Polnisch - SWBplus
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Polnisch Polnisch-Deutsch und Deutsch-Polnisch 08-1/2-022 Langenscheidt, Taschenwörterbuch Polnisch : PolnischDeutsch, Deutsch-Polnisch ; [115.000 Stichwörter und Wendungen] / hrsg. von der Langenscheidt-Red. - Völlige Neubearb. / von Urszula Czerska und Stanisław Walewski. [Red.: Susanne Brudermüller und Katarzyna Sarna]. - Berlin ; München [u.a.] : Langenscheidt, [2005]. - 1439 S. ; 16 cm. - ISBN 978-3-468-11261-6 - ISBN 3-468-11261-0 : EUR 28.90 [#0138] 08-1/2-023 Pons, Kompaktwörterbuch Polnisch-Deutsch, DeutschPolnisch / [bearb. von: Ariane Saadat Afsari ... Kurzgrammatik Polnisch: Waldemar Wojciech Klemm]. - Neubearb., 1. Aufl. Stuttgart : Klett Sprachen, 2007. - 1616 S. ; 20 cm. - ISBN 9783-12-517018-6 : EUR 29.95 [#0139] 08-1/2-024 Pons, wielki słownik niemiecko-polski : [150 000 haseł i zwrotów] / [zespół autorów: Dominika Janus ... Red.: Anna Dargacz]. - Pozna : Wydawn. Lektor Klett ; [Stuttgart : Klett Sprachen], 2007. - XVIII, 1275 S. ; 29 cm. - Nebent.: Pons, Großwörterbuch Deutsch-Polnisch. - Dt. Titel und dt. ISBN nur auf dem Schutzumschlag. - ISBN 978-83-7429-384-6 - ISBN 978-3-12-517058-2 : EUR 49.95 [#0140] 08-1/2-025 Pons, wielki słownik polsko-niemiecki : [150 000 haseł i zwrotów] / [zespół autorów: Magdalena Bayer ... Red.: Anna Dargacz]. - Wydanie 1. - Pozna : Wydawn. Lektor Klett ; [Stuttgart : Klett Sprachen], 2008. - XIX, 1187 S. : Kt. ; 29 cm. Nebent.: Pons, Großwörterbuch Polnisch-Deutsch. - Dt. Titel und dt. ISBN auf dem Schutzumschlag. - ISBN 978-83-7429385-3 - ISBN 978-3-12-517059-9 : EUR 49.95 [#0178] 08-1/2-026 Słownik niemiecko-polski, polsko-niemiecki : Deutsch-Polnisch, Polnisch-Deutsch ; [dla uczacych sie jezyka niemieckiego ; najnowsza pisownia niemiecka] / [red. Leitung: Juliane Forßmann]. - 1. Aufl. - Ismaning : Hueber, 2008. - 1140 S. ; 22 cm. - (Hueber-Wörterbuch Deutsch als Fremdsprache). ISBN 978-3-19-001737-9 : EUR 22.95 [#0137] Gleich drei renommierte deutsche Wörterbuchverlage warten mit neuen Polnischwörterbüchern bzw. Neuauflagen bereits eingeführter Werke auf, woraus man auf ein gestiegenes Interesse der Deutschen an der Sprache ihres wichtigsten östlichen Nachbarn schließen könnte, der seit einigen Jahren zur EU und mittlerweile auch zum Schengener Raum gehört. Doch dieser Schluß ist leider etwas voreilig. Denn zunächst ist festzustellen, daß die Verlage längst Niederlassungen in Polen haben, was fraglos auf entsprechende Markterwartungen dort zurückzuführen ist. Die Wörterbücher wurden zudem in den dortigen Redaktionen von polnischen Mitarbeitern erarbeitet. Das ist zweifellos auch eine Kostenfrage, aber wohl nicht nur. Denn der Kreis der Polonisten ist in Deutschland immer noch sehr klein, und die gegenwärtige deutsche Hochschulpolitik mit dem Abbau der Slavistik und den massenhaften Institutsschließungen ist kaum dazu angetan, daß sich daran bald etwas zum Besseren ändern wird. Den Markt und die Adressaten ihrer Wörterbücher sehen die Verlage folglich in Polen und nicht unbedingt in Deutschland. Der Umfang des Polnischunterrichts bleibt trotz offizieller Vorhaltungen der Polen und Warnungen einsichtiger Politiker bei uns weiterhin begrenzt. Dieser wenig erfreulichen Situation tragen die drei Verlage notgedrungen Rechnung, am konsequentesten tut das unter Ihnen der Hueber-Verlag. Er sieht die Zielgruppe für sein Wörterbuch ausschließlich in den Teilnehmern an den Deutschkursen in den Goethe-Instituten in Polen auf den Stufen A1 bis C1. In der Tat kann der deutsche Muttersprachler das Wörterbuch kaum benutzen, da er meist nur bruchstückhaft über die polnischen Entsprechungen zu den deutschen Textbeispielen unterrichtet wird. So findet er z.B. unter dem Stichwort stromy, stromo zunächst zwar das deutsche Äquivalent steil, aber dann nur noch deutsche Beispiele für den Gebrauch des Wortes „steil“ ohne entsprechende Übersetzungen. Für deutschlernende Polen sind solche Kollokationen durchaus sinnvoll, da sie auf diese Weise über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten bzw. Bedeutungen konkret informiert werden, für den Deutschen sind die Beispiele ohne Übersetzung jedoch wertlos. Die vier anderen zweisprachigen Wörterbücher behalten hingegen weiterhin die potentiellen Kunden beider Länder im Blick und geben ihre Kommentare prinzipiell auf Deutsch und Polnisch. Zudem fügen sie nützliche Kurzgrammatiken an, eine polnische für Deutsche und eine deutsche für Polen. Nur bei den Benutzerhinweisen auf den Innendeckeln ist Langenscheidt etwas konsequenter und wählt für die Erläuterungen vorne als Ausgangssprache Polnisch und hinten Deutsch, während das Kompaktwörterbuch von PONS beidemal nur deutsch und das Großwörterbuch nur polnisch kommentiert. Allerdings wird dieses Versäumnis dadurch korrigiert, daß die Benutzer bei der systematischen Erklärung des Aufbaus der Stichwörter in der Einleitung alle nötigen Hinweise in ihrer jeweiligen Muttersprache erhalten. Das Großwörterbuch hat im Anhang Dodatki (S. 1207 - 1275) zum 1. Teil (Deutsch-Polnisch) eine deutsche Kurzgrammatik für Polen sowie anschließend Musterbriefe mit zusätzlichen Wendungen für diesen Bereich. Eine Liste Falscher Freunde sowie Beispiele aus der Jugend-, Fußballer- und Mediensprache schließen diesen Teil ab. Die Beispiele aus der Jugendsprache sind nicht immer überzeugend. Das Hauptproblem besteht natürlich darin, daß diese Varietät vom schnellen Wechsel lebt und daß, sobald etwas fixiert wird, es an sich schon wieder veraltet ist. Ferner findet man dort regionale Okkasionalismen von begrenztem Bekanntheitsgrad und geringer Verbreitung. Die Liste bringt daher dem polnischen Leser wenig Nutzen. Manche Begriffe sind zudem längst umgangssprachlich: Blindgänger (wohl aus der Landsersprache), dufte, Dussel, Gag, Intelligenzbolzen, Käsequanten, Knacker, Lappen, Luftnummer, Renner, unterbelichtet, Warmduscher. Andere Begriffe so alt, daß hier überhaupt nicht hergehören wie pissen, Quacksalber, Quark, Zinken. Im 2. Band (Polnisch-Deutsch) enthält der Anhang Dodatki (S. 1129 - 1196) zunächst eine polnische Kurzgrammatik für Deutsche. Darauf folgen eine Liste der deutschen unregelmäßigen Verben, die es bereits im 1. Band gibt, und eine deutsche Buchstabierliste, die an sich in den 1. Band gehört. Außerdem gibt eine Übersicht über die polnischen Zahlwörter, Maße und Gewichte, Redewendungen, „falsche Freunde“ des Übersetzers, polnische Vornamen und je eine polnische und deutsche Verwaltungskarte. Bevor man sich an eine Bewertung der Wörterbücher wagt, muß man vorher gerechterweise zugeben, daß gute Wörterbücher zu machen, keine einfache Arbeit ist. Daher lassen sich gelegentlich Ungereimtheiten oder auch Fehler finden, dazu einige Beispiele: Auch die Polen sind längst auf dem Bio- und Gesundheitstrip angekommen, d.h. man kann bei jedem guten Bäcker inzwischen orkiszowy chleb (Dinkelbrot) kaufen. Allerdings verzeichnet keines der obengenannten kleinen Wörterbücher die Stichwörter orkiszowy oder orkisz. Immerhin findet man aber bei Langenscheidt und erwartungsgemäß im Großen PONS das deutsche Stichwort Dinkel. In diesem Fall gibt es bei Hueber nur Fehlanzeigen und sogar im Kleinen PONS. Dazu muß man aber wissen, daß der Große und der Kleine PONS von völlig verschiedenen Autorengruppen verfaßt wurden. Überraschend ist ferner, daß in keinem der drei zweisprachigen Wörterbücher im polnisch-deutschen Teil pono ‘angeblich’ verzeichnet ist. Nur im Langenscheidt wird das Wort unter dem Stichwort angeblich als eines der polnischen Äquivalente angeführt. Am Rande sei bemerkt, daß das Adverb in der älteren Auflage von Langenscheidt noch als Stichwort mit der Verweisung s. podobno erscheint. Schwierig ist manchmal die lexikographisch vollständige Beschreibung so simpler Wörter wie Decke, das im Deutschen mehrere grundverschiedene Bedeutungen hat. Die Unterscheidung zwischen Zimmer-, Bett- und Tischdecke wird meist gemacht, nur Hueber und der Kleine PONS unterschlagen Tischdecke. Weitere Differenzierungen findet man noch im Großen und Kleinen PONS: Tages-, Reifen-, Asphalt-, Pferde-decke. Problematisch ist die Reihefolge serweta, obrus für (Tisch-)Decke im Langenscheidt, da obrus die übliche Entsprechung und serweta eher veraltet ist bzw. seltener gebraucht wird. Was den aktuellen Wortschatz betrifft, so beanspruchen die Wörterbücher bis auf Hueber sogar explizit für sich, auf dem letzten Stand zu sein. Das trifft allerdings nur bedingt zu. Über die in der öffentlichen Diskussion viel benutzten Begriffe czarna teczka (Dossier mit Dokumenten über die Zusammenarbeit mit der polnischen Staatssicherheit) oder lustracja (Überprüfung der Geheimdienstkontakte) geben nur der Kleine und der Große PONS Auskunft. Adidas als umgangssprachliche Bezeichnung für ‘Aidskranker’ erwähnt hingegen nur Langenscheidt. Charakteristisch für das Polnische ist, daß Anglizismen meist orthographisch adaptiert werden. Das trifft weitgehend auch für die Terminologie der EDV zu: bajt (byte), czat (chat), czip (chip), chipsy. Allerdings erweist sich die Auswahl als fragmentarisch, und man bleibt auf Spezialwörterbücher angewiesen.1 Abschließend lassen sich folgende Bewertungen über die vorliegenden Wörterbücher abgeben. Das Werk aus dem Hueber-Verlag richtet sich an Polen, die vornehmlich in den Goethe-Instituten die Deutschkurse besuchen, jedoch nicht nur. Es kann auch von den Teilnehmern an anderen Kursen und sogar für das Individualstudium mit Gewinn benutzt werden. In diesem Fall kann man ferner auf die vom Verlag im Internet angebotenen Übungen zurückgreifen. Deutsche Muttersprachler werden das Wörterbuch freilich schnell beiseite legen, da es ihren Erwartungen nicht entspricht. Für Deutsche und Polen in gleicher Weise verwendbar sind die Wörterbücher von Langenscheidt und PONS. Hier eine wertende Abstufung vorzunehmen, ist schwierig. Am einfachsten ist das noch für das Große Wörterbuch von PONS, das nach Format und Umfang isoliert dasteht und in der Bibliothek seinen Platz hat und dort die veralteten Werke polnischer Provenienz aus sozialistischer Zeit ersetzt. Es steht also ziemlich konkurrenzlos da. Was die beiden kleinformatigen Werke, das Kompaktwörterbuch von PONS und das Taschenwörterbuch von Langenscheidt, angeht, so haben beide ihre Vorzüge und geringfügigen Fehler bzw. Lücken. Im Aufbau haben sie vieles gemeinsam wie z.T. sogar den Einsatz identischer graphischer Mittel. So sind die Stichwörter in beiden Werken blau abgesetzt, und außerdem wird der Text gelegentlich von kleinen Infofenstern zu thematischen Schwerpunkten unterbrochen. Auch im Umfang (130.000 zu 115.000) sind sie fast identisch. Das Taschenwörterbuch von Langenscheidt paßt zwar nicht mehr in die Hosentasche aber durchaus in die Aktentasche oder in die Umhängetasche des Touristen, während das Kompaktwörterbuch schon sperriger ist und eher auf dem Arbeitstisch seinen Platz finden wird. Selbst vom Preis ist der Unterschied hier minimal. Es bleibt letztlich eine Geschmacksfrage, ob man den harten Buchdeckel oder den flexiblen Einband vorzieht. Klaus Steinke QUELLE 1 Hierfür bietet sich an: Polnisch-deutsches Wörterbuch der Neologismen : neuer polnischer Wortschatz nach 1989 / Erika Worbs ; Andrzej Markowski ; Andreas Meger. Unter Mitarb. von Radosław Pawelec und Ewa Rudnicka. - Wiesbaden : Harrassowitz, 2007. - XX, 319 S. ; 25 cm. - ISBN 978-3-447-05595-6 : EUR 58.00 [9489]. - Rez.: IFB 07-2-284. Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft http://ifb.bsz-bw.de/