Der neue Actros setzt Maßstäbe - Mercedes-Benz
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Der neue Actros setzt Maßstäbe - Mercedes-Benz
KL_2012_01_01_Kl_2010 15.02.12 11:41 Seite 1 www.mercedes-benz.de/sonderfahrzeuge Kommunal live Branchenspecial – Kommunalfahrzeuge März 2012 Der neue Actros setzt Maßstäbe Noch wirtschaftlicher, noch komfortabler, noch dynamischer – mit einem Wort: „Actros“ IFAT ENTSORGA Auf der Leitmesse für Umwelttechnik präsentiert Mercedes-Benz neue Fahrzeuglösungen für den kommunalen Bereich. Winterdienst in Hamburg Wenn Eis und Schnee über die Stadt kommen, sind die Profis der Stadtreinigung Hamburg gefragt. KL_2012_02-03_02_03_KL 15.02.12 11:42 Seite 2 Editorial Inhalt 3 IFAT ENTSORGA. Branchentreff für Entscheider und Anbieter 4 Actros. Der Neue setzt Maßstäbe Reinhold Leiprecht, Leitung Verkauf Sonderfahrzeuge Vertrieb Deutschland. 7 FleetBoard. Telematik hilft beim Kraftstoffsparen 8 Aufbauhersteller-News. Produkte und Techniktrends 10 Interview. Fahrerschulung in Hamburg 12 Econic LNG. Flüssiggas als Treibstoff 14 Praxis. Winterdienst im Großraum Hamburg 16 Econic Hybrid. Bestnoten beim Kraftstoffverbrauch 18 Sponsoring. Die ALBA Group im Basketball ganz groß M an muss schon gut aufpassen, um am Ball zu bleiben. In einer Welt, die sich täglich neu erfindet, ist es gerade für Entscheider wichtig, sich aus erster Hand zu informieren. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet die IFAT ENTSORGA vom 7. bis11. Mai in München. Für die Abfallund Enstorgungswirtschaft ist die Weltleitmesse für Umwelttechnik ein Muss. Noch besser ist es, seiner Zeit ein Stück voraus zu sein. Diesen Anspruch löst die neue Generation des Mercedes-Benz Actros ein, der am Messestand der Daimler AG zu sehen sein wird. Genau wie der technisch komplett überarbeitete Fuso Canter TF, der ebenfalls in München zu sehen ist, wird der neue Actros seine Vielseitigkeit für den wirtschaftlichen Einsatz im kommunalen Bereich Messebesuchern unter Beweis stellen. Der Econic mit Hybridantrieb hat diesen Beweis bei der Berliner Stadtreinigung schon erbracht und bekam für seinen geringen Kraftstoffverbrauch Bestnoten. Aber am besten Sie überzeugen sich selbst! 19 smart fortwo. Der kleine Helfer für die Stadt 20 Fuso Canter TF. Vielseitigkeit ist Programm 22 Event. Rückblick Kommunal Live 24 Sprinter. Mit der Hubarbeitsbühne nach oben 26 Econic ASF. Erfolgsstory in der Abfallsammlung 04 20 Es grüßt Sie herzlich 18 Reinhold Leiprecht Impressum Kommunal HelfersHelfer Impressum live2006 | 2012 Herausgeber AG Herausgeber Daimler DaimlerChrysler AG Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland DaimlerChrysler D-10878 Berlin Vertriebs organisation V.i.S.d.P. PeerDeutschland Christian Näher Verlag Verlag Heinrich Vogel D-10878 Berlin Fachmedien München GmbH VerantwortlichSpringer für Corporate Publishing den Herausgeber Claudia Schöttle Aschauer Str. Verlag drivemedia30 | D–81549 München +49Springer (0)89 20Transport 30 43-11Media 22 GmbH Springer Fachmedien München GmbH Neumarkter Str. 18 ist ein Teil der Fachverlagsgruppe D–81664 München Springer Science + Business Media. 2 Redaktion DietmarOrt Winkler Chefredaktion Christian Projektkoord. Matthias Pioro CvD und Claudia Koch RedaktionsReinhold Leiprecht, Schlussredaktion beirat Alexander Kleistner RedaktionsReinhold Leiprecht, Autoren Holger Bahlmann 26-27), beirat Alexander Kleistner,(S. Anja ReichAnnika Binder (S. 18-19), Dieter Göllner Arndt Svendsen (S. 3,Bahlmann, 20-21), Gerhard Grünig Autoren Holger (S. 4-6, 12-13), Martin Heying Hans-Joachim Bielke, (S. 10-11, 14-15), Hans Reichert Dieter Göllner, Gerhard Grünig, (16-17), Dietmar Winkler (S. 7, 8-9, Claudia Koch, Patrick Neumann 19 unten, 22-23) Fotos Fotos Daimler AG,DaimlerChrysler falls nicht anders Autoren, AG, gekennzeichnet Martin Heying, Manfred Steib Alan Ovaska; Bilder klein: Messe Art Director Titelbild: Dierk Naumann München (li.), Hauke Hass (r.) Layout Arno Krämer Art Director/ F & W Mediencenter Druck Layout Dierk Naumann Holzhauser Feld 2 Druck Rotaplan Offset Kammann Druck GmbH D-83361 Kienberg Hofer Straße 1 D-93057 Regensburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kommunal liveVerarbeitung erscheint einmal jährlich. Alle Rechte vorelektronische nur mit schriftlicher behalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur Zustimmung des Herausgebers. mit schriftlicher Zustimmung des Herausgebers. KL_2012_02-03_02_03_KL 15.02.12 11:42 Seite 3 IFAT 2012 Branchentreff in München Die IFAT ENTSORGA empfiehlt sich 2012 erneut als wichtigste Informationsplattform für Anbieter, Dienstleister, Entscheider und Praktiker aus der Kommunal- und Entsorgungsbranche. Fotos: Messe München (2) Das bewährte Messekonzept der IFAT ENTSORGA verbindet die Ausstellungsflächen im Hallenbereich mit dem großzügigen Außengelände: Besucher erwartet die gesamte Bandbreite der Kommunalbranche. se H ornur verantwortlich für den Verkauf und Unimog wird eine breite der Kommunal- & FlughafenfahrProduktpalette für Entsorzeuge bei Mercedes-Benz Vertrieb gungs- und StraßenbetriebsDeutschland, hervor: „Auch 2012 dienste präsentiert. „Alle präsentiert die Daimler AG auf Fahrzeuge stehen im Zeichen der wichtigsten Fachmesse der der Wirtschaftlichkeit und Branche technische Innovationen Nachhaltigkeit, aber auch des und optimale Lösungen für den Fahrerkomforts und der Alexander Kleistner profilierten Fuhrpark.“ Sicherheit“, erklärt Kleistner, Mit dem neuen Actros und dem erneuerder die Messe als offene Informationsplattten Fuso Canter TF, dem Econic als Flüssigform für den Dialog zwischen Brangasvariante oder den Multitalenten Sprinter chenspezialisten und Praktikern sieht. 쎱 Foto: Thomas Maier D ie Weltleitmesse für Umwelttechnologie wird in diesem Jahr wieder einmal neue Rekorde aufstellen. Gezeigt werden auch diesmal Innovationen und Dienstleistungen aus den Bereichen Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Wichtige Schwerpunkte sind die Abfallsammlung und -beförderung sowie Straßenreinigungs- und -betriebsdienste. Ein praxisorientiertes Rahmenprogramm mit Gesprächsforen und Live-Vorführungen vermittelt dem Fachpublikum darüber hinaus fundiertes Wissen und neue Impulse für den kommunalen Alltag. Mit einer breitgefächerten Produktpalette entspricht auch die Daimler AG dem Interesse der Entscheider und Anwender. Multifunktionale Fahrzeuge mit innovativen Aufbauten, zukunftstauglichen Antrieben und komfortablen wie sicheren Arbeitsplätzen sind in Halle C4 sowie auf Aktionsflächen im Freigelände zu sehen. Die Bedeutung der IFAT ENTSORGA hebt Alexander Kleistner, IFAT ENTSORGA 2012 Wo: Neue Messe München Wann: 7. - 11. Mai 2012 Mo. bis Do. 9 - 18 Uhr, Fr. 9 - 16 Uhr Preise: Tagesticket: 24 Euro, Dauerticket: 62 Euro Fläche: 215.000 Quadratmeter, davon 180.000 Quadratmeter in der Halle; mehr als 2.700 Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen Daimler AG: Halle C4, Stand 321 und auf Aktionsflächen im Freigelände 3 KL_2012_04-07_04-07_Kl 15.02.12 11:46 Seite 4 Actros Das Meisterstück Der neue Actros setzt in der jüngsten Generation der Baureihe von Mercedes-Benz technologisch Maßstäbe und überzeugt durch noch mehr Fahrkomfort sowie seine Wirtschaftlichkeit. M Foto: Alan Ovaska ehr als 2.500 Stunden im Windkanal, viele hunderttausend Kilometer in der Kälte Skandinaviens und in der Hitze Südeuropas sowie ungezählte Stunden Entwicklungsarbeit am Computer. Noch nie zuvor hat ein Hersteller mehr Energie auf die Erprobung einer neu entwickelten Lkw-Generation verwendet als Mercedes-Benz beim neuen Actros. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bestnoten von der Fachpresse und durchweg positive Kommentare von Kunden, die bereits den Neuen fahren. Neben Fahrkomfort und Sicherheit zählen beim Nutzfahrzeug besonders die Betriebskosten – allen voran der Kraftstoffverbrauch. Nicht umsonst haben die Ingenieure beim neuen Actros viel Wert auf eine optimale Aerodynamik gelegt. Ihr Augenmerk lag auf der strömungsgünsti- 4 gen Gestaltung der kompletten Kabine mit allen Anbauteilen. Erstmals hat ein Lkw eine temperaturabhängig gesteuerte Kühlerjalousie. Sie öffnet nur, wenn der Motor mehr Kühlluft benötigt und hilft im geschlossenen Zustand, den Luftwiderstandsbeiwert deutlich zu reduzieren. Der Schlüssel wird zum komfortablen Bedienelement beim Actros. In Design und Bedienung an aktuelle iPod-Technik angelehnt, ermöglicht er neben dem Öffnen und Schließen der Kabine die Niveauregulierung des Fahrwerks, das Einschalten der Innenbeleuchtung, Abrufen wichtiger Betriebsdaten wie den Pegelstand des Kraftstofftanks und anderer Flüssigkeiten, Reifendruckkontrolle sowie das Aktivieren von Zusatzheizung oder Standklimaanlage. Neue Maßstäbe setzt der in Wörth gefertigte Actros auch beim Fahrerplatz – vor allem mit dem neu entwickelten Fahrersitz. Neben dem spürbar besseren Sitzkomfort hat Mercedes-Benz die Bedienelemente neu arrangiert, was die Bedienbarkeit der zahlreichen Funktionen sehr erleichtert. Dazu gehört ein Multifunktionslenk- KL_2012_04-07_04-07_Kl 15.02.12 11:46 Seite 5 Actros Übersichtlich, funktional und komfortabel – Das Telematiksystem FleetBoard ist erstmals Das Herzstück: Der Reihensechszylinder der Fahrerarbeitsplatz im neuen Actros. serienmäßig gleich mit an Bord. OM 471 mit Euro 6 leistet maximal 510 PS. rückführung mit Frischluft unterstützt. Um die Abgasnorm Euro 6 zu erfüllen, kombiniert der neue Actros SCR-Technik mit AdBlue-Einspritzung, Abgasrückführung (AGR) und Partikelfilter. Vervollständigt wird der Antriebsstrang durch die bereits vom Vorgänger bekannten und bewährten automatisierten Getriebe mit PowerShiftSchaltung. Das vollautomatisierte 12-GangAggregat wurde im Hinblick auf Schaltkomfort und -geschwindigkeit noch einmal optimiert und verfügt über drei Fahrprogramme: Standard, Economy und Power. Neu ist eine integrierte Kriechfunktion. Freischaukel- sowie EcoRoll-Modus wurden übernommen, aber ebenfalls optimiert. Eine neue Dimension eröffnet der neue Actros auch in puncto Fahrwerk und Lenkung. Er verfügt serienmäßig über eine Luftfederung an der Hinterachse. Durch die neue Achsaufhängung sowie die direktere Lenkung zeigt sich der Actros deutlich fahrstabiler, aber auch komfortabler als sein Vorgänger. Zahlreiche Assistenzsysteme (u.a. Abstandsregel-Assistent mit neuer Stop-and-go-Funktion, Spurhalte-Assistent, serienmäßiger Stabilitätsregel-Assistent/ ESP sowie Active Brake Assist/NotbremsAssistent) heben das Sicherheitsniveau auf ein in der Nutzfahrzeug-Technik bislang nicht gekanntes Niveau. rad im Stil der aktuellen Pkw-Generation. Das Menü des Bordcomputers ist umfangreich und im Stile aktueller ComputerBetriebssysteme organisiert. Damit findet sich jeder Fahrer schnell zurecht. Das Telematiksystem FleetBoard ist jetzt sogar serienmäßig – der Kunde kann den Service vier Monate lang kostenlos nutzen. Ein Highlight im neuen Actros ist sicher der neue Reihensechszylinder. In Japan und den USA bereits tausendfach erprobt, kommt der 12,8-l-Vierventiler jetzt auch nach Europa. Das Leistungsspektrum reicht von 310 kW (421 PS) bis 375 kW (510 PS). Das maximale Drehmoment – in der derzeit stärksten Version immerhin 2.500 Nm – steht bereits bei 1.100 U/min zur Verfügung. Schon bei 1.400 Touren erreichen die Motoren deutlich über 90 % ihrer Maximalleistung. Ein Common-Rail-Einspritzsystem mit bis zu 2.100 bar Einspritzdruck bildet die Basis für optimale Verbrennung und niedrigen Verbrauch. Neu ist die Aufladung der Motoren über einen asymmetrischen Abgasturbolader, der die integrierte Abgas- Sieben Kabinenvarianten für jeden Bedarf Vorerst sind sieben Kabinen in zwei Breiten (2,3/2,5 m), einer Länge (2,3 m) sowie vier Dachvarianten lieferbar. Fünf Kabinen verfügen über einen ebenen Boden, zwei über einen 170 mm hohen Motortunnel. ClassicSpace (schmal): Standarddach, Stehhöhe: 1,46/1,64 m StreamSpace (schmal): AeroHochdach, Stehhöhe: 1,79/1,97 m StreamSpace (breit): Aero-Hochdach, Stehhöhe: 1,97 m BigSpace (breit): Hochdach, Stehhöhe: 1,99 m GigaSpace (breit): Großraumkabine, Stehhöhe: 2,13 m (0,92 m³ Stauraum, 11,6 m³ Gesamtvolumen); auch als SoloStar mit Relaxbereich. Zur Grundausstattung gehören Multifunktionslenkrad und manuell betätigte Dachluke – ab StreamSpace elektrisches Hebe- bzw. Glas-SchiebeHebedach. Signifikant sind die farblich und räumlich getrennten Bereiche für Fahren, Leben und Schlafen. 5 KL_2012_04-07_04-07_Kl 15.02.12 11:46 Seite 6 Foto: Alan Ovaska Actros Lösung für die Abfallwirtschaft Kurz nach Serienanlauf des neuen Actros hat der Münchner Kipperspezialist Meiller bereits erste Versionen als Absetz- bzw. Abrollkipper realisiert. Der Abroller mit RK 20.70-Hakengerät wurde im Auftrag von Mercedes-Benz gebaut und wird im Branchen-Informations-Center in Wörth ausgestellt. Es handelt sich um ein dreiachsiges Fahrgestell mit liftbarer Nachlauf- Der Absetzkipper von Meiller auf Basis eines zweiachsigen Fahrgestells schafft 13 t Hublast ab Fahrbahnhöhe. achse, als 2445 L 6x2 mit 2,5 m breiter Flachdachkabine – ausgestattet für den Zugbetrieb mit Duomatic-Kupplung und nach links versetzten Anhängeranschlüssen. Das Fahrgestell mit Hauptradstand 4.900 mm (1.350 mm Nachlaufachse) verfügt vorne über Blattfederung, an den beiden Hinterachsen über Luftfederung. Das aufgebaute Hakengerät ist geeignet zur Aufnahme von Behältern nach DIN 30722 mit Behälterlängen von 5.500 bis 7.000 mm (kürzester transportierbarer Behälter 4.750 mm; kürzester kippbarer Behälter 5.250 mm). Der Aufbau ist mit einer Steuerung mit lastabhängigem Eilgang inklusive Drehzahlsteuerung ausgestattet. Das erste Gelenk des Teleskop-Kipp-Rahmens wurde zweiarmig ausgebildet. Beide Enden sind über eine Drehwelle verbunden. Das zweite Gelenk führt den ausschiebbaren Ausleger. Beim zweiten Fahrzeug, ein Absetzkipper auf Basis eines zweiachsigen Fahrgestells als 1845 und AK 12-xT-Absetzer, handelt es sich um eine Kundenlösung. Je nach Version lässt sich der AK 12 auf Fahrgestelle mit Radstand 3.500 bis maximal 3.900 mm aufbauen und wiegt 2.750 bis 2.900 kg. Die Hublast ab Fahrbahnhöhe beträgt 13 t bei einer Ausladung von 2.850 mm (7,6 t bei 4.250 mm Ausladung). Bis 800 mm Unterflurstellung bewältigt der AK 12-xT eine Hublast von 8,8 t bei 2.850 mm Auslegung (5,8 t bei 4.250 mm Auslegung). Ein unbestrittener Blickfang des Fahrzeugs ist die breite Streamline-Fernverkehrskabine. 쎱 Varianten und Optionen beim neuen Actros MOTOR OM 471; wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor; DOHC; Bohrung x Hub: 132 x 156 mm; Hubraum: 12,8 l; Common-Rail-Einspritzung (X-Pulse mit 2.100 bar Einspritzdruck); Leistung: 310 kW (421 PS), 2.100 Nm/330 kW (449 PS), 2.200 Nm/350 kW (476 PS), 2.300 Nm/375 kW (510 PS), 2.500 Nm; mit Serien-Hinterachsübersetzung Drehmomentüberhöhung (+ 200 Nm) im höchsten Gang; dreistufige Motorbremse mit max. 400 kW (544 PS) Bremsleistung bei 2.300/min; Wartungsintervall: 150.000 km; Abgasnorm: Euro 6 mit SCR, AGR, DPF FAHRWERK Verbreiterter, verwindungssteifer Rahmen; Achsen wie beim Vorgänger, aber in Anlenkung und Federung optimiert; 4-Balg-Luftfederung an der Hinterachse; direktere Lenkung; Scheibenbremsen rundum; optional Wasser-SekundärRetarder (3.500 Nm, 750 kW, 65 kg) GETRIEBE 12-Gang-Powershift mit Eco-Roll-, Freischaukel-, Power- und Economic-Modus; automatisiertes 3-Gang-Klauen-Grundgetriebe mit Range und Splitgruppe; vier Rückwärtsgänge; integrierte Kriechfunktion VARIANTEN Vorerst 4x2 und 6x2; drei Rahmenhöhen; Radstände: 3.550 bis 6.000 mm; Tankvolumen Diesel: bis 1.300 l; AdBlue: bis 75 l 6 SICHERHEIT Abstandsregel-Assistent mit Stop-and-go-Funktion; Active Brake Assist (erkennt stehende Hindernisse); SpurhalteAssistent; ESP (Serie); Wankstabilisierungs-Assistent (Serie) KL_2012_04-07_04-07_Kl 15.02.12 11:46 Seite 7 FleetBoard Die Blackbox denkt mit Das Telematiksystem FleetBoard sorgt für Transparenz beim Fahrzeugeinsatz und erhöht die Wirtschaftlichkeit im Fuhrpark. Das gilt ganz besonders für kommunale Anwendungen. S top-and-go“ heißt der Fahrzeugtakt im kommunalen Bereich nicht selten. Anders als im Fernverkehr müssen die Fahrzeuge für die Abfallsammlung oder im Räumdienst häufig anhalten, rangieren und anfahren. Das macht sich beim Verbrauch bemerkbar: Bis zu 50 l auf 100 km sind gar keine Seltenheit. „Maßnahmen zur Verbrauchsoptimierung wirken sich daher stark aus und erhöhen die Wirtschaftlichkeit sehr“, erklärt Markus Lipinsky, Geschäftsführer von FleetBoard. Der größte Hebel zur Verbrauchsreduzierung und Senkung der CO2-Emissionen ist erfahrungsgemäß eine wirtschaftliche Fahrweise. Telematik hat sich als sehr effektives Werkzeug etabliert, um die Produktivität im Fuhrpark zu erhöhen. Das ausgereifte Flottenmanagementsystem bietet mehr als Satellitenortung und schnelle Datenübertragung. FleetBoard misst nicht nur den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch, sondern sammelt durch die Anbindung an die Fahrzeugelektronik zahlreiche Daten während des Einsatzes. Unter anderem werden Geschwindigkeit, Bremsverhalten und fahrzeugbezogene Ereignisse aufgezeichnet und nach einem Punktesystem bewertet. Verbesserungspotenziale werden vom System erkannt und grafisch angezeigt. So kann durch gezielte Schulung gegengesteuert werden. Das erhöht Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. „Das objektive Bewertungs- Per Satellitenortung und GPRSKommunikation ist der Lkw immer online. system kann beispielsweise als Grundlage für einen zusätzlichen CO2-Bonus an den Mitarbeiter genutzt werden“, so Lipinsky. Der Funktionsumfang des Systems ist individuell kombinierbar. Zu den Dienstpaketen gehören Fahrzeug- und Transportmanagement sowie Zeitwirtschaft. Im neuen Actros ist das Telematiksystem FleetBoard bereits standardmäßig ohne Aufpreis für die Hardware erhältlich. Neukunden haben die Möglichkeit, die Dienste Fahrzeugmanagement und Zeitwirtschaft vier Monate kostenlos zu nutzen. Ergänzend bietet FleetBoard ein kostenloses Fahrertraining für wirtschaftliches Fahren an. 쎱 FleetBoard für Smartphones Mobiles Flottenmanagement und Einsatzanalyse für iPhone und iPad ermöglicht FleetBoard mit einer kostenlosen App. Damit können Lkw, Transporter und die Einsatzanalysen der letzten Tour jederzeit auch unterwegs angezeigt werden. Grafik: Daimler AG 7 KL_2012_08-09_08_09_Kl 15.02.12 12:02 Seite 8 Aufbauhersteller-News Power Abrollkipper jetzt auch auf Mercedes-Benz Unimog Der Power Abrollkipper auf Mercedes-Benz Unimog ist eine maßgeschneiderte Lösung des Aufbauspezialisten Palfinger für Kommunen sowie Garten- und Landschaftsbauer. Seit kurzem hat der Zweckverband Bauhof Dettenhausen-Waldenbuch einen Power P7.32 Abrollkipper auf einem Unimog U 400 im Einsatz. Das Fahrzeug ist für verschiedene Tätigkeiten vorgesehen, beispielsweise für den Transport von Grünschnitt, Erde, Schotter, Häckselgut oder für Gießarbeiten. In den Wintermonaten wird ein Streuer auf den Abrollkipper aufgezogen. Das Gerät kann in wenigen Minuten für andere Aufgaben gerüstet werden. Bei Wechselbrücken, die von der Gemeinde bisher verwendet wurden, war jeweils eine zeitaufwändige Umrüstung nötig. Mit dem neuen Power Abrollkipper wird einfach der gewünschte Aufbau aufgezogen und per Knopfdruck auf der Steuerung verriegelt. Ein echter Alleskönner wird der Power Abrollkipper durch den Einsatz verschiedenster Aufbauten wie Kipperbrücke, Streugerät, Wasserfass, Werkzeugmagazin, Volumenbehälter und vieles mehr. 쎱 Ein-Mann-Frontlader Fotos: Hersteller HN Schörling präsentiert wirtschaftliche Ein-Mann-Lösungen: Der Seitenlader HN Speedline Twin kann durch geteilte Behälterkammern auf einer Tour zwei verschiedene Fraktionen sammeln. Das ist laut Hersteller einzigartig in Europa. Die Lösung kommt bei niedrigen Besiedlungsdichten zum Einsatz. Mit dem Seitenlader HN Speedline 2.3 können erstmals Seitenumleerbehälter bis 2,3 m3 mit einer Standardschüttung geladen werden. Das bringt Einsparpotenziale bis zu 60 %. Bei der Gewerbe- und Industrieentsorgung ist der Frontlader HN Millennium im Einsatz. Da die Prozesskette von Sammlung und Transport geschlossen wird, sind Absetzkipper überflüssig. Mit festaufgebautem Behälter oder als Wechselgerät CWS sind Volumen von 37 bis 43 m3 erhältlich. 쎱 8 Präventiv streuen Gerade während feuchter Kälteperioden ist das präventive Streuen im Winterdienst wichtig und gewinnt derzeit auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. In Expertenkreisen ist man sich inzwischen jedoch einig: Nur in Verbindung mit der Ausbringung von reiner Sole ist präventives Streuen wirklich sinnvoll. Dies verlangt nach neuer Technik. Daher hat Küpper-Weisser die Produkte FullWet für die ausschließliche Ausbringung von Sole und CombiWet für den kombinierten Einsatz entwickelt. Zwei Düsenarten stehen zur Auswahl. Der gebündelte Strahl der Strahldüsen ist äußerst windstabil und ermöglicht dadurch sehr hohe Fahrgeschwindigkeiten. Die hohe durchschnittliche Geschwindigkeit auf Landstraßen und Autobahnen wird genutzt, um durch den nachfolgenden Verkehr die ausgebrachte Sole zu verteilen und so für eine gute Querverteilung zu sorgen. Statt der Strahldüsen können alternativ auch Fächerdüsen für das Sprühen nach links und rechts eingesetzt werden. Kaskadentanks in unterschiedlichen Größen ermöglichen viele Varianten an Behältergrößen, welche problemlos auf diversen Fahrgestellen aufgebaut werden können. Mit einem Bedienteil steuert der Fahrer sämtliche Einsatzmöglichkeiten. 쎱 KL_2012_08-09_08_09_Kl 15.02.12 12:02 Seite 9 Aufbauhersteller-News Sprühspezialist Das Sprühsystem Straliq von ASH Aebi Schmidt ist speziell für den Sprüheinsatz von Sole auf Straßen konzipiert. Sprühen reduziert den Salzverbrauch und schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Der Straliq ist für große Trägerfahrzeuge ausgelegt und wendet die neue Drei-Fahrbahnen-Sprühtechnik an. Die hochwertigen Polyethylentanks sind für alle De-Icing-Mittel geeignet. Mit 7.500 bis 15.000 l Fassungsvermögen kann der Straliq drei Fahrbahnen gleichzeitig sprühen. Die Sprühbreite lässt sich auf jede Fahrbahn individuell einstellen. Wahlweise kann auch die halbe Sprühbreite für die Fahrbahnen 1 und 3 konfiguriert werden. Das Herz des Dosiersystems bilden entweder Zahnradpumpen (max. 300 l/min) oder eine Zentrifugalpumpe (max. 700 l/min). 쎱 Antrieb mit Wasserstoff-Brennstoffzelle Die Berliner Stadtreinigung testet derzeit den Brennstoffzellen-Antrieb für Müllfahrzeuge. Mit der Berliner Firma Heliocentris Energiesysteme GmbH und dem Aufbauhersteller Faun Umwelttechnik wurde – gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – ein Fahrzeug entwickelt, das deutlich leiser ist und bis zu 30 % weniger Dieselkraftstoff verbraucht. Zwei Jahre lang wird der weltweit erste BrennstoffzellenMülllaster in den Berliner Bezirken Adlers- Neue Generation von Großkehrmaschinen Der Aufbauhersteller Bucher Schörling hat im letzten Jahr die Flotte seiner bewährten Großkehrfahrzeuge komplett erneuert. Mit dem CityFant 6000 wird die CityFantBaureihe in vierter Generation fortgesetzt. Hohe Saugleistung bei geringer Geräuschentwicklung, robuste Bauweise, hohe Wirtschaftlichkeit und Wartungsfreundlichkeit sind die Merkmale des Fahrzeugs, das alle aktuellen gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Abgasemissionen und Nachhaltigkeit erfüllt. Der Antrieb des Kehraufbaus erfolgt je nach Einsatzanforderung mit einem separaten Antriebsmotor oder mittels hydrau- lischer Leistungsübertragung vom Fahrgestellmotor aus. Serienmäßig ist der CityFant 6000 mit einem wassergekühlten John Deere Dieselmotor mit Turboaufladung und einer Nennleistung von 63 kW (85 PS) ausgestattet, optional mit 86 kW (116 PS). Alternativ sind für den Antrieb des Kehraufbaus weiterhin Mercedes-Benz Dieselmotoren lieferbar. Der serienmäßig integrierte Kraftstofftank für den Aufbaumotor gewährleistet mit 150 l Volumen lange Kehreinsätze. Im normalen Betrieb erreicht das Fahrzeug eine Kehrbreite bis zu 2.300 mm. Der CityFant 6000 ist ein vielseitiger und wirtschaftlicher Allrounder. 쎱 hof, Friedrichshain und Lichtenberg unter Alltagsbedingungen eingesetzt. Mit diesem Praxistest soll demonstriert werden, dass der neue Lkw beim Laden genauso gut funktioniert wie konventionelle Diesel-Fahrzeuge, aber dabei überhaupt kein Kohlendioxid, Stickoxid und Feinstaub emittiert. Heliocentris Energiesysteme hat gemeinsam mit Faun Umwelttechnik eine „Power-Box“ entwickelt, die ein 32-kWBrennstoffzellenaggregat sowie die für dessen Betrieb benötigten Wasserstofftanks, Luftversorgungs- und Kühlsysteme beinhaltet. Sie ist hinter der Fahrerkabine installiert. Das Bundesverkehrsministerium hat die Entwicklung des Prototyps im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie (NIP) mit rund 800.000 Euro gefördert. 쎱 Ideale Ergänzung Bereits Mitte 2011 hat der Aufbauhersteller Ruthmann die Time Deutschland Versalift GmbH gekauft. Hiervon profitieren die Kunden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz können sie zu Wartungs- und Reparaturzwecken ihrer Versalift-Produkte jetzt auf das gesamte Servicenetz von Ruthmann zurückgreifen. Ruthmann hat durch den Kauf sein Sortiment bei Lkw-Arbeitsbühnen erweitert. Zum Versalift-Produktportfolio gehören, neben hochisolierten Hubarbeitsbühnen, auch Modelle mit „grüner“ Technologie, also mit Elektro-/Hybrid-Antrieben. 쎱 9 KL_2012_10-11_10_11_KL 15.02.12 12:03 Seite 10 Foto: Hauke Hass Interview Gut geschult im Einsatz Im Fuhrpark spielen Kostendruck und Umweltverträglichkeit eine immer größere Rolle. Ein probates Mittel, das beiden Themen Rechnung trägt, ist eine fundierte Schulung der Fahrer. Kommunal live sprach mit Bernd Leowald, Regionalleiter West der Stadtreinigung Hamburg. 쎱 Kommunal live: Welche Rolle spielt die Fahrerschulung bei der Stadtreinigung? Bernd Leowald: Wir bilden unsere Fahrerinnen und Fahrer komplett selbst aus. Ein Azubi macht bei uns beispielsweise alle Führerscheine und erhält in unseren Werkstätten eine Technikausbildung. Zusätzlich absolviert er Sonderprogramme, Sicherheitstrainings mit Pkw und Lkw sowie Ökotrainings. Und er durchläuft alle Bereiche, vom Haus-zu-Haus- bis zum Fernverkehr. Er kennt am Ende den ganzen Betrieb. 10 쎱 Kommunal live: Wie kamen Sie auf ein so anspruchsvolles Ausbildungskonzept? Leowald: Es ging uns schon sehr früh darum, dass Verbräuche und Verschleiß kontrollierbar bleiben. Dazu haben wir im Jahr 2001 einen ersten Test gemacht: Ein Fahrer von uns bekam einen Actros Haken-Abroller, der zudem mit FleetBoard ausgestattet war. Dann haben wir gesagt: Fahr so wie immer! Ein halbes Jahr lang haben wir die Daten gesammelt und ausgewertet. Dann bekam der Fahrer seine erste eintägige Schulung beim Eco Team Nord von Daimler und nach einem weiteren Monat seine zweite. 쎱 Kommunal live: Und konnten Sie signifikante Unterschiede feststellen? Leowald: Das will ich meinen. Nach der zweiten Schulung stellten wir bei dem gleichen Fahrer mit dem gleichen Fahrzeug und Tagesablauf eine Spritersparnis von rund 12 % und eine Reduzierung der Bremsvorgänge um circa 40 % fest. KL_2012_10-11_10_11_KL 15.02.12 12:03 Seite 11 Interview 쎱 Kommunal live: Das ist allerhand. Welche Konsequenzen haben Sie aus diesen Ergebnissen gezogen? Leowald: Zunächst haben wir das Telematiksystem flächendeckend eingeführt, jedes Fahrzeug kann jetzt mit Hilfe von FleetBoard analysiert werden. 쎱 Kommunal live: Fühlten sich die Fahrer da nicht gegängelt? Leowald: Nein. Denn wir pflegen einen transparenten Umgang mit den Daten. Diese dienen uns ausdrücklich nicht als Überwachungsinstrument, sondern als Analysewerkzeug. Auf diese Weise wirkt der Einsatz sogar motivierend, da jeder Fahrer seine Daten abrufen kann. Viele nutzen das, um sich zu verbessern. 쎱 Kommunal live: Aber Telematik ist nicht alles, oder? Leowald: Natürlich nicht. Wir haben ein Ausbildungsprogramm entwickelt, das die Erkenntnisse aus den FleetBoard-Daten berücksichtigt und genau auf den Alltag des jeweiligen Fahrers abgestimmt ist – also auf den Führer eines Müllfahrzeugs oder eines Containerfahrzeugs oder einer Straßenkehrmaschine. Vier betriebseigene Fahrlehrer schulen unser Personal, unterstützt von den Trainerprofis der Daimler AG. 쎱 Kommunal live: Und das „Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz“? Leowald: Ist natürlich integriert. Nur, dass wir den vorgeschriebenen Praxisteil deutlich erweitert haben. Getreu dem Motto: „Was man im wahrsten Sinne des Wortes begreift, bleibt einfach besser hängen.“ Also durchlaufen unsere Fahrer zusätzliche praktische Trainings im Bereich Sicherheit, Ökonomie und Ökologie. Und auch das Schulungssystem „lernt“ permanent weiter, weil wir die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Alltag in die nachfolgenden Trainings mit einarbeiten. 쎱 Kommunal live: Wie effektiv ist ein so aufwändiges Schulungsprogramm? Leowald: Seit der Einführung der erweiterten Schulungen sparen wir über den Daumen gepeilt 300.000 l Diesel im Jahr. Interessanterweise ist der Effekt bei den Müllsammlern am größten. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man von Tonne zu Tonne Gas gibt oder eher rollen lässt, ob man den Nebenantrieb die ganze Zeit durchröhren lässt oder erst wieder einschaltet, wenn die Tonne wirklich hinten an der Schütte steht. 쎱 Kommunal live: Das klingt so, als könnten andere von Ihrem Wissen profitieren und Sie umgekehrt die Erfahrungen anderer Betriebe ebenfalls einarbeiten. Leowald: Das ist auch so, deshalb haben wir ja eine inzwischen recht große Kooperation mit Beteiligten anderer Stadtreinigungen, aber auch mit Vertretern aus dem Schulungsbereich und aus der Industrie. Beispielsweise sind die Berliner Stadtreinigung, die Stadtreinigung Stuttgart und die Wirtschaftsbetriebe Duisburg mit von der Partie. Dabei sind auch die Daimler AG, die Akademie für Kommunalfahrzeug- Stadtreinigung Hamburg Fuhrpark: 150 Müllsammler (Behälter) 30 Sperrmüllsammler 20 Möbelwagen 40 Abroller 3 Sattelzüge 36 große Kehrmaschinen 120 Transporter (Pritschen/Kipper) 200 Sonstige Fahrzeuge Zuständigkeit: für die Bezirke Ost, Süd, West und Mitte Einwohner gesamt: 1,9 Mio. Fahrleistung pro Jahr: 10 Mio. km Verbrauch: 3,5 Mio. l Diesel (p.a.) Transportierte Mengen: 1 Mio. t (p.a.) technik, sowie die Aufbauhersteller Haller, Faun, Schörling, Schmidt und Hüffermann. Und es gibt weitere Interessenten. 쎱 Kommunal live: Wie viele Fahrer haben Sie in der Aus- und Weiterbildung? Leowald: Etwa 1.000 Fahrer. Die Praxismodule bestreiten zehn Fahrer pro Tag, die Theoriemodule 15 Fahrer. Zudem ist ja das Fahrprofil des einzelnen Fahrers durch FleetBoard abrufbar. Schert also wirklich mal einer aus, wird er eben nachgeschult. Meist sogar auf eigenen Wunsch des Fahrers, denn keiner lässt sich gern nachsagen, er könne nicht Auto fahren. 쎱 Der Hamburger Bernd Leowald, Jahrgang 1959, war zwölf Jahre bei der Bundeswehr, unter anderem als Fahrlehrer bei der Luftwaffe. Anschließend arbeitete er vier Jahre im Tankfahrzeugbau. Seit 1997 ist er bei der Stadtreinigung Hamburg tätig, zunächst als Fuhrparkleiter und seit zwei Jahren als Regionalleiter West. Leowald ist verheiratet und lebt in Hamburg-Volksdorf. Wenn er sich nicht um die Belange der Stadtreinigung Hamburg kümmern muss, ist er leidenschaftlicher Hobby-Flieger. Foto: Martin Heying Bernd Leowald Bernd Leowald legt im Furhrpark Wert auf optimal geschulte Fahrer. 11 KL_2012_12-13_12-13 15.02.12 12:03 Seite 12 Econic LNG Kein Weg ist zu weit Der Mercedes-Benz Econic NGT mit Erdgasmotor war Vorreiter der umweltfreundlichen Gastechnologie im Nutzfahrzeug. Mit dem neuem LNG-Antrieb, der mit verflüssigtem Erdgas deutlich mehr Reichweite bietet, startet der Innovationsträger in eine neue Ära. E rdgas gilt als saubere Alternative zum Dieselkraftstoff. Dank Steuerbonus ist der Betrieb auch wirtschaftlich für das Unternehmen. Motoren, die auf die Verbrennung von Gas optimiert sind, erzielen aufgrund höherer Klopffestigkeit einen besseren Wirkungsgrad als Benzinmotoren. Als nachteilig empfinden manche Nutzer aber die eingeschränkte Reichweite aufgrund kleiner Tanks. Der Econic NGT (Natural Gas Technology) verfügt etwa über einen Vorrat von rund 80 kg Erdgas. Diesem grundsätzlichen Problem begegnet Mercedes-Benz jetzt mit einer Innovation: dem Econic LNG (Liquefied Natural Gas) mit einem Tankinhalt von bis zu 270 kg. LNG ist durch niedrige Temperatur verflüssigtes Erdgas. Das gegen- 12 über verdichtetem Gas höhere Tankvolumen garantiert eine bis zu drei Mal höhere Reichweite. Die dafür nötige Tanktechnologie hat Mercedes-Benz mit einem Partnerunternehmen zur Serienreife entwickelt. Verflüssigtes Erdgas Motorisch unterscheidet sich der Econic LNG nicht vom Econic NGT, der mit auf 250 bar komprimiertem Erdgas fährt. Der Econic LNG verfügt über zwei Cryotanks für flüssiges Erdgas, das bei minus 150° C gespeichert wird. Seinen Treibstoff, der in jedem Fall gasförmig vorliegen muss, bekommt der LNG-Motor mit rund 18 bar Druck über einen Verdampfer. Die Tanks sind so abgestimmt, dass es keinen Boil- off-Effekt gibt, also kein Erdgas in die Umwelt gelangt. LNG hat – volumenbezogen im direkten Vergleich zu CNG (Compressed Natural Gas) – eine um den Faktor 2,4 höhere Energiedichte. Das erhöht die Reichweite. Zudem glänzen die Cryotanks durch niedrigeres Gewicht. Bei identischer Reichweite wiegt eine CNG-Tankanlage mit acht Behältern rund 1.000 kg, der vergleichbare LNG-Tank aber nur auf 400 kg. Erdgas besteht überwiegend aus Methan, was die Zukunftsfähigkeit von LNG-/CNGMotoren enorm verbessert. Auch wenn aktuell noch Erdgas für mehrere Dekaden in der Erde lagert, rückt die Nutzung von Biogas immer weiter ins Bewusstsein. Auch Biogas besteht mehrheitlich aus Methan. Zur Kraftstoffgewinnung wird Gas aus Bio- KL_2012_12-13_12-13 15.02.12 12:03 Seite 13 Econic LNG Simon Loos macht gute Erfahrungen mit dem Econic LNG. Deutlich sichtbar sind die seitlichen Flüssiggastanks. gasreaktoren oder Kläranlagen gereinigt und dann gekühlt. Beim Kühlen verflüchtigen sich unerwünschte Bestandteile. Am Ende steht LBG (Liquefied Biogas) als biologischer Ersatz für Erdgas. Der erste Nutzer des neuen Econic LNG ist Simon Loos im niederländischen Wognum. Das Unternehmen, einer der führenden Lebensmittel-Logistiker in Europa, setzt schon länger auf Econic mit Gasmotor und hat insgesamt 32 Fahrzeuge im Einsatz. Interessant ist das Konzept für den sauberen Stadtverkehr: Loos fährt mit einer 25,25 m langen Fahrzeug-Kombination vom Logistikzentrum bis an die Stadtgrenze. Dort wird der Zug geteilt. In der Stadt nutzt Loos die Vorteile des sauberen und leisen Gasmotors im Econic. Loos. „Das kompensiert das Fahrzeug aber durch deutlich niedrigere Kraftstoffkosten.“ Mit dem Econic NGT grundsätzlich zufrieden, war Loos dennoch Innovationstreiber für den Econic LNG. „Statt der Drucktanks hat das LNG-Fahrzeug leichte Edelstahltanks mit höherem Fassungsvermögen“, erklärt Loos. „Damit erreichen wir die für unsere logistischen Abläufe nötigen Reichweiten. Auch der Trend zur 24-Stunden-Belieferung an 365 Tagen ist mit dem Fahrzeug kein Problem.“ Wie beim Econic NGT sorgt auch beim Econic LNG ein EEV-zertifizierter ReihenSechszylinder-Motor mit 6,9 l Hubraum und 205 kW (279 PS) für den Antrieb. Optimierungen am Aggregat wie auch am automatisierten Allison-Getriebe reduzieren die Geräuschemission auf 72 dB(A). Die Fahrer schätzen am Econic mit seiner typisch großen Panoramascheibe die sehr gute Übersichtlichkeit sowie die auf Knopfdruck automatisch öffnende Beifahrertür. Das Fahrerhaus mit ebenem Boden bietet Stehhöhe. Das serienmäßige Automatikgetriebe erlaubt dem Fahrer, sich voll und ganz auf das Verkehrsgeschehen zu konzentrieren. Außerdem sitzt der Fahrer quasi auf Augenhöhe mit den Fußgängern, was den Econic weniger wuchtig erscheinen lässt und somit seine Akzeptanz in Innenstädten deutlich erhöht. 쎱 Ideal für den Stadtverkehr Leiser und sauberer: Der Mercedes-Benz Sprinter LGT Die Selbstverpflichtung des niederländischen Spediteurs, die CO2-Emissionen im Unternehmen bis 2012 um 20 % zu reduzieren, war eine wichtige Motivation, den Econic mit Gasmotor zu nutzen. Lohn der Mühe war die Auszeichnung mit dem „Lean and Green Award“, den das niederländische Ministerium für Transport im Rahmen des Programms „SustainableLogistics Innovation“ vergibt. Nach einem ersten, erfolgreichen Test von zwei Econic NGT hat Simon Loos inzwischen 30 weitere Fahrzeuge als LNG-Variante angeschafft – davon sieben Fahrgestelle mit Kühlaufbau. Der Gasmotor treibt bei den Kofferfahrzeugen über einen hydrostatischen Abtrieb auch die Carrier Supra Kühlaggregate an. Der Low-Entry aus Wörth spielt seine Vorteile wie hohe Wendigkeit, exzellente Übersichtlichkeit sowie den niedrigen Einund Ausstieg in der City-Logistik voll aus. Zudem bringt er enorme Kostenvorteile im Betrieb: „Verglichen mit herkömmlichen Zugmaschinen kostet der Econic NGT mehr in der Anschaffung“, meint Simon Der Mercedes-Benz Sprinter LGT (Liquefied Gas Technology) kann alle Vorteile des Gasantriebs für sich in Anspruch nehmen: Er emittiert deutlich weniger Schadstoffe und ist viel leiser als Fahrzeuge mit Dieselaggregat. Im Vergleich zu einem Benziner produziert ein Gasmotor rund 20 % weniger CO2 und liegt bei den Betriebskosten etwa 30 % günstiger. Der Sprinter LGT verfügt über einen bivalenten Motor, der gleichermaßen mit Flüssiggas oder Benzin betrieben werden kann. In dieser Auslegung kommt der Erdgas Sprinter im ausschließlichen Flüssiggasbetrieb auf bis zu 450 km Reichweite. Unter Nutzung des 100 l großen Benzinvorrates erhöht sich die Reichweite auf rund 1.200 km. Die gewichtsoptimierten Gastanks sind unterflur montiert und schränken den Laderaum des 3,5Tonners nicht ein. Die Nutzlast ist durch das Tankgewicht kaum vermindert. Beide Tankstutzen befinden sich hinter einer gemeinsamen Klappe. Der 1,8-l-Vierzylinder des Sprinter LGT mit 115 kW (156 PS) punktet trotz hoher Leistung mit niedrigem Verbrauch und Euro-5-Einstufung. Nach dem Start im Benzinbetrieb wechselt die Motorsteuerung ab 45 °C Wassertemperatur automatisch in den Flüssiggasbetrieb. Der Fahrer kann die Betriebsart auch manuell via Tastendruck jederzeit ändern. Den Antriebsstrang komplettiert ein 6-GangGetriebe, auf Wunsch auch eine Wandlerautomatik. Der Sprinter LGT ist in zahlreichen Varianten lieferbar, u.a. als Kastenwagen, Kombi, Fahrgestell oder mit Doppelkabine in den Radständen 3.665 und 4.325 mm. 13 KL_2012_14-15_14-15 15.02.12 12:07 Seite 14 Praxis Die machen den Weg frei Alle Jahre wieder kommen Frost und Schnee. Damit das öffentliche Leben nicht zusammenbricht, rückt bei der Stadtreinigung Hamburg eine ganze Armada von Streu- und Räumfahrzeugen aus. Mit dabei sind auch 34 Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Um Autobahnen im Großraum Hamburg kümmert sich die Autobahnmeisterei Othmarschen: Im Einsatz ist dort unter anderem der Mercedes-Benz Actros mit Streu-Sprühaufsatz. W enn sich im Hamburger Winter eine kühle Nacht ankündigt, schaut Thomas Naß, Regionalleiter Mitte der Stadtreinigung Hamburg (SRH) aufmerksam in den Himmel. „Mittlerweile habe ich ein Gefühl dafür, ob die Temperaturen fallen“, sagt der erfahrene Einsatzleiter. Doch auf sein Gefühl allein muss sich Naß nicht verlassen. In der SRH-Winterdienstzentrale laufen Wetterdaten aus den verschiedensten Quellen zusammen. Glättemeldeanlagen an neuralgischen Kreuzungen übermitteln Informationen zu Fahrbahnzustand und Windgeschwindigkeit. So sind aus punktuellen Ereignissen Streckenprognosen möglich. Zudem ist die Zentrale mit dem Wetterdienst, der Polizei und der Hamburger Hochbahn vernetzt. Letztlich entscheidet jedoch der Einsatzleiter, ob ein Einsatz notwendig ist. Denn wenn er ihn anfordert, setzen sich bis zu 950 Personen in Bewegung. 14 Bei den Einsätzen der SRH ist nicht etwa starker Schneefall die größte Herausforderung, sondern der tägliche Wechsel zwischen trockener und glatter Fahrbahn. „Schneesturm kann jeder“, sagt Thomas Naß augenzwinkernd, „aber stets für sicher befahrbare Straßen zu sorgen, ist die eigentliche Leistung.“ Task Force „Schnellrufer“ Wird das Einsatzsignal gegeben, sind zunächst die „Schnellrufer“ gefragt. Diese Task Force der SRH besteht aus erfahrenen Mitarbeitern, die einschätzen können, ob ein Großeinsatz erforderlich ist. Stefan Schlawitschek ist einer von ihnen. Normalerweise sitzt der 40-Jährige am Steuer einer Kehrmaschine. Im Falle eines Anrufs von der Winterdienstzentrale kommt er zu jeder Tages- oder Nachtzeit innerhalb von einer Stunde in den Betrieb. Dann steigt Schlawitschek umgehend in seinen Axor 1824 mit Schmidt Winterdienstausrüstung – eines von 34 Mercedes-Benz Fahrzeugen mit Festaufbaustreuern in der Hamburger Großflotte. „Wir sind die Augen und Ohren der Einsatzleitung“, erklärt er stolz. Und Einsatzleiter Naß bestätigt: „Das sind erfahrene Mitarbeiter. Alle haben ein professionelles Auge für den Straßenbelag.“ Meist geht es zuerst zu den Brücken und großen Kreuzungen. Dort entscheidet sich, ob alle Kollegen ranmüssen. Die „Schnellrufer“ sind nicht nur erfahren, sondern auch hoch motiviert: „Ich mag die Herausforderungen beim Winterdienst“, sagt Schlawitschek, „und die Arbeit gibt mir das Gefühl, etwas richtig Gutes zu tun.“ Genügen die „Schnellrufer“ nicht, erfolgt der Großeinsatz. Dann verlassen neben den 34 Mercedes-Benz mit Festaufbaustreuer weitere 50 Abrollkipper mit SRH-Streuern die Depots. „Wir betreiben die 34 Fahrzeuge von Mercedes-Benz unter anderem deshalb, weil wir für manche Teilstrecken kleine, KL_2012_14-15_14-15 15.02.12 12:07 Seite 15 Flexibel und wendig auch bei Eis und Schnee: der Mercedes-Benz Axor mit Festaufbaustreuer und Schneeschaufel von Schmidt. relativ kompakte, gleichzeitig aber auch leistungsstarke Winterdienstfahrzeuge benötigen“, erklärt Fuhrparkleiter Thomas Maas. Bei Bedarf kommen zusätzlich noch gehwegtaugliche Fahrzeuge zum Einsatz. Weil diese nur wenig Streumittel zuladen können, agieren sie in Kombination mit 50 mobilen Streustoffsilos, die verteilt über die ganze Stadt aufgestellt sind. Insgesamt müssen die Winterdienstprofis der SRH 4.000 Bushaltestellen, 12.000 Überwege, 3.300 Fahrbahnkilometer, 2.500 Brücken, 1.300 Busbuchten und 180 Radwegkilometer von Eis und Schnee befreien. gut gefüllt: Statt 15.000 t lagern dort heute 24.000 t für den Ernstfall. Dass die Hamburger die kalte Jahreszeit gut im Griff haben, konnten sie bei den beständigen Schneefällen im Winter 2010/11 beweisen: Im Gegensatz zu manch anderer Kommune brach in Hamburg der Öffentliche Nahverkehr nie zusammen. 쎱 Zuerst sichern die SRH-Winterprofis die größten und wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Für Thomas Naß gibt es dabei keine Alternative zum Streusalz. Nach peinlichen Engpässen in zurückliegenden deutschen Wintern sind die Depots nun Fotos: Martin Heying Für harte Winter gerüstet Wenn es in Hamburg schneit, gehört Stefan Schlawitschek zu den Ersten, die ausrücken. 15 KL_2012_16-17_16-17 15.02.12 12:11 Seite 16 Hybridtechnik Unter Strom gesetzt Mit einem Mercedes-Benz Econic BlueTec® 2629 Hybrid hat die Berliner Stadtreinigung BSR ein Jahr lang Praxiserfahrungen gesammelt. Geringer Kraftstoffverbrauch sowie das niedrige Geräuschniveau haben Anwender und Entwickler gleichermaßen überrascht. D amit hatten selbst die Ingenieure der Daimler AG nicht gerechnet: „Annähernd 25 % weniger Kraftstoff sind ein sensationeller Wert“, freute sich Klaus-Dieter Holloh, Leiter der Vorentwicklung von Daimler Trucks bei der Präsentation der Ergebnisse eines Feldtests mit dem Econic BlueTec® 2629 Hybrid bei der Berliner Stadtreinigung BSR. „Unser Konzept stimmt“, ist Holloh überzeugt. Dies gelte gerade auch in Kombination mit einem elektrisch betriebenen Aufbau wie dem Müllpress-Aufbau von Haller. Und das half beim Spritsparen: 46 % des Mülls ließen sich elektrisch verpressen. Auch in puncto Nutzlast macht der Econic BlueTec® Hybrid eine gute Figur: 11 t Müll fasst der Aufbau. Das sind trotz aufwändiger Hybridtechnik nur 250 kg weniger als bei einem Standard Econic. In der extremen Gangart des „Stop-and-Go“ bei der Abfallsammlung mit 200 bis 300 Anfahrvorgängen täglich ergab sich eine Kraftstoffeinsparung von durchschnittlich 23,9 % gegenüber dem exakt parallel betriebenen und daher vergleichbaren Foto: Daimler AG Auf 12.000 km in zwölf Monaten hat der Econic BlueTec®Hybrid gezeigt, was in ihm steckt. 16 KL_2012_16-17_16-17 15.02.12 12:11 Seite 17 Hybridtechnik Mit dem elektrisch betriebenen Müllpress-Aufbau ist der Econic BlueTec® Hybrid besonders leise – sehr zur Freude der Anwohner. Econic mit Dieselantrieb. Pro Einsatztag hat der Hybrid-Lkw laut BSR-Fuhrparkmanagementleiter Bernd Sackmann 11 l Kraftstoff gespart. Der Durchschnittsverbrauch sank damit von 60 l/100 km auf 45 l/100 km. Auf Sparsamkeit getrimmt Beim Prototyp des Econic BlueTec® Hybrid wurde zum 6,4-l-Diesel-Sechszylindermotor mit 286 PS ein Synchronmotor mit 26 kW Dauer- und 46 kW Maximalleistung parallel geschaltet. Der auf Sparsamkeit ausgelegte Antriebsstrang wurde für das 26-t-Dreiachsfahrgestell mit Nachlauflenkachse zu einem automatisierten 10-Gang-Schaltgetriebe und einem Start-Stopp-System kombiniert. Dass der Econic BlueTec® Hybrid die zwölf Monate und 12.000 km Müllsammeleinsatz bei allen Witterungsbedingungen absolut verlässlich absolviert hat, freute die Techniker besonders. Das anfangs eingesetzte Begleitfahrzeug konnte man schnell abziehen. Und BSR-Fahrer Thorsten Globig ist begeistert von der reduzierten Geräuschkulisse und der unproblematischen Handhabung in der Praxis. „Beim Fahren gibt es kaum Unterschiede zu meinem gewohnten Diesel-Econic“, berichtet Globig. Beim Laden der Tonnen dagegen sehr wohl. Nicht nur die Müllwerker, auch die Anwohner wird erfreut haben, dass der Dieselmotor nicht mit erhöhter Leerlaufdrehzahl von 900 U/min läuft, sondern die elektrisch betriebene Hydraulik nur leise surrt. Erst wenn die stets per Plug-in-Option über Nacht oder binnen drei Stunden bei 230 V geladene Kraft der Lithium-IonenAkkus bis auf 30 % erschöpft sind, klinkt sich der Diesel mit ein. Auch die zahlreichen Anfahrvorgänge absolviert der Econic BlueTec® Hybrid je nach Ladezustand elektrisch und damit geräuscharm. Ab 30 km/h leistet dann genau wie beim Atego BlueTec® Hybrid der Diesel komplett die Antriebsarbeit. Im Schub- Binnen drei Stunden können die LithiumIonen-Akkus bei 230 V aufgeladen werden. betrieb und beim Bremsen wird rekuperiert, also verbrauchte Energie wieder zurückgewonnen. Der Widerstand entspricht etwa dem Schleppmoment eines Standard-Dieselfahrzeugs, weswegen Fahrer Globig auch hier keine Umgewöhnungsprobleme hatte. Unterwegs, so berichtet der Müllsammelfahrer, konnten die Akkus meistens sogar wieder zu mehr als der Hälfte aufgeladen werden. Dafür genügen schon wenige Minuten „Dieselbetrieb“. Der Fahrer wird mittels ExtraDisplay auf dem Armaturenträger stets über den Energiefluss und Ladezustand der Batterien im Fahrzeug informiert. Laut BSR-Technikvorstand Andreas Scholz-Fleischmann schneidet der Hybrid im Portfolio der „Alternativen Antriebe“ sehr gut ab. Und Klaus-Dieter Holloh bilanziert: „Wir haben in unserem Stresstest in Berlin wertvolle Erkenntnisse über alle Jahreszeiten hinweg gewonnen. Erkenntnisse, die sich auf den schweren Verteilerverkehr in der Citylogistik übertragen lassen.“ Der Econic BlueTec® Hybrid sei damit ein sehr wichtiger Stein in einem weltweit angelegten Mosaik. Daimler Trucks bündelt die Hybrid-Kompetenz des Unternehmens im „Global Hybrid Center“ in Japan. Das Ziel ist für den Ingenieur Holloh letztlich klar: „Wir wollen aus dem Hybridantrieb ein erfolgreiches Geschäftsmodell für unsere Kunden entwickeln.“ 쎱 17 KL_2012_18-19_18_19_Kl 15.02.12 12:12 Seite 18 Namensgeber und Hauptsponsor: Der Recycling- und Umweltdienstleister ALBA Group unterstützt die Berliner Basketballer – eine Erfolgsgeschichte. Seit die ALBA Group und die Basketballer der Hauptstadt kooperieren, feiert der Verein nationale und internationale Erfolge. E igentlich wollte sich Franz Josef Schweitzer nur in Ruhe die Haare schneiden lassen, als er an einem Samstag vor etwa 20 Jahren um sieben Uhr in der Früh beim Friseur saß. Doch am Ende rettet der Gründer des Recyclingund Umweltdienstleisters ALBA Group den kleinen, fast bankrotten Basketballverein BG Charlottenburg. „Gerd Ulrich Schmidt, damaliger Mannschaftsarzt und Vizepräsident des Vereins, hatte wohl von den frühen Friseurbesuchen meines Vaters gehört und saß eines Tages einfach auf dem Nachbarstuhl“, berichtet Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group und Aufsichtsratsvorsitzender der ALBA Berlin Basketballteam GmbH. Schmidts Bitte, die 18 Fahrtkosten für das anstehende Auswärtsspiel und das Sponsoring bis zum Saisonende zu übernehmen, kam Schweitzer ohne zu zögern nach. Und nicht nur das: Er entwickelte auch ein umfassendes Sponsoring-Konzept und kurz darauf, im Jahr 1991, wurde ALBA Hauptsponsor und Namensgeber des Clubs. Inzwischen konnte das Männerteam achtmal den Meistertitel der ersten Bundesliga nach Berlin holen. Auch international feierte die Mannschaft Erfolge. „Die ALBA Group und wir verstehen uns aber nicht nur als Einheit, die attraktiven Spitzensport zum Ziel hat, sondern auch den Breitensport und die Rollstuhlbasketballmannschaft fördert“, betont Marco Baldi, Geschäftsführer von ALBA Berlin, die 20 % des Gesamtbudgets vom Recyclingund Umweltdienstleister erhält. Eine ähnlich enge Verbindung zwischen einem Wirtschaftsunternehmen und einem Sportclub gibt es selten. Die ALBA Group, die mit ihren stahlblauen Abfallsammelfahrzeugen fester Bestandteil des Berliner Straßenbildes ist, investiert nicht nur in den Spitzensport: Jedes Jahr stellt das Unternehmen einen siebenstelligen Betrag für die Jugendarbeit zur Verfügung. „Das machen wir aber nicht, weil wir hoffen, einen zweiten Dirk Nowitzki zu finden, sondern weil wir etwas für die Kinder und Jugendlichen in Berlin tun wollen“, begründet Schweitzer das soziale Engagement. Beispielsweise unterstützt die ALBA Group das Pro- Foto: Camara4 Top-Team für Berlin KL_2012_18-19_18_19_Kl 15.02.12 12:12 Seite 19 Sponsoring gramm „ALBA macht Schule“, das ALBA Berlin ins Leben gerufen hat. Mehr als 60 Jugendtrainer betreuen hier wöchentlich 1.500 Kinder im Sportunterricht an den Berliner Schulen. Teamfähigkeit fördern Ein weiteres Projekt ist die Grundschulliga, die 2008 in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung von Berlin entstand. Einzelne Schul-AGs treten dabei im Laufe des Schuljahres in Turnierspielen gegeneinander an. Am Ende des Jahres werden die besten Mannschaften in jeder Altersgruppe bei einem zweitägigen Turnier ermittelt. „Das weckt den Ehrgeiz der Schüler und spornt sie an, gemeinsam im Team erfolgreich zu sein“, erklärt ALBAChef Schweitzer. Zusammen mit dem Basketballverein engagiert sich der Recycling- und Umweltdienstleister auch in der Tagesklinik für krebskranke Kinder an der Berliner Charité im Rahmen von KINDerLEBEN, einem Verein zur Förderung der Klinik für krebskranke Kinder. Die beiden Partner unterstützen den wohltätigen Verein aber nicht nur finanziell. „An Weihnachten besuchen unsere Spieler die Kinder auf der Station und überreichen Geschenke. Für die Jungen und Mädchen ist das natürlich etwas ganz Besonderes, wenn dann plötzlich die 2,10 Meter großen Männer in der Station auftauchen“, berichtet Geschäftsführer Baldi. So bekomme das Engagement über die finanzielle Unterstützung hinaus auch ein lebendiges Element, das für den gesamten Verein und das Wirtschaftsunternehmen ein zentrales Ziel der Zusammenarbeit ist. 쎱 ALBA Berlin Basketballteam GmbH Achtmal deutscher Meister, sechsmal Deutscher Pokalsieger und Vizechampion im Europacup 2010 – seit Mitte der 90er Jahre feiert die erste Bundesligamannschaft von ALBA Berlin kontinuierlich Erfolge. Neben dem Vorzeigeteam gehören 27 Jugendmann- schaften zum Verein. Von den drei Rollstuhlbasketballteams spielt die erste Mannschaft außerdem in der zweiten Bundesliga. Seit 1991 ist der Recycling- und Umweltdienstleister ALBA Namensgeber und Sponsor und hält 75 Prozent an der Gesellschaft. Wendiger Stadtfeger Gerade wegen seiner kompakten Bauweise ist der smart fortwo im kommunalen Bereich ein ganz Großer. Ein Trägersystem für Mülltonne, Schaufel und Besen macht ihn zum optimalen Helfer. M anchmal sind Spezialisten gefragt: Das kleinste Kommunalfahrzeug sorgt dort für Sauberkeit, wo andere nicht hinkommen – auf schmalen Wegen, in Parks und den engsten Winkeln der Stadt. Das Servicefahrzeug ist mit einem speziellen Trägersystem für Schaufel, Besen und einem 50-l-Abfallsammelbehälter ausgestattet. Als Stadtreiniger punktet der smart fortwo durch seinen geringen Verbrauch: Ausgestattet mit einem Common-Rail-Turbodieselmotor, braucht der smart fortwo coupé cdi gerade einmal 3,3 l Dieselkraftstoff auf 100 km. Mit 86 g/km sind die CO2-Emissionen entsprechend gering. Der niedrige Verbrauch und die geringen Anschaffungskosten machen den smart fortwo im Kommunaleinsatz besonders wirtschaftlich. In der Elektroversion fährt der smart lokal sogar ohne CO2-Emissionen. Der smart fortwo electric drive kommt im Frühjahr 2012 mit neuem Gesicht auf den Markt. Mit seinem 55-kW-Elektromotor und Lithium-IonenBatterie bringt er es auf eine Reichweite von140 km. 쎱 Der smart fortwo coupé ist für den Einsatz in der Stadtreinigung mit Schaufel, Besen und Abfallsammelbehälter ausgerüstet. 19 KL_2012_20-21_20-21 15.02.12 13:35 Seite 20 Fuso Canter TF Ein Canter für alle Fälle Technisch und optisch komplett überarbeitet überzeugt der Fuso Canter TF durch Vielseitigkeit und technische Raffinesse. Im Segment der Leicht-Lkw legt der Nachfolger des Bestsellers Canter TD die Messlatte damit noch ein gutes Stück höher. S elbst die engsten Gassen im Altstadtkern müssen regelmäßig gekehrt werden. Und auch bei der Grünanlagenpflege der Parks brauchen die kommunalen Betriebe wendige Trägerfahrzeuge mit praxistauglichen Aufbauten. Der Fuso Canter TF fühlt sich in diesem Gelände wohl. Denn der Leicht-Lkw, der optisch und technisch komplett überarbeitet wurde, ist ein Special Truck mit besonderen Eigenschaften: ausgezeichnete Rundumsicht, breites Einsatzspektrum, wirtschaftlich, umweltfreundlich und sicher. Als Nachfolger des Bestsellers Canter TD von Daimler Trucks trägt der Neue nun das Kürzel TF. Eine der technischen Neuheiten des Fuso Canter TF ist das kompakte Doppelkupplungsgetriebe Duonic, welches weltweit erstmals in einem Lkw arbeitet. 20 Getriebe-Innovation Duonic Das Direktschaltgetriebe schont die Aggregate, entlastet den Fahrer speziell auf Kurzstrecken und verbindet den Komfort eines Automatikgetriebes mit der Wirtschaftlichkeit des Schaltgetriebes. Dank des serienmäßigen Eco-Modus und dem optionalen Motor-Start-Stopp-System (ISS) können – je nach Fahrer und Verkehr – bis zu 8 % Kraftstoff eingespart werden. Das optionale Start-Stopp-System stoppt den Motor nach fünf Sekunden Standzeit, was den Verbrauch speziell im Innenstadtverkehr deutlich senkt. Das Vierzylinder-Turbodiesel-Triebwerk mit 3,0 l Hubraum steht in drei Leistungsstufen von 96 kW (130 PS) bis 129 kW (175 PS) zur Verfügung. Die Fahrzeugaus- führung mit 7,5 t Gesamtgewicht erfüllt bereits serienmäßig die derzeit schärfste Abgasstufe EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle). Alle anderen Modelle erfüllen serienmäßig die Euro-5Norm und optional EEV. Das maximale Drehmoment beträgt 430 Nm bei 1.700 bis 2.840 U/min. Parallel zur Motorisierung steigen Fahrsicherheit und Komfort des Fuso Canter auf ein noch höheres Niveau. Die Vorderachse der 3,5-t-Variante zeichnet sich durch eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern aus. Für den Fahrer bedeutet das in jeder Straßenlage ein leichteres und sicheres Handling sowie einen spürbar verbesserten Fahrkomfort. Neben Scheibenbremsen an beiden Achsen ist neuerdings auch ein elektronisches Bremssystem vorhanden. In KL_2012_20-21_20-21 15.02.12 13:35 Seite 21 Fuso Canter TF Der neue Fuso Canter TF ist mit höherer Nutzlast und deutlich gesenkten Wartungskosten noch wirtschaftlicher als sein erfolgreicher Vorgänger. Noch mehr Varianten Fotos: Daimler AG den Gewichtsklassen 6,0 t und 7,5 t ist der Canter auf Wunsch mit einem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgestattet. Im grundlegend überarbeiteten Fahrerhaus erleichtern ergonomische Sitze mit integrierten Kopfstützen, ein überschaubares Cockpit mit Multifunktionsdisplay, eine effektive Heizung und automatische Klimaanlage sowie ein neues Ablagenkonzept den Arbeitsalltag. Das Thema Sicherheit wird beim Canter TF durch Türen mit Seitenaufprallschutz sowie durch den passiven Unfallschutz Fuso RISE (Realized Impact Safety Evolution) und Break Override Technik unterstrichen. Letztere sorgt bei gleichzeitiger Betätigung von Gas und Bremse dafür, dass auf jeden Fall gebremst wird. Der Allrounder eignet sich als Trägerfahrzeug selbst für großvolumige und multifunktionale Aufbauten, deren Montage sowohl durch den Leiterrahmen als auch dank angepasster Elektrik erleichtert wird. Das Programm des neuen Fuso Canter wurde im Rahmen des Modellwechsels neu abgestimmt und deckt alle wichtigen Segmente von Leicht-Lkw ab. Verfügbar sind der 6,0-Tonner mit Standard-Kabine und 110 kW (150 PS) Motorleistung, der 3,5-Tonner mit Standard-Kabine und bis zu 110 kW (150 PS) Leistung sowie der 3,5-Tonner mit Comfort-Kabine und bis zu 129 kW (175 PS) Leistung. Die StandardKabine ist 1.695 mm, die Comfort-Kabine 1.995 mm breit. Neben den Gesamtgewichtsklassen wurden auch die zulässigen Achslasten und die Rahmenlayouts neu definiert, so dass Nutzlastgewinne bis zu 95 kg bei den 3,5-t-Modellen und bis zu 85 kg bei der 7,5-t-Variante erzielt werden. Ebenso bemerkenswert ist eine Hinterachse mit 6,0 t Tragkraft für den Canter 7C mit 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht – ein Bestwert in dieser Gewichtsklasse. Auch die Radstände wurden komplett neu gegliedert, so dass jetzt sechs Radstände von 2.500 mm bis zum extralangen Radstand von 4.750 mm verfügbar sind. Im Frühjahr 2012 wird der Canter TF als 6,5-Tonner mit Comfort-Kabine, 175 PS Motorleistung und zuschaltbarem Allradantrieb vorgestellt. Noch in diesem Jahr wird außerdem die 7,5-t-Variante mit Hybridantrieb auf dem deutschen Markt eingeführt. Für kommunale Anwender empfiehlt sich der Fuso Canter TF wegen seiner Leistungsstärke, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit sowie vor allem auch wegen seiner vielfältigen Einsatzmöglich- keiten. Im Kurzstrecken- und Verteilerverkehr punktet der Allround-Lkw mit seiner niedrigen Rahmenhöhe und den kompakten Abmessungen. In der Garten- und Landschaftspflege werden insbesondere die Doppelkabine für bis zu sieben Personen beziehungsweise die nur 1,70 m breite Kabine sowie der kleine Wendekreis geschätzt. Im öffentlichen Dienst kann der Canter TF als Links- oder Rechtslenker eingesetzt werden. Aufgaben aus dem Baubereich erledigt der Liebling der Kommunen mit bis zu 5.045 kg Fahrgestelltragfähigkeit und 3.500 kg Anhängerlast. Auch für kommunale Dienstleister wie Steinmetze, Dachdecker und Gartenbauer ist der Fuso Canter TF ein zuverlässiger Helfer. „Liebling“ der Kommunen Übrigens: Auf der IFAT ENTSORGA 2012 wird am Messestand der Daimler AG ein Fuso Canter TF des Typs 7C18 mit Variopress-Aufbau von Faun Umwelttechnik zu sehen sein. 쎱 Das ist neu l Duonic: Erstes vollautomatisiertes Doppelkupplungsgetriebe in Lkw l Euro-5-/EEV-Motoren mit breitem Drehzahlband l Start-Stopp-Funktion senkt den Kraftstoffverbrauch l Höhere Nutzlast und noch mehr Aufbaufreundlichkeit l Mehr Komfort, höhere Sicherheit l Noch vielseitigere Einsatzmöglichkeiten im kommunalen Bereich 21 KL_2012_22-23_22-23 15.02.12 12:38 Seite 22 Event Kommunal Live 2011 Ein wahres Feuerwerk in Orange konnten die Fachbesucher auf der Kommunal Live und Airport Live am 4. und 5. Mai 2011 in Hannover bestaunen und ausprobieren. Im Mittelpunkt standen innovative Fahrzeugkonzepte für das gesamte Spektrum des kommunalen Einsatzes. D terdienst-, Abfallsammel- und Kanalreinigungsfahrzeuge, aber auch als Flughafenfahrzeuge eingesetzt werden. Zufrieden mit den Besucherzahlen zeigte sich Alexander Kleistner, verantwortlich für den Verkauf der Kommunal- und Flughafenfahrzeuge beim Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland: „In Hannover konnte sich Mercedes-Benz einmal mehr als Allrounder für den Kommunaleinsatz präsentieren.“ Top-Themen der Leistungsschau waren neben den technischen Innovationen der Fahrzeug- und Aufbauhersteller insbesondere wirtschaftliche und ökologische Aspek- Foto: Thomas Maier ie Daimler AG zeigte zusammen mit rund 50 Partnern aus der Aufbauindustrie innovative Fahrzeuglösungen und zukunftsweisende Technologien. Zu sehen waren 150 komplett aufgebaute Fahrzeugkombinationen, die als Kehrmaschinen, Hubarbeitsbühnen, Win- 22 KL_2012_22-23_22-23 15.02.12 12:38 Seite 23 Event Hubarbeitsbühnen waren ebenso zu sehen wie Fahrzeuge für den Winterdienst. te des Fahrzeugeinsatzes. Neben dem Trio Actros, Atego und Axor waren in Hannover auch Econic, Unimog und Zetros von Mercedes-Benz vertreten. Die Daimler Konzernmarke Fuso konnte mit neuen umweltfreundlichen Modellen aus der Canter-Familie aufwarten. Der Fokus der Ausstellung lag auf bedarfsgerechter Information und praxisnaher Beratung vor Ort: „Die Gespräche mit vielen bekannten Kunden und Partnern haben der Veranstaltung eine überaus positive Stimmung gegeben“, beschreibt Kleistner den Charakter der Kommunal Live. Foto: Thomas Maier Hier Termin Kommunal Live 2013 vormerken Kommunal Live 2013 in Göttingen Die nächste Kommunal Live findet am 29. und 30. Mai 2013 in der Lokhalle Göttingen statt - in nächster Nähe zum Fernbahnhof. Schnelle Anreise ist aus allen Richtungen möglich, z.B. ab Berlin 2:58 h ab Stuttgart 3:10 h ab München 3:30 h ab Hamburg 2:20 h ab Düsseldorf 3:30 h ab Frankfurt 1:50 h Foto: GWG Den Besuchern, darunter vor allem Entscheider, Beschaffer und Anwender aus privaten und kommunalen Unternehmen sowie Vertreter von Behörden der Bereiche Straßenbetriebsdienst und kommunaler Betriebsdienst, bot sich vor Ort die Gelegenheit, bei Fahrerprobungen sowohl Entsorgungs- und Straßendienstfahrzeuge als auch Unimog, Canter und Transporter zu testen. Profis am Steuer konnten in Geschicklichkeitswettbewerben und Fahrsicherheitstrainings zeigen, was sie können. Bewährt hat sich das Konzept, den Besuchern im Rahmen einer Fachtagung begleitend zur Fahrzeugschau Fachvorträge zu bieten. „Die Vorträge zu aktuellen Themen der Kommunaltechnik und Nachhaltigkeit waren sehr gut besucht und wurden in den Umfragen durchweg gut bewertet“, bilanziert Kleistner das Konzept, das bei der nächsten Kommunal Live im Mai 2013 in jedem Fall beibehalten werden soll. 쎱 Foto: Thomas Maier Fahrzeuge vor Ort Probe fahren 23 KL_2012_24-25_24_25_Kl 15.02.12 12:39 Seite 24 Sprinter Der Aufsteiger Mit einer Hubarbeitsbühne von Palfinger lässt sich der Mercedes-Benz Sprinter in ein Multitalent für den Einsatz im kommunalen Bereich verwandeln. V ielseitigkeit steht bei Hubarbeitsbühnen der PD-Reihe von Palfinger an oberster Stelle. Dementsprechend deckt auch die kompakte PD 140 V Hubarbeitsbühne ein breites Anwendungsspektrum ab und empfiehlt sich vor allem für den Einsatz bei Kommunen und Energieversorgern. In Verbindung mit dem Mercedes-Benz Sprinter Kastenwagen wird daraus eine ausgereifte Lösung. Mit einer Arbeitshöhe von bis zu 14 m ist der PD 140-Hubarbeitsbühne kein Laternenmast zu hoch. Dank der seitlichen Reichweite von rund 8 m lassen sich selbst vom Straßenrand aus Arbeiten beispielsweise an Ampelanlagen erledigen oder Schilder anbringen, ohne den laufenden Verkehr zu behindern. Der Arbeitskorb bietet zwei Personen ausreichend Platz und ist für ein Gewicht von 200 kg ausgelegt. Ein Plus an Sicherheit: Der Korb ist gegen Spannungen bis zu 1.000 V isoliert, wodurch der Wagen für Arbeiten am Stromnetz geeignet ist. Die Palfinger Platforms GmbH baut jedes Fahrzeug nach den Vorgaben des Kunden individuell auf. Dabei modifizieren die Aufbau-Spezialisten das Fahrzeug entsprechend und bauen die Hubarbeitsbühne, Abstützvorrichtungen und die Plattform am Heck ein. So ist jedes ausgelieferte Fahrzeug ein Unikat. Eines davon ging im vergangenen Winter an die Stadtwerke im oberbayerischen Rosenheim. Als Basisfahrzeug diente ein Mercedes-Benz Sprinter 516 CDI Kastenwagen mit mittlerem Radstand (3.665 mm), verstärktem Fahrwerk, Klimaanlage, Anhängerkupplung, 2-kW-Wechselrichter und Optimal für Arbeiten an Schildern: die seitliche Foto: Palfinger Reichweite des Krans liegt bei 8 m. 24 KL_2012_24-25_24_25_Kl 15.02.12 12:39 Seite 25 Sprinter Der Korbarm ist während der Fahrt auf der Rückfahrkamera. Der Sprinter ist eine Bereicherung im Stadtwerke-Fuhrpark von immerhin 150 Fahrzeugen und wird dort in erster Linie für Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Straßenbeleuchtung eingesetzt. Das Personal lobt vor allem die einfache Dosierbarkeit der Steuerung, die Ausstattung und den Komfort des Basisfahrzeugs. Peter Bebba, Leiter Einkauf und Materialwirtschaft, erklärt, warum sich die Stadtwerke für diesen Sprinter entschieden haben: „Zum einen wegen des Aufbaus. Er überzeugte uns durch seinen großen Arbeitsbereich, die einfache Bedienung und den direkten Zugang vom Fahrerhaus aus.“ Aber auch der hohe Qualitätsstandard des Basisfahrzeugs sei entscheidend gewesen. Denn wegen der geringen Laufleistung seien die Fahrzeuge bis zu 20 Jahre lang Tag für Tag im Einsatz. „Am falschen Ende zu sparen, würde auf lange Sicht nur Probleme nach sich ziehen“, weiß Bebba. Foto: Palfinger Ausreichend Platz Der Drehtisch mit der dazugehörigen Mechanik und Hydraulik sowie einem Notabsenksystem ist so in das Fahrzeug integriert, dass im Fond noch ausreichend Platz für eine individuelle Werkstattausrüstung mit Regalen, Schubfächern und Werkbank bleibt. Zudem lassen sich sämtliche Büroarbeiten bequem vom drehbaren Fahrersitz aus am dahinter montierten Arbeitstisch erledigen. Der Antrieb der Hub- und Schwenkvorrichtung erfolgt über eine vom Fahrzeugmotor angetriebene Hydraulikpumpe. Die Korbsteuerung ist sowohl über das Bedienpult im Korb als auch vom Boden aus über ein zusätzliches Steuerpult aus möglich. Bei einem Leergewicht von 4.350 kg bleibt trotz der Arbeitsbühne noch genügend Nutzlast für die individu- Foto: Peter Kinninger Edelstahlplattform am Heck abgelegt. elle Ausstattung der Werkstatt sowie die Bestückung mit Ersatzteilen und Geräten. Sicherer Einsatz Sensoren wachen darüber, ob die Stützen korrekt ausgefahren sind, und schränken bei Bedarf den zulässigen Arbeitsbereich ein. Gleichzeitig wird das Fahrzeugniveau hydraulisch justiert. Eine Sicherungsschaltung, die auch die Anzeigen im Fahrerhaus beinhaltet, verhindert den Fahrbetrieb bei ausgefahrenen Stützen oder nicht arretiertem Teleskoparm. Denn während der Fahrt wird der Korbarm auf der Edelstahlplattform am Heck abgelegt. Selbst die maximale Beladung des Korbes wird aus Sicherheitsgründen elektronisch überwacht. 쎱 Ein großer Vorteil der PD 140 V: Der Fahrer kann ohne die Fahrbahn betreten zu müssen, vom Fahrersitz über den Werkstattbereich direkt in den Korb steigen. Das zahlt sich besonders beim Einsatz an stark befahrenen Straßen aus. Die Abstützung wird auf Knopfdruck aus dem Fahrerhaus oder vom Korb aus gestartet und erfolgt innerhalb des Fahrzeugprofils. So bleibt Mercedes-Benz Sprinter 516 CDI mit PD 140 V dem Fahrer eine zeitaufwändige Absiche- Motor (Euro 5) rung der Arbeits- Zylinderzahl/Hubraum: 4/2.143 cm3 stelle erspart. Selbst Leistung: 120 kW/163 PS ohne Abstützung Drehmoment: 360 Nm kann die Hubarbeits- Antrieb: 6-Gang-Handschaltgetriebe bühne genutzt werHeckantrieb den. Dann reduziert Aufbau sich die maximale Arbeitshöhe: 14,0 m Arbeitshöhe aller- Radius Arbeitsbereich: 7,8 m dings auf 11 m. Doch Aufstellbreite inkl. Stützen: 2,48 bzw. 2,75 m damit lassen sich die Gesamthöhe in Transportstellung: 3,45 m meisten relevanten Gesamtbreite in Transportstellung: 2,2 m Objekte, wie Straßen- Gesamtlänge in Transportstellung: 7,45 m laternen oder Ampel- Leergewicht: 4.350 kg anlagen, problemlos Zulässiges Gesamtgewicht: 5.900 kg erreichen. 25 KL_2012_26-27_26-27 15.02.12 12:44 Seite 26 Econic Abfallsammelfahrzeug In München hat der Econic eine lange Bewährtes Konzept Wer die Praktiker in kommunalen Abfallentsorgungsbetrieben fragt, wie ein Müllwagen aussehen muss, bekommt ganz häufig eine kurze Antwort: „Wie ein Econic!“ A bfall ist keine Mangelware. Er fällt täglich an und landet in den gelben, grauen, grünen, blauen oder braunen Tonnen. Dann haben die Abfallsammelfahrzeuge des lokalen Entsorgungsunternehmens ihren kurzen Auftritt vor der Haustür: Jeder kennt das dumpfe Poltern und das charakteristische Summen, wenn die schweren Container auf die Straße gezogen werden und der Lifter die Behälter anhebt. Mehr ist kaum wahrnehmbar von den Müllfahrzeugen, die ihren Dienst brav im Sinne der Allgemeinheit tun. 26 In vielen Städten haben die kommunalen Abfallsammelfahrzeuge einen ganz bestimmten Namen: Mercedes-Benz Econic. Kommunal live hat sich bei überzeugten Nutzern des Erfolgsmodells umgehört. Immer auf Augenhöhe Zum Beispiel in Ludwigshafen: In der Industriestadt am Rhein verfügt Bernd Thümmel, Abteilungsleiter Technik des Wirtschaftsbetriebs, über einen Fuhrpark von rund zwanzig Abfallsammelfahrzeugen – inzwischen fast ausschließlich vom Typ Mercedes-Benz Econic. „Das Niederflurkonzept hat massive Vorteile bei der Sicherheit“, erklärt Thümmel. „Die hervorragend große Kabinenverglasung bietet optimale Sicht – vor allem Kinder sind aus der tiefen Perspektive besser sichtbar.“ Bei der Fahrzeugbesatzung sei der Econic auch deshalb so gut akzeptiert, weil der niedrige Kabinenboden den schnellen und sicheren Ein- und Ausstieg ermöglicht. Auch wird die serienmäßige Allison-Automatik hoch geschätzt. „Der Econic hat sich bei uns bestens bewährt und ist sehr zuverlässig“, resümiert Bernd Thümmel. Rund acht Foto: Klaus Hummel Tradition als Abfallsammelfahrzeug. KL_2012_26-27_26-27 15.02.12 12:44 Seite 27 Jahre bleiben die Fahrzeuge in Ludwigshafen im Einsatz – und werden dann durch neue ersetzt. Gerade sind wieder vier Econic geliefert worden. Alle erfüllen bereits die Abgasnorm EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle). Komplett auf Econic umgestellt hat der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb Augsburg. Dort setzt man überwiegend auf den Gasantrieb im Econic NGT. Werner Mayr, der technische Leiter, nennt die Gründe: „Der Gasmotor überzeugt durch niedrige Schadstoffemissionen und geringe Lärmentwicklung.“ Nur für die Pressplattenfahrzeuge zur Papiersammlung setzt Mayr auf den leistungsstärkeren Diesel. Zwei neue Econic sind dafür seit letztem Jahr im Einsatz, zwei weitere Fahrzeuge sollen noch in diesem Sommer folgen. Foto: Klaus Hummel Kabine als Sozialraum Ungleich größer als die beiden anderen Kommunen ist der Entsorgungsbetrieb der bayerischen Landeshauptstadt München. Reinhold Bauer ist Leiter des Fuhrparkmanagements beim Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und blickt auf eine lange Tradition des Econic in der Fahrzeugflotte zurück. „Wir fahren ihn schon seit mehr als zehn Jahren“, bestätigt Bauer. Die ältesten Exemplare sind längst ersetzt – durch neue Econic. „Gerade für Gebiete mit hoher Fußgänger- und Radfahrerfrequenz greifen Foto: Klaus Hummel Econic Abfallsammelfahrzeug Wirtschaftlicher Betrieb und komfortable Arbeitsbedingungen für die Fahrer machen den Mercedes-Benz Econic zum bewährten Zugpferd in kommunalen Abfallsammelbetrieben. wir bevorzugt auf den Econic zurück“, erläutert der Fahrzeugbau-Ingenieur und nennt den Grund: „Der Fahrer sitzt auf Augenhöhe mit Passanten und Radfahrern. Deshalb verschwindet niemand im toten Winkel vor dem Fahrzeug.“ Ein weiterer Pluspunkt sei das serienmäßige Automatikgetriebe: „Für uns unverzichtbar“, betont Bauer. Zwei Aspekte stehen für ihn bei den Fahrzeugen im Vordergrund: Wirtschaftlichkeit und vernünftige Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. „Die brauchen die Kabine auch als Sozialraum“, weiß der umtriebige Ingenieur, der immer an Verbesserungen arbeitet und sich selten mit dem einmal Erreichten zufriedengibt. Umso schwerer wiegt sein Lob für den Econic. 쎱 So punktet der Econic als Abfallsammelfahrzeug Komfort lBis zu vier Sitzplätze in einer Kabine mit Stehhöhe lFalttür beifahrerseitig auf Wunsch lKlimaanlage serienmäßig lVollluftfederung serienmäßig Der Econic ist auch beim Abfallwirtschafts- und Sicherheit lNiedriger Einstieg mit nur zwei Stufen l Freier Durchstieg ohne Motortunnel lOptimale Sicht durch großflächige Verglasung Stadtreinigungsbetrieb Augsburg im Einsatz. Foto: HN Schörling Antrieb lDieselmotor von 175 kW (238 PS) bis 240 kW (326 PS) lAlternativ: Gasantrieb mit 205 kW (279 PS) lAllison-Automatikgetriebe serienmäßig 27 KL_2012_28_28 15.02.12 12:56 Seite 281 IFAT ENTSORGA 2012 in München Vom 7. bis 11. Mai trifft sich die Kommunal- und Entsorgungsbranche in München auf der IFAT ENTSORGA. Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft bildet die gesamte Angebotspalette der Umwelttechnologien ab. Zu den Messeschwerpunkten zählen auch die Bereiche Abfallentsorgung und Recycling sowie Straßenreinigung, Straßenbetriebs- und Winterdienste. Die Daimler AG präsentiert auf der IFAT unter anderem den neuen Actros und den überarbeiteten Fuso Canter TF. Der Econic LNG mit Flüssiggasantrieb setzt zudem neue Akzente im Bereich der alternativen Treibstoffe. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit stehen klar im Mittelpunkt des Messeauftritts der Daimler AG. Halle C4 Stand 321 7.-11. Mai 2012 Neue Messe München Die breite Angebotspalette der Daimler AG mit fachkundiger Beratung finden Besucher in Halle C4, Stand 321 sowie im Freigelände der Messe. Der Besuch lohnt sich.