Jerry Lewis - meine
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Jerry Lewis - meine
Jerry Lewis Jerry Lewis (* 16. März 1926 in Newark, New Jersey, USA; eigentlich Joseph Levitch) ist ein USamerikanischer Entertainer, Produzent, Schauspieler und Sänger. Jerry Lewis wurde als Sohn des Vaudeville-Darstellers Danny Lewis geboren und begann 1942 ebenfalls mit Auftritten als Unterhaltungskünstler. Erste Erfolge erwarb er sich 1946 bei Auftritten mit dem Sänger und Schauspieler Dean Martin im „Club 500“ in Atlantic City, bei denen sie vielfach von vorgegebenen Skripten abwichen und improvisierten. Nach Erfolgen in Nachtclubs begannen beide Ende der 1940er Jahre gemeinsam Filmarbeiten bei der Paramount Pictures Produktionsfirma. Kritiker reduzierten das Zusammenspiel der beiden Akteure häufig auf den Satz: „Martin singt, und Lewis hampelt herum“. Von 1949 bis 1953 traten beide in der Radiosendung The Martin and Lewis Show auf, die sie später im Fernsehen unter dem Titel Dean Martin & Jerry Lewis Show fortsetzten. Nach vielen Schwarz-Weiß-Filmen war ihr erster gemeinsamer Farbfilm der Film „Der tollkühne Jockey“ (Money from Home, 1953), der auch ihr einziger 3D-Film war. Nach auch öffentlich diskutierten Disputen beendeten Martin und Lewis ihre Zusammenarbeit 1956. Martin wandte sich dem so genannten Rat Pack um Frank Sinatra zu, drehte eigene Filme und trat in Spielkasinos auf; Jerry Lewis hingegen widmete sich der Weiterentwicklung seiner eigenen Filmarbeit und Showkarriere. 1976 versöhnten sich Martin und Lewis wieder, als Frank Sinatra bei einem von Lewis veranstalteten Telethon überraschend Dean Martin mit auf die Bühne brachte. Der erste Film mit Lewis als alleinigem Hauptdarsteller war 1957 Frank Tashlins The Delicate Delinquent. Lewis begann zu dieser Zeit Drehbücher zu schreiben und auch die Produktionsleitung und die Regieführung zu übernehmen. Sein erster auf diese Weise entstandener Film war The Bellboy, 1960. Während der Produktion entschied sich Lewis erstmals, das damals noch neue Medium „Video“ einzusetzen, um die entstandenen Aufnahmen sofort kontrollieren zu können. Eine Vorgehensweise, die später zum Standard bei Filmproduktionen wurde. Von 1967 bis 1969 hatte er im Fernsehen seine eigene „The Jerry Lewis Show“. Aus dieser Zeit stammt auch sein Sketch „The Typewriter“ (Die Schreibmaschine), basierend auf der Musik Leroy Andersons, den er in sein Standardrepertoire aufnahm und danach immer wieder in Fernseh- und Bühnenshows einbaute (zunächst in seinem Film „Der Ladenhüter“ 1964 und auch im deutschen Fernsehen 1974 in der Klimbim-Show). Auch bei den nachfolgenden Filmen The Ladies Man, The Errand Boy und Der verrückte Professor führte Lewis selbst Regie und war zugleich Hauptdarsteller. Ab Mitte der 1960er-Jahre ging der Erfolg seiner Filme zurück, und er engagierte sich stattdessen für die Stiftung gegen Muskelschwund in Fernsehsendungen, die seit den 1950er Jahren am amerikanischen Labor Day ausgestrahlt und bei denen jährlich an die 30 Millionen Dollar an Spendengeldern eingenommen werden. 1972 produzierte Lewis The Day The Clown Cried, eine Filmgroteske über einen Clown, der in ein NaziKonzentrationslager verschleppt wird. Der Film kam jedoch nie in die Kinos, nach Lewis' eigener Aussage wegen Finanzierungsproblemen bei der Nachproduktion. Kritiker, die ihn sehen konnten, lobten entweder die geniale komödiantische Umsetzung oder verdammten ihn als übelste Geschmacksverirrung. Nach achtjähriger Abwesenheit von der Kinoleinwand brachte Lewis als Regisseur und Hauptdarsteller 1980 den Film Hardly Working heraus, mit dem er jedoch nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte. Ein Jahr später trat er als gekidnappter Showmaster in Martin Scorseses The King of Comedy (1983) neben Robert De Niro auf. Nach den Dreharbeiten erlitt Lewis einen schweren Herzinfarkt und war kurzzeitig klinisch tot. Danach zog er sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück, trat aber bisweilen noch in Broadway-Shows auf, so u. a. als „Teufel“ in der Wiederaufnahme des Musicals Damn Yankees. Die Figuren, die Lewis in verschiedenen Filmen darstellte, wurden in der Zeichentrickserie „Will The Real Jerry Lewis Please Sit Down?“ parodiert, die der US-amerikanische Sender ABC von 1970 bis 1972 unter Beteiligung von Jerry Lewis produzierte. Wohltätigkeit Jerry Lewis organisierte seit 1966 so genannte Telethons am amerikanischen Labor Day für die Muscular Dystrophy Association. Dabei wurden seit dieser Zeit insgesamt über zwei Milliarden US-Dollar gesammelt. 1977 wurde Lewis deshalb für den Friedensnobelpreis nominiert, erhielt ihn aber nicht. 1985 wurde Lewis mit der Defense Medal for Distinguished Public Service für seine Arbeit ausgezeichnet, und 2005 erhielt er für die Telethons zudem den Preis des Gouverneurs der Academy of Television Arts and Sciences. In den Telethons waren typischerweise sehr viele Show-Stars vertreten, und sie wurden abwechselnd von Ed McMahon und Casey Kasem moderiert. Beim vierzigsten Telethon 2005 wurden Sammlungen für die Heilsarmee zugunsten der Opfer des Wirbelsturms Katrina durchgeführt. Beim 42. Telethon 2007 wurde die Rekordsumme von fast 64 Millionen Dollar gespendet. Sonstiges Jerry Lewis leidet seit einem missglückten Stunt in der „The Andy Williams Show“ 1962 an beträchtlichen Rückenschmerzen, die ihn sogar an Selbstmord denken ließen. Erst durch die Implantation eines neu entwickelten Gerätes der Firma Medtronic wurden diese Schmerzen reduziert. Trotz seiner oft quäkenden Stimme hatte Jerry Lewis 1950 einen Chart-Hit mit der Interpretation des Liedes Rock-A-Bye Your Baby with a Dixie Melody, das zuvor bekannt wurde durch Al Jolson und Judy Garland. Die Langspielplatte „Jerry Lewis Just Sings“ rangierte 1956 sogar unter den ersten 20 in der amerikanischen Hitparade. Lewis' Sohn Gary Lewis machte in der 1960er Jahren mit seiner Band unter dem Namen Gary Lewis & The Playboys als Musiker Karriere und hatte in dieser Zeit mehrere Top Ten-Hits. Lewis trat in den Jahren 1956 und 1957 als Moderator von Oscarverleihungen auf. Auf dem Hollywood Walk of Fame sind Lewis zwei Sterne gewidmet bei den Adressen 6150 und 6801 Hollywood Blvd. Deutscher Synchronsprecher von Jerry Lewis war jahrelang Horst Gentzen († 1985), der auch dem Frosch Kermit aus der Muppet Show seine Stimme geliehen hat. Der Film Hallo Page ist eine Hommage an Stan Laurel. Filmografie 1949: 1949: 1950: 1950: 1951: 1952: 1952: 1952: 1953: 1953: 1953: 1953: 1954: 1954: 1955: 1955: 1956: 1956: 1957: 1957: How to Smuggle a Hernia Across the Border (Kurzfilm) My Friend Irma Irma, das unmögliche Mädchen (My Friend Irma Goes West) Krach mit der Kompanie (At War with the Army) That's My Boy Seemann, paß auf! (Sailor Beware) Schrecken der 9. Division (Jumping Jacks) Der Weg nach Bali (Road to Bali) (Cameo) Der Prügelknabe (The Stooge) Starr vor Angst (Scared Stiff) Der Tolpatsch (The Caddy) Der tollkühne Jockey / Narr im Harem (Money from Home) (3D-Film) Patient mit Dachschaden (Living It Up) Der Zirkusclown (3 Ring Circus) Der Gangsterschreck (You're Never Too Young) Der Agentenschreck (Artists and Models) Wo Männer noch Männer sind (Pardners) Alles um Anita (Hollywood or Bust) Dümmer als die Polizei erlaubt (The Delicate Delinquent) Der Regimentstrottel (The Sad Sack) 1958: Der Babysitter (Rock-a-Bye Baby) 1958: Der Geisha Boy (The Geisha Boy) 1958: Fünf auf einen Streich (auch Produzent) 1958: Jerry außer Rand und Band (auch Produzent) 1959: Keiner verläßt das Schiff (Don't Give Up the Ship) 1959: Li'l Abner (Cameo) 1960: Besuch auf einem kleinen Planeten (Visit to a Small Planet) 1960: Hallo Page (The Bellboy) 1960: Aschenblödel (Cinderfella) 1960: Raymie (singt nur den Titelsong) 1961: Ich bin noch zu haben (Zu heiß gebadet) (The Ladies Man) 1961: Der Bürotrottel (The Errand Boy) 1962: Geld spielt keine Rolle (It's Only Money) 1963: Der verrückte Professor (The Nutty Professor) 1963: Das Ding - Eine total, total verrückte Welt (It's a Mad Mad Mad Mad World) (Cameo) 1963: Der Ladenhüter (Who's Minding the Store?) 1964: Die Heulboje (The Patsy) 1964: Der Tölpel vom Dienst (The Disorderly Orderly) 1965: Das Familienjuwel (The Family Jewels) 1965: Rote Linie 7000 (Red Line 7000) (Cameo) 1965: Boeing Boeing 1966: Drei auf einer Couch (Three on a Couch) 1966: Das Mondkalb (Way... Way Out) 1967: Der Spinner (Don't Raise the Bridge, Lower the River) 1967: Ein Froschmann an der Angel (The Big Mouth) 1968: Silent Treatment (Cameo) 1969: Jerry, der Herzpatient (Hook, Line & Sinker) 1970: Wo bitte geht es hier zur Front? (Which Way to the Front?) 1970: Die Pechvögel (One More Time) (nur Regie) 1972: The Day The Clown Cried (nicht beendet) 1980: Alles in Handarbeit (Hardly Working) 1982: Slapstick (Of Another Kind) 1983: The King of Comedy 1983: Immer auf die Kleinen (Cracking Up) 1984: Jerry, der Privatdetektiv (Par où t'es rentré? On t'a pas vu sortir) 1984: Jerry, der total beknackte Cop (Retenez Moi... Ou Je Fais Un Malheur) 1987: Mein Kind darf nicht sterben (Fight for Life) 1989: Cookie 1992: Der Letzte Komödiant - Mr. Saturday Night (Mr. Saturday Night) (Cameo) 1993: Arizona Dream 1995: Funny Bones - Tödliche Scherze (Funny Bones) 1996: Der verrückte Professor (The Nutty Professor, nur Drehbuch, Produzent) 2000: Familie Klumps und der verrückte Professor (Nutty Professor II: The Klumps, nur Drehbuch, Produzent) 2004: Miss Cast Away and the Island Girls (Cameo) Auszeichnungen 1954 - Goldener Apfel bei den „Golden Apple Awards“ (zusammen mit Dean Martin) als „Kooperativster Schauspieler“ 1965 - Spezialpreis Golden Laurel bei den Laurel Awards als „Family Comedy King“ 1966 - „Bester ausländischer Schauspieler“ (zusammen mit Dean Martin) bei den „Fotogramas de Plata“ 1966 - nominiert für den Golden Globe als „bester Schauspieler“ in Boeing, Boeing 1984 - Mitglied der französischen Ehrenlegion 1984 - nominiert für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechtester Schauspieler (für Rolle in Slapstick) 1984 1998 1999 2004 2005 2005 2005 - nominiert für den BAFTA-Award als bester Nebendarsteller in The King of Comedy Lifetime Achievement Award „der American Comedy Awards“ Goldener Löwe für das Lebenswerk bei den Filmfestspielen von Venedig Career Achievement Award der Los Angeles Film Critics Association Goldene Kamera für sein Lebenswerk Governor's Award bei den Emmy-Awards Nicola Tesla Award bei den „Golden Satellite Awards“ Tonträger 1956 - Jerry Lewis Just Sings EMI Comedy: Dean Martin & Jerry Lewis Jerry Lewis: The Capitol Collector's Series Jerry Lewis: Phoney Phone Calls 1959-1972