doch
dann musste er in den Krieg ziehen und geriet in Gefangenschaft. Als er aus dem Gefängnis entlassen wurde, war er lange Zeit
krank. Er wollte keine Feste mehr feiern und
begann ein neues Leben.
Er verschenkte allen Reichtum, den er besaß, weil er wie Jesus leben wollte. Franziskus zog durchs Land und erzählte den Menschen von Gottes Liebe. Bald folgten ihm
3. Oktober 2014 | Ausgabe 40-41/14
immer mehr Menschen. Sie wollten keinen
Besitz und kein Geld, sondern lebten von
dem, was die Menschen ihnen gaben. Franziskus liebte die Natur. Er freute sich über
Anselm Grün / Giuliano
Ferri, Der heilige
Franziskus. Verlag Herder.
ISBN 978-3-451-712340. 32 Seiten. 12,99 Euro.
die bunten Blumen und sprach mit Vögeln
und anderen Tieren. Vielleicht kennst Du den
Sonnengesang, in dem Franziskus Gott für
alles lobt, was dieser geschaffen hat.
Auf Franziskus geht auch die Tradition
unserer Weihnachtskrippen zurück. Denn an
einem Weihnachtsabend lud Franziskus alle
Menschen aus der Umgebung in eine Höhle
ein. Mit Kerzen und Fackeln zogen sie dorthin und fanden einen Ochsen, einen Esel
und eine Krippe mit Stroh, in der ein kleines
Kind lag – wie bei unseren Weihnachtskrippen heute. Das Buch zeigt in vielen bunten
Bildern das Leben des Heiligen und enthält
eine Botschaft von Papst Franziskus. ALS
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 59
FAMILIE
„Zeichen und Wunder werden g
Interview zur Familiensynode
Vom 5. bis 19. Oktober tagen die Bischöfe
der Welt in Rom zum Thema Familie.
Professor Dr. Holger Dörnemann, Leiter
des Referats Ehe- und Familienpastoral
im Erzbistum Köln und Berater der
Kommission für Ehe und Familie der
Deutschen Bischofskonferenz, spricht im
Interview mit Almud Schricke darüber,
was er von der Synode erwartet.
Worum wird es bei den Beratungen gehen?
DÖRNEMANN: Aus meiner Sicht geht es ums
Ganze. „Familie“ ist ein Zentralthema, nicht
nur für die katholische Kirche. Sie wird verstanden
als Kirche im Kleinen, in
der sich auch die Kirche
im Großen entscheidet. Es
geht, so lautet das Thema,
um die pastoralen Herausforderungen der Familie
im Kontext der Evangelisierung. Es geht um viele
Prof. Dr. Holger
heiße Eisen und schließlich
Dörnemann.
auch um eine Neubelebung
des synodalen Gedankens,
dass nämlich versucht wird, auf dem Weg zu
einer Positionsbestimmung und einer Neuformulierung der Lehre der Kirche alle mit einzubeziehen, die man fragen kann.
Vielfach richtet sich die Aufmerksamkeit hierzulande vor allem auf die wiederverheirateten Geschiedenen. Es gibt aber
weitere Herausforderungen. Welche sind das?
DÖRNEMANN: Mit dem Thema der wiederverheirateten Geschiedenen ist das Thema von
nichtehelichen Lebensgemeinschaften angesprochen und dort die Frage, ob wir den Menschen in irgendeiner Weise eine Anerkennung
zusprechen können, ohne zu sagen, was sie jeweils nicht sind. Einige Überlegungen gehen
sogar dahin, dass gegebenenfalls eine sakramentale Kongruenz, eine beschreibbare Form
sakramentaler Entsprechung, bestehen kann,
um wiederverheiratete Geschiedene auch zu
den Sakramenten zuzulassen. Die anderen
Fragen sind ganz ähnlich: Ob wir wertschät-
zend etwas zu neuen Familienformen, zu homosexuellen Partnerschaften und anderen Lebensgemeinschaften sagen können und wie
wir das Thema Sexualität, verantwortete Elternschaft und die Bedeutung des Gewissens
neu ansprechen.
Wird es bei dieser außerordentlichen
Synode schon konkrete Ergebnisse geben oder müssen wir bis zur Bischofssynode
im nächsten Jahr warten?
DÖRNEMANN: „Zeichen und Wunder werden geschehen“, meinte vor kurzem der Wiener Kardinal Schönborn. Diese Synode ist
zwar einerseits vorbereitend, dennoch wird es
sicherlich schon in diesem Jahr einen starken
Impuls für Ehe und Familie geben – und das
gerade angesichts der beschriebenen Herausforderungen. Das Vorbereitungsdokument „Instrumentum laboris“ zeigt schon, dass ein fester Wille besteht, diese Themen sehr differenziert anzugehen – und anhand der Ouvertüre
kann man immer schon die Gesamtkomposition erahnen.
Zur Vorbereitung der Synode gab es
eine Umfrage, die gezeigt hat, dass es in
Deutschland eine relativ große Kluft gibt zwischen kirchlicher Moral und der Lebenspraxis
vieler Katholiken. Waren sie von diesen deutlichen Ergebnissen überrascht?
DÖRNEMANN: Am meisten hat mich überrascht, dass es diese weltweite Befragung
überhaupt gab. Hier deutet sich der schon angesprochene synodale Prozess an: Es war die
ganze Welt einbezogen, bis zu den Ortskirchen. Hier bei uns waren wir nicht nur sehr
schnell, sondern auch sehr gründlich und sehr
ernsthaft in der Bearbeitung. Es haben sich
alle Kreis- und Stadtdekanate und fast alle
Verbände beteiligt. Überrascht hat mich der
Wille zur Transparenz der Bistumsleitung,
alle Ergebnisse offen zum Ausdruck zu bringen – und damit auch zu verdeutlichen, dass
die Kirche daran interessiert ist, im Gespräch
zu sein und alles wahrzunehmen, was gerade
ansteht.
Dennoch hatte man den Eindruck, dass
einige Bischöfe doch sehr überrascht
von den deutlichen Ergebnissen waren. Wurde die Lebenswirklichkeit der Menschen bisher nicht richtig wahrgenommen?
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Ob Vater, Mutter, Kind(er), ein Elternteil mit Kind oder eine
DÖRNEMANN: Was sicherlich fehlte, war
ein offenes Klima, ein Klima der Auseinandersetzung, des offenen Gesprächs mit den Themen. Vielfach wurde gesagt, es sei ein Vermittlungsproblem, und das stimmt auch zum
Teil. Aber bei vielen Themen hat man gesagt:
Das können wir hier nicht entscheiden, das
muss Rom entscheiden. Und an dem Punkt
sind wir gerade: Rom fragt, und Rom hat sich
diese Fragen vorgenommen.
Sie sind Berater der Kommission für
Ehe und Familie in der Deutschen Bischofskonferenz. Was genau gehört zu Ihren
Aufgaben?
DÖRNEMANN: Als Berater versuche ich, mit
meinem theologischen Sachverstand und mit
der Erfahrung aus der Ehe- und Familienpastoral meinen Teil zur Weiterentwicklung und
auch zur Beratung der Bischöfe beizutragen.
Ich habe versucht, die Ehe theologisch weiterzudenken und sie als eine besondere Art der
Freundschaft zu verstehen. Das könnte zuerst
fast eine Abwertung der Ehe bedeuten. Wenn
man aber weiß, dass die Ehe sakramental wert-
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FAMILIE
n geschehen“
be, Verantwortung, Hingabe und Gerechtigkeit, wo Geschlechtsidentität ausgeprägt oder
geschützt wird, wo der Mensch zum Subjekt
wird. Da ist Familie DER Lernort schlechthin,
Keimzelle des religiösen Lebens, Keimzelle
der Gesellschaft. Im Vorbereitungsdokument
„Instrumentum laboris“ ist diese Wertschätzung breit ausgeführt worden. Sie ist in der
ersten Enzyklika des Papstes dick unterstrichen und steht in der Tradition aller Lehräußerungen der Päpste in der jüngeren Kirchengeschichte.
Das heißt, da wird den Familien einiges
zugetraut?
DÖRNEMANN: Kirche im Kleinen ist nicht
nur ein Sprachbild, sie ist der Zukunftsort der
Kirche im Großen. Und wenn sie das nicht ist,
dann würde auch die Kirche nicht mehr das
sein können, was sie ist. Umgekehrt muss Kirche Familien verstehen als Subjekt der Frohen
Botschaft, der die Botschaft nicht zu vermitteln ist, sondern die die Botschaft schon in sich
trägt und an der die Kirche ablesen kann, was
sie selber ist. Ich wünsche mir, dass die Synode diese Achtung vor der Leistung der Familie
im religiösen Bereich wertschätzend zum Ausdruck bringt – auch dort, wo Familien mit Brüchen und mit Herausforderungen zu kämpfen
haben.
Was muss passieren, damit sich wieder
mehr Familien in der Kirche beheimatet
fühlen?
Patchwork-Familie: Familie hat heute viele Gesichter.
(Fotos: Alexandra H. / pixelio.de, privat)
geschätzt wurde, weil man darin die Verbindung von Christus und der Kirche dargestellt
sah – und viele Theologen sagen, dass dies ein
Verhältnis von Freundschaft ist und dass Gottes Freundschaft dort deutlich wird – dann
muss man das auch von der Ehe sagen, die
Abbild eben dieses Verhältnisses von Christus
und der Kirche ist. Und wenn man die Ehe als
besondere Art der Freundschaft versteht, dann
ist man in der Zeitgenossenschaft nicht nur zu
denjenigen, die in Ehe und Familie leben, sondern auch denen näher, die eheähnlich oder in
anderen Lebensbeziehungen leben, weil man
auch dort eine neue Sprache finden kann, alles wertschätzend zum Ausdruck zu bringen,
ohne die Ideale herunterzuschrauben.
in unserer Gesellschaft weiterhin geteilt wird.
Andererseits vergibt sich die Kirche nichts,
wenn sie auch andere Familienformen und andere Definitionen des Familienbegriffs wertschätzend wahrnimmt. Es muss deutlich werden, dass diese Nähe zu Familien in Brüchen
und in schwierigen Situationen kirchlicherseits wahrgenommen wird, dass die Kirche solidarisch und barmherzig und denjenigen nah
ist, die nach ihr fragen.
Die Zahl der Trauungen sinkt, die klassische Familie – Vater, Mutter, Kind(er)
– ist auf dem Rückzug. Muss man die Familie
neu definieren?
DÖRNEMANN: Die Familie ist sicherlich der
Lernort des Glaubens. Wo sonst wird religiöse
Erziehung praktiziert? Die Umfrage hat zwar
gezeigt, dass vieles, was früher selbstverständlich war – Gebetszeiten, Tischgebet, Abendgebet und weitere religiöse Praxen – im Schwinden begriffen ist. Auf der anderen Seite gibt
es viele implizite Formen von Familienreligiosität, wo Familie erster Lernort ist für Lie-
DÖRNEMANN: Erst einmal nein, weil das
klassische Familienbild – ein Leben lang mit
jemandem zusammenzuleben und Kinder zu
haben – sicherlich ein Ideal beschreibt, das
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Sie haben schon die Familie als Kirche im Kleinen erwähnt. Welche Rolle spielt die Familie als Lernort des Glaubens
und Keimzelle des religiösen Lebens, wie es
immer heißt?
DÖRNEMANN: Die Familien müssen sehen,
dass die Kirche ihren Weg mitgeht, dass ihre
Sprache getroffen wird. Sie müssen sich angesprochen fühlen und merken, dass Ehe und Familie heute ein Charisma der Kirche darstellen. Anselm Grün hat vor Kurzem gesagt, dass
Franziskus die Sprache Jesu spricht. Es ist diese große Freiheit, die man gerade bei dem jetzigen Papst ablesen kann, mit einfachen Worten Zeitgenossenschaft zu haben. Jeder pastorale Mitarbeiter und jeder Christ müsste das
Evangelium insoweit in sich spüren, dass es
nicht um das Wissen einer Lehre, sondern um
den Geist und die Botschaft Jesu geht. Es geht
nicht um das große Wissen, sondern um die
Intuition des Evangeliums, das sich ganz konkret zeigt. Die Freiheit der Kinder Gottes, so
zu handeln, ist unsere Stärke, das müssen wir
zum Ausdruck bringen.
Holger Dörnemann, Ehe
und Familie. Lernorte des
Glaubens. Echter-Verlag.
ISBN 978-3-429-037567. 96 Seiten. 9,90 Euro.
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RÄTSEL
Diese Person darf etwas ihr eigen nennen.
Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 39 sehen Sie in der Rätselmitte.
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BUNTE SEITE
„Eine Zeitung bitte. Was kostet die?“ – „Einen Euro.“ – „Aber auf der Zeitung steht
doch 50 Cent.“ – „Sie glauben wohl auch alles, was in der Zeitung steht...“
„Ich kann dir sagen, der Abend bei Meiers
war bezaubernd! Wir haben nur Mozart und
Liszt gespielt.“ – „So, und wer hat gewonnen?“
„Ist Ihr Hund bissig, Frau Müller?“ – „Nein,
Frau Schmidt, an dem können Sie sich ein
Beispiel nehmen.“
„Auf den Rufnamen wollen wir uns erst später festlegen, Herr Pfarrer...“
Onkel Werner und Tante Erika kommen zu
Besuch. Da der kleine Neffe seit einiger Zeit
Klavierspielen lernt, spielt er den beiden etwas vor. Als er endlich fertig ist, applaudieren beide begeistert. „Das war Andante“, erklärt der Kleine eifrig. „Das ist aber lieb von
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(Cartoon: Jakoby)
dir“, ruft die Tante entzückt, „spielst du denn
auch etwas für den Onkel?“
leihen?“ Meint der andere: „Bin ich doof?
Wo du so viele Schuppen hast...“
Zwei Fische treffen sich im Wasser. Fragt der
eine: „Kannst du mir bitte mal deinen Kamm
Feldwebel: „Ganze Kompanie kehrt!“ Rekrut:
„Wo sind denn die Besen, Herr Feldwebel?“
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BERICHT
Zu bewundern sind auch diese drei Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, die die Vollendung des Kölner Doms vorausnehmen.
(Fotos: Boecker)
Das Thema „Kathedrale“ hört nie auf
Ausstellung in Köln zeigt Werke von Monet bis Warhol
G
oethe ist wieder mal an allem schuld. Mit
seiner Abhandlung „Von deutscher Baukunst“ (1773), in der er die Schönheit des
Straßburger Münsters pries, trug er massiv zur
wiedererwachenden Begeisterung seiner Zeitgenossen für das Mittelalter und dessen gotische Kathedralen bei. Letztlich führte diese
Rückbesinnung dazu, dass die Fertigstellung
des Kölner Doms plötzlich als nationales Projekt betrachtet und vom preußischen Staat vorangetrieben wurde.
Auch diesen Aspekt behandelt die Sonderausstellung „Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne“, die das Kölner
Wallraf-Richartz-Museum zeigt. Doch geht es
in der Schau, die bis 18. Januar 2015 über 200
Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Fotografien
von über 100 Künstlern und 87 Leihgebern vereint, um ein viel zu wenig beachtetes Thema der
Kunstgeschichte, wie Museumsdirektor Marcus Dekiert sagte. Fast jeder Künstler habe das
Motiv Kathedrale mindestens einmal umgesetzt. Damit sei es sehr prägend für die Kunst –
und für Nationen wie Frankreich und Deutschland sogar identitätsstiftend. Denn was Goethes Begeisterung in seinen Landsleuten auslöste, entfachte Victor Hugo mit seinem Epos
„Notre dame de Paris“ in Frankreich. Entsprechend handelt es sich bei der Schau um ein
deutsch-französisches Kooperationsprojekt des
Kölner Wallraf und der Museen der Stadt Rouen. Die Ausstellung steht besonders im Zeichen
der Bombardierung der Kathedrale von Reims
im September 1914. So ist in einem diesem Ereignis gewidmeten Raum sowohl die barbarische Zerstörung des Monuments dokumentiert wie auch die Beauftragung des deutschen
Künstlers Imi Knoebel, der zum 800-jährigen
Jubiläum der Kathedrale 2011 eine Reihe von
Fenstern gestalten durfte.
In neun Räumen ist das Sujet Kathedrale von
„Die Marienkirche mit dem Pfeil“ heißt das Werk von Lyonel
Feininger aus dem Jahr 1930.
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der Einführung, bei der die Dichterfürsten Goethe und Victor Hugo nebeneinander prangen,
über Romantik, Expressionismus bis zur Kunst
nach 1945 akribisch aufbereitet. Zu sehen ist
die romantisch-überhöhende Darstellung der
Kathedrale durch Caspar David Friedrich, die
gestochen scharfe Abbildung eines Karl Friedrich Schinkel oder die Serie zweifarbiger Lithografien von Roy Lichtenstein, die erst bei genauem Hinschauen die Fassade einer Kathedrale erkennen lässt. Im „Kölner Raum“ ist sozusagen das heimliche Hauptexponat zu sehen:
Der Dom, wie er sich heute durch ein Fenster
des Museums im Original zeigt. Lange vor seiner Vollendung 1880 haben Künstler Idealansichten der Kathedrale geschaffen - Zeichen der
großen Sehnsucht nach Fertigstellung des Jahrhundertbauwerks.
Vertreten sind namhafte Künstler des 19. bis
21. Jahrhunderts. So lenkt die Schau den Blick
auf eine Architektur, die für viele Menschen auf
einen noch größeren Inhalt verweist. Gerade der
Raum mit zeitgenössischen Werken zeigt für
Kuratorin Kronenberger-Hüffer: Künstler sind
heute noch von gotischen Fassaden fasziniert.
„Das Thema Kathedrale hört nie auf.“
SK
„Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne“,
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, 18. Januar 2015, Eintritt: 13 Euro, ermäßigt 8 Euro. Ausstellungskatalog im Museumsshop für 30 Euro. Geöffnet dienstags bis sonntags 10.00-18.00 Uhr, donnerstags 10.00-21.00 Uhr.
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