Bericht als PDF - HELI-SKY

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Bericht als PDF - HELI-SKY
Mit der PC12 zu den
Diamantenminen
Südafrikas und den Sanddünen von Namibia
Vom 13. – 28. März 2014
Autor: Fritz Struber
Mit Pepi Huber, Stefan S., Hans-Joachim Battenfeld, Heinz (alias Pauli)
Gotschy, Wolfgang Rohr, Walter Huber und Fritz Struber (v. li. n. re.)
Einleitung
Nun ist ja für einen Helicopter-Club ein Flugzeug nicht gerade das Fortbewegungsmittel der
ersten Wahl, aber wenn man eine Pilatus PC12 privat zu Verfügung hat, dann sind die großen
Distanzen doch sehr komfortabel zu überwinden. Waren wir 2010 hauptsächlich in der Nähe
von Kapstadt und dem südlichen Teil Südafrikas unterwegs, so bereisten wir 2012 auch
Sambia und den Krüger Nationalpark (s. Berichte auf www.helisky.at). Dieses Jahr
erkundeten wir auch das Nachbarland Namibia und dafür war ein Flugzeug doch effizienter als
ein Heli.
Bei der Durchsicht der Fotos fällt auf, dass die Mitglieder unseres Clubs immer mehr Wert auf
gutes Essen und Trinken legen und somit die gemütlichen Stunden in diversen Hotelbars und
Lodges an Bedeutung gewinnen, aber auch das Helifliegen kam wiederum nicht zu kurz. An
dieser Stelle sei allen unseren Freunden in Südafrika vor allem Hans-Joachim Battenfeld,
Derek Lord und Robin Richardson für die hervorragende Organisation gedankt. Unser Obmann
Pepi Huber hat alles von Österreich aus organisiert und koordiniert, ihm gebührt großer,
herzlicher Dank! Aber nun eingestiegen und ab geht’s vorerst nach Dubai…
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München-Dubai, Donnerstag 13. März – Freitag 14. März 2014
Kolmi Putz chauffierte uns dankenswerter Weise wieder zum Flughafen München. Grund
genug vorerst einmal eine kleine Weißwurst-Brotzeit mit Weißbier einzulegen. Um 15:30
hoben wir in München ab und waren nach 6 Stunden Flugzeit mit einer A380 der Air Emirates
um 0:30 Ortszeit in Dubai und checkten im Ibis Hotel Deira City bei 28° C ein.
Man muss sich an die arabische Welt mit den Muezzin-Klängen um 5:00 morgens erst einmal
gewöhnen, doch nach einem guten Frühstück ging es an die Bootsanlegestellen am Dubai
Creek, von wo wir eine einstündige Rundfahrt starteten.
Nach der Besichtigung per Boot machten wir einen Rundgang im historischen Zentrum.
Weiter ging es per Bus zum Burj al Arab und zum Burj Khalifa, mit 828 m das höchste
Gebäude der Welt. Das Höchste, Schönste und Teuerste scheinen generell die Attribute zu
sein, welche in Dubai zählen. Nun denn, guter Geschmack und Noblesse ist hingegen nicht
käuflich. Man merkt einfach, dass die Stadt erst in den 60er Jahren mit Öl reich geworden und
gewachsen ist. Der Besuch des Bazars mit all seinen Düften und Gerüchen war aber ein
beeindruckendes Erlebnis.
Das Abendessen in einem libanesischen Restaurant fiel sehr feucht aus – man glaubt es kaum
- ein Hagelschauer über Dubai presste das Wasser aus dem Gulli der Terrasse. Das muss man
erst einmal erleben, auch für Einheimische ist das ein absolut seltenes Ereignis.
Dubai-Johannesburg, Samstag 15. März 2014
„Mei is heid a schena Tog“ ließ unser Pauli schon in der Früh verkünden. Heute sollte nämlich
mit einer Boeing 777 die Äquatorüberquerung stattfinden und das gehört einfach begossen.
So bestellte Pauli bei der charmanten Stewardess für jeden eine Flasche Champagner. So
lässt sich der Äquator beschwingter überqueren, ganz frei nach dem Motto der Gebirgler:
„Nua da Not koan Schwung lossn“.
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Nach 8 Stunden Flugzeit kamen wir um 16:00 in
Johannesburg JNB an. Jochen holte uns vom
Flughafen ab und brachte uns fürsorglich in die
Dakota Lodge am Rand Airport. Im Harvard Cafe gab
es einen kleinen Imbiss, ein Bier und den ersten
Springbok zum Auftakt. Für alle Uneingeweihten –
Springbok ist u.a. ein Gemisch von Amarula über
Pfefferminzlikör. Das lässt sich auch zu Hause gut
trinken, wie uns Wolfgang rechts zeigt.
Johannesburg Rand Airport, FAGM, 1600 m (5200ft), Sonntag 16. März 2014
Robinson R66 und Bell Huey – ein großer Tag für die Mitglieder eines Heliclubs! Wir trafen
bei National Airways Corporation NAC (www.nac.co.za), dem Helicopter Training Center,
unseren Fluglehrer Franko van den Straaten, der mit uns ein straffes Programm
durchzuführen hatte. Zuerst machten wir einige Flüge mit der R66 mit Rolls-Royce Turbine.
Auch auf 1600 m hatte der Heli enorme Leistungsreserven, die uns begeisterten. Vor allem
aber ist es ein leiser, smarter und smoother Fünfplatz-Hubschrauber, der allen R44-Piloten
rasch vertraut ist. Wolfgang, Pepi und Fritz flogen mit Franko mit der R66 zum Grand Central
Airport (FAGC) und holten dort die Huey ab.
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Am Rand Airport stieg der Rest der Truppe in den alten Vietnam-Heli die Bell 205 „Huey“
ZS-HGC in Tigerbemalung ein. Und nun durften alle Helipiloten am Steuer der sehr
originellen B205 mit ihrem unverwechselbaren „WHOP-WHOP-WHOP-Huey-Sound“ durch
die Gegend knattern. Man merkte im Vergleich zu unserem Flug mit der Huey in Tulbagh
(s. Bericht 2012), dass die Maschine weniger Leistung hatte – die Höhe von 1600 m
(5200ft) und der Standard-Heckrotor waren die Hauptgründe, nicht weil wir alle etwas
zugelegt haben - O.K. vielleicht auch ein Mitgrund.
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Stefan, Walter und Fritz flogen mit Franko die Huey wieder nach Grand Central und
wechselten dann auf die R66. Um 17:00 waren wir zurück am Rand Airport. Franko war
sichtlich erleichtert nach diesem anstrengenden Hop-on-Hop-off-Helitrip. Und wir waren
froh als es im Harvard Cafe zum Abschluss Bier und Springbok gab.
Buchtipp für Huey-Fans: Randolph P. Mains, Dear Mom I´m Alive, A helicopter pilot´s
explosive and unforgettable memoir oft he Vietnam War, Avon Books, New York, 1992
Johannesburg-Cape Town-Kimberley, Montag 17. März 2014
Lange konnten wir im Harvard Cafe nicht sitzen, denn am Montag ging es mit der South
African Airways nach Cape Town, quasi die zweite Basis des Heliclubs. Dass wir dafür zwei
Flieger benutzten war so nicht vorgesehen, aber die Bodencrew brachte es einfach nicht
auf die Reihe sieben Personen einer Gruppe in einen Flieger zu buchen. Südafrika ist eben
nicht die Schweiz. Jedenfalls trafen wir uns alle wieder mit Derek und Robin am Cape
Town International. Von dort ging es um 14:00 mit der PC12 und Marc als „unserem“ Pilot
nach Kimberley - der Diamantenstadt. Robin war nun Teil der Reisegruppe, Derek musste
leider am Boden bleiben –eine PC12 ist nun mal keine Antonow.
In Kimberley checkten wir im Protea Hotel**** ein und gingen ganz „standesgemäß“ in
den 1881 gegründeten Kimberley Club, dem heute noch die einflussreichsten Männer des
Diamantengeschäftes angehören. Nun ja, man kann nicht überall dabei sein. Jedenfalls
war die Führung durch das Haus interessant und das Dinner ein kulinarisches Highlight.
Auf der Terrasse der Hotelbar gab es noch ein Bierchen…(gerade noch die Kurve gekriegt).
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Kimberley-Augrabies Falls (Dundi-Lodge) , Dienstag 18. März 2014
Nach einem opulenten Frühstück im Hotel besuchten wir die alte Stadt, ein Szenerie aus
nachgebauten Geschäften und Werkstätten aus der Zeit um 1900. Tourguide Veronica
zeigte uns anschließend das „Big Hole“, die größte jemals von Menschenhand gegrabene
Diamantenmine, wo von 1870 – 1914 nach Diamanten gesucht wurde. Heute ist das Loch
mit Wasser gefüllt. Ein faszinierender Ort mit großer Vergangenheit und Wiege der
Diamantenindustrie. Heute noch wird im Abraum maschinell nach Diamanten gesucht.
Granaten liegen übrigens auf der Straße, welche man auch gerne mitnehmen darf. Nur die
Diamanten lässt man besser liegen, denn dafür kommt man ins Kitchen und das ist in
Südafrika nicht zu empfehlen. Nicht ganz so spannend war das Memorial, welches an die
Gefallenen der Burenkriege erinnert. Originell hingegen war der schwulste Führer
Südafrikas, der uns den Hangar zeigte, wo der erste Flieger stand und sich die Air Force
entwickelte. Der Ort selber hingegen ist spannend wie eine Kuhweide.
Also ging es um 13:00 endlich wieder zu unserer PC12 am Airport Kimberley. Nach 1
Stunde Flugzeit gen Westen und nach ca. 400 km kamen wir bei den Augrabies Falls an,
genauer gesagt bei der Dundi-Lodge (www.dundilodge.co.za) in der Mitte von nirgendwo.
Eine tolle Lodge, bei der man mit dem Flieger direkt in den Hangar rollt und der Besitzer
mit kalten Tüchern am Ausstieg wartet, denn 30 °C sind schließlich für air condition
gewohnte Gentlemen eine Belastung. So fuhren wir rasch mit dem Jeep die 300 m vom
Hangar zur Lodge, wo uns endlich ein Drink und ein Lunch aufgetischt wurde. Das Bad im
Pool war traumhaft. Um 16:30 ging es mit dem Jeep zu den Augrabies Waterfalls. Laut
Pauli: „Na heit is a schena Tog!“ aber bitte, was sollte man sich dort sonst auch ansehen.
Richtig heiß (50 °C) soll es übrigens hier im Sommer sein. Supertoll war der
Sonnenuntergang hinter einer R44, die im Sprüheinsatz frühmorgens hier die Runden zog.
Robin erzählte bei der Gelegenheit von seinem schrecklichen Unfall mit einer R44 (Bruch
einer flex coupling), wobei ihm eingeklemmt im Heliwrack bereits Benzin über den Rücken
floss. Nach fünf Wochen im Koma hatte er den Unfall Gott sei Dank überlebt. Eine sehr
bewegende Geschichte bei einem eindrücklichen Sonnenuntergang.
Dass wir abends bei Kerzenschein am Pool der Dundi-Lodge hervorragende Steaks und
exzellente Rotweine zu uns nahmen ist selbsterklärend, man lebt ja nur einmal!
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Kulala Desert Lodge (Namibia), Mittwoch 19. März 2014
Das Dinner hatten wir noch kaum verdaut, da weckte uns schon die sprühende R44. Die
Morgenstimmung in der Dundi-Lodge war großartig. Um 9:00 startete Marc die PC12 und
ab ging es nach Upington International, dem Zollflughafen in Südafrika. Wenn sich der
Flughafen Upington „International“ nennt, dann ist Linz Hörsching ein Weltraumbahnhof.
Jedenfalls war die gesamte Bodencrew mit dem Einfangen eines in die Zollräumlichkeiten
geflüchteten Kätzchens beschäftigt, sodass wir mit unseren Zollausfuhrformalitäten Pause
hatten. Im Prinzip haben sie ja recht die Afrikaner, wir Weißen haben einfach keinen Blick
für die wahren Dinge des Lebens.
Kennen Sie den Film „Die Zeitmaschine“? Ungefähr so kamen wir uns vor, als uns Marc mit
dem Flug von Upington in den 1970 errichteten Zollflughafen Keetmanshoop in Namibia
brachte. Ungeheuerliche Welten taten sich da auf: Eine große Abflughalle mit dem Charme
der 70er Jahre, aber ohne Passagiere, einfach niemand hier. Kofferaufgabestellen – leer,
ein Kiosk – ohne Artikel, Toiletten wie aus Kindertagen mit exakt dem gleichen Geruch und
überall total veraltete Werbeplakate. Ganze sechs Mitarbeiter zählte der wundersame
Flughafen, die unserer achtköpfigen Mannschaft nun gegenüberstanden. Allmählich ging
ein Raunen durch die sehr familiär anmutende Runde und die Leute bewegten Stempel
und Formulare im Zeitlupentempo. Die waren alle eigentlich sehr nett, aber eilig darf man
es nicht haben - hatten wir auch nicht.
Nach einer Stunde ging es weiter in die Wüste von Namibia nach Sossusvlei, genauer
gesagt zur Kulala Desert Lodge: dort sagen sich nicht mal Fuchs und Hase gute Nacht,
die würden dort einfach verdampfen, so heiß ist es dort. Man kann sich nicht vorstellen
wie ein eisgekühltes, hausgemachtes Ginger-Ale herrlich schmecken kann. Das bekamen
wir, nachdem wir vom Landing Strip mit dem Land Rover zur Lodge gebracht wurden. Die
kleinen Häuschen, die sich um das Hauptholzhaus streuten, waren sehr gemütlich und
luftig eingerichtet. Eine sehr vornehme Unterkunft, wenn man bedenkt, dass man in der
Wüste ist.
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Nach einer Abkühlung im hauseigenen kleinen Pool (!) fuhren wir in den Namib
Nationalpark. Die „fairy circles“ oder Feenkreise erstaunten uns. Es sind dies
vegetationslose grob kreisförmige Kahlstellen inmitten von Grasflächen, die von einem
Ring kräftig gewachsenen Grases umgeben sind. Diese Kreise werden durch Termiten im
Boden verursacht. Bei unserem Besuch war dieses Detail aber noch nicht bekannt,
weswegen diese fairy circle sehr geheimnisvoll anmuteten.
Nach so viel Naturkunde war der Sundowner um 19:00 mit unserem Guide „Jonas“ in der
Wüste ein einzigartig emotionaler Moment.
Als wir wieder in die Lodge kamen war es bereits dunkel. So wurde auch direkt das
Abendessen serviert. Was isst man denn so in der kargen Wüste Namib? Gegrillte
Schweinekoteletts mit Honig mariniert, Gemüse und ein Amarula-Dessert! Es ist aber auch
sehr wichtig in der Wüste immer viel zu trinken. Also saßen wir bei etlichen Flaschen Wein
unter dem herrlichen Sternenhimmel. Plötzlich trat das gesamte Personal der Lodge mit
Trommeln und Gesängen auf. Das war der absolute und unbeschreiblich emotionale
Höhepunkt des erlebnisreichen Tages. Pepi blieb nicht lange still am Stuhl sitzen, sondern
tanzte gleich mit den einheimischen „Schuhplattlern“ mit. Gute Nacht Mauergecko!
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Sossusvlei - Swakopmund (Namibia), Donnerstag 20. März 2014
Ein Tag der krassen Gegensätze stand uns bevor. Bereits um 5:45 mussten wir aufstehen,
denn nach einem kleinen Frühstück ging es mit dem Jeep nach Sossusvlei. Dort
spazierten wir auf die Sanddünen. Es war ja noch früher Vormittag als wir hochstiegen,
aber es war bereits zu erahnen wie heiß es hier wird und wie unwirtlich diese Dünen für
Lebewesen ohne Chitinpanzer sind. Und wenn einem hier das Herz versagt, dann kann
man nicht mal schnell einen Notarzt per Heli holen. Angesichts dieser bedrohlichen
Situation bogen Jochen und ich sofort ab in den Tal- und Schattenbereich dieser Dünen.
Der Brunch im Schatten von ein paar ausgetrockneten Ästen bei 39 °C war kein
kulinarisches Highlight, aber durchaus vergnüglich.
Kurzum, um 12:30 saßen wir wieder in unserer Zivilisationsschaukel PC12 und flogen
zurück in kältere Gefilde. Nach 45 Minuten landeten wir am Walvis Bay Airport, also an
der Walfischbucht westlich von Windhoek (Hauptstadt von Namibia). Der erste Eindruck
war gleichfalls etwas öde, aber mit 18 °C vor allem deutlich kühler als noch vor 1 Stunde.
Wir mieteten einen Bus und schauten uns Flamingos, Pelikane und die Salzgewinnung an.
Endlich ging es mit dem Auto nach Swakopmund, einer Stadt mit langer deutscher
Vergangenheit, deutschen Gast- und Brauhäusern, kurzum ein reizendes, zivilisiertes
Städtlein. Wir bezogen die Zimmer im Hansa Hotel**** und machten uns dann auf um die
Stadt zu besichtigen. Das Abendessen im Hansa hätte nicht opulenter und exzellenter sein
können. Die Stimmung im großen Speisesaal mit fast ausschließlich deutschen Gästen
erinnerte ein wenig an die „gute alte Kolonialzeit“. Anschließend gingen Marc, Walter,
Stefan und ich noch ins Brauhaus von Swakopmund, während die Old Boys des Clubs
im Barbereich des Hotels verweilten. Also das war ja richtig lustig als wir Whisky, Wodka,
Springbok, Jägermeister, Ramazotti und alle möglichen und unmöglichen Shots probierten
und mit viel Bier vom Fass runterspülten. Wir haben sehr gelacht und waren fröhlich bis
der Bartender fragte, womit wir denn hier seien. Das Erstaunen hätte nicht grösser
ausfallen können, als wir erzählten, dass wir mit dem Privatjet hier sind und der Kollege
mit dem Jägermeister-Drehverschluss auf der Nase der Pilot ist. Man legte uns dann nahe
allmählich ins Bett zu gehen, quasi unter dem Motto: Don´t open the throttle with the
bottle!
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Swakopmund (Namibia)– Cape Town (Südafrika), Freitag 21. März 2014
Nach einem opulenten Frühstück im Hansa fuhren wir um 7:30 zum Walvis Bay Airport,
machten die Zollformalitäten und hoben um ca. 9:00 ab. In Cape Town fuhren wir mit
Robin zur AMS (Air Mercy Service), wo er mit einer PC12 Notfallambulanzflüge durchführt.
Wir sahen uns auch die Agusta A119 Koala der AMS an und sprachen mit dem äußerst
bescheidenen und freundlichen Piloten. Anschließend fuhren wir ohne Robin kurz zum
Flugplatz Stellenbosch (FASH), quasi die zweite Basis des Heliclubs. Im Berrydel
Guesthouse (www.berrydel.co.za) in Somerset West wurden wir von Yolande und André
mit Champagner herzlich empfangen. Nun aber haben die Besitzer auch Familienzuwachs
in Form eines Riesenhundes erhalten. Seine stofflichen Hinterlassenschaften quollen dann
auch gleich durch meine Zehen, als ich zum Pool ging. So what, shit happens! Abends
aßen wir im Erinvale Estate mit Derek und seiner Frau Anna. Jochens Freund und
Hauskollege Rolf leistete uns beste Gesellschaft. Zum schönen Abschluss des Tages fand
Derek unsere Unterkunft nicht mehr. Uns fiel das im Urlaub öfter auf, dass unsere
südafrikanischen Piloten am Boden eine leicht gestörte Navigation haben. Aber wir fanden
das Berrydel schlussendlich. Leider hatte mein lieber Zimmerkollege „Wolfgang mit den
orangen Warnschuhen“ das Zimmer abgesperrt und erst Andre öffnete mir das Haus. „Der
Teufel scheißt doch immer auf den gleichen Haufen“, dachte ich mir im Bett und träumte
von zu Hause….
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Franschhoek Valley – Stellenbosch, Samstag 22. März 2014
Nach dem Frühstück ging es ins Franschhoek Valley d.h. zum Automuseum und vor allem
zur imposanten Weinfarm Delaire Graff, quasi eine kleine Nebeneinkunft des
Diamentenhändlers. Nach einer Weindegustation in den sehr noblen Hallen fuhren wir
wieder nach Somerset West. Am späten Nachmittag trafen wir uns mit Derek und seiner
Frau Anna im Uva Maria in Stellenbosch – zur Weinverkostung selbstverständlich. Die
„Vesper“ gab es im Garden Peak mit herrlichem Ausblick. Für Raucher hat man wenig
Empathie, die müssen nämlich 50 Meter Abstand zum Restaurant halten. Wir blieben aber
dann auch nur bis 21:00. Ein weinreicher Tag wurde mit einem Nussgeist aus der Heimat
im Hotel besiegelt: „Na so guat, oan nemma nu…!“
Waterfront Cape Town, Sonntag 23. März 2014
Das Wetter hatte sich geändert und ein bewölkter Tag stand uns bevor. Daher machten
wir einen Ausflug an die Waterfront. Derek und Anna kamen auch mit. Es kristallisierten
sich zwei Gruppen heraus: 1) Die „Action and Adventure Sports Gang“ um Pepi Huber mit
Walter, Pauli, Derek und Anna. 2) The „Lonely Hearts Old Boys“ mit Jochen, Stefan
Wolfgang und Fritz. Gruppe 1 machte eine gepflegte Touristen-Bustour, Gruppe 2 nahm
einen Kaffee auf der Terrasse des *****Table Bay Hotels und schaute auf die Touristen. In
Shimmys Beach Club gab es für die Lonely Hearts etwas zu essen und zu trinken, der
Sound einer Huey verschönerte den Sonntag.
Die beiden Gruppen vereinigten sich wieder im Belmond Mount Nelson Hotel. „Abendbrot“
gab es im La Pineta unweit vom Flugplatz in Stellenbosch. Anna und Derek sowie Jochens
Freunde Rolf und Klaus leisteten uns nette Gesellschaft. Allmählich stellte sich ein
Sättigungsgefühl ein – die hervorragenden Steaks und Weine belasteten den Magen
zunehmend.
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Cape Hangklip und Kleinmond, Montag 24. März 2014
Ein regnerischer Tag bei nur 19° C stand uns bevor, weshalb wir den Tag gemütlich
angingen. Nach kurzem Shopping in der Somerset Mall fuhren wir mit dem Bus auf die
andere Seite der False Bay und sahen uns in Cape Hangklip die Pinguine an.
Architektonisch
sehr
interessant
war
das
Arabella
Golf
Resort
(www.arabellacountryestate.co.za) in Kleinmond. Dort inspizierten wir auch das Helipad.
Abends trafen wir uns mit Rolf und Klaus bei Derek und Anna, wo wir zum vorzüglichen
Abendessen (Braii) und herrlichen Weinen eingeladen wurden. Pepi überreichte Derek als
kleines Dankeschön einen Teller aus Adneter Marmor. Um 23:30 zog Jochen die
Notbremse und fuhr uns in die Unterkunft, ein weiser Entschluss, wo es doch schon gerade
wieder so gemütlich wurde…
Cape of Good Hope, Dienstag 25. März 2014
Wenn am Kap der Wind bläst, dann fühlt man sich wie auf hoher See! Wir fuhren mit
Geburtstagskind Jochen ans Kap der guten Hoffnung. Immer wieder ein schönes Erlebnis!
Abends kamen wir alle mit Derek und Anna, Robin und Coletta sowie Klaus, in Jochen und
Rolfs Haus zusammen. Da wurde dann zum 66. Geburtstag von Jochen angestoßen und
ein Ständchen intoniert. Im Restaurant Millhouse Kitchen im Lourensford Estate lud Jochen
alle zu hervorragenden Steaks, aussergewöhnlichen Rotweinen und Crème brûlée ein. So
lecker und fein auch alles ist, allmählich sehnt man sich nach einer harten Scheibe
Schwarzbrot in einer Rahmsuppe (Wasser, Sauerrahm, Mehl, Kümmel, Salz) – ein Gedicht
wenn man gerade den Pflug an die Scheunenwand gestellt hat…
Rundflüge über Cape Town, Mittwoch 26. März 2014
Frühmorgens regnete es zwar bei 16 °C und der Wind blies heftig, doch das Wetter sollte
Nachmittag besser werden und den geplanten Flügen sollte nichts im Wege stehen. So
besuchten wir vormittags noch das Waterford Estate zum Winetasting. Nachmittag
trafen sich Derek, Pauli, Walter und Pepi am FASH um mit der Cessna eine Runde über der
Stadt zu drehen.
12
Jochen, Wolfgang und Fritz trafen sich bei Silvercross Helicopters (silvercross.co.za) am
Airport Cape Town (FACT) mit A.D. Visser. Der junge und stolze Besitzer der EC120 ZSRZU dirigierte uns über die Waterfront, Table Mountain weiter über FASH. Jochen und
Wolfgang genossen die Aussicht auf den VIP-Plätzen, Fritz durfte die Freiheit am Steuer
genießen. Vor allem 25 m über den Strand zu fliegen ist einfach megageil. Als wir über
FASH flogen sahen und hörten wir Derek mit seinen Passagieren in der Cessna. Jochen,
Wolfgang und Fritz flogen aber mit A.D. Visser weiter zum Weingut Asara. Der ganze
Club besuchte ja bereits 2010 mit dem Auto dieses einzigartige Weingut, und wir waren
damals schon schwer beeindruckt. Mit dem Heli aber vor der Anlage zu landen ist
nochmals eine Spur dekadenter und somit auch lustiger. Sobald der Rotor still stand,
kamen die Angestellten mit Champagner und Fruchtsäften – alles auf Kosten des Hauses!
Gestärkt ging es wieder zurück zum FACT, was für ein herrliches Erlebnis!
Zum Abschiedsessen hatte Jochen im Cavalli (www.cavalliestate.com) in Stellenbosch
reserviert. Schon beim Betreten des Restaurants, mit vielen jungen Köchen in der
Sichtküche, war klar, dass dies ein besonderes Dinner wird. Es ist dies das kreativste,
wenn auch nicht unbedingt gemütlichste Restaurant in der Gegend. Ob Jakobsmuscheln,
Steak oder Pilzvariation - jedes Gericht hat mehrere unterschiedliche Gerüche und
Geschmäcke zu bieten – ein schwer zu beschreibendes kulinarisches Gesamtkunstwerk!
Chapeau!
13
Cape-Town - München, Donnerstag - Freitag 27. - 28 März 2014
Zum Abschied hatten wir herrliches Wetter. Jochen brachte Stefan und Walter noch einmal
zum Airport um in einem Kampfjet mitzufliegen. Es war dies ein Erlebnis der Extraklasse
für die beiden! Um 15:00 hieß es dann für alle: Zeit zum Aufbruch! Jochen und Rolf
verabschiedeten uns am Airport. Der Flieger ging um 19:00 nach Dubai (8 Stunden) und
von dort weiter nach München, wo wir um 13:30 von Kolmi Putz dankenswerter Weise
wieder abgeholt wurden. Eine lange Reise mit vielen herrlichen Momenten und herzlichen
Menschen hatte ihren Abschluss gefunden. Allen unseren Freunden in Südafrika, vor allem
Derek und Anna, Robin und Rolf ein herzliches Dankeschön! Vor allem aber gebührt der
Dank den Hauptorganisatoren Jochen Battenfeld und Pepi Huber, ohne die solche Reisen
nicht möglich wären: „Herzliches Vergelts Gott!“
Letzte Seite aus dem Fotobuch: Südafrika – Namibia 2014 von Pepi Huber
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