Die Tiefkühltransporte der Firma Stritzinger
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Die Tiefkühltransporte der Firma Stritzinger
VTMat_0209_01.qxd 27.05.2009 12:13 Seite 1 TRUCKNEWS DAS KUNDENMAGAZIN VON VOLVO TRUCKS ÖSTERREICH # 2 2009 Win-Win Situation WARTUNGSVERTRÄGE ERLEICHTERN DIE PLANUNG Herausforderung Österreich IM GESPRÄCH MIT ING. MARTIN GLEISS Eiskalte Fracht Die Tiefkühltransporte der Firma Stritzinger Macht auch in Ihrer Bilanz eine gute Figur Der Volvo FH kann sich nicht nur sehen lassen, er rechnet sich auch. Denn er ist Teil einer individuellen Geschäftslösung, die darauf ausgelegt ist, die Effizienz und Rentabilität Ihres Unternehmens zu steigern. Als Ihr kompetenter Partner sorgen wir mit maßgeschneiderten Dienstleistungen für den wirtschaftlichen Betrieb Ihres Trucks und kümmern uns um alle Belange – von der Finanzierung über den kompletten Werkstattservice bis hin zur Schulung Ihrer Fahrer. So können Sie sich über die gesamte Lebensdauer Ihres Volvo FH auf das Wesentliche konzentrieren: Ihr Business. Sprechen Sie mit Ihrem Volvo Trucks Partner. Er ist immer für Sie da. VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS www.volvotrucks.at 308_AZ_VOL_FH_Untern_TN_at_RZ.indd 1 19.05.2009 15:24:13 Uhr VTMat_0209_03.qxd 27.05.2009 12:14 Seite 3 TRUCK NEWS 2/2009 INHALT & EDITORIAL 08 Logistische Meisterleistung Down Under Die Australian Post sorgt in einem ganzen Kontinent dafür, dass Briefe und Pakete reibungslos zu ihren Adressaten gelangen. Truck News hat den „Postträgern“ in Down Under einen Besuch abgestattet. 14 Alkoholsperre für mehr Sicherheit Mehr als 10.000 Menschen sterben jährlich in Zusammenhang mit Alkohol auf Europas Straßen. Volvo war der erste Lkw-Hersteller, der eine Alkoholsperre zur optionalen Nachrüstung anbot - für Ihre Sicherheit. 24 Happy Birthday Globetrotter Beeindruckende 85 Prozent aller Volvo FH tragen heute eine Globetrotter-Kabine. Vor 30 Jahren hatte dieses Fahrerhaus seine Premiere und wurde seitdem stetig für höheren Fahrerkomfort weiterentwickelt. 30 Gemeinsame Stärken Zum ersten Mal traten Volvo Trucks Austria und Volvo Baumaschinen Österreich gemeinsam auf der MAWEV-Show auf. Beide Geschäftsbereiche setzten mit dem gemeinsamen Auftritt ein Zeichen gegen die internationale Krisenstimmung. AUSSERDEM IN DIESER AUSGABE: 04 VOLVO NEWS 06 NEUER ANTRIEBSSTRANG 07 ICH UND MEIN VOLVO 31 TRUCK NEWS IM INTERNET TRUCK NEWS DAS KUNDENMAGAZIN VON VOLVO TRUCKS ÖSTERREICH Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Christina Hainbuchner. Tel.: +43 (0) 57500-10300, Fax: +43 (0) 57500-10399. Konzeptionelle Beratung: Tidningskompaniet AB, Göteborg, Schweden. Versand: Kolumbus GmbH, Dietzenbach. Erscheinungsweise: drei Ausgaben pro Jahr. Druckauflage: 16.500 Exemplare. SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER, wie Sie mit Sicherheit wissen, protestierten einheimische Frächter auf der Wiener Ringstraße. Vielleicht waren Sie selbst einer derjenigen, die für die Senkung der KfzSteuer auf die Straße gingen. Die Lage ist ernst: Frachteinbußen von 20 bis 60 Prozent und bis zu 210 Insolvenzen allein im ersten Halbjahr 2009 malen ein düsteres Bild für die kommenden Monate. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle, dass Sie gut durch diese schwierige Zeit kommen. Wir von Volvo Trucks Austria möchten ebenfalls unseren Beitrag leisten, damit Sie sicher durch die Krise kommen. Ab Juni wollen wir Sie beim Kauf einer FH Zugmaschine unterstützen und Ihnen ein Innvationspaket im Wert von bis zu 2.500 Euro dazugeben. Dieses Paket schließt Sicherheitssysteme, I-Shift und EEV-Aggregate ein. Ein hoher Sicherheitsstandard hilft Unfälle zu vermeiden und spart damit bares Geld. Ein Hinweis in eigener Sache: Vom 1. bis zum 11. Juli veranstaltet Volvo Trucks die FH16 Roadshow. Insgesamt werden acht mal 700 PS quer durch Österreich auf Achse sein, wie zum Beispiel am 4. Juli, bei der Volvo Vertragswerkstatt Berger in Tirol. Es würde uns freuen, wenn wir Sie bei einer der Veranstaltungen begrüßen dürften. Es freut mich, Ihnen auch dieses Mal ein packendes und unterhaltsames Magazin präsentieren zu können. So viel sei verraten: Wir schauen der Australischen Post über die Schulter, führen mit dem Logistikmanager der Supermarktkette Spar ein interessantes Gespräch über die besonderen Transportbedingungen in Österreich und besuchen ein Unternehmen, bei dem einen das Wasser im Mund zusammenlaufen könnte. Viel Vergnügen bei der Lektüre. DR. OTTO C. FROMMELT, MBA GESCHÄFTSFÜHRER VOLVO AUSTRIA GMBH 3 VTMat_0209_04-05.qxd 27.05.2009 START 13:05 Seite 4 BUSINESS VEB+ wirkungsvoll eingesetzt Seit dem 4. Dezember 2008 verrichtet ein neuer Volvo FM 400 4x2 bei der Reisenhofer Getränke GmbH seinen Dienst. Geschäftsführer Mario Reisenhofer zeigt sich besonders vom bärenstarken aber verbrauchsarmen 13-Liter-Aggregat beeindruckt. „Der Motor ist spitze. Er ist kräftig und hat zudem eine gute Bremsleistung“, hebt er hervor. Wenn der Reisenhofer Volvo bei schwieriger Topografie unterwegs ist, kommt die Motorbremse VEB+ wirkungsvoll zum Einsatz. Auch das automatisierte Getriebe I-Shift findet beim Unternehmen aus Weiz in der Steiermark Gefallen. „Auf unseren Routen über Landstraßen stellen sich viele Geschwindigkeitswechsel ein. I-Shift funktioniert in solchen Situationen einwandfrei“, berichtet der 37-Jährige. Ausgestattet ist der FM 400 4x2 zusätzlich mit Luftfederung an der Vorderachse und einem Wingliner Getränkeaufbau. Neben dem jüngsten Fahrzeug setzt Reisenhofer einen Volvo FL 250 ein. Erfolgreiche Werkstattfeste Die Werkstattfeste von Volvo Trucks in diesem Frühjahr waren ein voller Erfolg. Im Rahmen der Werkstattfeste sind die „neuen Stars der Landstraße“ dem österreichischen Publikum vorgestellt worden. Zudem waren auch einige Kundenfahrzeuge zu bestaunen. Ein Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein rundete die Veranstaltungen ab. An den vier Standorten Pucking (18. April), Tribuswinkel (25. April), Unterpremstätten (9. Mai) und Thaur (16. Mai) wurden die neuen Fahrzeuge der Baureihen FL, FM und FH vorgestellt. Die neuen 11-Liter-Motoren in der FM-Reihe, zum Beispiel für Silo- und Tankfahrzeuge bestens geeignet, erfüllen die Euro 5 Norm. Zudem sind sie sparsamer, emissionsärmer und rund 140 Kilogramm leichter als die Vorgängermodelle. Vorgestellt wurde auch das neue automatisierte I-Sync Schaltgetriebe für den Volvo FL, das Dank einer speziell entwickelten Software die Schaltvorgänge optimiert. Gänzlich neu präsentierte sich auch die Fahrerkabine der FH Baureihe. Überzeugender Service 4 Am 27. Februar 2009 überreichte Volvo Verkaufsberater Wolfgang Winter einen neuen FH 440 6x4 Kipper an die Firma Grasmug GesmbH aus Paldau in der Steiermark. Das mit I-Shift und langer Kabine ausgestattete Fahrzeug ist überwiegend in der Ost-Steiermark auf Achse. „Wir sind seit rund 20 Jahren Volvo Kunden“, betont Geschäftsführer Markus Grasmug jun. „Uns gefällt die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge sehr gut, aber vor allem sind wir von der Qualität des Service durch Volvo überzeugt.“ Wolfgang Winter kümmere sich mit viel Engagement um die Belange des Unternehmens, unterstreicht der 37-Jährige. „Wolfgang Winter kennt unser Geschäftsfeld und weiß genau, welches Fahrzeug wir brauchen“, so Grasmug. „Solch ein persönlicher Service ist für uns das Hauptargument, bei der Marke Volvo zu bleiben. Wir werden ausgezeichnet behandelt.“ Die Grasmug GesmbH ist im Bausektor tätig. VTMat_0209_04-05.qxd 27.05.2009 12:21 Seite 5 BUSINESS START Optimierte Disposition Seit 2006 arbeitet die Kostmann GesmbH erfolgreich mit dem Volvo Transportinformationssystem Dynafleet. Die Disposition des im Bausektor tätigen Unternehmens läuft seitdem noch effizienter. „Dynafleet gewinnt bei uns immer mehr an Bedeutung“, sagt Bernhard Kriegl, Bereichsleiter Transport und Logistik bei der Kostmann GesmbH. „Wir haben schon früher andere Systeme ausprobiert“, so Kriegl, „doch seit der Einführung von Dynafleet sind wir in der Lage, Informationen schneller weiter zu leiten und zu bearbeiten.“ Das Transportinformationssystem von Volvo ermöglicht es Fuhrunternehmen, Zeit und Geld zu sparen. „Unserer Verwaltungsvorgänge sind seit dem Einsatz des Systems einfacher geworden. Unsere Fahrer können direkt das exakte Gewicht ihrer Fracht eingeben und somit lassen sich Aufträge noch schneller bearbeiten“, sagt der 36-Jährige. Und nicht nur das: Die richtige Fahrzeugdisponierung ist aufgrund genauer Ortung optimiert worden. Zudem verzeichnete das Unternehmen Dieseleinsparungen, ein besseres Zeitmanagement und eine Reduzierung der Mit dem Flottenmanagementsystem Dynafleet kann die Disposition alle Transporte effektiver planen und die Verwaltung vereinfachen. Leerlaufzeiten. Kostmann ist eine Unternehmensgruppe der Bauwirtschaft, der Rohstoffgewinnung und -veredelung sowie Transportwirtschaft. Silo-, Kippsattel-, Sonder- und Pumptransporte bilden den Transportbereich. Auch die elf neuen Volvo FH 440 im Fuhrpark sind mit dem Flottenmanagementsytem Dynafleet ausgestattet. Inzwischen befinden sich 33 Volvo (von 88 Trucks) im Dienste von Kostmann. Beeindruckter Chef Im April 2009 fanden zwei neue Volvo FM 440 6x4 Kipperfahrzeuge Einzug bei der Firma Holzgethan GesmbH aus Warth (Niederösterreich). Die mit kurzem Fahrerhaus, I-Shift und VEB+ ausgestatteten Trucks sind hauptsächlich im Raum südliches Niederösterreich im Einsatz. Zudem ist einer der Trucks mit einem 16-Metertonnen-Frontkran und der andere mit einem zwölf-Metertonnen-Heckkran aus dem Hause Hiab ausgestattet. „Der erste Volvo kam im Jahr 2000“, erinnert sich Brigitte Holzgethan, die gemeinsam mit Ihrem Ehemann das Unternehmen führt. „Die gute Motorbremse VEB+ beeindruckte meinen Mann sehr. Aber auch die Optik und die robuste Bauweise haben zur Kaufentscheidung beigetragen.“ Für das Ehepaar ist Umweltbewusstsein und damit modernste Technik sehr wichtig, daher legen sie besonders viel Wert darauf, dass die neuen Volvo die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Der Fuhrpark der Holzgethan GesmbH umfasst zwölf Lkw, wovon elf den Markennamen Volvo tragen. Für schwere Aufgaben verfügt das Unternehmen über einen Volvo FM-Dreiachser mit einem 21-Metertonnen-Kran. Immer „On time“ Am 23. März nahm Rajko Zelenika, General Director Globtour (im Bild dritter von rechts), acht Reisebusse vom Typ Volvo 9700 entgegen. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um drei Dreiachser und fünf Zweiachser in Fünf-Sterne-Ausführung mit 460 PS-Motor. Das Busunternehmen aus Bosnien und Herzegowina führt einen täglichen Linienverkehr aus und nach Österreich. Kontenpunkt in der Alpenrepublik ist Wien. Rajko Zelenika betrachtet die auf Busse spezialisierte Volvo Werkstatt in Tribuswinkel als seine „Heimwerkstätte“. „Das liegt in erster Linie am Know-How unserer Spezialisten hier vor Ort", betont Erwin Wanger, Werkstattleiter Volvo Trucks Center Tribuswinkel. „Auch die Flexibilität und der Einsatz von unserem Werkstattmeister Ilija Juric, werden von Herr Zelenika sehr geschätzt.“ 5 START PRODUKTE DER NEUE ANTRIEBSSTRANG Jetzt noch Kraftstoffsparender Optimierter Kraftstoffverbrauch und erhöhter Schaltkomfort. Das I-Shift-Getriebe und der D13-Motor zählen bereits zu den Besten auf dem Markt. Mit den neuen Funktionen erhöht sich die Effizienz. D13C ■ Um bis zu drei Prozent geringerer Verbrauch im Vergleich zu den bisherigen Euro-5-Motoren. Gut für die Umwelt und den Geldbeutel. ■ Noch sauberer. Der Motor erfüllt die strengen Emissionsanforderungen der Norm Euro 5, die im Oktober 2009 offiziell in Kraft tritt. ■ Der neue Antriebsstrang ist nicht nur sparsamer, sondern auch effektiver und hat ein höheres Drehmoment. Der D13C hat ein um 20 PS gesteigertes Leistungsniveau und erreicht im Volvo FH eine Maximalleistung von 540 PS. Außerdem wurde das maximale Drehmoment um 100 Nm auf 2.600 Nm erhöht. ■ Dank der Kraftstoff-Voreinspritzung konnte das Leerlaufgeräusch um zwei Dezibel gesenkt werden. Eine spürbare Verbesserung für diejenigen, die in der Nähe des stehenden Fahrzeugs arbeiten. I-SHIFT ■ Mehr Komfort und Kraftstoffersparnis bei Schwertransporten. Ein Fahrer, der nach einer Schwerlastlieferung unbeladen zurückfährt, kann zwischen zwei Schaltprogrammen wechseln. ■ Verbesserte Freilauffunktion. Spart noch mehr Kraftstoff. Wird automatisch aktiviert, wenn Motorkraft oder Motorbremsung nicht benötigt wird. ■ In besonders anspruchsvollen Situationen kann der Fahrer wie bislang auch in einen manuellen Modus wechseln, um Gangwahl und Schaltzeitpunkte selbst zu steuern. 6 ■ Das überarbeitete I-Shift-Getriebe erleichtert das Anfahren an Steigungen durch eine höhere Anfahrdrehzahl und ein entsprechend größeres Drehmoment. Geeignet für Bau- und Holztransporte. ■ Schnellere Auskupplung. Erleichtert dem Fahrer das Freischaukeln, wenn der Lkw festgefahren ist. VTMat_0209_07.qxd 27.05.2009 13:12 Seite 7 TRUCKING START ICH UND MEIN VOLVO „Super gelungen“ Gerhard Kalteis hat eine Schwäche für Baufahrzeuge. „Mein Vater und auch andere Familienmitglieder sind im Baugewerbe tätig. Es ist irgendwie eine Familientradition“, erzählt der 34-Jährige. Er selbst ist für die Firma Steindl Hubert GmbH & CO KG im Baustellenverkehr mit seinem Volvo FH480 Vierachskipper unterwegs. Hauptsächlich führen die Routen von Gerhard Kalteis durch Oberösterreich – vor allem in der Umgebung von Linz. Seit März hat er seinen Lkw, der unter anderem mit Klimaanlage, I-Shift mit Baustellenprogramm, VEB und Tempomat ausgestattet ist. „Ich kann mir nicht mehr vorstellen ein anderes Fahrzeug zu lenken“, sagt der zweifache Familienvater. „Der FH ist wirklich super gelungen.“ Sein sechsjähriger Sohn ist übrigens von Papas Truck auch schon begeistert. GERHARD KALTEIS Alter: 34 Sein Volvo: FH480, I-Shift mit Baustellenprogramm, VEB, Tempomat Mit Köpfchen bergauf Mit Blick auf den Verbrauch sind Steigungen für einen Lkw die teuersten Strecken. Der durchschnittliche Verbrauch schnellt schon bei acht Prozent Steigung auf 200 Liter pro 100 Kilometer. Viel machen – so diktiert es die Physik – lässt sich an diesen erschreckend hohen Werten nicht. Wer alles richtig macht, der spart jedoch Diesel und Zeit. 1) SO VIEL SCHWUNG wie möglich mit in die Steigung nehmen. Zu Beginn einer Steigung ist es wichtig, nicht zu viel Tempo zu verlieren. Rechtzeitig zurückschalten ist jetzt wichtig. 1.600 U/min oder ein paar mehr Umdrehungen dürfen es kurzfristig durchaus sein. 2) SCHALTUNGEN IN Steigungen auf ein Minimum reduzieren. Ist die Steigung nur kurz, reicht es mitunter, nur einmal – und zwar vor der Steigung – hinunterzuschalten. In einer Steigung zu schalten bedeutet grundsätzlich einen Tempoverlust in der Größenordnung von 2 bis 5 km/h. Oft verhindert rechtzeitiges Hinunterschalten auch eine weitere Schaltung. 3) DEN MOTOR im unteren Drehzahlbereich ziehen lassen, wenn Gang und Steigung zusammen passen. Auf steilen Passagen (sechs bis zehn Prozent Steigung) sind bei 40 Tonnen Gesamtgewicht Schaltungen bis in den vierten kleinen Gang hinunter nötig. Je weiter hinuntergeschaltet wird, desto langsamer fällt die Nadel des Drehzahlmessers. Je langsamer sie fällt, desto wahrscheinlicher ist, dass Gang und Steigung zusammenpassen. 4) TEMPOMAT VOR der Kuppe herausnehmen beziehungsweise vom Gas gehen und den Lastzug über die Kuppe schieben lassen, wenn es nach der Kuppe bergab geht. Denn dann holen sich die 40 Tonnen das Reisetempo von selbst und kostenlos. Eine Ersparnis von einem Viertel Liter pro Steigung ist auf alle Fälle möglich. 7 Post für einen ganzen Kontinent Ein schwer zugängliches, unendlich weites Land und 21 Millionen Sendungen pro Tag – in Australien die Post auszuliefern, ist eine sehr komplexe, überaus anspruchsvolle Aufgabe. Aber mit starken, effizienten Lkw sowie intelligenten Lösungen sorgt die Australia Post dafür, dass Briefe und Pakete rechtzeitig ankommen. 8 9 D 10 er Scheinwerferkegel durchschneidet das Dunkel. Aufmerksam steuert Rick Hoyne seinen Volvo FH durch die australische Nacht. Seit 22 Jahren ist Rick als Fahrer für die Australia Post tätig, die ihren Sitz in Melbourne hat. Er fährt drei Touren pro Woche. Keine Gelände- oder Verkehrsverhältnisse sind Rick fremd. Diese Nacht ist er unterwegs ins über 700 Kilometer entfernte Dubbo. Dort übernimmt ein anderer Fahrer den Truck und bricht nach Brisbane auf. Rick fährt auf einer langen, geraden Strecke auf dem Newell Highway nahe der abgelegenen Stadt Jerilderie im westlichen New South Wales. Kängurus auf der Straße sind eine echte Gefahr. Die große Trockenheit zieht sie an die Straßenränder, wo das Gras durch den von der Fahrbahn rinnenden nächtlichen Tau etwas gehaltvoller ist. „Unfälle mit Kängurus können einen Lkw durchaus stark beschädigen. Größere Tiere durchschlagen dabei sogar nicht selten die Windschutzscheibe. Was die Sicherheit im Fahrerhaus angeht, ist Volvo eine Klasse für sich“, sagt Rick und starrt angestrengt durch die Scheibe, bereit, jederzeit ein Ausweichmanöver vorzunehmen. Australien ist für seine schwierigen Straßenverhältnisse bekannt, und wer Postsendungen transportiert, muss besonders einfallsreich und flexibel sein, um diese Verhältnisse zu bewältigen. Das australische Wetter variiert von tropischen Unwettern mit Temperaturen um 40 Grad Celsius oben im Norden bis zu Schnee und Eis in den australischen Alpen im Süden. Im Outback, sofern man sich dorthin wagt, können die Temperaturen im Tagesverlauf sogar um mehr als 20 Grad schwanken. Doch als wäre das für die Postfahrer in diesem Land noch nicht herausfordernd genug, kommen auch noch die äußerst wechselhaften Straßenverhältnisse hinzu. Schlechte Straßen belasten Truck, Anhänger, Ladung und Fahrer, die zwischen Großstädten und abgelegenen Regionen pendeln. Die Fahrzeuge müssen all dies bei konstanter Leistung bewältigen. „Australien ist ein groSSes Land. Aufgrund der enormen Distanzen müssen alle Aspekte mit einbezogen werden, damit wir die termingerechte Ankunft der Post garantieren können“, sagt Chris Pearce, Transportverantwortlicher bei der Australia Post. Das Unternehmen verteilt die Post an alle Städte in Australien und hat sein Transportsystem so organisiert, dass sie im ganzen Land pünktlich in den Briefkästen landet. Der Fuhrpark umfasst 10.600 Fahrzeuge – von Motorrädern bis zu Sattelzugmaschinen mit zwei Aufliegern, um enge Vorortstraßen ebenso befahren zu können wie Autobahnen. Rick Hoyne befördert Briefe und Pakete für die Australia Post. Eine Arbeit rund um die Uhr in einem Land, das fast doppelt so groß ist wie die EU. Unfälle mit Kängurus können einen Lkw durchaus stark beschädigen. GröSSere Tiere durchschlagen dabei sogar nicht selten die Windschutzscheibe. Rick Hoyne, Lkw-Fahrer bei der Australia Post Die Postverteilung in Australien ist eine gigantische logistische Aufgabe. Die Australia Post befördert täglich 21 Millionen Sendungen, davon zwei Millionen Pakete. Um Weihnachten herum verdoppeln sich diese Zahlen noch einmal. Bei dieser enormen Menge gilt es, in der Hochsaison besonders effektiv zu sein. Aufgrund der Volumen und Zeitanforderungen wurde der Fuhrpark innovativ strukturiert, unter anderem durch die gezielte Auswahl jener Lkw und Anhänger, die den jeweiligen Auftrag am besten bewältigen können. „Wir berücksichtigen die Straßenverhältnisse sowie WEB TV: Road Trains in Australien www.volvotrucks.at/trucknews n Das Volvo Trucks Magazine ist mit einem echten australischen Road Train mitgefahren. Sehen Sie, wie die Fahrer ihre 50 Meter langen Fernlastzüge durch das australische Outback steuern. das mitunter extreme Wetter und haben unsere Touren und Fahrzeuge angepasst, damit sie immer so effizient wie möglich sind“, sagt Chris Pearce. Die Lkw von Volvo sind der Grundstock der Ferntransporte. Von den 125 Volvo FH der Flotte verkehren 65 mit zwei Aufliegern zwischen den Hauptstädten der einzelnen Bundesstaaten. Solche B-Doubles kommen auch in anderen Teilen der Erde zum Einsatz, aber in Australien wurde das Konzept weiterentwickelt: Das maximale Gesamtgewicht wurde auf 62,5 Tonnen erhöht und die räumliche Kapazität des 26-Meter-Lastzugs voll ausgeschöpft. „Das räumliche Vermögen dieser B-Doubles bedeutet einen enormen Zuwachs für unsere Produktivität. In unserem Bestreben, den bestmöglichen Service zu bieten, kamen im Jahr 1994 die ersten Volvo in unseren Fuhrpark. Diesen Trucks ist es wirklich gelungen, unsere Bedürfnisse zu erfüllen“, sagt Chris Pearce. Ein größeres Gespann kann viele kleinere Lkw ersetzen. Die Transporte werden effizienter, die Emissionen sinken, Verkehrsbehinderungen und die Straßenabnutzung gehen zurück, während die Sicherheit zunimmt. Durch einen vorderen Unterfahrschutz und die serienmäßig hohe Fahrerhaussicherheit konnte Volvo als einer der ersten Lkw-Hersteller die gesetzlichen Anforderungen für 26 Meter lange Lastzüge mit B Doubles erfüllen. Für die Australia Post besitzen Sicherheit und Serviceniveau oberste › 11 › Priorität. Die Fernverkehrsfahrzeuge legen jährlich zusammen rund 25 Millionen Kilometer zurück, was dem Abstand von der Erde zum Mond und zurück entspricht. 32 Mal. In dieser Hinsicht hält die Australia Post einen schier unschlagbaren Rekord. Die Entfernungen zwischen den großen Städten sind gewaltig. Von Sydney an der Ostküste bis Perth an der Westküste sind es 4.110 Kilometer. Das entspricht in etwa der Luftlinie zwischen Madrid und Moskau. „Sämtliche Touren sind gleich gefährlich. Alle haben schwierige Aspekte. Die Witterungsbedingungen in Australien sind schlecht voraussehbar. Vor einigen Wochen hatten wir beispielsweise minus fünf Grad und Eis auf den Straßen der Hauptstadt Canberra, aber dagegen 38 Grad plus in Darwin im Norden“, erzählt Chris Pearce. Das kontrastreiche australische Klima zeigte sich jüngst im Februar. Nach jahrelanger Trockenheit verwüsteten verheerende Brände im Bundesstaat Victoria ganze Städte. Gleichzeitig fielen in Queensland im Nordosten immense Regenmassen, die riesige Gebiete überschwemmten und wichtige Straßenverbindungen von der Außenwelt abschnitten. Die Ferntransporte mit den eigenen Lkw des Unternehmens konzentrieren sich auf die Ostküste und nach Adelaide in South Australia, während ausgewählte Subunternehmen nach Perth und Darwin sowie in andere abgelegene Gebiete fahren. Die Volvo Sattelzüge ziehen je nach Bedarf einzelne Anhänger oder B-Doubles. Sydney hat das höchste Postaufkommen im System. Die Einwohnerzahl nimmt stetig zu und damit auch die Zahl der Sendungen. Dort bedarf es der B-Doubles. Die Australia Post hat zudem ihr Beladungssystem mit „Unit Load Devices“ (ULDs) effizienter gemacht. Dabei handelt es sich um Käfige mit einheitlicher Palettengröße, die schnell und einfach hinauf- und heruntergerollt werden können. „B-Doubles bieten Platz für 90 ULDs – 30 Stück im vorderen Auflieger und 60 im hinteren. Das Gewicht der Ladung variiert je nach Paketinhalt und -volumen, liegt aber im Schnitt bei 30 bis 35 Tonnen. Wir haben 75.000 ULDs in unserem nationalen Netz. 95 Prozent der Pakete werden auf diese Weise transportiert“, sagt Chris Pearce. 12 In den Postzentralen im ganzen Land herrscht reger Betrieb. Wenn die Nacht kommt, folgen die Trucks einem ausgeklügelten und gut organisierten Transportsystem, das dafür sorgt, dass die Sendungen auf die bestmögliche Art und Weise ankommen. Die Australia Post hat einige Transportinnovationen als erste genutzt, darunter „Schiebedächer“ („PopTops“) an Aufliegern zum leichteren Beladen und Lastsicherungssysteme, die vermeidbare Probleme mit der Ladung minimieren, wenn die Lkw unterwegs sind. Jede Woche fährt die Australia Post 258 Ferntransporte – von dicht bevölkerten Gebieten zu einigen der abgelegensten Regionen des Landes. Auf den längeren Strecken gibt es ein System für den Fahrerwechsel, um stets die Lenkzeitbestimmungen einhalten zu können. In Australien beträgt die erlaubte Fahrzeit zwischen zwölf und 14 Stunden. Um die Sicherheit zu erhöhen, setzt die Spedition ein Müdigkeitswarnsystem ein. Die Australia Post verwendet ein Beladungssystem mit Käfigen und einheitlicher Palettengröße, die leicht hinauf- und heruntergerollt werden können. Die Volvo Lkw haben einen hohen Auslastungsgrad und sind mindestens vier Jahre lang im Fernverkehr unterwegs. Nachdem sie anschließend noch zwei Jahre im Nahverkehr ihren Dienst verrichten, werden sie ausgetauscht. Sämtliche Volvo der Australia Post haben den Wartungsvertrag Gold Contract, was bedeutet, dass sämtliche Arbeiten am Fahrzeug von Volvo Vertragshändlern im ganzen Land ausgeführt werden. Alle Fahrzeuge sind mit einem Transportinformationssystem und einem Müdigkeitswarnsystem ausgestattet. Kontinuierlich werden Daten über den aktuellen Status von Fahrer und Fahrzeug aufgezeichnet. Der Sicherheit des Fahrerhauses kommt angesichts der ständigen Probleme mit Kängurus und freilaufendem Vieh ebenfalls eine große Bedeutung zu. „Die Lkw müssen komfortabel sein, das ist wesentlich, damit unsere Fahrer auf keiner unserer langen Touren müde werden. Außerdem müssen sie äußerst zuverlässig in einem Land sein, das Ausrüstung und Motoren extrem fordert, um Ausfallzeiten zu minimieren“, sagt Chris Pearce. Die kontinuierliche Fahrerausbildung ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Australia Post. Das Unternehmen arbeitet zu diesem Zweck eng mit Volvo Chris Pearce, Transportverantwortlicher bei der Australia Post Darwin AUSTRALIEN Brisbane Sydney Perth Adelaide 1.000 km zusammen, um parallel zur technischen Entwicklung das Beste für Fahrer und Fahrzeuge zu erreichen. Die Australia Post zählt 118 Fahrer für den Fernverkehr. Jeder von ihnen hat seine eigenen Touren. Sie kennen nahezu jedes einzelne Schlagloch inund auswendig. Keiner weiSS besser, wie wichtig Sicherheit und Komfort sind, als Fahrer Rick Hoyne, während er auf seiner Nachtfahrt auf dem Newell Highway Ausschau nach Kängurus hält. Die meisten Fernlaster fahren nachts, oft im Konvoi mit wenigen anderen Fahrzeugen dazwischen. Die Fahrbahn kann angenehm eben sein oder auf gewissen Autobahnabschnitten auch extrem holprig. Doch Rick deutet an, dass es durchaus schlechtere Strecken gibt als diese, auf der er gerade unterwegs ist. Am schlechtesten ist der Hume Highway zwischen Melbourne und Sydney, die meist befahrene Autobahn Australiens. Die Straßenverhältnisse sind zwar ordentlich, aber hier verkehren bis zu 3.000 Trucks in einer Nacht. Auf dem Newell Highway ist der Straßenzustand erheblich schlechter. „Auf der Rückfahrt zwischen Dubbo und Melbourne begegne ich oft stundenlang keinem Lkw. Canberra Melbourne Bei beiden Touren muss man bequem sitzen, um sicher fahren zu können. Für große Distanzen bietet Volvo einen überragenden Fahrkomfort. Auf langen Strecken ermüdet man weniger, wenn der Lkw einen solch hohen Komfort bietet wie ein Volvo.“ n Australia Post n 35.500 Angestellte sorgen für die Zustellung der Post in alle Städte Australiens n 10.600 Fahrzeuge – Motorräder, Lkw und Sattelzugmaschinen mit zwei Aufliegern – kommen dabei zum Einsatz n 125 Volvo Fahrzeuge gibt es im Fuhrpark, 65 Zugmaschinen ziehen ein so genanntes B-Double n 118 Fahrer mit langer Berufserfahrung im Fernverkehr sorgen dafür, dass die Post stets pünktlich ankommt n Weihnachten transportiert die Australia Post doppelt so viel Post wie die durchschnittlich 21 Millionen Sendungen pro Tag (davon zwei Millionen Pakete) 13 So wird der alkohol auf europas Straßen gestoppt über 40.000 Menschen sterben jedes Jahr auf europas Straßen. ein großer teil der unfälle wäre vermeidbar, wenn alkohol nicht im Spiel wäre. Jetzt greift die europäische transportbranche hart durch, um dem problem herr zu werden. d 14 ie Zahlen sind alles andere als erfreulich. 43.000 Menschen starben 2007 bei Verkehrsunfällen in der EU. Der Trend schwächt sich zwar ab – die Zahl der Todesfälle ging seit Anfang des neuen Jahrtausends um 11.000 zurück – doch das Problem lässt sich nicht ignorieren: Europas Straßen fordern genauso viele Todesopfer wie ein größeres Flugzeugunglück. Tag für Tag, das ganze Jahr. Alkohol spielt dabei häufig eine große Rolle. Gut jeder vierte Verkehrsunfall in Europa hängt mit Alkohol zusammen, was bedeutet, dass dieser Faktor jedes Jahr mehr als 10.000 Menschenleben fordert. Über die Hälfte der Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol geschieht im Individualverkehr. Politiker und Branchenexperten in Europa setzen sich nun verstärkt dafür ein, den Alkohol ganz von den Straßen der EU zu verbannen. „Zusammen mit Geschwindigkeitsüberschreitung und der Verwendung des Sicherheitsgurts gehört der Alkohol zu den Bereichen mit dem größten Einfluss auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Wir müssen dieses Problem angehen, indem wir strengere Gesetze durchsetzen, neue Technologien nutzen und die Einstellung der Menschen verändern“, sagt Ellen Townsend, „Policy Director“ im Europäischen Verkehrssicherheitsrat ETSC, einer unabhängigen Organisation, die die Zahl der Unfälle in Europa verringern will. Sie veranschaulicht dies später mit der Frage, ob man einen guten Freund nach ein paar Gläsern Bier oder Wein mit seinem Auto fahren lassen würde. „in GroSSBritannien drückt ellen Townsend man bei solchen Verstößen oft europäischer ein Auge zu, während man in Verkehrssicherheitsrat. Schweden der Person eher ein Taxi empfehlen würde. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Trunkenheit am Steuer variiert stark in den EUMitgliedsländern.“ Zu Ellen Townsends Arbeit gehört das Einwirken auf Politiker und Entscheidungsträger in der EU und ihren Mitgliedsländern, die Vorschriften rund um die Verkehrssicherheit zu verschärfen. Außerdem soll die Anwendung von Alkoholsperren in Europa vorangetrieben werden. Untersuchungen zeigen, dass dies eine der effektivsten Methoden gegen Trunkenheit am Steuer ist. Trotzdem variiert die Anwendung von Alkoholsperren weltweit stark. Die USA, Kanada und Australien entwickeln seit Jahrzehnten Standards für Alkoholsperren, in Europa hingegen laufen entsprechende Prozesse erst seit einigen Jahren. in Der eU hat nUr FinnlanD gesetzliche Regelungen für diesen Bereich. Dort sind Alkoholsperren bei der Rehabilitation von wegen Trunkenheit am Steuer verurteilten Personen verpflichtend. Fünf Länder – Frankreich, Belgien, die Niederlande, Schweden und Großbritannien – bereiten eine ähnliche Regelung vor, nachdem sie in den letzten Jahren die Auswirkungen von Alkoholsperren in Pilotprojekten evaluiert haben. „Es ist wichtig, diese lebensrettende Technologie weiter zu verbreiten. Aber das ist nicht ganz einfach. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, damit die Menschen die Vorteile der Alkoholsperren begreifen. Parallel dazu müssen wir das Fahrzeugdesign verbessern, damit die Sperren leichter eingebaut werden können“, sagt Ellen Townsend. „Bei dieser Arbeit ist es wichtig, dass sich Politiker und Vertreter der Transport- und Fahrzeugbranche engagieren“, bekräftigt sie. So könnte die EU den Boden für eine Gesetzgebung bereiten, indem sie stufenweise verpflichtende Alkoholsperren für bestimmte Zielgruppen einführt. Frankreich beispielsweise hat beschlossen, spätestens 2010 Alkoholsperren in sämtlichen 60.000 Schulbussen zu installieren. Und in Schweden benutzt sie das Straßenverkehrsamt seit mehreren Jahren in seinen Fahrzeugen. iDealerWeiSe BeGinnt man mit obligatorischen Sperren für alle staatlichen Behörden, bei gewerblichen Transporten oder im Zusammenhang mit der Rehabilitation wegen Trunkenheit am Steuer verurteilter Personen. Es hätte eine unheimliche Signalwirkung, wenn alle Autos des EU-Parlaments Alkoholsperren bekämen. Bei Volvo Trucks steht die Alkoholsperre seit 2002 im Fokus, als Volvo als weltweit erster Lkw-Hersteller Alkoholsperren zur optionalen Nachrüstung anbot. 2005 › 15 › wurden – wieder als Vorreiter – Alkoholsperren als werksmontiertes Zubehör angeboten. Heute sind sie als Option in Schweden, Finnland, Norwegen, Österreich und Frankreich erhältlich. „Verkehrssicherheit ist bei Volvo Trucks seit jeher ein Kernwert, also ist es ganz natürlich, dass wir so stark auf Alkoholsperren setzen. Wir müssen aber auch bedenken, dass Lkw-Fahrer in der Statistik der Verkehrsunfälle mit Alkohol keineswegs Stig Boman, Projektleiter überrepräsentiert sind“, relativiert Stig Boman, bei Volvo Trucks. Projektleiter Sicherheit bei Volvo Trucks. Er fährt fort: „Wir sehen die Sperren als Qualitätswerkzeug für unsere Kunden. Sie werden in erster Linie gekauft, um die Sicherheit der Transporte zu erhöhen, man demonstriert damit aber gleichzeitig, dass man Verantwortung für Verkehrssicherheit übernimmt. Sie bringen eine gute Publicity.“ Die Sperre an sich ist absolut einfach zu handhaben. Die Technologie fußt auf Brennstoffzellen, die präziser messen als die seit langem erhältlichen einfacheren Sperren auf Halbleiterbasis. Das Handgerät analysiert die ausgeatmete Luft des Fahrers und sendet die Daten an das elektronische Informationssystem des Fahrzeugs. Bei Überschreitung der zulässigen Grenzwerte lässt sich das Fahrzeug nicht starten. Mit einem Kalibrierungsintervall von zwölf Monaten kann die Alkoholsperre auch einfach beim regulären Fahrzeugservice gewartet werden. „Ziel war die Entwicklung einer sicheren, zuverlässigen Sperre zu einem angemessenen Preis. Aber vermutlich sehen zukünftige Lösungen ganz anders aus. Der Fahrer muss bestimmt nicht einmal mehr pusten, damit die Sperre feststellt, ob er getrunken hat oder nicht“, blickt Stig Boman in die Zukunft. 16 Fluckinger Transport wurde 1979 von Andreas Fluckinger gegründet. Heute hat das Unternehmen gut 260 Angestellte in Österreich und Schweden. Der Fuhrpark umfasst über 200 Volvo Lkw. Alle sind mit Alkoholsperren ausgerüstet. Aber was halten die LkwFahrer davon, vor der Abfahrt pusten zu müssen? Das weiß zum Beispiel Andreas Fluckinger, Inhaber und Gründer des österreichischen Unternehmens Fluckinger Transport, das auf Transporte von Spezialmaschinen in ganz Europa spezialisiert Lennart Pilskog, Volvo ist. Seit 2008 sind alle 200 Trucks. Volvo des Unternehmens mit Alkoholsperren ausgerüstet. „Die Reaktionen bei uns waren ausschließlich positiv. Anhand der Sperren können unsere Fahrer beweisen, dass sie beim Fahren absolut nüchtern sind. In der Debatte wird sonst für gewöhnlich der ganze Berufskraftfahrerstand fälschlicherweise als Ursache des Alkoholproblems auf den Straßen hingestellt.“ Als Teil eines Pilotprojekts von Volvo Trucks hat Fluckinger Transport Alkoholsperren in das DynafleetSystem des Unternehmens integrieren lassen. So kann der Disponent im Büro unmittelbar sehen, ob ein Fahrer „rot pustet“ und seinen Lkw daher nicht starten kann. „Alle Daten kommen in Echtzeit, wir wissen genau, wann und wo etwas geschieht. Wenn das System ein Warnsignal gibt, können wir direkt eingreifen und den Fahrer aus dem Verkehr ziehen. Wir haben einen Maßnahmenplan, um Mit den Sperren können die Fahrer beweisen, dass sie absolut nüchtern fahren. In der Debatte wird sonst für gewöhnlich der ganze Berufskraftfahrerstand fälschlicherweise als Ursache des Alkoholproblems auf den StraSSen hingestellt. Andreas Fluckinger, Fluckinger Transport uns um die Mitarbeiter kümmern zu können, sollte dieses Problem auftauchen“, verdeutlicht Andreas Fluckinger. Die Investition in die Alkoholsperre zahlt sich seiner Meinung nach schnell aus. „Unsere Kunden sind sehr umwelt- und sicherheitsbewusst. Sie verlangen, dass auch wir entsprechend verantwortlich handeln. Mit dieser Maßnahme zeigen wir ihnen, dass wir es ernst meinen.“ Die Alkoholsperren sind nur ein Teil der Arbeit von Volvo Trucks, um das Thema Alkohol von Europas Straßen zu verbannen. Zusammen mit dem ETSC betreibt Volvo auch die Kampagne „Safe & Sober“, mit der Informationen und bewährte Praktiken verbreitet werden sollen, wie Alkoholkonsum bei gewerblichen Transporten am besten zu verhindern ist. „Als Fahrzeughersteller ist es natürlich gut, wenn wir gute Alkoholsperren für unsere Lkw entwickeln. Aber was können sie bewirken, wenn keiner sie kauft?“ fragt Lennart Pilskog, Verantwortlicher für Behördenkontakte bei Volvo Trucks. Er fährt fort: „’Safe & Sober’ ist eine Kampagne, die in drei Jahren neun Hauptstädte erreicht. Hier versammeln wir Vertreter von Behörden, Politik, nationalen und lokalen Sicherheitsorganisationen sowie politische Entscheidungsträger, um Lösungsansätze zu erörtern. Und wir treten für gemeinsame Regeln in der EU ein, was die zulässigen Alkoholgrenzen für Berufskraftfahrer betrifft.“ Heute variieren sie in der Union zwischen 0 und 0,8 Promille. „Wir wollen, dass der gewerbliche Verkehr mit gutem Beispiel für alle vorangeht. Aber entsprechende Gesetze zu erlassen ist bedeutungslos, solange die Alkoholgrenzen in der EU so stark variieren. Wir würden eine Einigung auf eine gemeinsame Grenze begrüßen, bevor die Gesetzgebung angegangen wird, sagt Lennart Pilskog. n Alkohol und Verkehr Das AlkoholsperrenSystem von Volvo. n Die Zahl der Verkehrstoten in der EU hat stetig abgenommen, ist aber immer noch viel zu hoch. Im EU25-Raum wurden 2005 gut 40 000 Menschen getötet. Ziel ist, dass 2010 weniger als 30 000 ihr Leben verlieren. Lkw sind nur bei einem kleinen Teil der Unfälle mit Alkohol beteiligt, aber Unfälle mit Lastwagenbeteiligung fordern ungeachtet ihrer Ursache generell mehr Todesopfer. Von allen tödlichen Verkehrsunfällen in der EU hängt ein Viertel unmittelbar mit Alkoholkonsum zusammen. Die Alkoholsperre von Volvo n Der BrAC (Breath Alcohol Tester) von Volvo ist in das Fahrzeugsystem integriert, so dass der Lkw sich nur starten lässt, wenn die ausgeatmete Luft des Fahrers keinen Alkohol enthält. Der Fahrer muss vor dem Start sowie nach jedem über 30-minütigen Stopp pusten. 17 VTMat_0209_18-21.qxd 27.05.2009 12:24 Seite 18 Die richtigen Zutaten 18 Eine gebrauchte Pommes-Frites Anlage markierte vor 26 Jahren den Grundstein des Erfolges der Firma Stritzinger. Mut für Neues, ein Auge für Qualität und guter Geschmack taten ihr Übriges. VTMat_0209_18-21.qxd 27.05.2009 12:24 Seite 19 K ochen ist ein Erschaffungsprozess. Zutaten, die verschiedenen Elemente also, sucht man sorgsam aus. Ein Plan gibt die Zubereitung vor, das Timing muss stimmen. Hier und da wird etwas hinzugefügt und etwas entfernt – es geht um Balance. Schließlich richtet man das Mahl auf dem Teller an. Eine Komposition entsteht. Manch einer hat das Kochen zur Kunstform gebracht, doch entscheidend ist nicht selten, einfach Mut zu entwickeln, etwas Neues auszuprobieren. „EXPERIMENTIERFREUDE ist schon notwendig“, sagt Ingrid Schöppl-Stritzinger, Eigentümerin und Geschäftsführerin der Firma Stritzinger aus Gaspoltshofen. Und das zeigt die passionierte Köchin auch bei der Leitung des Familienbetriebes. „Wir waren hier im Haus schon immer sehr innovativ und probierten gerne etwas aus“, erinnert sie sich. Vor 26 Jahren kaufte ihr Vater, Hubert Stritzinger, eine gebrauchte Pommes-Frites- Anlage und startete mit dem Bau eines Tiefkühlhauses. Von da an begann das Familienunternehmen, das zuvor im Bereich Obstanbau und -handel tätig war, Tiefkühlware zu produzieren. „Damals gab es in Österreich vielleicht zwei oder drei Betriebe, die Pommes anboten. Importe fanden aufgrund des geschützten Marktes nicht statt“, berichtet die Geschäftsführerin. Nach einem mühsamen Beginn entwickelte sich das Geschäft weiter und die Familie investierte in immer modernere Anlagen. Als Österreich der EU beitrat, sah das Unternehmen die neue Situation als Chance sich neu aufzustellen. Neue Produkte wie Geflügel, Fisch und Gemüse waren immer stärker vertreten und die Stritzingers begannen auch im Frischebereich zu arbeiten. MUSE UND INSPIRATION sind beim Kochen wichtige Elemente. Diese beiden Dinge sind es auch, die Ingrid Schöppl-Stritzinger bewegen, wenn sie neue Produkte in das Sortiment ihrer Firma aufnimmt. „Die Lust am Kochen gehört >> 19 VTMat_0209_18-21.qxd 27.05.2009 Beim Beladen von Tiefkühl- und Frischeprodukten ist äußerste Eile geboten. 12:25 Seite 20 In den Tiefkühlhallen der Firma Stritzinger herrscht eine Temperatur von 20 Grad C° unter dem Gefrierpunkt. Ingrid SchöpplStritzinger (links) arbeitet eng mit ihrer Schwester Prok. Karin Silber zusammen. >> 20 “ WIR SOLLTEN FÜR UNSERE KINDER MÖGLICHST NACHHALTIG MIT DER UMWELT UMGEHEN. einfach dazu, um in diesem Bereich tätig zu sein. Bei der Wahl eines neuen Produkts gehört auch eine Portion Bauchgefühl dazu“, so die Chefin. „Man sieht etwas, probiert es und sagt sich‚ ja genau, da könnte für unsere Kunden interessant sein.“ Neben einem guten persönlichen Geschmack sei es wichtig, betont sie, dass einem auch die regionalen Besonderheiten stets bewusst sein müssten. „Regional betrachtet sind schon sehr starke Unterschiede sichtbar“, erklärt Schöppl-Stritzinger. „In Oberösterreich essen die Menschen gerne Knödel, in Wien gehen Gänse sehr gut. In Tirol wird man selten WellenschnittPommes finden. Andere Produkte, wie Hühnerbrust, verkaufen sich dagegen überall. Gekocht wird zwar allerorts, aber immer unterschiedlich.“ Aus diesem Grund ist es unablässig, den Markt ständig zu beobachten. Wenn ein Artikel es nicht schafft, in einem streng abgesteckten Zeitrahmen oft genug über die Ladentheke zu laufen, dann wird er aus dem Sortiment herausgenommen. INGRID SCHÖPPL-STRITZINGER Manchmal erlebt ein Erzeugnis ein Comeback. „Auf einmal ist ein Produkt, das vor zwei Jahren nicht gut lief, ein richtiger Renner. Hier ist sehr gut zu beobachten, wie sich das Essverhalten der Menschen ändert“, bemerkt die Geschäftsführerin. Am besten könne man es innerhalb der Familie erkennen, sagt sie. Denn die Großeltern essen was anderes als man selbst und wiederum haben die Kinder ganz andere Vorlieben. WENN MAN FÜR die eigene Familie kocht, dann ist es be- sonders wichtig, dass die Speisen gesund sind. Kochen ist Fürsorge. Man könnte gar von Nachhaltigkeit sprechen. Und so führt Ingrid Schöppl-Stritzinger auch ihren VTMat_0209_18-21.qxd 27.05.2009 13:16 Seite 21 Die Trucks der Firma Stritzinger erfüllen hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards. Familienbetrieb. „Ich habe das Glück ein ganz tolles Team zu haben“, betont sie. „Daher nehme ich auch die Verantwortung, die ich für meine Mitarbeiter habe, sehr ernst.“ Zu sehen ist das unter anderem auch am Fuhrpark der Firma Stritzinger. Die acht Volvo der Flotte, die insgesamt neun Fahrzeuge umfasst, sind moderne Trucks mit hohen Sicherheitsstandards. „Die Fahrer sind von den Sicherheitsfeatures, wie dem Spurhalteassistenten, sehr begeistert. Solche Systeme minimieren nicht nur das Risiko für die Fahrer selbst, sondern auf für den Kunden, da die Ware so um einiges sicherer bei ihm ankommt.“ Umweltbewusstsein ist bei Stritzinger stets präsent. Das ist einer der Gründe, warum die Fahrzeuge immer schneller ausgewechselt werden. „Es ist wichtig, dass man sich bemüht dem neuesten Stand der Technik nachzugehen und verbrauchs- wie auch schadstoffarme Fahrzeuge zu verwenden. Wir sollten für unsere Kinder möglichst nachhaltig mit der Umwelt umgehen. Und darum bemühen wir uns auch.“ Es überrascht nicht, dass der Betrieb wohl weiterhin von der Familie geführt werden wird. Die Kinder von Ingrid Schöppl-Stritzinger wollen das Familiengeschäft weiterführen – ein Geschäft, dass sie von Kindheitsbeinen an kennen. „Meine Tochter und mein Sohn sind praktisch hier im Büro groß geworden. Hier haben sie ihre ersten Wörter gesagt und ihre ersten Schritte gemacht. Sie beka- men im Laufe der Jahre sehr viel vom Betrieb mit und ich bin mir sicher, dass sie die Firma auch verantwortungsvoll weiterführen werden“, sagt die Mutter mit Stolz. DIE FÜHRUNG eines Unternehmens hat mehr mit Kochen gemeinsam, als man es zunächst ahnt. Die Wahl der Zutaten, die Zubereitung, das Servieren und die Freude jemanden etwas Gutes zu tun sind charakteristisch. Die Arbeit von Ingrid Schöppl-Stritzinger ist also durchaus vergleichbar mit der eines Sternekochs. Leidenschaft, Engagement und Mut sowie Experementierfreude, sind Eigenschaften, die Beide auszeichnen. ■ FAKTEN ZU STRITZINGER Mit dem Kauf einer gebrauchten Pommes-Frites Anlage und dem Bau des Tiefkühlhauses startete die Firma Stritzinger 1983 ihre Tätigkeit im Tiefkühlhandel. Sitz des Familienbetriebes ist Gaspoltshofen in Oberösterreich. 35 Mitarbeiter sind für die Firma Stritzinger tätig. Das heutige Tiefkühlhaus bietet eine Lagermöglichkeit von rund 5.000 Paletten. Der Fuhrpark des Unternehmens umfasst neun Lkw – acht davon sind Volvo. Zum Geschäftsbereich gehören ein Frostzentrum für den Detailverkauf, die Produktion von Tiefkühlkost unter der Eigenmarke „Stritzinger“. Für den internationalen Handel mit Tiefkühlkost zeichnet die Stritzinger Import-Export GesmbH verantwortlich. Im globalen Tiefkühlhandel liegt die Konzentration auf den Geflügel- und Fischbereich. 21 VTMat_0209_22-23.qxd 22 27.05.2009 12:27 Seite 22 VTMat_0209_22-23.qxd 27.05.2009 12:27 Seite 23 Das Transportwesen innerhalb Österreichs ist mit Sicherheit eines der anspruchsvollsten in Europa. Ing. Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss, SPAR Österreichische Warenhandels-AG, im Gespräch über diese besondere Aufgabe. „In der Logistik ist die ,last mile’ die schwierigste und teuerste.“ ÖSTERREICH HAT INNERHALB VON EUROPA EINE BESONDERE TOPOGRAPHIE. WO LIEGEN HIER DIE HERAUSFORDERUNGEN IM TRANSPORTBEREICH BEZIEHUNGSWEISE VERTEILERVERKEHR? Die Topographie Österreichs bietet tatsächlich einige transporttechnische Leckerbissen. Insbesondere dann, wenn man flächendeckend bis in die kleineren Orte vertreten ist und speziell dann, wenn man einen so hohen Qualitätsanspruch an das Service-Level legt wie wir es tun. Zum einen sind es die vielen Täler, aus denen es am anderen Ende kein heraus mehr gibt. Tourenpläne, welche hier eine Kreisroute vorschlagen, funktionieren da nicht. Wenn man nun bedenkt, dass wir bei jedem SPAR-Geschäft zumindest einmal pro Tag und das innerhalb eines definierten 2-Stunden-Zeitfensters entladen, versteht man, was als Service-Gedanke gemeint ist. STICHWORT REGIONALITÄT: WARUM IST DIESE SO WICHTIG FÜR SPAR? Ganz grundsätzlich forciert SPAR zusätzlich zu unserem weltoffenen Sortiment auch das Angebot an regionalen Produkten. Einerseits hat dies den Nutzen der kurzen Transportwege, was sich verständlicherweise sowohl ökonomisch als auch ökologisch positiv auswirkt. Viel mehr jedoch ist es ganz einfach der verstärkte Wunsch unserer Kunden nach regionalen Lebensmitteln und Produkten sowie unser Wunsch die heimischen Produzenten zu unterstützen, welche dieses Angebot stetig weiter wachsen lassen. WELCHER VORTEIL BRINGT DIESE REGIONALITÄT FÜR DEN TRANSPORT? Wie so oft in der Logistik ist die „last mile“ die schwierigste und teuerste. Wenn es also auf Grund einer regionalen Struktur möglich ist, diese kurz zu halten bringt das einen erheblichen Kosten- und Qualitätsvorteil. Über die kurzen Auslieferstrecken lassen sich die Kosten besser im Griff halten, und auch die termingerechte Entladung lässt sich besser sicherstellen. Sie hat aber auch noch andere Vorteile. Durch die Regionalität haben wir den klaren Vorteil bei der Mitarbeitersuche, welche sich zudem im Liefergebiet auskennen was wiederum zu einer unmittelbaren Kilometereinsparung führen kann. Nur wer sich auskennt kann Staus frühzeitig umfahren und findet die Geschäfte auf Anhieb. SIE VERFÜGEN ÜBER SECHS REGIONALE ZENTRALEN. WELCHE VORTEILE ERGIBT DIESE AUFTEILUNG FÜR DEN TRANSPORT? Zu den oben genannten Vorteilen kommen noch weitere wesentliche Punkte hinzu. Diese betreffen vor allem die Ökologie. Die Industrie liefert mit vollen Sattelzügen direkt in unsere regionalen Zentralen und somit schon sehr nahe bis an den Kunden. Die ökologisch und ökonomisch schwierigeren Verteiler-Touren sind viel kürzer. Damit sind die Leerfahrten der Transporte in der gesamten Supply Chain insgesamt einfach geringer und so wird die Umwelt möglichst wenig belastet. ING. MARITN GLEISS Alter: 39 Position: Leiter Konzernlogistik und Warenfluss, SPAR Österreichische Warenhandels-AG WELCHE POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN KÖNNTE IN ZUKUNFT DEN LEBENSMITTELTRANSPORT EFFIZIENTER UND SAUBERER MACHEN? Die Politik hat in Richtung „sauberer“ einiges gemacht. Überlegen sie sich die immensen Fortschritte bei Schadstoff-Ausstoß getrieben durch die politischen Vorgaben. Nur solche Vorgaben oder echter Ressourcenmangel fördern diese Entwicklung im erhöhten Ausmaß. Letztendlich kostet das zwar viel Geld, aber wie viel Geld wird es einmal kosten, wenn die mittlerweile als fix geltenden Folgen der Erderwärmung eintreten? Viel zu wenig Druck sehe ich hingegen in Richtung Entwicklung alternativer Antriebssysteme. Wieso kann ich totz intensivster Bemühungen (und ohne dass das Geld dabei die größte Rolle spielt) bis heute keinen Lkw kaufen, der nicht mit Diesel angetrieben wird? Auch hier muss es ähnliche Vorgaben seitens der Politik geben und zwar viel straffere als heute. Und auch im Bereich der Großraum-Lkw gebe es Möglichkeiten wie wir in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten sehen. Ein Lkw der doppelt so viel transportieren kann, braucht nur wenig mehr Treibstoff. Hier gibt es technische Lösungen, nur sind sie in Mitteleuropa nicht erlaubt.■ 23 1979 Volvo führt die Weltneuheit Globetrotter ein. Globetrotter – 30 Jahre Komfort 24 Bei der Einführung des Globetrotter-Fahrerhauses im Jahr 1979 rechnete Volvo Trucks mit einem jährlichen Verkauf von 400 Fahrerhäusern – bescheidene Erwartungen, die bald übertroffen werden sollten. 2009 feiert dieser Fahrerhaustyp sein 30-jähriges Jubiläum. Auf 85 Prozent aller neuen Volvo FH sitzt eine Globetrotter-Kabine. 2009 Ein Dreißigjähriger, der im Laufe der Zeit noch komfortabler geworden ist. H inter dem Beschluss, dieses neue Fahrerhaus zu entwickeln, stand unter anderem der gestiegene Lkw-Verkehr von und nach Osteuropa. Die Fahrer waren Tage oder Wochen am Stück unterwegs, doch es fehlten geeignete Lösungen für das Leben im Lkw. „Aufbauten über dem Fahrerhaus hatten ein Kunststoffgehäuse, ließen jedoch einiges zu wünschen übrig. Der Fahrer musste mühsam durch die Dachluke kriechen, um sich schlafen zu legen. Der Schlafkomfort war bescheiden, und die Unfallsicherheit entsprach nicht den Anforderungen von Volvo“, erzählt Jan Strandberg, damaliger Marktleiter bei Volvo Trucks in Europa. Das Globetrotter-Motto lautete „World Class Driving Environment & Living Comfort“– eine Devise, die noch heute gilt. Das Fahrerhaus sollte nicht nur eine Weltklasse-Fahrerumgebung bieten. Mindestens ebenso wichtig war ein hoher Komfort für Fahrer, die mitunter wochenlang im Lkw leben. „Die Fahrerumgebung ist ein Hauptaugenmerk von Volvo, aber es geht genauso um unseren Kernwert Sicherheit. Ein schlecht gestalteter Fahrerplatz bietet Einbußen bei der Verkehrssicherheit. Ein bescheidener Schlafkomfort mit enstprechend müden Fahrern verschlimmert das Ganze noch“, betont Jan Strandberg. Bei seiner Einführung war der Globetrotter exklusiv und teuer. Trotzdem war er von Beginn an ein Erfolg. Volvo hatte ein einzigartiges Produkt geschaffen und einen neuen Markt erschlossen. Aber es sollte 14 Jahre dauern, bevor das erreicht war, was wir heute in Verbindung mit der 1993 eingeführten Volvo FH-Serie als Globetrotter kennen. Die Entwicklungsarbeit nahm elf Jahre in Anspruch. Bengt Lundgren, Spezialist für Fahrerumgebung, leitete Anfang der 1980er Jahre die Fahrerplatzforschung bei Volvo Trucks. Dabei kamen völlig neue Ideen für die Entwicklung einer guten Fahrerumgebung auf. „Wir bauten einen einfachen Prototyp, ein Lehrmodell, das wir auf Fahrzeugmessen ausstellten. Wir ließen die Fahrer Probe sitzen und erfuhren so, welche Wünsche sie für den Fahrerplatz hatten“, erzählte er. Der Prototyp hatte einen richtigen Sitz mit Lenkrad, aber die Instrumententafel und andere Teile bestanden aus einfachen Holzplatten. Wichtig war, dass man alles einzeln einstellen konnte. Über 2.000 Lkw-Fahrer machten mit. „Wir vermaßen die Fahrer und ihre Sitzstellungen und befragten sie, wie sie die verschiedenen Eigenschaften eines Lkw bewerten.“ Die gesammelten Daten bildeten die Grundlage für die weitere Entwicklungsarbeit. „Die Kunden fühlten sich in die Entwicklung einbezogen und begrüßten es, dass wir sie nach ihren Ansichten befragten. Als die neuen Lkw auf den Markt 25 kamen, hatten sie das gute Gefühl, bei der Entwicklung mitgewirkt zu haben“, sagt Jan Strandberg. Die Messungen führten nicht nur zu Statistiken, sondern auch zu konkreten Ergebnissen von großer Bedeutung. Eine Maßnahme, die sich als wichtiger Wettbewerbsvorteil für Volvo herausstellte, war die Einführung des verstellbaren Bengt Lundgren Lenkrads, das 1993 eine Weltneuheit darstellte. 1986 begann die Entwicklung der neuen Lkw-Generation von Volvo – der FH-Serie. Für Bengt Lundgren begann die umfangreiche Arbeit, möglichst alle Wünsche der Kunden zu berücksichtigen. „Das Motto war das gleiche wie beim ersten Globetrotter – World Class Driving Environment & Living Comfort – aber in der Praxis konstruierten wir ein völlig neues, in den Lkw integriertes Fahrerhaus“, sagt Bengt Lundgren. Als die FH-Serie 1993 eingeführt wurde, erblickte ein komplett neues Globetrotter-Fahrerhaus das Licht der Welt. Dass es von Anfang an in die Designarbeit einbezogen war, merkte man deutlich. Einfach alles – Rückspiegel, Riemen, Handgriffe – sprach eine gemeinsame Sprache. Ich erinnere mich an zwei Italiener, die den Lkw derart schön fanden, dass sie bei seinem Anblick vor Freude weinen mussten Jan Strandberg, ehemaliger Vertriebsleiter, Volvo Trucks Europa, bei der FH-Einführung 1993 26 1979 Das neue GlobetrotterFahrerhaus wird auf der Nutzfahrzeugmesse in Frankfurt gezeigt. „Ich erinnere mich an zwei Italiener, die den Lkw derart schön fanden, dass sie bei seinem Anblick vor Freude weinen mussten. Das zeigt doch deutlich, wie gut uns das Design des FH gelungen ist“, hebt Jan Strandberg hervor. Staffan Wendeberg wirkte an der Fahrerhausentwicklung mit und war für Fahrerumgebung und Ergonomie zuständig. Er erzählt, dass die Fahrerhauskonstruktion auf der Position des Gaspedals basiert. „Wir gehen von der Ferse des GasfuSSes aus und bauen mit Hilfe der Prototypmessungen darauf auf. Das ist eine Menge Detailarbeit mit der Geometrie, bis eine Fahrerumgebung erreicht ist, die die Anforderungen von mindestens 98 Prozent der Fahrer voll erfüllt“, verdeutlicht er. Die Optimierung des Fahrerplatzes ist jedoch nur die halbe Arbeit. Für viele Fahrer ist der Lkw nicht nur ein Arbeitsgerät, sondern auch ein Lebensraum. Es muss ausreichend Raum für Kleidung, Essensaufbewahrung und andere Notwendigkeiten geben. Wie sieht der Globetrotter der Zukunft aus? Gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten? Die Außenmaße sind nur schwer zu beeinflussen. Heute gibt es gesetzliche Grenzen für die maximale Länge, Breite und Höhe eines Lkw-Fahrerhauses, doch innerhalb dieser Grenzen werden das Fahrerhaus und der Raum darin ständig weiterentwickelt. Staffan Wendeberg sagt, dass ein Schwerpunkt der heutigen und künftigen Entwicklung die engere Verzahnung der verschiedenen Systeme im Fahrzeug ist. Stereoanlage, Navigationssystem und Computer werden noch besser integriert. Er glaubt auch, dass bessere Möglichkeiten erforderlich sind, um Kontakt mit Familien und Freunden zu halten. „Neue Generationen erwarten, dass sie auch unterwegs im Internet surfen und E-Mails verschicken können. Offline zu sein, ist für sie undenkbar“, gibt Wendeberg zu bedenken. Computer und Internetanschluss im Lkw bieten neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen, da der Fahrer, jedenfalls bis auf Weiteres, den Lkw immer noch selbst fahren muss. „Einer der Kernwerte von Volvo ist Sicherheit. Es gibt Grenzen dafür, was man während des Autofahrens tun sollte. Wir versuchen, dem Fahrer mit moderner Technik zu helfen, seine Arbeit zu erledigen, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden. Das ist eine große Herausforderung für die Zukunft“, bekennt Staffan Wendeberg. n WEB www.volvotrucks.at/trucknews TV: Die Fahrer sprechen über ihre Fahrerhäuser n Einer von ihnen hat viel Zeit und Geld in sein besonders gestaltetes Fahrerhaus investiert. Der andere verbringt bei seinen Fahrten durch Europa viel Zeit in seinem Fahrerhaus. Beide lieben ihr GlobetrotterFahrerhaus. Sehen Sie, wie die Fahrer ihre Fahrerhäuser zeigen und darüber sprechen. Jan Strandberg und Staffan Wendeberg blicken zurück und sehen eine große Veränderung bei der Entwicklung des Globetrotter-Fahrerhauses im Laufe der Zeit. 30 Jahre Globetrotter 1979: Das erste Globetrotter-Fahrerhaus erblickt das Licht der Welt. Zum ersten Mal gibt es eine ganzheitliche Lösung zum komfortablen Fahren und Leben im Lkw. Die Verkaufserwartungen waren bescheiden, aber nach einigen Jahren sind 15 Prozent der gelieferten Lkw der F-Serie damit ausgestattet. 1987 1993: Ein völlig neu entwickelter Globetrotter wird gleichzeitig mit der FHBaureihe eingeführt. Er ist sehr beliebt und avanciert schnell zur meistverkauften Fahrerhausvariante der FHSerie. Neu sind Staufächer, die von innen und außen geöffnet werden können, sowie das verstellbare Lenkrad. 1995 1996: Der Globetrotter XL wird in Paris vorgestellt. Die Innenhöhe beträgt 193 Zentimeter. Der Begriff „volle Standhöhe“ kommt auf, um die Wirkung zu verdeutlichen. 2002: Zusammen mit neuen Motoren wird eine Reihe von Verbesserungen der Fahrerumgebung eingeführt, unter anderem eine neue Instrumententafel und neue Sitze. 2008: Mehr Raum wird geschaffen. Die Wohnumgebung bietet eine neue Liege, die hochgestellt und als Sessel genutzt werden kann. Der Fahrer erhält ein Sicherheitsfach für Wertsachen. Das Audiound Videosystem wird modernisiert. Eine neue Option ist der drehbare Beifahrersitz. 2008 27 Weniger Standzeiten und geringere Kosten Lkw mit langen außerplanmäßigen Standzeiten spielen kein Geld ein. Deshalb schloss die holländische Spedition Verhoef BV einen Wartungsvertrag mit Volvo Trucks – und senkte dadurch ihre Wartungskosten um zehn Prozent. 1995 hatte das 22 Lkw zählende niederländische Familienunternehmen Verhoef BV genug. Es musste sich dringend etwas bei den Kosten für die Lkw-Wartung ändern. „Bevor wir Wartungsverträge hatten, wussten wir nie, wie hoch die Kosten im kommenden Monat sein würden“, erzählt Geschäftsführer Robin Verhoef. „Im einen Monat konnten sie sehr hoch sein, im nächsten lagen sie dann fast wieder bei Null. Wir bekamen sie nicht in den Griff, und das erschwerte es uns, die richtigen Preise für unsere Kunden festzusetzen, ja sogar überhaupt Entscheidungen zu treffen. Die Lösung war der Gold Contract, der Wartungsvertrag von Volvo, mit dem heute alle 18 Volvo Lkw im Fuhrpark des Unternehmens ausgestattet sind.“ 1 BERECHENBARE KOSTEN 28 Die Wirtschaftlichkeit war der wichtigste Grund für Verhoef BV, einen Wartungsvertrag mit Volvo abzuschließen. Besonders mit der Berechenbarkeit ist Robin Verhoef zufrieden. „Da ich schon im Vorfeld weiß, was die Wartung kosten wird, gibt es keine unangenehmen Überraschungen mehr. Das hilft mir, ein wesentlich realistischeres, verlässlicheres Budget aufzustellen. Außerdem kann ich den Kunden exaktere Preise machen, ohne dabei die gleichen wirtschaftlichen Risiken einzugehen wie früher.“ 2 MEHR FAHRTEN Ein weiterer Vorteil, den Robin Verhoef beim Wartungsvertrag sieht, ist, dass seine Lkw mehr Fahrten absolvieren können, weil sie in einem besseren Zustand sind. „Ein Lkw ist heute nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein höchst komplexes Gerät, das sich nur dann gut pflegen lässt, wenn man über die notwendigen Spezialkenntnisse verfügt. Die Mitarbeiter von Volvo kennen unsere Lkw und halten sie in einem solch guten Zustand, dass sie nur dann stillstehen, wenn wir das wollen, und nicht, wenn etwas passiert ist.“ Insgesamt hat Robin Verhoef dadurch, dass der Wartungsvertrag die Fahrzeuge in Gang hält, die Wartungskosten um etwa zehn Prozent pro Jahr gesenkt. „Und wenn ein Problem auftaucht, werden wir rund um die Uhr unterstützt, das funktioniert sehr gut. Vor einigen Monaten beispielsweise fielen bei einem Transport die Bremsen eines Anhängers aus. Ohne Wartungsvertrag hätte der Lkw einen halben Tag stehen müssen. Aber so war er nach nur zwei Stunden wieder fahrbereit.“ 3 WIN-WIN-SITUATION Doch damit ein Wartungsvertrag so gut läuft wie bei Verhoef BV, bedarf es einer engen Zusammenarbeit mit dem Volvo Trucks Vertragshändler. „Ich sehe ihn mehr als Kooperationspartner denn als bloßen Geschäftskontakt. Der Händler weiß, was er von uns bekommt und was wir erwarten, und wir wissen, dass unsere Lkw so kurz und wenig wie möglich stillstehen.“ Das ist eine echte Win-Win-Situation. n Fakten – Verhoef BV Gegründet: 1926 vom Großvater des heutigen Geschäftsführers Robin Verhoef Anzahl Lkw: 22, davon 18 Volvo Anzahl Mitarbeiter: 23 Umsatz pro Jahr: rund zwei Millionen Euro n Verhoef BV transportiert vor allem Baumaterial zu Baustellen, hat aber auch zwei Fahrzeuge, die Zutaten für Bäckereien liefern. 29 VTMat_0209_30.qxd 27.05.2009 12:28 Seite 30 IN KÜRZE Gemeinsam der Krise trotzen Volvo Trucks Austria und Volvo Baumaschinen Österreich traten erstmals bei der MAWEVShow 2009 (25. bis 28. März) gemeinsam auf. Für Dr. Otto C. Frommelt, Geschäftsführer bei Volvo Trucks Austria, galt es „ein Zeichen gegen die internationale Krisenstimmung“ zu setzen. „Wir sind dabei mit Blick auf das konjunkturelle Umfeld sehr optimistisch und möchten zeigen, 30 dass wir robust dastehen und die Rezession schnell hinter uns lassen wollen“, betont Frommelt. Eines der Highlights der täglichen Demo-Shows war die Präsentation des Volvo FM 400 8x4 mit dem Peischl 3-Seiten-Kipper und seinem automatisierten I-Shift Getriebe. Zudem zeigte Volvo Trucks einen VierachsKipper aus der FM-Baureihe. Volvo Trucks 00.42 Web TV: Road Trains in Australien Die Firma Simon National Carriers transportiert mit ihren Road Trains Fracht über den gesamten australischen Kontinent. Das Volvo Trucks Magazin hat eine Filmkamera eingepackt und einen der Volvo FH-Lkw der Spedition auf einer Fernstrecke begleitet. Sehen Sie, wie die Fahrer ihre 50 Meter langen Lastzüge beherrschen. www.volvotrucks.at/trucknews VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS www.strongesttruck.com 308_AZ_VOL_FH16_IR_at_RZ.indd 1 19.05.2009 10:56:59 Uhr