Programmheft - Badisches Staatstheater Karlsruhe

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Programmheft - Badisches Staatstheater Karlsruhe
ballett von Youri Vámos
Ich bin immer noch sicher,
dass sie es war. (...) Als sie
mich ansah, wissen Sie,
mit diesen Augen, das war’s.
Es war der Kaiser, der Blick
des Kaisers. Wer einmal die
Augen des Kaisers gesehen
hat, wird sie nie vergessen.
MATILDA KSCHESSINSKAJA
Mit freundlicher Unterstützung der Sparda-Bank Baden-Württemberg
dornröschen –
die letzte zarentochter
12+
Ballett von Youri Vámos
Musik peter I. Tschaikowski
Musikalische Leitung
christoph gedschold / Steven Moore
Choreografie
YOURI Vámos
Einstudierung
joyce cuoco, Filip veverka
Bühne & Kostüme
Michael Scott
Licht
klaus gärditz
Ballettmeister
matthias deckert
alexandre kalibabchuk
Veronica villar
premiere 16.11.13 GrosseS HAUS
Aufführungsdauer 2 ½ Stunden, eine Pause
Aufführungsrechte Rob. Forberg Musikverlag
Sehr verehrtes Publikum,
es erfüllt mich mit ganz besonderer Freude, Ihnen nach Ein Sommernachtstraum und
Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte nun ein weiteres der meisterhaften
Handlungsballette von Youri Vámos in Karlsruhe präsentieren zu können.
Youri Vámos besitzt die seltene Gabe, die traditionellen Stoffe der Ballettbühne durch
zusätzliches Material anzureichern und daraus Stücke zu gestalten, die uns durch ihre
Ausrichtung auf das Zwischenmenschliche ebenso in den Bann schlagen wie durch ihr
respektvolles Bezogensein auf das Erbe der klassischen Tanzkunst. In Dornröschen –
Die letzte Zarentochter gelingt Youri Vámos eine einzigartige Verbindung von Ereignissen
der Realgeschichte mit Elementen eines Märchenstücks und eine tiefschürfende Reflexion
über das Thema der Identität.
Die Einstudierung von Dornröschen – Die letzte Zarentochter setzt nicht nur einen
Schlussstein in das Mosaik unserer Produktionen der großen Erzählballette des
19. Jahrhunderts, die im Jahre 2004 mit Don Quijote ihren Anfang nahm. Sie ist nicht
zuletzt auch ein Dokument meiner langjährigen persönlichen Verbundenheit mit Youri
Vámos und Joyce Cuoco.
Mein Dank gilt der Sparda-Bank Baden-Württemberg für die großzügige Unterstützung!
Herzlichst,
Ihre
Birgit Keil
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Bruna Andrade
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orte der
zuflucht
zum inhalt
ERSTER AKT
I. Tobolsk, Sibirien
Die Zarenfamilie Romanow wird während ihrer Gefangeschaft von Soldaten
bedrängt. Anastasia läuft zu ihrem Vater
und erinnert sich in seinen Armen an
sorglose Zeiten.
Bildwechsel, Überblendung
II. Alexanderpalast, Zarskoje Selo
Anastasia bewundert ein Gemälde, es
stellt ihren Vater, den Zaren, dar.
Ihre Familie (Vater, Mutter, drei Schwestern und Bruder) überraschen sie zu
ihrem zehnten Geburtstag mit einem Fest.
Sie wird vom Vater zur Königin des Festes
gekrönt; sie bekommt eine Geburtstagstorte, und die Schwestern überreichen ihr
selbstgefertigte Geschenke.
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Tänzer des eingeladenen Zarenballetts
schenken ihr eine Katze, Rasputin, der
Freund der Familie, eine russische Puppe.
Von ihrem von Krankheit geschwächten
Bruder Alexei bekommt sie einen blauen
Vogel im Käfig. Als er dabei in Ohnmacht
fällt, bittet die besorgte Familie Rasputin
um Hilfe. Bewundernd beobachtet Anastasia, wie Rasputin Alexei wieder zu sich
bringt und ihn auf seine Weise aufzumuntern versucht.
Glücklich kehrt die Familie in den Saal zurück: der Zar steckt Anastasia ein Blume
ans Kleid.
III. Jekaterinburg, 16.7.1918
Rückblende zu I.
Die Soldaten werden immer bedrohlicher.
Die Familie wird exekutiert. Die Körper
sinken leblos nieder...
IV. Auf der Flucht,
über Jasey nach Rumänien bis Bukarest
Eine zur Flucht verurteilte Frau ist von den
Erinnerungen Anastasias besessen. In
ihrer Fantasie sieht sie das zerstörte Bild
des Zaren Nikolaus. An die Stelle seines
Abbildes tritt der „Unbekannte“ (der Tod).
Dieser bringt ihr Erinnerungen nahe, als
ob sie sich wieder glücklich im Hofgarten
des Zarenpalastes befänden.
Alleingelassen findet sie sich in der Realität – auf der Flucht – wieder.
ZWEITER AKT
einer Jagd ihren blauen Vogel freigelassen hatte. Erstaunt wird ihr ungewöhnliches Verhalten von Passanten beobachtet. In Verzweiflung stürzt sie sich von der
Brücke.
Gerettet von „ihm“, dem Unbekannten,
fühlt sie sich geborgen und geliebt –
zurück in der Realität sucht sie mit ihrer
ganzen Kraft nach „ihm“, um durch seine
Hilfe zu sich selbst zu finden.
VI. Winterpalast, Petersburg
Durch „ihn“ sieht sie sich selbst, umgeben von der verlorenen Familie, welche
die beiden prunkvoll empfängt.
V. Brücke in Berlin
Unter den Passanten und Straßenverkäufern entdeckt sie einen Vogelkäfig und
erinnert sich an den Tag, an dem sie auf
Epilog
Die gebrochene alte Frau findet Erlösung
in den Armen des Unbekannten.
Folgeseiten Flavio Salamanka, Schülerinnen der Ballettschule Lagunilla & Reijerink, Ensemble
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Sehnsucht
& erinnerung
ZUM STÜCK
Anfang der 1990er Jahre, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, war die Zeit
herangekommen, sich auf das Schicksal der
im Juli 1918 erschossenen Zarenfamilie zu
besinnen. In einer Nacht- und Nebel-Aktion
hatte man seinerzeit die Leichen der Ermordeten in einer Tongrube verscharrt und den
Schleier des Schweigens darüber gesenkt,
um den Ort nicht zum Wallfahrtsziel für Monarchisten werden zu lassen. Die genaue
Grabstelle war zwar seit 1979 bekannt,
doch erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die Leichen exhumiert und
wissenschaftlicher Untersuchung zugeführt. Im Zuge dessen kam die Rede wieder
vermehrt auf den Fall „Anastasia“, der
Medien und Gerichte jahrzehntelang immer
wieder beschäftigt hatte. Eine junge Frau
hatte Anfang der 1920er Jahre behauptet,
die jüngste Zarentochter Anastasia zu
sein und das Massaker von Jekaterinburg
überlebt zu haben. Die Boulevardpresse
stürzte sich auf diese Geschichte, die
zusätzlich Brisanz dadurch gewann, dass
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die Frau jahrelang in einer Nervenklinik zugebracht hatte. Der europäische Hochadel
und die russische Emigranten-Community
entzweiten sich über der Frage, ob hier
ein Fall von Hochstapelei oder ein Wunder
vorliege. Und obwohl eigentlich alles für die
Hochstapelei sprach und wir heute durch
DNA-Analysen wissen, dass die Frau nicht
mit der Zarenfamilie verwandt gewesen
sein kann, schlug sie, die der jüngsten Zarentochter mehr oder weniger ähnlich sah
und eine geradezu magische Ausstrahlung
gehabt haben muss, die Öffentlichkeit nicht
nur über Jahre, sondern über Jahrzehnte in
ihren Bann. Als hätte sie wie ein Brennglas
die Sehnsüchte und Hoffnungen gebündelt,
die aus dem Zusammenbruch der „alten
Ordnung“ freigesetzt worden waren.
Man ging sogar soweit, sich ihre Ausstrahlung durch Seelenwanderung zu erklären:
die echte Anastasia habe gleichsam vom
Körper der angeblichen Anastasia Besitz
ergriffen und durch diesen geredet und
gehandelt.
Als Youri Vámos sich Anfang der 1990er
Jahre dazu entschloss, ein „Dornröschen“Ballett zu schaffen, gab ihm die Berichterstattung über die Geschehnisse um die Leichen der Familie Romanow entscheidende
Impulse für die inhaltliche Gestaltung. Denn
es lag ihm fern, lediglich eine behutsam aktualisierende Fassung dessen vorzulegen,
was im Jahre 1890 in St. Petersburg auf ein
Libretto von Iwan A. Wsewoloschski und
Musik von Peter I. Tschaikowski in der Choreografie von Marius Petipa unter dem Titel
Dornröschen uraufgeführt und in der Folge
choreografisch überliefert worden war.
Seit er sich 1981 mit Coppélia am Montmartre dem Genre des Handlungsballetts auf
klassischer Grundlage zugewandt hatte,
versuchte Youri Vámos in seinen Stücken
die Triebfeder menschlichen Handelns
herauszuarbeiten und psychologisch
schlüssige Deutungen von Persönlichkeiten
und Situationen zu liefern. Darin hatte ihn
nicht zuletzt das Erlebnis der Handlungsballette John Crankos bestärkt, die er in
seiner aktiven Tänzerlaufbahn vor allem
beim Ballett der Bayerischen Staatsoper in
München kennen gelernt hatte. Hier war
an die Stelle der vergröbernden Gut /
Böse-Gegensätze der Ballettklassiker des
19. Jahrhunderts eine differenziertere
Sicht auf die Figuren getreten.
Bei der Märchenhandlung von Dornröschen
biss sich Vámos mit seinem auf Erklärung
und Erhellung abzielenden Ansatz verständlicherweise zunächst die Zähne aus. „Ich
suche die Menschen in diesen Stücken und
finde sie nicht“, so brachte Vámos im Jahre
1993 sein Unbehagen an den Balletten
des 19. Jahrhunderts und ganz konkret an
Dornröschen in einem Zeitungsinterview
auf den Punkt.
Folgeseiten Ensemble
Wsewoloschski hatte in seinem Libretto
auf der Grundlage von Charles Perraults
1697 erschienenen „Histoires ou contes du
temps passé“ die Erzählung von der „Belle
au bois dormant“ zu einer Balletthandlung
ausgestaltet, die nicht nur die Rolle der im
Märchen recht sparsam beschriebenen
Feen stark akzentuierte, sondern die sattsam bekannte Handlung auch auf die ersten
beiden Akte eines dreiaktig angelegten Stückes beschränkte. Anders ausgedrückt: das
Happy End in Gestalt der Auferweckung der
Prinzessin Aurora durch den Prinzen Désiré
erfolgt bereits in der Mitte des Stückes, am
Ende des Zweiten Akts.
In den Dritten Akt setzte Wsewoloschski,
stets auf Situationen für glanzvolle
Ausstattung und choregrafische Kabinettstückchen bedacht, eine ausgiebige
Schilderung des Hochzeitsfestes, bei
welchem die vormaligen Protagonisten
weitgehend zu Zuschauern degradiert
sind. Im Vordergrund steht das Défilé von
Figuren aus anderen Märchen, zumeist
aus der Sammlung von Perrault. Blaubart,
der gestiefelte Kater, Aschenputtel, der
kleine Däumling und Rotkäppchen sind
nur einige Protagonisten dieser MärchenRevue. Durch den Auftritt vierer bislang
nicht eingeführter Feen sowie durch eine
von Türken, Äthiopiern, Afrikanern und
Amerikanern getanzte Quadrille nimmt
der Dritte Akt noch zusätzlich Züge eines
bloßen Anhängsels an. Doch Tschaikowski hat hierzu schlichtweg hinreißende
Musik komponiert und Petipa schuf etwa
mit der Variation des Blauen Vogels und
der Prinzessin Florine (aus einem im
deutschsprachigen Raum kaum bekannten
Märchen der Madame d‘Aulnoy) eine der
schillerndsten Perlen choreografischer
Kunst im 19. Jahrhundert.
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Es war klar, dass Youri Vámos für seine Neudeutung vorrangig an das Geschehen der
ersten beiden Akte anknüpfen musste,
aus der Einsicht heraus, dass der Kern der
Dornröschen-Geschichte uns auch heute
noch sehr viel zu sagen hat. Und es waren
Beobachtungen sowohl am Originallibretto als auch an Tschaikowskis Partitur, die
Vámos die nötigen Anknüpfungspunkte
gaben, um ein Handlungsgefüge zu erstellen,
das er auf authentische Weise ausgestalten
konnte.
Aus dem Märchen und seiner erweiterten
Gestaltung durch Wsewoloschskis Libretto
schälte Vámos den Aspekt der Familie und
des durch Feste und Feierlichkeiten geprägten Familienlebens heraus. Das Petersburger Libretto siedelte die Geschichte zwar
in Frankreich in der Regierungszeit des
fiktiven König Florestan XIV. an (der in der
Apotheose am Ende des Stücks als Ludwig
XIV. enttarnt wird), doch spricht keines der
Elemente der Handlung ernsthaft gegen die
Transformation in ein anderes Land und eine
andere Zeit. An die musikalische Herrscherhuldigung am Ende der Partitur (siehe Seite
16 dieses Hefts), die trotz französischer
Herkunft russisches Kolorit besitzt, ließ
sich ebenfalls anknüpfen, und schließlich ist
die Geschichte des Dornröschen-Balletts
von 1890 ja selbst eng mit dem Zarenhaus verknüpft, nicht zuletzt weil der Zar
höchstselbst die Generalprobe des Werkes
gesehen und Tschaikowski mit der berühmtberüchtigten Wertung „C‘était assez joli“
konfrontiert hatte.
unbeschwerten Familienlebens im Hause
Romanow und um die glanzvollen Feste und
Bälle ließ sich indes eine Rahmenhandlung
bauen, welche ins 20. Jahrhundert und den
Fall „Anastasia“ verwies.
Entscheidend für das Verständnis von Vámos‘ Konzeption ist nun, dass er kein Interesse an einer Antwort auf die Frage hatte,
ob die angebliche Anastasia nun wirklich
die letzte Zarentochter sei oder nicht. Was
ihn interessierte, war die psychologische
Situation einer Frau, die aus einer traumatischen Erfahrung heraus zu behaupten
beginnt, dass sie jemand ganz anderes sei.
Die sich aus einer als belastend empfundenen Welt in all ihrem Reden und Tun in
eine andere Welt begibt, die Züge eines
Märchens trägt. Eine unbeschwerte Welt,
ohne Krieg und ohne Sorgen und mit einem
intakten Familienleben.
Und so wird zu Beginn von Youri Vámos‘
Stück, das folgerichtig den Titel Dornröschen – Die letzte Zarentochter erhalten hat,
eine Frau auf der Flucht gezeigt, die sich
angesichts des unmittelbar erlebten Schreckens in eine andere Welt hinüberträumt.
Vor unseren Augen ersteht das Bild vom
Zarenhof vor dem Ersten Weltkrieg, wo sich
„Anastasia“ im Kreise ihrer drei Schwestern, ihres kleinen Bruders Alexei und ihrer
Eltern befindet und ihr zehnter Geburtstag
gefeiert wird. Ihre Geschwister überreichen ihr Geschenke, und gerade an diesem
verhältnismäßig unbedeutend erscheinenden Handlungselement lässt sich die
Überlegtheit von Youri Vámos‘ Eingreifen in
den orginalen Werktext und sein Respekt
Vámos entschloss sich daher, die Haupthandlung an den Zarenhof des ausgehenden vor dem Charakter der Musik Tschaikowskis
19. Jahrhunderts zu verlegen. Dass in diesen aufzeigen. Ebenso übrigens sein Bestreben, den problematischen Dritten Akt von
Kontext weder Feen noch Fleisch und Blut
gewordene Märchenfiguren mehr integrier- Dornröschen nicht gänzlich mit Verachtung
bar waren, liegt auf der Hand. Um die Szenen zu strafen.
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Wenn in der Geburtstagsszene von
Dornröschen – Die letzte Zarentochter
Anastasias Geschwister ihre Geschenke
überreichen, erklingt dazu größtenteils die
Musik, die im Originallibretto den im Prolog
auftretenden guten Feen zugewiesen war.
Die leichtfüßige Musik der Brosamen-Fee
(Miettes qui tombent) illustriert beispielsweise das Spiel mit Seifenblasen, die zwitschernde Musik für die Kanarienvogel-Fee
(Canari qui chante) ist der Überreichung
einer Flöte als Geschenk unterlegt, die hinund herschwingende Musik der Fee Violente schließlich mit kindlichem Seilspringen
in Verbindung gebracht. Katze und Kater,
im Originallibretto Teil der Revue des Dritten Akts, sind von Vámos in den Ersten Akt
vorgezogen worden und fügen sich in die
Geschenkeüberreichung bestens ein.
Auch der blaue Vogel wird bei Vámos zum
Geschenk umgedeutet, allerdings nimmt er
eine strukturierende Funktion ein, welche über die Geburtagsszene im Zweiten
Bild weit hinausgeht. Die Würdigung des
Geschenks von Anastasias Bruder Alexei
wird durch dessen Schwächeanfall unterbrochen, doch in der Straßenszenerie des
Fünften Bildes taucht plötzlich ein Vogelkäfig auf, der wiederum in der Frau auf der
Flucht die Erinnerung an einen Jagdausflug
hervorruft. Zurück auf der Straße in Berlin
löst der Käfig letztlich den Sprung der
Geflohenen von der Brücke ins Wasser
aus, und erst im Sechsten Bild, als erneut
vor unser aller Augen ein Fest am Zarenhof
ersteht, werden der blaue Vogel und Prinzessin Florine körperlich gegenwärtig.
Folgeseiten Admill Kuyler, Bruna Andrade
Im Dornröschen-Märchen ging es nicht nur
um gute und böse Feen, sondern auch um
das Erwachsenwerden und das Erblühen
einer jungen Frau. Doch der Prinz, der die
schlafende Schöne wachküsst, hat keinen
Platz mehr in Youri Vámos‘ Erzählung, er kann
dort gar keinen Platz mehr haben. Denn ein
Mensch, der sich aus der Not heraus ganz an
die Erinnerung klammert, ist nicht empfänglich für die Zuwendung eines anderen
Menschen, er ist ganz auf sich bezogen und
ganz in seiner Ersatzwelt gefangen. Gerade
dieser Aspekt von Youri Vámos‘ Gestaltung
des Stoffes ist brennend aktuell: Wir alle
dürften Menschen kennen, deren vornehmlichstes Lebensprinzip das Klammern an die
Erinnerung ist, die mehr in der Vergangenheit
als in der Gegenwart leben und die für andere kaum mehr erreichbar sind, geschweige
denn, dass sie sich auf eine neue zwischenmenschliche Bindung einlassen könnten.
Youri Vámos hat daraus für sein Stück sichtbare Konsequenzen gezogen: hier wird aus
dem arglos an der schlafenden Schönen vorüberziehenden Prinzen ein geheimnisvoller
Fremder, der aus dem Bildnis von Anastasias
Vater heraustritt, und der in den Szenen,
welche sich in ihrem Kopf abspielen, eine
immer prominentere Rolle einnimmt. Die
Identität dieses Fremden hat Youri Vámos
bewusst im Ungefähren belassen. Er ist eine
Allegorie der Zukunft, aus der freilich Züge
eines Todesboten herausgelesen werden
können. Seine Aufgabe ist es, uns bewusst
zu machen, wie wichtig und bestimmend die
Sehnsucht nach Geborgenheit ist – für die im
Stück gezeigte Hauptfigur und für uns alle.
Christoph Gaiser
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macht
der melodie
ZUr musik
Es ist ein verwunderlicher Tonfall, der ganz
am Ende von Tschaikowskis DornröschenBallettmusik angeschlagen wird: ein breites, hymnisches Dahinströmen, sanglich
und irgendwie altertümlich. Und es ist nicht
zuletzt diese Stelle, die Youri Vámos dazu
bewogen hat, seine Neudeutung eines
großen Ballettklassikers inhaltlich auf die
Zarenfamilie auszurichten. Der Verdacht,
dass mit diesen hymnischen Klängen einem
Herrscher gehuldigt werden sollte, wird
durch Petipas Szenario für die Petersburger
Uraufführung im Jahre 1890 bekräftigt:
es sei in dieser Szene Apollo im Gewande
Ludwigs XIV. zu sehen. Um die von Petipa in
französischer Sprache eingeforderten Qualitäten „large“ und „grandiose“ musikalisch
zu gewährleisten, bediente sich Tschaikowski einer Melodie, die spätestens seit 1774
mit einem Loblied auf den ersten Bourbonenkönig Henri IV. verbunden wird und vor
allem im 19. Jahrhundert immer wieder als
musikalische Chiffre für die Verherrlichung
des Königtums und als tönendes Symbol
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der Restauration verwendet worden ist,
etwa im Finale von Rossinis Oper Il viaggio
a Reims. Interessanterweise findet sich die
Melodie zu diesem Huldigungslied bereits in
einer Quelle des 16. Jahrhunderts, und zwar
in der Orchésographie des Thoinot Arbeau,
einem Traktat, der als eine der wichtigsten
Quellen zur europäischen Tanzgeschichte
bezeichnet werden darf. Es darf zwar ausgeschlossen werden, dass Tschaikowski
um diesen Bezug wusste, aber dennoch
fügt sich das erwähnte Detail nahtlos in das
Bestreben des Komponisten ein, in seiner
Dornröschen-Musik der französischen
Tanzkunst vergangener Tage seine Reverenz zu erweisen. Iwan A. Wsewoloschski
hatte von Anfang an eine Ausstattung
im Stil des Sonnenkönigs Ludwig XIV.
vorgeschwebt und er hatte im Mai 1888
Tschaikowski ausdrücklich aufgefordert,
seine kompositorische Fantasie schweifen
zu lassen und Melodien im Geiste Lullys,
Bachs und Rameaus zu komponieren. Dies
muss bei Tschaikowski auf fruchtbaren Bo-
den gefallen sein, lag ihm doch die geistige
Welt des 17. und frühen 18. Jahrhunderts
besonders nahe, was nicht durch nur die
1877 enstandenen Variationen für Cello
und Orchester über ein selbst erfundenes
„Rokoko-Thema“, sondern auch in der
Vierten Orchestersuite (1887) und der Oper
Pique Dame (1890) mit ihren Mozart-Reminiszenzen eindrucksvoll belegt wird.
Es will uns heute fast selbstverständlich
erscheinen, dass ein Komponist vom Range
Tschaikowskis Ballettmusik komponierte,
doch dürfen wir nicht vergessen, dass es
sich seinerzeit um ein Novum handelte. Die
Musik der in Russland gezeigten Ballette
war bis in die 1880er Jahre hinein stets von
spezialisierten Komponisten wie Cesare
Pugni oder Léon Minkus verfertigt worden,
erst mit dem Amtsantritt Wsewoloschskis
als Theaterdirektor ging man auch auf
Komponisten wie Tschaikowski oder Glasunow zu, die sich in anderen Repertoirebereichen ihre Reputation erworben hatte.
Dass dieses Vorgehen anfangs nicht nur
auf Gegenliebe stieß, belegen die Besprechungen der Petersburger Uraufführung
von Dornröschen, in welchen immer wieder
zu lesen ist, dass Tschaikowski als ausgewiesener Sinfoniker und Opernkomponist
den Besonderheiten der Ballettkomposition
nicht gerecht geworden sei.
Tschaikowskis Musik hatte indes noch eine
weitere Hürde zu überwinden. Trotz des
großen Erfolges der Petersburger Uraufführungsproduktion und einer selbst in
Zeiten politischer Wirren ungebrochenen
Aufführungstradition in Russland bzw. der
Sowjetunion war die Musik zu Dornröschen
in Westeuropa über Jahrzehnte hinweg
quasi unbekannt. Als Sergei Diaghilew
mit seinem Ballets Russes im London der
1920er Jahre an eine Neuproduktion ging,
stellte sich die Quellenlage als verheerend
dar. Igor Strawinski legte in seinen 1935
erschienenen „Chroniques de ma vie“
dar, dass es außerhalb Russlands nur eine
einizige (noch dazu ungedruckte) Partitur
des Werkes gegeben habe, die nur unter
größten Mühen aufzutreiben gewesen
sei. Einige Nummern waren lediglich im
Klavierauszug überliefert, weshalb Strawinski etliche Orchestrierungen anfertigen
musste. Erst durch Diaghilevs Impuls sowie
durch Nikolai Sergejews Londoner Produktionen von 1939 und 1946 vermehrte sich im
Westen das Wissen um das DornröschenBallett im Allgemeinen und um die Qualität
seiner Musik im Besonderen.
Was an Tschaikowskis Partitur besonders
nachdrücklich fasziniert, ist die Ebenbürtigkeit von Nummern unterschiedlicher
Ausdehnung. Die kürzesten von ihnen
haben eine Spieldauer von gerade einmal
einer halben Minute, aber welche Meisterschaft steckt etwa in den Variationen, die in
der Uraufführungsfassung der BrosamenFee oder der Kanarienvogel-Fee zugeordnet sind und in denen Tschaikowski auf
substanziell kaum zu überbietende Weise
den Begriff „Leichtigkeit“ auskomponiert!
Dem stehen die um ein Vielfaches längeren
Nummern gegenüber, die sich nicht nur
durch konsequente Bezugnahme auf die im
Prolog exponierten Themen von Fliederfee und Carabosse auszeichnen, sondern
auch durch eine überwältigende melodische Erfindungskraft, ganz besonders im
so genannten Rosen-Adagio, wo sich in
nicht anders als waghalsig zu nennendem
Überschwang des Gefühls aus dem Singen
der Instrumente heraus jenes jugendliche
Auskosten-Wollen der Freiheit unmittelbar
mitteilt, die Aurora gemäß dem originalen
Szenario an diesem Punkt der Handlung von
ihren Eltern und ihren Freiern einfordert.
Christoph Gaiser
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Der Fall
Anastasia
eine chronologie
18. Juni 1901 Anastasia Nikolajewna Romanow wird als fünftes Kind von Zar Nikolaus II. und Zarin Alexandra (vormals Alix von Hessen-Darmstadt) geboren.
15. März 1917 Zar Nikolaus II. lässt infolge der Oktoberrevolution seine Abdankung
verkünden. Er und seine Familie werden zunächst im Alexanderpalast in Zarskoje Selo unter Hausarrest gestellt, dann in die Gouverneursresidenz nach Tobolsk verbracht und schließlich Ende April 1918 im Ipatiew-Haus in Jekaterinburg einquartiert.
Die Zarenfamilie im Jahre
1912 im Palais von Livadija
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Anastasia und ihre drei
Schwestern an der Ostsee
16. Juli 1918 Aus Angst davor, dass die vorrückenden Truppen der antibolschewistischen
„Weißen Armee“ die gefangenen gehaltene Zarenfamilie befreien könnten,
werden in der Nacht zum 17. Juli Nikolaus, Alexandra, ihre fünf Kinder so-
wie vier Mitglieder ihres Hofstaates im Keller des Ipatiew-Hauses in
Jekaterinburg durch ein elfköpfiges Schützenkommando ermordet. Die
Leichen werden in einer Torfgrube nördlich von Jekaterinburg vergraben, über den genauen Ort wird von offizieller Seite Stillschweigen bewahrt.
1922
„Anna Tschaikowski“ verlässt die Anstalt in Dalldorf und lebt in den fol-
genden Jahren bei Verwandten sowie Freunden der Zarenfamilie, aber auch in Krankenhäusern und Sanatorien, unter anderem in Berlin, Lugano, Oberstdorf und Seeon.
1927
Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, Bruder von Zarin Alexandra, enga-
giert einen Privatdetektiv, der zum Schluss kommt, dass es sich bei der angeblichen Anastasia um die Fabrikarbeiterin Franziska Schanz-
kowska handele, die seit dem Beginn des Jahres 1920 als vermisst gemel-
det worden und zuvor in Nervenheilanstalten behandelt worden war.
1928
Anna Tschaikowski übersiedelt in die USA. Sie lebt zunächst in Oyster Bay (New York), später ermöglicht ihr der Komponist Sergei Rachmaninow den Aufenthalt im Garden City Hotel in Hempstead (New York), wo sie sich als „Anna Anderson“ anmeldet. Diesen Namen behält sie bis 1968 bei.
1930 muss sie sich erneut in psychiatrische Behandlung begeben.
Anastasia und ihre Geschwister,
Finnland 1908
In Berlin versucht eine junge Frau, sich mit einem Sprung von der Bendler-
brücke in den Landwehrkanal das Leben zu nehmen. Das Vorhaben schei-
tert. Da die Polizei die Identität der Frau nicht feststellen kann, wird sie in die „Irren-Anstalt der Stadt Berlin zu Dalldorf“ (heute Karl-Bonhoeffer-
Nervenklinik) eingewiesen.
Während der Rekonvaleszenz behauptet die Frau, die Zarentochter Anas-
tasia zu sein. Sie habe das Massaker schwer verletzt überlebt, sei von einem polnischen Mann namens Alexander Tschaikowski gerettet und gesund gepflegt worden, sei mit ihm nach Bukarest geflohen und habe dort
infolge einer Vergewaltigung ein Kind zur Welt gebracht. Das Kind sei weggegeben worden, Tschaikowski sei bei Straßenkämpfen umgekom-
men. Sie selbst habe sich nach Berlin durchschlagen können, aber aus Angst davor, von ihren Verwandten nicht mehr erkannt zu werden, sich schließlich das Leben nehmen wollen.
Zahlreiche russische Emigranten statten ihr Besuche am Krankenbett ab.
Zar und Zarin im Kostüm
17. Februar 1920
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1932 Anna Anderson kehrt nach Deutschland zurück. Die folgenden Jahre verbringt sie an wechselnden Orten, unter anderem in Hannover,
schließlich auf einem Schloss in Ostdeutschland.
1949
Fürst Friedrich von Sachsen-Altenburg verhilft Anna Anderson zur Flucht aus der russischen Besatzungszone in die französische Zone. Sie kommt in einer ehemaligen Militärbaracke in Unterlengenfeld bei Calw unter, wo sie die kommenden 19 Jahre verbringt.
1968
Anna Anderson, die infolge zunehmender Verwahrlosung zuletzt wieder in Krankenhäusern und Heimen gelebt hatte, übersiedelt erneut in die USA. In Charlottesville (Virginia) heiratet sie den Historiker und Genealo-
gen John Manahan. Ihr Gesunheitszustand macht immer wieder Aufent-
halte in Sanatorien und Nervenheilanstalten erforderlich.
17. Februar 1970
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe bekräftigt in letzter Instanz ein Urteil des Landgerichts Hamburgs aus dem Jahre 1961, demzufolge sich Anna Anderson nicht als überlebende Zarentochter bezeichnen darf.
Damit wird ein seit den 1930er Jahren geführter Rechtsstreit um den Anspruch auf Vermögenswerte beendet.
Mai 1979 Dem Geologen Alexander Awdonin und dem Filmemacher Geli Rjabow gelingt es, die Grabstätte der Romanows zu finden. Sie kommen jedoch überein, bis zur Änderung der politischen Verhältnisse Stillschweigen zu bewahren
12. Februar 1984 Anna Manahan stirbt im Alter von 87 Jahren in Charlottesville an
Lungenentzündung.
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Geli Rjabow informiert in einem Zeitungsinterview die Öffentlichkeit über den bereits zehn Jahre zuvor gemachten Fund der Grabstätte.
Zar Nikolaus II. am Schreibtisch, 1911
20. April 1989 12. Juli 1991 Die Leichen aus der vermeintlichen Romanow-Grabstätte werden exhu-
miert. Es stellt sich heraus, dass nur die Gebeine von fünf der sieben erschossenen Mitglieder der Zarenfamilie geborgen werden konnten.
5. Oktober 1994
In einer Pressekonferenz erklären die Molekularbiologen Peter Gill und
Pavel Iwanow, dass aufgrund der vorgenommenen DNA-Analysen mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,5% davon ausgegangen werden könne,
dass es sich bei den aus der Grabstätte geborgenen sterblichen Über-
resten um die ermordete Zarenfamilie handele, und zwar um Zar und Zarin sowie die Prinzessinnen Olga, Tatjana und Anastasia.
Für den Nachweis hatte unter anderem Prinz Philip, Gemahl Königin Elisabeths II. von England, eine Blutprobe zur Verfügung gestellt.
Weiterhin bekräftigten die Wissenschaftler die bereits 1927 geäußerte Vermutung, es handele sich bei „Anna Anderson“ um die 1920 verschol-
lene Franziska Schanzkowska.
17. Juli 1998 In der Peter- und Pauls-Kathedrale zu St. Petersburg werden die sterb lichen Überreste der Zarenfamilie beigesetzt.
14. August 2000 Zar Nikolaus II. und seine Familie werden von der Russisch-Orthodoxen Kirche heilig gesprochen.
April 2007 In der Nähe der 1979 entdeckten Grabstätte finden russische Archäo logen die Leichenteile zweier weiterer Personen.
Anna Anderson
Anastasia, um 1915
30. April 2008 Auf einer Pressekonferenz wird bekannt gegeben, dass es sich bei den im Vorjahr aufgefundenen Leichenteilen um die sterblichen Überreste von Zarewitsch Alexei und seiner Schwester Maria handele.
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Wenn sie auch einst eine
polnische Fabrikarbeiterin
gewesen ist, wurde sie doch
in ihrer eigenen vorstellung
und in der ihrer anhänger
zur prinzessin. ihr bild,
das immer noch so lebendig
ist, dass mancher sich
nicht davon trennen mag,
verlieh dem zwanzigsten
Jahrhundert farbe.
ROBERT K. MASSIE
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Flavio Salamanka, Harriet Mills, Eric Blanc
Folgeseiten Louis Bray, Juliano Toscano, Bledi Bejleri, Ensemble
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Peter i. tschaikowski Musik
Peter Iljitsch Tschaikowski wurde 1840 in
Wotkinsk im Uralgebirge als Sohn eines
Bergbauingenieurs geboren. Von der Familie für eine Tätigkeit im Staatsdienst ausersehen, war Tschaikowski von 1859 bis 1865
als Sekretär im Justizministerium in St. Petersburg tätig. Gleichzeitig bemühte er sich
darum, die Musik zu seinem Beruf machen
zu können. Dabei kam ihm entgegen, dass
sich seinerzeit in Russland ein Wandel im
Musikleben vollzog, der die Einrichtung
von Konservatorien nach westlichem Vorbild mit sich brachte. Nach dem Studium
bei Anton Rubinstein und Nikolai Zaremba
in St. Petersburg erhielt er eine Dozentenstelle am Mokauer Konservatorium. Dessen Direktor Nikolai Rubinstein förderte
die Aufführung von Tschaikowskis Kompositionen, der Verleger Peter Jürgenson
legte schließlich den Grundstein für eine
umfassende Verbreitung dieser Werke
außerhalb Russlands. Im Jahre 1878 wagte
Tschaikowski den Schritt in eine gänzlich
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freischaffende Tätigkeit; ermöglicht wurde
ihm dies durch Nadeschda von Meck, der
Witwe eines Eisenbahnunternehmers, die
ihm bis 1893 eine Jahresrente von 6000
Rubeln zahlte und ihn damit aller finanziellen Sorgen enthob. Tschaikowski ist seiner
Gönnerin persönlich nie begegnet, es
sind jedoch über 1200 Briefe erhalten. Der
Erfolg seiner Werke im In- und Ausland
brachte ihm zahlreiche Ehrungen und
lukrative Auftragsarbeiten ein. Im Oktober
1893 starb Tschaikowski an den Folgen der
asiatischen Cholera, die Umstände seines
Todes haben in der biografischen Literatur wie in kaum einem anderen Falle zu
Spekulationen und Überhöhungen Anlass
gegeben.
Tschaikowski hinterliess ein umfangreiches Oeuvre, aus welchem sechs Sinfonien, die Opern Eugen Onegin und Pique
Dame sowie die Ballettmusiken Schwanensee, Der Nussknacker und Dornröschen in besonderer Weise hervorragen.
über die vielfalt seiner
Begabung kann man sich
nicht genug wundern, sie
ist allumfassend. (...)
Tschaikowski ist einer der
ganz GroSSen, und zwar in
jeder Hinsicht. Das bezieht
sich auch auf das Ballett.
Michail Fokin
Folgeseiten Bruna Andrade, Ensemble
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28
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Youri Vámos Choreografie
Youri Vámos wurde in Budapest geboren
und absolvierte seine Tanzausbildung an
der Staatlichen Ballettschule seiner Heimatstadt. Nach einem ersten Engagement
als Solist der Ungarischen Staatsoper
wurde er 1972 als Erster Solist an die Bayerische Staatsoper München verpflichtet.
1978 gab er in München mit Paganini (auf
Musik von Sergei Rachmaninow) sein Debüt als Choreograf und erschloss schließlich im Jahre 1981 am selben Ort mit dem
Handlungsballett Coppélia am Montmartre
jenes Genre, das sein weiteres choreografisches Schaffen entscheidend prägen
sollte.
1985 wurde er als Ballettdirektor an
das Theater Dortmund berufen, wo sich
die Reihe der Handlungsballette mit
Lucidor (nach der Novelle von Hugo von
Hofmannsthal auf Musik von Alexander
Glasunow, 1985), Schwanensee (1986) und
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Julien Sorel (nach dem Roman von
Stendhal auf Musik von Edward Elgar,
1988) fortsetzte.
1988 wechselte Vámos ans Theater Bonn
und schuf dort unter anderem die auf
E.T.A. Hoffmann und Charles Dickens
zurückgehende Klassiker-Adaption
Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, die seit der Spielzeit 10/11
auch ihren Platz im Repertoire des
STAATSBALLETTS KARLSRUHE hat.
1991 erfolgte dann die Berufung zum
Ballettdirektor am Theater Basel, wo
neben Dornröschen – Die letzte Zarentochter (das im Februar 1993 Premiere
feierte) auch die Stücke Vathek (nach dem
Roman von William Beckford auf Musik
von Dmitri Schostakowitsch, 1991) und Ein
Sommernachtstraum (auf Musik von Felix
Mendelssohn Bartholdy, 1995) entstanden.
Letzteres wurde in der Spielzeit 08/09
auch beim Karlsruher Ballettensemble
einstudiert.
Von 1996 bis 2009 lenkte Vámos schließlich die Geschicke der Ballettsparte an der
Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf
und Duisburg, wo er mit Der Fall Othello
(auf Musik von Leoš Janáček, 2000), Cinderella (2001), Erda (auf Musik von Pēteris
Vasks, 2005), Giselle (2007) oder La Fermosa – Die Jüdin von Toledo (auf Musik
von Irmin Schmidt und Hans Pfitzner, 2008)
gleichermaßen bekannte wie etwas weiter
abseits liegende Stoffe aufgriff.
Engagements als Gastchoreograf führten ihn beispielsweise an die Deutsche
Staatsoper in Berlin (Carmina Burana,
1985), an die Deutsche Oper Berlin (Romeo
und Julia, 1999) sowie zum Bayerischen
Staatsballett, wo er 1996 auf Musik von
Jean Sibelius das Ballett Shannon Rose –
Eine Liebe in Irland kreierte.
Seit 2009 ist Youri Vámos freischaffend
tätig und hat seine Arbeiten unter anderem am Nationaltheater in Brünn, an der
Staatsoper und am Nationaltheater in
Prag, an der Nationaloper in Riga sowie
beim West Australian Ballet in Perth zur
Aufführung gebracht.
Vámos‘ umfangreiches Oeuvre wurde
von Publikum und Kritik gleichermaßen
gefeiert; der Tanzkritiker Jochen Schmidt
bezeichnete ihn im Jahre 2002 in einem
Buchbeitrag als wohl „besten choreografischen Geschichtenerzähler der
Gegenwart.“
Im Jahre 2001 wurde Youri Vámos zum
Ehrenprofessor der Tanzkunst-Hochschule Budapest ernannt, im August 2007
wurde er für sein Werk von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
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joyce cuoco Einstudierung
filip veverka Einstudierung
Joyce Cuoco wurde an der Balanchine
School of American Ballet in New York
ausgebildet. Bereits mit 13 Jahren wurde
sie dank ihrer außerordentlichen Begabung in US-Fernsehshows als Wunderkind
bekannt. John Cranko holte sie 1970 als
Solistin zum Stuttgarter Ballett. Nach
dem Tod Crankos wechselte sie als Erste
Solistin an die Bayerische Staatsoper
München, wo sie an der Seite von Youri
Vámos zum Publikumsliebling avancierte.
Als sich Youri Vámos‘ Wirkungskreis in
den Bereich der Choreografie verlegte,
avancierte Joyce Cuoco zur Protagonistin vieler seiner Kreationen, etwa Der
Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte (Clara), Dornröschen – Die letzte
Zarentochter (Anastasia / Anna) und
Ein Sommernachtstraum (Helena). Aus
dieser profunden Kenntnis seines Werkes
heraus ist sie heute im In- und Ausland
als choreografische Assistentin für Youri
Vámos tätig.
Filip Veverka erhielt seine Ausbildung am
Konservatorium seiner Heimatstadt Brünn.
Sein erstes Engagement erhielt er am
Nationaltheater Prag, wo er sieben Jahre
lang als Solist tanzte. Im Jahre 2003 wechselte Filip Veverka dann für zwei Spielzeiten ans Tulsa Ballet, bis er einem Ruf als
Solist an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf / Duisburg folgte, wo er in zahlreichen Balletten von Youri Vámos wichtige
Partien übernahm, u. a. Romeo in Romeo
und Julia, die Partie des Unbekannten in
Dornröschen – Die letzte Zarentochter (die
er später als Gast auch am Nationaltheater
Prag verkörperte), sowie die Titelpartien in
Spartakus und Julien Sorel.
Mit Beginn der Spielzeit 09/10 wurde Filip
Veverka Solist des Königlichen Balletts
Stockholm. Seit 2011 ist er freischaffend
tätig. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE
tanzte er bereits als Gast die Partie des
Nussknackergeistes in Der Nussknacker –
Eine Weihnachtsgeschichte.
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Harriet Mills, Flavio Salamanka
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michael scott Bühne & Kostüme
klaus gärditz Lichtdesign
Michael Scott stammt aus den USA. Nach
einem Volontariat bei Walter Perdacher studierte er in München bei Rudolf
Heinrich, ehe er Jürgen Rose bei Arbeiten in München, Hamburg und London
assistierte. Mit dem Regisseur Giancarlo
del Monaco verband ihn bald eine enge
Zusammenarbeit bei über 25 Produktionen,
u. a. in Stuttgart, Berlin, Hamburg sowie
an der Metropolitan Opera New York.
Die Zusammenarbeit mit Youri Vámos begann mit dem biografischen Ballett Tschaikowski und setzte sich mit über zwanzig
Produktionen fort, darunter Ein Sommernachtstraum und Der Nussknacker – Eine
Weihnachtsgeschichte, die beide auch
ins Repertoire des STAATSBALLETTS
KARLSRUHE übernommen wurden.
Fasziniert von den Möglichkeiten des
Lichtes wandte sich Klaus Gärditz nach
seiner Ausbildung zum Elektromechaniker
dem Beruf des Beleuchters zu. Er begann
am Landestheater Neuss und kam 1963
an die Deutsche Oper am Rhein. Hier stieg
er über die Position des Beleuchtungsmeisters zum Beleuchtungsoberinspektor
auf, bis er 1991 die Leitung des Beleuchtungswesens und damit die Aufgaben
eines Lichtdesigners übernahm. Während
der folgenden Jahre arbeitete er eng mit
den Produktionsteams zusammen und
betreute Inszenierungen von Regisseuren
wie Michael Hampe, Kurt Horres, Günther
Krämer, August Everding, Adolf Dresen,
Werner Schröter und Tobias Richter.
Mit dem Ballett verband ihn eine besondere Zusammenarbeit: Er kreierte das Licht
für Erich Walter, Heinz Spoerli und Youri
Vámos und betreute dessen Produktionen
u. a. in Berlin, Nizza, Istanbul, Lissabon,
Riga und Perth.
Eigens für das STAATSTHEATER KARLSRUHE entstanden die Ausstattungen für
Die Entführung aus dem Serail (2004), Giselle (2004) sowie Anna Karenina (2006).
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christoph gedschold Dirigent
Steven Moore Dirigent
Christoph Gedschold studierte Klavier und
Dirigieren in Leipzig und bei Christof Prick
in Hamburg. Erste Engagements führten
ihn im Jahre 2001 an das Internationale
Opernstudio in Zürich und im Jahre 2002
an das Theater Luzern. Während dieser
Zeit arbeitete er beim Lucerne Festival für
Claudio Abbado, Mariss Jansons sowie
Pierre Boulez. Zur Spielzeit 05/06 wurde
Christoph Gedschold als Kapellmeister an
das Staatstheater Nürnberg engagiert.
Gastdirigate führten ihn u. a. zum Nationaltheater-Orchester Mannheim sowie zum
New Japan Philharmonic Orchestra.
Seit der Spielzeit 09/10 ist Christoph
Gedschold koordinierter Erster Kapellmeister am STAATSTHEATER KARLSRUHE. In der Spielzeit 12/13 war er Musikalischer Leiter von Giselle, in der aktuellen
Saison übernimmt er dieselbe Funktion bei
der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen sowie bei dem Doppelabend Das Kind
und die Zauberdinge / Die Nachtigall.
Steven Moore stammt aus Australien
und studierte zunächst Orgel, Korrepetition und Gesang an der University of
Southern Queensland sowie am Queensland Conservatorium of Music, später
dann an der Guildhall School of Music and
Drama in London, wo er einen Mastergrad in Korrepetition erwarb. Weiteren
Kursen am National Opera Studio folgte
die Aufnahme in das Jette Parker Young
Artists Programme am Royal Opera House
Covent Garden, wo er als Repetitor und
Dirigent wirkte. Es folgten Dirigate u. a.
beim Orchester des Royal Opera House
und beim San Francisco Opera Orchestra
sowie Assistenzen u. a. bei Thomas Hengelbrock. Steven Moore ist seit November
2011 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am STAATSTHEATER KARLSRUHE.
In der aktuellen Saison dirigiert er u. a.
Vorstellungen von Die Hochzeit des Figaro,
Die Fledermaus und Der Nussknacker –
Eine Weihnachtsgeschichte.
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Eric Blanc Zar
Aus Frankreich stammend, tanzte er in Marseille, Toulouse und als Solist
in Karlsruhe. Nach einem Studium der Tanzpädagogik ist er seit 2004
Professor an der Akademie des Tanzes Mannheim. Beim STAATSBALLETT KARLSRUHE verkörperte er zuletzt den Herzog in Giselle sowie
den Drosselmeier in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte.
HélÈne Dion Zarin
Aus Kanada stammend, erhielt sie Engagements in den USA, Israel und
Schweden, bevor Germinal Casado sie 1991 nach Karlsruhe holte. Nach
einem Tanzpädagogikstudium in Montréal ist sie dem STAATSBALLETT
KARLSRUHE weiterhin als Charaktertänzerin verbunden, etwa als Königin in Schwanensee oder Berthe in Giselle.
Bruna Andrade* Erste Solistin, Anastasia
In Brasilien geboren, studierte sie an der Akademie des Tanzes Mannheim und ist seit 2006 im Karlsruher Ensemble. Sie tanzte seither u. a.
Gamzatti in Die Tempeltänzerin, Titania in Ein Sommernachtstraum,
Odette/Odile in Schwanensee, Myrtha und die Titelrolle in Giselle. Peter
Breuer kreierte für sie die Partie der Kriemhild in Siegfried.
Harriet Mills Solistin, Anastasia
Geboren in England, studierte sie u. a. an der Royal Ballet School in
London. 2010 wurde sie Ensemblemitglied in Karlsruhe, wo sie in Schwanensee, Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte sowie in Momo
tanzte und die Partien der Brünhilde in Siegfried sowie der Myrtha in
Giselle übernahm.
Admill Kuyler Erster Solist, Der Unbekannte
Aus Südafrika stammend, kam er nach einem ersten Engagement in
Johannesburg zur Spielzeit 07/08 nach Karlsruhe. Hier tanzte er u. a.
Oberon in Ein Sommernachtstraum, Wronski in Anna Karenina sowie Tybalt und Graf Paris in Romeo und Julia. Peter Breuer kreierte für ihn die
Titelpartie in Siegfried, Tim Plegge diejenige des Hora-Mannes in Momo.
Kt. Flavio salamanka* Erster Solist, Alexei / Der Unbekannte
In Brasilien geboren, vollendete er sein Studium an der Akademie des
Tanzes Mannheim. Seit 2003 Ensemblemitglied in Karlsruhe, tanzte er
hier u. a. Albrecht in Giselle, Solor in Die Tempeltänzerin, Don José in
Carmen und Beppo in Momo. Im Februar 2013 wurde ihm der Titel eines
Kammertänzers am STAATSTHEATER KARLSRUHE verliehen.
blythe newman* Erste Solistin, Olga
Aus Australien stammend, studierte sie an der Akademie des Tanzes Mannheim. Sie wurde zur Spielzeit 06/07 Mitglied des Karlsruher
Ensembles, wo sie seither u. a. Lise in La Fille mal gardée, Nikija in Die
Tempeltänzerin, Kitty in Anna Karenina sowie die Titelpartie in Giselle
verkörperte. Tim Plegge kreierte für sie die Titelpartie in Momo.
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rafaelle queiroz* Solistin, Olga
Aus Brasilien stammend, erhielt sie ihre Tanzausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim und ist seit der Spielzeit 09/10 Mitglied des
STAATSBALLETTS KARLSRUHE. Hier debütierte sie als Odette/Odile in
Schwanensee, später folgten Partien in Symphony in C, Adagio Hammerklavier, Myrtha in Giselle sowie Hora-Frau in Momo.
elisiane Büchele* Solistin, Tatjana
Aus Brasilien stammend, studierte sie u. a. an der Akademie des Tanzes
Mannheim und ist seit der Spielzeit 06/07 Ensemblemitglied in Karlsruhe.
Hier tanzte sie wichtige Partien in Variations Sérieuses, Nocturne, Der
Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und Momo sowie die Partie
der Kriemhild in Siegfried und die Titelpartie in Giselle.
Su-Jung Lim Gruppe mit Solo, Tatjana
Aus Südkorea stammend, begann sie ihr Studium in Seoul und setzte
es an der Akademie des Tanzes Mannheim fort. Als Mitglied im Ballettstudio tanzte sie bereits den Chinesischen Tanz in Schwanensee. Mit
Beginn der Spielzeit 11/12 wurde sie festes Ensemblemitglied in Karlsruhe und war seitdem u. a. in Siegfried und Momo zu sehen.
Patricia namba* Solistin, Maria
In Brasilien geboren, studierte sie zunächst in ihrer Heimatstadt São
Paulo und setzte ihr Studum an der Akademie des Tanzes in Mannheim
fort. Seit der Spielzeit 03/04 ist sie Ensemblemitglied in Karlsruhe und
tanzte hier seither u. a. die Titelrolle in Schéhérazade, Lise in La Fille
mal gardée und Hermia in Ein Sommernachtstraum.
Larissa Mota* Gruppe mit Solo, Maria
Aus Brasilien stammend, kam sie 2005 an die Akademie des Tanzes
Mannheim und wurde Mitglied des Ballettstudios. Sie kehrte 2010 nach
einem Engagement in Hof nach Karlsruhe zurück. Seitdem tanzte sie u. a.
in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, Capricen, Variations
Sérieuses, Siegfried und Momo, wo sie auch die Titelpartie verkörperte.
Pablo dos santos* Gruppe mit Solo, Alexei
Aus Brasilien stammend, studierte er in São Paulo und an der Akademie
des Tanzes Mannheim. Seit der Spielzeit 12/13 ist er Ensemblemitglied
beim STAATSBALLETT KARLSRUHE und tanzte hier bereits den Prinzen
in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, Gigi in Momo sowie
eine Solopartie in In den Winden im Nichts.
Shri shai Gruppe mit Solo, Olga als Kind
Geboren in Israel, absolvierte sie dort ihre Ballettausbildung und erhielt
bei der Israel Ballet Company ihr erstes Engagement. Seit der Spielzeit
10/11 ist sie in Karlsruhe Ensemblemitglied. Tim Plegge kreierte für sie
die Partie der Kassiopeia in Momo.
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Kyoko Watanabe Gruppe mit Solo a. G., Olga als Kind / Tatjana als Kind
Aus Japan stammend, studierte sie unter anderem am CNSDP in Paris.
Engagements führten sie zum Zürcher und zum Leipziger Ballett sowie
zum Star Dancers Ballet in Tokyo, bis sie ein staatlich gefördertes Stipendium erhielt, um ab der Spielzeit 13/14 in einer europäischen Ballettcompagnie zu tanzen. Sie wählte das STAATSBALLETT KARLSRUHE.
naoka Hisada* Gruppe mit Solo, Olga als Kind / Tatjana als Kind
In Japan geboren, nahm sie ein Studium an der Akademie des Tanzes
Mannheim auf und wurde in der Spielzeit 12/13 Mitglied des Ballettstudios des STAATSBALLETTS KARLSRUHE, wo sie u. a. einen der vier
kleinen Schwäne in Schwanensee tanzte. Zu Beginn der Spielzeit 13/14
wurde sie Ensemblemitglied des STAATSBALLETTS KARLSRUHE.
Moeka Katsuki* Gruppe mit Solo, Maria als Kind
Aus Japan stammend, studierte sie an der Akademie des Tanzes Mannheim und wirkte als Mitglied des Ballettstudios an Produktionen des
STAATSBALLETTS KARLSRUHE mit. Zum Beginn der Spielzeit 12/13
wurde sie festes Ensemblemitglied und war daraufhin u. a. in der Rolle
der Clara in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte zu sehen.
Sabrina velloso* Gruppe mit Solo, Anastasia als Kind
In Brasilien geboren, setzte sie ihr dort begonnenes Studium an der Akademie des Tanzes in Mannheim fort. 2003 wurde sie Ensemblemitglied in
Karlsruhe und tanzte hier seither u. a. Swanilda in Coppélia, Clara in Der
Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, die mystische Begleiterin
des Titelhelden in Siegfried sowie eine der drei Grauen Damen in Momo.
Andrey shatalin Gruppe mit Solo, Rasputin
Geboren in Russland, studierte er an der Waganova-Akademie in St. Petersburg. Er tanzte beim Eifman Ballett, als Solist am Magdeburger Ballett und ist seit 2006 Mitglied im Karlsruher Ensemble. Hier verkörperte
er u. a. Alexei Karenin in Anna Karenina und Rotbart in Schwanensee.
Peter Breuer kreierte für ihn die Partie des Hagen in Siegfried.
arman aslizadyan* Solist, Rasputin
Geboren in Armenien, studierte er an der Waganova-Akademie in
St. Petersburg, der John Cranko Schule und der Akademie des Tanzes
Mannheim. In Karlsruhe ist er seit 2004 Ensemblemitglied und tanzte
hier u. a. Flaut und Zettel in Ein Sommernachtstraum und den Agenten in
Momo. Ray Barra kreierte die Partie des François in Carmen für ihn.
* Ehemalige Stipendiaten der Tanzstiftung Birgit Keil
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Admill Kuyler, Bruna Andrade
39
bildnachweise
impressum
Umschlag & Szenenfotos
Jochen Klenk
Herausgeber
STAATSTHEATER Karlsruhe
abbildungsNACHWEISE
S. 18ff. Prinz Michael von Griechenland,
Nikolaus und Alexandra: Die letzte Zarenfamilie ganz privat, München 1992.
S. 21 links Peter Kurth, Anastasia, die
letzte Zarentochter. Das Geheimnis der
Anna Anderson, Bergisch Gladbach 1988.
S. 21 rechts Robert K. Massie, Die Romanows: das letzte Kapitel, Berlin 1995.
S. 26 Edward Brown, Tchaikovsky. The
Man and his Music, London 2006.
Porträtfotos Biografienteil: Archiv
Generalintendant
Peter Spuhler
TEXTNACHWEISE
Umschlaginnenseite vorne und S. 22
Robert K. Massie, Die Romanows: das
letzte Kapitel, Berlin 1995, S. 214 / 303.
S. 4f. Youri Vámos, Regienotizen zu
„Dornröschen...die letzte Zarentochter“:
In: Programmheft Theater Basel, Spielzeit
1992/1993, S. 8f.
S.27 Michail Fokin, Tschaikowsky und das
Ballett. In: Tschaikowsky aus der Nähe,
herausgegeben und übersetzt von Ernst
Kuhn, Berlin 1994, S. 162.
WIR DANKEN
der Sparda-Bank Baden-Württemberg
für die großzügige Förderung
VERWALTUNGSDIREKTOR
Michael Obermeier
ballettdirektorin
Prof. Birgit Keil
Chefdramaturg
Bernd Feuchtner
Redaktion
Dr. Christoph Gaiser
Konzept
Double Standards Berlin
www.doublestandards.net
GESTALTUNG
Kristina Pernesch
Druck
medialogik GmbH, Karlsruhe
STAATSTHEATER Karlsruhe 2013/14
Programmheft Nr. 147
www.staatstheater.karlsruhe.de
Eventfloristik für die Blumen
40
Hélène Dion, Flavio Salamanka
Eleganz in Perfektion
Kunst ist Inspiration – Inspiration ist die Quelle neuer Ideen.
Als Genossenschaftsbank ist es uns wichtig, uns um die Gesellschaft zu kümmern: als zuverlässiger Partner
an Ihrer Seite und an der Seite der Schönen Künste, von Tanz über die Musik bis hin zur Bildenden Kunst.
Wir freuen uns auf eine unvergessliche Vorstellung und wünschen Ihnen inspirierende Stunden mit
Dornröschen – Die letzte Zarentochter, getanzt vom Badischen Staatsballett Karlsruhe.
www.sparda-bw.de
Lt. Kundenmonitor: Die Bank mit den zufriedensten Kunden