Charlton Heston - meine

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Charlton Heston - meine
Charlton Heston
Charlton Heston (gebürtig John Charles Carter; * 4. Oktober 1924 in Evanston, Illinois; † 5.
April 2008 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Bürgerrechtler
und Waffenlobbyist.
Heston war englisch-schottischer Abstammung. Er
wurde schon als Kind „Chuck“ genannt – als Kurzform
seines zweiten Vornamens Charlton (in den meisten
englischsprachigen Ländern wird bei männlichen
Nachkommen der Geburtsname der Mutter als
Mittelname eingesetzt. Seine Mutter Lilla Carter war
eine geborene Charlton). Seine Eltern ließen sich
scheiden, als er zehn Jahre alt war, und er nahm den
Familiennamen seines Stiefvaters Chester Heston, eines
Sägewerksbesitzers, an.
Karriere als Schauspieler
Seine schulische Ausbildung absolvierte er an der Stolp
Grammar School in seiner Heimatstadt, ehe er an der
New Trier High School in Winnetka sein Talent für die
Schauspielerei zeigte. Er studierte daraufhin
Schauspielerei an der Northwestern University, wo er
auch erstmals in der Hauptrolle in einem Filmprojekt,
einen 16-mm-Stummfilm von Studenten über Henrik
Ibsens Stück Peer Gynt (1941), mitwirkte. 1949 folgte
eine Adaption von Julius Caesar (1949). Bei beiden
Filmen hat Hestons Kommilitone David Bradley Regie
geführt.
Heston, der auch für das Radio arbeitete, diente
während des Zweiten Weltkriegs drei Jahre bei der Air
Force. Später arbeitete er als Model in New York, wo er
seine spätere Ehefrau Lydia Clarke kennen lernte, die
im selben Beruf ihren Lebensunterhalt verdiente.
Nach der Heirat zog das Ehepaar nach North Carolina, wo Heston in Asheville ein eigenes Theater leitete, in
dem er auch selber auf der Bühne stand. 1947 kehrte er nach New York zurück, um in Katharine Cornells
Wiederaufnahme der Shakespeare-Tragödie Antonius und Cleopatra sein Debüt am Broadway zu geben. Einem
breiten US-amerikanischen Publikum wurde er jedoch erst durch seine Interpretationen von Roman- und
Theaterhelden in einzelnen Episoden (1949–1952) der erfolgreichen Fernsehserie Studio One bekannt,
darunter Heathcliff aus Sturmhöhe (1950) und die Titelfigur aus Macbeth (1951). Hollywood wurde daraufhin
auf den Schauspieler aufmerksam und William Dieterle setzte ihn in seinem Film noir Stadt im Dunkel (1950)
erstmals in Szene, als jungen US-Kriegsheimkehrer, der als Spieler und Buchmacher zur Zielscheibe eines
mysteriösen psychopathischen Killers wird.
Nach seinem Spielfilmdebüt avancierte Heston mit Rollen in Cecil B. DeMilles Oscarprämierten Die größte
Schau der Welt (1952) und dessen Monumentalfilm Die Zehn Gebote (1956) zu einem der erfolgreichsten
Schauspieler Hollywoods an den Kinokassen. Für Die Zehn Gebote erhielt Heston seine erste Nominierung für
den Golden Globe Award. Mit einer Körpergröße von 1,91 Meter galt er als Idealbesetzung für Hollywoods
Monumentalfilme der 1950er Jahre und gab fortan Heroen in allen Genren ein Gesicht, darunter der spanische
Nationalheld El Cid (El Cid, 1961), Johannes der Täufer (Die größte Geschichte aller Zeiten, 1965),
Michelangelo (Michelangelo – Inferno und Ekstase, 1965) oder der Omega-Mann (1971). Sein größter Erfolg
war die Titelrolle in William Wylers elffachem Oscar-Sieger Ben Hur (1959), für die Heston den Academy Award
als bester Hauptdarsteller entgegen nehmen durfte. In Erinnerung blieb der US-amerikanische Schauspieler,
der in seiner Karriere in über 120 Film- und Fernsehrollen zu sehen war, auch durch seine Rolle des
Raumschiff-Kapitäns George Taylor in Franklin J. Schaffners kultisch verehrten Science-Fiction-Film Planet der
Affen (1967), dem eine Reihe von Sequels folgten. 2003 sah man ihn in Egidio Eronicos Drama My Father, Rua
Alguem 5555 an der Seite von Thomas Kretschmann in seiner letzten Filmrolle, in der er den berüchtigten KZ-
Arzt Josef Mengele darstellte. Kurze Zeit zuvor, im August 2002, hatte Heston die Öffentlichkeit über seine
Alzheimer-Erkrankung informiert. Ebenfalls im Jahr 2003 wurde der Animationsfilm Ben Hur in den USamerikanischen Kinos veröffentlicht, für den er die Titelrolle sprach.
Sporadisch trat Heston auch als Regisseur in Erscheinung. So führte er Regie und übernahm auch Hauptrollen
bei Antonius und Cleopatra (1972, auch Drehbuch), dem Abenteuerfilm Goldfieber (1982) oder der
Fernsehadaption von Robert Bolts erfolgreichem Theaterstück A Man for All Seasons (1988).
Von 1965 bis 1971 war Heston Präsident der Screen Actors Guild, der amerikanischen SchauspielerGewerkschaft., außerdem trat er als Präsident des American Film Institutes in Erscheinung. Als
Theaterschauspieler war er noch im Jahr 1985 in Herman Wouks Die Meuterei auf der Caine im Londoner
Queen's-Theater zu sehen, mit dem er sein Debüt auf der englischen Bühne feierte. 1988 inszenierte er eine
chinesische Version von Wouks Roman am Pekinger Volkstheater. In der 1990 produzierten Hörbuchreihe
Giants of Philosophy übernahm Heston die Rolle des Erzählers.
Karriere als Politiker
In den 1960ern
Heston galt in den USA als politisch liberal. Er arbeitete mit Martin Luther King zusammen, half schwarzen
Schauspielern in Hollywood, nahm an der Bestreikung von Lokalen teil, die keine Schwarzen als Gäste
akzeptierten und führte die Teilnehmer bei Kings Protestmarsch 1963 an, der zur rechtlichen Verankerung von
Bürgerrechten 1964 führte. Stets ergriff Heston für Gleichberechtigung und gegen Rassismus das Wort. Nach
der Ermordung Martin Luther Kings forderte er restriktive Waffengesetze. Später wandelte sich Heston von
einem liberalen Demokraten zu einem konservativen Republikaner und setzte sich für das uneingeschränkte
Recht auf Waffenbesitz ein, wie es im 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten festgelegt ist.
In den 1990ern
Heston galt als entschiedener Gegner der political correctness. Er drang 1992 in eine Time-WarnerAktionärsversammlung ein, um dort den Wortlaut des umstrittenen Liedtextes von Cop Killer vorzulesen. Er
sah einen direkten Zusammenhang zwischen dem Lied und den Unruhen in Los Angeles 1992. Der US-Rapper
Ice-T verlor daraufhin seinen Vertrag mit dem Medienkonzern.
NRA-Aktivitäten
Nachdem Heston 1997 zunächst Vizepräsident der Waffenbesitzervereinigung National Rifle Association (NRA)
geworden war, übernahm er dort 1998 das Amt des Präsidenten. Wegen seines Engagements für die NRA
wurde Heston vielfach kritisiert. Der Filmemacher Michael Moore stellte Heston in seinem Film Bowling for
Columbine (2002) als pietätlos in Zusammenhang mit den US-amerikanischen Schulmassakern dar. Moore
behauptete, dass Heston trotz oder sogar gerade wegen des vorangegangenen Schulmassakers kurze Zeit
später eine NRA-Versammlung in Denver abgehalten hatte. Dies war die Jahreshauptversammlung der NRA,
deren Programm um die Festlichkeiten gekürzt, laut NRA aber wegen der Kürze der Zeit und damit aus
rechtlichen Gründen nicht auf einen späteren Termin verschoben werden konnte.
Im April 2003 trat Heston nach seiner Erkrankung an Alzheimer von seinem Amt zurück. In seiner
Rücktrittserklärung bemerkte er: „You can have my gun when you can pry it loose from my cold, dead hand“
(Sie können meine Waffe bekommen, wenn Sie sie aus meiner kalten, toten Hand lösen können). Zu früheren
Forderungen nach restriktiven Waffengesetzen stellte er nur lapidar fest: „I had been misguided!“ (Ich war
fehlgeleitet!)
Privates
Seit 17. März 1944 war Charlton Heston mit Lydia Clarke (* 1923) verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei
Kinder, den Sohn Fraser (Fray) Clarke Heston (* 12. Februar 1955) und die Tochter Holly Ann Heston Rochell
(adopt., * 2. August 1961) sowie drei Enkelkinder, John (Jack) Alexander Clarke Heston, Ridley Charlton
Rochell und Charles (Charlie) Rochell. Sein Sohn Fraser Clarke Heston ist im Filmgeschäft als Regisseur,
Produzent und Drehbuchautor tätig.
Charlton Heston verstarb am 5. April 2008 im Beisein seiner Frau Lydia in seinem Haus in Beverly Hills.
Filmografie (Auswahl)
1941: Peer Gynt
1950: Julius Caesar
1950: Stadt im Dunkel (Dark City)
1952:
1953:
1953:
1953:
Der weiße Sohn der Sioux (The Savage)
Gefährtin seines Lebens (The President's Lady)
Die Outrider (Pony Express)
Bestie der Wildnis (Arrowhead)
1952: Die größte Schau der Welt (The Greatest Show
on Earth)
1956: Die zehn Gebote (The Ten Commandments)
1956: Rivalen ohne Gnade (Three violent People)
1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of evil)
1958: König der Freibeuter (The Buccaneer)
1958: Weites Land (The Big Country)
1959: Ben Hur (Ben-Hur)
1961: El Cid
1962: Der König von Hawaii (Diamond head)
1963: 55 Tage in Peking (55 Days at Peking)
1964: Sierra Charriba (Major Dundee)
1964: Michelangelo – Inferno und Ekstase (The Agony
and the Ecstasy)
1965: Die größte Geschichte aller Zeiten (The
Greatest Story Ever Told)
1965: Die Normannen kommen (The War Lord)
1966: Khartoum
1967: Planet der Affen (Planet of the Apes)
1969: Rückkehr zum Planet der Affen (Beneath the
Planet of the Apes)
1969: Herrscher der Insel (The Hawaiians)
1970: Julius Caesar
1971: Der Omega-Mann (The Omega Man)
1972: Ruf der Wildnis (Call of the Wild)
1972: Endstation Hölle (Skyjacked)
1973: Jahr 2022… die überleben wollen (Soylent
Green)
1973: Die drei Musketiere (The Four Musketeers)
1974: Erdbeben (Earthquake)
1974: Giganten am Himmel (Airport 1975)
1974: Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady
(The Four Musketeers)
1976: Schlacht um Midway (Midway)
1953: Wenn die Marabunta droht (The naked jungle)
1954: Geheimnis der Inkas (Secret of the Incas)
1976: Lethal Game: Countdown in den Tod (TwoMinute Warning)
1976: Der letzte der harten Männer (The Last Hard
Men)
1978: Der Prinz und der Bettler (Crossed Swords)
1978: U-Boot in Not (Gray Lady Down)
1980: Duell am Wind River (The Mountain Men)
1982: Goldfieber (Mother Lode)
1983: Chiefs – Die Polizeichefs von Delano (Chiefs,
TV-Mini-Serie)
1985–1987: Das Imperium – Die Colbys (The Colbys,
Fernsehserie)
1989: Call from Space
1990: Die Schatzinsel (Treasure Island)
1990: Starfire (Solar Crisis)
1990: Beinahe ein Engel (Almost An Angel)
1992: Katastrophenflug 232 (Crash Landing: The
Rescue of Flight 232)
1992: Symphony for the Spire
1993: Wayne's World 2
1993: Tombstone
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1996: Alaska – Die Spur des Polarbären (Alaska:
Spirit of the Wild)
1996: Hamlet
1999: An jedem verdammten Sonntag (Any Given
Sunday)
1999: Gideon
2001: Planet der Affen (Planet of the Apes)
2001: Stadt, Land, Kuss (Town & Country)
2001: The Order
2001: Bowling for Columbine
2003: Rua Alguem 5555: My Father
Auszeichnungen
Charlton Heston erhielt zwei Oscars: Verleihung im Frühjahr 1960 für seine Hauptrolle im Film Ben Hur und
1977 für sein humanitäres Engagement den Jean Hersholt Humanitarian Award, einen Ehrenoscar. Er wurde
außerdem mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (1620 Vine Street) geehrt. Am 23. Juli 2003
wurde er von Präsident George W. Bush mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.
Weitere Auszeichnungen oder Nominierungen:
1952: nominiert für den Emmy als Bester Darsteller
1953: nominiert für den Emmy als Bester Darsteller
1956: Golden Apple Award als kooperativster Schauspieler
1957: nominiert für den Golden Globe Award als Bester Hauptdarsteller in einem Drama für Die zehn Gebote
1960: nominiert für den Golden Globe Award als Bester Hauptdarsteller in einem Drama für Ben Hur
1960: Platz 2 als Bester Hauptdarsteller in einem Drama bei den Laurel Awards für Ben Hur
1960: Fotogramas de Plata als Bester ausländischer Darsteller für Ben Hur und Die zehn Gebote
1962: Henrietta Award als beliebtester Schauspieler im Weltkino
1963: nominiert für den Golden Globe Award als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder Musical für Es
begann in Rom
1964: Bambi
1967: Cecil B. DeMille Award für das Lebenswerk
1969: Bronze Wrangler der Western Heritage Awards für Der Verwegene
1971: Screen Actors Guild Life Achievement Award der Screen Actors Guild
1975: Spezialpreis der US-amerikanischen Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films
1984: Lifetime Achievement Award bei der ShoWest Convention, der amerikanischen Vereinigung der
Kinobesitzer
1986: nominiert für den Soap Opera Digest Award als Bester Hauptdarsteller in einer Prime-Time-Serie für Das
Imperium – Die Colbys
1988: nominiert für den Soap Opera Digest Award als Bester Hauptdarsteller in einer Prime-Time-Serie für Das
Imperium – Die Colbys
1996: nominiert für den Emmy in der Kategorie Outstanding Informational Special für die FernsehDokumentation Andersonville Diaries
2002: nominiert bei den MTV Movie Awards in der Kategorie Bester Cameo-Auftritt für Planet der Affen (2001)
2003: Lifetime Achievement Award auf dem Long Beach International Film Festival
Deutsche Synchronstimmen (Auswahl)
Ernst Wilhelm Borchert (u. a. Die zehn Gebote, Ben Hur)
Helmo Kindermann (u. a. Michelangelo, Erdbeben)
Horst Niendorf (u. a. Im Zeichen des Bösen)
Heinz Engelmann (u. a. Bestie der Wildnis)
Paul Klinger (u. a. El Cid)
Hellmut Lange (Schlacht um Midway)
Wolfgang Kieling (u. a. Planet der Affen)
Heinz Petruo (u. a. Endstation Hölle)