Verkehrsunfälle 2004 im Land Brandenburg

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Verkehrsunfälle 2004 im Land Brandenburg
Ministerium für
Infrastruktur und Raumordnung
Verkehrsunfälle 2004
im Land Brandenburg
Berichterstattung
1 Übersicht
Impressum
Herausgeber:
Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR)
des Landes Brandenburg
Referat 55 Oberste Straßenverkehrsbehörde, Gefahrguttransportrecht
Postfach 601161
14411 Potsdam
Tel: 0331 – 866 84 52
[email protected]
Datenquelle:
LDS Brandenburg
Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik
Postfach 601052
14410 Potsdam
Bearbeitung:
FGS Forschungs- und Planungsgruppe Stadt und Verkehr
Regensburger Straße 3
10777 Berlin
Tel: 030 – 390 670 0
eMail: [email protected]
http://www.fgsberlin.de/
Bearbeiter: Michael König, Michael Höppner
April 2005
2
Unfallbericht 2004
Unfallbericht 2004
1 Übersicht
Inhalt
1 Übersicht ................................ ................................ .............................. 4
1.1
2
3
4
5
6
7
8
9
Übersichtstabelle Entwicklung 1997-2004 ................................ ................................ .....5
Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004 ................................ ....... 6
2.1
2.2
2.3
2.4
Unfallgeschehen in Brandenburg................................ ................................ .................. 6
Getötete ................................ ................................ ................................ ................... 7
Unfalltote und Verletzte ................................ ................................ .............................. 8
Unfallschwere................................ ................................ ................................ ............ 9
Brandenburg im Vergleich ................................ ................................ .. 10
3.1
3.2
3.3
Unfälle................................ ................................ ................................ .................... 10
Getötete ................................ ................................ ................................ ................. 10
Bevölkerungsdichte und Ost-West-Gefälle................................ ................................ ... 12
Regionale Entwicklung ................................ ................................ ....... 14
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
Berechnungsgrundlage der Untersuchung................................ ................................ ... 14
Getötete nach Landkreisen................................ ................................ ........................ 14
Verletzte nach Landkreisen ................................ ................................ ....................... 18
Vergleich nach Straßenbauämtern................................ ................................ .............. 19
Herkunft der Unfallbeteiligten................................ ................................ .................... 24
Straßenklassen und Ortslage................................ .............................. 26
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
Differenzierung nach Ortslage ................................ ................................ ................... 26
Straßenklassen ................................ ................................ ................................ ........ 27
Durchschnittliche Unfallschwere................................ ................................ ................. 29
Autobahnen ................................ ................................ ................................ ............ 31
Bundesstraßen................................ ................................ ................................ ......... 34
Landesstraßen................................ ................................ ................................ ......... 34
Kreisstraßen ................................ ................................ ................................ ............ 35
Gemeindestraßen................................ ................................ ................................ ..... 35
Unfallbeteiligte................................ ................................ ................... 36
6.1
6.2
6.3
6.4
Art der Verkehrsbeteiligung................................ ................................ ....................... 36
Unterschiedliches Risiko der Beteiligten ................................ ................................ ...... 37
Verkehrsbeteiligung und Ortslage ................................ ................................ .............. 38
Alter und Geschlecht der Unfallbeteiligten................................ ................................ ... 39
Unfälle im Tagesverlauf................................ ................................ ...... 42
Unfallart und Unfallursachen................................ .............................. 44
8.1
8.2
8.3
Unfallursachen................................ ................................ ................................ ......... 44
Unfallart ................................ ................................ ................................ ................. 46
Baumunfälle ................................ ................................ ................................ ............ 48
Ausblick................................ ................................ .............................. 50
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
10
10.1
10.2
10.3
10.4
10.5
10.6
Allgemeine Entwicklung der Unfallzahlen ................................ ................................ .... 50
Einflussbereich Abwanderung und Suburbanisierung................................ .................... 51
Einflussbereich natürliche Bevölkerungsentwicklung ................................ ..................... 53
Einflussbereich wirtschaftliche und sonstige Tendenzen................................ ................ 53
Empfehlungen für Maßnahmen................................ ................................ .................. 55
Anhang................................ ................................ ............................ 57
Unfallzahlen der Amtsbereiche (BSBÄ)................................ ................................ ........ 57
Straßenklasse, Ortslage und Unfallschwere ................................ ................................ . 58
Unfallursachen................................ ................................ ................................ ......... 59
Unfallart ................................ ................................ ................................ ................. 60
Abbildungsverzeichnis ................................ ................................ .............................. 61
Glossar ................................ ................................ ................................ ................... 63
3
1 Übersicht
Unfallbericht 2004
1 Übersicht
Der Unfallbericht 2004 fasst die wichtigsten Entwicklungen im Unfallgeschehen des
Landes Brandenburg zusammen.
Bei 86.806 Unfällen wurden 2004 in Brandenburg 12.855 Menschen (-8,3%)
verletzt und 280 Personen (-15,2%) getötet1. Der Rückgang bei den Getöteten
wurde, anders als im Vorjahr, vor allem außerorts (-19%) erreicht.
Damit gingen die Unfallzahlen weiter zurück. Dieser Rückgang ist ein europaweiter
Trend, deshalb änderten die Verbesserungen im Land Brandenburg nichts an seinem
zweitschlechtesten Platz unter den deutschen Bundesländern. Das Land Brandenburg liegt hinsichtlich der schweren Unfälle immer noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Im landesinternen Regionalvergleich werden die spezifischen Unfallzahlen von
Stadt- und Landkreisen sowie der sechs Straßenbauamtsbereiche verglichen.
Die Analyse der Straßenklassen und Ortslagen zeigt, dass auf Ortsdurchfahrten
klassifizierter Straßen doppelt so viele Menschen starben wie auf allen gemeindeeigenen Straßen. Die Entwicklung auf den Autobahnen wird für jede Brandenburger
Autobahn individuell dargestellt.
Die Untersuchung der Verkehrsbeteiligung zeigt, dass sich die Unfallzahlen für
Radfahrer und Kraftradfahrer am schlechtesten entwickeln. Die Untersuchung zeigt
weiterhin, dass Fußgänger und Kraftradfahrer die bei weitem gefährdetsten Verkehrsteilnehmer sind.
Die Analyse nach Alter und Geschlecht der Beteiligten wird weiterhin von männlichen Heranwachsenden dominiert; ihr Risiko, bei einem Unfall ums Leben zu kommen ist fünf Mal höher als im Schnitt der Bevölkerung.
Ein eigenes Kapitel widmet sich der Verteilung der Verkehrsunfälle im Tagesverlauf
und der erhöhten Unfallschwere während der Nachtstunden.
Unfallursachen und Unfallarten je nach Ortslage sind Thema eines eigenen
Abschnitts, ebenso die in Brandenburg auftretenden Baumunfälle: Ihr Anteil an den
tödlichen Unfällen ging auch 2004 weiter zurück.
Ein Ausblick versucht, anhand vorliegender Tendenzen eine Aussage über die
Entwicklung der Unfallzahlen in den kommenden Jahren zu treffen.
In der folgenden Übersichtstabelle können Zahlenwerte über mehrere Jahre
hinweg miteinander verglichen werden.
1
Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg (LDS-BB): Statistische Berichte
Januar bis November 2004 (endgültige Ergebnisse), Dezember 2004 (vorläufiges Ergebnis).
4
Unfallbericht 2004
1 Übersicht
1.1 Übersichtstabelle Entwicklung 1997-2004
Unfallentwicklung 1997-2004
Unfälle insgesamt
mit leichtem Sachschaden (UK 5+6)
schwere Unfälle
mit nur Sachschaden (UK 4)
mit Personenschaden
mit Leichtverletzten (UK 3)
mit Schwerverletzten (UK 2)
mit Getöteten (UK 1)
1997
101.178
78.640
22.538
5.365
15.541
9.631
5.344
566
2000
98.702
84.872
19.178
4.290
13.830
9.399
4.037
394
2001
97.057
79.910
17.147
4.118
13.029
9.018
3.670
341
2002
89.783
74.619
15.164
3.426
11.738
8.257
3.158
323
2003
84.843
70.648
14.195
3.017
11.178
7.780
3.097
301
2004 '04 zu '03 '04 zu '97
86.771
2%
-14%
73.407
4%
-7%
13.365
-6%
-41%
3.010
0%
-44%
10.355
-7%
-33%
7.289
-6%
-24%
2.809
-9%
-47%
257
-15%
-55%
Personenschäden insgesamt
Getötete
Verletzte
Schwerverletzte
Leichtverletzte
20.601
643
19.958
6.843
13.115
18.133
425
17.708
5.032
12.658
17.209
375
16.834
4.644
12.189
15.254
358
14.896
3.919
10.977
14.352
328
14.024
3.851
10.173
13.135
280
12.855
3.396
9.459
-8%
-15%
-8%
-12%
-7%
-36%
-56%
-36%
-50%
-28%
Unfallkosten in Mio. €
Kosten für Personenschäden
Getötete
Schwerverletzte
Leichtverletzte
Kosten für Sachschäden
2.038
1.352
760
545
47
686
1.663
969
505
417
47
694
1.553
875
445
385
45
678
1.419
791
425
325
41
628
1.336
747
390
319
38
589
1.242
647
330
282
35
595
-7%
-13%
-15%
-12%
-7%
1%
-39%
-52%
-57%
-48%
-25%
-13%
Bundesvergleich
Unfälle mit Personenschaden je 1 Mio. EW
Brandenburg
Bundesrepublik
Indexwert Brandenburg (Bund = 100)
6.090
4.640
131%
5.320
4.670
114%
5.007
4.553
110%
4.527
4.392
103%
4.308
4.287
100%
4.021
4.089
98%
-7%
-5%
-34%
-12%
Personenschäden je 1 Mio. EW
Brandenburg
Bundesrepublik
Indexwert Brandenburg (Bund = 100)
8.070
6.200
130%
6.970
6.230
112%
6.611
6.094
108%
5.883
5.862
100%
5.529
5.666
98%
5.101
5.373
95%
-8%
-5%
-37%
-13%
Getötete je 1 Mio. EW
Brandenburg
Bundesrepublik
Indexwert Brandenburg (Bund = 100)
250
100
250%
161
91
177%
143
84
170%
138
83
166%
126
80
158%
109
70
154%
-14%
-12%
-57%
-30%
Abb. 1: Übersichtstabelle Entwicklung des Unfallgeschehens.
5
2 Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004
Unfallbericht 2004
2 Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004
2.1 Unfallgeschehen in Brandenburg
Im Jahr 2004 wurden in Brandenburg 86.771 Verkehrsunfälle2 polizeilich registriert,
2,3% mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle erreichte 1999 mit 104.805 ihren
bisherigen Höchststand.
120.000
102.223
100.000
103.892
104.805
101.178
100.079
98.702
95.863
97.057
91.227
89.783
84.843
82.446
86.771
80.000
60.593
60.000
40.000
20.000
Unfälle in Brandenburg (alle Unfallkategorien)
0
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 2: Unfälle in Brandenburg
Als nächstes soll die Entwicklung der Unfall-, Verletzten- und Getötetenzahlen
untersucht werden. Alle Zahlen sind seit 1999 rückläufig, allerdings in unterschiedlichem Maße: Je schwerer die Unfallkategorie, desto stärker der Rückgang.
2
Angaben nach LDS Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik, für Dezember 2004 sind die
vorläufigen Ergebnisse eingesetzt.
6
Unfallbericht 2004
2 Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004
2.2 Getötete
2004 wurden in Brandenburg 280 Menschen im Straßenverkehr getötet. Damit
konnte bei der Zahl der Verkehrstoten im vierzehnten Jahr hintereinander ein
Rückgang verzeichnet werden. Der Rückgang fiel mit 14,6% stärker aus als 2003.
1000
931
Unfalltote 1979 - 2004
900
876
808 802
800
734
768
657 642
700
600
512
439 456
500
400
493 486
397 398 390 413
425
365
425
375 358
343 352
328
280
300
200
100
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
0
Abb. 3: Unfalltote in Brandenburg 1979–2004 (bis 1990 rückgerechnet auf heutiges Gebiet).
Die Zahl der Verkehrstoten liegt seit 2003 unter dem Niveau der (verkehrsärmeren)
80er Jahre vor der Wiedervereinigung. Wie man der Grafik entnehmen kann, war
nach der Vereinigung eine Verdreifachung der Getöteten festzustellen. Nach dem
Höchststand 1991, in dem 0,4 Promille der Brandenburger Bevölkerung im Straßenverkehr getötet wurde, gelang eine Trendwende, die bis heute andauert.
70%
72,7%
Unfalltote 1979 - 2004:
Veränderung zum Vorjahr
50%
30%
26,8%
20,7%
10%
5,9%
3,9%
2,6%
0,3%
-0,7%
-4,2%
-2,0%
-6,0%
-10%
-14,3%
-11,6%
-12,9%
-1,4%
-2,3%
-4,5%
-8,4%
-11,8%
-12,6%
-14,6%
-5,9%
-7,8%
-14,5%
-23,2%
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
-30%
Abb. 4: Veränderung der Getötetenzahlen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr, 1979–2004.
7
2 Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004
Unfallbericht 2004
2.3 Unfalltote und Verletzte
2500
Unfalltote und Verletzte 1979-2004 in Brandenburg
Getötete
2000
Verletzte * 10
1500
1000
500
Abb. 5: Getötete und Verletzte 1979–2004
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
0
3
Im Jahr 2004 wurden 12.855 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt, das sind 8,3%
weniger als im Vorjahr. Während die Zahl der Schwerverletzten um 11,8% auf 3.396
zurückging, sank die der Leichtverletzten um 7,0% auf 9.459.
120
100
100
104
99
98
95
86
101
83
80
97
96
89
74
77
68
76
58
78
56
0
1997
72
50
56
51
40
20
86
84
57
66
60
84
93
44
Unfälle
Leichtverletzte
Schwerverletzte
Getötete
1998
Unfallgeschehen in Brandenburg
indiziert (1997 = 100)
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 6: Unfälle und Personenschäden, indiziert.
Bei den Verletzten (Schwerverletzte und Leichtverletzte) begann der Rückgang vier
Jahre später als bei den Getöteten, verläuft aber mit Ausnahme des Jahres 1999
ebenfalls stetig. Die Zahl der Getöteten sank allerdings seit 1997 um 57%, die der
Verletzten dagegen nur um 36%.
3
Zur besseren Vergleichbarkeit der Entwicklung wurde die (gelbe) Kurve der Verletztenzahlen in Abb.
5: Getötete und Verletzte 1979–2004 um den Faktor 10 verkleinert dargestellt; für die Verletztenzahlen sind die Werte der Y-Achse deshalb mit 10 zu multiplizieren.
8
Unfallbericht 2004
2 Getötete und Verletzte in Brandenburg 2004
2.4 Unfallschwere
30
Durchschnittliche Unfallschwere
26,9
Getötete pro 1000 Unfälle
25
Verletzte pro 100 Unfälle
23,5
21,1
21,4
21,2
19,5
20
19,7
18,4
18,0
17,9
17,3
16,6
16,5
15,36
14,8
15
10,63
10
8,86
8,37
7,51
6,32
6,35
4,93
5
4,64
4,31
3,86
3,99
3,87
3,20
0
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Abb. 7: Durchschnittliche Unfallschwere – Getötete und Verletzte pro Unfall, seit 1991.
2003
2004
4
Die Zahl der Unfälle liegt unter dem Niveau der späten 90er Jahre, zeigt aber nicht
den eindeutig positiven Trend wie die Zahlen der Personenschäden. Da der Rückgang bei den Zahlen der Getöteten und Verletzten also schneller verläuft, sinkt die
durchschnittliche Unfallschwere. 2004 gab es auf 1000 Unfälle 3,2 Getötete und 148
Verletzte (Abb. 7).
Die hohe Zahl der Getöteten des Jahres 1991 (vgl. Abb. 3) kam trotz einer deutlich
unter den heutigen Werten liegenden Zahl der Unfälle insgesamt (vgl. Abb. 2)
zustande. Das heißt, dass die eindeutigen Fortschritte der Verkehrssicherheit in
Brandenburg nicht einer geringeren Zahl von Unfällen, sondern einer rückläufigen
durchschnittlichen Unfallschwere zu verdanken sind – die Zahl der Getöteten pro
1000 Unfälle lag 1991 fast fünf Mal höher als heute.
Die Entwicklung der Unfallschwere unterscheidet sich deutlich nach Straßenklassen
und Ortslage (siehe Kap. 5.3).
4
Man beachte die (zu besseren Vergleichbarkeit der Entwicklung angewandte) unterschiedliche
Skalierung der beiden Datenreihen. Die Zahl der Getöteten wurde auf 1000 Unfälle, die der Verletzten
jedoch auf nur 100 Unfälle umgerechnet (eigene Darstellung).
9
3 Brandenburg im Vergleich
Unfallbericht 2004
3 Brandenburg im Vergleich
3.1 Unfälle
Die deutschen Bundesländer sind hinsichtlich Größe und Siedlungsstruktur stark
unterschiedlich. Die Information, dass 2004 in Nordrhein-Westfalen über 550.000
Verkehrsunfälle registriert wurden, in Bremen dagegen nur 18.600, ist deshalb nur
von begrenztem Wert.
Um Unfallzahlen von verschieden großen Gebieten untereinander vergleichen zu
können, werden sie deshalb nach der Bevölkerung des Gebiets gewichtet5.
Im Durchschnitt geschahen 2004 in den Bundesländern zwischen 21 und 37 Unfälle
pro 1000 Einwohner. Die geographische Verteilung ergibt kein schlüssiges Bild. In
der ganzen Bundesrepublik wurden etwa 2,25 Millionen Verkehrsunfälle aufgenommen. Das entspricht etwa 6.165 Unfällen pro Tag und unterscheidet sich kaum vom
Vorjahreswert.
3.2 Getötete
Signifikante geographische Regelmäßigkeiten zeigen sich jedoch bei Betrachtung der
schweren Unfälle. Die Zahl der Verkehrstoten steht dabei im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
In der Bundesrepublik starben im vergangenen Jahr 5.813 Menschen im Straßenverkehr6, 16 Personen pro Tag. Allerdings ist, wie in Brandenburg, seit 1990 ein stetiger
Rückgang zu verzeichnen. In den 80er Jahren lagen die Zahlen meist zwischen
10.000 und 15.0007, in den 90er Jahren zwischen 8.000 und 11.000 pro Jahr.
Bei der Analyse fällt auf, dass
§ die Getötetenzahlen kontinuierlich und 2004 auch recht deutlich zurückgehen,
§ und dass zwischen den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede bei den
bevölkerungsgewichteten Getötetenzahlen bestehen, für die es äußere Ursachen
geben muss.
5
Die Bevölkerungszahl ist der wichtigste Gewichtungsfaktor. Abhängigkeiten bestehen außerdem zu
zahlreichen weiteren Größen, etwa der Anzahl der Kraftfahrzeuge, der Länge des Straßennetzes, der
Fläche, dem Zustand des Verkehrsnetzes oder dem allgemeinen Wohlstandsniveau des Gebietes.
6
Quelle: Statistisches Bundesamt. Die Zahlen für Dezember 2004 sind vorläufig, die endgültigen
Zahlen lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
7
Alte BRD und damalige DDR addiert.
10
Unfallbericht 2004
3 Brandenburg im Vergleich
180
Getötete pro 1 Million Einwohner und Bundesland
164
2003
2004
138
120
126
118
109
107
103
100
122
110
96
104
103
90
105
96
80
90
90
71 7274
80
74
9089
72
8283
72 72
69
61
60
84
73
65
5452
47
40
2427
20
20
2423
Berlin
NordrheinWestfalen
BadenWürttemberg
Hessen
Saarland
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
Bayern
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Brandenburg
MecklenburgVorpommern
21
30
21
11
Bremen
140
120
2002
161
Hamburg
160
Abb. 8: Getötete pro Million Einwohner, 2002 bis 2004. 8
Brandenburg liegt, bezogen auf die Einwohnerzahl, seit 1998 auf dem zweitschlechtesten Platz der Bundesländer9. Daran änderte sich auch 2004 nichts, denn die
positive Tendenz der Getötetenzahlen ist ein bundesweiter Trend. Das am schlechtesten platzierte Land, Mecklenburg-Vorpommern, konnte hier den größten Fortschritt verzeichnen: die nach Bevölkerung gewichtete Getötetenzahl sank um 25%.
Von den übrigen Ländern auf den ungünstigen Platzierungen verzeichneten SachsenAnhalt und Bayern ähnliche Rückgänge wie Brandenburg (rund 13%), während die
Zahl in Thüringen um über 20% sank.
Auch die anderen Flächenländer verzeichneten Rückgänge zwischen 6% (Niedersachsen) und 19% (Rheinland-Pfalz), während die Zahlen im Saarland stagnierten
und in Schleswig-Holstein leicht anstiegen.
Wie oben angedeutet, fallen bei Betrachtung des Diagramms zwei Regelmäßigkeiten
ins Auge:
§
§
die Abhängigkeit der Unfallzahlen von der Bevölkerungsdichte, und
ein immer noch höheres Gefahrenpotential in den ostdeutschen Ländern.
Die Bundesländer mit den günstigsten Zahlen sind die drei Stadtstaaten. Es folgen
die dicht besiedelten und von großen Ballungsräumen geprägten Flächenländer. Am
Ende liegen die ländlich strukturierten Flächenstaaten, zunächst die im Westen,
danach die im Osten Deutschlands.
8
Die in der Berechnung enthaltenen Zahlen für Dezember 2004 sind vorläufig. Quelle: Destatis
(Statistisches Bundesamt). Eigene Darstellung.
9
Zuvor (seit 1989) lag Brandenburg meist auf dem schlechtesten Platz, in gelegentlichem Wechsel mit
Mecklenburg-Vorpommern.
11
3 Brandenburg im Vergleich
Unfallbericht 2004
3.3 Bevölkerungsdichte und Ost-West-Gefälle
Die Länder der Bundesrepublik lassen sich anhand ihrer Siedlungsstruktur und
Bevölkerungsdichte in drei Gruppen zusammenfassen:
§ die erste Gruppe sind die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen,
§ in der zweiten Gruppe die von großen Ballungsräumen dominierten, dicht besiedelten Flächenstaaten10, und
§ in der dritten Gruppe die überwiegend ländlich strukturierten und dünn besiedelten Länder11.
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
Rostock
Rostock
Rostock
Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Bremen
Brandenburg
Brandenburg
Niedersachsen
Niedersachsen
Niedersachsen
Niedersachsen
O
O
O
stw
stw
estfalen
estfalen
O
O
stw
stw
estfalen
estfalen
Ostw
stwestfalen
estfalen
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Leipzig-Halle
Leipzig-H alle
alle
Leipzig-Halle
Leipzig-Halle
Leipzig-H
Kassel
Kassel
Kassel
Kassel
Thüringer
Becken
Becken
Thüringer Becken
Thüringer
Becken
Hessen
Hessen
Brandenburg
Brandenburg
Brandenburg
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Ruhrgebiet
Ruhrgebiet
Ruhrgebiet
Ruhrgebiet
Ruhrgebiet
Köln-Bonn
Köln-Bonn
Köln-Bonn
Köln-Bonn
Köln-Bonn
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Niedersachsen
Niedersachsen
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Hannov
Hannover
er
er
er
Hannov
Hannov
er
er
Düsseldorf-Wuppertal
Düsseldorf-Wuppertal
Düsseldorf-Wuppertal
Düsseldorf-Wuppertal
Düsseldorf-Wuppertal
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Hamburg
Thüringen
Thüringen
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Dresden
Dresden
Dresden
Dresden
Sachsen
Sachsen
Sachsen
Sachsen Dresden
C
hemnitz-Zw
ickau
CC
hemnitz-Zw
ickau
Chemnitz-Zw
hemnitz-Zwickau
ickau
Thüringen
Thüringen
Sachsen
Sachsen
Hessen
Hessen
Hessen
Hessen
FFF
rankfurt
Rhein-Main
Frankfurt
rankfurt Rhein-Main
Rhein-M ain
F
rankfurt
rankfurt
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
Saarland
Saarland
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
Rhein-Neckar
Rhein-Neckar
Rhein-N
eckar
Rhein-Neckar
Rhein-Neckar
Saarland
Saarland
Saarland
Saarland
Saarland
Karlsruhe
Karlsruhe
Karlsruhe
Karlsruhe
Karlsruhe
Nürnberg
Nürnberg
N
ürnberg
Nürnberg
Nürnberg
Bayern
Bayern
Stuttgart
Stuttgart
Stuttgart
Stuttgart
Stuttgart
Bayern
Bayern
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
O
berrhein
O
Oberrhein
berrhein
berrhein
O
O
berrhein
O
berrhein
Saarland
Saarland
München
M ünchen
München
Abb. 9: Kategorisierung der Bundesländer nach
Siedlungsstruktur: Stadtstaaten (dunkelgrün),
überwiegend von Ballungsräumen geprägte
Flächenstaaten (hellgrün), überwiegend ländlich
geprägte Flächenstaaten (orange). Schwarz
schraffiert die wichtigsten Ballungsräume der
Bundesrepublik.12
Getötete pro Million Einwohner
103 bis
90 bis
72 bis
47 bis
11 bis
120
97
75
70
28
(3)
(3)
(4)
(3)
(3)
Abb. 10: Verkehrstote pro Million Einwohner in
den Bundesländern. Stadtstaaten haben die
niedrigsten, ländlich geprägte Flächenstaaten die
höchsten Werte. Außerdem liegen die Werte in
Ostdeutschland deutlich höher als im Westen.13
Die kartierte Zusammenschau der eben definierten Kategorien mit den bevölkerungsgewichteten Getötetenzahlen ist eindeutig: die drei Stadtstaaten sowie die von
großen Metropolregionen geprägten westdeutschen Flächenstaaten Nordrhein10
Alle deutschen Bundesländern haben Anteil an Ballungsräumen oder Metropolregionen. In Nordrhein-Westfalen, Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen lebt jedoch mehr als die Hälfte
der Bevölkerung in solchen Ballungszentren, während der Anteil in den übrigen Ländern deutlich
darunter liegt.
11
Alte Länder: Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern.
Neue Länder: Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
12
Eigene Darstellung.
13
Datengrundlage: LDS-BB 2004. Eigene Darstellung.
12
Unfallbericht 2004
3 Brandenburg im Vergleich
Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg weisen die niedrigsten Verkehrsopferzahlen auf. Das dicht besiedelte Land Sachsen wird durch den zweiten auffälligen
Effekt, den Ost-West-Unterschied, ins gesamtdeutsche Mittelfeld heruntergezogen,
weist aber bessere Zahlen als ländliche West-Länder und deutlich bessere Werte als
die übrigen ostdeutschen Länder auf.
Das zweite erkennbare Phänomen ist das auch 15 Jahre nach der deutschen Einheit
noch in allen Bereichen spürbare Ost-West-Gefälle. Die Unfallzahlen in Ostdeutschland liegen immer noch weit über denen ähnlich strukturierter westdeutscher
Ländern14. Während die Verkehrsopferzahlen vor 1989 in der DDR günstiger waren
als in der alten Bundesrepublik, stieg diese Zahl innerhalb von zwei Jahren auf über
das Doppelte und geht seit 1991 auf hohem Niveau zurück. Die westdeutschen
Länder verzeichnen dagegen über die ganzen hier betrachteten 24 Jahre einen
Rückgang der Getötetenzahlen auf etwa 40% des Niveaus von 1980.
Anders als bei den in der Öffentlichkeit diskutierten volkswirtschaftlichen Kennziffern
wie der Arbeitslosenquote oder dem Bruttoinlandsprodukt ist bei den Unfallzahlen
aber nicht nur eine bundesweit positive Entwicklung, sondern auch eine Annäherung
des Ostens an den Westen zu beobachten.
350
300
250
200
150
100
50
BRD West
BRD Ost
Brandenburg
Deutschland gesamt
Getötete pro Million Einwohner 1980-2004
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Abb. 11: Entwicklung der bevölkerungsgewichteten Getötetenzahlen in den beiden Teilen Deutschlands sowie in Brandenburg, 1980 bis 2004.15
Auffällig ist, dass die Getötetenzahlen im Land Brandenburg der Tendenz der
ostdeutschen Länder folgen, aber auf einem höheren Niveau. Auch 2004 lag die Zahl
für Brandenburg noch 30% über dem ostdeutschen Durchschnitt.
14
Ostdeutschland: 6 Länder (einschließlich Berlin), Westdeutschland: 10 Länder.
„Deutschland gesamt“: bis 1990 BRD-West (11 Länder) plus DDR. Seit 1990 Gesamtdeutschland
(16 Länder). Eigene Darstellung.
15
13
4 Regionale Entwicklung
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
4.1 Berechnungsgrundlage der Untersuchung
72.744 Unfälle (83,8%) waren Unfälle mit nur leichten Sachschäden ohne Alkoholeinfluss (Unfallkategorie 5). Diese Unfälle werden aufgrund ihrer geringeren Bedeutung
von der folgenden, vertieften Analyse ausgenommen. Gegenstand der weiteren
Untersuchung sind die verbleibenden Unfälle der Unfallkategorien 1 (Unfälle mit
Getöteten16), 2 und 3 (Unfälle mit Schwer17- bzw. Leichtverletzten18), 4 (Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden19) und 6 (sonstiger Sachschadensunfall unter
Alkoholeinfluss).
Die dieser Untersuchung zugrundeliegende Datenbank enthält alle polizeilich gemeldeten Verkehrsunfälle der genannten Unfallkategorien der Jahre 1997 bis 200420. Für
diese acht Berichtsjahre umfassende Zeitreihe können also Entwicklungstendenzen
detailliert beschrieben werden.
4.2 Getötete nach Landkreisen
4.2.1 Absolute Zahlen
Für die kleinräumige Differenzierung des Unfallgeschehens werden die Unfallzahlen
nach Stadt- und Landkreisen aufgeschlüsselt. Um kein verzerrtes Bild der Kreiszahlen
zu erhalten, werden die Unfälle auf Autobahnen von dieser Betrachtung ausgenommen. Autobahnen dienen dem überregionalen Verkehr und das Unfallgeschehen auf
Autobahnen hat weniger lokalspezifische Ursachen als das auf anderen überörtlichen
Straßen oder den Ortsdurchfahrten.
In den vier kreisfreien Städten Brandenburgs wurden 2004 14 Menschen im Straßenverkehr getötet. Im Vorjahr waren es nur sechs. Angesichts der geringen Größe der
brandenburgischen Städte sind solche Schwankungen aber durchaus üblich.
2001 gab es noch drei Landkreise mit mehr als 30 Verkehrstoten, 2002 und 2003
jeweils nur noch einen (Märkisch Oderland bzw. Teltow-Fläming). Märkisch Oderland
lag auch 2004 mit noch 30 Toten an der Spitze der Brandenburger Landkreise.
Im Kreis Elbe-Elster sank die Zahl der Verkehrstoten am stärksten, von 18 auf 4. Im
Jahr 1997 gab es in Elbe-Elster noch 44 Getötete im Straßenverkehr. In den Kreisen
Barnim und Teltow-Fläming wurden die Getötetenzahlen jeweils halbiert. Die schlechteste Entwicklung nahmen die Zahlen in Dahme-Spreewald und Märkisch Oderland.
16
Unfalltote sind Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Folgen des Verkehrsunfalls sterben.
Als Schwerverletzte gelten Personen, bei denen aufgrund der Unfallverletzung ein Krankenhausaufenthalt von mehr als 24 Stunden erforderlich war.
18
Als Leichtverletzte gelten Personen, bei denen aufgrund der Unfallverletzung eine ärztliche
Behandlung oder ein Krankenhausaufenthalt von bis zu 24 Stunden erforderlich war.
19
Ein schwerwiegender Unfall mit Sachschaden liegt vor, wenn mindestens ein am Unfall beteiligtes
Kraftfahrzeug aufgrund des Unfallschadens nicht mehr fahrbereit war.
20
Für Dezember 2004 lagen nur vorläufige Ergebnisse vor, die in sehr geringem Maße von den
endgültigen Werten abwichen.
17
14
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
35
32
2002
26
24
25
Getötete (absolute Zahlen)
31
30
30
26
2003
2004
26
24
24
22
23
23
23
21
19
19
17
14
15
13
15
12
19
18
19
18
15
16
14
12
10
10
9
7
4 4
5
6
3
4
4
4
2
Barnim
1
Brandenburg
Frankfurt (Oder)
Oberhavel
PotsdamMittelmark
Teltow-Fläming
Oder-Spree
Havelland
OberspreewaldLausitz
Spree-Neiße
Uckermark
Prignitz
Dahme-Spreewald
Märkisch Oderland
Ostprignitz-Ruppin
1
0
18
16
1
2
Potsdam
15
14
13
15
16
17
Elbe-Elster
19
17
Cottbus
20
Abb. 12: Verkehrstote nach Landkreisen und Kreisfreien Städten (ohne Autobahnen).21
Rechnet man schwere Personenschäden (Getötete und Schwerverletzte) zusammen,
kommt wie in allen acht untersuchten Jahren der Kreis Märkisch Oderland auf die
höchsten absoluten Werte. Dort gab es 2004 302 „schwere Personenschäden“. Der
nächstplatzierte Kreis Potsdam-Mittelmark kommt auf einen Wert von 272. In den
Kreisen Prignitz und Oberspreewald-Lausitz gab es mit 153 bzw. 154 nur halb so
viele „schwere Personenschäden“ wie in Märkisch Oderland.
2002
310
302
287
259
251
227233
250
245
208
200
268
209
182
205
198
232
203
176
190
206
244
228
238
2004
282
272
224
208
214
205
198
203
168
154
153
150
215
203
2003
311
202
172
198
169
88
100
65 69
50
110
102
94 90
83
65
95
83
Barnim
Brandenburg
Frankfurt (Oder)
Oberhavel
PotsdamMittelmark
Teltow-Fläming
Oder-Spree
Havelland
OberspreewaldLausitz
Spree-Neiße
Ostprignitz-Ruppin
Prignitz
Dahme-Spreewald
Märkisch Oderland
0
Uckermark
55
Potsdam
300
Getötete und Schwerverletzte (absolute Zahlen)
365
Elbe-Elster
350
371
Cottbus
400
Abb. 13: „Schwere Personenschäden“ (Getötete und Schwerverletzte) nach Kreisen, ohne Autobahn.
21
Eigene Darstellung.
15
4 Regionale Entwicklung
Unfallbericht 2004
4.2.2 Getötete pro Landkreis, gewichtet nach Bevölkerung
193
200
277
106
124
120
101
86
80
86
123
112
104
98
87
93
79
124
104
92
89
79
71
57 60
60
53
52
40
40
Frankfurt (Oder)
Oberhavel
PotsdamMittelmark
Teltow-Fläming
Oder-Spree
Havelland
OberspreewaldLausitz
Spree-Neiße
Ostprignitz-Ruppin
Uckermark
Prignitz
Dahme-Spreewald
57
37
15
20
Märkisch Oderland
2004
142
119
97
70
0
2003
134
110
100
2002
146
151
143 141
132 134
127
32
15 14
8
10
Potsdam
126
120
158
Elbe-Elster
150
Getötete pro 1 Million Einwohner (gewichtet)
171
163
Cottbus
140
156
Barnim
160
169
Brandenburg
180
Abb. 14: Getötete nach Landkreisen, jeweils hochgerechnet auf 1 Million Einwohner (ohne Getötete
auf Autobahnen).
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Größe und Einwohnerzahl kann man die Brandenburger Stadt- und Landkreise nicht anhand der absoluten Unfallzahlen miteinander
vergleichen. Während große Landkreise wie etwa Potsdam-Mittelmark oder Oberhavel auf rund 200.000 Einwohner kommen, hat der Kreis Prignitz nur etwa 90.000 und
die Stadt Frankfurt an der Oder sogar nur 67.000 Einwohner. Wenn also die größten
Gebietseinheiten drei Mal mehr Bewohner haben als die kleinsten, ist also auch nicht
überraschend, dass dort das Verkehrsaufkommen und in seiner Folge auch die
Unfallzahlen höher sind als in den kleinen Gebietseinheiten. Um also unabhängig von
der Gebietsgröße aussagekräftige Werte zu erhalten, werden die Unfallzahlen zu den
Einwohnerzahlen in Bezug gesetzt und auf jeweils eine Million Einwohner pro
Gebietseinheit hochgerechnet.
Gewichtet man die Getötetenzahlen der Landkreise, rücken größere Kreise wie
Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming auf günstigere Plätze, während dünn
besiedelte Gebiete wie etwa die beiden Kreise der Prignitz schlechte Werte erzielen.
Märkisch Oderland bleibt aber auch gewichtet nach der Einwohnerzahl der Kreis mit
den meisten Verkehrstoten.
16
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
UM:
UM:132
132
PR:
PR:143
143
OPR:
OPR:127
127
OHV:
OHV:71
71
BAR:
BAR:52
52
MOL:
MOL:156
156
HVL:
HVL:104
104
BRB:
BRB:53
53
P:
P:14
14
FF:
FF:60
60
LOS:
LOS:98
98
PM:
PM:79
79
TF:
TF:93
93
LDS:
LDS:150
150
CB:
CB:37
37
EE:32
EE:
32
OSL:
OSL:110
110
SPN:
SPN:120
120
Getötete pro Million Einwohner
[ohne Getötete auf Autobahnen]
125 bis 200
100 bis 125
75 bis 100
50 bis 75
0 bis 50
(5)
(3)
(3)
(4)
(3)
Abb. 15: Getötete pro Million Einwohner 2004, nach Landkreisen (ohne Getötete auf Autobahnen).22
22
Eigene Darstellung.
17
4 Regionale Entwicklung
Unfallbericht 2004
4.3 Verletzte nach Landkreisen
4.3.1 Absolute Zahlen
Unfallverletzte (absolut)
1200
ohne Verletzte auf Autobahnen
2002
1049
1000
920
893
858
828
800
804
2003
2004
787
698
684
640
634
600
490
480
465
429
400
362
336
247
200
0
MOL
BAR
OHV
PM
LDS
TF
LOS
P
UM
HVL
SPN
OSL
CB
EE
OPR
PR
BRB
FF
Abb. 16: Unfallverletzte nach Stadt- und Landkreisen, absolute Zahlen, Entwicklung 2002 bis 2004,
ohne Verletzte auf Autobahnen.23
Auch bei den Verletzten haben die kreisfreien Städte trotz ihrer Zentrumsfunktion für
ein z.T. sehr großes Einzugsgebiet günstigere Zahlen als die dünn besiedelten
Landkreise. Wie in den meisten Untersuchungen hat auch hier Frankfurt (Oder) die
besten Werte aller kreisfreien Städte.
Die meisten Verletzten gab es in den an Berlin angrenzenden Kreisen24, wo auch die
größte Verkehrsdichte zu finden ist. Wie bei den Getöteten hat Märkisch Oderland
auch bei den Verletzten die höchsten Zahlen aller brandenburgischen Landkreise. In
den peripheren Landkreisen des Äußeren Entwicklungsraums25 gab es deutlich
weniger Verletzte.
Die schweren Personenschäden (Getötete und Schwerverletzte) nahmen 2004 in den
Stadtkreisen zu (z.B. Frankfurt (Oder) plus 25%), in den meisten Landkreisen ab
(Oberhavel -25%, Uckermark -19%).
23
Eigene Darstellung. Die Erklärung der Abkürzungen findet sich im Glossar.
Die Landkreise sind zu groß, um in ihrer Gesamtheit als suburban charakterisiert zu werden – dies
trifft nur auf wenige Gemeinden im sogenannten „Speckgürtel“ zu. Durch Arbeits-, Ausbildungs- oder
Einkaufspendler und die dichte Besiedlung gibt es in diesem Bereich allerdings eine hohe Verkehrsdichte, die sich (zumindest für die Leichtverletzten) auch in den Verletztenzahlen abbildet.
25
Zur Definition des Begriffes siehe Glossar.
24
18
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
4.3.2 Verletzte pro Landkreis, gewichtet nach Bevölkerung
7.000
Unfallverletzte pro 1 Million Einwohner (gewichtet)
ohne Verletzte auf Autobahnen
2002
6.000
5.471
5.289
5.169
5.000
4.989
4.814
2003
2004
4.770
4.532
4.488
4.463
4.451
4.262
4.174
4.076
4.000
3.969
3.898
3.704
3.686
EE
FF
3.596
3.000
2.000
1.000
0
MOL
BAR
LDS
TF
P
UM
OHV
SPN
CB
BRB
PM
HVL
LOS
PR
OPR
OSL
Abb. 17: Verletzte pro Stadt- oder Landkreis, hochgerechnet auf jeweils 1 Million Einwohner,
Entwicklung 2002 bis 2004, ohne Verletzte auf Autobahnen.
Die Stadt Frankfurt (Oder) gehört auch hinsichtlich der Verletzten zu den vergleichsweise sicheren Orten im Land Brandenburg. Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster
waren die Landkreise mit den (bezogen auf die Einwohnerzahl) wenigsten Verletzten.
Wie aus dem Diagramm ersichtlich, gehen die gewichteten Verletztenzahlen landesweit zurück. Der Landkreis Märkisch Oderland erzielt seit Jahren die höchsten
gewichteten Verletztenzahlen in Brandenburg. Hier wurden 2004 über 0,5% der
Bevölkerung bei Verkehrsunfällen verletzt.26
4.4 Vergleich nach Straßenbauämtern
Die Bundes- und Landesstraßen der vierzehn Landkreise27 Brandenburgs unterstanden bis Ende 2004 den sieben Brandenburgischen Straßenbauämtern (BSBÄ)28. Zum
Jahresbeginn 2005 wurden die BSBÄ sowie die Abteilungen 3 und 4 des Landesamtes
für Bauen, Verkehr und Straßenwesen in den neuen Landesbetrieb Straßenwesen
Brandenburg eingebracht.29 Die sieben bisherigen Straßenbauämter firmieren nun als
Niederlassungen des Landesbetriebs.
26
5471 Personen pro Million Einwohner, d.h. 5,47 Promille oder 0,547 Prozent. Der genannte Wert ist
nicht direkt wörtlich zu verstehen, da sowohl auswärtige Verkehrsteilnehmer in Märkisch Oderland
verunglückten als auch Bewohner des Kreises außerhalb seiner Grenzen zu Schaden kamen. Die
Zuordnung der Unfallverletzten zu Märkisch Oderland bzw. den anderen Kreisen bezieht sich also auf
den Unfallort, nicht den Wohnort.
27
Die vier kreisfreien Städte sind in den Amtsbereichen nicht enthalten, sie sind für die Bundes- und
Landesstraßen auf ihrem Stadtgebiet selbst verantwortlich.
28
Es gab sechs Regionalämter, zuständig für Bundes- und Landesstraßen. Das siebte Brandenburgische Straßenbauamt war zuständig für die Autobahnen des Landes.
29
Landesbetrieb Straßenwesen (http://www.ls.brandenburg.de/, 29.3.2005).
19
4 Regionale Entwicklung
Unfallbericht 2004
BSBA
1
2
3
4
5
6
UM
UM
PR
PR
PR
Kyritz
Kyritz
Eberswalde
Eberswalde
Eberswalde
OPR
OPR
OHV
OHV
OHV
OHV
BAR
BA
BAR
BA R
R
MOL
MOL
HVL
HVL
HV
HVL
HVL
HV LL
Frankfurt/Oder
Frankfurt/Oder
BRB
BRB
PP
FF
FF
FF
LOS
LOS
PM
PM
PM
PM
Potsdam
Potsdam
TF
TF
Wünsdorf
Wünsdorf
LDS
LDS
CB
SPN
SPN CB
Cottbus
Frankfurt/O
Potsdam
Kyritz
Eberswalde
Wünsdorf
Zuständig
30
für:
EE, OSL, SPN
MOL, LOS
HVL, PM
PR, OPR
OHV, BAR, UM
TF, LDS
31
km²
EW
4.754
4.370
4.292
4.632
6.348
4.353
403.033
384.791
354.663
201.271
514.417
321.319
Die Territorien der sechs Regionalämter
sind nach Fläche und Einwohnerzahl nur
bedingt vergleichbar. So ist der Amtsbereich Eberswalde der mit Abstand größte,
während der Kyritzer Amtsbereich deutlich
weniger Einwohner zählt als die anderen.
OSL
OSL
OSL
OSL
EE
EE
Cottbus
Cottbus
Abb. 18: Zuständigkeitsbereiche der bisherigen
Brandenburgischen Straßenbauämter.32
250
Getötete pro Million Einwohner nach BSBÄ
nur Bundes- und Landesstraßen
Cottbus
Frankfurt (Oder)
Potsdam
Kyritz
Eberswalde
Wünsdorf
200
150
100
50
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 19: Getötete pro Million Einwohner (nur Bundes- und Landesstraßen), nach Amtsbereichen.
Dies schlägt sich auch in den Unfallzahlen33 nieder, wenn man nur die absoluten
Zahlen betrachtet. Im Bereich Kyritz (das Gebiet der zwei Prignitzkreise) leben am
wenigsten Menschen, und dort verunglücken auch am wenigsten. Deshalb ist auch
30
Zur Erklärung der Abkürzungen (Kfz-Kennzeichen) siehe Glossar.
Flächenangaben und Einwohnerzahlen (31.12.2003) nach LDS Brandenburg 2004.
32
Eigene Darstellung.
33
In diesem Kapitel beziehen sich alle Unfallzahlen nur auf Unfälle auf Bundes- und Landesstraßen in
den Landkreisen (ohne kreisfreie Städte).
31
20
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
hier wieder eine Gewichtung der Unfallzahlen nach den Einwohnerzahlen der fraglichen Gebiete erforderlich, wodurch ein ausgeglicheneres Bild entsteht. Alle sechs
Amtsbereiche zeigen tendenziell fallende Unfallzahlen. Die Werte für Getötete pro
Million Einwohner variieren zwischen 62 (Eberswalde) und 101 (Frankfurt/Oder), die
der schweren Personenschäden pro Million Einwohner zwischen 780 (Eberswalde)
und 1.048 (Kyritz).
2.500
Schwere Personenschäden pro Million Einwohner nach BSBÄ
nur Bundes- und Landesstraßen
Cottbus
Frankfurt (Oder)
Potsdam
Kyritz
Eberswalde
Wünsdorf
2.000
1.500
1.000
500
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 20: Schwere Personenschäden pro Million Einwohner (nur Bundes- und Landesstraßen), nach
Amtsbereichen.
Über mehrere Jahre hinweg betrachtet kann konstatiert werden, dass für beide
Zahlenreihen die Amtsbereiche Cottbus und Eberswalde die niedrigsten, die Bereiche
Kyritz und Wünsdorf die höchsten Unfallzahlen aufweisen.
90
91
80
Jüterbog
Jüterbog
Jüterbog
Jüterbog
Jüterbog
Jüterbog
Guben
Gube
Guben
n
Lübbe
Lübben
Lübben
n
Lübbe
Lübbenau
Lübbenau
nau
He
Herzberg
Herzberg
rzbe rg
EE
EE
Finsterw
Finsterw
Finsterwalde
alde
SPN
SPN
CB
CB
Cottbus
Cottbus
Cottbus
61
50
Forst
Forst
Forst
45
45
40
32
32
2002
2003
30
OSL
OSL
Spre
Spremberg
Sprembe
mberg
rg
Lauchhammer
Lauchhammer
Lauchhamme r
70
60
Luckau
Luckau
Calau
Calau
Amtsbereich Cottbus
72
Senftenberg
Senftenberg
Senftenberg
29
20
10
Elsterw
Elsterw
Elsterwerda
erda
eerda
erda
rda
Elsterw
Elsterw
Elsterw
e
rda
1997
1998
1999
2000
2001
2004
Abb. 21: Bundesstraßen (blau) und Landesstraßen Abb. 22: Getötete im Amtsbereich Cottbus.
(grün) im Amtsbereich Cottbus.
Im Amtsbereich Cottbus, den drei südlichen Landkreisen, starben 2004 29 Menschen auf Bundes- und Landesstraßen (im Vorjahr 32). Die Zahl der Verletzten sank
um 14% auf 922.
21
4 Regionale Entwicklung
BA
BAR
R
Unfallbericht 2004
Ebersw
Eberswalde
alde
W
Wriezen
Wriezen
riezen
Bernau
Bernau
MOL
MOL
Strausberg
Strausberg
Küstrin
Küstrin
Neuenhagen
Neuenhagen
Müncheberg
Müncheberg
90
Amtsbereich Frankfurt/Oder
80
Seelow
Seelow
70
Erkner
Erkner
68
65
69
60
Frankfurt/Oder
Frankfurt/Oder
Fürstenw
Fürstenwalde
Fürstenwalde
alde
Zeuthen
Zeuthen
FF
FF
K.W.
K.W .
55
47
50
41
40
LOS
LOS
37
39
2003
2004
30
Eisenhüttenstadt
Eisenhüttenstadt
Beeskow
Beeskow
LDS
LDS
20
10
1997
Guben
Guben
Lübben
Lübben
Abb. 23: Bundes- und Landesstraßen im
Amtsbereich Frankfurt (Oder).
1998
1999
2000
2001
2002
Abb. 24: Getötete im Amtsbereich Frankfurt
(Oder).
Im Gebiet des Bauamtes Frankfurt (Oder) im Osten Brandenburgs wurden 39
Menschen getötet (zwei mehr als im Vorjahr) und 1.165 (-12%) verletzt.
Oranienburg
Oranienburg
Friesack
Friesack
Friesack
Friesack
Friesack
Hennigsdorf
Hennigsdorf
Hennigsdorf
HVL
HVL
Rathenow
Rat henow
henow
Rathenow
Rathenow
Rat
Nauen
Nauen
Nauen
Nauen
90
Amtsbereich Potsdam
Falkensee
Falkensee
80
BRB
BRB
P
P
Brandenburg
Brandenburg
70
Potsdam
Pot sdam
Werder
Werder
Telt
ow
T eltow
eltow
Telt
Teltow
ow
T
65
60
50
50
PM
PM
Ludw
Ludwigsfelde
Ludwigsfelde
igsfelde
Beelit
Beelitzz
53
47
44
40
39
30
27
25
2003
2004
Belzig
Belzig
TF
TF
Luckenw
Luckenwalde
alde
Luckenw
Luckenwalde
alde
20
10
Jüt
Jüterbog
erbog
1997
Abb. 25: Bundes- und Landesstraßen im
Amtsbereich Potsdam.
1998
1999
2000
2001
2002
Abb. 26: Getötete im Amtsbereich Potsdam.
Im Bereich Potsdam im Westen Brandenburgs sank die Zahl der auf Bundes- und
Landesstraßen Getöteten von 27 auf 25, die der Verletzten von 1.121 auf 926
(-17%).
22
Unfallbericht 2004
4 Regionale Entwicklung
90
Amtsbereich Kyritz
80
70
60
Wit
Wittst
ttst
st ock
ock
ock
Prit
Prit
Pritzw
zwalk
zwalk
alk
PR
PR
50
Perleberg
Perleberg
Perleberg
48
40
40
OPR
OPR
Wit
W
Wit
itttenberge
tenberge
enberge
33
Kyritz
Kyrit
Kyritz
z
Neuruppin
Neuruppin
Neuruppin
33
32
30
25
25
19
20
10
Friesack
Friesack
1997
Abb. 27: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Kyritz.
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 28: Getötete im Amtsbereich Kyritz.
Im kleinsten Amtsbereich des Landes, Kyritz, sank die Zahl der Getöteten von 25
auf 19, die der Schwerverletzten von 212 auf 192, die der Leichtverletzten von 310
auf 278.
Prenzlau
Prenzlau
Prenzlau
Prenzlau
UM
UM
90
Fürst
Fürstenberg
enberg
87
80
Templin
TTemplin
Templin
emplin
Angermünde
A ngermünde
Gransee
Gransee
60
54
50
OHV
OHV
Amtsbereich Eberswalde
70
70
Schw
Schwedt
edt
82
42
40
BAR
BAR
Oranienburg
Oranienburg
Oranienburg
Oranienburg
Oranienburg
Oranienburg
Hennigsdorf
Hennigsdorf
Hennigsdorf
Ebersw
Eberswalde
alde
Ebersw
alde
alde
Ebersw
alde
49
39
32
30
20
Wandlit
W
andlitzz
Wandlitz
andlit
Wriezen
W
Wriezen
riezen
Bernau
Bernau
10
MOL
MOL
Nauen
Nauen
Falkensee
Falkensee
Falkensee
Strausberg
Strausberg
St rausberg
Abb. 29: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Eberswalde.
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 30: Getötete im Amtsbereich Eberswalde.
Im Bereich Eberswalde sank die Zahl der Getöteten am stärksten, nämlich von 49
auf 32 (-35%). Die Zahl der Verletzten ging um 13% auf jetzt 1.610 zurück.
23
4 Regionale Entwicklung
Unfallbericht 2004
90
P
P
Potsdam
Pot sdam
W
Werder
Werder
erder
Erkne
Erkner
Erkner
r
80
TTe
eltow
TTeltow
eltow
ltow
Fürstenw
Fürstenwalde
alde
n
Zeuthe
Zeuthen
Zeuthen
PM
PM
K.W.
K.W.
K.W .
Ludw
Ludw
Ludwigsfelde
igsfelde
igsfe lde
LOS
LOS
Beelitz
Be
Bee
elitz
litz
Zosse
Zossen
Zossenn
Amtsbereich Wünsdorf
72
70
56
60
50
Beeskow
Be
Bee
eskow
skow
TF
TF
LDS
LDS
Luckenw
Luckenwalde
alde
51
51
36
40
35
38
30
30
20
Jüterbog
Jüterbog
Jüterbog
Lübben
Lübbe
Lübben
Lübbe n
n
10
Lübbe
Lübbenau
Lübbenau
nau
Luckau
Luckau
Calau
Calau
Calau
1997
SPN
SPN
CB
CB
Cottbus
Cott bus
Abb. 31: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Wünsdorf.
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 32: Getötete im Amtsbereich Wünsdorf.
Der Amtsbereich Wünsdorf zählte 30 Getötete (2003: 38) und 1033 (2003: 1060)
Verletzte auf Bundes- und Landesstraßen.
Eine ausführliche Zusammenstellung der Unfallzahlen der sechs Amtsbereiche zeigt
die Tabelle im Anhang auf Seite 57.
4.5 Herkunft der Unfallbeteiligten
Die meisten Unfallbeteiligten verunglücken nahe ihrem Wohnort34. 71% der 2004 in
Brandenburg an Unfällen beteiligten Kraftfahrzeuge waren in dem Kreis zugelassen,
in dem der Unfall geschah. Weitere 16% stammten aus einem benachbarten Brandenburger Kreis, weitere 18% aus einem unmittelbar an diesen Kreis angrenzenden
Nachbarland. Insgesamt waren 78% der unfallbeteiligten Kraftfahrzeuge in Brandenburg zugelassen.
20% der unfallbeteiligten Fahrzeuge stammten aus anderen Bundesländern, davon
etwa die Hälfte aus Berlin. Verkehrsteilnehmer aus Sachsen waren mit 2,2%, aus
Sachsen-Anhalt mit 1,9% und aus Mecklenburg-Vorpommern mit 1,5% vertreten.
4,5% der Unfallbeteiligten stammten aus den westdeutschen Bundesländern.
Trotz der langen Landesgrenze mit Polen und der vorhandenen Verkehrswege von
internationaler Bedeutung stammten 2004 nur 2,3% aller unfallbeteiligten Fahrzeuge
aus dem Ausland, davon etwa 1,5% aus Polen. 16 Ausländer, darunter 10 Polen35,
starben 2004 auf Brandenburgs Straßen.
34
Gemeint ist der Zulassungsort des Fahrzeugs, nicht der Wohnort der Unfallbeteiligten.
LDS-BB, Statistische Berichte H I 1 – j /04 (Straßenverkehrsunfälle im Land Brandenburg, 2004,
Endgültiges Ergebnis), Seite 88, Tab. 3.6
35
24
Unfallbericht 2004
Kreis
Brandenburg Übrige BRD Ausland
Summe Eigener
Brandenburg-Stadt
552 90%
62 10%
2 0%
616
366
Cottbus-Stadt
682 93%
48 7%
5 1%
735
425
Frankfurt/Oder-Stadt
347 84%
26 6%
40 10%
413
231
Potsdam-Stadt
948 82%
200 17%
5 0% 1.153
561
Summe Stadtkreise
2.529 87%
336 12%
52 2% 2.917 3.848
Barnim
1.124 73%
385 25%
24 2% 1.533
941
Dahme-Spreewald
1.061 72%
369 25%
36 2% 1.466
793
Elbe-Elster
580 86%
92 14%
0 0%
672
504
Havelland
912 81%
210 19%
6 1% 1.128
767
Märkisch-Oderland
1.147 77%
311 21%
35 2% 1.493
934
Oberhavel
1.225 74%
401 24%
21 1% 1.647 1.033
Oberspreewald-Lausitz
747 81%
152 17%
20 2%
919
560
Oder-Spree
1.033 81%
199 16%
41 3% 1.273
848
Ostprignitz-Ruppin
641 71%
237 26%
20 2%
898
511
Potsdam-Mittelmark
1.306 62%
695 33%
93 4% 2.094
824
Prignitz
453 75%
139 23%
15 2%
607
404
Spree-Neiße
870 87%
104 10%
28 3% 1.002
654
Teltow-Fläming
996 78%
249 20%
29 2% 1.274
802
Uckermark
829 85%
118 12%
29 3%
976
750
Summe Landkreise
12.924 76% 3.661 22%
397 2% 16.982 10.325
Summe Brandenburg 15.453 78% 3.997 20%
449 2% 19.899 14.173
4 Regionale Entwicklung
Lkr.
59%
58%
56%
49%
132%
61%
54%
75%
68%
63%
63%
61%
67%
57%
39%
67%
65%
63%
77%
61%
71%
Nachb. Brbg Nachbarn
Berlin
Polen
Kreis
156 25%
168 27%
16 3%
2 0% BRB
204 28%
204 28%
6 1%
4 1% CB
107 26%
133 32%
13 3%
29 7% FF
309 27%
415 36% 106 9%
2 0% P
1.313 45% 1.639 56% 141 5%
37 1% St
135 9%
520 34% 280 18%
17 1% BAR
166 11%
407 28% 241 16%
24 2% LDS
56 8%
122 18%
9 1%
EE
99 9%
242 21% 116 10%
4 0% HVL
177 12%
731 49% 243 16%
29 2% MOL
104 6%
396 24% 248 15%
12 1% OHV
134 15%
219 24%
20 2%
6 1% OSL
140 11%
452 36% 113 9%
31 2% LOS
90 10%
174 19%
60 7%
7 1% OPR
389 19%
802 38% 264 13%
53 3% PM
33 5%
119 20%
14 2%
9 1% PR
194 19%
366 37%
11 1%
26 3% SPN
128 10%
312 24% 159 12%
18 1% TF
55 6%
205 21%
34 3%
21 2% UM
1.900 11% 5.067 30% 1.812 11% 257 2% Lkr
3.213 16% 6.706 34% 1.953 10% 294 1% Brb
Abb. 33: Herkunft der Unfallbeteiligten (nur Kraftfahrzeugbenutzer).36
Die Tabelle zeigt die Herkunft der Unfallbeteiligten nach Kreisen. Die überwiegende
Mehrheit der Unfallbeteiligten stammt aus Brandenburg, in fast allen Landkreisen
sogar aus diesem selbst. Bei dem höheren Anteil an Nicht-Brandenburgern und
Ausländern im Kreis Potsdam-Mittelmark sind die dortigen, international bedeutenden
Autobahnen A2 und A9 zu berücksichtigen. Polnische Verkehrsteilnehmer spielen
selbst in den direkt an Polen angrenzenden Landkreisen keine nennenswerte Rolle im
Unfallgeschehen.
36
„Nachb. Brbg.“: Nachbarkreise innerhalb Brandenburgs, „Nachbarn“: Nachbarkreise innerhalb
Brandenburgs plus Nachbarländer des jeweiligen Kreises.
25
5 Straßenklassen und Ortslage
Unfallbericht 2004
5 Straßenklassen und Ortslage
5.1 Differenzierung nach Ortslage
12.000
11.982
11.820
11.997
11.364
10.743
10.000
9.176
8.000
9.668
8.847
8.797
7.815
9.095
8.748
7.433
6.000
6.351
5.850
5.315
4.000
2.000
außerorts
Unfälle, nach Ortslage
1997
1998
1999
innerorts
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 34: Entwicklung der Unfallzahlen nach Ortslage.37
Die Zahl der Unfälle sank 2004 innerorts um 4%, außerorts um 9% und auf Autobahnen um 7%. Die Zahl der Getöteten ging außerorts (einschl. Autobahn) von 261
auf 211 zurück (-19%), innerorts gab es jedoch zwei Getötete mehr (69) als im
Vorjahr. Damit ist der Rückgang der Getötetenzahlen 2004 fast ausschließlich auf die
Verbesserung außerorts zurückzuführen. 2003 verlief die Entwicklung noch genau
andersherum.
Von den 69 innerorts Getöteten starben 23 auf gemeindeeigenen Straßen, die in
etwa mit dem Netz der Wohn- und Sammelstraßen gleichgesetzt werden können. 46
Personen, also genau doppelt so viele, starben dagegen auf Ortsdurchfahrten
klassifizierter Hauptstraßen, also Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.
37
Nur Unfälle mit Personenschaden, schwerwiegenden Sachschäden oder Alkoholeinfluss, ohne
Unfallkategorie 5 (siehe Kap. 4.1). Werte für „außerorts“ einschließlich Autobahnen.
26
Unfallbericht 2004
500
5 Straßenklassen und Ortslage
488
450
Getötete, nach Ortslage
404
400
außerorts
383
350
innerorts
316
300
293
264
261
250
209
200
150
120
100
89
102
105
91
77
67
69
2003
2004
50
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Abb. 35: Getötete nach Ortslage, 1997 bis 2004.38
Die durchschnittliche Unfallschwere (bemessen nach Getöteten pro 1000 Unfälle39)
stieg innerorts leicht an (von 7,4 auf 7,9 Getötete pro 1000 Unfälle); außerorts ging
sie von 45 auf 39 zurück. Damit ist das Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet zu
werden, außerorts weiterhin fünfmal so groß wie innerorts.
Weitere Analysen zur durchschnittlichen Unfallschwere nach Ortslage und Straßenklasse finden sich im Anhang auf Seite 58.
5.2 Straßenklassen
5.2.1 Absolute Zahlen
Die Straßenklassen zeigten auch 2004 unterschiedliche Entwicklungen, die teilweise
gegenläufig zur Vorjahresentwicklung sind. Autobahnen und Bundesstraßen, deren
Zahlen 2003 anstiegen, konnten sich im abgelaufenen Jahr wieder verbessern,
während die im vorletzten Jahr beobachtete positive Entwicklung der Landesstraßen
2004 wieder gestoppt wurde.
38
39
Zahlen für außerorts einschließlich Autobahnen.
Unfälle mit Personenschäden oder schwerwiegenden Sachschäden.
27
5 Straßenklassen und Ortslage
Straßenklasse
Autobahn
Bundesstraße
Bundesstraße
Landesstraße
Landesstraße
Kreisstraße
Kreisstraße
Gemeindestraße
Gemeindestraße
Summe
Summe
Ortslage
außerorts
außerorts
innerorts
außerorts
innerorts
außerorts
innerorts
außerorts
innerorts
außerorts
innerorts
Unfallbericht 2004
Unfälle
Getötete
Verletzte
Get+SV
1.299 -7%
39 -32% 1.256 -11%
448 -21%
1.626 -11%
66 -35% 1.668 -16%
633 -20%
2.001 -6%
22 -4% 1.879 -7%
405 -8%
1.573 -9%
76 12% 1.619 -10%
637 -12%
1.971 -1%
20 11% 1.778 -5%
436
4%
381 -13%
17 -32%
342 -20%
149 -29%
320 -13%
4 33%
290 -9%
88 -9%
436 -7%
11 10%
409 -4%
155 -3%
4.456 -3%
23
0% 3.619 -4%
724 -5%
5.315 -9% 209 -20% 5.294 -12% 2.022 -18%
8.748 -4%
69
3% 7.566 -5% 1.653 -4%
Abb. 36: Unfälle nach Straßenklasse und Ortslage, 2004.40
Über alle acht Jahre betrachtet, lässt sich jedoch für Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen eine positive Tendenz beobachten. Ob die positive Entwicklung auf den
Autobahnen endlich einen Durchbruch in diesem Bereich einleitet, oder ob sie nur ein
positiver Ausreißer der bisher stagnierenden Unfallzahlen war, kann erst in den
nächsten Jahren beurteilt werden.
250242
Getötete 1997-2004
209
200
204
183
150
159
Autobahn
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
148
158
135
124
132
125
100
68
65
60
50
1997
29
1998
37
38
26
1999
96
86
88
57
48
50
49
47
37
57
53
50
120
124
39
35
33
28
28
2002
2003
16
2000
2001
34
21
2004
Abb. 37: Getötete nach Straßenklasse, 1997 bis 2004.
5.2.2 Anteil der Straßenklassen am Unfallgeschehen
Die Straßenklassen haben am Unfallgeschehen einen unterschiedlichen Anteil. So
geschehen die Hälfte aller innerörtlichen Unfälle auf Gemeindestraßen und fast ein
Drittel aller außerörtlichen auf Bundesstraßen. Der Anteil der Kreisstraßen am
Streckennetz, dem Verkehrsgeschehen und den Unfallzahlen ist eher gering. Auf
40
Die Angabe in Prozent ist die Veränderung gegenüber 2003.
28
Unfallbericht 2004
5 Straßenklassen und Ortslage
Bundes- und Landesstraßen traten unabhängig von der Ortslage jeweils etwa ein
Viertel aller Unfälle auf.
Anteil an...
... allen Unfällen
innerorts außerorts
Autobahnen
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
23%
23%
4%
51%
24%
31%
30%
7%
8%
... allen Getöteten
gesamt
9%
26%
25%
5%
34%
innerorts außerorts
32%
29%
6%
33%
19%
32%
36%
8%
5%
gesamt
14%
32%
35%
8%
12%
Abb. 38: Anteil der Straßenklassen am Unfallgeschehen, nach Ortslage.
Der Anteil an den Getöteten weicht teilweise deutlich vom Anteil an allen Unfällen ab.
So starb mehr als ein Drittel aller innerorts Getöteten auf Bundesstraßen, obwohl
dort nur 23% aller innerörtlichen Unfälle geschehen. 2004 gab es innerorts fast
ebenso viele Tote (22 zu 23) auf Bundes- wie auf Gemeindestraßen, trotz des
wesentlich größeren innerörtlichen Netzes der letzteren. Ortsdurchfahrten von
Bundes- und Landesstraßen gehören nach wie vor zu den Problembereichen der
Verkehrssicherheit.
5.3 Durchschnittliche Unfallschwere
Unfallschwere
Autobahnen
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
innerorts außerorts
11
10
13
5
+11%
-29%
-61%
-22%
41
48
45
25
-41%
-16%
-11%
-22%
gesamt
30
24
27
30
7
-5%
-39%
-26%
-29%
-25%
Abb. 39: Getötete pro 1000 Unfällen41 2004. In
Prozent ist die Entwicklung seit 1997 angegeben.
Die nebenstehende Tabelle zeigt das unterschiedliche Gefahrenpotenzial der Straßenklassen. So ist auf Gemeindestraßen das Risiko
eines tödlichen Unfalls mit Abstand am
geringsten, selbst auf den außerörtlichen
Streckenabschnitten. Landes- und Kreisstraßen dagegen sind unabhängig von der
Ortslage die gefährlichsten Straßenklassen.
Bundesstraßen zeigen im Vergleich zu 1997
Verbesserungen. Auf Autobahnen hat die
Unfallschwere 2004 abgenommen.
Die durchschnittliche Unfallschwere ist eine Aussage zum Gefahrenpotenzial einer
Straßenklasse. Sie wird hier in Getöteten pro 1000 Unfällen ausgedrückt. Diese
Werte weichen je nach Straßenklasse und Ortslage stark voneinander ab. Anhand
der beiden folgenden, gleich skalierten Diagramme zeigen sich etwa die deutlich
höheren Gefahrenwerte der Außerortsstrecken:
41
Ohne Unfälle der Unfallkategorie 5 (siehe Kap. 4.1).
29
5 Straßenklassen und Ortslage
80
Unfallbericht 2004
Getötete pro 1000 Unfälle, innerorts
70
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
60
50
40
30
20
10
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 40: Entwicklung der durchschnittlichen Unfallschwere, innerorts.42
80
Getötete pro 1000 Unfälle, außerorts
70
60
50
40
30
20
10
1997
Autobahn
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 41: Entwicklung der durchschnittlichen Unfallschwere, außerorts.43
42
Getötete pro 1000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5.
Getötete pro 1000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5. Die beiden Diagramme zur Unfallschwere
besitzen auf der y-Achse dieselbe Skalierung, um das weitaus höhere Gefahrenpotential der Außerortsstrecken zu verdeutlichen.
43
30
Unfallbericht 2004
5 Straßenklassen und Ortslage
Man sieht ebenfalls, dass es hier, anders als bei den absoluten oder den einwohnerbezogenen Getötetenzahlen, keine positive Tendenz gibt44. Die Werte für innerörtliche Abschnitte zeigen
§ eine deutliche Stagnation der durchschnittlichen Unfallschwere, und
§ ein deutlich höheres Gefahrenpotential der klassifizierten Straßen (Ortsdurchfahrten) gegenüber den einfachen Gemeindestraßen.
Außerorts kann nur bei den Bundesstraßen eine positive Entwicklung der durchschnittlichen Unfallschwere behauptet werden. Die aktuellen Werte für Autobahnen
und Landesstraßen liegen dagegen sogar über den Zahlen der späten 90er Jahre.
Hamburg
5.4 Autobahnen
Schwerin
Schwerin
Stralsund
Rostock
Danzig
Danzig
MECKLENBURG-VORPOMMERN
MECKLENBURG-VORPOMMERN
Neubrandenburg
Neubrandenburg
A24
STETTIN
STETTIN
A20
Prenzlau
Prenzlau
A19
Stargard
Stargard
Stargard
A11
A11
Wittstock
Wittstock
Schwedt
Schwedt
Wittenberge
Wittenberge
A24
A24
Havelberg
Havelberg
Nauen
Nauen
Stendal
Stendal
Oranienburg
Oranienburg
A10
POLEN
POLEN
Eberswalde
Eberswalde
Landsberg
Landsberg
A111
A111 A114
A114
Küstrin
Küstrin
BERLIN
BERLIN
Potsdam
Potsdam A115
A115
A2
A2
A113
A113
A10
A10
Frankfurt/Oder
Frankfurt/Oder
A12
Fürsten-A12
Fürstenwalde
walde
A10
A10
A9
A9
Reppin
Reppin
Eisenhüttenstadt
Eisenhüttenstadt
Magdeburg
Magdeburg
Warschau
Posen
Dortmund
Hannover
SACHSENSACHSENBrandenburg
ANHALT
ANHALT Brandenburg
A10
A11
A13
A13
Dessau
Dessau
Lübbenau
Lübbenau
Wittenberg
Wittenberg
Guben
Guben
Grünberg
Grünberg
Cottbus
Cottbus
Bitterfeld
Bitterfeld
Torgau
Torgau
Senftenberg
Senftenberg
A15
A15
A13
Riesa
Riesa
LEIPZIG
LEIPZIG
SACHSEN
SACHSEN
Bautzen
Bautzen
Meißen
Meißen
Nürnberg
Nürnberg
München
München
Chemnitz
Breslau
Liegnitz
Hoyerswerda
Hoyerswerda
Halle
Halle
Sorau
Sorau
Prag
Prag
Görlitz
Görlitz
DRESDEN
DRESDEN
Abb. 42: Autobahnen in Brandenburg und wichtige Ziele des überregionalen Verkehrs.
44
Die starken Schwankungen der Werte für Kreisstraßen sind auf deren geringen Anteil am Gesamtnetz und ihre vergleichsweise geringen absoluten Getötetenzahlen zurückzuführen.
31
5 Straßenklassen und Ortslage
Unfallbericht 2004
Für ein ländlich strukturiertes und dünn besiedeltes Bundesland besitzt Brandenburg
ein außerordentlich dichtes Autobahnnetz. Das Land hat Anteil an 14 Bundesautobahnen. Mit Ausnahme von Elbe-Elster sind alle Landkreise durch Autobahnen
erschlossen.
Außer der Autobahn A 10, dem Berliner Ring, gehen alle Brandenburger Autobahnen
radial von Berlin aus (A 2, A 9, A 11, A 12, A 13, A 24) oder zweigen von solchen
Radialen ab (A 15, A 19, A 20). Hinzu kommen kurze Stadtzubringer innerhalb des
Berliner Rings, an denen Brandenburg nur jeweils wenige Kilometer Anteil hat
(A 111, A 113, A 114, A 115).
Aufgrund zahlreicher Maßnahmen auf einzelnen Autobahnabschnitten soll im Folgenden die Unfallentwicklung auf dem Brandenburger Autobahnnetz nach den einzelnen
Strecken differenziert werden.
Angegeben sind die Unfall- und Getötetenzahlen pro Autobahnkilometer. Bei einer
weiter gehenden Bewertung beachte man bitte auch die hier nicht berücksichtigten
und stark differierenden Verkehrsdichten.
5.4.1 Unfälle mit Personenschäden
4,0
Unfälle mit Personenschaden pro Autobahnkilometer
A2,9,24 (West)
A11,12,15 (Polen)
3,5
A13,19,20 (Nord/Süd)
A10,11x (Berlin)
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 43: Unfälle mit Personenschaden pro Autobahnkilometer.
Die Autobahnen mit den höchsten Unfalldichten sind die Strecken zwischen Berlin
und anderen deutschen Metropolregionen, so die A 2 (Hannover, Ruhrgebiet), die
A 9 (Leipzig, Frankfurt, München) und die A 24 (Hamburg). Die wenigsten Unfälle
pro Kilometer geschahen auf den Strecken in Richtung Polen (A 11, 12 und 15). Es
ist aber zu vermuten, dass sich die Verkehrsdichte und damit die Unfallzahlen infolge
32
Unfallbericht 2004
5 Straßenklassen und Ortslage
von Grenzöffnung, dem 2004 erfolgten EU-Beitritt Polens und den zunehmenden
wirtschaftlichen Verflechtungen mittelfristig angleichen werden.
Die Unfallzahlen gingen 2004 auf den meisten Brandenburger Autobahnen zurück.
Besonders deutliche Rückgänge verzeichneten die A 12, A 13, A 15 und die A 24.
Ungünstig entwickelten sich die A 9 und die Berliner Stadtzubringer.
5.4.2 Getötete
180
Getötete pro 1000 Autobahnkilometer
A2,9,24 (West)
A11,12,15 (Polen)
160
A13,19,20 (Nord/Süd)
A10,11x (Berlin)
140
120
100
80
60
40
20
0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 44: Getötete pro 1000 Autobahnkilometer.
BAB
A2
A9
A 10
A 11
A 12
A 13
A 15
A 19
A 20
A 24
46
A 11X
45
46
km UmPS45 Getötete
44
127
7
45
168
5
195
396
6
91
76
0
58
69
4
125
142
6
64
37
3
13
14
2
42
11
0
102
191
5
35
109
3
2004 starben 41 Verkehrsteilnehmer auf Brandenburger Autobahnen. Auf der A 19 gab es zum ersten Mal
seit 2000 wieder Getötete zu beklagen.
Die Autobahnen A 11 und A 20 (zusammen 133 km)
meldeten 2004 keinen t ödlichen Unfall. Auf dem
Brandenburger Abschnitt der A 20 wurde seit der
Eröffnung kein Verkehrsteilnehmer getötet.
Unfälle mit Personenschäden und schwerwiegenden Sachschäden.
Autobahnen 111, 113, 114 und 115.
33
5 Straßenklassen und Ortslage
Unfallbericht 2004
5.5 Bundesstraßen
UM
UM
PR
PR
OPR
OPR
OPR
OHV
OHV
BAR
BAR
BAR
HVL
HVL
BRB
BRB
BRB
MOL
MOL
MOL
PP
FF
FF
PM
PM
PM
LOS
LOS
TF
TF
TF
LDS
LDS
LDS
SPN
SPN CB
CB
CB
EE
EE
OSL
OSL
Abb. 45: Bundesstraßen in Brandenburg
Die Zahl der Unfälle47 auf Bundesstraßen sank 2004 um 8% auf 3.627. Es wurden
3.547 (-11%) Personen auf Bundesstraßen verletzt und 88 (2003: 124) getötet,
davon 66 außerorts. Die Zahl der Schwerverletzten ging um 15% auf 950 zurück, die
der Leichtverletzten um 10% auf 2.597. Die durchschnittliche Unfallschwere48 sank
von 31 auf 24.
5.6 Landesstraßen
UM
UM
PR
PR
OPR
OPR
OPR
OHV
OHV
BAR
BAR
BAR
HVL
HVL
BRB
BRB
BRB
MOL
MOL
MOL
PP
FF
FF
PM
PM
PM
LOS
LOS
TF
TF
TF
LDS
LDS
LDS
SPN
SPN CB
CB
CB
EE
EE
OSL
OSL
Abb. 46: Landesstraßen in Brandenburg
Die Landesstraßen verzeichneten 5% weniger Unfälle als im Vorjahr. Anders als auf
Bundesstraßen gab es auf Landesstraßen mehr Getötete als 2003: die Zahl stieg von
86 auf 96, davon 76 außerorts und 20 innerorts. Die Zahl der Verletzten sank um 7%
auf 3.397.
47
48
Unfälle mit Personenschäden und schwerwiegenden Sachschäden.
Hier gemessen in Getöteten pro 1000 Unfälle, ohne Unfälle der Kategorie 5.
34
Unfallbericht 2004
5 Straßenklassen und Ortslage
5.7 Kreisstraßen
UM
UM
PR
PR
PR
OPR
OPR
OHV
OHV
OHV
BAR
BAR
BAR
HVL
HVL
BRB
BRB
BRB
BRB
MOL
MOL
MOL
PP
FF
FF
FF
PM
PM
PM
LOS
LOS
LOS
TF
TF
TF
TF
TF
TF
LDS
LDS
LDS
SPN
SPN
SPN CB
CB
CB
EE
EE
EE
OSL
OSL
Abb. 47: Kreisstraßen in Brandenburg.
Auf Kreisstraßen starben im Jahr 2004 21 Menschen, sieben weniger als im Vorjahr.
Vier Personen kamen bei Unfällen in Ortsdurchfahrten zu Tode, die übrigen auf
Außerortsstrecken. Die Zahl der Unfälle sank um 13%, die der Verletzten um 15%.
5.8 Gemeindestraßen
Gemeindeeigene Straßen verzeichneten 2004 34 getötete Verkehrsteilnehmer, einen
mehr als im Vorjahr. Von diesen starben elf (2003: zehn) auf den vergleichsweise
wenigen Außerortsstrecken dieser Straßenklasse. Die Verletztenzahlen gingen leicht
zurück.
35
6 Unfallbeteiligte
Unfallbericht 2004
6 Unfallbeteiligte
6.1 Art der Verkehrsbeteiligung
Die Verbesserung der Getöteten- und Verletztenzahlen beschränkte sich wiederum
vor allem auf die Pkw-Benutzer. 2004 starben 159 Insassen von Personenkraftwagen, 47 (23%) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten ging um 9% zurück.
Seit 1997 sank die Zahl der getöteten Pkw-Nutzer um zwei Drittel.
2004 wurden 28 Fußgänger im Straßenverkehr getötet, zwei weniger als 2003. Die
Zahl der getöteten Fußgänger sank seit 1997 nur halb so stark wie die der Autofahrer, etwa um ein Drittel. 758 Fußgänger wurden verletzt (11% weniger als 2003).
140
Getötete, indiziert (1997 = 100)
120
100
80
60
40
20
0
1997
Fußgänger
Radfahrer
Kraftradfahrer
Pkw-Nutzer
Lkw-Nutzer
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Abb. 48: Getötete nach Art der Verkehrsbeteiligung, achtjähriger Trend.
25 Radfahrer starben 2004 in Brandenburg bei Verkehrsunfällen, im Vorjahr waren
es noch 36, 2002 dagegen 21. Es wurden 2.925 Radfahrer bei Unfällen verletzt
(-3%). Die Unfallzahlen für Radfahrer entwickelten sich in den letzten acht Jahren
am schlechtesten von allen Beteiligtengruppen.
Es wurden 48 Kraftradfahrer bei Unfällen getötet, 12 mehr als 2003. Die Zahl der
Verletzten sank um 9% auf 1.318. Bei den Getötetenzahlen für Kradfahrer gab es
seit 1997 keine Fortschritte, die Zahl der schweren Personenschäden sank seitdem
um 32%, deutlich weniger als bei den Autoinsassen.
Seit 1997 entwickelten sich die Getöteten- und Schwerverletztenzahlen für Lkw und
Busse am Besten. 17 Personen starben in Lkw und Bussen, 474 wurden verletzt.
36
Unfallbericht 2004
6 Unfallbeteiligte
6.2 Unterschiedliches Risiko der Beteiligten
300%
250%
200%
150%
100%
50%
Risikoindex
0%
1997
1998
Fußgänger
1999
Radfahrer
2000
Kraftradfahrer
2001
Pkw-Nutzer
2002
2003
Lkw-Nutzer
2004
Abb. 49: Verletzungsrisiko der Beteiligtengruppen. 49
Der Risikoindex im vorstehenden Diagramm zeigt die besondere Gefährdung von
Fußgängern und Kraftradfahrern. Ihr Risiko, bei einem Unfall getötet oder schwer
verletzt zu werden, ist etwa drei Mal so hoch wie das von Pkw-Benutzern. Insassen
von Lkw und Bussen fahren relativ sicher – auf Kosten ihrer potentiellen Unfallgegner. Ihr Risiko beträgt nur ein Viertel von dem eines Fußgängers.
Die ohnehin hohe Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer, also von
Fußgängern, Radfahrern und Kraftradfahrern ist im Jahr 2004 sogar noch angestiegen, während die der Insassen von Pkw und Lkw zurückging.
49
Methodik: die Kurven zeigen den Quotienten
“Anteil dieser Gruppe an allen Getöteten und Schwerverletzten“ geteilt durch
“Anteil dieser Gruppe an allen Unfällen“, ausgedrückt in Prozent.
Ein Wert von über 100 zeigt ein überdurchschnittliches Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet oder
schwer verletzt zu werden.
37
6 Unfallbeteiligte
Unfallbericht 2004
6.3 Verkehrsbeteiligung und Ortslage
A nteil der Verkehrsmittel am Unfallgeschehen außerorts
8%
7%
8%
16%
12%
5%
2%
1% 5%
1%
3%
A nteil der Verkehrsmittel am Unfallgeschehen innerorts
Fußgänger
Radfahrer
Pkw
Krafträder
Lkw + Busse
1%
20%
1%
12%
6%
9%
25%
5% 4%
Fußgänger
Radfahrer
Pkw
Krafträder
Lkw + Busse
17%
5%
35%
25%
79%
79%
69%
43%
Unfallbeteiligte
Verletzte
Getötete
68%
29%
Innerer Ring: Unfallbeteiligte • Mittlerer Ring: Verletzte • Äußerer Ring: Getötete
Abb. 50/Abb. 51: Die Anteile der Verkehrsarten am Unfallgeschehen außerorts und innerorts. Die
größeren Anteile der Fußgänger und Radfahrer auf dem äußeren Ring (Getötete) zeigt, dass diese
schwächeren Verkehrsteilnehmer bei besonders schweren Unfällen überrepräsentiert sind, d.h. dass
sie besonders stark gefährdet sind.
Die Unfallrisiken der einzelnen Verkehrsmittel unterscheiden sich deutlich hinsichtlich
der Ortslage. Außerorts verunglücken die allermeisten Unfallbeteiligten mit dem Pkw,
auch der Anteil von Lkw und Bussen ist höher als innerorts. Auffällig und Besorgnis
erregend ist das hohe Risiko für Fußgänger außerorts: ihr Anteil an den außerorts
Getöteten übersteigt ihren Verkehrsanteil außerorts um ein Vielfaches: jeder achte
außerorts verunglückte Fußgänger stirbt!
InnerortsBeteiligte Verletzte Getötete
Anteil
Fußgänger
91%
90%
61%
Radfahrer
90%
90%
80%
Pkw
59%
44%
11%
Krafträder
67%
68%
29%
Lkw/Busse
43%
22%
6%
Insgesamt
63%
59%
24%
Innerhalb geschlossener Ortschaften findet der größte
Teil des Verkehrs statt, ebenso die meisten Verkehrsunfälle. 2004 erlebten 63% aller unfallbeteiligten Personen
ihr Unglück innerorts.
Die besonders schweren Unfälle geschehen jedoch
tendenziell eher außerorts. Selbst unter den Fußgängern
starben 39% aller Unfalltoten außerorts. Bei Kraftwagenbenutzern geschah die überwiegende Mehrheit, bei
Kraftradfahrern drei Viertel aller Todesfälle außerhalb
von Ortschaften.
Innerorts ist der Anteil der Fußgänger und Radfahrer an den Verunglückten entsprechend ihres größeren Verkehrsanteils höher. Allerdings steigt auch hier ihr Anteil mit
der Unfallschwere: Fußgänger stellen hier 4% aller Unfallbeteiligten, aber 25% aller
Getöteten.
38
Unfallbericht 2004
6 Unfallbeteiligte
Unfallschwere: Anteil Getöteter und schwerer
50
Personenschäden an allen Unfallbeteiligten 2004
Unfallbeteiligte (100%),
absolute Zahlen
Getötete und
Schwerverletzte
Getötete
innerorts außerorts innerorts außerorts innerorts außerorts
Fußgänger
755
94
2,3 %
11,7 % 29,7 %
48,9 %
Radfahrer
3.017
325
0,7 %
1,5 % 18,9 %
34,5 %
Krafträder
1.063
517
1,3 %
6,6 % 28,2 %
44,3 %
Pkw
12.105
8.273
0,1 %
1,7 %
4,4 %
18,1 %
Lkw, Busse
974
1.267
0,1 %
1,3 %
1,8 %
10,3 %
Der Anteil der Getöteten an allen Unfallbeteiligten ist ein Indikator für die
durchschnittliche Unfallschwere. Hierbei zeigen sich in der nebenstehenden
Tabelle je nach Verkehrsart und Ortslage große Unterschiede.
Die gefährdetsten Verkehrsteilnehmer sind die Fußgänger, gefolgt von den
Kraftradfahrern, dies besonders außerorts.
6.4 Alter und Geschlecht der Unfallbeteiligten
400
12
Getötete nach Altersjahrgängen
Männer
Frauen
10
Verletzte nach Altersjahrgängen
350
Männer
Frauen
300
8
250
200
6
150
4
100
2
50
0
0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
Abb. 52: Getötete nach Altersjahrgängen und
Geschlecht, 2004
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
Abb. 53: Verletzte nach Altersjahrgängen und
Geschlecht, 2004
Die unfallauffälligste Altersgruppe in der Unfallforschung ist die der 18- bis 24Jährigen. Allein aus diesen sieben Geburtsjahrgängen wurden 2004 68 Personen
getötet, das waren 24% aller Getöteten. Diese Altersgruppe stellte auch 22,4% aller
Verletzten. Die Altersverteilung der Getöteten und Verletzten ist in den beiden
Grafiken wiedergegeben. Männer stellten 2004 49,6% der Gesamtbevölkerung,
55,2% aller Unfallverletzten und 77% aller Verkehrstoten.
6.4.1 Altersstruktur in Brandenburg
Zur weiteren Untersuchung der Anteile der Altersgruppen am Unfallgeschehen ist
erforderlich, sie zur Altersstruktur der Brandenburger Bevölkerung in Bezug zu
setzen.
Wie die anderen ostdeutschen Bundesländer leidet Brandenburg seit dem Ende der
DDR unter einem drastischen Geburtenrückgang. Darüber hinaus ist aufgrund der
hohen Arbeitslosigkeit eine Abwanderung junger Erwachsener zu beobachten.
Diese beiden Effekte führen zu einer Überalterung der Bevölkerung. Zum Jahresbeginn 2004 betrug das Durchschnittsalter der Brandenburger Männer 41, das der
50
„Schwere Personenschäden“: zusammenfassend für Getötete und Schwerverletzte.
39
6 Unfallbeteiligte
Unfallbericht 2004
Frauen 44 Jahre51. Es gab zu diesem Zeitpunkt mehr 83-jährige Frauen als zehnjährige Mädchen52.
Im Hinblick auf das Unfallgeschehen können aus diesen Tatsachen bestimmte
Schlüsse gezogen werden. So ist etwa der hohe Anteil junger Erwachsener am
Unfallgeschehen noch kritischer zu werten, wenn man weiß, dass diese Jahrgänge
wesentlich schwächer vertreten sind als etwa die Generation der um 40-Jährigen,
obwohl diese weit weniger Verletzte und Getötete stellt. Auch eine Diskussion von
Kinderunfällen muss berücksichtigen, dass es in Brandenburg sehr wenige Kinder
gibt: die Jahrgänge der Enddreißiger sind drei Mal so stark wie die ihrer potentiellen
Kinder. Unfallzahlen von Kinder sind dementsprechend höher zu gewichten.
6.4.2 Risikogruppe „junge männliche Erwachsene“
35
Verunglückte in Promille eines Altersjahrgangs
Männer
Frauen
30
0,60
Getötete in Promille eines A ltersjahrgangs
Männer
Frauen
Gesamt
0,50
25
0,40
20
0,30
15
0,20
10
0,10
5
0,00
0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
Abb. 54: Verunglückte in Promille eines Altersjahr- Abb. 55: Getötete in Promille eines Altersjahrgangs, nach Geschlecht, 2004.
gangs, nach Geschlecht, 2004.
2004 erlebten 3,4% der 18-jährigen und 3,5% der 19-jährigen Männer und etwa 2%
der gleichaltrigen Frauen einen Verkehrsunfall als Beteiligter oder Mitfahrer. 1,8%
aller 18-jährigen Jungen wurden bei Unfällen verletzt.
Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, liegt bei jungen Männern bis
zu fünf Mal höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. Jeweils ein halbes Promille der
männlichen Geburtsjahrgänge 1979, 1982, 1984 und 1985 (18 bis 24 Jahre alt)
wurden 2004 bei Verkehrsunfällen getötet.
Die bei schweren Unfällen stark
überrepräsentierte Gruppe der Jahr- Alter VerunglückVerletzte
53
gang
te
18- bis 24-Jährigen muss also
M
F
M
F
nach Geschlecht differenziert
1985 18
686
360
358
252
betrachtet werden. In allen 1984 19
676
337
302
203
Altersjahrgängen über 16 Jahre 1983 20
614
304
261
200
liegen die Unfallzahlen der 1982 21
572
238
231
151
1981
22
521
244
222
148
Männer weit über denen der
1980
23
495
185
196
95
Frauen.
Was
bei
älteren
414
190
152
110
Jahrgängen
noch
durch 1979 24
Mobilitätsbenachteiligung von Abb. 56: Unfallbeteiligung junger Erwachsener
51
52
53
LDS Brandenburg, Statistisches Jahrbuch 2004, Kap. 2.9
7.919 zu 7.357 (Quelle: LDS).
Alle Unfallbeteiligte und Mitfahrer unabhängig von der Unfallfolge.
40
Getötete
M
10
11
6
10
6
6
8
F
1
1
3
1
0
2
3
Unfallbericht 2004
6 Unfallbeteiligte
Frauen erklärt werden kann (Frauen älterer Jahrgänge haben seltener eine Fahrerlaubnis und verfügen seltener über Zugang zu einem Kraftfahrzeug als gleich alte
Männer), muss bei den etwa gleich mobilen jungen Erwachsenen geschlechtsspezifische Gründe haben.
So gab es in dieser Altersgruppe 2004 11 weibliche, aber 57 männliche Getötete54.
Junge männliche Erwachsene stellen fünf Prozent der Bevölkerung, aber 21% der
Unfalltoten.
6.4.3 Kinderunfälle
2004 wurden in Brandenburg, wie im Vorjahr, drei Kinder im Straßenverkehr getötet,
885 (2003: 1.032) wurden verletzt. Zwei Kinder starben als Mitfahrer in Pkw, eines
beim Radfahren.
Kinderunfälle 2004
Beteiligung Get. SV
Fußgänger
0 53
Radfahrer
1 53
Pkw-Mitf.
2 73
Insgesamt
3 188
100
LV
106
298
252
697
Abb. 57: Kinderunfälle 2004
Get: getötet
SV: schwer verletzt
LV: leicht verletzt
Kinderunfälle nach Altersjahren
90
Verletzte
Pkw-Mitfahrer
Fußgänger
Radfahrer
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
Abb. 58: Kinderunfälle (Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Mitfahrer),
2004
Die Art der Verkehrsbeteiligung, bei der Kinder verunglücken, ist stark von ihrem
Alter abhängig. Während Kleinkinder meist als Mitfahrer im (elterlichen) Pkw verunglücken, steigt mit dem Alter und der eigenständigen Verkehrsaktivität der Kinder
auch ihr Anteil an den Verkehrsopferzahlen als Fußgänger und vor allem als Radfahrer. 2004 wurden 159 Kinder als Fußgänger und 351 als Radfahrer bei Unfällen
verletzt. 325 Kinder wurden als Pkw-Insassen verletzt.
54
Nicht differenziert nach „Selbstfahrern“ und „Mitfahrern“.
41
7 Unfälle im Tagesverlauf
Unfallbericht 2004
7 Unfälle im Tagesverlauf
10
Ø WT 1997-2004
Ø WE 1997-2004
Ø Wochentag 2004
Ø Wochenendtag 2004
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Unfälle im Tagesverlauf
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
Abb. 59: Unfälle im Tagesverlauf. Durchschnittswerte pro Stunde.55
Die Verteilung der Verkehrsunfälle über die 24 Stunden des Tages folgt im Grunde
der Verteilung des Verkehrsaufkommens allgemein. Während die Unfallzahlen in den
Nachtstunden sehr gering ausfallen, sind an Wochentagen56 der morgendliche und
abendliche Berufsverkehr deutlich zu erkennen. An Wochenenden gibt es statt einer
Morgenspitze ein Ansteigen am Vormittag. In den Nächten auf Samstag und Sonntag
geschehen deutlich mehr Unfälle als in den Nächten vor Werktagen.
Abb. 59 zeigt, dass die Unfallzahlen 2004 in jeder Stunde unter dem achtjährigen
Mittelwert lagen, sowohl an Wochentagen als auch am Wochenende.
Bei genauerer Analyse sind jedoch deutliche Abweichungen vom allgemeinen
Verkehrsaufkommen zu beobachten. Wie bereits bei der Untersuchung der geographischen Verteilung der Verkehrsunfälle sowie der Analyse von Straßenklassen und
Ortslagen gilt auch hier: je geringer die Verkehrsdichte, desto schwerer die Unfälle.
55
„WT“: Wochentag. „WE“: Wochenendtag. Die Y-Achse zeigt die Anzahl der Unfälle (Unfallkategorien
1 bis 4 und 6) pro Stunde im Jahresdurchschnitt 2004 bzw. im 8-Jahres-Durchschnitt 1997 bis 2004.
56
Hier: Montag bis Freitag.
42
Unfallbericht 2004
1,2
7 Unfälle im Tagesverlauf
Ø WT 1997-2004
Ø WE 1997-2004
Ø Wochentag 2004
Ø Wochenendtag 2004
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
Getötete und Schwerverletzte im Tagesverlauf
0,0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
Abb. 60: Getötete und Schwerverletzte im Tagesverlauf. Durchschnittswerte pro Stunde.57
2004 kamen beispielsweise 12 Personen in der Stunde zwischen 0 und 1 Uhr zu
Tode, mehr als in einigen Tagesstunden (zwischen 8 und 9 Uhr etwa waren es
sechs), trotz des erheblich größeren Verkehrsaufkommens tagsüber.
Betrachtet man den Tagesgang „schwerer Personenschäden“, flachen die typischen
Verkehrsspitzen ab. Trotz des um ein Vielfaches höheren Verkehrsaufkommens in
den Nachmittagsstunden sind die Zahlen für Getötete und Schwerverletzte nur
doppelt so hoch wie in den Nachtstunden.
Am Unfallgeschehen insgesamt sind die sieben Tage der Woche fast genau entsprechend ihrer Häufigkeit vertreten (jeweils rund 14%), die Freitage lagen darüber
(17%), die Sonntage dagegen darunter (11%). 2004 starben 9% aller Unfallopfer an
Montagen und 12% an Donnerstagen, aber 18% an Samstagen und 17% an Sonntagen.
57
Die Y-Achse zeigt die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten pro Stunde an einem durchschnittlichen Tag des Jahres 2004 bzw. der Jahre 1997-2004.
43
8 Unfallart und Unfallursachen
Unfallbericht 2004
8 Unfallart und Unfallursachen
8.1 Unfallursachen
Die Ursachen für Verkehrsunfälle58 bleiben über die Jahre hinweg weitgehend
dieselben. Je nach Ortslage gibt es spezifische, besonders häufig auftretende
Ursachen.
Die häufigste Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit. 26% aller Unfälle
sind darauf zurückzuführen. Bei den Unfälle außerorts liegt der Anteil sogar bei 40%,
sowohl bei den Unfällen insgesamt wie auch bei den Unfällen mit Getöteten oder
Schwerverletzten. 113 der 278 Getöteten59 (41%) starben aufgrund zu hoher
Geschwindigkeit des Unfallverursachers!
1% 4%
1%
Unfallursache innerorts
2% 1%
14%
1%
18%
9%
ohne Angabe
Alkohol
körperliche/geistige Mängel
andere Fehler Fahrzeugführer
Geschwindigkeit
Überholen
Vorfahrt
Abbiegen
Halten, Parken
technische Mängel
Fehler gegen Fußgänger
Verhalten Fußgänger
18%
23%
8%
Abb. 61: Unfallursachen innerorts 2004.
Innerhalb von Ortschaften war die Missachtung Vorfahrt regelnder Verkehrszeichen
die häufigste Unfallursache. Für 23% der Unfälle und 20% aller Getöteten und
Schwerverletzten innerorts waren Verletzungen der Vorfahrtregeln die Ursache.
Außerorts lag der Anteil naturgemäß (aufgrund der wesentlich geringeren Zahl von
Kreuzungen und Einmündungen) niedriger, aber immerhin noch bei 10% der Unfälle
und schweren Personenschäden.
58
Untersucht wird hier die beim „Ersten Unfallbeteiligten“ (dem mutmaßlichen Verursacher)
erstgenannte Unfallursache. Bei vielen Unfällen gibt mehr als eine Ursache (z.B. Alkohol und
überhöhte Geschwindigkeit).
59
Es gab im Berichtsjahr 280 Getötete in Brandenburg, die der Berechnung zugrunde liegende
Datenbank enthält jedoch für den Monat Dezember nur die vorläufigen Zahlen, die von den endgültigen geringfügig abweichen.
44
Unfallbericht 2004
8 Unfallart und Unfallursachen
5%
1% 1%
Unfallursache außerorts
4%
10%
10%
3%
9%
16%
ohne Angabe
Alkohol
körperliche/geistige Mängel
andere Fehler Fahrzeugführer
Geschwindigkeit
Überholen
Vorfahrt
Abbiegen
Halten, Parken
technische Mängel
Fehler gegen Fußgänger
Verhalten Fußgänger
41%
Abb. 62: Unfallursachen außerorts 2004.
Eng verwandt mit Vorfahrtfehlern sind Unfälle infolge fehlerhaften Abbiegens, auch
sie sind innerorts stärker vertreten als außerorts. 19% aller innerörtlichen Unfälle
geschahen durch Fehler beim Abbiegen. Außerorts waren dies 5%.
16% aller Unfälle außerorts geschahen durch falsches Überholen, außerorts hatte
dies 18% aller Verletzten und 21% (43 Personen) aller Todesfälle zur Folge. Innerorts spielen Überholunfälle eine geringere Rolle (8%).
Eine detaillierte Tabelle der Unfallursachen und ihrer Anteile am Unfallgeschehen
nach Ortslage finden Sie im Anhang (Kap. 10.3) auf Seite 59.
45
8 Unfallart und Unfallursachen
Unfallbericht 2004
8.2 Unfallart
Abkommen nach links
414
Abkommen nach rechts
603
mit Fahrbahnhindernis
53
mit Fußgänger
648
Einbiegen/Kreuzen
3.474
mit entgegenkommendem Fz.
714
mit parallel fahrendem Fz.
286
mit voranfahrendem Fz.
815
937
mit stehendem Fz.
Unfallart innerorts
804
k. A./sonstige
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
Abb. 63: Unfallarten innerorts 2004.
Ähnlich wie die Unfallursachen unterscheiden sich auch die Unfallarten stark nach
Ortslage. Während innerorts Unfälle vor allem an Kreuzungen und Einmündungen
geschehen, ist außerorts das Abkommen von der Fahrbahn die häufigste Unfallart.
Unfälle mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen stellen innerorts 40% der
Verkehrsunfälle, es ist hier die bei Weitem häufigste Unfallart. Bei solchen Unfällen
kamen 2004 innerorts 11 Menschen zu Tode, 2.969 wurden verletzt. Außerorts ist
der Anteil dieser Unfallart geringer, was sehr einfach mit dem selteneren Vorkommen
von Querstraßen erklärt werden kann. Der Anteil lag 2004 außerorts bei 14%.
Fast die Hälfte aller Außerortsunfälle (45%) geschehen durch Abkommen von der
Fahrbahn, wobei das Abkommen nach rechts häufiger (26%) geschieht als das
nach links (19%): beim Abkommen nach links wird vor dem Abkommen von der
Fahrbahn zunächst noch die Gegenfahrbahn gekreuzt, was dem Fahrer noch einige
Sekundenbruchteile Reaktionszeit gibt. Auch innerorts ist das Abkommen nach rechts
(7%) häufiger als das nach links (5%), insgesamt sind Abkommenunfälle aufgrund
der niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten innerorts jedoch weit seltener als außerhalb
von Städten und Dörfern.
Wie erwähnt, können Unfälle durch Abkommen nach links aufgrund des größeren
Abstands zum Straßenrand häufig noch verhindert werden, hinzu kommt hierbei
jedoch die Gefahr einer Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.
Diese Unfälle sind aufgrund der Addition der gefahrenen Geschwindigkeiten beider
Fahrzeuge oft besonders folgenschwer. 44 Menschen starben 2004 in Brandenburg
durch solche Frontalzusammenstöße. Der Anteil am Unfallgeschehen liegt inner- und
46
Unfallbericht 2004
8 Unfallart und Unfallursachen
außerorts etwa gleich hoch, bei rund 9%. Unfälle mit entgegenkommenden Fahrzeugen sind die Unfallart mit dem zweithöchsten Risikoindex, nur bei Unfällen mit
Fußgängern liegt die Wahrscheinlichkeit schwerer Personenschäden noch höher.
Abkommen nach links
1.019
Abkommen nach rechts
1.388
mit Fahrbahnhindernis
149
mit Fußgänger
72
Einbiegen/Kreuzen
739
486
mit entgegenkommendem Fz.
348
mit parallel fahrendem Fz.
680
mit voranfahrendem Fz.
mit stehendem Fz.
164
k. A./sonstige
Unfallart außerorts
270
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
Abb. 64: Unfallarten außerorts 2004.
Unfälle mit voranfahrenden oder stehenden Fahrzeugen sind vor allem innerorts eine häufige Unfallursache (20%), außerorts sind es 16%. Vor allem innerorts
verlaufen solche Unfälle im Durchschnitt glimpflicher als andere Unfallarten, ihr Anteil
an den Getöteten und Schwerverletzten ist nur halb so hoch (10%) wie ihr Anteil an
allen Unfällen. Hierzu gehören beispielsweise Unfälle an Kreuzungen, bei denen das
hintere Fahrzeug nicht rechtzeitig zum Stehen kommt und auf das vor ihm angehaltene Fahrzeug auffährt; die Geschwindigkeit des Unfallverursachers ist hierbei
meistens aber bereits weit geringer als bei Unfällen anderer Art.
Unfälle mit parallel fahrenden Fahrzeugen (z.B. beim Überholen) gehören zu den
weniger auffälligen Unfallarten. Außerorts gehörten 7%, innerorts 3% der Unfälle zu
dieser Gruppe. Acht Menschen starben 2004 aufgrund solcher Unfälle.
Die gefährlichsten Unfälle sind Unfälle zwischen Fahrzeugen und Fußgängern.
Ihr Anteil an den Getöteten und Schwerverletzten ist um zwei Drittel höher als ihr
Anteil an allen Unfällen, das Risiko schwerer Personenschäden ist hier also mit
Abstand am höchsten. Innerorts sind sieben Prozent aller Unfälle, aber 23% aller
Getöteten dieser Unfallart zuzurechnen, außerorts starben bei nur 72 Unfällen dieser
Art elf Menschen.
Weitere Angaben zur Unfallart finden Sie im Anhang im Kapitel 10.4 auf Seite 60.
47
8 Unfallart und Unfallursachen
Unfallbericht 2004
8.3 Baumunfälle
Das charakteristische Bild der märkischen Landschaft prägen nicht zuletzt die
typischen, oft bereits Jahrhunderte alten Alleen des Landes. Da die typischen,
baumbestandenen Landstraßen in Brandenburg eher die Regel als die Ausnahme
sind und sie sogar nach außen touristisch vermarktet werden, sollte man von einer
verantwortungsvollen, routinierten und an die besonderen Begebenheiten angepassten Fahrweise einheimischer Autofahrer ausgehen können.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Trotz der sehr offensichtlichen Tatsache, dass ein
Abkommen von der Fahrbahn in einer Allee mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu
einem tödlichen Unfall führt, wird weiterhin in Alleen zu schnell gefahren und das
Risiko eines schweren Unfalls in Kauf genommen.
71
70
66
62
61
60
50
47
50
59
53
55
54
52
49
43
40
38
38
37
30
20
10
0
Tote und Schwerverletzte pro 100 Baumunfälle
StKr
BAR
LDS
EE
HVL
MOL
OHV
OSL
LOS
OPR
PM
PR
SPN
TF
UM
Brb
Abb. 65: Tote und Schwerverletzte pro 100 Baumunfälle, nach Landkreisen.60
Wie aus dem Diagramm hervorgeht, gab es in Brandenburg 2004 durchschnittlich bei
jedem zweiten Baumunfall einen Getöteten oder Schwerverletzten. In manchen
Landkreisen, etwa Märkisch Oderland oder Ostprignitz-Ruppin, liegt dieser Wert
sogar noch deutlich darüber.
Obwohl Baumunfälle nur 11% aller Unfälle ausmachen, starben 2004 42% aller im
Brandenburger Straßenverkehr Getöteten bei Baumunfällen. Dieser Wert geht
jedoch, auf sehr hohem Niveau, seit Jahren zurück, 1997 lag er noch bei 51%. 21%
aller scheren Verletzungen resultierten 2004 aus Baumunfällen.
60
StKr: die vier kreisfreien Städte, akkumuliert. Brb: Land Brandenburg insgesamt.
48
Unfallbericht 2004
51%
8 Unfallart und Unfallursachen
50%
49%
50%
49%
49%
43%
42%
42%
40%
30%
30%
28%
20%16%
27%
15%
25%
14%
13%
25%
14%
24%
23%
13%
21%
12%
11%
2003
2004
10%
Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen
0%
1997
Getötete
Schwerverletzte
1998
1999
2000
Unfälle
2001
2002
Abb. 66: Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle, Schwerverletzte und Getötete).
Während noch 1997 311 Personen bei 3.415 Baumunfällen starben, waren es im Jahr
2004 118 Personen bei 1.576 Baumunfällen. 2003 gab es noch 137 Tote nach
Kollisionen mit Bäumen. 700 (2003: 874) Personen wurden schwer und 865 (969)
leicht verletzt.
80%
75%
Anteil der Baumunfälle an den tödlichen Unfällen
70%
60%
60%
56%
50%
50%
44%
43%
58%
47%
46%
42%
38%
40%
31% 31%
30%
30%
21%
21%
20%
10%
Verwaltungseinheit (in Klammern die absolute Zahl aller Getöteten)
0%
StKr
(19)
BAR
(10)
LDS EE (4) HVL
(30)
(16)
MOL OHV OSL
(30) (16) (16)
LOS
(21)
OPR PM
(18) (28)
PR
(15)
SPN
(19)
TF
(17)
UM Brb
(19) (278)
Abb. 67: Anteil der Baumunfälle an den tödlichen Unfällen, nach Landkreis.
Lesebeispiel: Im LK Barnim starben 30% der 10 Getöteten, also 3 Personen, bei Baumunfällen.
49
9 Ausblick
Unfallbericht 2004
9 Ausblick
Eine Aussage über die Entwicklung des Unfallgeschehens in den kommenden Jahren
zu treffen, ist naturgemäß schwierig. Einzelne Einflussfaktoren, die für die Entwicklung der Unfallzahlen von Bedeutung sind, sollen jedoch in der Folge kurz skizziert
werden.
9.1 Allgemeine Entwicklung der Unfallzahlen
Wie bereits am Anfang der vorliegenden Untersuchung (vgl. etwa Seite 7) dargestellt, entwickeln sich die Brandenburger Unfallzahlen seit vielen Jahren positiv. Das
Land liegt damit einerseits in einem bundes- und europaweiten Trend, entwickelt sich
aber insgesamt noch besser als der gesamtdeutsche Durchschnitt.
200
180
160
140
Getötete, Indexwert (1990 = 100)
Brandenburg
Stadtstaaten
Flächenstaaten, überw. Ballungsraum
Flächenstaaten, überw. ländlich
Bundesrepublik (bis 1990 zzgl. DDR)
120
100
80
60
40
20
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Abb. 68: Unfalltote, indiziert. 61
Wie die Grafik zeigt, entwickeln sich die Brandenburger Getötetenzahlen seit 1998
besser als der Durchschnitt der Flächenländer. Dasselbe gilt übrigens auch für die
Betrachtung hinsichtlich des ostdeutschen Durchschnitts, dessen Zahlen ebenfalls
langsamer zurückgehen als die Brandenburgs (vgl. Abb. 11, Seite 13).
Gründe hierfür sind Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Brandenburg, wie z.B. der Bau von Ortsumgehungen und der Umbau der Ortsdurchfahrten sowie der Umbau besonders unfallträchtiger Strecken, aber auch ordnungsrechtliche, wie etwa Geschwindigkeitsbeschränkungen in Alleen oder auf Autobahnen bzw.
wissenschaftlich-analytische Maßnahmen wie z.B. das BASta-System.
61
Zur Definition der Länderkategorien siehe Seite 12 (Fußnote 11).
50
Unfallbericht 2004
9 Ausblick
9.2 Einflussbereich Abwanderung und Suburbanisierung
Die ostdeutschen Bundesländer erleben seit der Vereinigung eine starke Abwanderung großer Bevölkerungsteile. Wichtigster Grund hierfür ist die schwierige Lage auf
dem Arbeitsmarkt, die zur Emigration in westliche Bundesländer oder ins Ausland
zwingt.
Die ostdeutschen Städte leiden darüber hinaus unter einem zweiten Effekt, der
sogenannten nachholenden Suburbanisierung. Ähnlich wie in den westdeutschen
Städten während der 60er und 70er Jahre verlässt hier vor allem die bürgerliche
Mittelschicht die Städte zugunsten neu errichteter Eigenheime in Randgemeinden.
Besonders hart getroffene ostdeutsche Städte mussten durch die Addition beider
Effekte seit 1990 Einwohnerverluste von bis zu 30% hinnehmen.
115
Einwohnerzahlen der Bundesländer, indiziert (1990 = 100)
Westdeutsche Länder
110
105
Brandenburg, Berlin,
Bremen, Saarland
100
95
90
85
1990
Baden-Württemberg
Berlin
Bremen
Hessen
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Schleswig-Holstein
1992
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Nordrhein-Westfalen
Saarland
Sachsen-Anhalt
Thüringen
1994
1996
Ostdeutsche Länder
1998
2000
2002
2004
Abb. 69: Bevölkerungsentwicklung der Bundesländer seit 1990.
Im Land Brandenburg als Ganzem wirken die beiden genannten Effekte jedoch
gegenläufig, denn Brandenburg profitiert in starkem Maße von der Suburbanisierung
Berlins. Das brandenburgische Umland der größten deutschen Stadt ist die stärkste
Wachstumsregion Ostdeutschlands und gleicht die Bevölkerungsverluste der peripheren Landesteile weitgehend aus. Als einziges ostdeutsches Bundesland musste
Brandenburg deshalb seit 1990 keinen wesentlichen Rückgang der Gesamteinwohnerzahl hinnehmen und liegt, ebenso wie Berlin und die westdeutschen „Krisenländer“ Bremen und Saarland, im stagnierenden Mittelfeld zwischen den wachsenden
Westländern und den schrumpfenden Oststaaten.62
62
Das Bundesland mit der besten Entwicklung ist Baden-Württemberg (+ 11,2%), das schlechteste ist
Sachsen-Anhalt, das seit 1990 fast 15% seiner Bevölkerung verlor.
51
9 Ausblick
Unfallbericht 2004
3%
2%
1%
-2%
-3%
-4%
-5%
-6%
-7%
1942
1947
1952
1957
1962
1967
1972
1977
1982
1987
1992
1997
2002
[Proz. Veränderung ggü.Vorjahr]
-1%
1937
[Jahrgang]
0%
Männer
Frauen
Bevölkerungsentwicklung nach Geburtsjahrgang
31.12.2002 gegenüber 31.12.2003
Abb. 70: Zahlenmäßige Entwicklung der Geburtsjahrgänge innerhalb eines Jahres.
Wie aus der letzten Grafik hervorgeht, sind von Zu- und Abwanderung verschiedene
Altersgruppen betroffen. Die wachsenden Altersjahrgänge im Land Brandenburg sind
die 30- bis 45-Jährigen sowie deren Kinder. Hierbei dürfte es sich vor allem um
Zuzüge junger Berliner Familien ins brandenburgische Umland handeln.
Die Abwanderung betrifft dagegen vor allem die 20- bis 35-Jährigen, die auf der
Suche nach einem Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplatz aus peripheren Regionen
Brandenburgs in andere Länder ziehen. Dies gilt besonders stark für junge Frauen:
Im Jahr 2003 verließen 7% der 20-jährigen Frauen das Land!
Der Exodus der jungen Erwachsenen, also der dynamischsten und mobilsten Bevölkerungsgruppe lässt schwere Folgen für die Zukunftsfähigkeit des Landes erwarten.
Hinsichtlich der Unfallentwicklung lässt der Wegzug dieser besonders häufig in
schwere Unfälle verwickelten Altersgruppe weiter sinkende Unfallzahlen erwarten.
52
Unfallbericht 2004
9 Ausblick
9.3 Einflussbereich natürliche Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung der ostdeutschen
Länder schrumpft nicht nur durch
Abwanderung, sondern auch durch
den Einbruch der Geburtenzahlen seit
der deutschen Wiedervereinigung. Die
Zahl der Neugeborenen ging von
1990 bis 1992 auf ein Drittel zurück.
Dieser Rückgang konnte durch den
erwähnten Zuzug junger Familien ins
Berliner Umland nicht ausgeglichen
werden, zumal dieser ohnehin nur
einen kleinen Teil des Landes betrifft.
Zusammen mit dem anhaltenden
Wegzug junger Erwachsener folgt
daraus eine Überalterung der Bevölkerung, die auch auf die Entwicklung
der Unfallzahlen Einfluss haben wird:
alte Menschen sind im Durchschnitt
weniger mobil als Junge und seltener
in Unfälle verwickelt.
Abb. 71: Bevölkerungsstruktur Brandenburgs.63
Der „Geburtenknick-Jahrgang“ 1991 hat noch nicht das kritische Führerscheinalter
von 18 Jahren erreicht. Wenn dies ab 2009 der Fall sein wird, kann man davon
ausgehen, dass das schlichte Fehlen von besonders unfallgefährdeten 18-Jährigen zu
einem deutlichen Rückgang der Unfallzahlen dieser Altersgruppe führt.
Als Teil der natürlichen Bevölkerungsentwicklung kann auch das Phänomen der
ständig zunehmenden Verkehrserfahrung, des Alltags-Wissen Verkehr, angesehen
werden. Der Anteil von Personen, die eine lange Verkehrserfahrung haben, steigt,
während der Anteil von Personen, die als motorisierte Verkehrsteilnehmer Neueinsteiger sind, stagniert (geburtenschwache Jahrgänge, Wegzüge) und prozentual
abnimmt.
9.4 Einflussbereich wirtschaftliche und sonstige Tendenzen
Abgesehen von der allgemeinen Verbesserung der Verkehrssicherheit und den
Veränderungen der Altersstruktur kann im Hinblick auf die Verkehrs- und Unfallentwicklung von einigen weiteren Konstanten ausgegangen werden.
So wird die allgemeine Maßstabsvergrößerung räumlicher Bezüge, die sich in Brandenburg etwa durch die Schaffung sehr großer administrativer Einheiten (Großgemeinden, Regionalkreise) oder die Schließung von Schulstandorten, aber auch die
wachsenden wirtschaftsgeographischen Verflechtungen ausdrückt, weiterhin zu
63
Linke Seite (blau): Männer, rechte Seite (rot): Frauen. Die gestrichelten Linien verdeutlichen die
asymmetrische Geschlechterverteilung der jeweiligen Altersjahre.
53
9 Ausblick
Unfallbericht 2004
längeren Wegen und dadurch zwangsweise wachsender Mobilität führen. Auch durch
die katastrophale Arbeitsmarktlage vieler Brandenburger Regionen, der seit 2004
auch die Strukturpolitik des Landes folgt (Konzentration auf sogenannte „Wachstumskerne“), wird die Anzahl der Fernpendler und die Länge ihrer Arbeitswege
zwangsläufig steigen, damit auch die Verkehrsmengen und mit ihnen tendenziell
auch die Unfallzahlen.
Dämpfend könnte die geringere Zahl erwerbstätiger Menschen im Land wirken, da
angesichts der Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsdaten die Bevölkerungsanteile der
Erwerbslosen und der Rentner weiter wachsen dürften.
Als Veränderungspotenzial hin zu weniger Unfallbelastungen bzw. weniger schweren
Folgen von Unfällen können allgemeine Verbesserungen der Fahrzeugsicherheit
angeführt werden, etwa die Erweiterung von Airbag-Komponenten, Distanzwarner
u.ä. Gegen eine schnelle Veränderung spricht allerdings der derzeit zu beobachtende
Trend, dass die Autokäufer Zurückhaltung bei Neuwagen üben und die älteren
Fahrzeuge länger fahren.
Als Einflussfaktoren auf die künftige Entwicklung der Unfallzahlen im Land Brandenburg können angenommen werden:
Steigernd …
§ Maßstabsvergrößerung: Längere Wege zur Arbeit, Schule, Behörde, Freizeit und
somit auch eine wachsende Zahl von Fernpendlern im Land Brandenburg
§ Suburbanisierung: Aufgabe kompakter Stadtstrukturen und „kurzer Wege“ vor
allem in der Wachstumsregion Berliner Umland
§ Allgemein anhaltender Trend zur Automobilbenutzung
§ Verschlechterung der Angebotssituation im öffentlichen Verkehr vor allem in
peripheren Landkreisen
§ Mehr Radverkehr aufgrund persönlicher Sparmaßnahmen
§ Sind Ausweichstrecken wegen Mautpflicht für Lkw tendenziell unfallsteigernd?
Dämpfend …
§ Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, weniger Arbeitswege
§ Stark verminderte Bautätigkeit, weniger Arbeitswege, weniger Transport
§ Wachsender Anteil von Rentnern, mehr Fußverkehr
§ In den meisten Regionen sinkende Bevölkerungszahlen
§ Wachsende Anzahl von Wochenend- oder Monatsberufspendlern
§ Wegzug der potentiell besonders gefährdeten jungen Erwachsenen
§ Geburtenknick-Jahrgänge erreichen Führerscheinalter (ab 2009)
§ Zunehmende Verkehrserfahrung bei der Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer
§ Technische Verbesserungen im Fahrzeugbau
§ Weitere Verbesserungen in der Rettungskette
§ Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen, Alleen und Ortsdurchfahrten
§ Einsatz von Analysesystemen, zielgerichtete Maßnahmen auf kritischen Strecken,
hier in Zukunft insbesondere innerorts
§ Weiterführung des Schutzplanken-Programms
54
Unfallbericht 2004
9 Ausblick
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Unfallzahl-dämpfenden Faktoren
deutlich schwerer wiegen als die steigernden. Für die kommenden Jahre kann
demnach ohne großes Risiko von einer weiter anhaltenden sinkenden Zahl von
schweren Verkehrsunfällen ausgegangen werden. Aufgrund der Rahmenbedingungen
Brandenburgs kann außerdem erwartet werden, dass der prognostizierte Rückgang
der Unfallzahlen weiterhin stärker als der Bundesdurchschnitt ausfallen wird.
9.5 Empfehlungen für Maßnahmen
Neben den generellen Faktoren kann eine aktive Verkehrssicherheitspolitik zu
weiteren Verbesserungen führen. Nach Angaben der EU-Kommission stehen etwa
30% bis 40% der Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Straßeninfrastruktur und
sind damit dem Handeln der Straßenbauverwaltung zugänglich. Aus den bisherigen
Erfahrungen werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
9.5.1 Untersuchung von erfolgreichen Maßnahmen
Es wird vorgeschlagen, die im Jahre 2003 durchgeführten Verkehrssicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Straßenneubau, Einrichtung von Geschwindigkeitsdämpfungen, Einrichtung von Lichtsignalanlagen, Anbringen von Schutzplanken und
anderes, zusammengetragen werden und hinsichtlich ihrer Wirkung analysiert
werden. Ein Untersuchungsjahr 2003 bietet bereits einen akzeptablen NachherUntersuchungszeitraum. Die Erkenntnisse können direkt in die Arbeit der Straßenbauverwaltung einfließen.
9.5.2 Außerorts: Mehr Geschwindigkeitsmanagement
Als erfolgreich für das Regulieren der Geschwindigkeiten außerorts sind der Tempo
100 Erlass und der Erlass zu den Alleen (Tempo 80 km/h). Aktuelle Beispiele sind die
Autobahn A24 (Reduzierung auf 130 km/h) und die Bundesstraße B158 zwischen
Tiefensee und Bad Freienwalde (automatische Geschwindigkeitskontrolle auf 17 km).
Es sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, die insbesondere die
Homogenisierung von Geschwindigkeiten zum Ziel haben sollten, um gefährliche
Überholvorgänge zu vermindern.
9.5.3 Außerorts: Schutzplankenprogramm fortsetzen
Es wird empfohlen, das Herausfinden von kritischen Bereichen mit Abkommenunfällen und das Sichern mit Schutzplanken fortzusetzen. Hinweise für die Richtigkeit der
Behauptung, dass Schutzplanken gefährlich für Radfahrer seien, gibt es im übrigen
weder im Land Brandenburg noch anderswo.
9.5.4 Außerorts und innerorts: Motorradfahrer einbeziehen
Die Werte für motorisierte Zweiräder entwickeln sich nicht günstig. Es wäre zu
überprüfen, ob es noch die spezifischen „Motorradstrecken“ sind, die auffällig sind
oder ob wir es mit Einzelvorgängen gleicher Thematik an verschiedenen Orten zu tun
haben.
9.5.5 Innerorts: Schwerpunktthema 2005 und 2006
Es wird vorgeschlagen, die Unfallsituation innerorts als Schwerpunktthema zu
definieren. Es wurde gezeigt, dass die Unfallbelastung innerorts nicht im gewünschten Masse gesunken ist und dass Fußgänger und Radfahrer hier in besonderem Maß
betroffen sind.
55
9 Ausblick
56
Unfallbericht 2004
Unfallbericht 2004
10 Anhang
10 Anhang
10.1 Unfallzahlen der Amtsbereiche (BSBÄ/Niederlassungen)
Kr
Kreis
1 Cottbus
1 Cottbus
1 Cottbus
1 Cottbus
2 Frankfurt(Oder)
2 Frankfurt(Oder)
2 Frankfurt(Oder)
2 Frankfurt(Oder)
3 Potsdam
3 Potsdam
3 Potsdam
3 Potsdam
4 Kyritz
4 Kyritz
4 Kyritz
4 Kyritz
5 Eberswalde
5 Eberswalde
5 Eberswalde
5 Eberswalde
6 Wünsdorf
6 Wünsdorf
6 Wünsdorf
6 Wünsdorf
Jahr
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
EW UmPS Tote
pro Mio SV
430.098 1.538 61 36%
142 519
422.125 1.313 32 -48%
76 427
0%
415.160 1.109 32
77 341
403.033
985 29 -9%
72 297
384.730 1.537 47 -15%
122 488
385.304 1.397 41 -13%
106 399
384.847 1.193 37 -10%
96 383
5%
384.791 1.120 39
101 323
358.161 1.369 44 -6%
123 419
362.570 1.161 39 -11%
108 325
365.702 1.156 27 -31%
74 323
354.663 1.023 25 -7%
70 313
208.631
765 25 -22%
120 265
205.893
747 33 32%
160 255
203.655
578 25 -24%
123 212
201.271
526 19 -24%
94 192
514.151 2.184 39 -7%
76 517
514.118 1.857 54 38%
105 415
513.496 1.743 49 -9%
95 445
514.417 1.637 32 -35%
62 369
318.729 1.522 36 -29%
113 406
319.982 1.253 35 -3%
109 336
320.631 1.158 38
9%
119 326
321.319 1.049 30 -21%
93 265
LV Schw.PS
pro Mio
8% 1.349
986
580
864
459 -21% 1.087
734
373 -19%
898
625
326 -13%
809
1.037
535 -18% 1.391
986
440 -18% 1.142
942
420 -5% 1.091
842
362 -14%
941
944
463 -10% 1.293
786
364 -21% 1.004
798
350 -4%
957
613
338 -3%
953
412
290 -5% 1.390
369
288 -1% 1.399
310
237 -18% 1.164
278
211 -11% 1.048
1.742
556 -15% 1.081
1.624
469 -16%
912
5%
1.412
494
962
1.241
401 -19%
780
949
442 -13% 1.387
905
371 -16% 1.159
734
364 -2% 1.135
768
295 -19%
918
Verl.
1.505
1.291
1.075
922
1.525
1.385
1.325
1.165
1.363
1.111
1.121
926
677
624
522
470
2.259
2.039
1.857
1.610
1.355
1.241
1.060
1.033
-3%
-14%
-17%
-14%
-19%
-9%
-4%
-12%
-7%
-18%
1%
-17%
-2%
-8%
-16%
-10%
-5%
-10%
-9%
-13%
-7%
-8%
-15%
-3%
Jahr
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
Nur Bundes- und Landesstraßen
(Zahlen zum Kapitel 4.4, Seite 19)
Abb. 72: Unfallzahlen der Straßenbauamtsbereiche
Diese Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohner- und Unfallopferzahlen in den Gebieten der sechs
Brandenburger Straßenbauämter (ohne das Autobahnamt). Diese beiden Größen müssen miteinander
in Bezug gesetzt werden, um Gebiete unterschiedlicher Einwohnerzahl vergleichen zu können.
EW: Einwohner
UmPS: Unfälle mit Personenschaden
Tote, Get: Getötete
pro Mio: pro Million Einwohner
SV: Schwerverletzte
LV: Leichtverletzte
57
10 Anhang
Unfallbericht 2004
10.2 Straßenklasse, Ortslage und Unfallschwere
(Zahlen und Diagramme zum Kapitel 5, Seiten 26 ff.)
60
Getötete pro 1000 Unfälle, nach Ortslage
53
50
46
45
44
40
39
42
39
40
30
außerorts
innerorts
20
10
10
1997
8
9
9
1998
1999
2000
7
2001
9
2002
7
8
2003
2004
Abb. 73: Unterschiedliche Unfallschwere nach Ortslage. Außerorts ist die Wahrscheinlichkeit, beim
einem Verkehrsunfall zu sterben, fünf Mal so hoch wie innerorts.
2.500
2.389
Getötete und Schwerverletzte 1997-2004
2.172
Autobahn
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
1.995
2.141
2.000
1.728
1.975
1.585
1.839
1.500
1.615
1.288
1.424
1.386
1.275
1.000
747
1.241
672
556
1.162
633
1.247
1.086
635
932
1.236
1.073
1.143
527
926
568
1997
383
1998
411
1999
879
448
500
384
1.038
320
284
282
306
2000
2001
2002
2003
237
2004
Abb. 74: Schwere Personenschäden (Getötete und Schwerverletzte) nach Straßenklasse (vgl. Kapitel
5.2.1, Seite 27).
58
Unfallbericht 2004
10 Anhang
10.3 Unfallursachen
(Zahlen zum Kapitel 8.1, Seiten 44 f.)
U
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Ursache
ohne Angabe
Alkohol
körperliche/geistige Mängel
andere Fehler Fahrzeugführer
Geschwindigkeit
Überholen
Vorfahrt
Abbiegen
Halten, Parken
technische Mängel
Fehler gegen Fußgänger
Verhalten Fußgänger
Summe
ohne Angabe
Alkohol
körperliche/geistige Mängel
andere Fehler Fahrzeugführer
Geschwindigkeit
Überholen
Vorfahrt
Abbiegen
Halten, Parken
technische Mängel
Fehler gegen Fußgänger
Verhalten Fußgänger
Summe
ohne Angabe
Alkohol
körperliche/geistige Mängel
andere Fehler Fahrzeugführer
Geschwindigkeit
Überholen
Vorfahrt
Abbiegen
Halten, Parken
technische Mängel
Fehler gegen Fußgänger
Verhalten Fußgänger
Summe
Ortslage
Unfälle
%
Verl
%
außerorts
235
4%
253
5%
außerorts
513
10%
308
6%
außerorts
140
3%
142
3%
außerorts
456
9%
507
10%
außerorts
2.140
40%
2.159
41%
außerorts
864
16%
959
18%
außerorts
538
10%
562
11%
außerorts
291
5%
284
5%
außerorts
10
0%
7
0%
außerorts
71
1%
51
1%
außerorts
39
1%
43
1%
außerorts
18
0%
19
0%
außerorts 5.315 100% 5.294 100%
innerorts
70
1%
68
1%
innerorts
1.252
14%
510
7%
innerorts
60
1%
55
1%
innerorts
769
9%
800
11%
innerorts
1.554
18%
1.558
21%
innerorts
711
8%
721
10%
innerorts
2.074
24%
1.682
22%
innerorts
1.655
19%
1.556
21%
innerorts
66
1%
65
1%
innerorts
54
1%
48
1%
innerorts
324
4%
343
5%
innerorts
159
2%
160
2%
innerorts
8.748 100% 7.566 100%
ao+io
305
2%
321
2%
ao+io
1.765
13%
818
6%
ao+io
200
1%
197
2%
ao+io
1.225
9%
1.307
10%
ao+io
3.694
26%
3.717
29%
ao+io
1.575
11%
1.680
13%
ao+io
2.612
19%
2.244
17%
ao+io
1.946
14%
1.840
14%
ao+io
76
1%
72
1%
ao+io
125
1%
99
1%
ao+io
363
3%
386
3%
ao+io
177
1%
179
1%
ao+io
14.063 100% 12.860 100%
Tote
%
1
0%
10
5%
5
2%
29
14%
96
46%
43
21%
10
5%
6
3%
0
0%
1
0%
3
1%
5
2%
209 100%
0
0%
9
13%
4
6%
8
12%
17
25%
3
4%
7
10%
6
9%
1
1%
1
1%
2
3%
11
16%
69 100%
1
0%
19
7%
9
3%
37
13%
113
41%
46
17%
17
6%
12
4%
1
0%
2
1%
5
2%
16
6%
278 100%
T+Sv
%
77
4%
135
7%
73
4%
235
12%
809
40%
370
18%
193
10%
78
4%
1
0%
14
1%
23
1%
14
1%
2.022 100%
11
1%
196
12%
23
1%
181
11%
265
16%
167
10%
334
20%
288
17%
11
1%
17
1%
88
5%
72
4%
1.653 100%
88
2%
331
9%
96
3%
416
11%
1.074
29%
537
15%
527
14%
366
10%
12
0%
31
1%
111
3%
86
2%
3.675 100%
Abb. 75: Unfallursachen nach Ortslage 2004.
Verl: Verletzte
T+Sv: Getötete und Schwerverletzte
ao + io: außerorts und innerorts zusammen
59
10 Anhang
Unfallbericht 2004
10.4 Unfallart
(Zahlen zum Kapitel 8.2, Seite 46)
UA
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Unfallart
ohne Angabe/ andere
mit anfahrendem/ anhaltendem/ ruhendem Fz.
mit voranfahrendem/ wartendem Fahrzeug
mit parallel fahrendem Fahrzeug
mit entgegen-kommendem Fahrzeug
mit einbiegendem/ kreuzenden Fahrzeug
zwischen Fahrzeug und Fußgänger
Aufprall auf Fahrbahn-hindernis
Abkommen von der Fahrbahn nach rechts
Abkommen von der Fahrbahn nach links
Summe
ohne Angabe /andere
mit anfahrendem/anhaltendem/ruhendem Fz.
mit voranfahrendem/wartendem Fahrzeug
mit parallel fahrendem Fahrzeug
mit entgegenkommendem Fahrzeug
mit einbiegendem/kreuzenden Fahrzeug
zwischen Fahrzeug und Fußgänger
Aufprall auf Fahrbahnhindernis
Abkommen von der Fahrbahn nach rechts
Abkommen von der Fahrbahn nach links
Summe
ohne Angabe /andere
mit anfahrendem/anhaltendem/ruhendem Fz.
mit voranfahrendem/wartendem Fahrzeug
mit parallel fahrendem Fahrzeug
mit entgegenkommendem Fahrzeug
mit einbiegendem/kreuzenden Fahrzeug
zwischen Fahrzeug und Fußgänger
Aufprall auf Fahrbahnhindernis
Abkommen von der Fahrbahn nach rechts
Abkommen von der Fahrbahn nach links
Summe
Ortslage Unfälle
Verl.
Tote
außerorts
270
5%
237
4%
7
3%
außerorts
164
3%
189
4%
0
0%
außerorts
680
13%
881
17% 20
10%
außerorts
348
7%
365
7%
6
3%
außerorts
486
9%
653
12% 36
17%
außerorts
739
14%
757
14% 14
7%
außerorts
72
1%
75
1% 11
5%
außerorts
149
3%
127
2%
1
0%
außerorts
1.388
26% 1.165
22% 65
31%
außerorts
1.019
19%
845
16% 49
23%
außerorts 5.315 100% 5.294 100% 209 100%
innerorts
804
9%
684
9%
9
13%
innerorts
937
11%
730
10%
1
1%
innerorts
815
9%
907
12%
2
3%
innerorts
286
3%
267
4%
2
3%
innerorts
714
8%
672
9%
8
12%
innerorts
3.474
40% 2.969
39% 11
16%
innerorts
648
7%
677
9% 16
23%
innerorts
53
1%
41
1%
0
0%
innerorts
603
7%
391
5% 10
14%
innerorts
414
5%
228
3% 10
14%
innerorts
8.748 100% 7.566 100% 69 100%
ao+io
1.074
8%
921
7% 16
6%
ao+io
1.101
8%
919
7%
1
0%
ao+io
1.495
11% 1.788
14% 22
8%
ao+io
634
5%
632
5%
8
3%
ao+io
1.200
9% 1.325
10% 44
16%
ao+io
4.213
30% 3.726
29% 25
9%
ao+io
720
5%
752
6% 27
10%
ao+io
202
1%
168
1%
1
0%
ao+io
1.991
14% 1.556
12% 75
27%
ao+io
1.433
10% 1.073
8% 59
21%
ao+io
14.063 100% 12.860 100% 278 100%
T+SV
TSV/U
99
5%
96
28
1%
45
227
11%
88
118
6%
89
272
13%
147
253
13%
90
42
2%
153
46
2%
81
537
27%
102
400
20%
103
2.022 100%
100
190
11%
125
81
5%
46
87
5%
56
57
3%
105
166
10%
123
590
36%
90
212
13%
173
9
1%
90
152
9%
133
109
7%
139
1.653 100%
100
289
8%
103
109
3%
38
314
9%
80
175
5%
106
438
12%
140
843
23%
77
254
7%
135
55
1%
104
689
19%
132
509
14%
136
3.675 100%
100
Abb. 76: Unfallarten nach Ortslage 2004.
Verl: Verletzte
T+SV: Getötete und Schwerverletzte
TSV/U: Anteil an Getöteten und Schwerverletzten geteilt durch Anteil an allen Unfällen (Risikoindex,
vgl. Fußnote 49, Seite 37.
ao + io: außerorts und innerorts zusammen
60
Unfallbericht 2004
10 Anhang
10.5 Abbildungsverzeichnis
Das Verzeichnis enthält sämtliche grafischen Darstellungen; es wird nicht nach
Karten, Diagrammen und Tabellen unterschieden.
Abb.
Abb.
Abb.
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Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
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Abb.
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Abb.
Abb.
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Abb.
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Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
1: Übersichtstabelle Entwicklung des Unfallgeschehens. ................................ ......................... 5
2: Unfälle in Brandenburg ................................ ................................ ................................ ...6
3: Unfalltote in Brandenburg 1979–2004 (bis 1990 rückgerechnet auf heutiges Gebiet). ............ 7
4: Veränderung der Getötetenzahlen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr, 1979–2004. ............... 7
5: Getötete und Verletzte 1979–2004 ................................ ................................ .................. 8
6: Unfälle und Personenschäden, indiziert................................. ................................ ............ 8
7: Durchschnittliche Unfallschwere – Getötete und Verletzte pro Unfall, seit 1991. ................... 9
8: Getötete pro Million Einwohner, 2002 bis 2004. ................................ ............................... 11
9: Kategorisierung der Bundesländer nach Siedlungsstruktur: Stadtstaaten (dunkelgrün),
überwiegend von Ballungsräumen geprägte Flächenstaaten (hellgrün), überwiegend ländlich
geprägte Flächenstaaten (orange). Schwarz schraffiert die wichtigsten Ballungsräume der
Bundesrepublik................................. ................................ ................................ ............... 12
10: Verkehrstote pro Million Einwohner in den Bundesländern. Stadtstaaten haben die
niedrigsten, ländlich geprägte Flächenstaaten die höchsten Werte. Außerdem liegen die Werte in
Ostdeutschland deutlich höher als im Westen. ................................ ................................ .... 12
11: Entwicklung der bevölkerungsgewichteten Getötetenzahlen in den beiden Teilen
Deutschlands sowie in Brandenburg, 1980 bis 2004................................. ............................ 13
12: Verkehrstote nach Landkreisen und Kreisfreien Städten (ohne Autobahnen)...................... 15
13: „Schwere Personenschäden“ (Getötete und Schwerverletzte) nach Kreisen, ohne Autobahn.
................................ ................................ ................................ ................................ ..... 15
14: Getötete nach Landkreisen, jeweils hochgerechnet auf 1 Million Einwohner (ohne Getötete
auf Autobahnen). ................................ ................................ ................................ ............ 16
15: Getötete pro Million Einwohner 2004, nach Landkreisen (ohne Getötete auf Autobahnen). . 17
16: Unfallverletzte nach Stadt- und Landkreisen, absolute Zahlen, Entwicklung 2002 bis 2004,
ohne Verletzte auf Autobahnen. ................................ ................................ ........................ 18
17: Verletzte pro Stadt- oder Landkreis, hochgerechnet auf jeweils 1 Million Einwohner,
Entwicklung 2002 bis 2004, ohne Verletzte auf Autobahnen. ................................ ................ 19
18: Zuständigkeitsbereiche der bisherigen Brandenburgischen Straßenbauämter..................... 20
19: Getötete pro Million Einwohner (nur Bundes- und Landesstraßen), nach Amtsbereichen. .... 20
20: Schwere Personenschäden pro Million Einwohner (nur Bundes- und Landesstraßen), nach
Amtsbereichen. ................................ ................................ ................................ ............... 21
21: Bundesstraßen (blau) und Landesstraßen (grün) im Amtsbereich Cottbus......................... 21
22: Getötete im Amtsbereich Cottbus. ................................ ................................ ................ 21
23: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Frankfurt (Oder). ................................ ........ 22
24: Getötete im Amtsbereich Frankfurt (Oder)................................. ................................ .... 22
25: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Potsdam. ................................ ................... 22
26: Getötete im Amtsbereich Potsdam................................. ................................ ............... 22
27: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Kyritz................................. ........................ 23
28: Getötete im Amtsbereich Kyritz................................. ................................ ................... 23
29: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Eberswalde................................. ................ 23
30: Getötete im Amtsbereich Eberswalde................................. ................................ ........... 23
31: Bundes- und Landesstraßen im Amtsbereich Wünsdorf................................. .................. 24
32: Getötete im Amtsbereich Wünsdorf. ................................ ................................ ............. 24
33: Herkunft der Unfallbeteiligten (nur Kraftfahrzeugbenutzer). ................................ ............ 25
34: Entwicklung der Unfallzahlen nach Ortslage................................. ................................ .. 26
35: Getötete nach Ortslage, 1997 bis 2004. ................................ ................................ ........ 27
36: Unfälle nach Straßenklasse und Ortslage, 2004................................. ............................. 28
37: Getötete nach Straßenklasse, 1997 bis 2004................................. ................................ . 28
38: Anteil der Straßenklassen am Unfallgeschehen, nach Ortslage................................. ........ 29
39: Getötete pro 1000 Unfällen 2004. In Prozent ist die Entwicklung seit 1997 angegeben....... 29
40: Entwicklung der durchschnittlichen Unfallschwere, innerorts................................. ........... 30
41: Entwicklung der durchschnittlichen Unfallschwere, außerorts................................. .......... 30
61
10 Anhang
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
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Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
42: Autobahnen in Brandenburg und wichtige Ziele des überregionalen Verkehrs. ................... 31
43: Unfälle mit Personenschaden pro Autobahnkilometer................................. ..................... 32
44: Getötete pro 1000 Autobahnkilometer. ................................ ................................ ......... 33
45: Bundesstraßen in Brandenburg ................................ ................................ .................... 34
46: Landesstraßen in Brandenburg................................ ................................ ..................... 34
47: Kreisstraßen in Brandenburg................................. ................................ ....................... 35
48: Getötete nach Art der Verkehrsbeteiligung, achtjähriger Trend. ................................ ....... 36
49: Verletzungsrisiko der Beteiligtengruppen. ................................ ................................ ...... 37
50/Abb. 51: Die Anteile der Verkehrsarten am Unfallgeschehen außerorts und innerorts. Die
größeren Anteile der Fußgänger und Radfahrer auf dem äußeren Ring (Getötete) zeigt, dass
diese schwächeren Verkehrsteilnehmer bei besonders schweren Unfällen überrepräsentiert sind,
d.h. dass sie besonders stark gefährdet sind................................. ................................ ...... 38
52: Getötete nach Altersjahrgängen und Geschlecht, 2004 ................................ ................... 39
53: Verletzte nach Altersjahrgängen und Geschlecht, 2004 ................................ ................... 39
54: Verunglückte in Promille eines Altersjahrgangs, nach Geschlecht, 2004............................. 40
55: Getötete in Promille eines Altersjahrgangs, nach Geschlecht, 2004................................. ..40
56: Unfallbeteiligung junger Erwachsener ................................ ................................ ........... 40
57: Kinderunfälle 2004 ................................ ................................ ................................ ..... 41
58: Kinderunfälle (Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Mitfahrer), 2004 ................................ ....... 41
59: Unfälle im Tagesverlauf. Durchschnittswerte pro Stunde. ................................ ................ 42
60: Getötete und Schwerverletzte im Tagesverlauf. Durchschnittswerte pro Stunde................. 43
61: Unfallursachen innerorts 2004................................. ................................ ..................... 44
62: Unfallursachen außerorts 2004................................. ................................ .................... 45
63: Unfallarten innerorts 2004. ................................ ................................ .......................... 46
64: Unfallarten außerorts 2004. ................................ ................................ ......................... 47
65: Tote und Schwerverletzte pro 100 Baumunfälle, nach Landkreisen................................. ..48
66: Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle, Schwerverletzte und Getötete). ........ 49
67: Anteil der Baumunfälle an den tödlichen Unfällen, nach Landkreis................................. ...49
68: Unfalltote, indiziert. ................................ ................................ ................................ ....50
69: Bevölkerungsentwicklung der Bundesländer seit 1990................................. .................... 51
70: Zahlenmäßige Entwicklung der Geburtsjahrgänge innerhalb eines Jahres.......................... 52
71: Bevölkerungsstruktur Brandenburgs. ................................ ................................ ............ 53
72: Unfallzahlen der Straßenbauamtsbereiche ................................ ................................ ..... 57
73: Unterschiedliche Unfallschwere nach Ortslage. Außerorts ist die Wahrscheinlichkeit, beim
einem Verkehrsunfall zu sterben, fünf Mal so hoch wie innerorts. ................................ .......... 58
74: Schwere Personenschäden (Getötete und Schwerverletzte) nach Straßenklasse (vgl. Kapitel
5.2.1, Seite 28). ................................ ................................ ................................ .............. 58
75: Unfallursachen nach Ortslage 2004................................. ................................ .............. 59
76: Unfallarten nach Ortslage 2004. ................................ ................................ ................... 60
Fotos auf der Titelseite: Michael Höppner, FGS.
62
Unfallbericht 2004
Unfallbericht 2004
10 Anhang
10.6 Glossar
und Abkvz. (Abkürzungsverzeichnis)
A
Alleinunfälle: Unfälle, an denen nur ein Fahrzeug beteiligt ist.
B
BAR: àLandkreis Barnim (Verwaltungssitz: Eberswalde).
Baumunfälle: Unfälle, bei denen ein Fahrzeug gegen einen Baum prallt.
Beteiligte: Als Beteiligte an einem Straßenverkehrsunfall werden alle Fahrzeugführer und àFußgänger erfasst, die selbst – oder deren Fahrzeug – Schäden erlitten
oder hervorgerufen haben. àVerunglückte àMitfahrer zählen somit nicht zu den
Unfallbeteiligten.
Bevölkerungsdichte: Quotient aus Einwohnerzahl und Fläche eines Gebietes,
ausgedrückt in EW/km².
BRB: àStadtkreis Brandenburg an der Havel.
BSBA: Brandenburgisches àStraßenbauamt.
Busse: Omnibusse mit Verbrennungsmotor sowie die elektrischen Oberleitungsomnibusse in Eberswalde.
C
CB: àStadtkreis Cottbus.
E
EE: àLandkreis Elbe-Elster (Verwaltungssitz: Herzberg).
Einwohner: Personen mit gemeldetem Hauptwohnsitz im fraglichen Gebiet laut
Angaben der Statistischen Landesämter.
Einwohner, z.B. Getötete pro ...: Methode zur Errechnung vergleichbarer Zahlen
für Regionen unterschiedlicher Größe. Um einheitliche, vergleichbare Dimensionen zu
erhalten, wird im vorliegenden Dokument das Verhältnis von Getöteten zur Einwohnerzahl immer auf 1 Million Einwohner hochgerechnet, auch wenn die Bevölkerung
des untersuchten Gebiets wesentlich kleiner ist.
Erwachsener: Person ab 18 Jahre.
EW: àEinwohner
63
10 Anhang
Unfallbericht 2004
F
FF: àStadtkreis Frankfurt an der Oder.
Fußgänger: einschließlich Tierführer, Tiertreiber, Fußgänger mit Handwagen oder
Handkarren.
G
Getötete: àPersonen, die innerhalb von 30 Tagen an den Unfallfolgen verstarben.
Grundunfallkostendichte: In Abhängigkeit vom Straßenquerschnitt zu erwartende
àUnfallkosten eines Streckenabschnitts pro Jahr.
1000€
Berechnung: GUKD =
km * a
Grundunfallkostenrate: In Abhängigkeit von Straßenquerschnitt und Verkehrsdichte zu erwartende àUnfallkosten eines Streckenabschnitts.
€
Berechnung: GUKR =
1000 Kfz * km
Grundunfallkostenrate €/ (1000 Kfz*km)
80
70
60
50
40
30
20
10
0
RQ
7,5
RQ RQ RQ RQ
9,5 10,5 15,5 20
RQ RQ RQ
26 29,5 35,5
Preisstand 1995 50,8 40,5 33,8 24,1 21,5 17,9 16,9 16,9
20
Preisstand 2000 69,2 54,9 45,1 31,8 26,2 22,6 20
(Angaben nach RAS-Q 96)
H
Heranwachsender: Person im Alter von 18 bis einschließlich 20 Jahren.
HVL: àLandkreis Havelland (Verwaltungssitz: Rathenow).
J
Jugendlicher: Person im Alter von 14 bis einschließlich 17 Jahren.
Junger Erwachsener: Person im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren.
64
Unfallbericht 2004
10 Anhang
K
k. A.: Keine Angabe verfügbar.
Kfz: àKraftfahrzeug
Kind: Person unter 14 Jahren.
Kraftfahrzeuge (Kfz): Straßenfahrzeuge mit Motorantrieb, also àKrafträder,
Personenkraftwagen (Pkw), àLastkraftwagen (Lkw) und àBusse.
Kfz-Dichte: Bemisst des Motorisierungsgrad eines Gebietes, ausgedrückt in Kfz pro
1000 Einwohner. Alternativ auch als Pkw-Dichte (Pkw/1000 EW).
Kfz-Herkunft: Analyse der unfallbeteiligten àKraftfahrzeuge nach ihrem Zulassungsort (Kfz-Kennzeichen).
Krafträder: àMofas, àMopeds/Mokicks, àLeichtkrafträder, Kraftroller, Motorräder.
Kreisfreie Städte: àStadtkreise.
L
Landkreise: Die 14 Verwaltungsbezirke Brandenburgs ausschließlich der vier
àStadtkreise. Sie entstanden bei der Kreisgebietsreform 1993 aus 38 kleineren
Kreisen.
Lastkraftwagen (Lkw): Lkw mit und ohne Anhänger oder Tankaufleger, Sattelschlepper mit und ohne Tankaufleger, Tankkraftwagen für gefährliche oder
ungefährliche Güter, landwirtschaftliche und andere Zugmaschinen mit und ohne
Tankwagen, übrige Kraftfahrzeuge für spezielle Zwecke.
LDS: àLandkreis Dahme-Spreewald (Verwaltungssitz: Lübben).
LDS Brandenburg: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik (Statistisches
Landesamt).
Leichtkraftrad: àKraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal
80 km/h und einem Hubraum von 50 bis 80 cm³.
Leichtverletzte: àVerunglückte, bei denen durch die Unfalleinwirkung ärztliche
Behandlung oder ein Krankenhausaufenthalt von unter 24 Stunden erforderlich war.
Lkw: àLastkraftwagen
LOS: àLandkreis Oder-Spree (Verwaltungssitz: Beeskow).
LV: àLeichtverletzte
65
10 Anhang
Unfallbericht 2004
M
Mitfahrer: àVerunglückte, die in einem nicht selbst gesteuerten Fahrzeug in den
Unfall involviert wurden.
Mofa: àKraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h.
MOL: àLandkreis Märkisch Oderland (Verwaltungssitz: Seelow).
Moped/Mokick: àKraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von
maximal 50 km/h und einem Hubraum von maximal 50 cm³.
O
OHV: àLandkreis Oberhavel (Verwaltungssitz: Oranienburg).
OPR: àLandkreis Ostprignitz-Ruppin (Verwaltungssitz: Neuruppin).
Ortslage: Unterscheidung einer Unfallstelle nach „innerhalb“ oder „außerhalb
geschlossener Ortschaften“ (innerorts/außerorts).
OSL: àLandkreis Oberspreewald-Lausitz (Verwaltungssitz: Senftenberg).
P
P: àStadtkreis Potsdam.
„Personenschaden“: Dieser etwas makabre Begriff steht zusammenfassend für
àGetötete und àVerletzte.
PM: àLandkreis Potsdam-Mittelmark (Verwaltungssitz: Belzig).
PR: àLandkreis Prignitz (Verwaltungssitz: Perleberg).
S
Schienenfahrzeuge: Eisenbahnen der DB und anderer Betreiber im Personen- und
Güterverkehr, Werks- und Hafenbahnen sowie die Straßenbahnen in Potsdam,
Brandenburg/Havel, Frankfurt (Oder), Cottbus, Woltersdorf, Schöneiche, Rüdersdorf
und Strausberg.
Schwerer Personenschaden: àGetöteter oder àSchwerverletzter.
Schwerer Unfall: Unfall mit àGetöteten, àVerletzten, àschwerwiegendem
Sachschaden oder Alkoholeinwirkung.
Schwerverletzte: àPersonen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 Stunden) in einem Krankenhaus aufgenommen wurden.
66
Unfallbericht 2004
10 Anhang
Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden: Mindestens ein àKraftfahrzeug war
nicht mehr fahrbereit, außerdem liegt eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit vor
(Bußgeld).
SPN: àLandkreis Spree-Neiße (Verwaltungssitz: Forst).
Stadtkreise: Die vier kreisfreien Städte Potsdam, Cottbus, Brandenburg und
Frankfurt(Oder). Alle kreisfreien Städte Brandenburgs haben mindestens 70.000
Einwohner. Die ehemaligen kreisfreien Städte Eisenhüttenstadt und Schwedt gehören
heute zu den Landkreisen Oder-Spree beziehungsweise Uckermark.
Straßenbauamt: Die sieben Brandenburgischen Straßenbauämter (BSBÄ) sind
Baulastträger für Bundes- und Landesstraßen in den àLandkreisen.
BSBA 1 (Cottbus): Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße;
BSBA 2 (Frankfurt(Oder)): Märkisch Oderland und Oder-Spree;
BSBA 3 (Potsdam): Potsdam-Mittelmark und Havelland;
BSBA 4 (Kyritz): Prignitz und Ostprignitz-Ruppin;
BSBA 5 (Eberswalde): Oberhavel, Barnim und Uckermark;
BSBA 6 (Wünsdorf): Teltow-Fläming und Dahme-Spree;
BSBA 7 (Autobahnamt): Alle Autobahnen in Brandenburg.
Die Fernstraßen auf dem Gebiet der àStadtkreise werden von diesen verwaltet und
unterstehen keinem BSBA. Eine Ausnahmevereinbarung gibt es zwischen der Stadt
Cottbus und dem dortigen Straßenbauamt.
(Seit 1.1.2005 sind die Straßenbauämter Teil des Landesbetriebs Straßenwesen und
haben die Bezeichnung Niederlassung erhalten).
SV: àSchwerverletzte
T
TF: àLandkreis Teltow-Fläming (Verwaltungssitz: Luckenwalde).
U
UK: Entweder àUnfallkategorie oder àUnfallkosten.
UM: àLandkreis Uckermark (Verwaltungssitz: Prenzlau).
UmPS: PS Unfälle mit àPersonenschäden
Unfallbeteiligte: àBeteiligte.
Unfalldichte (UD): Unfälle pro Streckenkilometer und Jahr.
Unfälle mit Personenschaden: Unfälle bei denen unabhängig von der Höhe des
Sachschadens Personen verletzt oder getötet wurden.
Unfallfolgen: Verletzungen, die ein àBeteiligter bei einem Unfall erleidet, unterschieden nach „unverletzt“, à„leichtverletzt“, à„schwerverletzt“ oder à„getötet“.
67
10 Anhang
Unfallbericht 2004
Unfallkategorien: Es werden, nach schwerster Unfallfolge, sechs Unfallkategorien
(UK) unterschieden:
UK 1: Unfall mit àGetöteten
UK 2: Unfall mit àSchwerverletzten
UK 3: Unfall mit àLeichtverletzten
UK 4: àSchwerwiegender Unfall mit Sachschaden
UK 5: Sonstiger Sachschadensunfall
UK 6: Sonstiger Sachschadensunfall unter Alkoholeinwirkung
Unfallkosten (UK): Volkswirtschaftliche Verluste durch Straßenverkehrsunfälle.
Grundlage der Berechnung sind festgelegte Beträge in €, die für Personen- und
Sachschäden pauschal angenommen werden.
Kostensätze WU [€/U] für Straßenverkehrsunfälle (Preisstand 2000)
Straßenkategorie
Unfallkategorie (Schwerste
Unfallfolge)
außerorts
Autobahn
SP: Unfall mit Getöteten
303.000 €
oder Schwerverletzten
LV: Unfall mit
31.000 €
Leichtverletzten
P: Unfall mit
108.000 €
Personenschaden
SS: Schwerwiegender Unfall
18.000 €
mit Sachschaden
LS: Sonstiger Unfall mit
8.000 €
Sachschaden
S: Unfall mit Sachschaden
11.000 €
innerorts
Erschließungsstraße
Landstraße
Verkehrsstraße
272.000 €
159.000 €
133.000 €
149.000 €
18.000 €
13.000 €
10.000 €
11.000 €
113.000 €
45.000 €
34.000 €
39.000 €
13.000 €
12.000 €
11.000 €
12.000 €
6.000 €
6.000 €
6.000 €
6.000 €
7.000 €
7.000 €
6.000 €
6.000 €
Gesamt
aus: Straßenverkehrstechnik 9/2000, S. 451; eigene Berechnungen (gerundet)
Unfallkostendichte (UKD): àUnfallkosten pro Straßenkilometer und Jahr.
1000€
Berechnung: UKD =
km * a
Unfallkostenrate (UKR): àUnfallkosten bezogen auf Anzahl àKraftfahrzeuge.
€
Berechnung: UKR =
1000 Kfz * km
Unfallrate (UR): Unfälle bezogen auf Anzahl àKraftfahrzeuge.
Unfallschwere: Errechnete Häufigkeit besonders gravierender àUnfallfolgen im
Verhältnis zu allen Unfällen, zum Beispiel „àVerletzte pro 1000 Unfälle“ oder
„àGetötete pro 1000 Unfälle mit àPersonenschaden“.
V
V, Verl.: àVerletzte
68
Unfallbericht 2004
10 Anhang
Verletzte: Durch Unfalleinwirkung àLeichtverletzte und àSchwerverletzte, die 30
Tage nach dem Unfall noch am Leben waren.
Vermeidbare Unfallkostendichte (VUKD): Auch Verkehrssicherheitspotenzial
genannt. Errechnet aus der àGrundunfallkostendichte, die für einen spezifischen
Straßenquerschnitt zu erwarten ist, abzüglich der angetroffenen àUnfallkostendichte. Ein Potenzial ist bei Werten über Null zu erwarten.
Verunglückte: Als Verunglückte zählen Personen (auch Mitfahrer), die beim Unfall
verletzt oder getötet wurden.
Verursacher: Der àBeteiligte, der vom aufnehmenden Polizeibeamten als mutmaßlicher Hauptverursacher als „1. Beteiligter“ in den Unfallerfassungsbogen eingetragen
wurde. Diese Einordnung trifft keine Aussage über eine spätere gerichtliche Klärung
der Schuldfrage. Beteiligte an Alleinunfällen gelten immer als Hauptverursacher.
VUKD: àVermeidbare Unfallkostendichte
69