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Editorial bi-GaLaBau 10 | 15 Besser gleich emissionsfrei Kaum vorstellbar, aber wahr! Ein Konzern wie Volkswagen riskiert durch Manipulationen bei Abgaswerten Schadensersatzforderungen und Strafzahlungen in Milliardenhöhe und setzt damit sogar seine Existenz aufs Spiel. Wie kann das sein? Angeblich wäre die Abgasreinigung bei den Dieselmotoren zu teuer gekommen, um die geltenden Grenzwerte in den USA bei den Stickoxid-Emissionen einzuhalten. Also bedienten sich die Ingenieure einer Software, welche die Messwerte auf dem Prüfstand manipuliert. Elf Millionen Dieselmotoren sind betroffen unter anderem auch in Nutzfahrzeugen. Der Abgasskandal belastet inzwischen das Ansehen der gesamten deutschen Industrie. „Dieselgate“ könnte aber auch etwas Gutes nach sich ziehen. Der Hersteller Tesla aus Kalifornien hat es mit dem Modell S vorgemacht und damit den traditionellen Anbietern in den USA inzwischen den Rang abgelaufen. Die Softwaregiganten Apple und Google stehen in den Startlöchern, das Automobil neu zu erfinden. Die Elektromobilität auf breiter Front wird kommen. Es ist nur noch die Frage wann und von wem die vernetzten, selbstfahrenden und emissionsfreien Automobile produziert werden. Eine Elektromobilitätsoffensive der deutschen Automobilindustrie ist längst überfällig. Der Garten- und Landschaftsbau arbeitet zwar im und mit Grün, aber ist in Wahrheit (noch) keine wirklich „grüne“ Branche. Besonders der Verbrauch von Dieselkraftstoff in Maschinen und Fahrzeugen schlägt jährlich mit dem Ausstoß von über einer halben Milliarde Tonnen Treibhausgase zu Buche. Etwa 30% der fossilen Kraftstoffe fließen in die Baumaschinen, 70% in den Fuhrpark. Das müsste aber in dem Maße nicht sein, wie unsere beiden Beispiele in dieser Ausgabe zeigen. So emittiert der neue 2-Tonnen-Radlader WL20e dank seines Elektroantriebes weder Rußpartikel, noch NOx oder CO2. In unserem Praxistest stellte sich heraus, dass der einzigartige ElektroKnicklenker sein Dieselpendant in der Hubkraft um Längen schlägt. Wir ermittelten mit über zehn Stunden eine Laufzeit pro Batterieladung, die seinen professionellen Einsatz auch auf GaLaBau-Baustellen und in der Kommune ermöglicht. Seine rund 8.000 Euro Mehrkosten gegenüber der Dieselmaschine sind bei entsprechender Auslastung bereits in wenigen Jahren wieder eingespielt. Unser zweites Zero Emission Beispiel betrifft den belgischen GaLaBau-Betrieb ATB. Unternehmerin Heidi Van der Weehe ist eine grüne Vorkämpferin. Konsequent ist sie dabei, ihren GaLaBau-Betrieb in Sachen Nachhaltigkeit auf dem umkämpften Markt rund um Antwerpen zu positionieren. Ihren Fuhrpark für ihre Ecoteams hat sie komplett auf Elektro-Fahrzeuge umgestellt und setzt bei den mitgeführten Pflegegeräten ausschließlich auf saubere und leise Akku-Technologie. Wenn auch Sie mit emissionsfreier Technik bereits einschlägige Erfahrungen machen konnten, würden wir uns freuen von Ihnen zu hören. Wir wollen auch in den nächsten Ausgaben über Praxis-Beispiele in Sachen Nullemission in der grünen Branche berichten. Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Erwin Bauer Chefredakteur 1 Zero Emission bi-GaLaBau 10 | 15 istest x a Pr 6 abe Ausg 10 | 15 < zum Video > youtu.be/LWs8-1aiiUQ Ein neues Gefühl der Leichtigkeit auf PrivatgartenBaustellen, der WL20e Elektro-Knicklenker ist kaum noch hörbar, bei gleicher Leistung wie die Dieselmaschine. | Fotos: Erwin Bauer Elektro-Radlader Leise, abgasfrei und bärenstark Nach dem dreistündigen Praxistest waren erst 30% der verfügbaren Batteriekapazität des WL20e von Wacker Neuson erschöpft. Mit Palettengabel hebt der 2.350 kg schwere Knicklenker eine Tonne auf fast drei Meter Höhe, ohne mit den Hinterrädern abzuheben. Von Erwin Bauer, Heideck Geräuschlos mit einem kompakten Radlader durch enge Gartenwege “schweben” und völlig stressfrei Material verteilen, ohne Abgase und CO2-Emissionen auszustoßen, das ist heute auch im Garten- und Landschaftsbau keine Utopie mehr. Wacker Neuson hat als erster Baumaschinenhersteller mit dem WL20e einen komplett elektrisch angetriebenen Radlader auf den Markt gebracht. Dabei soll der Knicklenker laut Herstellerangaben dieselben Leistungsmerkmale aufweisen, wie sein konventionelles Pendant mit Dieselmotor, das Mo- dell WL20. Wir wollten wissen, ob dies in der Praxis zutrifft. Konkrete Fragen, die unser Praxistest beantworten sollte, waren: Wie lange ist die Einsatzzeit des Elektroladers mit einer Akkuladung? Wie sieht es mit seiner Praxistauglichkeit auf Baustellen im Garten- und Landschaftsbau aus? Wo liegen die Herausforderungen beim Batterie- und Lademanagement? Welche Kraft bringt der Elektrolader auf Boden und Werkzeug? Zusammen mit Wim Braam, dem Juniorchef der Firma Opitz Großbaumverpflanzung aus dem mittelfränkischen Heideck, selbst von Kindheitsbeinen an ein begeisterter Maschinist, konnten wir die beiden Radlader vor Ort ausgiebig miteinander verglichen. Her- Zero E mission bi-GaLaBau 10 | 15 Von links: Die kleinsten Wacker Neuson Knicklenker WL20 und WL20e spielen trotz ihrer völlig unterschiedlichen Antriebskonzepte leistungsmäßig in derselben Liga. mann Schmidhuber, Produktspezialist für Kompaktmaschinen bei der Wacker Neuson Niederlassung in Nürnberg, machte dies möglich und unterstützte uns mit Rat und Tat. Aggressiv beim Einfahren ins Material Bereits nach den ersten Fahrbewegungen auf dem Opitz-Firmengelände war klar, dass es sich bei dem neuen Elektro-Knicklenker um eine echte Alternative zur Dieselversion handelt. Die Performance des abgasfreien Radladers beim Aufnehmen und Verfahren von Erdmaterial konnte sich sehen lassen. Selbst im hügeligen Gelände machte der WL20e eine gute Figur. “Diese hohe Kraftentwicklung beim Einfahren in den Erdhaufen hätte ich nicht erwartet,” so der erste Eindruck unseres Maschinenprofis Wim Braam. Mit der bis zum Rand gefüllten Leichtgutschaufel kletterte der Knicklenker unbeirrt den frisch aufgeworfenen Erdhügel hinauf, ohne zu straucheln. Das Knick-Pendelgelenk verleiht der Kompaktmaschine eine besonders gute Traktion auch auf unebenem Untergrund. Die aktive Stillstandsregelung verhindert ein Wegrollen am Hang selbst mit prall gefüllter Schaufel. Elektrolader hubstärker als die Dieselversion Beim Vergleich der Hubkraft zeigte sich der Elektrolader sogar seinem Diesel-Pendant überlegen. Nach dem problemlosen Abkuppeln der Schaufel und der Aufnahme der Palettengabel mit dem automatischen Schnellwechsler galt es eine Tonne möglichst hoch zu heben, ohne dabei ins Kippen zu kommen. Spielend schob der Elektro-Knicklenker die Palette mit gefüllten Perlhumus-Säcken hinauf bis direkt unter das Dach der Lagerhalle, ohne mit seinen Hinterrädern abzuheben. Nicht nur der hohe Wirkungsgrad der beiden Elektromotoren, einer für den Fahrantrieb (6,5 kW), der andere für die Hydraulikanlage (9 kW), sondern auch die höhere Kipplast des Elektroladers gegenüber der Dieselmaschine sind der Grund für die enorme Hubkraft. Die im Heckbereich untergebrachten Blei-Säure-Batterien, die mit 450 kg in der Premiumausführung von 48 V/360 Ah) zu Buche schlagen, fungieren als Kontergewichte. Weil der Batteriepack rund 250 kg schwerer ist als der Motorblock der Dieselvariante, erhöht sich aus physikalischen Gründen die Hubkraft des Elektroladers um diesen Wert. Eine neue Lautstärken-Erfahrung Ein wesentlicher Pluspunkt des Elektroradladers für die Adaption in der Praxis ist seine verminderte Geräuschemission. Das erschließt dem Unternehmer zusätzliche Einsatzbereiche in lärmsensiblen Zonen oder in Innenräumen, die mit einer konventionellen Maschine bislang nicht bedient werden können. Unsere jeweils einminütigen Lärmmessungen mit der iPad-App “dBMeter Pro” ergab für den WL20e einen Schalldruckpegel von durchschnittlich lediglich 75 dBA am Ohr des Fahrers. Beim dieselmotorischen WL20 lag der so gemessene Wert bei 87 dBA. Wenn man bedenkt, dass bereits eine Erhöhung von drei Dezibel eine subjektive Verdoppelung der Lärmempfindung ausmacht, lässt sich dieser enorme Unterschied bei der Lautstärke ermessen. Bei der zweiten Testrunde in einem gerade sanierten Privatgarten mit dichter Nachbarschaftsbebauung war dieser Punkt besonders deutlich. Beim Verteilen von Mineralbeton mit der Leichtgutschaufel auf den Gartenwegen oder dem Platzieren eines Findlings war der Elektro-Knicklenker kaum zu hören. Nur durch das zugegeben auf Dauer lästige Piepsen bei Rückwärtsfahrten, ein vorgeschriebenes Si- 7 8 Zero Emission cherheitsfeature, war der Elektrolader in gewissem Abstand noch vernehmbar. Entspannt, aber kraftvoll zu arbeiten, ohne dabei andere zu belästigen, ist auf lärmsensiblen Baustellen erstmals möglich. Das krempelt auch die bei vielen Praktikern vorhandene emotionale Beziehung zum Maschinenlärm um. “Je lauter, desto stärker,” das gilt nicht mehr beim WL20e. Dank seiner schmalen Bauweise meistert der Knicklenker selbst schmale Wegepassagen und kommt in den engsten Winkeln zurecht. Bei der dritten und letzten Testrunde ging es dann am nächsten Tag darum, einen eingewachsenen größeren Erdhaufen abzutragen und auf den Kipper eines 7,5-Tonnen Lkws zu verladen. Dank der beachtlichen Überladehöhe konnte Erhard Urban, maschinenerfahrener Mitarbeiter der Firma Opitz das lose Material gezielt und gleichmäßig auf der Pritsche verteilen. Anschließend wurden mit der Palettengabel noch Paletten mit Pflastersteinen aufgeladen und abtransportiert. In Sachen Verladeleistung muss der Elektro-Knicklenker gegenüber seinem Pendant mit Dieselmotor keine Abstriche machen. Er ist zwar im Schnellgang etwas langsamer als die Dieselmaschine, dafür hat er nachweislich eine größere Hubkraft. Das einfache Handling mit dem Joystick ist genauso problemlos wie bei der konventionellen Maschine. Alle Ladespiele laufen rund und ohne Ruckeln ab. Auch der Werkzeugwechsel geht vollautomatisch. Überaus erstaunlich lange Laufzeit Am meisten überraschte uns die abschließende Verbrauchsmessung. Die verbleibende Batterie- bi-GaLaBau 10 | 15 Blick unter die Heckklappe: die Antriebseinheit besteht aus bewährter Staplertechnik der Firma Linde, der Blei-Säure-Batteriepack erhöht als Kontergewicht die Kipplast des Knicklenkers. kapazität lässt sich am Display anhand farbiger Leuchtdioden ablesen. In unserem Fall war die erste grüne Anzeige nach einer effektiven Einsatzdauer von drei Stunden erloschen. Das entspricht einer verbleibenden Kapazität von rund 80%. Auf den ersten Blick ist das kaum zu glauben, wenn man die im Katalog angegebene Laufzeit von maximal fünf Stunden zugrunde legt. Natürlich hängt die Reichweite bei Akkumulatoren immer von den Einsatzbedingungen, Farbige LEDs zeigen die verbleibende Batteriekapazität. Nach drei Stunden Testeinsatz ging erst eines von drei grünen Lämpchen aus. der Arbeitsaufgabe und der Fahrweise ab. Etwa die Hälfte der Zeit bin ich selbst als vorsichtiger Anfänger mit dem WL20e gefahren und habe lediglich rund fünf Tonnen Mineralbeton auf den Gartenwegen verfahren. Dabei benutzte ich den ECO-Modus, der die Drehzahl, wo immer möglich, herunter regelt, um Energie zu sparen. Dennoch erstaunt das Ergebnis schon: Unter unseren Einsatzbedingungen würde sich hochgerechnet eine Gesamtlaufzeit von über 10 Stun- Ladekabel für den Drehstromanschluss. Über den Schlauch in der Mitte wird beim Ladevorgang Luft zur Umwälzung in die Elektrolytlösung eingebracht. Zero E mission bi-GaLaBau 10 | 15 den ergeben, wenn wie empfohlen die Batterie bei einer Restkapazität von 20% wieder aufgeladen wird. Am Morgen nach dem Test wollte ich den Ladezustand daher nochmals am Display des E-Laders überprüfen. Und siehe da: Plötzlich leuchteten wieder alle sieben LEDs auf, obwohl die Batterie über Nacht nicht aufgeladen worden war. Was war passiert? Das Produktmanagement des Herstellers konnte das Phänomen bestätigen. Da sich die Batterien bei der Stromabgabe erwärmen, und nach Beendigung des Einsatzes wieder abkühlen, regeneriert sich der Elektrolyt ein Stück weit und die Zelle holt sich etwas Energie wieder zurück. Lademanagement und Wirtschaftlichkeit Wie lange halten die verwendeten Blei-SäureBatterien? Das Produktmanagement gibt 1.200 Ladezyklen für die Batterien an, danach haben sie noch immer 80% der Anfangskapazität. Entscheidend für die Langlebigkeit der Batterien sei allerdings die regelmäßige Wartung. Mindestens einmal pro Woche müsse destilliertes Wasser über einen zentralen Einlassstutzen nachgefüllt werden. Die einzelnen Zellen sind alle mit Schläuchen miteinander gekoppelt. Weiße Schwimmer auf den Batterien zeigen an, wenn die nächste Auffüllung fällig ist. Das motorisch unterstützte Befüllen dauert nur wenige Sekunden. Wichtig sei ferner, dass die Batterie die ersten 15 bis 20 Male jedes Mal komplett wieder aufgeladen wird, wenn 20% Restkapazität erreicht worden sind. Das ist der Fall, wenn noch eine rote LED am Display leuchtet. So könne eine möglichst lange Einsatzdauer des Batteriepacks gewährleistet werden. Nach dieser Eingewöhnungsphase können die Batterien auch zwischenaufgeladen werden, weil dann der Memory-Effekt entfalle. Bei Anschluss an eine 400 Volt-Steckdose dauere die vollständige Wiederaufladung fünf bis sechs Stunden. An einem 230 Volt-Netzanschluss müsse man mit mindestens acht Stunden Ladezeit rechnen. Es werden zwei verschiedene Batteriepacks angeboten mit jeweils 24 Zellen á 2 Volt und Kapazitäten von 260 Ah und 320 Ah. Die Kosten für eine vollständige Ladung des stärkeren 48-Volt Batteriepacks (15 kW) liegt beim derzeitigen Strompreis bei 3,50 Euro. Das ist unvergleichlich geringer als die Kosten für den für diese Einsatzzeit benötigten Dieselkraftstoff der konventionellen Maschine. Aus den geringeren Energie- und Wartungskosten errechnet der Hersteller für den WL20e eine Betriebskosteneinsparung von 41% gegenüber dem WL20, wobei ein kompletter Batterietausch Die Überladehöhe von 2,44 m reicht aus, um den Kipper dieses 7,5-Tonnen Lkws gleichmäßig zu beladen. Beeindruckende Kraftentwicklung, die aktive Stillstandsregelung verhindert ein Zurückrollen der Maschine, sobald man vom Gas geht. WL20e WL20 Fahrantrieb Elektrisch Dieselmotor Leistung 6,5 kW Fahr- /9 kW Hubmotor 17,6 kW Schaufelinhalt 0,20 cbm 0,20 cbm Höhe / Breite 2,209/1.076 mm 2.189/1.076 mm Gewicht 2.350 kg 2.000 kg Geschwindigkeit 0-15 km/h 0-7 / 0-20 / 0-30 km/h Schallpegel (Messung beim Test) 75 dB(A) 87 dB(A) Kipplast (Maschine gerade) 1.348 kg 1.240 kg Technische Daten der beiden getesteten Knicklenker von Wacker Neuson. 9 10 Zero Emission bi-GaLaBau 10 | 15 nach 1.200 Ladezyklen eingerechnet worden ist. So amortisierten sich seine etwa 20% höheren Investitionskosten bei einer durchschnittlichen Maschinenlebensdauer bereits nach rund 2.800 Betriebsstunden. Ein Wechsel der Akkus lasse sich künftig noch problemloser durchführen, da unter dem Batteriepack Rollen montiert werden, über die sich die Speichereinheit dann komplett herausziehen lässt. Knackpunkte bei Elektro-Baumaschinen Seit Einführung des WL20e im Herbst 2014 wurden europaweit bereits mehrere hundert Modelle verkauft, vor allem in der Gebäudeentkernung, Logistik und Pferdehaltung. Interessant im Garten- und Landschaftsbau oder im kommualen Grünbereich ist der neue ElektroRadlader insbesondere dann, wenn er weitgehend stationär eingesetzt werden kann. Beim Einsatz auf häufig wechselnden und überregionalen Baustellen, bei denen ein Starkstromanschluss bzw. Netzanschluss nicht vorausgesetzt werden kann, stellt das Lademanagement noch eine Hürde dar. Das war auch der Grund, warum sich unsere Tester von der Firma Opitz am Schluss zum Kauf der Dieselmaschine entschlossen haben. Das ist nachvollziehbar, weil die Großbaumverpflanzer aus Mittelfranken Einsätze in ganz Deutschland und sogar im europäischen Ausland abwickeln und dafür einen überall sofort einsetzbaren Radlader benötigen. Ein weiterer Knackpunkt, der potenzielle Kunden vom Kauf abzuhalten scheint, ist vielfach das fehlende Vertrauen in die Langlebigkeit der Batterien. An sich trifft das Konzept der emissionsfreien und klimafreundlichen Technik genau den Zeitgeist. Viele Anwender wollen weg von der Verbrennungstechnik, hin zu klimafreundlichen Lösungen. Hier müssen die Hersteller noch Überzeugungsarbeit leisten. Auch wenn es sich beim WL20e derzeit (noch) um ein Nischenprodukt handelt, steht schon heute fest, dass sich immer mehr Betriebe mit der alternativen Antriebstechnik anfreunden werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Dabei sollte man auch bedenken, dass es sich bei dem WL20e, der in der Landwirtschaft von Weidemann auch als eHoftrac vertreiben wird, weltweit um den ersten verkaufsfähigen Radlader handelt, der elektrisch angetrieben wird. Bei der sich rasant entwickelnden Akkutechnik werden in absehbarer Zeit mit Sicherheit längere Ladezyklen und höhere Energiedichten für die kommenden Maschinengenerationen verfügbar sein. Der komplett emissionsfrei agierende GaLaBau-Betrieb rückt in greifbare Nähe. Mit einer Hubkraft von über einer Tonne übertrifft der Elektro-Knicklenker sein Pendant mit Dieselmotor. Das überraschte selbst Baumaschinenprofi Wim Braam. Zero Emission Portfolio wächst Die nachhaltige Produktpalette des Kompaktmaschinen- und Verdichtungsspezialisten Wakker Neuson soll sukzessive ausgebaut werden, wie Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson Group Cem Peksaglam im Wacker Neuson Universe, einem spektakulären Outdoor-Event in Aschheim bei München bestätigte. Derzeit gibt es neben dem Elektro-Knicklenker mit dem Dual Power Konzept einen mit separatem elek- tro-hydraulischem Aggregat völlig abgasfrei einsetzbaren Minibagger, zwei Akkustampfer (vgl. bi GaLaBau 8+9 „Wir arbeiten emissionsfrei!”, Seiten 20-24) sowie einen brandneuen Elektro-Selbstladedumper. Auf ihrer Feier zum 90. Firmenjubiläum hat das Wacker Neuson Schwesterunternehmen Kramer in Pfullendorf angekündigt, demnächst ebenfalls einen Elektro-Radlader der 3,5 Tonnen-Klasse mit Allradantrieb zu präsentieren. www.wackerneuson.com/zeroemission