Grenzenlos nr. 9 – Herbst 2015
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Grenzenlos nr. 9 – Herbst 2015
Grenzenlos alsie express magaZin Das Ziel ist die Null Während die Regierungschefs der Welt beim Klimagipfel neue Ziele für den weltweiten Klimaschutz aufstellen möchten, schaffen der US-Hersteller Tesla und das ProjectZero in Sønderborg bereits Fakten – und die Grundlage für eine fossilfreie Zukunft Die ehemalige EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard: Wir müssen Wachstum und Wirtschaft mit dem Klima- und Umweltschutz zusammendenken – und jetzt handeln! nr.9 HERBST 2015 Sabine has a talent for cracking codes when working with Microsoft Dynamics NAV – and on her many travels she has cracked the code for seven new languages. Kristof thinks it is fantastic to be able to combine his passion for telecommunication with trips to major cities around the world – and his daily life as a first-time father. Derk has an exciting and varied day as an expert in Telebilling’s OSS/BSS solution – at home he enjoys the variation in his newly planted garden. 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TeleBilling A/S Nørre Havnegade 43 DK-6400 Sønderborg Grenzenlos magazin Herbst 2015 Nr.9 HERBST 2015 Grenzenlos Alsie Express Magazin Herausgeber adformation Nørregade 34A 6100 Haderslev, Dänemark Tel.: +45 7015 5900 @: [email protected] LEDER Liebe Leserinnen Liebe Leser Redaktion Susanne Møller, adformation Layout & Produktion adformation Druck Mohrdieck Tryk A/S Auflage 2.000 Coverfoto Tesla Motors ”Alsie Express und Sonderburg erscheinen jetzt auch auf den internationalen Suchmaschinen wie beispielsweise Momondo.com” Eingangs möchten wir uns bei den zahlreichen Personen für ihre positiven Kommentare zu unserer Interline-Vereinbarung mit SAS bedanken. Es freut uns, dass unsere Passagiere eine der größten Neuheiten in der kurzen Geschichte des Unternehmens zu schätzen wissen. Die gesamte Reise ab Sonderburg und bis zum Endziel kann jetzt über der Homepage der SAS oder direkt bei den Reiseveranstaltern gebucht werden, und das sind gute Nachrichten für unsere Passagiere. 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Mit diesen Änderungen belohnen wir diejenigen Passagiere, die langfristig planen und ihre Tickets rechtzeitig buchen. Wir hoffen, dass unser Produkt durch diese Initiative noch attraktiver wird. Henrik Therkelsen CEO, Alsie Express 3 4 Grenzenlos magazin Herbst 2015 Grenzenlos magazin Herbst 2015 5 Für Connie Hedegaard besteht kein Zweifel, dass die Welt im Vorfeld der Klimakonferenz von Paris vor einer groSSen Umstellung in Richtung einer nachhaltigeren Agenda steht, bei der weitaus stärker als bisher Wachstum und Wirtschaft mit dem Klima- und Umweltschutz zusammengedacht werden müssen. Obwohl sie im vergangenen Jahr das politische Steuer aus der Hand gab, ist die bekannteste Stimme Dänemarks beim Klimaschutz immer noch voll auf der Höhe der Debatte. Und die läuft heiSSer denn je, wie die frühere Klimakommissarin meint. Den Klimaschutz in das ökonomische Denken integrieren Von MIKKEL BORDING ADFORMATION „Die Konferenz dauerte ungeheuer lang. Zwischen Donnerstagmorgen und Sonntagmorgen habe ich insgesamt nur drei bis vier Stunden geschlafen. Die Konferenz sollte eigentlich am Freitag um Mitternacht schließen, doch sie hatte sich vollkommen verheddert. Die Inder wollten einfach überhaupt nichts erreichen. Wir mussten den Druck auf Indien, China und die USA erhöhen. Doch das bekümmerte sie nicht. Ich benannte öffentlich, wer hier das Problem war. Das ist in diplomatischen Kreisen ungewöhnlich, doch es bedeutete, dass es für sie nicht mehr möglich war, sich nicht zu bewegen. Und schließlich zog die indische Umweltministerin den ganzen Ärger auf sich, während sich die anderen wegduckten. Doch das führte dazu, dass wir die Formulierung finden konnte, die den ganzen Prozess rettete und Paris als neue Deadline sicherte.“ Connie Hedegaard spult ihre Erinnerungen vier Jahre zurück. Es ist drei Uhr in der Nacht im südafrikanischen Durban und die UN-Klimaverhandlungen stehen vor dem Aus. Da setzt sich die EU-Klimakommissarin vor die indische Umweltministerin Jayanthi Natarajan, schaut ihr in die Augen und sagt: „Jetzt müssen wir uns ganz einfach einigen.“ Damals wurde um die Frage gerungen, ob nur die Industrieländer initiativ werden sollten oder ob alle Länder – auch die großen Schwellenländer wie China und Indien – Verantwortung übernehmen und sich dazu verpflichten sollten, eine nachhaltigere Entwicklungsstrategie zu verfolgen. soll es hingehen und warum soll das so sein? Sie müssen Ihre Argumente zur Hand haben. Und dann müssen Sie auch manchmal in die Schlacht ziehen.“ „Das war ein wahnsinnig wichtiges Spiel. Und wenn du so hoch pokerst, besteht auch die Gefahr, dass du verlierst. Darüber muss man sich im Klaren sein. Wenn du kein größeres Risiko als normal eingehst, kannst du aber auch nicht größere Schritte nach vorn machen. Und doch kann bis zu dem Moment, in dem es gelingt, alles noch zusammenbrechen. Ich dachte daran, dass man mich dann fragen würde: ,Warum hast du mit einem so hohen Einsatz gespielt? Wir Europäer hätten vielleicht mit weniger zufrieden sein können.’ Gleichzeitig dachte ich, dass es hoffnungslos gewesen wäre, wenn wir hier keinen Erfolg erzielt hätten. Wir können nicht einfach auf der Stelle treten. Die Welt war gezwungen, diesen Schritt zu tun. Und deshalb sagte ich, dass die EU nicht mitmachen würde, wenn die anderen sich nicht ein klein wenig bewegen würden. Sie glaubten zuerst, es wäre ein Bluff, weil die EU immer mitgezogen hatte, wenn eine Konferenz scheiterte. Ich hatte mich abgesichert, dass meine Länder hinter mir standen. Denn wenn du mit hohem Einsatz spielst, müssen Sie die Sache vorher gut durchdacht haben: Wo Die internationale Presse rief Connie Hedegaard zur Heldin des Gipfels aus. Sie hatte vielleicht nicht die ganze Welt gerettet, doch nach Aussage der britischen Tageszeitung The Guardian hatte die „harte Haltung“ der Dänin den politischen Prozess – und damit die Hoffnung – wiederbelebt. Der britische Energie- und Klimaminister Chris Huhne beurteilte Hedegaards Verhandlungsgeschick mit den folgenden Worten: „She is very, very good and we are very lucky to have her. She held everything together in a very impressive manner – a class act.“ Hart oder nicht – Connie Hedegaard selbst meint, dass es 2011 beim Klimagipfel in Durban im Grunde um eine völlig banale Frage ging. Es ging um pure Mathematik. „Sie mussten einfach anerkennen, dass es ohne sie nicht gehen würde. Die Gleichung konnte schlicht nicht aufgehen, wenn nicht alle Länder an einer gemeinsamen Strategie zusammenarbeiten würden.“ 6 Grenzenlos magazin Herbst 2015 Klimadebatte läuft auf Hochtouren Obwohl Connie Hedegaard im vergangenen Jahr den Posten als Klimakommissarin der EU aufgab und das Scheinwerferlicht der großen Politik verließ, um ein eher zurückgezogenes Dasein als Vorsitzende des internationalen Umweltfonds KR Foundation und des Runden Tisches für nachhaltige Entwicklung der OECD zu führen, so quillt ihr Terminkalender immer noch über und belegt ihre konsequente Arbeit an einer grünen Agenda. Jetzt sitzt sie in einem Eckbüro in einem sommerheißen Bürohaus in Kopenhagen, dem Sitz des dänischen Umwelt-Thinktanks CONCITO, in dessen Aufsichtsrat sie sitzt. Und sie sagt, dass sie nicht damit rechnet, sich in absehbarer Zeit etwa zu langweilen. „Die Klimadebatte wird den ganzen Herbst hindurch auf Hochtouren laufen. Das Weltklima und die Umwelt sind höchst gefährdet. Und das Wichtigste ist, dass wir allgemeine Rahmenbedingungen für den Klimawandel schaffen. Ich bin – zum Glück nicht als Einzige – der Ansicht, dass die ‚große Umstellung‘ darin bestehen wird, den Klimaschutz in das ökonomische Denken und die ökonomische Entscheidungsfindung zu integrieren. Wir müssen ganz einfach Wachstum und Wirtschaft mit dem Klima- und Umweltschutz zusammendenken. Und wir müssen jetzt handeln.“ Laut Connie Hedegaard ist ein besseres Zusammenwirken zwischen dem Wirtschaftswachstum auf der einen Seite und Klima und Umwelt auf der anderen Seite eine der internationalen Tendenzen, die jetzt wirklich in Schwung kommen. Sie ist gerade von einem Meeting zurückgekommen, bei dem sie zusammen mit dem britischen Prinz Charles 35 bis 40 besonders wichtige Akteure auf dem Weltmarkt zusammengeführt hat, u. a. den IWF, die Weltbank, die OECD und die Internationale Energieagentur (IEA). „Das waren nicht nur kleine, idealistische Akteure. Und alle waren sich darüber einig, dass wir nicht einfach so weitermachen können. Alle wussten, dass heute die ganz entscheidende Herausforderung darin besteht, die Wirtschaft auf eine andere Weise zu denken. Und hier ist seit dem Klimagipfel von Kopenhagen wirklich viel passiert. Wenn Sie vor sechs oder acht Jahren mit Ministern aus Entwicklungsländern sprachen, war die Klimafrage für sie ein Luxusproblem. Oder diese Frage konnte erst dann ernstgenommen werden, nachdem die Armut, die Entwicklung, die Bildung und viele andere Aspekte wirkungsvoll bekämpft worden sind. Und wenn ich mich heute mit diesen Fragen beschäftige, bekomme ich auch manchmal den Eindruck, dass alles nur im Schneckentempo vorankommt. Doch wenn ich einen Schritt zurücktrete, dann sehe ich kein Entwicklungsland mehr, dass nicht sagen würde: ,Wir müssen die Frage des Klimaschutzes und des Umbaus der Energieversorgung mit der Frage nach unserer Entwicklung zusammendenken.‘ Und dann sehe ich, dass wir einen großen Schritt vorwärtsgekommen sind. Auf der Tagung letzte Woche sagten alle Vertreter, dass sie darin übereinstimmten, künftig auf eine andere Art über die Wirtschaft nachzudenken. Und das haben sie vor sechs oder acht Jahren noch nicht gesagt. Es gibt also viele Kräfte, die in die richtige Richtung weisen. Und doch bin ich manchmal erstaunt und enttäuscht darüber, wie lange es dauern kann, bis die Erkenntnis auch in das allerletzte Finanzministerium durchsickert.“ Connie Hedegaard vergleicht die Entwicklung, die sie heute im Klimabereich wahrnimmt, mit dem Trend, den wir in den vergangenen Jahren beim Rauchen erlebt haben: Nachdem über 30 Jahren lang kluge Menschen und schlaue Kampagnen vollkommen vergeblich auf die Gesundheitsgefahren hingewiesen hatten, geschah plötzlich ein Wandel, der dafür sorgte, dass heute nur noch die wenigsten Menschen in Dänemark überhaupt davon träumen können, in Innenräumen zu rauchen, während es vor nicht langer Zeit fast unmöglich war, durchzuatmen, wenn Sie durch ein Raucherabteil in einem dänischen Regionalzug liefen. „Dass in die Klimafrage mit einem Mal Bewegung gekommen ist, scheint mir ein gutes Beispiel dafür, dass der Ketchup-Effekt eintritt, wenn etwas nur oft genug gesagt worden ist.“ Und heute haben alle großen tonangebenden wirtschaftlichen Institutionen verstanden, dass sich die Klimaprobleme nicht von allein lösen. Im Jahr 2015 können Sie nicht mehr Bürgermeister oder Geschäftsführer sein, ohne etwas über das Klima wissen. Sie können vielleicht Chef für 50 Leute sein und sagen: ‚Mit dieser Frage beschäftige ich mich nicht.‘ Aber Sie können kein Großunternehmen mehr leiten, ohne ein Verständnis für diese Herausforderung zu haben. In der Welt der Banken. In der Versicherungsbranche. Das Risiko ist zu groß, wenn man diese Entwicklungsschritte nicht kennt. In Dänemark gilt das besonders für die Rentenkassen, die dem Trend unterliegen, dass immer mehr Kunden sich sehr kritisch dazu verhalten, wie die Mittel, die für ihre Renten angespart werden, verwendet werden. Wird das Geld grün investiert? Oder schwarz?“ Mittel für grüne Energie Ja, grün ist das neue schwarz. Und Connie Hedegaard erscheint es manchmal so, dass das so genannte „Divestment“ – die Verlagerung von Investitionen aus der Welt von Kohle und Öl in energieeffiziente und ressourcenschonende Lösungen und erneuerbare Energie – einfach zu langsam geht. „Es ist nicht gut, dass so viele Ersparnisse und Investitionen auf der Welt in Kohle-, Gas- und Ölunternehmen gebunden sind. Der norwegische Ölfonds, der größte auf der Welt, hat vor kurzem mitgeteilt, dass er seine Anlagen in die Kohle stoppen wird. Ein solches ‚Divestment‘ aus der Kohle hat auch die Nordea Bank angekündigt. Noch weiter geht die Rockefeller Foundation, die künftig nur noch in erneuerbare Energien und Energieeffizienz investieren möchte – und nicht mehr in Kohle, Öl oder Gas. Und ein richtiger Meilenstein in der nächsten Zeit wird das Auslaufen der Subventionen für fossile Brennstoffe sein. Heute ist es immer noch so, dass für jeden Dollar, mit dem die Welt erneuerbare Energien unterstützt, fünf Dollar für Subventionen von Kohle, Öl und Gas ausgegeben werden. Und das ist angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen, in hohem Grad unlogisch.“ Gemeinschaft am besten sind. Und schließlich muss es gemeinsame Normen und Standards geben. Wenn z. B. Danfoss Weltmeister bei Kältelösungen ist, ist es ein riesiger Vorteil für Danfoss und die Region Nordschleswig, wenn ganz Europa dazu gezwungen wird, energieeffiziente Kältelösungen zu verlangen, weil diese als am besten für die Gesellschaft angesehen werden. Auf diese Weise entsteht eine echte Win-Win-Situation, wenn Sie gleichzeitig auch auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Nehmen Sie das ProjectZero in Sønderborg, wo ein ganze Stadt beschlossen hat, bis 2029 CO2-neutral zu werden. Und wenn man sich nun einmal dazu entschlossen hat, dann muss man auch die Investitionen in der Stadt bis 2029 entsprechend umlenken: Umstellung der Energiesysteme. Umstellung der Transportsysteme. Das kostet. Und das ist oft genau das Problem auf der Welt – dass gefragt wird: ‚Können wir uns das leisten?‘ Die Antwort lautet Ja, weil jeden Tag auf der ganzen Welt Milliardensummen falsch investiert werden. Die Gelder fließen so, als ginge es um die Gesellschaft von gestern und nicht um die von morgen. Wenn man beim ProjectZero sagt, wir wollen es schaffen...“ Connie Hedegaard streckt den einen Arm vor und zeigt mit drei Connie Hedegaard weist auf das offene Fenster hin zur Fingern, dass es ihrer Meinung nach drei geeignete Wege gibt, wie die Politiker die Welt in die richtige Richtung bewegen können. Einkaufsstraße Strøget. „Es ist die wichtigste Aufgabe der Politiker, Ziele aufzustellen und den allgemeinen Rahmen zu setzen, um Verunreinigungen teurer zu machen. Zweitens sollte es finanzielle Anreize für diejenigen geben, die auf Energien umstellen, die für die „...dann ist es ausschlaggebend, ob in A oder in B investiert wird. Wenn wir A machen, kann es uns von unseren Zielen beim ProjectZero entfernen, während uns B in die richtige Richtung bringt. Und deshalb ist das Aufstellen von Zielen nicht egal, weil das dazu beiträgt, Ihre Investitionen zu lenken. Sie bekommen Unternehmen, die die ge- Grenzenlos magazin Herbst 2015 samte Produktionskette überprüfen und versuchen, ihre Ressourcen in allen Teilen der Produktion so energieeffizient wie überhaupt möglich einzusetzen. Es ist gut, dass die Städte und städtischen Gebiete dies anmahnen. Und ich stimme weitgehend mit dem frühen Bürgermeister von New York Michael R. Bloomberg überein, wenn er sagt: ‚While nations talk, cities act.‘ Doch es wäre schön, wenn die Welt wirklich handeln würde, weil die Unternehmen dann einfacher agieren könnten. Die Vorreiter unter den Unternehmen können das machen, ohne dass die Politik schon alle Fragen geklärt hat. Doch die große Masse der Unternehmen sitzt ganz einfach so herum.“ Connie Hedegaard verschränkt die Arme. „Sie warten ab und schauen, ob sich die Politiker einigen. Wir brauchen daher einen allgemeinen politischen Rahmen. In China und den USA haben die Unternehmen über viele Jahre nur stillgehalten und keinen Finger gerührt, bevor ihre Konkurrenz etwas gemacht hat. Jetzt fangen sie leise an, sich in die richtige Richtung zu bewegen, und das zieht viel Gutes nach sich. Und wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann ziehen natürlich viele andere Städte nach.“ Nicht immer Klimapolitikerin Für viele ist Connie Hedegaard die unbestrittene Klimakönigin von Dänemark. Sie wird oft als verantwortungsvoll, fleißig und hart arbeitend beschrieben. Und obwohl sie heute einen Schritt zurück von der internationalen Bühne getreten ist und nicht länger die Hauptrolle mit der „harten Haltung“ spielt, die die Welt in Durban wahrnehmen konnte, so hat sie immer noch eine leitende Nebenrolle, wenn die Welt über das Klima spricht. Für sie ist es immer noch wichtig, sich bei der Klimafrage zu engagieren, und sie hat deshalb eine Reihe von Posten im In- und Ausland angenommen. Es waren wohl nicht nur grün Kugeln, die sie in die Waffeln füllte, als sie als Kind in Holbæk an jedem Sonntag im Sommer in der Eisdiele ihrer Eltern arbeitete. Die Kinder waren in der Familie eine echte Ressource, und wenn es im Eisladen hektisch wurde, musste Connie ebenso ran wie ihre Brüder Jens und Anders. Bis heute ist das Gefühl tief in ihr verankert, sich Mühe zu geben und Verantwortung für ein gemeinsames Projekt zu übernehmen. „Wer in einer Familie wie der unseren mit selbstständigen Gewerbetreibenden aufgewachsen ist, weiß, dass alle eine Mitverantwortung dafür tragen, damit alles funktionieren kann. Ich habe in einem frühen Alter gelernt, dass man sich bei dem, was man tut, Mühe geben muss. Und dass es nie egal ist, wie etwas gemacht wird. Ich habe gelernt, schnell und effektiv zu sein. Und wenn etwas anliegt, muss es gemacht werden. Am besten sofort.“ Schnell und effektiv ging es auch zu, als an einem Augusttag 2004 das Telefon klingelte. Connie Hedegaard war gerade aus dem Urlaub zurückgekommen. Am anderen Ende war der Vorsitzende der dänischen Konservativen, der stellvertretende Ministerpräsident Bendt Bendtsen. Innerhalb einer Viertelstunde wollte er wissen, ob Connie Hedegaard als neue Umweltministerin in die Regierung eintreten würde. Die Antwort lautete Ja, und Connie Hedegaard war wieder Politikerin. Sie fühlte sich privilegiert. Und das, obwohl sie seit 14 Jahren das Leben außerhalb der Politik genossen hatte. „Ich habe mich während meiner Laufbahn einige Male sehr bewusst für oder gegen etwas entschieden. Der größte Wechsel war, als ich mit 29 Jahren die konservative Regierungspartei von Poul Schlüter verließ und den Posten als politische Sprecherin aufgab, um als Journalistin für die Tageszeitung Berlingske Tidende zu arbeiten. 7 Und hätte ich Nein zur Ernennung als Umweltministerin gesagt, als mich Bendt Bendtsen anrief, hätte ich nur zwei Wochen später einen Moderatorenposten bei der Sendung Profilen angenommen. Das Leben enthält niemals ein endgültiges Fazit. Auch nicht für mich. Manchmal kann eine schnelle Entscheidung das, was man geplant hatte, auf den Kopf stellen. Ich fand es wunderbar, nicht mehr in der Politik zu sein. Doch weil ich schon früher einmal die Spur gewechselt hatte, hatte ich auch den Glauben, dass es nie ganz schiefgehen kann. Ich wusste, dass ich auch etwas anderes sein kann als Politikerin. Am Tag, an dem man Ministerin wird, weiß man nicht, ob es für zehn Tage oder für zehn Jahre sein wird – aber als ich dann einen Posten bekommen hatte, den viele gerne gehabt hätten, dann war es für mich klar, dass ich mir ganz besonders Mühe geben sollte, um den Posten vernünftig zu nutzen. Und so ist das auch mit dem Klima: Je mehr Sie darüber wissen, umso wichtiger erscheint Ihnen diese Frage.“ Fakten über Connie Hedegaard • Wohnt in Hellerup mit ihrem Mann Jacob und den Söhnen Christian (22) und Jonathan (21). • Geboren am 15. September 1960. Die Eltern Knud Hedegaard und Elinor Hedegaard waren Mitglieder des konservativen Wählerverbands in Holbæk und besaßen eine Eisdiele. Ihre beiden Brüder heißen Jens und Anders. • Besuchte 1967 bis 1976 die private Realschule in Holbæk und anschließend das Stenhus Gymnasium, wo sie 1979 das Abitur mit Schwerpunkt neue Sprachen ablegte. • Magisterstudium der Literaturwissenschaft und Geschichte an der Universität Kopenhagen, Abschluss 1991. • Mitglied des dänischen Parlaments für die Konservative Volkspartei von 1984 bis 1990 und erneut von 2005 bis 2010. • Wurde 1987 verteidigungspolitische Sprecherin und 1989 politische Sprecherin ihrer Partei. • Seit 1. Januar 2015 Vorsitzende des neue internationalen Klimafonds KR Foundation, der vom Velux-Fonds eingerichtet wurde. Ebenso Vorsitzende des Runden Tisches für nachhaltige Entwicklung der OECD, der eine grüne Agenda fördern möchte. • Verließ 1990 die Politik, um Journalistin bei Berlingske Tidende zu werden. Leiterin der Nachrichtensendung Radioavisen bei Danmarks • Verfasserin einer Reihe von Radio von 1994 bis 1998. Und Sachbüchern, hat verschiedene Dorthe Bloch John Christiansen Moderatorin von Deadline bei DR2 Auszeichnungen für ihr Engagement in der gesellschaftlichen von 1998 bis 2004. Debatte erhalten. Stand 2009 auf • Dänische Umweltministerin ab Liste der 100 einflussreichsten Menschen auf der Welt des Time 2004. Und ab 2005 auch Ministerin Magazine. 2014 Europäerin des für nordische Zusammenarbeit. Jahres. Und in diesem Jahr erhielt • Klima- und Energieministerin von sie den Womenomics Global 2007 bis 2009. Impact Award 2015. ”Im Jahr 2015 können Sie nicht mehr Bürgermeister oder Geschäftsführer sein, ohne etwas vom Klima zu verstehen” Connie Hedegaard • EU-Klimakommissarin von 2010 bis 2014. 8 Grenzenlos magazin Herbst 2015 Grenzenlos magazin Herbst 2015 9 ”Cities act, while nations talk!” Michael R. Bloomberg, der frühere Bürgermeister von New York Das Ziel ist die Null Nicht überall wird nur tatenlos abgewartet, bis die Regierungschefs der Welt auf ihrem nächsten Gipfel über neue verbindliche Klimaziele diskutieren. Viele Städte und Unternehmen setzen auf die Farbe grün und arbeiten zielstrebig an den Themen Energieeffizienz, nachhaltige Lösungen und eine fossilfreie Zukunft. Obwohl dies vielerorts noch utopisch klingt, sind das ProjectZero in der Region Sønderborg und der US-amerikanische Luxusautohersteller Tesla zwei klare Beweise dafür, dass die Zukunft bereits begonnen hat und für die Vorreiter der Klimarevolution schon Gegenwart ist. Von MIKKEL BORDING ADFORMATION Irgendjemand muss ja der Erste sein. Und oft sind es nicht die Großen, die die Ersten sind. Während der vor kurzem vorgestellte „Clean Power Plan“ von US-Präsident Obama und ähnliche Initiativen aus der übrigen Welt die Grundlage für die Verhandlungen auf der Pariser Klimakonferenz im Dezember legen, hat die Region Sønderborg bereits gezeigt, wie ein nachhaltiger Weg aussehen kann, um die CO2-Emissionen der Städte spürbar zu senken – die Stadt arbeitet jetzt gezielt daran, bis 2029 CO2-neutral zu sein. Bereits 2007 traf der Stadtrat von Sønderborg den visionären Beschluss, dass die Region schon 20 Jahre vor dem übrigen Dänemark ein CO2-neutraler Wachstumsbereich sein soll. Diese Vision wurde ProjectZero genannt. Jetzt, acht Jahre danach, haben sich die Ideen vom Wachstum und den neuen grünen Arbeitsplätzen als tragfähig erwiesen. Die Region hat die eigenen Erwartungen und das Teilziel für 2015 mit einer Reduzierung um 25 Prozent übertroffen. Die Region Sønderborg stieß im vergangenen Jahr sogar 30 Prozent weniger CO2 aus als 2007 und hat gleichzeitig 800 neue grüne Arbeitsplätze geschaffen. Der grüne Wachstumspfad in Richtung auf die Null geht weiter. Das nächste Teilziel ist eine Halbierung der CO2-Emissionen gegenüber dem Ausgangsjahr bis 2020. Und als Grenzenlos den Kopf ins Direktorenbüro im Sekretariat des ProjectZero steckt, um nach den Aus- sichten zu fragen, kommt die Antwort eindeutig und mit Nordschleswiger Selbstsicherheit: „Es ist machbar.“ „Die große Umstellung“ Peter Rathje hedder manden i poleposition for det, Peter Rathje heißt der Mann in der Pole-Position für das, was in diesem Teil Dänemarks unter dem anspruchsvollen Prädikat „Die große Umstellung“ geführt wird. „Auf der ganzen Welt suchen Staaten, Städte und Unternehmen nach nachhaltigen Lösungen, die ökonomisch, ökologisch und sozial funktionieren und diese Aspekte integrieren“, erklärt Rathje. „Hier in Sønderborg haben wir in einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit allen Akteuren einen bis ins Detail ausgearbeiteten Plan erstellt – und setzen diesen jetzt um. Ja, das ist ehrgeizig. Und ja, das erfordert, dass alle – Unternehmen, die Gemeinde, die Bürger und die Versorgungsgesellschaften – auf dasselbe Ziel hinarbeiten.“ „Aber wir tun etwas. Und wir sorgen dafür, dass alles in ein und dieselbe Richtung weist. Der Weg führt zur Null. Sonst können wir unser gemeinsames Ziel nicht erreichen.“ Peter Rathje hebt hervor, dass die ProjectZero-Vision die gesamte lokale Gemeinschaft durchzieht und sich von der Alltagsarbeit mit kleinen Klimabotschaftern in den Kindergärten bis zu strategischen Entscheidungen in den Großunternehmen der Region über einen effizienteren Energieverbrauch reicht. 10 Grenzenlos magazin Herbst 2015 „Das ProjectZero und die große Umstellung in der Region Sønderborg zeigen anschaulich, dass wir Lösungen durch Handlungskraft und die Zusammenarbeit in branchenübergreifenden Netzwerken schaffen können. Und sie zeigen, wie wir gemeinsam eine grüne DNA entwickeln können, damit unsere Kinder und Jugendlichen von unserer Begeisterung angesteckt werden und bereits im Kindergarten lernen, wie man in einer nachhaltigen und innovativen Welt lebt.“ ÜBER DAS PROJECTZERO Das ProjectZero ist die Vision, wirtschaftliches Wachstum und neue Arbeitsplätze in der Region Sønderborg auf der Grundlage einer Umstellung zu einer CO2-neutralen Zukunft zu schaffen. Sønderborg soll bis 2029 ein CO2-neutrales Wachstumsgebiet werden – 20 Jahre früher als das übrige Dänemark. Das ProjectZero erhielt 2010 den Sustainable Energy Award for Sustainable Energy Communities der EU und gab Anregungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung u. a. in China, Deutschland und Polen. Viele andere Städte haben ähnliche Initiativen gestartet und werden dabei von Unternehmen aus der Region Sønderborg beraten. Seine beste Erklärung für den Erfolg des ProjectZero lautet, dass das Projekt allumfassend und umsichgreifend ist. Für Dänemark und die übrige Welt soll es als Demonstrationsprojekt angesehen werden, das zeigt, wie eine ganze Region gleichzeitig den CO2-Ausstoß reduzieren und neue Wachstumschancen schaffen kann. Dass selbst große Unternehmen mit kleinen Schritten viel erreichen können, wenn der Pfeil nur in die richtige Richtung weist, belegt Peter Rathje mit einer Anekdote. Sie beschreibt, wie Bent Jensen, der Geschäftsführer und Eigentümer des Aktuatorenherstellers LINAK, mit einem Mal auf ein sonst übersehenes Detail in der Produktion von höhenverstellbaren Schreib- und Arbeitstischen aufmerksam wurde. „Um einen solchen Tisch per Tastendruck höher und niedriger einzustellen, muss der Schreibtisch ständig im Standby-Modus sein. Das kostet Strom. Aber wie viel? Das wurde untersucht, und es zeigte sich, dass der Verbrauch von Standby-Strom in der Steuerbox, die das Heben und Absenken steuert, auf praktisch null reduziert werden kann. Gleichzeitig hat LINAX seinen Energieverbrauch um über 30 Prozent abgesenkt – ein großer Schritt in Richtung auf die Null. Überall in der Region beobachten wir ein kräftiges Aufblühen von grüner Fernwärme, Solarzellen, Windenergie und anderen energieeffizienten Lösungen. In der Wirtschaft genauso bei den privaten Haushalten. Dieser schärfere Fokus auf die CO2-Reduzierung ist auf das gemeinsame Bewusstsein für die Effekte der grünen Umstellung bei Politikern, Geschäftsleitungen und Verbrauchern zurückzuführen. Es geht darum, eine Vision zu haben, ehrgeizige Ziele dafür aufzustellen und dann schnell und effektiv darauf hin zu arbeiten – und das in Zusammenarbeit. Die Bürger und Unternehmen der Region Sønderborg haben nachgewiesen, dass das möglich ist.“ Nachhaltiger Transport Von Als nach Kalifornien ist es weit, rein geografisch gesehen. Doch wenn wir ein wenig in die Geschichte eines Unternehmens eintauchen, das als Vorreiter bei der Entwicklung und Verbreitung von nachhaltigen Transportmöglichkeiten erfolgreich ein Elektroauto auf den Markt gebracht hat, dann entdecken wir auch hier eine grüne Erfolgsgeschichte, die auf einer Mission und einem konstanten und kompromisslosen Streben nach einem visionären Ziel basiert. Wenn es um die „Null-Vision“ bei der Produktion von Elektrofahrzeugen geht, befindet sich der US-Hersteller Tesla auf der Überholspur. „Unsere Firma wird von einer Mission angetrieben“, erklärt Esben Pedersen, der Kommunikationsleiter für Skandinavien von Tesla. „Unser Ziel ist eine Beschleunigung des weltweiten Übergangs zu einem nachhaltigen Transport. Mit diesem Ziel unterscheiden wir uns von vielen anderen Autoherstellern. Ja, von vielen anderen Unternehmen insgesamt.“ Esben Pedersen war überhaupt erst der zweite Angestellte von Tesla in Europa und bereits dabei, als die ersten Roadster von Tesla vor etwas mehr Peter Rathje Die Firma Linak in Guderup als sieben Jahren auf die europäischen Straßen kamen. Deshalb kennt er die ganze Geschichte, wie Tesla die Vorreiterrolle übernahm und als Eisbrecher für die ganze Elektroautotechnologie fungierte. „Tesla hat gezeigt, dass die Technik tatsächlich funktioniert und dass es möglich ist, ein richtiges Auto mit 100 Prozent Strom zu fahren. Und obwohl die Technologie heute immer noch vergleichsweise teuer ist, bin ich dennoch sicher, dass Sie in fünf Jahren unsere Technologie bei Reichweite und Ladezeiten in weitaus kostengünstigeren Fahrzeugen finden werden. Unsere wichtigste Mission ist, das Elektroauto zu verbreiten, und deshalb haben wir unsere Patente freigegeben, damit alle sie nutzen können. Wir versuchen zudem, die vielen Mythen aus der Welt zu schaffen, die sich um das Elektroauto ranken: Sie hätten keine Reichweite, im Winter würden sie nicht fahren, und was sonst noch so gesagt wird. Das gehört dazu, wenn man ein Pionier ist. Und es passt gut zu unserer Mission. Wir möchten gern beweisen, dass Elektrofahrzeuge eine echte Alternative sind.“ Pedersen rechnet damit, dass es nur noch sechs bis sieben Jahre dauert, bis wir viele kleinere und billigere Elektroautos auf dem Markt sehen werden und dass diese Fahrzeuge mit Autos mit Verbrennungsmotor konkurrieren können. „Heute ist noch das Problem bei der Herstellung eines normalen Mittelklassewagens, dass die Elektrotechnik immer noch recht teuer ist“, erklärt er. „Auch wenn man ein kleines Auto mit kurzer Reichweite baut, dann wird es noch teuer. Deshalb setzen wir bei Tesla auf Luxusfahrzeuge, für die die Leute gern viel Geld ausgeben. Auf diese Weise haben wir eine attraktive Verpackung gefunden, um die teure Technologie zu verkaufen. Irgendwann geht das Erdöl zu Ende, und es ist unvermeidlich, dass die Autos dann anders angetrieben werden müssen. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Brennstoffzellentechnik vor einem Durchbruch stehen würde. Hingegen deutet viel darauf hin, dass Elektroautos immer besser und immer kostengünstiger werden. Auf kurze Sicht bin ich der Meinung, dass Elektroautos die beste Alternative für nachhaltigen Transport sind. Und wenn Sie Europa und die Welt anschauen, dann Energiekarte von Sønderborg gibt es viele Orte, an denen man derzeit zielstrebig in diese Richtung arbeitet.“ Pedersen verweist in diesem Zusammenhang auf die Instrumente, mit denen verschiedene Staaten den Vertrieb von Elektrofahrzeugen ankurbeln möchten. Elektroautos brauchen Unterstützung Während man in Finnland in den kommenden drei Jahren die Besteuerung von Elektroautos auf 2,7 Prozent absenken möchte, plant die schwedische Regierung eine Verdoppelung der direkten Zuschüsse beim Kauf eines Elektroautos von 40.000 auf 80.000 schwedische Kronen. Hier tritt also der Steuerzahler in die Pflicht. Und das wird auch in Deutschland nicht anders kommen angesichts der Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es bis 2020 eine Million Elektroautos auf den deutschen Straßen geben soll – sie weiß ohne Zweifel, dass dies viel Geld aus der Staatskasse kosten wird. In Dänemark und Norwegen sind die Verhältnisse etwas anders. „Hier sind wir so ‚glücklich‘, dass wir einfach auf Gebühren verzichten müssen, damit Elektroautos von allein erfolgreich sein werden“, erklärt Pedersen. „Das dänische Energiesystem – mit Ausnahme des Transports – soll bis 2035 fossilfrei sein. Und 15 Jahre später soll der gesamte Energieverbrauch in Dänemark ohne fossile Quellen auskom- Grenzenlos magazin Herbst 2015 11 ÜBER TESLA Tesla Motors ist ein US-amerikanisches Produktionsunternehmen, das nach dem Physiker Nikola Tesla benannt wurde. Das Unternehmen ist für seine Elektroautos der Luxusklasse bekannt. Die Produktion wurde 2003 aufgenommen. 2008 wurde der Tesla Roadstar vorgestellt, der erste richtige Sportwagen auf dem Markt, der eine große Aufmerksamkeit weltweit weckte. Heute stellt Tesla etwa 80.000 Autos pro Jahr mit einer durchschnittlichen Reichweite von 500 Kilometern her. Im ersten Quartal 2014 war Tesla das am meisten verkaufte Auto in Norwegen. Das Tesla-Werk in Fremont men. Diese Ziele können ohne den Transportsektor nicht erreicht werden, der für etwa ein Drittel der CO2-Emissionen in Dänemark steht. Und eine der bequemsten Weisen, um CO2 zu reduzieren, ist Strom aus Windkraftanlagen direkt in Elektroautos zu laden und loszufahren. Heute hat der neuere Teil des Wagenparks in Dänemark eine durchschnittliche Abgasemission von 126 Gramm CO2 pro Kilometer, während ein Elektroauto, das mit Strom aus Windenergie angetrieben wird, bei null liegt.“ Esper Pedersen berichtet, dass die Ladestationen von Tesla, die so genannten Supercharger, ausschließlich Strom aus einer großen Windkraftanlage bei Lønstrup verwenden. „Was in unserem dänischen Supercharger-Netz in diesem Jahr geladen wurde, entspricht einer Fahrstrecke von fünf Millionen Kilometern“, erläutert er. „Das entspricht einer CO2-Einsparung von 600 Tonnen. Die Sache drängt also. Doch 4.000 Elektrofahrzeuge in Dänemark machen noch keinen Unterschied. In Norwegen gibt es bereits 60.000 Elektroautos. Dort spricht man davon, dass die Sache erst bei 200.000 Autos interessant wird. Und obwohl wir in Dänemark im vergangenen Jahr einen Verkaufsrekord bei Elektroautos hatten, liegt der Anteil bei den verkauften Autos immer noch weit unter einem Prozent. Entscheidend ist immer noch der Preis. Alle Länder möchten mehr Elektrofahrzeuge haben, doch solange wir es mit einer teuren Technologie zu tun haben, müssen wir die Entwicklung unterstützen, vor allem in den Ländern, in denen es keine Automobilsteuer gibt.“ Gleiche Geschichte wie beim Handy Um die Preise genauso herunterzudrücken wie die CO2-Emissionen, betreibt Tesla den Bau der weltweit größten Batteriefabrik in Nevada. Dort soll eine völlig neue Batterie, die Tesla PowerWall, hergestellt werden, die Energie zu Hause, in Firmen und in elektrischen Geräten speichern kann. Das ist laut Esben Pedersen nicht nur eine gute Nachricht für diejenigen, die glückliche Besitzer eines Elektroautos sind. Sondern z. B. auch für die Eigner von Solarzellen, weil sie künftig die Möglichkeit haben, den Stromüberschuss zu speichern, den ihre Solarzellen erzeugen, und deshalb ihre Solarenergie auch dann nutzen können, wenn die Sonne nicht scheint. PowerWall von Tesla Die künftige Gigafactory von Tesla in Nevada „Bei der Entwicklung von Elektroautos und Batterien geht es rasant voran – etwa genau so wie bei der Entwicklung der Handys in den letzten 20 Jahren“, meint Pedersen. „Die Technologie wird ständig kleiner, besser und billiger. Und unsere PowerWall wird die Art ändern, wie wir über Energiepolitik sprechen. Wenn die einzelnen Haushalte künftig die Nabelschnur zu den Energiemonopolisten durchtrennen können, brauchen wir keine zentralistischen Konzepte mehr. Dann nutzen Sie abends einfach den Strom, den die Sonne erzeugt hat, indem sie den ganzen Tag auf Ihr Haus geschienen hat – zum Beispiel zum Aufladen Ihres Elektroautos. Das wäre eine wunderbare Ergänzung und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für uns in der westlichen Welt. Doch in noch höherem Maße bedeutet die Technologie ein riesiges Potenzial in den Ländern der Dritten Welt und auf kleinen Inseln, weil die PowerWall die Solarzellen viel nutzbarer macht. Auf diese Weise könnten viele Entwicklungsländer den Netzausbau mit großen zentralen Kraftwerken überspringen und sich den Strom einfach über Sonnen- und Windenergie sichern.“ Pedersen vergleicht diese Entwicklung mit der Tatsache, dass viele Länder auf die Schaffung von Festnetzen verzichtet und sofort auf Handys und mobile Netzwerke gesetzt haben. Und hier in Nordschleswig sind es genau dieser Pioniergeist und die technologischen Initiativen, für die Tesla steht, die Begeisterung und sehr viel hellgrüne Inspiration in das ProjectZero in Sønderborg bläst. Peter Rathje kann sich daher sehr gut vorstellen, was solche grünen, nachhaltigen Innovationen für die CO2-Bilanz der Welt bedeuten können. „Genau solche Visionen davon, wie Technik und Naturwissenschaften einen Beitrag zur Schaffung eines besseren Lebens leisten können, werden uns helfen, die ‚Null‘ zu erreichen“, sagt er. „Wir sind stolz darauf, dass ein großer Teil unserer Unternehmen in der Region Sønderborg dabei sind, neue technische Lösungen zu entwickeln, um die Energie zu sparen, die die Welt so dringlich benötigt. Und wir öffnen gern die Türen und zeigen, wie wir uns als Bürger, Institutionen, Unternehmen und Versorgungsunternehmen gemeinsam auf eine nachhaltige, CO2-neutrale Zukunft umstellen und gleichzeitig Wachstum und neue Jobs schaffen können.“ 2010 erhielt das ProjectZero den Sustainable Energy Award for Sustainable Energy Communities der EU. Und wenn Peter Rathje nicht in seinem Büro in Sønderborg sitzt, reist er durch die Welt und beteiligt sich an zahlreichen Städtenetzwerken, um die nationale und internationale Zusammenarbeit voranzubringen. Er verhehlt nicht, dass es die großen politischen Entscheidungen etwa bei der kommenden Klimakonferenz sind, die wichtige Rahmenbedingungen setzen. Zugleich unterstreicht er die ausschlaggebende Rolle der Städte und Stadtbereiche als grüne Vorreiter im Kampf um das Klima. „Die Region Sønderborg zeigt den Willen, neue geschäftliche Konzepte zu verwirklichen, neue Lösungen zu entwickeln und neue Partnerschaften in einer Kooperation einzuleiten, die darauf basieren, dass neue klimaintelligente Lösungen einen finanziellen Nutzen für die Bürger und die Unternehmen erzeugen. So gibt es bei uns eine so genannte ‚Charlie-Regelung‘, bei der der Energieberater Charlie Lemtorp bislang 1.200 Familien durch ein Programm geleitet hat, mit dem die Bürger lernen sollen, die Energie anders und besser zu nutzen. Das reicht von Energiesparbirnen und dem zusätzlichen Kühlschrank im Schuppen, der viel Energie verbraucht, nur um zwei Flaschen Bier zu kühlen, bis zur Wärmedämmung und dem Austausch von alten Fenstern und der Aufstellung von weiteren Solarzellen auf dem Dach. Und dies alles trägt dazu bei, in der Region Wachstum zu schaffen. Sønderborg ist zwar nicht China, die USA oder eine C40-Stadt, doch das Projekt hat trotzdem große Aufmerksamkeit geweckt – bis nach Haiyan an der chinesischen Ostküste, wo man sich ebenfalls um einen nachhaltigen und grünen Wandel bemüht. Das ProjectZero wird gelingen. Wie sagte nicht der frühere Bürgermeister von New York Michael R. Bloomberg: ‚Cities act, while nations talk!‘ Dem stimme ich zu.“ Information: projectzero.dk teslamotors.com/gigafactory 12 Grenzenlos magazin Herbst 2015 7 Gründe, um sich in ein Elektroauto zu verlieben Für das Elektroauto sprechen viele gute Gründe. Wer sich schon eines gekauft hat, kann das gut verstehen. Hier nennen wir Ihnen die wichtigsten Gründe, warum sich jemand in ein Elektroauto verlieben kann. 1. Elektroautos machen keinen Lärm Die meisten sind überrascht, wenn sie zum ersten Mal ein Elektroauto starten. Es wirkt wie bei einem PC. Der Motor macht keinen Lärm, und das einzige Geräusch beim Fahren erzeugen die Reifen auf der Straße. 2. Elektroautos erzeugen keine Abgase In einem Elektroauto gibt es keinen Verbrennungsmotor. Deshalb stößt es weder Partikel noch CO2 aus, was die Luft in unseren Städten schont. Wenn der Strom aus einer CO2-neutralen Energiequelle stammt, ist die Fahrt in einem Elektroauto zu 100 Prozent CO2-neutral. Mit dem heutigen Brennstoffmix bei der Stromerzeugung emittiert ein Elektrofahrzeug etwa 60 Gramm CO2 pro Kilometer. 3. Elektroautos können in der Garage geladen werden – nie mehr Tankstellen! Ihr Elektroauto „tanken“ Sie in der Regel in der eigenen Garage, während Sie schlafen. Sie stecken einfach den Stecker ins Auto, bevor Sie ins Bett gehen. Wenn Sie überschüssigen Strom aus Solarzellen haben, kann das Elektroauto den Strom speichern und später verwenden. CLEVER und andere Firmen, die Ladelösungen für Elektrofahrzeuge anbieten, können Ihnen helfen, die für Ihre Wohnung geeignete Lösung zu finden. 4. Elektroautos sind billig im Betrieb Elektroautos sind sehr billig im Betrieb. So benötigt ein VW e-up! nur Strom für 25 DKK, um 100 Kilometer zu fahren. Ein entsprechender Benziner kostet doppelt so viel. 5. Elektroautos haben ein Automatikgetriebe Alle Elektroautos haben ein Automatikgetriebe. Automatikgetriebe sind in Dänemark noch recht unbekannt, doch sie sind sehr bequem für den Fahrer, der sich auf das Fahren, das Tempo und die Bremsen konzentrieren kann – kein Kuppeln mehr und keine Gangwechsel. 6. Elektroautos haben weniger Verschleißteile Ein Elektromotor ist einfacher aufgebaut als ein Benzin- oder Dieselmotor. In einem Elektroauto gibt es kein Getriebe und keine Kupplung, und auch die Bremsen müssen seltener gewartet werden. Die Wartung von Elektroautos ist daher billiger als bei entsprechenden Benzin- oder Dieselautos. 7. Höhere Versorgungssicherkeit Elektroautos sind unabhängig von Diesel oder Benzin und hängen daher nicht von der zukünftigen Versorgungslage ab. Elektroautos können zudem große Menge an unregelmäßig erzeugten Strom aus Windkraftanlagen aufnehmen und so dazu beitragen, die Stromnetze der Zukunft zu stabilisieren. Quelle: ProjectZero Kleine Bälle, große Plätze Golf ist seit vielen Jahrzehnten eine sehr beliebte Sportart – ganz egal ob man allein oder mit Freunden, Angehörigen oder Geschäftskontakten spielt. Viele Verträge sind schon bei einer Golfrunde abgeschlossen worden. Wir haben einige Golfplätze aus der deutsch-dänischen Grenzregion ausgewählt, die einen Besuch wert sind. Förde-Golf-Club, Glücksburg 18 Loch 5-Loch-Übungsplatz Benniksgaard Golf, Rinkenæs 1 x 18 Loch 1 x 9 Loch Pay and Play Greenfee: Montag-Freitag 50 Euro Samstag/Sonntag/Feiertag: 60 Euro Driving Range: 3 Euro Ballautomat: 20 Bälle für 1 Euro Sønderjyllands Golfklub, Aabenraa 1 x 18 Loch 1 x Par-3-Platz Grenzenlos magazin Herbst 2015 13 Golf & Country Club Fleesensee 3 x 18 Loch und 2 x 9-LochÜbungsplätze Castle Course, 18 Loch 35 Euro pro Tag (Winter), 90 Euro (Sommer) TUI Golf Course, 18 Loch 35 Euro pro Tag (Winter), 70 Euro (Sommer) Axel Lange Generali Course, 18 Loch 35 Euro pro Tag (Winter), 70 Euro (sommer) Tetra Pak Course, 9 Loch 13 Euro pro Tag (Winter), 25 Euro (Sommer) Land Fleesensee Course, 9 Loch 13 Euro pro Tag golfclub-Fleesensee.de Greenfee: Variierende Preise je nach Zeitpunkt 240 DKK/340 DKK sdj-golfklub.dk foerdegolfclub.de Greenfee: Montag-Freitag 250 DKK/Primetime 350 DKK Samstag/Sonntag/Feiertag 280 DKK/Primetime 430 DKK Schloss Lüdersburg Golf, Hamborg 2 x 18 Loch, 4-Loch-Übungsplatz und 80 Trainingsplätze an der Driving Range Preis für Pay and Play 100 DKK pro Person benniksgaardgolf.dk Sønderborg Golfklub, Augustenborg 1 x 18 Loch 1 x Par-3-Platz Greenfee: Werktags: 300 DKK Samstag/Sonntag: 350 DKK Par-3-Platz 100 DKK sonderborggolfklub.dk Gut Kaden Golf & Land Club, Alveslohe (nördlich von Hamburg) 18 Loch und 9 Loch Greenfee: Montag-Freitag 18 Loch: 80 Euro 9 Loch: 45 Euro Nach 16 Uhr: 50 Euro Driving Range pro Tag: 10 Euro 20 Übungsbälle: 1 Euro gutkaden.de Greenfee: Montag-Sonntag: 50 Euro (nicht übernachtende Gäste sonntags 65 Euro) Für Hotelgäste sind Driving Range, Bälle, Frühstück, Lunchpaket und Trolley im Preis inbegriffen schloss-luedersburg.de 14 Grenzenlos magazin Herbst 2015 WissensWert... Modell: Renault Twizy IN JEDER AUSGABE VON GRENZENLOS RICHTEN WIR DEN FOKUS AUF EIN AKTUELLES THEMA. ERFAHREN SIE HIER MEHR ÜBER ELEKTROAUTOS UND WARUM IHNEN DIE ZUKUNFT GEHÖRT. Einmal fossilfrei, danke! Die grüne Umstellung im Transportbereich wird zu einer gesünderen und saubereren Umwelt beitragen. Laut der dänischen Energiebehörde verfolgt die dänische Regierung das Ziel, das Land bis 2050 fossilfrei zu machen. Die fossilen Energiequellen sollen unter anderem durch Windkraft ersetzt werden. Elektroautos können dazu beitragen, den Ausnutzung der Windkraft zu steigern, und sind etwa dreimal so energieeffektiv wie konventionelle Diesel- und Benzinfahrzeuge. Steigende Verkaufszahlen 2014 kamen etwa 100.000 elektrisch betriebene Pkw auf die Straßen der EU. Das ist ein markanter Anstieg um 50 Prozent innerhalb eines Jahres. Die Zahl entspricht acht Promille der gesamten Autoverkäufe. Den größten prozentualen Anstieg verzeichneten Großbritannien und Schweden. An der Spitze liegt aber Norwegen mit einem Verkauf von etwa 20.000 Elektroautos. Kewet EL Jet, Jahrgang 1991 Auf der Grundlage einer privaten Initiative begann 1991 die Produktion des Kewet EL Jet, doch fehlende Mittel und öffentliche Zuschüsse für die Forschung und Produktentwicklung führten dazu, dass die Fabrik ihre Produktion in Dänemark einstellen musste. Hergestellt wurden insgesamt etwa 1.000 Fahrzeuge. Heute ist es immer noch möglich, in Gebrauchtwagenanzeigen Angebote für den Kewet El Jet zu finden. Leistungsfähigkeit versus Preis Auf der Agenda der EU-Länder steht eine gesunde und saubere Umwelt. Dies treibt die weitere Entwicklung von Elektroautos bei den Herstellern voran. Es gibt viele Vorteile. Elektroautos sind einfach zu fahren, ihre Leistung ist gut, sie sind leiser und verringern spürbar die Luftverschmutzung. Kinderkrankheiten wie die Batteriekapazität und das Spannungsniveau sowie der begrenzte Zugang zu Ladestationen und die beschränkte Reichweite sind einige der Herausforderungen, vor denen die Hersteller stehen. Das Preisniveau der Elektrofahrzeuge liegt etwa über dem von konventionellen Fahrzeugen. Der Unterschied ist jedoch nicht markant, wenn man die Abgaben in die Rechnung einbezieht. Elektroautos liegen je nach Modell bei etwa 200.000 DKK. Das billigste Elektroauto in Dänemark war 2014 ein Renault Twizy, das teuerste ein Tesla, bei dem der Preis bei ca. 600.000 DKK beginnt. Die Reichweite eines normalen Elektroautos liegt bei ca. 80 bis 120 Kilometer pro Aufladung, während ein Tesla mit einer Reichweite von 200 bis 450 Kilometer pro Aufladung schon einen Schritt weiter ist. Die Aufladezeit liegt in der Regel bei etwa sechs bis acht Stunden. Viele Modelle bieten eine Schnellaufladung auf 80 Prozent in 25 bis 30 Minuten. Quelle: Nor. Folkecenter for vedvarende energi Mini-el – besser bekannt als Ellerten Das Fahrzeug hieß ursprünglich Mini-el und wurde im Februar 1985 auf der Automesse Biler i Bella 85 vorgestellt. Der Preis betrug damals 27.450 DKK. 1987 begann die tatsächliche Produktion in der Fabrik El-Trans A/S in Randers. Trotz viele teurer Kinderkrankheiten erreichte die Produktion etwa 4.000 Stück. Deutschland wurde das erste Exportland für das kleine Elektrofahrzeug. 1995 übernahm ein deutscher Händler die Produktion. Heute wird immer noch bei der CitiCom AG produziert und der „Ellerten“ ist auf den dänischen Straßen immer noch zu finden. Die meisten dieser Fahrzeuge stammen aus der Produktion von 1987/88. Modell: Tesla S WUSSTEN SIE SCHON? Spannende Modelle, die einen Blick wert sind • BMWi3 • Scion iQ EV, • Chevrolet Spark EV • Honda Fit EV • Fiat 500e • Volkswagen e-Golf • Nissan Leaf • Mitsubishi i • Smart electric drive • Kia Soul EV • Ford Focus Electric • Tesla Model S A WD – 85D • Tesla Model S A WD – P85D • Tesla Model S • Mercedes-Benz B-Class Electric Drive • Toyota RAV 4 EV • Chevrolet Volt /PHEW), • Toyota Prius (HEV) • Ford Taurus FWD FFV Im Jahr 1896 gab es in den USA 1.681 dampfbetriebene, 1.575 elektrisch betriebene und nur 986 benzinbetriebene Automobile. Mit der Erfindung des elektrischen Selbststarters durch Cadillac wurde der Cadillac Modell 30, Jahrgang 1912, das erste Auto mit Selbststarter der Welt. Mit einem Schlag übernahmen fossilbetriebene Auto damit den Weltmarkt. Und erst nach der Ölkrise in den 1980er Jahren rückten Elektroautos wieder ernsthaft ins Blickfeld. Jetzt landen wir auch im Cyberspace Alsie Express hat – im übertragenen Sinne – ihr Routennetz erweitert, das jetzt nicht nur die Flughäfen Kopenhagen und Sonderburg umfasst. Wir haben jetzt nämlich auch Landeerlaubnis auf einer langen Reihe von Webseiten von großen und kleinen Unternehmen. Die Unternehmen in Sonderburg und Umgebung haben oft ein Menüpunkt mit einer Wegbeschreibung für ihre Geschäftspartner. Dort ist jetzt auch ein direkter Link zu der Bookingsite von Alsie Express. Auf diese Weise machen wir die Unternehmen darauf aufmerksam, dass das Flugzeug eine Alternative zum Auto und zu der Bahn ist, wenn sie einen Termin im Süden Jütlands haben. Mit dem Flugzeug gelangen sie frisch und ausgeruht zu Ihrem Termin und anschließend wieder nach Hause, bevor das Abendessen auf dem Tisch steht. Die zahlreichen Landeerlaubnisse sind das Ergebnis einer Frühjahrsaktion zusammen mit einem Wettbewerb, der von der Firma Promonitor ApS gewonnen wurde. -Alsie Express und der Flughafen sind wichtig für die südjütländische Region, und es ist selbstverständlich für uns solche Initiativen zu stützen, so Geschäftsführer Erik Damsgaard der OJ Electronics A/S. Wir sind ein Exportunternehmen, das zahlreiche Besucher aus dem Ausland hat. Indem wir unsere Kunden aktiv auf die Flugmöglichkeit nach und ab Sonderburg aufmerksam machen, erfahren sie gleichzeitig, dass es einen Weg gibt, der um die großen Probleme auf der A7 zwischen Hamburg und Flensburg herum führt. Mødelokale i Sønderborg Lufthavn Inge Olsen, Derzeitige Flughafenchefin Eine starke Karte Mit Alsie Express als zentraler Mitspieler entwickelt sich der Sonderburger Flughafen allmählich zum infrastrukturellen Knotenpunkt in Südjütland und in Teilen Norddeutschlands. Das könnte sich als starke Karte erweisen, wenn beispielsweise die Auslagerung von staatlichen Arbeitsplätzen auf der Tagesordnung steht. – Bisher reiste eine Delegation aus Südjütland in der Regel nach Kopenhagen, um sich dort beispielsweise mit zentralen Behörden oder größeren Unternehmen zu treffen. Das hat sich jedoch etwas geändert. Jetzt werden die Kopenhagener aufgefordert mit dem Morgenflug nach Sonderburg zu kommen. Die Besprechung kann in den Räumlichkeiten des Flughafens stattfinden, wonach die Besucher aus Kopenhagen wieder mit dem Mittagsflug zurückfliegen. Dadurch wird der Flughafen ein wichtiger Teil der verkehsmäßigen Infrastruktur, so der Direktor der Kommune Sonderburg sowie die derzeitige Flughafenchefin Inge Olsen. – Zudem ist die aktuelle Entwicklung der Alsie Express mit neuen Ticketvarianten und einer neuen Preisstruktur sehr interessant. Dabei wird nicht nur die Oma sondern auch das Familiensegment bei der zukünftigen Strategie berücksich- tigt. Das ist wichtig, und zudem spielt auch die Interline-Vereinbarung mit SAS eine maßgebliche Rolle. Dadurch entstehen völlig neue Möglichkeiten, und es wird ganz deutlich, dass Sonderburg nur 35 Minuten von der restlichen Welt entfernt ist. Der Sonderburger Flughafen, der auf der Halbinsel Kær liegt, ist nicht nur ein infrastruktureller Knotenpunkt sondern auch ein großer Arbeitsplatz. Insgesamt beschäftigen die Unternehmen des Flughafens etwa 300 Mitarbeiter. Gefun den au f faceb ook.co ”Alsie Expres m/alsie Mehrb s expre etrag fü über DSB a ss n y r t K e ime. D inen F open mit de hagen im Ve lug von Son er geringe r DSB r derbu g le ich zu lohn rg n das let zte Ma t sich. Das w einer Bahnk ach arte l, dass ar gan Kopen ich mit Alsie z sicher nich t hagen Expres fliege s nach :)” - Danie l Dulli Hanse n Unsere endgültige Vereinbarung mit SAS liegt jetzt vor. Sie können jetzt Ihre gesamte Reise ab Sonderburg und bis zu Ihrem Endziel über www.sas.dk buchen. Lesen Sie mehr auf unseren Seiten unter alsieexpress.dk 16 Grenzenlos magazin Herbst 2015 Ab nach H Helgoland Die Insel Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein. Diese faszinierende Perle finden Sie nur 70 Kilometer vom norddeutschen Festland entfernt. Angesichts der GröSSe von nur einem Quadratkilometer sind Sie vielleicht dazu verführt, die Insel als langweilig anzusehen. Doch da machen Sie einen Fehler. Von Susanne Møller Nach einer Überfahrt von etwa anderthalb Stunden können Sie Ihre Blicke auf die roten Klippen der Insel richten, die etwa 60 Meter über die Meeresoberfläche ragen. Ihr Gepäck müssen Sie aber selbst tragen – die Insel ist vollständig autofrei und Fahrräder sind nur für ausgewählte Personen wie Ärzte und Polizisten erlaubt. Doch solche Vorschriften erzeugen oft kreative Ideen, und deshalb werden Ihnen auf der Insel viele Laufräder begegnen. Nach der Ankunft auf der Insel laufen Sie mit Ihrer Reisetasche in der Hand zunächst an den schön bemalten, bunten Hummerbuden entlang, alte Fischerhütten, in denen heute kleine Galerien, Geschäfte und Restaurants residieren. Vielleicht suchen Sie nach einem Kirchenbüro, um auf der Insel zu heiraten? Dann sind Sie hier in den Hummerbuden genau richtig. Sie befinden sich jetzt im so genannten Unterland, in dem sich auch die 105 Meter lange Einkaufsstraße Lung Wai befindet. Da die Insel nicht zum Schengen-Raum gehört, können alle Geschäft zollfrei verkaufen, was viele Tagesbesucher auf die Insel lockt. Vom Unterland fahren Sie mit dem Aufzug auf das Oberland. Hier finden Sie eine neue Welt und bekommen zugleich schöne Ausblicke auf den Ort, den Sie gerade besucht haben. Der drei Kilometer lange, gepflasterte Klippenrandweg lädt zu einem wunderbaren Spaziergang über das höchste Plateau der Insel. Hieroben wird in kleinen, feinen Schrebergärten Gemüse angebaut. Auf dem Weg zur Nordwestspitze von Helgoland begegnen Ihnen viele Schafe, bis Sie die Lange Anna erblicken. So heißt die vollständig freistehende Felsformation, die zum Wahrzeichen der Insel geworden ist. Der Blick hinunter an der tiefen, steilen Klippenseite ist furchterregend. Hier sind auch viele Seevögel zu hören (und zu riechen). Den Spaziergang können Sie mit einem Besuch auf dem Leuchtturm abschließen, der einen fantastischen 360-Grad-Rundblick erlaubt. Und bringen Sie sich nicht um das Vergnügen der kurzen Fährfahrt auf die kleine Nachbarinsel Düne. Diese noch kleinere Insel ist bekannt für ihren wunderbaren, 0,7 Quadratkilometer großen Sandstrand. Das Besondere ist, dass Sie hier den Strand mit ganz speziellen Sonnenanbetern teilen können: den Robben. Sie dösen in großer Zahl im Sand, während die Luft vom Kreischen der Möven erfüllt ist, die in den dahinterliegenden Klippen nisten. Die kleine Insel hat einen eigenen Flugplatz, Campingplatz und Gasthäuser, die einen Besuch wert sind. HELGOLAND Helgoland mit seinen ca. 1.600 Einwohnern ist einen Quadratkilometer groß, hat eine 61 Meter hohe, rote Sandsteinklippe, die mit Gras bewachsen ist. In der Mitte der Insel gibt es zwei Dörfer. Der große Höhenunterschied von 35 Metern zwischen Unterland und Oberland wird durch einen Aufzug oder eine Treppe mit 185 Stufen überwunden. Der Haupterwerbszweig ist der Fremdenverkehr – auf der Insel gibt es über 2.500 Gästebetten. Jedes Jahr besuchen 310.000 Touristen die Insel, 240.000 davon als Tagesbesucher, die zollfreie Waren einkaufen und nach drei bis vier Stunden Aufenthalt die Insel wieder verlassen. Geld lässt sich besonders bei optischen Geräten sparen, ebenso bei Parfümerie, Schokolade, Wein und Spirituosen. Geschichtlicher Rückblick Helgoland wurde um das Jahr 700 erstmals erwähnt. Die Insel gehörte lange zum Herzogtum Schleswig, wurde aber 1714 zusammen mit den übrigen Gottorfer Teilen von Dänemark erobert. 1807 wurde die Insel britisch. 1890 wurde sie im Tausch mit Sansibar wieder deutsch und danach als Stützpunkt der deutschen Flotte ausgebaut. Nach dem Versailler Vertrag 1919 wurde Helgoland entmilitarisiert, doch 1935 kehrten die deutschen Truppen zurück. Nach 1945 wurde die Insel von den Briten besetzt, die die Bevölkerung zwangsevakuierten und versuchten, die Insel mit Bomben zu zerstören. Das misslang aber, und 1952 wurde Helgoland erneut deutsch. Danach wurde stark in den Wiederaufbau der Insel investiert. Unterland