VDI nachrichten

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Kapitalmarktpanel
Banker gehen mit verhaltenem Optimismus ins neue Jahr
Kapitalmarktpanel IV/2006: Leichtes Plus beim Dax in 2007 - Japan attraktivste Börsenregion
VDI nachrichten, Düsseldorf, 12. 1. 07, ps - Wohin treibt der deutsche Aktienmarkt im neuen Jahr? Hält
der Boom bei Neu-Emissionen an? Mit welcher konjunkturellen Entwicklung ist zu rechnen? Für das
Kapitalmarktpanel haben die VDI nachrichten und die Beratungsfirma Cometis Investmentbanker
führender deutscher und ausländischer Banken befragt.
Am Wirtschaftswachstum im neuen Jahr scheiden sich die Geister", so Michael Diegelmann, der bei
der Wiesbadener Kommunikationsberatung Cometis für das Kapitalmarktpanel verantwortlich ist. 38
% der Panelteilnehmer erwarten für 2007 ein schwächeres Wachstum als im vergangenen Jahr.
Ebenfalls 38 % rechnen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt auch 2007 um rund 2,6 %
zulegen wird. Ein höheres Wachstum als im vergangenen Jahr halten 23 % der Befragten für
wahrscheinlich. Eine Rezession oder gar Stagnation erwartet kein Experte.
"Fast alle Panelteilnehmer sind der Ansicht, dass die höhere Mehrwertsteuer nur kurzfristig das
Wirtschaftswachstum dämpfen wird", erläutert Diegelmann.
Der überwiegend optimistische Konjunkturausblick wird dem Dax allerdings keinen allzu kräftigen
Schub verpassen - so jedenfalls die Prognose des Panels. Die Einschätzung der Befragten schwankt
zwischen einem Indexstand von 6000 Punkten und 7250 Punkten.
Durchschnittlich wird zum Jahresende 2007 ein Dax-Stand von 6779 Punkten erwartet. Aktuell notiert
das Börsenbarometer bei rund 6650 Punkten. Michael Diegelmann: "In der Vergangenheit hat sich
allerdings mehrfach gezeigt, dass die Panelteilnehmer den Dax sehr konservativ schätzen. Die
tatsächliche Entwicklung ging meist deutlich über die Prognose hinaus."
Angesichts des eher verhaltenen Optimismus der Panelteilnehmer wundert es wenig, dass sie in der
aktuellen Befragungsrunde auch weniger Kaufempfehlungen für den deutschen Aktienmarkt
ausgesprochen haben als im 3. Quartal. Der Anteil sank von 57 % auf aktuell 46 %. Damit ist
Deutschland im Ranking der favorisierten Börsenregionen vom zweiten auf den dritten Platz
abgerutscht. Japan bleibt aussichtsreichste Region (67 % Kaufempfehlungen). Europa kam auf 58 %,
abgeschlagen die USA mit 25 %.
Welche Faktoren bestimmen das Auf und Ab des Aktienmarktes? Nach Meinung des Panels ist vor
allem die fundamentale Situation der Unternehmen entscheidend (85 % Zustimmung). Auf den
weiteren Plätzen folgen der Ölpreis (46 %), der Euro/Dollar-Wechselkurs (46 %) sowie die
Zinsentwicklung (46 %).
Bei den Leitzinsen erwarten 62 % der befragten Investmentbanker einen weiteren Anstieg um mehr als
0,5 Prozentpunkte in den nächsten zwölf Monaten. Die verbleibenden 38 % rechnen mit einem
konstanten Zinsniveau im Euroraum.
Erstaunlich: Der Reformpolitik, die in Berlin gemacht oder nicht gemacht wird, schreiben die
Panelteilnehmer nur einen geringen Einfluss auf die Börsenentwicklung zu. Lediglich ein knappes
Viertel sieht hier einen Zusammenhang.
Optimistischer als im 3. Quartal äußern sich die Banker zu den Börsengängen in den kommenden
zwölf Monaten. 38 % gehen davon aus, dass zwischen 10 und 25 Unternehmen an die Börse gehen, 54
% (3. Quartal: 29 %) prognostizieren zwischen 25 und 50 IPOs. Die restlichen 8 % trauen sogar über 50
Unternehmen die erstmalige Kapitalbeschaffung über die Börse zu.
Kleiner Wermutstropfen aus Sicht der Investmentbanker: Jeder zweite von ihnen erwartet, dass es
weiterhin einen "Käufermarkt" für Neuemissionen (insbesondere bei kleineren Firmen) geben wird,
die meist institutionellen Investoren also weitgehend die Preise bestimmen. Mehr als ein Drittel aller
Panelteilnehmer rechnet sogar damit, dass dies auch bei Börsengängen größerer Unternehmen der
Fall sein wird.
Welche Hightech-Sektoren haben 2007 die besten Chancen an der Börse? Laut Panel stehen vor allem
Umwelttechnologien hoch im Kurs (Zustimmung 46 %). Solarindustrie/Neue Energien landete auf
Rang 2. Mikrosystemtechnik, Internet 2.0 sowie die Biotechnologie sind mit jeweils 23 %
Drittplatzierte.
Aktien stellen für die Mehrheit der Experten (77 %) die beliebteste Anlageklasse im Jahre 2007 dar.
Kurzfristige Renten und sonstige Finanzprodukte, wie zum Beispiel Zertifikate, erhielten jeweils 38 %
der Stimmanteile. Immobilien rangieren mit 15 % auf dem hinteren Platz noch vor den langfristigen
Renten mit 0 %. Ps
Weiterer Anstieg der Zinsen erwartet
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